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Schweizerisches Bundesblatt.

58. Jahrgang. III.

Nr. 21.

23. Mai 1906.

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Druck und Expedition der Buchdruckerei Stämpßi & Cie, in Bern.

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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend Genehmigung der Berichte des Verwaltungsrates und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1905.

(Vom

11. Mai 1906.)

Tit.

Der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen legte uns unterm 27. April 1906 seinen Bericht und Antrag betreffend den vom 4. gl. Mts. datierten Bericht der Generaldirektion über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1905 zur Genehmigung vor. Die Prüfung und Genehmigung der Rechnungen fand auf Grund des Rechnungsgesetzes vom 27. März 1896 statt. Eine Ausfertigung unseres Beschlusses vom 8. Mai d. J. haben wir den Akten beigelegt.

In seinem Berichte konstatiert der Verwaltungsrat, dass im Berichtsjahre der Verkehr auf den Bundesbahnen neuerdings eine ansehnliche Steigerung aufzuweisen habe. Derselben entsprechend erzeigen die Betriebseinnahmen gegenüber der Rechnung pro 1904 eine Vermehrung von Fr. 6,045,584, und gegenüber dem Budget pro 1905 eine solche von Fr. 3,879,129. Trotz den dadurch Bundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

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bedingten erheblich grösseren Betriebsleistungen seien die Betriebsausgaben um Fr. 770,795 hinter dem Voranschlag zurückgeblieben. Der ßetriebskoeffizient, der von 61,n °/o im Jahre 1902 auf 67,68 % pro 1904 gestiegen sei, sei im Berichtsjahre wieder auf 66,42 °/o zurückgegangen. Dieses erfreuliche Resultat sei zu einem grossen Teile dem Umstände zuzuschreiben, dass die Generaldirektion und die Kreisdirektioneri überall da, wo es ohne Gefährdung öffentlicher Interessen geschehen könne, auf möglichste Einfachheit und Sparsamkeit dringen. Die Gewinn- und Verlustrechnung erzeige statt einem Ausgabenüberschuss von Fr. 2,088,400, wie ihn das Budget ausgewiesen habe, einen Aktivsaldo von Fr. 651,733. 92, was aber hauptsächlich davon herkomme, dass infolge des Inkrafttretens des neuen schweizerischen Zolltarifes auf 1. Januar 1906 in den letzten Monaten des Jahres 1905 eine ausserordentliche Belebung des Güterverkehrs stattgefunden habe. Trotz den relativ günstigen Abschlussziffern empfehle sich daher auch für die Zukunft weise Zurückhaltung und Masshalten in allen Zweigen der Verwaltung.

"Wir können uns mit dem Berichte des Verwaltungsrates einverstanden erklären.

Zum Berichte der Generaldirektion übergehend, erlauben wir uns zunächst auf unsern Bericht über die Geschäftsführung des Eisenbahndepartements im Jahre 1905 zu verweisen, der verschiedene Angaben über die schweizerischen Bundesbahnen enthält.

Sodann heben wir aus dem Berichte der Generaldirektion die für Bauzwecke im Jahre 1905 verausgabten Summen hervor.

Es wurden verausgabt: Für den Bau des Simplontunnels Fr. 7,322,788 ,, übrige Bauten auf dem Netze der S. B. B. ,, 11,718,956 ,, Rollmaterialanschaffungen ,, 10,207,939 ,, Mobiliar und Gerätschaften ,, 791,330 Weniger Abschreibung (Bodensee)

Summa . . . .

Fr. 30,041,013 ,, 19,298

Total

Fr. 30,021,715

Diese Summe umfasst die Nettobauausgaben ; vom Gesamtausgabenbetrag von Fr. 37,270,009 sind Fr. 3,906,717 der Beferiebsrechnung belastet, ferner Fr. 570,872 Abschreibung für

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untergegangene Objekte, Fr. 20,705 für sonstige Rückvergütungen und Fr. 2,750,000 Subvention des Kantons St. Gallen für die Rickenbahn, total Fr. 7,248,294 in Abzug gebracht worden.

Geleiseerneuerungen mit Material nach dem neuen Normal der schweizerischen Bundesbahnen -- Schienen von 46 kg. per m., Schwellen 2,70 m. lang, 72,6 kg. schwer -- haben im Berichtsjahr auf 138,398 Laufmeter Geleise, im ganzen bis jetzt auf 412,834 Laufmeter Geleise stattgefunden.

Im Anschlüsse an die im Geschäftsberichte des Eisenbahndepartements enthaltenen Bemerkungen betreffend die Zugsleistungen möchten wir besonders auf die auf den Seiten 130 bis 137 des Berichts der Generaldirektion enthaltene Zusammenstellung der im Berichtsjahre eingetretenen Verbesserungen und Neuerungen im Zugsverkehr hinweisen.

Die Gesamtmehrleistungen im Personenverkehr betragen auf Grund der genehmigten Fahrpläne für das Jahr 1905 gegenüber 1904 total 806,238 Zugskilometer und für die Zeit vom 1. Mai 1905 bis 30. April 1906 gegenüber der gleichen Periode 1904/1905 total 632,762 Zugskilometer.

Im übrigen veranlasst uns der Bericht der Generaldirektion zu keinen Bemerkungen.

Indem wir Ihnen den nachstehenden Beschlussesentwurf zur Annahme empfehlen, benützen wir auch diesen Anlass, Sie, Tit., unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 11. Mai 1906.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t :

L. Forrer.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: füngier.

Beilagen : 1. Bericht und Antrag des Verwaltungsrates vom 27. April 1906.

2. Bericht der Generaldirektion vom 4. April 1906.

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(Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

Genehmigung des Geschäftsberichtes und der Rechnungen der schweizerischen Bundeshahnen für das Jahr 1905.

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1. des Berichtes der Generaldirekfcion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1905, vom 4. April 1906, nebst Beilagen ; 2. des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 27. April 1906 ; 3. einer Botschaft des Bundesrates vom 11. Mai 1906, beschließt: 1. Die Rechnungen für 1905 und die Bilanz auf 31. Dezember 1905 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

2. Dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung im Betrage von Fr. 651,733. 92 wird eine Summe von Fr. 600,000 als ausserordentlicher Beitrag an die Tilgung der zu amortisierenden Verwendungen (6. Baukosten für Bahnhof- und Stationsumbauten) entnommen und der Rest von Fr. 51,733. 92 auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1905 wird genehmigt.

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493 Seilage 1.

Bericht und Antrag des

Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen an den schweizerischen Bundesrat zu Händen der Bundesversammlung, betreffend den Bericht der Generaldirektion über die Geschäftsführung und die Rechnungen der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1905.

(Vom 27. April 1906.)

Hochgeachteter Herr Sundespräsident!

Hochgeachtete Herren Bwndesräte !

Wir haben die von der Generaldirektion aufgestellten Jahresrechnungen der schweizerischen Bundesbahnen und den von ihr erstatteten Jahresbericht über die Geschäftsführung für 1905 gemäss Art. 17, Ziffer 3, des Bundesgesetzes vom 15. Oktober 1897 betreffend die Erwerbung und den Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen geprüft und beehren uns, Ihnen diese Vorlagen zu Händen der Bundesversammlung zuzustellen.

Wir benützen diesen Anlass, um auch unserseits mit Befriedigung zu konstatieren, dass im Berichtsjahre der Verkehr

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auf den Bundesbahnen neuerdings eine ansehnliche Steigerung aufzuweisen hat. Derselben entsprechend erzeigen die Betriebseinnahmen gegenüber der Rechnung pro 1904 eine Vermehrung von Fr. 6,045,584, und gegenüber dem Budget pro 1905 eine solche von Fr. 3,879,129. Erfreulich ist im weitern der Umstand, dass, trotz den dadurch bedingten erheblich grösseren Betriebsleistungen, die Betriebsausgaben um Fr. 770,795 hinter dem Voranschlag zurückgeblieben sind.

Wir haben in unserem letztjährigen Berichte darauf hingewiesen, wie die Vermehrung der Betriebseinnahmen mit der Vermehrung der Betriebsausgaben nicht Schritt halte und wie dieser Sachlage entsprechend der Betriebskoeffizient von 61,u % im Jahre 1902 auf 67,68 % pro 1904 gestiegen sei. Im Berichtsjahre hat sich dieses Verhältnis insofern gebessert, als der Betriebskoeffizient auf 66,42 % zurückgegangen ist. Wir heben anerkennend hervor, dass dieses erfreuliche Resultat zu einem grossen Teile dem ernsten Bestreben der Generaldirektion, wie auch der Kreisdirektionen zu verdanken ist, überall da, wo es ohne Gefährdung öffentlicher Interessen geschehen kann, auf möglichste Einfachheit und Sparsamkeit zu dringen.

Im Anschlüsse an das günstige Ergebnis der Betriebsrechnung erzeigt auch die Gewinn- und Verlustrechnung statt einem Ausgabenüberschuss von Fr. 2,088,400, wie ihn das Budget ausgewiesen hatte, einen Aktivsaldo von Fr. 651,733. 92.

Immerhin muss darauf hingewiesen werden, dass das Inkrafttreten des neuen schweizerischen Zolltarif es auf 1. Januar 1906 gegen Ende des Berichtsjahres die antizipierte Einfuhr von Waren aller Art und somit eine ausserordentliche Belebung des Güterverkehrs zur Folge hatte. Die Mehreinnahmen aus dem Gütertransport betragen in den Monaten November und Dezember, gegenüber den entsprechenden Monaten des Vorjahres, zirka Fr. 1,800,000. Trotz den relativ günstigen Abschlussziffern empfiehlt sich daher auch für die Zukunft weise Zurückhaltung und Masshalten in allen Zweigen der Verwaltung.

Indem wir im übrigen auf die beiliegenden Vorlagen selbst verweisen, ersuchen wir Sie, der Bundesversammlung folgende Beschlüsse zu beantragen: 1. Die Rechnungen für 1905 und die Bilanz auf 31. Dezember 1905 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

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2. Dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung im Betrage von Fr. 651,733. 92 wird eine Stimme von Fr. 600,000 als ausserordentlioher Beitrag an die Tilgung der zu amortisierenden Verwendungen (6. Baukosten für Bahnhof- und Stationsumbauten) entnommen und der Rest von Fr. 51,733. 92 auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1905 wird genehmigt.

Genehmigen Sie, hochgeachteter Herr Bundespräsident, hochgeachtete Herren Bundesräte, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 27. April 1906.

Namens des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen, Der P r ä s i d e n t : Casimir von Arx.

Der Sekretär: Mürset.

496 Seilage 2.

Bericht der

Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1905 an den schweizerischen Bundesrat zu Händen der Bundesversammlung.

(Vom 4. April 1906.)

Hochgeachteter Herr Bundespräsident!

Hochgeachtete Herren Bundesräte!

Wir haben die Ehre, Ihnen au Händen der Bundesversammlung gemäss Art. 17 des Rückkaufsgesetzes über die Geschäftsführung der Bundesbahnverwaltung für das Jahr 1905 zu berichten und die Rechnungen dieses Jahres zur Genehmigung vorzulegen.

Das Resultat des Jahres darf als ein befriedigendes bezeichnet werden. Wie Sie der nachfolgenden Berichterstattung ententnehmen können, haben die Einnahmen in erheblichem Masse zugenommen. Nicht nur hat die Steigerung des Personenverkehrs stetig angehalten; auch der Güterverkehr erzeigt dem Budget gegenüber eine schöne Zunahme, obwohl die neuen ermässigten Gütertarife der Bundesbahnen während des ganzen Jahres in Kraft waren. Wenn auch ein erheblicher Teil der Vermehrung des Güterverkehrs vor Jahresschluss der bevorstehenden Änderung der Zollverhältnisse zuzuschreiben ist und daher eine ausserordentliche war, ist doch auch eine erfreuliche Zunahme des regelmässigen Güterverkehrs zu verzeichnen. Die Gesamteinnahmen haben den Budgetansatz um Fr. 3,878,000 überschritten. Trotzdem sind die Betriebsausgaben etwas unter dem Budget geblieben

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und der Betriebsüberschuss erzeigt daher ein Plus von rund 5 Millionen gegenüber dem Budget und von rund 31/2 Millionen gegenüber der Rechnung für 1904. Der Betriebskoeffizient ist von 67,68 % auf 66,42 °/o gesunken. Auch die Gewinn- und Verlustrechnung erzeigt trotz dem erheblichen Anwachsen der Ausgaben für Bauten und Anschaffung von Rollmaterial und damit der Lasten an Verzinsung und Amortisation eine Verbesserung gegenüber 1904 von mehr als einer Million, indem zum Überschuss von Fr. 651,733. 92 hinzuzurechnen ist, dass im Resultat von 1904 der Übertrag eines Saldos von Fr. 503,869 enthalten war, während der Aktivsaldovortrag für 1905 nur Fr. 60,734. 99 betrug.

Es hat sich daher die Erwartung bestätigt, dass bei weisem Masshalten und sorgfältiger Verwaltung die Zukunft der Bundesbahnen gesichert ist.

Die K r e i s e i n t e i l u n g des Bundesbahnnetzes hat während "des Berichtsjahres keine Änderung erfahren. Die L ä n g e der dem Bunde angehörenden Linien beträgt nach den neuesten Erhebungen-;

Kreis

,,

I

. . . .

II . . . .

..,

III

.

.

,,

IV

. . . .

.

.

Total

Baulänge km.

622,2*1

Beiriebslänge km.

635,n4

615,oii

620,975

736,375

757,894

415,302

418,573

2,388,929

2,432,ci6

Die Betriebslänge der von den Bundesbahnen betriebenen, fremden Bahnen angehörenden Anschlussstrecken Mitte Rhein-- Waldshut, Vallorbe-Grenze--Pontarlier, Les Verrières-Grenze-- Pontarlier und Delle-Grenze--Delle umfasst wie bisher km. 36,2se.

Ausserdem betreibt die Bundesbahnverwaltung zufolge Eintrittes in die von der Jura-Simplon-Bahn abgeschlossenen Betriebsverträge die Nebenbahnen Bière--Apples--Morges, Bulle--Romont, Cossonay-Bahnhof--Stadt, die Traverstalbahn, Visp--iZermatt und Pruntrut--Bonfol, zusammen km. 108,B9o Betriebslänge, und zufolge Eintrittes in den von den Vereinigten Schweizerbahnen abgeschlossenen Betriebsvertrag die Bahn Wald-Rüti mit einer Betriebslänge von km. 6,570. Seit dem 1. Mai ist ferner der Betrieb der 5,939 km. langen Linie NJOB--Crassier, welche Eigentum der Bahngesellschaft Nyon-Crassier ist, von den Bundesbahnen übernommen worden und seit dem S.November der Betrieb der

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.im Eigentum derParis-Lyon-Mittelmeer-Bahn stehenden Fortsetzung der Linie von Crassier (Lanclesgrenze) bis Divonne-les-Bains (3,207 km.)- Sodann \vird die Linie Vevey--Chexbres mit einer Betriebslänge von km. 7,785 laut Pachtvertrag vom 2. Juli 1903 mit der Eisenbahngesellschaft Vevey-Chexbres von den Bundesbahnen betrieben.

A. Verwaltungsrat.

Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahre 8 Sitzungen und die ständige Kommission 16 Sitzungen abgehalten; in denselben sind folgende, Geschäfte behandelt worden: 1. V o r l a g e n an d e n B u n d e s r « a t zu H ä n d e n der Bundesversammlung: a. G e s c h ä f t s b e r i c h t und R e c h n u n g e n der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1904.

b. N a c h t r a g s k r e d i t e der schweizerischen Bundesbahnen für den B e t r i e b der S i m p . l o n l i n i e im IV. Quartal 1905.

c. V o r a n s c h l a g der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1906, umfassend: 1. das Betriebsbudget mit 17 Beilagen, enthaltend die Voranschläge der Hülfs- und Nebengeschäfte ; 2. das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung; 3. das Bau budget; 4. das Budget der Kapitalrechnung.

2. W a h l v o r s c h l ä g e . Vom Verwaltungsrat wurde zur Wahl vorgeschlagen und vom Bundesrat zum Mitglied der Generaldirektion ernannt: Herr Hans D i n k e l m a n m , Direktor der Emmental bahn in Burgdorf (Kommerzielles Departement).

3. W a h l e n . In seiner Sitzung vom 30. Dezember 1905 hat der Verwaltungsrat an Stelle des zurückgetretenen Herrn Regierungsrat M o r g e n t h a l e r als Mitglied der ständigen Kommission Herrn E. von S t o c k a l p e r , Ingenieur in Sitten, gewählt.

Zu Mitgliedern des Verwaltungsrates sind gewählt worden:

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a. vom Bundesrat an Stelle des dahingeschiedenen Herrn Direktor T h. S p ü h l e r Herr Dr. jur. J u l i u s Frey, Direktor der schweizerischen Kreditanstalt in Zürich und an Stelle des zurückgetretenen Herrn Landammann R u d o l f von R e d i n g B i b e r e g g Herr Dr. jur. J. R a e b e r , Regierungsrat in Küsnacht (Schwyz); b. vom Staatsrat des Kantons Wallis an Stelle des zurückgetretenen Herrn de Tor r e n t e Herr C h a r l e s de Preux, Staatsrat in Sitten.

c. vom Regierungsrat des Kantons Bern an Stelle des zurückgetretenen Herrn RegierungsratMorgenthaler Herr Regierungsrat K ö n i t z e r .

i. W a h l g e n e h m i g u n g e n . Der Verwaltungsrat hat folgende von der Generaldirektion vorgenommene Wahlen von Dienstabteilungsvorständen genehmigt : a. bei der Generaldirektion: des Herrn A. K e l l e r zum Obermaschineningenieur; b. bei der Kreisdirektion II : des Herrn J a k o b A m b e r g zum Betriebschef; des Herrn F r i t z F ehr zum Vorstand der Materialverwaltung.

5. Folgende M i t b e n ü t z u n g s-, A n s c h l u s s - und Bet r i e b s v e r t r ä g e m i t a n d e r n B a h n V e r w a l t u n g e n erhielten vom Verwaltungsrate die vorbehaltene Genehmigung : 1. Vertrag mit der Gesellschaft der e l e k t r i s c h e n E i s e n b a h n e n von V e v e y betreffend die Mitbenützung des Bahnhofes Vevey (vom 17. Januar 1905).

2. Vertrag mit dem Verwaltungsrate der S e r n f t a l b a h n g e s e l l s c h a f t betreffend den Anschluss der Sernftalbahn an die Station Schwanden (vom 17. Januar 1905).

3. Vertrag mit der Gesellschaft der T r a v e r s t a l b a h n betreffend die Mitbenützung der Station Travers und den Betrieb der Traverstalbahn (vom 27. Januar 1905).

4. Vertrag mit dem Staate Neuenburg als Eigentümer der N e u e n b u r g e r J u r a b a h n betreffend die Mitbenützung des Bahnhofes Neuenburg (vom 25. Februar/3. März 1905).

5. Vertrag mit dem Staate Neuenburg als Eigentümer der N e u e n b u r g e r J u r a b a h n betreffend die Mitbenützung des Bahnhofes La Chaux-de-Fonds (vom 25. Februar/3. März 1905).

500 6. Vertrag mit der Eisenbahngesellschaft B u l l e - R o m o n t betreffend den Betrieb der Linie Bulle-Romont und die Mitbenützung der Station Romont (vom 15. Mai 1905).

7. Vertrag mit dem Kanton Schaffhausen als Eigentümer der elektrischen Strassenbahn S c h a f f h a u s e n - S c h l e i t h e i m betreffend den Anschluss der Schaffhausen-Schleitheim-Bahn an den Bahnhof Schaffhausen (vom 14./23. August 1905).

8. Vertrag mit der Eisenbahngesellschaft M a r t i g n y C h â t e l a r d betreffend den Betrieb der Linie Martigny-Châtelard und die Mitbenützung der Station Martigny (vom 24. Olstober 1905).

9. Vertrag mit der Gesellschaft der P a r i s - L y o n - M i t t e l m e e r - B a h n betreffend den Betrieb der Linie von Divonne-lesBains bis zur Grenze, die Erstellung der zugehörigen erforderlichen Anlagen im Bahnhofe Divonne-les-Bains und die Mitbenützung dieses Bahnhofes (vom 26. Oktober/30. Dezember 1905).

10. Vertrag mit der Gesellschaft der schmalspurigen Eisenbahn von Y v e r d o n n a c h Ste. C r o i x betreffend die Mitbenützung des Bahnhofes Yverdon (vom 1./22. November 1905).

6. B a u v o r l a g e n . Es wurden genehmigt: a. Die Projekte über die U m g e s t a l t u n g d e r B a h n h o f a n l a g e n in B e r n , umfassend : 1. die Erstellung eines Rangier- und Güterbahnhofes in Weiermannshaus; 2. die Ausführung eines neuen vereinigten Lokomotivdepots ausserhalb der Bühlstrassenbrücke im Äbigut und die Vermehrung der Geleise zwischen der Bühlstrassenbrücke und dem neuen Bahnhof bei Weiermannshaus; 3. den Umbau des bisherigen Güter- und Rangierbahnhofes und der Depotanlagen am Stadtbach zu einem Rangierbahnhof für Personenzüge unter Belassung der Anlagen für den Stückgüterverkehr und Verbesserung der Einrichtungen für den Viehverkehr am Stadtbach ; 4. die Umgestaltung der Anlagen auf der Schützenmatte mit Verbesserung der Einfahrt in den Personenbahnhof vom Wilerfeld her; mit Bewilligung eines Kredites von Fr. 8,565,000 für die Ausführung dieser Bauten, welche auf mindestens sechs Jahre zu verteilen sind.

b. Vorlage betreffend den Bau des H a l b s a l o n s c h i f f e s

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,, R h e i n a für den Bodensee und Bewilligung des erforderlichen Kredites von Fr. 370,000.

c. Projekt für die E r s t e l l u n g des z w e i t e n G e l e i se s auf der S t r e c k e A a r b u r g - S u r s e e , sowie die Projekte für die U m b a u t e n in den S t a t i o n e n A a r b u r g , Z o f i n g e n Reiden, Dagmersellen, N e b i k o n , W a u w i l und Sursee mit Bewilligung eines Kredites von Fr. 5,150,000.

d. Projekt für die E r w e i t e r u n g des B a h n h o f e s V a Ilo r b e und Bewilligung eines Kredites für die Ausführung, der bezüglichen Arbeiten im Gesamtbeträge von Fr. 1,400,000.

e. Projekt für die E r w e i t e r u n g des P e r s o n e n b a h n hofes St.Gallen und das neue Aufnahms- und Verw a l t u n g s g e b ä u d e , mit Bewilligung eines Nachtragskredites im Betrage von Fr. 1,420,000 für die Vollendung dieser Projekte.

f. Projekt über die E r s t e l l u n g n e u e r W e r k s t ä t t e n b e i m B a h n h o f Z ü r i c h , mit Bewilligung eines Kredites von Fr. 5,400,000 für die Ausführung der Anlagen.

g. Gesamtprojekt für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n S i t t e n und Bewilligung eines Kredites von Fr. 800,000 für die in einer ersten Bauperiode auszuführenden Bauten, mit Inbegriff des Bodenerwerbs für das Gesamtprojekt.

h. Nachtragskredit von Fr. 1,108,131. 69 zur Deckung der Überschreitung des ursprünglichen Kostenvoranschlages für die von der früheren schweizerischen Centralbahn ausgeführte Verl e g u n g des G ü t e r b a h n h o f e s in B a s e l im Gesamtkostenbetrage von Fr. 5,475,131.69.

i. Kredit für die Vollendung der E r w e i t e r u n g des B a h n h o f e s V e v e y im Betrage von Fr. 686,000.

k. Projekt für die E r w e i t e r u n g des B a h n h o f e s R e n e n s mit Bewilligung eines Nachtragskredites für die Vollendung der in diesem Projekte vorgesehenen Bauten im Betrage von Fr. 1,899,000.

l. Projekt für die E r w e i t e r u n g des B a h n h o f e s L a u s a n n e mit Bewilligung eines Nachtragskredites von Fr. 5,550,000 für die Vollendung der Erweiterungsarbeiten.

7. Folgende Bau- und L i e f e r u n g s v e r t r ä g e erhielten die Genehmigung des Verwaltungsrates: a. Vertrag mit der Rheinischen Kohlenhandel- und Rhedereigesellschaft m. b. H. in Mülheim-Ruhr über Lieferung von

502

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'···",.--

' .

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R u h r k o h l e n und R u h r k o h l e n b r i k e t s / u r L o k o m o t i v f e u e r u n g in den J a h r e n 1906 bis 1910 (vom 9./10. Februar 1905).

b. Verträge mit der Compagnie des Mines d'Ostricourt à Oignies (Pas-de-Calais) und Herrn Lemay, Ingénieur-Gérant der Compagnie des Mines d'Aniche (Nord-France) über Lieferung von S t e i n k o h l e n b r i k e t s zur L o k o m o t i v f e u e r u n g in den J a h r e n 1905 bis 1908 Oom 1./3. und 3./6. März 1905).

c. Vertrag mit der schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur betreffend die Lieferung von 29 L o k o m o t i v e n der S e r i e C 4/s mit vie r a c h s i g e m T e n d e r in den Jahren 1905/1906 (vom 21./27. Januar 1905).

d. Vertrag mit der schweizerischen Lokomitiv- und Maschinenfabrik in Winterthur über Lieferung von 72 L o k o m o t i v e n v e r s c h i e d e n e r B a u a r t e n (vom 31. März/3. April 1905).

e. Vertrag mit der kgl. Bergwerksdirektion in Saarbrücken über die Lieferung von S a a r k o h l e n zur L o k o m o t i v f e u e r u n g in den J a h r e n 1906 bis 1910 (vom 6./11.

April 1905).

f. Vertrag mit der schweizerischen Industriegesellschaft in Neuhausen für die Lieferung von 10 dreiachsigen Personenwagen I. Klasse 50 ,, " ,, L u. II.

,, 30 ,, ,, II. u. m.

,, 7 vierachsigen ,, I. u. II.

., (Ausland) 20 ,, ,, I. u. II.

,, (Inland) 20 ,, ,, III.

,, (vom 26. September 1905).

g. Vertrag mit der schweizerischen Wagonsfabrik A.-GK in Schlieren für die Lieferung von 20 dreiachsigen Personenwagen II. Klasse 70 ,, ,, III.

,, (vom 26. September 1905).

h. Vertrag mit der Gesellschaft der L. v. Roll'schen Eisenwerke in Gerlafingen über die Lieferung von S c h i e n e nb e f e s t i g u n g s m i t t e l n (vom 6. Oktober 1905).

8. V e r s c h i e d e n e s .

l. Durch ßeschluss vom 17. März 1905

hat der Ver-

: 503

waltungsrat die Generaldirektion ermächtigt, das Ü b e r e i n k o m m e n b e t r e f f e n d g e m e i n s a m e T r a g u n g d e r Ents c h ä d i g u n g e n für E i s e n b a h n u n f ä l l e , vom 5. September 1885, auf Ende September 1905 zu kündigen.

2. Am 27. April 1905 wurde eine E i n g a b e des bundes s t ä d t i s c h e n P r e s s v e r e i n s , worin dieser den Verwaltungsrat um erneute Prüfung der Frage der Ö f f e n t l i c h k e i t , s e i n e r V e r h a n d l u n g e n ersucht hatte, gemäss dem Antrage der ständigen Kommission, abschlägig beschieden; gleichzeitig wurde aber beschlossen, der Generaldirektion Weisung zu erteilen, die nötigen Anordnungen zu treffen, dass in Zukunft das offizielle Bulletin über die Verhandlungen des Verwaltungsrates ausführlicher als bisanhin gehalten werde und dass die gedruckten Vorlagen der Generaldirektion, soweit sie sich für die Öffentlichkeit überhaupt eignen, in ausgiebigerer Weise, als es bis jetzt geschehen sei, zur Verfügung der Presse gestellt werden.

3. Durch Beschluss vom 30. September 1904 hatte der Vorwaltungsrat der Generaldirektion eine E i n g a b e des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten, des schweizerischen Zugspersonalvereins und der A r b e i t e r u n i o n schweizerischer Transporta n s t a l t e n vom 15. September 1904 zur Vernehmlassung überwiesen, in welcher das Gesuch gestellt wurde : .,Der Verwaltungsrat möchte dem Bundesbahnpersonal ohne Unterschied der Kategorie und des Grades die A n n a h m e der K a n t o n s r a t m a n d a t e gestatten, eventuell wenigstens auf Zusehen hin, d. h.

bis sich wirklich aus derartigen Wahlen Inkonvenienzen für den Dienst ergeben, von irgendwelcher Beschränkung der Wählbarkeit der Beamten, Angestellten und Arbeiter absehen,11 Auf den Antrag der Generaldirektion, auf das gestellte Gesuch nicht einzutreten, hat der Verwaltungsrat am 27. April 1905 folgenden Beschluss gefasst : ,,Der Verwaltungsrat stimmt grundsätzlich der Anschauung der Generaldirektion zu. Er spricht indessen die Erwartung aus, dass seitens der Generaldirektion, bezw. der Kreisdirektionen bei Behandlung der Gesuche des Personals eine weite Auffassung walten werde und dass die Ermächtigung zur Annahme einer Wahl in eine kantonale oder in eine Gemeindebehörde nur verweigert werden solle, wenn wesentliche Schwierigkeiten für die Stellvertretung bestehen oder wenn mit Annahme solcher Stellen Missbrauch getrieben werde.01

504

4. Durch Beschluss vom 28. April 1905 hat der Verwaltungsrat die Generaldirektion beauftragt, bezüglich der Frage der A n w e n d b a r k e i t des B u n d e s g e s e t z e s ü b e r das R e c h n u n g s w e s e n der E i s e n b a h n e n, vom 27. März 1896, auf die B u n d e s b a h n e n dem Bundesrate nur die folgenden zwei Abänderungen zum Gesetz vorzuschlagen : 1) Zusatz zu Artikel 12: ,,Das in Absatz 3 vorgesehene Rekursrecht an das Bundesgericht steht der Bundesbahn Verwaltung nicht zu.a 2) Zusatz zu Artikel 16 am Schluss von Absatz 2 : ,,Gegen die in Absatz l erwähnten Verfügungen des Bundesrates kann die Verwaltung der Bundesbahnen den Entscheid der Bundesversammlung bei Anlass der Genehmigung der Jahresrechnung anrufen. tt 5. Am 28. April 1905 wurde ein dem Bundesrate unterbreitetes G e s u c h der V e r k e h r s v e r e i n e und V e r k e h r s bureaux um Verabfolgung von Jahresfreikarten an die V o r s t e h e r d e r V e r k e h r s b u r e a u x i n ablehnendem Sinne begutachtet.

6. Mit Beschluss vom 30. Dezember 1905 wurde die Generaldirektion ermächtigt, eine E i n g a b e des G e m e i n d e r a t e s D i e t i k o n betreffend die Verwendung des daselbst von der Nordostbahn für die Erstellung von Werkstätten erworbenen Areals, vom 29. Mai 1905, dahin zu beantworten, dass man mit gelegentlicher Veräusserung desselben einverstanden sei.

7. Am 23. September hat der Verwaltungsrat der Greneraldirektion eine E i n g a b e des H a n d e l s - und I n d u s t r i e d e p a r t e m e n t s des K a n t o n s G e n f vom 22. September 1905, betreffend M a n g e l a n G ü t e r w a g e n i m B a h n h o f G e n f für die s t a a t l i c h e n L a g e r h ä u s e r , zur Berichterstattung überwiesen.

In unserem Berieht haben wir festgestellt, dass dem Bahnhof Genf mit wenigen Ausnahmen (Herbstverkehr und Truppenzusammenzug) die verlangten Wagen regelmässig und rechtzeitig zugewiesen wurden und dass dies unter normalen Verhältnissen auch künftig möglich sein werde. Jedenfalls seien die von G-enf vorgeschlagenen Abhülfsmittel (Errichtung eines besonderen Depots von zirka 30 Güterwagen in diesem Bahnhof und Anlage eines neuen Abstellgeleises im Sécheron) der Konsequenzen wegen nicht annehmbar. Dagegen seien wir bereit, durch

505 Änderung in den Stückgüterkursen eine Verbesserung der Wagenstellung für Genf herbeizuführen, und die Schritte der Genfer Regierung und des Genfer Komitees der Paris-Lyon-MittelmeerBahn bei dieser Verwaltung für Verbesserung der Betriebsverhältnisse im Bahnhof Genf zu unterstützen.

Mit Beschluss vom 30. Dezember hat uns der Verwaltungsrat ermächtigt, die Eingabe in diesem Sinne zu beantworten.

8. Am 30. Dezember 1905 wurde die Generaldirektion ermächtigt, eine E i n g a b e d e r A r b e i t e r u n i o n s c h w e i z e r i s c h e r T r a n s p o r t a n s t a l t e n vom 2. Juni 1905, betreffend Termin für die erste allgemeine Lohnaufbesserung der Betriebs- und Werkstättearbeiter der B u n d e s b a h n e n in ablehnendem Sinne zu bescheiden.

9 . Eine E i n g a b e d e r V e r b ä n d e s c h w e i z e r i s c h e r Lokomotivführer und schweizerischer Lokomotivh e i z e r vom 20. Juli 1905, worin verschiedene Begehren um E r h ö h u n g d e r A n s ä t z e d e s R é g l e m e n t e s Nr. 2 2 betreffend N e b e n b e z ü g e und Garantierung eines Min i m u m s gestellt worden waren, haben wir auf Einladung des Verwaltungsrates begutachtet ; derselbe hat in seiner Sitzung vom 23. September 1905 unsern Anträgen beigestimmt, welche nur dem kleinern Teile der gestellten Begehren entsprechen konnten.

10. Mit Eingabe vom 5. März 1904 hat der Z u g s p e r s o n a l v e r e i n ein Gesuch b e t r e f f e n d K o r r e k t u r der ungleichen Berücksichtigung des Dienstalters bei der Einreihung in die .Gehaltsstufen, Gewährung von Ortszulagen und Erhöhung der Gehaltsmaxiina für das Z u g s p e r s o n a l an den Verwaltungsrat gerichtet. In unserem Bericht über die Eingabe gelangten wir zum Schlüsse, es könne dem Gesuche nicht entsprochen werden ; von dem Wunsche um Erhöhung der Gehaltsmaxima könne nur für den Zeitpunkt einer Revision der V ollzieh ungs Verordnung zum Besoldungsgesetze Vormerk genommen werden.

Mit Beschluss vom 23. September 1905 hat uns der Verwaltungsrat ermächtigt, dem Zugspersonalverein in diesem Sinne zu antworten. .

11. Die Berichte der Generaldirektion über ihre Geschäftsführung im IV. Quartal 1904, sowie im I., II. und III. Quartal 1905 wurden genehmigt.

Bundesblatt. 58. Jahrg.

Bd. III.

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B. Kreiseisenbahnräte.

Die Kreiseisenbahnräte haben im Berichtsjahre begonnen, sich intensiver mit den ihnen durch das Rückkaufsgesetz zugewiesenen Funktionen zu beschäftigen. Insbesondere haben wichtigere Bauvorlagen, die Gestaltung der Fahrpläne und Anregungen kommerzieller Natur denselben zia einlässlichen Diskussionen Veranlassung geboten. Es ist durch diese lebhaftere Betätigung nachgewiesen, dass denselben genügender Stoff zur Behandlung innerhalb des gesetzlichen Rahmens zur Verfügung steht.

Der Eisenbahnrat des Kreises I war zu 4, derjenige des Kreises II zu 4, derjenige des Kreises III zu 6 und derjenige des Kreises IV zu 5 Sitzungen versammelt.

C. Generaldirektion.

Im Personalbestande der Generaldirektion sind folgende Änderungen eingetreten: Zu unserm lebhaften Bedauern ist uns der hochgeschätzte Kollege J u l i u s S c h m i d am 6. August 1905 nach längerer Krankheit durch den Tod entrissen worden. Seine erfolgreiche Wirksamkeit, seine unermüdliche Pflichttreue und seine vortrefflichen Charaktereigenschaften werden ihm ein treues Andenken bei der Bundesbahnverwaltung sichern.

Auf den 1. Dezember 1905 ist Herr Nationalrat H a n s D i n k e l m a n n , Direktor der Emmenthalbahn, in Burgdorf, an seine Stelle getreten.

Die Generaldirektion hat in erster Linie alle für den Verwaltungsrat bestimmten Vorlagen vorbereitet. Dieselbe behandelte in 93 Sitzungen 3356 Geschäfte.

Wir erwähnen folgende wichtigere Angelegenheiten :

I. Allgemeines.

1. Von der B u n d e s v e r s a m m l u n g sind im Laufe des Berichtsjahres folgende die Bundesbahnen betreffenden Beschlüsse gefasst worden : a. Bundesbeschluss betreffend Genehmigung des zwischen der Drahtseilbahngesellschaft C o s s o n a y - B a h n h o f--C o s s o n a y S t a d t und der Generaldirektion der Bundesbahnen abgeschlossenen B e t r i e b s v e r t r a g e s , vom 31. März 1905, lautend:

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1. Der unterm 18. November 1904 zwischen der Drahtseilbahngesellschaft Cossonay-Bahnhof--Cossonay-Stadt und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen abgeschlossene Betriebsvertrag wird mit dem Vorbehalte genehmigt, dass für die Erfüllung der von den schweizerischen Bundesbahnen übernommenen gesetzlichen und konzessionsmässigen Pflichten im Sinne des Art. 28 des Bundesgesetzes über den Bau und Betrieb der Eisenbahnen auf dem Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 23. Dezember 1872 auch die Bahneigentümerin haftet.

2. Der Bundesrat wird mit der Vollziehung dieses Beschlusses, der am 1. Mai 1905 in Kraft tritt, beauftragt.

b. Bundesbeschluss betreffend Genehmigung des zwischen der Bahngesellschaft V i s p - Z e r m a t t und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen abgeschlossenen B e t r i e b s v e r t r a g e s , vom 31. März 1905, lautend: 1. Der unterm 3. Dezember 1904 zwischen der Bahngesellschaft Visp-Zermatt und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen abgeschlossene Betriebsvertrag wird mit dem Vorbehalt genehmigt, dass für die Erfüllung der von den schweizerischen Bundesbahnen übernommenen gesetzlichen und konzessionsmässigen Pflichten im Sinne des Art. 28 des Bundesgesetzes über den Bau und Betrieb der Eisenbahnen auf dem Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 23. Dezember 1872 auch die Bahneigentümerin haftet.

2. Der Bundesrat wird mit der Vollziehung dieses Beschlusses, der am 1. Mai 1905 in Kraft tritt, beauftragt.

c. Bundesbeschluss betreffend Genehmigung des zwischen der Gesellschaft der T r a v e r s t a l b a h n und der Generaldirektion der Bundesbahnen abgeschlossenen B e t r i e b s v e r t r a g e s vom 23. Juni 1905, lautend: 1. der unterm 27. Januar 1905 zwischen der Gesellschaft der Traverstalbahn und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen abgeschlossene Betriebsvertrag wird mit dem Vorbehalt genehmigt, dass für die Erfüllung der von den schweizerischen Bundesbahnen übernommenen gesetzlichen und konzessionsmässigen Pflichten im Sinne des Art. 28 des Bundesgesetzes über den Bau und Betrieb der Eisenbahnen auf dem Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 23. Dezember 1872 auch die Bahneigentümerin haftet.

2. Der Bundesrat ist mit dem Vollzug dieses Beschlusses beauftragt.

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d. ßundesbeschluss betreffend G eri e h m i g u n g d e s Geschäftsberichtes und der Rechnungen der schweiz e r i s c h e n B u n d e s b a h n e n f ü r d a s J a h r 1904, v o m 29. Juni 1905, lautend: 1. Die Rechnungen für 1904 und die Bilanz auf 31. Dezember 1904 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt, und der Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung im Betrage von Fr. 60,734. 99 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

2. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1904 wird genehmigt.

e. Bundesbeschluss betreffend N a c h t r a g s k r e d i t e d e r schweizerischen Bundesbahnen für den Betrieb der S i m p l o n l i n i e im v i e r t e n Q u a r t a l 1905, vom 29. Juni 1905, lautend: Das Nachtragsbudget der schweizerischen Bundesbahnen für den Betrieb der Simplonlinie im vierten Quartal 1905 im Betrage von Fr. 526,075 wird genehmigt.

f. Bundesbeschluss betreffend Genehmigung des zwischen der Gesellschaft der B u l l e - R o m o n t - B a h n und der Generaldirektion der Bundesbahnen abgeschlossenen B e t r i e b s v e r t r a g e s , vom 19. Dezember 1905, lautend: 1. Der unterm 15. Mai 1905 zwischen der Gesellschaft der Bulle-Romont-Bahn und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen abgeschlossene Betriebsvertrag wird mit dem Vorbehalt genehmigt, dass für die Erfüllung der von den schweizerischen Bundesbahnen übernommenen gesetzlichen und konzessionsmässigen Pflichten im Sinne des Art. 28 des Bundesgesetzes über den Bau und Betrieb der Eisenbahnen auf dem Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft vom 23. Dezember 1872 auch die Bahneigentümerin haftet.

2. Der Bundesrat wird mit der Vollziehung dieses Beschlusses beauftragt.

g. Bundesbeschluss betreffend den V o r a n s c h l a g d e r s c h w e i z e r i s c h e n B u n d e s b a h n e n f ü r d a s J a h r 1906, vom 20. Dezember 1905, lautend : Die nachfolgenden Budgets der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1906 werden genehmigt: 1. Das Betriebsbudget, abschliessend mit Fr. 124,239,365 Einnahmen und mit Fr. 85,717,015 Ausgaben;

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2. das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 48,978,350 Einnahmen und mit Fr. 53,638,700 Ausgaben; 3. das Baubudget im Betrage von Fr. 35,958,464, zuzüglich eines Betrages von Fr. 220,800 für die Erstellung der Station Attikon, also zusammen Fr. 36,179,264.

4. das Budget der Ausgaben der Kapitalrechnung im Betrage von Fr. 39,204,164.

li. Die Bundesversammlung hat am 20. Juni und 2. Oktober ein Postulat beschlossen, der Bundesrat werde eingeladen, die Frage, wie es nach Durchführung der Eisenbahnverstaatlichung mit der Organisation und finanziellen Unterstützung der Anstalten für die berufliche A u s b i l d u n g des E i s e n b a h n p e r s o n a l s zu halten sei und ob nicht die E i s e n b a h n s c h u l e n vom Bunde zu übernehmen seien, zu prüfen und darüber Bericht zu erstatten.

2. Mit Eingabe vom 19. Dezember 1904 hat die L i q u i d a t i o n s k o m m i s s i o n d e r J u r a - S i m p l o n - B a h n d e m Bundesrate mitgeteilt, dass ihr eine Anzahl von Gesuchen zugekommen sei betreffend G r a t i f i k a t i o n e n o d e r E n t s c h ä d i g u n g e n an verschiedene Angestellte der Jura-SimplonB a h n - G e s e l l s c h a f t , die sich infolge des Rückkaufs finanziell schlechter gestellt hätten.

Vom eidgenössischen Eisenbahndepartement zur Vernehmlassung über die Eingabe aufgefordert, antworteten wir mit Schreiben vom 10. Januar, dass wir die vorliegenden Gesuche um Verabfolgung von Gratifikationen rechtlich als unbegründet erachteten. Dieselben seien in einem Berichte einer Subkommission der Liquidationskommission einlässlich behandelt, und dieser Bericht gelange zum Schlüsse, dass nur ein Fall aus Billigkeitsgründen Berücksichtigung verdiene. Aber auch in diesem Falle, wie bei allen ändern Ansprechern, sei vom Rechtsstandpunkt aus zu beachten, dass bei der letzten Wahlbestätigung den Anstellungsverträgen sämtlicher Beamten der Jura-Simplon-Bahn die Klausel beigefügt worden war, dass mit dem Rückkaufe das Anstellungsverhältnis gegenüber der Jura-Simplon-Bahn jedenfalls aufhöre und zwar ohne Entschädigung. Von irgend einer Entschädigung im rechtlichen Sinne könne somit nicht die Rede sein. Wenn die Jura-Simplon-Bahn Geschenke machen wollte, so hätte sie das auf ihre eigenen Kosten tun sollen. Es könne den Bundesbahnen billigerweise nicht zugemutet werden, nun am Platze der JuraSimplon-Bahn über deren rechtliche Verpflichtungen hinaus ein-

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zutreten. Wir seien somit der Ansicht, dass der Bundesrat es ablehnen sollte, gestützt auf den Beschluss des Verwaltungsrates der Jura-Simplon-Bahn vom 23, März 1903 irgend eine Verpflichtung für Zuwendungen an ehemalige Beamte und Angestellte der Jura-Simplon-Bahn zu lasten des Bundes, beziehungsweise der Bundesbahnen anzuerkennen.

Mit Beschluss vom 14. Februar 1905 hat der Bundesrat die Eingabe der Liquidationskommission der Jura-Simplon-Bahn im Sinne unserer Vernehmlassung beantwortet.

3. Durch die Bundesratsbeschlüsse vom 10. Februar, 22. Juni und 15. August sind die G e s u c h e der kantonalen Staatsschreiberkonferenz, der Vorsteher der Verkehrsbureaux und der Bureaugehülfen I. Klasse der ehemaligen Jura-SimplonBahn um V e r a b f o l g u n g von J a h r e s f r e i k a r t e n , gemäss dem Vorschlage unseres Verwaltungsrates, abgelehnt worden.

^ 4. Mit Beschluss vom 19. Juli hat der B u n d e s rat die Petition des Zentralvorstandes des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten und der Union schweizerischer Bahnarbeiter um A b ä n d e r u n g der G e h a l t s o r d n u n g zu gunsten der Weichenwärter, Übergangs-, Drehscheiben- und Schiebebühnenwärter der Bahnhöfe I. Klasse abgewiesen.

5. Eine Eingabe der Regierung des Kantons Neuenburg vom 23. Dezember 1902 betreffend den R ü c k k a u f der N e u e n b u r g e r J u r a b a h n ist uns vom eidgenössischen Eisenbahndepartement zur Vernehmlassung zugestellt worden. Mit dessen Zustimmung haben wir mit der Begutachtung zugewartet, bis die Vertragsverhältnisse über die Mitbenützung der Bahnhöfe Neuenburg und La Chaux-de-Fonds neu geordnet waren. Unser Bericht vom 31. Mai kam zum Schlüsse, dass der kommerzielle Wert der Neuenburger Jurabahn nicht höher als auf rund sechs Millionen geschätzt werden könne.

Mit Beschluss vom 31. Oktober hat der Bundesrat unserer Auffassung beigestimmt, indem er das Eisenbahndepartement ermächtigte, dem Staatsrat des Kantons Neuenburg die Ausführungen der Generaldirektion zur Kenntnis zu bringen, wonach er zu einem Kaufe der Neuenburger Jurabahn nur auf Grund des kommerziellen Wertes Hand bieten könne.

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6. Mit Beschluss vom 10. Januar hat der Bundesrat das Begehren der Regierung des Kantons Aargau um Erstellung des zweiten Geleises für die Strecke HendschikonW o h l e n der a a r g a u i s c h e n S ü d b a h n und Durchführung aller Züge der Linie Brugg-Hendschikon bis Wohlen abgewiesen.

7. Der Bundesrat hat mit Beschluss vom 24. Januar verfügt, dass die Strecke R o m a n s h o r n - S t . G a l l e n der Bodensee-Toggenburgbahn als H a u p t b a h n zu erklären sei. Gegen diesen Beschluss hat deren Verwaltung an die Bundesversammlung rekurriert. Nachdem wir uns mit Vernehmlassung vom 10. März neuerdings zur Sache ausgesprochen hatten, ist mit Berieht vom 30. März vom Bundesrat der Bundesversammlung Abweisung des Rekurses beantragt worden. Entsprechend diesem Antrage hat die Bundesversammlung mit Beschluss vom 5. Oktober den Rekurs der Bodensee-Toggenburgbahn abgewiesen.

8. Mit Schreiben vom 3. Februar hat uns der Bundesral mitgeteilt, dass er die erforderlichen Massnahmen getroffen habe, um durch die G o t t h a r d b a h n die für den e l e k t r i s c h e n Betrieb derselben nötigen W a s s e r k r ä f t e d e r R e u s s i m Kanton Uri sichern zu lassen. Bezügliche Besprechungen waren vorausgegangen.

9. Die Kommission des Nationalrates zur Vorberatung der Vorlage des Bundesrates über die F o r t s e t z u n g der B r u n i g b a h n von B r i e n z bis I n t e r l a k e u hat am 8./10. Mai einen Augenschein vorgenommen, zu welchem wir beigezogen waren, und die Vertreter der Regierung des Kantons Bern und der interessierten Gemeinden über ihre Begehren angehört. Auf Veranlassung der Kommission hat uns das eidgenössische Eisenbahndepartement am 20. Mai eingeladen, eine weitere Prüfung der Frage des Anschlusses der Linie Brienz-Interlaken an den Westbahnhof in Interlaken sowohl für die Schmalspur als auch für die Normalspur in rechtlicher, technischer und finanzieller Beziehung, sowie eine Feststellung und Würdigung der für den Fall des Baues der Normalbahn von den Interessenten erhältlichen Subventionen, insbesondere auch für den Fall des Anschlusses an den Westbahnhof, vorzunehmen und darüber zu berichten. Mit Bericht vom 21. November haben wir dem eidgenössischen Eisenbahndepartement zu Händen der Kommission des Nationalrates die gewünschte Auskunft erteilt und dabei unter einlässlicher Begrün-

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düng neuerdings erklärt, dass den Bundesbahnen nicht zugemutet werden könne, die Briinigbahn normalspurig fortzusetzen.

10. Vom eidgenössischen Eisenbahndepartement sind wir mit der Begutachtung folgender K o n z e s s i o n s g e s u c h e beauftragt worden: a. SchmalspurbahnLocarno-Centovalli-Landesgrenze und Normalspurbahn Locarno-Valmara(Landesgrenze)Intra-Feriolo.

Wir sprachen uns dahin aus, dass bezüglich der ersten Linie die Bundesbahnen keine Begehren zu stellen haben, dagegen bezüglich der zweiten mit Rücksicht auf deren internationale Bedeutung für den Personenverkehr wünschen müssen, dass ihnen das Recht des Eintrittes in die Konzession vorbehalten werde.

b. Normalspurbahn L u g a n o - P o n t e T r è s a. Auch bezüglich dieser Linie haben wir uns das Recht des Eintrittes in die Konzession vorbehalten.

c. Schmalspurbahn von L a n d q u a r t ü b e r M a i e n f e l d R a g a z u n d Fläsch a n d i e s c h w e i z e r i s c h - l i e c h t e n steinische Landesgrenze.

Wir erklärten, dass wir uns trotz der drohenden Konkurrenz der Erstellung einer Lokalbahn von Landquart bis Ragaz nicht widersetzen würden, dass wir aber von der Erteilung einer Konzession für eine internationale Linie, -welche einen direkten Anschluss an die österreichischen Bahnen bezwecke, abraten müssen, da eine solche durch Ablenkung des Verkehrs nicht nur die Interessen der Bundesbahnen, sondern auch diejenigen eines erheblichen Teiles der Schweiz schädigen würde.

In einer neuen Vernehmlassung vom 14. November haben wir den eingenommenen Standpunkt bestätigt.

d. Verlängerung der Pruntrut-Bonfol-Bahn von B o n f o l bis zur Schweizer grenze bei Pfettershausen.

Wir haben uns dahin ausgesprochen, dass die Bundesbahnen keine Veranlassung haben, gegen die Konzession für diese Lokalbahn Stellung zu nehmen oder deren Übertragung zu beanspruchen.

e. S t r a s s e n b a h n von S o l o t h u r n ü b e r W i e d l i s bach nach Niederbipp.

Das Resultat unserer Untersuchungen war das nfimliche wie ad d.

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11. Das eidgenössische Eisenbahudepartement hat uns am 27. Juli eröffnet, dass die Bundesbahnen einer besondern K o n z e s s i o n für den Betrieb ihrer D a m p f s c h i f f e a u f d e m B o d e n see nicht bedürfen.

12. Auf Einladung des eidg. Eisenbahndepartementes haben wir uns am 14. November über den Entwurf eines S t a a t s vertrages zwischen Frankreich und der Schweiz, betreffend den A n s c h l u s s der L i n i e n Ny o n - C r a s s i e r und C r a s s i e r - D i v o n n e - l e s - B a i n s vernehmen lassen.

13. Eine Anfrage des eidg. Eisenbahndepartementes betreffend einzelne Punkte des Memorials des Regierungsrates des Kantons Graubünden, welcher für den A u s b a u des R h ä t i s c h e n S c h m a l s p u r b a h n n e t z e s um eine B u n d e s s u b v e n t i o n von sieben Millionen nachsucht, haben wir am 22. Dezember dahin beantwortet, dass die Eröffnung der Albulabahn allerdings den Bundesbahnen eine erhebliche Vermehrung der Einnahmen gebracht habe, der aber auch eine nicht unbedeutende Ausgabenvermehrung gegenüberstehe, so dass der Überschuss höchstens auf Fr. 120,000 angeschlagen werden könne. Eine ähnliche Verkehrsvermehrung sei unseres Erachtens vom Ausbau des Rhätischen Bahnnetzes nicht zu erwarten.

14. Die Verträge mit I t a l i e n über die Mitbenützung des internationalen B a h n h o f e s D o m o d o s s o l a , den B e t r i e b der S t r e c k e D o m o d o s s o l a - I s e l l e und die Ordnung des Zoll-, Post-, T e l e g r a p h e n - , S a n i t ä t s - u n d P o l i z e i d i e n s t e s auf dem Bahnhof Domodossola haben zu vielfachen Untersuchungen und Besprechungen mit den Organen der allgemeinen Bundesverwaltung Anlass gegeben.

Nachdem sich das eidgenössische Eisenbahndepartement und durch dessen Vermittlung die ändern interessierten Abteilungen der Bundeeverwaltung über unsere Gegenvorschläge zu den Vertragsentwürfen des italienischen Ministeriums der öffentlichen Bauten über den i n t e r n a t i o n a l e n B a h n h o f D o m o d o s s o l a und den Betrieb der Strecke D o m o d o s s o l a - I s e l l e ausgesprochen hatten, haben wir im Mai unsere Vorschläge dem italienischen Ministerium zugestellt.

Am 27. Juni hat im Bahnhof Domodossola die Besichtigung der für den Zoll- und Postdienst bestimmten Lokale durch Organe der schweizerischen und italienischen Verwaltungen stattgefunden.

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Bei einer Konferenz mit den i t a l i e n i s c h e n Staatsb a h n e n in Domodossola am 15. und 16. September wurden die Vertragsentwürfe über den i n t e r n a t i o n a l e n B a h n h of D o m o d o s s o l a und den B e t r i e b der L i n i e D o m o d o s s o l a - I s e l l e erörtert.

Nachdem auf eine Anregung der italienischen Verwaltung die zuständigen Departemente des Bundesrates sich damit einverstanden erklärt hatten, dass gleichzeitig mit der Weiterbehandlung der Verträge über den i n t e r n a t i o n a l e n B a h n h o f D o m o d o s s o l a und den B e t r i e b der L i n i e D o m o d o s s o l a - I s e l l e auch die zwischen den beidseitigen Zoll- und P o s t v e r w a l t u n g e n zu vereinbarenden Übereinkommen zu diskutieren seien, ist auf Einladung dos eidg. Eisenbahndepartementes vom 22. November eine Vorbesprechung unserer Abordnung mit den Delegierten der schweizerischen Zoll- und Postverwaltung angeordnet worden.

15. Die Generaldirektion war bei der S t u d i e n r e i s e vertreten, welche auf Einladung der italienischen Regierung vom eidg. Eisenbahndepartement zur B e s i c h t i g u n g der e l e k t r i s c h e n V e l t l i n e r b a h n und der Bahn M a i l a n d - G a l l a r a t e P o r t o - C e r e s i o angeordnet worden war ; dieselbe hat am 17., 18. und 19. Oktober stattgefunden. Anlässlich derselben machte uns die Aktiengesellschaft Brown, Boleri & Cie. die erste Offerte für d e n e l e k t r i s c h e n B e t r i e b d e s S i m p l o n t u n n e l s , welche nach Überwindung vieler Schwierigkeiten zum Abschlüsse eines Vertrages vom 19. Dezember führte. Nachdem in einer Konferenz vom 15. Dezember das ßauprogramm über die Vollendung des Simplontunnels zwischen der Generaldirektion und Vertretern der Kreisdirektion I, der Simplonbauunternehmung und der Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. festgestellt worden war, hat der Buhdesrat sich am 16. Dezember mit der Hinausschiebung der Betriebseröffnung für den Simplontunnel um einen Monat für den Fall der Einführung des elektrischen Betriebes einverstanden erklärt. Weitere Mitteilungen über diesen Gegenstand sind im Abschnitte ,,Betriebsdepartement" dieses Berichtes enthalten.

16. Am 19. Mai bat der Bundesrat zu schweizerischen Mitgliedern der internationalen Delegation für die Angelegenheiten der Simplonbahn ernannt die Herren K a s i m i r von Arx, in Ölten, Ständerat, Präsident des Verwaltungsrates der Bundes-

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bahnen ; L e o p o l d D u b o i s , Mitglied der Generaldirektion ; V i k t o r D u b o u x , Ingenieur, Staatsrat in Lausanne ; A l f r e d F r e y, Nationalrat in Zürich, Sekretär des schweizerischen Handels- und Industrievereins ; P a u l M a n u e l , Mitglied der Kreisdirektion I in Lausanne und R o b e r t W i n k l e r , Ingenieur, Direktor der technischen Abteilung des schweizerischen Eisenbahndepartementes in Bern. Der Präsident der Generaldirektion der Bundesbahnen ist von Amtes wegen Präsident der Delegation.

Die erste Sitzung der D e l e g a t i o n hat am 4. und 5. September in Bern stattgefunden. Die Delegation hat zu ihrem Vizepräsidenten Herrn Alzona, Direktor der Abteilung der italienischen Staatsbahnen in Mailand, ernannt. Die Berichte der Generaldirektion über den Fortgang der Bauarbeiten, über den Simplonfahrplan für den Winter 1905/06 und über den Stand der Sirnplontarife wurden entgegengenommen.

17. Am 15. Mai hat uns das eidgenössische Eisenbahndepartement eingeladen, auf die Eröfinungsfeier des Simplons ein A l b u m - S o u v e n i r mit Illustrationen herauszugeben; wir haben die Kreisdirektion I mit der Vorbereitung desselben beauftragt.

18. Veranlagst durch eine Mitteilung des eidgenössischen Departements des Innern haben wir die Kreisdirektion I in Lausanne ersucht, uns über den Stand ihrer Verhandlungen mit dem Staatsrat des Kantons Wallis betreffend die Sicherung genügender W a s s e r k r ä f t e der R h o n e für den elektrischen B e t r i e b d e r S i m p l o n b a h n auf dem laufenden zu erhalten.

Laut deren Mitteilung hat am 22. August eine Konferenz mit dem Staatsrat des Kantons Wallis über Erteilung der Konzession für eine W a s s e r k r a f t der R h o n e zwischen Fiesch und Mörel zur Verwendung für e l e k t r i s c h e n B a h n b e t r i e b stattgefunden.

19. Die R e g i e r u n g e n der K a n t o n e Bern und Neuenb u r g haben uns angefragt, ob wir bereit wären, die B e r n N e u e n b u r g - B a h n ( d i r e k t e Linie) anzukaufen oder zu pachten. In einer Konferenz vom 28. November haben wir uns bereit erklärt, die Bedingungen einer p a c h t w e i s e n Übernahme der Linie zu prüfen.

Unsere Untersuchungen ergaben, dass die Bundesbahnen die Linie unter folgenden Bedingungen pachtweise übernehmen

516 können : Der Vertrag muss für eine Dauer von 10 Jahren lest abgeschlossen werden, in der Meinung, dass die Bundesbahnen für den Betrieb der Linie, d. h. für die Festsetzung des Fahrplanes und die Tarifgestaltung vollständig freie Hand behalten.

Was die Tarife anbelangt, so halten wir es nicht für richtig, dieselben zu erhöhen und bis an das Maximum der konzessionsgemässen Taxen zu gehen. Wir würden vielmehr prüfen, ob es nicht vorzuziehen sei, die Bundesbahntaxen auf die ,,Direkte Linie" zu übertragen. Volkswirtschaftlich wäre es verfehlt, die Taxen so hoch zu stellen, dass sie denjenigen über Biel gleichkommen, da in diesem Falle die beteiligte Landesgegend aus den für die Bahn gebrachten Opfern nur mehr einen geringen .Nutzen ziehen würde. Anderseits ist zu erwarten, dass eine Herabsetzung der Tarife auf die Verkehrsentwicklung der Linie von günstigem Einfluss wäre. Wenn wir uns in dieser Beziehung volle Freiheit wahren müssen, so ist dabei verstanden, dass die bisherigen Verträge mit der Bern-Neuenburg-ßahn und der Neuenburger Jura-Bahn über die gegenseitigen Konkurrenzverhältnisse weiter in Kraft bleiben, mit Inbegriff des darin festgesetzten Kündigungsrechtes. Was den Fahrplan betrifft, so sind die Berechnungen auf der Grundlage des bestehenden Fahrplanes für 1905 gemacht worden. Die Bundesbahnen verpflichten sich zur Führung derselben Zugszahl. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass sie aus eigener Initiative dazu kommen können, mehr Züge zu führen. Dagegen müsste im Vertrag festgesetzt werden, dass den Bundesbahnen neue Zugsleistungen mit finanziellen Folgen nicht aufgezwungen werden können, d. h. dass die Gesellschaft der Bern-Neuenburg-Bahn (direkte Linie) die Kosten neuer Züge zu tragen hätte, welche den Bundesbahnen als betriebführender Verwaltung infolge von Begehren der Landesgegend oder der Kantonsregierungen oder direkt durch die Aufsichtsbehörde auferlegt würden. Die Bundesbahnen übernehmen ferner das Betriebspersonal der Gesellschaft (Stations-, Zugs-, Fahr- und Bahnaufsichtspersonal) in der Weise, dass die Beamten aus dem Dienste der Gesellschaft austreten und zu Bundesbahnbeamten ernannt werden, wobei sich die Bundesbahnen vorbehalten, das so übernommene Personal da zu verwenden, wo es ihnen gut scheint. Von der Übernahme ausgeschlossen wäre dagegen das Personal der allgemeinen
Verwaltung (Sekretariat, Finanzdienst, Tarifbureau, Kontrolle, etc.) und das der zentralen Bureaux des Betriebes (Bureau des Betriebchefs, des Maschinenmeisters und des Oberingenieurs). Die Übernahme des Personals

517

natte ferner dessen Übertritt aus der Hülfskasse der Bern-Neuenburg-Bahn zu derjenigen der Bundesbahnen zur Folge, wobei die Austrittsentschädigung jener als Einkaufssumme in diese angerechnet würde. Die Bundesbahnen übernehmen weiter das Rollmaterial und die vorhandenen Materialvorräte der Bern-Neuenburg-Bahn zum heutigen Wert. Eine Verständigung über den Übernahmepreis kann in der Weise erzielt werden, dass beide Parteien je einen Experten ernennen; falls sich diese nicht einigen könnten, wäre durch den Präsidenten des Bundesgerichtes ein Oberexperte zu bezeichnen. Im Falle der Übernahme des Rollmaterials durch die Bundesbahnen hat die Gesellschaft nur noch den Erneuerungsfonds für den Oberbau zu speisen; nach unserer Ansicht genügt hierfür eine jährliche Einlage von Fr. 1000 per km. ; doch sollte zum voraus das Einverständnis des Eisenbahn départements zu diesem Punkte eingeholt werden. Wie bisher würde dann die Erneuerung des Oberbaues, inklusive 9 % des Materialwertes als Ausgabe für die Arbeitslöhne, dem Erneuerungsfonds belastet werden. Für den Fall, dass Bauausgaben zu lasten des Baukontos erforderlich werden, hat die Gesellschaft hierfür aufzukommen. Dabei ist verstanden, dass die Bundesbahnen als betriebführende Verwaltung solche Ausgaben nicht einseitig beschliessen können, dass hierüber vielmehr jeweilen eine Verständigung mit der Gesellschaft platzzugreifen hat ; in letzter Linie müssen allerdings beide Parteien sich dem Entscheide der Aufsichtsbehörde unterziehen.

Auf dieser Grundlage könnten die Bundesbahnen für die Pacht der Bern-Neuenburg-Bahn eine jährliche Pachtsumme von Fr. 253,000 bezahlen, was einer 3 J /2 °/o Verzinsung des Obligationenkapitals von Fr. 6,000,000 entspricht (Fr. 210,000) plus einer jährlichen Einlage von Fr. 1000 per km. in den Erneuerungsfonds (43 km. à Fr. 1000 = Fr. 43,000). Da die genannte Pachtsumme nur zu einer 31/2 % Verzinsung ausreicht, müssen die Obligationäre sich zu einer Ziusreduktion verstehen, die ihnen in Anbetracht der Garantie, welche für sie in dem Pachtverhältnis mit den Bundesbahnen liegt, wohl zugemutet werden darf.

Weitere Verhandlungen fanden erst 1906 statt.

20. In Abschnitt A, Ziffer 5 sind die M i t b e n ü t z u n g s und A n s c h l u s s v e r t r ä g e mit ändern Bahnverwaltungen aufgeführt, welche definitiv abgeschlossen und vom Verwaltungsrate genehmigt worden sind.

518

Mit der Direktion der Bahngesellschaft S a i g n e l é g i e r G l o v e l i e r hatten wir einen neuen Vertrag über die Mitbenützung der Station Glovelier abgeschlossen; wir konnten aber dessen Ratifikation nicht einholen, weil die formelle Genehmigung desselben durch den Verwaltungsrat der Gesellschaft nicht erhältlich war, was wohl auf die finanzielle Krisis zurückzuführen ist, in der sich die Bahnunternehmung befindet.

Ausserdem sind Verhandlungen geführt worden mit der Gesellschaft der W j n e n t a l b a h n über den A n s c h l u s s an d e n B a h n h o f A a r a u u n d d i e S t a t i o n Suhr.

21. Die Urteile in unsern Prozessen mit der Thunerseebahn betreffend d i e M i t b e n ü t z u n g d e r S t a t i o n S c h e r z l i g e n und der Gürbetalbahn betreffend die M i t b e n ü t z u n g der B a h n h ö f e B e r n und T h u n sind noch nicht ergangen.

22. Auf Verlangen der W a l d - R ü t i - B a h n haben wir den von ihr s. Z. mit der T ö s s t a l b a h n abgeschlossenen Vertrag über M i t b e n ü t z u n g der S t a t i o n W a l d am 31. Mai auf Ende 1905 gekündigt.

23. Von der k. k. S t a a t s b a h n d i r e k t i o n zu Innsbruck ist am 14. Februar eine neue Formulierung der MitbenützungsVerträge für B u c h s und St. M ' a r g r e t h e n angeregt worden.

Mit Schreiben vom 31. Oktober haben wir die Anregung der k. k. Staatsbahndirektion dahin beantwortet, dass wir eine Vereinfachung der Vorschriften über Berechnung der Verzinsung des Anlagekapitals vorschlugen.

24. Die Direktion der B u r g d o r f - T h u n - B a h n hat am 12. April Revision des Vertrages über die Mitbenützung des Bahnhofes T h u n auf den 1. Januar 1906 verlangt.

25. Ein Gesuch der Bahngesellschaft W e t z i k o n - M e i l e n um Abänderung der Verträge betreffend die Mitbenützung der Stationen Wetzikon und Meilen im Sinne einer Reduktion der zu entrichtenden Aversalentschädigungen haben wir am 5. Oktober ablehnend beschieden.

26. Eine Anfrage der B o d e n s e e - T o g g e n b u r g b a h n haben wir am 3. März dahin beantwortet, dass eine Mitbenützung der einspurigen Bahnlinie L i c h t e n s t e i g - W a t t w i l durch diese Unternehmung nicht tunlich erscheine ; es müsse die Erstellung einer zweiten Spur verlangt werden.

519 27. Ein Gesuch der B e r n - S c h w a r z e n b u r g - B a h n um Gestattung der direkten Einführung ihrer Linie in den Bahnhof Bern haben wir am 12. September abgelehnt, dagegen uns bereit erklärt, auf den Zeitpunkt der Vollendung der bevorstehenden Bahnhoferweiterung die Einführung ihrer Züge, vereinigt mit dene nigen der Gürbetalbahn, zu gestatten.

28. Am 19. Januar hat eine Konferenz mit der Delegation des Stadtrates Zürich über die Projekte für den U m b a u der l i n k s u f r i g e n Z ü r i c h s e c b a h n stattgefunden5 bei derselben hat die Delegation es übernommen, über bestimmte Punkte uns formulierte Vorschläge zuzustellen. Diese ergänzenden Vorlagen sind uns mit einem Vertragsentwurf über die erforderlichen Expropriationen zur Prüfung zugestellt worden.

Nach Abschluss unserer Untersuchungen hat am 22. November eine weitere Konferenz mit den Delegierten des Stadtrates Zürich stattgefunden. Wir haben es übernommen, zwei Projekte für eine Hochbahn und ein Projekt für eine Tief bahn tunlichst bald in der Weise zu bearbeiten, dass eine abschliessende Vergleichung der Baukosten unter Berücksichtigung einer von der Stadt Zürich zu übernehmenden Garantie für die erforderlichen Expropriationen möglich wird.

29. Dem V e r b ä n d e s c h w e i z e r i s c h e r E i s e n b a h n e n sind die R h ä t i s c h e B a h n , die U e r i k o n - B a u m a - B a h n und di e Eisenbahn O r b e - C h a v o r n a y beigetreten.

Am 3. Mai und am 2. Dezember hat je eine allgemeine K o n f e r e n z des Verbandes schweizerischer Eisenb a h n e n stattgefunden, in welchen neben laufenden Geschäften folgende wichtigere Fragen behandelt wurden: a. Die Beiziehung aller beteiligten Transportanstalten zur V o r b e r a t u n g vo ^ Ä n d e r u n g e n des T r a n s p o r t r e g l e m e n t e s und anderer allgemein verbindlicher Réglemente.

b. Die Vertretung des Verbandes bei der K o n f e r e n z zur Revision des internationalen Übereinkommens über den Eisenbahnfrachtverkehr.

c. Die Erledigung der von der R h ä t i s c h e n B a h n an ihren Eintritt in den Verband gestellten Bedingungen.

d. Die Abänderung der Bestimmungen über das S t i m m r e c h t , wodurch die Bundesbahnen in Zukunft davor geschützt werden, dass gegen ihren Willen verbindliche Beschlüsse gefasst

520

werden können, und wodurch ihnen ermöglicht wird, ihren Anträgen die Mehrheit zu sichern, falls noch zwei andere Verwal waltungen zustimmen.

30. Die Mitglieder der Generaldirektion und der Kreisdirektionen sind, abgesehen von einer Reihe spezieller Besprechungen in den verschiedensten Angelegenheiten, dreimal zu g e m e i n s a m e n K o n f e r e n z e n gemäss -Art. 36 des Rückkaufsgesetzes zusammengetreten zur Behandlung wichtigerer Verwaltungsfragen. Wir erwähnen namentlich die folgenden: Begutachtung wichtiger Bauvorlagen und von Fahrplansachen durch die Kreiseisenbahnräte ; Vermittlung von Ersparniseinlagen von Beamten und Arbeitern; Wiederanstellung strafweise entlassener Beamter; Unzulässigkeit des Kostenersatzes an Beamte in Fällen strafrechtlicher Bestrafung wegen Betriebsgefährdung ; Anstellung von minderjährigen Beamten und Gehaltsfestsetzung für dieselben ; Gehaltsnachgenuss bei Todesfällen ; Vorschläge «u grundsätzlichen Bestimmungen für die regelmässigen Gehaltserhöhungen der Beamten und Angestellten und für die Ansfcellungsverhältnisse der ständigen Arbeiter, speziell derjenigen im Monatslohn ; einheitliche Vorschriften betreffend : die Unterstützung arbeitsunfähig gewordener BarrierenWärterinnen, die Teilnahme des Personals an Beerdigungen von Bahnbeamten, die Bezahlung von Beamten der Bundesbahnen für ständige Verwendung- im Postdienst und in ändern öffentlichen Diensten, die Form für Dienstzeugnisse, die Preise der Bahnhofbuchhandlungen, den Verkauf von Zigarren und ändern Gegenständen in den Bahnhofbuchhandlungen, die Gratisabgabe von Plakatfahrplänen, das automatische Vorrücken der vertraglich angestellten Arbeiter, die Erhebung der Supplementstaxe auf Beamtenbilletten, die Gehaltsfestsetzung für Wagenkontrolleure und den Urlaub für Ablöserinnen im Stationsdienst.

31. Über den P e r s o n a l b e s t a n d bei der Generaldirektion und bei den Kreisen gibt die betreffende Tabelle in den statistischen Beilagen zu diesem Berichte Auskunft.

Die Gesamtzahl der Beamten und Angestellten mit Jahresgehalt beträgt auf Ende 1905 17,301, diejenige der im Taglohn Angestellten 9,850, zusammen 27,151 (gegenüber 16,503 Beamten und 10,027 im Taglohn Angestellten, zusammen 26,530 auf Ende 1904) wovon

521 Beamte mit Jahresgehalt

im Taglahn Angestellte

bei der Generaldirektion 611 60 beim Kreis I 3868 1253 beim Kreis II 5726 3344 beim Kreis III 4663 3004 beim Kreis IV 2433 2189 Zu bemerken ist, dass die Zahl der mit Jahresgehalt angestellten Beamten im Verhältnis zu den im Taglohn Beschäftigten immer noch im Zunehmen begriffen ist, da wir fortdauernd bestrebt sind, möglichst viele Arbeiter in die günstigere Stellung festangestellter Beamten vorrücken zu lassen.

"ö*1 Auf Verlangen von Kantonsregierungen haben wir am 20. April verfügt, dass zu S t e u e r z w e c k e n (Militärpflichtersatz und gewöhnliche Steuern) die G e h a l t s l i s t e n des P e r s o n a l s auf Wunsch den Kantonsregierungen zur Einsichtnahme zuzustellen seien.

BundesWatt. 58. Jahrg. Bd. III.

36

022

II. Finanzdepartement.

(Bericht über die Jahresrechnung.)

'Dem gegenwärtigen Bericht sind folgende Rechnungen und deren Beilagen beigegeben: Betriebsrechnung ; Spezialrechnungen : Brneuerungsfonds, Fonds zur Deckung der alten Pensionen der Jura-Simplon-Bahn, Dampfschiffbetrieb auf dem Bodensee; Gewinn- und Verlustrechnung 5 Kapitalrechnung ; Rechnung über die Verwendungen zu Bauzwecken und auf Nebengeschäfte vom Jahre 1905 ; Baurechnung auf 31. Dezember 1905; Bilanz auf 31. Dezember 1905 5 Beilagen : Vergleichung der Betriebsrechnung mit dem Budget, Ausweis über die Entschädigungen für die Gemeinschaftsbahnhöfe und die betriebenen Linien, Vergleichung der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem'.Budgel, Ausweis über die Bauverwendungen, nach Objekten^ ausgeschieden, Bauausgaben für den Simplon auf den 31. Dezember 1905, Bauausgaben für den Ricken auf 31. Dezember 1905, Vergleichung der Bauausgaben mit dem Budget; Rechnungen der Hülfsgeschäfte : Drucksachenverwaltung in Bern, Oberbaumaterialverwaltung in Bern, Materialverwaltung in Lausanne, ,, ,, Basel, 5 Zürich, ,, ., Rorschach, Werkstätte in Yverdon, ,, ,, Freiburg, ,, Biel, ,, Ölten, ,, ,, Zürich, ,, ,, Rorschach, ·n v Chur> _ Romanshorn,

523

Gasanstalt in Ölten, ,, ,, Rorschach ; Rechnungen der Hülfskassen : Pensions- und Hülfskasse der Angestellten der ehemaligen JuraSimplon-Bahn, Krankenkasse der Arbeiter der ehemaligen Jura-Simplon-Bahn, Pensions- und Hülfskasse der Angestellten der ehemaligen Centralbahn, Krankenkasse der ständigen Arbeiter der ehemaligen Oentralbahn, Krankenkasse der Werkstätte in Ölten, Fonds für ausserordentliche Unterstützungen der ehemaligen Centralbahn, Pensions- und Hülfskasse der Angestellten der ehemaligen^Nord ostbahn, Krankenkasse der ständigen Arbeiter der ehemaligen Nordostbahn, Krankenkasse der Regiearbeiter der ehemaligen Nordostbahn, Pensions- und Hülfskasse der Angestellten der ehemaligen Vereinigten Schweizerbahnen, Krankenkasse der ständigen Arbeiter der ehemaligen Vereinigten Schweizerbahnen ; Inventar der eigenen Wertschriften; Inventar der Wertschriften des Erneuerungsfonds.

Betriefosredmimg-.

Der Einnahmenüberschuß beträgt

.

. Fr. 40,520,423.90 Vermehrung

Rechnimg 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1905 Fr.

37,044,732 35,870,500 40,520,424

gegenlìb^MaM Fr.

^B^gV61" Fr.

3,475,692

4,649,924

Diese Vermehrungen erklären sich aus folgenden allgemeinen Tatsachen : Verglichen mit Rechnung 1904

Fr.

6,045,584

Vermehrung der Betriebseinnahmen .

Differenzen in den Betriebsausgaben : Vermehrung gegenüber 1904. . . 2,569,892 Verminderung gegenüber dem Budget 1905 -- Vermehrung des Betriebsüberschusses . 3,475,692

Budget

1905

Fr.

3,879,129

-- 770,795 4,649,924

524 Wir werden diese Unterschiede in den einzelnen Abschnitten der Betriebsrechnung im Detail erläutern; dieselben erleiden übrigens im Schlussergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung nicht unerhebliche Abänderungen, und zwar infolge einer Verminderung des Zinserträgnisses der auf Bau verwendeten Kapitalien, geringerer Entnahmen aus dem Erneuerungsfonds, als budgetiert waren, einer Vermehrung der Zinslast der konsolidierten Anleihen, sowie vermehrter Einlagen in den Erneuerungsfonds und verschiedener Zuwendungen für verschiedene Zwecke (vgl. weiter unten Veränderungen in der Rechnung des Erneuerungsfonds und in der Gewinn- und Verlustrechnung).

Betriebseinnahmen, Die Betriebseinnahmen belaufen sich auf Fr. 120,677,369. 31 Vermehrung Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

g'gTubÄ

^B"""1

114,631,785 116,798,240 120,677,369 6,045,584 3,879,129 Gegenüber der Rechnung pro 1904 und dem Budget pro 1905 ergibt sich eine Vermehrung auf jedem der drei Kapitel Personen. Güter und verschiedene Einnahmen.

Die allgemeine Vermehrung beträgt 5,27 °/o gegenüber 1904 und 3,3ä % gegenüber dem Budget.

I. Ertrag des Personentransportes.

Derselbe belauft sich pro 1905 auf . Fr. 48,154,780. 79 Vermehrung Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

gSeMJU

"^Üd'get'""11

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

45,427,823 47,800,000 48,154,781 2,726,958 354,781 Die Vermehrung beträgt 6 °/o gegenüber 1904 und 0,74 % gegenüber dem Budget 1905. Die Zahl der Reisenden auf unserem Netz nahm von einem Jahr auf das andere um über 4,600,000, oder um fast 9 % zu; die Zunahme erstreckt sich auf alle Monate mit Ausnahme des Mai ; der grössere Verkehr während der Wintermonate ist teilweise eine Folge der Entwicklung der Wintersporte in der Schweiz.

Diese erfreuliche Zunahme des Personenverkehrs ist jedoch mit ein Grund für die bedeutende Steigerung der Betriebsausgaben, veranlasst durch Vermehrung der Zahl der Züge und Verdoppelung derselben während der Sommersaison.

(Für das Nähere vergleiche Kommerzielles Departement III c, Seite 604.)

525 u. Ertrag des Gepäck-, Tier- und Gütertransportes.

Dieser Ertrag beläuft sich pro 1905 auf

Fr. 66,808,384. IS Vermehrung

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

g^ÄT^

^Sg^6"1

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

63,737,545 64,200,000 66,808,384 3,070,839 2,608,384 Die Vermehrung beträgt 4,82 % gegenüber 1904 und 4,oc % gegenüber dem Budget.

In unser m Bericht zum Budget schätzten wir, unter Berücksichtigung einer allgemeinen Verkehrszunahme von 3 °/o, den infolge Herabsetzung der Grütertarife erwachsenden Ausfall auf Fr. 200,000; die ersten drei Monate des Rechnungsjahres, welche trotz einer beträchtlichen Vermehrung der Tonnenzahl einen Ausfall von über Fr. 500,000 ergaben, schienen unsere Annahme bestätigen zu wollen, allein die folgenden Monate wiesen sukzessive Mehrerträgnisse auf, die während des zweiten Semesters und insbesondere während der drei letzten Monate des Jahres sehr bedeutend waren. Diese aussergewöhnliche Verkehrssteigerung, bezüglich der Transportquantitäten beträgt sie über 9 %, erklärt sich in der Hauptsache daraus, dass die Importeure ihre Waren vor Erhöhung der Zollansätze in die Schweiz einführen wollten ; im Verlaufe des Jahres 1906 dürfte ein entsprechender Rückschlag nicht ausbleiben.

(Für das Nähere vergleiche weiter unten Kommerzielles Departement III e, Seite 605.)

III. Verschiedene Einnahmen.

Dieselben belaufen sich pro 1905 auf . Fr. 5,714,204. 34 Vermehrung Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Fr.

Fr.

Fr.

geg3er

1!W

Fr.

""'"gï^et"6"1

Fr.

5,466,416 4,798,240 5,714,204 247,788 915,964 Die Vermehrung beträgt 4,53 °/0 gegenüber 1904 und 19,09 % gegenüber dem Budget. Diese Vermehrungen sind in Folgendem begründet : 1. Pacht- und Mieteinse.

Diese haben ergeben Fr. 3,349,706. 22 Vermehrung Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1906

gegenuSÄ

'"'Tudget'"""

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

3,384,652

3,274,760

3,349,706

34,946

74,946

526 Die Verminderung beträgt 1,U3 % gegenüber 1904 und dio Vermehrung 2,aa °/o gegenüber dem Budget.

a. Mietzinse für Gemeinschaftsbahnhöfe und Gemeinschaftsstrecken.

Dieselben belaufen sich auf Fr. 754,479. 68

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Verminderung gegenüber dem Budget Fr.

885,787

780,160

754,480

131,307

25,680

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Verminderung gegenüber 1904

Die Verminderung beträgt 14,82 °/o gegenüber 1904 und 3,29 °/o gegenüber dem Budget. Sie ist eine Folge der Erneuerung der Verträge betreffend die Mitbenützung von Anschlussbahnhöfen mit den Nebenbahnen, zu deren Gunsten wir öfters in recht erhebliche Reduktionen der Mitbenützungsentschädigungen eingewilligt haben. Ferner war in die Rechnung für das Jahr 1904 eine bedeutende Nachzahlung der Kapitalverzinsung aus der Abrechnung für die erste Bauperiode des Bahnhofes Basel eingestellt worden.

b. Rollmaterialmieten.

Dieselben belaufen sich auf Fr. 1,248,959. 40 Vermehrung Rechnung 1904

Budget ,905

Rechnung ,905

ge^,,Ä)4

^"S^TM

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

1,181,457

1,200,000

1,248,959

67,502

48,959

Die Vermehrung gegenüber 1904 beträgt 5,71 °/o und diejenige gegenüber dem Budget 4,os %· Für dio Beurteilung der Veränderung der Rollmaterialmieten sind gleichzeitig die aktiven und passiven Rollmaterialmieten in Betracht zu ziehen. (Siehe Seite 547, Abschnitt Ausgaben für Mieten des Rollmaterials.)

·c. Mietzinse für sonstige Objekte.

Dieselben belaufen sich auf . . . .

Fr. 1,346,267. 14 Vermehrung

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1805

gegSeMiXM

^^"dget"6"1

Fr.

Fr

Fr.

Fr.

Fr.

1,317,408

1,294,600

1,346,267

28,859

51,667

Die Vermehrung beträgt 2,ig °/o gegenüber 1904 und 8,99 % gegenüber dem Budget.

527 2. 'Ertrag der

HülfsgescMfte.

Derselbe beläuft sich im Jahr 1905, Kapitalzins und Gewinn zusammen, auf Fr. 2,231,349. 82 Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Vermehrung gegenüber 1904

Vermehrung gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

1,950,198

1,412,980

2,231,350

281,152

818,370

Die Zunahme beträgt somit 14,42% gegenüber 1904 und 57,92% gegenüber dem Budget. An dieser Stelle haben wir die nämlichen Bemerkungen zu machen wie letztes Jahr. Die bedeutenden Unterschiede rühren nicht etwa her von einer Uebersetzung der von unsern Hülfsgeschäften verrechneten Zuschläge, sei es für die Bahnanlage und die Lieferung von Material, sei es für Unterhaltungs- und Reparaturkosten, wodurch eine künstliche Überlastung der Betriebsrechnung oder selbst der Baurechnung herbeigeführt würde. Vielmehr ist bei Beurteilung des Nettoertrages der Hülfsgeschäfte in erster Linie der Zins des für diese Unternehmungen aufgewendeten Kapitals in Abzug zu bringen, den wir entsprechend dem bundesrätlichen Rechnungsschema dem Ertrag beifügen müssen. Eine Trennung von Zins und Reingewinn zeigt folgendes Ergebnis: Kapitalverzinsung Fr.

Drucksachenverwaltung " . . .

19,700 Oberbaumaterialverwaltung . . . 422,478 Materialverwaltungen 229,987 Werkstätten 643,364 Gasanstalten 12,632 Privattelegraphendienst . . . .

-- 1,328,161

Gewinn Fr.

52,285 287,392 226,667 302,121 21,894 12,830 903,189

Unsere Hülfsgeschäfte werfen somit einen Gewinn von Fr. 903,189 ab; ihr Geschäftsumsatz, d. h. das Total der von denselben verrechneten Lieferungen beläuft sich auf zirka 34,7 Millionen Franken; der Gewinn beträgt also 2,e% oder noch weniger, wenn man alle Leistungen der allgemeinen Verwaltung, wofür die Hülfsgeschäfte nicht belastet werden, in Abzug bringen wollte.

3. Sonstige Einnahmen.

Dieselben belaufen sich pro 1905 auf

.

Fr. 133,148.30

528 Rechnung 1904

Budget 1305

Vermehrung gegenüber 1304 Fr.

Rechnung 1305

Fr.

Fr.

Fr.

131,567

110,500

133,Î4S

'

1,581

Vermehrung gegenüber dem Budget Fr.

22,648

Die Vermehrung beträgt l,20% gegenüber 1904 und 20,4» °/o gegenüber dem Budget. Die letztere hat ihren Grund lediglich in einem Mehrertrag verschiedener Verkaufsprodukte.

Betriebsausgaben.

Die Betriebsausgaben belaufen sich im Jahre 1905 auf Fr. 80,156,945.41 Verminderung Rechnung 1904

Budget 1905

Rech,,un9 1905

Fr.

Fr.

Fr.

77,587,053 80,927,740 80,156,945

g^SÄ

Fr.

2,569,892

^CgV^

Fr.

770,795

Die Begründung der Ausgabenvermehrung gegenüber 1904 ist schon in unserem Bericht vom 30. September 1904 zur Unterstützung des Budgets für 1905 enthalten. Die Unterschiede zwischen der Rechnung pro 1905 und dem Budget ergeben sich aus der nachstehenden Tabelle, in welcher die Nettobeträge unter Berücksichtigung der nicht rubrizierten Ausgaben und Einnahmen des VI. Abschnittes des Budgets enthalten sind.

Kapitel I.

II.

III.

IV.

V.

Allgemeine Verwaltung .

.

Unterhalt und Aufsicht der Bahn Expéditions- und Zugsdienst . , Fahrdienst Verschiedene Ausgaben . . . .

Total

Rechnung 1904 Fr.

2,569,637 14,295,607 24,719,065 29,794,653 6,208,091

Budget 1905 Fr.

2,906,003 15,214,583 25,282,319 31,481,366 6,043,469

77,587,053 80,927,740

Rechnung 1905 Fr.

Gegenüber 1904 Fr.

Gegenüber dem Budget.

Fr.

2,739,911 15,067,315 25,262,704 30,661,529 6,425,486

170,274 771,708 543,639 866,876 217,395

-- 166,092 -- 147,268 -- 19,615 -- 819,837 382,017

80,156,945

2,569,892

-- 770,795

Die Personalausgaben des Betriebes belaufen sich auf die folgenden Beträge :

Kapitel

"·{{JE18 Fr.

Budget 1905 Fr.

Personal d e s Bahndienstes . . . . 4,049,823 4,298,575 Personal des Expeditions- und Zugs21,717,968 22,700,150 dienstes Personal d e s Fahrdienstes . . . . 9,784,677 10,302,305 Total

35,552,468

37,301,030

Im Jahr 1903 haben die Personalausgaben betragen I m Jahr 1904 . . . .

I m Jahr 1905 . . . .

Für 1904 beträgt somit die Vermehrung gegenüber 1903 10,16 %

Rechnung 1905 Fr.

Gegenüber 1904 Fr.

4,333,946

284,123

Gegenüber dem Budget Fr.

35,371

22,506,874 10,086,395

788,906 301,718

-- 193,276 -- 215,910

36,927,215

1,374,747

-- 373,815

. . . . F r . 32,272,008 . . . .

, , 35,552,468 . . . . ,, 36.927.215 und für 1905 gegenüber 1904 3,S7 %·

10 CO


Vergleichende Zusammenstellung der Ausgaben für Unterhalt und Erneuerung.

Kanitol *dVlwl

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Gegenüber 1904

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Unterhalt und Erneuerung der Bahnanlagen

9,835,116

10,528,357

10,297,890

462,774

--

230,467

Unterhalt und Erneuerung der Lokomotiven und Tender . . .

5,068,146

5,836,612

4,916,373

--151,773

--

920,239

Unterhalt und Erneuerung der Personenwagen

2,043,245

2,314,110

2,085,290

42,045

--

228,820

Unterhalt und Erneuerung der Lastwagen . . . . . . .

2,273,883

2,300,486

2,375,220

101,337

74,734

Total

19,220,390

20,979,565

19,674,773

454,383

-- 1,304,792

Im Jahr 1903 haben die Ausgaben für Unterhalt und Erneuerung betragen . . . .

Im Jahr 1904 Im Jahr 1905 Für 1904 beträgt somit die Vermehrung gegenüber 1903 4,2<> %.

Für 1905 ,, ,, ,, 1904 2,86%.

Fr. 18,445,234 ,, 19,220,390 ,, 19,674,773

In unserem Bericht über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1904 (vom 7. April 1905) haben wir die Bureaukosten als ein Kapitel mit immer steigenden Ausgaben besonders hervorgehoben.

Für das Jahr 1905 ergibt sich hierfür folgende vergleichende Zusammenstellung : Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1905 Fr.

269,261

315,121

229,260

Gegenüber 1904 Fr.

Gegenüber dem Budget Fr.

Bureaukosten : der allgemeinen Verwaltung .

für Unterhalt und Aufsicht der Bahn für den Expeditions- und Zugsdienst für den Fahrdienst

68,109

61 ,099

75,914

1,321,532 49,417

866,421 54,573

1,001,910 46,835

-- 319,622

2,582

135,489 7 -- 7,738 )

Total

1,708,319

1,297,214

1,353,919

-- 354,400

56,705

--

--

40,001

-- 85,861

7,805

14,815

Gegenüber 1904 ergibt sich eine Verminderung um 20,74 % und gegenüber dem Budget eine Vermehrung um 4,37%.

Die bedeutende Verminderung der Druckkosten gegenüber 1904 ist zum Teil eine Folge unserer unablässigen Bemühungen für eine Beschränkung dieser Ausgaben, zum Teil rührt sie daher, dass die A r orräte an neuen Billetten im Jahre 1904 angelegt worden sind.

Wenn umgekehrt der Expeditions- und Zugsdienst auf diesem Kapitel eine starke Steigerung gegenüber dem Budget aufweist, liegt der Grund darin, dass die Ansätze, soweit es sich um die Kosten für Erstellung der Fahrpläne und Billette handelt, ungenügend waren.

v

532

I. Allgemeine Verwaltung.

Die Ausgaben belaufen sich im Jahr 1905 auf Fr. 2,739,910. 97 Die Ausgaben der allgemeinen Verwaltung, enthaltend diejenigen der Zentralverwaltung und der vier Kreise, sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt: Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1S05

Fr.

Fr.

Fr.

2,569,637

2,906,003

2,739,911

un moi,.,,.,r, *"nh«. ifiu U^yenuuer iw«

Fr.

170,274

Verminderung gegenüber dem Budget

Fr.

166,092

Es ergibt sieh also eine Vermehrung von 6,cs % gegenüber 1904 und eine Verminderung von 5,72 °/o gegenüber dem Budget.

Die nachstehende Tabelle enthält eine nach Kapiteln geordnete Vergleichung dieser Ausgaben :

Kapitel

Al. Verwaltungsbehörden A 2. Sekretariat, Kanzlei, Archiv u n d Registratur . . . .

HauptA 3. Ausgabenkontrolle, buchhaltung, Hauptkasse und Rechnungsbureaux A4. Rechtsbureaux und Verwaltung der Pensions-, Hülfsund Krankenkassen .

A 5. Tarifbureaux, kommerzielle Agenturen und Frachtreklamationsbureau A 6. Einnahmenkontrolle .

A 7. Statistisches Bureau .

A 8. Bureaux f. d. Telegraphendienst u. d. elektr. Anlagen A 9. Abwartpersonal . . . .

B 1. Bureaukosten B 2. Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Dienstlokale B 3. Ergänzung und Unterhalt des Inventars . .

. .

B 4. Verschiedenes

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Gegenüber 1904

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

181,864

205,789

212,355

30,491

6,566

359,796

428,357

405,230

45,434

-- 23,127

255,288

339,276

346,794

91,506

7,518

183,697

204,199

206,433

22,736

2,234

267,618 621,008 61,842

269,102 670,235 63,237

266,520 610,035 59,343

-- 1,098 -- 10,973 -- 2,499

-- 2,582 -- 60,200 -- 3,894

158,480 74,608 269,261

160,891 81,733 315,121

175,078 74,720 229,260

16,598 112 -- 40,001 i

14,187 -- 7,013 -- 85,861 i

53,558

75,729

58,588

5,030

-- 17,141

24,645 57,972 1

22,839 69,495 i 2,906,003

2,569,637

16,570 78,985 2,739,91 1

-- 8,075 21,013 7 170,274

-- 6,269 9,490 -- 166,092

W

534

V e r w a l t u n g s b e h ö r d e n . Die Vermehrung gegenüber 1904 ist eine bloss scheinbare ; sie rührt dalier, dass im Jahr 1904 grössere Rückerstattungen für allgemeine Bauleitungskosten verrechnet worden sind.

Sekretariat, Kanzlei, Archiv und Regis t r a t u r . Bezüglich der Vermehrung gegenüber 1904 gilt die gleiche Bemerkung wie oben. Die Verminderung gegenüber dem Budget hat ihren Grund in einer nur teilweisen Anstellung des vorgesehenen Personals und in verschiedenen Veränderungen bei demselben.

Ausgabenkontrolle, Hauptbuchhaltung, H a u p t k a s s e u n d R e c h n u n g s b u r e a u x . D i e Vermehrung ist eine Folge der erwähnten allgemeinen Ursache.

R e c h t s b u r e a u t s und V e r w a l t u n g der Pens i o n s - , H ü l f s - u n d K r a n k e n k a s s e n . Gilt d i e gleiche Bemerkung.

Tarifbureaux, kommerzielle Agenturen und F r a c h t r e k l a m a t i o n s b u r e a u . Geringere Personalanstellungen, als im Budget vorgesehen war, dagegen vermehrte Reiseentschädigungen infolge zahlreicher Tarifkonferenzen und Tarifkommissionen im Auslande.

E i n n a h m e n k o n t r o l l e . Trotz der Verkehrszunahme und der dadurch bedingten Vermehrung der Arbeitslast bei der Einnahmenkontrolle ist eine merkliche Verminderung der Ausgaben eingetreten ; diese erfreuliche Tatsache ist eine Folge der im Interesse der Vereinheitlichung getroffenen Massnahmen.

S t a t i s t i s c h e s B u r e a u . Die Ersparnis hat ihren Grund in Personalveränderungen.

Bureaux für den Telegraphendienst und die e l e k t r i s c h e n A n l a g e n. Die Vermehrung gegenüber 1904 ist eine Folge der Übernahme von Personal desKreises III, dessen Gehalte früher dem Bahndienst belastet worden sind.

A b w a r t p e r s o n a l . Die Verminderung gegenüber dem Budget hat ihren Grund in einer Änderung der Anstellung dieses Personals im Kreise I, sowie in geringeren Ausgaben bei der Zentralverwaltung.

B u r e a u k o s t e n . Die Verminderung rührt her von Ersparnissen bei der Beschaffung von Drucksachen und Bureaubedürfnissen, sowie in geringern Insertionskosten bei der Zentralverwaltung.

535

Beleuchtung, Heizung und Reinigung D i e n s t l o k a l e . Zu hohe Budgetansätze.

Ergänzung und Unterhalt des Inventars.

Die Anschaffungen gegenüber dem Budget sind geringer.

der

II. Unterhalt und Aufsicht der Bahn.

Die Ausgaben belaufen sich im Jahr 1905 auf Fr. 15,067,314. 93 Rechnung 1904

Fr.

14,295,608

Budget 1905

V ge ^Ä

Rechnung 1905

Fr.

Fr.

Verminderung "»SSS^TM

tFr.

Fr.

15,214,583 15,067,315

771,707

147,268-

Die Vermehrung beträgt somit 5,40 % gegenüber 1904 und die Verminderung 0,97 % gegenüber dem Budget.

Nach Abzug derjenigen Erneuerungskosten, die zu lasten des Erneuerungsfonds fallen und die daher der Gewinn- und Verlustrechnung zu vergüten sind, ergibt sich folgende Vergleichung : Rechnung 1904 Budget 1905 Rechnung 1905

Fr.

Fr.

Fr.

»«flg»"

Fr.

JtYlftl

Fr.

Gesamtausgaben 14,295,608 15,214,583 15,067,315 weniger : Ausgaben für Erneuerung . . 4,017,493 4,480,000 4,159,261

771,707

--147,268

141,768

--320,739

10,278,115 10,734,583 10,908,054

629,939

173,471

Somit eine Vermehrung um 6,13 % gegenüber 1904 und liei % gegenüber dem Budget.

Die folgende Tabelle enthält eine Vergleichung der Ausgaben für Unterhalt und Aufsicht der Bahn nach den einzelnen, Kapiteln geordnet :

Kapitel

Rechnung 1904

Fr.

A 1. Bureaux der Oberingenieure .

341,383 A 2. Bahningenieure und deren Hülfs207,371 personal A 3. Bahnmeister und deren Gehülfen 758,367 A 4. Bahnwärter, Bai'rieren Wärter u.

2,742,702 deren Stellvertreter B 1 . Unterbau und Kunstbauten .

2,485,289 B 2. Oberbau (einschl. Erneuerung) . 5,444,223 B 3. Hochbau und mechanische Stationseinrichtungen 1,131,813 B 4. Telegraph, Signale und Ver712,221 schiedenes 61,570 B 5. Räumung d. Bahn v. Schnee u. Eis 68,109 C 1. Bureaukosten C 2. Beleuchtung, Heizung und Rei28,437 nigung d e r Dienstlokale . . . .

46,454 C 3. Beleuchtung der Bahn . . .

C 4. Ergänzung und Unterhalt des 242,011 Inventars . ' C 5. Entschädigung für vorübergehende Benützung von Landstücken 1,703 u n d f ü r Kulturschaden . . . .

23,955 C 6 Verschiedenes .

. . . .

14,295,608

466,424

470,796

Gegenüber 1904 Fr.

129,413

272,622 820,375

287,474 810,870

80,103 52,503

14,852 -- 9,505

2,739,154 2,646,686 5,811,326

2,764,806 2,651,098 5,670,764

22,104 165,809 226,541

25,652 4,412 -- 140,562

1,206,558

1,175,043

43,230

-- 31,515

770,456 93,331 61,099

698,458 102,528 75,914

-- 13,763 40,958 7,805

-- 71,998 9,197 14,815

37,141 44,544

42,843 48,078

14,406 1,624

5,702 3,534

221,119

242,951

940

21,832

2,603 21,145

895 24,797

-- 808 842

-- 1,708 3,652

15,214,583

15,067,315

771,707

-- 147,268

Budget 1905

Fr.

Rechnung 1905 Fr.

Gegenüber dem Budget Fr.

4,372

c* o?

537

B u r e a u x d e r O b e r i n g e n i e u r e . D i e Mehrausgabe rührt her von geringern Rückvergütungen, als im Budget vorgesehen waren.

B a h n i n g e n i e u r e und d e r e n H ü l f s p e r s o n a 1. Nämliche Bemerkung.

B a h n m e i s t e r u n d d e r e n G e h ü l f e n . D i e Verminderung gegenüber dem Budget ist eine Folge von Personalmutationen.

Bahn W ä r t e r , B a r r i e r e n w ä r t e r und deren S t e l l v e r t r e t e r . Die Vermehrung hat ihren Grund in einer Erhöhung der Zahl der Stellvertreter, welche Massnahme infolge der Anwendung des Arbeitsgesetzes und der Ersetzung von Barrierenwärtern für den Nachtdienst durch Bahnwärter nötig geworden ist.

U n t e r b a u u n d K u n s t b a u t e n . D i e bedeutenden Mehrausgaben gegenüber 1904 rühren daher, dass verschiedene Arbeiten auf das Jahr 1905 verschoben werden mussten. Die Vermehrung der Ausgaben gegenüber dem Budget ist eine Folge von Entwässerungs- und Konsolidierungsarbeiten am Bahndamm zwischen Chexbres und Palézieux, der Rekonstruktion des Grandvaux- und Hauensteintunnels, sowie von Ergänzungsbauten an verschiedenen Brücken und Strassenüberführungen im Kreis III ; umgekehrt hat eine Verminderung der Ausgaben ihren Grund darin, dass verschiedene im Budget vorgesehene Unterhaltungsarbeiten nicht ausgeführt wurden. Infolge einer Reduktion der Bauarbeiten im Vergleich zum Budget sind auch die Ausgaben zu lasten der Betriebsrechnung geringer.

O b e r b a u . Die Erneuerung des Oberbaues ist eine stärkere als im Jahr 1904 ; wenn die Ausgaben trotzdem unter den Ansätzen des Budgets geblieben sind, so rührt dies zum Teil von einer verspäteten Lieferung des Oberbaumaterials und einer Verminderung der Bauarbeiten her ; Mehrausgaben, veranlasst durch Lohnaufbesserungen, sind entstanden für Regulierung des Bahnkörpers.

Hochbau und mechanische Stationseinr i c h t u n g e n . Die Ausgaben übersteigen diejenigen pro 1904, sie sind aber unter dem budgetierten Ansätze geblieben ; die Ursache liegt in einer Reduktion der Bauarbeiten, wodurch auch der zu lasten der Betriebsrechnung fallende Anteil vermindert worden ist.

Bundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

36

538 Telegraph, Signale und Verschiedenes.

Der Umstand, dass die Kosten für den Unterhalt geringer sind als im Jahr 1904, ist eine Folge der Erstellung neuer Apparate.

Die Minderausgabe gegenüber dem Budget rührt her von der Aufschiebung verschiedener Arbeiten.

R ä u m u n g d e r B a h n v o n S c h n e e u n d Eis.

Die Mehrausgabe ist eine Folge der Witterungsverhältnisse.

B u r e a u k o s t e n . Die Vermehrung der Ausgaben gegenüber 1904 und gegenüber dem Budget pro 1905 ist grösstenteils der Ausarbeitung zahlreicher Bauprojekte zuzuschreiben.

B e l e u c h t u n g , H e i z u n g und R e i n i g u n gder D i e n s t l o k a l e . Die Mehrausgabe ist in der Hauptsache eine Folge der Erweiterung und Verbesserung der Beleuchtung, zudem war der Budgetansatz ungenügend.

Ergänzung und Unterhalt des Inventars.

Die Mehrausgaben betreffen in erster Linie den Kreis III.

m. Expeditions- und Zugsdienst.

Die Ausgaben belaufen sich im Jahre 1905 auf Fr. 25,262,704. 27 Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1905 Fr.

gegSÄ Fr.

Verminderung ^e"«""1 Fr.

24,719,065 25,282,319 25,262,704 543,639 19,615 Die Vermehrung beträgt somit 2,i9°/o gegenüber 1904 und die Verminderung 0,os°/o gegenüber dem Budget.

Die Verkehrsentwicklung, die namentlich ein Anwachsen der Ausgaben beim Kapitel IV, Fahrdienst, zur Folge hat, ergibt sich aus nachstehender Vergleichung der geleisteten Lokomotivkilometer, Rangierdienst inbegriffen: Rechnung 1904 Lok.-km.

30,874,260

Rechnung 1905 Lok.-km.

ge^M&t Lok.-km.

Vermehrung ^üSgV61" Lok.-km.

31,640,700 32,446,392

1,572,132

805,692

Budget 1905 Lok.-km.

Die Vermehrung der Leistungen beträgt 5,09 % gegenüber 1904 und 2,55 °/o gegenüber den ins Budget für 1905 eingestellten Leistungen.

Die Ausgaben für den Expéditions- und Zugsdienst verteilen sich folgendermassen :

Kapitel A 1. Betriebsinspektion, Kursinspektion . . .

A 2. Bahnhof- und Stationsvorstände und das ihnen unterstellte Personal A 3 . Zugsdienstpersonal . . . .

B 1. Bureaukosten B 2. Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Dienstlokale und Beleuchtung der Bahnhöfe und Stationen B 3. Ergänzung und Unterhalt des Inventars B 4. Konsummaterialien für mechanische Stationseinrichtungen und Telegraphenapparate B 5. Camionnage und Plombage .

B 6. Verschiedenes

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Gegenüber 1904

Gegenüber dem Budget

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

706,704

-- 71,934

704,725

778,638

15,398,458 5,614,785 1,321,532

15,975,629 5,945,883 866,421

1,216,255

1,273,336

1,280,646

64,391

7,310

269,131

240,247

260,249

-- 8,882

20,002

22,506 103,329 68,344

33,004 106,021 63,140

27,140 111,040 74,845

4,634 7,711 6,501 t

-- 5,864 5,019 11,705

24,719,065

25,282,319

25,262,704

543,639

- 19,615

1,979

15,989,954 591,496 14,325 195,431 -- 135,667 5,810,216 135,489 1,001,910 -- 319,622

w CO

540

ß e t r i e b s i n s p e k t i o n u n d K u r s i n s p e k t i o n . Die Verminderung gegenüber dem Budget rührt her von einer Personal- · reduktion bei der Zentralwagenkontrolle, vorübergehenden Vakanzen bei verschiedenen Stellen und Mutationen.

Bahnhof- und Stations vorstände und das ihnen u n t e r s t e l l t e P e r s o n a l . Die bedeutende Vermehrung der Ausgaben gegenüber 1904 ist verursacht durch die Verkehrszunahme und die Anwendung des Arbeitsgesetzes. Dasselbe gilt bezüglich der Vermehrung gegenüber dem Budget in den Kreisen I und III, während in den Kreisen n und IV eine Verminderung der Ausgaben infolge weniger zahlreichen Ernennungen, Anstellung junger Beamten und verschiedener anderer Mutationen zu verzeichnen ist.

Z u g s d i e n s t p e r s o n a l . Für die Vermehrung gegenüber 1904 gilt die nämliche Bemerkung.

B u r e a u k o s t e n . Wie schon betont, ist die Verminderung der Ausgaben gegenüber 1904 eine Folge der Vereinheitlichung der Formulare, der Reduktion der Kosten für Fahrpläne und der allgemein auf diesem Gebiet gemachten Ersparnisse. Dagegen waren die Budgetansätze für Druckkosten, Fahrpläne und Billette unzureichend.

Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Dienstl o k a l e . Das allgemeine Anwachsen dieser Ausgaben rührt her von der Vermehrung der elektrischen Anlagen.

E r g ä n z u n g und U n t e r h a l t des I n v e n t a r s . Die Mehrausgabe gegenüber dem Budget beruht auf größern Anschaffungen und Unterhaltungskosten des Mobiliars der Bahnhöfe und Stationen, hauptsächlich im Kreis I.

Konsummaterialien für mechanische Stationse i n r i o h t u n g e n . Geringe Vermehrung gegenüber 1904 und Minderausgaben gegenüber dem Budget.

C a m m i o n n a g e und P l o m b a g e . Allgemeine Vermehrung infolge Verkehrszunahme.

V e r s c h i e d e n e s . Die Zunahme rührt her von einer Vermehrung der Rangierleistungen mit Pferden im Kreis I.

541

IV. Fahrdienst Die Ausgaben belaufen sich im Jahre 1905 auf

Fr. 30,661,528. 99

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Fr.

Fr.

Fr.

29,794,653 31,481,366 30,661,529

u«.nnki.i.n.

gegSKr 1&4

Verminderung 9eBenUI)er dem

Fr.

Fr

866,876

819,837

Die Vermehrung beträgt somit 2,9i°/o gegenüber 1904 und die Verminderung 2,6o% gegenüber dem Budget.

In den Ausgaben dieses Kapitels sind Inbegriffen die Abschreibungen für Ausrangierung von Rollmaterial, welche zu lasten des Brneuerungsfonds fallen und deshalb in den Einnahmen der Gewinn- und Verlustrechnung figurieren ; scheidet man diesen Faktor aus, so erhält man für die Nettoausgaben die folgende Vergleichung.

kanifol Kapitel

Rechnung

Budget 19$

Rechnung

)904

Fr.

Fr.

Fr.

19Q5

Verglichen Verglichen (904 mit d. Budget

m|t

Fr.

Fr.

Totalausgaben

29,794,65331,481,36630,661,529

lurutfenigfeiRolllUtHtal

2,839,876 2,700,100 2,583,929-255,947 -116,171 26,964,777 28,781,266 28,077,600 1,122,823 - 703,666

nnijer: Absehreibunten liir

866,876-819,837

Die Nettomehrausgabe gegenüber 1904 beträgt alsdann 4,n°/o und die Nettominderausgabe gegenüber dem Budget 2,44%.

Die Ausgaben verteilen sich auf die einzelnen Kapitel wie folgt :

Kapitel

Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1905 Fr.

Verglichen mit 1904 Fr.

Verglichen mit g dem Budget Fr.

A 1. Zentralbureaux desFahrdienstes

391,683

420,769

395,628

3,945

A 2. Maschinenpersonal und Wagenvisiteure . . . .

7,682,943

8,073,394

7,907,779

224,836

A 3. Personal für Ausrüstung und Reinigung des Fahrmaterials .

1,710,051

1,808,142

1,782,989

72,938

B 1. Brennmaterial

9,119,570

9,250,582

9,758,690

639,120

B 2. Schmiermaterial

462,804

468,568

401,159

-- 61,645

--

67,409

B 3. Beleuchtungsmaterial

133,160

214,512

147,891

14,731

--

66,621

B 4. Reinigungs- und Desinfektionsmaterial, Wasser, Streusand und Verschiedenes

403,165

365,873

429,913

26,748

64,040

C 1". Unterhalt der Lokomotiven und 3,676,782 Tender Übertrag 23,580,158

4,392,512 24,994,352

3,865,940 24,689,989

189,158 1,109,831

-- 526,572 -- 304,363

--

25,141

-- 165,615 --

25,153 508,108

Rechnung 1904 Fr.

Kapitel

Übertrag 23,580,158 C l . Erneuerung der Lokomotiven und Tender 1,391,364

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1905 Fr.

Verglichen mit 1904 Fr.

Verglichen mit dem Budget Fr.

24,994,352

24,689,989

1,109,831

-- 304,363

1,444,100

1,050,433 1,530,393

-- 340,931

-- 393,667

31,100

-- 221,717

554,896 1,396,621

10,943

--

27,298

-- 209,865

74,040

284,600

b

C 2". Unterhalt der Personenwagen

1,499,293

1,752,110

C 2 . Erneuerung der Personenwagen

543,953

562,000

C 3". Unterhalt der Lastwagen . .

1,369,323

1,606,486

904,560

694,000

3,238

7,000

49,417

D 2. Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Dienstlokale .

D 3. Ergänzung und Unterhalt des Inventars . . . . . . . .

b

b

C 3 . Erneuerung der Lastwagen .

C 4. Unterhalt der Motorwagen D 1. Bureaukosten

D 4. Verschiedenes

. .

7,104

--

1,156

--

4,918

54,573

978,600 2,082 46,835

--

2,582

--

7,738

146,542

145,712

142,303

--

4,239

--

3,409

295,382

206,918

-- 37,038

11,423

14,115

258,344 11,033

29,794,653

31,481,366

30,661,529

866,876

--

390

51,426 --

3,082

-- 819,837

00

544

Z e n t r a l b u r e a u x des F a h r d i e n s t e s . Die geringfügige Vermehrung gegenüber 1904 ist eine Folge des Personalzuwachses. Die Verminderung gegenüber dem Budget hat ihren Grund in Mutationen und teilweisen Vakanzen.

Maschinenpersonal undWagenvisiteure.

Die Mehrausgaben gegenüber 1904 rühren her von einer Zunahme der kilometrischen Leistungen und der Durchführung des Arbeitsgesetzes. Verglichen mit dem Budget ergibt sich eine Verminderung in den Kreisen I, II und IV infolge Aufschiebung von Ernennungen, einer geringern Anzahl Krankheitsfälle und eines zu hohen Budgetansatzes. Die Vermehrung im Kreise III beruht auf einer Zunahme der Leistungen.

Personal für Ausrüstung und Reinigung des F a h r m a t e r i a l s . Die Ursachen der Mehrausgaben gegenüber 1904 und der Minderausgaben gegenüber dem Budget sind die eben erwähnten.

B r e n n m a t e r i a l . Die beträchtlichen Mehrausgaben beruhen auf vermehrten Leistungen (5,09 % gegenüber 1904 und 2,55 % gegenüber dem Budget) und einer gesteigerten Verwendung von Lokomotiven schweren Typus. Bei dem gegenwärtigen Stand der Kohlenpreise haben wir allen Anlass zufrieden zu sein, dass wir durch unsere Verträge gegen ein Steigen der Preise gesichert sind.

S c h m i e r m a t e r i a l . Trotz vermehrter Leistungen ergibt sich eine Minderausgabe sowohl gegenüber 1904 als gegenüber dem Budget, eine Folge des neuen, versuchsweise angenommenen Modus der Materialbeschaffung.

B e l e u c h t u n g s m a t e r i a l . Die Mehrausgaben haben ihren Grund in neuen elektrischen Anlagen. Die Verminderung gegenüber dem Budget dagegen ist eine Folge zu hoher Schätzungen, sie rührt auch daher, dass der Kreis III in dieser Rubrik die Ausgaben für den Unterhalt der Akkumulatoren eingestellt hat, die unter Rubrik IV. D. 3 gehören.

Reinigungs- und D e s i n f e k t i o n s m a t e r i a l , W a s s e r , S t r e u s a n d u n d V e r s c h i e d e n e s . Stärkerer Verbrauch infolge vermehrter Leistungen.

Unterhalt der L o k o m o t i v e n und Tender.

Der Vermehrung der Ausgaben gegenüber 1904 steht eine Ersparnis von Fr. 500,000 auf dem Budget gegenüber. Diese Verminderung erklärt sich einerseits aus der Ausrangierung von Lokomotiven, deren Unterhalt zu kostspielig wäre, anderseits aus verminderten Leistungen der Werkstätten. Die Vermehrung im Kreis IV rührt her von grösseren Reparaturen und Übertragungen aus dem Jahr 1904.

545

U n t e r h a l t der P e r s o n e n w a g e n . Hier gilt die nämliche Bemerkung, immerhin mit dem Unterschiede, dass die Verminderung gegenüber dem Budget die Kreise I und III und die Vermehrung gegenüber demselben die Kreise II und IV betrifft.

U n t e r h a l t d e r L a s t w a g e n . Auch f ü r dieses Kapitel gilt die nämliche Bemerkung. Die Verminderung gegenüber dem Budget betrifft die Kreise I bis III und die Vermehrung den Kreis IV. Die Verminderung ist teilweise eine Folge der Erstreckung der Revisionsfristen auf drei Jahre.

E r n e u e r u n g d e s R o l l m a t e r i a l s . (Vergleiche Ausrangierung zu lasten des Erneuerungsfbnds, Seiten 554 und 568.)

Die Abschreibungen für Lokomotiven sind unter den Beträgen pro 1904 und unsero. Budgetansätzen geblieben, während umgekehrt die Abschreibungen für Personen- und Güterwagen die Ausgaben des letzten Jahres übersteigen. Die Minderausgaben für die Personenwagen (verglichen mit dem Budget) rühren her von dem verhältnismässig geringen Inventarwert, obschon drei Personenwagen mehr ausrangiert worden sind als budgetiert war.

B u r e a u k o s t e n . Hier gilt, was wir zum nämlichen Kapitel des vorhergehenden Abschnittes ausgeführt haben.

Beleuchtung, Heizung und Reinigung der D i e n s t l o k a l e . Während in den Kreisen I bis III Minderausgaben zu verzeichnen sind, weist der Kreis IV Mehrausgaben auf.

Ergänzung und Unterhalt des Inventars.

Die Ausgaben sind zwar niedriger als 1904, überschreiten jedoch den budgetierten Ansatz. Der Grund liegt in vermehrten Anschaffungen und in der Verrechnung der Kosten für den Unterhalt der Akkumulatoren, die teilweise unter IV. B. 3 ins Budget eingestellt waren, in dieser Rubrik.

V. Verschiedene Ausgaben.

Dieselben belaufen sich im Jahr 1905 auf Fr. 6,425,486. 25 Vermehrung Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1906 Fr.

gl*ÄMÄ4

Fr.

W

BXt*1" Fr.

6,208,091 6,043,469 6,425,486 217,395 382,017 Die Vermehrung beträgt 3,6o % gegenüber 1904 und 6,32 % gegenüber dem Budget.

Die Ausgaben verteilen sich auf die einzelnen Kapitel wie folgt:

CH

Kapitel

Rechnung 1904

-Fr.

A 1. Pachtzinse für Gemeinschaftsbahnhöfe u n d -strecken . . . .

417,070 2,597,760 A 2 . Rollmaterialmieten . . . .

35,208 A 3. Verschiedene Mieten 32,405 C 1. Gerichts- und Prozeßkosten .

134,834 C 2 . Feuerversicherung . . . .

C 3. Unfallversicherungen und Ent762,094 schädigungen C 4. Transportversicherungen und 159,927 Entschädigungen C 5. Kosten der Transporte infolge von Bahnunterbrechungen .

C 6. Steuern und Abgaben .

106,448 C 7. Beiträge an die Hülfskassen, Pensionen, Unterstützungen und Gratifikationen 1,804,811 C 8 . Verschiedenes . . . .

157,534

6,208,091

Budget 1905

Rechnung 1905

Verglichen mit 1904

Fr.

Fr.

Fr.

467,260 2,628,050 38,700 25,215 162,278

Verglichen mit dem Budget

Fr.

487,023 69,953 19,763 2,765,160 167,400 137,110 37,814 2,606 -- 886 25,944 -- 6,461 729 147,835 13,001 -- 14,443

605,569

730,635 --

31,459

118,500

106,216 --

53,711 --

12,284

1,200 80,534

67,326 --

39,122 --

1,200 13,208

59,880 35,308

81,496 59,874

217,395

382,017

1,783,195 132,968 6,043,469

1,864,691 192,842 6,425,486

125,066

^

547

P a o h t - und M i e t z i n s e f ü r G e m e i n s c h a f t sb a h n h ö f e und - s t r e c k e n . Die Vermehrung gegenüber 1904 rührt her von dem Anteil der Grh. Badischen Staatsbahnen am Reinertrag der Basler Verbindungsbahn und von der verrechneten Kapitalverzinsung des Bahnhofes La Chaux-de-Fonds, die in der Rechnung pro 1904 noch nicht figurierte. Was die Vermehrung gegenüber dein Budget anbelangt, gilt bezüglich der Basler Verbindungsbahn die nämliche Begründung ; die Entschädigung für den Bahnhof La Chaux-de-Fonds ist unter dem budgetierten Ansätze geblieben.

R o l l m a t e r i a l m i e t e n . Die Verkehrszunahme hat eine Vermehrung bewirkt sowohl gegenüber der Rechnung als auch gegenüber dem Budget. Die nachstehende Tabelle enthält eine Zusammenstellung der zu unsern lasten fallenden Beträge für Rollmaterialmieten.

Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905

Fr.

Rechnung 1905

Fr.

Ausgaben für Rollmaterialmieten. . 2,597,760 2,628,050 2,765,160 Einnahmen an Rollmaterialmieten. . 1,181,457 1,200,000 1,248,959 Nettoausgaben

1,416,303 1,428,050 1,516,201

Verglichen mit 1904

Fr.

Verglichen mit Budget

Fr.

167,400

137,110

67,502

48,959

99,898

88,151

Die Nettovermehrung beträgt somit 7,08 % gegenüber 1904 und 6,17 % gegenüber dem Budget.

V e r s c h i e d e n e M i e t e n . Die Ausgaben entsprechen beinahe dem budgetierten Betrage.

G e r i c h t s - und P r o z e s s k o s t e n . Die Ausgaben sind geringer als 1904.

F e u e r v e r s i c h e r u n g . Die Vermehrung gegenüber 1904 ist eine Folge der Erhöhung der versicherten Werte, die Verminderung gegenüber dem Budget hat ihren Grund in grösseren Rückerstattungen der Hülfsgeschäfte ; zu erwähnen ist auch eine Reduktion der Versicherungsprämien im Kanton Zürich.

Unfallversicherungen und Entschädig u n g e n . Minderausgaben gegenüber 1904 und Mehrausgaben gegenüber dem Budget. Einerseits sind beim Kreis I Minderausgaben zu verzeichnen, da gewisse Entschädigungsansprüche noch nicht erledigt sind. Anderseits hat der Kreis II Mehrausgaben infolge Liquidation verschiedener Haftpiflichtansprüche.

548

Transportversicherungen und Entschäd i g u n g e n . Minderausgaben sowohl gegenüber 1904 als auch gegenüber dem Budget.

S t e u e r n und A b g a b e n . Die Verminderung gegenüber 1904 rührt her vom Wegfall verschiedener Steuern ; infolge verschobener Steuerzahlung im Kanton Zürich ist der Budgetansatz nicht erreicht worden.

B e i t r ä g e an die H ü l f s k a s s e n . Infolge Anwachsens der Gehalte und Löhne des Personals sind auch unsere Beiträge an die Hülfskassen, verglichen mit 1904, gestiegen. Unter dieser Rubrik sind ferner Fr. 109,000 für die übernommenen Pensionen der Jura-Simplon-Bahn in Rechnung gestellt, welcher Betrag der Gewinn- und Verlustrechnung durch den Spezialfonds belastet wird.

V e r s c h i e d e n e s . Die Mehrausgabe gegenüber 1904 rührt her von der Ausdehnung des Publizitätsdienstes, wofür im Jahr 1905 die nachstehenden Beträge ausgegeben worden sind : Agentur in Paris Agentur in London Material für Propagandazwecke und Verbreitungskosten Personal in Bern Total

Fr.

,,

43,906 34,454

,, ,,

71,711 8,121

Fr. 158,192

Der Geschäftsgang der Agenturen in Paris und London ist sehr befriedigend und deren Tätigkeit weist eine erfreuliche Entwicklung auf; die Erfahrung hat auch gezeigt, dass die Einsetzung einer beratenden Kommission, in welcher die verschiedenen Interessengruppen vertreten sind und welche regelmässige Beziehungen zwischen diesen Gruppen und unserm Personal unterhält, einen überaus günstigen Einfluss auf die Methoden und die Mittel zur Propaganda auszuüben in der Lage ist.

Der schweizerische Hotelierverband ist mit uns in Unterhandlungen getreten zum Zwecke einer finanziellen Beteiligung an unsern Ausgaben für den Publizitätsdienst 5 wir hoffen, zu einer Verständigung zu gelangen, wodurch unter anderm die Errichtung neuer Agenturen im Auslande ermöglicht würde.

549 Rech.nu.ii.gr über den Era.eiieruiig-sfon.cls.

Der Saldo dieser Rechnung betrug auf 31. Dezember 1904 Fr. 56,849,779.95 Die Einlagen von 1905, gemäß den eidgenössischen Vorschriften, setzen sich wie folgt zusammen : a. für Oberbau . . Fr. 4,389,978. -- b. für Rollmaterial. ,, 3,970,344.-- c. für Mobiliar und Gerätschaften . . ,, 374,748.30 Fr. 8,735,070.30 Die Entnahmen für 1905 betragen : a. für Oberbau . . Fr. 4,159,261.23 6. für Rollmaterial. ,, 2,583,928.91 c. für Mobiliar und Gerätschaften . . , 228,089.52 ,, 6,971,279.66 Überschuss der Einlagen von 1905

,,

1,763,790.64

Total auf Ende 1905 Fr. 58,613,570.59 Dieser Betrag wird bis zur Höhe von Fr. 55,455,385 durch die "Wertschriften des Portefeuilles des Erneuerungsfonds gedeckt (vgl. die besondere Beilage zu den Rechnungen von 1905, Seite 197).

Nach erfolgter Genehmigung der Rechnungen für 1905 wird dieses Portefeuille entsprechend ergänzt werden.

Bis jetzt konnte das in Art. 59 der Vollziehungsverordnung zum Rückkaufsgesetz vorgesehene Reglement für den Erneuerungsfonds noch nicht ausgearbeitet werden, weil wir mit unsern Vorschlägen an den Verwaltungsrat bis nach Erledigung des zwischen der Eidgenossenschaft und der Gotthardbahn schwebenden Prozesses zuwarten wollten. Nachdem gestützt auf das eingegangene Gutachten der Experten eine Einigung erzielt worden ist, werden wir in der Lage sein, die bezüglichen Vorschläge in nächster Zeit einzubringen.

550 Rechnung über
Dieser Fonds weist seit seinem Bestehen änderungen auf: Kapital auf 1. Januar 1903 4- Zins à 3'/a % für 1903 Zusammen -- Pro 1903 bezahlte Pensionen . . . .

Saldo Ende 1903 + Zins à 3 Va % für 1904 -- Pro 1904 bezahlte Pensionen

die folgenden VerFr. 1,000,000. -- ,, 35,000. -- Fr. 1,035,OQO. -- ,, 116,988. 70 Fr. 918,011. 30 ,, 30,050. 40

Zusammen Fr.

. . . . ,,

Saldo Ende 1904 Fr.

+ Zins à 3Va % für 1905 ,,

948,061.70 119,595. 75 828,465.95 26,967. 30

Zusammen Fr.

. . . . ,,

855,433. 25 109,323.35

Saldo Ende 1905 Fr.

746,109. 90

-- Pro 1905 bezahlte Pensionen

Rechnung- «1er- IVebeng-eschäfte.

Dampf boote auf dem Bodensee.

Der Reinertrag des Jahres 1905 beträgt Fr. 142,662.38.

Einnahmen en .

Rechnung

Budget

Rechnung

1904 Fr.

1905

1905

Fr.

Fr.

Verglichen mit 1904 Fr.

663,209 519,216

627,000 546,340

655,917 513,255

--7,292 --5,961

Verglichen mit Budget Fr.

28,917 --33,085

Reinertrag . . 143,993 80,660 142,662 --1,331 62,002 Gegenüber 1904 ergibt sich somit ein Minderertrag von 0,92 °/o, dagegen ein Mehrertrag von 76,8? °/o gegenüber dem Budget.

Der Gütertransport hat ungefähr Fr. 21,000 weniger eingetragen als 1904, während der Personenverkehr fast Fr. 14,000 mehr ergab, woraus eine Netto-Mindereinnahme von ungefähr Fr. 7000 entstund. Dagegen beträgt die Mehreinnahme gegenüber dem Budget beinahe Fr. 29,000; sie verteilt sich mit Fr. 16,000 auf den Personen- und mit Fr. 13,000 auf den Gepäck- und Güterverkehr.

551

Die Minderausgabe gegenüber 1904 und dem Budget betrifft hauptsächlich den Unterhalt der Schiffe, indem die wichtigeren Reparaturen (1905 des Schiffes ,,Säntis"), d. h. diejenigen, die Fr. 10,000 übersteigen, durch den Spezialfonds für die Amortisation des Inventarwertes der Schiffe gedeckt werden.

Gre-vrinn- und 'Verlu.streohmiiig'.

Einnahmen.

1. AlciivsaUo von 1904. Dieser Saldo beträgt Fr. 60,734. 99.

Gemäß dem von der Bundesversammlung genehmigten Beschlüsse unseres Verwaltungsrates war dieser Saldo auf neue Rechnung vorgetragen worden.

2. Überschuß der Betriebseinnahmen.

Er beträgt Fr. 40,520,423. 90 Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1905 Fr.

^Ä «ÄdV Fr.

Fr.

37,044,732 35,870,500 40,520,424 3,475,692 4,649,924 Die Vermehrung beträgt somit 9,38 °/o gegenüber 1904 und 12,96 °/o gegenüber dem Budget.

Die Differenzen sind in diesem Bericht bereits begründet worden; beizufügen ist, daß die Ausgaben für Erneuerung zu lasten des Erneuerungsfonds zu Fr. 7,300,100 veranschlagt waren, während sie der Betriebsrechnung in Wirklichkeit belastet wurden mit . ,, 6,971,280 Die Differenz von Fr. 328,820 muß für eine genaue Vergleichung mit dem Budget vom Überschuß der Betriebseinnahmen abgezogen werden.

Für 1902 hatte der Betriebskoeffizient (S. B. B. und J. S.)

betragen 61,u Für 1903 erreichte er .

65,cs ,, 1904 ,, ,, 67,68 1905 beträgt er 66,42 fl Von 1904 auf 1905 ergibt sich somit eine Verbesserung um 1,26 %· Indem wir über den Wert der Vergleichung der Betriebskoeffizienten dieselben Vorbehalte machen wie 1904, stellen wir fest, daß das raschere Anwachsen der Betriebseinnahmen 1905 gegenüber den Betriebsausgaben zum Teil außerordentlichen Ursachen zuzuschreiben ' ist, die wahrscheinlicherweise auf die künftigen Betriebsjahre nicht in dem gleichen Maße einwirken werden.

552

3. Ertrag verfügbarer Kapitalien. Die verfügbaren Kapitalien haben 1905 abgeworfen Fr. 5,205,557. 06 Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung 1905 Fr.

^,,^^ Fr.

gegÄBuljet Fr.

6,351,399

4,920,940

5,205,557

1,145,842

284,617

Es ergibt sich eine Verminderung von 18,04% gegenüber 1904 und eine Vermehrung von 5,78 °/o gegenüber dem Budget.

Die Miadererträge gegenüber 1904, die aus Titelverkäjfen und Kapitalaufwendungen herrühren, die für die Deckung eines Teils der Bauausgaben und Rollmaterialanschaffungen nötig wurden, sind in der folgenden Zusammenstellung spezifiziert.

Verzinsung der Titel des Wertschriftenportefeuilles, inbegrif,904 Ertrag 1905 Ertrag 9 fen das Portefeuille des Er" neuerungsfonds 3,025,341.85 2,932.317.65 Gewinne auf Titelverkäufen und Mehrwert von Titeln . . 206,312.50 23,695.25 Kursgewinne auf Wechseln, verschiedene Diskonti und verfallene Coupons 75,670.31 95,887.91 Aktivzinse aus Kontokorreuten, inbegriffen Verzinsung der umgetauschten J.-S.-Aktien . . 2,414,358.83 2,119,971.24 Ertrag des Wechselportefenilles 323,126.30 1,211.98 Verschiedene Zinse . . . . 306,589.04 32,473.03

Di

nz ?S!?

1905

-- 93,024.20 --182,617.25

+ 20,217.60 --294,387.59 --321,914.32 --274,116.01

Total 6,351,398. 83 5,205,557. 06 -- 1,145,841. 77

4. Zins für die zum Bau neuer Linien verwendeten Kapitalien.

Diese Zinse erreichten 1905 Fr. 2,417,234. 32 Verminderung Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

,,^SSS^Stt

"""Ä"""1

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

2,106,800

3,009,000

2,417,234

310,434

591,766

Gegenüber 1904 beträgt die Vermehrung 14,7s °/o, gegenüber dem Budget der Minderertrag 19,6? %·

553

Die Differenzen zwischen Rechnung und Budget setzen sich folgendermassen zusammen.

Budgetansatz 1905 Verrechnet 1905 .

Bauzinse des Simplon

Verschiedene Bauzinse

Total

Fr. 2,212,000 ,, 2,150,322

Fr. 797,000 ,, 266,912

Fr. 3,009.000 ,, 2,417,234

Minderbetrag der Buchungen . . Fr.

61,678

Fr. 530,088 Fr.

591,766

Diese Verminderung erklärt sich aus Verzögerungen, die in der Ausführung unserer grosseu Bau- und Umbauprojekte eingetreten sind.

5. Ertrag von Nebengeschäften.

Unser einziges Nebengeschäft, der Dampfbootbetrieb auf dem Bodensee, ergab einen Ertrag von Fr. 142,662. 38.

Rechne ,904

ßudge. ,905

Rechnung ,905

"eÄ

Fr.

Fr.

Fr.

1
geÄÄ«

Fr.

143,993

80,660

142,662

1,331

62,002

Es bedeutet dies eine unbedeutende Verminderung gegenüber ·dem Ergebnis von 1904 (0,92 °/o) aber einen Mehrertrag von 76,87 % gegenüber dem Budget.

6. Zuschüsse aus den Spécial fonds. Diese Zuschüsse setzen sich zusammen aus den Entnahmen aus dem Erneuerungsfonds und denjenigen aus dem Deckungsfonds für übernommene Pensionen der Jura-Simplon-Bahn.

a. E n t n a h m e n aus dem E r n e u e r u n g s f o n d s . Sie beliefen sich 1905 auf Fr. 6,971,279. 66 Verminderung Rechnung 1904 Fr.

Budget 1905 Fr.

Rechnung ,905 Fr.

,,JjÄwS» Fr.

"^Ä"6"1 Fr.

7,029,516 7,300,100 6,971,280 58,236 328,820 Die Verminderung beträgt 0,sa °/o gegenüber 1904 und 4,50% gegenüber dem Budget.

Die Entnahmen verteilen sich wie folgt :

.Bundesblatt. 58 Jahrg. Bd. III.

37

OT 01

*-

E r n e u e r u n g des Oberbaues.

Kreis

I

.

* n ., in . . . .

,,ré-

.

.

.

.

.

.

Rechnung 1904 Fr.

1,252,992 818,322 1,144,339 801,841 4,017,494

1,169,000 941,000 1,513,000 857,000

Verglichen mit 1904 Fr.

Fr.

1,114,674 -- 138,318 765,475 -- 52,847 295,560 1,439,899 839,213 37,372

Verglichen mit Budget Fr.

-- 54,326 -- 175,525 -- 73,101 -- 17,787

4,480,000

4,159,261

-- 320,739

Budget 1905

Fr.

Rechnung 1905

141,767

E r n e u e r u n g d e s R o l l m a t e r i a l s.

Lokomotiven . . . .

Kessel Personenwagen Gepäck- und Güterwagen .

,

. .

. .

. .

. . .

Rechnung 1904 Fr.

1,315,792 75,572 543,952 904,560

Budget 1905 Fr.

1,274,000 170,100 562,000 694,000

Rechnung 1905 983,918 66,515 554,898 978,600

Fr.

-- 331,874 -- 9,057 10,944 74,040

Verglichen mit Budget Fr.

-- 290.082 -- 103J585 -- 7,104 284,600

2,839,876

2,700,100

2,583,929

-- 255,947

-- 116,171

Fr.

Verglichen mit 1904

Erneuerung des Mobiliars.

Budget

Rechnung 1904

1905 Fr.

1,800

Fr.

valtung Kreis

I

» n ,, m ,, iv

1,236 71,202 43,722 33,535 22,451 172,146

Rechnung 1905

Fr.

Verglichen mit 1904

Fr.

Verglichen mit Budget Fr.

1,653

28,000 32,800 37,000 20,400

3,453 52,944 94,531 41,094 36,068

2,217 -- 18,258 50,809 7,559 13,617

24,944 61,731 4,094 15,668

120,000

228,090

55,944

108,090

Verglichen mit 1904 Fr.

141,767 -- 255,947 55,944

Verglichen mit Budget Fr.

-- 320,739 -- 116,171 108,090

-- 58,236

-- 328,820

Total.

Oberbau Rollmaterial .

Mobiliar

.

.

.

.

Budget

Fr.

4,017,494 2,839,876 172,146

4,480,000 2,700,100 120,000

Rechnung 1905 Fr.

4,159,261 2,583,929 228,090

7,029,516

7,300,100

6,971,280

Rechnung 1904

1905 Fr.

ac oi

556 b. E n t n a h m e n aus dem Deckungsfonds für übern o m m e n e P e n s i o n e n der J. S.

Sie betrugen 1905 Fr. 109,323. 35 Dieser Posten ist im Budget nicht enthalten, weil die Entnahmen früher direkt aus dem Spezialfonds stattfanden. Bereits 1904 erschien es uns jedoch richtiger, sie in die allgemeine Verwaltungsrechnung aufzunehmen, analog den Operationen des Erneuerungsfonds, indem sie der Betriebsrechnung (Titel V, Rubrik C. 7) belastet und der Gewinn- und Verlustrechnung gutgeschrieben werden. Für 1905 sind wir in gleicher Weise verfahren.

7. Einnahmen aus verschiedenen Quellen. Sie erreichten 1905 Fr. 118,147 Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

g^SÄ

Vermehrung ^^ "em

Fr.

Fr.

Fr,

Fr

Fr.

,,·334,943 20,000 118,147 216,796 98,147 Diese von Jahr au Jahr stark wechselnden Einnahmen setzen sich pro 1905 wie folgt zusammen: Entschädigung der Neuenburger Jura-Bahn für die Mitbenützung des Gemeinschaftsbahnhofes Neuenburg und die Gemeinschaftsstrecke Neuen bürg-Vausey on ; der seinerzeit zwischen der Neuenburger Jura-Bahn und der Jura-Simplon-Bahn abgeschlossene Vertrag sah eine Kompensation der Leistungen beider Verwalungen in Neuenburg und Chaux-de-Fonds vor ; dieser Vertragt wurde auf 1. Mai 1903 von der Neuenburger Jura-Bahn infolge des Umbaues des Bahnhofs Chaux-de-Fonds gekündet und hat erst im Jahre 1905 durch eine neue Übereinkunft ersetzt werden können · die Verrechnung der Aktiv- und Passiventschädigungen unterblieb daher für die Zeit vom 1. Mai 1903 bis 31. Dezember 1904, so daß pro 1905 nachträglich einzustellen sind Fr. 117,657.50 Die übrigen Einnahmen aus sonstigen Quellen belaufen sich auf ,, 489.50 Total Fr. 118,147.-- Ausgaben.

1. Entschädigung an die Eigentümer von gepachteten Linien.

Bezahlt wurden Ì905 . . .

Fr. 30,000 Es ist dies der Pachtzins der Linie Vevey - Chexbres im budgetierten Betrag. 1904 hatte er bloß Fr. 20,000 betragen, da .die Linie nur während 8 Monaten im Betriebe gestanden hatte.

557 2. Kontolwrreiitginse, Provisionen etc.

Sie betrugen 1905

Fr. 4,629,809. 95

Fr.

Fr.

Fr,

Vermehrung gegenüber 1904 Fr.

4,151,872

4,785,000

4,629,810

477,938

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

Verminderung gegenüber dem Budget Fr.

155,190

Es ergibt sich somit eine Vermehrung der Passi vzinse gegenüber 1904 um ll,5i %, dagegen eine Verminderung von 3,24 % gegenüber dem Budgetansatz.

Die Ausgabe des Jahres 1905 umfaßt: Zins zu SVs °/o an die Liquidationskommission der JuraSimplon-Bahn . . ' Fr. 3,837,054. 60 Verzinsung d e r Kassenscheine . . . . ,, 526,555. 4 5 Verschiedene Zinse ,, 29,983. 58 Provisionen für Couponsei nlösungen und Titelriickzahlungen ,, 47,079. 79 Agios, Kursverluste, Minderwert von Titeln und Verschiedenes ,, 189,136. 53 Fr. 4,629,809. 95 3. Verzinsung der konsolidierten Anleihen.

1905 betrug sie Fr. 35,760,755. 25.

Vermehrung Rechnung 1904 Fr.

36,322,497

Budget 1905 r r.

Rechnung 1905 Fr.

34,700,000 35,760,755

g^Ä Fr

561,742

^ü^g«TM Fr.

1,060,755

Die nachstehende Tabelle, welche die Verzinsung für jedes einzelne Anleihen besonders angibt, erklärt auch die Verminderung um l,r,s % gegenüber 1904 und die Vermehrung um 3,oo °/o gegenüber dem Budget.

Bezeichnung der Anleihen

3 Va % Bundesbahnen 1899/1902 .

Bundesbahnrente 1900 . .

3 °/o différé Bundesbahnen 1903 . . . .

4 % Centralbahn 1876 .

Rechnung 1904

Budget 1905

Fr.

Fr.

12,250,000 12,250,000

Rechnung 1905

13,317,990

3,000,000

3,000,000

3,000,000

5,250,000 955,361

5,250,000 7 7

5,250,000.

940,191

Bemerkungen

Die Zunahme um Fr. 1,067,990 gegenüber 1904 und dem Budget 1905 rührt Ton folgenden Emissionen des Jahres 1905 her: Fr. 5,000,000 mit Zinsgenuss ab 31. Dezember 1904 für Umtausch von J.-S.-AMen ; ,, 10,000,000 mit Zinsgenuss ab 31. Dezember 1904 für Bauausgaben; ,, 25,000,000 mit Zinsgenuss ab 30. Juni 1905 zur Konsolidation der schwebenden Schuld; ,, 6,028,000 mit Zinsgenuss ab 30. Juni 1905 für Umtausch weiterer J.-S.-Aktien; Fr. 46,028,000 Total wovon Fr. 15,000,000 für das ganze Jahr, Fr. 31,028,000 für ein halbes Jahr zu verzinsen waren.

....

. ,

l -D'6 Tr Verminderung u m F r . 15,170 g e 940,191 { genüber 1904 rührt her von Titelrück[ Zahlungen infolge Auslosung.

i oc /inni Verminderunggegenüber 1904 Fr. 4133.

7db,4Ulh Gleiche Bemerkung.

i7oc /IAA 4 % Centralbahn 1880 . -.

740,533 /db,400 372% ,, 1894 (I.Juni) 1,050,000 1,050,000 1,050,000 Übertrag 23,245,894 23,226,591 24,294,581

ÜC

cn

oo

Fr.

Rechnung 1904

Bezeichnung der Anleihen

Fr.

Übertrag 23,245,894 372% Centralbahn 1894 r26.0kt.T 1,050,000 120,000 4% Nordostbahn 1880 .

350,000 3V 2 % ,, 1894 .

245,000 3Ys% -n !895 · 3V»% ,, 1896 . 1,225,000 367,937 3V«% ,, 1897 .

Nordostbahn, Subventionsdarleihen Rechtsufrige Ziirichseebahn 54,813 Nordostbahn, Subventionsdarleihen Bülach-Schaffhausen 31,262 4 °/o Vereinigte Schweizerbahnen, I. Hypothek .

938,724 4 °/o Vereinigte Schweizerbahnen, II. Hypothek . . .

480,468 3 u. 5 °/o Vereinigte Schweizerbahnen 1857 . . . .

22,860 3 u. 5 °/o Vereinigte Schweizerbahnen 1859 . . . .

16,792

Budget 1905 Fr.

23,226,591 1,050,000 120,000 350,000 245.000 1,225,000 367,937

1,050,000 120,000 350,000 245,000 1,225,000 367,937

14,820

14 R9fll Verminderung gegenüber 1904 Fr. 8040.

'*;°'"\ Gleiche Bemerkung.

894,724

12,623 442,350

3 °/o Jougne-Eclépens

220,953

220,093

Übertrag 28,815,7410

24,294,581

448,468

7,484

446,038

. .

Bemerkungen

Fr.

t Die Verminderung um Fr.12,863 gegen41 ,950{ über 1904 hat ihren Grund in der Rück( Zahlung verfallener Titel.

7 A.aä.1 Verminderung gegenüber 1904 um '·)*ö*| Fr. 23,778 aus gleicher Ursache.

t Die Verminderung um Fr. 44,000 ge894,724s genüber 1904 rührt her aus Titelrück( Zahlungen infolge Auslosung.

/l /i Q /ICQ!

Verminderung gegenüber 1904 Fr.

q bö **°> - l 32,000, aus gleicher Ursache.

41,950

28/n °/o Franco-Suisse 1868 .

.

Rechnung 1905

28,667,04

1 o COQ!

Verminderung gegenüber 1904 Fr. 4169.

1 ^,DZJ^ Gleiche Bemerkung.

A/MA i
-') \ Gleiche Bemerkung.

f Die Verminderung gegenüber 1904 um 21 9,78 n Fr- 1172 hat ihren Grund in Titelrückl Zahlungen infolge Auslosung.

29,734,718

CO

Bezeichnung der Anleihen

Rechnung 1904-

Budget 1905

Rechnung 1905

Fr.

Fr.

Fr.

Übertrag 28,815,741

31/* 0/,, Tiira-Ror-ri-T/ii^Qr.^-l «où 3V«% Brünig 1889 3 Va % Jura-Simplon 1894 l \J

V UJ. Wi JLJ\JL U.

J_JlAZJt^i. LL JL\JW

-| M K f\f\f\ J-.WJLt/.V/V/V

175,000 4,836,037

28,667,040 1,015,000 · 175,000 4,836,037

Bemerkungen

O' CD

o

29,734,718 1,015,000 175,000 4,836,037

34,841,778 -(-Verzinsung des nichtkonvertierten Restes der 1904 zurückbezahlten 4 % Anleihen und der 1904 fällig gewordenen Obligationen des Subventionsdarleihens Thalwil-Zug . .

Aufrundungssumme im Budget 1905

1,480,719

-- 6,923

36,322,497

34,700,000 35,760,755

Ver g l e i c h u n g u n s e r e r Z i n s l a s t e n .

Rechnung 1904

Fr.

Kontokorrentzinse, Provisionen etc Verzinsung der konsolidierten Anleihen

4,151,872 36,322,497 Brutto-Zinslast

Ertrag verfügbarer Kapitalien und Bauzinse .

Netto-Zinslast

Budget 1905

Fr.

Rechnung 1905

Fr.

4,785,000 34,700,000

4,629,810 35,76'0,755

40,474,369 39,485,000 _8,458,198_ _ 7,929,940

40,390,565 7,622,791

32,016,171

31,555,060

32,767,774

561

Gegenüber 1904 hat die Zinslast um Fr. 751,603 zugenommen ; es ist dies die Folge unserer Neu- und Umbauten, sowie der Rollmaterialanschaffungen.

Gegenüber dem Budget beträgt die Mehrausgabe Fr. 1,212,714 ; die zu niedern Ansätze unseres Budgets, welche sich künftig nicht mehr im gleichen Masse wiederholen werden, rühren davon her, dass uns bei der Aufstellung des Budgets die Resultate des vorangehenden Betriebsjahres noch nicht bekannt sind, so dass wir uns nur auf die zwei Jahre zurückliegenden Daten stützen können ; das ganze Jahr hindurch sind unsere laufenden Einnahmen aus dem Betrieb fortwährend für Zahlungen für Bauten und Rollmaterial aufgebraucht worden.

4. Verwendungen eu Amortisationen und Abschreibungen. Diese betragen pro 1905 Fr. 5,210,941.10.

Fr.

Fr.

Fr.

Vermehrung gegenüber 1904 Fr.

4,645,888

5,240,500

5,210,941

565,053

Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1805

Verminderung gegenüber dem Budget

Fr.

29,559

Diese Abschreibungen umfassen die gesetzliche Amortisation, die Amortisation der Anleihenskosten und die Abschreibung auf untergegangenen Objekten.

a. G e s e t z l i c h e A m o r t i s a t i o n . Sie besteht aus: der dritten Amortisationsquote des A n l a g e k a p i t a l s auf 31. D e z e m b e r 1902 mit 0,519977% von Fr.889,615,022 Fr. 4,625,793.50 der z w e i t e n Amortisationsquote der im J a h r e 1903 g e m a c h t e n A u s g a b e n mit 0,526649% von Fr. 12,905,691 ,, 67,967. 70 der ersten A m o r t i s a t i o n s q u o t e der im J a h r e 1904 g e m a c h t e n A u s g a b e n (Amortisationsplan für 60 Jahre auf Grund eines Zinses von 3*/2 %) mit 0,508840% von Fr. 23,717,654 . . . . . .

120,684.90 Fr. 4,814,446.10

562

Der Betrag der in 60 Jahren zu amortisierenden Ausgaben pro 1904 ist wie folgt berechnet worden : Bauausgaben des Jahres 1904 Fr. 29,220,917.-- Weniger Ausgaben für Betriebsmaterial (Rollmaterial und Gerätschaften) ,, 7,861,804. -- Fr. 21,359,113. -- Plus 30% der Ausgaben für Betriebsmaterial ,, 2,358,541.-- Fr. 23,717,654. -- b. A m o r t i s a t i o n der A n l e i h e n s k o s t e n . Die zweite Annuität für Amortisation der Kursdifferenzen und Anleihenpkosten beträgt Fr. 116,495. -- c. A b s c h r e i b u n g e n für u n t e r g e g a n g e n e Objekte.

In unserem Berichte vom S.April 1904 schlugen wir vor, die Amortisation der abzuschreibenden Verwendungen auf Bauobjekte, die damals Fr. 1,389,654 betrugen, auf 5 Jahre zu verteilen ; eine erste Annuität von Fr. 280,000 ist hierzu in die Rechnung pro 1904 eingestellt worden, eine zweite Annuität im gleichen Betrage setzen wir für 1905 ein.

5. Einlagen in die Spezialfonds. Ausser dem Zins des Dekkungsfonds für übernommene Pensionen der Jura-Simplon-Bahn im Betrage von Fr. 26,967 enthält dieses Kapitel die Einlagen in den Erneuerungsfonds mit Fr. 8,735,070. 30 Rechnung 1904

Budget 1905

Rechnung 1905

gegSeMÜM

Vermehrung ^Ä*6"'

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

8,369,092

8,398,100

8,735,070

365,978

336,970

Die Vermehrung der Einlagen um 4,37 % gegenüber 1904 und von 4,oi % gegenüber dem Budget ist verursacht durch vermehrte Fahrleistungen infolge des gesteigerten Verkehrs.

Die immer noch auf Grund des bundesrätlichen Reglements von 1899 berechneten Einlagen setzen sich folgendermassen zusammen : 1. Für den O b e r b a u : Fr.

a. per Meter Geleise, im Jahresdurchschnitt 3,967,344 m., zu 30 Cts 1,190,203. 20 Übertrag 1,190,203. 20

563 Fr.

Übertrag 1,190,203. 20 b. für die von eigenen und fremden Lokomotiven auf unseren Linien gefahrenen Kilometer,inbegriffen Rangierdienst und Leerfahrten, 31,997,748 Lokomotivki iometer à 10 Cts 3,199,774. 80

Fr.

4,389,978. -- 2. Für das R o l l m a t e r i a l : a. Lokomotiven : für die von unseren Lokomotiven auf eigener und fremder Bahn zurückgelegten Lokomotivkilometer, inbegriffen Rangierdienst und Leerfahrten : 32,446,392 Lokomotivkilometer zu 5,8 Cts. . . 1,881,890. 75 b. Personenwagen : für die auf eigener und fremder Bahn gefahrenen Personenwagen-Achskilometer: 248,941,934km. zu 0,30 Cts 896,190. 95 c. Lastwagen : für die auf eigener und fremder Bahn gefahrenen Lastwagen-Achskilometer : 313,753,236. Achskilometer zu 0,33 Cts 1,192,262. 30 3,970,344.-- 3. Für M o b i l i a r und G e r ä t s c h a f t e n : 3 °/o von Fr. 12,491,609.65 mittlerem Bestand des Jahres 374,748. 30 Total Einlagen 8,735,070.30 6. Verwendungen su verschiedenen Zwecken.

Rechnung 1904 ïr.

Budget 1905 Fr.

Fr.

Fr.

Vermehrung gegenüber dem Budget Fr.

67,526

50,000

500,085

432,559

450,085

Rechnung 1905

Vermehrung gegenüber 1904

564

Diese Ausgaben umfassen folgende Posten: Betriebsdefizit der Linie Wald-Rüti . . Fr. 29,811.86.

Budgetiert waren Fr. 34,000. Mit der Tößtalbahn sind Verhandlungen im Gange über die gänzliche oder teilweise Übertragung des Betriebes an diese Verwaltung. · Subvention an die Zürcher Dampfbootgesellschaft ,, 17,518.9& Veranschlagt waren Fr. 12,000. Die Subvention, deren Höhe vom Betriebsergebnis abhängig ist, kann höchstens auf Fr. 18,000 steigen.

Rektifikation der Rechnungen für Mitbenutzung des Bahnhofes Neuenburg vom 1. Oktober 1901 bis 31. Dezember 1904 zugunsten der ßern-Neuenburg-Bahn ., 15,065. 75 Im Budget war hierfür nichts enthalten.

Diese einmalige Rektifikation ist die Folge von Zugeständnissen, die wir mit rückwirkender Kraft gemacht haben, indem die Entschädigung für die Rangierlokomotiven herabgesetzt und die Frist für die Zahlung der ein- und auslaufenclen Achsen als Transitachsen von 20 auf 30 Minuten erhöht wurde.

Anteil der Bundesbahnen arn Kapitalzins und an den Betriebs- und Unterhaltungskosten des ßahnhofes La Chaux-de-Fonds für die Zeit vom 1. Mai 1903 bis 31. Dezember 1904 . . ,, 242,367. 60 Die gegenseitige Ausgleichung der Leistungen der Jura-Simplon-Bahn in Neuenburg einerseits und der Neuenburger Jurabahn in La Chauxde-Fonds anderseits war von dieser letztern Verwaltung auf den 1. Mai 1903 gekündigt worden. Die neue Übereinkunft ist erst 1905 in Kraft getreten mit Rückwirkung auf 1. Mai 1903 ; sie hat daher in den Betriebsrechnungen für 1903 und 1904 nicht berücksichtigt werden können, weshalb wir uns veranlaßt sehen, den Kapitalzins und die Betriebsentschädigung dieser beiden Jahre in die Gewinn- uud Verlustrechnung 1905 einzustellen.

Rückvergütung an die Sihltalbahn auf der Entschädigung für die Bewachung des VerÜbertrag Fr. 304,764. 16

565

Übertrag Fr. 304,764.16 bindungsgeleises von Zürich-Wiedikon nach Giesshilbel ,, 2,279.75 Gemäß früherer Vereinbarung mit der Nordostbahn trug die Sihltalbahn J/o der effektiven Kosten für Bewachung dieser Strecke ; da aber der Zugsverkehr der S. B. B. auf dieser Strecke bedeutend zugenommen hat, war es billig, den Anteil der Sihltalbahn zu reduzieren ; er wird fortan eine feste Summe von Fr. 1000 für das Jahr betragen.

Betrag der in Verlust geratenen Banknotensendung der Kreiskasse IV an die Hauptkasse in Bern ,, 100,000. -- Der hieraus erwachsene Verlust (siehe Seite 682) ist in die Gewinn- und A^erlustrechnung aufzunehmen.

Entschädigung gemäß Schiedsgerichtsurteil vom 25. Juni 1900 im Prozesse zwischen der Jura - Simplon - Bahn und den Buffethaltern des Bahnhofes Lausanne für den durch die Zirkulation der Restaurationswagen verursachten Ausfall pro 1900/1904 ,, 35,361. 20 Da die Jura-Simplon-Bahn hierfür nichts in Reserve gelegt hat, sind wir genötigt, den Betrag zu unsern Lasten zu nehmen.

Abschreibung von 13 Aktien der WaldRiiti-Bahn ,, 2,600.-- Gemäß vertraglicher Verpflichtung hat uns die Wald - Rüti - Bahn 13 Aktien im Nominalbetrage von Fr. 200 übergeben als Zahlung des auf Baurechnung fallenden Anteils der Ausgaben für Erneuerung zweier Brücken ; da diese Aktien keinen Verkaufswert haben, sind sie von der Bilanz abzuschreiben.

Subventionen an Eisenbahnschulen . . . ,, 32,910. 45 Sie verteilen sich wie folgt : Winterthur . . . . Fr. 5,900. -- S t . Gallen . . . . ,, 12,942. -- Biel ,, 12,668.45 Verschiedenes . . . ., 1,405. -- Fr. 32,915. 45 Übertrag Fr. 477,920. 56

566 Übertrag Fr. 477,920. 56 Abschreibung des Verlustes infolge des Verzichtes auf die von der Jura-Simplon-Bahn beabsichtigten Expropriationen für die Eröffnung einer Kiesgrube in Puidoux ,, 6,959. 01 Im Jahre 1901 hatte die Jura-SimplonBahn bei Puidoux ein Grundstück erworben zum Zwecke der Anlage einer Kiesgrube und hatte Schritte getan, um weiteres Land zu expropriieren ; vorgenommene Sondierungen ergaben aber keine günstigen Resultate, weshalb das erworbene Terrain verkauft und das Expropriationsverfahren eingestellt wurde; die Kosten fallen zu unsern Lasten.

Abschreibung des Verlustes aus dem Verkaufe eines von der ehemaligen Nordostbahn angekauften Grundstückes in Winterthur . . ,, 15,031. 63 Für die Vergrößerung des Bahnhofes Winterthur hatte die Nordostbahn ein Grundstück für Fr. 29,050. 03 erworben, das nicht verwendet wurde und .nur zu Fr. 14,018. 40 wieder verkauft werden konnte. Der aus diesem Geschäft entstandene Verlust muß von uns getragen werden.

Abschreibung des Verlustes aus dem Verkauf einer ausgebeuteten Kiesgrube in Schrofen bei Amriswil, die von der früheren Nordostbahn erworben worden war ,, 173. 64 Fr. 500,084. 84 Zusammenfassende Vergleichung der Gewinnund Verlustrechnung mit der Rechnung für 1904 und dem Budget für 1905.

Differenz 1905 Differenz 1905 Überschuß der Betriebseingegen 1904 gegen Budget 1905 nahmen -f 3,475,692.29 -f- 4,649,923.90 Ertrag der Nebengeschäfte -- 1,330.48 -j62,002.38 Entnahmen aus den Spezialfonds -- 68,508.69 -- 219,496.99 Betriebssubventionen . . -- 32,812. 50 --· Aus sonstigen Quellen . -- 216,796. 35 -f 98,147. -- Differenz bei den Einnahmen

+3,156,244.27

+4,590,576.29

567

Netto-Zinslast . . . .

Entschädigung für gepachtete Linien . . . .

Verwendungen zu Amortisationen Einlagen in Spezialfonds .

Ausgaben für verschiedene Zwecke Differenzen bei den Ausgaben

-f

751,602.90

-f-

10,000. --

-f- 1,212,713.82 --

-f -j-

565,053.35 -- 362,895. 50 -f

29,558.90 363,937. 60

4-

432,558.84

364,084.84

-j-

+ 2,122,110.59

-f 1,911,177.36

Differenz der Einnahmen -|- 3,156,244. 27 ,, ,, Ausgaben . -- 2,122,110. 59

-f 4,590,576. 29 -- 1,911,177. 36

Differenz

der Saldi.

.

. -f 1,034,133. 68 -f 2,679,398. 93

Gegenüber 1904 ist somit eine Verbesserung um Fr.1,034,133.68, gegenüber dem Budget eine solche von . . Fr. 2,679,398. 93 eingetreten.

Bilanz auf 31. Dezember- 1OO45.

Die Gesamtsumme der Aktiven und Passiven der Bilanz beträgt auf 31. Dezember 1905 Fr. 1,201,709,284. 03 gegenüber Fr. 1,203,312,198. 69 auf 31. Dezember 1904.

Aktiven.

I. Baultonto. Er beläuft sich auf . Fr. 873,466,365.18 und setzt sich folgendermassen zusammen : Bahnanlago und feste Einrichtungen

Rollrnaterlal

Mobiliar und Gerätschaften

Total

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Auf 31. Dezember 1904. 715,277,592 129,846,483 12,095,945 857,220,020 Bauausgaben von 1905 .

5,247,076 10,207,939 791,330 16,246,345 Auf 31. Dezember 1905 . 720,524,668 140,054,422 12,887,275 873,466,366

Die für 1905 dem Baukonto belasteten Ausgaben umfassen folgende Posten : a. Bahnanlage und f e s t e Einrichtungen.

Fr.

Erweiterung der Station Nyon . . .

74,905 ,, ,, ,, Montreux . .

342,222 Übertrag 417,127

568

i'Y.

Übertrag 417,127 Erstellung der Station Tüscherz . .

192,505 Vergrößerung des Aufnahmsgebäudes in Yverdon 59,068 Zentralaulagen auf verschiedenen Stationen 494,992 Vorsorgliche Landerwerbungen . . .

518,737 Übertragung der Subvention an die Stadt Basel für das Verbindungsgeleise JBahnhof Basel-Dreispitz auf das Konto ,,211 amortisierende Verwendungen" . . --100,000 Bahnhof Zürich, Geleise I in der Personenhalle 83,937 Zweites Geleise Brugg-Stein . . . . 1,935,472 Fr.

Neue Aarebrücke bei Brugg 266,880 Weniger : Absehreibung der alten Brücke . . . --409,736 142,856 Erweiterung der Station Pfungen-Neftenbach 63,673 Erweiterung der Station St. Fiden . .

116,169 Erstellung einer Kesselreparaturwerkstätte in Rorschach 58,134 Erweiterung der Station Sargans . .

50,985 Post- und Zolldienstgebäude in Buchs 64,236 Beamtenwohnhäuser in Landquart und Chur 42,047 Verschiedenes (ganzes Netz) . . . . 1,392,850

l<'r.

5,247,076

b. Ro 11 n i a t e r i al.

Fr.

5 6 Lokomotiven . . . . 4,676,441 Weniger : Abschreibung von 17 Lokomotiven . . 1,057,976

3,618,465 194 Personenwagen . .

Weniger : Absehreibung v o n 5 1 Wagen . . . .

5,687,986 578,017 5,109,969 Übertrag 8,728,434

5,247,076

569

Übertrag 2,382,195

Fr.

8,728,434

Pr.

5,247,076

5 3 0 Lastwagen . . . .

Weniger : Abschreibung von 244 Wagen . . . 1,019,375 Verschiedenes

1,362,820 116,685 10,207,939

c. M o b i l i a r und G e r ä t s c h a f t e n .

Zentralverwaltung Kreis I ,, H ,,III ,, I V

Fr.

,, ,, ,, ,,

11,868 172,253 284,972 183,082 139,155 791,330 16,246,345

Die Subvention von Pr. 100,000 an die Stadt Basel für das Verbindungsgeleise zwischen dem ,,Dreispitz" und dem Bahnhof Basel war 1904 auf Baukonto getragen worden, mußte aber auf Einspruch des eidgenössischen Eisenbahndepartementes, gestützt auf Art. 9 des Rechnungsgesetzes von 1896, aus demselben entfernt werden.

Der Betrag von Fr. 1,935,472 für das zweite Geleise BruggStein setzt sich aus folgenden Posten zusammen : Verwaltungs- und Bauleitnngskosten, sowie Bauzinse Fr. 128,096.57 Expropriationen 2,794.25 fl Unterbau ,, 734,460.79 Oberbau .

,, 966,896.01 Hochbauten, Telegraph, Signale und Verschiedenes ,, 103,224.12 .

Fr. 1,935,471. 74 ,, 474,164. 30

Total

Fr. 2,409,636. 04

Ausgaben zu lasten der Betriebsrechnung

II. Unvollendete Bauobjekte. Auf 31. Dezember 1905 erreicht dieser Konto Fr. 101,403,390. 85 Bundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

38

570 Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die 1905 eingetretenen Veränderungen.

Beträge Auf 31. Dez. 1904

Generaldirektion . . .

Kreis I (Verschiedenes) ., II ,, ,, III ,, ,, IV ,, Simplonlinie . . . .

ßahnhof Basel . . .

Bahnhof St. Gallen . .

Rickenbahn . . . .

Auf 31. Dez. 1905

Unterschiede

195,125 294,139 -f 99,014 7,502,094 11,107,383 -j- 3,605,289 995,407 1,451,966 -f 456,559 2,344,587 2,017,034 -- 327,553 1,618,229 3,941,040 -f 2,322,811 59,032,982 66,355,770 -j- 7,322,788 10,562,393 11,778,331 -f 1,215,938 3,963,165 3,907,315 ->55,850 1,394,741 550,413 -- 844,328 87,608,723 101,403,391 +13,794,668

Die Differenzen zwischen den Beträgen auf 31. Dezember 1905 und denen auf Ende 1904 rühren her vom Fortschreiten der Arbeiten an folgenden Objekten : Generaldirektion: Bau eines Dampfschiffes für den Bodensee.

Kreis I: Erweiterung der Bahnhöfe Renens, Lausanne, Vevey und Vallorbe, der Station St. Maurice und der Werkstätten in Yverdon ; zweite Geleise Aigle - St. Maurice, Daillens - Bofflens,, Croy-Vallorbe, Conversion-Chexbres und Palézieux-Vauderens.

Kreis II: Erweiterung der Station Laufen.

Kreis III: Eine Vermehrung tritt ein für: Erweiterung der Stationen Oerlikon, Richterswil und Schönenwerd ; Unterführung der Lenzburgerstrasse im Bahnhof Aarau ; Rückstellgeleise im Bahnhof Baden ; Transitpostbureau im Bahnhof · Zürich ; neue Werkstätte in Zürich ; Erweiterung der Geleiseanlagen im Bahnhof Zug ; Aufhebung von Niveauübergängen. Die Verminderung um zirka Fr. 328,000 kommt davon her, dass das II. Geleise Brugg-Stein vollendet und mit einem Kostenbetrag von Franken 1,935,472 auf Baukonto übertragen worden ist.

Kreis IV: Zweites Geleise Oberwinterthur-Romanshorn ; Thurbrücken bei Müllhejm und Ossingen; Neue Schiffswerfte in Romanshorn.

Simplon : Vollendungsarbeiten.

Bahnhof Basel : Bau des Aufnahmsgebäudes.

BahnJiof St. Gallen: Die Verminderung rührt her von der Abschreibung untergegangener Anlagen.

571

Ricìienb.ahn : Verrechnung St. Gallen von Fr. 2,750.000.

der

Subvention des Kantons

B a u a u s g a b e n 1905.

Der Baukonto hat 1905 zugenommen um Auf dem Kapitel unvollendete Bauobjekte beträgt die Vermehrung Abschreibung auf Nebengeschäfte (Bodensee) Pro 1905 erreichen die Bauausgaben netto

Fr. 16,246,345 13,794,668 ,, -- 19,298

w

Fr. 30,021,715

Diese Summe umfasst die Nettobauausgaben ; vom Gesamtausgabenbetrag sind Fr. 570,872 Abschreibung für untergegangene Objekte und Fr. 2,750,000 Subvention des Kantons St. Gallen für die Rickenbahn in Abzug gebracht worden.

III a. Überschuss des Rückkaufspreises über die Aktiven der ehemaligen Gesellschaften. Dieses Kapitel weist auf Es betrug auf 31. Dezember 1904 . .

und wurde 1905 belastet für die Kosten des Umtausches der J.-8.-Aktien mit

Fr. 80,971,870 Fr. 80,769,322 ,,

202,548

Fr. 80,971,870 III b. ZM amortisierende Verwendungen. Auf 31. Dezember 1904 wies dieser Konto einen Saldo auf von Fr.

Dieser Saldo wurde 1905 vermindert um den Betrag einer Rückvergütung des Baukontos für zu grosse Abschreibung auf einem Geleise · in Montreux .

,, Pro 1905 werden abgeschrieben : Auf Arbeiten für Bahnhoferweiterungen (II. Annuität) . .

Auf Kursverlusten und Emissionskosten (II. Annuität) . . .

8,641,095

9,418

Fr.

8,631,677

,,

396,495

Fr.

8,235,182

Fr. 280,000 ,, 116,495 Übertrag

572

Übertrag Dagegen werden auf diesen Konto übertragen: Für Kreis H: Subvention der früheren Centralbahn für das Verbindungsgeleise im Dreispitz in Basel . .

Für Kreis III: Baukapital der alten AareBrücke bei Brugg Für Kreis IV: Verschiedene untergegangene Anlagen im Bahnhof St. Gallen und Verschiedenes Emissionskosten 1905 . .

Liquidationskosten der früheren Vereinigten Schweizerbahnen

Fr. 8,235,182

Fr. 100,000 ,, 388,424

,, 91,867 ,, 138,853 ,,

19,778 ,, 738,922 Fr. 8,974,104

Seit dem letzten Jahre ist somit der Konto der zu amortisierenden Verwendungen um Fr. 333,009 angewachsen. Da die Posten, aus denen dieser Konto besteht, nach richtigen Verwaltungsgrundsätzen in einer verhältnismässig kurzen Zeit amortisiert werden sollten, beantragen wir, aus dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung einen Betrag von Fr. 600,000 zu verwenden, um diese Abschreibung zu beschleunigen. Wir erinnern daran, dass seit dem Rückkauf der früheren Gesellschaften von den Bundesbahnen, ausser der gesetzlichen Amortisation, folgende Abschreibungen vorgenommen wurden: 1901 : Kursverluste auf der Emission des 372 % Bundesbahnanleihens Fr. 2,180,320 1902/1903: der Rest dieser Kursverluste; die Organisationskosten der Bundesbahnen : Bahnhoferweiterungen : Inventarwert der Schiffe auf dem Zürichsee; Anteil der Nordostbahn an der Üerikon-Bauma-Bahn ,, 2,873,785 1904 : Kosten der Erweiterung von Bahnhöfen und Kursverluste ,, 396,495 1905: ebenso ,, 396,495 Übertrag Fr. 5,847,095

573 Übertrag Unser Antrag auf weitere Abschreibungen umfasst

Fr. 5,847,095 ,, 600,000

Total

Fr. 6,447,095

IV. Verwendungen auf Nebengeschäfte. Das Anlagekapital der Dampfschiffunternehmung auf dem Bodensee beträgt Fr. 1,982,481. 60 Der Saldo dieses Kontos betrug auf 31. Dezember 1904 Fr. 2,001,779. 60 Abgeschrieben wurden 5 °/o des Inventarwertes der Schiffe Fr. 100,089 Abzüglich Hauptreparatur des Schiffes ,,Säntis" . . . . ,, 80,791 _J5 19,298. -- Fr. 1,982,481. 60 V. Verfügbare Mittel. Auf 31. Dezember 1905 betrug dieser Konto Fr, 134,911,073.

Die Vergleichung mit der Bilanz von 1904 zeigt die nachstehenden Veränderungen: Beträge auf 31. Dezember auf 31. Dezember Unterschiede gegen1904 1905 Über 1904 Fr.

Fr.

Fr.

Kassen Wechselportefeuille .

Bankguthaben. . .

Allgemeines Portefeuille . . . .

BrneuerungsfondsPortefeuille. . .

Entbehrliche Liegenschaften. . . .

Materialvorräte . .

Verschiedene Debitoren durch die Kassen in d. Jahren 1905/06 regulierte Einnahmen der Jahre 1904/05 . . .

531,715 1,036,619 -4504,904 209,272 -- -- 209,272 161,855 14,387,887 -4- 14,226,032 24,817,571

5,348,244 -- 19,469,327

55,490,375 55,455,385 --

34,990

4,097,890 4,221,204 -f 19,580,617 21,573,078 -j-

123,314 1,992,461

53,283,695 23,691,496 -- 29,592,190

8,898,269 9,197,160 -f 298,891 167,071,259 134,911,073 -- 32,160,186

574 Diese Vergleichuug gibt uns zu den folgenden Bemerkungen Anlass : W e c h s e l p o r t e f e u i l l e . Da wir während des ganzen Geschäftsjahres nur wenig momentan verfügbare Mittel besessen haben, ist das Wechselportefeuille bedeutend reduziert worden, dasselbe war auf 31. Dezember gleich Null.

B a n k g u t h a b e n . Dieselben sind gegen Ende Dezember um den Betrag der ersten Einzahlung der von den Banken fest übernommenen Fr. 25,000,000 372% Obligationen der Bundesbahnen gestiegen, welche Summe teilweise zur Rückzahlung der Genussscheine der Jura-Simplon-Bahn und der noch in Umlauf befindlichen Aktien dieser Gesellschaft bestimmt war, nachdem uns die Liquidationskommission der J. S. ersucht hatte, diese Angelegenheit für sie zu besorgen, und wir diesen Auftrag angenommen hatten.

W e r t s c h r i f t e n p o r t e f e u i l l e . Die Veränderungen desselben im Laufe des Jahres 1905 sind folgende: Bestand des Portefeuilles auf 31. Dezember 1904 Fr. 24,817,571 Erworbene Titel : Übernahme aus dem Portefeuille der Pensions- und Hülfskasse °J. S ,, 9,068,245 Übernahme ausdem Portefeuille der Krankenkasse J.S ,, 193,000 Übernahme aus dem Portefeuille des Erneuerungsfonds ,, 1,624.000 372% Oblig. der Schweiz. Bundesbahnen, Serie H, welche uns durch das eidg. Finanzdepartement Übermacht wurden ,, 10,000,000 Andere erworbene Titel ,, 955,519 Fr. 46,658,335 Abzüglich: Realisierung von Staatsobligationen, Bankobligationen und verschiedenen Titeln . . . . Fr. 25,619,920 Zuteilung an das Erneuerungsfonds-Portefeuille als Ergänzung oder Ersatz von veräusserten Titeln ,, 3,147,000 Übertrag Fr. 28,766,920 Fr. 46,658,335

575

Übertrag Fr. 28,766,920 Zuteilungen an die Pensions- · und Hülfskassen der ehemaligen Verwaltungen ,, 12,286,167 Abzüglich: Kursdifferenzen Bestand des Wertschriftenportefeuilles auf 31. Dezember 1905 :

Fr. 46,658,335

,, 41,053,087 Fr. 5,605,248 ,, 257,003 Fr. 5,348,245

Erneuerungsfonds-Portefeuille.

Im Laufe des Jahres 1905 haben folgende Veränderungen stattgefunden: Bestand des Portefeuilles auf 31. Dezember 1904 Fr. 55,490,375 Zuwendung verschiedener Titel aus dem Wertschriftenportefeuille ,, 3,147,000 Fr. 58,637,375 Abzüglich : Realisierung von Titeln . Fr. 3,142,657 Kursdifferenzen . . . . ,, 39,333 Bestand auf 31. Dezember 1905

. . .

Entbehrliche Liegenschaften.

Ihr Inventarwert war auf 31. Dezember 1904 Fr.

Im Laufe des Jahres 1905 fanden verschiedene Erwerbungen statt f ü r . . . . ,, Umgekehrt wurden realisiert für . . . .

Bestand auf 3l. Dezember 1905

,, 3,181,990 Fr. 55,455,385 4,097,890. 33 463,475.--

Fr. 4,561,365.33 ,, 340,162. --

. . Fr. 4,221,203.33

M a t e r i a l v o r r ä t e . Ihr Inventarwert beträgt auf den 31. Dezember 1905 . . Fr. 21,573,078.08 Auf 31. Dezember 1904 betrug er . ,, 19,580,617. 38 Vermehrung gegenüber 1904

. . . Fr. 1,992,460.70

576

V e r s c h i e d e n e Debitoren. Bestand auf 31. Dezember 1905 Fr. 23,691,496. -- In diesem Konto ist der noch nicht verwendete Rest des von einem schweizerischen Bankkonsortium fest übernommenen Betrages von Fr.25,000,000 in 378% Bundesbahnobligationen von 1899/1902 inbegriffen; derselbe beläuft sich auf ,, 18,140,000. -- Die eigentlichen Debitoren betragen . Fr, Auf 31. Dezember 1904 belief sich dieser Posten auf ,,

5,551,496. -- 7,256,695. --

Verminderung gegenüber 1904 . . . Fr. 1,705,199. --

Passiven.

/. Konsolidierte Anleihen. Auf 31. Dezember 1904 betrug das Nominalkapital der die schweizerischen Bundesbahnen betreffenden Anleihen Fr. 975,658,650 Im Jahre 1905 sind in 31/« °/o Bundesbahn-Obligationen in Zirkulation gesetzt worden: Für den Umtausch von Jura-Simplon-Bahn-Aktien . . . . Fr. 11,028,000 Für Verwendungen zu Bauzwecken und für die Konsolidierung ,, 35,000,000 der schwebenden Schuld ,,

-J^VJiOjUUU

Fr. 1,021,686,650 Es wurden folgende Rückzahlungen vörgenommeia: a. Ausgeloste Obligationen: 4 °/o Centralbahn von 1876 Fr.

4 °/o ,, ,, 1880 D 4 °/o Vereinigte Schweizerbahnen, I. Hypothek . . ·n 4% ,, II.

,, . . D 3% ,, ,, von 1857 . . . TD 50/0 ,, ,, 1857 . . . 7) 3"/o ,, ,, ,, 1859 . . . Ï) So/o ,, ,, ,, 1859 . . . ·fi 2»/ii °/o Franco-Suisse von 1868 ·n 3 °/o Jougne-Eclépens ·n

380,500 105,000 1,200,000 600,000 48,000 133,800 38,000 61,500 135,850 40,500 TTr ' 9 74.^1 1 KO

b. Verfallene Obligationen: 3 °/o Nordoatbahn-Subventionsanleihen Bülach-Schaffhausen . . . . , ,

110,000

2,853,150 Auf 31. Dezember 1905 beläuft sich der Betrag der Anleihen auf Fr. 1,018,833,500 r

v -j

-q

Jahren^ofïnd 1905-e ^^

dne Ver

SleichunS

über den Bestand

unserer konsolidierten Schuld in den

Beträge

Anleihen A. 3 V« °/o Bundesbahnanleihen von 1899/1902,

auf 31. Dezember 1904

auf 31. Dezember 1905

Unterschiede gegenüber 1904

350,000,000 396,028,000 +46,028,000

B.

C. 3 % différé-Anleihen der Schweiz. Bundes-

75,000,000

75,000,000

--

Bemerkungen Emission 1905, nämlich: Fr. 11,028,000 für den Umtausch v. J.S.-Attien, ,, 36,000,000 zu Bauzwecken u. für Konsolidierung der schweben_den Schuld.

Fr.46,028,000 zusammen.

150,000,000 150,000,000

D. Ânleihen der ehemaligen Ceutralbahn: 4 °,'o von 1876 23,852,500 4 °/o von 1880 18,480,000 3Va % vom 1. Juni 1894 30,000,000 3Va °/o vom 31. Oktober 1894 . . , . 30,000,000 E. Anleihen der ehemaligen Nordostbahn: 4 °/o von 1880 3,000,000 3Va °/o von 1894 10,000,000 3Va °/o von 1895 . 7,000,000 3Va % vom 28. Februar 1897 . . . . 35,000,000 3 Va °/o vom 20. September 1897 . . . 10,512,500

Übertrag 742,845,000

23,472,000 -- 380,500 18,375,000 -- 105,000 30,000,000 -- 30,000,000 -- 3,000,000 -- 10,000,000 -- 7,000,000 -- 35,000,000 -- 10,512,500 -- 788,387,500 +45,542,500

durch Auslosung zurückbezahlt.

id.

<* -3 oo

Anleihen

auf 31. Dezember 1904

auf 31. Dezember 1905

Übertrag 742,845,000 Subventionsanleihen für die rechtsufrige Zürichseebahn 1,400,000 Subventionsanleihen f. Bülach-Schaffhausen 350,000

Unterschiede gegenüber

Bemerkungen

1904

788,387,500-f45,542,500 1,400,000 -- 240,000 --110,000

z

^e^ïer ïfn Tel Anleih ens.

F. Anleihen der ehem. Vereinigten Schweizerbahnen : 4% I. Hypothek 4 °/o II. Hypothek 3 °/o von 1857 5 »/o von 1857 · 3 °/o von 1859 5 °/o von 1859

22,968,100

21,768,100--1,200,000

11,511,700 112,500 310,200 126,500 218,700

10,911,700 64,500 176,400 88,500 157,200

-- 600,000 - 48,000 --133,800 -- 38,000 -- 61,500

G. Anleihen der ehem. Jura-Simplon-Bahn : 3Va °/o von 1894 138,172,500 138,172,500 -- 28/ii »/o Franco-Suisse von 1868 . . . 16,328,950 16,193,100 --135,850 3 °/o Jougne-Eclépens 7,314,500 7,274.000 -- 40,500 3 J /2 °/o Jura-Bern-Luzern von 1889 . . 29,000,000 29,000,000 -- 3*/2 °/o Brünig von 1889 5,000,000 5,000,000 -- 975,658,6501,018,833,500-|-43,174,850 '

dn^Äusiosungzurückid.

id.

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w

-a

«s

Die Obligationen der schweizerischen Bundesbahnen und diejenigen der ehemaligen Gesellschaften können bei unserer Hauptkasse in Bern und bei den Kreiskassen gegen auf den Namen lautende Hinterlagescheine hinterlegt werden.

Auf den 31. Dezember 1905 hatten diese Hinterlagen folgenden Bestand: 3'/i°/»S. B.B.-An- S. B. B. -Rente 3% différéleihen von 1899/1902 von 1900 S. B. B. -Anleihen Nominalbetrag Rente Nominalbetrag

Hauptkasse in Bern . . .

Anleihen der S. C. B.

Nominalbetrag

Fr.

Fr.

Fr.

29,081,000

231,960

5,134,000

35,000 522,000

3,600

30,000

1,920

--

7,970,500

1,080

560,000

Kreiskasse

I in Lausanne

,, ,,

II in Basel. .

HI in Zürich .

357,000

,,

IV in St. Gallen

5,000

--

Fr.

772,000

--

Anleihen der Anleihen der Anleihen der N. 0. B.

V. S. B.

J. S.

Nominalbetrag Nominalbetrag Nominalbetrag Fr.

Fr.

Fr.

753,000

21,000

24,764,550

--

--

129,000

94,500

--

10,000

--

14,697,000

-- _

50,000 _

--

--

--

30,000,000

238,560

5,724,000

8,742.500

15,544,500

21,000

24,953,550

26,039,000

234,690

4,891,500

8,672,000

15,609,500

21,000

24,876,900

Unterschiede gegenüber 1904 + 3,961,000

+ 3,870

+ 832,500

+ 70,500

-- 65,000

--

-f 76,650

Total Auf den 31. Dezember 1904 beliefen sich diese Hinterlagen auf

so

581 Umtausch der Centralbahnaktien.

Auf 31. Dezember 1904 blieben gegen Rententitel von 1900 noch umzutauschen 42 Aktien.

Im Jahre 1905 wurden umgetauscht . . . 15 ,, Auf 31. Dezember 1905 bleiben in Umlauf . 27 Aktien.

II. Amortisationshonto. Derselbe beläuft sich auf Fr. 13,651,175. 20 Auf 31. Dezember 1904 betrug er . . ,, 8,836,729.10 Vermehrung entsprechend der gesetzlichen Amortisation Fr. 4,814,446.10 III. ScJmebende Schulden. Bestand derselben auf den 31. Dezember 1905 Fr. 109,213,194 Die folgende Tabelle enthält eine Vergleichung der einzelnen Posten dieses Kontos mit denjenigen von 1904 : Beträge auf 3I.Dez.

Verfallene Obligationen 1904 und Coupons . . . 2,297,088 Noch nicht verfallene Ratazinse 3,983,305 Pensions- u. Hülfskassen 280,158 Kautionen von Unternehmern u. Lieferanten 534,429 Liquidationskommission der J. S 107,744,328 Rückzahlung der Aktien und Genußscheine der J. S -- Subvention des Kantons St. Gallen an den Bau der Rickenbahn . . 2,750,000 Verschiedene Kreditoren 19,350,978 Von der Kasse in den Jahren 1905/06 regulierte Ausgaben der Jahre 1904/05 . . . 24,137,553

auf 31. Dez.

Unterschiede

1905 2,132,614

--164,474

3,972,260 279,822

--11,045 -- 336

574,081

+ 39,652

--

--107,744,328

43,263,803 +43,263,803 -- --2,750,000 25,433,886 -f 6,082,908

33,556,728

+9,419,175

161,077,839 109,213,194 --51,864,645

582

Die Forderung der Liquidationskommission der Jura-SimplonBahn (Fr. 107,744,328 auf 31. Dezember 1904) figuriert nicht mehr in unsern Büchern. Dagegen hatten wir auf 31. Dezember 1905 Fr. 43,263,803 an Aktien und Genußscheinen der JuraSimplon-Bahn zurückzuzahlen, inbegriffen nominal Fr. 38,575,500 Prioritätsaktien im Besitze des Bundes, die durch die Liquidation des Eisenbahnfonds zur Rückzahlung gelangen werden.

Da die Bauausgaben für den Riekentunnel im Laufe des Betriebsjahres die Subvention des Kantons St. Gallen von Fr. 2,750,000 überstiegen, haben wir diesen Posten aus den Passiven unserer Bilanz entfernt, indem wir ihn vom Betrag der bisherigen Ausgaben für diese Linie in Abzug brachten.

In dem Kapitel ,,Verschiedene Kreditorentt sind inbegriffen Fr. 23,000,000 von unserer Verwaltung ausgegebene Kassenscheine, die im September 1906 vollständig zurückbezahlt sein werden.

IV. Spezialfonds.

Sie umfassen den Erneuerungsfonds und den Fonds zur Deckung der alten Pensionen der J. S. und belaufen sich auf 31. Dezember 1905 auf . . . Fr. 59,359,680 Für das Nähere dieser beiden Fonds vergleiche man Seite -- dieses Berichtes.

V. Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustreclmung. Auf 31. Dezember 1905 beträgt er Fr. 651,733.92 Von diesem Betrag beantragen wir, eine runde Summe von Fr. 600,000 zu einer weiteren Abschreibung auf dem Konto der zu amortisierenden Verwendungen zu bestimmen.

583

III. Kommerzielles Departement, a. Allgemeines.

1. Gegenüber der U e r i k o n - B a u m a - B a h n haben wir uns zur V e r m i t t l u n g der S a l d i e r u n g im direkten Verkehr 'mit ausländischen Bahnen unter gewissen Bedingungen bis auf weiteres bereit erklärt.

2. Infolge Änderung des C a m i o n i i a g e v e r t r a g e s für Alt- und Neu-Solothurn ist mit Wirkung vom 1. März 1905 an der frühere Camionnagetarü der schweizerischen Centralbahn entsprechend berichtigt worden.

3. Einem von der Kreisdirektion II mit Herrn Arnold Gmür, Camionneur in Luzern, abgeschlossenen V e r t r a g betreffend d i e Ü b e r f u h r v o n E i l - u n d F r a c h t s t ü c k g ü t e r n vom B a h n h o f L u z e r n zu den L a n d u n g s p l ä t z e n am See und umgekehrt wurde. die Genehmigung erteilt.

4. Auî 15. Mai wurde ein V e r z e i c h n i s sämtlicherin Kraft stehender R é g l e m e n t e , I n s t r u k t i o n e n , T a r i f e und V e r f ü g u n g e n kommerzieller Natur herausgegeben.

5. Der S t a t i o n s n a m e Bendlikon-Kilchberg ist abgeändert worden in K i l c h b e r g bei Z ü r i c h .

6. Auch dieses Jahr haben zwei Oberbeamte der Bundesbahnen d e n S c h l u s s p r ü f u n g e n d e r E i s e n b a h n s c h u l e n in B i e l und S t. G a l l e n beigewohnt und sich; laut dem abgegebenen Bericht mit dem Lehrplan und den Resultaten des Unterrichtes befriedigt erklärt.

7. Die Berechnung über die mutui assliche Rendite der L ö t s c h b e r g b a h n und über deren finanziellen Einflussauf die Bundesbahnen sind im Berichtsjahr fertiggestellt worden : mit Rücksicht auf die Veränderung verschiedener Voraussetzungen erschien es indessen notwendig, dieselben einer nochmaligen Revision zu unterziehen.

584

b. Personenverkehr.

1. Zum T a r i f für die B e f ö r d e r u n g voa Pers o n e n , G e p ä c k und E x p r e s s g u t,im i n t e r n e n V e r k e h r gelangte auf 1. Mai 1905 ein VII. Nachtrag zur Einführung, welcher Taxen enthält für die neu eröffnete Station Hüttlingen-Mettendorf.

2. Neue d i r e k t e Persone u- und G e p ä c k tarife mit schweizerischen Verwaltungen wurden eingeführt für den Verkehr mit den M o n t r e u x B e r n e r O b e r l a n d - B a h n e n , den e l e k t r i s c h e n V i v i s e r b a h n e n u n de l e k t r i s c h e n G r e y e r z e r b a h n e n , d e r Wy n e n t a l b a h n u n d A a r a u - S c h ö f t l a n d - B a h n , sowie mit der S e r n f t a l b a h n (mit letzterer nur für die Beförderung von Gepäck und Expressgut).

Ferner wurden zu neun der bestehenden Tarife für den direkten schweizerischen Verkehr N a c h t r ä g e herausgegeben.

3. Mit den Direktionen der Bern-Neuenburg-Bahn und der Neuenburger Jurahalin haben wir auf 1. Juli 1905 auf die Dauer von vorläufig zwei Jahren die Vereinbarung getroffen, die P e r s o n e n b i l l e t t e für den Verkehr zwischen B e r n l o c o u n d t r a n s i t einerseits u n d L a C h a u x - d e F o n d s l o c o und t r a n s i t anderseits zur wahlweisen Benutzung über Kerzers-Neuchâtel oder Biel-Sonceboz gültig zu erklären. Hierbei wird jeder der beiden Routen die Hälfte der auf die Strecke Bern-La Chaux-de-Fonds entfallenden Einnahmen zugeschieden. G e p ä c k und E x p r e s s g u t werden, sofern vom Aufgeber nichts anderes vorgeschrieben wird, jeweilen mit dem nächstabgehenden Zuge befördert, unter hälftiger Teilung der Einnahmen.

4. Für die neu eröffnete N y o n - G r a s s i e r - B a h n , deren Betrieb wir übernommen haben, wurde der T a r i f für den internen Personen- und Gepäckverk e h r erstellt ; ferner gelangten, soweit nötig, auch T a x e n für den d i r e k t e n V e r k e h r mit andern schweiz e r i s c h e n V e r w a l t u n g e n , sowie mit der P a r i s L y o n - M i t t e l m e e r b a h n zur Einführung.

5. Durch einen auf 1. Mai 1905 eingeführten neuen D i s t a n z e n z e i g e r wurde d i e d i r e k t e A b f e r t i g u n g

585

v o n G e p ä c k u n d E x p r e s s g u t zwischen d e n S t a tionen von 45 schweizerischen Privatverwaltungen im Transit über Strecken der B u n d e s b a h n e n ermöglicht.

6- Von T a r i f e n f ü r den V e r k e h r mit dem A u s l a n d sind im Berichtsjahr neu herausgegeben worden : Personen- u n d Gepäcktarif W i e n u n d I n n s b r u c k L y o n und M a r s e i l l e über Zürich-Genf auf 1. Januar ; Personen- und Gepäcktarif F r a n z ö s i s c h e O s t - und N o r d b a h n - S c h w e i z auf l. Februar ; Personen- und Gepäcktarif S c h w e i z - U n g a r n , Rumänien, Serbien, Bulgarien undTürkei auf 1. März ; Personen- und Gepäcktarif S c h w e i z - B e l g i e n , N i e d e r l a n d e und E n g l a n d via Kleinbettingen und Ulflingen auf 1. Juni ; Personen- und Gepäcktarif S c h w e i z - C o m e r s e e , G h i a v e n n a und S o n d r i o auf 1. Juni; Südwestdeutsch-schweizerischer Rundr e i s e t a r i f auf 1. Juni ; Nordwestdeutsch - rheinisch - schweizer i s c h e r Personen- und Gepäcktarif auf 1. Juli ; Niederländisch-deutsch-österreichisoh= u n g a r i s c h e r Personen- und Gepäcktarif über Kufstein, Salzburg und Arlberg auf 1. Juli ; Personen- und Gepäcktarif für den B o d e n s e e auf 1. Juli; Tarif für den d e u t s c h - ö s t e r r e i c h i s c h e n Personen- und Gepäckverkehr über Bregenz, Buchs und Salzburg auf den 9. Juli ; R u n d r e i s e t a r i f für den B o d e n s e e und Rhein auf den 1. August ; Personen- und Gepäcktarif S c h w e i z - E n g l a n d via Paris-Dieppe und -Le Havre auf 1. November ; Personen- und Gepäcktaxen für den n i e d e r l ä n d i s c h d e u t s c h - s ü d f r a n z ö s i s c h e n Verkehr via Gotthard wurden neu eingeführt auf 1. Dezember 1905.

BuDdesblatt. 58. .Tahrt*. Rd. TIT.

39

586

Zu drei weitern der bestehenden Tarife für den Verkehr mit dem Auslande wurden Nachträge erstellt.

Ferner gelangten die im letztjährigen Geschäftsbericht (Seite 92, Ziffer 8) erwähnten Verhandlungen mit den französischen Mittelmeerbahnen über die Ausgabe von B i l l e t t e n a b G e n f nach D i j o n u n d w e i t e r über L a u s a n n e V a l l o r b e zum Abschluss, und es konnten die von der Genfer Bevölkerung seit vielen Jahren für diesen Verkehr gewünschten Billette auf 15. September eingeführt werden.

7. An den Personen- und Gepäektarii'en für den s c h w e i zerisch-französisch-, d e u t s c h - , und englisch-italienischen Verkehr via Simplon ist im Berichtsjahr weitergearbeitet worden. Der Abschluss dieser Tarifarbeiten wurde jedoch infolge der von den italienischen Slaatsbahnen auf Frühjahr 1906 geplanten Änderung der Personentaxen verzögert.

8. Die im Jahr 1904 vom Verband schweizerischer Eisenbahnen beschlossene F a h r b e g ü n s t i g u n g zum Z w e c k e der A r b e i t s v e r m i t t l u n g wurde auf 1. Mai durch Ausgabe eines bezüglichen Reglements eingeführt.

9. Auf 1. September wurde eine N e u a u s g a b e des R e g l e m e n t s b e t r e f f e n d die G e w ä h r u n g auss e r o r d e n 11 i c h e r T a x b e g ü n s t i g u n g e n zum Besuche von schweizerischen Festen und V e r s a m m l u n g e n in Kraft gesetzt.

10. Der von uns ausgearbeitete Entwurf eines neuen T a r i f s für die B e f ö r d e r u n g v on G e s e l l s c h a f ten und S c h u l e n erhielt die Zustimmung der beteiligten Verwaltungen und wurde zu Ende des Berichtsjahres auch vom Eisenbahndepartement genehmigt. Die an die Genehmigung geknüpften Vorbehalte erforderten jedoch weitere Verhandlungen mit dem Departement selbst, sowie mit den Verwaltungen, so dass die Einführung des Tarifs erst im Laufe des nächsten Jahres erfolgen kann.

11. Die Einnahmen aus G e n e r a l a b o n n e m e n t s haben im Berichtsjahre erheblich zugenommen.

587

Es betrugen : die Gesamteinnahme

der Anteil S. B. B.

im Jahre 1904 im Jahre 1905

Fr. 6,065,7781 Fr. 4,461,118 ,, 6,476,176J ,, 4,759,200

gegenüber dem Vorjahre mehr

Fr.

410,398

Fr.

298,082

Der Verband schweizerischer Eisenbahnen beschloss, auf 1. Januar 1906 folgende V e r w a l t u n g e n auf ihr Gesuch hin in den Verkehr mit Generalabonnements n e u e i n z u beziehen: Rhätische Bahn, Strassenbahn St. Gallen-Speicher-Trogen, Appenzeller Strassenbahn, Appenzellerbahn, Strassenbahn Frauenfeld-Wil, Wynentalbahn, Elektrische Strassenbahn Aarau-Schöftland, Regionalbahn Saignelégier-Glovelier, Regionalbahn Saignelegier-La Chaux-de-Fonds.

Infolge dieser erheblichen Erweiterung des Geltungs-.

bereiches wurden die P r e i s e der Generalabonnements auf 1. Januar 1906 wie folgt e r h ö h t : I. Klasse

II. Klasse

auf Fr.

liti Klasse

Abonnements für

von Fr.

auf Fr.

von Fr.

von Fr.

auf Fr.

15 Tage 30 Tage 3 -Monate 6 Monate 12 Monate für l Person 12 Monate für 2 Personen

70 110 270 420 670 900

80 120 280 440 690 920

50 55 ^35 40 75 85" j?[];55 60 190 195 ^135 140 295 SIO^'SIO 220 470 48ö|^ 335 345 630 645*'>450 460

N e u e i n g e f ü h r t wurden im fernem Generalabonnements mit 4 5 t ä g i g e r G ü l t i g k e i t zum Preise von Fr. 160 in L, Fr. 110 in II. und Fr. 80 in III. Klasse. Sie sollen neben denjenigen für 15 und 30 Tage auch im Ausland zur Ausgabe gelangen.

Zur Durchführung dieser Massnahmen wurde auf 1. Januar 1906 eine N e u a u s g a b e des T a r i f s für die Beförderung von Personen mit Generalabonnements veranlasst.

588

Im weiteren Hessen wir zur Verbreitung im Ausland A u s z ü g e dieses Tarifs, die Taxen und Ausgabebedingungen für 15, 30 und 45tägige Generalabonnemeiits enthaltend, in d e u t s c h e r , f r a n z ö s i s c h e r , e n g l i s c h e r , h o 11 ä n d i s c h e r und i t a l i e n i s c h e r S p r a c h e erstellen.

Den Inhabern von im Jahre 1905 gelösten, am 31. Dezember noch nicht abgelaufenen Generalabonnements für 3, 6 und 12 Monate wurde ermöglicht, solche in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1906 unter Nachzahlung gegen Abonnements für das erweiterte Geltungsgebiet u m z u t a u s c h e n .

12. Auch der Verkehr mit s c h w e i z e r i s c h e n k o m b i n i e r b a r e n R u n d r e i s e b i l l e t t e n hat im Berichtsjahre eine Zunahme erfahren. Die Einnahm en betrugen: im Jahre 1904 im Jahre 1905

Im ganzen

Anteil S. B. B.

Fr. 1,288,117 ,, 1,381,759

Fr. 837,134 ,, 873,169

Gegenüber dem Vorjahre mehr Fr.

Neu e i n b e z o g e n Jungfraubahn.

93,642

Fr. 36,035

in diesen Verkehr wurde die

13. Bedeutender war die Binnahmenvermehrung im Verkehr m i t z u s a m m e n s t e l l b a r e n F a h r s c h e i n h e f ten des V e r e i n s d e u t s c h e r E i s e n b a h n v e r waltungen.

Sie betrug : Schweizerische Transportanstalten

im Jahre 1904 im Jahre 1905

Fr. 3,i)93,163 ,, 4,541,942

Gegenüber dem Vorjahre mehr Fr.

1548,779

. ... c _ " ,, " S" B" B"

Ante

Fr. 2,196,998 ,, 2,469,338 Fr.

272,345

Von schweizerischen Verwaltungen wurde in diesen Verkehr nur die J-u n g f r a u b a h n n o u e i n b e z o g e n .

14- D e r V e r k a u f v o n F a h r s c h e i n e n f ü r Strecken der Bundesbahnen durch das Reiseb u r e a u T h o s . C o o k
589 R e i s e b u r e a u der H am b ur g - A m e r ik a L i n i e (vormals Karl Stangens Reisebureau) hat sich auch im Berichtsjahre wieder gehoben.

Es verkauften : T h o m a s C o o k
. Fr.

26,701

R e i s e b u r e a u der H a m b u r g - A m e r i k a L i n i e in B e r l i n : im Jahre 1904 für Fr. 73,386 im Jahre 1905 für ,, 144,897 Gegenüber dem Vorfahre mehr

. Fr.

71,511

15. U n s e r e e i g e n e n A g e n t u r e n i n L o n d o n und P a r i s , die neben ihrer Hauptaufgabe, den Reisenden Auskunft über die schweizerischen Verkehrsverhältnisse zu erteilen, sich auch mit dem Billetverkauf für Reisen nach der Schweiz und für Touren in derselben befassen, hatten im Berichtsjahre eine erhebliche Zunahme ihres Umsatzes zu verzeichnen.

Es verkauften : Die Agentur in London: für die Rechnung englischer Bahnen 1904 für . Fr. 87,982 für die Rechnung englischer Bahnen 1905 für . ,, 133,883 Gegenüber dem Vorjahre mehr

Fr.

45,901

für die Rechnung der schweizerischen Transportanstalten 1904 für Fr. 86,535 für die Rechnung der schweizerischen Transportanstalten 1905 für ,, 116,962 Gegenüber dem Vorjahre mehr

Fr.

30,427

590 Die Agentur in Paris: für die Rechnung französischer Bahnen pro 1904 für Fr. 144,416 für die Rechnung französischer Bahnen pro 1905 für 353,524 fl Gegenüber dem Vorjahre mehr für die Rechnung stalten pro 1904 für die Rechnung stalten pro 1905

Fr. 209,108

schweizerischer Tiransportanfür Fr. 167,555 schweizerischer Transportanfür ,, 238,091

Gegenüber dem Vorjahre, mehr

Fr.

70,536

16. Mit der i n t e r n a t i o n a l e n S o h l a f w a g e n g e s e l l s c h a f t haben wir uns über eine e i n h e i t l i c h e B e r e c h n u n g der Z u s c h l a g s t a x e n für die Benutzung von Plätzen in den von ihr geführten Luxuszügen, sowie in den in verschiedenen SchnelMgen eingestellten Schlafwagen verständigt. Die Thunerseebahn und die Bern-Neuenburg-Bahn (direkte Linie) sind dieser Vereinbarung beigetreten.

Ein bezüglicher Tarif wurde auf 1. Juili in Kraft gesetzt.

c. Tierverkehr,, 1. Sowohl von landwirtschaftlichen Vereinen als von Privaten wurde im" Lauf der letzten Jahre wiederholt darauf hingewiesen, dass sich die Fracht für die B e f ö r d e r u n g von Klein- und Jungvieh, wie S c h a f e , Ziegenund j u n g e S c h w e i n e , in Kisten verpackt, nach dem schweizerischen Tarif für den Transport lebender Tiere (nach der Stückzahl) berechnet, in vielen Fällen zu hoch stelle und die Transporte verunmögliche. An Stelle dieser Frachtberechnung wurde um die Gewährung der Gepäckl:axe (nach dem Gewichte der Sendung), soweit sich diese billiger stellt, nachgesucht.

Dieses Begehren erschien begründet, denn es kostet z. B. die Beförderung eines einzelnen kleinen Tieres auf eine Distanz von 100 km. nach dem Tiertarif Fr. 2, während, wenn das Tier mit dem Behälter zusammen 20 kg. wiegt, die Gepäcktaxe nur Fr. l beträgt.

591

Der Verband schweizerischer Eisenbahnen beschloss, dem Gesuch zu entsprechen, und es wurde diese Taxerleichterung auf den 15. Oktober durchgeführt.

2. Ferner beschloss der Verband, auf eine Eingabe von Interessenten hin, für A u f z u c h t t i e r e des P f e r d e und R i n d v i e h g e s c h l e c h t s (Fohlen und Rinder) nicht über 3 Jahre alt, w e l c h e auf A l p e n w e i d e n ges o m m e r t w e r d e n s o l l e n , bei Beförderung in Eilfracht auf die Erhebung des Eiltaxzuschlages zu verzichten.

3. Zur Durchführung der vom schweizerischen Bundesrat erlassenen neuen P o l i z e i v o r s c h r i f t e n für den T r a n s p o r t l e b e n d e r T i e r e a u f d e n schweizerischen .Eisenbahnen und Dampfschiffen wurde auf 1. Januar 1906 ein B e r i o h t i g u n g s b l a t t zum s c h w e i z e r i s c h e n T r a n s p o r t r e g l e m e n t herausgegeben.

d. Güterverkehr.

1. Nach der im vorigen Jahr erfolgten Einführung der neuen internen und direkten schweizeris c h e n G ü t e r t a r i f e sind die sehr umfangreichen Arbeiten zur Erstellung der Repartitionen (Anteilsausscheidungen) in Angriff genommen worden.

2. Neue Tarife für den internen Verkehr der N y o n C r a s s i e r - B a h n , sowie für den direkten Verkehr dieser Bahn mit den ändern schweizerischen Bahnen wurden erstellt.

Mit der W y n e n t a l b a h n ist eine Verständigung über die Leitung des Güterverkehrs nach und von ihren Stationen, sowie über die Erstellung direkter Tarife getroffen worden. Ferner haben die B e r n e r O b e r l a n d b a h n e n , einem Begehren des Eisenbahndepartementes entsprechend, die Einwilligung zur Erstellung direkter Wagenladungstaxen mit allen schweizerischen Normalbahnen via Spiez gegeben.

3. Mit der R h ä t i s c h e n B a h n wurden Verhandlungen eingeleitet über die gegenseitigen Beziehungen und Konkurrenzverhältnisse im Güterverkehr auf den Parallelstrecken Landquart-Chur.

4. Die Leitung des Güterverkehrs nach Stationen der Strassenbahn F r a u e n f e l d - W i l und der elektrischen

5f)J

Schmalspurbahn M o n t r e u x - O b e r l a n d wurde derart geregelt, dass die Transporte jeweilen auf denjenigen Übergangs- " punkt abgefertigt werden, über welchen sich die billigste Gesamtfracht ergibt.

5. Die noch rückständigen A u s n a h m e t a r i f e Nr. 18 für H o l z und Nr. 19 für S t e i n e konnten im Laufe des Jahres eingeführt werden. Auch für v e r a r b e i t e t e s Eise n ab Choindez, Gerlafingen und Klus nach der Westschweijs wurden Ausnahmetaxen erstellt. Damit sind die seinerzeit im Arbeitsprogramm vorgesehenen Ausnahmetarife im wesentlichen vollendet. Das Resultat unserer noch ausstehenden Untersuchung betreffend die Ermässigung der Taxen, für Wein wird im nächsten Jahresbericht mitgeteilt.

Erleichternde ' Bestimmungen wurden eingeführt ^ zum Ausnahmetarif Nr. 41 für flüssige Milch im Abonnement in betreff der Eichung der Gefässe, der Frachtberechnung für Zuladungen auf Zwischenstationen, der Zahlung und der Rückvergütung, des Abonnementspreises bei Ausnahmeverhältnissen, zum Ausnahmetarif Nr. 3 für Lebensmittel, in dem die Aufhebung des Frankaturzwahges vorgesehen wurde.

6. Über die Ausarbeitung der direkten Gütertarife m i t dem Aus l a n d e ist folgendes zu bemerken : Für den Verkehr mit S ü d w e s t d e u t s c h l a n d sind die Ausnahmetarife für Getreide und Düngemittel ausgegeben worden. Mit W ü r t t e m b e r g und S a c h s e n wurden neue Ausnahmetarife für Obst erstellt. Die Ausnahmetarife für Getreide und Holz im Verkehr mit B a y e r n sind auf Wunsch der Kgl. Bayerischen Staatsbahn wegen der bevorstehenden Eröffnung der Linie Donauwörth-Treuchtlingen verschoben worden.

Im n o r d d e u t s c h - s c h w e i z e r i s c h e n Verkehr sind die allgemeinen Tarife und die Aasnahmetarife für Eisen und Stahl zwischen Rheinland, Westfalen und der Schweiz in Kraft gesetzt worden.

Für den ö s t e r r e i c h i s o h = u n g a r i s e h - s c h w e i e e r i s c h e n Verkehr sind neue reglementarische Bestimmungen (Teil I A), sowie der Ausnahmetarif für Holz (in 3 Heften) ausgegeben worden. Die allgemeinen Tarife für den

593

Verkehr mit Böhmen, Mähren und Ungarn wurden eingeführt, so dass nur noch das Heft 4 für den Verkehr mit Galizien zu erstellen ist.

7. Auch die ö s t e r r e i c h i s c h - u n g a r i s c h f r a n z ö s i s c h e n T a r i f e (allgemeine Tarife und Getreidetarif) sind im Laufe des Jahres neu berechnet worden und konnten am 1. Januar, beziehungsweise 1. Februar 1906 in Kraft gesetzt werden.

8. Für den Verkehr mit F r a n k r e i c h ist der Tarif für den Güterverkehr zwischen D e l l e G r e n z e und A11 M ü n s t e r o l G r e n z e einerseits und B a s e l S. B. B. und B a s e l St. J o h a n n l o c o und t r a n s i t anderseits eingeführt worden. Damit ist die hauptsächlichste Grundlage für die Erstellung der Gütertarife ab den französisch-schweizerischen Grenzpunkten nach der Schweiz geschaffen und mit deren Ausarbeitung begonnen worden. Die Berechnungen der allgemeinen Tarife mit Delle transit sind beendigt und auch die Stationen der Gotthardbahn, welche bis dahin in den französisch-schweizerischen Grenztarifen nicht enthalten waren, in dieselben aufgenommen worden.

Im Einverständnis mit der französischen Ostbahn ist die Umarbeitung des T a r i f c o m m u n Nr. 414 für den Export von E i s e n und S t a h l u. s. w. a b V i l l e r u p t - M i c h e v i l l e , M o n t St. M a r t i n u. s. w. nach einer Anzahl schweizerischer Stationen via Delle und Alt-Münsterol angeordnet worden.

Auî den Zeitpunkt der Eröffnung der Linie Divonne=les= bains-Crassier sind für den Verkehr mit der neuen Grenzstation C r a s s i e r s f r o n t i e r e Distanzen und Frachtsätze eingeführt worden.

9- Infolge von Stauungen im Bahnhof Genf, veranlagst durch die am 1. Januar 1906 in Kraft getretenen Zollerhöhungen, wurde mit der P. L. M. vereinbart, Transporte von Wein und Getreide aus Südfrankreich, beziehungsweise Marseille und Cette in der zweiten Hälfte Dezember vorübergehend via PontarlierVallorbe und Verrières zu instradieren unter Entschädigung der beiden Verwaltungen für die Plus- und Minusdifferenzen ah Pcmtarlicr gegenüber Genf.

59i

10. Die im letztjährigen Geschälte berichte angedeuteten Anstände wegen der Taxbildung im Verkehr mit B e l g i e n sind infolge Verständigung zwischen der belgischen Staatsbahn und den Elsass-Lothringischen Bahnen .im Laufe des Jahres behoben worden. Gleichwohl war die Umrechnung der Tarife noch nicht möglich, weshalb wir zur Vermeidung von Ablenkungen von den transportberechtiglen Routen provisorische Tarifmassnahmen getroffen haben im Form eines Nachtrages zum schweizerischen Kohlentarif ab den Grenzstationen und zum direkten Kohlentarif Belgien-Ostschweiü. Im fernem ist ein neuer Ausnahmetarif für metallurgische Produkte aus Belgien nach der Schweiz und vice-versa in Arbeit genommen worden.

11. Die Tarife für den Verkehr S c h w e i z - I t a l i e n via S i m p l o n wurden fertiggestellt, diejenigen für den Verkehr F r a n k r e i c h - I t a l i e n stehen in Ausarbeitung. (Vgl. auch internationale Konferenzen, pag. 102.) Für den L e b e n s m i t t e l v e r k e h r aus I t a l i e n nach der S c h w e i z , D e u t s c h l a n d , B e l g i e n , den Niederl a n d e n und E n g l a n d sind neue Tarife ausgearbeitet und in Kraft gesetzt worden.

12. Am T r a n s p o r t r e g l e m e n t der s c h w e i zerischen 'Eisenbahn- und D a m p f s c h i f f u n t e r n e h m u n g e n sind Änderungen und Ergänzungen nicht vorgenommen worden. Dagegen wurden mit Bezug auf die §§ 39 (3), 43 (6), 69 (4) und 74 (7 a) die Stationen dahin verständigt, dass als Zeitpunkt der Übergabe der Aviskarten an die Post Tag und Stunde des Poststempels auf der Aviskarte massgebend sind, soweit der Poststempel ausser dem Datum auch noch die Tageszeit (Stundenzahl) angibt, und dass in Ortschaften mit Poststellen, die nur mit Datumstempeln ohne Stundenangabe ausgerüstet sind, die am Briefkasten, in welchen die Einlage der Aviskarte erfolgt, angeschriebene, der Einlage folgende nächste Leerungszeit oder, bei direkter Aufgabe der Aviskarte in der Poststelle selbst, die Zeit dieser Aufgabe massgebend sind.

13. In der Anlage V zum T r a n s p o r t r e g l e m e n t d e r s c h w e i z e r i s c h e n E i s e n b a h n - u n d Dampfs c h i f f u n t e r n e h m u n g e n sind folgende Änderungen eingetreten :

595

a. für übermangansaures Kali (Kaliump er manganai), für Mäh- und Futterschneidemaschinen und für Kupfervitriol und Mischungen von Kupfervitriol mit andern Substanzen sind neue Verpackungsvorschriften aufgestellt worden ; b. ,,ungefrierbares Gelatine-Westfalit", ein neuer Sicherheitssprengstoff wurde in Position XXXV c nachgetragen und die zur Herstellung dieses Sprengstoffes verwendete Flüssigkeit, ,,Dinitrochlorhydrin"', in Position Vili a eingereiht ; c. für pyrotechnische Scherzartikel, bestehend aus einer Mischung, die ausser Gummi und Farbe nicht mehr als 6 % gelben Phosphor, 23 % amorphen Phosphor und 21 % Kaliumchlorat enthalten, sind unter Position XLII b neue Transportbedingungen aufgenommen worden ; ci. die westfäliseh-anhaltische Sprengstoff-Aktiengesellschaft in Wittenberg (Halle) mit Filiale in UrdorE (Zürich) ist nach Hinterlage einer Kaution im Betrage von Fr. 100,000 und Ausstellung eines Generalreverses wieder zum Versand von D y n a m i t p a t r o n e n auf den schweizerischen Bahnen ermächtigt worden.

14. Zur I n s t r u k t i o n b e t r e f f e n d die Anw e n d u n g des schweizerischen Transportreglements ist ein neuer I. Nachtrag herausgegeben worden, durch welchen die früher gültigen Nachträge I und II aufgehoben und ersetzt wurden!

15. Dem I n t e r n a t i o n a l e n Ü b e r e i n k o m m e n ü b e r den E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r sind die im Betrieb der Bundesbahnen stehende normalspurige Linie NyonCrassier, ferner die schmalspurige Strassenbahn Aarau-Schöftland und die schmalspurige Wynentalbahn unterstellt worden.

16. Zum V e r z e i c h n i s der G e g e n s t ä n d e , auî welche das internationale Übereinkommen über den E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r k e i n e A n w e n d u n g f i n d e t , sind die Nachträge VIII bis X erschienen. Nachtrag X enthält die bundesrätliche Verordnung über die Massnahmen zum Schutze gegen die Cholera und die Pest vom 30. Dezember 1899, teilweise in Kraft gesetzt am 2. Oktober 1905.

17. In den a l l g e m e i n e n T a r i f v o r s e h r i f t e n .

nebst Güterklassifikation der Schweizer!-

596

s e h e n B i s e n b a h n e n sind folgende Änderungen durchgeführt worden : a. Tarifierung von Buden, Zelten und zerlegbaren Hallen samt Einrichtungen für Schaustellungen, Feste und Ausstellungen zum Spezialtarif III ; fc. Neubeordnung der Tarifierung von Lokomotiven, Tendern und Dampfwagen ; c. bedeckte Beförderung von Hohlglaswaren aller Art, unter Beseitigung der frühern Einschränkung auf lose, in Stroh und dergleichen verpackte Waren ; d. Aufnahme von Chlormagnesiumlauge und von Steinholzmasse in Pulverform, welche beiden Artikel zur Herstellung sogenannter Steinholzböden dienen, in den Spezialtarif III ; e. Aufnahme eines neuen schweizerischen Fabrikates ,,Osmon"-Torf in Stücken und in Brikettform, ferner des amerikanischen Eichen- und Nussbaumholzes (mit Ausnahme des sogenannten schwarzen Wallnussholzes) und des amerikanischen Linden- und Pappelholzes unter die Güter des Spezialtarifs III.

Die I n s t r u k t i o n betreffend die Anwendung der allgemeinen Tarifvorschriften nebst Güterklassifikation ist durch die Aufnahme einer neuen Bestimmung ergänzt worden, nach welcher g e ö l t e , d. h. mit blossem Öl ohne Farbstoffzugabe angestrichene Holzwaren und Bauschreinerarbeiten noch als ,,rohe" oder ,,grobe" Ware im Sinne des Wortlautes der Positionen 407 und 408 der Güterklassifikation anzusehen und zu taxieren sind.

18. T a x e r m ä s s i g u n g e n haben wir auf Ansuchen nach eingehender Prüfung gewährt : für S t e i n e , rohe, unbehauene, in Extrazügen ab St. Triphon und Villeneuve nach Genf im Wettbewerb gegenüber den Steinbrüchen von Meillerie (Savoyen) ; für M e h l ab Goldach nach St. Gallen zur Ermöglichung des Bahntransportes gegenüber der Zufuhr per Achse ; für e i s e r n e R ö h r e n ab Choindez nach Landquart und Chur für St. Moritz ; für die bei der Kehrichtverbrennung in Zürich gewonnene Asche zu landwirtschaftlichen Zwecken.

597

Für die an die Hülfskomitees für die B r a n d b e s c h ä d i g t e n i n T a m i n s u n d R o t h e n b r u n n e n (Graubünden) adressierten L i e b e s g a b e n (mit Ausnahme der Brenn- und Baumaterialien) haben wir den frachtfreien Transport zugestanden.

19. Die V. k o m m e r z i e l l e K o n f e r e n z des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen beschäftigte sich bezüglich des Güterverkehrs mit der Frage der Übernahme auf den schweizerischen Verkehr der in den allgemeinen Tarifvorschriften nebst Güterklassifikation der deutschen Bahnen auf 1. April, 1. Juli und 1. Oktober 1904, sowie auf 1. März und 1. April 1905 eingetretenen Änderungen, welche in einem II. Nachtrag zu den allgemeinen Tarifvorschriften nebst Güterklassifikation zur Durchführung gelangen werden.

2 0 . Folgende i n t e r n a t i o n a l e K o n f e r e n z e n , an welchen wir uns vertreten liessen, haben im Berichtsjahre stattgefunden : a. Konferenzen des s ü d w e s t d e u t s c h - s c h w e i zerischen, norddeutsch-schweizerischen und p r e u s s i s c h = s ä c h s i s c h - s c h w e i z e r i s o h e n Verbandes in Eberbach, Genf und Montreux, in welchen mit den deutschen Bahnen eingehende Verhandlungen über die Neubeordnung der Verkehrsleitung gepflogen wurden. Die deutschen Bahnen hatten auf den 1. Juli 1905 neue Leitungsvorschriften für die innerdeutschen Verkehre eingeführt, welche für die deutsch-schweizerischen Grenzstationen andere Leitungen vorsehen, als wie sie in den deutsch-schweizerischen Tarifen enthalten sind.

Die deutschen Bahnen hielten die Übereinstimmung beider Instradierungen im Interesse einer richtigen Verkehrsabwicklung für geboten und wir konnten uns dieser Auffassung nicht entziehen, obwohl für uns daraus kleinere Schädigungen in unsern Anteilen erwachsen. Die Durchführung der neuen Anteilsausscheidung war seitens der deutschen Bahnen schon, auf den 1. Juli 1905 geplant, wurde aber auf unser Ansuchen auf den 1. Januar 1906 verschoben.

In Zukunft soll die Leitung in den eingangs genannten Verkehren im ganzen Jahr und in beiden Verkehrsrichtungen

598

nur über e i n e n Weg, und zwar über den w i r t s c h a f t l i c h z w e c k m ä s s i g s t e n angeordnet werden. Mit dieser Vorkehr verbinden die deutschen Bahnen u. a. auch den Zweck, Konkurrenzmassnahmen der einzelnen deutschen Bahnen gegeneinander, namentlich in den internationalen Verkehren auszuschliessen und sich nach aussen hin als einheitliches Netz zu betrachten, was bis dahin nicht der Fall war.

Bei der Neubeordnung der Verkehrsleitung soll, unter Zugrundelegung der neu berechneten Anteile, keine Verwaltung eine wesentliche Schädigung des bisherigen Besitzstandes erleiden. Die umfassenden, rechnerischen Arbeiten für das Ausmàss der neuen Verkehrsteilung sind angeordnet.

b. ö s t e r r e i c h i s c h = u n g a r i s c h - s c h w e i z e r i s c h e Konferenz in München und ö s t e r r e i c h i s c h * ungarisch-französische Konferenz in Nürnberg, welche sich mit den laufenden Verbandsgeschäften befassten.

c. Konferenz in Paris behufs Aufstellung der Grundlagen für den f r a n z ö s i s c h - i t a l i e n i s c h e n V e r k e h r via S i m p l o n , an welcher über die gemeinsame Klassifikation, die Taxbildung und die Verkehrsleitung beraten wurde.

Auch über die Erstellung eines d i r e k t e n G ü t e r t a r i f e s F r a n k r e i c h - S c h w e i z wurde verhandelt.

Die P. L. M. erklärte sich grundsätzlich mit der Erstellung eines solchen Tarifes einverstanden unter Einhaltung des Prinzips der kürzesten Route und Übertragung der billigsten Gesamtfracht auf die Instradierungsroute. Wegen der ausserordentlichen Inanspruchnahme der Tarifbureaux der beiden Verwaltungen für die Berechnung der Tarife zwischen FrankreichItalien und umgekehrt via Simplon konnten aber die daherigen Arbeiten noch nicht in Angriff genommen werden.

d. B e l g i s c h - s ü d w e s t d e u t s c h e V e r b a n d s k o n f e r e n z in Lüttich, in welcher zwischen den belgischen Staatsbahnen und der Reichsbahn eine Verständigung über die Neuordnung der Verhältnisse im Kohlenverkehr aus Belgien in bezug auf die Tarifbildung und Frachtverteilung über Ulflingen (Gouvy) erzielt wurde und sich die Reichsbahn zur Umrechnung der Kohlentarife Belgien-Pfalz, Baden und Basel bereit erklärte. Damit sind die Grundlagen für die Berechnung der direkten Tarife mit der Schweiz gegeben.

599

e. Generalkoni'erenzendes d e u t s c h - i t a l i e n i s c h e n und des s ü d ö s t e r r e i c h i s c h = u n g a r i s c h - d e u t s c h e n V e r b a n d e s , ferner die Spezialkonferenz für den L e b e n s m i t t e l v e r k e h r a u s I t a l i e n i n Florenz.

In den beiden erstem wurden die laufenden Verbandsgeschäfte behandelt ; die letztere hatte hauptsächlich zum Zwecke, eine Neuteilung dieses Verkehrs auf die konkurrierenden Routen, zu denen in Zukunft auch die Simplonroute gehören wird, zu erreichen. Die Verhandlungen blieben vorerst resultatlos.

f . Konferenzen d e s d e u t s c h - s ü d f r a n z ö s i s c h e n V e r b a n d e s in Baden-Baden und Montreux, an welchen wir, um selbständige Frachtsätze für dasjenige Gebiet zu erhalten, für das wir nach Massgabe der kürzesten Route transportberechtigt sind, die gleichen Grundlagen für die Taxbüdung annahmen wie die deutschen Bahnen. Damit ist der Route durch die Schweiz der Anspruch auf Mitbedienung an diesem Verkehr gesichert. Die Ausarbeitung der neuen Tarife ist im Gange.

g. Endlich Hessen wir uns auch an zwei Sitzungen der d e u t s c h e n ständigen T a r i f k o m m i s s i o n , wovon die eine in Titisee, die andere in Norderney stattgefunden hat, vertreten.

e. Einnahmenkontrolle und Abrechnungswesen.

1. Zur Erprobung eines neuen Systems von P a s s e P a r t o u t - B i l l e t t e n wurden solche versuchsweise auf einer Anzahl Bahnhöfe und auf grösseren Stationen aufgelegt. Da der Versuch befriedigend ausfiel, wurde die Einführung des neuen Systems auf 1. Januar 1906 beschlossen.

2. Gegen das Ende des Berichtsjahres gelangten die umfassenden Studien über die Einführung eines einheitlichen Systems f ü r d i e A u s g a b e v o n S u p p l e m e n t s b i l l e t ten in den Z ü g e n zum Abschlüsse. Es wurde ein Doppelsystem gewählt, wonach für Taxerhebungen, über die eine Abrechnung mit Dritten stattzufinden hat, und für solche, welche sich über die vom einkassierenden Zugsbeamten bediente Strecke hinaus erstrecken, zum Pausieren eingerichtete Z e t t e l b i l l e t t e , für alle übrigen dagegen T a x m a r k e n in Rollen nach Art der Tramwaybillette in 4 verschiedenen Taxwerten ausgegeben werden.

600

Die neuen Supplementsbillette gelangten mit einer, das Nähere über den Bezug, die Ausgabe, Kontrollierung und Verrechnung festsetzenden Instruktion auf 1. Januar 1906 zur Einführung.

3. Über den Einzug, die Ablieferung und Verrechnung der V e r s c h i e d e n e n E i n n a h m e n durch die Stationen haben wir eine Instruktion erlassen.

4. Bei den Kassastellen der Stationen, Lagerhäuser und Dampfboote wurden 1838 K a s s a - und B ü c h e r r e v i s i o n e n vorgenommen. Dieselben verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Kreise : I. Kreis

II. Kreis

III. Kreis

IV. Kreis

564

495

474

305

Die hierbei konstatierten U n r e g e l m ä s a i g k e i t e n sind von den Kreisdirektionen. wie folgt geahndet worden : 7 Kassabeamte wurden e n t l a s s e n (2 unter strafrechtlicher Verfolgung), 6 solche wurden d e g r a d i e r t , 2 zeitweilig im D i e n s t e e i n g e s t e l l t und 10 mit O r d n u n g s b u s s e n belegt. In 2 Fällen ist die Untersuchung noch nicht abgeschlossen.

Der Verwaltung ist aus keinem dieser Fälle ein Schaden erwachsen.

Dagegen sind auf 6 Stationen K a s s a d i e b s t ä h l e , meistens mit Einbruch, vorgekommen, durch welche der Verwaltung ein Schaden von zirka Fr. 700 entstanden ist.

5. Im F r a c h t k r e d i t w e s e n ist auch in diesem Jahre wieder eine beträchtliche Entwicklung zu konstatieren.

Der Schriftenwechsel mit den Firmen über die Eröffnung neuer und die Änderung bestehender Kredite wird immer umfangreicher. Insbesondere veranlasste die in unserem letztjährigen Bericht in Aussicht genommene Abänderung der von der früheren Nordostbahn und den Vereinigten Schweizerbahnen bewilligten Kredite, nach Massgabe der neuen einheitlichen Vorschriften, zahlreiche Korrespondenzen mit den betreffenden Firmen. Bis zum Schlüsse des Jahres waren sämtliche Kredite von Fr. 5000 und mehr in dieser Weise neu beordnet. Ein gleiches wird nun sukzessive mit den Krediten unter Fr. 5000

601

geschehen. Nachstehend folgt eine Übersicht der im Berichtsjahre stattgefundeaen Mutationen : 1

Kreise H~^ El. ÎV

Neue Kredite wurden eröffnet . . 45 30 Bestehende Kredite wurden geändert 16 40 Aufgehoben wurden 915 im ganzen 70 85

Total

29 19 101 63 11 5 141 87

123 220 40 383

6. Wir haben in unserem letztjährigen Bericht (Abschnitt III d, Ziffer 7) ausgeführt, 'dass wir in der Frage der O r g a n i s a t i o n der D r u c k s a c h e n v e r w a 11 u n g vor neuen, eingreifenden Massnahmen stehen. Nachdem inzwischen aus der Mitte der Kreisdirektionen Vorschläge eingebracht wurden, die dahin zielten, zur Herbeiführung einer raschern Erledigung der Formularbestellungen, die Errichtung von Formulardepots bei den Kreisen ins Auge zu fassen, fand zur Beratung der zu treffenden Massnahmen am 6. Juli eine Konferenz der Generaldirektion mit den Kreisdirektionen unter Beiziehung der Oberbeamten statt. Auf Grund der Verhandlungen dieser Konferenz fassten wir folgenden Beschluss : a. Die Anschaffung, Abgabe und Verrechnung aller Papiere und aller für den Bahnbetrieb erforderlichen Drucksachen für die Dienststellen der Generaldirektion und der Kreise ist nach wie vor ausschliesslich Sache der Drucksachenverwaltung.

b. Die Lieferung der Drucksachen erfolgt von der Drucksachenverwaltung bezüglich der Dienststellen der Generaldirektion direkt an diese, bezüglich der Dienststellen der Kreise an die betreffenden Materialverwaltungen.

c. Die Material ver waltungen der Kreise haben alle Drucksachen nach Massgabe des Bedarfs bei der Drucksachenverwaltung zu bestellen und die Verteilung und Rechnungsstellung an die Dienststellen der Kreise zu besorgen.

Dieser Beschluss wurde auf den 1. Januar 1906 in Kraft gesetzt, nachdem inzwischen eine, die nähern Ausführungsvorschriften enthaltende Instruktion zur Ausgabe gelangt war.

Das infolge dieser Vorkehr bei der Drucksachenverwaltung entbehrlich gewordene Personal wurde nach Massgabe desBedürfnisses den Materialverwaltungen der Kreise zugeteilt.

Bundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

40

602

Einer in der erwähnten Konferenz gemachten Anregung auf eine weitergehende Dezentralisation des Dienstes der Drucksachenverwaltung, im Sinne der Übertragung auch der Anschaffungen an die Kreise, konnte keine Folge gegeben werden, denn formell stünde dies im Widerspruch mit der Vollziehungsverordnung zum Bundesgesetz betreffend die Erwerbung und den Betrieb der Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen vom 15. Oktober 1897. In materieller Hinsicht ist hervorzuheben, dass die Anschaffung durch eine einzige Stelle der Verwaltung erhebliche Vorteile bietet und dass die Zersplitterung der Anschaffungen nachteilig auf die Einheitlichkeit der Formulare wirken müsste.

7. Nachdem, wie aus unserem letztjährigen Bericht (Abschnitt III d, Ziffer 10) hervorgeht, die Verkaufspreise für die verkäuflichen Drucksachen einheitlich normiert waren, haben wir zur Orientierung des Publikums hierüber, sowie über die reglementarischen Ausfertigungsgebühren einen P l a k a t t a r i f erstellen und diesen au den Schaltern der Stationen, bezw.

Güter- und Gepäckexpeditionen anschlagen lassen.

8. Von einer uns zur Kenntnis gebrachten E i n g a b e der s c h w e i z e r i s c h e n P a p i e r f a b r i k a n t e n , in welcher das Gesuch gestellt wird, es möchte in der Bundesverwaltung nur Papier schweizerischer Provenienz zugelassen werden, haben wir im Sinne tunlichster Berücksichtigung Vormerk genommen.

9 . Eine E i n g a b e d e s P r ä s i d e n t e n d e s s c h w e i z e r i s c h e n B u c h d r u c k e r v e r e i n s mit Vorschlägen für ein rationelles und gerechtes Submissionsverfahren, haben wir dahin beantwortet, dass wir zunächst das Resultat der vom Bundesrate angeordneten Untersuchung auf ein bezügliches Postulat der Bundesversammlung abzuwarten wünschen, bevor wir zu der Frage Stellung nehmen.

10. Indem wir nachstehend eine vergleichende Ü b e r s i c h t ü b e r d i e B e t r i e b s e i n n a h m e n d e r Bundesbahnen und des Dampfbootbetriebes auf dem Bodensee der Jahre 1904 und 1905 folgen lassen, verweisen wir auf die der Einnahmentabelle nachfolgende Begründung der Verkehrspchwankungen.

Betriebseinnahmen der schweizerischen Bundesbahnen.

1904 (2433 bezw. 2441 Kilometer) Fr.

°/o A. IBahnverkelw .

45,427,823. 02 41,61 I. Ertrag des Personentransportes

1905 (2441 Kilometer) Fr.

%

48,154,780. 79

4,396,394. 72 1,961,397. 81 57,379,752. 72

52,56

II. Ertrag des Gepäck-, Tierund Gütertransportes : 1. vom Gepäck . . . .

4,686,883. 76 2. von Tieren . . . .

2,048,565. 41 3. von Gütern . . . , 60,072,935. 01

63,737,545. 25

58,39

66,808,384. 18

109,165,368. 27

4,03 1,80

100

Total 114,963,164. 97

Gegenüber 1904 mehr weniger Fr.

Fr.

41,89

2,726,957. 77

--

4,08

-- -- --

52,25

290,489. 04 87, 167. 60 2,693, 182. 29

58,n

3,070,838. 93

--

100

5,797, 796. 70

--

1,78

Gegenüber 1904 190e Fr.

%

167,555. 23 25,27 8,380. 51 1,26 5,782. 16 0,87 481,491. 02 72,60 663,208. 92

100

B. Dampfbootverliekr Bodensee.

I. Personentransport II. Gepäektransport III. Tiertransport .

IV, Gütertransport .

auf dem

1905 Fr.

.

.

.

.

. .

. .

. .

. .

Total

181,661. 18 9,564. 10 4,220. 33 460,471. 46

% 27,70 1,46 0,64 70,20

655,917. 07 100

mehr

weniger

Fr.

Fr.

-- 14, 105. 95 -- 1, 183. 59 -- 1,561. 83 -- 21,019. 56

--

7,291. 85

03 o co

604

Der B a h n v e r k e h r (A) weist hiernach pro 1905 gegenüber 1904 in allen Kategorien eine Zunahme auf, die in einer Mehreinnahme von total Fr. 5,797,796. 70 = 5,si % (1904 : 2,93 % ) ihren Ausdruck findet. Eine Vergleichung der Einnahmen der einzelnen Verkehrskategorien mit jenen des Vorjahres erzeigt folgende prozentuale Vermehrung : Personenverkehr . . 6,00 % (1904 : 3,46 % ) Gepäckverkehr . . . 6,60 % (1904: 3,93 % ) Tiertransport . . . 4,44 % (1904: 3,BO % ) Gütertransport . . . 4./70 % (1904: 2,68 % ) Zu den Ergebnissen der einzelnen Kategorien ist folgendes zu bemerken : P e r s o n e n v e r k e h r . An der Mehreinnahme voa Fr. 2,726,958 partizipieren die einzelnen Monate wie folgt : Januar Fr. 140,929 Februar . . . . . . ,, 61,447 März ,, 92,328 April ,, 372,581 Mai ,, (--541) Juni , 552,657 Juli ,, 230,531 August ,, 569,952 September ,, 220,846 Oktober ,, 96,968 November -,, 82,260 Dezember ,, 307,000 Mit Ausnahme des Monats Mai sind somit alle Monate an derselben beteiligt. Die unerhebliche Mindereinnahme pro Mai rührt von der Verschiebung des Pfingstverkehrs her, welcher 1904 in den Monat Mai, 1905 aber in den Monat Juni fiel.

Der 6 % betragenden Gesamtmehreinnahme steht eine Vermehrung der Zahl der Reisenden von 54,510,069 auf 59,137,126 = 4,627,057 oder 8,05 % (1904: 11,92%) gegenüber. Die Einnahmen sind somit nicht im gleichen Verhältnis gestiegen wie die Zahl der Reisenden. Die Folge davon ist ein weiteres Sinken der Durchschnittseinnahme pro Reisenden, welche betrug : 1902 . . . 965l Cts.

1903 . . . 87,8 ,, 1904 . . . 83,5 ,, 1905 . . . 81,4 ,,

605

Hieraus geht hervor, dass der Rückgang der Durchschnittseinnahme keineswegs ausschliesslich auf das Konto der mit Ende 1903 als allgemein durchgeführt zu betrachtenden Taxermässigungen gesetzt werden darf, sondern dass die stärkere Benützung besonderer Billetsorten mit ermässigten Taxen, namentlich der Arbeiterabonnemente, wesentlich mitwirkt.

Es ist zu konstatieren, dass das finanzielle Ergebnis des Personenverkehrs unsere Erwartungen erfüllt hat, indem die effektiven Einnahmen den budgetierten Betrag um Fr. 354,781 übersteigen.

G ü t e r v e r k e h r (inkl. Gepäck und Vieh). Das Ergebnis des Güterverkehrs bietet insofern erhöhtes Interesse, weil erstmals für ein ganzes Jahr die Konsequenzen der Herabsetzung der Gütertaxen zum Ausdruck gelangten. Es war vorauszusehen, dass der Verkehr der ersten 6 Monate einen mehr oder weniger erheblichen Rückgang der Einnahmen bringen würde, weil die Ergebnisse der entsprechenden Monate des Vorjahres noch auf den höhern, frühern Tarifen beruhen. Dagegen war anzunehmen, dass sich für das zweite Semester, wo diese Taxverschiedenheit nicht mehr beziehungsweise nur noch zum Teil zur Geltung kam, infolge normaler Verkehrszunahme gegenüber dem Vorjahre eine Mehreinnahme ergeben würde, welche nicht nur den Ausfall der ersten 6 Monate kompensieren, sondern gegenüber dem Ergebnis des ganzen Jahres 1904 noch ein kleines Plus erbringen würde. Inwieweit diese Voraussetzungen eingetroffen sind, mögen die nachfolgenden Ergebnisse der einzelnen Monate dartun. Es ergaben : Januar . . . -- Fr.

91,667 Februar . . . -- ,, 194,140 März . . . . -- ,, 315,461 April . . . . - ) - ,, 2,815 Mai . . . . + ,, 580,132 9 9 Juni . ...

+ « 5 H Juli . . . . + ,, 287,930 August . . . -f ,, 286,540 September. . . + ,, 160,549 Oktober . . . + ,, 477,459 November . . . -j- ,, 941,771 Dezember . . . + ,, 925,000 Total

+ Fr. 3,070,839

(Ì06

Der für die erste Jahreshälfte erwartete Rückgang der Einnahmen ist daher nicht eingetreten, d. h. die Ausfälle der ersten 3 Monate sind bereits durch eine aussergewöhnliche, einer allgemeinen Verkehrsbelebung zuzuschreibende EinnahmenSteigerung pro Mai nahezu ausgeglichen worden, so dass das I. Semester bloss mit einer Mindereinnahme von rund Fr. 10,000 abschliesst. Die für die zweite Jahreshälfte vorausgesehene und in Wirklichkeit eingetretene Mehreinnahme wurde somit nicht in dem Masse durch die Ausfälle des I. Semesters in Anspruch genommen, wie vorausgesetzt worden war. Die Ergebnisse namentlich der letzten Monate des Jahres sind beeinflusst worden durch den ausserordentlich starken Import infolge der Einführung des neuen Zolltarifs auf 1. Januar 1906. Der auf diese nicht vorherzusehende Ursache zurückzuführende Betrag der Mehreinnahmen kann ziffernmässig nicht nachgewiesen werden.

Das ausserordentlich günstige Jahresergebnis, das, statt, der budgetierten Mehreinnahme von rund Fr. 500,000 eine solche von über Fr. 3,000,000 aufweist, ist zu einem grossen Teil auf diesen ausserordentlichen Verkehr und sodann auf das günstige Ergebnis des Monats Mai zurückzuführen.

Die Mehreinnahme entspricht einer Steigerung von 4,82 % , während die Quantitäten von 9,054,742 auf 9,889,894 Tonnen oder um 9,22 % gestiegen sind. Dabei hat die Steigerung der Einnahmen mit der Verkehrszunahme nicht Schritt gehalten. Der Grund zu dieser Erscheinung ist in erster Linie in der Herabsetzung der Gütertaxen zu suchen, deren Einfluss sich in einem erheblichen Rückgang der durchschnittlichen Einnahmen pro Tonne äussert. Die Durchschnittseinnahme pro Tonne betrug : 1903 . . . F r . 7,34 1904 . . . ,, 7,01 1905 . . . ,, 6,75 B o d e n s e e . Das Gesamtergebnis des Bodensee-Dampfbootbetriebes (Abschnitt B der vergleichenden Einnahmentabelle) ist um Fr. 7291. 85 geringer als dasjenige des Vorjahres.

Während die Einnahmen aus dem Personen- und Gepäckverkehr um Fr. 15,289. 54 gestiegen sind, ergibt der Tier- und Gütertransport einen Rückgang von Fr. 22,581. 39. Die Ursachen dieses Ergebnisses sind in der verminderten Getreideeinfuhr aus Deutschland einerseits und in der infolge des ungünstigen Herbstes geringen Obstausfuhr anderseits zu suchen.

607

Die dadurch entstandenen Ausfälle vermochten durch den starkem Verkehr der 3 letzten Monate nicht ausgeglichen zu werden.

f. Frachtreklamationen.

Entsprechend der Zunahme des Personen- und Güterverkehrs haben sich im Berichtsjahr auch die vom Frachtreklamationsbureau zu behandelnden Geschäfte gegenüber dem Vorjahre vermehrt. Die Zahl der im Jahre 1905 zur Behandlung gelangten neuen Geschäfte, sowie die im gleichen Zeitraum zu lasten der S. B. B. ausbezahlten, beziehungsweise ändern Verwaltungen zur Verfügung gestellten Beträge sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich.

Zu lasten der S. B. B.

ausbezahlte Beträge

Anzahl neuer Geschäfte

a. Frachtreklamationen wegen unrichtiger Anwendung der Tarife, Tarif Forschriften etc b. Gesuche um nachträgliche Anwendung von Réexpéditions- und Exporttarifen c. Gesuche um Einhaltung der über ausländische Konkurrenzrouten erreichbaren billigern Frachten d. Taxrückerstattungsgesuche (Detaxen) auf Zugeständnissen der Generaldirektion, bezw. der verstaatlichten Bahnen beruhend .

e. Verschleppungen (Fehlinstradierungen) ') Dagegen haben die S. B. B. Fr. 3444. 59 erhalten.

/. Fahrgeldreklamationen g. Gesuche um Gewährung von Taxrückerstattungen auf nicht vollständig benützten schweizerischen Generalabonnementen . .

2 ) 205 Fälle wegen Austritts des Titulars aus der Firma; Krankheit oder Todesfall; 96 dauernder Landesabwesenheit ; 17 Umtausch in Firmenabonnemente ; 6 4 Verhaftung des Titulars.

h. Prämienzahlung an das Zugspersonal für die Entdeckung mißbräuchlicher Benützung von Generalabonnementen 3 ) Diese Beträge fallen zu lasten der am Generalabonnementstarif beteiligten Verwaltungen.

Total

6,134

<

Fr. 61,080. 41 (Güter) ., 101. 60 (Gepäck) ,, 355.15 (Vieh)

2,051

,, 202,389.92

2,217

,, 182,500.39

1,000 2,387

,, 237,278. 89 ,, 4,458. 26 ')

3,755

,,

26,817.02

,,

39,958. 85 °)

328 2)

99

17,971

495. -- 3) Fr. 755,435. 49

<35 O OO

609

IV. Betriebsdepartement.

a. Allgemeines.

1. Durch Besohluss der 72. Wagenverbandskonferenz vom 4. Januar ist die U e r i k o n - B a u m a - B a h n , welche bis 1. Januar 1905 im Betriebe der Tösstalbahn stand und mit diesem Datum zum Selbstbetrieb überging, als M i t g l i e d d e s s c h w e i z e r i s c h e n W a g e n v e r b a n d e s aufgenommen worden.

2. Am 6. Januar haben wir in bezug auî das H a l t e n von Hunden durch die Nachtwächter der B a h n h ö f e u n d W e r k s t ä t t e n eine grundsätzliche Weisung an die Kreisdirektionen erlassen und die bezüglichen Vorschriften betreffend Rückerstattung, beziehungsweise Vergütung der Anschaffungs- und Unterhaltskosten, sowie der Hundetaxe aufgestellt.

3. Am 31. Januar/17. Februar kam eine n e u e V e r e i n b a r u n g mit der P o n t - B r a s s u s - B a h n zu stände, wonach die Bundesbahnen beim Betriebe dieser Bahn auch über den 30. April 1905 hinaus in bisheriger Weise mitwirken, jedoch unter Reduktion der an die Bundesbahnen zu zahlenden Traktionsentschädigung von 90 Cts. auf 70 Cts. per Lokomotivkilometer und in der Meinung, dass die Vereinbarung auf unbestimmte Zeit gelten soll und auf Ende eines Kalenderjahres nach Kündigung vor dem 1. Juli des vorhergehenden Jahres aufgehoben werden kann.

4. Der schweizerische Bundesrat hat, in Aufhebung seines Beschlusses vom 16. März 1903, unterm 7. Februar die W i e d e r e r s t e l l u n g des a l l g e m e i n e n s c h w e i z e r i s c h e n P l a k a t f a h r p l a n s beschlossen, und zwar mit Aufnahme der Linien sämtlicher schweizerischer Eisenbahnen, unter Ausschluss der Zahnradbahnen mit Sommerbetrieb, sowie aller Seil- und Trambahnen, jedoch mit Inbegriff der Schiffskurse auf dem Thuner- und Brienzersee, sowie derjenigen des Vierwaldstättersees, welche Luzern mit der Engelbergerbahn verbinden. Der neue Plakatfahrplan ist erstmals auf 1. Mai 1905 erschienen. Durch den gleichen Bundesratsbeschluss wurden die Grundsätze für die Form, Ausstattung und Erstellung des Plakates festgesetzt. Die Eisenbahnverwaltungen sind ver-

610

pflichtet, den allgemeinen Plakatfakrplan in den Bahnhöfen und Stationen anschlagen zu lassen. Dabei bleibt es jeder einzelnen Verwaltung unbenommen, auch den Sonderfahrplan der eigenen Unternehmung, nebst allfälligen Routenfahrplänen und illustrierten Plakaten anderer Transportanstalten auszuhängen. Dagegen tritt das allgemeine Plakat an die Stelle der gewöhnlichen Fahrplanpublikationen aller übrigen Bahnen, deren Züge im erstem angegeben sind. Zur Affichierung in ausländischen Bahnhöfen und Stationen dürfen von den schweizerischen Eisenbahnverwaltungen nur die allgemeinen Plakatfahrpläne, sowie allfällige Routenfahrpläne und illustrierte Plakate abgegeben werden.

Die Verteilung der Kosten auf die beteiligten Verwaltungen ist vom Eisenbahndepartement bestimmt worden.

5. Am 24. März haben wir den Beschluss gefasst, dass auch den Hinterbliebenen derjenigen Arbeiter, welche altershalber nicht mehr zu Angestellten ernannt werden können (Art. 10 des Besoldungsgesetzes) die V e r g ü n s t i g u n g des Besoldungsnachgenusses für einen Mon a t gewährt werden könne.

6. ' Die Vereinbarung mit der Thunerseebahn über die provisorische Besorgung des Traktionsdienstes für die Bundesbahnzüge auf der S t r e c k e T h u n - S c h e r z l i g e n samt Durchgang des Personals und Roilmaterials haben wir unterm 28. März zu den gleichen Bedingungen um ein weiteres Jahr, d. h. bis zum 30. April 1906 verlängert.

7. Auf 1. Mai ist eine neue Verordnung des Bundesrates betreffend F e s t s e t z u n g d e r M a x i m a l g e s o h w i n d i g k e i t der Z ü g e der schweizerischen Hauptbahnen in Kraft getreten (Bundesratsbeschluss vom 25. März 1905).

8. Am 4. April haben wir den Kreisdirektionen hinsichtlich d e r E i n r e i h u n g d e r z u r d e f i n i t i v e n A n stellung gelangenden Arbeiter derMaterialv e r w a l t u n g e n i n d i e G e h a l t s o r d n u n g grundsätzliche Weisungen erteilt.

9 . D a s R e g l e m e n t Nr. 3 9 b e t r e f f e n d d i e Dienstverhältnisse der dem Fabrikgesetz

611 unterstellten Werkstättearbeiter (FabrikOrdnung) gab zu längern Untersuchungen und Verhandlungen Anlass, namentlich mit Rücksicht auf die Stellung der Depotwerkstätten zu. demselben. Nach Prüfung der von den Arbeitern der Werkstätten eingereichten Begehren und Wünsche, welche uns zufolge der gemäss Art. 8 des Fabrikgesetzes stattgefundenen Auflage in den Werkstätten zugekommen sind, haben wir das Reglement am 11. April mit einigen Änderungen genehmigt, die aus den Beratungen mit dem eidgenössischen Industriedepartement und den Fabrikinspektoren hervorgegangen sind und wozu uns der Verwaltungsrat in seiner Sitzung vom 24. Juli 1903 ermächtigt hatte. Im Verlaufe der genannten Verhandlungen richtete am 1. Januar 1905 die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich an das schweizerische Industriedepartement eine Eingabe, worin sie in Übereinstimmung mit einer ihr zugekommenen Petition des Eisenbahnarbeitervereines des Kreises Zürich beantragte, die Depotwerkstätten von der Fabrikliste zu streichen, beziehungsweise einen Entscheid des Bundesrates in diesem Sinne herbeizuführen ; dies in der Meinung, dass die betreffenden Betriebe dem Bundesgesetze betreffend die Arbeitszeit beim Betriebe der Eisenbahnen und anderer Verkehrsanstalten vom 19. Dezember 1902 unterstellt werden. Bei unserer Vernehmlassung zu dieser Eingabe stellten wir uns ebenfalls auf den Boden der Eingabe der Direktion der Volkswirtschaft des Kantons Zt'rich. Vom Bundesrat ist hierauf unterm 2. Juni folgendes beschlossen worden: 1. Das Gesuch der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich um Streichung der Depotwerkstätten der Eisenbahnen vom Verzeichnis der dem Fabrikgesetze unterstellten Betriebe wird abgelehnt.

2. Die Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen wird beauftragt, dem Industriedepartement diejenigen dem Fabrikgesetze unterstellten Werkstätten zu bezeichnen, für deren Arbeiter in bezug auf die Regelung der Arbeitsund Ruhezeit die Bestimmungen des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 1902 Anwendung finden sollen.

3. Das Eisenbahndepartement wird beauftragt, die in Ziffer 2 genannte Festsetzung für die dem Fabrikgesetz unterstellten Werkstätten der Eisenbahn- und Dampfschiff-Gesellschaften vorzunehmen.

4. Die Departemente der Eisenbahnen und der Industrie werden angewiesen, nach Massgabe des Bundesratsbe-

612

Schlusses vom 1. März 1901 sich über die Liste der Werkstätten, auf die für die Regelung der Arbeits- und Ruhezeit das Bundesgesetz vom 19. Dezember 1902 Anwendung findet, zu verständigen.

5. Von diesem Beschlüsse ist dem Regierungsrat des Kantons Zürich zu Händen seiner Volkswirtschaftsdirektion, der Arbeiterunion der schweizerischen Transportanstalten und der Generaldirektion der schweizerischen Bundeshahnen unter Zustellung je einer Abschrift des Gutachtens des schweizerischen Justiz- und Polizeidepartements vom 14. April 1905 Mitteilung zu machen.

Nachdem das Règlement Nr. 39 die Genehmigung der zuständigen Kantonsregierungen erhalten hatte, ist es gemäss dessen Art. 24 in Kraft getreten.

10. Vom 4. bis 13. Mai fand in Washington eine S i t z u n g des i n t e r n a t i o n a l e n E i s e n b a h n k o n g r e s s e s statt, an welcher wir ebenfalls vertreten waren.

11. Am 7. Juni haben wir eine neue I n s t r u k t i o n b e t r e f f e n d die Wa g e n k o n t r o l l e a u f den S t a t i o n e n erlassen mit Gültigkeitsbeginn ab 1. Juli 1905, womit eine Vereinfachung des bisherigen Geschäftsganges eingeführt worden ist.

° 12. Für die an das Stations- und Arbeiterpersonal auszurichtenden E n t s c h ä d i g u n g e n f ü r a u s n a h m s w e i s e A u s h ü l f e im Z u g s d i e n s t haben wir am 9. Juni einheitliche Ansätze aufgestellt.

13. Am 9. Juni haben wir den Kreisdirektionen Weisung erteilt über die Bewilligung von Zulagen an solche Taglohnarbeiter, welche vorübergehend in einem mit höhern Anforderungen verbundenen Dienste Verwendung finden. Diese Verfügung bildet den V o l l z u g zu A r t i k e l 10 d e s R e g l e m e n t s Nr. 25 betreffend die Löhnung der im Taglohn angestellten Arbeiter (exklusive Werkstättearbeiter).

14. Am 15. /16. Juni ist in Lüttich die e u r o p ä i s c h e F a h r p l a n k o n f e r e n z für den Winterdienst 1905/06 abgehalten worden. Diejenige für den Sommerdienst 1906 fand am 6./7- Dezember in Florenz statt. Wir waren an beiden Konferenzen vertreten.

613

15. Durch Besohluss der 73. Wagenverbandskonferenz vom 14. August ist die K r i e n s - L u z e r n - B a h n (Güterdienst) a l s M i t g l i e d d e s s c h w e i z e r i s c h e n W a g e n v e r b a n d e s aufgenommen worden.

16. Der Bundesrat hat auf ein Gesuch des Verbandes schweizerischer Eisenbahnen in Anwendung von Art. 10 des Bundesgesetzes betreffend die Arbeitszeit beim Betriebe der Eisenbahnen und anderer Verkehrsanstalten vom 19. Dezember 1902 mit Beschluss vom 4. September a u s n a h m s w e i s e A n o r d n u n g e n î ü r den H e r b s t v e r k e h r , d. h. für die Zeit bis zum 15. November, den eidg. Bettag ausgenommen, bewilligt, wie sie schon in den Vorjahren gewährt worden sind.

Der Herbstverkehr hat sich in geordneter Weise abgewickelt.

Infolge des auf 1. Januar 1906 in Kraft getretenen neuen Zolltarifs war gegen Ende Dezember ein ausserordentlich starker Güterverkehr zu bewältigen, wofür das Eisenbahndepartement gestützt auf Art. 10 des Arbeitsgesetzes vom 19. Dezember 1902 ausnahmsweise Anordnungen bewilligte (Ausführung von Güterzügen und Besorgung des Güterdienstes an Sonn- und Feiertagen).

17. Am 11. September fand eine spezielle Sitzung der Generaldirektion mit den Kreisdirektionen in Sachen der L o h n V e r h ä l t n i s s e d e r W e r k s t ä t t e a r b e i t e r statt.

18. In bezug auf verschiedene Eingaben betreffend u n gebührliche amtliche Begünstigung der f r a n z ö s i s c h e n S p r a c h e auf K o s t e n des Deuts c h e n hat uns der Bundesrat seinen Beschluss vom 15. September über " das von ihm erteilte Antwortschreiben zur Kenntnis gebracht.

19. Am 1. November ist die vom Bundesrate am 27. Oktober, an Stelle der bisherigen vom 5. Februar 1895, erlassene neue V e r o r d n u n g b e t r e f f e n d d e n U n t e r h a l t des Rollmaterials der schweizerischen H a u p t b a h n e n in Kraft getreten. Als wesentlichste Neuerung ist zu erwähnen, dass mit Rücksicht auf die veränderte Betriebsweise und den Zustand des Rollmaterials die Revisionsfristen desselben im Sinne einer Verlängerung geändert worden sind.

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20. Entgegen den Eingaben der betreffenden Gesellschaften hat das schweizerische Post- und Eisenbahndepartement mit Schreiben vom 25. November verfügt, dass das im Eisenbahnbetrieb stehende P e r s o n a l d e r internationalen S e h l af w ag e n g e s e 11 s e h a f t und der s c h w e i z e r i s c h e n S p e i s e w a g e n g e s e 11 s c h a f t dem A r b e i t s g e s e t z v o m 1 9 . D e z e m b e r 1902 u n t e r s t e l l t sei.

21. Der Bundesrat hat am 28. November an Stelle derjenigen vom 12. März 1888 neue P o l i z e i v o r s c h r i f t e n für den T r a n s p o r t lebende r Tiere auf den schweizerischen Eisenbahnen und Dampfs c h i f f e n erlassen, unter Festsetzung des Einführungsdatums auf 1. Januar 1906.

22. Unterm 19. Dezember haben wir das Zugspersonal und das mit der Zugabfertigung betraute Stationspersonal mit erneuerter Weisung versehen, dem von vielen Reisenden praktizierten, mit § 14, Alinea l, des schweizerischen Transportreglementes im Widerspruch stehenden Verfahren, in den Z ü g e n mehr Sitzplätze zu belegen, als sie für sich u n d m i t r e i s e n d e A n g e h ö r i g e b e n ö t i g e n , entgegenzutreten und bei Widersetzlichkeiten nach Massgabc der bahnpolizeilichen Vorschriften zu verfahren.

23. Unter Bezugnahme auf die Mitteilungen auf Seite 514 des gegenwärtigen Berichtes betreffend den e l e k t r i s c h e n B e t r i e b d e s S i m p l o n t u n n e l s i s t i m weiteren folgendes zu sagen : Der mit der Aktiengesellschaft Brown, Bovferi & Cie. in Baden abgeschlossene Vertrag vom 19. Dezember 1905 hat folgenden Wortlaut :

Art. 1.

1. Die Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen in Bern gestattet der Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. in Baden gemäß den Bestimmungen dieses Vertrages die Einrichtung eines elektrischen Versuchsbetriebes auf der Bahnstrecke lirigIselle nach dem Drehstromsystem.

2. Die Leistungsfähigkeit der Anlage ist so zu bemessen, daß die zuverlässige Ausführung der aufgestellten Fahrpläne (Art. 5)

615 sichergestellt ist, und daß folgenden Forderungen Genüge geleistet wird: a. A u f der S t r e c k e Brig-Iselle: Mit einer Lokomotive Beförderung der personenführenden Züge mit 300 Tonnen Anhängegewicht und 68 km. Geschwindigkeit per Stunde.

Mit einer Lokomotive Beförderung der Güterzüge mit 400 Tonnen Anhängegewicht und 34 km. Geschwindigkeit per Stunde.

b. Auf der S t r e c k e Iselle-Brig: Mit einer Lokomotive Beförderung der personenführenden Züge mit 300 Tonnen Anhängegewicht und 34 km. Geschwindigkeit per Stunde bis zur Tunnelstation und mit 68 km.

· Geschwindigkeit per Stunde von der Tunnelstation bis Brig.

Mit einer Lokomotive Beförderung der Güterzüge mit 400 Tonnen Auhängegewicht und 34 km. Geschwindigkeit per Stunde auf der ganzen Strecke.

3. Außerdem muß die Leistungsfähigkeit der Anlage gestatten, daß zwei Züge der vorgenannten Arten in der Tunnelstation kreuzen oder sich in Blockstationsdistanz folgen und daß zwei solche Züge gleichzeitig anfahren können.

Art. 2,.

1. Die Aktiengesellschaft Brown, Boveri
2. Die neuen Anlagen in den Maschinenhäusern sind so zu disponieren, daß im Bedarfsfalle der frühere Zustand möglichst rasch wiederhergestellt werden kann. Die Leitung im Tunnel ist so anzulegen, daß sie leicht in eine Einphasenleitung umgewandelt werden kann, falls der Übergang zu diesem System beschlossen werden sollte. Es muß ferner bei Anlage der Leitung dafür gesorgt werden, daß dieselbe bei Reparaturen am Tunnelgewölbc streckenweise rasch niedergelegt und wieder montiert werden kann.

616

3. Die Bundesbahnen stellen der Aktiengesellschaft Brown Boveri & Cie. für die Erzeugung der elektrischen Energie die in Brig und Iselle bestehenden Kraftanlagen unentgeltlich zur Verfügung, soweit sie nicht für andere Betriebszwecke der Bundesbahnen benötigt werden. Die allfällige Ergänzung der Kraftanlagen zur Sicherstellung der geforderten Leistungsfähigkeit des elektrischen Betriebes ist Sache der Aktiengesellschaft Brown, Boveri
4. Die an den bestehenden Anlagen und Einrichtungen nötigen Änderungen zum Zwecke des elektrischen Betriebes oder infolge desselben fallen zu lasten der Aktiengesellschaft Brown, Boveri «St Cie.

5. Die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. hat auf ihre Kosten für die Beistellung der erforderlichen (mindestens fünf) elektrischen Lokomotiven zu sorgen, welche mit der doppelten Westinghouse-Bremse ausgerüstet sein müssen.

Art. 3.

1. Die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. hat der Generaldirektion der Bundesbahnen alle Pläne zur Genehmigung vorzulegen, sowie die geforderten Berichte und Erläuterungen zu liefern, die zur Beurteilung der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel nötig befunden werden.

2. Mit dem Bau der erforderlichen Einrichtungen auf Bahngebiet darf nicht begonnen werden, bevor die Einwilligung seitens des eidgenössischen Eisenbahndepartements hierzu erteilt worden ist.

3. Vor der Ausführung irgendwelcher Bauten auf Bahngebiet hat sich die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. mit der Simploatunnelunternehmung beziehungsweise mit der Kreisdirektion I in Lausanne über die Vornahme dieser Arbeiten zu verständigen. Bei Ausführung der Arbeiten hat die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. allen Weisungen der Kreisdirektion I und ihrer kompetenten Organe gewissenhaft nachzuleben.

Art. 4.

1. Die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. verpflichtet sich, die Arbeiten so rechtzeitig fertigzustellen, daß mit dem 1. Juni 1906 der regelmäßige elektrische Betrieb der Strecke

617 Brig-Iselle eröffnet und ohne Störungen weitergeführt werden kann.

Vorher ist die Zuverlässigkeit der Anlagen und Einrichtungen für den elektrischen Betrieb durch eine ausreichende Zahl von Probefahrten im Benehmen mit der Kreisdirektion I festzustellen. Ferner behalten sich die Bundesbahnen vor, jederzeit die für den Dampfbetrieb der Strecke Iselle-Domodossola nötigen Dampflokomotiven samt allen hierfür nötigen Materialien, sowie die von den Bundesbahnen zu stellenden, für Iselle und Domodossola erforderlichen Einrichtungsgegenstände durch den Tunnel zu schaffen.

2. Die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. verpflichtet sich, während der Erstellung der elektrischen Betriebseinrichtungen und während der Probefahrten alle Vorkehrungen zu treffen, die zur Sicherung von Personal und Material der Bahn oder Dritter geeignet sind. Auch hat sie für allen Schaden aufzukommen, der während der Bauperiode oder während der Probefahrten ihrem eigenen Personal oder Material, sowie dem Personal, Material oder sonstigem Eigentum der Bundesbahnen oder Dritten entstehen sollte. Die Genehmigung der Pläne und Einrichtungen und die Gestaltung der Probefahrten vermindert die Verantwortlichkeit der Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.

in keiner Weise.

Art. 5.

1. Vom 1. Juni 1906 an übernimmt die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. für die Dauer eines Jahres und auf Begehren der Bundesbahnen für ein weiteres Jahr auf eigene Kosten den Fahrdienst auf der elektrisch ausgerüsteten Strecke BrigIselle und damit die Verpflichtung für die regelmäßige Ausführung der sämtlichen Züge (der regelmäßigen Züge, wie auch der erforderlichen Fakultativ- und Extrazüge) nach den von den Bundesbahnen aufgestellten Fahrplänen.

2. Mit dem elektrischen Betrieb der Strecke Brig-Iselle darf erst begonnen werden, nachdem die Kollaudation seitens der staatlichen Aufsichtsbehörden stattgefunden hat und von letztern die Bewilligung zur Eröffnung des elektrischen Betriebes erteilt worden ist.

Art. 6.

1. Während der in Art. 5 genannten Betriebsperiode ist die Beistellung, Unterhaltung und Besorgung der elektrischen TrakBundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

41

618

tionsmittel für die Strecke Brig-Iselle Sache der Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., welche auch das Bedienungspersonal der Kraftanlagen und das Personal für die elektrischen Lokomotiven zu stellen hat. Letzteres darf erst im elektrischen Betrieb Verwendung finden, nachdem es sich durch Ablegung einer Prüfung darüber ausgewiesen hat, daß es die für die Ausübung des Fahrdienstes nötigen Kenntnisse, speziell auch in bezug auf den Signaldienst und die Bedienung der Bremsen, besitzt.

2. Der Expeditions-, Zugs- und Bahndienst, letzterer exklusive Unterhalt der elektrischen Leitungsanlagen, welcher der Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. obliegt, wird durch die Kreisdirektion l der Bundesbahnen besorgt, welcher auch die allgemeine Aufsicht über den Traktionsdienst zukommt.

3. Sofern gleichzeitig Reparaturarbeiten an den elektrischen Betriebseinrichtungen und den bahnseits zu unterhaltenden Anlagen (Oberbau, Schwachstromleitungen, Signal- und Sicherheitseinrichtungen u. s. w.) nötig werden, so erhalten die letztern den Vorrang, andere Verständigung mit der Kreisdirektion I vorbehalten.

Art. 7.

Der eigentliche Rangierdienst in Brig und Iselle wird durch die Bundesbahnen mittelst Dampflokomotiven besorgt ; die beiden Stationen sind nur insoweit mit Stromleitungen zu versehen, als für die Einfahrt und Ausfahrt der mit elektrischer Traktion gefahrenen Züge erforderlich ist.

Art. 8.

1. Die Bedienung und der Unterhalt aller durch die elektrische Traktion bedingten festen und beweglichen Anlagen, sowie di& Beschaffung des nötigen Betriebsstromes hat ausschließlich durch die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. in eigenen Kosten zu geschehen.

2. Die Bundesbahnen leisten an die Kosten der elektrischen Traktion der Strecke Brig-Iselle einen Beitrag von 60 Cts. für jeden mittelst elektrischer Traktion geleisteten Zugskilometer im Nutzdienst, wobei die Strecke Brig-Iselle zu 21,9 Kilometer gerechnet wird.

3. Die infolge von allfälligen Störungen im elektrischen Betrieb von den Bundesbahnen mit Dampflokomotiven ausge-

619 führten Hülfsfahrten werden zu 60 Cts. per Lokomotivkilometer periodisch verrechnet und von dem auf Grund von Absatz 2 sich ergebenden Betrag in Abzug gebracht.

Art. 9.

1. Die Haftpflicht für den Eisenbahnbetrieb Bundesbahnen.

ist Sache der

2. Immerhin übernimmt wahrend der in Art. 5 genannten Betriebsperiode die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. die alleinige Verantwortlichkeit für allen Schaden ohne Ausnahme, der aus der Verwendung des elektrischen Stromes für den Betrieb ihrem eigenen Personal oder Material, sowie dem Personal,, Material oder sonstigem Eigentum der Bundesbahnen oder Dritter,, sowie den Reisenden und Transportgütern erwachsen sollte.

3. Die Bundesbahnen tragen den Feuerschaden an Rollmaterial (mit Ausnahme der elektrischen Lokomotiven) und a« Transportgütern.

Art. 10.

Das von der Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. in Ausführung dieses Vertrages zur Dienstbesorgung auf den Bundesbahnen gestellte Personal hat sich den dienstlichen Anordnungen der Bahnorgane zu fügen. Die Bundesbahnen sind berechtigt, solche Beamte und Angestellte, welche wiederholt zu begründeten Beschwerden Anlaß geben, von weitern Dienstverrichtungen auf der Bahn auszuschließen.

Art. 11.

1. Die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. verpflichtet sich, den von der Generaldirektion und der Kreisdirektion I ermächtigten Organen der Bundesbahnen vollen Einblick in all3 Einzelheiten und Ergebnisse des elektrischen Betriebes der Strecke Brig-Iselle zu gestatten und denselben über alle damit zusammenhängenden Fragen, sowohl nach der technischen wie der finanziellen Seite, jede gewünschte mündliche oder schriftliche. Auskunft zu erteilen.

2. Die Beamten der Bundesbahnen, welche zur Fahrt auf den elektrischen Lokomotiven berechtigt sind, werden durch die Generaldirektion und die Kreisdirektion I besonders bezeichnet werden.

620

3. Die notwendigen Verhandlungen mit dem eidgenössischen Eisenbahndepartement werden durch die Generaldirektion geführt; alle hierfür nötigen Vorlagen, Pläne, Berichte u. s. w. sind unentgeltlich von der Aktiengesellschaft ßrown, Boveri & Cie. zu liefern.

Art. 12.

Zur Sicherung der Erfüllung der mit diesem Vertrage übernommenen Verpflichtungen hat die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. eine Kaution von Fr. 200,000 (Zweihunderttausend Franken) zu leisten, deren Genehmigung der Generaldirektion der Bundesbahnen zusteht.

Art. 13.

1. Sofern die Bundesbahnen nicht vor Ablauf der in Art. 5 dieses Vertrages genannten einjährigen Periode erklären denselben für ein weiteres Jahr fortzusetzen oder vor Ablauf der zweijährigen Periode die Parteien denselben nicht erneuern, fällt er auf Ende der betreffenden Periode ohne weiteres dahin.

2. Die Bundesbahnen sind berechtigt, auch während dieser Periode jederzeit vom Vertrage zurückzutreten, falls sich nach deren Ermessen das angewendete elektrische Traktionssystem als unfähig oder ungenügend erweisen sollte, den regelmäßigen Betrieb der Strecke Brig-Iselle zu sichern.

3. Sollte auf 1. Juni 1906 der elektrische Betrieb der Strecke Brig-Iselle infolge Rückstand der bezüglichen Arbeiten, oder weil die Probefahrten kein günstiges Resultat ergeben haben, nicht eröffnet werden können, so sind die Bundesbahnen berechtigt, ohne weiteres den Dampfbetrieb aufzunehmen, den vorliegenden Vertrag aufzuheben und eventuell Schadensersatz zu verlangen.

Art. 14.

Sofort nach definitiver Festlegung aller Einzelheiten für die Ausführung der Anlagen hat die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. den Bundesbahnen die Preise mitzuteilen, zu welchen dieselbe die gesamten Anlagen oder einzelne Teile derselben käuflich an die Bundesbahnen auf deren Begehren abtreten würde. Es besteht indessen keine Verpflichtung für die Bundesbahnen, die für den elektrischen Betrieb erstellten Anlagen und Einrichtungen ganz oder teilweise zu übernehmen, und es steht

621 denselben die freie Entschließung zu, auf ein anderes elektrisches Traktionssystem überzugehen. Die Aktiengesellschaft ßrown, Boveri & Cie. ist dagegen verpflichtet, auf Verlangen der Bundesbahnen, und zwar auch bei günstigem Verlauf der Betriebsperiode (Art. 5), die elektrischen Anlagen und Einrichtungen nach Erlöschen des Vertrages in eigenen Kosten und ohne Störung des Bahnbetriebes sofort vom Bahngebiet zu entfernen und den frühern Zustand wieder herzustellen.

Art. 15.

Die Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. verpflichtet sich, nach Abschluß dieses Vertrages sofort bei der italienischen Staatsbahn eine Offerte für die elektrische Ausrüstung der Strecke Iselle-Domodossola einzureichen und den Bundesbahnen für die Ausdehnung der elektrischen Traktion bis Domodossola spätestens nach 8 Monaten, vom Abschluß dieses Vertrages an gerechnet, Vorschläge zu machen.

Art. 16.

Der gegenwärtige Vertrag tritt erst in Kraft, nachdem der schweizerische Bundesrat grundsätzlich die Zustimmung zur Einführung des projektierten elektrischen Betriebes auf der Strecke Brig-Iselle gegeben haben wird.

Wir sind zum Abschlüsse des vorstehenden Vertrages gelangt mit Rücksicht auf die mit dem elektrischen Betriebe, und zwar gleichviel welchen Systems, für den Simplontunnel, im besondern für dessen Luft- und Temperaturverhältnisse, verbundenen grossen Vorteile für die Reisenden sowohl als für das Betriebspersonal. Es konnte unter den gegebenen Verhältnissen auch nur die offerierte Drehstromanlage in Frage kommen, weil zurzeit das Drehstromsystem bereits im Grösseren ausprobiert ist und weil nur für dieses die erforderliche Zahl von Lokomotiven zur Verfügung stand. Es hatte nämlich die italienische Regierung in zuvorkommender Weise die drei grossen, auf der Veltlinbahn im Betriebe stehenden, elektrischen Lokomotiven zur vorübergehenden Verwendung offeriert, so dass damit und mit den zwei weitern bei der Aktiengesellschaft

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Brown, Boveri & Cie. für die Veltlinbalm im Bau befindlichen Lokomotiven der Betrieb sichergestellt werden konnte. Hinsichtlich der verfügbaren Wasserkräfte ist beizufügen, dass laut dem von der Kreisdirektion I erstatteten Berichte auf der Nordseite des Tunnels 2230 und auf der Südseite 1260 HP vorhanden sind, wovon nach Abzug der für eigene Betriebszwecke für die Ventilation, Abkühlung, Beleuchtung und für das Depot Brig erforderlichen Kräfte von zusammen 635 HP auf der Fordseite und 525 HP auf der Südseite, für den elektrischen Betrieb 2330 HP zur Verfügung stehen. Auf der Südseite ist zurzeit die vorhandene Wasserkraft aus der Diveria nicht voll ausgenützt und es können durch Verbesserung der Druckleitung die erwähnten 1260 auf 1940 HP gebracht werden. Für den elektrischen Betrieb sind nach den Berechnungen von Brown, Boveri & Cie. zur Ausführung des vorgesehenen Fahrplanes mit nur e i n e m Zug im Tunnel 940 HP ab Turbinenwelle erforderlich, abgesehen von dem gesteigerten Kraftbedarf für das Anfahren der Züge. Für den Ausbau des zweiten Tunnels werden neben dem elektrischen Betriebe die heute verfügbaren Kräfte nicht ausreichen ; es sind jedoch zur Beschaffung weiterer Wasserkräfte auf der Nord- und Südseite des Tunnels seit längerer Zeit Verhandlungen im Gange, deren baldigen Abschluss wir gewärtigen.

Wir haben den obigen Vertrag mit begleitendem Berichte unserm Verwaltungsrate vorgelegt, und es hat derselbe in seiner Sitzung vom 29. Dezember 1905 in zustimmendem Sinne davon Vormerkung genommen.

Die in Art. 16 des Vertrages vorbehaltene grundsätzliche Zustimmung des Bundesrates zur Einführung des projektierten elektrischen Betriebes auf der Strecke Brig-Iselle hat derselbe mit Beschluss vom 23. Januar 1906 ausgesprochen.

24. Unter Bezugnahme auf die in unserm letztjährigen Geschäftsberichte, Seite 119 und 120, gemachten Mitteilungen betreffend d e n e l e k t r i s c h e n V e r s u c h s b e t r i e b a u f d e r S t r e c k e S e e b a c h - W e t t i n g e n , durch die Maschinenfabrik Örlikon, mit hochgespanntem Einphasenwechselstrom, haben wir anzuführen, dass die Versuchsfahrten auf der Teilstrecke Seebach-Affoltern eifrig und mit Erfolg fortgesetzt wurden ; zu einem Abschlüsse sind sie noch nicht gekommen.

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25. Der s c h w e i z e r i s c h e n S t u d i e n k o m m i s s i o n f ü r e l e k t r i s c h e n B a h n b e t r i e b haben w i r für das Jahr 1906, wie in den zwei Vorjahren, einen B e i t r a g v o n Fr. 1 0 , 0 0 0 bewilligt.

Dieselbe bestand auf Ende des Jahres aus folgenden Mitgliedern : 1. Schweizerisches Post- und Eisenbahndepartement, Eisenbahnabteilung ; 2. Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden ; 3. Aktiengesellschaft vormals J. J. Rieter, Winterthur ; 4. Compagnie de l'Industrie Electrique et Mécanique, Genève; 5. Elektrizitätsgesellschaft Alioth, Münchenstein ; 6. Gotthardbahn ; 7. Maschinenfabrik Örlikon ; 8. Schweizerische Bundesbahnen ; 9. Schweizerischer elektrotechnischer Verein ; 10. Verband schweizerischer Elektrizitätswerke ; 11. Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur ; 12. Bank für elektrische Unternehmungen, Zürich ; 13. Gesellschaft für elektrische Industrie, Basel ; 14. Rhätische Bahn, Chur ; 15. Société franco-suisse pour l'Industrie électrique, Genève ; 16. Verband schweizerischer Sekundärbahnen ; 17. Kraftübertragungswerke Rheinfelden ; 18. Aktiengesellschaft Motor in Baden ; 19. Aktiengesellschaft Elektrizitätswerk Wangen a. A.

Über das Arbeitsprogramm der Studienkommission haben wir im Geschäftsbericht pro 1904, Seite 121 und 122, nähere Mitteilungen gemacht. Die Arbeiten sind inzwischen so weit gefördert worden, dass voraussichtlich im Jahre 1906 die Publikation der bisher gewonnenen Resultate wird erfolgen können.

26. Die Zahl der pro 1905 an Beamte, Angestellte und Arbeiter der Bundesbahnen, sowie an deren Familienangehörige von der Generaldirektion und den Kreisdirektionen abgegebenen F r e i f a h r t s c h e i n e für einzelne F a h r t e n beträgt 244,297 gegenüber 225,292 im Jahre 1904.

27. Während des Jahres 1905 sind 3 t e c h n i s c h e Konferenzen des Verbandes schweizeri-

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s c h e r E i s e n b a h n e n abgehalten worden, bei welchen zahlreiche technische Fragen des Bahnbaues und namentlich des Bahnbetriebes zur Behandlung kamen. Folgende wichtigere den Betriebsdienst betreffende Angelegenheiten sind abschliesslich behandelt worden : a. Reglement über die Beleuchtung der Eisenbahnwagen,, gültig ab 1. März 1905, enthaltend Beschreibung und Bedienung der Einrichtungen für die elektrische Beleuchtung und die Gasbeleuchtung, sowie Vorschriften über die öl- und Petroleumbeleuchtung.

b. Einführung eines neuen Tarifs für Personenwagenbeschädigungen.

c. Aufstellung neuer Vorschriften betreffend Aufzeichnungen über «die im Betriebe mit der Westinghousebremse vorgekommenen Unregelmässigkeiten und über jede in der Werkstätte vorgenommene Revision der Westinghousebremse.

d. Entwurf für eine neue Verordnung betreffend den Unterhalt des Rollmaterials der schweizerischen Hauptbahnen als Ersatz der - bundesrätlichen Verordnung vom 5. Februar 1895, zur Vorlage an das Eisenbahndepartement.

e. Aufstellung neuer und Revision bestehender Normalien für das Rollmaterial.

f. Massnahmen im Falle des Defektwerdens der Lokomotivpfeife.

g. Schutzvorrichtungen in den Personenwagen gegen das Einklemmen der Finger.

h. Mitwirkung des Bahnpersonals beim Überwachungsdienste zur Unterdrückung des Mädchenhandels.

28. Der F r e m d e n v e r k e h r des S o m m e r s 1905 war wieder ein sehr starker. Auch die Zahl der Touristen und Sportsleute nach den Wintersportsplätzen im Berner Oberland, Davos, Engadin etc. hat gegenüber dem Vorjahre' bedeutend zugenommen und es wird dieser Verkehr voraussichtlich sich noch weiter entwickeln. An ausserordentlichen Anlässen, die besondere Massnahmen nötig machten, sind zu nennen: Das eidgenössische Sängerfest in Zürich, das Winzerfest in Vevey und die Herbstmanöver des II. Armeekorps. Der Zugsverkehr hat sich im allgemeinen ohne erhebliche Störungen abgewickelt.

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b. Expeditions- und Zugsdienst.

1. Zufolge der E i n f ü h r u n g ,, d i r e k t d u r c h f a h r e n d e r G ü t e r z ü g e auch im Verkehr Ost-West und umgekehrt haben wir am 10. März eine E r g ä n z u n g des S c h e m a s f ü r d i e Z u g s n u m e r i e r u n g vorgenommen.

2. Der mit dem 1. Mai in Kraft getretene S o m m e r f a h r p l a n , gültig bis 30. September 1905, hat neben den im Vergleich zum Winterfahrplan regelmässig eintretenden Änderungen und ausser verschiedenen kleineren Verbesserungen folgende wichtigere Neuerungen gebracht : 1. Die bereits für den Winter 1904/05 eingeführte Umwandlung des gemischten Zuges 1032 in einen Personenzug mit Ausdehnung bis Genf wurde beibehalten.

2. Wie im Winter, gelangt der Tramwayzug 1022 NyonGenf auch wahrend der Sommerfahrplanperiode täglich zur Ausführung.

3. Neu eingelegt wurden die Lokalzüge 1020 und 1015 Lausanne-Morges und zurück.

4. Dem Expresszug 76 Zürich-Olten-Biel-Genf wurden Wagen III. Klasse beigegeben.

5. Die Züge 1245 und 1250 wurden auf die Strecke Palézieux-Lausanne ausgedehnt, so dass nunmehr sämtliche Züge der Broyelinie ohne Wagenwechsel in Palézieux bis bezw. ab Lausanne geführt werden.

6. Zug 1056 wurde von Palézieux bis Lausanne getrennt durchgeführt, wie dies schon im letzten Winter der Fall war.

7. Der gemischte Zug 3085 Vallorbe-Cossonay wurde beschleunigt und bis Lausanne ausgedehnt mit täglicher Führung.

8. Der Luxuszug Paris-Lausanne-St. Maurice und zurück wurde bis und ab Brig ausgedehnt mit gleichzeitiger Verschiebung der Fahrordnung derart, dass die Ankunft in Brig bezw. in Zermatt und die Abfahrt für den Gegenzug zu einer gut gelegenen Tagesstunde erfolgen konnte. Eine analoge Verschiebung erfuhr auch der Luxuszug ParisBern-Interlaken.

9. Auf der Strecke Biel-Lausanne wurden folgende Züge neu eingelegt :

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a. Schnellzug 1204 Biel-Lausanne mit L, II. und III. Klasse, mit Anschluss in Biel von Zug 1483 von Bern, 3432/1432 »von Solothurn und in Lausanne an die Züge 4 nach Genf und 1127 nach dem Wallis ; b. Personenzug 1209 Lausanne-Biel mit Anschluss in Lausanne an sämtliche Züge der 8--9 Uhr Gruppe, in Neuenburg an Zug 159 nach Bern, Zug 156 nach und 159 von La Chaux-de-Fonds, in Biel an Zug 1443 nach Ölten ; c. Personenzug 1203 Neuenburg-Biel zum Anschluss in Biel an die Züge 92 und 1486 nach Bern, 3537 und 1489 nach dem Jura.

10. Neu eingelegt wurde ferner der Expresszug 67 LausanneBiel-Olten zur Entlastung des über Bern kursierenden Expresszuges 17 ; dieser Zug 67 trifft in Lausanne und in Ölten die nämlichen Anschlüsse wie Zug 17.

11. Die schon für den Winter getroffene Umwandlung des Zuges 3226/1226 Neuenburg-Cossonay in einen reinen Personenzug mit Ausdehnung bis Lausanne wurde ebenfalls beibehalten.

12. Zur Sicherung der deutschen Anschlüsse im badischen Bahnhofe Basel wurden auf der Verbindungsbahn zwei Züge 1814 und 1828 neu eingelegt.

13. Neu eingelegt wurde ferner Personenzug 111 Olten-Luzern, als Fortsetzung des Zuges 1655 (neu 111) von Basel.

14. Die Sonntagszüge 1657 und 1668 Basel-Läufelfingen und zurück wurden auf die Strecke Läufelfingen-Olten ausgedehnt.

15. Der gemischte Zug 3585 Pruntrut-Delsberg wurde in einen täglich verkehrenden Personenzug 1585 umgewandelt, mit Ausdehnung auf die Strecke Delle-Pruntrut zwecks Aufnahme des Anschlusses von P. L. M. Zug 1297 von Besançon.

16. Um eine Ankunft in Bern gegen 8 Uhr vormittags zu ermöglichen ist der täglich zur Ausführung gelangende Güterzug mit Personenbeförderung 3404 Olten-Bern neu eingelegt worden.

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17. Der gemischte Zug 3401 Bern-Olten wurde in einen täglich kursierenden reinen Personenzug 7 umgewandelt.

18. Neu eingelegt wurde der Personenzug 1411 Bern-Olten mit Anschluss an die sämtlichen Züge der 2--3 Uhr Gruppe in Ölten.

19. Die Kursdauer der Saisonschnellzüge 1460 und 1469 Bern-Thun-(Interlaken) und zurück wurde auf die ganze Fahrplanperiode ausgedehnt.

20. Zur Verbesserung der Verbindungen Ost-Westschweiz wurde der gemischte Zug 3438/1438 Olten-Biel in einen Personenzug umgewandelt unter entsprechender Kürzung seiner Fahrzeit mit Anschluss in Ölten von Zug 18, in Biel an Zug 1210.

21. Eine neue Nachmittagsverbindung Ölten - Neu-Solothurn wurde durch die Einlage des gemischten Zuges 3444 geschaffen.

22. Eine neue Schnellzugsverbindung wurde erstellt durch die Einlage der Züge 1489 Bern-La Chaux=de=Fonds und 1512 La Chaux=de=Fonds-Biel, welch lelzterer in Biel an den vorhandenen Schnellzug 1512 nach Bern anschliesst.

23. Für den Transport der Arbeiter an Werktagen ist ein Morgenzug 3485 Lyss-Biel neu eingelegt worden.

24. Auf der Strecke Biel-Basel wurde der Schnellzug 95 neu eingelegt, mit Anschluss in Biel von Zügen 97 von Bern und 79 von Lausanne-Genf.

25. Die Lokalzüge 1544, 1549 und 1552 Basel-Laufen und zurück wurden bis und ab Delsberg ausgedehnt. Zug 1552 schliesst in Delsberg an den Zug 1550 (neu 1552) nach Biel, Bern und Neuenburg an.

26. Zur Entlastung des Schnellzuges 1752 wurde für die Sonntage der Hochsaison der Zug 1750 Langnau-Bern neu eingelegt.

27. Zug 3766/1766 wurde ab Brienz statt erst ab Meiringen geführt.

28. Die Verbindungen von der Westschweiz nach der Ostschweiz sind in folgender Weise verbessert worden, womit neue Zugsleisfcungen verbunden waren :

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a. Schnellzug 13 Genf-Bern-Zürich wurde auf der Strecke Olten-Zürich in zwei Teile (Züge 13 und 59) getrennt, wovon der erste Teil in Zürich die Züge 2140 nach Luzern, 2567 nach Schaffhausen, Romanshorn und St. Gallen-St. Margrethen und 195 nach Glarus und Chur erreicht. Die Abfahrtszeit des letztern Zuges in Zürich musste dabei etwas hinausgeschoben und derselbe deshalb über Meilen geleitet werden. In Sargans hat derselbe Fortsetzung nach Buchs-FeldkirchInnsbruck und weiter erhalten.

b. Expresszug 17 Genf-Bern-Zürich hat durch .Einlage eines neuen Schnellzuges 2573 Zürich-Winterthur direkte Fortsetzung über Zürich hinaus erhalten. Zug 2573 schliesst in Winterthur an die Züge 2515 (bisherige Nr. 9) nach Romanshorn und 2573 nach St. Gallen-Rorschach an.

c. Expresszug 26 hat durch Einlage eines neuen Schnellzuges Winterthur-Zürich direkten Anschluss von Romanshorn (Zug 2514) und von St. Gallen (Zug 2550) erhalten.

29. Infolge Weiterführung des Zuges 105 Basel-Luzern nach Chiasso-Mailand wurde auf der Strecke Zürich-Zug-Arth= Goldau zum Anschluss an denselben ein neuer Schnellzug 172 geführt, der in Zürich Anschluss von dem früher gelegten Schnellzug 2546 von St. Gallen erhalten hat.

Unsere Bemühungen, die Beistellung der zweiten Wagenklasse in den G. B. Zug 105, der nur I. und III. Klasse führt, zu erwirken, sind im Berichtsjahre erfolglos geblieben.

30. Auf der Strecke Basel-Brugg kursiert am Vormittag ein neuer Personenzug 2023 mit Anschlüssen in Brugg nach allen Richtungen.

31. Auf der Strecke Brugg-Wohlen-Bremgarten ist ein neues Zugspaar eingelegt und ein bisheriges Personenzugspaar umgewandelt worden.

32. Der letzte Personenzug 2188 Schaffhausen-Bülach erhielt Fortsetzung bis Zürich.

33. Auf der Strecke Zürich-Thalwil-Luzern wurde für die Monate Juli, August und September ein neuer Schnellzug

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188 eingelegt, der in Thalwil einen Anschluss von Chur und dem Engadin aufnimmt.

34. Die Linie Wetzikon-Effrelikon hat einen neuen Nachmittagszug 2402 erhalten.

35. Auf der Strecke Rapperswil-Uster-Zürich wird ein neuer täglich verkehrender Güterzug mit Personenbeförderung am Nachmittag geführt.

36. Der Werktagszug 2326 Linthal-Glarus wurde versuchsweise auch auf die Sonntage ausgedehnt.

37. Die Sonntagszüge 2067 und 2094 Weesen-Sargans-Weesen sind in tägliche Züge umgewandelt worden, wogegen auf dieser Strecke die Personenbeförderung bei den Zügen 4065/4082 eingestellt wurde.

38. Auf der Strecke St. Gallen-Wil ist ein bisheriger reiner Güterzug 4570 in einen täglich verkehrenden Güterzug mit Personenbeförderung umgewandelt worden.

39. Die Züge 2563 und 2570 St. Gallen-Oberriet-St. Gallen sind auf die Strecke Oberriet-Sargans ausgedehnt worden, womit die unter Ziffer 28 a erwähnte neue Verbindung von Zug 13 nach dem Tirol erreicht worden ist.

40. Zug 2549 wurde von Rorschach bis nach St. Margrethen ausgedehnt.

41. Zug 2615 Sulgen-Gossau, der bisher nur an Sonntagen direkt nach St. Gallen geführt worden ist, wurde als täglicher Zug bis nach St. Gallen aufgenommen.

42. Der Fahrplan der Linie Etzwilen-Winterthur ist vollständig umgearbeitet worden zum Zwecke der Verbesserung der Anschlüsse in Winterthur, wobei in jeder Richtung ein bisheriger Werktagszug für die Sonntage neu eingeführt wurde.

43. Auch der Fahrplan der Linie Rorschach-Konstanz-Schaffhausen ist teilweise umgearbeitet worden in der Weise, dass in jeder Richtung eine durchgehende Abendschnellzugsverbindung mit günstigen Anschlüssen in Schaffhausen und Rorschach eingeführt worden ist, desgleichen eine durchgehende Abendverbindung Basel-Eglisau-Schaffhausen-Konstanz.

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Aus diesen neuen Zugsleistungen ergibt sich im Vergleich mit dem Sommerdienst 1904 eine Vermehrung von 340,119 Zugskilometern, berechnet für die fünf Monate vom 1. Mai bis 30. September 1905.

3. Die wichtigsten Neuerungen für den mit dem 1. Oktober in Kraft getretenen W i n t e r f a h r p l a n sind : 1. Für den Simplonverkehr wurden vom Zeitpunkt der Betriebseröffnung an die folgenden neuen Züge vorgesehen : 1032 Lausanne-Genf, 1033 Genf-Lausanne, 1037 Genf-Lausanne, 12 Bern-Lausanne, 35 Lausanne-Bern, 205 (Paris)-Pontarlier-Lausanne, 209 (Paris)-Pontarlier-Lausanne, 204 Lausanne-Pontarlier-(Paris), 205 Lausanne-Domodossola-(Mailand), 209 Lausanne-Domodossola-(Mailand), 204 (Mailand)-iDomodossola-Lausanne, 210 (Mailand)-Domodossola-St. Maurice (Lausanne), 214 (Mailand)-Domodossola-Lausanne.

208, 1132, 1138 und 1140 Domodossola-Brig, mit Anschluss in Brig an bestehende Züge.

1121, 1123, 1125, 213 und 1133 Brig-Domodossola, mit Anschluss in Brig an bestehende Züge.

Nachdem die Betriebseröffnung für die Winterfahrplanperiode nicht erfolgen konnte, gelangten auch die vorgenannten Züge nicht zur Ausführung.

2. Der letztjährige Sonntagszug 1022 Nyon-Genf wird wie im Sommer täglich geführt.

3. Die auf den Sommerfahrplan eingeführten Lokalzüge Lausanne-Morges-Lausanne 1015 und 1020 sind beibehalten worden.

4. Neu eingelegt ist der Personenzug 1121 a Sitten-Brig; derselbe ersetzt den bisherigen Güterzug mit Personenwagen 3121, welcher als reiner Güterzug verlegt wurde.

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5. Dem Schnellzug 128 Luzern-Basel wurde die 3. Wagenklasse beigegeben.

6. Mit Rücksicht auf den Wintersport sind die Luxuszüge 482 und 483 Delle-Basel-Chur versuchsweise vom 2. Dezember 1905 bis und mit 28. Februar 1906 zweimal wöchentlich aufgenommen worden.

7. Neu ist die Führung des gemischten Zpges 3766 auf der Strecke Lungern-Giswil je Dienstag und Samstag vom 1. November 1905 bis 31. März 1906.

8. Dem Güterzug 4030 wurde auf der Strecke Brugg-Basel Personenbeförderung zugeteilt.

9. Für die Werktage wurde auf der Strecke Aarau-Wildegg Zug 3915 neu eingeführt.

10. Die Sonntagszüge 1961 Aarau-Arth=Goldau und 1972 Arth=Goldau-Wohlen wurden wegen ganz unbefriedigender Frequenz für den Winter weggelassen.

11. Bei Zug 592 wurde die Personenbeförderung von Koblenz, bis Stein-Säckingen eingeführt, mit Anschluss auf letzterer Station an den Zug 4030 (Ziffer 8).

12. Zug 2918 wurde für Mittwoch und Freitag von St. Gallen bis Wil neu eingeführt.

13. Zug 2551, der bis dahin im Winter jeweilen nur bis Altstätten verkehrte, wurde bis Buchs zum Anschluss an Zug 142 fortgesetzt.

14. Die Züge 2552 und 2071 wurden mit den Zügen 207& und 2555 auf der Strecke Chur-Sargans vereinigt.

15. Zug 2570 wird wie im Sommer von Sargans aus anstatt nur von Oberriet aus geführt, und Zug 2561 bis Sargans, wogegen Zug 2563 Rorschach-Sargans weggefallen ist.

16. Folgende auf den 1. Mai 1905 eingeführten neuen Züge verkehren auch im Winter 1905/06 : Zug 7 Olten-Zürich als Ersatz für Zug 1911 AarauZürich ; Zug 59 Olten-Zürich ;

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Züge 2507 und 2573 Zürich-Winterthur ; Zug 2550 Winterthur-Zürich ; Personenbeförderung bei Zug 4023 Basel-Stein=Säckingen; Zug 1995/1996 Wohlen-Brugg-Wohlen ; Zug 1997/1998 Brugg-Bremgarten-Brugg ; Personenbeförderung bei Zug 3976 Arth=Goldau-Aarau ; Personenbeförderung bei Zug 4181 Bülach-Schaffhausen ; Zug 2188 Bülach-Zürich ; Zug 172 Zürich-Zug ; Zug 2515 Winterthur-Romanshorn als Ersatz für Zug 9 Frauenfeld-Romanshorn ; Züge 2667 und 2668 Etzwilen-Winterthur-Etzwilen auch an Sonntagen statt nur Werktags.

Aus diesen neuen Zugsleistungen ergibt sich (ohne die sub 31 genannten Simplonzüge) im Vergleich mit dem Winterdienst 1904/05 eine Vermehrung von 293,080 Zugskilometern, berechnet für die 7 Monate vom 1. Oktober 1905 bis 30. April 1906.

Die Gesamtmehrleistungen im Personenzugsverkehr betragen auf Grund der genehmigten Fahrpläne für das Jahr 1905 gegenüber 1904 total 806,238 Zugskilometer und für die Zeit vom 1. Mai 1905 bis 30. April 1906 gegenüber der gleichen Periode 1904/1905 total 632,762 Zugskilomcter.

4. Die Z u s a m m e n s t e l l u n g der i n t e r n a t i o n a l e n Z u g s v e r b i n d u n g e n für den Sommer 1905 wurde neu bearbeitet und herausgegeben.

5. Bei Anlass der Wiedereinführung des allgemeinen schweizerischen Plakatfahrplanes wurde vom Bundesrate unserer Erklärung betreffend Erstellung eines o f f i z i e l l e n s c h w e i z e r i s c h e n E i s e n b a h n - und P o s t k u r s b u oh e s zugestimmt. Wir haben uns mit der Oberpostdirektion über die gemeinsame Erstellung und Ausgabe dieses Kursbuches verständigt. Dasselbe soll viermal jährlich, nämlich jeweilen am 1. Mai, 1. Juli, 1. Oktober und 1. Dezember in besonderer Eisenbahn- und Postausgabe erscheinen. Nach Beendigung der weitläufigen Vorarbeiten konnte die erstmalige Ausgabe des Kursbuches am 1. Oktober 1905 erfolgen.

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c. Telegraphendienst und elektrische Anlagen.

1. Am 5. September haben wir die N o r m a l i e n a e i c h n u n g f ü r G i t t e r m a s t e . z u r Aufhängung v o n elektrischen Bogenlampen mit 15 m. Lichtpunkthöhe genehmigt.

2. Am 29. September kündigten wir die Ü b e r e i n k u n f t vom Jahre 1868 zwischen dem eidgenössischen Postdepartement und den ehemaligen Vereinigten Schweizerbahnen betreffend d i e E r r i c h t u n g e i n e s B u r e a u s f ü r d e n ö f f e n t l i c h e n P r iv a t d e p e sch e n d i e n st auf d e r S t a t i o n R ü t h i ( R h e i n t a l ) , weil m i t Rücksicht auf die Zunahme des Verkehrs die Abtrennung vom Bahntelegraphenbureau notwendig geworden war.

d. Fahr- und Werkstättedienst.

1. Im Berichtsjahre haben folgende R o l l m a t e r i a l v e r g e b u n g e n stattgefunden : An die Schweiz. Lokomotiv- und Maschinenfabrik

Winterfhur :

10 Zweizylinder-Verbundlokomotiven der Serie A2/* mit dreiachsigem Tender, 19 Vierzylinder-Verbundlokomotiven der Serie A3/5 mit vierachsigem Tender, 22 Dreizylinder-Verbundlokomotiven der Serie B3/* mit dreiachsigem Tender, 10 Heissdampfzwillingslokomotiven der Serie B3/4 mit dreiachsigem Tender, 5 Zwillingstenderlokomotiven der Serie Ec3/4 und 6 Zwillingstenderlokomotiven der Serie B8/s, gemäss Vertrag vom 31. März/3. April; 29 Vierzylinder-Verbundlokomotiven der Serie C*/6 mit vierachsigem Tender, gemäss Vertrag vom 21 ./27. Januar ; 3 Zahnradlokomotiven (Vierzylinder-Verbund) der Serie HGr8/8 für die Brünigbahn, gemäss Vertrag vom 19. September.

An die Schweiz. Industriegesellschaft

Neuhausen:

8

10 Personenwagen A mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen, Tinndesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

42

634 50 Personenwagen AB8 mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen, 30 Personenwagen BC3 mit offenen Plattformen, 7 Personenwagen AB4 mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen (Auslandswagen), 20 Personenwagen AB4 mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen (Inlandswagen J und 20 Personenwagen C4 mit geschlossenen Plattformen und Falten bälgen, gemäss Vertrag vom 26. September ; 20 Gepäckwagen F8 mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen, gemäss Vertrag vom 31. Mai/8. Juni; 100 offene Güterwagen M6, gemäss Vertrag vom 7./15. Juni.

An die Sehweis. Wayonsfabrik

A. G. Schlieren:

3

20 Personenwagen B mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen und 70 Personenwagen C8 mit geschlossenen Plattformen und Faltenbälgen, gemäss Vertrag vom 26. September ; 20 Gepäckwagen F3 mit geschlossenen Plattformen und Falten bälgen, gemäss Vertrag vom 31. Mai/7. Juni ; 100 gedeckte Güterwagen K2°, gemäss Vertrag vom 31. Januar/14. März; 50 offene Güterwagen M6, gemäss Vertrag vom 7./l 4. Juni.

An die Werhstätte S. B. B. Yverdon : 110 gedeckte Güterwagen Kad.

An die Werkstätte 8. B. B. Ölten: 110 gedeckte Güterwagen K2d.

An die Werkstätte S. B. B. Chur : 30 gedeckte Güterwagen K2d.

635 2. Mit Vertrag vom 29. April/17. Mai wurde der Aktiengesellschaft der Maschinenfabriken Escher, Wyss & Cie. in Zürich d e r B a u d e s n e u e n H a l b s a l o n d a m p f s c h i f f e s ,,Rhein" 1 für den Bodensee übertragen. In bezug auf die innere Ausstattung dieses Schiffes ist zu berichten, dass wir beschlossen haben, diese Arbeiten nach Plänen des Herrn Berlepsch-Valendas in München, ähnlich derjenigen des Bayrischen Schiffes ,,Lindau01, ausführen zu lassen.

3. In Ausführung von Art. 7 der Vollziehungsverordnung zum Rückkaufsgesetz ist die Z u t e i l u n g des n e u e n R o l l m a t e r i a l s an die K r e i s e von uns vorgenommen worden.

4. Die im letztjährigen Bericht (Seite 131) erwähnten Versuche mit H e i s s d a m p f z w i l l i n g s l o k o m o t i v e n nach System Schmidt haben bisher gute Resultate ergeben, weshalb wir beschlossen haben, von den mit Vertrag vom 31. März/3. April bestellten 32 Lokomotiven der Serie B8/i 10 Stück als Heissdampfzwillingslokomotiven zu bauen.

5. Am 27. Januar haben wir beschlossen, die letzte zur Ausrangierung gelangende E n g e r t h - S c h n e l l z u g s l o k o m o t i v e C Typus aus den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts) an das zu gründende schweizerische E i s e n b a h n - und Mas c h i n e n m u s e u m abzutreten und dieselbe, weil die erforderlichen Räumlichkeiten noch nicht zur Verfügung stehen, einstweilen in einem Wagenschuppen des Bahnhofes Ölten unterzubringen.

6. Für die Fortsetzung der V e r b e s s e r u n g e n in P e r s o n e n w a g e n b e l e u c h t u n g der Kreise IH und IV die erforderlichen weitern Anordnungen getroffen worden.

Berichtsjahre wurden im ganzen 160 ältere Personenwagen der elektrischen Beleuchtung ausgerüstet.

der sind Im mit

7. Im Berichtsjahre hat der Verwaltungsrat in Ausführung von Art. 17, Ziffer 9, des Rückkaufsgesetzes weitere Vorlagen betreffend F e s t s t e l l u n g d e r N o r m a l i e n f ü r d a s R o l l m a t e r i a l genehmigt, umfassend folgende Typen : Lokomotive, Serie A3/6, Blatt 2«, ,, A3/5, ,, 20, ,, CVs, ,, 21 a, ,, CV», ,, 210, ,, E«3A, ,, 51,

636

Dreiachsiger Personenwagen I. Klasse mit Faltenbälgen, Serie AD, Blatt 102, Dreiachsiger Personenwagen I./II. Klasse mit Faltenbälgen, Serie AB3, Blatt 123, Dreiachsiger Personenwagen II. Klasse mit Faltenbälgen, Serie B", Blatt 153, Dreiachsiger Personenwagen II./III. Klasse mit Faltenbälgen, Serie BC3, Blatt 172, Dreiachsiger Personenwagen III. Klasse mit Faltenbälgen, Serie G3, Blatt 202, Dreiachsiger Personenwagen II./III. Klasse ohne Faltenbälge, Serie BC3, Blatt 173, Vierachsiger Personenwagen I./II. Klasse mit Faltenbälgen (Auslandswagen), Serie AB4, Blatt 124, Vierachsiger Personenwagen I./II. Klasse mit Faltenbälgen (Inlandswagen), Serie AB4, Blatt 125, Vierachsiger Personenwagen III. Klasse mit Faltenbälgen, Serie C*, Blatt 203, Dreiachsiger Gepäckwagen mit Faltenbälgen, Serie F8, Blatt 272, Gedeckter Güterwagen, Serie J8d, Blatt 301, ' Offener Güterwagen, Serie M6, Blatt 331, Langholzwagen, Serie N3, Blatt 341.

8. Am 28. Februar wurden, in Erledigung einer Eingabe der Sektion Zürich des schweizerischen Lokomotivführervereins, den Kreisdirektionen grundsätzliche Weisungen erteilt betreffend Kochapparate auf den Lokomotiven.

9. Im Laufe des Berichtsjahres hat die V e r g e b u n g f o l g e n d e r G e g e n s t ä n d e f ü r d a s R o l l m a t e r i a l stattgefunden : 870 Zugsbeleuchtungsbatterien an die Akkumulatorenfabrik Örlikon, 37,000 Glühlampen für die Zugsbeleuchtung an die Glühlampenfabriken in Zug, Zürich und Aarau, 180 Zugsbeleuchtungsausrüstungen an die Firma Brown, Boveri & Cie. in Baden, 1,080 Heizkupplungshälften mit Gewindeanschluss und 400 Heizkupplungshälften mit Konus und Überschlagbügel an die Firmen Schäffer & Budenberg in Seebach-Zürich, Öderlin & Cie. in Badten und an unsere Werkstätte in Kiel,

687

117 Hauptluftbehälter für. die Westinghousebremse neuer Lokomotiven an die Firmen Riedinger in Augsburg und Pintsch in Berlin, J04 Geschwindigkeitsmesser (94 nach Bauart Hasler und 10 nach Bauart Klose) an die Telegraphenwerkstätte Bern und an die Maschinenfabrik Örlikon, 23 Rauchverbrennungsapparate für neue Lokomotiven an Herrn Ingenieur Th. Langer in Wien, 58 Sicherheitswinden für neue Lokomotiven an die Firma Dickertmann in Bielefeld, 505 Lokomotivlaternen an die Firmen Mottaz in Yverdon und Lang-Bachmann in Zürich.

: 10. Am 9./10. Februar wurde mit der Rheinischen Kohlenhandel- und Rhederei-Gesellschaft m. b. H. in Mülheim/Ruhr ein Vertrag abgeschlossen über Lieferung von jährlich 270,000 t.

Ruhrkohlen und Ruhrbrikets zur L o k o m o t i v f e u e r u n g in der Periode vom 1. April 1906 bis 31. März 1910.

11. Mit Verträgen vom 1./3. und 3./6. März haben wir bei den französischen Kohlengruben der Departemente Pas de Calais und Nord, nämlich bei der Compagnie des Mines d'Ostricourt in Oignies (Pas de Calais) und der Compagnie des Mines d'Aniche (Nord) 7500, beziehungsweise 2500 t. S t e i n k o h l e n b r i k e t s zur L o k o m o t i v f e u e r u n g bestellt, lieferbar in der Periode vom 1. April bis 31. Dezember 1905. Ferner sind diese Gruben verpflichtet, zu den nämlichen Vertragsbedingungen in den Jahren 1906--1908 jährlich 15,000t., beziehungsweise 5000t. Steinkohlenbrikets zu liefern.

12. Unterm 6./ll. April 1905 wurde mit der königlichen Bergwerksdirektion Saarbrücken ein Vertrag abgeschlossen betreffend L i e f e r u n g v o n j ä h r l i c h 110,000 T o n n e n Saar k o h l e n z u r L o k o m o t i v f e u e r u n g in der Periode vom 1. April 1906 bis 31. März 1910. Mit der nämlichen Bergwerksdirektion haben wir am 22. Dezember die M e h r l i e f e r u n g von 9 0 0 0 t. L o k o m o t i v k o h l e n , I. Sorte, lieferbar in den Monaten Januar bis März 1906, zu den Bedingungen des Vertrages vom 21./24. Januar 1902, vereinbart.

13. Die Kreisdirektion I haben wir am 28. Dezember ermächtigt, gleich wie im Vorjahre, bei den G r u b e n von B l anz y 3000 t. B r i k e t s pro 1906 zu b e s t e l l e n ,

638

14. Bezüglich der E i n r i c h t u n g e i n e r eidgenössischen P r i l f u n g s a n s t a l t für B r e n n s t o f f e am eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, worüber wir Ihnen im Geschäftsbericht pro 1904 (Seite 134) berichtet haben, ist zu erwähnen, dass die Angelegenheit im Berichtsjahre ihre Erledigung noch nicht gefunden hat.

15. Am 26. September haben wir beschlossen, die Q u a l i tätskontrolle des L o k o m o t i v f e u e r u n g s m a t e r i a l s auf bisheriger Grundlage auch im Jahre 1906, d. h. bis zur Errichtung der projektierten amtlichen Kohlenprüfungsanstalt, fortzusetzen Diese Kontrolle ergab folgende Durchschnittsresultate für die im Jahre 1905 zur Ablieferung gelangten Brennmaterialien:

639 Aschengehalt Brennmaterial

Heizwert

DurchAnzahl schnitt Anzahl Proben in Pro- Proton zenten

Fluchtige Bestandteile

Durchschnitt in ProAnzahl zenten der Wärme- Frohen brennh.

einheiten Suhstanzeu.

Durchschnitt

Saarkohlen aus Grube: Dudweiler Altenwald Sulzbach König . . . . . . .

Maybach .

Brefeld

43 45 8 11 11 11 129

32,i 33 e 34,4 34,o

5,8

8 11 11 11 129

7452 7643 7626 7398 7411 7501

298

8,7

75

7413

75

25,6

522

7,9

67.9.

7,4

142 156

7600 7632

142 156

2 5 5

10,o

-- -- 2 300

-- -- 7683 7617

-- -- 2 300

28 18 46

7687 7651 7673

28 18 46

24 9 12 5 50

7605 7555 7268 7704 7525

24 9 12 5 50

179

5,7

6,0

Summa u. Durchschnitt

184 76 48 46 48 581

Ruhrkohlen . . .

4,8

3,4 7,4 7,6

43 45

7545

33,8 33,i

Ruhrbrikets H. Stinnes Marke H St, ab Rheinau .

,, ,, ab Straßburg ,, M B, ab Essen ,, H, ab Heissen ,, R, ab Heissen Summa u. Durchschnitt

1213

8,3 7,9 7,7

16,7 19,2

--

-- 16,0 18,o

Brikets Raab, Karcher & Cie.

Marke Z H

. . . .

Summa u. Durchschnitt

105 72 177

Französische Brikets Mines d'Ostricourt . . .

,, d'Aniche . . . .

,, de Blanzy . . .

,, de Meurchin . .

Summa u. Durchschnitt

62 32 32 5 131

,,

R

7,6 7,9 7,7

8,1 9,3 9,3 7,6 8,7

16,o 16,2

16,i

16,3 17,3

26,2 17,8

19,o

640

Die obigen Durchschnittsergebnisse der Kontrolle, sowie die im Betriebe gemachten Erfahrungen können als gute bezeichnet werden. Immerhin sind wir auch in diesem Jahre wieder in den Fall gekommen, kleinere Quantitäten wegen mangelhafter Beschaffenheit zu beanstanden.

16. In bezug auf die f i n a n z i e l l e W i r k u n g der Lokom o t i v b r e n n m a t e r i a l v e r t r ä g e kann gesagt werden, dass für die Ruhrkohlen und Ruhrbrikets der Preisunterschied auf Ende 'J905 gegenüber den Vertragsabschlüssen in den Jahren 1901 und 1902 ungefähr Fr. 2 per Tonne beträgt. Auf der betreffenden Jahreslieferung von rund 245,000 t. resultiert somit eine Kostenersparnis von rund Fr. 490,000.

17. Im Jahresbericht pro 1904 (S. 136) haben wir die Absicht ausgesprochen, die B e s c h a f f u n g des S c h m i e r m a t e r i a l s für L o k o m o t i v e n im Jahre 1905. auf neuer Grundlage vorzunehmen, und zwar zunächst versuchsweise. Nach vorausgegangener bezüglicher Konkurrenzausschreibung haben wir am 31. März der Firma Bareiss, Wieland & Co. in Zürich, als Vertreterin der Société anonyme pour l'importation des huiles de graissage à Anvers, Lyon etc. die Lieferung des Lokomotivschmieröls vom 1. Mai 1905 an für die Dauer eines Jahres, und seither durch Verlängerung bis 31. Dezember 1906, übertragen, und zwar auf Grund eines festen Preises per 1000 Lokomotivkilometer. Der betreffende Lieferungsvertrag ist vom 2S./29. April 1905 datiert. Die Beschaffung des Schmiermaterials für die Wagen besorgten auch im Jahre 1905 die Kreisdirektionen.

18. Der Bestand des Rollmaterials auf Ende 1905 im Vergleich zum Bestände auf Ende 1904 ergibt sich aus den dem Geschäftsberichte beigegebenen statistischen Tabellen. Wir führen aus denselben hier folgendes an:

641 A. Normalspuriges Material.

I. Lokomotiven.

10OS

Serie

A B C D E

...

...

...

...

...

Total

10O4

Lauf-

Lauf-

u. Tender

u. Tendei

Total Total Trieb- achsen Total Trieb- achsen Total Lokoder LokoLokoder LokoAchsen achsen motiven achsen motiven Achsen motiven motiven 119 250

267 718

116 334 111 342 265 688 861 2349

624 891 886 1604 292 626 241 583 193 881

109 237 564 801 244 696 857 1553 99 260 194 454 115 351 249 600 261 671 207 878 2236 4585 828 2215 2071 4286



II. Personenwagen.

1»OS

10O4

Sitzplätze

Serie I. Kl.

Anzahl

Anzahl

E. Kl.

m. KI.

Sitzplätze

Total

I. Kl.

Anzahl

n. KI.

III. Kl.

Total

Anzahl

1 608 A 75 176 1569 1569 77 180 1608 -- 16262 440 1152 3816 11168 475 1281 4338 11924 AB -- 14984 7794 -- 7794 242 575 -- 8822 -- 8822 216 503 -- B 242 660 3755 7712 11467 219 586 -- 3469 6868 10337 BC -- -- 2 2 80 80 8 -- 80 80 BF 8 -- -- -- 68008 68008 1083 3118 -- -- 65695 65695 1130 3254 -- C -- -- 60 60 2 4 60 60 2 4 -- CF --18 9 34 18 34 70 Dk 18 70 9 18 18 18 102 2 102 Motorwagen .

2 4 -- -- 102 102 4 -- -- Total 2179 5980 5925 24599 75916 106440 2050 5573 5442 22529 72759 100 730

DI. Gepäck- und Güterwagen.

1OOS

Serie

F . .

J K L M . . . .

.

N 0 . . .

X (Gepäckwagen für Grüterzüge)

.

Wagen

Achsen

Ladegewicht

Wagen

Achsen

Anzahl 438 511 5877 2402

Anzahl 920

t.

Anzahl 444

Anzahl 932

544

1088 11394

.

1 535

.

.

264 62 96

Total eigene Wagen P (Privatwagen) Total Lastwagen

Wovon 2achsige ,, 3 ,, , 4 ,, Total

1OO4

1022 11754 4804 3070 528 126 192

3 538,5 5 332,5 70 258 5 28 538 5 20 658 o

5697 2378

t.

3 550,5 5 565,o 67 733,5 27 845,5 ' 19 185 o 2 780,o 750 5 1 065,o

2930 0 775 & 1 125,o

254 60 86

4756 2874 508 122 172

10900

21846

310 11210

622

128 475,o 3 802,s

22468

132 277,5

Gedeckte Wagen 6984

Total

1 437

11185 321 11506

22416 23060

133 156,6 3 921,6 137 078,i

Offene Wagen 4316 2 1

Gedeckte Wagen

Total

Offene Wagen

7144 42 1

11 460

4185

4319

7187

11506

644

Ladegewicht

44 2

,2 '. 1 4188

32 6 7022

11 169

34 7 11210 OS

644

IV. Dienstwagen.

Bezeichnung Serie ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

1905

1904

Schotterwagen Gastransportwagen Akkumulatorentransportwagen . . .

Werkzeugwagen (Hülfswagen) . . .

Rüstwagen f ü r Bahnunterhalt . . .

Kranenwagen n Wagen für diverse andere Dienstzwecke fl -- Schneepflüge

606 7 10 14 6 10 33 43

549 7 10 14 2 9 15 44

Total

729

650

S.

X.

,, ,, ,,

B. Schmalspuriges Material.

L Lokomotiven.

19O4

10OS Serie

Total Trieb- Lauf- Total Total Trieb- Lauf- Total LokoLokomotiven achsen achsen Achsen motiven achsen achsen Achsen

G 3 /3

.

.

G 3 /4 2

·

-

HG / 2 HOVs

.

.

Total

10 2 13

30 6

2

26 6

27

68

2 13 -- 15

30 8 39 6 83

10 --

30 --

13

26

i,

23

56

--

13 -- 13

30 --

39 -- 69

n. Personenwagen.

'

1OO4

19OS

Sitzplätze

Serie

Sitzplatze

Wagen Achsen

LEI

A3 8

AB 8

B

3

BC C

3

Total

,,

Anzahl

Anzahl

20

60

472

6

18

54

23

69

6

n. KI.

III. Kl. Total

D

Anzahl

Anzahl

I. Kl.

U. Kl.

in. KI.

432

Total

472

18

54

432

--

144

-- --

198

6

18

54

144

--

920

--

920

23

69

--

920

-- -- --

18

--

48

168

216

4

12

--

24

128

152

31

93

--

--

1200 1200

21

63

--

840

840

86

258

526

1112

1368

72

216

486

968

2542

3006

-- 1088

198 920

646

IH. Gepäck- und Güterwagen.

10OS

Serie Achsen

Ladegewicht

Anzahl Anzahl 10 30 80 40 10 20 44 22 12 4

t.

80,o 400,o 100,o 220,o 60,o

Wagen

F3 . . .

K . . .

L . . .

M . . .

M4 . . .

.

.

.

.

.

Total

1OO4

186

86

Achsen

Ladegewicht

Anzahl Anzahl 30 10 40 80 20 10 36 18 2 6

t.

80,o 400,o 100,o 180,o 30,o

Wagen

860,o

80

172

790,o

19. Die L e i s t u n g e n der eigenen und fremden Lokomotiven (inklusive Motorwagen) auf den einzelnen Kreisen betrugen laut den statistischen Tabellen : Auf Kreis I (exklusive Vevey-Chexbres) . . 6,903,345 km.

TI ssn 402 ·n -n " · · 9 «)««-, -«-- -n . 10,456,041 ,, III IV 4,780,103 Total Lokomotivkilometer auf den S. B. B. pro 1905 32,019,892 km.

Total Lokomotivkilometer auf den S. B. B. pro 1904 30 481.871 ,, Mehrleistung pro 1905 (5,o6 °/o)

1,538,021 km.

Die Leistungen der Lokomotiven (inklusive Motorwagen) der einzelnen Kreise auf den eigenen und fremden Linien betrugen: Lokomotiven des Kreises l 7,295,927 km.

·n ·n ·n

n

^ ,,

; _

III .' .' .' .' ' IV

ç» 81 o nru

' .'10,532,841 l 4.829,764 ,,

Total Lokomotivkilometer sämtlicher S.B. B. Lokomotiven pro 1905 32,468,536 km.

Total Lokomotivkilometer sämtlicher S. B. B. Loko30.899.ft87 .

; > motiven pro 1904 Mehrleistung pro 1905 (5,os °/o)

1.568,949 km.

647

20. Der B e s t a n d d e s B e t r i e b s m a t e r i a l s der S. B. B.

auf dem B o d e n s e e war zu Ende des Jahres 1905 folgender: 7 Raddampfer, 3 eiserne Schleppschiffe, 2 eiserne Trajektkähne, l Trajektdampffähre und l eiserner Schleppkahn gemeinschaftlich mit Bayern.

Die Fahrleistungen der Dampfschiffe und Trajektkähne (letztere zur Hälfte) haben betragen : 1905: 137,435 km.

1904: 138,368 ,, diejenigen der Schleppboote: 1905: 116,552 km.

1904: 119,289 ,, Werkstätten.

21. Neben dem laufenden Unterhalt des eigenen Rollmaterials, sowie der Bahnpostwagen und der Schlaf- und Speisewagen der Internationalen Schlafwagengesellschaft und der Schweizerischen Speisewagengesellschaft besorgten die Werkstätten mehrfache Arbeiten für den Bahnunterhaltungsdienst der Bundesbahnen, sowie Reparaturarbeiten für Nebenbahnen. Überdies wurde den Werkstätten zur Sicherung gleichmässiger Beschäftigung wie im Vorjahre ein Teil des Neubaus von Rollmaterial (Güterwagen) übertragen, wovon im Berichtsjahre zur Ablieferung gelangte: durch ,, » ,,

die Werkstätte Yverdon: 100 L 4 Nr. 52601--52700 2 ,, ,, Ölten: 170 K « ,, 41001--41170 ,, ,, * 10 N l & B , 70031-70035 ,, ,, Chur 30 K 2 » ,, 37331--37360

22. Auf Ende des Berichtsjahres blieben vom Rollmaterial der S.B.B, nur noch 53 G ü t e r w a g e n u m z u z e i c h n e n .

23. Den Kreisdirektionen haben wir am 30. Juni beziehungsweise 29. September grundsätzliche Weisungen erteilt über die p e r i o d i s c h e R e v i s i o n der V o r r ä t e der S. B . B . - W e r k s t ä t t e n , und über die von den W e r k s t ä t t e n zu machenden Zusehläge auf Arbeiten und Lieferungen für Dritte.

648

2é. Der d u r c h s c h n i t t l i c h e B e s t a n d des A r b e i t e r p e r s o n a l s in den verschiedenen Werkstätten, inklusive Depotwerkstättearbeiter und Lehrlinge, betrug: Werkstätte Yverdon . . 424 Mann ,, Freiburg . . 147 ,, ,, B i e l . . . . 457 ,, ,, Ölten . . . 8 4 3 ,, ,, Zürich . . . 7 8 3 f l ,, Romanshorn .

87 ,, ,, Rorschach . . 308 ,, Chur . . . 2 5 6 ,, Total 3305 Mann gegenüber 3172 Manu im Jahre 1904.

649

T. Baudepartement.

A. Allgemeines.

1. Von den Geschäften, die das P e r s o n a l dieses Departementes betreffen, seien folgende erwähnt : a. Ein wiederholtes Gesuch der B a h n i n g e n i e u r e um Verbesserung ihrer Stellung in bezug auf die Einreihung in die Gehaltsordnung, auf die Entschädigung für dienstliche Verrichtungen ausserhalb des Domizils und auf die Zuteilung von Jahresfreikarten wurde neuerdings ablehnend beschieden, da die vorgebrachten Gründe nicht ausreichend sind, die verlangten Änderungen an den betreffenden Reglementen herbeizuführen.

b. In zwei E i n g a b e n brachte die A r b e i t e r u n i o n s c h w e i z e r i s c h e r T r a n s p o r t a n s t a l t e n eine Reihe von Anregungen und Wünschen bei uns vor. Bei zwei derselben, die Änderung der Bestimmungen über Nachtarbeitsentschädigung und Dienstkleiderab'gabe betreffend, wurde darauf aufmerksam gemacht, dass diese Bestimmungen zurzeit einer allgemeinen Revision unterzogen werden. Auf die Begehren um Verkürzung der Arbeitszeit an Samstagen und Vorabenden von hohen Feiertagen, sowie um Änderung des Berechnungsmodus für die Ruhetagsentschädigung konnte nicht eingetreten werden, weil sie nicht gerechtfertigt erschienen. Bezüglich der weiteren Begehren um möglichst ständige Beschäftigung der Linienarbeiter und um Aufnahme einer grössern Zahl solcher ins Beamtenverhältnis konnte darauf hingewiesen werden, dass diesbezüglich, was möglich und zulässig, getan worden sei und auch künftig getan werde.

c. Die Kreisdirektionen wurden ermächtigt, die G r a t i f i kationen für 25- und 40jährige Dienstzeit auch den sogenannten Saisonarbeitern des Bahndienstes zu verabfolgen, wenn sie während 25 beziehungsweise 40 Jahren ununterbrochen im Dienste der Verwaltung gestanden und die Arbeit nur ausgesetzt haben, wenn sie die Bahn nicht beschäftigen konnte.

d. Eine durch Vermittlung des Eisenbahndepartements hierher gelangte Eingabe des V e r e i n s für S o n n t a g s h e i l i g u n g um Anordnung von Massnahmen zur Sicherung der S o n n t a g s r u h e f ü r T u n n e l b a u a r b e i t e r wurde dahin beantwortet, dass für Sonntagsarbeit eine Bewilligung der Bundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III,

4.3

650

Kantonsregierung nötig sei und dass eine solche nur für diejenigen Arbeiten erteilt werde, bei denen Sonntagsarbeit nicht umgangen werden könne.

2. An V o r k e h r e n o r g a n i s a t o r i s c h e r N a t u r führen wir an den Erlass einer Instruktion für die Aufnahme der Inventarbestände der Oberbaumaterialverwaltung, die Aufstellung von Bedingnisheften für die Lieferung von Stahldrähten und Stahlseilen zu Zentralanlagen und für die Lieferung von Schienenbefestigungsmitteln und Halbfabrikaten zu Weichen, Revision der Bedingnishefte für die Lieferung von Weichen, Stellböcken, Signalvorrichtungen, Kreuzungen und Zwangswinkeln und die Einführung des auf den Linien der ehemaligen Jura-SimplonBahn in Verwendung stehenden Tagebuches für das Bahnbewachungspersonal zur Aufzeichnung von besondern Anordnungen im Zugsverkehr auf dem ganzen Netze.

3. Einheitliche T y p e n wurden aufgestellt für die Vorsignale, die Abschluss-, Ausfahrts-, Block- und Rangiersignale, sowie für die Aufschriftentafeln mit den Stationsnamen.

4. Auf Einladung des Eisenbahndepartementes und im Einverständnis mit den Verbandsverwaltungen wurden zu den Beratungen der Kommission für elektrische Anlagen über die Entwürfe zu Vorschriften betreffend die Erstellung undInstandhaltung elektrischer L e i t u n g e n u n d E i n r i c h t u n g e n zwei Beamte d e r Generaldirektion delegiert.

5. Mit dem Organisationskomitee für die im Jahre 1906 stattfindende A u s s t e l l u n g in M a i l a n d haben wir eine Vereinbarung getroffen, gemäss welcher unsere Verwaltung an die Kosten der speziell den Simplontunnelbau zur Darstellung bringenden Baute einen Beitrag leistet und eine Anzahl der zum Tunnelbau verwendeten Maschinen zur Schaustellung überlässt.

Ausserdem werden wir in der Abteilung für Transportwesen ausstellen : Lokomotive A8/5 und Wagen AB4, AB3, C8 und F8 (Schnellzugsmaterial) ; das Modell für eine vollständige Strecken- und Stationssicherungsanlage ; ein Stück Geleise und eine Weiche nach den Normalien der S. B. B. ; Pläne und Photographien von Bauten des Bundesbahnnetzes.

651

6. Der Schotterwagenpark wurde um 77 Stück vermehrt, welche aus ausrangierten Güterwagen hergestellt wurden.

7. Grössere Beschädigungen der Bahnanlagen sind folgende vorgekommen : Am 19. Juni 1905 ist infolge eines Wolkenbruches der S t e i n l a u i b a c h b e i L u n g e r n a u s g e t r e t e nu n d hat grosse Schuttmassen zu Tal geführt. Die eiserne Bahnbrücke über diesen Bach wurde vom Murgang verschoben und so beschädigt, dass sie nicht mehr verwendet werden kann.

Ausserdem wurde die Bahn an vier Stellen mit Schutt und Schlamm überdeckt. Der durchgehende Verkehr war infolgedessen unterbrochen. Er konnte aber schon ändern Tages wieder aufgenommen werden, da es möglich war, das Geleise bis zur Herstellung einer Notbrücke auf den hergeschwemmten.

Schutt zu legen, der das Bachbett vollständig ausfüllte.

In der Nacht vom 17. auf den 18. Juli ist infolge heftiger rewitterregen die Linie zwischen G u l l y und V e v e y an verschiedenen Stellen auf eine Gesamtlänge von 1400 m. mit Erde überschüttet und beschädigt worden. Diese B e s c h ä d i g u n g e n hatten einen mehrstündigen Verkehrsunterbruch zur Folge und verursachten kostspielige Instandstellungsarbeiten.

Infolge der Ausbeutung einer Lehmgrube neben der Bahnlinie zwischen den Stationen Sirnach und Eschlikon sind im April 1905 starke S e n k u n g e n d e s B a h n d a m m e s eingetreten, indem der lehmige Grund unter dem Bahndamm seinen Halt verlor und seitlich hinausgequetscht wurde. Die totale Senkung hat zirka 4 m. betragen.

b. Bahnbau.

Î. In Sachen der B a h n h o f e r w e i t e r u n g T h u n hatten wir uns dem Eisenbahndepartement gegenüber zu den von einer ergänzten Variante III zum Projekt Auer begleiteten Vernehmlassungen des Reglerungsrates des Kantons Bern und des Gemeinderates von Thun bezüglich der Erstellung eines Zentralbahnhofes in Thun zu äussern. Wir haben uns nicht veranlasst gesehen, unsere früher eingenommene Stellung in dieser Sache zu ändern. Einem Gesuche des Regierungsrates des

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Kantons Bern, jetzt söhon, vor Erledigung der technischen Seite der Erweiterungsfrage, durch Experten die Grundlage zur Bestimmung der Beitragsleistung der Interessenten an die Mehrkosten eines Zentralbahnhofes nach Projekt Auer feststellen zu lassen, wurde vom Eisenbahndepartement nicht stattgegeben.

2. Auf sein Verlangen haben wir dem Eisenbahndepartement auch eine Projektskizze nebst Voranschlag für den U m bau des B a h n h o f e s B i e l mit Hebung des Personenbahnhofes zugestellt und mitgeteilt, dass der Umbau des Bahnhofes Biel nach diesem Projekte die Erstellung eines provisorischen Personenbahnhofes notwendig machen würde, was eine erhebliche Erhöhung der Kosten für provisorische Anlagen nach sich zöge. Das Eisenbahndepartement hat uns sodann ersucht, zwei neue Projektskizzen für den Umbau des Bahnhofes Biel auf jetzigem und erhöhtem Niveau nebst Kostenberechnungen vorzulegen.

3. In Sachen der B a h n h o f e r w e i t e r u n g S t. G a l-,, l e n sind uns vom Eisenbahndepartement die Vernehmlassungeii der Behörden des Kantons und der Stadt St. Gallen, sowie der beteiligten Verkehrsanstalten (Sekundärbahnen und Post) zur Rückäusserung zugestellt worden. Die Prüfung der in diesen Vernehmlassungen enthaltenen Begehren und Anregungen konnte im Berichtjahr nicht mehr abgeschlossen werden.

4. Wir hatten uns dem Eisenbahndepartement gegenüber zu den Projekten der B o d e n s e e - T o g g e n b u r g - B a h n über den A n s c h l u s s ihrer Linie von Herisau her a n d e n B a h n h o f S t. G a l l e n und über die Errichtung einer G e m e i n s c h a f t s s t a t i o n i n L i c h t e n s t e i g auszusprechen. Dem Anschlussprojekte für St. Gallen konnten wir zustimmen, da dasselbe die von uns bei der vorangegangenen Behandlung mit der Bodensee-Toggenburg-Bahn geäusserten Begehren berücksichtigte. Das Projekt für die Einmündung in Lichtensteig sah die Mitbenutzung unserer Strecke LichtensteigWattwil vor, während wir verlangen müssen, dass die Züge der Bodensee-Toggenburg-Bahn auf eigenem Geleise bis nach Wattwil geführt werden. Unsere Vernehmlassung zu dem Projekte für Lichtensteig ging dahin, dass wir dem Teilstück dieses Projektes nordwärts der genannten Station nur unter Vorbehalt der Tragung der Kosten für die zufolge des gewählten Tracés in

653 Lichtensteig erforderlichen Bauten durch die anschliessende Unternehmung zustimmen können.

5. Bei der Begutachtung unserer T r a c e p l ä n e f ü r die R i c k e n b a h n hatte die Regierung des Kantons St. Gallen heim Eisenhahndepartement die Linienführung südlich des Krankenhauses in Uznach angeregt. Unsere Studien zeigten, dass ganz erhebliche Mehrkosten entstünden, wenn dem Begehren entsprochen werden müsste. Wir haben daher Ablehnung desselben beantragt, und die Kantonsbehörde hat hierauf im Einverständnis mit der Lokalbehörde auf die weitere Verfolgung ihres Begehrens verzichtet.

6. Schon vor längerer Zeit ist der Jura-Simplon-Bahn auferlegt worden, zur S i c h e r u n g der B a h n z w i s c h e n S a l g e s c h u n d L e u k gegen Steinschläge von den Felsen von Varen die Linie auf eine gewisse Strecke in einen Tunnel zu verlegen. Wir fanden, dass eine Galerie und einige Schutzbauten im Freien genügen würden, und haben eine bezügliche Vorlage an den Verwaltungsrat vorbereitet. Die ständige Kommission hat uns bei der Vorberatung derselben eingeladen, von unserem Projekte vorerst dem Eisenbahndepartement Mitteilung zu machen, um dessen Stellungnahme in dieser Sache kennen zu lernen. Dieses hat sich nach einlässlicher Prüfung an Ort und Stelle mit der Belassung der Linie in ihrer jetzigen Lage einverstanden erklärt, unter der Bedingung, dass mit den Abräumungsarbeiten an den Felsen von Varen fortgefahren werde und dass die Frage, ob eine weitere Sicherung der Bahn durch Erstellung eines Tunnels oder einer Galerie zu schaffen sei, einstweilen noch offen bleiben solle.

7. Zu unserem Projekte betreffend die Ü b e r f ü h r u n g e i n e r S t r a s s e ü b e r den B a h n h o f R e n e n shat der Staatsrat des Kantons Waadt unter Hinweis auf eine Eingabe aus den Gemeinden Crissier, Bussigny und Ecublens verlangt, dass die Brücke breiter ausgeführt werde und dass ein oder zwei Trottoirs an derselben angebracht werden. Wir haben uns dem Eisenbahndepartement gegenüber bereit erklärt, die Brücke statt 5,5 m. 6 m. breit zu erstellen und sie mit Trottoiren zu versehen, letzteres sofern die Interessenten die erwachsenden Mehrkosten übernehmen.

«

654

8. Einem Projekte der Montreux-Oberland-Bahn über die Erstellung einer neuen W a g e n r e m i s e und w e i t e r e r G e l e i s e a n l a g e n a u f der S t a t i o n M o n t r e u x mussten wir unsere Zustimmung versagen, da die neuen Geleiseanlagen die Zufahrt zum Freiverladeplatz und diesen selbst stark beeinträchtigt hätten.

9. In bezug auf ein Konzessionsbegehren für eine Z a h n r a d b a h n v o n M o n t r e u x n a c h G l i o n haben w i r das Eisenbahndepartement auf die beschränkten Platzverhältnisse im Güterbahnhof Montreux aufmerksam gemacht, denn ein Anschluss der projektierten Linie wäre sehr schwierig und äusserst kostspielig. Das Eisenbahndepartement hatte indes schon von sich aus auf die aus den Verhältnissen im Bahnhof Montreux sich ergebenden Schwierigkeiten hingewiesen.

10. Zum allgemeinen Projekte der W y n e n t a l b a h n über die W e i t e r f ü h r u n g ihrer Linie von der Gaiss b i s zum A u f n a h m s g e b ä u d e des B a h n h o f e s Aarau hatten wir Bemerkungen zu machen in bezug auf die vorgesehene Lichthöhe für die Lenzburgerstrassenunterführung und betreffend den Eadius bei der Einmündung in die Bahnhofstrasse.

11. Auf ein nachträgliches Begehren der Gemeinde L a n g n a u um V e r b r e i t e r u n g der p r o j e k t i e r t e n S ä g e s t r a s s e n u n t e r f ü h r u n g haben w i r z u stimmend geantwortet, mit dem Vorbehalte, dass die Gemeinde Langnau die Hälfte der daherigen Mehrkosten übernehme.

12. Mit der von uns projektierten E r s t e l l u n g e i n e s P e r s o n e n d u r c h g a n g e s und e i n e r S t r a s s e n ü b e r f ü h r u n g zwecks Aufhebung zweier Niveauübergänge i n d e r G e m e i n d e D o r n a c h waren d i e interessierten Gemeinden Dornach und Ariesheim nicht zufrieden. Sie stellten weitergehende Begehren. Das Eisenbakndepartement hat einen Augenschein an Ort und Stelle veranlagst und sodann verfügt, dass die Bauten gemäss unserem ' Vorschlage zur Ausführung kommen sollen.

13. Bei Anlass ihrer Vernehmlassung zu unserem Projekte betreffend d i e V e r s t ä r k u n g d e r E i s e n b r ü c k e

f

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über der Strassenunterführung östlich der S t a t i o n S e e b a c h hat die Kantousregierung verlangt, dass diese Unterführung auf 13 m. verbreitert werde. In unserem Antwortschreiben an das Eisenbahndepartement haben wir uns bereit erklärt, dem Begehren zu entsprechen, sofern Kanton und Gemeinde die Mehrkosten gegenüber einer blossen Verstärkung dieser Brücke übernehmen würden.

14. Eine Eingabe der Gemeinden Kaisten und Ittenthal mit dem Gesuch um Bewilligung einer direkten Z u f a h r t zur S t a t i o n L a u f e n b u r g von Westen her haben wir in zustimmendem Sinne beantwortet, unter dem Vorbehalt, dass uns die Interessenten das zur Erstellung der- Zufahrt erforderliche Terrain kostenlos zur Verfügung stellen.

15. Von Seiten der Gemeinde Z o f i n g e n wird die Erstellung einer S t r a s s e n u n t e r f ü h r u n g b e i m A u f n a h m s g e b ä u d e der dortigen Station angestrebt. Wir haben dem Regierungsrat des Kantons Aargau, der das Begehren der Gemeinde bei uns vertrat, die Bedingungen mitgeteilt, unter denen wir die Erstellung dieser Unterführung zugestehen würden.

16. Der Kanton Aargau erstellt eine neue R h e i n b r ü c k e bei Z u r z a c h . Die Zufahrtsstrasse zu derselben macht Änderungen an den bestehenden Niveauübergängen über unsere Linie notwendig. Die diesbezüglichen Verhandlungen mit dem Regierungsrate des Kantons Aargau haben zu einer Vereinbarung geführt, derzufolge wir die neue Strasse unter der Bahn durchführen und in einiger Entfernung davon einen Fussgängerdurchlass erstellen, wogegen die Regierung sich mit der Unterdrückung dreier Niveauübergänge einverstanden erklärt und an die Kosten der Strassenunterführung einen Barbeitrag leistet.

17. Im Anschluss an die Verhandlungen bezüglich der Genehmigung des Projektes für die E r w e i t e r u n g der S t a t i o n O b e r w i n t e r t h u r haben wir die Verpflichtung übernommen, behufs Erleichterung des Zuganges zur Station von Heg! her in Verbindung mit der Gemeinde eine Personenuntierführung zu erstellen und verschiedene Änderungen an den Niveauübergängen im Bereiche der Station durchzuführen.

656

18. Mit der Gemeinde N e u e n b u r g ist ein Abkommen getroffen worden, wonach wir den N i v e a u ü b e r g a n g ,,de la B o i n e " beseitigen und durch eine Unterführung ersetzen, wogegen sie uns einen angemessenen Beitrag an die daherigen Kosten leistet.

19. Bin Gesuch der Stadtgemeinde B r i g , es möchte ihr der S p i t a l der S i m p l o n t u n n e l u n t e r n e h m u n g , sowie deren A b s o n d e r u n g s h a u s käuflich abgetreten werden, haben wir zurzeit abgelehnt, da wir auch für den Ausbau des zweiten Tunnels über diese Gebäude verfügen müssen.

Wir haben uns dagegen bereit erklärt, ihr diese Gebäude bis auf weiteres zu vermieten, sobald sie in unseren Besitz übergegangen seien.

20. Der Staatsrat des Kantons Genf hatte gewünscht, dass die Bundesbahnen das früher vorhanden gewesene G e l e i s e von der Station Villeneuve nach der Lände a m S e e wieder herstellen, um den Steinbrüchen von Arvel bei Villeneuve zu ermöglichen, für ihre Transporte nach Genf den Wasserweg zu benutzen. Diese Geleiseverbindung hätte eine schwere Belastung der Stationsanlagen von Villeneuve nach sich gezogen und grosse Erstellungskosten erfordert. Da dieselbe aber zu Zwecken bestimmt war, die dem Transportgeschäft der Bahn ferne standen, so konnten wir weder die Inanspruchnahme der Station Villeneuve durch diese Transporte zugeben noch die Erstellungskosten auf uns nehmen. Auch stand ausser Zweifel, dass der Wagenverband die Benutzung seines Materials nicht bewilligen werde. Das Gesuch mussto daher abgelehnt werden. Um den Bezug von Steinen aus den genannten Brüchen nach Genf zu erleichtern, wurden für Transporte in geschlossenen Zügen sehr ermässigte Taxen eingeführt..

21. Auf eine Anregung des Herrn Nationalrat Walder in Bülach, es möchte anlässlich der Erweiterung der Station Örlikon und der Erstellung des Verbindungsgeleises Örlikon-Seebach d i e e h e m a l i g e N a t i o n a l b a h n l i n i e b e i Glattbruggindie Bülacherlinie eingeführt und das bestehende selbständige Geleise beseitigt werden, haben wir geantwortet, dass diese Frage schon früher geprüft, aber fallen gelassen worden sei, und dass erst dann wieder auf dieselbe zurückgekommen werden könne, wenn einmal die Not-

657

wendigkeit zur Erstellung der II. Spur auf der Linie ÖrlikonBülach eintreten werde.

22. Aus Interessentenkreisen im Kanton Glarus und aus der Mitte des Kreiseisenbahnrates III ist die Anregung gemacht worden, d i e . L i n i e n f ü h r u n g z w i s c h e n d e n S t a tionen Zi egel br ü ck e, Weesen u n d N ä f e l s M o l l i s zu vereinfachen. Diese Anregung, die von Interessentengruppen aus dem Kanton St. Gallen bekämpft wird, ist in Prüfung genommen worden.

23. Der Stadtrat von Luzern hat das Ansuchen gestellt, w i r möchten z u r E r w e i t e r u n g d e r G e p ä c k r ä u m e , zur B e s c h a f f u n g einer g e d e c k t e n Omnibush a l l e u n dz u r E r s t e l l u n g e i n e s A u s w a n d e r e r w a r t s a a l e s i m P e r s o n e n b a h n h o f L u z e r n eine Erweiterung desselben, die in der Hauptsache auf einen symmetrischen Ausbau des Aufnahmsgebäudes hinauslief, vornehmen.

Er anerbot sich, das hierzu nötige Terrain mit uns abzutauschen.

Es muss zugegeben werden, dass die Gepäckdienstanlagen für den Verkehr der Hochsaison etwas beschränkt sind. Diesem Übelstande kann ohne symmetrischen Ausbau des Gebäudes abgeholfen werden. Immerhin schien es uns angezeigt, auf die Landtauschofferte des Stadtrates von Luzern zwecks Sicherung des Bodens für einen späteren kleineren Anbau an das Gebäude einzutreten. Eine Antwort haben wir diesbezüglich noch nicht erhalten. Was die gedeckte Omnibushalle und den Wartsaal für Auswanderer anbelangt, so haben wir, weil kein Bedürfnis nach solchen Bauten vorliegt, es abgelehnt, der Anregung des Stadtrates weitere Folge zu geben.

24. Die Gesuche um E r r i c h t u n g von S t a t i o n e n bei Conthey zwischen Ardon und Sitten, bei Worblaufen zwischen Bern und Zollikofen, bei Brittnau zwischen Zofingen und Reiden und bei Bollingen zwischen Rapperswü und Schmerikon, ferner um E r r i c h t u n g von H a l t e s t e l l e n bei Evouettes zwischen Le Bouveret und Vouvry, ,,aux Gonelles" zwischen Vevey und St. Saphorin, beim Wegübergang nach Varambé am Nordende des Bahnhofes Genf, bei Pontenet zwischen Malleray und Reconvilier, bei Ittingen zwischen Lausen und Sissach, ,,in der Thüelen" bei Mägenwil und bei Ober-Illnau, sowie die Gesuche um A u s b a u der H a l t e s t e l l e

658

Genthod-Bellevue zur Vollstation und um E r r i c h t u n o e i n e r G ü t e r s t a t i o n zur Bedienung der Metallwerke Dornach zwischen Dornach und Asch haben wir abschlägig beschieden, weil ein genügender Verkehr nicht zu erwarten gewesen wäre.

Dagegen sind wir auf ein Gesuch der Gemeinde Dompierre an der Broyetalbahn um Ausbau der dortigen Haltestelle zur Vollstation eingetreten, nachdem der von uns geforderte Beitrag an die Brstellungskosten zugesichert worden war. Auch für die Station Zwingen haben wir den Ausbau zur Vollstation zugesagt, falls die Gemeinden des Lüsseltales, welche diese Ergänzung anstreben, die von ihnen verlangte Kostenbeteiligung übernehmen.

Gegen den Entscheid des Eisenbahndepartements, dass bei A 11 i k o n , zwischen den Stationen Wiesendangen und Islikon, eine neue Station zu erstellen sei, haben wir, jedoch erfolglos, an den Bundesrat rekurriert.

25. Dem eidgenössischen Oberbauinspektorat gegenüber haben wir grundsätzlich unsere Bereitwilligkeit erklärt, uns an d e n Kosten d e r A u s b a g g e r u n g d e s R h o n e b e t t e s zwischen Riddes und Martigny und der Erhöhung des linksufrigen Dammes, sowie an den Kosten der V e r b a u u n g d e r F a r à bei Riddes zu beteiligen.

26- Ein durch die schweizerische Oberpostdirektion vermitteltes Begehren um Zuweisung eines weiteren Raumes im neuen A u f n a h m s g e b ä u d e B a s e l an den d e u t s c h e n Z o l l , zum Zwecke der Vorabfertigung von Postkollis mit der Bestimmung nach Deutschland, musste abgelehnt werden, da der Stand der Bauten die Beschaffung dieses Raumes nicht mehr zulässt.

Dagegen haben wir mit der schweizerischen Postverwaltung Vereinbarungen über die Erstellung eines P o s t g e b ä u des und eines Posttunnels im Bahnhof Laus a n n e , sowie betreffend die Überlassung von Räumlichkeiten in unserem neuen D i e n s t g e b ä u d e im Personenbahnhof Bern getroffen.

27. Die Generaldirektion der badischen Staatseisenbahnen hat uns ihre Entwürfe für die Einrichtung der P e r r o n s p e r r e auf den Gemeinschaftsstationen K o n s t a n z , S i n -

659 g e n , S o h a î f h a u s e n (Perron III) und W a l d s h u t vorgelegt. Wir konnten denselben beistimmen, da die Reisenden von und nach unsern Linien von der Sperre nicht betroffen werden.

Einem weitern Vorschlag dieser Verwaltung, wonach ein Teil des uns gehörenden Terrains im Geleisedreieck zwischen Konstanz, Kreuzungen und Emmishofen zu G e l e i s e e r w e i t e r u n g e n f ü r d e n B a h n h o f K o n s t a n z verwendet werden solle, sowie ihrem Projekte betreffend die E r w e i t e r u n g d e s B a h n h o f e s S i n g e n zwecks Einführung der II. Spur von Immendingen her, haben wir ebenfalls zugestimmt.

Die badische Bahn ist bei uns auch wegen der Erweiterung der Freiverladeanlagen im B a h n h o f S c h a f f h a u s e n und der Einführung der Doppelspur von Singen her in denselben vorstellig geworden. Da noch andere auf die Erweiterung des Bahnhofes Schaffhausen Bezug habende Fragen in der Schwebe sind, haben wir der badischen Bahn geantwortet, dass ihre Begehren nur auf Grund eines Projektes erledigt werden könnten, welches die sämtlichen Fragen betreffend die Erweiterung dieses Bahnhofes berücksichtige. Das Projekt ist von der Kreisdirektion III in Arbeit genommen worden.

28. Der Generaldirektion der Eisenbahnen in ElsassLothringen haben wir auf ihr Begehren hin zugesagt, dass wir in den W a r t s ä l e n der E. L. B. im n e u e n A u fn a h m s g e b ä u d e d e s B a h n h o f e s B a s e l kleine Büffets erstellen werden, um den Reisenden nach dem Elsass auch nach Passieren des deutschen Zolles noch eine Gelegenheit zur Einnahme von Erfrischungen zu bieten.

Diese Verwaltung hat uns ihre Bemerkungen zu den Detailplänen über die Gestaltung der A n l a g e n im B a h n hof Basel für ihren Personen-, Gepäck- und E i l g u t d i e n s t mitgeteilt ; wir haben denselben Rechnung getragen.

29. B a u a u s f ü h r u n g .

a. Sauten unter der Leitung der Generaldirektion.

Mickentunnél.

Über den Stand der Tunnelarbeiten auf Ende 1905 gibt die folgende Tabelle Aufschluss :

660 Gesamtlänge des Tunnels 8604 m.

Südseite

Nordseite

m.

m.

m.

1683 1331 3014 1060 1034 1014 Tage 210,305

2695 2603 5298 2961 2899 2855 Tage 476,699-

Länge des Stollens pro Ende 1904 1012 Fortschritt im Jahre 1905. . .

1272 Länge des Stollens pro Ende 1905 2284 Vollausbruch pro Ende 1905 auf 1901 Widerlager pro Ende 1905 auf . 1865 Gewölbe pro Ende 1905 auf . 1841 Total der Arbeitsschichten seit BeTage ginn der Arbeiten bis Ende 1905 266,394

Total

Das durchfahrene Gebirge wies im Jahre 1905 keine wesentlich anderen Gesteinsverhältnisse auf als bisanhin : auf der Südseite vorherrschend Mergel, von einzelnen 5--10 m. dicken Kalksandsteinschichten durchsetzt, auf der Nordseite 60--100 m.

starke Sandstein- und Mergelbänke in ziemlich regelmässigem Wechsel. Die Temperatur des Felsens betrug Ende 1905 zirka 17,50 C., die der Luft an beiden Stollenorten 18,5° C. im Mittel.

Auf der Südseite haben sich die Wasserzuflüsse etwas vermehrt ; es flössen am Jahresschluss 24 Sekundenliter aus dem Tunnel. Der Stollenort der Nordseite war fast immer trocken ; die ausgepumpte Wassermenge betrug Ende 1905 1,8 Sekundenliter.

Der Stollenvortrieb erfolgte auf beiden Tunnelseiten aussehliesslich von Hand. Gegen Ende Januar wurden auf der Südseite die' im Dezember 1904 wegen des Auftretens von Grubengas eingestellten Stollenarbeiten wieder aufgenommen.

Das auf der Südseite eingeführte Abbausystem, nach welchem die Stollensohle 90 cm. über Schwellenhöhe liegt, ist zu Ende des Berichtjahres aufgegeben und die Stollensohle auf die Tunnelsohle gesenkt worden. Im Vollausbruch wird die Tunneldecke beiderseits eingebaut.

Im Juni ist auf der Südseite mit dem Abteufen auf Tunnelsohle und dem Untermauern der Widerlager vom Portale an begonnen worden. Die Länge des fertig ausgebrochenen Tunnels betrug pro Ende 1905 513 m. ; die Widerlager waren auf 421 m. Länge unterfangen.

Die auf der Nordseite nach belgischem System betriebene Strecke vom Portal bis 305 m. ist im Oktober vollendet worden.

Bezüglich der Installationen ist zu erwähnen, dass zum Transport der Arbeiter, sowie des Ausbruchs- und des Mane-

661

rungsmaterials in den fertiggewölbten Tunnelpartien, Lokomotivbetrieb eingeführt worden ist. Die bisherigen Ventilationseinriohtungen sind durch 50 P. S. Ventilatoren ersetzt worden.

Auf der Südseite sind deren zwei im Maschinenhause, auf der Nordseite zwei beim Eingange in den schrägen Stollen in der Rickenschlucht im Betrieb, je mit elektrischem Antriebe. Es können mit denselben beidseits je 4 m3 Luft in der Sekunde in den Tunnel getrieben werden.

Zur Fortleitung der Luft dienen 80 cm. weite Eisenblechrohre, welche am Tunnelgewölbe aufgehängt sind. Auf der Südseite waren pro Ende 1905 1610 m. dieser Leitung (vom Portal an gemessen) im Betrieb.

Auf der Nordseite wurden diese Rohre durch den schrägen Stollen hinunter bis in den Tunnel gelegt. Für die Wasserförderung sind auf dieser Seite 4 elektrisch angetriebene Pumpen im Tunnel installiert, welche nach Bedarf funktionieren und das Wasser in den Voreinschnitt hinaufbefördern.

Unfälle sind im Berichtjahre 486 (268 auf der Süd-, 218 auf der Nordseite) vorgekommen, wovon 4 (l auf der Süd-, 3 -auf der Nordseite) mit tödlichem Ausgange.

b. Bauten unter Leitung der Kreisdirektionen.

Kreis I.

Si m plontunne. Die Arbeitsleistungen im Jahre 1905 sind in folgender Tabelle zusammengestellt: Südseite -- Iselle

Nordseite -- Brig Diagramm

Stand 31. Dez.

1904

Leistung pro 1905

m.

m.

Stand Dl. Dez.

1905

Total

Stand 31. Dez.

1904

Leistung pro 1905

Stand 31. Dez.

1905

Leistung pro 1905

m.

Hl.

m.

m.

m.

10376

9162

191

9353

19729

durchgeschlagen 24. Februar 1905.

.

10376

Parallelstollen

10154

11

10165

9172

458

9630

1 9 795

durchgeschl agen 6. Juli 1905.

Firststollen

.

10100

388

10488

8522

75»

9281

19769

vollendet 11. September 1905.

Vollausbruch .

10070

418

10488

8380

901

9281

19 769

vollendet 28. September 1905.

Mauerung des Tunnels I .

9906

602

10508

8271

990

9261

19769

vollendet 18. Oktober 1905.

Sohlstollen

°

663

A u s b r u c h a r b e i t e n . Der Sohlstollen wurde am 24. Februar 1905, morgens 7 Uhr 20 Minuten, durchgeschlagen, wobei sich beim Zusammentreffen von Nord und Süd keine nennenswerten Abweichungen ergaben. Am 6. Juli fand der Durchschlag des Parallelstollens statt. Bis zum 24. Juli wurde ein Teil des Wassers im Gegengefälle nach der Nordseite gepumpt, von diesem Zeitpunkte an lief es nach der Südseite.

Es sind im Jahre 1905 191 m. Sohlstollen, 469 m. Parallelstollen aufgefahren und 1147 m. Firststollen und 1319 m.

Vollausbruch erstellt worden. Die transportierte Ausbruchmasse beträgt 61,005 m3.

M a u e r u n g s a r b e i t e n . Im Parallelstollen wurden ausgeführt 958 m. Kanal, 1328 m. Verkleidung und 790 m.

Sohlenbetonierung. Hiervon fällt der grösste Teil auf die Südseite. Im Tunnel I wurden 1592 m. Verkleidung erstellt. Die ausgeführte Mauerung betrug 26,179 m3.

Auf der Nordseite besteht das Gewölbe auf 6242 m. aus künstlichen Betonsteinen. Eine Rekonstruktion der Verkleidung musste im Tunnel I, namentlich in der Ausweiche in der Tunnelmitte ausgeführt werden und auf der Südseite in verschiedenen Gewölberingen zwischen km. 6 und 8. Wegen ungenügendem Lichtraumprofil wurden 10 Ringe teilweise ausgewechselt. Ausserdem musste zwischen km. 4,5--7,3 auf der Südseite wegen zu hoher Sohlenverkleidung das Geleise höher gelegt werden. Das Maximum dieser Höherlegung erreichte 15 cm.

T u n n e l v e n t i l a t i o n und A b k ü h l u n g . Auf der Nordseite war bis Ende Dezember nur ein Ventilator im Gang ; später wurden zwei Ventilatoren auf Menge gekuppelt.

Es sind innerhalb 24 Stunden zwischen 3 und 5 Millionen m3 Luft in den Tunnel gefördert worden. Die Luft hatte am Einlauf eine Temperatur von l--17° 0. Vom 1. Januar bis 15. März wurde die Luft durch den Parallelstollen eingeblasen, vom 16. März bis 22. April durch den Parallelstollen angesogen, vom 23. April an und bis Ende Dezember wurde sodann durch Tunnel I eingeblasen, und es strömt die Luft durch diesen nach der Südseite aus. Dabei ist für ein richtiges Funktionieren der Ventilation notwendig, dass die Türen in den alle 200 m. vorhandenen Verbindungstraversen zwischen Tunnel I und Stollen II geschlossen bleiben.

Infolge des steten Einblasens der kalten Luft von der Nordseite her in den Tunnel I nahm die Lufttemperatur in demsel-

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ben auf der Nordseite beständig ab. Dieselbe betrug Ende Dezember bei km. 9 26° C. ; dagegen wurde die Lufttemperatur auf der Südseite gesteigert und erreichte zwischen km. 12 und 15 das Maximum von 29,2° C.

Abkühlungsapparate waren auf der Nordseite anfänglich 8, später 6 und Ende Dezember noch 4 in Tätigkeit. Das hierfür von den Zentrifugalpumpen gelieferte Abkühlungswasser ging dementsprechend von 67 auf 13 Sekundenliter zurück.

Die Hochdruckpumpen lieferten auch einen Teil (4--22 Sekundenliter) des Wassers ; im November wurde deren Betrieb eingestellt. Die Anfangstemperatur des Abkühlungswassers betrug von 1,75° bis 10° und stieg bis zur Verwendungsstelle auf 17,2 o C.

Auf der Südseite wurde die Luft stets durch den Parallelstollen eingeblasen, sie strich durch denselben bis zur Tunnelmitte, ging in der Kreuzungsstation in Tunnel I hinüber und nahm ihren Weg mit der von Norden zuströmenden Luft durch Tunnel I dem Südportal zu. Innerhalb 24 Stunden sind regelmässig ungefähr 3 Millionen m3 eingeblasen worden. Die Luftabkühlung wurde zu Beginn des Jahres mit 10 Zerstäubungsund Spritzapparaten ausgeführt, welche Zahl nach und nach auf l reduziert worden ist. Das Abkühlungswasser wurde den auf der Südseite bei km. 4,4 angeschlagenen kalten Quellen entnommen und durch eine Turbine mit Zentrifugaldruckpumpe an die Verwendungsstelle gefördert. Die Anfangstemperatur von 12° C. dieses Wassers stieg bis zur Verwendungsstelle auf 15,5 bis 20° C. Die Menge des Abkühlungswassers betrug 10 bis 64 Sekundenliter. Ende Dezember wurde die Abkühlung auf der Südseite ganz eingestellt.

Zur Abkühlung der Luft nach Eröffnung des Betriebes soll die Kühlwasserleitung von der Nordseite her bis km. 10,2 beibehalten und 4 Zerstäubungs- und 3 Spritzapparate zwischen km. 8,2 und 10,2 aufgestellt werden. Beim elektrischen Betrieb wird wahrscheinlich jegliche Abkühlung entbehrt werden können.

B e s c h o t t e r u n g u n d G e l e i s e l a g e . A u fd e r Nordseite wurden 17,722 m3 Schotter in den Tunnel geführt und die Schotterlage vom Portal bis km. 10,14 vollendet. Das Geleiselegen begann am 16. November 1905 und war Ende Dezember bis km. 10,14 fertig.

Auf der Südseite konnte der Schottertransport am 8. August beginnen, Ende des Jahres war unter Aufwendung von

665 11,400 m3 Schotter die erste Lage vom Portal bis km. 9 eingebracht. Das Oberbaumaterial wurde auf dem Dienstgeleise transportiert und längs den Widerlagern verteilt. Mitte Februar 1906 wurde die Geleiselage auch auf der Südseite vollendet.

W a s s e r m e n g e . Das auf die Nordseite abfliessende Tunnelwasser betrug 50--80 Sekundenliter. Auf der Südseite schwankte das Tunnelwasser je nach der Jahreszeit zwischen 823--1280 Sekundenliter ; die warmen Quellen zwischen km. 95l--10,2 sind darin mit 150--320 Sekundenlitern enthalten.

I n s t a l l a t i o n e n . Bei den Installationen traten nur geringe Änderungen ein. Auf der Nordseite ist der hölzerne Verbindungskanal zwischen dem Ventilatorenhaus und dem Parallelstollen abgebrochen worden, so dass jetzt die Ventilatoren nur noch mit dem Tunnel I verbunden sind. Da der Lokomobilraum für die elektrischen Zentralen des Betriebes verwendet werden muss, wurden zum Unterbringen der Lokomobile beidseitig Holzschuppen erstellt.

A r b e i t e r s t a n d . Im ganzen sind im Jahre 1905 auf ·der Nordseite : 124,890 Tagschichten im Tunnel und 59,040 ausserhalb desselben geleistet worden ; auf der Südseite 376,580 Tagschichten im Tunnel und 147,370 ausserhalb desselben.

Durchschnitt pro Arbeitstag auf der Nordseite im Tunnel 390 und ausserhalb 175, auf der Südseite im Tunnel 1070 und ausserhalb 385 Schichten.

U n f ä l l e . Auf der Nordseite kamen im Tunnel 185 und ausserhalb desselben 17 Unfälle vor. Hiervon hatten 2 im Tunnel einen tödlichen Verlauf. Auf der Südseite kamen im Tunnel 806 und ausserhalb desselben 84 Unfälle vor, wovon keiner mit schweren Folgen.

B a h n h o f B r i g . Alle Gebäude und die Geleise bis zum Transitgüterschuppen sind vollendet.

Die Stellwerksanlage ist bis auf 2 Signale und die elektrische Verbindung zwischen den einzelnen Stellwerken und dem Zentralapparat fertig montiert. Die elektrische Beleuchtung der Bahnhofanlage geht der Vollendung entgegen. Zwischen dem Aufnahmsgebäude und der Zentrale sind die Kabel gelegt ; die Zentrale selbst und die Transformatorenstationen sind vollendet.

Auf der Südseite wird die Zentrale montiert werden, sobald das Material durch den Tunnel geführt werden kann.

Bundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

44

666

Für die Zentralen Brig und Iselle sind je 2 Turbinen à 250 HP. in Ausführung begriffen.

Am 1. Juli 1905 ist der neue Bahnhof Brig provisorisch in Betrieb genommen worden.

Von den weiteren im Kreis I ausgeführten B a u t e n sind folgende z u r V o l l e n d u n g g e l a n g t : L e u k. Verlängerung des Perrons und Erstellung eines* neuen Reservoirs für die Speisung der Lokomotiven.

St. L é o n a r d . Verlängerung des Stumpengeleises und Erweiterung des Verladeplatzes.

V u f f l e n s - l a - v i l l e . Erstellung eines Parallelweges zur Beseitigung eines Bahnüberganges.

Y v e r d o n. Vergrösserung und Umbau des Aufnahmsgebäudes und des Restaurationsgebäudes, Erstellung einer neuen Lokomotivdrehscheibe von 18 m. Durchmesser und einer Putzgrube.

N e u c h â t e l . Fertigstellung des neuen Dienstgebäudes für den Fahrdienst.

T ü s c h e r z . Ausbau zur Vollstation.

C h e x b r e s . Vollendung der Geleiseanlagen für den Anschluss der Vevey-Chexbres-Bahn, Ergänzung der Wasserversorgung zum Speisen der Lokomotiven und Erstellung eines Doppelwärterhauses.

Überholungsgeleise i n L e u k , S i d e r s , R i d d e s , V e r n a y a z und Verlängerung der Ausweichgeleise in A r d o n , E v i o n n a z und V o u v r y.

Wartehallen für die Haltestellen St. S a p h o r i n , B p e s s e s und V i l l e t t e .

Neue Zentralanlagen in T u r t m a n n , G r a n g e s , St. L é o n a r d , A r d o n , E v i o n n a z , T ü s c h e r z und B ü m p l i z und Ergänzung der Zentralanlagen in P a l e z i e u x und K e r z e r s.

Einrichtung der elektrischen Beleuchtung in G o r g i e r St. A u b i n , St. B i a i s e und M u r t e n.

Ausrüstung der Haltestelle V u f f l e n s - l a - v i l l e mit Signalen, dem elektrischen Block und dem Telegraphen, sowie ·der Stationen A 11 a m a n und V e r s o i x mit Vorsignalen.

667

Versorgung zweier Wärterhäuser bei Palézieux und Siviriez mit Wasser.

Ersatz einer hölzernen Überfahrtsbrücke bei Riddes durch eine eiserne.

Zweites Geleise Grandvaux-Chexbres.

Dasselbe konnte nach Vollendung der Rekonstruktion des Mauerwerkes im Grandvauxtunnel am 30. September in Betrieb genommen werden.

Bauten in Ausführung.

R e n e n s. Die Erdarbeiten für die Bahnhoferweiterung sind in der Hauptsache durchgeführt. Es verbleibt noch die Erstellung der Perronanlagen des neuen Aufnahmsgebäudes, der Überführung der Strasse nach Crissier, sowie der zentralen Signal- und Weichenstellung.

L a u s a n n e . Die neuen Geleiseanschlüsse sind erstellt und die Eilgutanlagen in der Hauptsache beendet. Die Strassenüberführung bei Montbrillant ist in Ausführung. Es verbleibt noch die Erstellung des Aufnahms- und Postgebäudesr der Personentunnel, der Perrons und Perronhallen, des Dienstgebäudes, sowie der zentralen Weichen- und Signalstellung und die Erweiterung des Depots.

V e v e y. Die Arbeiten zur Erweiterung dieses Bahnhofes sind zu Ende geführt, mit Ausnahme des Umbaues des Aufnahmsgebäudes, der Unterführung des Moulins und der Zentralanlage.

Y v e r d o n. Erweiterung der Lokomotivwerkstätte. Die eiserne Dachkonstruktion befand sich auf Jahresschluss in Montierung.

St. M a u r i c e . Die Erd- und Entwässerungsarbeiten für die Stationserweiterung sind vollendet, ebenso die Unterführung de l'Abbaye und des Chables, sowie die Überführung auf der Südseite der Station.

Z w e i t e S p u r A i g l e - S t . M a u r i c e . D i e Unterbauarbeiten sind im Gange. Die zweite Brücke über die Rhone bei Massongex ist erstellt. Die Betriebsübergabe kann auf 1. Mai 1906 in Aussicht genommen werden.

Z w e i t e S p u r O r o n - V a u d e r e n s . D i e Arbeiten gehen der Vollendung entgegen. Das II. Geleise wird im Frühjahr 1906 dem Betriebe übergeben werden können.

Z w e i t e S p u r D a i l l e n s - V a l l o r b e . Das II. Geleise ist zwischen der Station Arnex und km. 27,8 bei Bofflens auf

668

der ersten SchoUerlage gelegt. Der Umbau des Mauerwerkes im Tunnel von La Sarraz ist vollendet und desjenigen im Tunnel du Moulin Bornu nahezu. Zwischen Bofflens und Croy ist das Geleise verlegt, ebenso zwischen Croy und Vallorbe mit Ausnahme einer Strecke von 1700 m. Die Erweiterungsbauten auf der Station Croy, sowie die Stützmauern bei Les Grands Bois, Le Day und La Montagne sind nahezu vollendet. Die umfassenden Entwässerungsarbeiten sind vorgerückt. Der Niveauübergang bei Le Day wurde am 30. Dezember aufgehoben. Auf dem Teilstück Croy-Les Grands Bois ist die II. Spur am 1. Mai 1905 in Betrieb genommen worden.

B a h n h o f V a l l o r b e . Die Erdarbeiten und Kunstbauten für die Einführung der II. Spur sind vollendet, ebenso die neue Drehscheibe von 18 m. Durchmesser mit den Zufahrtsgeleisen und die neue Holzverladerampe mit Stumpengeleise. Die übrigen Arbeiten werden energisch betrieben. Von 155,000 m 3 Aushub waren am Ende des Berichtsjahres 103,000 m3 abgetragen.

Kreis II.

Vollendete Bauten.

R a n g i e r b a h n h o f B a s e l . Änderung und Erweiterung der Geleisegruppe K.

W e r k s t ä t t e Ö l t e n . Provisorische Reparaturwerk stätte für vierachsige Wagen, Holzschuppen und Speisehalle für die Werkstättenarbeiter, Magazineinbau.

H i n d e l b a n k . Strassenunterführung.

T h u n. Erweiterung der Abstellgeleise.

L u z e r n. Vergrösserung der Bureaux der Güterexpedition und Erstellung von Arbeiterlokalen, Dienstwohnung in der Sentimatte.

G l o v e l i e r . Erweiterung der Geleiseanlagen, Umbau des Aufnahmsgebäudes und Erstellung eines Perrondaches infolge Einführung der Lokalbahn Saignelégier-Glovelier.

Stationserweiterungen T ä g e r t s c h i , W i c h t r a c h , Cortébert.

Neue Zentralanlagen i n C o u r r e n d l i n , C h o i n d e z und L y s s.

669

Bauten in Ausführung.

Umbau des P e r s o n e n b a h n h o f e s Basel.

Neues Aufnahmsgebäude. Die Zimmerarbeiten und die Ziegeleindeckung sind nahezu vollendet ; für die Eisenkonstruktion über dem Vestibül ist die Gerüstung in Arbeit.

Die Fundation des Eilgutgebäudes E. L. B., die Rampenmauern und die Eampengeleise sind erstellt. Das Dienstgebäude östlich vom neuen Aufnahmsgebäude ist in Angriff genommen und für das Transitpostgebäude ist mit dem Aushub begonnen worden. Die Eisenkonstruktion für die nördlichen Perronhallen wird montiert.

Tieferlegung der Linie gegen Muttenz u n d d e n B a d i s c h e n B a h n h o f . D i e Futtermauern sind nahezu vollendet ; an der St. Jakobstrassenbrücke ist das nördliche Widerlager vollendet. Die provisorische Zufahrt von der St. Jakobstrasse her zur provisorischen St. Jakobstrassenbrücke wurde am 17. November dem Verkehr übergeben.

L a u f e n . Die Unterbauarbeiten für die Stationserweiterung gehen der Vollendung entgegen.

Unterführung der :Worblaufenstrasse zwischen Zollikofen und .Bern. Die Widerlager und Flügel sind erstellt und die Montierung der Brücke hat begonnen.

N e u e S t a t i o n B e t t l a c h . D i e Unterbauarbeiten sind vollendet.

Die Wärterhäuser in Courfaivre und Choindez sind unter Dach gebracht.

Kreis III.

Vollendete Bauten.

Z ü r i c h . Durchführung des I. Hallengeleises über die Sihl, Einrichtung von Räumen für den Transitpostdienst im ehemaligen Lagerhaus, Anbau an die Lokomotivremise zur Aufnahme einer Lokomotivwägevorrichtung, Bureaugebäude für die Ahfertigungsbeamten im Vorbahnhof.

B a d e n . Rückstellgeleise auf der Seite gegen Turgi.

B r u g g. Neue Lokomotivdrehscheibe von 18 m. Durchmesser.

U s t e r. Schiebebühne zur Verbindung von 2 Stumpengeleisen.

670

L a u f e n b u r g . Vergrösserung des Aufnahmsgebäudes und des Abortgebäudes. Erstellung eines Perrondaches.

Schutzgalerie zwischen Weesen und Mühlehorn.

Erweiterung der Stationsanlagen in S c h ö n e n w e r d , Wildegg, Hellingen, Benzenschwil, Erlenbach, Murg, Niederhasli, Schwanden, Rüti, F e l s e n a u undG l a t t b r u g g .

Vergrösserung der Güterschuppen in S c h l i e r e n , R i c h t e r s w i l, M u r g und R a î z.

Wagenwascheinrichtungen in M ü h l a u , R ü t i und Schwanden.

Perrondächer in W e t t i n g e n und W a l l e n s t a d t .

Neue Brückenwagen in R e g e n s d o r f - W a t t und Stein-Säckingen.

Vorsignale i n Z o l l i k o n , U r d o r f , B i r m e n s dorf, Knonau, Felsenau, Äugst, Benzens c h w i l und Z u g.

Einrichtung der elektrischen Beleuchtung in W i l d e g g , T ü r g i, W e t t i n g e n , B a a r undK ü s n a c h t .

Wasserversorgung der Station Weesen und je eines Wärterhauses zwischen Hornussen und Frick, Hedingen und Affoltern a. A., Lachen und Siebnen, sowie Reichenburg und Eilten.

Glockensignale auf der Strecke Bassersdorf-EffretikonIllnau.

Streckenblockeinrichtung zwischen Mumpf und Möhlin.

Neue Telegraphenleitungen Zürich - Bülach - Schaffhausen, Olten-Aarau und Suhr-Aarau.

Elektrische Zugsmeldevorrichtung vom Albistunnel nach der Station Sihlhrugg.

Lenzburgerstrassenunterführung in Aarau, Wegunterführungen zwischen Rupperswil und Wildegg und bei Pfungen-Neftenbach, Wegüberführungen zwischen Rupperswil und Wildegg, Turgi und Baden, Effingen und Hornussen, Hornussen und Frick, sowie zwischen Mumpf und Möhlin.

Erstellung von 16 Wärterhäusern, wovon 11 mit Wasserversorgung.

671

Z w e i t e S p u r B r u g g - S t e i n = S ä c k i n g e n . Am 1. September 1905 wurde der zweispurige Betrieb auî der ganzen Strecke aufgenommen.

Bauten in Ausführung.

N e u e W e r k s t ä t t e n Z ü r i c h . Zwischen d e m Rangierbahnhof Zürich und der Station Altstetten wurde mit der Anschüttung des neuen Bahnkörpers für die, behufs Erstellung der neuen Werkstätten, zu verlegenden Aarauergeleise begonnen.

Ö r l i k o n. Bis Ende des Jahres war von dem Aushub für die Stationserweiterung etwa ein Drittel geleistet. Einzelne Kunstbauten sind in Angriff genommen.

S c h a f f h a u s e n . Das neue Zollgebäude und die damit im Zusammenhang stehende Verlängerung der badischen Güterhalle nebst Rampe sind im Rohbau vollendet.

R i c h t e r s w i l . Die Arbeiten für die Erweiterung der Geleiseanlagen und für die Vergrösserung des Güterschuppens wurden weitergeführt.

U e t i k o n. Unter- und Oberbau für die Stationserweiterung sind vom Westende der Station bis zum Aufnahmsgebäude durchgeführt und mit der Verbreiterung des Planums südlich der bestehenden Anlagen ist angefangen worden.

R a p p e r s w i l . Mit der Erweiterung des Anbaues an die Lokomotivremise und der Erstellung einer neuen Brückenwage ist begonnen worden.

W a l l i s e l l e n und K i l l w a n g e n . Die Erweiterungsbauten sind der Vollendung nahe.

Kreis IV.

Vollendete Bauten.

R o m a n s h o r n . Erweiterung der Akkumulatorenladestation.

R o r s c h a c h . Aufenthaltslokal für die Depotarbeiter, Vergrösserung des Kohlenlagerplatzes und Magazin für die Drucksachenverwaltung.

C h u r. Anbau an das Hauptgebäude der Werkstätte mit Speiseanstalt für die Arbeiter.

672

H ü t t l i n g e n - M e t t e n d o r f . Neue Haltestelle.

R e b s t e i n - M a r b a c h . Neues Abortgebäude.

B ü t s c h w i l . Aufbau eines Stockwerkes zur Verbesserung der Vorstandswohnung.

Verlängerung der Kreuzungsgeleise in A n d e l f i n g e n , S e u z a c h und O s s i n g e n und Erstellung eines solchen in S i 11 e r t a 1.

Erweiterung der Stationsanlagen in E t z w i l e n , E m m i s h o f e n , St. F i d e n , R ü t h i (Rheintal) und S e v e l e n.

Vergrösserung der Güterschuppen auf den Stationen M ä r s t e t t e n , A a d o r f , W i n k e l n , G o l d a c h u n d Heerb r u g g.

Perronerhöhungen mit Entwässerungsarheiten auf den Stationen A n d e l f i n g e n , K r e u z u n g e n , E s c h l i k o n , und U z w i 1.

Brückenwagen in W i n t e r t h u r und F r a u e n f e l d .

Zentralanlagen in F e l b e n , H ü t t l i n g e n - M e t t e n d o r f , T ä g e r w i l e n und S e v e I e n.

Verbesserung der Beleuchtung. Einrichtung der elektrischen Beleuchtung in L a n d q u a r t und L i c h t e n s t e i g , und der Gasbeleuchtung in G o l d a c h , sowie Erweiterung, der Gasbeleuchtung in R o r s c h a c h .

Ergänzung der Wasserversorgung in B u c h s und Versorgung zweier Wärterhäuser mit laufendem Wasser.

Erstellung von Vorsignalen auf den Stationen F e u e r t h a l e n , S c h l a t t , D i e ss e n h o f e n , S o h l a t t i n g e n , A r b o n , B ü r g l e n u n dM ü l l h e i m .

Anlage zweiter Telegraphenleitungen auf den Strecken Stein a. Rh.-Emmishofen-Romanshorn und Sargans-Chur.

Erstellung von Glockensignalen auf den Strecken Stein a. Rh.-Kreuzungen und Sulgen-Kradolf.

Erstellung von 5 neuen Wärterhäusern zwischen Oberwinterthur und Etzwilen und Konstanz und Romanshorn, sowie Vergrösserung eines Wärterhauses in Klein-Andelfingen.

Erstellung von 14 neuen Schlagbaumbarrieren.

673

B a u t e n in A u s f ü h r u n g .

A r b o n. Die Vergrösserung des Aufnahmsgebäudes ist im Rohbau vollendet. Die übrigen Erweiterungsarbeiten sind noch nicht begonnen.

Für Erstellung der Kreuzungsstation bei T r i m m i s zwischen Zizers und Chur ist mit den Arbeiten im November angefangen worden.

Die Schiffswerfte und der neue Reparaturhafen in R o m a n s h o r n sind fertig erstellt bis an die Ausbaggerung der Zufahrt zum Hafen und die Montierung des elektrisch betriebenen Drehkrans.

Der erste Pfeiler der T h u r b r ü c k e in O s s i n g e n , Seite gegen Thalheim, wurde abgebrochen und der neue eiserne Pfeiler aufgebaut.

Zur Montierung der neuen Eisenkonstruktion für die Thurb r ü c k e in A n d e l f i n g e n wurden die Gerüste aufgestellt.

Zweite Spur O b e r w i n t e r t h u r - R o m a n s h o r n .

Der Umbau der Geleiseanlagen der Stationen Oberwinterthur, Islikon, Frauenfeld, Felben und Müllheim wurde vollendet. Das neue Stellwerk der Station Islikon ist in Montierüng. Am 1. Oktober 1905 konnte auf der Strecke Frauenfeld-Müllheim der doppelspurige Betrieb eröffnet werden. Zwischen Müllheim und Romanshorn sind die Erdarbeiten und Kunstbauten auf allen Baulosen in Angriff genommen worden.

Wir bemerken noch, dass für eine Anzahl vollendeter Bauten die Abrechnungen noch nicht abgeschlossen und daher deren Kosten noch unter dem Kapitel ,,Unvollendete Bauobjekte" unserer Bilanz inbegriffen sind.

c. Bahnunterhalt.

Au wichtigeren Unterhaltungsarbeiten sind zu erwähnen : Kreis I.

Entwässerungsarbeiten bei Gotta d'or zwischen La Conversion und Grandvaux und bei Bois de Granges zwischen Chexbres und Palézieux. Die Bewegung an beiden Orten ist zum Stillstand gebracht.

Konsolidation der Dammanschüttung bei Lonay, zwischen Renens und Morges.

674

Erneuerung des Uferschutzes bei der Eisenbahnbrücke über die Sense.

Abräumungsarbeiten an der Felswand unter Varen, zwischen Salgesch und Leuk.

Vollendung der Rekonstruktion des Mauerwerkes im Grandvaux-Tunnel.

Auswechslung von Gewölberingen in den Tunnels von Bois de Ban, Molliats, Rochefort und Brot, zwischen Auvernier und Noiraigue, und im Tunnel bei Haut de la Tour zwischen Boveresse und Verrières, sowie im Vauderens-Tunnel.

Rekonstruktion der Widerlager im Villangeau-Tunnel.

Erneuerung von Stützmauern zwischen Palézieux und Châtillens, Chexbres und Palézieux, bei Corbéron, ferner zwischen Ecublens und Bressonaz.

Revision und Reparatur der Brücke bei Chauffaud zwischen Verrières und Pontarlier, und Revisionsarbeiten an der Eisenkonstruktion des Grandfey-Viaduktes.

Umbau der Räume im alten Aufnahmsgebäude in Montreux und in der ehemaligen Postremise in Chexbres.

Kreis II.

Rekonstruktion des Mauerwerkes im Hauensteintunnel auf einer Länge von 154 m. Arbeiten nahezu vollendet.

Erstellung von neuen Nischen und Ersatz von defektem Mauerwerk im Burgdorfertunnel.

Umbau der Widerlager an der Grafenscheurenbrücke zwischen Wynigen und Burgdorf.

Ersatz der Bekrönungsquader des Pfeilers V am Viadukt bei St. Ursanne durch Eisenbeton und Untermauerung gefahrdrohender Felsen.

Erhöhung der Einsteigeplätze auf verschiedenen Stationen.

Erneuerung eines Streichwuhrs am rechten Ufer der Iltis zwischen Langnau und Trubschachen.

Kreis III.

Rekonstruktion des ersten Widerlagers der Mönchhofbrücke bei der Station Kilchberg bei Zürich und des einen Widerlagers der Strassenüberfahrtsbrücke bei Glattbrugg.

Erstellung eines Gerüstes für Kiesgewinnung aus dem Walensee zwischen Weesen und Mühlehorn.

675 Umbau der Telegraphen- und Signalleitungen zwischen Brugg und Aarau, und Verlegung des Kahels im Bötzbergtunnel auf die Tunnelsohle mit Abspitzung der vorspringenden Widerlagerfüsse.

Kreis IV.

Ersatz der verwitterten Steine am rechtsseitigen Widerlager der Sitterbrücke bei Bruggen durch Betoneinlagen.

Umbau der Widerlager bei zwei Blechbalkenbrücken der Linien Wil-Ebnat und Wil-Winterthur.

Umbau der Wegbrücken im Steinachtobel zwischen St. Gallen und Rorschach.

Beendigung der Uferschutzbauten an der Thur bei Sitterthal.

Einbau von Flechtwerk am linken Ufer des Buchser Oiessen.

Sicherung der Bahnanlage zwischen Sirnach und Eschlikon durch Auffüllung des Terrains zwischen der ausgebeuteten Lehmgrube und dem Bahndamm.

G e l e i s e e r n e u e r u n g e n haben im Betriebsjahre stattgefunden : Lfm Geleise Mit Material nach dem neuen Normal S. B. B. auf 138,398 ,, ,, alten ,, S. E. II. ,, 25,418 Schienenerneuerung allein nach dem alten Normal .

2,400 Schwellenerneuerung allein nach dem alten Normal 4,252 {releiseverstärkung durch Vermehrung der Schwellen auf 29,917 Ersatz von Weichen durch solche nach den neuen Stck.

Normalien 215 Ersatz von Weichen durch solche nach den alten Normalien 71 Die Gesamtlänge der zu unterhaltenden Geleise betragt Lfm.

auf Ende 1905 inklusive Vevey-Chexbres (7850 m.) 4,043,865 wovon 35,429 m. auf französischem Gebiet der P. L. M. gehören, so dass für das eigene Netz ohne die an die E. L. B. verpachteten 8790 m. Geleise zwischen Basel und der Landesgrenze bleiben . 4,000,586 Stahlschienen exklusive Weichen und Kreuzungen liegen in der Bahn 3,388,641 Eisenschienen exklusive Weichen und Kreuzungen liegen in der Bahn 480,493 (Länge der Weichen und Kreuzungen) . . . .

131,452

676

Stahlschienen nach neuen S. B. B. Profilen in der Bahn Geleise mit eisernen Schwellen Geleise mit hölzernen Schwellen

liegen Lfm.Geleise.

412,834 2,368,978 1,631,608

d. Oberbaumaterialverwaltung.

1. Langjährige Erfahrungen ausländischer Bahnverwaltungen haben zur Erkenntnis geführt, dass die dauerhafteste hölzerne Bahnschwelle die mit karbolsäurehaltigem Teeröl imprägnierte Buchenschwelle ist. Wir haben deshalb ebenfalls alljährlich eine Anzahl derart imprägnierter Buchenschwellen beschafft, waren für deren Bezug aber ausschliesslich auf das Ausland angewiesen, da eine für Teerölimprägnierung eingerichtete Anstalt in der Schweiz bisher nicht bestand. Um nun auch dem inländischen Holzgeschäft die Beteiligung an der Lieferung von Buchenschwellen zu ermöglichen, haben wir nach einlässlichen Studien die Errichtung einer eigenen Imprägnieranstalt für Teerölimprägnierung ins Auge gefasst. Die Vorlage an den Verwaltungsrat war bereit, als sich eine Anzahl schweizerischer Interessenten, die sich durch unsere Absicht in ihren geschäftlichen Beziehungen bedroht sahen, zu einer Aktiengesellschaft konstituierten, mit dem Zwecke, in unserem Lande die Teerölimprägnierung nach dem Rüping'schen Sparverfahren zu betreiben, wozu sie die Lizenz erworben haben. Wir haben daher die Weiterverfolgung unseres Projektes sistiert und werden abwarten, welche Erfahrungen sich aus der Überlassung der Teerölimprägnierung an die Privatindustrie ergeben.

2. Nachstehend geben wir eine Übersicht über das im Berichtsjahr beschaffte Material : Stahlschienen.

Typ S. B. B. I (45,9 kg. per laufenden Meter) . . 20,526,6 t ,, II (48,9 ,, ,, ,, ,, ) . . 1,207,7 ,, Zusammen Eisenschwellen.

Eiserne Bahnschwellen _ Weichenschwellen Zusammen

21,734.2 i.

13,748,i t.

3.162,a 16,910,8 r.

671

Sehienenbefestigungsmittel

4,831,5t.

W e i c h e u und K r e u z u n g e n .

Einfache Welchen Weichen zu englischen Weicheaanlagen . . . .

795 Stück 516 ,,

Zusammen

1311 Stück

Kreuzungen, einfache ,, doppelte ,, abnormale

927 Stück 366 ,, 142 T Zusammen

Zwangswinkel, normale nbnormale fl

1435 Stück 2424 Stück 42 ,,

Zusammen Stellböcke mit Signalständern ,, ohne Signalständer

2466 Stück 465 Stück 165 ,,

Zusammen

630 Stück

Weichensignalständer Stellvorrichtungen zu englischen und lk englischen Weichen

279 Stück

Vollschienen zu Weichenzungen . . . ·

159

-,

849,s t.

H o l z s c h w e|l l e n.

·a. Que r s c h w e l l e n : eichene wovon inländische 41,769 aus Frankreich 18,630 ,, Deutschland 9,123 ,, Österreich 7,978 buchene wovon aus Deutschland 7,790 ,, ,, Prankreich 6,000 l ä r e b e n e , alles inländische . . . .

f ö h r e n e , alles inländische . . . .

Total

77,500 StUck

13,790

,,

4,476 10,689

,, ,,

106,455 Stück

678

b. W e i c h e n - und B r i l c k e n s c h w e l l e n . . . 2038;5 m 3 wovon inländische 958,i m s aus Frankreich 1080,4 ,, Imprägniert wurden : a. Q u e r s c h w e l l e n .

1. Mit Chlorzink nach dem Burnett'schen Verfahren: Eichenschwellen . . . . 67,761 Stück Föhrenschwellen . . . 2,341 ,, Lärchenschwellen . . . 6,030 ,, 76,132 Stück 2. Mit Chlorzink nach dem Strachun'schen Verfahren : Eichenschwellen . . . 6,793 StUck Lärchenschwellen . . . 1,407 ,, 3. Mit Quecksilbersublimat nach dem Kyanschen Verfahren : Föhrenschwellen . . . 10,927 StUck Lärchenschwellen . . . 1,267 ,,

8,200

,,

-f1^,194 n -i QA

,,

22,913

_

4. Mit Teerölvolltränkung: Eichenschwellen . . . 9,123 Stück Buchenschwellen . . . 13,790 ,, Total

119,439 StUck

b . W e i c h e n - u n d B r ü c k e n seh w e l l e n .

Mit Chlorzink nach dem Burnett'schen Verfahren ,, ,, n n Strachun'schen^ ,,

2023,s m8 96,? ,,

Total 2120,5 m 8 An trenaillierten WeiclVholzschwellen wurden an den Bahndienst abgegeben : Schwellen à 2,7o m 1081 Stuck ,, à 2,40 m 1859 ,, Zusammen 2940 Stück

679 YI. Bechtsdeparteinent.

a. Allgemeines.

1. Die Liquidationskommission der Jura-Simplon-Bahn hat sich bei dem Entscheide des Bundesrates vom 14. Mai 1904 nicht beruhigt, welcher deren Forderung abwies, die vom Verwaltungsrat der J u r a - S i m p l o n - B a h n bewilligten A b g a n g s e n t s c h ä d i g u n g e n an die austretenden Mitglieder der Direktion und den Generalsekretär im Betrage von Fr. 194,000 zu Lasten der Bundesbahnen zu verrechnen j sie hat vielmehr ihren Anspruch beim Bundesgerichte eingeklagt. Mit Ermächtigung des Bundesrates vom 1. März haben wir die Klage bestritten und verlangt, daß diese Abgangsentschädigungen als Liquidationskosten zu buchen seien.

Mit Urteil vom 29. September hat das Bundesgericht die Klage einstimmig abgewiesen und damit entschieden, daß die den Direktoren und dem Generalsekretär der Jura-Simplon-Bahn verabreichten G r a t i f i k a t i o n e n im Gesamtbetrage von Fr. 194,000 von der Liquidation der Jura-Simplon-Bahn und nicht von den Bundesbahnen zu tragen sind.

2. Um die Beendigung der L i q u i d a t i o n der J u r a S i m p l o n - B a h n - G e s e l l s c h a f t und deren Löschung im Handelsregister zu ermöglichen, hat sich der Bundesrat mit Beschluß vom 22. Dezember bereit erklärt, die Vertretung der Liquidationskommission der Jura-Simplon-Bahn bezüglich aller Ansprüche, die gegen dieselbe noch erhoben werden könnten, zu übernehmen und er hat mit dieser Aufgabe die Generaldirektion beauftragt.

Wir werden daher als Beklagte den von einer Gruppe von Inhabern von Genußscheinen angekündigten Prozeß zu führen haben, in welchem die Kläger gerichtlich feststellen lassen wollen, daß diejenigen Teile des Gesellschaftskapitals, die von den Berechtigten nicht erhoben werden, den Genußscheinen zu gute kommen sollen und nicht, wie die Generalversammlung der Aktionäre der Jura-Simplon-Bahn beschlossen hat, der Krankenkasse und der Sterbekasse der Angestellten.

Trotz dieser Garantieerklärung hat die Liquidationskommission sich vor Ende 1905 doch nicht aufgelöst, da noch eine Reihe allerdings grundloser formeller Anstände und Bedenken, namentlich mit Rücksicht auf die Vorkehren einzelner Genußscheininhaber, erhoben worden waren.

680

3- Eine uns vom eidgenössischen Eisenbahndepartement zur Begutachtung überwiesene Eingabe von Inhabern von Genussscheinen, welche den Vertrag über den freihändigen Rückkauf der Jura-Simplon-Bahn kritisierte, um eine Nachzahlung auf die Genussscheine zu erhalten, haben wir am 19. Dezember beantwortet, indem wir nachwiesen, wie unbegründet die erhobenen Einwendungen seien.

4. Eine im Jahr 1903 entstandene Streitfrage zwischen der Liquidationskommission d e r V e r e i n i g t e n S c h w e i z e r b a h n e n und den Bundesbahnen über einen Betrag von Fr. 53,105, herrührend aus dem Inkasso von Aktiencoupons der Vereinigten Schweizerbahnen, die im Gewahrsam der Gesellschaft verblieben waren, ist gemäss Vereinbarung zwischen den Parteien der Entscheidung eines Schiedsgerichtes unterstellt worden.

Durch Urteil vom 3. Juli 1905 hat das Schiedsgericht, bestehend aus den Herren alt Bundesrichter Dr. Leo Weber und Dr. Bachmann, und aus Herrn Ständerat Dr. Usteri, die Streitfrage einstimmig zu gunsten der schweizerischen Bundesbahnen entschieden.

5. In seiner Sitzung vom 19. September hat der Bundesrat, ohne sich zu Bemerkungen veranlasst zu sehen, von den Jahresrechnungen und Bilanzen der P e n s i o n s - und H ü l f s k asse n der schweizerischen Bundesbahnen (d. h. denjenigen der ehemaligen Jura-Simplon-Bahn Centralbahn, Nordostbahn und Vereinigten Schweizerbahnen), sowie dem Bestand und der Anlage der K a u t i o n e n des Personals auf Ende 1904 Kenntnis genommen.

6. Am 7. Juli hat der Bundesrat, im Hinblick auf die Bestimmung des Art. 10, Alinea 4, des Rückkaufsgesetzes beschlossen, für die Zukunft auf die Erhebung der in der Konzession vom 9. Juni 1843 vorgesehenen Konzessionsgebühr für die Linie BaselSt. L u d w i g zu verzichten und den Eisenbahnen in Elsass-Lothringen den für die Zeit vom 1. Januar 1901 bis 31. März 1904 erhobenen Betrag von Fr. 13,608. 09 zurückzuerstatten.

7. Eine Anfrage des eidgenössischen Eisenbahndepartementes haben wir dahin beantwortet, dass von den Bundesbahnen ausgestellte E i s e n b a h n b i l l e t s als B u n d e s u r k u n d e n zu betrachten und daher Fälschungen solcher als Fälschung öffentlicher Urkunden zu bestrafen seien. Die Bundesanwaltschaft hat sich

681

dieser Auffassung angeschlossen, und es sind seither auch mehrere gerichtliche Urteile in diesem Sinne ergangen.

8. In einem in einer Strafsache gefällten Urteil, in welcher die schweizerischen Bundesbahnen gegenüber zwei Arbeitern der Werkstätte Biel, die sich des Diebstahls schuldig gemacht hatten, als Zivilpartei aufgetreten waren, hat die Kriminalkammer des Kantons Bern den Bundesbahnen die Berechtigung abgesprochen, in eigenem Namen vor Gericht aufzutreten. Die von unserer Kreisdirektion II gegen dieses Urteil beim Bundesgericht eingelegte Berufung ist von demselben gutgeheissen und das von den Bundesbahnen erhobene Entschädigungsbegehren als berechtigt anerkannt worden.

9. Wir haben an den Regierungsrat des Kantons St. Gallen das Gesuch gestellt, er möchte die Anwendung seines Beschlusses betreffend die Eintragung des Personals der schweizerischen Bundesbahnen in die Stimmregister der g e w e r b l i c h e n Schiedsg e r i c h t e auf die Arbeiter beschränken. Die zwischen der Verwaltung und ihren Beamten und Angestellten auf Grund ihrer Anstellung entstehenden Streitigkeiten können unseres Erachtens den gewerblichen Schiedsgerichten nicht zur Entscheidung unterbreitet werden, weil die betreffenden Ansprüche öffentlichrechtlicher Natur sind, die gewerblichen Schiedsgerichte aber nur über Streitigkeiten aus privatrechtlichen Verträgen zu erkennen haben.

Diese Angelegenheit ist noch nicht erledigt.

10- Mit Beschluss vom 3. Februar hat der Bundesrat die Rekurse der Regierung von Zürich, der Gemeinden örlikon und Seebach und der Gesellschaft der elektrischen Strassenbahn ZürichÖrlikon-Seebach gegen den Entscheid des eidgenössischen Eisenbahndepartementes vom 24. Mai 1904, betreffend die E r w e i t e r u n g d e r Station Ö r l i k o n u n d d i e E r s t e l l u n g e i n e r d i r e k t e n V e r b i n d u n g z w i s c h e n Örlikon-Seebach, teilweise abgewiesen, teilweise zufolge getroffener Verständigung als gegenstandslos erklärt.

11. Trotz vielfacher Verhandlungen ist es der Kreisdirektion II noch nicht gelungen, die Frage der Aufhebung der R e i s t r e c h t e an der Brünigbahn im Kanton Bern zum Abschluss zu bringen. Dagegen hat uns der Regierungsrat des Kantons Bern zugesichert, dass dieselben im Winter 1905/1906 nicht werden ausgeübt werden, weshalb wir den Winterbetrieb der Brünigbahn aufrecht erhalten haben.

Bundesblatt. 58. Jahrg. Bd. III.

45

682

12. Wir haben die Kreisdirektion IV ermächtigt, den Entscheid der Schät/ungskommission betreffend die Kostenverteilung für die A u s f ü h r u n g des R h e i n t a l e r B i n n e n k a n a l s anzunehmen, wonach die Bundesbahnen einen Extrabeitrag von 4,5 °/o des Gesamtbeitrages, d. h. Fr. 81,990 zu leisten haben werden.

13. Mit Beschluß vom 14. Dezember hat das Bundesgericht den zwischen der Jura-Simplon-Bahn-Gesellschaft und den schweizerischen Bundesbahnen anhängigen Prozeß betreffend N a c h t z ü g e als gegenstandslos abgeschrieben, nachdem die den Gegenstand des Prozesses bildende Forderung durch Konfusio erloschen war.

14. Der vom Kanton Freiburg vor Bundesgericht angehobene Prozeß betreffend Zinszahlung auf der für Ablösung der Heimfallsrechte bezahlten Kapitalsumme von Fr. 984,000 für die Zeit vom 1. Mai bis 31. Dezember 1903 ist noch nicht erledigt.

15. Eine am 27. November von der Kreiskasse IV abgeschickte und für unsere Hauptkasse bestimmte Geldsendung im Betrage von Fr. 100,000 ist abhanden gekommen. Trotz sofort angestellter, energischer Untersuchungen ist es bis jetzt noch nicht gelungen, den Urheber des D i e b s t a h l s ausfindig zu machen.

16. In den Jahren 1875--1885 hat die Centralbahngesellschaft die Bahnunterhaltungsarbeiten auf gewissen Strecken ihres Netzes im Akkord ausführen lassen. Es ist nun die Frage entstanden, ob bei der Berechnung der maßgebenden Dienstzeit für die Ausrichtung von G r a t i f i k a t i o n e n n a c h 25 und 40 D i e n s t j a h r e n bei den Arbeitern des Bahnunterhaltungsdifcnstes auch diejenige Zeit in Anrechnung zu bringen sei, während welcher dieselben für Rechnung des Unternehmers an der Bahn gearbeitet haben. Wir haben die Frage in bejahendem Sinne entschieden.

*> 17. Im Laufe des Monats Juli hat in Bern die zweite i n t e r n a t i o n a l e K o n f e r e n z zur Revision des Ü b e r e i n k o m m e n s . ü b e r den E i s e n b a h n f r a c h t v e r k e h r stattgefunden. Als einer der Vertreter der Schweiz war vom Bundesrat der Vorsteher des Rechtsdepartements der Generaldirektion bezeichnet worden.

683

18. Es haben zwei Sitzungen des i n t e r n a t i o n a l e n Eisenb a h n t r a n s p o r t k o m i t e e s und eine Siteung eines Ausschusses desselben stattgefunden. Aus den Verhandlungen sind hervorzuheben: die Fortsetzung der Verhandlungen über den Entwurf eines einheitlichen Übereinkommens betreffend die Güterübergabe und -übernähme, sowie die Verteilung von Entschädigungen im internationalen Eisenbahnfrachtverkehr, sowie die Beratungen über den Entwurf eines Übereinkommens betreffend die Verschleppung von Gütern im internationalen Eisenbahnfrachtverkehr.

19. Wir sahen uns genötigt, gegen die Gesellschaft der R e g i o n a l b a h n S a i g n e l e g i e r - G l o v e l i e r für unsere Forderungen aus der Mitbenutzung der Station Glovelier und den monatlichen Verkehrsabrechnungen Betreibung anzuheben. Nachdem die Betreibung resultatlos verlaufen war, mussten wir zur Wahrung des uns zustehenden gesetzlichen Pfandrechtes beim Bundesgericht das Begehren um Liquidation der Gesellschaft stellen. Nachdem einem am 27. Juni eingelangten Stundungsbegehren entsprochen worden war, haben wir mit Eingabe vom 28. Dezember unser Liquidationsbegehren beim Bundesgericht erneuert. Obwohl der Regierungsrat des Kantons Bern beim Bundesgericht neuerdings um Verschiebung des Entscheides über die Liquidation nachgesucht hat, war dieselbe unvermeidlich.

Auf 31. Dezember 1905 schuldete uns die Gesellschaft noch die Entschädigung für die Mitbenützung der Station Glovelier während des ganzen Jahres 1905, sowie die Beträge ans den Verkehrsabrechnungen seit dem Monat Juni 1905 b. Versicherungswesen.

1. Entsprechend dem Beschluss des Verwaltungsrates vom 17. März haben wir das Ü b e r e i n k o m m e n vom 5. S e p t e m b e r 1885 b e t r e f f e n d g e m e i n s a m e T r a g u n g d e r E n t s c h ä d i g u n g e n für E i s e n b a h n u n f ä l l e auf den 30. September 1905 gekündigt (Abschnitt A, Ziffer 8, Nr. l dieses Berichtes).

2. Die alljährlich vorzunehmende Revision der Werte deiin unserem F e u e r v e r s i c h e r u n g s v e r t r a g e inbegriffenen Gegenstände wies auf den 30. Juni 1905 folgendes Resultat auf:

684

a.

b.

c.

d.

e.

Vorräte Rollmaterial Mobiliar und Gerätschaften Waren und Gepäck Gebäude

Fr.

,, ,, ,, ,,

12,600,000 131,100,000 16,100,000 40,000,000 3,600,000

Fr. 203,400,000 Mit bezug auf die letztjährigen Beträge bedeutet dies eine Erhöhung der Versicherungssumme um Fr. 8,300,000 und eine Erhöhung der Versicherungsprämie um rund Fr. 4000.

3. Während des Berichtsjahres sind Entschädigungen für Brandschaden vergütet worden: a. Von den kantonalen obligatorischen Versicherungsgesellschaften für 6 Brandfälle . Fr. 482.45 b. Vom Versicherungskonsortium für 30 Brandfälle ,, 4950.75 Für im ganzen 36 Brandfälle total

Fr. 5433. 20

c. Kautionswesen.

1. Während des IV. Quartals hat eine allgemeine R e v i s i o n der Kautionen stattgefunden.

2. Der Stand der K a u t i o n e n war auf 31. Dezember 1905 folgender : Barkautionen : Generaldirektion : 216 Kautionen Kreisdirektion I: 116 ,, II: 181 ,, HI: 70 ,, IV: 81 ,,

im Beträge ,, ,, ,, ,, ,, ,, B

B

von ,, ,, ,, ,,

Fr.

,, ,, ,, ,,

286,070. -- 127,773.25 87,128.31,670.19,239.70

Wertschriftenkautionen : Generaldirektion : 431 Kautionen im Betrage von Fr. 4,940,829. 41 Kreisdirektion I: 39 ,, ,, ,, ,, ^ 231,452.28 II: 49 ,, ,, ,, 653,380.B B III: 69 ,, ,, ,, ,, 178,893.53 n IV: 107 ,, ,, ,, 257,792.67 n fl

685 Kautionen durch Bürgschaft:

Generaldirektion : 431 Kautionen im Betrage von Fr. 2,926,930. -- Kreisdirektion I: 32 ,, ,, ,, ,, ,, 94,575.-- II: 40 ,, ,, ,, ,, ,, 179,150.III: 45 ,, ,, ,, ,, ,, 116,340.IV: 39 ,, ,, ,, ,, ,, 81,650.Total 1946 Kautionen im Betrage von Fr. 10,212,873. 84.

In dieser Summe sind 9 Generalkautionen im Betrage von Fr. 829,250 inbegriffen.

d. Steuerwesen.

1. Veranlasst durch die Anfrage einer Kreisdirektion haben wir die Frage untersucht, ob in den Kantonen, welche für die B e s t e u e r u n g von L i e g e n s c h a f t e n Schuldenabzug gestatten, die Bundesbahnen bei der Besteuerung der grundsätzlich steuerpflichtigen Immobilien ebenfalls den Anspruch auf Verhältnismassigen Abzug ihrer Obligationenschuld erheben können. Da wir uns zu diesem Abzug für berechtigt erachten, haben wir den Kreisdirektionen bezügliche Weisungen erteilt.

Nachdem die Steuerbehörden des Kantons St. Gallen es abgelehnt haben, unserem Gesuche um Gewährung eines Abz u g e s von unserm steuerpflichtigen Vermögen im Verhältnis unserer Anleihensschulden zu entsprechen, haben wir die Kreisdirektion IV ermächtigt, die Angelegenheit dem Bundesgericht zur Entscheidung vorzulegen.

2. Gegen einen Entscheid des Regierungsrates des Kantons B e r n , welcher die B e s t e u e r u n g der W e r t s c h r i f t e n der Hülfs- und Pensionskasse der Jura-Simplo^n-Bahn beansprucht, haben wir den Rekurs an das Bundesgericht ergriffen.

3^ Durch Urteil vom 13. Dezember hat das Bundesgericht den von der Kreisdirektion II erhobenen Rekurs gegen die Bes t e u e r u n g der B a h n h o f r e s t a u r a t i o n B e r n als begründet erklärt.

e. Unfälle.

1. Bezüglich der Anzahl der Unfälle und der im Jahr 1905 ausbezahlten Entschädigungen verweisen wir auf die statistischen Tabellen, sowie auf die als Beilage zum Geschäftsbericht publizierten Rechnungen.

686

2. Im Laufe des Berichtsjahres wurden von der Kreisdirektion I 26, von der Kreisdirektion II 29, von der Kreisdirektion III 23 und von der Kreisdirektion IV 9 Haftpflichtfälle erledigt.

Von diesen Fällen mußten uns drei zur Ratifikation der abgeschlossenen Vereinbarungen vorgelegt werden, weil die zu bezahlende Entschädigungssumme Fr. 20,000 überstieg.

f. Grunderwerbungen und Landverkäufe.

Über Grunderwerbungen und Landverkäufe geben die statistischen Tabellen nähere Auskunft. Wir entnehmen denselben die nachstehenden Angaben: Grunderwerbung cn : Parzellen.

Kreis !

,, n ,, HI ,, IV

.

.

.

.

.

.

.

.

Total

Grosse.

m2

382 131 119 217

232,788 199,926,5 102,179,66 190,901

Fr.

636,137,88 515,489,55 552,306,47 585,184,2a

849

725,795,i6

2,289,118,04

Landverkäufe : Parzellen.

Crûsse.

m-'

Kreis l r n III U n

rv

Total

Kaufpreis.

Verkaufspreis.

Fr.

14 16 13 35

5,004 10,454 37,513,3 43,005,3

2,281,45 165,023,55 67,924,90 21,854,05

78

95,976,6

257,083,85

Unter den Landankäufen befinden sich: 1. 2 Parzellen mit 143,746m 2 zum Preise von Fr. 192,056 zur Vergrößerung der Werksttätenanlagen in Ölten.

2. 19 Parzellen mit 34,656,86 m 2 zum Preise von Fr. 150,839. 12 als vorsorgliche Landerwerbung für die Bahnhoferweiterung Aarau.

3. 147 Parzellen mit 59,023,i m 2 zum Preise von Fr. 108,880. 30 für die zweite Spur Oberwinterthur-Romanshorn

687

Bis Ende 1905 wurden erworben : a. Für die zweite Spur Oberwinterthur-Romanshorn 267,751,3 m1 zum Preise von Fr. 356,735. 40 ; b. Für die Rickenbahn 86,990 m 2 zum Preise von Fr. 135,274.50.

Gemäß Rückkaufsgesetz mußte für 57 Verträge betreffend Grunderwerbungen, für 35 Verträge betreffend Land verkaufe und für 10 Verträge betreffend Abtausch von Grundeigentum die Genehmigung der Generaldirektion eingeholt werden.

g. Reklamationswesen.

1. Auf den 1. April ist das definitive Übereinkommen über die H a f t p f l i c h t aus dem d i r e k t e n s c h w e i z e r i s c h e n V e r k e h r und das Verfahren zur Regelung der Entschädigungsforderungen mit den zwei Anhängen : 1. Reglement betreffend die Meldung von Unregelmäßigkeiten beim Transport von Gütern, Gepäck, Fahrzeugen und lebenden Tieren, sowie die Behandlung der Reklamationen und das Verfahren bei Ablieferungshindernissen, -- und 2. Reglement betreffend die Verschleppung von Gütern, Reisegepäck, Fahrzeugen und lebenden Tieren in Kraft gesetzt worden.

2. U n r e g e l m ä ß i g k e i t e n und R e k l a m a t i o n e n .

A. Im internationalen Verkehr.

U n r e g e l m ä ß i g k e i t e n : Die Anzahl der im Jahre 1905 eingegangenen Unregelmäßigkeitsrapporte beläuft sich auf 9711, wovon 3574 wegen Verlustes, 5109 ,, Beschädigung und Minderung, 1028 ,, Ablieferungshindernissen.

R e k l a m a t i o n e n : Zahl der R e k l a m a t i o n e n , w e l c h e am 1. J a n u a r 1905 übernommen wurden: a. Reklamationen bis 31. Dezember 1903 .

24 b.

,, <· ab 1. Januar 1904 . . . 1566 1590 Im Laufe des Jahres 1905 sind eingegangen 6541 Total: 8131 Zahl der Reklamationen, über welche am 31. Dezember1 1905 noch nicht entschieden war 1888 Es war im Jahre 1905 über 4818 neu eingegangene Reklamationen im Forderungsbetrage von Fr. 344,602. 35, zuzüglich über 937 seit 1. Januar 1904 eingegangene und unentschieden

688

gebliebene, zusammen über 5755 Keklamationen wegen V e r l u s t e s , M i n d e r u n g und B e s c h ä d i g u n g zu entscheiden; sodann über 1723 im Jahre 1905 eingegangene Reklamationen im Forderungsbetrage von Fr. 92,686.09, zuzüglich über 629 seit 1. Januar 1904 eingegangene und unentschieden gebliebene, zusammen über 2352 Reklamationen wegen V e r s p ä t u n g .

Hiervon wurden gutgeheißen 2979 Reklamationen wegen V e r l u s t e s , M i n d e r u n g u n d B e s c h ä d i g u n g , wofür Fr. 171,854. 68 ausbezahlt worden sind. Der Anteil der schweizerischen Bundesbahnen an 2692 im Laufe des Jahres 1905 durchgeführten Verteilungen beträgt Fr. 35,574. 34 ; 591 gezahlte Entschädigungen müssen noch verteilt werden. Von den Reklamationen wegen V e r s p ä t u n g wurden 1179 gutgeheißen, wofür Fr. 32,044. 18 Entschädigungen bezahlt worden sind. Der Anteil der schweizerischen Bundesbahnen an 1302 im Jahre 1905 durchgeführten Verteilungen beträgt Fr. 5815. 61 ; 84 gezahlte Entschädigungen müssen noch verteilt werden.

Abgewiesen wurden: a. 1476 Reklamationen wegen Verlustes, Minderung und Beschädigung; * b. 585 Reklamationen wegen Verspätung.

Am 31. Dezember 1905 waren noch zu verteilen: a. 591 Entschädigungen betreffend Reklamationen wegen Verlustes, Minderung und Beschädigung; b. 84 Entschädigungen betreffend Reklamationen wegen Verspätung.

Am 31. Dezember 1905 war noch zu entscheiden über: a. 1300 Reklamationen wegen Verlustes, Minderung und Be~ Schädigung ; b. 588 Reklamationen wegen Verspätung; total 2563 unerledigte Reklamationen.

J9. Im internen Verkehr.

(Durch die Kreisdirektioiien behandelt.)

Unregelmäßigkeiten:

Die Anzahl der im Jahre 1905 eingegangenen Unregelmäßigkeitsrapporte beläuft sich auf 23,679, welche sich verteilen, wie folgt ; Kreis I 10,947 ,, n 4,416 ,,III 4,812 ,, I V 3,504

689

Reklamationen: Am 1.Januar 1905 blieben noch zu erledigen: ReklaReklamationen wegen Verspätung : mationen wegen Verlustes etc. : Kreis I ,, II ,, III

,, iv Total

Anzahl

Summen

128

125 51 65

9,675. 63 1,040. 60 1,915. 95 4,364. 12

Anzahl

23 8 3 9

4,823. 20 70. 30 218. -- 1,666. 50

Summen

369

16,996. 30

43

6,778. --

Im Berichtsjahre sind eingegangen: Reklamationen wegen Verlustes etc. : Anzahl Summen Kreis

I

,, n ·n ni ,, iv Total Davon

43,786. 58 33,152. 14

Rekla-

mationen wegen Verspätung : Anzahl Summen

1,443 1,698 2,006 889

42,792. 45 27,756. 82

195 330 132

9,021. 55 11,833. 87 9,793. 70 4,960. 60

6,036

147,487. 99

865

35,609. 72

208

werden :

a. g u t g e h e i ß e n ··

.

Reklamationen wijgen Verlustes etc. : Anzahl Summen

Kreis I

,, n ·n HI

,, iv Total

Reklamationen wegen Verspätung : Anzahl Summen

996 994 1,553 590

(EntseMdipnpanteil der S. 1 B.)

17,660. 77 20,618. 93 19,436. 84 10,399. 33

101 88 165 90

(EnteeWipnpanteil der 1 1 B.)

1,791. 85 1,522. 55 3,308. 07 1,298. 72

4,133

68,115. 87

444

7,921. 19

690 b. a b g e w i e s e n : Reklamationen wegen Verlustes etc.: Anzahl

Kreis I

427

,, II ,, III ,, IV

720 422 262

Total

1,831

Reklamationen wegen Verspätung: Anzahl

99

· .

91 154 42

'

386

c.. Auf B u d e des J ä h r e s - b l i e b e n u n e r l e d i g t : Reklamationen wegen Verlustes etc. : Anzahl ' Summen

Kreis I ,, H ,, III _ IV Total

Reklamationen wegen Verspätung : Anzahl Summen

148 109 82 102

16,548. 87 824. 15 3,782. 06 7,779.17

31 24 14 9

1,689. 75 131. 70 1,054. 45 1.517.42

441

28,934. 25

78

4,393. 32

h. Verwaltung der Pensions-, Hülfs- und Krankenkassen.

1. Auf Grund der von der Hülfskassenverwaltung und der von uns ernannten Expertenkommission ausgeführten versicherungstechnischen Untersuchungen haben wir einen Vorentwurf der S t a t u t e n der P e n s i o n s - und H ü l f s k a s s e der schweizerischen Bundesbahnen uûd einen Vorentwarf des V e r w a l t u n g sr e g l e m e n t e s dieser Kasse festgestellt und dieselben den Personalverbänden zur Mitteilung von Bemerkungen zugestellt.

Mit Zuschrift vom 31. März 1905 ersuchte uns der Verband des Personals schweizerischer Transportanstalten, mit der Vorlage oben angeführter Vorentwürfe an den Verwaltungsrat zuzuwarten, bis der Verband seinerseits eine von ihm veranlasste Expertise vorzulegen in der Lage sei. Mit Schreiben vom 4. April haben wir diesem Gesuche entsprochen und eine Frist zur Einreichung des Gutachtens bis Ende Juni zugesagt.

Wiv haben die genannten Entwürfe, sowie folgende Druckschriften dem Verwaltungsrate zur vorläufigen Kenntnisnahme zugestellt :

691 1. Versicherungstechnische Orientierung für die von den schweizerischen Bundesbahnen übernommenen Pensions- und Hülfskassen der Beamten und ständigen Angestellten der verstaatlichten Bahnen und für eine Kombination der Leistungen dieser Kassen. 1903; 2. Bericht über die finanzielle Tragweite einer Kombination der Leistungen der von den Bundesbahnen übernommenen Pensions- und Hülfskassen. November 1903; 3. Nachtrag und Ergänzung zum Bericht über die finanzielle Tragweite einer Kombination der Leistungen der von den Bundesbahnen übernommenen Pensions- und Hülfskassen, auf Grund der Rechnungsergebnisse im Jahre 1903. September 1904; 4. Befinden (der Herren Professor Dr. Rebstein und Direktor Dr. Schärtlin) über die Pensions- und Hülfskasse der schweize^ rischen Bundesbahnen vom 30. November 1904.

Am 7. September wurde uns vom Zentral verstand des Verbandes des Personals schweizerischer Transportanstalten das Resultat der vom Personal veranlassten Gegenexpertise vorgelegt.

Diese Ausführungen : ,,Gutachten und Bericht über die zukünftige Pensions- und Hülfskasse, erstattet im Auftrage des Personals von den bezeichneten Experten Prof. Dr. J. H. Graf in Bern und Prof. Dr. Vilfredo Pareto, Ingenieur in Lausanne. Ende August 1905tt haben wir einer eingehenden Prüfung durch die von uns ernannten Experten, die Herren Dr. J. Rebstein, Professor am eidgenössischen Polytechnikum, und Dr. G. Schärtlin, Direktor der schweizerischen Lebensversicherungs- und Rentenanstalt in Zürich unterziehen lassen. Diese Prüfung hat im Berichtsjahre noch nicht beendigt werden können. Einem Gesuch des Zentralvorstandes V. P. S. T. um Mitwirkung bei dieselExpertise konnten wir nicht entsprechen.

Auf Wunsch -der genannten Experten hat unsere Hülfskassenverwaltung in Verbindung mit den Kreisen eingehende E r h e b u n g e n über die vor dem Rückkauf der ehemaligen Privatbahnen stattgefundenen I n v a l i d i s i e r u n g e n des P e r s o n a l s vorgenommen. Die Resultate dieser Erhebungen sind den Experten zugestellt worden.

2. In Fortsetzung der bisherigen Studien hat der Vorstand der Hülfskassenverwaltung folgende weitere Arbeit verfasst: Zweiter Nachtrag zum ,,Bericht über die finanzielle Tragweite

692

einer Kombination der Leistungen der von den Bundesbahnen übernommenen Pensions- und Hülfskassen" vom November 1903, auf Grund der Rechnungsergebnisse im Jahre 1904.

3. Die G e w i n n - und V e r l u s t r e c h n u n g e n der Hülfskassen für das Jahr 1904 und die B i l a n z e n auf den 31. Dezember 1904 sind auf Grund des von uns vorgeschriebenen einheitlichen Rechnungswesens für die in die Bundesbahnverwaltung übergegangenen Pensions- und Hülfskassen der ehemaligen Privatbahnen erstellt worden. Diese Rechnungsergebnisse bestätigen die Richtigkeit der von der Hülfskassenverwaltung und der Expertenkommission ausgeführten versicherungstechnischen Untersuchungen neuerdings.

4. Mit Schreiben vom 7. Dezember hat uns das Sekretariat des Verbandes schweizerischer Lokomotivführer und des Verbandes schweizerischer Lokomotivheizer ein Begehren um günstigere Stellung des M a s c h i n e n p e r s o n a l s bei der künftigen Gestaltung der Pensions- und Hülfskasse gestellt. Diese Eingabe wird einlässlich geprüft.

5. Um für, die Vorstudien zn einer einheitlichen K r a n k e n kasse der s t ä n d i g e n A r b e i t e r eine sichere Grundlage zu erhalten, haben wir eine Zählung der in Betracht fallenden ständigen Arbeiter und deren Zivilstandsverhältnisse auf den 1. Januar 1905,angeordnet. Nach Eingang der Ergebnisse der Zählung ist mit der versicherungstechnischen Verarbeitung derselben begonnen worden. Diese Studien können erst zum Abschluss gebracht werden, wenn die Neuordnung der Hülfs- und Pensionskassen durchgeführt sein wird.

6. Bei dem i n t e r n a t i o n a l e n A r b e i t e r v e r s i c h e r u n g s k o n g r e s s in W i e n , der vom 17. bis 24. September dauerte, haben wir uns vom Vorstand der Hülfskassenverwaltung vertreten lassen.

693

D. Kreisdirektionen.

Die Kreisdirektionen haben über die von ihnen laut dem Rückkaufsgesetz und der Vollziehungsverordnung zu demselben behandelten Geschäfte ihren Kreiseisenbahnräten vierteljährlich eingehend Bericht erstattet. Die wichtigeren dieser Geschäfte sind oben bereits erwähnt, da dieselben zur definitiven Erledigung der Generaldirektion überwiesen werden mussten. Die Tätigkeit der Kreisdirektionen nahm ihren geordneten Gang, indem sich die korrekte Durchführung der bestehenden Vorschriften stets mehr einlebt.

Die Kreisdirektion I hat in 103 Sitzungen 1621, die Kreisdirektion II in 92 Sitzungen 2266, die Kreisdirektion III in 82 Sitzungen 1574 und die Kreisdirektion IV in 106 Sitzungen 1564 Geschäfte behandelt. Über die Geschäftsführung im einzelnen geben die erwähnten Berichterstattungen an die Kreiseisenbahnräte nähern Aufschluss.

Am Schlüsse unserer Berichterstattung beehren wir uns, beizufügen, dass wir unserm Verwaltungsrate vorgeschlagen haben, Sie zu ersuchen, der Bundesversammlung folgende Beschlüsse zu beantragen: 1. Die Rechnungen für 1905 und die Bilanz auf 31. Dezember 1905 der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen werden genehmigt.

2. Dem Aktivsaldo der Gewinn- und Verlustrechnung im Betrage von Fr. 651,733. 92 wird eine Summe von Fr. 600,000 als außerordentlicher Beitrag an die Tilgung der zu amortisierenden Verwendungen (b. Baukosten für Bahnhof- und Stationsumbauten) entnommen und der Rest von Fr. 51,733.92 auf neue Rechnung vorgetragen.

3. Die Geschäftsführung der Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1905 wird genehmigt.

694 Genehmigen Sie, hochgeachteter Herr Bundespräsident, hochgeachtete Herren Bundesräte, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den i. April 1906.

Für die Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen, Der Präsident:

Weisseubach.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend Genehmigung der Berichte des Verwaltungsrates und der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen über die Geschäftsführung und die Rechnungen des Jahres 1905. (Vom 11.

Mai 1906.)

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Jahr

1906

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

21

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

23.05.1906

Date Data Seite

489-694

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10 021 941

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