24^ Uebersicht der nach Neu-Helvetia ausgewanderten und dagelbst befindlichen Schmeizer.

#ST#

Kopfzahl.

Cantone.

Zürich

Bern

r

3 23 1^

11

t

1 1 11 1 .^ 23 4 75 1 50 .^4 31 11 30 ^

1 1 3 1 9 1 l7 14 .)

4 1 5 ^

Zusammen Schweizer . . . .

Da^u Ausländer, meist Tiroler .

479 121

1l0 31

Zusammen

600

141

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i

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Luzern

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9^ 74

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Basel -Landschaft S.chafshausen

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..^.hur.^au

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Waadt

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Wallis

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Basel^. Stadt

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Freibnrg . . .

Solothuru . .

St.

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nid dem Wald . . . . .

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Appeseli

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Unterwalden o b d e m Wald Glarus

Familien^ za^.

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Montevideo, den 20. Dezember 1864.

Der schweizerische Konsul .

Robert Rissling.

249

Jahresbericht de^

schweizerischen ^onsulat^ in .^vre .^ro 18^.

(Vom 21. Januar 1865.)

^....n den h. Bundesrath.

.... i t. l Havre ist, aller Wahrscheinlichkeit nach, derjenige Handelsplaz , welcher unter den Folgen des amerikanischen Krieges am meisten gelitten hat und noch leidet, und zwar nicht einzig in materieller Begehung.

H.ivre's Entwikelung datirt erst von 50 Jahren her ; in seinem Geschästslel..en lässt si.h sein relativ neues Datnm verspüren und mit Recht

hat dieser Vlaz, durch die Regelmäßigkeit und .Lopalit.it seiner Beziehnn-

gen einen hohen Ruf erlangt. Mit den herrschenden sachgemäßen Reglementen sich nicht begnügend , suchte er den Fremden die Garantie einer unbeschränkten Publizität zu gewähren und während langer Zeit wurde kein einziges Geschäft abgeschlossen . ohne an der Borse unter nomineller Bezeichnung der Käufer, Verkäufer und der Breise augefehlagen zu werden.

..lus der Zusammenstellung dieser Rotirungen bildete sich das Bnlletm des ventes , welches alle übende erschien und auch in den Spalten unserer Journale Ausnahme fand. Es gab keinen einzigen andern Vlaz, über den mau in der ^erne so regelmäßigen und einlässliehen Bericht erhielt.

Unsere geschriebenen Haudelsusanzen sind die nämlichen geblieben, aber ein neuer Geist hat sieh in die Geschäfte eingedrängt. Hervorgerufen .oon Aussen und ermuntert durch das unaufhorliehe Auftauchen neuer Werthe, die man mit Leichtigkeit erwerben kann, die man nicht zu wägen braucht, die keine speziellen Kenntnisse zur Beurtheilung der Qualität der Waaren erfordern, - Werthe, denen ein Vortesenille zum Magazin dient, deren Uebertragung mit keinen Unkosten für Handarbeit verbunden ist mit einem Worte die Staatspapiere und Aktien , haben im Jnnern des Landes Operationen hervorgerufen , denen die Seestädte mit ähnliehen

250 Schopfungen in Bezug anf die Liefernngsverträge gefolgt sind. Es wer^ den Verkäufe und Wiederverkäufe für Lieferungen ans 2 , 3 , 4 Monate und mehr, über Dinge abgeschlossen, die man gar nicht besizt, d. l...

man spielt und wettet heutzutage , troz dem Gesez.

Hierin besteht der neue Geist , dem wir auch in der Handelssprache das neue Wort ,,Filiere^ ^u verdanken haben - ein Wort, welches bisher nur in den mechanischen Künsten oder aber figürlich gebraucht wurde, wie z. V. in filiere administrativ....^, und dessen jezige Bedeutung durch folgendes Beispiel klar wird. Jhr kauft 100 Ballen Baumwolle, lieferbar in einem Monat. Der Termin der Lieferung ist da. Habt Jhr selbst nun die Waare nicht weiter verkaust , so sucht Jhr Euren .Verkäufer auf.

Dieser aber überreicht Euch ein Bapier , woraus hervorgeht , dass jene 100 Ballen, bevor sie in Euer Eigentum gelaugt, 30 bis 40 Mal ver^ kaust worden sind. Diess ist die ^iliere.^, durch welche der lezte Käufer vom ersten Verkäuser die Waare in Empfang nimmt. Die Zwischenkäuser nnd -Verkäufer beziehen oder bezahlen die Unterschiede, je nachdem sie mit Brofit oder mit Schaden gekaust oder verkauft haben. Es gibt ^ili^res, welche 50 bis 60 Ramen ausweisen , d. h. von denen die nämliche Baumwoll..npartie eben so vielmal verkaust worden ist, bevor sie in die ^abrik gelangte. Diese Baumwolle wurde bei ihrem jedesmaligen Verkauf eotirt, meistens aber enthielten unsere Bulletins, an der Stelle der Ramen der Betheiligten, das Wort ^p.^.nl..tion.^ Aus diese Weise erschienen in unsern Bülletins diese 100 Ballen 50 bis 60 Mal. so dass man glauben konnte, es seien 5000 bis 6000 Ballen verkaust worden. Mau wi.rd nun leicht begreisen, welche Wirkung die Anzeigen von solchen Spekula^ tiouskäusen im Jnuern des Landes haben mussten und wie sehr sie .,um Steigen der Baumwollenpreise beitrugen.

Es gereicht zu unserer Verwunderung, dass nachstehende .Zusammenstellung keinen grossern Unterschied ..wischen Verkauf nnd ...lbsaz ausweist :

H.wre im Jahre 1864. Verkauf 46^332 B. Absaz 247,541.

1863.

., 242,207.

Einfuhr . . . . . . . 270,6.)l B.

Stocks ans 31. Dezember . . 5l ,140 ,, l .

^ .

213,67^) B.

28,260 ,, .

l .

^ .

Allein nicht nur aus das Baumwollengeschäst hat sich die Spekulation geworfen; die Fallimente, welche Havre trasen , haben gezeigt, dass

auch mit Spiritus, mit ^nker und mit^ Mehl spekulirt worden ist, von den ...^taatspapieren abgesehen. Der unbesangene Beobachter bemerkt daher eine tiesgehende Veränderung im Gange und in der Tendenz des Handels. Warum darüber sieh verwundern, wenn u^ir sehen, wie zu der Masse von Waaren, welche vormals allein den fandet alimentirten, jene unzähligen Valoren hinzugekommen sind, die durch .^apierse^en repräsentirt werden, welche nach .Laune ^eschassen werden, und die um so mehr

2.^1 zum Spiel ausmuntern, als man im Verstek, ohne grosses Personal, manchmal auch selbst ohne Losung eines patentes arbeiten kann.

Schon im Februar 1857 habe ich im .Ionrn.d du Havre gesagt : ,,Die noch nie gesehene Masse desjenigen, was gekaust und verkaust wird, ,,vergrossert sieh fortwährend und zugleich auch das Missverhältniss der sie ,,repräsentirenden Wertzeichen. .^ Hierin liegt eine der Ursachen der Handels - oder Geldkrisen ; im Widerspruche mit der Meinung verschiedener Bublizisten geht meine UeberBeugung dahin, dass weder die Festigkeit des Seonto , noch die Vervielfältigung der Emissionsbanken sie zu verhindern vermögen.

Jch lasse hier eine Uebersi^ht der Schwankungen solgen , welche der Seonto der Bank von Frankreich im Jahre 18^4 erlitten hat:

24. März ^) 6 ^.. ^) Bis zu diesem Zeitpunkt betrug er 7 ^.

6. Mai 7 ,.

^ 13. Oktober 8 ^.

9.

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8 ,,

20. ,, 7,, 26. ,, 6 ,, 9. September 7 ,,

3. November 7 ,.

24.

8.

22.

., ,,

6 ,.

4.,^.

Dezember 5 ,.

Für die Schweiz, von welcher so viele Brodukte über Havre transitiren, dürste noch Folgendes von Jnteresse sein.

Allgemein ist die Ansicht verbreitet, es sei nnnöthig, dass derjenige, an welchen die Waarensendungen, behuss der Einsehisfung, adressirt werden, einige Garantie darbiete. Jedermann sei dazu gut genug. Run zeigt aber die Erfahrung, dass die Douane, kraft des Gesezes, das Vrivilegium besizt, alle Waaren, mögen sie nun ^um Verkauf oder zur Spedition konsignirt sein, in Beschlag nehmen zu konnen, sobald das damit betraute Haus Bankerott macht und die Donane dessen Gläubigerin ist. Jst hier nicht der Anlass gegeben, neuerdings daranf ausmerksam zu machen , wie gross jederzeit der Vortheil ist, wenn man nur Leute von anerkannter RechtIichkeit und Solidität zu Korrespondenten hat.^ Und mehr als irgend jemals machen es die Umwälzungen, welche in der kaufmännischen Welt stattfinden, znr Pflicht, auf die Wahl der Verbindungen den grossten Werth zu legen.

^lus dem Gebiete der Handelsgesezgebung ist mir keine Thatsache bekannt, die uieht bereits zu Jhrer Kenntniss gelangt wäre.

Die Banksrage betreffend, so ist eine Untersuchungskommission ernannt worden , über deren Arbeiten der Moniteur zweifelsohne Berteht erstatten wird.

252 ^ r z e u g n i ^ der Industrie, der L a n d w i r t h s c h a s t M i n e n.

und der

Die hauptsächlichsten tandwirthschaftliehen Produkte der Normandie bestehen in Getreide, namentlich in Weizen, in Rebsamen und Flachs.

Die Ernte war im Allgemeinen eine gnte. Ferner wird viel Eider pro^

dnzirt und auch die Vieh- und Geflügelzucht mit Vortheil betrieben. Die

Kultur der Gemüse steht in unserer hegend auf einer hohen ...^tuse der Entwiklung.

Jn industrieller .Beziehung besi^t Havre drei grosse ^ukerrafsinerien, eine Fabrik chemischer Produkte, eine Baumwollenspinnerei, eine grosse ^ln^ahl Bierbrauereien und einige ^iegelbrennerei.en.

Havre besizt serner mehrere Schiffswersten, auf denen die sehonsten und vorzüglichsten Schisse Frankreichs gebaut werden, sodann grosse Schmiede^ werkstätten, Giessereien und Strekwerke, aus denen für die Staatsmarine viele Maschinen hervorgehen.

E i n s n h r.

Abgesehen von der Baumwolle, von welcher bereits die Rede gewesen ist, war die Einsuhr von unsern hauptsäehliehsten Artikeln folgende .

l^t.

1^.

^asfee . . . . . . . . . 361,715 .^äke. 3.)4,l05 Säke.

3,835 Fässer. 3,57l Fässer.

Martinique und Guadeloupe 28,875 ,.

37,210 ,, Rennion . . . . . . 52,711 Ballen. 103,24.... Ballen.

Havannah ^.ker

Brasilien

. . . . .

.)2,5l8 Listen.

2,00.) Fässer.

. . . . . ^0,373 Säke.

2,663 Kisten.

1,052 ^ässer.

Andere Porten . . . .

4,545

,,

.)0,687 Säke.

26,5^2 mollis.

^aeao . . . . . . . . . 58,526 ,,

.^^,508 Listen.

2, l 47 Fässer.

16,651 Säte.

2,6l3 Kisten.

.)7 Fässer.

15,.)85

,,

^,.)76 ^äke.

^),436 mollis.

53,78^ ,,

25^

Jahresbericht des schweizerischen ^nsulat.^ in Mailand pro 1...^..

(Vom 10. Februar 1865.)

.^n den l,.. Bunde^rat^.

Tit. l Die .Lage des Handels und ..Verkehrs in der Lombardie im Allgemeinen war im abgelaufenen Jahre ungefähr die nämliche , wie im vorhergehenden : Mangel am Hauptprodukt - Seide - in Folge dessen Geldnoth bei den .Leuten und progressive Entwertung des Grundeigenthums ; dabei starke Abgaben ans dem Besi^thum, so dass die Lage vieler Besser, besonders der grossern, schlecht geheissen werden kann ; daher denn auch grossere Güterkomple^e zu beispiellos billigen Vreisen in andere Hände übergingen.

Die neu eingeführte Einkommenssteuer auf beweglichem Vermogen scheint, obschon sie namentlich bei der ärmern blasse aus grossen Widerstand geflossen, endgultig vom Ministerium festgehalten zu werden und es soll nächstens bekannt gemacht werden, welche Ta^.e aus jeden Einzelnen fallen wird, um die der Lombardei auffallenden 4 Millionen einzubringen.

Unter den hervorragendsten Notifikationen siguriren die Ersparnisskasse

mit Fr. 2,500,000 jährlicher Einkünfte, das Handlungshaus und .......aumwollenspinnerei Andrea Vonti mit Fr. 1,500,000.

Die E r z e u g n i s s e der L . a n d w i r t h s ^ e h a s t waren mit Ausnahme der Seide befriedigend.

E er e a lie n brachten wenig Geld ein, aber zum Glük hat die .Lombardie noch Vrod zu essen und überlässt die ..^anmwollenkultur den südlichen Vrovinzen.

R e i s war ergiebig

und beim ^lbtroknen von der Witterung be-

günstigt,^so dass . .neh die Onalität befriedigend zu nennen ist.

254

Haser steht aus Mittelpreis Fr. 15^16 der Sak von Kilo ^5.

H e u stieg im Frühjahr wegen des anhaltenden Regenwetters um 100 ^, wesshalb die Vieheinsnhr ans der Schweiz in dem ersten Se..

mester so sehr gelitten hat , spätere Schnitte sielen dann so ergiebig ans, dass sieh dieser Uebelstand nun wieder gehoben hat , und da die Frage nach K ä s e (dort Parmesan geheissen) stets sehr stark ist , so wird auch schones Vieh aus der Schweiz lohnend bezahlt.

Der in meinem legten Bericht erwähnte Umstand, dass wir in jenen.

Jahr nur deswegen eine ordentliche B e i d e n er n d t e gemacht, weil die frühe ^ntwiklnng der Vegetation die ^rndte um einige Wochen beschleuß nigte, während welchen da.^ Oidinm sich im Manlbeerbaum mit Macht entwikelt, .-.- hat sich leider in diesem legten Jahr nur zu sehr bewahr..

heitet, denn wir bekamen, weil diesmal um so viel verspätet, kaum ^ie Hälfte der vorigen und es hat die bis je.,t in Jtalien gezogene ^eide, wie sie während Jahrhunderten reproduit wur.^e, zn er^istiren ausgehort.

Wir sind nun auf die einige Quelle . den Japan^amen, angewiesen, von welchem sür die diessjährige Produktion ^irka 50,000 Kartons, gleich zirka 30,000 Un^en ans Yokohama eingeführt wurden . dabei befindet sich aber eine gewisse Anzahl, die in Hokodadi, einer nordlichen Provinz ^hina^s geholt wurde und deren Resultat no.l. nicht bekannt ist.

Aus diesen Kartons wird dieses Jahr wieder ........amen gewonnen werden und der Seidenspinner nichts bekommen , e^ bleibt diesem somit nur das zu spinnen, was in 2. und 3. Produktion an (^oeons ^u Markt kommen wird, weil solche, wie bereits die Erfahrung gezeigt, fchon nicht mehr von der Krankheit frei sind nnd nicht znr Fortpflanzung gebraneht werden. --- Dieser .^heil der ^rndte dürste nun sür die grosse ^ahl der bestehenden Spinnereien sehr ungenügend, nnd die ^.olge für ^.^5 w e n i g u n d t h e u r e .^eide sein.

Wie unter solchen Umständen , wo das wenige eigene Rohprodukt zu fabelhaften. Preis nach dem Auslande verkaust werden . kann , eine .^ociete promotrice pour le tis^a.^e, wie sie in Turin empfohlen wurde, ihr Jnteresse finden konnte, überlasse ich jedem Fabrikanten in der Schweiz zu beurtheilen.

W e i n wnrde viel gewonnen, anch an ^rten, wo nicht gesehweselt wurde . die Qualität ist -^ wie immer, wenn vor der Reise g^pflükt herbe und
saner ; die Preise niedrig.

Die B e r g w e r k e in der Valsasina, bei denen sich bedeutende Sehweizerhäuser hier und in Bergamo namhaft betheiligten , seheinen den im Ansang gehegten Aussichten nicht zn entsprechen ; man will eine Hauptschuld dem Mangel an Brennmaterial zuschreiben; Metallarn.uth und Bereicherung der Dirigenten mogen aber ebenso bedeutende Faktoren sein.

255 Die S e i d e n a u s f u h r im Jahr 1864 betrug: über den

Splügen 7066 Balten gegen 748.) im Jahr 1863 St. Gotthardt 323t ,, ,, 3869 ,, ^ ,, Ballen 10,307 gegen 11,358 somit 105t Ballen

.weniger als anno 1863. Jch bemerke indessen neuerdings, dass diese Ex^.

^ortation nicht aus die Seidenprodnktion in Jtalien schliessen lässt, indem .^.in beträchtlicher Theil dieser Ausfuhr in asiatischen Seiden besteht, welche .hier nur gezwirnt werden.

Eine Haup t . ^ J m p o r t a t i o n nach Jtalien, bei welcher die Schweiz ..inen beträchtlichen Antheil hat. bilden stets V a umwollen - G e w e b e und G a r n , wovon im verflossenen Jahr eingeführt wurden:

Gedrukte Baumwollentüeher mit Kilo 3,309,162 Werth Fr. 34,183,613 .Wolle und Lein gemischt ,, 2,460, l30 ,, ,, 15,252,806 Baumwollengarne bis Rr. 45 ,, 4,189,551 ,, ,, 14,244,473 Die Z o l l a n s ä z e blieben unverändert . dagegen hat die Pertheurung des Tabaks den Sehmuggelhandel von der Schweiz aus so sehr waeh ^gernsen, dass die nothig gewordenen grössern Spesen zur Bewachung der Grenzen und der mindere Absaz der Regie diese Massregel als nicht lukrativ herausstellen wird.

Die angestrebte Beseitigung der Uebelstände in der Dampfschifff a h r t a u f d e m E o m e r s e e scheint wieder, wie schon wiederholt, zu Wasser geworden zu sein. Eine Konkurrenz, wie solche im Plane lag, .würde ganz gewiss den Dienst sicherer machen, aber bei schlechtem Wetter .vür.^e es auch einer Konkurrenzunternehmung nicht moglieh sein , bei Raeht in den Hasen von Eolieo einzulausen, und es müsste auch diese im gegenüber liegenden Gravedona liegen bleiben. Das Uebersahren

der Reisenden im Schisse bei stürmischen. .^ee ist gefährlich ; es steht

aber Jedem frei, diese Fahrt ^ nicht mitzumachen. die E^tratar^e von Fr. 2, welche fnr diese Ueberfahrt von jedem Reisenden gesondert wurde, ist aus meine Reklamation hin abgeschafft worden. .-- Die Gesellschaft baut gegenwärtig in Zürich ein neues Schiff, welches die verschiedenen .Landungspläze am See zu besuchen bestimmt ist, während das Postdampfsehifs mit den Reisenden und Felleisen über den Splügen direkt von l^omo naeh .^olieo sahren wird.

Diess ist der Portheil, der einstweilen erlangt ist und den die Gefellschaft mit einer Remuneration von jährlich Fr. 12,l)l)0 von der k. Postverwaltnng für den Transport des Felleisens füglieh konnte eintreten lassen.

Die hiesige R a ti o n a l b a n k, Filiale der Bank in .^.urin, bot in dem legten Jahre geringere Dividende als im vorhergehenden und es gingen die Aktien von 1800 auf 1500 znrük. Der Bankkonto gin^ bis aus 0 ^ u..d steht hente wieder aus 6 ^. Reben dieser bildete sieh eine neue Privatbank unter dem Ramen .

Bunde^blatl. ^ahrg. X^II. Bd I.

22

256

B a n e ... ...l n g l o .. J .. a l i a u ... , mit 25 Millionen .Kapital, welch ^onti-Eorrenti mit Jnteresse-Zahlung gestatten, daneben Seonti und VorSchüsse auf Depositen machen wird.

Die neuerriehtete . L e b e n s v e r s i c h e r u n g s - A n s t a l t Reale Eom..

pagnia Jtaliana, deren Direktor ein genfer, hat grosse Ausdehnung ge^ .vonnen und der Bevölkerung, die solchen Jnstituten fremd war , den wahren .....uzen derselben begreiflich gemalt.

Die F e u e r v e r s i c h e r u n g s - A u s t a i t ...del L..n^ , seit 182.^ gegründet, macht stets blühende Gessaste und steht unter den Asseknranzen oben an.

Die V e r s i c h e r u n g g e g e n Hagel s c h a d e n der Gutsbesi^er wurde glüklieherweise im legten Jahr weniger hart mitgenommen und konnte sieh von den srühern Schäden etwas erholen. Die Gesellschaft zäl^lt gegen

9000 Assoeies, welehe alljährlich ihren Veitrag liesern , und hat seit

den 7 Jahren ihres Bestandes bereits 12 Millionen Franken sur Hagelschaden bezahlt.

Die Gesellschaft gegenseitiger Versicherung gegen ... iehs.ha-

d e n , seit 1863 gegründet, scheint ihrem vorgesehen Zwek nieht vollkommen entsprechen zu wollen, und findet bei den Bessern nicht den gewünschten Anklang.

^1.^..^.^..^ .^.. ^ .^ ....^ .. .^ c .. .^ ..^ .^ oder H ü l ss g e s e ll s eh a f t e n all Klassen sind nun allgemein geworden , und haben zu Präsidenten die ersten Autoritäten. Es bestehen solche unter den ossentlichen Beamten, Buehsührern, Komptoiristen, Lehrern und Professoren, Aer^ten und ^hi^ rnrgen, Wechselsensalen , ^^.nt.^ de ...n.....^.. Theaterkünstlern und Vir^ tuosen, Topographen, Schneidern, Uhrmachern, Tapezierern, Verru.^niers, Gärtnern, Gasthof- und Restaurautspersonal , Drosehkenführern , ^ast^ trägern, Bedienten, Handwerker aller Art, lettere ^nit 770l) Mitgliedern.

Die s c h w e i z e r i s c h e H ü l s s k a s s e hat währenddem abgelaufenen Jahr 24l Schweizer aller Kantone mit ^r. 1357. 15 unterstü.^t und erhielt im Lanse des Jahres Fr. 200 von dem h. Bundesrath, ^r. 100^ von der lol.l. Regierung de^ Kantons Tessin, und ,^r. 50 von derjenigen des Kantons ^t. Gallen , und besi^t troz dieser sparsamen Beiträge noeh einen ^ond von ^r. 1297. .^5.

^lm 18. D^ember wurde di.^ erste in Mailand erbaute p r o t e s t a r ti s eh e K i r . ^ e feierlichst eingeweiht und es entspricht dieser ...^au den Verhältnissen der Gemeinde, welche ...irka 800 Protestanten ^ählt , voll^ komn.en.

Die im abgelaufenen Jahr von diesem Konsulat schriftlich behandel^ ten Geschäfte belaufen sieh ans Rr. 15l. ^.galisationen Rr. l2l . aus.

gestellte ..liasse Rr. 12i). Die Zahl der mündlich bereinigten Gegenstände und gegebenen ^udien^en ist 252.

.2.^7

.^andel.^notizen des

schweizerischen .^onful.... in Antwerpen.

(Vom 24. Januar 1865.)

.^n den l,. Bundesrath.

......it. ^ Jeh übermittle Jhnen einige ans den schweizerischen Handel Belgien bezügliche Rotizen, die ich mix zu verschaffen vermochte.

nach

Uhren m a c h e r a r b e i t e n . Tro^ der fra^osischen Fabrikation ist es die schweizerische Uhrenindustrie, welehe beinahe ga.^lich den Bedarf dieses Blaues liesert.

B a n d w a a r e n und S t i l e r e i en. Die hiesigen Verkäuser beZiehen diese Artikel fast ausschließlich von den Engro^Hausern in Brüssel, so dass es demnach schwer hält, den .^lntheil der schweizerischen Fabrikation zu bestimmen.

S e i ^ e n w a a r e n . Jch habe noch nicht in Erfahrung gebracht, ob man deren aus den Engro.^ .^ Häusern in Brüssel oder aus der Schweiz bezogen.

Kase und .^lbfinth.., ^...sond^.rs ersterer,

bleiben in^mer sehr gesucht.

S t r o h g e f l e c h t e zu H ü t e n . Es hat den Anschein, als ob die ...Schweiz gegenwärtig beinahe aussehliesslieh ^iesenige ^orte liesere, die sich des allgemeinen Gebrauchs erfreut. Dieses war in frühern Jahren nicht der ^all, wo aller Vortheil, den die Neuheit und ^ehonheit des Fabrikates gewähren können, aus Englands ....^eite stand.

Ross h a a r g e w e b e z u H ü t e n werden, wie von jeher, der Schweiz bezogen.

bloss ans

Um meine Vermittlung angesprochen, habe ich den ^ersuch geu.acht, für g e t r o t n e t e F r ü c h t e u n d W e i u e aus der .^ehweiz Abnehmer zu

258 Buchen. Beides ist misslungen : die greise wurden, namentlich in .... ez^ aus die Weine, zu hoch befunden. .Lettere sind zudem von geringerer ..Qualität als die sranzosischen nnd deutschen Weine.

Was die belgische Jndustrie anbetrisst, so fehlen mir alle Anhalt..^ punkte, um die Frage beantworten zu konuen, ob ein Absa^ der von ihr erzengten Bücher, Waffen, Metalle und Maschinen nach der Schweiz stattfinde.

Den Handelsverkehr anbelangend, so sind die vom hiesigen Blaze

im Jahre 1864 er^pedirten Artikel folgende.

T a b a k , wenig; K a n d i s z u c k e r , wenig. Baumw o l l e , nichts; S c h w e i n e f e t t , viel; r a s s i n i r t e r ^ u k e r , sehr wenig, und zwar ....us dem Grunde, weil, was die Aussuhrprämien anbelangt, die belgi^ schen Raffineurs ungünstiger gestellt sind, als die fran..osifchen.

T r a n s i t . Nachdem für die Luxemburger Eisenbahn eine Tarif^ Ermässigung eingetreten, ist der Transit aus und nach der Schweig, welcher sonst andern .Ländern zu gut kam, hier fühlbarer geworden.

Die A u s w a n d e r u n g h..t, in Folge des nordamerikanischen Krieges, uberall ausserordentlieh abgenommen. Da jedoch die Reise i^er Havr.^ unkonvenabler ist, so wandte steh die Masse der schweizerischen Answanderer nach Antwerpen , in ^.olge dessen ihre Zahl hier hoher gestiegen ist, als in den vorigen Jahren. Jm Gegeusa^e ^um Jabr 1863, wo ste gleich Rull war, habe ich im Jahr 1864 die ^i..schissn..g von 400 schweizerischen Emigranten .^Weiber und Kinder inagrisse..) koustatirt.

Davon gingen bloss ^wei nach Rio-Janeiro , alle übrigeu aber nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika (Reu^ork).

Es haben sich nebstdem noch andere ...^.chwe^er im hiesigen Hasen eingeschifft; ihre Zahl, die jedo.h nicht ansehnlich sein kann, vermag ich nicht zu bestimmen.

A u s l i e f e r u n g . Angesichts der durch ^ie Eisenbahnen und Dampf..

schiffe, sowie auch durch die Aufhebung der Bässe und Visa entstandenen Beförderungsmittel, müssen die Regierungen aus Vereinfachung der ^ur ^estnehmung von flüchtigen Verbrechern erforderlichen Formalitäten Bedacht nehmen. So lange noch die Verhaftungen nur dnrch diploma..

tisehe Vermittlung erwirkt werden konnen, bleiben die Auslieferungsverträge, wenigstens soweit sie Belgien anbetressen, rein illusorisch.

Schweizerische Flagge. Diese ^rage habe ich einem Schwerer vorgelegt, welcher, der einige von unsern Landslenten, sich in hiesiger Stadt mit der Rhederei besehästigt. Rach unsere beidseitigeu Dasürhalten vermag das Regeln unter schweizerischer Flagge den in Belgien wohuhasten Schweizern diejenigen Vortheile nicht ^u bieten, welche ihnen die belgische Flagge , dessen sie sich ohne Schwierigkeit bedienen konnen , gewährt.

25^ .^lgien, dessen Neutralität ebenfalls anerkannt ist, kann, permöge seiner ^..ehäfen, vorkommenden Falls mit Repressalien, z. B. mit Embargo, antworten ; überdiess ist die Möglichkeit der Errichtung einer kleinen .Kriegs-

marine zur Vervollständigung des Vertheidigungss^stems der Stadt Ant-

werp^.. nahe gerükt, welche durch ihre neuen, weitläufigen und gigantischen Werke, wenn nicht die stärkste, doch eine der stärksten Festungen der Welt geworden ist. Dieser Kriegsmarine wird aneh die Ausgabe zufallen, die belgischen Handelsschisse in den fernsten Gewässern zu sehüzen.

Solche Vortheile vermag die Eidgenossenschaft nicht zu gewähren und dieser Umstand reicht hin, um uns Schweizer, wenigstens diejenigen in Belgien, auf die Genngthuung verzichten zu lassen, di^ eidgenössische Flagge aus dem Oeean wehen zu sehen.

Fassen wir nun den .Standpunkt derjenigen unserer .Landleute in^ ^luge, welche in andern, nicht belgischen, oder in solchen Seehäfen wohnen,.

welche einer leieht in Konflikte geratenden Militärmacht angehören, so

stellt sich allerdings für diese Klasse von Schweizern die Einsührung der eidgenossischen Flagge als ein Bedürsniss heraus, welches, angesichts der

bezeichneten und nur zu wahrscheinlichen Eventualitäten, ernstlieh in Be-

tracht zu ziehen ist.

B r i e f v e r k e h r . Troz aller eingelangten Vorstellungen ist die bei^che Regierung nicht gesonnen, eine Ermäßigung der Briestax^ eintreten zn lassen.

Handelsgesezbueh. ^ln der Revision desselben wird .^egen-

wärtig gearbeitet.

260

Summarisch.... Uebersicht der #ST#

E i n

., Aus- und Durchfuhr in der Schweiz im Monat Februar 1864 und 186^.

E i n s n b r.

febr.

ll^^.....

Die Gesammteinfuhx dieser Monate betrug : .

^ 4 .

.

^ , l .

^

............

.^.

..

Schmalvieh

Stüke.

6,^1.

^. Stüke Vieh, wovon Grossvieh .

8,435.

Mühlsteine, Akergeräthe, Oekonomiesuhrwerke und Gefährte .

.

.

. Werth: ..l.^4. 37,^80^ Zugthierlasten, wovon die haupt-

117,886.

^^. 37,^Il

sächlichsten sind:

.

.

.

Stüte.

4,823 6,686 Fr.

25,54^

Zugthierlasten.

Brenn-, Bau- und gemeines Ruzholz Roke, Torf, Braunkohle, Steinkohlen Kalk und Gyps, gebrannt und gemahlen .

.l....^. ^3.^,^.^^ Rentner verschiedener Waaren , ll^^. ^^,t38l wovon: Amlung

Fr.

febr.

^^l^.

.

.

Apothekerwaaren .

.

.

.

Baumwolle, rohe .

Baumwol.lengarn und Zwirn aller Art Baumwollenwaaren aller Art .

Bettfedern .

.

. . .

Branntwein und Weingeist in Fässern Butter und genießbares Schweineschmalz Büeher und Mufikalien .

Eichorienkafsee .

.

.

7,206.

23,124.

426.

5,522 25. l 30^ 480

Zentner.

Zentner.

2,584.

6,632.

21,72..).

512.

2,861.

872.

8,067.

4,285.

699.

5,112.

1,670 7,111 13,433 333 1,3l3 2^7 8,33l 1,607

720 4,350

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Uebersicht der nach Neu-Helvetia ausgewanderten und daselbst befindlichen Schweizer.

In

Bundesblatt

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Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1865

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

12

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

22.03.1865

Date Data Seite

248-260

Page Pagina Ref. No

10 004 707

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