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Schweizerisches Bundesblatt.

XVll. Jahrgang. II.

Nr. 28.

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22. Juni 1865.

Jahresbericht des

schweiz. Konsuls in San Francisco pro 1864.

(Vom l. Februar 1865.)

Tit..

Der kalisornisehe Handel hat während des verflossenen Jahres an den folgen der durch Trokenheit veranlagten schlechten Getreideernte und durch übertriebene Spekulationen in Gold- und Silberminen-Aktien ge-

litten.

Riehtsdestoweniger weist die Aussuhr folgende Steigerung anf :

l862.

Dollar.

kostbare Metalle . . 42,56l ,000 Andere Waaren . . 10,565,000 53,126,000

I863.

Dollar.

46,071,000 12,877,000 58,948,000

1864.

Dollar.

55,707,000 13,271,000 68,078,000

Wiewohl die Trokenheit die Minenarbeiten im Allgemeinen benaehtheiligt hat, so war doch der Ertrag an Edelmetallen im Jahre l 864 um ein Namhaftes stärker als im Jahre 1863. Der Grnnd liegt dariu, dass ueue Gold- und Silberdistrikte eutdekt wurden und die Ausbeutung des Washoe-Gebietes nun iu ausgedehnterem Massstabe stattfindet.

Der Ertrag der Silberminen belies sich .

.im Jahre l 860 auf einen Werthh von Dollars l 00,000 .

des ,, 1861 ^ ..

^ ^ ^ 2,000,000 ^^^^^ ^ ^ .^ ^ ^ ^ ^ ..

^0^^ Wertes von Gold ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ^ ,, l 2,400,000 Gold und 2/3 in Silber ,, ,, 1864 ,, ,, ^ ,, ,, 16,000,000 in Silber.

Bundesblatt. Jahrg. XVII Bd.ll.

49

Man

ist zu der ..^ermuthung berechtigt,

daß der Ertrag der Silberminen von Washoe sich noch steigern werde.

Allein diese Reichthümer wurden uieht ohne grosse kosten und ohue man.he Enttäus.hu..g aus dem Sehoosse der Erde gehoben und der Zirkulation überliefert. Es hatte sich eine Unzahl von Gesellschaften gebildet zur Ausbeutung von Minen, die häufig bloss auf dem Vapier e^istirten. Mangel an Erfahrung, sowie auch die Entfernung der Minenbezirke, richteten Viele ^u Grunde. Gegenwärtig scheint eine Rükkehr zu gesundern Ansichten stattzufinden und es steht zu hoffen, dass diese Krisis nun vorübergegangen sei.

folgendes sind, nach den Edelmetallen, die wichtigsten Erzeuguisse Kaliforniens.

Das G e t r e i d e , die W o l l e , H ä u t e und der M e r k u r , deren ...losfuhr in den legten Jahren sichre solgt gestaltete : Getreide im Allgemeinen.

^ach Mehlsässern von ..^0 .^ berechnet.)

1. Ju^ t^ bis t.Jul^ 18.^7 ,, ^ ,, ,, ,, I8^ ^ ,, ,, ,, ,, 18^ ,, ,^ ,, ,, ^ I8^0 ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, t8^I ,, ,, ,,

^ ^ ........

ll^7

t^8

18^ I8^^ t.^t 18..^ l 8^ 18^3 ^ ^ ^ ,, ,, l^4 ^, ,, 18.^3 ,, ,, ,, 1.^ Juli bis 31 . Dezember t ^4

Fässer.

43,960 6,654 20,618 l86,I82 707,156 385,600 492,727 509,730 59,227

Wolle.

.^

t 8.^ I8^ I8^7 18.^8 1.^^ ll.^0 t^l 1^^ 18^3 t8^^

..^erl^r .^äute von Ochsen, (in ^laschen ^on kälbern .^e.

Stü...

360,000 600,000 1,1l)0,000 1,428^00 2,378,000 3,260,000 4,600,000 6,400,000 7,600,000 8,000,000

-

---

-

142,399 151,369 170,40l 177,998 3l5,75t 308,189 329,382

e.

^5

^.)

Flaschen.

27,160 23,740 27,260 24,140 3,300 9,440 36,000 33,740 26,010 36,910

659 Die Einfuhr, nach ihrem Tounen^halt berechnet^ betrug .

im ,, ,, .,

Jahre ,.

,, ,,

l.8^I ..l...^ I8.^3 18^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

5.)4,000 Tonnen 63l ,000 ,, 636,000 ,, 730,000 ,,

Die Einsuhr von Waaren schweizerischen Ursprungs war niemals von Belang und nimmt in uuserm Handelsverkehr eine sehr uutergeordn...te Stelle ein. Die unlängst eingetretene Erhöhung der Zolle hat diese Einfuhr noch mehr vermindert. Der Verbrauch an Gelränken, wie .pirsch..

wasser und Abs..mth, welche mit dem enormen ^olle von .) Dollars per Kiste von 12 Flaschen belastet sind (der srül^.re Zoll betrug 1 Dollar 80 Es.) hat um mehr als die Halste abgenommen und auch die preise stehen so, dass sie dem Jmporteur sichern Verlust bringen müssen. Einzig ^ie Uhrenmaeherei hat durch den neuen Tarif, welcher den Zoll dafür um 10^ erhöht, weniger gelitten. Aus lokalen, hoffentlich vorübergehenden Gründen ist jedoch im verflossenen Jahre eine Verminderung des Absazes eingetreten.

Die Statistik des Zollamtes lässt hinsichtlich der Genauigkeit Manches zu wünschen übrig ; viele Uhrmacherwaareu nehmen ihren^ Weg über Reu^ork und es hält sehr schwer. die Einfuhr iu Zahlen ^u bestimmen. Uebrigens importirt Kalifornien so zn sagen nur sür eigenen Bedarf und hat kein Absa^seid, um seinen Ueb^rflnss ^u verwerthen. Die Einfuhr von Uhrmacherwaaren (und diese Bemerkung ^ilt auch für alle andern schweizerischen Erzeugnisse^ erfordert die grotte Vorsicht und hat unt^r Beachtung der Andentungen der Korrespondenten zn geschehen , die,.

besser als die Fabrikanten, die Bedürfnisse des Landes kennen. Dieses.

wird von unser... schweizerischen Fabrikanten gar häufig aus^r Acht gelassen, wesshalb sie sieh nicht verwundern dürfen, wenn grosse Verluste sie treffen..

Betreffend die Einfuhr von ^chweizerkase, so wird sie binnen Kurzem dureh die einheimische Fabrikation vollständig verdrängt sein.

Die Bevölkerung Kalifornieus hat im Verlause der legten Jahre^ n.erklich zugenommen, theils durch Geburten, theils durch die Einwandt rnng zu ^ehifs und zu Land.

Die ^al^l der Einwanderer von der Seeseite her überstieg im verflossenen Jahre diejenige der Ausgewanderten uni 10.000 Kopse. die ^ahl der Einwanderer von der Landseite her lässt sieh nieht ermitteln, sie mnss aber noch weit beträchtlicher sein als jene.

^ch füge noch bei, dass die Schwerer in Kalifornien das ^rojekt der Einführung der Schweizerflagge aus dem Meere mit Freuden begrüsst haben und der Anregung des Triester.^Komites ihre ganze ^..mnpathie zuwenden.

..^

660

Jahresbericht des

fchweizerifchen .^onfulat.^ in St. ^oui.^ pro l8^.

(Vom 25. Februar 1865.)

^ln den h. Bundesrath.

Tit..

Erster Theil.

1.

Lage im .Allgemeinen und Handelsgese^gebung.

Der seit vier Jahren wüthende Bürgerkrieg hat in allen ^..erhalt^ nissen grosse Störungen hervorgerufen. Dieser Bezirk umsasst ^war Ge^.

Senden , die sich verhältnissmassig grosser Ruhe ^u ersrenen hatten , wie Jllinois uud die westlichen Territorien, dagegen ab.^r aneh Staaten wie Missouri und Kansas , welche ^u denienig..n gezählt werden kon^en , die am schwersten vom Kriege heimgesucht worden sind.

Doeh die Vorgänge sind bekannt. Jn einem Lande, wo in ^rie^ denszeiten die Th.itigkeit der Staatsgewalt sich aus die Erhebung von ..^en , aus die Verwaltung einiger offentlicher Anstalten, aus .^rlassnng von Gelegenheits- und ^pe^ial- Gesezen, meistens hervorgerufen durch Partei- und Privat-Jnteressen - beschränkt, wo überhaupt de... Grundsa^ der Selbsthülse so grosse Geltung erlaugt hat, müssen die Storuu^en während eines Bürgerkriegs um so grosser sein.

Der Landbau, in seinen verschiedenen Zweigen, ist die Grundlage der Handelsthätigkeit dieses Bezirks. Ausser den allgemeinen störenden Ursa.heu, die bekannt sind, haben .:och folgende Uinstände uachtheilig aus lettere eingewirkt .

Die Unterbrechung des ....^rkehrs n.it den. Süde^, beste K.uude des westlichen ^arm^rs war.

welcher stets der

661 Die gesezlichen Vorschriften betreffend die Befteurung der Distillerien, wodurch lettere gezwungen wurden, ihre Arbeiten einzustellen.

Den auf diesen beiden Punkten beruhenden Ausfall am Absage der .Landesprodukte hat zwar die Regierung durch ihre bedeutenden Ankaufe für die Bedürfnisse der Armee theilweise ausgeglichen, und in der

That bedingen jezt diese Ankäuse die Lebhastigkeit des Handelsverkehrs,

während anderseits die Auszahlungen des Schazamts den Geldmarkt reguliren.

Die Störung der den Export d^. westliehen Produkte nach den ostlichen Seehäfen oder dem Auslande vermittelnden .......ehisssahrt ans dem untern Mississippi verschaffte den nach dem Osten führenden Eisenbahnen ein Monopol, mittelst dessen sie ihre Frachtpreise um mehr als das Doppelte erhohteu. Ju dieser Hinsicht sind die Aussichten für das lausende

Jahr günstiger. Eine neu gegründete Gesellschaft, die Mississippi and A t l a n t i k S t e a m s h i p E o m p a n ^ , macht sich anheischig, imJnteresse des hiesigen Handels, den Verkehr mit den ostlichen Seehäfen und dem Auslande zu möglichst billigen Frachtpreisen zu vermitteln, und zugleich durch

Ausstellung durchgehender Ladscheine dem hiesigen Handelsftande die Spe-

ditionsgebühr i.. Reu ^Orleans zu erspareu.

Außerdem ist die Versiehe-

rungspr.iu.ie gegen Kriegsgefahr auf dem Mississippi aus ^ Brozent,

und nach Boston, Reu^ork .^e. auf 1 ^ Prozent gesuuken.

Die Entziehung vieler Arbeitskräfte ^urch die Konskription hat natürlieh ebenfalls storend eingewirkt. Zwar haben die laudwirthschastlichen Maschinen während des Kriegs grosse Verbreitung gefunden und bedeutende Rachhülse geleistet^ aber der Mangel au Händen fängt doch an, sich fühlbar ^n machen, und noch steht eine Konskription von 300,000 Mann vor der Thüre.

Erwähnenswertl.. ist noch der Besehlnss der Konvention (Versassungsrath) des Staats Missouri, vom 1l. Januar l 865, durch welchen die Sklaverei ansgehoben wurde. Die Folgen dieser Massregel kounen im Verlaus der ^eit nur erfreuliche sein. Rameutlieh mag nach den.. ^rie.deussehlusse eine grosse Anzahl deutscher Einwanderer dem Staate zu^ strömen. Jn nächster Ankunft jedoch dürste der Landban und namentlich die Kultur des Tabaks darunter leiden, indem vor der Hand keine. Aussieht vorhandeu ist, die Sklavenarbeit durch freie Arbeit zu ersehen. Jm Gegentheil sind viele alte Ansiedler noch aus dem Buukte, den Staat zu verlassen, weil sie je nach ihren politischen Ansichten entweder von den Guerillas oder von der Staatsmili^ , oft auch von beiden ausgeplündert werden und selbst ihres Lebens nicht sieher sind.

Während nun durch die erwähnten Umstände einerseits Produktion und Absa^ der landwirtschaftlichen Erzeugnisse ^vermindert wurden, und anderseits ledere in Folge hoher Frachten geringere Preise brachten, wurde durch eine bedeutende Erhohung der Einfuhrzoll^. den ostlichen

662 Fabrikanten ein ferneres Monopol iu die Hand gegeben, welches dieselben be..nzt haben, um die Brodnkte der Jnduftrie anf ungewohnte Vre.se hinaus zu treiben.

Dieser Distrikt, der, wie s eh ...... oben erwähnt wurde, hauptsächlich ans die Laudwirths.hast angewiesen ist , leidet unter diesen Umständen doppelten Schaden^ erstens dureh Verminderung des Absazes und ver^ theuerten Transport seiner Produkte, und ferner durch den erhöhten ^reis aller seiner Bedürfnisse.

So lange die Regierung als Känseriu ans dem Markte erscheint, kompensireu die .^lrmeeliesernugen einigermasseu den Druk dieser ungünstigen Ver-

hältnisse. ^aeh Abschluß des Friedens hingegen dürste sich die .^ache

Schwieriger gestalten, und man wird dann im Juteresse des grossen Westens wenigstens von Brohibitivzollen zu Fina..^olle.. zurükkehren n.üssen.

Was die H a n d e l s g e s e ^ g e b n u g anbetrifft, so ist hierüber wen^ zu berichten. besondere Handelsgeseze e.^istiren nicht; es gibt keine geseze für Wechselrecht und keine über ^ührnng der Bücher. Die einschlagenden Verhältnisse werden nach den Grundsäzen des allgemeinen Eivilrechts, welchen. das englische Recht zu Grunde liegt, durch Geriehtsgebraueh und durch konventionelle Regele normirt, über deren^Beobachtun^ in den ^rosseren Städten sogenannte Handelskammern wachen.

Diesen geht zwar jede gese^liche Autorität ab, doch da die grosse Mehrzahl der Handelslente il^.en angehoreu , üben ste einen moralischen Einflnss, der die Kraft des gesezes ersezt.

Mit grosser Spannung fielet mau den Debatten des Kougress..s über den Vorsehlag eines allgemeinen ^ankerottgese^es entgegen, welches jedoch nach früheren Erfahrungen ..inseitig ^.. Gunsten der ^ehuldn.^r aussallen dürfte.

2. E r z e u g n i s s e u n d ^ e r J n d u st rie.

d e r Lan d w i r t h s e h a f t .

der B e r g w e r k e

Zn ersteren gehoren ^ro^toffe, Heu, Hans, Tabak und die ErZeugnisse der .^ie^n.^ht. Der Ertrag war im Ganzen ein mittlerer, eher noeh etwas geringer, besonders bei Tabak.

Die Bergwerke liesern Eisen, Blei, Kohlen und Gold. Eisenwerke und Bleiminen leiden unter dem Drul. der Verhältnisse ; dagegen machen die Kohlenminen in Jllinois gute Geschäfte. Jm Juuern Missouri^s glaubt man auch ^teinol eutdekt ^u hab...u,. und schou haben sieh Gesellschaften zum Behufe der Ausbeutung desselben gebildet.

Ueber den Ertrag der Gold .^ und ^ilberwerke iu Territorien Eolorado und Jdahoe sehlen uoeh zuverlässige ist das Wenige, was man hort, ziemlich versprechend.

einzelnen Arbeiter in den Goldre^ionen ist übrigens tro^

den westlichen Berichte ; doch Das Loos der des anscheinend

663 hohen Arbeitslohns in der Regel ein trauriges, indem diese Minen durch bedeutendes Kapital ausgebeutet werden konnen. Der Verkehr diesen Vläzen ist seit einiger Zeit durch die Streifige der Jndianer beeinträchtigt . nichts desto weniger haben sich, um der Konskription zu ^ehn, viele junge Leute dorthin begeben.

3.

nur mit sehr ent-

T o t a l e i n s u h r und A u s f u h r .

Die Einfuhr nach diesem Distrikte kann hier nicht kontrollirt werden.

Die direkte Jmportation war nie sehr bedeutend und hat jezt sast gan^ .ausgehort. sie beschränkt sieh (was Schweizerwaaren betrifft) ans kleine Vosten von Uhren und Käse. Die meisten Grosshändler kaufen ihren Bedarf in den atlantischen Seehäfen, hauptsächlich in Reu-^ork.

4. und 5. finden ihre Beantwortung in Obigem.

6. V e r ä n d e r u n g in d e n A n s ä h e n d e r Einf u h r t a r i f e.

und A u s -

Jm Lause des verflossenen Jahres ist ein neuer Einfuhrtarif in ^raft getreten, über den ich um so weniger eintrete, als schon wieder neue Abänderungen in Aussicht stehen. Wie überall hat sich der pro-

hibitive Eharal^ter dieses Tarifs dadurch gestraft, dass sich ein merklicher

Aussall in den Zolleinnahmen herausstellte , während alle Mannfakturen zu Gunsten einzelner Fabrikanten und Landestheile hohe Vreise erlaugt haben.

7 sällt für diesen Distrikt dahin.

8. Wir habeu Krieg, d. h. eine ^eit, wo man viele E i s e n b a h n e n ^erstort und keine neuen bant. Das viel besprochene Vrojett einer Eisen....ahn nach Kalifornien steht no^h immer iu Aussieht.

.). B a n k e n .

Hier hat eiue grosse Veränderung stattgefunden. Die Unzahl von kleinen ^ettelbauken ist verschwunden , und deren Eirknlatiou durch das Vapiergeld der Vereinigten .^taateu erseht worden. Mit legerem konkurrirt noch das Vapier einiger alter Jnstitnte und besonders die neue Emission der sogenannten Rationalbanken, welche unter der Kontrolle der Vereinigten Staaten Regierung stehn, nnd deren Sicherheit ^n ..^chnldseheinen der Regierung besteht.

10. Der Zins- und Diseontofnss variirt zwischen 8 nnd 12 Prozent.

11. V e r s i c h e r u u gen.

Sind lauter Privatuntenehmen, entweder Aktiengesellschaften, oder solche, die aus Gegenseitigkeit beruhen. Die Institutionen in St. Louis konuen als ziemlich zuverlässig betrachtet werden.

664 12.

.^ene Erfindungen.

Sie betressen hauptsächlich Waffen nnd^Munitio.. und sind bekannt,.

übrigens nicht in diesem Distrikte gemacht worden.

Reiter T^eil.

1. Ein w a n d e r u n g.

Die Sl.irke der schweizerischen Einwanderung zu ermitteln, stehen uns hier kein... Quellen zu Gebote. Troz der ungünstigen Zeit kommen das gan^e Jahr hindurch einzelne Familien, oder junge Leute, namentlich auch aus der Schweig die übrigens meistens entweder in St. Lonis bleiben, oder sich nach Jlliuois wenden, selbst wenn ihre ursprüngliche Bef..immu..^ das Jnnere von Missouri oder ..^ansas gewesen wäre.

Die Frage, ob es gegenwärtig überhaupt rathsam sei, nach den Vereinigten Staaten auszuwandern , ist schwer ^u beantworten. Viel...

Europäer , die sieh hier in früheren Jahren eine unabhängige E^.ste..^.

errungen halben, deuen aber der jezige politische und soziale Zustand des Landes nicht mehr behagt, würden gern nach der alten Heimath zurük^ kehren, wenn es ihnen unter den obwaltenden Verhältnissen moglich wäre, zu li^uidiren. Das freie demokratische Amerika ist eben unter der Last des Bürgerkriegs.. ein Militär-, Polizei- und Beamtenstaat geworden, und macht in dieser Richtung täglich neue Fortschritte. Und ^war treten leider bloss die Schattenseiten : der inquisitorische und drükende Charakter eines solchen Staats hervor , während wir dessen .Lichtseite : einen geordnet..... Haushalt. sowie ^ehul.. für .Leben und Eigenthum, mehr als j^ vermissen.

Jmmerhin mogeu n^u Angekommene, die doch in der Regel rein materielle Ziele im Auge haben, gerade je^t guten Ersolg finden. Wäh^ rend das Gold mehr als den doppelten Betrag seines Renn.oerlhs in Papier gilt, ist das Land sast noch zu den alten Preisen, in den sogenannten Gre.^staaten, z. B. im Jnnern Missouris, selbst noch billiger als srüher zu haben, und auch der Handwerker findet leicht gnt bezahlte Arbeit Die

Abgaben sind freilieh gegenwartig sehr hoch , ..^hl grosser als i.. irgend

einen. Staate Europa^. doch treffen sie mehr den Geschästsmann und .Capitaliste... Der ^armer kou.mt verhältnissmässig gnt w e g , und der Arbeiter findet sich durch hohereu Lohn sür die ^ertheurnng der Lebens^ be^ürsuisse entschädigt.

Was den Militärdienst anbelangt, so ist der neu Eingewanderte^ so lange er keine Erklärung , Bürger werden ^u wollen , abgegeben hat, allerdings von demselben bereit. Jndessen ist in einzelnen ..Staaten, und ^war besonders ans dem .Lande und in kleineren Städten der Drnk der öffentlichen Meinung so gross, dass sieh dem Mili^dienste wenigstens

^

665

kaum irgend Jemand entgehen kann, so in gansas und im Jnneru Missouri^. Die Exemption der Fremden vom Militärdienste wird über^.

haupt, weil beneidet, mit gehässigen Augen angesehen. Jn diesem Geiste hat kürzlieh die Legislatnr Misson.^s ein Gesez erlassen, wonach jeder Fremde, der über ^wei Jahre im Staate wohnt, ohne seine Erklärung, Bürger werden zu wollen, abgegeben zu haben, einer jährlichen .^opssteuer von Doll. 25 , sowie einer besondern Vermogenssteuer unterworfen ist, und ein Vorschlag im Senate geht dahin, den Fremden jede Lizenz zum Betriebe von Geschäften zu verweigern. Da --. wie die Schweiz -- die meisten Regierungen mit den Vereinigten Staaten Verträge abgeschlossen haben , denen Obiges zuwiderläuft , worauf auch die Vresse inzwischen aufmerksam gemacht hat, so wird die Vollziehung solcher Geseze schwerlich versucht werden.

Jndem ich mich nun auf die erwähnten Thatsa.heu beziehe, sinde ich mich zwar nicht veranlasst, meine Laudsleute zur Auswanderung nach diesem Distrikte einzuladen ; anderseits hingegen eben so wenig, ihnen davon abzuraten. Ein Jeder mnss eben seine eigene Ehanee lansen. Jn solchen stürmischen Zeiten kann Viel gewonnen werden, aber auch Alles verloren gehen.

^

^^^^---^

Jahresbericht de.^

schweizerischen ^onsul.^ in Priest fur 18^.

(Vom 30. April l 865.)

^n den h. Bnnde...r..th.

Tit..

Erster T^eil.

l. .Lage i m A l l g e m e i n e n u n d H a n d e l s g e s e l ^ g e b n n g .

Wenn mau den kommerziellen Aufschwung in's Ange sasst, welchen der triester Handelspla^ vor mehreren Jahren genommen hatte, und sich die Hoffnungen vergegenwärtigt,. zu welchen jene vielversprechende Epoche

666 berechtigte , so kann man über die je^.ge Lage untres Handels und unserer Schissfahrt im Allgemeinen nur in die vom gauzen Handelsund Rhederstaude schon seit lange.. Zeit ti...s empfundene Klage einstimmen, und den sehnlichsten Wunsch nähren, dass die doch so emsigen, umsi.htsvoll...n und änsserst tätigen Bemühungen unseres Handelsstandes endlich einmal von besserem Erfolge gekront werden mogen Die nordische Konkurrenz einerseits, die das Jnland bis in unsere nächste Rahe versorgt, anderseits jene der Hasen des mittelländischen Meeres, die uns schon längst das Gebiet anf den italienischen Märkten streitig gemacht . die unaushorlichen Schwankungen unserer Valuta , die jede sichere Grundlage zu Geschäften mit dem .Zustande benehmen , sparliche Komunikations^Mittel und hohe Brachten -stnddie Ha..ptmome..te, die unsern Verkehr daruiederdrückeu.

Es ist jedoch trostli^ zu bemerken, dass einige dieser Uebelstände selbst in den hoheren Kreiseu Eindruck gemacht und dass man sich in den betreffenden Ministerien ernstlich damit beschäftigt, Abhilfe zn schassen.

So ist im verflossenen Jahre eine Denkschrift über ein nenes Eisenbahnnelz in Oesterreich ans Auftrag des k. k. Handelsministerium...

^erfasst worden, welche eine grosse Zahl von Eisenbahnen in allen Riehtungen vorschlägt, die, wenn sie auch nur zum Theile zur Ausführung komme.. , sür unsere kommerziellen Beziehungen von grosster Wichtigkeit sem würden Bei der hiesigen Handelt und Gewerbekammer tagt bereits seit mehr als einem halben Jahre eine Kommission (welcher auch der Reserent die Ehre hat beizuwohnen^ mit dem .^strage, die beste Eisen.^ Bahnverbindung zwischen Trieft und dem Bodensee ^n ergründen, deren hohe Wichtigkeit allgemein anerkannt .r.ird , und zwar aneh im Hinblick auf die immer näher in .^..ssi.ht gestellte Durchsteehung des Jsthmus von Sne^ deren .Tragweite jedoch für unsern Bla^ unr theilweise gewürdigt, von Vielen al.er ga^z in Abrede gestellt wird.

Auch zur Herabse^nng der Frachten aus unseren Eisenbahnen sind vom Handelsministerium die ..öthigen Schritte eingeleitet worden, ja es wurden von der Südbahn schon einige Frachtermässigungen zugestanden , uud so darf mau hossen, dass iu Folge dieser vielseitigen Bemühungen mit der Zeit unsere merkautile.^ Verhältnisse sich doch et.oas besser gestalten dürften, ob.vohl es immer eine ho^hst schwierige Ausgabe ist, den einmal entgleisten Handel Bieder ans die frühere Bahn zu lenken. --Anch die Verwaltung der ofterreichis.l.en Llo^-Dampssehifssahrt hat ihre Tarife bereits ermäßigt uud es ist zu wünschen, dass sie uoch sernere Erleichterungen eintreten lasse, uu. uuserm ...^eehandel unter die Arme zu greisen. ^-- Es hatte si^ eine, auch oon unserer ^andels- und Gewerbekammer unterstelle Prioatdampfschifffahrts - Unternehmung Trieft..

Ravenna gebildet, die z.oar unserm Handel ^u Gnte kam . jedoch wegen Unrentabilität sich blos ein halbes J-hr halt.^^ konnt^ ---

667 Eine vom hiesigen Grosshändler und Bankier Herrn Ritter v. Recoltella unter dem Titel ^Oesterreiehische Betheilignng am Welthandel.^ perösfentli.hte Broschüre hat viel Aussehen erregt, indem in derselben zur Hebung des Handels, der Jndustrie und Schifffahrt Oesterreiehs . die Anbahnung eines Verkehrs nach überseeischen Landern , namentlich nach ^hina, Japan, Siam und der Abschluss von Handels- und Schifssahrts^ Vertragen mit senen Staaten, durch kraftige maritime Speditionen unterstülpt, Regelung der Eonsnlar-Aemter n. A. m. vorgeschlagen wird. -^ Zur Brüsung dieser Broschüre wurde eine spezielle Kommission eingesetzt, die denn auch ihre wichtige Aufgabe in sehr anerkennungswerther Weise beendigte und höchst interessante Daten in einem .,Berieht über Oesterxeiehs ungünstige Stellung im Welthandel und die Mittel der Abhilfe, erstaltet von dem, in Folge a. h. Handsehreibens vom ^. Februar 1864 inedergese^ten Eomite^ soeben veröffentlicht hat. Ju unserer Handelsgese.^gebung ist nichts Wichtiges vorgefallen. das allgemeine, am 17.

Dezember 1862 veröffentlichte, mit dem 1. Juli l 863 in Kraft getretene Handels^es.^ ist stets in Wirksamkeit. ---.

ll. E r z e u g n i s s e der L a n d w i r t s c h a f t , der Bergwerke und der J ndustr i e.

Ueber diese ^nnkte ist hierorts nicht Vieles zu sagen , da unser

Vlal^ eben hauptsächlich, eigentlich ausschließlich, dem Handel gewidmet ist und Industrie uur als Nebensache betrieben wird. Doch sind seit wenigen Jahren an.^l, hier einige industrielle Etablissements entstanden, die sich hauptsächlich dem .Schiffbau widmen. so entstand ^. B. - um des längst bekannten, so großartigen Llo^d nicht zu gedenken -- das .^bilimento tecnico triestino. welches, mit besonderer Umsicht geleitet, unserer Marine bereits mehrere ausgezeichnete Schiffe lieferte. Von sonstigen industriellen Etablissements besi^t Triest zwei Fabriken vonchemischenProdukten , 3 Seifenfabriken, l Ehoeoladefabrik, 2 Rosoliofabriken, 3 Gerbereien, l Dampfmühle, 1 ^tein-Dampfbohrsabrik, 3 .^elpressen, 2 Gasanstalten .e.

Eine willige Erscheinung ist die soeben in Angriff genommene Errich^ tung einer kolossalen Bierbrauerei, die durch eine grosse, auf Aktien gegründete Gesellschaft in^s Leben gerufen wird, ein Unternehmen , welches bei umsi.htiger Leitung , in Anbetracht des stets stark zunehmenden Eonsun.o und der hohen preise. dieses Getränkes, und zwar auch im Hinblick ans überseeisch.. Exportation, besonders nach Eghpten und der Levante, die besten Resultate verspricht. .-.

668 lll. IV. V. Total-Ein- und A u s f u h r .

Ein.. und Ausfuhr ans der Schweiz.

Die Totaleinfuhr in Triest betrng im Jahre 1864.

seewärts Fr. 73,590,774 gegen Fr. 85,349,904 im Jahre l 863, 73,385,162 59,371,003 zu Land Zusammen Fr. 146,975,936 Fr. 144,720,907.

Die Totalaussul..r von Tri.st im Jahre 1864:

seewärts Fr. 88,849,923 gegen Fr. 83,234,754 ,, ,.

., zu Land ,. 3l,8l8,802 ,, ,, 34,632,538 ,, ,, ,, Zusammen Fr. 120,668,725 Fr. 117,867,292.

Es ergibt sieh demnach im Jahre l 864 ein Ueberschuss im Vergleich mit 1863 in der Total Einfuhr von Fr. 2,255,029 ,, Aussuhr .. ., 2,801,433.

Die Gesammtzahl der im Jahre 1 864 in Triest eingelaufenen Schiffe

beläust sieh auf 10,148, mit einem Gehalte von 772,996 Tonnen gegen 10,578 Schiffe mit 725,574 Tonnen im Jahre 1863. Ausgelaufen im J. 1864: Schiffe l0,053. Tonnen 790,815.

,, ,, ,, 1863: ,, 10,513, , 740,208.

Wie aus nebigen Zahlen hervorgeht, ergab sieh im Jahre 1 864 ein bedeutender Aussall i.: den Einsuhren zur See im Vergleich zu 1863 ; einige der wichtigsten Artikel, worin die Einsuhr zur See ei..e Abnahme erlitt, sind: Kaffee:

1864: Zlr. 170,443 252,718 1863:

leider ein schlagender Beweis der stets überhandnehmende.. nordischen Konkurrent

Zucker:

rassiger, 1864: Ztr. 118,719 ^ ^ Esinfuhr rohen ^ 1863: ,,. .^..1 .^ ^ fruhereu^ahreu logar anf 500,000 264,867 Ztr.; die Runkelrüben haben ihn roher, ^1864: ,, 42 731 ^ ver^e-^.

1863: Südsrüchte: Rosinen Ztr. 24,380 im Jahr 1864 gegen Ztr . 38,025 in 1863, Pomeranzen 69,103,, ,, ,, ,, " 80,79l ,, ^ ^ Mais: Star ,, ,, ,, ,, 525,807 ,, ^ ,, 255,061 ,, .....^

Sehisfbauholz.

Eub.-Fuss

,,

O l i v e n o l:

^,.

Talg:

,,

i ..I, 6.^2 ^

,,

179,834,, ,, 8 ,.^-.^^^

,,

,,

.,

,,

,,

"

,,

,,

30,^07 ,, 209,882 34,397 ,,

,,

,, ^ ,^

^ ^ ....

669 Dagegen war die Einfuhr zu La..d bedeutend grosser als im Jahr t 863, wobei das Getreide und das Holzgeschäft den Ausschlag gaben.

So betrug z. B. die Einfuhr von

Getreide, zu Land, Holz: ^chler Verschiedenes Steinkohlen

in 1864 Ztr. 491,252 in 1863 Ztr. 247,907 " ., .,3,533,158 ., ,, ,,2,674,537 ,, ,, ,, 802,755 ,, ,, ,, 632,905 ,, ,, ,. 347,206 ,, ,, ,, 208,036

Hauptartikel der Ausfuhr zur See waren .

Getreide:

Weizen im J. 1864 Mais ,, " Reis Gerste

,, ,,

,, ,,

Hafer Roggen

,, ,,

...

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,,

,,

Roh^Gnss"

,,

Raffinirt

,,

Mehl

Star 452,808 gegen Star 388,772 in l863 403,570 ,, ,, ,, 56^,669 .

65,429 ,, ,, 78,5t6 ,, ,, 34,276 ^ ,, 3t ,394 ,, ,, ,, 74,757 ,, ,, 96,638 " ^ 61,8l9 ,, ,, 20,2 l ^ ,, ,, Ztr. 469,320 ,, ^tr. 438,866 ,, ,,

Eisen.

Altes

,,

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Gearbeitetes ,, W o l l e : roh ,, inManusakt.,,

H^z.

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29,596 70,^3 l 11,332 ^6,421 t 4, 009 8,451

^ ^ ^ ^ ^ ^ ^

^ ,^ ,, ,, ^ ,,

26,616 79,357

"

8, l 14 ,,

75,470 12,141 7,560

,,

.^eh.sfbau , ,

K.^Fnss 949,496 , K.^uss530,595 Stück 25, 776,0l7 , Stück. 21,395,029 4,4I1 6,923 , ,, ^ K.-Fuss 162,978 , K.-Fnss 273,575 ,, ^ ,, ,, ,080,^15 ,, dünnere,, ,, Stück 1 243,767 219,515 Blanken ,, ,, 199,596 ,, ,315,196 Bretter " " ,776,379 ,, kleine ,, ,, ,, ^ ,56l,379 ,, ^ ,650,553 387,241 76l,397 ,, .^ü^ue ,, ,, 12l,167 Weberb^iuu.e ,, ,, 194,137 19,294 Ruder " " 23,761 35,841 41,4l0 Stahl " " Ztr^ Ztr^ ^,732 L e i n e u w a a r e n ,, 8,261 ,369,695 M a seinen ,, ,, ^l. 235,912 64,208 Oliven -.^el ,, ,, 51,948 Ztr^ Ztr. 176,958 82,723 Reps-Kuehen" ^, 60,039 G l as w a a r e n ^ ^ 62,173 25,906 Z ü n d h ö l z e r ,, ,, 34,652 W e i n g e i st : Rnm, Weine ,, ,, 22^^ ,, ,^ 184,057 70.^ Ghiere " " Stück 7,l45 ,, ^tück Rauben ..Stämme

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670 Hauptartikel der Aussah.. aus Triest zu Lande, respektive ^infnhr in Oesterreich ..e.

gegen ^tr. 6^67^ in ^asfee in Z n c k e r : rasfin.

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Bfeffer

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l^022 4,209 l06,433 28,969 14,902 3l,651 l 9,687 425,657 19,6l6 11,453 21,747 2,826 l 6,394 14,862 l ,.^54 546 9,882 35, l 67 ,, 206,.).)^ ^ 30^702 ,, 32.),13l

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37,l^

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B a u m w o l l e roh W e i n g e i s t , Weine Hans Steinkohle Eisen..^ Eisenwaare Früchte

G u m ni i G e t r e i d e . Hafer Weisen Gerste

Reis W o l l e . roh

bearbeitet H o l z : Schiffbau

Tischler farbiges Olivenöl

H a u t e , roh Meersalz Salpeter

Talg

^od a ^ ..h w a m n. e M e e r s eh a u m

Tabak ^chw e s e l

1863

1864 ^tr.^ 79,736

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5,209 ^,073

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4^34 l 7,^3

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50,2^9

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^ 32,95l ,, 397,864 ,, ^^93^ ^ ^0^ ,, ^9^69

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l 1,421 l ,050

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9,9^ ,, 43,^95 ,, 232,284 ,, 30,890 ,, 189,604 ^ l 1,977 ,, ^ 7,289 ,, 58,980 ,^ 2,370 ^ 3,333 ^, l.) ,342 68,188 ,, ,,

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Jn vorstehenden Zahlen resnmirt si.h das Hauptgeschäft Triesti.

zur möglichsten Eompletirung derselben, und ^nr Veransehaullehnug sonstiger sehr interessanter Details , auch über Tri^s Sehifsfahrtsbewegungen.

dieut ein von der hiesigen Handelskammer jährlieh mit anerkennend werther Sorgsalt verosfe..tl.chles statistisches Werk, betitelt ^Movimento dell.^ n^vi^^ioue e del Commercio in Tr^.^e nell' anno ^ol^^o 1864.^ über den speziellen Verkehr mit der Schweiz aber, insbesondere über den Transithandel betreffend die ^chwe^, liegen keine ^aten vor. .^

671 V... V e r ä n d e r u n g e n in den A n s ä h e n der Ein- und A u s f u h r Zolltarife.

^war ist im österr. Zolltarif noch keine Aenderung eingetreten. in-

dem derselbe noch für das Jahr 1865 in Wirksamkeit bleibt. allein nach allen ans unser Zollsystem bezüglichen Verhandlungen zu urtheilen , darf man hoffen, dass Oesterreich sich nach und nach den ..Prinzipien des Frei-

handels nähern wird, wogegen sich jedoch die Mehrzahl der inländischen

Judnstriellen sträubt. - Unsere .^audels- und Gewerbekammer huldigte hingegen stets den Grundsätzen des Freihandels im weitesten Sinne d.^s Wortes, und sie begrüsste daher mit Freude die unlängst von einer AssoNation englischer Handelskammern an alle osterr. Handels- und Gewerbekammern ergangene Einladung im Sinne des beständigen Fortschrittes des Freihandels , der auf dem Gebiete des menschliehen Treibens und Wirkens in materieller Beziehung eben so erspriessliche Früchte bringt, wie eine überhaupt wohlverstandene Freiheit ans dem Gebiete der Bolitik, in moralischer Beziehung aus das Gedeihen und auf den Wohlstand der Völker einen segensreichen Einfluss ausübt. Vll. Durchfuhr aus und nach der S c h w e i z .

Aus den snb 3 und 5 angegebenen Gründen lassen sich über diesen Vunkt keiue bestimmten Angaben liesern. Jm Allgemeinen ist das Manufakturen-Gesehäst mit der .^chwei^ in fortwährender Abnahme, theils wegen der zu hohen Vreise im Verhältniss zu auderu Provenienzen, namentlich aber we^en der direkten Verbindungen der ^ehweiz mit der Levante, Griechenland und Eg^pteu, wo die ^chweizersabrikaut^n überall Agenten haben, während sie in srühern Jahren hier Depots bildeten und die Konsumenten jener Länder ihren Bedars in schweizerischen Manufakturen hier deckten.

Vlll. E i s e n b a h n e n u n d V e r k e h r s w e g e .

Leider ist auch über diesen doch so wichtigen Vunkt nichts Besonderes ^u sagen, denn wenn man das, was fch-n die ganze Welt weiss, gesagt hat, nämlich dass der hiesige Handelskauf vom guten Willen der ....^udbahn abhängt, aus die wir einzig und allein angewiesen sind, ohne irgend eine .^.onkurrenz^inie zu besten, so hat man damit einen der Hanptgründe des Versalles unseres Handels und unserer Schisssahrt berührt; man konnte in dieser Begehung keine.. schlagenderen Beweis anfuhren, als jenen, der vom Revoltella^omite bereits hervorgehoben wurde, nämlich dass die Bracht vou Brag über Hamburg bis nach Hongkong bedeutend billiger ist, als vou Brag bis Triest.

Wie schon im Eingang bemerkt wurde, sollte ma.. jedoch hoffen, dass sich je^t in Eiseubahuaugelegenheiten ein neuer Geist Bahn brechen wird. Beiliegende vom Handelsministerium herausgegebene Broschüre über ein neues Eisenbahnnetz in Oesterreich dürfte von Jnteresse sein ,

672 indem sie alle nenen in Vorschlag gebrauten Linien begründet. Auch unsere Dampfschifssahrt dürfte einer Vermehrung entgegen gehen, infoferne es dem sel..r unternehmenden Reeder und Schiffbauer, Ritter To..ello, gestattet wnrde, eine Gesells.hast znr Errichtung ei..er Dampss.hiffsahrt zu bilden . dadurch dürste auch der ^lo..d zur fernern Ermässigung der Brachten veranlagt werden. l.^.. ^. H a u k e n u n d Z i n s f u ss.

Die Trister Kommerzial.^Bank arbeitete in. Jahre l 864 mit einem Betriebskapital von 8^ Millionen Gulden, wovon 4,800,000 das

Aktienkapital bilden. --.. Sie l.^t die Bewilligung erhalten, au.h Wechsel

auf Bra^ und Best zu eseomptiren, während sie sich früher bloss anf den hiesigen Blal^ beschranken mnsste. Das Escompte -Geschäft belief sich

auf 35,600,000 Gulden.

Der Zinsfnss für Triefter-Wechsel war

stets 5 ^; Wien 5 ^ .^ . Brag nnd Best 5 ^...^. Gegen eine Brutto^ Einnahme von Fr. 400,000 stand eine Ausgabe von Fr. 142,000, und nach Ab^ug der .^infen blieb e.n Reingewinn von Fr. 14,000.

Der Monte Eivieo Eommereiale hat seinen Geschäftsbericht no.h nicht verosfentlicht ; eben so liegen mir keine Daten vor über den Geschäftsgang der Filiale der Ratio^.albank nnd derjenigen der Kredit^lnstalt. ---

^l . V e r s i eh e r u u g e n .

Die Versicherungsgesellschaften l^aben im Allgemeinen nicht gute Ge-

schäste gemacht nnd fast dnr.hgeh^nds Verlust gehabt. Obwohl es hier

23 Asseknran^Gesells^asten gibt, ist man do^h ofters gezwungen. im Ans^ land Scisse und Ladungen von grosserm Belang versichern zu lafsen, da erftere nur innerhalb gewisser Grenzen im Verhältniss zu il^rem Capital versichern. -^ll . R e u e E r f i n d u n g e n .

Eine

sehr

sinnreiche

Jdee

ei..es

hiesigen

Arztes ,

des Herrn

Dr. Rieoli.h , mit^lst el^trischer .^tromnng eine derartige telegraphische Verbindung hervorzubringen, dass Diebe, die in was immer für ^iuer Art iu der ^tadt einbrechen wollten^ sieh selbst durch blosse Berührung ver^ borgener Drähte, bei der Bolidi augenblicklieh anklagen würden, mit An^ gab^ des .^rtes, des Hanses und Stockwerkes, wo sie sieh eben befinden, so zwar dass sie glei^ ertappt werden konnten, wurde zwar im hiesigen ^tadtrathe zur Sprache gebracht, aber nicht angenommen. Di.^se Jdee dürfte aber doeh einmal, besonders i^. grosso. Städten, Eingang finden, und verdient alte B..a.ht..ug. ^r. ^ieoli.h l^at ein Bateut dafür erhalten, ebenso wie für eine neue Gattung ^laviere, bei welken die Hämmerehen an^ statt auf lange gezogene Saiten, die einen grossen Raum wie iu den gewohn..

lichen Biauo-^orte einnehmen, zu s...hlag...n , a^s gefundene Stahlfedern

^

673

Klopsen, ganz s.... wie das Schlagwerk bei Wanduhren, und die einen vor^.

^.efflichen Ton geben. ^-

Reiter Theil.

...Einwanderung.

Jn diesem Freihasen ziehen immer viele Fremde durch, ohne sieh ^edo.h, einige wenige Fälle ausgenommen , hier anzusiedeln, da eben der .Handel stockt und sieh keine neuen Handlungshäuser bilden. Sonst ist über die Ein- und Auswanderung hier nichts bekannt, wenn man nicht etwa den Durchmarsch der Freiwilligen erwähnen will , welche sich hier ^.aeh Me^ieo einschissten und wozu auch unsere Stadt ein kleines Kon^ tingent von wenigen Jndividuen beitrug.

ll. S c h w e i z e r g e s e l l s c h a f t e n .

Ueber hiesige schweizerische Hilfsgesellsehast wurde s. Z. besonders ^..erieht erstattet.

Beiläufig mag erwähnt werden, dass aus hiesigem Blatte verschiedene schweizerische Handelshäuser sich des besten Rnfes ersrenen und sehr .geachtet sind, so zwar dass selbst in unserer Handelskammer das sehwei.zerisehe Element sehr gut vertreten ist und unter Anderm ein Schweizer, Herr Heinrich Rieter, Börse-^eputirter, soeben als Abgeordneter der .Kammer, in Gesellschaft mit den Herrn ^ehisssl.apitän Verona, zur Besichtignng des ^ue^Kanals abgesendet wurde , währeud Herr Heinrich Escher, ^..orse^Deputirter und ebenfalls ein Schweizer, dieser Tage ^u den Zollkonserenzeu nach Wien berufen wurde. ^

Bunde.^lal.. ^ahrg. ^^ll. Bd.ll.

50

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Jahresbericht des Schweiz. Konsuls in San Francisco pro 1864. (Vom l. Februar 1865.)

In

Bundesblatt

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Foglio federale

Jahr

1865

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

28

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

22.06.1865

Date Data Seite

657-673

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10 004 784

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