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Schweizerisches Bundesblatt.

^Vll. Jahrgang. ^.

Nr. 18.

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^. April 18^.

B erich t des

schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über feine Geschäftsführung im Jahr 18^.

Geschäftskreis des Departements des Innern.

Bundeskanzlei.

Die Bundeskanzler blieb in ihrem regelmässigen Geschäftsgeleise. Am Ende des Jahres waren die Protokolle der Bundesversammlung , sowie des Nationalrathes und des Ständerathes bis zum Zeitraum der Septembersession einsehliesslich nachgetragen, so dass nur die Dezembersession

ins Reine zu schreiben übrig blieb. Was das bundesräthliche Protokoll betrifft, das in 184 Sizungen 5297 Geschäfte (209 mehr als 1863) nachweist, so war dasselbe bis und mit dem 25. Ropember eingetragen. Das Missivenbuch, das Register, die Kanzleikontrole, die Kontrolen für Druksaehen und die Legalisationskontrole liessen nichts zu wünschen übrig. .Leztere enthält 5895 Rummern, worunter 2632 unentgeldliche Legalisationen, meistens für pensionsberechtigte Soldaten.

Gesez sammlung, Bundesblatt und ähnliche Druksch r i s t e n . Die Drul.sachen der Bundeskanzlei kosteten, nach Abzug der lithographischen Arbeiten, 40,838 Fr. 36 Rp. Daraus wurde bestritten die Herausgabe der Fortsezung der eidgenössischen Gesezsammlm.g in

Bundesblall.. Jahrg.XVII. Bd. II.

5

54 einer Auslage von 3000 deutschen, .l 250 franzosischen und 500 italie..

nischen Exemplaren, des Bundesblattes in einer Auflage von 1000 deutfchen und 750 französischen Exemplaren, und der Druk von 74,200 ..^em^.

plaren (40,150 deutschen, 28,600 französischen und 3450 italienischen^ anderer , zum Theil auch dem Bundesblatte beigelegter Sehriststüke.

namentlich der Sammlung der Kantonsversassungen, so wie auch ein Theil der IL Auflage von den 3 ersten Bänden der neuen amtlichen Gese^ sammlung in französischer Sprache.

Sie haben uns am 16. Juli 1864 eingeladen, ,,das Röthige vor^ zukehren, damit die amtliche Sammlung der aus das schweizerische Staatsrecht bezüglichen Geseze und Beschlüsse auch iu der französischen Ausgabe wieder vollständig bezogen werden könne." Dieser Einladung ist durch Anordnung einer neuen Auflage von 500 Exemplaren sür die vergriffenen drei ersten Bände gedachter Sammlung vollständig entsprochen worden, und es ist dadurch der Vorrath von ihren ersten Bänden mit dem der übrigen ins Gleichgewicht gebracht. Uebrigens wurden bei andern Druksachen durch stehen gelassenen Saz sür spätern Mehrbedarf von Exemplaren in ursprünglicher oder veränderter Form 1845 Fr. 55 Rp. erspart. Der Saz der deutschen und französischen Ausgabe der Gesezsammlung kam auch einzelnen Kantonen zu gut , indem ihn Appeseli A. Rh. und Gens für ihre Sammlungen benuzten , vermittelst besonderer Verträge mit den betreffenden Offizinen.

Die Gesezsammlung und das Bundesblatt, das wieder in 3 Bänden

erschien, ist auf 18,509 Fr. 52 Rp., d. h. aus 3.^0 Fr. 46 Rp.

weniger, als ihr Jahrgang 1863 zu stehen gekommen. Dass man durch ihren Verkauf , abgesehen von den erforderlichen Freiexemplaren , keinen finanziellen Gewinn, sondern möglichste Oesfentlichkeit der amtlichen VerHandlungen und Verbreitung der .^enntniss des einheimischen Rechtes beabsichtiget, ergibt sich aus den erzielten Einnahmen, welche nur einen kleinen Theil jener Kosten deken. Die Abonnemente aus die Gesezsammlung allein sind auch leztes Jahr gänzlich ausgeblieben. Die Abonnementsliste sür die Gesezsammlnng und das Bundesblatt ist summarisch folgende :

55 Zürich . . . . 95 Bern . . .

.Ludern . . .

Schw^ . .

Obwalden .

Glarus . . .

Z^ ^ . .

Freiburg . .

Solothuxn . .

Basel-Stadt .

Basel^Landschaft Schafshausen .

.

.

.

.

.

.

.

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.

Appenzell A. Rh.

St. Gallen . .

Granbin.den .

Aargau^.

. . .

Thurgau . . .

Tessin

.

.

.

Waadt .

.

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52 22 2 1 5 3 2 16 50

1 .l4 8 57 22 .

67 33 -^

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deutsche

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4^ ^5 480 ^

Zusammen

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481

Wallis . . .

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Schwe^ Ausland

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franzosische Exemplare.

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Uri, Ridwalden und Appenzell J. Rh. sind also die einzigen .^antonsgebiete, in denen Riemand a.^lf das Bundesblatt abonnirt hat. Unter den Abonnenten in den übrigen Kantonen erscheint die Staatskan^lei von Freiburg mit 22 Exemplaren , die vom Aargau mit 40 und die der Waadt mit 257. Die Gesammtzahl der abonnirten Exemplare des Bundesblattes sammt der Gesezsammlung ist von 941 aus 951 gestiegen, wodurch eine Einnahme von 3508 Fr. erzielt wurde. Ausserdem

wurden 44 Fr. 55 Rp. sur Eiurükungen, .l 75 Fr. 20 Rp. sür 38

ältere Jahrgänge und einzelne Rummern des Bundesblattes, 327 Fr.

für 109 Bände der Gesetzsammlung , 3..).) Fr. für 133 Exemplare der Sammlung der Kantonsverfassuugen, 63 Fr. 40 Rp. für die Eisenbahn-

schristen und 236 Fr. 45 Rp. sür verschiedene andere amtliche DrukChristen bezogen, so dass die diessälligen Gesammteinnahmen aus 4753 Fr.

60 Rp. sich belaufen. Freiexemplare des Buudesblattes mit der Ge-

se^fammlung wurden von Amtes wegen verabfolgt 265 deutsche und 193 sran^osische. Deren Frankatur für die Vertreter der Schweiz im Auslande ist in den Drukkosten inbegrifsen.

56

.t.

Von sämmtlichen durch die Bundeskanzlei im Berichtjahre zu Tage geförderten 80,700 Exemplaren verschiedener Druksehriften sind vertheilt worden : an die Bundesversammlung, an die Departement und an die übrigen Bundesbehörden 19,960 deutsche, 9728 französische und 672 italienische. an die Kantonsregierungen 7340 deutsche, 4528 franzosische

und 66.^ italienische; als Beilagen des Bundesblattes ..^ollüberstchten, Staatsrechnung, Voranschläge und Staatskalender) 10,500 Exemplare in verschiedenen Sprachen; an die schweizerischen diplomatischen Agenten und Konsuln und an diejenigen des Auslandes 553 deutsche, 1007sran-

zosische und 45 italienische, und 125 deutsche, 85 sranzostsche und 45 italienische wurden ins eidgenössische Archiv niedergelegt.

^.chi^e.

Von der amtlichen Sammlung der a l t e r n eidg. A b s c h i e d e ist leztes Jahr das von Hrn. Regierungsralh Dr. S e g e ss er .^erfasste Register des I. Bandes im Druk erschienen. Mit Ausnahme der 2. Ab-

theilung des V. Bandes wurde an allen im Rükstande befindlichen Bänden gearbeitet. Hr. Se g esser bearbeitete für die 2. Abtheilung des HI. Bandes 172 Abschiede. Hr. Archivar Dr. Krütli sur die 1. Abtheilung des IV. Bandes 102 und für die 1. Abtheilung des V. Bandes 4.. Abschiede; Hr. Archivar Kothing sur die 2 Abtheilung des Vl. Bandes 49 und Hr. Brof. Dr. Fechter für die 2. Abtheilung des VIl. Bandes 138 Abschiede, während die Umarbeitung der von Hrn. Dekan V u pik oser besorgten 1. Abtheilung des VI. Bandes beinahe zn Ende geführt wurde, um nächstens dem Drnke übergeben zu werden. Die Bearbeitung der 2. Abtheilung des V. Bandes ist durch die Erkrankung und den Hinsehied des Hrn. Vrivatdozent Jakob V o g e l ins ..^token gerathen; sie wurde später Hrn. Fechter übertragen. Wirst man einen Blik über das ganze Werk, so ergibt sieh, dass, ansser den bereits gedrukten 3333 Abschieden

und 179 Beilagen, 280.^ Abschiede bearbeitet und noch 2140 zu bear-

beiten sind. Behufs Forderung des Unternehmens hat der Hauptredaktor, Hr. Kxütli, einen dreiwöchigen Urlaub zu Raehsorschungen in den Archiven von Mühlhausen, ^trassburg, Karlsruhe, Heidelberg, Durlach und Freiburg i. B. bennzt, und zwar im Allgemeinen mit befriedigendem

Erfolge.

Das dem Hrn. eidg. Unterarehivar J. K a i s e r übertragene Re p e r-

torium der eidg. Abschiede von 1814-1848, welches eine vorhaudene Lüke ansznfüllen bestimmt ist, wurde begonnen und hat bereits einige Fortschritte gemacht.

Was das neueste eidg. Archiv betrifft, gelangten in dasselbe die Akten der IV. Amtsperiode (1858-1860) von Seite des Departements des Jnnern, des Justiz- und Finanzdepartements und der Telegraphenverwaltung, nebst den Belegen der Staatsrechuung und den Rech-

57 nungsbelegen der ..^ostverwaltung. Jhre archivalifche Einordnung ist zur Hand genommen.

Die wichtigste Arbeit für das Bundesarchiv war der Erlass eines neuen R e g l e m e n t e s und e i n e r Jnstrnkt^on s a m m t Archivplan (amtl.

eidg. Gesezsammlung VllI, 143 --15l). Der Archivplan , wie er nun-

mehr festgesezt und sämmtliehen eidg. Registraturen zur Raehachtung zugestellt ist, vertritt die Stelle eines Generalrepertoriums, zu welchem Ende er mit einem reichhaltigen alphabetischen Sachregister versehen ist. Dadurch können, mit Ausnahme der angeordneten Urkundenregesten , weiter...

Register über den Jnhalt der Akten des Bundesarchivs einstweilen entbehrt werden, sowie auch den Departements und der Bundeskanzlei die Benu^nng der Akten durch Einräumung einer längern Ablieferungsfrist erleichtert ist. Die Zahl der im .Lause des Jahres aus dem Archiv bezogenen Aktenstüke beläust sich auf 3093, wovon beim Ende desselben nur noch 446 ausstanden.

Mit Ausscheidung der werthlos gewordenen Akten ist durch Makulirung der Rechnungsbelege von 1850-1853 der Ansang gemacht und dadurch einem postulate vom 16. Juli abhin (A. G. S. VllI, 145), in so weit es nicht bereits durch das neue Archivreglement geschehen, entsprochen worden.

Bi^i^ek.

Gegen das Ende vorigen Sommers erschien der erste Nachtrag zu dem im Jahre 1861 veröffentlichten .Kataloge der Bibliothek; er umfasst

sämmtliche .Nachträge aus den Jahren 1862 und 1863 mit denjenigen, die sich bis zum Absehluss des Drukes ergaben. Hatte der Hauptkatalog von 1861 eine Gesamtzahl von 8295 Bänden, respektive ^tüken aufgewiesen, so stellt sich aus dem Nachtrag heraus, dass die Bändezahl auf 11,77l angestiegen ist. Es hat also seit 1861 eine Gesammtvermehrung von 3476 Bänden stattgefunden. Entsprechend der Zunahme der Bibliothek war deren Benuzung : es wurden 539 Bände ausgeliehen , von welchen, nachdem die frühern Rükstände erledigt worden , am Ende des Jahres 437 wieder eingegangen waren.

..^nnzsan^nInn^.

Durch Zuwachs von 215 Stüken im Werth von Fr. 291. 2 Rp.

3080 aus 3295 gestiegen, die Fr. 10,180. 55 Rp. Metallwerth haben.

ist die .Sammlung der einfach vorhandenen Münzen und Medaillen von Die Dubletten verminderten sich um 16 Stüke und nahmen um 77 zu, so dass im laufenden Jahre über 61 Stüke mehr als früher, nämlich

über 723 im Werth von Fr. 230. 6 Rp. verfügt werden kann. Die ganze Sammlung besteht nunmehr aus 4018 Stüken im Metallwerthe

58 von Fr. 10,410. 61 Rp. Jn Fol^e von Schenkungen und Bennzung von Dubletten war aus der Bundeskasse leztes Jahr bl.oss ein Zufchuss von Fr. 338. 96 Rp. erforderlich. Unter jenen perdienen besonders hervorgehoben zu werden . die Jubiläumsmedaille der Stadt Winterthur vom dortigen Stadtrath, japanesisehe Münzen (übermittelt von der schweizerischen Gesandtschaft) und eine Reihe älterer Genfermün^. von Herrn Morel-Fatio in Lausanne.

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Das schwierigste Justrnment für die eidg. Eichstatte, der L ä n g e n ^ k o m p a r a t o r , war gegen ^nd.. ^e^embers abhin in so weit vollendet. dass es im nördlichen Zimmer derselben ans dem dasür bestimmten ...^teinsokel.

aufgestellt werden konnte. Was daran noch fehlt, die Theilung der Stäbe, Thermometer, Beleuchlungslampeu u. s. w., rükt der Vollendung entgegen. Ende des Jahrs wurden im Keller der Eichstätte die Steinpostamente fundamentirt und aufgestellt, die mit Hilfe der Haupttheile des Längenkomparators zur Ermittlung der absoluten Längenausdehnung der Rormalmassstäbe dureh die Wärme dienen sollen.

Ausser dem Längenkomparator sind zu den Massen und Jnstrumenten der Eichstätte hinzugekommen I. im Lokal sür genauere Messungen .

a. eine Wage mit ^..lasgehäu^ sür 1 Kilogramm Belastung mit doppelter Reiterversehiebnng . gleichzeitiger Arretirnng der Schalengehänge und des Balkens sammt besonderer .^lrretirung sür die Schalen ; b. drei zylindrische Vfundstüke von hoehpolirtem Vergkristall sammt Futteral ; c. das neue Mutterkilogramm von Blatiu , d. ein Saz vergoldeter Messinggewichte von 1 ....ilogramm bis zu 1 Gramm herunter; e. ein Saz polirter Messinggewiehte von 50 .^ bis zu 1 .^ , f. ein Sa., Gewichte von versilbertem Knpserdrath von 1 Gramm

bis 1 Milligramm für die Wage mit Eisengehänse ; ^. ein Saz Gewichte von versilbertem und einer von vergoldetem

Kupferdrath von 1..--500 Milligramm.

li. ein Saz Aluminiumgewichte von 0,1--1 Milligramm; i.

ein Saz Flüssigkeitsmasse ans Messing, von 1 Mass an abwärts,

fammt zugehörigen Glasplatten ;

j. ein Haarhpgrometer von ...^chwerd in Genf, sammt Gehäus zur .Befestigung an der Wand ;

k. Vorrichtung zur hydrostatischen Bestimmung des spezifischen Gewichtes ;

59 l. zwanzig Bfnnd .^uekstlber aus's sorgfältigste gereinigt für den Barometer ; H. im Lokal für Eichung der Brobmasse : .... eine feinere Wage für 100 ^ Belastung mit Scheerenaufhängung.

h. eine Wage für l0 ..^ Belastung mit Scheerenaufhängung.

Die vorläufige Brüfung und Justirung der Hilfsinstrumente der eidg. Erstatte, als: der Wagen, Thermometer, Barometer, u. s. w., wurde Hrn. Bros. Dr. Heinrich Wild, Direktor der Sternwarte in Bern , übertragen und von ihm nach Massgabe feiner beschränkten Musse gefordert.

Derselbe hat sämmtlich 6 Wagen für feinere Wägungen aus^s sorgfältigste untersucht und durch die mechanische Werkstätte Hermann und S t u d e r so lange verbessern lassen, bis sie. den erforderlichen Grad von Empfindlichl.eit und Beständigkeit zeigten. Die Luftpumpenwage mit Eisengehäuse wurde einer Brüfnng ans luftdichten Verschluss unterworfen, wobei man es schliesslich dahin brachte, die Lust darin bis zu einer Spannung von 30 Millimeter zu verdünnen. später wird man bei gleichzeitiger Austrokuung des Raumes unzweifelhaft noch ziemlich weiter damit gelangen. Richt wenig Mühe verursachte auch die Einrichtung uud Justirung des zu einem Doppelinstrumente verbundenen Barometers und Manometers, das theilweise nach einem neuen System eingerichtet ist. Ein Fehler in seiner ersten Konstruktion machte sogar eine Veränderung und eine neue Füllung der Barome^erröhre nothwendig. Der Einfluss ^er Eapillarität aus die Messungen ist durch Verkleidung mit dem Rormalbarometer des physikalischen Kabinetes in Bern näher bestimmt und der Hygrometer von Schwerd in Genf zur Ermittlung der Feuchtigkeit der Luft iu deu Waggehäusen durch Vergleich mit den Angaben eines Bs^ehrometers geprüft und richtig gesunden worden. Endlich sind im Lause des Jahres die Rormalpnnkte sämmtlicher 10 Thermometer der Eichstätte wiederholt neu bestimmt worden.

Die weitern Arbeiten wurden zunächst dadurch aufgehalten . dass im März legten Jahres von Baris unvermuthet die Nachricht eintraf, es stehe der definitiven Vergleichung uuserer Muttermasse mit den dortigen Urmassen nichts mehr im Wege. Jn Folge dessen wurden die Herren Bros. H. Wild und Brof. Mousson nochmals nach Baris abgeordnet.

Dieselben haben über den Verlauf und befriedigenden Ersolg ihrer Sen-

dung einen ausführlichen Bericht erstattet. (Bundesblatt 1864, Rr. 55, Ill. 31 l ---364.) Dankbar anzuerkennen ist die einsichtsvolle Thätigkeit

und die unermüdliche Ausdauer, womit unsere Abgeordneten sranzosischerseits durch ^ie Herren General Morin und Bros. T r e s e a . Untere direktor des Conservatoire des arts et métiers, von Amtes wegen unterftüzt wurden.

60 Aus den erneuerten Muttermalen hätten nunmehr die neuen Urmasse --. das Bfund und der Fuss --- abgeleitet werden sollen.

Da wandten sich aus 20 Kantonen Schweizerbürger, 2814 an der Zahl, nebst der Handels- und Jndustriegesellschast des Kantons Waadt, mit dem .begehren an die h. ..Bundesversammlung, es möchte das bisherige schwel zerische Mass- und Gewissestem durch das metrische ersezt oder dieses wenigstens neben jenem erlaubt werden. Bei der Ungewißheit, wie diese Bittschrift von den gesezgebenden Räthen werde aufgenommen werden, trat ein Stillstand der beabsichtigten Arbeiten ein, und es wurden solche erst Ende Septembers wieder ausgenommen, als Sie beschlossen hatten, jene Betition uns zur Berichterstattung zu überweisen, ohne einen bestimmten Entscheid in der Sache selbst zu fassen. Dem raschen Vorrüken der Arbeiten in der eidg. Eichstätte traten dann aber andere Hindernisse entgegen, die sich bei der Heizung der Lokalitäten herausstellten. Diese waren bloss für Dampfheizung eingerichtet, die an Sonntagen in der Münzstätte unterbleibt, an Werktagen nur von Morgens 7 l.lhr bis

Abends 7 Uhr besorgt und auch während dieser Zeit zur Speisung des

Dampfkessels 1---2 Stunden ausgesezt wird. Zudem wird das Dampf-

rohr, welches von der Münzstätte in die Eichstätte führt, dnrch den Hofraum bedeutend abgekühlt. Unter diesen Umständen liess sich keine gleichmassige Temperatur der Eichstätte erzielen, wie es sür die Messungen und zu unveränderter Erhaltung der Jnstrumente und Masse nothwendig ist.

Raeh einem misslungenen Versuche, dem Uebelstande mit Gasöfen abzu-

helfen. blieb nichts Anderes als die Erstellung eines Kaehelosens übrig.

So kam es denn, dass bis zum Jahresschluß ni.^t einmal alle Vorarbeiten für die Ableitung der neue.^Urmasse, insbesondere des Urpsundes, vollendet werden konnten. Es wurden bloss sämmtliehe Gewichtssäze mit Gewichten bis zu 1 Gramm jnstirt und sodann mit einander verglichen, namentlich das Mutterkilogramm von Blatin, das vergoldete Messingkilogramm von ...^teinheil, das im Jahr 1863 zu Berlin verisi^irte ^lrgentankilogramm und die beiden .Kilogramme aus dem Argentangewichtssaz und dem Gewiehtssaz von vergoldetem Messing. Diese Vergleiehungen haben ergeben , dass das in Berlin verifizirte Kilogramm, nach welchem die Justirung der übrigen Gewiehtestattgesunden, viel zu leicht sei und daher auch sämmtliehe Gewichte der beiden Gewichtssä^e bedeutend zu leicht gemacht worden waren. Es blieb nichts Anderes

übrig , als sie durch neue Vergoldung auf das richtige Gewicht ^u bringen.

Am 6. Januar t 864 haben wir ein Reglement über die Organisation und Verwaltung der eidgenössischen Eichstätte erlassen. (Amtliche eidge-

nössisehe Gesezsamu.lung, Vlll. 37-41).

Was die Frage des metrischen ....^stems betrifft , wurde ein Kreissehreiben an sämmtliehe Kantonsregierungen erlassen , um denselben eben-

falls Gelegenheit zu geben , sich darüber auszusprechen. (Bundesblatt

61 1864, Hl. 3.) Bei Ablauf des Jahres waren 7 Kantone mit ihrer Ant^..ort noch im Rükstande.

Bei Handhabung der eidgenössischen Mass- und Gewichtsordnung in den verschiedenen Kantonen find wir auf keine erheblichen Schwierig^ keiten geflossen. Wenn Klagen vorkamen , so beeilten steh die Kantonsbehorden, auf erstes Begehren der Bundesbehörde einzuschreiten, so z B.

Schwyz gegen die Gebrüder Siegwart, Paumgartner und Eomp. in Küssnacht, welche nicht gehörig geeichtes Glasgeschirr aus ihrer Glashütte nach dem Kanton Aargan lieferten. Wir haben auch gegenüber einer ...^iashandlung in Ehnr streng daran festgehalten, dass nur öffentlich anerkannte Eichmeister befugt seien, Hohl- und andere Masse mit Eichzeichen zu versehen.

Der durch Voranschlag und Raehtragskredit bewilligte Betrag von Fr. 10,000 ist um Fr. 1852. 39 Rp. überschritten worden, wie sieh bei der Rechnung des Hrn. Experten Wild vom 30. Dezember herausstellte.

Die Ausgaben für die Verwaltung der Eichstätte sind zwar unter dem Kostenansehlage geblieben, dagegen diejenigen für Anderes höher, als man sich vorgestellt hatte, zu stehen gekommen, und zwar.

.^r.

1) die aus 2000 Fr. angeschlagene Abordnung nach Baris, höher u m .

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.

2) der auf Fr. 3000 angeschlagene .Längenkomparator u m .

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.

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.^) die aus Fr. ..^0 veranschlagte Verwendung eines

Eierten um .

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für ein Bergkristallgewieht .

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.

sür das Messingkilogramm von Steinheil

.

Richt vorgesehen waren .

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sür den Hygrometer .

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sür mathematische Berechnungen eines Experten-

gehilsen

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582. 0 1 152.

-

872. 90 304. 50 3.^9. -^92. -

.

54 . -

Zusammen Die Verwaltung der Eichstätte hat weniger aus-

2386. 4.l

gegeben, als veranschlagt war .

.

.^p.

.

.

534. 02 185..... 39

Gesundheitswesen.

Ueber das Konkordat für Freizügigkeit des schweizerischen M e d i z i n a l p e r s o n a l s haben sich auch jezt noch nicht alle Kantone erklärt, namentlich ist Bern , das wiederholt daran erinnert wurde, im Rükstand. Die Kantonsregiernng hat zwar den Beitritt dem Grossen Rathe empfohlen und dieser den Gegenstand an eine Kommission ge-

62 wiesen ; allein lettere will den Entscheid über eine damit zusammenhängende Frage, über die Verbindlichkeit der Maturitätsprüfung, abwarten, eine Frage, die von einer andern grossräthlichen Kommission zu begutachten ist.

Weil Bern im Rükstand ..st, will sich auch Luzern mit seiner definitiven Erklärung nicht beeilen, sowie hinwiederum Schw^z die seinige vom Bei-

tritte Luzerns abhängig macht. die Schw^zerregierung hat die nothig...

Vollmacht vom Kantonsrath dazu erhalten. Die Bedingungen, unter denen der luzernische Regierungsrath den Beitritt bereits erklärt hat, sind der Beitritt der meisten deutschen Kantone und die Genehmigung des dortigen Grossen Rathes. Graubünden hat den Beitritt erklärt, sich dabei aber die fernere Ausstellung kantonaler thierärzlieher Batente, Vorsorge für Examinanden welscher Zunge und Vereinfachung der Brüsnugsordnung, insbesondere Abkürzung der Brüfungsdauer, ansbedungen. Dem ^gedachten Konkordate haben unbedingt beigestimmt. Glarus , Solothnrn, Schafs-

hausen und St. Galleu, hauptsächlich mit dem Vorbehalte des Beitritts

der meisten deutsehen Kantone Zürich, Appenzell A. Rh. und Thurgau, unter verschiedenen andern Vorbehalten Zug, Basel -Stadt und Graubünden ; und die endgültige Erklärung ist noch zu gewärtigen von Bern, Ludern und Schwvz, welche den Beitritt in Aussicht gestellt haben. Dass die übrigen Kantone eine abschlägige Antwort ertheilten, ist schon früher bemerkt worden.

Die Uebersezung der s c h w e i z e r i s c h e n B h a r m a k o p o e aus dem Deutschen ins Lateinische, ist vollendet, wie sich aus ^den Verhandlungen de^ schweizerischen Apothekervereines ergibt, dieses Werk, von der Brodtmaun'serlen Buchhandlung in Schasfhausen in Verlag genommen , hat aber die Bresse noch nicht verlassen.

Dem Konkordate der Stände ^ürich, Bern, .....uzern, Zug, Freiburg, Solothurn, Aargau und Reuenburg über g e m e i n s c h a f t l i c h e p o l i z e i l i e h e M a s s r e a e l n g e g e n V i e h s e u c h e n ist ^chwpz beigetreten.

Die Verwaltung der offenhielten Unterstü^ung in Baris hat die verlangten Ausschlüsse über das Vorkommen und über die Behaudlung des G r i n d e s erhalten, ebenso ist der dortigen kaiserlichen Regierung bezüglieh ihres Ansuchens um die Vorschriften über die schweizerischen H e i l b ä d e r entsprochen und Bauern die gewunschte Auskunft bezüglich der schweizerischen gesezlichen Bestimmungen über die sogenannten G e heimmittel ertheilt worden. Das Gesneh von Frankreich um die in den Jahren 1854-.-18^0 ül.^.. .^as J r r e n w e s e n veröffentlichten Drnkschristeu von Staats- und Brivatanstalten ist nach Ablauf des Jahres ^r Erledigung gelangt.

Jn Folge unserer Vermittlung und aus den Ausweis Jtaliens über die dortige Viehgesuudheitspolizei Iiess G r a n b ü n d e n seine Viehsperre ^egen Veltlin fallen.

63 Die eine oder andere Viehseuche herrschte stets während des Jahres 18.^4 bald an diesem, bald an jenem Orte in der ...Schweiz; namentlich zeigte sich die Maul- und K l a u e n s e u c h e , wenn auch nicht bosartig, doch hartnäkig durch ihre fortwährende Verschleppung. Seltener trat die L u n g e n s e u c h e auf, erhielt sich indessen im Wa.tis in ein paar Gemeinden lange. Gleicherweise blieb das Land von der R i n d e r p e s t , die in Oesterreich immer noch Verheerungen anrichtet, stetsfort verschont.

Wir haben es in dieser Beziehung an geeigneten Veröffentlichungen, damit die schweizerischen Landwirthe aus ihrer Hut seien, nicht fehlen lassen, sowie auch uns an Bauern gewendet , um uns ^u versichern . ob dessen Erleichterung der Durehsuhr aus Oesterreich der Schweiz keine Gefahr bringe. Jm Uebrigen widmeten wir in gesnudheitspolizeilicher Beziehung der beabsichtigten ..Verordnung über den durch Eisenbahnen vermittelten V i e h t r a n s p o r t die verdiente Aufmerksamkeit, obsehon uns Basel-Stadt und gewissermassen auch St. Gallen die Besugniss zum Erlass einer solchen Verordnung für gewohnliche Zeiten bestritten hatte und die Eisenbahnverwaltnngen nicht eben grosse Bereitwilligkeit zur Forderung der Sache zeigten. Ra.hdem sieh auch die übrigen Kantone über den E.^pertenentwurf gemeinsamer Vorschriften hatten vernehmen lassen, wurde den gemachten Ausstellungen, in so weit solche begründet erschienen, Rechnung getragen, den sämmtli.heu Kautonen ein revidirter Entwurf vorgelegt und an d^selben die Einladung zur Beschikung einer Konferenz erlassen, welche am 12. Dezember in Bern unter den. Vorsize des Departementsvorstehers stattfand. Mit Ansuahme von Basel-.^tadt, Tessin und Wallis nahmen alle Kantone daran .^heil Dadurch wurde es moglieh, irrige Auffassungen zu berichtigen und die verschiedenartigsten Verhältnisse zu berüksichtigen, ohne ^en Haupt^wek aus dem Auge zu lassen. Der Experte, Hr. Rudolf Z a n g g e r , Direktor der Thierarzneischule in Zürich, war am

Ende des Jahres damit belästigt, aus Gruudlage des Ergebnisses der

Konferenz seinen Entwurs der lezte.. Durchsieht zu unterwerfen.

.^nte.^n^na.le ^^enz^ nnd ^e^ie^^e^a^niffe.

Betreffend den Grenzstreit zwischen A p p e n d e l l A. R h. und J. R h. ist die Rechtsschrist dieses leztern Kantonstheiles unserm Kommissär . Herrn Laudamu..ann Aepli. zugekommen, allein erst Mitte Ro^ vembers. Zur Vornahme eines Augenscheins, den der neue Kommissär nunmehr für unerlässlich hält, muss eine günstigere Jahreszeit abgewartet werden.

^ur Schlichtung des Grenzstreites von B e r n u n d W a l l i s , betreffend die Gemmi un.:. den Sanetsch , hat während der Sommersi^.ng der Bundesversammlung eine Konferenz in Bern unter dem Vors^e des Departementsvorftehers stattgesunden. Bern hatte da^.u die Herren Regierungspräsident Seherz und Regierungsrath Joh. Weber , Wallis die Herren Staatsräthe Allet und von Riedmatten abgeordnet. E.^

64 konnte jedoch keine Verständigung erzielt werden. Wallis verlangte darauf, den Belegband des bernis.hen Klagmemorials einige Zeit einsehen und benuzen zu dürfen, worin ihm im Einverständnisse mit Bern entsprochen wnrde. Die Antwort von Wailis ist nun zu gewärtigen.

..^tr.^ nn^ Bes^nn^san^a.^en s^r i^end^iche ^e.^eche^.

Diese ^.gelegenheit ist troz wiederholter Mahnungen des Departements nicht vorwärts gerükt. Dem deutschen Berichterstatter, in dessen

Händen das bisher gesammelte Material liegt, fehlt es allerdings nicht

an Entschuldigungsgründen, da er während der legten ^eit von einer andern Arbeit außerordentlich i.: Anspruch genommen war und er der Ansicht ist, unsere ^eit mit ihrer vorzugsweise materiellen Richtung sei um so weniger zur .Losung .^.r zu begutachtenden Frage geeignet, als solche selbst bedeutende ökonomische Opser erheische, die für andere, näher liegende Zweke gebracht werden müssen. Gegen diese Ansieht dürste indessen Manches einzuwenden sein. Jedenfalls wird sieh das Departement derselben nicht anschließen, ohne die mit Ausarbeitung eines Konkordatsentwurses beauftragte Reunerkommission noch einmal einberufen und zu Rathe gezogen zn haben.

^n.^wande.rnn^.

Jndem wir die wiederholt gemachte allgemeine Bemerkung bestätigen, dass die für den Geschäftsbericht benuzbaren Angaben über die B e w eg n n g d e r schw e i z e r i s eh e n A u s w a n d e r u n g immer sparsamer werden, theils wegen Aushebung der Bassvisa, theils wegen verspäteten Einlangens der einschlägigen Zusammenstellungen aus andern Welttheilen , müssen wir uns auch diessmal mit wenigen Nachrichten beguügen. Zu der im Allgemeinen beobachteten Zunahme der Answanderung nach Rew-^ork u. s. w. seheint auch die Schweiz ihren Theil beigetragen zu haben : in Antwerpen schifften sich über 400 Bersonen aus der Schweiz, mit Ausnahme von Zweien, die sich nach Rio^Janeiro begaben, sämmtlich nach Rew-^ork ein, in Havre 22 l 8.

Da Sie den Kredit sür^s Auswanderungswesen von 22,000 auf 23,000 Franken erhoht haben, so wnrde dem schweizerischen Konsulate in R i o ^ J a n e i r o mit Rüksicht aus den Bericht des Herrn J. J. v

Tsehudi vom 20. Oktober 1861 über die schweizerischen Konsulate in Brasilien (s. Bnndesblatt gl. J. lll. 284) eine jährliehe Besoldung von Fr. 6000 zuerkannt, so dass dasselbe nunmehr den Konsulaten in

Rew-^ork und Reu^Orleans gleichgestellt ist.

Was die Anforderungen schweizerischer Gemeinde- und Staatskassen an V e r g u e iro u n d E o m p . in .^antos betrifft, hat auch der mit ihrer Geltendmachung beauftragte Anwalt Herr B a r b o s a da Eunha noch

eine gütliche Ausgleichung versucht. Jm März 1864 meldete das General-

konsulat, dass dieser Versuch gescheitert und der Brozess angehoben sei.

65 Der Beklagte sucht den Brozess durch Bestreitung der Zuständigkeit^ des Richters in Sautos in die Länge zu ziehen , indem er nun .Limeira als Wohnort angibt. Der erste Enscheid ist gegen ihn ausgesallen, aber appellirt und die Saehe ans ...Bericht in Santos zurukgewiesen worden.

Der .Nationalrath hat uns in Folge einer erheblich erklärten M ot i o n seines Mitgliedes Herrn Dr. W. J o o s eingeladen , ,,zu untersuchen und darüber zu berichten , ob das Loos vieler in Brasilien befindlieher schweizerischer Halbpachtkolonisten nicht dadurch verbessert werden könnte, dass Strasbestimmungen aufgestellt würden gegen alle diejenigen Schweizer, welche Sklaven erwerben oder veräußern sollten.^ Rachdem wir diese .Angelegenheit in ablehnendem Sinne begutachtet hatten (s. Bundesblatt 1864, HI. 230^, stimmte der Nationalrath am 10. Dezember abhin, ohne den Bestrebungen für Abschaffung der Sklaverei seine vollen Sympathien ^u versagen, mit Rüksicht darauf, dass von der vorgeschlagenen Massregel keine Rükwirkung aus das Loos der schweizerischen Halbpäehter in Brasilien abzusehen sei, unserm Antrage auf Tagesordnung

bei. (Bundesblatt 1864, Hl. 373.)

Ueber Folge des ein Theil Folge des eine Krisis Massregeln

die Kolonie . . . . e u - H e l v e t i a in Uruguay ist , theils in in jenem Staate ausgebrochenen Bürgerkrieges, in den steh der Kolonisten unglüklicherweise hineinziehen liess, theils in Bankerottes ihrer Gründer Siegrist und Fender in Basel, ausgebroehen, deren Ende noch nicht abzusehen ist, da sie von abhängt, die ausser dem Bereiche unserer Macht liegen.

Die in Zürich znm Vorscheine gekommene Aktiengesellschaft zur Anweisung überseeischer Ländereien für Auswanderungslustige hat die Ausführung ihres Vorhabens aus bessere Zeit verschoben. Dagegen beschäftigt sich die schweizerische gemeinnüzige Gesellschaft fortwährend mit der Frage des Au^wanderungswesens , die bis in die untersten Schichten der Arbeiterbevölkerung gedrungen ist.

Bnnde.^ei.t.^e sn^. ^weke schweizerischem ^esellIschas.ten i..n ..^n..

nnd ^..u.^ande.

.

Dafür waren im Jahre 1864 durch den Voranschlag Fr. 61,300

bewilligt ; es wurden aber nur Fr. 59^24. 6l) Rp., also Fr. 1575.

40 Rp. weniger ausgegeben. Zieht man indessen hiebei die Fr. 300 in Rechnung, die dem Büdgetkredite des V. Abschnittes (Unvorhergesehenes) zu Gunsten der meteorologischen Kommission für deren Veröffentlichung des L Jahrganges ihrer Beobachtungen , das heisst für den Ankauf von 15 Exemplaren, enthoben wurden, so beläust sieh die Gesammtausgabe

auf Fr. 60,024. 60 Rp., während sie das Jahr zuvor Fr. 66,763. 35 Rp.

betrug. Die Ersparniss rührt lediglich von einer Minderausgabe der geodätisehen Kom.mssion her und hat nur eine vorübergehende Bedeutung.

66 Die untersten schweizerischen Gesellschaften haben die empfangenen Bundesbeiträge verwendet, wie folgt.

.^. G e s e l l s c h a f t e n im J n lande.

1,. Der s c h w e i z e r i s c h e l a n d w i r t h s c h a f t liche V e r e i n verwendete die erhaltenen Fr. 12,000 fast gänzlich für die im September Iezthin zu Solothurn abgehaltene schweizerische P r o d u k t e n - und

G e r ä t he- A u s s t e l l u n g , die ihn auf Fr. 10,584. 40 Rp. zu

stehen kam und der festgebenden Sektion Solothurn noch ein Defizit von

Fr. 2870 znzog, das zum Theil von ihm zu deken ist. Die greife für

die Ausstellung von Bro^ukten beliesen sieh auf Fr. 473l, die für die Ausstellung von Geräthen (Maschinen inbegriffen) auf ^r 4585 , die Entschädigung der Breisrichter auf Fr. 410 und die von vornherein vom allgemeinen Verein übernommene Auslage für Drnksachen und Aehnliches aus Fr. 858. 40 Rp. Eines zahlreichen Besuches konnte sich die Ansstellung nicht rühmen, obsehon die Hauptversammlung des Vereins damit verbunden war. Die Geräthabtheilung hatten 71 Aussteller aus 11 verschiedenen Kantonen und 2 aus Frankreich und Deutsehland mit ein paar hundert Gegenständen beschikt. Uebex die Broduktenausstellung ist noch kein vollständiger Berieht erschienen. Jndessen ist darüber doch so viel bekannt, dass sich dabei 173 Aussteller mit ..Getreide, 60 mit Obst be..

theiligt haben, und dass ausser den Brodukten der Milchwirtschaft und der Forstwirthsehast und den Gemüsen und Knollengewächsen auch 106 Weinsorten ausgestellt waren, so wie dass die Ausstellung der Erzeugnisse und Geräthe der Bienenzucht alle bisherigen derartigen Ausstellungen über-

traf. Jm Ganzen haben 711 Aussteller bei der Ausstellung sich betheiligt.

Jm Uebrigen beschäftigte sich der schweizerische landwirtschaftliche Verein, der 10 Kantonal-, 4 Bezirks- und 3 Spe^ialvereiue umfasst und dadurch zu einer Mitgliederzahl von .^400 angewachsen ist, hauptsächlich

mit Fortsezung seiner Arbeiten für eine Bienenzucht-, Obstbau- und Weinbaustatistik und mit seinem pomologis.hen Bilderwerke. Die Vollendung der Bienenzuchtstatistik übertrug er dem schweizerischen Bienenzuchtverein und die Obstbaustatistik .^.rn. G u t in Laugenthal, während Hr. Ko h l er sich bemühte, das zusammengebrachte Material für eine Wein....austatistik durch Bereisung der nordwestlichen ...^ehwei^ und dureh Anknüpfung von Verbindnngen im Kanton Tessin zu ergänzen. Vom pomologischen Bilderwerk ist die 2. .Lieserung erschienen, die Originalen sür

die 3. .Lieserung sind fertig und diejenigen sür die 4. in Arbeit.

Der s c h w e i z e r i s c h e a l p w i r t h s e h astlieh e V e r e i n , der einen Beitrag von ^r. 3000 erhielt, verwendete davon, unter Benuzung seiner eigenen Hilssmittel : 1. sür geognostische Studien aus den 7 Alpen Kuhweiden am Riesen (Kant. Bern), Grossimberg ob Marbaeh (Kant. Ludern), Oberberg und

^^

.^^

6 ^

i

Schweinalp (Kant. Schwyz), Lamotta und Akla (Kant. Graubünden) und Moléson (Kant Freiburg) . . . . . Fr. 1329. 75 Rp.

2. fürchemischeAnalysen von Erden , Stein und

Wasser

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,,

88.5.

^

,,

3. sur Düngmittel der 4 ..lpwirthschastlichen Versuchsstationen Kuhweiden, Schweinalp,

4.

^ 5.

6.

Akla und Moleson . . . . . . . . , 80. 49 ,, für Drnksachen . . . . . . . . ,, 536. 02 ., für Reiseentschädigung von 8 Vorstandsmitgliedern . . . . . . . . . . , 349. 10 ., für verschiedenes Anderes (Borti und dgl.) ,, 22. 45 ,, Zusammen Fr. 3202. 81 Rp.

^

Darin find die bedeutenden Opfer nicht inbegrisfen, welche den Eigentümern dreier Versuchsstationen auferlegt wurden, wohl aber diejenigen einer vom Vorstand in 3000 Exemplaren verbreiteten Ansprache ...n die Aelpler (.,Dünget die Alpen .^). .Außerdem hat der Vorstand ein von Hrn. Bfarrer S c h a ^ m a n n , nunmehrigem Direktor der landwirthgastlichen Schule des Kantons Thurgau, entworfenes Rundschreiben zur Gründung einer alpwirthsehastliehen Statistik durchberathen und aus eine ^ Breisausschreibung hin 3 Alpen untersuchen lassen, wovon 2 im Kanton

Schw.^ liegen, und 1 im Kanton Waadt. Für diese lettere, die Alp

Me.^lanne in Brafsus, wurde dann Hrn. A u b e r t ein Breis von Fr. 200 ^ zuerkannt. 123 Mitglieder des Vereins entrichteten einen jährlichen Bei.^ trag von ^r. 5.

Die landwirtschaftliche Gese l lschast derr o m a n i s c h e n Schweiz hat in Folge eines Beitrages von Fr. 5000 aus der Bundes.kasse die Bedeutung der Juragewässerkorrektion sür die Landwirthschast der betreffenden Gegenden untersuchen un^ darüber eine ^lngsehrist exscheinen lassen, ferner sür Lösung ihrer Breissrage über Erhaltung, Zubereitung und Verwendung des flüssigen Düngers sür grosse Kulturen Hrn. Heinrich W e lt er in Boudr^.. ein Akzefsit von Fr. 100 sammtder bronzenen Medaille Anerkannt und die sranzosische Ausgabe von Fr. T seh u di^s landw.rthschastlichem Lesebuch durch Bestellung von 150 Exemplaren gefördert. Die Mitgliederzahl dieser Gesellschaft ist aus 476 gestiegen.

Bezüglich der B s e r d e ^ u c h t ist dem Begehren des früher bestandenen Vereins schweizerischer .Landwirthe auch von Seite des Departemeuts des Junern durch Riedersezung einer Kommission entsprochen worden, nachdem das Militärdepartement über die militärische .^eite der Frage

ein Gutachten eingeholt hatte, welches dahin ging, die Eidgenossenschaft

foll stalt Die ^noch

Fr. 30,000 zum Ankauf von Zuchthengsten sür ihre Bferdregieanverwenden und diese Thiere von den Bferdezüchtern benuzen lassen.

einberufene landwirtschaftliche Kommission ist ihrerseits in der Frage zu keinem Entscheide gelangt, sondern lässt das dazu ersorderliche.

68 Material vervollständigen. Aus ihre Anregung hin ist auch den Kantonsregierungen Gelegenheit gegeben worden, sich darüber auszusprechen, ob und wie weit von Staats, beziehungsweise Bundes wegen die bisherigen Bemühungen für Hebnug und Verbesserung der Pferdezucht in der Schweiz zu unterstuzen oder in ein besseres Geleise zu bringen seien.

Die a l l g e m e i n e geschich t s o r s c h en de . . G e s e l l s c h a f t der S c h w e i z wurde durch einen Beitrag von Fr. 3000 in ^tand gefezt, von ihrem ^schweizerischen Urkundenregister.^ ein 2. Heft erscheinen zu lassen.

Es enthält in chronologischer Reihensolge von 8........ --^....5 eine kritisch

gesichtete Zusammenstellung des Hauptinhaltes der aus die Schweiz be^üglichen Urkunden. Der vom Verein bestellte Redaktor, Hr. Dr. Hidber, widmet diesem mit vielen archivalischen Raehsorsehnngen im Jn - und .Ausland verbundenen Werke stetsfort seine unermüdliche Thätigkeit^ Ausse..^ dem erschien von Seite der genannten Gesellsehast der 14. Band de...

,,Archives für schweizerische Beschichtet und der 10. Jahrgang des ..Anzeigers für schweizerische Geschichte und Altertumskunde.^ Die gesch i c h t s o r s c h e n d e G e s e l l s c h a f t der r o m a n i s c h e n S c h w e i z , mit einem Beitrage von Fr. 800 unterstüzt, hat durch HerAusgabe zweier .Lieserungen den ^Vlll. und ^l^.. Band ihrer Mémoire et Documents zum Abschlusse gebraeht, und von Seite des mit ^r. 500 unterstüzten h i s t o r i s c h e n V e r e i n s d e r V O r t e Luzern, Uri, Schw.^, Unterwalden und Zug ist der .^. Band des ..Geschichtssreundes^ erschienen, wodurch unter Anderm die älteste Mün^geschichte der m.ttlern

Schweiz zur Oefsentlichkeit gelangte.

Die Thätigkeit der g e o l o g i s c h e n . k o m m i s s i o n der schweizerischen natursorschenden Gesellsehast ist vorzugsweise von der Ausfertigung der garten und Durchsehnittszeiehnungen zum Te^te des Hrn. ..l^ros.

^heobald über G r a u b ü n d e n in .Anspruch genommen. Die topogra-

phisehe Anstalt in Winterthur hat das .^V. Blatt des Atlases von Dusour kolorirt in einer Weise geliesert, dass eine der ersten geologischen

Autoritäten in Baris erklärte, es sei ihr keine Karte bekannt. die bezüglich der technischen Aussührung dieser Bündnerkarte vorzuziehen fei. Das ebenfalls zur 2. Lieferung gehörige .^. Blatt des Glases von Dnsour wird von der gleichen Anstalt kolorirt. Wie von der 1. wurden von der 2. Lieferung 97 Exemplare verschenkt und die übrigen in den Buchhandel gegeben. Schweden se.,te sein Gegengeschenk durch Verabsolgung der 6.---13. Lieferung seiner geologischen Ans^ahme fort, und es wurden dieselben von der Kommission wieder der Bibliothek des eidg. Bolptechnikums überlassen.

Die geologische Aufnahme zur Kolorirung anderer Blätter des topo^ graphischen Atlases der Schweiz ist unterdessen fortgesezt worden.

Hr.

T he ob al d hat die Bearbeitung des .^. Blattes, das, südlich an das

.^.V. sich anschließend, einen beträchtlichen Theil der Veltlinergranz.... bi...

.^

69

.,ur Adda enthält, beinahe vollendet.

Hr. K a u f m a n n . seit mehrern

Jahren mit der Aufnahme des VllI. und .^..Ill.. Blattes, d. h. mit dem Lande nordlich und südlich von Luzern beschäftiget, hat die Geologie des

Hügellandes von Zug und Luzern abgeschlossen, Hr. E d m u n d von F e l i e n b e r g einen Theil der zum .^VlH. Blatt gehörigen Umgebungen des Aletschgletschers geologisch ausgenommen und Hr. Bfarrer J scher an der Lenk mit der geologischen Untersuchung des obern, zum ^VlL Blatt gehörigen Simmenthals den Ansang gemacht. Die zwei leztern Geologen wurden einstweilen theils durch Karten in doppelt grossem Massstabe, theils durch kleine Kredite zum Ankauf pon Vetresakten unterstuzt.

Hr. G i l l i e r o n hat seine ganze Mnssezeit dem Studium des westlichen Theils der Stokhornkette und insbesondere den Freiburgerbergen . also eines Theils des ^.ll. Blattes gewidmet. Von Hrn. Müller in Basel wurde eine Woche auf die geologische Aufnahme des zum .^.lV. Blatt gehörenden Maderanthales verwendet. Jm Jura ist durch Hrn. J a e e a r d das ^l. Blatt bis aus den flael.ern Theil der Waadt zur Verossentlichung vorbereitet worden. Hr. M o s e h hat seine weit vorgerükten Arbeiten für Ausnahme des nordlichen schweizerischen Juras durch Vergleichung der Arbeiten seiner Vorgänger im Zürcher- und Schasshauser-Jura

fast zu Eude geführt.

Von den Fr. 5164. 10 Rp. Ausgaben der geologischen Kommission im Jahr 1864 schließen Fr. 626, die Drukkosten der 2. Lieserung ab; ^r. 1374 fallen ans die Lithographie der dazu gehörigen ^rosile, ^r.. ^....7. 85 Rp. aus die Aromatische Lithographie des .^V. Blattes,

Fr. 139. 95 Rp. auf den Bedarf des .^. Blattes vom schweizerischen topographischen Bureau, Fr. 90. 50 Rp. aus Eopien anderer Karten desselben, Fr. t9l0 Fr. auf Reiseentschädigung der Geologen und Fr. 95.

80 Rp. aus verschiedenes Anderes.

Die m e t e o r o l o g i s c h e K o m m i s s i o n der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft hat, mit einem Bundesbeitrag von Fr. 10,^0l) unterstüzt, ihre Beobachtungen aus den bekannten 8^ Stationen sort-

gesezt. Von diesen leztern lieserte^ 80-82 ein so vollständiges Mate..

rial , dass die anfänglich aus 33 Stationen beschränkte Veröffentlichung vollständiger Beobachtungstabellen , das summarische Versahren für die übrigen Stationen aufgegeben und eine gleichmäßigere Behandlung der Mitteilungen der Beobachter eingeführt werden mnsste. Jn Zukunst werden daher alle Stationen, die sich als brauchbar erweisen, gleich gehalten, nämlich ihre Beobachtungen beim Druk in geringem Masse ans die besonders wichtigen und interessanten Zahlen reduzirt. Jeden Monat

erscheint ein Heft. bis iezt sind deren 8 (Dezember 186.^ bis Jnli 1864)

erschienen , an den übrigen Monatheften wird von der Zentralstation und der Bnchdrul.erei in Zürich gearbeitet. Bezüglich des 1. Jahrgangs.

der schon von ausländischen Anstalten verlangt worden ist, haben n..ir ^u weiterer Forderung des Unternehmens, das sich allseitiger Anerkennung

Bundesblatt. .^ahrg.X^ll.Bd.Il.

6

70

^

erfreut, auf 15 Exemplare abonnit, die bei gegebenen Anlässen zu Gegengeschenken benuzt werden. Die leztjährige Ausgabe der meteorologischen kommission belies sich auf Fr. 7933. 76 Rp., wovon Fr. 1728. 62 Rp.

zur gänzlichen Tilgung der kosten der Jnstrnmente und zu deren Repaxatur, Fr. 5972. 95 Rp. für die Zentralstation nud sür den Drnk der ersten 6 Hefte und Fr. 232. 76 Rp. für verschiedenes Anderes verwendet wurden. Die übrigen Fr. 2066. 24 Rp. sind zur Dekung der restane lichen Drukkosten des l. Jahrgangs bestimmt.

Die Arbeiten der h . ^ d r o m e t r i s c h e n K o m m i s s i o n der schweig rischen naturforschenden Gesellschaft sind ins Stoken gerathen, weil wir sür dieselben keinen Kredit besassen und uns auch nicht dazu herbeilassen wollten, mehr als die Unkosten des Zusammeutrittes und der Reisen der .Commission zu übernehmen.

Eine diesfällige Kostennote von ^r. 60 wurde aus dem Kredite des Bauwesens, Rnbrik Verschiedenes, bestritten.

Unserer Ansieht nach sollten die Kosten der Fi^irpunkte , aus deren An..

bringung die Kommission vor Allem drang , von den betreffenden Kantonen bestritten werden.

Die g e o d ä t i s c h e K o m m i s s i o n der schweizerischen natursorschen.^ den Gesellschaft ^..at leztes Jahr ihre Vorarbeiten für die mitteleuropäische Gradmessnng, soweit die Jahreszeit es gestattete, vollendet und sür die übereinstimmende Anhandnahme der Hauptarbeit am diessälligen Kougress in Berlin durch Abordnung eines ihrer Mitglieder , des Hrn. Direktor Hirsch in Reuenbnrg, Theil genommen. Nachdem die ersorderliehen diplomalischen Sehritte bei den Rachbarstaaten gethan waren, hat Hr. Oberingenieur Denker, welchem die trigonometrischen Arbeiten übertragen sind, das Dreieknez definitiv festgestellt, neue Signale errichtet und versichert, und einen schonen Theil der nor^liehen Dreieke vollständig bereinigt, was nur mit einem beträchtlichen Hilfspersonal ausgesührt werden konnte. Die Konferenz in Berlin, welche steh am 17. Oktober abhin unter dem Vorsi.^ des Generals Baver konstituirte , war von 23 Abgeordneten besucht, welche die Staaten Baden, Hannover, Hessel^Kasfel, Hefsen-Dar^ustadt, Jtalien, Meklenburg^ehwerin, Norwegen, Oefterreieh, ^oleu, ^reusseu, Sachsen, .^achseu^Kobnrg^Golha, Schweden und die ^ehweiz vertraten.

Belgien , die Niederlande und Würtemberg hatten das Ausbleiben von Abgeordneten entschuldigen lassen, Frankreich eine spätere Belheiligung in

Aussicht gestellt , Bauern einstweilen eine abschlägige Autwort ertheilt.

Dänemark und Sehleswi^Holstein waren durch die unmittelbar vorausgegangenen Kriegsereignisse ^..on ^er Theilnahme abgehalten worden.

Aus den Erossnungen der Abgeordneten ergab sich , dass obschon in den betreffenden Ländern mit grossem Eiser am Werke gearbeitet wird, die Schweiz darin uieht znrüksteht. sondern zu denjenigen gehort, welche am weitesten vorgerükt sind. Die Konferenz liess ihre VerhandlnngsGegenstände theils ..^urch eine Sektion für astronomische und physikalische

^ Fragen, theils durch eine Sektion sür geodätische Fragen, in welcher Hr.

Hirsch zum Schriftführer gewählt wurde , vorberathen und sasste ihren Entscheid in Plenarsizungen, die bis zum 22. Oktober dauerten. Sie verständigte sich über die Methode, nach der versahren werden soll, über Anwendung des metrischen Systems und Vergleichung der Masse sämmtIieher beteiligter Staaten , serner über Benuzung und Verbindung der Strassen- und Eisenbahnnivellements und über deren Einbeziehung in die selbstregistrirenden Begelbeobachtungen der Meereshasen, über spätere Festfeznng eines absoluten Nullpunktes u. s. w.

Die Mitwirkung des schweizerischen Abgeordneten war dabei von weseutlichem Einsluss.

Die Konferenz sehloss mit Riedersezung einer .,permanenten Kommission^ von 7 Mitgliedern ans die Dauer von 3 Jahren . in diese Kommission wurde anch Hr. Hirsch mit 22 von 23 Stimmen gewählt. Die permanente Kommission soll jährlich einmal zusammentreten , sie bestimmt, nach dem Antrag des schweizerischen Abgeordneten, die Art und Weise der Berech.^ nung der Messungsresultate. Unter ihr steht ein Zentralbüreau in Berlin.

das die minder wichtigen laufenden Geschäfte besorgt.

Die schweizerische geodätische Kommission hat von den im J. 1864 verwendeten Fr. 8424. 60 Rp. ausgegeben. Fr. ....38^. 85 Rp. für

Triangulationsarbeiten, ^r. 62. 60 Rp. für ihre Berechnungen, Fr. 1305 für Einrichtungen auf der eidgenossischen ....^ lernwarte in Zürich zu LängenBestimmungen , Fr. 980 sur die internationale Konferenz iu Berlin und Fr. 6^.). 15 Rp. für Verschiedenes ^izung der Kommission in ^euenburg, Reparaturen u. s. w.)

Der s c h w e i z e r i s c h e K u u s t v e r e i n hat die ihm verabsolgten Fr. 2000 zum Ankauf eines Gemäldes von Franz Bu.hser in ^ololhuru, nämlieh des Rittes nach dem Markte von Sevilla (Rr. 157 des Kataloges der schweizerischen Kunstausstellung in Bern), verwendet.

I^. .^ e s e l l scha s .^ .. im ^l n ^ l a n d ...

Von den im Auslange bestehenden schweizerischen Hofgesellschaften und Hilsskassen, welche durchreisende und ansässige Schweizer ohne Unterschied der Religion und der Ka..tou.^a..gehorigl.eit im Rothsalle u..terstüzen, haben 26 mehr oder weniger erhebliche Leistungen nachgewiesen, welche u..s dann, wie früher, i... Allgemeinen als Massstab für die verabfolgten Fr. 10,000 Bundesbeiträge dieute.., die in jedem einzelnen Falle innerhalb der Gränzen von ^r. ll)l) bis ^r. 1400 geblieben sind. Besonders berükstchtiget wurden im Jahr 1864 nur uoch Vereine in den Vereinigten Staaten Nordamerikas , und zwar wegen der Fortdauer des dortigen

Bürgerkrieges, übrigens dieselben Gesellschaften bedacht, die schon 1863 Unterftüzung erhielten.

ersehen.

Näheres ist aus folgender Zusammenstellung zu

72 .^

^ e r e l n .

.

^ .

.

.

.

^ a l .

e

siir unterstem... ....^e...^tt t. J. 1^. .^tr.^.

Fr.

.^p.

.

^ .

1. Schwedische Hilfskasse in Amsterdam .

573. l4 100 2. Schweiz. Wohltl^tigkeitsgesellschaft in Bar- .

zelona . . . . . . . . . .

827. 2..)

100 3. Schweiz. Mildthätigkeitsgesellschast in Berlin 476.89 100 4.

^, Wohlthätigkeitsgesellschast in Bordeaux^ . . . . . . . . . .

1,550. 05 150 5. Bhilhelvetisehe Gesellschaft in Brüssel . .

89l. 50 100 6. Schweiz. philanthropische Gesellschaft in Buenos A.^res . . . . . . . . 2,720. 12 250 7. Schweiz. Wohlthätigkeitsgesellschaft in Genua 1,566.^ 150 8. Sehweizergesellschast in .Leipzig . . . .

376. 46 100 9. Armenkasse der resormirten Schweizerkirehe in London . . . . . . . . .

3,645.18 300 10. Schweiz. Hilfskafse in Mailand . . . 2,411. 50 200 11. .Armenkasse des schweiz. Konsulates in Marseille 1,494.50 150 12. Schweiz. Wohlthätigkeitsgesellsehast in Moskau 5,254.12 450 13.

..

..

,, Reapel 4,590. 56 400 14.

,, ,, ,, Rew^ork 6,178. 80 1,200 15.

,, ,, .. Odessa 2,627. 40 200 16. ,, ,, " Varis 21,334. 2l 1,400 17.

,, Hilssgesellschaft ^ Varis 5,8^5. 65 500 18.

,, Unterstüzungsgesellschast ,, Philadelphia 794. 06 300 19.

,, philanthropische Gesellschaft in Rio Janeiro . . . . . . . . . 10,559. 36 900 20. Schweiz. Wohlthätigkeitsgesellsehaft in Rom 1,699. 06 150 21.

,, philanthropische Gesellschast in ^an Franziseo . . . . . . . . . 15,217. 13 1,250 22. Schweiz. Wohlthätigke.tsgesellsehast in St. Petersburg . . . . . . .

8,642. 92 700 23. Schweiz. Hilfsgesellschast in Triest . .

l ,78 l. 76 150 24.

,, ,, ,, Turin . .

1,137. 55 100 25. Grütliverein in Washington . . . .

1,173. 38 300 26. Schweiz. Unterstüzungsverein in Wien

.

3,716. 12

300

Zusammen 107,104. 71 10,000 Die Mitgliederzahl der genannten Gesellschaften ist mit ungefahr

3000 sich ziemlieh gleich geblieben.

73 ^^...technische ^chnlle.

I.

L e i st u n g e n u n d F r .. .^ u e n z d e r A n st a l t.

Die Zahl der Vorlesungen und Uebungskurse im Schuljahr 1863,^64 betrug im Wintersemester 132, im Sommersemester 129. Jn der ersten vollen Woche des Monates Juli fanden die reglementarischen grossern Exkursionen statt. Ueber Beides geben die programme der Anstalt detail-

lirte Auskunft.

Jm Schuljahr 1862.^63 betrug die Zahl der regulären Schüler 510, im Berichtsjahre steigerte sie sich auf 560; davon waren 266 Schweizer

und 294 Ausländer. Dieselben vertheilen sich in folgender Weise: Abtheilungen.

Schweizer.

.^

Ausländer.

T.^ta...

3..)

10 83 125 25 2 10 294

72 34 138 188 61 20 47 560

Vorkurs . . . . . . . 33 Bauschule . . . . . . . 24 Jngenieurschule . . . . . 55 Mechanisch-teehnisehe Schule . . 63 Ehemisch-technische Schule . . 36 Forstschule . . . . . . . 18 Sechste Abtheilung . . . . 37 Summ a 266

Die Schwerer gehoren folgenden Kantonen an :

. . . . .

59

Appenzell . . . . .

Uebertrag

226

Bern . . . . . .

.^largau . . . . .

Schasshausen . . .

48 23 16

Thurgan . . . . .

^euenburg . . . .

Gens . . . . . .

7 6 4

St. Gallen . . . .

Hessin . . . . .

Luzern . . . . .

14 12 12

Basel^Lan^schast . . .

Freiburg . . . . .

Glarus . . . . .

3 3 3

Basel^tadt

Zug

2

Zürich

Graubünden . . . .

Waadt

.

.^olothurn

14

.

.

.

10

.

.

.

..)

. . . .

9

.

Uebertrag

226

7

Schw.^ . . . . .

.

Wallis

.

.

.

.

.

.

.

4

.

.

.

1

S n m m a 266

Von den 294 Ausländern gehoren 198 den deutsehen Bundesstaaten an. Vxeussen , Oesterreich , Bauern , Schleswig-Holstein und die freie Stadt Hamburg erscheinen darunter mit den stärksten Zahlen. 96 AusIänder vertheilen sieh aus die übrigen europäischen und aussereuropäisehen Staaten. Mit den stärksten Zahlen sind betheiligt Rnssland 24, Ungarn 24.

74

^ Auditoren waren eingeschrieben .

im

Wintersemester Hochschule ;

t 35,

^ovon ^2

immatrikulirte

Studenten der

im Sommersemester 113, ....ovon 07 immatriknlirte Studenten der Hochschule.

Die Durchschnittszahl der Auditoren betrug sonaeh 124 und die Gesammtfre.^enz^ der Anstalt an Studirenden hat sieh somit in der höchsten Zahl im Berichtsjahre (Schüler und Auditoren zusammengenommen^ aus

684 gestellt.

Die Studienrichtung der Auditoren ist aneh in diesem Jahre wesentlich die gleiche, in srü^ern Jahresberichten erorterte. Jn den AuditorenVerhältnissen überhaupt hat sieh an der Hand der im legten Jahresberichte erwähnten Schlussnahmen der Sehulbehorden mehr und mehr eine feste Ordnung hergestellt. Der frühere Andrang Unbefugter, welche unter diesem Titel die Ausnahmsbedingungen der Schule zu umgehen und der Studienanssieht sieh zu entziehen suchten, hat sich vermindert Das Aufnehmen der durch einzelne Schlussnahmen der Schulbehorden festgestellten Grundsäze in ein neues Reglement, vielleicht mit einzelnen wenigen Ergänzungen, dürste aus diesem .gebiete die gewünschte Ordnung dauernd sichern .

^

ll.

F lei ss u n d K o n t r o l le.

Das in unseru srü^.rn Jahresberichten wiederholt und einlässlich erorterte System der Studien- und Fleisskontrolle ist auch dieses Jahr fortwährend eingehalten und durch Vermehrung der Hilfskräste noch vervollständig worden. Aus Grund der gegen den ^ehluss des ..^..ehnljahres stattgehabten bekannten Ereignisse ist für die Sehlussrepetitorien und Bro^ inotionen, so wie für die Zensuren des lezten Vierteljahres eine grosse Zahl von Schülern weggefallen, so dass die diessjährigen Ergebnisse allzu

unvollständig und lükenhaft sind, als dass sich aus dem statistischen Ma-

terial zuverlässige ..^..hlussfolgeruugen oder Vergleiehnngen mit den vorausgegangenen Schuljahren irgendwie ziehen liessen.

Jn 83 Fällen fanden spe^elle Mahnungen zum Fleiss von den Vorständen der Abtheilungen und den. Direktor statt, Androhung der Wegweisung, in der Mehrzahl wegen Unfleiss , wurde ausgesprochen gegen 22, Wegweisung von der Schule gegen 7 Schüler.

Die Bennzung von Freikursen ab ^eite der Stndirenden aller Abtheilungen nimmt von Jahr zu Jahr in erfreulicher Weise zu. Jm Wintersemester dieses Schuljahres horten 467 ...Schüler 888, im ....Sommer-

semester 453 Schüler 7.)4 für dieselben nicht obligatorische Fächer an.

Die .^urse über Geschichte und Litteratur figuriren hiebei in starken Zahlen.

Wir geben dieses als einen Beweis, dass die an unserer Anstalt reich

75 vertretenen allgemein bildenden Fächer ihre Früchte tragen und keineswegs em .Luxusartikel sind.

36 Schülern aller Abtheilungen konnten auf Grundlage gut bestandener mündlicher Examen und schriftlicher Arbeiten , nach Antrag der Konferenzen, vom Schulrathe D i p l o m e zuerkannt werden, nämlich 3 Bauschülern, 14 Jngenieuren, 3 Mechanikern, 8 Chemikern, 3 Forstschülern und 5 Lehramtskandidaten.

Die Ramen der Diplomirten wurden im Bundesblatt veröffentlicht. Es sind 25 Schweizer und . 1 Aus-

länder.

Für die Lösung der auf Antrag der sechsten Abtheilung der Anstalt

im August 1862 ausgeschriebenen Breisaufgabe. ,,Ueber die politischen und sozialen Ursachen der französischen Revolution^ wurde vom Sehulrathe auf den Antrag der Konferenz dem Studenten Ferdinand Bertsch von Wallenstadt der erste Breis mit Fr. 200 zuerkannt.

Der gleiche ungenannte Freund unserer Anstalt, welcher leztes Jahr für Breisaufgaben aus dem ..gebiete der Mechanik und Ehemie Fr. 1000 ausgesezt hatte, erneuerte auch dieses Jahr seiue .Liberalität mit der gleichen Summe von Fr. l..)..)0 für die Abtheilungen der Architekten und Mechanger.

Es wurden hiefür folgende Breisaufgaben gestellt : 1) Von der Bauschule : "Brojekt einer zum Gottesdienste einer ^evangelisch^resormirten Gemeinde bestimmten Kirche.^ 2) Von der mechaniseh-teehnisehen Schule . ,,Entwurs einer Re..serve- Dampfmaschine von 8l) Pferdestärken sur eine Baumwoll,,spinnerei von 15,000 Spindeln, welche sowol in Gemeinsehast mit .,den vorhandenen Turbinen, als allein die Fabrik zu treiben im Stande sei.^ Wir benuzen mit Vergnügen diesen Anlass, dem edeln Freunde der Anstalt und der studirenden Jugend unsern tiefgefühlten Dank ausznsprechen.

HL

...^ a m m l u n g e n u n d w i s s e n s eh a s t l i eh e A n sta l te n.

Jm Lause des Berichtsjahres und gleichzeitig mit der Verlegung des Unterrichtes m d.^.s neue Gebäude hat auch die Uebersiedeluug der Sammlungen und Anstalten des Bolvtechniknms stattgefunden. Wo Zeit und Umstände es erlauben, ist die viel ^eit und Mühe in Anspruch nehmende

Ausstellung und Ordnung der Gegenstände gleichzeitig vor steh gegangen,

sonst aber musste man sich mit provisorischer Ausstellung begnügen. Der Translokationen in neue Räume harren ^ur Zeit einzig noch die archäo^ logische Sammlung und die botanischen Sammlungen ; die sür dieselben

76 bestimmten Lokale sind ihre... V.^.ndung nahe, so dass die Uebersiedelun^ in der nächsten Zeit stattfinden kann.

Mit Vergnügen bemerken wir, dass erst jezt. bei den schonen Räumen und einer zwekentsprechenden .^lrt und Weise der Aufstellung der Samm-

lungsgegenstände ihr Werth sur den Unterricht und für die Fortbildung selbst der Fachmänner sich recht geltend macht.

Die Verschiedenen Sammlungen des eidgenössischen Bol.^chnikums

sind während dem Beriehtjabre theils durch Ankäufe, theils durch Ge-

schenke und selbstgemachte Arbeiten bedeutend vermehrt worden.

Es wurden dabei insbesondere bedacht : 1 .^ Die Vorlagensammlung : a. sür die Bauschule, b. für^s Figuren- und Landschastszeichnen, c. für die Jngenieurschnle, d. für die mechanische Schule ; 2. die Modell- , Jnstrumenten- und Vorlagensammlnng ..

a. der Bauschule, h. der Jngenieurschule, c. der meehaniseh-technisehen Schule ; 3. die mechanisch-technologische Waaren- und Werk^eugsammlung .

4. die physikalische Sammlung , 5. die forstwissensehastliche Sammlung ; 6. die zoologische Sammlung : a. hoherer Ghiere, b. niederer Th.ere, 7. die mineralogiseh-geologisch.^paläontologisehen Sammlungen .

8. die botanische Sammlung ; 0. die entomologisehe Sammlung , 10. die allgemeine Bibliothek (auf 8200 Bände angewachsen).

Ueber die W e r k st ä t t e n f ü r A r b e i t e n in H o l z u n d M e t a l l konnen wir uns diessmal kurz fassen. Erstere war in Folge der Entlassung des Modelleurs während des ganzen Jahres , ledere in Folge Erkrankung des Hilsslehrers während eines grossen Theils des Jahres geschlossen. Ueberdiess war die Zeit der Uebersiedlnng in^s nene Gebäude

und die der Ausstellung den. Unterrichte nicht günstig.

Die Erfahrung hat gezeigt , dass eine Aendern...g über Einrichtung

und Gebrauch dieser Anstalten unerlässiich ist , es wird hiebei auf die Ansichten des neu gewählten Vrofessors der Masehinenbanknnde und Direktors der Werkstätten ein Hauptgewicht gelegt werden müssen.

77 Die W e r k st ä t t e f ü r ^ s M o d e l l i r e n in T h o n und G r, p s ist während des Wintersemesters von ^ Schülern und 5 Zuhörern, während des Sommersemesters von 14 Schülern besucht worden.

Die Anschaffungen beschlagen Gipsmodelle als Vorlagen . sodann Werkzeuge und Geräthschasten aller Art, zur Vervollständigung de... bisherigen und zur Einrichtung der neuen Lokalitäten.

Betreffend die

S t e r n w a r t e verweisen wir ans die unter be-

Anderer Rubrik in dem Titel ,,Amtsthätigkeit der Schulbehörden ^ angeführten Bemerkungen und Ausschlüsse.

Für das t e c h n i s c h e . L a b o r a t o r i u m wurden ausser den Gegenstäken, die dem Verbrauch unterliegen, ein Dampsealorimeter, eine feine^ Waage und ein Mikroskop, zusammen im Betrage von Fr. 1100 angeschafft. Geschenke von bleibendem Werthe haben wir nicht zn notiren,.

wohl aber verschiedene Rohstosfe und Bräparate., welche bei den vorgenommenen Untersuchungen aufgegangen sind. Die Frequenz betrug im Wintersemester 24 Schüler und .. Zuhorer, im Sommersemester 50 Sehnler und 3 Zuhörer. Diese grosse ^ahl von Braktikanten rust dann auch de^n Bedürfnisse für permehrte Assistenz, welchem der Direktor des Laboratoriums durch Verwendung jeweilen der vorgerüktern Schülern zu be-

gegenen gedenkt, um die Schnlkasse in möglichst kleinem Masse in Mit-

leidenschast ziehen zu müssen.

D .. s a n a l ^ t i s eh e .L a b o r a t o r i u m ist ini Wintersemester von 41 Schülern und 1l) Auditoren , darunter 6 Studenten der Hochschule, im Sommer von 33 Schülern und 15 Zuhörern, wovon 14 Stu^ denten der Universität^ benuzt werden. Von den während des Berichtjahres aus dieser Anstalt hervorgegangenen Untersuchungen sind 4 gedrnkt worden.

Beiträge zur Kenntniss des Anilin und Toluidin, Ueber das Serin ; Ueber kr.^stallisirtes, kohlensaures Kali, und Untersuchungen über das Titan, Silieium und Boron.

Das Jnventar hat sieh um Fr. 229. 50 vermehrt.

Rachdem seit Abgang des Herrn Professor B u r k h a r d t sür d^ a r c h ä o l o g i s c h e S a m m l u n g theils aus Mangel an geeignetem

.Lokalitäten, theils weil die bezügliche Brosessur einige Zeit unbesezt ge-

blieben war, keine Anschaffungen stattgesunden, hat Herr Professor Lül^ während dem abgelaufenen Jahre sich der Aeusfnung dieser Sammlung anfs Wärmste angenommen.

Aus dem ordentlichen Jahreskredite von Fr. 1000 sind angeschafft worden : die Statne der Minerva Giustiniani, die Grabstele des Aristion, die Statue des Mausolus, drei Friesplatten de.s Mausoleums.

Bei der in naher Aussicht stehenden Vollendung des Antikensaales wird die Aufstellung dieser Erwerbungen und des aus srüherer Zeit be-

78 reits vorhandenen Bossen Vorrathes antiker Statuen und Reliefs in kürzester Frist vor steh gehen konnen.

Wir schliessen unsern .Bericht über die Sammlungen mit einem Verzeichnisse der wahrend des Berichtjahres von den verschiedensten Seiten eingegangenen Beschenke, indem wir den verehrlichen Gebern hiemit össentlich unsern besten Dank absprechen.

^..eber.

beschenk.

1.

B a u m o d e l l s a m m l u n g.

Herr Jngenieur Zicker aus Sieben^.

Das

Herr Fie^ , Steinmez in Männ.^ dorf .

.

.

.

.

Herr Brosessor Reiser .

.

Das Modell einer schiefen gewolbt e n Brüke.

Das Modell einer sehiesen Brüke ans .^vps.

bürgen .

2.

.

.

.

.

Modell einer Th.n.mspize in

Holz.

J n g e .. i e u r w i s s e n scha s t l i eh e M od e l l s a m m l u n

Herr Eseher, Sohn, zum Wollenhof i n Zürich .

.

.

.

3.

^l rchä o l o g i s eh e ....Sammlung.

Herr Dr. Keller, Ramens .^er anti .^uarisehen Gesellschaft in Zürich

4.

Das Modell einer holzernen Bogenbrüke.

l 10^ kleinere ^psabgüsse ans dem konigl. Mnseun. in Berlin.

M echa n i s eh - t echn o l o g i s eh e S a m m l n n g.

...^it. ^ ei den i u d u str i ege sell seh a st Kantons Zürich .

.

^wei von den Herren Gebr. Stanb in Horgen anf die Ausstellungen von London und Rem^ork gefertigte Tableau^.

Schweiz. Handel...^ und Zolldepar^ Japanesisehe Vapier.nuster u. Maultenient .

.

.

.

.

beerblätter, se.hs Stränge vera.beiteter japanesiseher Beiden..

eoeons nebst (^oeonsabfällen.

Herr Baumann, älter, in ^ür..ch . Modell eines Seidenwebstnhles und einer ..^eidenduplirmaschine.

HH. A. Vestalozzi in Zürich , ^ .^troh- und Rosshaargefleehte, ^armon in Rüti , Waugelin und dengarnituren, Buzlumpengewebe, Renner in Ehemnil^, Gebr. Kollienglische Treibriemenmuster, Eiker u. ^eher, Sohne, in Lausen fenerze, Schlaken n. Stabeisen.

5.

de^ .

E h e n. i s eh - t echn o l o g i s eh e ^ a m m l n n g.

Herr Bergrath Stockar^Eseher ^ Zürich .

.

.

.

in .

Das Modell eines Boeh- und Sezwerkes.

79 Geber.

Geschenk.

6. F o r st w i s s e n s ch a s t l i eh e S a m m l u n g .

HH. Forstinspektox Eoaz in Ehur. Viele und wertvolle Holzstüke, ^.agmann .n .^..chten.te.g, geller .n verschiedene chemisch und ph.^fi^ur.ch und Wolfgang .nFrauenfeld kaliseh untersuchte Bodenarten ..e.

Herr Professor Eramer in Zürich Jnstruktive, forstliche und landwirthschastliche Vslanzen.

7. B ... t a n i sche S a m m l u n g.

HH. Professor Escher von der Linth Verschiedene interessante pflanzen und Martins .

.

.

aus der Sahara, ein grosses Bambusrohr ans Algier und ein Stammstük der Dattelpalme.

8. E n t o m o l o g i sche S a m m l u n g .

Herr Brosessor Escher v. d^ L^ .^ Vestalo^. Kaufmann in Zürich, Jusekten aus der Sahara und aus . dem Engadin ; ein paar neue und Hr. Vros. Ehavann^ in Lau..

Seidenspinner und Eoeons.

fanne .

.

.

.

.

9.

Mineral ogisch-geologisch -paléontologiste Sammlung.

Herr Jngenieur Sehaller in Jllinois Kubikbleiglanz, Eisenkies mit Blei..

blende und mehrere .^tüke von fossillen Madreporen.

Herr Mooser in Würenlo.^ .

,, Jngenienr Vestaloz^i in Zürich ,, ^ros. Morlot in .Lausanne .

,, ,, Heer in Zürich .

,,

,,

Eseher von der Linth .

Herren ^tohr und Troger in Wallenstadt, Bertsehinger in Wel^ikon, oon Arr, in Olten, Bsr. Bosshard in Mandat, Gras Ben^el-Sternau, Vrosessor Kaufmann in Luzer...

....ippstükeinesdelphinartigenThieres.

,,

von Halianassa Studeri.

zwei krystallographische Glasmodelle.

Fischabdrüke ans dem Blattenberg

bei Matt.

Felsarten und Versteinerungen aus

Algerien.

Baumstamm aus den ^ehieserkohlen^r^I^n v^n ^^t^ikon . ^uv^r^^..^stusen von der Mürtschenalp, Versteinerungen und Vetresakten aus der Gegend von Wallenstadt, Olten, von Mandach, aus dem bernisehen Jura, aus Würtemberg, aus den alten Formationen .Amerikas, vom ..^ilatns, Bingenstock .e.

10. B i b l i o t h e k .

Ganze Werke, einzelne Bücher, Zeitschristen, Zeichnungen ..e. .

von den Herren Brosessoren Zeuner, Wolf, Wild, Kopp, Kronauer, Eulmann, Ehristofsel, Elausius, Bolle^, Kenngott, Re^e und Ruchonnet,

.^0 von den Herren Brof. .^iun in Wien, Delabar und Wartmann in St. Gallen, Rebstein in Frauenfeld, Moret in Freiburg, Enrti in Lugano, Studer in Bern, Strauch in Mnri, Air^ in Greenwich, Hock in Utrecht.

Durege in Brag, von Herrn Bergrath Stockar^Escher , Frl. Mathilde Escher, HH. Direktor Widmer, Stüssi Zootechniker), ^. Graberg, Dr. Brügger in Zürich, Bfr. Bohner in Dietlikon, Blantamo...r und Hirsch in Gens, Jngenieur Ziegler in Winterthur ; ...on den Buchhandlungen Me^ex und geller, Orell Füssli nnd Eomp.

und S. Hohr in Zürich , von den Regierungen der h. Stände Bern, St. Gallen, .^aselst.^dt, Schasfhansen, Aar^au und Waadt.

vom Gemeindrath in Wien , vo.n Institut national ^nevois , von der Société de Geo^raplüe de Geneve, der meteorologischen Zentralanstalt in Zürich, von der k. k. Reichsanstalt in Wien, von der SmithsonianJnstitntion, von der Société jurassienne d'.^mnlation , der teehnischen Gesellschast und dem pol^te.hnischen Verein in Zürich, von der Sternwarte in Upsal.a, und den Universitäten in Christiania und .^iel.

Diesen Geschenken haben wir selbst einige beigefügt, ie nachdem sich Gelegenheit dazu darbot.

IV.

A m t s t ä t i g k e i t der Schulbehörden.

Der Schulrath erledigte in 8 Si^ungen 1 1 1 Gesehäste. Das Brasidialprotokolt zeigt in der Zwischenzeit die Abwandlung von 389 GeschäftsGegenständen.

Während des Berichtjahres fand die Erneuernngswahl des Sehulrathes durch den Bundesrath, sowie des Sekretärs des .^chulrathes durch den leztern statt. Die Behorde besteht in Folge dieser Wahlen aus folgenden Bersonen : t. Herr Ständerath ^. .^appeler. Bräsident.

2. ^, Nationalrath Dr. A. Escher in Zürich, Vize-Bräsident; 3. ,, ,, A. Heller in Aaran; 4. ,, Brosessor Dr. B. Stndex in Bern und 5. ,, Staatsrath Bietet de la Rive in Genf.

Exsazmänner: 6. Herr Nationalrath Dr. .^t. R. von Blanta in Samaden; 7. ,, Direktor Aimé Humbert in Ehau^-de.^onds ;

8. ,, Ehorherr Ghiringhelli in Bellinzona.

Sekretär: ..). Herr Brosessor Stocker von Schonenberg, Kantons Zürich.

81 J.n Bestand des Lehrerpersonals fanden folgende Entlassungen und Ernennungen statt : Der bisherige Brosessor für Maschinenbaukunde, ^Hr. Reuleaux^, folgte einem Ruse nach Berlin ; Hr. Dr. Durege, Honorarprofessor in Mathematik , einem solchen an die polytechnische Schule in Brag. An die Stelle des erstern wurde berufen Herr Moriz S c h r ö t e r von Bielefeld in Schlesien , Vrosessor der Maschinenbaukunde am Bol^technikum in Stuttgart , und als Hilfslehrer und Assistent im Maschinenbansache mit dem Titel Vrofessor Herr Heinrich Lud e w i g von Stettin. Dem bisherigen Hilsslehrer an der Ingenieurschule, Hrn. B e s t a l o z z i , ist der Brofessortitel ertheilt worden.

Zu Repetenten in Mathematik , Maschinenlehre und darstellender Geometrie wurden ernannt die Herren Brivatdozenten Dr. Re.^e aus Hannover uud B. Künzler von Walzenhausen (Appenzell), zum Assistenten an der Bauschule der bisherige Brivatdozent für Baufächer, Herr Georg Lasius von Braunschweig, zum Assistenten an der Sternwarte provisorisch Herr August Weilenmann von Knonau , zu einem Assistenten im Zeichnungssach der mechauisch-teehnischen Abtheilung Hr. Leonidas Lewicki von Wien , der indess diese Stelle nach kurzer Zeit wieder verliess , um eine Lehrstelle am Polytechnikum in Riga zu übernehmen. Jn den chemischen Laboratorien ging der erste Assistent der technischen Abtheilnng, Herr

Kinkelin, und später auch Hr. Meister in praktische Bernfsstellungen über.

Für das technische Laboratorium wurde sodann Hr. Dr. Bh. Greifs von Wiesloch (Baden), für das analytische .Laboratorium Herr R.^Bmdschädler von Winterthnr zum Assistenten ernannt.

Die vem.^ docendi in mathematischen und physikalischen Fächern wurde ertheilt an Herrn Dr. Emil Schinz von Zürich und Barth. Künzler von Walzenhausen. Ausgetreten als .^rivatdozenten sind. Herr Dr. Joh.

Wislieenus, Herr Dr. Volkmar und Herr Karl Me^er.

Als Hauswart für das neue Schulgebäude wurde ernannt

Herr

Joh. Glättli von Bonstetteu, Kts. Zürich.

Ans dem Ehatelain^s.hen Legat konnten an l l) bedürstige und tüchtige Studirende Stipendien im Gesammtbetrage von Fr. 2..)00 abgegeben werden , ansserdem wurde eine grossere Anzahl unbemittelter Stndirender von Bezahlung der Honorare besreit.

Das Legat für Erwerbung und Erhaltung ausgezeichneter Lehrkräfte, welches im vorigen Jahr bereits in Anspruch genommen werden musste, konnte durch die von deu Räthen der Eidgenossenschast gewährte Budgeterhöhnng der Schule wieder entlastet werden.

Jn der Einrichtung der Fa.l.schulkurse haben einige nicht unwesentliche Veränderungen und Ergänzungen stattgefunden. Das Kollegium der Baumechanik für die Abtheilung der Architekten wurde dem Repetenten

82 der Mechanik, Herrn Kün^er, übertragen. Her.. Brivatdozent .Lasius gab einen nicht obligatorischen Spe^ialknrs über landwirthsehastliche Baukunde, ebenso Herr Hülsslehrer Stadler ein ergänzendes Kollegium über Baukonstruktionslehre, in welchem besonders aus die in der Schweiz ge^ bräuchliehsten Konstruktionen und aus Kostenberechnungen Rüksieht genommen wurde. Dem Herrn Lasins ist an der mechanisch^ technischen Schule der Kurs über .^ivilban mit Zeichnungsübungen übertragen worden. Dem Herrn Brivatdozenten Dr. ^ieeard wurde wiederholt der Kurs über Agriknltnrchemie für die Forstschule übergeben. Herr Brivatdozent Dr. Re.^e las ein Kollegium über Geometrie der Lage, welche Materie für tüchtiges Verständniss einzelner Fächer in der Jngenieurabtheilung nicht ohne Bedeutung ift und in Zukunft wohl unter die obligatorischen Kurse wird aufgenommen werden müssen.

An..h in anderer Richtung zeigt sieh die erfreulichste Bereitwilligkeit unserer Brivatdo^enten, in den allgemein wissenschaftlichen Fächern Lüken auszufüllen, wovon die programme vielfachen Beweis geben.

Die Entwerfnng eines den Jutereffen der Schüler und den billigen Ansprüchen ^er Lehrer zusagenden Stundenplanes ist bei der grossen ^ahl der Eintheilungen eiue ohnehin ga.^ ausserordeutlich schwierige Aufgabe.

Die Zerstreutheit der provisorischen Lokalitäten und der Mangel an einer genügenden Anzahl von Horsälen erhohte diese Schwierigkeit nicht nur, sondern fchloss vieles sehr Wüuschbare geradezu aus. namentlich kamen die allgemein bildenden Freisäeher in eine wenig günstige .Lage. ^un man von der Lokalitätennotl^ befreit ist , wird sich vieles auch besser einrichten lassen. Für die Freister werden vorläufig täglich zwei Abend^ stunden frei gehalten, diess gibt wöchentlich 12 Stunden, an welchen keine obligatorischen Vorlesungen die ^tudireu^en, in weleher Ablh^lung sie auch seien, verhinderu, allgemein bildende Vorträge an.^uhoreu. Für die einzelnen Herren Professoren dieser Fächer auch die Konkurrent unter den ^reikollegien ans^uschliessen, ist selbstverständlich I^ei der grossen ^ahl der Professoren und der Knrse eine Unmöglichkeit; aber jeder Schüler kann ans die einzelnen Semester seiner Studienzeit ^ie verschiedenen ^rei.^ säeher vertheilen.

Jm gleichen Semester wird schwerlich ein einzelner Schüler mehr als etwa die Hälfte der freigelegten .^.tnuden sür nieht obligatorische Fächer mit Vorth^l sür seine Ausbildung verwenden konnen.

Ju der Abhaltung der Diplomprüfungen hat provisorisch , im sachlichen Jnteresse sowol, als iu. personlichen interesse der Schüler, eine Aenderung stattgefunden, welche dariu besteht, dass die Diplome^amen der meisten Eintheilungen in zwei Zeitpunkten abgehalten werden. Die (^amenfächer sind in m..hr aligemein wissenschaftliche und in Berns^sä.her iui engern Sinne des Wortes getheilt worden. Das l.^amen sür die erstern fällt an den Sehlnss des ^weiten, bei den Forsts.hülern an den ^chluss des ersteu Jahres, übereinstimmend mit der Fachschuleinrichtnng in diesen

83 Disziplinen. Die Schüler sind dadurch in so weit erleichtert, als sie nicht auf einmal eine ...llzu grosse Anzahl von Bachern zu repetiren und zu bemeistern haben und sie ihr Studium mehr kon^entriren konnen , aus der andern Seite ist es mehr aus eindringlichere Prüfungen auch in diesen vorbereitenden Fächern. als auf Abschwächung der Anfordernden sür die Diplomertheilung abgesehen. Es muss für die Diplomertheilung durchaus ein strenger Massstab angelegt werden, sonst wird derselben niemals in der osfentlichen Meinung eine Bedeutung errungen.

Durch den Abgang des Herrn Reuleau^ war in der mechanisch^ technischen Abtheilung momentan eine grosse Lüke auszufüllen, indem nur der Hilfsprofessor , Herr Ludewig, sofort eintreten konnte, Her Schrötex dagegen erst im Frühjahr l 865 seine Funktionen antreten wird.

Mit aufopfernder Bereitwilligkeit stellten indessen der Vorstand der Abtheilung, Herr Vrosessor Renner, der Vrosessor der mechanischen Technologie, Herr .^ronauer, und die Hilsslehrer, H^.. Frit^ und Antritter, ihre Einsicht

und Thätigkeit den Behorde.. zur Verfügung, so dass ein durchaus besriedigendes Vrovisorium erstellt werden konnte.

Jn Folge der Erhohnng des Jahreskredites sür die polytechnische Schule fowol, als in Folge vielfacher, seit Erösfnnng der Anstalt stattgehabter Erweiterungen und Veränderungen, so wie in Benu^nng der gemachten Erfahrungen an der Anstalt selbst, dachte der Schnlrath nunmehr an eine totale Revision des bestehenden Reglements. Es sind vom ^chulrathe bei den ^ehrerkonferenzen aller Abteilungen ihre diessälligen Ansichten und Wünsche eingeholt werden und vollständig ausgearbeitete Entwürse liegen ihm bereits vor. Rachdem eine Commission des Schulrathes die einlässliche ^rüsnng vollendet haben wird , sollen auch die Lehrerkonserenzen über den Entwurf nochmals gehort werden , ehe die sehliessliche Redaktion des ^ehulrathes festgestellt und uns zur Prüfung

und Genehmigung mitgetheilt wird. Da dieser änsserst wichtige Be-

xathungsgegenstaud, obwohl die Vorarbeiten in dieses Beriehtjahr fallen, doch erst im laufenden Schuljahre zum volligen Abschluss kommen kann, so wollen wir nicht je^t schon der Berichterstattung über das Gan^e und das Detail vorgreisen.

Der Bau der Sternwarte ist im ^erichtjahr vollendet worden.

Der Direktor derselben hat seine Wohnung im Gebäude bezogen und dasselbe ist gänzlich seiner Bestimmung als Observatorium und dem Unterrichte übergebeu. Es wurde ans Gründen, die schon der lezte Jahresbericht angegeben hat, leider nothwendig, einen Supplementarkredit von

Fr. 20,000 für Vollendung des Baues bei den eidgenossischen Räthen

zu beantragen, welcher auch bewilligt wurde. Diese ^umme ist nicht vollständig aufgebraucht wordeu. Rachdem die Vollendung des Baues angezeigt war, ordneten wir eine genaue Untersuchung des Gebäudes uud aller in demselben für die astronomischen Beobachtungen und den Unter-

^4 .richt getroffenen Einrichtungen an. Jn der diessalligen Abordnung waren fowol architektonische als astronomische Kenntnisse vertreten, und das Werk .fand in beiden Richtungen die volle Anerkennung der zwei Fachmänner, auf deren Kollaudationsbericht wir verweisen. Wenn nun auch die urfprünglichen Voranschläge nicht unbedeutend überschritten worden ^ sind, so dürsen wir uns doch schliesslich der tröstlichen Ueber^engung hingeben, dass das vollendete und wohlgelungene Werk in der That die Eidgenossen^.hast sowol als den Baumeister lobt.

Ueber die ^artizipationspslicht und die Art der Ausführung der Moblirung der dem Kanton ^ürich, der Stadt Zürich u..d der Ei.^genossenschast gemeinsamen natnrhistorischen Sammlungen war im legten Bexichtsjahre noch keine Verständigung erzielt worden. Rach genauer nnd mühsamer Untersuchung und Ausscheidung der grosse der Eigenthumstheile wur.^e im Januar 1864 zwischen den Bargen ein Vertrag abgeschlossen, welcher, wie wir glauben, eine billige Vertheilung stipulirt und die EidGenossenschaft jedenfalls nicht über die .^.ohe des gewährten Kredites belastet.

Die Ausführung dieses Theiles der Mobiliarbeschafsnng ist von sämmtlichen Eigenthümern der Tit. Direktion der össentlichen Arbeiten des

.Kantons Zürich übergeben worden. Die Arbeiten sind fertig, die Sammlnngen in den neuen Lokalitäten aufgestellt, nur der formelle, dnreh den Vertrag angezeigte Kollaudationsakt, so wie der Rechnungsschluss hat noch

nicht stattgefuuden.

Die Erstellung des der Eidgenossenschaft ausschliesslich zufallenden,^ ^rössern Theils des Mobiliars für den Reubau wurde mit moglichster Energie zu fördern getrachtet. Alle für den Unterrieht nöthigen Räume, Auditorien, Zeichnnngssäle, Sammlungen der Fachschulen, Professoren^immer waren auf den Anfang des Schuljahres 1864,^65 (Oktober 1864)

möblirt. Die Möblirnng der Administrationsräume, namentlich des

Si.^ungszimmers des Schulrathes, der entomologischen und botanischen Sammlung, die n.auuigsachen Ergänzungen und Vermehrungen des Mo-

biliars in allen Theilen des Gebäudes wurden später in Angriff genom-

men. Während der Aussühruug hat sich allerdings mel..r und mehr vieles, sehr vieles Unabweisbares und nicht in dem Masse Vorausgesehenes ausgedrängt, dagegen sind doch auch aus einzelnen büdgetirten Theilen erhebliehe Summen, ^umal anch durch Vereinsamung bei der Ausführung erspart worden, so dass wir .^ur ^eit uoch zuversichtlich erwarten, mit der ursprünglich büd^etirten Gesammtsumme nicht nur auszureichen, sondern damit noch die neu hinzugekommene, noch uicht büdgetirt gewesene Moblirnng der der Eidgenossenschaft gehörenden botanischen Sammlung im botanischen Garten erstellen zu konnen. Der Kanton Zürich hat nämlich gegenüber der Eidgenossenschaft durch Vertrag die Bslicht übernommen, im botanischen Garten bis zum Jahr 1867 verschiedene Reubauten zu erstellen, erfüllte aber diese Vflicht schon im Jahr 1864, so dass nunmehr .^ie neue Möblirung der daselbst unterzubringenden botanischen Samm-

^

^

lungen auch jezt schon zur Ausführung kommen muss. Die kosten werden nach ausgestellten genauen Berechnungen Fr. 14,000 nicht übersteigen, und Sie haben auf unfern Antrag diese Summe als eine analoge ^lusgabe auf die Ersparnisse des Mobiliarkredites angewiesen.

Nachdem eine Reihe von unmittelbar porangehenden Jahresberichten aller der bittern Jnkonvenien.,en der unzulänglichen provisorischen Lokalitäten klagend erwähnt hatte, so freuen wir uns, diese .klagen im vorliegenden Berichte mit der frohen Nachricht schließen zu konnen, dass mit .Anfang des neuen Schuljahres (Oktober 1864) alle Abtheilungen der Schule endlich in den Neubau übersiedeln konnten. Für die Moblirung und würdige Ausstattung der der zürcherischen Universität und dem eidgenossisehen ..Polytechnikum gleichmäßig dienenden Aula, an welche kosten vertragsgemäß jeder Theil die Hälfte zu tragen hat, haben die eidgenösfischen Räthe ihrerseits noch im Lause des Kalenderjahres einen Maximalbetrag von Fr. 30,000 ausgeworfen. Die Ausführung wird der Regierung von Zürich überlassen.

Es erübrigt uns, der betrübenden Ereignisse gegen den Schluss des Schuljahres (Ende Juli) zn erwähnen und namentlich, wie l.n den Vrogrammen versprochen worden , die Resultate jener .^luslehnung aus den Fre.^uen^bestand der Anstalt sür das künstige Schuljahr offen darzulegen.

Wir verweisen sür die tatsächlichen Verhältnisse wesentlich ans den den

eidgenössischen Räthen mitgetheilten Bericht des schweizerischen Schulrathes

an das Departement des Jnnern und xesümiren kurz.

...^ehon beim theilweisen Beznge des Reubaues wurde im Jnnern der Horsäle eine kurze gedrnkte Hausordnung und Aussonderung zur Schonung des Gebäudes an allen Thüren angeschlagen ; diese Anschläge waren aber nach kurzer Zeit überall abgerissen. Es zeigten sich bald^zahlreiche Beschädigungen, so dass der Direktor, aufgesordert von mehrern Abtheilungsvorftänden und Lehrern und aus eigene Untersuchung und An^ schauung gestüzt, einen zweiten Anschlag am schwarzen Brett, allerdings in strenger, aber durch die Vorgänge wohl begründeter Redaktion erliess (vide osfiziellen Berieht). Die Schüler stiessen sich ganz besonders an der darin vorkommenden Stelle : ,,Gegennber solchem kindisch^muthwilligen ..oder boswilligen Gebahren Einzelner sollte sich sür Aufreehterhaltung ,,der Ordnung und des ^lns..andes und sür Wahrung des Schuleigen,.thumes die gesammte Schülersehast solidarisch bei eigener Ehre behastet ,,fühlen und den. noblern Geist durch Wort und Beispiel Eingang und ,,Anerkennung verschaffen.^ Dieser .Anschlag war in ^venigen Stunden beschmiert und mit Bemerknngen so zugerichtet, dass er weggenommen werden musste. Eine zweite Abschrift innerhalb des Glasschrankes wurde uach ^erschlagen der Scheibe aberu.als weggerissen, jedoch wieder erneuert. Es folgten dann rasch und in kurzer Zeit alle die Versammlungen eines grossen Theiles der Schüler, Verhandlungen mit dem Direktor, ein zweiter vereinbarter

Bund^blatt. Jahrg. X^lI. Bd II.

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^6 Anschlag, der die ganze Sache beendigen sollte, aber dann in gänzlich grundloser Weise als abfiehtlieh gegen die Vereinbarung geschärst erklärt wurde u. s. w. . welche Thatsachen alle in dem mehrerwähnten Beziehte genau angegeben sind und durch welche die jungen Leute sich rasch dermassen erhizten, dass sie vor die Generalkonferenz der Lehrer mit einem dureh einen bevollmächtigten Au.^sehuss von sechs Schülern präsentirten Vetitum traten, in welchem sie unter Androhung massenhasten Austrittes Rüktritt des Direktors und Rükgabe angeblicher, aber in Wirklichkeit nicht erfolgter Wegweisungen verlangten. Was das Schlimmste war, sie gaben ihren Drohungen durch sofortiges Wegbleiben vom Unterricht Rachdruk , und verpflichteten sich durch Ablegung des Ehrenwortes gegenZeitig, nicht ^nrükzukehren, ehe ihren Forderungen genügt sei.

Die allgemeine Lehrerkonferenz berieth im Ausstande des Herrn Direktors m zwei raseh sieh folgenden Versammlungen diese Angelegenheit ernst und einlässlich , stellte das Sehreiben zurük und erliess unterm 28. Juli eine in freundlich ernstem Tone gehaltene Ansprache an den

aufständischen Theil der Schülerschaft (siehe den offiziellen Bericht Seite 13 bis 15).

Diese Ansprache sowohl, als alle weitern Anstrengungen zur Be..

schwichtigung, die vom Präsidenten des Schulrathes, von beliebten Lehrern in der Zwischenzeit unablässig statt hatten, blieben ohne irgend welche Wirkung.

Der Schulrath, vom Präsidenten telegraphisch einberufen, konnte die Bedeutung und den Ernst der Ausgabe nicht verkennen , die durch ihn ihre Losung finden sollte. Aus der einen Seite stand eine grosse Zahl von Schülern in voller Opposition gegen die Schulordnung, durch einen Ausschuss masslose, gänzlich unzulässige Forderungen an die Behorde

stellend, nach deren vorgängiger Erfüllung erst die Ri.kl.ehr zu ihren Studien und Sehülerpfliehten erfolgen sollte . diese Jugend, durch allzurasches Handeln und vorschnelles Eingehen von Ehrenwortsverpfliehtnngen in eine für Belehrung und Umkehr schwer zugängliche Lage verseht , alles in einer geschlossenen Organisation verhärtet und von einem durch sein

vorgängiges Handeln doppelt engagirten Ausschuss geführt, somit allerdings

eine Wahrscheinlichkeit, dass dureh entschlossene und strenge Massregeln der Behorden der Schule momentan eine starke Fre^uenzverminderung drohe, zu ihrem Rachtheile und gleichzeitig zum Raehtheile so vieler durch studentische Kameraderie und falsches Ehrgesühl verführten jungen Männer, die warmes Jnteresse und Mitgesühl so gerne über eine goldene Brüke zu ihrer Bfiieht zurükführen mochte. Diesen thatsäeh liehen Verhältnissen stellten sieh ans der andern Seite folgende in die klugen springende Betrachtungen gegnnüber : Raehgeben ab ^eite des Sehulrathes hiesse an dieser Anstalt alle gese^mässige Autorität für die Zukunft ausgeben, alle Unterordnung unter die gesezliehen Organe der Sehule wäre dahin und sur immer gefährdet gewesen, jede Leitung und Kontrole der Schüler wäre

^

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hiemit verunmoglicht worden. Die genommene Veranlassung zur Auflehnung war zudem sehr übel gewählt. Der Erlass des Direktors war durchaus wohl begründet, die Sprache desselben, wenn auch streng und.

lebhast, doch durch die wohl begründete Entrüstung über die geringe Acht-

samkeit und Sorge sür das herrliche, so eben der Jngend erstellte neue Gebäude gerechtfertigt, und konnte nur wirklich Fehlbare verlezen. .gerade bei einer solchen Veranlassung derartigen Ausschreitungen nachzugeben, würde so..ach doppelt bedenklieh erschienen sein. Der Schulrath musste auch seine Bflicht und seine Verantwortlichkeit gegenüber dem .Lande, da....

diese Anstalt gründete, ins Auge fassen. Durch derartige Vorgänge, wenn ihnen nicht strenge entgegengetreten würde , mi.ssten alle Eltern die ....^arantien , die sie mit Recht von der Schule fordern, geschwächt, ja vernichtet sehen, und mehr, weit mehr, als was durch augenblikliche Verhütung der Free.uenzabnahme gewonnen werden konnte, wäre der Anstalt an allgemeiner Achtung des Landes sür alle Znkunst verloren gegangen. Bei diesem betrübenden .Anlasse ei.^e Haltung annehmen, wie sie die einfachste.

Vflicht vorsehrieb, eine Haltung, welche dem Lande das Vertrauen und die Ueberzeugung erhalten mu^te, dass diese vaterländische Anstalt eine Stätte des Fleisses, der Ordnung und Sitte sei, der das Jn- und AusIand seine Sohne vertrauensvoll übergeben dürfe, konnte demnach dem Schulrathe allein anstehen.

...^o stellte sieh im Grosses die Frage als spruchreif dar, und es schien dem ^chulrathe nicht ^eitgemäss, in dieser Lage die Entscheidung zu verschieben, um vorerst noeh bestimmtere Beweise über einzelne an und sür sich kleine und der ganzen Situation gegenüber unentscheidende Thatsachen bei^ubringen. Jn der Hauptsache musste zuerst das fomite gesasst werden ;

dieses stellte sich als die Spi^e der ordnungswidrigen Bewegung dar, und es bedars in der That keiner Begründung, dass jede Sehnlbehorde ein derartiges komplot.veises Vorgehen gegen die Schulordnung zuerst an den Rädelsführern ^u strafen hat. .^luf diesem Konnte ruhte überdiess, so wollte es der Sehnlbehord.. scheinen , auch desshalb eine erhohte Schuld, weil das Wachsen der Bewegung doch wesentlich durch die sür alle Behorden , Konferenzen und Sehulrath als vollig grundlos nachgewiesene absurde Behauptung des Kom^.tes verschuldet wurde , dass nämlich Sinn und Wortlaut des vereinbarten Anschlages durch den Hrn. Direktor absichtlich in verschärfendem Si^ne verändert worden sei. Selbstverständlich musste die Relegation erfolgen. wenn das Komite nicht gehorchte. Ohne Unterwerfung unter die .......rd^.nng der ....Schule konnte es hier kein Verzeihen geben, und keine Umwege dursten dem Wiedereintritt zur Verfügung gestellt werden.

Der Schulrath, welcher noch eine .Anzahl Schüler einvernahm, war in seiner Haltung und Meinung durchaus einmüthig und fest, und konnte im lebhasten Gesühl seiner eigenen Verantwortlichkeit gegenüber dem Land.^ und der ganzen Zukunft de^ Anstalt auch der Eingabe einer Anzahl

88 von .Lehrern, die wohl einen andern mildern Weg einzuschlagen wünschten, nicht entsprechen. Er faßte folgende Beschlüsse, welche jedem Schüler gedrukt zugestellt wurden.

1. Es sei die .kommission zur Betreibung de... in der Vetition aufgestellten Forderungen, die sowohl dem Jnhalte nach, als mit Bezug auf die dafür angewandten Mittel der Schulordnung widersprechen, aufgehoben, und den einzelnen Mitgliedern derselben bis Sonntag den 3l. Juli, Mitteigs 12 Uhr, Frist angesät, um dem Bräsi^

denten des Schulrathes die Erklärung abzugeben, dass sie sich dieser

Schiussnahme unterziehen.

2. Seien im Anschluß an die wohlwollende Ansprache der Genera^ konferenz und unter Einweisung aus die einschlägigen disciplinarisehen Vorschriften des Reglements sämmtliche der petitionirenden Versammlung angehörenden .^ol^te.hniker einzuladen, zur vollen

Erfüllung ihrer Schulpflichten zurükzukehren.

.^. Sei von dem Vorgefallenen und diesen .Beschlüssen den betreffenden Eltern oder Vormündern in einlasslicher Weise durch besondere ^..^ schrift .^enntniss zu geben.

4. Sei eine umfassende, die tatsächlichen Verhältnisse beleuchtende und die Beschlüsse der Behörden erschöpsend motivirende Botschaft dem Schweizerischen Departement des Jnnern zuhanden des Bundesrathes einzureichen.

Wie

oben erwähnt,

wurde diese Schlussnahme des Schulrathes

sämmtlichen Schülern zugestellt, den sechs Mitgliedern des Ausschusses eröffnet, und es motiviate der Schulrathspräsident außerdem in mündlicher Ansprache den Beschluss. Man snchte dieselben von der Ungesezlichkeit ihres Verfahrens in ernstsxeundlicher Weise zu überzeugen und sie zur Umkehr zur Schulordnung zu bewegen. Man lud sie ein, ihre Beschwerden in anständiger Form einzugeben und versprach ihnen einlassliche Prüfung. Das Gleiche geschah in mannigfacher Weise gegenüber andern

Schülergruppen durch den Brästdeuten, durch andere Mitglieder des .^chul-

rathes, durch Brofessoren. Die jungen Leute trozten aus die grosse Zahl und ihr gegebenes Ehrenwort. Der ...lussehuss gehorchte nicht , und die Relegation wurde vollzogen. Jn Rüksichtnahme auf die personlichen Jnteressen einer grossen Zahl mißleiteter junger Leute wollte man später noch die sechs Relegirten amnestiren , sosern alle Unterzeichner sofort ^u ihrer Schülerpslicht zurükkehren und die ungesezliehe Betreibung ihrer Fordernngen ausgeben würden; aber selbst ^dieses le^te und äusserste Engegenkommen fand keinen Anklang. Die ergrisfenen Rechtsmittel der Relegirten an den Bundesrath und selbst an die Buudesversammluug wurden abgewiesen. Mit den treu gebliebenen Schülern wurden die Generalrepetitorien ordnungsgemäß abgehalten. Die Diplomex^amen nahmen ihren re^elmässigen Verlauf, und die Schule verstand steh durehans ^ keinem

Unterbrueh im Gange des Unterrichtes. Das Entlaffungsgefuch des Herrn Direktors konnte vom Schulrathe entschieden nicht angenommen werden ; die ganze vorausgegangene Haltung der Behörden ware als eine Seheinhaltung erschienen , um m der Form Recht ...u behalten , in der Sache aber nachzugeben. Der ..^chulrath hat desshalb den Herrn Direktor einmüthig ersucht, den begreifliehen Wunsch, von dieser .Last entledigt zu werden, den Jnteressen der Schule ^u opfern.

Die Gesammtfre.^uenz des Berichtjahres war, wie bemerkt, regelmassige

Schüler

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davon waren gestorben . . .

vor jenen Vorsällen ausgetreten

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2 . . . . . . . . 54 -----^

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und blieben also am Schluss. des Juli . . . . . . . . 504 Von den Unterzeichnern des bekannten, an den Schulrath gestellten Begehrens, deren . . . . . . . . . . . . . . 329 waren^, haben sich theils schon im .Anfange der Bewegung, theils

mit Eintritt des neuen Schuljahres znrükgezogen . . . . . 91 es blieben somit Renitirende . . . . . . . . . . . 238 darunter befinden sich

. . . . . . . . . . . . .

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welche den obersten Jahreskursen angehören , somit ohnedies ausgetreten wären ; und es bleiben demnach . . . . . . . . 198 die in ^olge jener Vorgänge die Anstalt verliessen, 6 Relegirt... mitgerechnet.

Allgemein wurde nun eine ganz bedeutende Fre^uenzvermindernng für das nächste Schuljahr befürchtet. Diese Besürehtung , deren mnthmassliches Eintreten den Schulrath in seiner Haltung nicht irre gemacht hatte, ist indessen nur in ga^. geringem Masse eingetroffen.

Es meldete sich die ungewöhnliche Zahl von nahezu 300 regulären Schülern, von denen 258 ausgenommen wurden.

Beim Beginn der Unruhen , gegen Ende Juli , waren an der An..

stalt noch 504 Schüler, und das neue Schuljahr mit 453 Schülern er-

össnet. Mit Hinzurechnung der Auditoren steigt die ^re.^uenz der Anstalt aus die Zahl von 580 Studirenden.

Wahrlich die Frequenz ist im Ganzen gross genug nnd in mehrern Abheilungen wohl für das Jnteresse der einzelnen Schüler bereits zu gross. Die Bestrebungen der Behorden müssen weniger auf Hebung der Zahl, als aus die Auswahl gerichtet sein. Jn dem mehrerwähnten ofstellen Berichte des Sehulrathes ist die Ueberzengung ausgesprochen, dass jene Krisis in ihren folgen sehliesslich der Anstalt zum ^egen gereichen werde. Diese trostliehe Vermuthung darf wohl jezt schon als in Ersüllung gegangen betrachtet werden. Eine grosse Zahl schriftlicher und münd-

90 licher Erklärungen aus allen .Landern des Kontinents, und besonders aus unferm Vaterlande, von Eltern, die neuerdings ihre Sohne der Anstalt übergeben haben, lässt darüber keinen Zweifel, dass die feste Haltnng der Behörden bei diesem Anlasse. dass der Ernst der Studienaussicht an der Anstalt überhaupt, dass das ossene Jnverbindungtreten mit dem Elternhaus ^ im Jn - und Auslande das Vertrauen zu unserer vaterlandischen

Anstalt nicht gesehwacht, sondern gehoben und gekrästigt hat.

Statistisches Bureau.

Die Berichterstattung über die Thätigkeit des statistischen Bureaus liegt theilweise in den Bnblikationen, die von demselben ausgehen , und die Jhnen jeweilen bei ihrem Erscheinen mitgetheilt werden. Doch hat das Büreau sieh ausserdem mit manmgsachen Vorbereitungsarbeiten zu be^ fehäftigen und oster auch , hauptsächlich bei Ansragen fremder Gesandtschasten, als Organ für Spezialerhebnngen von geringerer Ausdehnung zu dienen. - Wir halten uns in Beziehung aus die Gegenstände, mit

denen sich das Büreau im Jahr 1864 beschäftigte, an die Reihenfolge,

wie sie das Brogramm für das betreffende Jahr (Bundesblatt l 864,

Band I, Seite .) und 87) feststellt.

L Bevölkerungsstatistik.

Jm Berichtjahr wurde der tabellarische Theil einer dritten Arbeit über die Ergebnisse der Volkszäh-

lung von Ende 186..) vollendet und gedrukt. ..^ie enthält die Klassifika-

tion der schweizerischen Bevölkerung nach Geburtsjahren , Geschlecht und Familienbestand. Die Regierung eines grossern Kantons wünschte von dem, ihren Kanton betretenden Theil der Arbeit, ans ihre Kosten , eine .grossere Anzahl von Separatabzügen zu nehmen, die ihr selbstverständlich bewilligt wurden.

Die Herausgabe der ziemlich umsangreicheu Publikation wird dem..

nächst erfolgen konnen, und hoffentlich einer besseren ..Statistik der Bevolkerungsb e w e g u u g in ihrer ^n- und Abnahme dureh Geburten und Sterbesälle Vorschub leisten. Ju Beziehung aus diese lettere sind im vergangenen Jahre Vorsehläge ausgearbeitet und die schweizerische statistisehe Gesellschaft ist ^u deren Begutachtung eingeladen worden. Die Vorschlage selbst wurden in einer gedrukten Vorlage ausführlich motivirt und ^.in Bericht über Art und Umfang der gegenwärtigen, von den Kantonen in dieser Hinsicht gemachten Erhebungen war beigegeben. Da die statistische Gesellschaft alljährlich sieh nur einmal versammelt, so konnte sie

bisher sich nicht als Gesellsehast in der Sache einlässlich ausspreehen, dagegen sind von Seite mehrerer Mitglieder sachkundige Bemerkungen über

9t die gemachten Anregungen eingelaufen, welche bei Ausarbeitung von Vorschlagen zuhanden der hohen Kantonsregierungen bennzt werden konnen.

Verhehlen darf man sich nl.^t, daß die Sache ihre Schwierigkeiten hat, besonders weil es sich um eme fortlaufende, nicht bloss um eine einmalige Erhebung handelt. Anch ist es in der That schwer, die gegenwärtig in dieser Hinsieht ziemlich weitgehenden Anforderungen der Wissenschaft zu befriedigen, ohne einzelne Stellen mit einer sehr beträchtlichen Mehrarbeit zu belasten. Die Bedeutung derartiger Arbeiten wird noch nicht überall gebührend gewürdigt. Dass es indess sehr wünschbar sei , znm mindesten in die Erhebungen, welche bereits gemacht werden , eine grossere Unifoxmität und leichtere Vergleichbarkeit hineinzubringen, anerkennen, wie wir schon im lezten Jahresberichte erwähnten , auch einzelne Kautonsregierungen.

II. V i e h z ä h l u n g . Rüksichtlich der Vornahme einer vielfach gewünschten schweizerischen Viehzählung wurde im Berichtjahre ähnlieh progredirt, wie soeben angegeben worden ist. Es wurde nämlich vom statistischen Büreau alles auf den Stand der gegenwärtigen kantonalen Erhebungen bezügliche Material gesammelt, geordnet und verössentlicht. Gestüzt auf eine genaue Kenntniss der bestehenden Einrichtungen und in Würdigung der von den hohen Kantonsregierungen ausgesprochenen Wünsche, konnte dann das Bureau seine Vorschläge sormuliren und eine Anzahl von sachkundigen und ersahrenen Männern um ihren Rath angehen. Dem statistischen Büreau schien möglichst grosse Einfachheit des Formulars die sicherste Bürgschast für Erreichung des Zwekes zu sein.

Man verzichtete mit Rüksieht auf die ...Schwierigkeiten des .Anfangs, aus die besouderen Zweke, welchen die Viehzählungen in einzelnen Kantonen zu dienen haben, und endli^ mit Rüksicht aus den Kostenpunkt auf alle Anforderungen, welche für irgend einen Theil des schweizerischen Gebiets einen stichhaltigen Grund abgeben konnten, sich bei gemeinsamen Schritten nicht zu betheiligen. Wollen die Kantone freiwillig sich ^u einem Mehreren verständigen, desto besser. Ein seither von unserm Militärdeparlement gegenüber dem Departement des Jnnern ausgesprochener Wunsch wird iudess nachträglich noch berüksichtigt .verden müssen. Die Bserde-

kommission des Militärdepartements hat nämlich , in Betracht , dass es

von grosster Wichtigkeit sür das eidg. Militärwesen sei, genau vernehmen ^u konnen , wie gross die Zahl der in der Schweiz vorhandenen , zum Militärdienst verwendbaren Vferde sei , beschlossen , für eine allsällige

schweizerische Viehzählung in Betress des Vferdegeschlechtes diejenigen Rub-

xiken zu empsehlen, welche der Kanton Bern bei seiner .Aufnahme im

Jahr 185.) benuzt hat. Es wären also rüksiehtlich der Bserde die fol-

genden 5 Unterscheidungen, welche etwas weiter gehen als die ursprünglich beabsichtigten, in Anwendung zu bringen : 1) Hengste von 2 nnd mehr Jahren ; 2) Hengste unter 2 Jahren ; 3) Stuten , trächtige und säugende ; 4) Stuten und Wallachen von 4 und mehr Jahren ; 5) Stuten und Wallachen unter 4 Jahren.

92

.

^

III.

A l p e n w i r t h sch.. f ts st a t i st i k. nachdem das bezüg-

liche Formular vom Vorstand des alpenwn.thsehastlichen Vereines geprüft und gntgeheissen worden war, wurde demselben noch eine gemeinsassliche Auseinandersezung über Bedeutung , Zwek , Umfang und Ausführung dieser statistischen Ausnahme vorgedrukt. Jn der ersten Halste des Monats Mai wurden die Formulare in genügender Anzahl an die Regierun^en der sämmtlichen alpenwirthschasttreibenden Kantone versendet. Das Departement des Jnuern ersuchte dringend, dass man für eine genaue und vollständige Ausfüllung der Formulare Sorge tragen und dieselben vor ihrer Einsendung einer eingehenden Brüfung unterwerfen mochte. Jn der Meinung, den Gemeinden Zeit zu lassen , den Vroduktenertrag der einzelnen Alpen genau zu ermitteln , wurde der Termin zur Rüksendung der ausgefüllten Fragebogen aus den 1. Rovember 1864 angesezt.

Allein die Folge zeigte, dass dieser Termin noch zu kurz wa... Es muss aber anerkannt werden, dass alle Kantone , welche bis zur Stunde ihre Antworten einsandten, den an sie gestellten Anforderungen in befriedigender, theilweise in ausgezeichneter Weise entsprochen haben. Es wird Sorge dafür getragen werden, dass die Verarbeitung des Materials in geeigneter Weise , d. h. unter Anziehung von Sachverständigen erfolge.

An dieser Stelle sei auch erwähnt , dass die von Herrn Vfarrer S p .. r i , in Verbindung mit dem statistischen Bureau bearbeitete , und im lezten Jahre verofsentlichte S p a r k a s s e n st a t i st i k mit allgemeiner Befriedigung ausgenommen wurde. Der Bundesrath hat nicht ermangelt, dem Herrn Sp.^ri für seine uneigennüzige Arbeit seinen Dank anzusprechen.

IV. H a n d e l s st a t i st i k. Die in Aussicht genommenen Unterhandlnngen betretend einen Handelsvertrag mit dem Konigreieh Jtalien machten es wunsehbar, dass die neuesten und zuverlässigsten Angaben über den Handel zwischen der Schweiz nn^ diesem Rachbarlande übersichtlich zusammengestellt werden. Jndem das statistische Bureau diesem Wunsche nachzukommen suchte, war es genothigt, theils aus schweizerischen , theils aus italienischen .^..nellen zu sehopsen. Die schweizerischen boten den Vorzug, dass sie bis ins Jahr 1863 hinausreichten. dagegen zeigten sie wiederum .Lüken, welche durch die italienischen Angaben passend ausgefüllt wurden.

Wenn die Rebeneinanderstellung der beiderseitigen Auszeichnungen auch frappante
Widersprüche ansdekte, so war diess wiederum ein Vortheil. Es scheint die Konsole schweizerischer Einsuhrartikel, welche keinen Zoll bezahlen, italienischerseits nicht all^u genau geführt zn werden. Die

Hauptergebnisse der Arbeit des statistischen Büreaus sind in der Einlei-

tnug, die dem tabellarischen Theil vorausgeht, zusammengefaßt und zeigen, dass die Schweiz im Handel mit dem Königreich Jtalien ebenso wie srüher im Handel mit dem Konigreich Sardinien nach Frankreich den ersten Rang einnimmt.

^

9.^

Eine weitere Arbeit über den Handel mit dem deutschen Zollverein konnte im Berichtj..hre nicht mehr ausgeführt werden.

V. Eisenbahnstatistik. Jn Ausführung unseres Beschlusses .oom 1t. September 1863, durch welchen wir unser Departement de....

Jnnern eingeladen haben, stch mit den schweizerischen Eisenbahnverwaltungen ins Einvernehmen zu sezen, hat dasselbe den leztern unterm

27. Juli 1864 ein autogr..phirtes Schema sur eine Eisenbahnstatistik

mitgetheilt , mit dem Ersuchen , sich bis Ende Oktober über allfällige Modifikationen, resp. Vervollständigungen aussprechen zu wollen. Das Departement ging dabei unserer Weisung gemäss von der Voraussezung aus, dass sämmtliche Verwaltungen dem eidg. statistischen Bureau unentgeldlich ein gehorig bearbeitetes Material zu.. Verfügung stellen werden, und zwar sowohl für die erste Anlage, als für die spätere alljährliche Fortsezung, nnd serner, dass sich di^e Verwaltungen zur Abnahme einer.

Anzahl Exemplare von jedem Jahrgang dieser Statistik um den Buchhändlerpreis verstehen. Da..^ fur eine schweizerische Eisenbahnstatistik vorgeschlagene Schema, welches in einem Kreisschreiben des Departements

ausführlich motivirt wurde, zerfällt in drei Abtheilungen : ^Allgemeines^, ,,Bahnbau^ und ,, Bahnbetrieb^.

ist in Kurzem folgender .

Der Jnhalt dieser Hauptabtheilungen

Allgemeines. Historische Einleitung. Verhältnisse der Eisenbahnen zum Bunde und ^u den Kantonen. Verhältnisse der Bahnen unter sich. Organisation und Entwiklung der Bahnen. Grundlagen dazu: die einschlagenden Bu^idesgeseze, eine Zusammenstellung der Hauptartikel der Konzessionen, Bu.idesbeschlüsse und Gesellsehaftsstatuten, serner Tabellen über Richtung, Ansehlüsse, Betriebserossnungen und Längen der Bahnen, endlich Hauptresultat.. des Baues und Betriebs der Bahnen für alle einzelnen Jahrgänge seit der Erofsnung derselben, nebst einer Eisenbahnkarte.

Bahn bau.

Allgemeine Bahnbeschreibnng. Spezielle Beschreibung der grossern Bauwerke und .^lnlagekosten derselben. Betriebsmaterial und Besehassungskosten desselben. ^lnlagekosten der in Betrieb gesezen Bahnstreken und Einheitspreise. finanzieller Stan^ des Bahnbaues.

B a h n b e t r i e b . Leistungen des Transportmaterials. Verkehr.

Tarife. Finanzergebnisse de^ Betriebs ^Einnahmen, Ausgaben, Reinertrag und Verwendung desselben, Reservesonds). Betriebspersonal (allgemeines Verzeichniss der Angestellten und deren Besoldung, Haupt- und Durchschnittsresultate betreffend Zahl und Besoldung , Bensions - und Unterstüzungskassen^. Feuerversicherung der Bauobjekte, Transportmittel und Transportgegenstände. Unsälle betreffend Versonen, Betriebsmaterial, Transportgegenstände und Bahnanlagen nach ^eit, Beschassenheit , Ur^ fachen und Folgen.

Unterm 5. Oktober theilte das Direktorium der Eentralbahn , al.^ geschäftsführende Direktion der schweizerischen Eisenbahnverwaltungen mit,

.^4 dass der Gegenstand in Berathung gezogen und zur nähern Brüfnng an ...ine Kommission gewiesen worden sei, welche aber ihre Arbeit bis Ende Oktober nicht werde vollenden können ; es müsse also der gestellte Termin um etwas überschritten werden. Es wird beigefügt, dass übrigens sämmtliche Verwaltungen anerkannt haben, eine übereinstimmende und umfassende Eisenbahustatist.k liege im allgemeinen Jnteresse, und es sei höchst dankens.verth, dass die Bnndesbehörden m dieser Sache die Jnitiative ergreifen.

Wenn auch zur ^eit die Ansichten über den Umsang, welcher dieser Arbeit .zu geben sei, noch auseinandergehen, und die Kosten, welche den Verwaltungen daraus erwachsen könnten , mit in Erwägung gezogen werden müssen, so sei doch nicht daran zn ^weifeln, dass, im gegenseitigen Vestreben, etwas Rüzliehes zu Stande zu bringen, auch die Mittel und Wege werden gesunden werden , um zu einer allseitig befriedigenden Losung der Frage zu gelangen.

Eine weitere Kundgebung l..er Eisenbahngesellschasten ging unterm 17. Januar 1865 ein. Es wurde darin mitgetheilt, dass die EisenbahnGesellschaften nach gründlicher Brüfung einige Modifikationen des vorgefchlageneu Entwurfes für notwendig erachten, und dass nach ihrer Anficht Konferenzen zwischen Abgeordneten uusers Departements des Jnnern und der Gesellsehasten das geeigneteste Mittel wäre, um sich über dieselben zu verständigen. Das Departement erklärte sich mit dieser .Ansicht einverstanden. Erst int nächsten Jahre wird jedoch über weitere Verhandlungen berichtet werden können.

^l. Es ist dem statistischen Bureau durch das Programm pro 1864 auch aufgetragen worden, zu untersuchen, ob und in welchen Beziehungen eine gemeinsame Statistik l) des schweizerischen U n t e r r i c h t s w e s e n s , ..^ der Eivil- und . ^ t r a f r e c h t s f ä l l e erstellt werden konnte. Um dieser Ausgabe zu genügen. versuchte das Bureau, allererst die in den Be.^ richten der Regierungen und ^..bergerichte vorhandenen bezüglichen .Angaben zusammenzustellen . denn solche Fragen lassen sich natürlich nicht ans sperelativem Wege lösen, es müssen vielmehr vor Allem die konkreten Verhältnisse genau studirt werden. Dabei ergab sich sreilich die unbedingte Rothwendigkeit, namentlich in der Justizstatistik, jeden Kanton zunächst individuell zu behandeln. Erst nachher wird es möglich sein ,
gewisse allgemeine Resultate systematisch zusammenzufassen. Dagegen trachtete man für jeden Kanton einen möglichst grossen Zeitraum zu umfassen und .benuzte in dieser Beziehung die vortresfliehen Arbeiten des Hrn. Professor Schnell in Basel in der ,,Zeitschrist sür schweizerische Rechtswissenschaft.^ Jm Ganzen konnte leider das Bureau sich mit dieser interessanten Auf.gabe nicht so eingehend beschäftigen, wie es wünschbar gewesen wäre.

Wir unterlassen es, die A n f r a g e n von G e s a n d t s c h a f t e n , k a n t o n a l e n B e h ö r d e n und B r i v a t e n auszuzählen, welche das statistisehe Büreau in den Fall kam, beantworten zu müssen ; ihre Zahl ist nicht gering und eher im Zunehmen als im Abnehmen begriffen. Wo

95 es irgend anging , hat das Bureau die Anfragen von sich aus zu erledigen gesucht, und also d.^von Umgang genommen, die kantonalen Behorden damit zu behelligen.

Das Bureau war bemüht, stch mit der neugegründeten schweizerischen statistischen Gesellschaft in gutes Einvernehmen zu sezen, und es erscheint

fortan eine ^Zeitschrift für schweizerische Statistik^, bei welcher das sta-

tistisehe Bürean unter Zustimmung unsers Departements des Jnnern insofern mitwirkt, als kleinere Arbeiten, die zu selbstständiger Herausgabe nicht geeignet sind, der Zeitsehrist einverleibt werden. Das Departement des Jnnern hat der Gesellschaft aus dem als ^Entschädigungen an Kantone und Brivate sür statistische Beiträge^. ausgesehen Kredite von Fr. 1500 auch einen jährlichen Kostenbeitrag von Fr. 1000 znge^ sprochen.

Der Verkehr mit den auswärtigen statistischen Bureau^ war ein ziemlich lebhaster, die Bibliothek vermehrte sich, hauptsächlich durch Zusendungen, um 391 Rummern.

Wir fanden im Laufe des Beriehtjahres sür gut,

das Reglement

über..die Organisation des eidg. statistischen Bureaus (Amtl. Samml. Vll, S. 1l0) dahin abzuändern, dass künftig nur Direktor und Sekretär vom Bundesrathe gewählt werden sollen. Es hat steh nämlich gezeigt, dass das Büreau die ganz untergeordneten Arbeiten weit vorteilhafter durch Angestellte besorgen lässt, welche vom Departement je nach Bedürsniss und innerhalb der Schranken des bewilligten Kredites zugezogen und entlassen werden konnen, ähnlich wie dies aus allen grossern Bureau^ des Bundesrathhauses der Fall ist.

Zum Direktor des Bureaus haben wir unterm 30. Rovember ernannt: Herrn Ma^. W i r t h aus Frankfurt a^M. , dessen Amtsantritt wir aus den 1. Januar 1865 feststen.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1864.

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1865

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

18

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

26.04.1865

Date Data Seite

53-95

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