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Schweizerisches Bundesblatt.

XVII. Jahrgang. .ll.

Nr. 21.

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9. Mai 1865.

Bericht des

schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr

1864.

Geschäftskreis des Handels- und Zolldepartements.

A. .Handel.

.1.

Im Allgemeinen.

Als das wichtigste Ereigniss des verflossenen Jahres ist der nach beinahe achtzehnmonatlichen Unterhandlungen am 30. Juni erfolgte Absehlnss der Verträge mit Frankreich hervorzuheben, ein Ereigniss, das mit Rükstcht auf die wohlthätlgen Folgen, welche alle die zwischen Frankreich und andern Ländern zu Stande gekommenen Verträge aus den Handel jener Länder hatten, auch unser Land berechtigt, von diesem Abschluss das Beste zu erwarten.

Ausser der Uebereinkunst, welche den Erzeugnissen der Jndustrie sowohl

als des Akerbaues und der Viehzucht der Schweiz die Gleichbehandlung

mit der meistbegünstigten Ration in Frankreich sichert, kam während des verflossenen Jahres noch der Vertrag mit dem entfernten Japan und ein

Bundesblatt. Jahrg. XVII Bd. II.

18

232 ficher auch mit den Sandwichinseln zu Stande. Ueber dle Bedeutung dieser leztern Verträge sur den Handel und die Judustrie der Schweiz geben sowohl unsere bezüglichen Botschaften an die h. Bundesversammlung, als die Kommisstonalberichte der beiden Räthe einlässlichen Bescheid.

Während wir mit der Anordnung der Voll^iehnugsmassregeln der vorgenannten Verträge noch beschäftigt waren, leiteten wir zur ^lnhandnahm...

von Unterhandlungen mit unsern nordlich und südlich gelegenen Nachbarn ebenfalls die nothigen Sehritte ein. Die Unterhandlungen mit Jtalien begannen noch im verflossenen Jahre ; diejenigen mit dem deutschen Zollverein konnten dagegen erst im laufenden Jahre zur Hand genommen werden. Durch den Abschl.nss dieser Verträge ist ^u hoffen, dass stch der heimischen Jndustrie für den Absaz ihrer Erzengnisse nähere Märkte offnen werden, und ste nicht unr auf die langsichtigen und unsichern Operationen mit den weit entfernten. überseeischen Blähen hingewiesen ist, ans welchen sie, in Ermanglung zugänglieher Märkte in ihrer nächsten Umgebung, den Absaz ihrer Erzeugnisse bisher suchen mnsste.

Was den Verkehr des verflossenen Jahres betrifst , so ergibt steh aus der untenstehenden Uebersieht , dass das Verhältnis.. der Ein- ^t der Aussuhr vieles zu wünschen übrig liess. Bei deu meisten Artikeln

blieb die Aussuhr des Jahres 1864 hinter derjenigen des Vorjahres zurük, während die Einsuhr diejenige des Vorjahres durchschnittlich über-

stieg. Die Jndustrie speziell hatte während des verflossenen Jahres unter einer Verl.^^ng verschiedener Faktoren ^gleich zu leiden , von denen jeder einzelne in gewohnlichen Reiten genügt hätte , um Stornogen hervorzurufen , d. i. die theueru Rohstosspreise, der ersehwerte Abfaz und der hohe Zinsfuß. Unter dem Druke dieser vereinigen Uebel.^ stände hatte sie ^natürlich einen harten Stand. Bei den bessern Aussichten, mit welchen si.h das Jahr 1865 erossnet, darf sich jedoch die ^chwei., um so eher darüber trosten, dass das verflossene Geschäftsjahr eben nur durch erwekte Hoffnungen und nicht durch materielle Gewinnste glänzte, als diese Hossnungen, mit Rül.sieht aus die gemachten Ersahrungen aus dem Gebiete des Verkehrswesens und auf die folgen, welche jede neue Verkehrserleichterung ^wischen benachbarten Ländern immer gehabt, ihre volle Berechtigung haben. ..^on dieser ....^eite betrachtet, darf das verflossene Geschäftsjahr immerhin auf eine hervorragende Stellung in der Entwiklungsgesehichte des Landes Anspruch machen.

Der Ums.hwung in den volkswirthsehastlichen Begriffen der Rendit, welcher sich im verflosseneu Jahre in Europa durch Hinneigung ^..m ^rei.handel mannigfach kund gethan hat. ist ubrigens eine sichere Garantie, dass die Länder, in welchen dieser Grnndsa^ zur Geltnng kam , e.nf der einmal betretenen Bahn nicht stillstehen werden, denn die wohlthätigen Folgen dieses Fortschritts auf die Wohlfahrt der Länder stnd ^u augen-

233 scheinlich , als dass ein Stillestehen denkbar wäre. Wenn der weitern Durebführung dieses Brinzipes anch noch viele und grosse Schwierigkeiten im Wege stehen. so liegt doch eine grosse Genugthuung darin, dass zur ....l.lmäligen .Beseitigung der Zollschranken unserer Rachbarstaaten der .Ansang gemacht und damit auch der Grundstein zu der neuen Entwiklung de^ schweizerischen Verkehrswesens gelegt ist.

Ueber die Verkehrsverhaltnisse des verflossenen Jahres gibt ..aehfol-

gende Tabelle der Ein- und Ausfuhr hinlänglichen Beseheid:

234

Einfuhr und

1^4.

^uhr.

^

Rindvieh

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Schweine über 80 ..^ . . . . . .

Bserde, Maulthiere ^e.

. . . . .

Mühlsteine, Akergeräthe und Fuhrwerke, Gefährte aller Art und Eisenbahn-

Stüke.

88,268 117,155 24,992 6,287

1^.

Stüke.

8l,388 107,753 20,468 5,724

Werth.

Werth.

Franken.

^ranken.

955,154

584,778

^ugthierlasten. Zugthlerlasten.

Brenn-, Bau- und gemeines Ru^holz .

Koke, Torf, Braun-, Stein- u. Holzkohlen Kalk und G^ps, gebrannt und gemahlen Kalk, hydraulischer, gemahlen . . .

Kartoffeln

.

.

.

.

.

.

.

.

.

100,397 288,500 16,770 6,765 10,950

Zentner.

Baumwolle, rohe, und Abfälle . . .

Baumwollengarn und Zwirn aller Art .

Baumwollenwaaren aller Art . . . .

.^eide und Fl.oretseide. roh und gesponnen Seideneoeons und Abfälle . . . .

Seidene u. halbseidene Stoffe u. Fabrikate Wolle , rohe . . .

. . .

Wollengarn . . . . . . . .

Wollenwaaren aller ^lrt . .

.

Flachs, Hanf und Werg . . . .

Leinengarn , Flaehsgarn , Faden , Strike und Sehnüre . . . . . . .

Leinenband, Leinwand und Zwilch . .

Lumpen , Maknlatur . . . . . .

Vapier und Vappendekel aller ...lrt . .

Bücher und Musikalien

. . . . .

225,412 6,658 24,639 2l,914 17,704 2,791 14 537 9,078 42 434 16,031 26,760 .l 6,430 10,486 12,364 10,625

87,577 244,655 17,422 6,737 17,804

Zentner.

200,560 6,362 22,120 25,364 20,68t 2,748 10,335 7,91t 41,408 17,654 20,164 13,586 6,199 11,662 9,955

235

Ausfubr.

1^4.

Stüke.

41,276

^^.

Sehmalvieh

.

.

.

.

.

.

.

.

Schweine über 80 .^ . . . . .

Bferde u n d Maulthiere . . . . .

44,308 1,718 2,314

Werth.

^ranken.

Holz, ge.agt, ....der geschnitten, ^uzholz Holz, roh oder beschlagen, und Flossholz

1^.

Stül.e.

54,319

42,504 1,746 2,961

.......erlh.

^ranken.

2,694,380 2,836,436 3,061,370 4,146,105 626,260 511,786 ^ug^hlerlasten. ^ugthlerIasten.

...^ps, roh, gebrannt oder gemahlen

^alk, Ziegel, Baksteme u. d^l.

Kartoffeln, ^emuse und Obst

. .

. . .

7,205 8,323 17,056 7,534 7,452

Zentner.

Baumwolle, rohe, und Abfälle . . .

Banmwollengarn und ^wirn ...ller^. Art Baumwollenwaaren aller ^lrt . . .

Seidenabfälle . . . . . . . .

Seidene und halbseidene Waaren . .

Wolle, rohe . . . . . . . .

Wollengarn . . . . . . . .

Wollene und halbwollene Waaren . .

Ela.hs, Hanf nnd Werg . . . . .

einengarn, Flachsgarn , ^kleinen und .^eilerwaaren . . . . . . .

Leinenband, Leinwand und Leinenwaaren Lumpen u n d Makulatur . . . . .

Rapier und Bappendekel aller Art . .

Bücher und Musikalien . . . . . .

25,956 39,570 162,822 13,707 6 809 39,486 11 034 355 2,998 177 1,978 2,0.^6 5,348 4,518 5,120

6,684 8,958 17,125 8,791 12,370

Rentner.

29,409 53,836 159,294 14,764 6,586 40,854 6,479 172 2,539 726 1,610 2,795 5,474 5,056 4,844

236

Einsn^r und

1.^^.

^insuln.

Zentner.

^elle und Hänte, rohe, ungegerbte . ^.

Leder, roh und gebeizt . . . . .

Lederwaaren, grobe nnd feine . . .

Hol.zwaaren und Mobeln aller Art . .

Uhren aller Art (ausser hol^erne) . .

Uhrenbestandtheile . . . . . . .

Biiouteriewaaren .

. . . .

Eisen , gezogenes , gewagtes , Eisenblech und ^rath .

.

. . . .

Eisen, rohes, und Eisen .^.m Maschinen-

und Schiffsbau . . . . . . .

Eisenguss, grober, unverarbeiteter Eisen- und Stahlwaaren nnd Ouineaillerie Maschinen und Masehinenbestandtheile .

Metalle, rohe (ausser dem Eisen) als:

Blei, Erz, Kupfer, Stahl, Zink und ^.nn

.

.

.

.

.

.

Glaswaaren aller A r t . . . . .

Topserwaaren , seine und gemeine .

Chemische Produkte und Apo.^hekerwaaren Soda u n d Votasche . . . . . .

Schwefel, roher und gereinigter Droguerien, Gewürz und Farbwaaren .

Farbenerde, ungereinigte, Bolus und rohe Kreide . . . . . . . .

^arbhol^er im ganzen oder verkleinerten Zustand

.

.

.

.

.

.

.

Krapp u n d Krappwurzeln . . . . .

Bettfedern u n d Flaum . . . . .

9,636 18,577 7,680 26,986 937 816 749 289,418 226,281 49,384 78,812 67,011

29,806 43,570 30,654 85,122 66,493 ^ 17,232 50,936 7,532 50,518

29,661 5,571

1^.

7,60l 19,834 7,222 27,393 909 615 633 254,597 226,810 47,7l2 76,029 80,928

Zentner.

27,631 40,458 28,579 87,704 69,69l 15,090 53,222 9,060 47,508 35,138 6,066

.Korn . . . . 2,377,957 .^ Roggen . . . . .

60,346 ..^ ^ ^Hafer . . . . 283,512 ^ Gerste . . . . 137,100 3,083,140 2,915,875 ^ Mais . . . . 184,870 .^^ Bohnen. . . .

16,706 ^ Erbsen . . . .

4,820 ^ Richtbenannte Sorten 17,829

237

Ausfuhr.

^fnhr.

Metalle, edle, verarbeitete und Bijouterie Eisen, gezogenes und gewalztes, Eisenblech u n d ^rath . . . . . .

. . . . .

Eisen und Stahlwaaren und Eisen.^.ss .

Maschinen und Maschinenbestandtheile .

Kupser und Kupserwaaaren, Messing und Messingwaaren , Metalle , nicht benannte

.

..^laswaaren

.

.

.

.

.

.

.

. . . . . . .

.

.

.

.

Strohhüte und Strohgeflechte

.

.

.

.

Manufaktnrwaaren, nicht benannte .

Abfälle von Thieren und Knochen . .

Waaren, verschiedene, nicht benannte .

Baumrinde und Gerberlohe .^ . . .

Getreide und Hülsensrüchte

. . . .

Kleien

.

.

.

.

.

Reis

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Sämereien

.

.

40,827 6,548 ^332 14,556 2,702 149

5,532 19,641

..^ ^ ^

16,442 53,519

12,401 56,461

1,322 . 1 ^^

2 027 2 33t

4,312

1l) ^^4

16,192 4,459 1,843 7,900 33,120 20,577

21,538 5,131 2,350 17,824 43,596 19,300

26,158 23,217 1,580 4,505

27,820

..^.

^.roguerien, ehemische Produkte und .^lpothekerwaaren .

.

Jndigo, Krapp, Kreide und Farbenerde, Farben aller Art, Farbkräuter und Wurzeln

1^.

Zentner.

42,576 6,440 567 12,048 2,631 269

Felle und Häute, rohe, ungegerbte . .

Leder roh und gebeizt .

.

Lederwaaren .

. . . .

Hol^waaren und Mobeln alier Art . .

Uhren aller Art . . . . . .

Eisen und Stahl, roh

1^4.

Zentner.

^

.

.

^

.^.

12 783 37 1^7 ^..

^..^

^

^ .

.

.

^

^

^^^.^

.

.

.

^

^

.

.

.

t

.

.

.

.

.

.

.

^ ^

^^

.^

^

^

^

.

.

.

^ .

^

23 ^8^ 1 84^ 4 394 ^^ ^ ^^..^

.^

^^.^^

^^^^.^

238

Einfubr und ^infn^r.

1^4.

1^^^.

Rentner.

Zentner.

50,737 83,273 61,755 312,301 38,472 Wein in Fässern . . . . . . .

843,952 773,726 Branntwein und Weingeist in Fässern .

98,258 102,001 Weine, Liseurs .... in Flaschen . .

6,278 7,058 .^ier und Bierhese in Fässern . . .

30,182 31,500 Mineralwasser . . . . . . . . .

9,478 9,453 6,226 .......utter und Schweineschmalz, geniessbares 41,621 59,555 Oel, geniessbares . . . . . . .

14, l 82 16,077 Oel, gemeines ^) . . . . . . . 215,400 211,814 Talg, Fettwaaren und Thran . . .

25,390 30,521 Seife . . . . . . . . . .

30,088 35,992 Tabak in Blättern und Karotten . .

77,549 68,029 Tabak, fabrizirte... . . . . . . .

18,224 17,910 Eiehorienkaffee . . . . . . . .

58,820 60,039 Kaffee und .^asfeesurroa^te . . . .

142,384 146,679 230,845 236,455 Südfrüchte . . . . . . . . .

17,477 16,292 ..^erstenmalz

. . . . . . . .

Reis . . . . . . . . . .

Sämereien . . . . . . . . . .

Mehl . . . . . . . . . .

Amlung

56,0 l t

82,770 60,541 510,439

.

.

.

.

.

.

.

.

.

41,089

5,792

^äse

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Salz

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

222,773

Zuker

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

207,234

. . . . .

48,930

.^ wovon Petroleum

239

Ausfuhr.

..^ful,r.

Wein aller Axt .

. . . .

...Branntwein und Weingeist . . . .

Wermuthgeist und .^irsehwasser . . .

Bier

.

.

.^äse

.

.

.

.^..utte^x

.

.

.

Art .

Oele

aller

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Tabakblätter . . . . . . . .

Tabak, fabrizirter . . . . . . .

.^uker ^bst,

.

.

.

.

gedarrt

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

1^4.

1^.

Zentner.

Zentner.

7 500 1,222 6,970 2 175 245 185 435 14 050 4 904

7,127 1,440 7,763 2,410 234 167,217 9,268 4,526

1,670 9,312 1,612 1,788 3,520

2,020 6,045 1,184 1,860 2,436

240 .^

Aus dieser Tabelle ergibt sich, dass im Jahre 1864 von folgenden Waaren mehr eingeführt wurden, als im Jahre 1863: Rindvieh, Schmalvieh, Schweine, Bserde und Maulthiere, Mühlsteine, Akergeräthe und Fuhrwerke, Gesährte aller Art und Eisenbahnwaggons. Brenn^, Bau- und gemeines Ruzholz, Koke, Torf, Braun-, Stein- und Holzkohlen, hydraulischer gemahlener Kalk, rohe Baumwolle und Baumwollenabfälle, Baumwollengarn und ^wirn aller Art, Baumwollenwaaren aller Art, seidene und halbseidene Stosse aller Art, Flacht und Leinengarn, Vakleinen, Strike, Schnüre, Seilerwaaren, Leinenband, Leinwand und ^willich, Lumpen und Makulatur, Vapier und Vappendekel aller Art, Bücher und Musikalien, ungegerbte Felle und Häute, grobe und seine Lederwaaren , Uhrenbestandtheile , Bijouteriewaaren , gezogenes und gewalztes Eisenblech und ^.rath, grober und unverarbeiteter Eisenguss, Eisen- und Stahlwaaren und Ouineaillerie, rohe Metalle mit Ausschlnss des Eisens, Glaswaaren, gemeine und seine Topserwaaren, ganze oder verkleinerte Farbholzer, Getreide und Hülsensrüehte., Malz, Mehl und Amlung, Wein in Fässern und Mineralwasser, .Brenn- und

Maschinenol, Tabak in Blättern und Südfrüchte.

W e n i g e r e i n g e f ü h r t als im ....Vorjahre wurden dagegen: gebrannter und gemahlener Kalk und ..^ps, Kartoffeln, rohe und gesponnene .^eide und Floretseide, Seideneoeons und Abfälle, flachs, Hanf und Werg, rohes und gebeiztes Leder, Holzwaaren und Mobeln aller Art, rohes Eisen und Eisen zum Maschinen- und Schiffsbau, Maschinen und Maschinenbestaudtheile , ehemische Produkte und ...lpothekerwaaren , Soda unl^ ^otasche, ^roguerien , Gewürze und Farbwaaren, ungereinigte ^arbenerde, Bolus und rohe Kreide, Krapp und Krappwurzeln, Bettfedern und Flanm, Reis, ..Sämereien, Branntwein und Weingeist in ^ässern, Weine und Lie.uerurs in ^laschen, Bier und Bierhefe in Fässern, Käse, geniessbares Oel, Butter und Schweineschmalz, Talg, Fettwaaren und Thran, Seife, sal.rizirter Tabak, Kaffee und Kafseesurrogate, Salz und Zuker.

Mehr a u s g e f ü h r t als im Vorjahre wurden: Schmalvieh, Holzkohlen, Eisenerz, Baumwollenwaaren aller Art, ^eidenabsälle, rohe Wolle, wollene Garne und ^tosfe aller Art, Flachs und Leinengarn, Bakleinen und Seilerwaaren, Bücher und Mnsikalien, xohe Felle und Häute, Lederwaaren, perarbeitete edle Metalle und Bijouteriewaaren, Eisen- und Stahlwaaren und Eisenguss, Baumrinde und Gerberlohe, Sämereien, Wein in Fässern, Obstwein, Käse, Butter, Oele aller Art, sabrizirter^Tabak, Kassee. und gedorrtes Obst.

W e n i g e r a u s g e f ü h r t als im Vorjahre wurden: Rindvieh, Schweine, Bserde und Maulthiere, gefaxtes oder geschnittenes Holz und R^holz, rohes oder beschlagenes Holz und Flossholz,

241 Gvps, Kalk, Ziegel, Bausteine, Stein- und Braunkohlen, Kartoffeln, Gemüse und Obst, rohe Baumwolle und Baumwoltenaarn und .^wirn, Seide und Floretseide, seidene und halbseidene Waaren, Flaehs, Hans und Werg, Leinenband, Leinwand und .Leinenwaaren , Lumpen und Makulatur, Bapier und Vappendekel, rohes und gebeizte... Leder, Holzwaaren und Mobeln aller Art, Uhren, Eisenblech und ^..rath, xohes Eisen und Stahl, Maschinen und Masehinenbesta..dtheile , Knpfer^. und Messing.vaaren und unbenannte Metalle, ansser dem Eisen, Glaswaaren, ^roguerien, ehemische Produkte und Apothekerwaaren, Farben und Farbkräuter und Wurzeln, Strohhüte und Geflechte, nicht benannte Manu. fakturen, Knochen und Thierabsälle, verschiedene Waaren, nicht besonders genannte, Getreide und Hülsensrüchte, Kleien, Reis, Branntwein und Weinaeist, Wermnth^eist, Kirsehwasser, Bier, Tabakblattes und Zuker.

Mehr wurden :

e i n g e f ü h r t und mehr a u s g e f ü h r t als im Vorjahre

Schmalvieh, Baumwollenwaaren aller Art, rohe Wolle und wollene Garne und Stoffe, Leinen- und Flaehsgarn, Vakleinen und Seilerwaaren, Bücher und Mufikalien, rohe Felle und Häute, Lederwaaren, verarbeitete edle Metalle und Bijouteriewaaren, Wein in Fässern und Oele.

W e n i g e r e i n g e f ü h r t und weniger a u s g e f ü h r t als im Vorjahre wurden: Kalk und G^ps, Kartoffeln, Gemüse und Obst, ^eide und FIoretseide, Flachs, Hanf und Werg, rohes und gebeiztes Leder, Holzwaaren und Mobeln aller ^lrt, Maschinen und Maschinenl.eftandtheile, chemische Brodukte und Apothekerwaaren, Farbwaaren, Reis, Branntwein und Weingeist, Wein und Ligueurs in Flaschen, Bier und Znker.

Mehr e i n g e s ü h r t und weniger a u s g e f ü h r t wurden: Rindvieh, Sehweine, Bferde und Maulthiere, Brenn-, Bau- und Ruzholz, rohe Baumwolle und Baumwollenabsälle , Baumwollengarn un^ Zwirn aller ...lrt, seidene und halbseidene ^tosse und Fabrikate, Leinwand, Ln.npen und Makulatur, Vapier und Bappendekel, Uhren, Eisenblech und Drath, Metalle und Metallwaaren ausser dem Eisen, Getreide und Hülsenfrüchte und Tabakblätter.

W e n i g e r e i n g e f ü h r t und mehr a u s g e f ü h r t wurden: .......eideneoeons und ...lbfälle.

Tabak und Kaffee.

^amereien, Käse, Butter, sabri^irter

.^er Gesammtwerth der ein- und ausgeführten Waaren im Jahre 1864 darf troz der bereits erwähnten ungünstigen Verhältnisse um ein Ziemliches hoher gesehäzt werden als derjenige des Vorjahres. Bei dem einfachen schweizerischen .^ol.ls.^stem ist es nun allerdings nicht moglieh, eine Handelsbilanz auszustellen, welche in Be^ug anf den Geldwerth der

242 Ein- und Ausfuhr irgend welchen Anspruch auf .Genauigkeit machen könnte. .Dem schweizerischen H^ndelsstande wäre auch kaum gedient, wenn ihm zum einfachen Zwek der Ermöglichung der Aufstellung einer Solchen Berechnung die Verpflichtung auferlegt werden wollte, den Werth eines jeden ein- oder auszuführenden Eol.lo an der Grenze zu deklariren, und d... dies doch der einzige Weg wäre, um eine Statistik zu erhalten, auf deren Genauigkeit bei strenger Handhabung der .^ontrole gerechnet werden könnte, so erseheinen die Mittel, welche die Erreichung dieses Zwekes erfordert, allzu lästig im Verhältniss zn dem Gewinn, der dadurch erzielt würde.

W a a r e n v e r k e h r mit den Nachbarstaaten.

Wie im verflossenen Jahr, so konnten auch dieses Jahr die Tabellen der Ein.. und Ausfnhr nach und von jedem der einzelnen Nachbarstaaten der Schweiz vor Abgang des gegenwärtigen Berichts nicht aufgestellt werden , weil das hiezu erforderliche Material noch theilweise im Rükstand.^ ist. Wir fügen daher diejenige für 1863 bei, welche noch nicht peröffentlicht worden ist: ^

....^it ^an^eich.

1863.

186^.

18^3.

Stüke.

Stüke.

Werth.

Franken.

.Werth.

Franken.

43,017 41,351 4,109 88,477

48,106 263,647 399,800 254,990 295,627 3,600,084 4,239,792 33,874 4,358,827 5,990,216 17,689 23,916 403,167 417,724 7,456 7,939 5,695 162,225 189,609 89,436 4,622,474 6,390,016 270,618 325,238 4,165,476 4,847,125

.

.

.

8 .

.

^ .

Einsnhr Aussuhr

. . .

. . .

Total

.

^ .

.

i .

t

67,379 68,865 20,290 24,601 23,627 20,836 T o t a l 111,296 114,302

Einfuhr . . .

Aussnhr . . .

Durchfuhr . .

.

I .

.

.

^

193,750 172,495 ....66,245

ll^.^.

ll.^3.

lasten.

Zugthler^ tasten.

.

l .

.

^ .

Zentner.

I .

.

^ .

Zentner.

^.^e^ein.

154,935 152,413 152,276 3,336,277 2,961,418 195,890 35,252 30,375 325,005 ^40,780 27,316 23,700 205,302 144,976 350,825 214,981 206,351 3,866,584 3,447,174

10,340

16,095 3,596 874 20,565

13,856 2,524 49 16,429

Einfuhr . . .

25,519 77,986 7l,548 22,967 Ausfuhr . . . . 44,845 37,565 1,300,203 1,302,405 Durchfuhr . . 63,863 57,514 T o t a l 186,694 166,627 1,323,170 1,327,924

47,649 17,611 6,315 71,575

43,232 719,961 809,112 16,118 167,600 186,625 9,501 303,834 331,474 68,851 l,l9l,395 1,327,211

Einfuhr

.

. .

Ausfuhr

.

.

Durchfuhr

.

. .

Total

24,225 5,064 6,089 35,378

27,094 5,490 6,293 38,877

7,868 7,724

4,525 5,8l5

15,592

124,980 46,182 21,383 192,545

199,592 38,953 24,223 262,768

244 Bei dieser Zusammenstellung ist indessen zn bemerken, dass die darin enthaltenen Zahlen keineswegs den Spe^alhandel ^wischen der Schweiz und den betreffenden ..Nachbarstaaten reprasentiren , sondern nur den Betrag der nach oder von der betreffenden Richtnng aus- oder eingeführten Waaren. Eine Berechnung der Beträge des Spe^ialhandels der Schweiz mit einem jeden einzelnen .^taat wäre, gleich wie die Ermittlung des .Werths der Waaren, mit Umständlichkeiten verbunden, welche sich der schweizerische Handelsstand kaum gefallen lassen dürste , auch wenn er keine prinzipiellen Bedenken gegen solche Angaben hätte. Auch hier exscheint der Gewinn , der im interesse der Statistik erzielt würde , kaum im Verhältniss ^u den Schwierigkeiten, mit welchen eine Ausmittlung der Herkunft oder der Bestimmung der Waare verbunden wäre.

^^iehnn^en mit dem .^n.^ande.

Handels-

und V e r k e h r s v e r h ä l t n i s s e zu den einzelnen Staaten.

^...ank.reich.

Ueber den am 30. Juni des verflossenen Jahres zum Abschlnss gekommenen Vertrag zwischen der Schweig und Frankreich gibt unsere bezügliche Botschaft an die h. Bundesversammlung vom 15. Juli einlasse lichen Beseheid , und da derselbe dann später anch von den mit der Berichterstattung beauftragten kommissionen der beiden Räthe ebenso ausführlieh geprüft und die Verträge vor ihrer Ratifikation uoeh im Schoof..e der Bundesversammlung in erschöpfender Weise beleuchtet wurden, so kennen wir uns füglieh enthalten, ^ei diesem Zulasse wieder auf dieselben zurükzukommen .

Raeh erfolgter Genehmigung dieser Verträge durch die gesezgebenden Räthe wurde die Auswechslung der Ratifikationen im Rovember dureh Herrn Minister Kern besorgt.

Was die aus Veranlassung dieser Verträge durch die Bundesversammlung beschlossenen fünf postulate betrifft, so haben wir das Erforderliche gethan, um denselben Genüge ^u leisten. Bezüglich des zweiten Vostnlates, Ver^olluug von ...^eideubändern , glaubeu wir vor der Hand in ^olge erhaltener beruhigender Erklärungen keine neuen Schritte thnn zu sollen. Kummer 3, betresseud die Eingabe der .^eisenfabrikauten, befindet sich durch unsern bezüglichen Bericht und Antrag vom 28. Dezember bereits erledigt. Ebenso das Boftulat Rr 4, betreffend die Behandlung von gesägtem Holz bei dessen Einfuhr in Frankreich . indeu. laut Konseren^protokoll vom 22. Roveml.er die sran^ofischen Bevollmächtigten sich damit einverstanden erklärten, dass der betreffende Jmporteur von roh geschnittenem oder gesägtem Hol.^ seine Waare, nach Belieben, nach den Ansähen des allgemeinen oder des Konventionaltarifs verzollen konne.

^

245

Die beiden andern postulate 1 und 5 salle.. nicht in den Geschäftskreis des Handels- und Zolldepartements.

Mit den Vollziehungsanordnungen bezüglich dieser Verträge sind wir ebenfalls beschäftigt.

^an.^.t schweizerische^ ^n.te.^ dnrch ^an^eich.

Es ist im verflossenen Jahre neuerdings Klage wegen Konfiskation schweizerischer Waaren bei deren Transit durch Frankreich erhoben worden.

Es wurden im vergangenen Mai ei..em Buchhändler aus Gens aus einer Sendung Bücher und Zeitschristen aus England zwei Heste weggenommen,

obschon der Eolio ausdrüklich für den Transit deklarirt und als Transit-

waare auf dem Umschlag bezeichnet war. Wir hielten diese Beschwerde für wichtig genug, um die gewünschte Verwendung zu Gunsten des Beschwerdeführers eintreten zu lassen, und zwar nicht nur in Bezug auf diesen besondern Fall, sondern auch mit Rüksicht auf den Grundsaz eines ungehinderten Transits überhaupt. Wir haben daher diese Angelegenheit an den schweizerischen Gesandten in Baris mit dem Austrage überwiesen, steh bei der sranzosisehen Regierung zu perwenden und sehen der Erledignng dieser Sache noch entgegen.

^n^.land.

Die Zunahme des englischen Handels im verflossenen Gesehästsiahre liefert einen neuen Beweis der Vorzügliehkeit des Freihandelss^stems mit Be..ug aus den Einfluss, den dasselbe aus die Entwiklung der Hilfsquellen eines Landes und aus dessen materielle Wohlfahrt auszuüben vermag.

Die Totaleinfnhr Englands

belief sieh für die eils ersten Monate

des Jahres 1864 anf: L. St. 197,448,426 gegen ..

.,

173,575,288 im gleichen Zeitranme des Jahres 1863,

und .. .. 159,003,438 ,,

,,

,,

,,

,,

1862.

Die .Ausfuhr für das ganze Jahr betrug :

L. ^t. 160,436,302 gegen ,, ,, 146,602,342 im Jahr 1863, und ,, ,, 123,992,264 ,, ,, 1862.

Es werden gegenwärtig in England Einfuhr^olle nur noch auf folSenden Artikeln bezogen : Korn, Malz, Bier, Efstg, Wein und geistig Getränke, Znker, Konfekt und Südfrüchte, Thee, Kaffee und Kaffeesurrogate, Eaeao und Ehokolade, Gewürze, Tabak, Hol^, Holzwaaren, Mobeln und holzerne Schiffe, Gold- und Silberwaaren, Würfel nnd Spielkarten.

Auf diesen wenigen Artikeln beliesen sich die Solleinnahmen im ver-

flofsenen Jahre anf L. St. 22,535,000 gleich 565 Millionen Franken.

246 Aus einem sachbe^lichen, sehr einziehen Berichte unsers Generalkonsnls in London entnehmen wir unter Anderm, dass namentlich di...

sogenannten Vevep - Eigarren sich seit einiger Zeit einer sehr lebhaften Nachfrage daselbst erfreuen. Für schweizerische Seidenwaaren, gleich wie für die Er^ugnisse der Baumwolle..^ und namentlich der St. ^aller und Appen^eller-Jndustrie lautet dagegen der Bericht nicht sehr günstig. Der interessante Bericht selbst wird seinem ganzen Jnhalte nach im Bundesblatt verosfentlicht.

Bedien.

Die ...lebersieht der Ein- und Ausfuhr Belgiens für das Jahr 1864 ist noch nicht bekannt; diejenige für 1863 weist einen Gesammtverkehr

mit der Schweiz von Fr. 41,347,000 auf, gegen Fr. 24,782,000 im Jahr 1862, was einer Annahme von 67^ gleichkommt. Von dieser Summe fallen Fr. 32,784,000 ans die Ausfuhr von Belgien nach der

Schweiz und Fr. 8,563,000 auf die Einsuhr schweizerischer Waaren nach Belgien.

Jm Spe^ialhandel weist diese Tabelle eine Zunahme von 38 ^,

d. h. einen Verkehr von Fr. 17,437,000 gegen ,^r. 12,670,000 im Jahre 1862 aus, welche steh auf die Ein- und Aussuhr von und nach der Schweiz wie folgt vertheilt : I .

^ .

^....2.

Fr. 13,7.^5,000 gegen Fr. 10,309,000. Ausfuhr nach der Schweiz.

,, 3,712,000 ,, ,, 2,36l ,000. Einsuhr von " ,, Fr. 17,437^000 ^^Fr^1...^70,000.

Unter den .Artikeln, welche die .......ehwe^ naeh Belgien abfegt, figu-

riren Banmwollenstosse mit Fr. 879,000 gegen Fr. 436,000 im Jahre 1862, und daneben auch Seidenstoffe und Bänder, Uhren und Käse, als die hervorragendsten.

Die Hauptartikel , welche Belgien nach der Sehwei.. sendet , sind Wolleuwaaren, Leinwand, geschmiedetes, gewalztes und gezogenes Eisen, Fettwaaren, Zuker nnd Wasfen.

Die obigen Zahlen beweisen , dass der mit Belgien abgeschlossene Handelsvertrag günstig anf den Verkehr zwischen den beiden ^ändern eingewirkt hat. Da aber dieser Vertrag erst Mitte des Jahres in Krast trat, so steht zu erwarten, dass die Zunahme für das Jahr 1864 noeh um ein Ziemliches grosser sein werde, als diejenige des Vorjahrs.

^iede^tande.

Nachdem im Jnni 1863 die niederländische. ^veite Kammer dem im November 1862 ^.v.s.hen der Schweiz und der konigl. niederländischen ^ Regierung abges..hloss..nen Riederlassnngs- und Handelsvertrag die Ratifikation au... Gründen der ^iehtgleiehstellnng der Jsraeliten mit den Ehristen

247 versagt hatte, wurde uns bald nach der Erteilung der Ratifikation de.^ ^weizerisch-sranzosischen Vertrags durch die schweizerische Bundesverfamml.mg von Seite des königl. niederländischen Generalkonsuls dahier erofsnet, dass die niederländische Regierung sich nunmehr geneigt erkläre, die Unterhandlungen mit der Schweiz wieder auszunehmen.

Der unerwartete Hinseheid des niederländischen Bevollmächtigten, Herrn Generalkonsul F a e s ^ , verhinderte die beabsichtigte Wiederausnahme dieser Unterhandlungen , so dass in dieser Angelegenheit bis heute nichts weiter geschehen konnte.

.Den.tsche.... ^.^e^ein.

Jm Monat Oktober gelangte zu unserer ^enntniss , dass sämmtliehe deutsche Staaten dem Zollverein anss Reue beigetreten seien, und steh derselbe auf eine neue Dauer rekonstituirt habe, sowie dass die Ratifikation des sran^sisch^preussischen Vertrags vom 2. August 1862 nicht mehr Zweifelhaft sein konne. Wir hielten dafür, dass es sich für die Schweiz

^ darmn handle, ihr Möglichstes zn thun, nm gleichzeitig mit Frankreich

^ in den Mitgennss des neuen deutseh-sranzosischen Zolltarifs zu gelangen ^ und dass daher ^ie Unterhandlungen mit dem Zollverein besorderlichst eingeleitet werden sotlten. Von der Geneigtheit Deutsehlands , bald nach ^ den. Reujal^r in Unterhandlungen zu treten , hatten wir uns überzeugt.

und so erliessen wir dann unterm 24. Oktober 1864 ein Kreisschreiben an alle Kantone mit dem Gesuch um gefällige Einsendung ihrer bezügliehen Wünsche und Anträge. Das in Folge dieser Einladung eingelangte Material lieferte uns hinreichenden Stoff sür die im laufenden Jahre wirklieh begonnenen Unterhandlungen.

.

.

.

^ e n s e e ^ c h i f ^ a i .

.

.

.

^

n n d

.

.

^ a s e n .

^ ^ ^ .

Eine Verständigung bezüglich einer gemeinschaftlichen und für alle Bodenseeuferstaaten gültigen ^chissfahrt- und Hasenordnnng konnte im verflossenen Geschäftsjahre nieht mehr erzielt werden. Es ist indessen begründete Hofsnnug vorhanden, dass diese Angelegenheit im lausenden Jahre ihre Erledigung finden werde.

.^.tal.ien.

Erst gegen den Herbst zeigte sieh die konigl. italienische Regierung bereit. nm die längst gewünschte Revision des schweizerisch-sardinischen Vertrags vom Jahr l 85 l vorzunehmen. Wir halten nns schon unterm .^2. Jnli dnrch Kreissehreiben an alle Kantonsregiernngen gewendet und sie um ^forderliche Mittheil^ng ihrer hierauf bezüglichen Wünsche und Ansichten ersncht.

Gleich wie bei Anlass der Anhandnahme der Unterhandlungen n..it ^dem deutsehen Zollverein, trafen auch mit Bezug auf diese bevorstehenden Unterhandlungen verschiedene ......ernehmlafsungen ein. Von der Einberu-

Bund^..,lalt. ^ahrg. X^lI. Bd. II.

I9

248 fung einer Expertenkommission, wie solehe von mehreren Seiten gewünscht wurde, glaubten wir um so^eher Umgang nehmen ^u sollen, als die bevorstehenden Unterhandlungen denen mit Frankreich aus den. Fusse folgten und die damals gemachten Mittheilungen und Ersahrungen uoeh im srisehe^ Gedäehtniss waren. Uebrigens enthielten die eingelangten Antworten der Kantone genügenden Stoff für die bevorstehenden Unterhandlungen.

Die Verhandlungen begannen in Bern am 20. August zwischen den beiden Vorstehern des politischen und des Handels- und Zolldepartements einerseits, und Herrn Ritter J o e t e a u , außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister S. M. des .Honigs von Jtalien, andererseits. Sie nahmen ihren ungestörten Gang bis zum 15. September.

Fünf Konferenzen hatten bereits stattgesunden, erstrekten sich aber mehr ..us die Riederlassnngs- , Auslieferung^- und Konsulatsverhältnisse , al....

ans Handelssachen. Ueber diese leztere war sehweizeriseherseits den.. italienischen Bevollmächtigten ein Vorsehlag eingegeben worden. Alles schien darauf hindeuten zu wollen, dass die Sache rasch zu einer befriedigenden Losung gelangen werde, als durch den plo^lichen Hinscheid des Herrn.

Ritter Joeteau eine Unterbrechung eintrat , welche die gehegten Erwar-.

tnngen zu nichte machte.

Die Wiederausnahme der unterbrochenen Unterhandlungen konnte erst im lausenden Jahre stattfinden. Runn.ehr ist aber Aussicht vorhanden, dass der Abs.hluss des Vertrags in nicht sehr weiter Ferne erfolgen werde.

Laut eingegangenen Mittheilnngen ist die italienische Seidenzueht immer noch in leidenden. ^ustand, und es soll die Seidenernte des verflossen neu Jahres wieder um einen Drittel geringer ausgesallen sein, als diejenige des Jahres l 863, wel.l^ lettere selbst nur ungefähr den Drittel früherer Ernten beträgt, welche vor der Verbreitung der Seidenraupenkrankheit in Jtalien gemacht wurden.

Dagegen sind in Jtalien in den zwei legten Jahren bedeutende Fortschritte in der Baumwollenknltur gemacht worden, und es verspricht dieser Artikel mit der Zeit schone Resultate zu liesern. Ueber einige uns von der italienischen Negation in Bern eingesandte Muster, welche wir versehiedenen kantonalen Handelskammern zur Einsieht übermachten, lauteten die Berichte übereinstimmend änsserst günstig in Bezng ans .Qualität.

Eine direkt
Schienenverbindung würde es den schweizerischen Fabrikanten^ erleichtern, einen ......heil ihres Bedarfs aus dieser nahegelegenen BezugsSnelle ^u ziehen. Die jezige ^trassenverbindung und der Transport durch ^ugtl,iere dürfte kaum ^.^entsprechend gefunden werden.

Manien.

Von Seile eines Handlungshauses des Kantons Bern wurde im verflossenen Jahr neuerdings daraus aufmerksam gemacht, dass in Spanien ein reichlicher Al.^saz für eine Menge schweizerischer Jndustrieer^engnisse ^ finden ^väre, wenn es gelänge, dnrch den Abschluss eines Handelsvertrag

^

249

die nothigen Modifikationen der lästigen Zollverhältnisse Spaniens herbeizuführen. Wir haben schon früher, aber fruchtlos, eine Verhanl^ lung mit Spanien über diesen Vunkt einzuleiten gesucht, werden indessen nicht ermangeln, die Sache mit Bennzung aller günstigen Umstände weiter ^u verfolgen. Zur Stunde ist aber noch keine Aussicht vorhanden, so schnell das gewünschte Ziel zu erreichen.

.^n^and.

Laut Dekret vom l 5. Mai wurden im verflossenen Jahre in Russland alle Ansful..rgebül..r..n ans Waaren , mit Ausnahme von Bauholz, Votasse, Blutegel, Pumpen, Knochen und Seideuraupeneiern aufgehoben.

Obwohl die früher erhobenen Ausfnhrzolle unerheblich waren, so ist diese Verordnung immerhin als eine erfreuliche Erscheinung ^u betrachten, und es ist keinem Zweifel unterworfen, dass wenn in Bezng auf Einfuhr-

zolle in Russland ebenfalls etwas in dieser Richtung gethan würde , sieh

mit diesem Lande bald ein lebhafter Verkehr in einer Menge von Artikeln entspinnen würde. Die Fortschritte , welche in diesen. mächtigen Reiche seit einigen Jahren gemacht wurden, lassen übrigens hoffen , dass auch ans diesem Gebiete in vielleicht nicht allzu entfernter Zeit etwas gestehen dürfte.

A usse r e u r o p ä i s eh e L ä n d e r .

^e^ein.i^te ..^a^n ....^n ^rd^n....rl.^.

Aus unsere Veranlassung hin und unter der gefälligen Mitwirkung des Herrn Ministerresidenlen der Regierung der Vereinigten Staaten in Bern werden seit Absang des verflossenen Jahres von den Konsulaten der Vereinigten Staaten in Zürich, Basel und Genf die Tabellen der Aussnhr schweizerischer Erzeugnisse nach jenem Lande monatlich oder vierteljährlieh der Oesfentliehkeit übergeben.

Wir entnehmen denselben sollende Einfuhr schweizerischer Artikel in die Vereinigten Staaten sür das Jahr l 864 :

250 ^ I. ..^.uart......

II. ^uart.^l. III. .......uartal.

^.

Seidenstoffe Seidenbänder ^aumwollenwaaren Broderien, Vorhänge Mühlebeutel Uhren u. Uhrenfonrnitüren Mnsitdosen Strohwaaren Leder ^äse .Ligueurs Eigarren Farbstoffe Verschiedenes

^ 9,275,244 7,936,907 .^,484,042 2,357,877 723,748 5l3,149 67,995 89,701 23,0l3 136,918 2,792,346 2,901,903 20,712 25,754 541,l82 36,373 20,9l0 76,248 l03,519 10,366 6,778 9,600 19,964 8,904 47,498 20,5l2 16,101,809 13,148,354 -^-

.

^

I^. Ouarl...I.

^ .^ 1,117,520 254,889 1,395,573 503,253 204,753 207,685 162,163 32,4l^ 88,992 27,700 843,168 1,989,780 14,877 1l,l39 114,821 114,324 1,215 26,683 35,123 11,472 9,080 2,835 16,824 21,187^ 3,952,201 ^3,054,278^ ---

^-

---

^

Diese Uebersi.ht erzeigt, dass die Einfuhr schweizerische.. Waaren bis^ zu Ende Juni eine sehr starke war, dass sie aber von dieser Zeit an be.^ ständig abnahm. Diese Abnahme muss der Erhohung des amerikanischen^ Zolltarifs zugeschrieben werden , welche um diese Zeit in .^rast trat und von da an jedes regelmassige Geschäft verhindert zu haben seheint.

Ein Auszug aus der belrefseuden ^undesblatt verossentlieht.

Verordnung

wurde s. Z. im

B^itisch^^indien.

Es sind laut einer Depesche un sers Generalkonsuls in London in dem Eiufuhrzolltaris von Vritiseh- Ostindien im verflossenen Jahre nenerdings einige Modifikationen vorgenommen worden. Die Zolle anf Ellen^ waaren und Garnen wurden von 10 ^ auf 7 ^ ^ vom Werth redu ^irt, dagegen die fi^en Wertl^ausä^e, naeh welchen diese Waaren verzollt werden, aus ihren gegenwärtigen wirkliehen Werth erhoht. Da n.m der so modifi^irte Werthansaz beinahe das Doppelte des früheru beträgt, so^ ist die vorerwähnte Zollermässigung vielmehr als eine Erhohung zu betrachten , so lange wenigstens der fix^e Verzolluugswerth nicht um ein

...^etraehtliehes reduzirt wird.

..^an.

Ueber den Abschluss des Vertrags mit diesem entfernten Juselreieh enthält unsere Botsehast vom 27. Juni 1864, wie an.h diejenige v^m 2. Dezember 1864 betretend den Raehtragskredit ^..r Dekung der

251 Mehrkosten, welche die Ve.^o^erung der Mission nach sich ^ez^en , die nothigen Einzelheiten. Die Berichte des sür die Handelssachen mitabgeordneten Herrn E. B r e n n w a l d , Sekretär der Mission, welche wir seiner Zeit der Oesfentlichkeit übergeben haben und welche gegenwärtig in einen Gesammtbericht zusammengefasst werden, geben alle wünschbaren Ausschlüsse über die Lage und die Verkehrsverhältnisse jenes Landes, so dass wir uns füglich enthalten konnen, auf dieselben zuzukommen.

Um den schweizerischen Jndnstriellen die Erkenntniss dieses neues Feldes zu erleichtern, liessen ...ur das von .^rn. Brennwald gesammelte Mustersortiment japanesischer Stoffe und Gewebe sammt den dazu gehörigen Rotizen in allen Kantonen zirkuliren.

Ein wesentlicher Ruzen, welchen die Schweiz aus dieser neuen Verbindung gezogen hat, ist der Bezug von Seidenraupeneiern. Seit drei Jahren schon hatte die schweizerische Seidenst durch die verheerende Raupenkrankheit derart gelitten, dass bei vielen Züchtern grosse Entmuthi^ung eingetreten war.

Rachdem nun die im Winter 1863 bis 1864 ans Japan gesandten Ranpeneier schone Resultate geliefert hatten , ent^hlossen wir nns, aus die Gesuche verschiedener Kantonsregierungen hin, auch sür die kommende Zncht dnrch unsern Konsul in Japan ein Ouan^....^kommen zu lassen , uni dadurch das Unsrige zur Hebung dieses

Zweiges beizutragen. - Es gelang uns aneh wirklich, 3400 partons

Seidenraupeneier zu erhalten, die wir dann sosort den Bestellern ablieferten.

Man seheint von der Einsührung gesunder Raupeneier aus Ostasien allgemein das Wiederausleben der in Versall gerathenen europäischen Seidenzucht ^ erwarten ; und wenn die diesjährigen Resultate so günstig aussallen, wie die im Iezten Jahre erzielten, so ist der errungene Vortheil sür die Stressenden schweizerischen Kantone als ein sehr erheblicher zu betrachten.

Richt so günstig wie die Aeelimatation mit japanesischen Seidenraupeneiern fielen diejenigen mit ungefähr 140 verschiedenen Sorten Bslan.^ensamen ans, welche der Mission von der Regierung von Japan geschenkt wurden, von welchen aber in der Schweig nur wenige , meist werthlose, ausgiengen.

^..a.^..^.

Seit den legten Ereignissen ^an der marokkanischen Küste war den remden Kansleuten in Marrokko von der dortigen Regierung verboten worden, im Jnnern des Reiches Ankäufe zu machen. Selbst die Unterhanen dieser Regierung dursten mit den Brovinzen des Jnnern nicht direkt verkehren. Den Vorstellungen der Vertreter der europäischen Mäehte gelang es jedoch gegen Mitte des Jahres , jene Regierung zum Zurükiehen dieser vertragswidrigen Verordnung zu bewegen, so dass nun, wie ^uvor, ein jeder heute nach Belieben Bieder mit dem Jnnern verkehren kann.

252 ^ahre.^erieht... der ^hwe^eri^hen .^nsnln im ...^u.^lande.

Um die Berichte, welche jährlich von unsern Konsuln im Auslande erstattet werden. sür das her.vartige, verkehrtreibende Bnblikum so nüzlich als moglich zu machen und in diese Berichterstattung diejenige einheitliehe Ordnung, Regelmässigkeit und Uebereinstimmung zn bringen, welche es dem schweizerischen .^andels.. un^ Gewerbsstand gestatten würden. seine Vergleiehnngen anzustellen und seine Schlüsse zu ziehen, luden wir durch ^reissehreiben vom 1. Oktober sämmtliche .Konsulate ein, ihre Berichte künftighin nach einen. zu diesem ^.veke ausgestellte.. Schema zu richten, nämlich :

E r st e r T h e i l.

t . Lage des .Landes, in dem sie akkreditirt sind, im allgemeinen und Handelswerbung ; 2. a. Erzeugnisse der Landwirtschaft, der Bergwerke und der J..dustrie; b Bemerkungen , ^ ^ ..^otaleinfuhr , ' ^ ^otalaussuhr, b. Besondere Bemerkungen ; .

^ Einfuhr ans der Schweiz ; ....

^^ Ausfuhr nach der Schweiz; h. Besondere Bemerkungen; .^ l Vermehrung der Einsuhr und Ausfuhr .

^^Verminderung der Ein- und Aussuhr; b. Besondere Ben.erknngen .

6. Veränderungen in den Ansäen der Ein- und Ansfnhrzolltarise des resp. .^onsulardiftritts .

7. Durehsuhr ans und nach der Schweiz .

8. Eisenbahnen nnd Verkehrswege; ..). Banken.

10. Zins- nnd Diskontosnss, 11. Versteherungen .

12. Reue Erfindungen.

Z w e i t e r ^ h e i l.

1 . Einwanderung ; 2. Sehweizergesellsehasten.

^

Dritter Theil.

Verzeichnis. der behandelten Geschäfte während dem laufenden Jahr nach den Formeln l, ll und lll des ..^onsularreglements.

Dieser Einladung zufolge gelaugte uns dieses Jahr eine grossere ^ .Anzahl solcher Berichte als je ^uvor ein, und es bietet aueh die Mehrzahl derselben ein grosseres Jnteresse als in frühern Jahren. Wegen Ueber-

253 fluss an andern Materien ..konnten jedoeh nur wenige derselben bis ie^.

im Bundesblatt veröffentlicht werden. Wh. entnehmen denselben fol^ende auszügliche Rotizen bezüglich der ^er^hr^ner^altni^e mit ein^^e... ..^...n....l^...l.^e.^ ^ank^eich.

.^avre.

Havre ist, aller Wahrscheinlichkeit nach, derjenige europäische Handelspiaz, welcher unter den Folgen des amerikanischen Bürgerkrieges am meisten gelitten hat und gegenwärtig noch leidet. Namentlich beklagt man sich ...on dorther, dass an die Stelle des frühern soliden .......esehästs viel ungesunde Spekulation und Unsicherheit getreten sei. Auch wird bei dem ^rossen Transite von schweizerischen Waaren über jenen Hafenplaz zur Vorsicht gemahnt, indem dem sranzosisehen Zollamte das Recht zustehe, sich für allsällige Forderungen an em fallit gewordenes Haus durch Befehlagnahme der Waaren dieses leztern zu deken, gleichviel ob dieselben ihm gehoren oder ihm nur znr Weiterbeförderung konsignirt worden seien.

Eine sorgfältige Wahl seiner Verbindungen sei daher dem schweizerischen Han.^elsstande dringendst anzuempfehlen.

^ie.....

Ein sehr einlässlicher und interessanter Berieht des Herrn .Konsul .Jol..., welcher seinerzeit im Bundesblatt verosfentlieht werden wird, enthält eine Darstellung der Entwiklung der dortigen Verhältnisse von ihrem Ansang an , und^ gibt die durchschnittliche Einsuhr nnd Ausfuhr

.Algiers wie folgt an :

^on 1830 bis l835 ^, 1836 ., l843 .^ 1844 ,. 1850 ,, 1851 ,. 1861 tm Jahre 1861

.

.

.

.

.

Einfuhr.

Fr. 7,716,508 ., 50,806,641 ^ 88,347,285 ,, 96,007,902 ,, 188,551,008

Anssnhr.

Fr. 1,388,866 ,, 4,990,036 ,, 9,800,637 ,, 37,477,788 ,, 59,388,783

An Baumwolle wurde erzeugt:

^ ^ 1863 ^ 376,518 ^ ^ ^^^ ^ Saatkorner.

Ueber andere Bodenprodukte Algiers enthält dieser Berieht eben so interessante wie einlässliche Angaben , namentlich über Getreide, Tabak, flachs, Wein, Oliven, Orangen und Seide.

D.^s Jahr 1864 speziell betreffend, so verwirklichten sich im Laufe desselben die günstigen Aussichten nicht, unter welchen es sich erofsnet hatte. Die Finanzkrists, welehe gleich Ansangs des Jahres dort ansgebrochen war, sowohl als die politischen Unruhen im Süden, brachten

254 viele Unordnung in das Geschäft, und es wird das verflossene Jahr als eine....

der Schlechtesten bezeichnet, welches Algier erlebt habe. Dessen ungeachtet sei die Ausfuhr algieriseher Produkte im legten Jahre aus allen Artikeln gestiegen, und es sei immer mehr Grund zur Vermuthung vorhanden, daß sieh das Land nach und nach selbst genügen werde.

Wie der Akerbau und der Handel, so ist in Algier auch die Jndustrie im Zunehmen begriffen.

Die Zahl der in Algier wohnhasten Schweizer wird aus ungesähr 3000 angegeben.

..^eu.tsch^.an....

.^ a m b n r g.

Verderblicher als der amerikanische Bürgerkrieg wirkte im verflossenen Jahre auf den Handel Hamburgs der dänisch-deutsehe Konflikt, und es hat sich dieser Blaz, obschon der Friede nun geschlossen ist, von den Folgen desselben noch nicht erholt.

Eine ersreuliche Erscheinung dagegen bot im verflossenen Jahre die Einführung der Gewerbesreiheit, welche mit Rüksicht aus die srühern Vesehränknngen als ein bedeutender Fortschritt betrachtet werden kann. Eine andere Frage, welche gegenwärtig die dortige Geschäftswelt stark besehästigt, ist die beabsichtigte Umänderung des Münzs.^stems. Bei dem gege^.wärligen lästigen Doppeltstem dürste jede Aendernng als eine Besserung begrüsst werden , auch wenn statt dem von Einzelnen vorgeschlagenen Dezimalsystem irgend ein anderes dnrchdringen sollte.

Der Einfuhrzoll, welcher bis anhln ^.^ vom Werthe betrug, ist im Lause des legten Jahres auf ^.^ ermässigt worden.

Der Diskontosuss schwankte im verflossenen Jahre zwischen 3 und

7^. Durchschnitt 4^^.

Bremen.

Bremens Bemühungen , sich in seiner Betheiligung am Welthandel neue Gebiet^ zu erobern , sind im vergangenen Jahre nicht allein fortgesezt worden, sondern es ist auch aller Anschein vorhanden, dass es sich darin feststen werde.

Besonders hervorzuheben ist, dass Bremens Reismarkt von Jahr ^n Jahr an Ausdehnung gewinnt und bereits der grosste des europäischen .Kontinents geworden ist. Es wurden von Reis im legten Jahre an ostindischen Sorten allein nicht weniger als 57l ,297 Säke in Bremen eingeführt, bei einer Totaleinsnhr in Europa von 3,326,557 ^äken.

Dieselben wurden dort zugesührt in ungefähr 50 Schissen nnd repräsen.^ tiren ein Gewicht von 8l Millionen Vsnnd.

255 An Baumwolle dagegen, wovon im Jahre 1861 noch 143,860 Ballen eingeführt wurden, wurden im verflossenen Jahre nur 37,360 Ballen eingeführt, ungefähr 830 weniger als im Vorjahre.

Von der Erstellung der Baris - Hamburger Eisenbahn scheint man sich sur das bremische Gesehäst grosse Hossnungen zu machen. Hamburg wird alsdann in 1 ^ Stunden, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam m 7-8 Stunden, und Baris in 14 Stunden von Bremen aus erreichbar sein, was bei der günstigen Lage Bremens für das Rhedereigeschäst ohne Zweifel einen günstigen Einfluss aus dessen Entwiklung ausüben wird.

Der Zinssuss s^wankte im verflossenen Jahre zwischen 4 ^, im April und 6^...^ im .November. Durchschnitt 5,116.^.

^n^an^.

London.

Die Ein- und Aussnhrtabellen für das Jahr 1864 zeigen wieder eine bedeutende Vermehrung gegen das Vorjahr. Die resp. Zahlen erreichten eine in diesem Konigreiche nie vorher gesehene Hohe.

Diejenigen Artikel, bei welchen in der Einsuhr eine Zunahme stattfand und welche die Schweiz hauptsächlich interessiren, sind : Banm^ wolle, Wolle, Flachs und Hanf, gezwirnte Seide, Seidenstoffe, Wollen-

garn, Leder, Wein und geistige Getränke.

Eine Abnahme fand statt auf : Banmwollenwaaren, Taschenuhren, Seidenbaudern, Hals und Taschen^ tüehern .e.

Jm Transite zeigte sich eine Vermehrung aus rohem und verarbeitetem Tabak, Baumwolle, Hanf, Jute, Baumwollenwaaren, gezwirnter Seide und ..Seidenstoffen , eine Verminderung dagegen auf.

Rohseide, ^eideubändern, indischen ..^eidenwaaren.

Bei der A u s s u h r fand eine Zunahme statt ans.

Steinkohlen, Zinn und ^ink, Topser.vaareu, Maschinen und Jnstrnmenten, Baumwollen^, Leine..- und Seidengarn, gefärbten, gewobenen und gebleichten Banmwoltenwaaren, wollenen ...^tossen, Leinenzeugen und gemischten Seidenstossen.

Eine Abnahme zeigte sieh dagegen auf: Salz, Roh- und ^tabeisen und Eisenbahnschienen, verarbeitetem Eisen aller Art, ....eder, roh und verarbeitet, Wollengarn, gemischten Wollenwaaxen, baumwollenen Zeugen, seidenen Taschentüchern und Seidenbändern.

Für die eilf mit dem 30. Rovember endenden Monate betrug die

Baumwolleinfnhr 6,767,896 Zentner gegen 4,720,853 Zentner im

256 Bleichen Zeitraum des Jahres 1863, während die Ausfuhr in derselben

Periode nnr 2,052,778 ^entner gegen 1,.)34,841 im Jahre 1863 betrug.

Bei der Aussnhr von Baumwollengarn erzeigt sieh für Anssuhr von .

1864 eine

.^ 6.),5^2,354 im Werthe von L. 8,414,521 gegen ,. 67,61^,677 ,, ., ,, ,, 7,1l4,625imJahre1863.

Eine sehr hervorragende Rolle als Abnehmer englischer Baumwollengarne und Gewebe nimmt , im Verhältniss zu seiner Einwohnerzahl, Jtalien ein.

Garne sezt England auch an Holland und die Hansestädte ab, Gewebe dagegen von allen europäischen Staaten nur an Jtalien.

Frankreich signrirt weder als Abnehmer von Garnen noch von Geweben.

^einwand e^portirte England im verflossenen Jahre ebenfalls ungefähr einen Viertheil mehr als im Vorjahr, und wir finden auch hier wieder Jtalien als einen der Hauptabnehmer Englands. Als Hauptabnehmer von ...^ e i de n w a a r e n siguriren mit drei Viertheilen der Totalaussnhr Englands , Aegppten und die Vereinigten Staaten von Nordamerika , Frankreich dagegen nur mit einem Sechszehntel.

Troz des ungünstigen Geldmarktes blieb das verflossene Jahr in Bezug aus die Anzahl der gegründeten Gesellschasten und aus das Grün-

dungskapital derselben keineswegs im Rükstand gegen das Vorjahr, sondern es überstieg dasselbe noch um ein Beträchtliches. Es bildeten sich nieht weniger als 282 Gesellschasten mit einem Gesammtgründnngskapital von .^. ^t. 106,523,000, wovon .^. l2,545,800 bereits eingezahlt sind.

Der niedrigste Zinsfnss des verflossenen Jahres hochste 9 ^.. Der Durchschnitt war 7,.^.

war 6 .^.., der

^.ür eine Menge weiterer, sehr interessanter Einzelheiten bezüglich des Verkehrs Englands begehen wir uns im Uebrigen aus den einlasse lichen Bericht unsers Generalkonsuls in London, welcher auch in diesem wie in srühern Jahren sich dnrch seine Reichhaltigkeit und Klarheit der Darstellung auszeichnet.

......iede^ande.

Rotterdam.

Die politischen Zerwürfnisse des verflossenen Jahres übten auch auf den holländischen Handel ihren nachtheiligen Einflnss ans . doch überwand dieser tro., der gleichzeitig eingetretenen Geldnoth die Krisis ohne bemerkenswerthen Unfall, Dank der soliden Grundlage, aus welcher das Geschäst im Auslande beruht.

Bezüglich des Spezialverkehrs Hollands mit der Schweiz konnte nichts Bestimmtes in Ersahrnng gebracht werden.

Die ans Andrang des dortigen Handelsstandes im verflossenen Jahre beschlossene Herausgabe von monatlichen Uebersiehtstabellen der Ein^ und Ausfuhr findet nun regel.nässig statt. Sie enthalten eine vollständige Uebersicht über den

257 Warenverkehr Hollands mit den verschiedenen Ländern, wobei die Schweiz indessen nicht besonders berüksiehtigt werden kann, indem ihr Verkehr mit Holland nicht ein unmittelbarer ist, sondern dn^.ch Deutschland stattfindet, weleh' lezterem die Ein- und Ausfuhr von und nach der Schweiz in den holländischen Tabellen gutgeschrieben wird.

Der Zinsfuss schwankte zwischen 4.^ und 7 ^.

gefähr 5.^ ^.

Durchschnitt u..-

Bedien.

Antwerpen.

Von den schweizerischen Ausfuhrartikeln, welche dort Abfaz finden, sind hauptsächlich hervorzuheben: Uhren und Uhrfonrnitüren, Stikereien, Bandwaaren und Seidenstosse, ^troh- und Rosshaargefleehte, .^äse und Absinthe. Dagegen bezieht die Schweiz von Antwerpen : Tabak, Znker, Eandis.^uker und ^ett. Der Transit aus und nach der Schweiz soll in ^olge einer Tarifermässigung ^er Luxemburger Eisenbahn im verflossenen Jahre um etwas zugenommen haben.

An der Revision des belgisehen Handelsgesezbu.hes wird gegenwärtig gearbeitet.

^.ta..ien.

M a l l a n d.

Die Lage im Allgemeinen bot wenig Verschiedenheit mit derjenigen des Vorjahres.

Die B e i d e n er n te blieb in ihrem Ertrage wieder um die Halste hinter derjenigen des Vorjahres znrük, und man besürehtet, dass die bis jezt in Jtalien gezogene Seide, wie sie während Jahrhunderten produit wnrde, zu bestehen aufgehort habe. Die einzige Snelle, aus welche man dort für den Be.,ug von gesundem Samen nunmehr angewiesen ist , ist J a p a n , woher für das kommende Jahr 30,000 Unzen Samen bezogen wurden, aus welchen indessen dieses Jahr wieder Samen gezogen werden muss, ^so dass für die Spinnerei nichts verbleiben, die Folge davon für 1865 abermals wenig und theure ^eide sein wird.

Die ^eidenaussnhr im Jahr l 864 betrug:

Ueber den Splügen 7,066 Vallen gegen 7,489 Ballen i. J. 1863 ,, ,, .^t. Gotthard^,2^ ,, ,, 3,869^ ,, ,, ,, , 10,307 Ballen gegen 1l ,353 Ballen i. J. 1863, somit 105l Ballen weniger als im Vorjahr.

Aus dem Betrage dieser Aussuhr lässt stch jedoch nieht ans die Seidenprodnktion in. Jnnern sehliessen, weil ein beträchtlicher Theil der ausgeführten Seide ans asiatischen Sorten besteht, welche in Jtalien nur gezwirnt wurden.

258 An Baumwollgarnen bis ....r. 45 wurden im Jahr 1864 eingeführt

4,189,551 ......il. im Werthe von Fr. 14,244,473.

An bedrnkten Baumwollentüchern 3,309,162 Kil.

im Werthe von

Fr. 34,183,613.

An Wolle und Lein 2,460,130 Kii. im Werthe von Fr. 15,2.^2,806.

^ i v ^ r n v.

Unter den Artikeln, welche im verflossenen Jahre dort einen grossern Absaz erzielten, sind namentlich die G l a r n e r Mouchoirs (^.als- und Kopstücher) hervorzuheben. Das Fallen in den Baumwollpreisen und die Revolution in Tunis, wo Livorno viele Verbindungen hat, trat jedoch den.. Geschäfte hemmend in den Weg. Ohne diese beiden Umstände würde der Verkehr Livorno^ mit der Schweiz nicht nnr in obigen, sondern in den meisten Artikeln denjenigen des Jahres 1863 übertrosfen haben.

Die St Galler, Appender und Aargauer Gewebe erlitten dagegen eine bedeutende Absazverminderung. Jn leinenen Drills, Eassinets, Ginghams, Eravatten, seidenen und gemischten Bändern und Stoffen war der Versehleiss ebenfalls sehr gering.

Schweizerische türkischrothe Artikel und Uhren behaupteten ihren Vorrang vor den gleichartigen Produkten des Jn- nnd Auslandes. Bezüglieh der Genfer Bijouterie wird gefürchtet, dass sie von der einheimisehen Konkurrenz verdrängt werden dürste, wenn sie nicht etwas leichter und billiger arbeitet.

Man beschäftigte sich im Vorjahre viel mit der. beabsichtigten BeLokal, wie dies in Genua der Fall ist. Man glaubt das Uel^l unansschränkung des Freihafens von Livorno ans ein eigens dafür eingerichtetes

weichlich und fängt an, sieh mit dem Gedanken vertraut zu machen, obschon Bestimmtes hierüber noch nicht bekannt ist.

Der gesezliehe Zinsfnss blieb wie bisher 5 ^o, was den Diseonto nicht verhinderte, zwischen 6 nnd 8 ^ zu schwanken.

Neapel.

Die Hauptprodukte der Vrovinz Reapel sind : Getreide, Oel, Krapp, Baumwolle und Seide. Von diesen füns wurde in Getreide eine gute und in Oel eine mittelmässige Ernte gemacht . die Krappkultur scheint mehr und mehr von der Baumwolle verdrängt werden ^u wollen. Die Hoffnungen , welche auf die Baumwollernte gebaut worden waren, wurden durch ungünstige Witterung vereitelt, so dass der Ertrag derselben nur um ein Weniges denjenigen des Vorjahres übertraf. Die Beidenernte blieb um nahezu 35 .^ hinter derjenigen des .Vorjahres znrük und

betrug nur .^6,886 Kil. gegen 87,242 Kil. im Jahr l 863.

An schweizerischen Jndustrieerzeugnissen sanden bedrnkte Baumwollen-

259 stosse, namentlich Glarner Mou.^hoirs, im verflossenen Jahre einen guten Absaz, ebenso die baumwollenen Bänder, von welchen in Reapel für ungesähr eine Million abgesezt wurde.

Uhren wurden 10,000 silberne und 2000 goldene im Gesammt.

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Fr. 500,000 und Bijouterie 290 Kil. im Werthe von .

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,^ 1,100,000 zusammen also . . . . . . ^r. 1,600,000 abgesezt.

werthe v o n

Auch von ..Neapel. aus wird die Genfer Bijouterie zu erneuerten Anstrengungen ermahnt und derselben in Aussicht gestellt, dass sie leicht von ihren Konkurrenten überflügelt werden dürste, wenn sie nieht etwas wohlfeiler zu arbeiten vermag.

Schweizermaschinen kommen dagegen bei der dortigen Jndustrie immer mel..r zu Gunsten und ersreuen sich eines gesteigerten Absazes.

Der Zinsfnss schwankte zwischen 6 und 9 ^.

.

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e

s s .. n

a.

Mit .Ausschluß der Seide waren die Ernten des verflossenen Jahres befriedigend. Der Hanptaussuhrartikel Siziliens, S eh w e f e l , erfreute sich einer guten Nachfrage in Folge des starken Verbrauchs desselben zum

Sehweseln der Reben. Die Ausfuhr für 1864 wird ans 3 Millionen

Zentner geschäht.

Die Baumwolle lieferte im verflossenen Jahre sehone Resultate, und man glaubt, dass sich diese Knltnr nieht so leieht wieder aus Sizilien verdrängen lassen werde, auch wenn der Frieden in Amerika hergestellt werden sollte.

.^ o m.

Ungeachtet der Regierungsprämie von 25 Seudi per Rubbio Land ist im Kirchenstaate so viel als keine Baumwolle gepflanzt worden; einzelne Verstehe wurden gemacht. waren aber ohne Bedeutung.

Der Verkehr mit Landesprodukten sowohl, als mit den Erzengnissen ausländischer Jndustrie war im verflossenen Jahre äusserst beschränkt. Der Werth der eingesührten Schweizerartikel für das verflossene Jahr mag laut dem Berichte unsers Generalkonsuls in Rom ans ungefähr 575,000 Franken, und derjenige der nach der Schweig ausführten Waaren ans ungefähr Fr. 150,000 geschäzt werden.

.^u.^nd.

Odessa.

Jm Jahre l 864 hatte die Landwirtschaft des mittäglichen Rnsslands unter dem Mangel an Eisenbahnverbindungen mit Odessa wieder nicht

260 wenig ^u leiden, denn wie reichlich in diesem Jahre die Getreideernte auch aussiel, so blieb doch das Resultat weit hinter den gehegten Er.^ wartungen zurük, indem viel Frucht aus Mangel an Arbeitskräften auf dem Felde verdarb. Jm Uebrigen waren die Ernten befriedigend; die Tabakknltur ist im Zunehmen begriffen ; mit den angestellten Versuchen zur Einheimisehmaehung der Baumwolle dagegen wurden keine Resultate erzielt. Dasür wird seit einiger ^eit Petroleum gewonnen, und es seheint das im verflossenen Jahre ins Werk ^fezte Unternehmen e.n erfolgreiches werden zu sollen.

Jm Ganzen ist eine merkliche Besserung eingetreten. ^ie Aussnhr des verflossenen Jahres betrng die noeh nie gesehene Summe von Rubel

37,^,078 gegeu Rnbel 28,210,349 im Jahre 1863. Die Einfuhr

dagegen blieb um Rubel 62,440 hinter derjenigen des Vorjahres znrük,

und belies sich nur aus Rubel 9,426,885.

Laut dem Berichte uusers Konsuls erfreuen sich schweizerische Artikel fortwährend einer guten Raehsrage und sind im dortigen Jmporthandel zahlreich vertreten. Für den Verkans solcher Waareu wird jedoch grossere Vorsieht in der Wahl der Agenten empfohlen.

A usse r e u r o p ä i sche ^ ä n d e r.

^e.^a.

.... e w ^ ^ o r k.

Jn .^olge der tagtäglichen Schwankungen in den Kursen des dort gesezliehen, einzig noch gebräuchlichen Papiergeldes wurde das Jmportgesehäst sehr erschwert; und da sich gegen Mitte des Jahres zu dieser Schwierigkeit aneh noch die Tariferhöhung gesellte, welche so zu sagen von einem Tag aus den andern in ^raft ges.^t wnrde, so kam die E..n^ fuhr sremder Artikel zu einem ...^tillstaude, von den. sie sieh n...r mit Mühe erholen wird. Fur das Land selber hatten die .^hwankn..gen der Bapierkurse dagegen den Vorteil, dass die meisten Gessaste, statt wie früher auf langen Termin, nun meistens gegeu baar abgeschlossen werden, so dass Fallimente zur .Seltenheit und das Geschäft in Rew^ork saktisch solider geworden ist al... je vorher. ...^ehr bezeichnend für die gegenwärtigen Anstände in den Vereinigten Staaten ist der Umstand, dass dort mit Ausnahme der ..^t. ^raneiseoborse nieht ^as Rapier ^uotirt wird, sondern das Gold, d^ h., dass nia n dort ohne Bedenken sagt, Gold sei im preise gesunken, wenn in Folge gnter Nachrichten vom .^riegs^ sehaupla^e das Vapier uni etwas gestiegen ist.

^u grossartigen Spekulationen gab im verflossenen Jahre uameutlieh

das Betroleum Anlass. Man schäzt auf nicht weniger als 7 bis 800 die ^ahl der Aktiengesellschasten, welche sich ^ur Ausbeulung von Vetroleum^uellen bis jezt gebildet haben.

Es wurden von diesem Artikel im

26l Jahr 1864 3l,745,677 Gallonen ^ausgeführt. der Breis stand gegen Ende des Jahres für das rohe Oel 50 Ets. und sur das rafsiuirte 75 Ets. per Gallone. Jn Folge dieser Ausfuhr kam der Totale^port der Vereinigten Staaten wieder in erfreuliche Zunahme, wahrend die Ge^.

sammteinfuhr dagegen aus oben angeführten Gründen sich verminderte.

Die Einfuhr nach Rew^ork betrug 204 Die Ausfuhr von

,,

,,

212^

Millionen Dollars.

,,

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Die Seideneinsuhr nach Rew-^ork betrug 16,194,080 Dollars ge-

gen 15,534,469 Dollars im Jahr 1863.

.

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Obschon die .Kommunikationen nach allen Richtungen hin so ziemlich offen waren, so trat doch im verflossenen Jahre noch kein rechtes Leben ins Geschäft. Dagegen wird in Folge der reichen Ernte des verflossenen

Jahres für 1865 eine Besserung in Aussicht gestellt. Als ein Fortschritt,

welcher auf die Entwiklung des Verkehrs nicht wenig einwirken dürste, wird die Aufstellung eines Handelsgerichts gemeldet, welches über alle den Handel betretenden Angelegenheiten zu urteilen hat.

Es besteht aus einem von der Regierung ernannten Bräsidenten, welcher aus dem Advokatenstande genommen wird. seine beiden Kollegen werden von den matrikulirten Kaufleuten frei aus ihrer Mitte erwählt, ein Beispiel, welches zur Nachahmung auch in weiter fortgeschrittenen Staaten als Mexiko auffordert.

Ueber den Betrag des Verkehrs von Mexiko kann bei den. Maugel an statistischen Angaben nichts Bestimmtes gesagt werden. Der Reichthum und die Fruchtbarkeit des Landes lassen jedoch mit Sicherheit voraussehen, dass dasselbe ua.h hergestellter Ordnung im Jnnern der europäischen Judustrie ein unermessli.l..es Absa..feld bieten wird , indem sich in demselben Alles vorfindet, was an Austaus.hmitteln aller Art zu einem

vortheilhasten Verkehr nothig ist.

^en.

Jn s e lJava.

Aus Batavia meldet unser Generalkonsul, dass verschiedene für Jav..

wichtige Reformen gegenwärtig bei den Kammern in Behandlung seien, worunter die Ermässignng und Vereinfachung des Zolltarifs n..d Verändernngen im Kultnrs...ste..., ledere mit dem unverkennbaren Zwek, endlieh den Weg anzubahnen, auf dem man die j.^ig... Zwangskultur durch andere, den Tendenzen der Reu^eit besser entsprechende Verhältnisse ersehen könne.

Jn Bezug ans den Absa^, welchen ..^chweizerartikel im verflossenen Jahre daselbst fanden, lautet der Bericht nicht sehr günstig. G a r n e konnen in Folge der Sehuzzolle zu Gunsten des holländischen Fabrikats

262 nicht abgebt werden ; dem Absaze von Banmwollengeweben aller Art traten sowohl die gegenwartigen hohen preise, als auch die Uebersührnng der dortigen Märkte hindernd in den Weg. An Uhren, Käse n. s. ..... war der Absaz von jeher sehr gering.

.^a.^an.

Ueber den Handel Japans und die Anssichlen für Absa^ von ..^chwei..

.^erwaaren daselbst gibt der so eben ans der Bresse gekommene GeneralBericht des Hrn. B r e n n w a l d über den kommerziellen Theil der Mission, von dem schon oben die Rede war, alle wünschbaren .Auskünfte. ...Dieser Bericht kann aus der Kauzlei unsers Handels- und Zolldepartements bezogen werden, und wir empsehlen denselben allen Denen, welche sieh dafür interessiren, als eine gediegene, ausführliehe Arbeit, in welcher sieh ziemlieh A^les vorfindet. .vas ans den Verkehr Japans Bezug hat.

Für den Absaz von Sehwei^erartikeln bietet Yokohama gegenwärtig das beste Feld, die beiden andern, dem fremden Handel ossenen Hasenstädte von Nagasaki und Hakodate sin^ sowohl als Bezugsquellen von Seide, Baumwolle und^Thee, als für den Absaz schweizerischer Jndustrieer.,eugnisse nur von sekundärem J..teresse.

..

.^n^.^ien.

Ueber die Lage dieser Kolonie im Allgemeinen sagt unser Konsul in Sidne^ : ,,Jn der grossartigen Ent.viklnng aller Verhältnisse Australiens, eine Folge der Entdeknng der Goldmh.en im Jahre 1850, ist im Laufe des verflossenen Jahres ein Stillstand eingetreten, der sowohl in Lokalursachen, als aueh in der endlich zum Dnrchbruch gelangten Ueberzeuguug seinen ^..rund hatte, dass es sur eine weisse Bevölkerung von einer Million Seelen ein Ding der Unmöglichkeit sei, Tag sür Tag neue Hilfsquellen zu schaffen, un.^ dass man daher, insofern man sich sür die Zuknnst ein stets zunehmendes Gedeihen siehern wolle, notwendigerweise in die naturgemässen Bahnen des gesellschaftlichen und kommerziellen Fortsehritts einlenken mnsse.^ Die Geschäfte erreichten im verflossenen Jahre uieht den Umfang derjenigen vom fieberhaften Jahr 18li0. Dagegen sind die Anstände gesieherter geworden ; und wenn d..r Aufschwung nicht mehr ein so plozlieher ist, so sind dasür mehr Elemente^ der Solidität und des stetigen Gedeihens vorhanden , und man darf sich daher der Hoffnung hingeben, dass der Zeitpunkt nieht mehr fern sei . wo die Erzeugnisse der Kolonie ihren hauptsächlichsten Bedarf .^.keu werden.

Die Goldminen nehmen zwar no.h immer einen ziemlich ansehnlichen Theil der Bevoll^erung in Anspruch, jedoch gehoren ansserordentliche Glütsfälle mehr und mehr zu den Seltenheiten, und es verdient die Mehrzahl

der Goldgräber durchschnittlich bloss ihren Unterhalt. Man schält die

263 ^rodukti.^ von ......eu-Südwale.... und von Vietori.. auf zusammen ungefähr 400,000 Unzen Gold, d. i. zirka 40 Millionen Franken.

Die Einfuhr von Waaren aller Art belief sich im Jahr 1863 auf

... St. 8,300,000, die Ausfuhr .auf L. St. 7,200,000, wovon der ^rosste Theil in Gold.

nicht verossentlicht.

Die Tabellen für das Jahr 1864 sind noch

Einsuhr^olle werden in Australien nur auf Wein, Bier, geistigen Getränken, Tabak, Eigarren, Zuker, Thee und Kaffee erhoben; alle.

andern Waaren sind srei ; doch beschäftigt man sich gegenwärtig stark mit der Frage der Einführung von Schnellen zur Hebung der heranwachsenden einheimischen Jndustr.ie.

Die Schweiz liefert nach Australien Mousseline, Bänder und Seidenwaaren, Abs....nthe, Käse und Uhren und seit einiger Zeit aueh Eigarren.

Dieser leztere Artikel dürste dort mit der Zeit einen bedeutenden Absaz finden, wenn sich die schweizerischen Fabrikanten bemühen, stets gute Waare zu liesern.

^erhan^lun^e... l.etr^fen.^ die ^n.e^eri^en ^.^nlate.

K o n s u l a t e in E u r o p a .

.^ank.^eich.

An die^Stelle des demissionirenden Hrn. Konsul R. Dobler aus Basel, welcher sich in seine Vaterstadt zurükgezogen hat, haben wir Hrn.

....llphonse R n f f e r aus Genf, vom Hause A^uard und Ruffer, zu unterm Konsul in L.^on ernannt.

...lus ei... Begehren um Errichtung eines Konsulates in Brest fanden wir uns nicht veranlasst, einzutreten, weil steh ein eigentliches Bedürfnis^ hiezu nicht fühlbar gemacht hatte.

^ Ein ähnliches Begehren nm Errichtung eines Konsulats in Dünkirchen lehnten wir ans demselben Grunde ab.

Jn Wiederbesezung des durch die .^lbberusung des Hrn. Bielex erledigten Konsulats in Algier ernannten wir Hrn. Eigene Jol^ zum

Konsul daselbst.

Den^schtand.

Das dnreh das Entlassuugsbegehren des Hrn. J. Beter Ruch von Mitiodi (Glarus) erledigte Konsulat m H a m b u r g wurde in der B^.

son des Hrn. Emile Mereier aus Lausanne wieder beseht.

Auf eine Betition der Schweizergesellschast in Berlin um Errichtung eines Konsulates daselbst traten wir nicht ein, weil uns die Errichtun-

Bunde.^lalt. Jahrg. X^Il. Bd II.

20

^

264

eines einfachen Konsulatspostens in der Hauptstadt Berlin unzulässig, dagegen für ein Generalkonsulat einstweilen noch kein Vedürsniss vorhanden zu sein scheint.

.^e^er^eich.

Triest.

...^urch den Hmscheid des Hrn. Franz Falkner aus Basel, welcher dem Konsulat in Triest seit 1838 vorgestanden hatte, fand sieh dieses Konsulat erledigt. Wir ernannten an seine Stelle Hrn. Wilhelm E l o e t t a , von Bergün und Zürich.

Gallien.

Dem Hrn. Generalkonsul Geisser in Turin, welcher während der jüngsten Vakanz des Gesandtschastspostens daselbst diese Stelle in verdankenswerther Weise versehen hatte , wurde die verlangte Entlassung in allen Ehren ertheilt und die Verrichtungen des Generalkonsulats bis auf weiteres dem neuen schweizerischen Minister in Turin übertragen.

Zum Rachsolger des demissionirenden Hrn. Vizekonsul H. V o u r gui g n on in Neapel ernannten wir Hrn. Alexandre Eeosse^ von Genf.

Ein Gesuch um Errichtung eines Konsulatspostens in Eagliari (Jnfet Sardinien) lehnten wir ab, weil uns ein Bedürsniss dafür nicht zu bestehen schien.

^^nd.

Von der Errichtung eines Konsulats in W a r s c h a u musste Um^an^ genommen werden, weil fich ergab, das. ein solches von den russischen ^ehorden nicht zugegeben ^urde, indem die dortige Regierung überhaupt triftige Gründe habe , die Zahl der sremden Konsulate daselbst im Allge^.

meinen eher zu beschränken als zu vermehren.

^anien.

Ein Begehren um Errichtnng eines Konsulats in Eadi.^ für die Vrovinz Andalusien konnte im vergossenen Gesehästsjahre seine Erledigung nieht mehr finden.

Ausserhalb Europa.

^e^eini^.te ^aa.ten ^.^n ^^^dan.e...ika.

Zum Raehsolger des verstorbenen Hrn. Generalkonsuls J. Hi^ in Washington ernannten wir den Sohn dieses Leitern, Hrn. John Hi^, aus Graubünden. welcher seit dem Ableben seines Vaters dem erledigten Generalkonsulat in seiner bisherigen Eigenschaft als Kanzler vorgestanden hatte.

265 .^

Die längst beabsichtigte Errichtung eines Vizekonsulats in E h i e a g o für den Vlll. schweizeris.hen Kons.darbezirk der Vereinigten Staaten fand im verflossenen Jahre statt. Wir ernannten zu diesem Bosten Hrn.

Heinrich Endris aus Schafshausen, Handelsmann in Ehieago, nndt heilten diesem Konsniarbezirk bei demselben Anlass den nördlichen Theil des Staats Jllinois zu, so dass nun der Vlll. Bezirk, welcher früher nur aus den Staaten Michigan. W i s e o n s i n , J o w a und M i n n e s o t a bestand , um ein Ansehnliches vergrössert wurde. Der abgetrennte und

dem Vlll. Bezirk zugetheilte Theil von ^llinois umsasst das gebiet,

welches nordlich von den Grassehasten Erawsord, Jasper, Essingham, Facette, Montgomery, Maeoupin, Greend, ...^eott und Bike exklusive gelegen ist. Das Gebiet, welches südlich von diesen Grass...haften inklusive

gelegen ist, bleibt beim Vll. Bezirke. Bald nach der Ernennung des Hrn. Endris zum Vi..ekonsul m Ehieago nahmen der bisherige Konsul in Detroit, Hr. Eh. Dominé von Eourchapoi^., Kts. Bern, und später auch Hr. Emile .^huilier aus Gens, der bisherige Vizekonsul, ihre Demission. Wir liessen nun diesen Konsulatsstz eingehen, und verlegten den Siz dieses Bezirks nach dem weit besser gelegenen Ehieago, wobei wir Hrn. Endris, den neu ernannten Vizekonsul daselbst, zum Konsul beförderten.

Gleichzeitig mit dieser Veränderung in der Verthe.lung der Vll. und Vlll. .^onsularbezirke der Vereinigten Staaten nahmen wir auch die Verlegung des Konsulatssi^es des Vl. Bezirkes vor. .^ehon seit längerer Zeit war diese Massregel beabsichtigt Borden, weil der bisherige ...^iz in

^onisville (Kentuck^) nicht so günstig gelegen ist als Ei nein nati (Ol.io), in weleh^ lezterer Sta^t sieh nbrigens eine bedeutend grossere Zahl Schweizer befindet als in Louisville. Da der bisherige Konsulatsverweser, Hr. T h e o d o r Sehwar^, seine Entlassung eingereicht hatte,

so bot uns dies den Anlass . die beabsichtigte Massregel in Aus-

führnng zu bringen. Wir ernannten zu diesem Ende Hrn. R. Adelrieh Benziger aus Einsiedlen zum .Konsul sür den Vl. Bezirk mit ^iz in Einein nati.

Ein Begehren um Errichtung eines .Konsulats in M a d i s o n im ^taat Wiseonsin lehnten wir mit Rüksieht aus d.e Rahe dieser Stadt von dem neuerriehteten Konsulatsposten in Ehieago ab.

B.^ien.

Die immer mehr und mehr zunehmenden Geschäfte des Generalkonsulats in Rio de Janeiro maehten ..s dem bisherigen Generalkonsul, Hrn. E. R a f f a r d , zur Unmogliehteit, diese Funktionen länger beizu^ behalten , indem dieselben seine gan^e Zeit und Thätigkeit in Ausprueh nahmen, ohne dass ihm dafür ein verhältnissmässiger Ersaz für seine Bemühungen geboten gewesen wäre. Die Schwierigkeit, unter den dort wohnhaften Schweizern eine geeignete Bersonliehkeit für diese Stelle zu

266 .^

finden, welche Willens wäre, die damit verbundenen .......pser zn bringen, ist unter so bewandten Umständen leicht erklärlich. .^luch gelang es uns tro^ der angestrengtesten Rachsorschungen nicht, dem Hrn. R a s s a r d , welcher zu wiederholten Malen seine Entlassung begehrt hatte, einen ge..

eigneten Rachsolger zu finden. Den ..^emühnngen des Hrn. Rassard selbst gelang es am Ende, Hrn. Feli.r, F a v r e aus dem Danton Waadt in Rio zur Uebernahme des Vizekonsulats daselbst zu bewegen.

Dieser Leztere konnte fi..l, indessen nicht dazu verstehen, auch die diplomanschen Geschäfte zu übernehmen, so dass nun die Funktionen des dortigen Konsnlatspostens zwischen Hrn. Generalkonsul E. Rassard ...nr Vesorgung der diplomatischen Ges.häste nnd Hr... Feli^ Favre mit dem Titel V^ekonsnl. ad ni^rmi zur Besorgung der kommerziellen und notariat

lischen Angelegenheiten getheilt sind. Da dies indessen nieht als eine

definitive Erledigung dieser Angelegenheit betrachtet werden kann, so wird

dieselbe später ihren Absehluss finden.

An^die Stelle des demisfionirenden Hrn. Konsul Rudolf Stessen in B a h i a ernannten wir den Hrn. Heinrich Brenner ans Weinfelden, Kts. Thurgau.

Zum Rachsolger des Hrn. Dietrich, Vizekonsul in E a n t a g a l l o , welcher seine Entlassnng begehrt hatte, wählten wir Hrn. K a r l E u l e r ans .^asel.

^^^entinische ^e.^nl.^.lik.

Uruguay.

Vor ungefähr drei Jahren erhoben fich zwischen den. schweizerischen Konsulate in Buenos^res und dem Vizekonsulat in Montevideo .^n-

stände, welche den Rüktritt des damaligen Vi^ekonsuls in lezterer Stadt

^ur Folge hatte. Rach erfolgter Wiederbesezung dieser Stelle durch ..^.rn.

G. Galli pflanzte fieh die Meinungsverschiedenheit ans diefen ..^tern fort, und veranlasste auch diesen , seine Entlassung zu verlangen. Um einer Erneuerung der Anstände vorzubeugen , welche der Wiederbesezung dieses erledigten Kostens im Wege standen und hauptsächlich darin ihren Grund hatten , dass das vorerwähnte Vi^ekousulat in einem von dem Konsulat, von welchem es abhängig war, unabhängigen Staate gelegen ist, wandelten wir das bisherige Vi^ekonsulat in Montevideo (Uruguay) in ein selbstständiges Konsulat um, und ernannten zu dieser Stelle Hrn. R o b e r t Kissling ans Erlach, Kts. Vern.

^lus ein Vegehren um Errichtung eines Konsulatspofteus in Ba.^ sandu traten wir mit Rüksieht ans die erst kürzlieh ersolgte Bese.^ung des nahe gelegenen Konsulats in Montevideo nieht ein. ...lus demselben Grunde fanden wir uns ni.^t veranlasst, ans ein Gesuch mehrerer ^chweizer in Uruguay einzutreten, welehe unter den ^ehu^ einer freunden Macht gestellt zu werden verlangten , wozu nach der Besezung des .^onsu.ats in Montevideo kein Grund mehr vorhanden sein konnte.

267 ^en.

Philippinen.

^

Zum Vizekonsul in M a n i l a ernannten wir Hrn. K a r l Germ a n n ans St. Gallen, welcher schon während einer srühern Abwesenheit des Hrn. Konsul Jenn.. die Konsulatsgeschäfte daselbst besorgt hatte.

^an.

Bei der Abreise unsers außerordentlichen Gesandten aus Japan, Hrn. A. Hu m ber t, übernahm aus dessen Ansuchen der dortige nieder ländisehe Generalkonsul und politische Agent, Hr. de G r a e s f v a n B o l s b r o e k , ^ die Funktionen eines schweizerischen Generalkonsuls .^d m..

t..rim. dieser ernannte seinerseits zu Vizekonsuln ad mt.erim die .^.erren Henri V e u v e sür H a k o d a t e , B a n d u i n für N a g a s a k i , V l a t e sür Y o k o h a m a .

Wir bestätigten diese Beamten, mit Ausnahme des Hrn^ Vlate, au dessen Stelle wir den, in der Zwischenzeit in Yokohama angelangten, von uns schon früher zum Konsul in Japan ernannten Hrn. l)r. L i n d a u bestimmten.

Da nun bald darauf Hr. Generalkonsul de Graefs van Volsbroek seine Entlassung von der interimistisch übernommenen Beamtung verlangte, so übernahm H.r. Konsul Lindan bis aus weiteres .die durch diese Vakanz erledigten Funktionen. Eine definitive Erledigung dieser AnGelegenheit konnte indessen im Berichtsal.^re nicht mehr stattfinden.

^n^.^ien.

Durch misslnngene Spekulationen und in Folge einer Reihe von U..^ glüksfällen, welche unsern Konsul in Melbourne, Herrn Samuel Reu t s eh, betroffen und seine ^telinng derart gefährdet hatten, dass es uns nicht rathsam erschien, ih... in seinen bisherigen Funktionen länger ^u belassen, fanden wir uns veranlasst, denselben abzuberufen.

Die Wiederbese^ung dieser Stelle sand im verflossenen Jahre nicht mehr statt, und erseheint überhaupt, mit Rüksieht auf die stets in Abnahme begrifsene schweizerische Emigration nach Australien, nieht dringend. .

^^rhandtan^en n..it den ^ant.^nen.

Eine Beschwerde der Herren Gebrüder O lg i a t i , Bierbrauer in Ehur, über eine Konsumogebühr, welche die ...^tadtgememde Ehur, gestüzt auf eine Verordnung vom Jahr 1850, auf eingeführtem sowohl, als inner den Grenzen des Stadtgebietes gebrautem Bier bezog, fanden wir unbegründet, und haben -^ in Erwägung : 1^ dass deu Kantonen ^usolge der ihnen zustehenden Steuerhoheit zwar unbenommen ist, anch die Vrodnktion oder den Verkaus geistiger Getränke von ^.taats^ oder Genieindswegen zu besteuern ; ..^ dass dagegen Art. 32 der Bnndesversassung verbietet, den freien Verkehr mit geistigen Getränken , die vou ausserhalb des Kantons oder der Gemeinde herkommen, durch Erhebuug von Konsumogebühren zu. beschränken,

3) dass die von der Gemeinde Ehur seit dem Bestände der Bnnde^

268 versassung neu errichtete Biersteuer teilweise, so weit es sich um importâtes .Bier handelt, ....it Art. 32 der Bun^versassung im Widerspruche steht.

4) dass dagegen die Beschwerde der Detenten , die sich ans die Be^ steurnug von dem in ^hnr selbst gebrauten Bier bezieht, unbegründet erscheint, b e schl o s s e n .

1. Die Beschwerde der Gebrüder O lg i a t i wird als unbegründet abgewiesen.

.

2. Die Regierung von Graubünden wird eingeladen, dasür zu sorgen, dass die Stadtgemeinde Ehur sofort den Bezug der Gebühren aus importirtem Bier einstelle.

Dnrch ein sehr einlässliches Memorial beschwerten sich die Herren Joseph H u f e r und M i t h a f t e n für sieh und die Müller^ und Bakermeiste der Kantone Lnzern und Uri über 1. die Wiedereinführung der amtlichen Brodta^e und die Bäkerordnung im Kanton Lu^.rn vom 24. Oktober l 862, nachdem dieselbe im Jahr l 861 abgehoben worden w a r , 2. über die Kornhansordnung von Ln.^ern vom 27. Rovember 1862 , 3. über die Müller- und Bäkerordnung des Kantons Uri vom

13. Mai 1863.

Die Beschwerdeführer behaupteten, dass si.h die srag lichen Verordnungen gegen die Bundesverfassung sowohl, als gegen die betreffenden Kantonsversassungen verflossen. Rach einer genauen Vrüfnug der angefochtenen Verorduung fanden wir einen einzigen ^unkt, welcher in materieller Beziehung mit den Vorschriften der Bundesverfassung nicht übereinstimmt, nämlich den Art. 3 der Kornmarktordnung der .^tadt .Lu^rn, welcher das dortige Kornhaus als

,,ausschliessliches Lokal für den Getreidemarkt des Stadtgebietes^ bezeichnet.

Auf eine bezügliche Anfrage um Anfsehlüsse wurde nus jedo.h von der Regierung von Luzern geantwortet, dass der Getreidehandel im Stadtgebiete durchaus frei sei, und dass in Ludern ein Jeder seine ^rueht auf ^seinem eigenen Grund und Boden, oder in irgend einem andern Vrivatlokal zum Verkaus ausbieten koune.

Bezügli.h der Bäkerordnungen von Ludern und Uri und der Müllerordnung diesel lezt^.rn Kantens hielten ^v^r, in.. Gegensaz mit den Beschwerde^ sührern, an unserer frühern Anficht seft, dass sieh der Art. 2.) der Bun.^esver.^ sassnng, welcher vom Verkehrs.vesen handelt, m^.hr ans den Verkehr von Kanton ^u Kanton b^ieht und daher die Regulirung des Gewerl..swesens i^u Jnnern der Kautone , da wo nicht ausdrükliche ^erfassungsbestimmnngen Anderes verfügen, in die Kompetenz der Kantousbehorden allein fallen und diesen über^ lassen werden sollteu. Eine andere Auslegung dieser Bestimn.ung erscheint im Hinblik ans die, den Kantonen im glichen Art. 2.) gewährleisteten Besugnisse schon desshalb unstatthaft, weil sie viel ^u ^veit führen ^vür.^e, inde^n sieh nach demselben Prinzip noch eine Menge von kantonalen Verordnungen, wie die Versichernugsmonopole, die Bank.. und Wnchergeseze, Apothekerord.^ nungen ..e., ebenfalls gegen diesen Artikel verflossen würde.

269 Da wir im vorliegenden Falle in den betreffenden Verordnungen keine Bestimmungen fanden, weiche mit den Forschriften der Bundesverfassung oder der betretenden Kantonsverfassungen im Widerspruch stehen, so wiesen .wir die Beschwerde gegen die Müller- und Bäkerordnungen von Lnzern und Uri als unbegründet ab, luden aber die Regierung des Kantons ^Luzern ein, zur ..^eri^ütung aller Missverständnisse, ihrer Erklärung vom 13. Juni, betreffend die Auslegung des Art. 3 der Kornmarktordnung der Stadt Ln^ern, die nothige Oeffentlichkeit geben zu lassen.

Die im verflossenen Jahre mit den Regierungen von Uri und GrauBünden vereinbarte Konversion ihrer auf bestimmte Zeit zugestandenen ZollEntschädigungen in feste, auf unbestimmte Zeit ihnen zu zahlende jährliche Summen haben .^ie nach Einsicht unserer Botschaft vom 30. Rovember 1864 ratifiât, nnd es traten diese Vereinbarungen mit den. 1. Januar 1865 in Vollziehung.

Einem Hrn. Fer t in Genf, der sich bei uns gegen die Verwaltung des städtischen Oetroi daselbst beklagte, haben wir angewiesen, sich zuerst an die zuständigen Kantonalbehorden von Gens um Abhilfe zu wenden, welche er noch nicht damit behelligt hatte. Seitdem haben wir nichts mehr darüber vernommen.

Die Herren B r n t t i n und B a r m a n in Sitten beschwerten sich ^egen die Ohmgeldverwaltung von Luzern wegen Verweigerung der Rük^ergütnng der Konsumosteuer aus wiederausgeführteu Getränken.

Die Regierung von .Luzern, der wir diese Reklamation zur Vernehmlassung mittheilten, liess das Betreffniss den Beschwerdeführern zurükstellen , wodurch deren Reklamation als erledigt dahinfiel.

Die mit den betretenden Kantonsregierungen abgeschlossenen Ueber^i..künste wegen Auslosung der noch bestehenden Brükengelder in Aarburg über die Aare, in Genf über die Arve un.^ in El^essel^Eolombe... und Ontre..Rlio.ie über die Rl^.one haben Sie, Tit., nach Vrüfung unserer daherigen ...^pe^alvorlagen genehmigt,^) so d a s s m i t d e m l . Januar 1864 der Bezug dieser Brükengelder eingestellt werden konnte.

Die Brükengelder in ^.ä^ingen und Lauffenburg gehoren, jenes ganz,

dieses ^u einem Dritttheil, badischen Angehörigen an. Die Auslosung derselben musste daher aus diplomatischem Wege angestrebt werden.

Die Regierung des Grossherzogthums Baden , an welche wir uns desshalb sendeten , erklärte sich bereit, zu einem daherigen Übereinkommen Han^ ^u bieten.

Jn einer Konferenz der beidseitigen Bevollmächtigten wurde ein Abkommen getrofsen, dass die Erhebung der fraglichen Gebühren aufzuhoren habe, sobald eine Verständigung mit den respektiven Berechtigten erfolgt sein werde.

^ Siehe eidg. Gesezsammlung , Band ^III^ Seite 12, 34^ t^7 nn.^ 170.

270 Wir haben Jhnen, Tit., über diele Angelegenheit eine Spe^ialvor^ tage gemacht, welche ^ie genehmigten, daher wir uns hier weiterer Au.^ einandersezung füglich enthalten dürfen. Leider war die grossher.,oglich badisehe Regierung seither in der .Lage, uns mittheilen zu müssen, da^

die Gemeinde Säkingen, als Besizerin des dortigen Brükengeldes, die

früher verabredete sachbe^ügliehe Uebereinkunst nicht genehmigt , sondern solche Forderungen gestellt habe, dass die grossherzogliehe Regierung genothigt gewesen sei, die daherigen Unterhandlungen .veiter sort^usezen.

Unter diesen Umständen konnte die Einstellung des fraglichen Vrükengeld-

bezugs sür einstweilen weder in Säkingen, noch in Lausfenburg ersolgen, weil die Ablosung beider Konzessionen im Zusammenhang behandelt worden war.

Wir sezen aber die Verhandlungen mit Baden darüber sort.

Einem Begehren der Regierung von St. Gallen, das bisher auf der Rheinfähre bei Au erhobene Fahrgeld aus eine dort zu bauende Brüte übertragen und als Brükengeld erheben ^u dürsen , haben Sie die Genehmigung versagt , weil Sie es nicht zwekmässig fanden , nach Beseitigung der bisherigen Brükengelder wieder neue einzuführen.

Die von Aargau gewünschte Verlegung der Rheinsähre bei Elogen.

gegenüber Hauenstein, veranlasse uns, bei Baden ein dahin gehendes ^.ln^ suchen zu stellen. Aus der eingelangten Antwort der grossher^oglieben Regierung ging aber hervor, dass eine solche Massregel, als ihren Jnteressen zuwider lausend, ihrerseits nicht gebilligt werden konnte. Wir haben desshalb dieser Angelegenheit keine weitere Folge gegeben.

^chneell.^nch a.n ^t. ..^.^.t.tl^a.rd.

Die schon im lezten Berichte angeführten Verhandlungen mit Uri und ..Hessin wegen Uebernahme des Sehneebruehes wurden im Bericht^ jahre sortgesezt. .^ei.^e genannten .^antonsregieruugen haben geantwortet.

Hessin wollte gar nicht in eine Uebernahme des Sehneebruches eintreten, sondern die ^a^e belassen wie sie ist. Uri erklärte sich bereit, den Schneebrueh auf der Rordseite sür den jährliehen Durehsehuittsbeitrag zu übernehmen der während ...en legten zehn Jahren von der Eidgenossenschast sür diese Streke verwendeten Dosten.

Ein solcher Vorsehlag kann der Bnndesverwaltun^ aber nicht dienen, denn sie kann nicht Hand bieten, bloss die eine Seite des Berges abzugeben und die andere zu behalten. Entweder muss sie die ganze Streke.

abgeben kounen oder sie gan^ behalten.

Da indessen auch noch die Alternative ossen ist, den ^.hneebruch einem allsälligen dritten Uebernehmer zu übertragen, so haben wir die Uebernahme des ^ehneebruches aus der ganzen Streke von Amsteg bi^

27t Stirolo zur Konkurrenz ausgeschrieben. Der bestimmte Endtermin ist auf Ende Juni 186.5 festgesetzt. Es muss unserm nächsten Berichte vorbehalten bleiben, mitzuteilen, was in Bezug auf diesen Gegenstand weiter gesehehen ist.

Jm Uebrigen haben wir über die Verwaltung des Schneebruches nichts Besonderes hier anzuführen. Die kosten beliesen sich im Ganzen

auf Fr. 32,212. 40. Sie blieben nicht nur hinter den Auslagen de.^

lezten Jahres (Fr. 37,57l), sondern auch hinter denjenigen des Durchs

Schnittes der lezten fünf Jahre (Fr. 34,800) znrük. Mit den Leistungen des Oberaussehers sind wir zufrieden. Er gibt sich alle Mühe, den Pflichten seines Amtes gewissenhaft nachzukommen.

über den Sehneebrnch sind uns keine zugekommen.

...gegründete klagen

^. Zollverwaltung.

.^m Allgemeinen.

Der Gang der Verwaltung im Allgemeinen gibt hier ^t keinen besondern Bemerkungen Anlass. Verfügungen aligemeiner Ratur wurden im Berichtjahr keine erlassen , die aus den Geschäftsgang der Administration erheblieh eingewirkt hätten. Wir hatten Ursache, mit der Besorgung dieses Verwaltungszweiges zufrieden zu sein.

^er^nelte^.

Mit dem 31. März 1864 lief die Amtsdauer sämmtlicher Beamten der Zollverwaltung zu Ende. Bei der aus diesen Zeitpunkt erfolgten Jntegralerneuerung der Zallbeamten traten folgende Modifikationen ein : a. Bei der Oberzolldirektion beforderten wir den bisherigen Oberzollsekretär, in Anerkennung seiner langjährigen guten Dienste, zum Ober^.

^direktor, und glaubten, hiedurch im ^inne der Bundesversammlung zu handeln, in welcher wiederholt der Wunsch ausgesprochen wnrde, diese Stelle zu besehen. Die seit einiger Zeit vakant gebliebene zweite ^ekretärstelle wurde wieder beseht , die Zahl die Zentralbeamten bleibt da^ durch unverändert wie bisher, nämlich 9 Mann.

b. Bei den seehs Zolldirektionen traten keine Veränderungen ein.

Es sind, einschliesslieh mit den Direktoren, als Sekretäre, Gebietskassiere,

Revisoren, Adjunkte und Kopisten, im Ganzen 32 Mann angestellt.

c. .....icht so verhält es sich in Betresf des ..Personals an den 245 Zollstätten und Riederlagshäusern. Zwei ältere Beamte traten znrük, fünf wurden nieht wieder gewählt. Zum Ersa^ dieser sieben und ^wei untern unbesehen Stellen wurden neun neu eintretende Beamte ernannt.

272 Neunzehn Beamte wurden verseht. Das Veronal an den Zollstätten besteht demnach ans : 201 Zolleinnehmern.

44 Zollbezügern, d. h. Grenzwäehter und Landjäger. denen kleine Rebenzollftätten anvertraut und die mit angemessenen Bezugsprovisionen entschädigt werden.

31 Kontrolleuren an Haupt..ollftätteu und Riederlagshäusern.

32 Gehilfen.

40

Bediensteten, Visitatoren, Waagknechten, Bakern u. dgl.

348 41

Mann im Ganzen an den Zollstätten, was mit den ,, bei der Eentralverwaltung und den Gebietsdirektionen einen Gesammtetat von

389

Beamten und Bediensteten ausmacht.

Gestorben sind im Berichtjahre 9 ; wegen Veruntreuungen entlassen und vor Gericht gestellt 3.

wurden

^n Gunsten einiger .Beamten der Ober^olldirektion bewilligten die gesezgebenden Räthe eine Gehaltserhöhung, die vom 1. Jänner 1864 an ausgerichtet wurde. Dadurch ist einem Bedürfnisse billige Rechnung getragen worden , und den Betreffenden ward dadurch eine verdiente Aus-.

munterung zu Theil.

^...ltftatten.

Jn dem Bestand der Zollstätten verfügten wir folgende Veränderung gen naeh Mitgabe veränderter Verhältnisse .

Die Haupt^ollstätte bei der Wiesenbrüke wurde nach R i e h e n ver-

legt.

Die Eigenthümer des Gebendes , in welchem die Hauptzollstätte Gondo untergebracht war , machten mehrere Versuche , uns z1nn Ankauf dieses Gebäudes zu bestimmen , was wir im Hinblik auf die in keinem Verhältniss zu den Bedürfnissen stehenden übertriebenen Kosten ablehnten. Daraus wurde un.... die Miethe gekündet. Da in dortiger Gegend keine andern Gebände bestehen , die sieh zur Aufnahme einer

Zollstätte eignen , so verfügten wir die Verlegung der Haupt^ollstätt...

von Gondo in das Dorf ^ im p lo n, wo sie zwekmässig gelegen und

weniger isolirt ist als in Gondo.

Die bisher bei Vorte du See.^ im Unterwallis bestandene Rebenzollstätte haben wir, als nicht mehr erforderlieh, aufgehoben.

Das an die .......tadt St. Gallen konzedirte Riederlagshaus konnte im Beriehtjahr noch nicht ins Leben treten , weil die dazu erforderlichen Gebäulichkeiten nicht erstellt sind.

273

^tth.^ser.

Von dem beabsichtigten Umbau des Zollhauses bei der Wiesenbrüke wnrde abstrahirt, da durch die Verlegung der dortigen Haupt^ollstätte nach Riehen das Bedürfniss nach erweiterten Räumlichkeiten in den Hintergrnnd getreten ist.

Jn Vallorbes wurde das Gebäude, in dem wir den nothigen Raum zur Unterbringung der dortigen Zollstätte gemiethet hatten , durch eine Fenersbrunst zerstort, wobei auch ein Theil unsers dortigen Jnventarbestandet zu Grunde gieng. Es wurde geborgt, dass der Zolldienst dadurch keine Unterbrechung erlitt. Die Ursache des Brandes blieb uns unbekannt.

Das bereits im legten Geschäftsbericht erwähnte Zollgebäude auf dem Tägernmoos bei Tägerweil.en wnrde im Beriehtjahr vollendet und bezogen. Dasselbe kann als ein in allen Theilen gelungenes Gebäude betrachtet werden, welches den Diensterfordernifsen vollkommen entspricht.

Jn Figino, wo die bisherige Lage der Zollstätte eine un^wekmässige war, benu^ten wir die günstige Gelegenheit, ein seil gebotenes, gut gelegeues Haus um billigen Breis zu erwerben und dadurch die angemessene Unterbringung der dortigen Zollstätte zu ermöglichen.

Jn Schasshausen besizt die Eidgenossenschaft ein seinerzeit sehr vortheilhast erworbenes Gebäude (^um Konigsstuhl), in dem die Direktion

und die dortige Hanpt.^ollstätte untergebracht stnd. Ein kleines Rebenge-

bände, Stallnngen und Futtermaga^ine enthaltend, welches feil geboten war, kauften wir an, um einesteils mehr Ranm für ein Magazin zu gewinnen, das um so unentbehrlicher würde, wenn wir das Riederlagshaus am Rl..ein verlegen müssten, was zu besorgen steht, so wie andererseits die Eidgenossenschaft ...urch den ...lukaus dieses Rebengebäudes der Beforgniss enthoben wird, dasselbe in .^.ände übergehen zu sehen, welche etne für die Rachbarschaft hoehst unangenehme Berufsart darin auszuüben beabsichtigten. Das fragliche Gebäude ift übrigens sehr gut gelegen, und es wird s..in ^rträgniss den Ankaufspreis jedenfalls verzinsen.

Das Bedürfnis^ einer Zollhausbaute in Eampo-Eologno (bei ^Brnfio) ist ein längst anerkanntes , allein dessen Ausführung mnsste ^aus verschiedenen Gründen, hauptsächlich wegen der projektirten Stra^.

ssenkorrektion verschoben bleiben. Diese Gründe sind nun dahin gefallen, und die ^trasse ist korrigirt, so dass mit der Baute ebenfalls begonnen werden kann. Es gelang uns im Berichtjahr, den erforder-

liehen , sehr zwekmässig gelegenen Baupla^ anzukaufen , die Ausführung

der Baute selbst aber musste verschoben werden, bis der erforderliche .Kredit bewilligt sein wird.

An verstiegenen Zollhäusern wurden im Berichtjahr mehr oder weniger erhebliche Reparaturen vorgenommen, theils zum Zwek ihrer Er-

274 haltung, theils anch um eine zwekmassige Bennznng derselben zu erzielen, wodurch sich die freilieh unbedeutende .^reditüberschreitm.g erklärt.

Jn Berükstchtignng des Umstandes, dass die der Zollverwaltung zur Last fallenden Miethzinse sich in den lezten Jahren erheblieh steigerten (da die Miethpreise durchgehend^ gestiegen sind) , nahmen wir auch eine Revision derjenigen Mißverhältnisse vor, wo die Zollverwaltung als Vermietherin erscheint. Wir konnten dies gegenüber nnsern Zollbeamten um so unbedenklicher thun, als die Besoldungen in lezter Zeit in ziem..

lich erheblichem Masse ausgebessert worden sind, eine billige l^rhoh.n.g des Miethzinses also vollkommen gerechtfertigt erseheint.

^ren^u^.

.Namhafte Veränderungen fanden in dieser Dienstabtheilung im Be..

richtjahr nicht statt. Austritte im personal der Grenzwächter kamen zwar viele vor, welche jeweilen sofort wieder ergänzt wurden.

Unordnungen und Reibungen mit dem Vubliknm kamen uns keine znr Kenntniss, wie solehes in srühern Jahren osters der Fall gewesen ist; der Dienst geht im Ganzen regelmässig. Uebelstände sucht die Verwal.-

tung sorgfältig zu verhüten oder zu beseitigen , und Rachlässigkeiten im Dienst werden sofort geahndet.

Die Gesammtzahl der Grenzwächter blieb sich derjenigen von 1863

gleich, nämlich :

194 kantonale .Landjäger und

57 eidgenossisehe Wächter im Tessin,

zusammen

31

,,

,,

in Renenburg,

^.4

,,

,,

in Gens,

346 Mann, mit deren Leistungen wir zufrieden sind.

Mit der Regierung von Schasshausen wurde ein neuer Grenzvertrag versuchsweise bis 1. Juli 1866 abgeschlossen, da Schasfhausen bedeutend hohere ^l^sorderungen machte , die wir nicht unbedingt eingehen wollten, ohne noch vorher Erfahrungen gemaeht zu haben, ob die dadnreh erhältliehen Verbesserungen im Dienste zu den erholten Opsern im Verhältniss stehen.

^.^muaael.

Rach den vorgekommenen ...^trassällen zu schliessen , haben die Zollumgehungen während des lezten Jahres nicht zu , sondern eher abgenommen.

Es ist indessen dieses kein absolut sicherer Anhaltspunkt.

Jmmerhin darf bestimmt angenommen werden , dass der geringste Theil der entdekten Zollverschlagnisse als orgauisirter Schmuggel zu betrachten

275 ist , indem weitaus die grossere Anzahl der Strafalle reiner .^..chlässigkeit oder Unkenntniss der Betreffenden zugesehrieben werden dars.

Jm Vergleich zum vorhergehenden Jahre stellt sich die Zahl der

Strassälle wie folgt: Zollumgehungen

.

Davon fallen gelassen Gütlich abgemacht .

Vor Gericht erledigt .

Hängend geblieben .

.

.

.

.

.

.

.

.

l^.

..^4.

798

681

23 768 4 30

Der Betrag der umgangenen Ge-

bühren belief sich auf .

und die eingegangenen Bussen

. Fr. 4,283. .^ .

,, 21,418. 37

26 649 6 27

Fr. 3,340. 78 ,, 19,507. 6t

Die meisten Fälle kamen auf der Grenze gegen Frankreich vor.

Blosse Kontrollvergehen wurden mit Ordnungsbnssen belegt. ^Ebenso machten wir östers Anwendung des Schlusssazes vom Art. 51 des Zoll^ gesezes und liessen die Bussen theilweise oder ganz nach, wenn die im Gesez vorgesehenen Bedingungen konstatirt waren.

^ Die ^.rdnungsbussen betrugen im Berichtjahre Fr. 632. 86 gegen Fr. 807. 60 im Jahr 1863. Die meisten Ordnungsbussen rühren von Verspätungen im ...Transitverkehr her. Da indessen aneh dieses Mittet nicht anstreichen seheint, die Fuhrbewegnng von Gütern durch die Schweiz gehorig ^u regeln, so werden u.^ir in Betracht ziehen müssen, auf welche andere Weise diesem Uebelstande wirksamer ^u steuern sei.

Die

im leztjährigen Berichte erwähnte Betrügerei der Bestäterei

Schilling sand ihre Erledigung in der Weise, dass die Schuldigen von den Basler Gerichten mit Zuchthausstrafe belegt und zum Schadenersaz solidarisch verfällt wurden. Die Zollverwaltung wurde für ihren Schaden gedekt durch die ^lmtsbürgen des .Hauptschuldigen, denen wir aber in Betracht der Verhältnisse, insbesondere der Zahlnngsunsähigkeit der Mitschuldigen, einen massigen Rachlass gestatteten, und so die Sache end-

gültig erledigten.

Der Riederlagshansverkehr hat im Jahr 1864 etwas zugenommen. Es blieb am Jahresschluss ein grosseres Quantum Güter auf ^ager als Ende 1863.

Eingelagert wurden Ausgegangen sind Ans Lager verblieben

l^.

Zentner 105,015 ,, 107,079 ,, 8,854

t.^.t.

125,1.^7 122,885 11,126

276 Ueber die Benuznng der einzelnen Riederlagshäuser gibt die gedrnkte Jahresübersi..htstabelle über die ^in-, Aus- und Durchfuhr hinreichende Auskunft.

Die Z o l l a b f e r t i g u n g e n sind in stetem Zunehmen begriffen.

l^l.

636,207

Dieselben belausen sich auf:

^^.

647,908

1^.

676,255

l.^....

717,799

Jm Jnteresse eines beförderten Verkehrs gestatteten wir sur das Gepäk der Reisenden, die Zollabfertigungen ans den zwischen Lindau, Friedrichshafen , Romanshorn und Rorschach fahrenden Dampfbooten während der Uebersahrt vorzunehmen, womit die schnellere Absahrt der Vahnzüge e^ moglieht wurde, welche mit diesen Schissskursen in Verbindung stehen.

^ ..^nan^elle ^r^ebn^e.

Die Einnahmen der Zollverwaltung pro 1864 beliesen sieh gemäss der beiliegenden Uebersiehtstabelle der Ver^ zollnngen nach Waarenbenennung und andern Einnahmen :

......r. .^ 942,^69.

36 496,760. 33 ,, 44,455. 35 14,101. 94 ^ .

.

., 7,048. 37 807. 60 14,246. 87 20,893. 86 Total Fr. 8, 540,483. 68 f^.

Einsnhrzolle

.

Ausfuhrzolle . . .

Durchfuhrzoll Riederlagsgebühren .

Zollbussenantheile

Ordnungsbussen .

Waaggebühren Verschiedenes .

l^.

Fr. 8,188,302. 35 ,, ,, ,, ,, ,,

,, ,,

^.

Vermehrung.

Verminderung.

Fr. 246 ,132 . 99

-

--

432,671. 66 - Fr. 64,088. 67 259 . 19 44,714. 54 14,587. 02 485 . 08 43l. l8 6,617. 19 174. 74 632. 86 518. 21 13,728. 66 34,020. 65 ,, 13,126 . 79 8,735,274. 93 Fr. 260,004 . 05 Fr. 65,212. 80 .^

.

.

^

.

.

.

.

.

.

.

---

.

.

^

Mithin zeigt sich gegenüber dem vorhergehenden Jahre eine Annahme in den Zolleinnahmen von Fr. ll.^,7^.

Bis zum Ende des Ill. Quartals nahmen sie immer zu ; das lezte Quartal dagegen blieb im Vergleich zum ent^

^.

sprechenden Zeitraum von 1863 um Fr.

.^,3.^. ^8 zurük.

^ ^^ -^

..

Die Ausgaben der Zollverwaltung haben betragen: I8^3.

.^..l.

Fiix Gehalte . . . . . . Fr. 506,207. 37 Fr. 546,986. 10 ,, Reisen und Expertisen . . ,, 6,4^0. 50 ,, 8,159. 43 ,, Büreaukosten . . . . ,, t 10,999. 88 ,, 109,289. 49 ,, Bauten . . . . . . ,, 36,98..). 07 ,, 20,048. 94 ,, Mobilien nnd Geräthsehafteu ,, 6,034. 33 ,, 3,095. 73 ,, Grenzsehuz . . . . . ,, 249,767. 53 ,, 304,120. 82 ,, Zollauslosung . . . . ,,2,^72, l 95. 91 ,,2,420,705. 79 . Sehneebruch . . . . . ,, 37,571. 24 " 32,212. 40 ,, Verschiedenes . . . . ,, 32,719. 76 ,, 34,464. 55 Total ^r. 3,504,935. 59 Fr. 3,479,083. 25

Vermehrung.

^r.

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ^ ^r.

40,778. 73 1,708. 93 - - ^- 9,353. 29 -- ^- 1,744. 79 53,585. 74

Verminderung.

-

Fr.

,, ,, ,, ^ ,, ,, Fr.

1,710. 39 16,940. 13 2,93^. 60 52,49.). 12 5,358. ^4 --- 79,438. 08

Auf der Gesammtheit der Ausgaben ergibt sieh somit im Vergleich zum Jahre l 863 eine .Verminderung von

Fr. ^,8^. 34.

Will man die wirklichen Verwaltungskosten ausmitteln , so sind von oben genannten Tolalausgaben von Fr. 3,^,^3. ..^ abzuziehen: Die Ausgaben für Reubauten mit .

.

.

.

.

.

Fr. 20,048. 94

,, ,,

^ ^

,, ,, ,, ,,

,, ,, ^, .,

Mobilien .

Zollauslosungen Schneebruch .

Zollrükvergütungen

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

,, 3,095.73 . .

"2,420,705.79 . .

,. 32,2 l 2. 40 . .

,. 10,958.18 Jm Ganzen ^--- ^ ^ Fr^ 2,487,02l. 04

so bleiben wirkliche Verwaltungskosten F.^ 992,062. 21 .^er 11,.i^^ der Roheinnahmen gegenüber l0,^^ im Jahre 1863. Diese kleine Vermehrung rührt von der durch die gesezgebenden Räthe bewilligte Gehaltsausbessernn^ her, so ^ie zum Theil aueh .^on Erhohung der En..schädigungen für Grenzsehu^ an die Kantone.

^

279 Jm Vergleich mit dem Budget pro 1864 finden wir folgendes Resultat: Die Einnahmen waren veranschlagt auf . . .

in Wirklichkeit aber betrugen sie laut Rechnung

also mehr als büdgetirt

Fr. 7,500,000. ,, 8,735,274. 93

. . . . . . Fr. l ,235,274. 93

Die Ausgaben waren mit Einfluss der Nachtragskredite veranschlagt aus . Fr.. 3,512,50..). ^sie betragen aber laut Rech-

nung nur . . . . . . . 3,479,083. 25 somit weniger als büdgetirt . . . . . ,,

Die Verwaltung hat demnach gegen dem Budget einen Ueberschuss von . . . . . . . . . .

33,4.6. 75

Fr. 1,268,691. 68

Wir legen diesem Berichte eine Uebersieht der wirklichen Einnahmen uud Ausgaben im Vergleich zum Budget bei, und begehen uns in Betresf der ans den einzelnen Rubriken erfolgten Ersparnisse oder kleinen Ueberfehreitungen^an die dabei enthaltenen Erläuterungen^).

Bilanz.

Die Bilanz für 1 864 stellt sich wie folgt .

Einnahmen . . . . . . . . . Fr. 8,735,274. 93 ausgaben . . . . . . . . . .

.,

3,479,083. 25

Es stellt sich also ein Baarüberschuss heraus von Fr. 5,256,19l. 68 wo^.. noeh der Anschaffungswerth sur erworbene Mobilien und Jmmo^ bilien ^u rechnen ist.

Diese Summe wurde der Bundestage abgeliefert. Die Mouatsrechnnngen sowohl als diejenige des Jahres sind vom Finanzdepartement bereits geprüft und richtig befunden worden.

Schliesslieh verweisen wir noch auf die üblichen, im .Geschäftsbericht erwähnten Uebersiehten über den Verkehr mit Waaren und Vieh. Die^ selben sind sowohl im Manuskript als im gedrukten Exemplar beigelegt.

..) Diese Ueberstcht Ilegt nur im Manuseript bei.

B..ndesbIatt. .Jahrg.X^.Bd.n.

.-1

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Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1864.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1865

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

21

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

09.05.1865

Date Data Seite

231-279

Page Pagina Ref. No

10 004 750

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