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Schweizerisches Bundesblatt

XVll. Jahrgang. 1l.

Nr. 26.

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10. Juni 1865.

Jahresbericht de...

schweiz Generalkonsulat in London pro 1864.

(Vom 3l. Dezember 1864.)

An den h. Bundesrath.

Tit.

Am Ende des Jahres 1864 augelangt, kann ich es, einen Rückblick auf dasselbe werfend, ein segensreiches für England nennen. Jn seinem Fortsehritte durch keine oder nnr wenige nationale Kalamitäten, wie die Ueberschwemmung ..n S h e fff . e l o nn Monat Febrnar uno o.e Tumulte in V e l s a st im Juli beeinträchtigt , trug eine mehr als mittelgute Ernte und die sich erholende Baumwollindustrie, welche durch stets vermehrte Baumwolleinfnhren von allen Theilen der Erde den Aussall am nordamerikauiseheu Vrodnkte zu ersehen verspricht, merklieh dazu bei, dem englischen Handel jene ungewöhnliche Elastizität zu verleihen, die in den betreffende.. Einnahmeposten die beste Jllustration findet nnd dem Gouvernement erlauben wird, die Steuerlast neuerdings etwas zu erleichtern. Durch die Fluctnationen des nordamerikanischen Bapiergeldes (Greenbacks) und die starken Protectionszölle wurde der Markt in jener Riehtung so uuvortheill,.ast für die englischen Jmporteurs, dass dieselben sieh nach andern Absatzquellen umfahren und nun besonders Eoventr... und Dundee mit nicht geringem Erfolge in einigen Artikeln (Seidenstoffen, Mousseline) den schweizerischen , belgischen und Deutschen Fabrikanten die Märkte des Jnlandes streitig machen. Einen seltenen Ausseh.v..ng in

Bundesblal.... Jahrg.XVII.Bd.II

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^

der englischen Jndustrie nahm die Fabrikation von Flachszengen (Linnen, .Leinwand ..e.) in Jrland, begünstigt dnrch die hohen Breise der Baumwolle, und es gibt die Enltur des Rohmaterials den Farmern daselbst einen vorteilhaften nnd stets weiterer Ausdehnung fähigen Verdienst.

Theils durch die Ergiebigkeit des Handels, theils durch die besonders in diesem Jahre znr Bezahlung von Rohprodukte.., hauptsächlich Baumwolle, ausgeführten ungeheuren Summen von Speeie, wie auch die zahlreichen auf diesem Blatte gemachten Anlehen und die neu in^s Leben gerufenen Eompagnieen, beeinflusst, konnte sieb der Breis des Geldes nieht mehr den früher gewohnten Ansähen nähern. Jm Gegentheile riefen die soeben benannten Faktoren, vielleicht noch Bitweise durch eine Fnreht vor politischen Verwicklungen unterstützt, ans dem Geldmarkte fieberhaste Flnetnationen hervor, so z. B. waren wir zwei Male auf 9 ^, um sodann am Ende des Jahres mit 6 .^ zn schliessen, nachdem nicht we..

niger denn l 5 Veränderungen des Zinssusses eingetreten waren. Es mag wohl Niemanden befremden, dass unter solchen Umständen die ungesunden Elemente des Handels, wie unverdienter Eredit, Spekulation und Wechselreiterei, zum grossen Tl,eil zu Tage kamen und den. verdienten

Loose anheimfielen. Es ist jedoch ein gutes Zeichen der Solidität des

englischen Handels im Allgemeinen, dass wenn anch manche Failliten von Bedeutung das öffentliche Vertrauen zu erschüttern vermochten, deren Zahl noch lange nicht das erreichte, was man unter solchen storenden Zuständen zu erwarten geneigt war.

Hier mag noch als ein sonderbar erscheinendes ^aetumaugesührt werden, dass es besonders Gesellschaften mit unbegrenzter Verbindlichkeit (un^mi-

ted li^luy), wie die Eaft os England Bank in Rorwieh und die Leeds

Banking Eompaur. waren, welche der legten Krisis zum Opfer sielen, indem dieselben - gestuft anf d.e vou den Aktionären gebotene Garantie ihres Vermogeus, welches in vielen Fällen bloss imaginär oder null sein mag, und auf das ihueu aus demselben Grnnde geschenkte, unbegrenzte Vertrauen, --sich in ^Geschäfte und Bapier^Eirenlationeu einliefen, welche zu ihren Mitteln in keinem Verhältnisse standen. Auf ihr Aktienkapital, als einige Garantie, angewiesen, waren die Etablissements mit beschränkter Verbindlichkeit mehr oder weniger Darauf bedacht, ihre Geschäfte den zu Gebote stehenden Mitteln ...nzupafsen und entgingen in Folge dessen manchem Verluste oder vielleicht selbst einer Katastrophe.

^ie Ausdehnung des Haudels, welcher direkt oder indirekt die Jnteressen aller Klassen aneinander kettet , bewährte sich in der dänischen Frage als ein beinah^ allmächtiger Advokat der Richtintervention, da die gesammte Bresse nichts gegen den im ^inne der Erhaltung des Friedens si^ knudgebenden Willen des Volkes vermochte.

Dureh den während des legten Handelsjahres 1.^62^18.^3 sieh ergebenden Ueberschuss von 2,5^0.^00 L. .^t. und die grosse Spannkraft der kommerziellen Thätigk.^t, die trol^ der Ermässigung der Zolle dur.^

^

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vermehrten Umsatz und theilweise steigenden Eonsumo stets den alten Zah..

len des Totalertrags sich näherte, wurde es dem Finanzminister ermoglicht, bei Vorlage seines Budgets aus 1. April 1864 einige Ermässigungen der öffentlichen Lasten vorzuschlagen und in Kraft setzen zu lassen.

Es wurde nämlich die Einkommensteuer von 7 d. per L. St. auf 6 d. herabgesetzt, was einen Minderertrag von 1,200,000 L. St.

nach sich ziehen wird. die Zolle auf Zuker um ungefähr .^ der srühern Ansähe erniedrigt, wodurch die Zolleinnahmen einen muthmasslichen Verlust von 3,330,000 L. St. erleiden werden. Die Abgaben aus Feuerversicherung sur Waaren a..f Lager wurden um 50 ^ reduzirt Auch hier ge-

wärtigt man gegen früher einen Ausfall von 192,000 L. ..^t. Ver-

schiedene kleinere Aeuderunge.., die besonders den Kleinhandel betreffen, werben dem Staatsschatze etwa 10,000 L. St. weniger in dieser Rieh-

tung einbringen. Dagegen^ wird jedoch der Surplus pr. 1. April 186.^

ans nur 238,000 L. St. veranschlagt.

Die mit heute geschlossenen Einnahmstabellen geben die befriedigendsten Resultate und es mag ein kurzes Resumé derselben hier Blatz finden.

Einnahmen

auf 3l. Dez. 1864.

Livre^ Sterling.

Einfuhrzölle Eousumozoll

Stempel

Ta^en Einkommensteuer Vostoerwaltung Kronländer Verschiedenes

22,535,000 19,343,000 ..),468,000 3, ^6 l ,000 7,999,000 4,060,000 307,500 3,l5l,^74 7l), 125 .374

aus 3l. Dez. 1863.

Li.^re..^ Sterling.

livres ..^^xling.

.^3,42l,l)l)l) 886,000 17,74.^,0^0 1,598,000 9,^.^^,000 ^ 2l 6,^)0 3,^08,000 53,000 9,806,0^0 1,807,000 260,000 3,800,000 302,5^ 5,000 .^,89.), 120 2^,000 .^0,433,620 - 308,246 --

l -

^---

^-

^

^

..^ie merken daraus ersehen, ^ass trotz den oben angeführten namhasten .Reduktionen der Aussall gege.. letztes Jahr nur ganz gering ist, .oa^ wohl jede Erwartung übertraf. Wie man voraussehen musste, kouuten die Einnahmen an Einkommensteuern und Einsuhrzöllen denjenigen des letzte.... Jahres nicht glei.hkommen. Dagegen haben alle andern Rubriken und besonders der Eonsumo^oll ans Getränken ..... befriedigend zugenomm..n und ..^ie eben bemerkt... Reduktion kompensirt. Es bedarf der steigende Wohlstand des Volkes in. Allgemeinen wohl keines bessern Beweises,

als er in dem Umstande liegt, dass dasselbe sähig ist, die besteuerten

Gegenstände (Thee^ Wein, ^cker, .^pirituosen, Tabak ^^ in gros.erer Masse .^ls bisher zu kaufen. Ebenso hat die stusenmässige Erniedrigung von Zollen auf verschiedenen Artikeln dem Verkehr in denselben nur einen neuen Stimulus verliehen nnd besonders den in unserm Vaterlande befolgten Vlan, durch Erniedrigung der Zolle deren Ertrag zu heben, ge-

576 rechtfertigt, indem da, wo die Lebenskraft und Solidität der Stände im Allgemeinen fehlt, die Einnahmen, unter welcher Benennung sie auch aufgeführt sein mogen, leiden, im gegentheiligen Fall.. jedoch weiterer Ausdehnung mit je perminderten Lasten fähig find.

Die im Hanse der Gemeinen während seiner legten Simung durchgeführten verschiedenen Gesetzesporlagen ^sind hier weiter von keinem Jnteresse, ausgenommen der Metri^ ^....i.^l..^ and Mesures Act 1.^64, durch welchen das franzosische oder metrische System für Masse und Gewichte in England faeultatw eingeführt wurde, d.^h. Jedermann mag das be.^ sagte ^stem von nun an anwenden, ist jedoch dazu nicht gezwungen.

Eontrakte mogen mit Benutzung des metrischen Masses ausgefertigt .verden und es kann kein Abkommniss ^ ans diesem Grunde ungültig erklärt werden. Die Motion wurde unter den Auspizien der Herren Ewart, Adderle.^, Eobden und Finla^ dem Hause vorgelegt und mit deren^ Hülfe

durchgesetzt.

Die verschiedenen metrischen Masse und Gewichte und deren legales E.^uivalent in England, Jrland und Schottland, lauten wie folgt: Längenmasse.

Metrischer Rame.

Englisches Ea^uivalent.

Meile.

.^..rd.^.

M^riameter . . . 6 Kilometer . . . Heetometer

.

.

.

--

109

. . .

-

-

Dekameter . . . Meter . . . . -^ Deeimeter . . . - - .

Zentimeter

Millimeter

Fuß.

Zoll.

0 1

11,9 10,79

376 1093 10 1 -

. . . -

1

t ,079

2 0 -

9,7079 3,3708 3,9371

-^

-

-,3937

-

-,0394

F l ä eh e n m asse.

Metrischer Rame.

Englisches E.^uivalent.

.^.cre^.

Heetare . . . . . . . . . .

Dekare . . . . . . . . . . .

A r e

.

Eentiare

.

.

.

.

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.

.

.

.

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.

.

.

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.

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.

-

-

2 -

^qu^e v.^d^.

2280,3326 1196,0333 119,6033

1 , l9 6 0

577 H o h l m asse (capacav).

Metrischer Rame.

Englisches E.^.ivalent.

^int.s.

.^ua^ers. ^u.^els. ^icl^s. .^allou^. ..^u.^ts.

^iloliter

. . .

Hektoliter Dekaliter

.

.

.

.

Lit

r

.

^Deeiliter

Eentiliter

.

-

.

--.-

.

^

. .

3 -

.

-

-

-

Stein.

---

Sounds.

.^fund.

..^unces Unzen.

6 10 8 2

9 7 0 3 3

.5

7 1

-

Milligramm .

.^.^

0,077 1,6077 1,76077 0,176077 0,0176077

E.^uwalent in englischem Gewicht.

19 1

.

.

.

.

^

^

.

.

.

-

^ones.

.....^vts.

Zentner.

.

.

-

-

0 0 -

-

G e w ichte.

Metrische Ramen.

Millier . .

Ouintal . .

M^riagramm Kilogramm .

Heetogramm .

Dekagramm .

Gramm .

Deeigramm .

Eentigramm .

^

0 0,77

0 0 0

2 3 1

3 2

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

.

--^

-

-

-

.

.

---

.

-

-^

^ .

^

-

-

1^a^ns.

Drachmen.

15,04

6,304 11,8304 4,3.^30 8,4383 5,6438 0,56438 0,056438 0,0056438 0,^0056438

Es ist bemerkenswert^, dass die Massregel nicht nur wegen der Wüuschbarkeit einer Einförmigkeit in den Massen und Gewichten mit Frankreich, Jtalien ^e. besur.^ortet wurde, sondern auch aus dem Grunde, weil Uhreumaeher und Mauusaeturisten von technischen Instrumenten, die eine grosse Genauigkeit in der Znsammense^ung erfordern , erklärten , in der Vräeifion ihrer Artikel nur u.it grosser Schwierigkeit mit deu franzosiseheu und s^weizerisehen Jndustriellen koukurriren zu kounen, da deren Arbeiter au dem metrischen Systeme eine viel leichtere und pr.^isere Methode ^ur ^usammensel^ung oder Aussührung verschiedener Arbeiten, die viele Arbeiter ^gleich beschäftigeu konnen, besinn.

Die Jmport^Tabellen ans ^l. Oktober und die Er^port-Tabellen aus 30. Rovember Beigen eine bedeutende Vern.ehrung gegen lentes Jahr und es sind die resp. Zahlen von einer Hohe, die früher nie in diesem .^onigreiche erreicht wurde.

Mau schält die T o t a l - E i n s u h r je in deu 10 mit 30. Oktober endenden Monaten :

pro 1864 aus ,, 1863 ,,

.

.

.

.

.

.

.

.

.

L. 181,283,856 ,. 156,561,228

578 und die Total.. A us su h r je in den 11 mit .^). Rove.nber endenden Monaten :

pro 1864 auf . ^.^ .

.

.

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.

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.

L . 148,340,8^.5 ^ 132,^5,368

Es muss dabei jedoch in Betracht gezogen werden, dass manche sehr wichtige Artikel im preise stiegen ; aber selbst bei. ein.^.u entsprechenden Abzuge dasür, können diese Resultate als höchst befriedigend angesehen werden.

Jn den E i n s u h r e n finde ich bei vorgenommene.. Vergleiehung eine Z u n a h m e in Weinstein, Krapp, Garaneine, Guttapercha. Knpser r.^.dns, Zinn, Terpentinol, Salpeter, Terpentin ungereinigtes .

Baumwolle, Flachs, Hanf, Jnte, Eoeo, Oelkuehen, vegetabilische ^tosse (Fasern) zur Bereitung von Bapier, Baumwollsaamen, Flachsund Leinsamen, Tabak unverarbeitet, Eautschoue .

Schafwolle, Ziegenhaare, Borsten ; gesalzenes Fleisch, Schweinefleisch geräuchert, Bntter, Käse, Eier ; Ochsen, Schafe, Kälber, ^ehweine, Jngwer, Muskatnüsse, Jamaieapseffer, gemeiner Vfeffer, Apfelsinen , rasfinirter ^ncker, Wein, Brandy , Bauholz ; Fensterglas, Spiegelglas, Kupfer verarbeitet und roh, Stahl m.verar^

beitet ;

Sehreib- und Druckpapier, unvollendete Wollenmanusakturen ; gegerbte Häute, Handschuhe ; gezwirnte ....^eide, Seidenstoffe, Wollengarn, Hefe.

- dagegen eine A b n a h m e iu Asche, Knochen, Bimftein, Molassen, Guano, Petroleum, Silbererz ; Judigo, Valonia, Hopfen, Valmol, Olivenol, Kleesaamen ; Rübsaamen, Tabak, Mahagoniholz ; Kartoffeln, Weizen, Gerste, Hafer, Erbsen, Bohnen, Mais, Weizenmehl, Korinthen, getrocknete Trauben, Zimmet, Thee ;

^peck, Schinken, Talg ;

Wolle von Alpaeea und Llamas, frische und getrocknete Häute; Rhum, unraffinirte... Zncker, Taschenuhren, Baumwollwaaren, Schuhe, ^eidenbänder , beiden, Sammet oder Blüsch, indische Seidenstoffe, wollene .^hawls, Halstücher und Fazzoletti.

Jm T r a n s i t zeigte sieh eine V e r m e h r u u g in Eautschoue, Guano, Betroleum, Quecksilber, Molassen, Knpfer roh und verarbeitet, Baumwolle, Jndigo, Ha^.f, Jute, H^feu, ^a-

^

579

b.ak roher und verarbeiteter, Flaehssaamen , Rübensaamen, Leinsaamen, Weizenmehl, Kaffee, Eoeos, Thee, Rosinen, getrocknete Trauben, rasfinirter Zncker, Käse; ^e^irnte Seide, Seidenstoffe und Satin, Baumwollwaaren, Schreibund Druckpapier.

--- anderseits jedoch eine V e r m i n d e r u n g in .Weizen, Balmol, Eoehenille, Wolle, Wein; Talg, Speck und Schinken; Rhum, Brandy, unrassinirter Zucker ; getrocknete und srisehe Häute, Ziegenhaare verarbeitet;

...

Rohseide ;

Seidenbänder, Seidensammet, indische Seidenwaaren, Handschuhe.

Aus den E x p o r t der Produkte und Fabrikate des britischen Königreichs übergehend, ergibt sieh eine S t e i g u n g derselben auf Alkali, Steinkohlen, unverarbeitetes Zinn, Zink verarbeitet und unverarbeitet ; Topserwaaren, Vorzellan, Flintglas; Eisenbahnwagen oder Waggons. Messer, Gabeln, Scheeren , chirnrgische und anatomische Jnstrnmente , Werkzeuge von Stahl und Eisen, Ambosse, Sägen, Sehraubstocke, Hämmer ^e. , Masehinen (ausgenommen Loeomotive nnd Heizer) ^erarbeitetes Kupfer, Britannia^inn.

I^pier m.^cl^ und Reusilbersabrikate ; Baumwollwaaren gefärbte, gewobene und gebleichte, Baumwollgarn, Woll- und Kan.mwollmanusaetnren, Flanellen, Woll^euge (mit andern Materien vermischt) sür Westen, wollene Artikel für Vosamentirer, Kramereien und Vn^waaren, ^äcke, Jnte verarbeitet und unverarbeitet, Leinengarn, L.einenzenge , ^eidenzwirn und ^eidengarn, gemischte Seideustosse .

.^chnhwaaren, Lederarbeiten sür andere Zwecke (Sattlerei ..e.), Hüte; Sehreib- und Druckpapier, Schreibmaterialien .

...^elsaamen ; geistige Getränke (mit ^lusuahme von Bier ^e.).

Ein F a l l e n in den E x p o r t s ergab sieh anf

^alz^

Roheisen und Stabeisen, unverarbeitetes Knpfer, Messing aller Arten, .

Weissbleeh, unverarbeiteter Stahl,

.Wasfen aller ^rt, Dampfmaschinen, Riegel, Angeln, Haken ; Rägel,

Stangen, Eisenbahnschienen .e., Telegraphendraht; ^usswaaren, Eisenreise und Ketten, verarbeitetes Eisen aller Schinken, Bntter, Käse, Bier ..e. .

Häringe ;

Art;

580 Bouteillen, Spiegelglas, Seife, Stearinkerzen, rasfinirter ^ucker, Leder ungegerbtes, gegerbtes und verarbeitetes, Schafwolle, Woll- und .Kammgarn, Jntengarn, Seiden nastüeher, Seidenbänder, gemischte Wollwaaren, Bettdecken, Teppiche und baumwollene Zeuge, Blüfch, Wollstrümpfe und Baumwollstrümpfe, Stricke und Schnüre, Leinenfaden.

Wie z^ erwarten stand, baben die hohen Breise der rohen Baumwolle Versuche ^nr Einführung und Aeelimatisirung dieser Bflanze m bedeutendem Massstale hervorgerufen, und laut den verossentliehten Statistiken haben diese Bestrebungen einen guten Erfolg, insofern nämlich die Einfuhr stets zunimmt.

Die Einfuhr je in den 11 mlt dem 30. Rovember endenden Monaten

von 1862, 1863 und l 864 vertheilt sieh wie folgt: 1864.

1863.

Zentner.

Vereinigte Staaten .

Bahama und Bermudas Mexiko . . . . .

Brasilien . . . .

Türkei . . . . .

Eggten . . . . .

Brittisch Ostindien .

Ehina . . . . .

andere Länder . . .

Zentner.

..862.

Zentner.

. 119,095 46,201 74,0l 0 . 329,990 214,216 39,.)16 .

198,046 147,722 19, l 54 . 288,380 182,97^ 17.^941 . 153,637 68,^82 33,844 . 912,227 7.)1,847 440,554 . 3,784,562 2,964,278 2,8l 8,1 t 8 . 691,^94 23.^,244 ..2,35.^ . 290,365 159,986 15l ,094 6,767,896 4,720,853 3,759,081 und es drängt sich Einem hierbei unwillkürlich der .^ehluss aus, .^ass in Folge stets wachsender Zuflüsse der Breis des Artikels^ sich uach und nach den alten .^lnsä^u nähern muss.

Jn der Ausfuhr oder besser gesagt dem Transit oon Baumwolle in der gleichen Beriode zeigt sich keine verh.ilt..issmässige Vermehrung, was schließen lässt, dass der Kontinent n.el,r ^nnd mehr die Baumwolle direkt bezieht. Dies wird übrigens, wie ieh glaube, im Allgemeinen nicht viel an obigen Broportionen ändern.

England e^portirte je in den 1l mit dem 3.). Rovember endenden

Monaten von .^ach Rnssland . . .

,, Breussen . . .

,, Hannover . .

,, den Hansestädten ,, Hollaud . . .

,, andern .Ländern .

.

.

.

.

.

.

1864. ^863.

Zentner.

222,346 1.^2,678 l ^41 98,68l 49,663 54,43.)

481,786 359,770 4l)l,82l 359,844 88.^,021 9l)9,438 2,052,7^8 1,934,841 Rentner.

1862.

67,496 84,342 78,408 283,^ 40l,82l 997,512 1,814,905 Zenlner.

581 Es thut mir leid, Jhnen betreffs der in diesem Jahre von der Schweiz importirten und dorthin exportirten Waaren ..e. mit keinen Statistiken aufwarten zu konnen, da die Schweiz als Binnenland keine direkte Einfuhr nach England hat und ihre Jmportation und vice versa sich unter die verschiedenen Rubriken wie Frankreich, Belgien und Holland verteilt.

Dagegen glaube ieh, es dürste in Ermanglung dieser Details eine Uebersicht der .Quantitäten und Bestimmungsorte der von England ausgeführten Manusaeturen, welche mit unserer einheimischen Jndustrie zum Theile konknrriren, der Beachtung werth sein. Die betretenden Angaben gelten für die 1 1 mit 30. Rovember endenden Monate dieses Jahres :

1864.

1863.

L. Sterling.

L. Sterling.

F e r t i g e K l e i d e r wurden für 2,281,817 gegen 2,468,022 ausgeführt; davon kommen anf Australien

allein

Die

. . . . . . . . . 1,066,878 ,, 1 ,252,l)00

im Verhältnisse stärksten Abnehmer

sind hiernächst: Egypten . . . . . . . . . .

Brittische Besitzungen in Südafrika . .

,, ,, ,, Nordamerika .

Baumwollgarn:

1.)3,728 ,, 178,572 " 187,011 ,,

1864.

Pfund

L. Sterling.

86,607 128,239 277,801 1863.

Pfund.

..... Sterling.

Der Total-Export

betrng

. . . 69,592,354 8,414,521 67,611,677 7,114,625

Davon gingen nach .

Brittisch Ostindien Hansestädte . . .

Holland . . .^ .

Jtalien . . . .

Türkei . . . .

Russland . . .

Ehina und Hongkong

16,349,027 2,1840. ..^15,400 14,967,371 1,779,307 1^172,4l3 11,933,.^ 1,266,611 10,292,794 6,243,826 640,938 7,496,574 6,448,709 77l,072 5,818,6.^3 2,^30,748 399,043 1,^0,913 1,835,693 226,09.) 2,004,184

B a u m w o l l w a a r e n.

weisse, glatte,

Bards.

1864.

L. Sterling.

2,39.^,940 l ,^3,463 l,l)34,680 662,812 ^1,190 163,311 2l 5,084

1863.

Bards

L. Sterling.

ungemusterte 1,015,8.^8,^18. .^4,9l^,920 997,32^481.20,649,725 gedruckte, gesärbte und bunt gewobene Banm...

wollwaareu 60l ,192,23l. 15,854,022 540,338,332.12,779,244 Total-Ex,port ^,617,050^49.40,769,942.^1,537,^3^3^.3^2^.^7

582 Davon kommen ans .

1864.

1863.

L. Sterling.

.^ards.

L. Sterling.

Britisch Ostindien 434,286,429 10,403,242 ^9l,892,959 10,069,066 Brasilien . . 135,531,122 3,525,799 ...l ,156,433 1,803,115 Türkei . . . 132,404 ,355 3,416,784 146,960,918 3,260,6l9 ^pten . . 100,409 ,271 2,368,97l 88^,738,341 1,627,784 .Westmdien ohne engl. Besitzungen 67 ,495 l,582, 521 54,701,466 1,214,872 ^,083 1,832, 465 43,007 ,461 1,063,212 .Ehina ^ Hongkong 65,906 Vereinigte Staaten 62 ,284 ,709 1,632, 685 63, 733 ,256 1,4 l 6,440 773,810 Serien ^ Balästina 52 ,081 ,561 1,123,^207 53, 430,060 74t,^521 26, 856 ,128 566,786 ^Ehili . . . 33 ,753 ,017 Britisch Westindien 32 ,781 ,619 77l, 697 31, 930 ,127 722,884 Vortugal, Azoren und Madeira 30 ,544,955 818, 450 36, 187,406 817,050 ..^onigreieh Jtalien (vorz. ..Neapel) 39 ,349,416 1,151, 284 45, 150,747 1,065,133 .Mexiko . . . 34 ,330 ,111 924, 3l5 33, 523 ,060 787,745 796,323 ^en-Granada . 47 ,351 ,559 1,107, 374 36, 743 ,963 Australien nur . 15 ,582 ,858 .525, 263 21, 606 ,989 659,007 Daraus geht hervor, dass England ungefähr ^ seines ganzen Ex^ ..^ards.

portes in Baumwollgarn und Baumwollwaaren nach seinen Besitzungen in Ostindien absetzt, dass Rorddentsehland nnd Holland die bedeutendsten Abnehmer von englischem .^arn in Europa sind, welches von dorten .in Transit nach dem innern Deutschland ...... geht und theilweise als verarbeitet wieder zurückkommt.

Banmwollwaaren werden im Verhältnisse nieht so viel naeh dem Festlande verkaust. Die Hauptkauser nach Ostindien sind die Türkei und Eggten, Brasilien, Westindien, .Hongkong, Verein^ Staaten Rordamerika^s und die sudamerikanisehen ^reistaaten.

Jtalien (vorzüglich Reapel und Sizilien) nimmt eine hervorragende Stelle im Verbrauche von englischen Garnen wie Baumwollwaaren ein.

K u r z w a a r e n , Vutz.^ nnd V o s a m e n t i e r w . . a r e n :

Total-Aussnhr im Werthe von . .

Davon kommt auf: Vereinigte Staaten . . . . .

Australien . . . . . . . .

Enaliseh Nordamerika . . . . .

Britische Besitzungen in Ostindien .

,, ,, ,, Westindien .

,, ,, ,, Süd^rika .

Ehannel Jslands . . . . . . .

Eggten . . . ^ . . . . . .

1864.

4,460,683 745,514 767,857 636,268 203,098 l 93,277 258,357 362,268 151,442

L. Slerllng.

1863.

L. Sterling^ 3,959,552 585,104 82.^,52.^ 577,580 201,710 174,025 119,669 264,471 156,580

583 L e i n e n ga r n :

1864.

L. Sterling.

Total-Aussuhr . . 38,003,893 2,821,913 Spanische und eauarische Jnseln . . 12,548,658 862,535 Hansestädte (^Transit) 8,372,846 738,48l Holland . . . . 3,48.^,937 ^ 259,882 Gibraltar . . . 3,000,023 172,703 ^fund.

1863.

.... Sterling.

34,884,444 2,276,932 12,075,589 739,922 5,847,17l 436,l66 3,549,354 214,980 2,521,880 132,0l9 ..^fund.

S t ückg ü t e r v o n L e i n e n a l l e r A r t : .^ard.^.

1864.

L. Sterling.

1863.

^ard.^.

L. Sterling.

weiss und glatte un-

gemusterte Leinwand 168,048,714 5,905,228 141,874,298 4,456,065

weiss oder blau gewür-

selt, gedruckt, gefärbt 11,588,603 460,982 Eambries uud Linon 4,858,774 179,547

6,l58,25.) 225,735 6,942,809 227,123

Damask und geblümte

Leinwand . . .

1,416,185 90,174 1,276,595 72,l50 ^egeltuch^einwand 6,365,03.l 357,^88 5,875,037 303,340 Total-Ex.port ^192,277,307 6,993,519 162,126,992 5,284,4li3

L e i n w a n d aller verschiedenen Ländern :

A r t e n verteilt sich wie folgt nach den

1864.

L. Sterling.

Vereinte Staaten 71,l55,003 2,308,847 Euba . . . . . 17,26l,374 691,601 Brasilien . . . 9,33.^,468 326,046 Hansestädte (Transit Deutschland) . . 8,187,433 398,967 Jtalien (insbes. Neapel) 4,504,794 199,067 Britisch Westindieu 6,354,..)^ 197,061 Australien . . . 5,6.^4,604 ^31,339 Britisch Ostindien . 4,.539,49l 203,940 Ehili . . . . 3,^3,130 1l0,3l5 St. Thomas . . 3,393,419 112,541 Frankreich (inel. Traufit) ^,17^,343 184,l)12 H.^ti . . . . 3,027,^92 1l5,861 Spanien und eanarische Jnseln . . 2,124,684 104,359 Vern . . . . . 2,017,^74 65,530 .^ards.

1863.

^. Sterling.

63,950,385 1,779,389 11,733,08l 4l0,668 7,473,849 2.5,586 8,906,334 342,543 4,474,043 185,576 5,^29,8.^4 158,2l 8 5,078,764 19l,66.^ 2,697,102 1l2,330 2,884,893 80,314 3,320,547 100,249 2,831,448 162,299 3,996,935 135,081 1,806,6^6 90,484 3,214,094 89,768 ^ards.

Wie schon früher bemerkt wurde, erfreut sieh dieser Jndustriezweig einer starken Ausdehnung und es ergibt sich aus diesen Statistiken, dass

584 mit .Ausnahme der Hansestädte oder besser gesagt Deutschlands ..e. , welches sich selbst mehr mit eigenen Mannsaeturen bedient, und von Ha^ti und Beru, nach denen der Handel politischer Ursachen halber sehr gesährdet war, alle andern Konsumenten - der bedeutendste, Nordamerika, voran - beträchtlich grossere .Quantitäten absorbirten.

S e i d e n w a a r e n , breite Stückgüter, Modeartikel von Seide und Satin, Velvet, von grauen Zeugen, nnr von Seide .

1864.

1863.

L. Sterling. ^ard.^. L. Sterling.

Total-E^ort . . . 1,719,832 354,400 2,03l ,949 371,893 Eggten . . . . 492,828 121,757 716,66..) 143,3^7 vereinigte Staaten . 412,633 73,349 514,910 93,050 Australien . . . 141,601 27,927 193,881 33,157 Frankreich . . .

76,355 21,335 44,896 9,639 .^ards.

S ch n u p s t ü eh e r , ..^ eh ä r p e n , S h a w l s , nur von Seide

Total^port . .

Eggten . . . .

Frankreich . . .

Vereinigte Staaten Australien . . .

1864.

L. St.

178,263 265,412 48,829 95,412 16,.)57 26,214 15,937 17,270 2,009 2,774 Duzend.

1863.

L. St.

189,^30 256,826 28,825 60,016 12,4l7 19,354 3,222 3,750 4,327 4,547 Dutzend.

S e i d e n b a n d , nur von ^.eide .

Total-Er^port . .

Vereinigte Staaten E^pten . . .

Australien . . .

1864.

78,878 23,262 19,045 1.^,792 Pfund.

L. St.

96,840 28, l 83 19,208 22,628

Pfund.

l863.

79,631 20,547 17,420 15,622

L. St.

99,658 23,748 20,957 21,5l8

Die Aussuhr von .^.eidenzeugeu hat im Allgemeinen abgenommen, die in Bändern jedoch ist sieh am ehesten gleich geblieben. Bemerke.....^ werth ist, dass in den ^wei ersten Kategorien England mit Erfolg in einigen Sorten die Märkte des Kontinents zu bekämpfen seheint , wie die vermehrte Absenkung beweist.

W o l l e n . ^ und K a m m gar n .

1864. .

1863.

L. St.

Pfund.

L. St.

Gesammt^port . 29,793,121 5,053,383 30,059,120 4,674,146 Hausestädte l^ Transit Deutschland ..e.) . 17,636,662 2,770,531 18,332,876 2,697,398 Holland . . . . 6,636,102 1,286,612 6,697,254 1,143,789 Russland . . . . 2,004,226 398,530 964,.^ 163,843 Frankreich (inel. Transit) 1,569.468 295,756 1,730,567 349,4l2 Hannover . . .

625,995 95,651 228,098 30,388 Pfund.

585 Ein grosser Theil der nach den Hansestädten und Holland ausgeführten Garne ist für die grossen industriellen Bezirke Deutschlands bestimmt, wo die billige Handarbeit es erlaubt, einige der damit erzeugten Manufakturen wie Strickwaaren,^ .Koketterien ..e. , mit Ersolg nach England zu importiren.

W o l l e n e und g e w i r k t e M a n u f a k t u r e n .

^ards.

1864.

^ St.

1863.

^ards.

^. St.

Tücher .^ Manusaklu-

ren: nur von Wolle 18,928,264 3,127,073 15,787,887 2,542,325 von Wolle und an^ dern Materien . . 9,036,056 1,129,636 10,127,606 1,151,916 Total-Ex^ort 27,964,317 4,256,709 25,915,493 3,694,241 Vereinigte Staaten 5,173,594 699,528 4,557,630 610,^22 Britisch Ostindien 3,826,846 562,000 2,551,832 360,572 Britisch Nordamerika 2,940,961 429,161 2,582,8.^0 338,146 Ehina und Hongkong 1,616,54t 280,569 1,518,192 279,639 Brasilien . . . 1,216,812 126,704 1,079,341 104,348 Beru . . . .

946,450 146,156 846,462 136,599 Argentinische Republik 811,526 102,400 695,734 85,393 F l .. n e l l e n (l) und B e t t d e k e n (ll^ pon Wolle : 1864.

1863.

.^ards.

^. Sl..

.^ards.

L. St.

Gesammt-Ex^port l. 8,187,944 5l3,179 6,995,322 44^,273 .

ll. 6,867,346 724,300 7,059,302 689,433 T e p p i c h e und b a u m w o l l e u e Z e u g e .

1864.

^axd^.

1863.

L.

St.

^ard.^.

L^S^

Total-E^port . . . 5,720,679 837,4^ 5,777,092 737,570 Vereinigte Staaten . 1,.^,^27 2^8,6.)1 1,61^11 229,186 Frankreich (inel. Transit) 596,718 75,223 918,421 9^,764 Britisch Nordamerika ^ 406,409 51,03^ 407,715 42,991 Australien . . . . 3^^,4^3 44,992 496,843 49,^27 GewobeneStoff.^.

1864.

1863.

L. St.

^ards.

L^ S^.

nur von Wolle 40,333,485 2,6l)1,51l) 42,432^4..) 2,532,910 mit andern Materien vermischt . . ^136,44^,633 ^,54^,45^ 1l)4,892,964 4,898,989 Total-E^port 176,781,118 10,148^969 147,325,604 7,431,899 ^ard.^.

586

1864.

^ard.^.

L. St.

1863.

^ards.

L. St.

Davon gehen nach den

Vereinigten Staaten 45,880,606 2,006,970 41,767,406 Hansest..dten(Trans.)33,393,678 2,686,227 23,129,902 Frankreich ,, 15,443,405 906,727 17,133,539 Ehma ^ Hongkong 13,148,096 874,363 8,276,044 Britisch Nordamerika 7,988,070 367,905 3,847,431 Holland (Transit) 7,644,856 426,883 7,522,.526 Jtalien . . . 6,927,737 344,178 8,024,7l8 Australien . . 7,460,652 402,140 6,948,119 Tro^ der

ungünstigen Zustande des Geldmarktes und

1,7l 7,336 1,225,112 993,135 ....81,017 167,307 409,178 361,923 352,901 der steten

Schwankungen des Ziusfnsses blieb dieses Jahr in der Bildung neuer

Eompagnien nicht nur nicht im Rückstande gegen das letzte, sondern es zeigte

die Zahl der im J. 1864 gebildeten Gesellschaften , wie anch das be-

treffende Gründungskapital, eine Annahme. Es wnrden in diesem Jahre 282 Eompagnien mit einem Gründungskapital von L. 106,523,000, das

bis auf L. 155,887,500 erhobt werden kann, gebildet. davon sind L. 12,545,800 bereits einbezahlt. Von allen diesen Gesellschaften ist nur e i n e mit unlimitirter Verbindlichkeit. Es ist hiebei zu bemerken, dass wenn auch die Mehrzahl der Eompagnien ihren Si^ in England selbst haben und ihr Wirkungskreis sieh nicht darüber erstreckt, doch eine sehr grosse Anzahl derselben stch über alle Welttheile vertheilt.

^ie berührten Gesellschaften lassen sich ihrer Ratnr nach wie solgt klassieren : Bevollmächtige ^ründung^ .Capital.

Kapital.

.^lnbezahlt.

^. Sl..

19 26 78 10 11 2l 22 41 6 48 282

für ,, " ,.

,, ,, ,,

Bauzwecke, mit 25,600,000 ^inanz ^ Escompte 38, l 50,000 Fabrikation ..^Handel 38, l 95,000 Eisenbahnen 12,510,000 Versicherung 9,200,000 Schisffahrt l 4,800,000 Hotel-Ankauf, -Er^ richtig ^ .^Betrieb 1,990,000 ,, Bergwerke 4,189,500 ,, Gas 1,280,000 ,, Verschiedenes 9,973,000 Eompaguien mit 1.^5,887,500

L. ^.

L. St.

16,300,000 23,550,000 29,2l 0,000 6,860,000 4,925,000 1l ,250,000

1,58.^,000 2,2l3,750 3,608,500 848,000 585,000 997,500 397,700 775,250 179,^0 1,356,100 12,^4.^,800

1,950^000 3,265,000 880,000 8,333,0^0 108,^23,000

^

^

587

Daneben wurden vou 48 bereits bestehenden Gesellschaften mit einem

^...ündungskapital von zusammen L. 35,315,000: L. 7,844,000 neu eingefordert und an dieselben für Brämien einbezahlt:

" 3,839,833.

Die in diesem Jahr aus diesem Blatte kontrahirten Anleihen folgten sich, wie nachstehend :

Januar.

März.

April.

D ä n e m a r k für L. 1.200,000 zu 93 à 5 ^ mitZahlungsterminen bis 20. Jnni.

B o l i v i a sur L. 1,000,000 in 7 ^ Bonds zu 88; dieses Anleihen wurde in der Folge zurückgezogen, weil sich nicht genügend Liebhaber vorfanden.

V e n e z u e l a für L. 1 ,500,000 zu 60 (oder 55 mit Rebenvortheilen) a 6 ^, von der General Credit Company ein-

geführt und durch Aussnhr.^olle gesichert.

S ch w e d e n sur .L. 2,223,000 zu 92.^ .^ (oder 91^,

Rebeuvortheile inbegrisfen) a 4^ ^e.

A n g l o .. s r a n ^ o s. 6 ^ M e x^ i k o - A n l e i h e n für

L. 12,365,000 zu 63 (oder 6l ^ Rebenvortheile inbegriffen.) Davon ist das Ergebniss von L. 4,365,000 dieser Gutscheine der sranzosisehen Regierung auszubezahlen.

R ussl a n d sür L. 6,000,l)00 zu 85 .. 5 ^., in London und Amsterdam ausgegeben.

Rovember. E g y p t e n für L. 5,704,200 zn 93 in 7 ^ Obligationeu, mit Jnteresseu vom t. ...^.^tober, tilgbar in 15 Jahreu, Zahluugstermine bis 1. April 1865.

Vorschuss von .L. 2,000,000 der ..^iete Générale ^nomane an das t ü r k i s eh e G o u v e r n e m e n t , in Zahlungsterminen bis 31. Juli 1865, gegen Sicherheit des Zehntel

auf Wolle.

D o n a u f ü r st e n t h ü m e r sür L. 9 l 6,000 ^u 86 a 7^, mit Zahlungsterminen bis April 1865.

D ä n e m a r k sür L. 728,000 zu 94.^ a 5 ^, mit Zahlungsterminen bis 15. Februar.

Dezember. M o n t e v i d e o sür L. 1,000,000 zu 60 in 6 ^ Obli.^ gationen, Einzahlungen bis 31. März 1865.

Jn Staatsvaluten waren die Geschäfte kaum so bedeutend wie lentes Jahr, diejenigen, woriu am meisten gemacht wurde, waren: Das Concederete Colton Loan, defseu Rotiruugeu wol.^l selten gesehene ^ehwankungen erlitten. Der niederste Ansal^ war ,^n 38 im Monat Januar, der hoehste a 85 im September dieses Jahres.

S p ani s h V a s s i v , Anlehen.

Mexikanisches,

Jtalienisehes und E^ptisches

588 Der hochste Breis, den die englischen Eonsols in diesem Jahre erreichten, war am 2.^. Mai mit 9l ^, der niederste am 9. September mit 87..^, so dass der bedeutendste Unterschied, welcher sich in der Rotirung dieses Staatspapiers in dem angegebenen Zeitraum ergab, 4^ ^ (gegen

3.^ ^ im J. 1863) betrug.

Die besagte Rente stand am 1. Januar 1864 91^, und am 31. Dezember 1864 89^; es ergibt sich somit zwischen den Ansähen der Erossnnng und dem Schlusse des Jahres ein Fall von 1^ ^,.

Der heutige Baarporrath in den Behältern der Bank von England

beträgt L. 14,100,974 gegenüber L. 14,362,605 am gleichen Tage vorigen Jahres, alfo eine Verminderung von L. 26l ,631.

Die Vorräthe der Bank erreichten den höchsten Stand

am

...3. März 1864 mit L. 14,429,201 und den niedrigsten am 4.Mai^ mit L. 12,454,244.

Wie ich schon im Ansange bemerkte, zeichnete sich dieses Jahr durch häufige Schwankungen des Zinssusses aus, welche --^ 15 an der Zahl sich wie nachstehend folgten: Am 21. Januar wurde der Diskonto von 7 ^, durch den sehr niedrigen Stand des Geldvorrates in der Bank von England beeinflnsst, aus 8 ^ erhoben, um am 11. Februar ans 7 ^ und am 25. Februar ans 6 ^ reduzirt zu werden, bei welchen. Stand es bis l . Mai verblieb.

Am folgenden Tag stieg der Zinsfnss auf 8 ^ und bereits am 5. des

gleichen Monats aus 9 ^. Dieser hohe ^tand danerte jedoch nicht lange, denn schon den 19. Mai ging der Diseonto aus 8 .^, am 26. Mai aus 7 ^ und am 16. Juni auf 6 .^. herunter.

Am 2.5. Juli erhohte die Bank von England neuerdings den Zinsfnss ans 7 ^, am 4. August ans 8 ^ (8^ und 9 ^ wnrden sür Vorschüsse gefordert) und am 8. September aus 9 ^ ans welchem Standpunkte derselbe bis 10. Rooember blieb, allwo der Diseouto ans .^ ^ herabgese^t wurde. Eine weitere Herabsel^nng erfolgte am 24. Roveml.er^ auf 7 ^ und am 15. Dezember aus 6 ^, mit welchem Zinsfusse das Jahr schloss. Es ist der umsichtigen Haltung der Direktoren der Bank von Eugland zu verdanken, dass in diesem Jahre nieht noch hohere Zinsnotirungen eintraten, indem dieselben, sobald sieh jeweilen die Geldsendungen nach Judien und Eghpten in grossartigem Massstabe ^eigten, den Breis des Geldes erhohten und dadurch die Ausführung des werthvollen Metalls verhinderten.

Hier mag auch aus die steigende Wichtigkeit der vom Staate eingeführten Bost-Sparkassen hingewiesen werden , die solgende kleine Uebersi.ht wird die Bedeutnng dieses Jnstitutes veransehauliehen, welches bereits ansängt, recht eigentlich der Banaler der arbeitenden Klassen zu werden.

589 Jn den legten vier Wochen dieses Jahres wurden angelegt: Bei S p a r k a s s e n:

L. 21,0l7. 19. 9, und herausgenommen L. 337,295. 14. 2.

B e i B o st - S p a r k ... s s e n :

L. 42,607. 12. 1, und herausgenommen

.L. 31. 10. ---.

Von den Einlagen legerer rühren L. 6,977. 12. 1 von Ueberträgen von den Sparkassen her. Der Zins, welcher bei den Vost-Sparkassen vom Staate vergütet wird, ist 2.^ .^ und es beweist die verschwindend kleine Summe von L. 31. l0, welche zurückgezogen wurde, und die bedeutende Uebertragung von ..^rivat-Sparkassen-Geldern sprechend, welcher ^unft sich dieses Jnstitnt erfreut.

Ebenso laden die günstigen Erfolge der Coo.^r.^ve ^o.^en.^, welche für den Arbeiter einen Eonsumoverein mit einer Sparkasse vereinen , zur Nachahmung ein. Das blühendste dieser Jnstitnte besteht in Rochdale, dem Wohnsitze von Richard Eobden.

Assekuranz.

S e e v e r s i eh er u n g.

Jn dieser Branche ereignete sieh in den legten 12 Monaten nichts Besonderes. Es war dieses Jahr bis zum Herbst ein gewinnreiches für die Versieheruugsgesellsehaften ^e. , am Ende des Jahres jedoch war das Gegentheil der ^all und zwar in einem hohen Grade. Es wurden wäh-

rend dieses Jahres 9 Gesellschaften gebildet.

F e u e r v er s i eh e r u n g.

Rach den lel^tbekaunten Statistiken betragen die im Jahre 1863 an das Gouvernement bezahlten .Abgaben aus^enerversieheruugen L. 1,715,123.

(Spätere Details sind uoch nieht verofs^.tlicht oder dem Handelsstande bekannt geworden.) 8 neue Gesellschaften wurden gegründet, 5 bestaudene losten sieh auf. Das zu Ende gegangene Jahr war ein sehr ungünstiges für diesen Zweig, besonders was ausländische Volieen betrifft.

L e b e u s v e r s i eh e r u u g.

9 Gesellschaften wurden iu^s Leben gerufen, während 10 s^.hon bestandeue ihre Geschäfte li^uidirten. Was in dieser Brande das meiste Juteresse erregt, ist der Besehluss des Parlaments , die Coverumeut .^nnuities Bill dahin al^uäud..rn , dass der .^taat vou nun an ermächtigt ist, Lebensversi.heru..gen vou ^. 20^-^100 abzuschließen, und ^war in derselben Weise, wie die bestehenden Gesellschaften dieser ^lrt.

Betreffend den Jmport und Export vo^.. ^peeie, so hat sieh darin gegen

lentes Jahr nicht viel verändert und es ftellt si.h besonders fürGold di^Total.^.umme bedeutend niedriger deuu lentes Jahr. Silber wurde etwas mehr Bundesblal^. Jahrg. ^^ll. Bd. II.

44

590 denn l.^tes Jahr eingeführt,^ hingegen weniger ausgeführt . was auf eine Vermehrung des Eonsnmos dieses Metalls in England sehliessen lässt.

^ur bessern Veranschanlichung mag hier eine kleine Uebersicht der Ein- und A u s f u h r von ^ n l l i o n ..e. je in den 11 ersten Monaten der zwei Vorjahre dienen : ^old:

l 864.

L. St.

Der Total-Jmport betrng

. . . 15,395, l 53

Davon kamen aus den :

Vereinigten Staaten . . . . . .

1863.

^. St.

17,269,637

6,38l,739

6,557,131

simien), Westindien . . . . . . 4,99l ,940 Australien . . . . . . . . . 2,629,766 Der Total-E^port betrag . . . . 11,605,724

3,493,944 5,504,476 14,332,223

Meriko, Südamerika (ausgenommen Bra^

Davon werden aufgeführt nach : Frankreich (i..el. Transit na.h Ostindien

und Ehina) . . . . . . .

Eggten . . . . . . . .

Spanien und kanarische Jnselu Brasilien . . . . . . . .

Silber: Der Tota^Jmport belauft sich ans

.

.

6,37^,428 1,^19,449 . . 1,3.^5,900 .

916,722 .

3,321,973 2,.)40,l45 l ,054, l 44 1,543,985

9,884,447

9,^32,683

6,426,108 9,l0l,l8.)

5,678,9l3 . 10,067,056

Eggten: Münzen, hauptsäehlieh für Ehm.., 1,568,280 Silber i^ Stangen , hanptsaehlieh für Jndien . . . . . . . . . 4,064,523 Frankreich (th..ils Tranfit) . . . . ^,085,987

2,427,94^

und zwar ans Meriko, .Südamerika (u.it Ausnahme Bra-

silien^s) und Westindien . . .

Der ^olal-E^port betrug . . . .

und zwar gingen davo^ nach

5,467,358 1,l74,3t2

Selten verlies ein Jahr, in welchem sich die preise von .^ o r. n und W e i z e n auf einem so niedern Stande erhielten: ein grossir Vorrath der reiehen Ernte legten Jahres, vereint mit starken Zusnhren vo^ der Nordsee und .^ diesjährigen ordentlichen Ertrages, hat diese Stabilitat bewirkt. Die preise wa^en am niedrigsten in den Monaten .^eptemb^r und Oktober, als der l.^ii von 24l) engl. .^ guter rother amerikanischer Weizen zu .l.) ..^hill^ng verkauft wurde.

591 Anfangs Januar war die Rol.rung sür guten rothen amerikanischen Frühsahrwei^en 21 s. , für neuen pommerschen Weizen 22 s. 6 d.

^ie je^gen greife sind 20 s. 6 d. für erstere und 2l .^. 6 d. für ledere Gattung. ^.ie Fluktuationen der Breise des Ba..mwollenmarkls während dieses Jahres wareu so zu sagen alltaglich, da keine Woche vorüberging in welcher si.h nicht die Ansage für eine oder mehrere Sor^ ten Baumwolle änderten. Es stnd jedoch 4 grosse Bewegungen ^u erwähnen, welche si.h vor den andern auszeichnen : 1) ein stufenweiser .Abschlag vom Januar bis .^..ril .

2) e.u anhaltender Aufschlag b^s Ende Jul. , 3) e.u rascher Fall nach M.lte .^ktol^r ; 4) ein bedeutendes Erholen gegen Ende Dezember.

Nachstehende Tabelle zeigt die äußersten Preisunterschiede ^des Mähern : Baumwolle.

Courante greise.

1. Jan.

1.^rll. .^l. Juli. 2^. Okt. .^.. Dez.

Denier (I^enn^) I^cuier. I^euie^. Denier. I^enier^

Orleans Middlin.^ (per .^) 27^....

Periiambnco ka.r

E^vp^n kalr roller ..^nivrna lair l.^.ollera Bei^al China

^

28^.^

28^ 22^., 23 18 20

^

26^^

31^

22

26^

32

22^

26 22^.^ 2^^ 15 ^ 17.^

30 23^.^ 24 17^ 19^

27

20^ 12^^ 13^ ...^ 11

26^

27^ 18^.^ 20 13 16

^ i e . E i s e n b a h n e n Englands neh^nen fortwährend ^u, trol^ der schon vorhandenen grossen Transportbee^uemlichkeiten werden stels noch Verlängerungen und Zweigbahnen erstellt.

Eine Autorität in dieser ^..^he gibt die Brutto-Elnnahmen und ^ie Meilenzahi der in den legten 7 Jahren erstellten .Linien wie solgt au : Bruttoeinnahmen. Mei^nzahl am ^nde de^ Jahres.

l.^58 l8.^^ ^60 186 I

. L. St. 23.320...)64 .

,, 25,^10^,117 . ,, 27,025,883 . ,, 27,6..)4,274

1862 .

1863 .

l^64 .

^, 28,32l,082 ,, 2.),953,..)6l , 32,867,697

.),0i6 .),363 9,662 .l 0,041

.^er ^e.le und Jahr.

L. ^t. 2,631 ^ 2,733

2,847 2,795 2,733 2,740 2,817

10^67.)

1l,l94 ll,^l^

...^tand d.^r E i s e n b a h n e n vo^. England (England, Jrland und ^eho.lland) aus Ende l ^64 : Eapital ausgegeben für, dem ..^.rlehr offene^Linien L^ ^t. 391,396,680 ^ur..hsel,nitts-^osten der Erstellung per Meile .

,, 3 l ,209

Jährlieh.. .^otal.^Einnahmen

. . . . . .

,,

33,182,427

592 Durehschnittsertrag per Meile und Jahr . . .

L. St.

Betriebskosten ^.., Prozent der Einnahmen . . . . . .

Meilenzahl, dem Betriebe geöffnet auf 31. De-

zember 1864 . . . . . . . . .

.....etto^Brofit vom ausgelegten Eapital

2,646 47

,,

12,582

. . . . .

Prozent 4,49

Es besteht zwar einige Abweichung zwischen .diesen und obenerwähnten Angaben, im Wesentlichen hält man die ledern jedoch für richtig.

Das Verhältniss der Betriebskosten , wenn schon mit 47 .^ angegeben, kann noch nicht genau gegeben werden, da noch nicht alle Rechnungsab^ Schlüsse der Eisenbahngesellsch.asten bekannt sind.

Jn Ostindien werden unter der Garantie der englischen Regierung riesig ausgedehnte Bahnen erstellt, von denen die schon eröffneten gute Resultate geliefert haben.

Die A u s w a n d e r u n g in diesem Jahre erhielt sich besonders in Jrland , trol^ des amerikanischen Bürgerkrieges, in einer Weise, welche unter günstigern Verhältnissen eine Entvölkerung dieses Landes besürch-

ten lässt.

A u s w a n d e r u n g im Jahr 1 8 6 4 naeh der Bestimmung : Personen.

Bereinigte Staaten . . . .

Australien, Reuseelaud ^. . .

Eanada, Brittisch.^Eolumbia .e. .

147,042 40,942

12,72l

.^ davon sollen Jrländer sein.

Jch gelange nun z..r Auszählung und Besprechung derjenigen Artikel, in welchen die .... ..hweiz die hiesigen Märkte versieht : Seidenbänder und ^eidenstofse.

Jm Allgemeinen war der Absal., im Laufe des Jahres 1864 gerin..

ger, als der in frühern Jahren, wozu hauptsächlich zwei Ursachen beigetragen haben: eine Handelskrisis in England und eine bedeutende ...^leigeruug der Breise aller ^eideufabrikate in Folge verfehlter Rohseidenernte.

Die Handelskrifis ist nunmehr vorüber, aber die Rohseiden sind noch im Steigen. Man hört jel^t weniger von foreirten Geschasten in Schweizerftoffen, wie sie im Jahr 1863 vielfach vorkamen. Aud.. sind die Fabrikatteu dieser Artikel zur Einsieht gekommen, dass sie sieh bei der Wahl von Agenten wohl umzusehen haben, wenn sie nicht entweder Alles verlieren oder ein schlechtes Resultat erzielen wollen. Der .^.audel in ^.hwei^erFabrikaten von Seide ist daher je^t geregelter und gesünder, als i^n Jahre 1863. J^n Ganzen l.^aben die ^..hwei^erfahr^ate den alten guten

Ruf der Billigkeit festgehalten und es unterliegt keinem Zweifel, dass an

dem neuen und allgemeinen Aufschwung der Geschäfte aneh die ...^ehweizerJ^.teressen gebührend n.itpartizipiren werden.

.^

593

W e isse S t. d a l l e r - u n d A p p e n z e l l e r .^ B a u m w o l l w a a r e n , gewoben , gestickt und Vorhänge.

Die Berichte über das abgelaufene Jahr lauten hinsichtlieh des hie^ sigen Verkaufs in diesen Artikeln nicht sehr verschieden von seinem Vorganger. Die damaligen hohen Baumwoll- und Garnpreise und der Aufschlag in den Stoffen haben fortgedauert und traten Anfangs des Jahres den Geschäften etwas hindernd entgegen; dock.. gestaltete sich der Frühjahrsverkaus nachher etwas lebhafter, weil man noch hohere Vreise erwartete und sieh versehen wollte, während im Herbste die ausposaunte Wahrscheinlichkeit eines bevorstehenden Friedens in Amerika rückgängige preise in den Rohstoffen bewirkte, wodurch sast alle Käufer veranlagt wurden, ihre Waarenlager auf einem niedern Stande zu halten, so wie nur das Rothigste einzuthun und anstatt Bestellungen zu machen, ruhig die kommende Saison abzuwarten. Obgleich der Absehlag der Baumwolle nur solche Sorten trifft, welche nicht ^u nnsern H a u p t a r t i k e l n verwendet werden, so bleibt dies doch nicht ohne Einfluss aus dieselben. Jch halte dafür, das. der diesjährige Verbrauch in unsern ,, B l a t t st i ch oder V l u m e t i s s ^ von allen diesen Verhältnissen bestimmt worden ist : erst Geschästsstille, dann lebhafterer Verkehr und am Ende Stockung.

Der Verbrauch scheint im Gaumen etwas z u g e n o m m e n ^u haben, weil mittlere Qualitäten und besonders Bouquets zu Kleidern verwendet wurden. Der Eonsnmo ist aber meistens in geringen Qualitäten gestir gen ; gan^ seine, in deuen wenig Bedarf ist, werden bei uns noch wenig gemalt und vortheilhaster von ^raukreieh bezogen. Wegen der b e i s p i e l l o s e n Geschästsstill.. am Ende des Jahres bleiben die Vreise sehr gedrückt und ausser allem Verhälluiss mit den Garnpreisen.

Jn g e w o b e n e n Gaze Rideanr^ von Schottland werben immer noch grossartige Geschäfte gemacht. es ist schade, dass Dieser Artikel in unserer Gegend nieht besser fabrizirt wird und vor mehrern Jahren eine gnt eingerichtete ^abrik in Heiden wegen Abgangs einer sachkundigen Leitung eingehen mnsste, und andere Fabrikanten in ihren Erzeugnissen ebenfalls Zurückbleiben, weil es an gehoriger ^abrikationskenntniss zu fehlen seheint.

Jch will nicht sagen, dass nur mit einer Fabrik der ^weck erreicht werden konne, in .^^hottlaud
sind die Maschinen Eigeuthum des Webers, nnd der ^ab^ikant liefert das Uebrige. Die Boden (der Grund) werden bei uns uicht klar geu..g gemacht, und nan.^entlich tritt ^as Blumengarn,

welches das Dessin bildet, nicht kräftig genug heroor ; ^desswegeu kennen wir nur sehr niedere preise erlangen.

G a . e ^ t ü c k w a a r e n in ^.. 12 annes würden auf diesem Vla^.. noch Abnehmer finden, wenn sich unsere Fabrikanten nach dem Bedarse richten wollten.

Jn g e s t i c k t e n R i d e a u ^ . bleibt der Verkauf sel..r limitirt, mit dem Absage srüherer Jahre in gar keinem Vergleiche, obsd.on dieses Jahr

594 im Allgemeinen schonere paaren. was Geschmack der Dessins und Arbeit anbelangt, geliefert worden sind.

. B e s t i c k t e M o d e w a a x e n (Handarbeit) liegen fast ^anz darnieder, von welchem Lande sie auch kommen mögen (Schottland, Sachsen, Frankreich und ...ie Schweiz). Die Mode ist immer noch eher den montirten Artikeln ^..nstig, wo^n die eingeführten Mas^hinenstickereien verwendet werden.

Wir könnten vermuthlich in unserer östlichen Schweiz noch Mehrere....

fabriziren lassen. n.enn die. eigentlichem Fabrikanten (nicht Zwisehenhänser) unternehmender waren und das Fabrikations.vesen regeln.äs.iger betreiben würden, wie es mit andern Artikeln geschieht, worin diese Kantone Tü.h-

tiges leisten.

Es werden in Schottland seit einigen Jahren g r e n a d i n e s , ein glatter (den .^azes ähnlicher) Stoff gewoben, welche sowohl glalt verwendet, als für Robes und in Stückwaaren gestickt werden.

Jn Tarare werden Tarlatanes fabrizirt, ebenfalls ein glatter, leichter Stoff, ich kenne keinen Gr..nd, warum diese ni.ht einen ^weig unserer Appenzeller- oder St. Galler-Fabrikation werden sollten, wenn schon die bereits --- in Herisan --. gemachten Versuche schlecht ausgefallen sind.

Schwierige Reiten, über welche man sich oft beklagt, scheinen zu grossern Anstrengungen anzufordern, unsere bisherige Jndustrie zu verbessern, wo möglieh Renes ^u schaffen und dadnrch die fabrication weisser Baumwollwaaren ^n lieben und zu vermehren. ^ln unternehmenden ,inngen Häusern für die Ausbeutung des Handels ans auswärtigen ^ätzen fehlt es in der Heimatl^ nicht ; ebensowenig an auswärtigen Verbindnngen , durch welche Muster besorgt und Auskunft über preise verschafft werden kann.

B a n m w o l l w a a r e n ... m .^ t ü ck. ^er Handel in diesen..

Artikel litt mehr denn ^e unter dem ^.influsse des ^..umwollmarl^tes.

Die Maunfakturift..u waren g.^.otl^t, die preise aus .^lnsä^e ^u erhoheu, welche die ganser nur u.it Widerstreben bezahlen wollte^. Es herrschte der Eindruck .^r, das. die greise si.h ni.ht lauge aus dieser Höhe zu erhalten im .^tau^e seiu werden und es waren daher die .^inkaufe kaum dem Bedarf entsprechend und sel^r gering. Ju keiner andern Veriode waren die Verkäufe so limitirt, als in der legten Saison u^.d es ist als eine natürliche Folge anzusehen, dass die J^uports bedeutend geringer ausfi...leu, denn per Durchschnitt in den vorigen Jahren.

Die letzten vier Woehen ^aren außergewöhnlich schlecht, ^a die k^nnnereielle Erisis wenigstens diesen. Artikel ungemein Eintrag that.

B a u m w o l l w a a r e n , u n g e m n st e r t e u n d g e d r uckt e.

Ungeachtet der hohen preise des Rohmaterials waren die Geschäfte doch vollkommen so bed...ntend, wie die letzten Jahres. Die Ra^srage beschränkte sich fast gan.. aus .^ einheimischen Verbranch ; Spekulation mischte

^

595

sich nur selten in die Geschäfte. Manche S.hweizerh.iuser scheinen nun direkt mit den Kolonien zu arbeiten, anstatt ihre Waaren Handelsleuten in England und aus dem Eoulineute zur Verschissung zu verkaufen. Ein.^e Sehweizerhänser haben auch Filialen in den Seehasen der Eolo.nen errichtet.

T ü r k i s eh R o t h g a r n. Die Geschäfte in diesem Artikel waren wegen der hohen preise, welche angelegt werden mussl.en, sehr beschränkt.

U h r e n . Wenn au.h im Jahre 1864 die Zahl der eingeführten Uhren u n t e r der des vorigen Jahres steht, so ist dies einzig der Ver^ miuderuug der Bestellungen aus den Kolonien zuzuschreiben und nicht etwa dem Verbrauche sür England, welcher trol^ der eben bestandenen finangellen Eri^is nichts von seiner Wichtigkeit verloren hat. Jedoch ift es bemerkens.verth, dass die bedeutendste Rachfrage den geringen Sorten galt, welche in den erniedrigten Produktionspreisen einen wesentlichen Vortheil gegen die Leistungen der englischen Konkurrent in dieser Brauche bieten.

Jmmerl^.n ist dieser Rustaud nicht normal : sobald Amerika seine kommerzi..lle Krast wieder gewinnt, werden seine Bestellungeu in der Schweiz eine sofortige Erhöhung der Breise erster Haud und damit in jedem ^.alle eine vermiuderte Raehsrage von diesem Laude aus, das einer Erhohung d^.r preise nieht leicht solgl., uaeh sich Riehen.

S t r o h w a a r e n. Die ^mptome , welche sich zur gleichen ^eit des legten Jahres bemerkbar machten ^ habeu sich unglücklicherweise uur z.. sel^.r verwirklicht, indem der Verbrauch von Rosshaarslechten und ^reiburger^.^trohgeslechlen in diesem ^ande merklieh abgenommen hat, was den sorlw^hreudeu .^lenderungen der Mode ^.ud auch in etwas den im legten ^rühling verlangten^ sehr hohen ^reisen sür ^reiburger-Artikel Zuzuschreiben ist. Unter diesen Umständen glaube ie^ uieht ferue von der Wahrheit zu sein, wenn ich den Total.Eousumo von Schweizer^troh.^

und Rosshaargeflechten ^. im Jahre 1.^3^1.^4 aus ^0,000 .^. St.

schäle.

Die Ankunft dieses Industriezweiges ist n i .ht sehr versprühend , da die englischen und toskauisehen Artikel in Hüten, Geflechten ^. gerade je^t stark in der Mode sind. Es scheint jedoeh einige Reiguug sür die gelben Fantasiebe^äl^ vorzuherrsehen, und sollte sieh die Mode wirklich ..denselben zuneigen^ so bürste leicht wieder eine günstigere ^eit sür Wohlen und andere Blä^e, welche sich mit diesem Genre befassen, eintreten.

S ch w e i z e r - K ..i s e. Der Eonsnmo von Sch^veizerkäs iu Englaud ist beständig im Wachsen : es wurden in diesem Jahre grossere .^uantitäleu eingeführt, als je .zuvor. Die Ursache davon dürfte im leichtern Verkehr, in der billigeren Fracht und wohl aueh in dem Umstande liegen, dass sieh in den verschiedenen Gemeinden Eompagnien gebildet l.^aben,.

welche durch die Vereinigung der Kräste in den Stand gesetzt werden, die Käserei billiger und grossartiger zu betreiben. Es wurden denn aueh

596 wirklich die Breise herabgese.^t, was die Käufer veranlagte, grossere Vorräthe davon einzuthun denn gewohnlich. .....^e Raehfrage besteht nur nach der besten Onalitat; einige Versuche, zweite Onalität und französischen Grn^ere auf den Markt zu bringen, find misslun^en.

S ch w e i z e r i sche r A b s i n t h u n d K i r f ch w a f f e r. ^er Eonsumo darin hat in den legten 12 Monaten keine großen Fortschritte gemacht. so l.^nge diese Getränke noch mit einem so hohen Zoll belastet find, kann ihr .^erbrauch eben nicht allgemein werden.

Weine. Reuchatel mousse..^ und Weine von ..^euch.^tel scheinen die ein..

zigen schweizer Weine zu sein. welche in diesem Lande Eingang errungen haben und in welchen ein ordentliches Geschäft sur den Verbrauch Englands und znr Verschiffung nach den Kolonien gemacht wird.

E o r t a i l l o d mousseux ist in Qualität und ^...ou.^uet den besten Marken von Ehampagner gleichgehalten.

E h o c o l a d e und M a e e a r o n i (schweizerische^ sind aus hiesigem Markte beliebt, die erstere wegen der guten Oualitat und lettere der billigen preise halber. Beide Artikel können mit Leichtigkeit die Konkurren^ der sran^osischen und italienischen Produkte bestehen . ein regulär^ ^stem , dieselben einzuführen und in grössern Massen auf die englischen Märkte zu bringen, fehlt jedoch noch.

Seh weiter -E ig arre n. ^ie Einsuhr dieses Artikels für Eng.^ lands Selbstbedars und zur Verschissnug nach allen Welttheilen hin, hat eine solche Bedeutung erlangt, dass die einheimischen (englischen) EigarrenMannsaetnristen darob in nieht geringer Vesorgniss sind, dieselben ha^en nämlich, um den Aufträgen der ^etailhändler nachzukommen, bereits grossere Partien schweizerischer Zigarren, zun. Raehtl.^.il ihres eigenen Produktes, kaufen u^nssen. ......aback-Makler und englische .^igarren-Fabrikanten schaben mit Reid ans den stets wachsenden Konsum.... von Vevey f^s , es haben einige selbst versucht, eine ähnliche Waare herzustellen, dabei aber nur eine ärmliche Ra.hahmung, .velehe unter singirten .....amen ans den Markt gebracht wurde, zuwege gebracht, so dass verschiedene der betreffenden Fabrikanten die ^aehahmuug bereits als unprofitabel ausgegeben haben.

Eine Kiste Ve..^ lins enthält 20 .. 30,0l)0 ^tück und es werden ^ou einer einigen ...^orte 60 bis 1.)l) Kisten monatlieh sür den Selbst-

bedars Englands importirt. Eine Kiste ^iegt gewohnlieh zur Verzollung 90 .Pfund englisch Gewicht.

Manche .^chwei^r^abrikanten wissen das neue Absa^feld wohl zu schätzen und senden ihre Produkte mit grosser ...^ehnelligke^t und Regelmässigkeit, jedoeh nicht in genügendem Quantum, um den vorhandenen Bedarf z.. decken. Wie lange die Rachfrage sür Vevev fms noch anhalten

wird, ist nngewiss; wenn die .^ualiät des Tabacks der bisherigen gleich

.^

597

bleibt, so darf ein nachhaltiger Handel mit ziemlicher Gewissheit in Aussieht genommen werden.

Die legten Wochen dieses Jahres lassen nach menschlicher .^..erechnung auf ein günstiges nächstes sehliessen. Der Breis des Geldes ist auf einen normalern Ansa^ herabgesunken und wird wahrscheinlich in der Folge noeh günstiger werden. Europa ist im Frieden. und die schuldenbelasteten Grossstaaten sind aus pekuniären Gründen nicht geneigt, neue Schwierigkeiten zu suchen.

Einzig in Amerika dauert der so beklagenswerte ..Bürgerkrieg stets noch fort; aber auch dort machen sich Anzeichen bemerkbar, die eine baldige Beendigung desselben annehmen lassen, was für unser theures Vaterland eine Wiederbelebung der nach dieser Schwester^Republik arbeitenden Jndnstrie, welche seit einigen Jahren nur mit Mühe ihre Brodukte aus andern Märkten absente, zur Folge hätte. Jndessen dars die schweizerische Ar^ beiterklasse sieh gratuliren , die sür unsere einheimische Jndustrie so ungünstigen Zeiten, theils vermöge des viel gleichmäßiger verteilten Vermögens, theils auch vermöge der hohern Bildung gegenüber andern Ländern, leichter ertragen zu haben , denn die englische .e. Der nach diesem Königreiche sich ermessende Strom schweizerischer Manufakturen hat während dieses Jahres in England einen regelmassigern und versprechendern Abfluss gefunden, was aueh sür die nächsten l 2 Monate auf einen für die schweizerische Jndustrie befriedigenden Zustand hoffen lässt.

Anbang.

Rach dem herausgekommenen offiziellen Berichte beträgt die Einnahme des Staates sür das Jahr 1864 L.Sterling 70,125,374; da^ von rühren jedoch L. Sterling 3,459,374 nicht von ^estenr..ng her, sondern von verschiedenen andern Quellen, wie : Vergütung der Armeekosten in Jndien , Verkauf von alten Vorräthen, Kronländern ^..

Die ordentlichen Staatsausgaben dieses Zeitraumes belaufen sich

ans L. Sterling 67,163,404 und vertheilen sich wie folgt aus die ver^ schiedenen Departements .

L. Sterling.

26,377,723 Rationalschnld ; l 4, 774 ,242 Armee.

11.028,253 ^lotte.

9,269,511 Eivil^Regiernng , 979,397 ^ubsidien der Dampffehiffe, den Bostdienst betreffend ^

4,559,678 Ein^ugskosten bei der Steuererhebung , 174,600 Auslosung des Seheldezolis (1. Hälfte).

^

598

^

Der Ueberschuss war demnach anf 3l.

2,961,970.

^

Dezember 18.^4: L. Str.

Ausser den oben bezeichneten Auslagen wurden noch L. St 720,000 an Befestigungen verwendet. Dieselben werden jedoch nicht aus de... Reven..e genommen, sondern durch den ^erkauf von herausgegebenen t.^m.nable Annuiti bezahlt.

Die ^ports des vergangenen Jahres betrugen

L. Sterling 160,436,302 gegen ,, 146,602,342 i. J. l 863 und 123,992,264 ,, 1862, woraus steh für lentes Jal.... eine Vermehrung von L. Sterling 13,833,960 gegen 1863 ergab.

J.h sühre hier die hauptsächlichsten Exportartikel von einigem Jnteresse, nebst deren Quantitäten auf :

l^.t.

1.^.

Soda . . . . . . . Zentner 2,l95,578 2,137,015 Sehiesspulver . . . . . .^ 15,466.,844 15,778,263 Bier und Ale . . . . . Fasser 490,486 49l ,631 merzen von Stearin ^e. . . . .^ 3,775,127 4,858,422 ^as . . . . . . . . Zentner 36,518 4l ,031 Steinkohlen ^e. . . . . . Tonnen 8,880,420 8,275,2 l 2 Baumwollgarn . . . . . .^ 75,738,845 74,398,264 Weisse und ungemusterte Banmwollenwaaren . . . . ^ards l,10l,087,051 l,ll0,644,554 ^edrukte , gefärbte ^..nd bunt gewobene Baumwollenwaaren ,, 647,840,548 600, 3 l 7, 51 8 Messerschmiedwaaren . Werth L. Str. 4,159,107 3,833,149 Leinengarn . . . . . .

.^ 40,5l 0,967 38,452,030 Leinwand ..^ .^einenwaaren aller

Art . . . . .

Leinen^wirn . . . .

^al^ . . . . . .

Seidenwaaren . . .

Schaswolle . . . .

Wollen- ^ Kammgarn

.

.

.

.

.

.

. ^ards 209,85.),7l4 .

.^ 4,030,465 . Tonnen 596,036 . L. .^tr. l,46l),l)^4 .

.^ 7.850,516 .

^, 3l,926,855

Wollen- ..^ Kammgarnmanufak-

turen . . . .

Flanell^ . . .

Wollene Bettdecken .

Teppiche . . . .

.

.

.

.

.

.

.

.

. ^ards .

,, .

^ .

,,

29,786,888 8,80l ,932 7,572,516 5,988,633

18l,637,3l)0 4,256,630 624,785 1,421,261 8,230,214 32,542,609 27,762,256 7,864,262 8,097,107 6,257,992

Rein wollene und mit andern

Materien gemischte Stoffe . .

,, 187,5.^6,716 l 65,835,142 Die Sehäzung der E i n f u h r e n ist bloss bis 3l). Roven.ber sertig und liefert folgende Resultate, gegen den gleichen Zeitraum l 863 und

1862 :

^

599 L. Sterling.

197,448,426 Totalwerth für die 11 ersten Monate von 1864 173,575,298 ,.

,.

,, ,, 1863 159,003,438 ,, ,, ,, ,, 1862.

Was die Quantitäten anbelangt, so sind die betreffenden Abschlüsse

pr. 31. ^e^ember 1864 vollendet, und lege ich Jl^.en schliess.ich noch einen kleinen Ans.^ der hauptsächlichsten Artikel bei : Total-Jmport.

Baumwolle

. . . . . .

Fla.hs

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Hanf

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Jnte ^ andere vegetabilische, dem Hanfe ähnliche Substanzen .

^8^.

Zentner

,, ,, ,, ,, ,, .^

7,975,935

1,842.947 1,010,688 2,047,287 3,189,^9l 343,582 5,655,401 73,160

18^3.

5,978,422 1,458,962 1,038,l59

l ,254 ,605 3,0^0,292 404,765 Rohe Seide . . . . . .

9,221,145 59,383 gesponnene ^ Seide . . . .

Rentner 1,0l4,566 1,160,2l9 .^ 203,809,0l8 173,975,082 Schafwolle . . . . . .

,, 2,664,027 Alpaka- und Llamawolle . .

3,402,582 Wollenlumpen ausgezupft, um 22,482,880 22,098,944 als Wolle beuu^t ^u werden 7,920,712 9,592,965 ,, 109,370,213 117,354,217 Zentner 23, l 96,714 24,364,171 7,383,530 ,, 4,92l ,362 ^, 6,313,366 12,774,460 10,724,522 Unrasfinirler ^ucker . . .

,, 10,767,538 945,663 297,589 Rafsinirter Zucker ..^ Eaudis .

708,485 579,513 Molassen . . . . . .

.^ 124,359,243 136,806,3l6 55, 122,0l 3 66,6l5,l76 ^aback aller Arten . . . .

5,762,648 5,982,8l2 Wein^ rother . . . . . Gallons 8,422,547 ,, 9,468,810 Reis

.

Salpeter

^alg

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^oeos

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Kaffee

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Wei^.n

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Gerste

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Mais

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Thee

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weisser

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600

Jahresbericht des

schweiz. .^onsnl^ in Algier ^ro 1^.

(Vom 10. Februar 1865.)

^l.n den h. Bundesrath.

Tit.

Das Jahr 18I...4 war für Algerien reich an Ereignissen, welche die Sicherheit der an diese Kolonie sich knüpfenden europaisel.en Jnteressen nahe berühren.

Ein im Süden von einem mächtigen Araberhauptling gespürter Ausstand kam in der^Sahara zum Ausbruch und konnte erst an den Grenzen .^es Tell gebannt werden. Ri.l.t gering war die Zahl der Opfer, die ihr allzugrosses Vertrauen in die Treue der fanatischen Muselmäuner mit dem Verlust ihrer Habe und selbst mit ihrem Leben bezahlten.

Die durch sueeessive Truppensendungen nach Mexiko stark red.^irte Armee reichte nu.ht hin, um alle bedrohten Bunkte beseht zu halten. Troz ihrer numerischeu Schwäche gelang es ihr aber dennoch, den dringendsten Anforderungen bis zur Ankm.st von Verstärkungen zu genügen.

Ra.hdem der Ausstand nach dem ^üden zurükgedrä..gt war, durften die Kolonisten ihre Arbeiten mit der Hosfnnng wieder aufnehmen, diesen Rebellionsanschlag nicht so bald wiederkehren und ihre Jnteressen künstig besser geschult ^n sehen.

Der Tod des Marsehalls Herzog von Malakoff, der in ein^.m Augenblik eintrat, wo die Kolonie seiner Festigkeit und seiner militärischen Talente am meisten bedurfte, hat für das Generalgouvernement von Algier wichtige Veränderungen zur ^olge gehabt.

60l Die Eivilverwaltung wurde, durch .Dekret vom 8. Juli 1864, den

Divisionsgenerälen zngetheilt.

Durch die von der Regierung des Baisers getroffene Wahl des Marschalls Herzog von Magenta ^um ^eneralgouverneur wurde ein allgemeiner Wunsch der algerischen Bevolkernng verwirklicht.

Jn Folge der von unserm neuen ^eneralgouverneur angeregten liberalen Massnahmen versprechen denn auch wirklich die Geschäfte einen neuen Aufschwung zu nehmen.

^u diesen Massnahmen ^ählen wir :

1) Die Aushebung des Verbotes des Fischfangs, ^u B.^ul^ genannt, an den algerischen Rüsten.

2) Die Beseitigung des so sehr angefochtenen Systems der unentWeltlichen und bedingungsweisen Konzession von Staatsländereien, durch Dekret vom 3l. Dezember 1864, welches verfügt: ,,Die Ländereien, ,,welehe Ei^enthum des Staates und , behufs der Gründung oder Ver^grosserung von Anstedlungen, in Loose abgetheilt sind, werden künftighin ^auf dem Wege des Verkaufes, zu festen greifen und unter den zu Jeder,.manns Einsicht offenstehenden Bedingungen veräussert..^ Diese vortreffliche Massregel bedars aber zu ihrer Durchführung der Abgreu^ung der Staatsländereien, eine Arbeit, die noch nicht vollendet ist. Auch mochte es rathsam sein, vorher die Eroffnung der Verbindungswege abzuwarten. Alle diejenigen . welche sich in diesem Lande zu Betreibung der Laudwirthsehast uiederlassen wollen, haben indessen wohl zn beachten, dass sie ausser dem ^um Landankaus und zur Erbauung einer Wohnung erforderlichen Gelde auch noch einer seruern Summe, behufs Urbarmachung und Anpflanzung des Bodens, bedürfen.

ferner wird, eutsprechend den von der Handelskammer der Stadt Algier und von der Ober .^Handelskammer in Baris ausgesprochenen Wünschen, die demnaehstige Abschaffung der Tonuengebühren in den algerisehen H..sen gewärtigt. Die Bedeutung dieser Massregel für Seehäfen, welche an der Linie Gibraltar-Sue^ liegen, bedars keines Kommentars.

Ebenso spricht mau von der Abschaffung der Difserential^olle, denen Waareu fremden Ursprungs, die nuter sremder flagge eingeführt werden, gegenwärtig noch unterworfen sind.

Der algerische Handel fängt troz einiger dnrch Unbesonnenheit herbeigeführter bedeutenden Fallimente nach uu^ nach wieder an, Vertrauen zu gewinnen. Der Belauf der in ^olge dieser Krisis von der alberis..beu Bank seontirten Wechsel, wie er hienach unter der Rubrik Haudel des Mähern angegeben wird, ist geeignet, die Bedeutung der hiesigen Handelsgeschäfte und das Vertrauen , welches sie geuiessen , vorteilhaft zu illustriren.

^ro^ des unvortheilhafteu Ruses, in dem die Kolonie zu stehen scheint,

602 troz zahlreicher Täuschungen und troz ..^.s Einfluss.s emes den .Landarbeitern oft verderblichen Klimas, bleibt es Thatsache, dass, wer mit den Gewohnheiten der Ordnung, der Massigkeit und Arbeitsamkeit hieher kam und ihnen treu blieb, sich im Allgemeinen zu einem gewissen Wohlstande emporzuschwingen vermochte.

Es ist allerdings zu bedauern, dass nach 34jahriger Besezung des Landes die europäische Eivilbev...ll.ern..g nieh.. mehr als 200,000 Seelen betrat. Dabei sind indessen die Schwierigkeiten, mit welchen die Riederlassnng der Kolonisten inmitten einer kriegerischen Bevölkerung verbunden ist, sowie auch die dnr.h Fieber und Epidemien entstandenen .Luken in Anschlag zn bringen.

Langsam aber sicher verfolgt die Civilisation ihr Werk, unbeirrt durch die Verleumdungen der Arabophilen, pon denen einige in ihrer Anmasslichkeit so weit gehen, ^ass sie alle Eivilisationsmittel mit Ansnahme derjenigen verwerfen , die bis aus den heutigen Tag keine andere Wirkung hatten, als die Katastrophe von Air-ben-be.^er herbeizuführen, won.it die Jnsurrektion von 1.^64 debütirte.

Die bürgerlichen und militärischen Spitäler gewahren den Kolonisten und den bedürftigen Arbeitern unentgeltliche Aufnahme.

Waisen, beiderlei Geschlechts, finden ein As...l in katholischen und protestantischen Anstalten, welche vom Staate sub.^eutio..irt und von der ..^rivatwohlthätigkeit erhalten werden.

Schulen bestehen in fast allen Gemeinden.

Zu allen Zeiten hat sich übrigens das Generalgouvernement gegenüber unfern Landsl^.ten aus d.^s Wohlwollendste benommen.

Die Anliegen des hiesigen Konsulats finden bei den Behorden geneigte Ausnahme und seine .Beziehungen zu ihnen könnten nicht günstiger sein.

Es wäre jedoch zu wünschen, dass der Riederlassnngsvertra^, welcher zwischen der Schweiz und Frankreich abgeschlossen worden ist, auch auf Algerien ausgedehnt würde, damit die Schweizer in den Genuss derjeni.^ gen Vortheile eintreten könnten, welche andern Rationen, u..mentl.eh den Spaniern, eingeräumt find.

^an^^^efe^^nlI.^.

.^a e.^ ni.ht in den Rahmen dieses Berichts passt, die Geseze, ^erordnungen un^ Dekrete ihrem Wortlaute nach zu g.^be^., so wir^ es genügen , wenn wir deren ^anptbestimmnngen zitiren. Wir entnehmen daher einer ans Auftrag des Generalgouvernements herausgegebenen Schrift die folgenden Details.

Die Geschichte der Handelsgesezgebnng Algeriens lasst sieh in vier Perioden eintheilen .

603 Erste Beriode. von 1830 bis 1835.

Zweite ., Dritte ,.

Vierte ,,

,. 1835 . 1843.

,, 1843 ,, 18.^1.

,, 1851 ,. 1864.

I.

^ie Besugniss, die Begehungen des Handels gesetzgeberisch zu ordnen, blieb in der ersten Periode, von 1830 bis l 835, den Lokalbehorden überlassen.

H.

^..ie Verordnung vom 11. Rovember .l 835 enthielt 23 Artikel.

1. Schis s f a h r t. ^er Transportdienst zwischen Algerien u^.d Frankreich wurde ausschliesslich durch Schisse unter französischer Flagge versehen. ^er .^i.stenfahrtsdieust ^wischen den algerischen Häfen wax den franzosts..heu Schiffen und den algerischen Bargen (Lichterschifsen), von einer Lastsahigkeit von nicht mehr als 30 Tonnen, vorbehalten. ^..ie Eigentümer dieser Schisse mußten Franzosen oder aber Eingeborene sein, welche die Oberherrschaft Fraukrei.hs anerkannt halten.

Fremde Schise, die auderswo herkamen, als aus sran^osisehen Häfen, fanden in Algerien Antritt ; sie mußten aber eine Gebühr von 2 Franken per Tonne entrichten, wovon die französischen Schisse befreit waren.

2. Handel. Waare.., welche aus Frankreich nach Algerien e^por^ tirt wurden, waren .--- mit Ausnahme des ^ukers, der einer massigen Konsumgebühr unterlag --^ vou jeder Ta^e frei , sowohl beim Ansgang aus ^ra^kreich, als beim Eintritt in Algerien.

^ie gleiche Zollfreiheit bestand auch sür eine Reihe von Wahren fremden Ursprungs, z. B. sür Lebensmittel, Baumaterialien u. s. w.

Von den übrigen Waaren wurde ^ oder ^ des im allgemeinen franzosischen Taris festgesezten folles, und von den in Frankreich verbotenen Waaren 12 oder 15 Vro^ut erhoben, je nachdem dieselben uuter srau.^ ^osiseher oder fremder flagge eingeführt wurden.

Bei der Ausfuhr blieben die aus Algerien nach Frankreich gehenden Waaren von jedem Ansgangs^oll befreit.

^ür die Ansfnhr nach fremde... Staaten galt der allgemeine frankofische Tarif, mit der Ausnahme jedoch, dass diejenigen Waaren, deren Ausfuhr aus Frankreich verboten war, bei ihrer Ausfuhr aus Algier mit einem .^oll von 15^ belegt waren.

Für alle ans Küstenfahrern aus und nach den verschiedenen Häfen Algeriens trausporlirte.. Waaxen bestand ^ollfr^iheit. ^ie Errichtung vou .^iederlagshänsern (.....itrepots reels) in Algier, Bona und Oran war unter den im Art. 25 .^es Gesezes vom 8. Floreal des Jahres ^l ^vrgesehenen Bedingungen gestattet.

^04 Die Wiederausfuhr der aus dem ....iederlagshans kommenden Waar.^n .^ar frei. .

.....

Die algerischen Produkte, wie die Eerealien und die rohe Wolle, .wurden bei ihrem Eintritt in Frankreich dem nämlichen ^olle unterworfen, .wie die vom Ausland eingeführten Brodnkte gleicher Art.

Beschluss vom 30. Juni l 836. Die Bestimmung, welche der franzosischen Flagge den ausschliessiichen Transport zwischen Frankreich und .Algerien vorbehielt, wurde durch den ..^eschlnss vom 30. Juni 1836 in der Weise modifiât , dass für die Rationalisirnng fremder Schisse in Algier einige besondere Erleichterungen zugestanden wurden.

l.H.

V e r o r d n u n g vom 16. Dezember 1843.

Zwei Verordnungen .vom 16. Dezember l 843, deren eine den Handel Algeriens mit Frankreich, die andere den Handel Algeriens mit .^en fremden Staaten zum ..Gegenstand hat, beseitigte... einige schon seit Langem laut gewordene .klagen, ohne sich jedoch von dem ^rotektionsh.stem zu entfernen, welches in Algerien wie in Frankreich, dem .^rinzipe nach beibehalten wurde.

Die Schisssahrt betreffend, wurden die in Algerien der französischen Flagge eingeräumten Begünstigungen noch durch die Erhohung des Ton.^ nengeldes für die fremden Schiffe pon Fr. 2 auf Fr. 4, sowie dadurch vermehrt, dass die aus denselben eingeführten Waaren -^ analog dem,

laut^ Gesez vom 28. April 18l6 für Frankreich geltenden Systeme -

.mit Ex^tratar,en belegt wurden.

Algeriens Hauptprodukten wurde aus den französischen Märkten eine Reihe von Erleichterungen eingeräumt. So bezahlten Wolle, Olivenol, rohe Häute, roher Talg, Tafelobst, kermes, Oliven, Korkhol^, Erze, nur die Hälfte der Anf.^e, wie sie für die aus dem Anslande einge-

führten Artikel gleicher Art galten.

Betreffend diejenigen Brodukte, welche Algerien mit den andern franzofisehen Kolonien gemein hat, so wurden anch diese der aus..ahmsweisen Zollhehandlung theilhastig erklärt, die den Kolonialerzeugnissen

zugestanden ist.

Seinerseits sicherte sieh das Mutterland einen grössern Antheil an der Dekung der Bedürfnisse seiner neuen Kolonie. ^ür die meisten Ausfuhrarlikel nach Algier wurde der Tarif aus ...^ oder ^ des allgemeinen fra.^osisehen ermässigt und die Haupterzeugnisse der fremden Jndustrie zu Gunsten der gleichartigen frau^osischen Fabrikate mit besondern Gebühren .^on 2l) l..is 2.^ ^ belegt , namentlich die wollenen und bannnvollenen Gewebe, sowie die Topserwaaren ^e.

Die nämliche Verordnung gestattete die Errichtung von ^iederlags-

häusern in Algier, Mers..el..Kebir , ^rau, Tenez, Vhilippeville und

605 Bona, im ^inne der Bestimmungen des Artikels 25

des Gesezes vom

8. Floreal des Jahres H.

Gesez vom ..). Juni 1845. Dieses Gesez bestätigte die Bestim-

mungen der Verordnung vom 16. Dezember 1843. Der zweite Abschnitt desselben ermässigte einzelne Ein- und Aussuhrta^en zu Gunsten Algeriens

und bezeichnete die diessalls privilegirten Häfen.

IV.

G r u n d z ü g e des G e s e z e s vom 11. Januar 1851.

Da Algerien gewissermassen aus dem Fusse eines fremden Landes behandelt wurde, so sührte das durch die Verordnungen vom Jahr 1843 eingeführte Zollsystem zu einem grellen Missverhältniss zwischen den Ziffern der Einfuhr und der Ausfuhr, .ndem sich die Kolonie, namentlich in Bezug aus Getreide und Mehl , total von der fremden Vrodnktion beherrseht sah. Um den Unterschied zwischen Ankauf und Verkauf stetssort ausgleichen zu konneu, musste das Land seineu Vorrath an baarem Gelde ersehopsen.

Folgendes sind die hauptsächlichen Bestimmungen des Gesezes von 185l, welches den Hanptprodukten Algeriens den weitansgedehnten Markt des Mutterlandes anssehloss: 1. S c h i f s s a h r t . Die Vorschristen der Verordnung vom 16. De-

^.mber 1843, betreffend Regulirnng der Schisffahrtsrechte , blieben in

Kraft, mit folgenden zwei Ausnahmen : 1) Fremde Schiffe, die mit Ballast geladen nach Algerien kamen und mit algerischen oder franzosischen Gütern befrachtet wieder ausliefeu, blieben vom Tonuengeld befreit. 2) Wenn sie il.^re Waaren in verschiedenen Häfen Algeriens ausschifften, ohne Ladungen zu bewerkstelligen, so hatten sie das Tonnengeld bloss ein einiges Mal zu zahlen.

2. H a n d e l . Ein- u n d A u s f u h r . Zollbefreiung wurde für diejenigen algeris.^hen Erzeugnisse bewilligt, welche sich in der das Gesez

begleitenden Tabelle 1 ausgeführt finden, als .

Lebende Thiere. Getreide. Rohe Korallen, algerischer Fischerei.

Gerberrinde. Krapp. ^livenol und ^el von fettem ^ameu. Wolle, rohe.

Frische und getroste Gemüse. Ro^r Kork. Erze aller Art. Tabak in Blättern u. s. w.

Ebenso wurden in den französischen Häfen zollfrei zugelassen . die in der Tabelle 2 ausgeführten Erzeugnisse algerischer Jndnstrie, als .

Lu^uswassen. Matten und Korbmaeherwaaren. Einheimische Juwelierund Sattlerarbeiten. Haiks und Bonrnouse. Wohlriechende Essenzen aller Art. Bücher, in Algerien gedrnkt. Naturalien u. s. w.

Aus Frankreich nach Algerien oder a^.s Algerien na.h Frankreich gehende Waaren, unterlagen keinem Ausgang^olle.

Bun...^..^. ^a^g.^^ll. Bd. Il.

45

606 Fremde, in Algerien importate Brodukte waren den nämlichen Gebühren unterwarfen, wie die durch die Mittelmeerhäsen in Frankreich eingeführten. mit Ausnahme gewisser, zu städtischen und Endlichen Bauten, sowie zur Landwirthschast erforderlichen Erzeugnisse, welche freie Einfuhr genossen und die in den Tabellen 3 und 4 ausgeführt sind, als.

Schieser. Erdpech. Holz, gemeines, und Brennholz. Kalk. ^tein- und Holzkohlen. Bausteine. Baumse^linge. Feldsämereien. Frische Früchte und Gemüse. Lebende Teiere u. s. w., nebst einigen andern Brodukteu. welche nur die Hälfte der betreffenden Ansähe des allgemeinen Tarifs bezahlten,

und die in der Tabelle 5 bezeichnet sind, als .

...^tahl und rohes, nicht gestähltes Gusseisen. Stabeisen. Weissblech in Blatten.

Kupfer, ersten Gusses, rein oder mit Zink legirt.

Die aus Algerien nach dem Auslande e^portirteu Waaren waren zollfrei, mit Ausnahme einer Anzahl Brodnkte, worunter namentlich die Gerberrinde und das Kupfererz, welche ohne besondere Bewilligung nicht anderswohin als n ..eh Frankreich verschifft werden durften.

D e k r e t vom ll. F e b r u a r l860. Dieses hat zu den in den französischen Hasen zollfrei zugelassenen Produkten der Kolonie noch ^ine Reihe weiterer Bodenerzeugnisse und ^abri^ate Algeriens hinzugefügt, als .

Holz, gemeines, aller Art, roh, ins Gevierte besehlagen oder gesägt; Gold und Silber, unverarbeitet; Knpfer . Zinn, Eisen, Zink, Marmor, gesagt und verarbeitet, Harz; arabische Broderien und Vosamenterie ; Goldsehmiedwaaren . eingelegte Arbeiten, Kissen, Fächer und andere Gegenstände der einheimisehen Fabrikation, Wachs, roh und verarbeitet, Mo^ beln aller Art; Topserwaaren, genuine; verarbeiteter Kork, Essig ; gewohnliche Weine und .Ligueurs ^.

Das D e k r e t vom 3l). N o v e m b e r 1^62 bewilligte noch zu Gunsten einiger anderer Brodukte, so namentlich für schwefelsaure ^oda, zollfrei.. Zulassung in den sranzostsehen Häfen.

Das D e k r e t vom ^. S e p t e m b e r 1856 ordnet den Küstenfahrerdienst für fremde Schiffe, die in den algerischen Gewässern nnter franzosischer Flagge segeln und normirt die Bedingungen ihrer .^atnralisation.

D e k r e t v o m ^25. Juni 1860. Das Dekret vom 1l. August 1853, erlassen zum Zn.eke der Herstellung dauernder Handelsbeziehungen mit den. .Kaiserreich Marokko und der Regentschaft von Tunis ans dem .Landwege, wurde durch das Dekret vom 25. ^nni 1860 ergänzt, welches den Bodenerzeugnissen und Fabrikaten des Sudan die ...^üdgrenzen Algeriens von Gerrwille bis Biskra zur zollfreien Einfuhr öffnete.

D e k r e t v o m 9. S e p t e m b e r l 86 l.

Raehdem die französisch..

Regierung im Jahr.^ 1861 einige Seehäfen des Mutterlandes für die Einsuhr .^er belgis^en und englischen Gewebe, welche kraft d^ mit diesen

607 Staaten abgeschlossenen Verträge nach den.. Werthe verzollbar sind, geöffnet hatte, ist der Genuss der Vortheile dieser Verträge durch das Dekret vom 9. September 186l auch dem Hasen von Algier zugewendet worden.

Ebenso ossnete das Dekret vom 8. Januar 1862 den Hafen von Oran für die Einsuhr und für die Verzollung der nach dem Werthe tarisirten belgischen und englischen Gewebe.

Ein anderes Dekret vom gleichen ^age bezeichnete ^ie Ortschaften, wo Zollstätten errichtet werden sollten: G^ville , Laghouat und .......oucaada. Diese Zollstätten , wie auch die bereits ex^istirende von Viskxa, wurden geosfnet : 1^. für die zollfreie Einsuhr der .......odenerzengnisse und Fabrikate .^er Sahara und des Sudan ; 2) für die Aussuhr der mit Transitscheiu ans den Häfen von Algier , Bhilippeville und Bona abgefertigten und nach der Sahara und dem ^udan bestinnnten Waaren fremden Ursprungs.

Der ^olldlenst in G^ville, Laghonat und ..^oucaada befindet sich gegenwärtig in regelmäßigem Gange.

Nachstehende Tabelle gewährt eine Ueberstcht der Fortschritte, welche der Handeisverkehr Algeriens während den verschiedenen Zollgesezgel.unasperioden gemaeht hat.

H a n d e l s v e r k e h r A l g e r i e n s nut Frankreich und dem Auslande,

I.

II.

l^l.

lV

Von 1.^30 " 1836 ,, ^44 ,, I8^l

Einfuhr.

von bis ., ,, ,,

1830 bis 1862.

und mit l 835, 6 ,, ,, 1843, 8 ,. ,, ^^ 7 ,, ,, l86l, 1t

..^nrel^nll.t.

.^lnsfnhr.

Jahre ,, ,, ,, Durehs^ni^.

I. 46,2.)9,051 7,716,508.50 8,333,1.)7 1,388,866.16 II. 406,4.^3,l3l 50,806,64l. 37 .^8,920,28..) 4,..)90,036. .2 III. 618,430,996 88,347,285. 10 68,604,460 .),800,637. 10 IV. 1056,08^,924 96,007,902.18^412,255,664 37,477,788.Während dieser lezten Beriode

186l folgendes Zahlenverhältniss : Einfuhr.

Durehschnitt.

ergaben die ^ Jahre von l 855 b^s .^u.^fuhr.

Durehselmitt.

769,721,839109,960,262.71 297,949,694 42,564,242.--

608 Das Jahr 1861 , welches in der vorstehenden legten Periode inbegriffen ist, ergab folgende spezielle Resultate:

.^ssizielle Werthangabe.

Anfuhr.

Jahr 1861.

.t 16,600,095

Jahr l 861.

188,551,003

^f....^..

T...tal.

49,094,120 165,694,2^ Wirklicher Werth.

Einfuhr.

Ausfuhr.

59,388,783

Total.

247,939,786

V.

Da die Erfahrung die Wünschbarkeit eine.. Modifikation verschiedener gese^licher Bestimmungen dargethan hatte, so wurde ihre Revision angeordnet und bis zur Erlassung definitiver Beschlüsse die Ausführung derselben provisorisch dnreh ministerielle Dekrete und Jnstruktionen erleichtert.

Namentlich verdienen Erwähnung die Ministerialversügnngen vom 7. ^ebruar 1862.

Die eine betrifft ^as Minimal-Tonnengewicht, wie es sür diejenigen Fahrzeuge vorgeschrieben wird, die sich mit der Wiederaussuhr der verbotenen Waaren beschäftigen, die andere normirt das Verhältnis. der ossentlieheu und der Brivat-Riederlagshäuser.

Laut Gesez vom 5. Juli 1856 muf.t^.n prohibirte Waaren . welche in die ihnen offenstehenden Häfen introdn^irt und wieder ausgeführt werden wollten, entweder auf Segelschiffen von hochstens 40 Tonneu oder aus Dampfschiff von höchstens 24 Tonnen Gehalt geladen sein. Der algerische Handelsstand erhob darüber Beschwerde und fand Gehor, indem der Minister des Jnuern durch den nämlichen Entscheid vom 7. Februar

1862, der das Verhältniss der in der Kolonie befindlichen Riederlags-

häuser abänderte, die sür Marseille bestehenden ^lnsnahmsbegünftigungen

auch sür Algerien bewilligte.

Demzufolge wnrde sür die Schiffe, wel^e zur Wiederausfuhr der in

Frankreich prohibirten, resp. der im Art. 22 des Gesezes vom 28. April 18l6 aufgeführten, sowie der mit mehr als 10^ vom Werth belegten Waaren berechtigt waren, der Minimal^ Tonuengehalt von 40 aus 30

(bei Segelschiffen) und bei Dampfschiffen von 24 aus 18 redn^irt.

Das Dekret über die Riederlagshäuser verfügt: ,,Bis zu dem Zeit-

^punl.te, wo öffentliche Riederlagshäuser in Algier, .^hilippepille uud Bona ,,konstit..irt stud, sollen diese Städte hiusichtlieh der Riederlagshänser die ,.gleichen Erleichterungen geniessen, wie sie durch die Verordnung vom ^10. September 1817, ^weite Rektion, dem .^asen von Marseille ein,,geräumt worden find.

,,An allen andern ..^rten ist sür die privaten Riederlagshäuser auch ,, fernerhin in Zoltsachen der Art. 19 der ..^erordnnng vom 16. Dezember

,,1843 massgebend.

609 ,,Ueberdiess dürfen alle sranzosischen oder solche Waaren , die durch ^Bezahlung des Eingangszolles nationalisât worden, aber den Oktroige^ ,,bühren unterworfen sind, in prwate Riederla^shäuser gebracht und wieder "ausgesülzt werden. Diese Besngmss steht allen Ortschaften des Littorals ...zu, wo das System de^ Brivat-Riederlagshäuser besteht.^ Endlieh haben mehrere Dekrete. in Anwendung des Art. 9 des Ge^ sezes vom l1. Januar 1851, sueeessive die Bewilligung zur Ausfuhr der algerischen Kupfererze naeh dem Auslande ertheilt.

Am wichtigsten war aber vor Allem die Erwirkung einer Modisikation des Art. 7, welcher diese Aussuhr verbot.

Am 15 Rovember 1862 benachrichtigte der Minister des Akerbaues und des Handels den ..^eneralgouverneur , dass die beiden Departement^ der Finanzen und des Handels den betreffenden Begehren entsprochen hätten und demnächst dem Kaiser ein Dekret über die Douanen zur Unterschrift vorlegen werden, welches in Bezug auf die freie Ausfuhr des Kupfererzes der Kolonie nach dem Auslande und die Abschaffung der in den Häfen des Mutterlandes auf das O.uekstlber der Kolonie gelegten Zolle, besondere Verfügungen enthalten sollte. ^

VL Einer vom Senator Foreade de la Roquette präsidirten Kommission, welche die Ausgabe hatte, der Regierung über den Handel und die Schifffahrt Algeriens Berieht ^u erstatten , verdankt man, als erstes Resultat, das Gesez vom 17. Mai 1863, welches eine Ermässigung des Tonnengeldes in folgendem Sinne eintreten liess : Artikel l.

Das Tonnengeld, welchem die sremden Schiffe gegenwärtig in den Häfen Algeriens unterworfen find, soll per Tonne Fracht, welche diese Schisse aus- oder einladen, erhoben werden.

Art. 2. Ebenso wird das Tonnengeld erhoben im Verhältniss zu der Zahl der aus- und eingeschifften Passagiere. Es wird berechnet wie solgt : 1) eine Tonne für jeden aus- oder eingeschifften Vassagier; jedes Kind, gleichviel von welchem Alter, wird sür einen Bassagier gerechnet; 2) ^wei Tonnen sür ein Bserd .

3) drei Tonnen sür ^weirädrige Wagen . und vier Tonnen für Wagen mit mehr als zwei Rädern.

Das Gepäk der Reisenden, mit Jnbegriff der kleinen Reiseprovistonen, die sie mit sieh führen, ^ählt in der Berechnung der aus- oder eingeschifften Waaren nicht mit.

Art. 3. Das in Gemässheit der Art. 1 und 2 erhobene Tonnengeld durf in keinem Falle diejenige Summe übersteigen , die nach der Bestimmung des srühern Tariss zu entrichten gewesen wäre.

610 Ein kaiserliches Dekret ....... m 2. September 1863 räumte den Produkten Algeriens die gleichen Zollbefreiungen ein , wie sie England und Belgien in ihren Handelsverträgen mit Frankreich zugestanden worden waren. Die Vollziehung dieser Vertrage gab zu dem Dekret vom 7. ^eptember 1863 Veranlagung, wodurch der Zoll für die Einsuhr von Slabeisen und Eisenbahnschienen nach Algerien auf Fr. 6 per 100 Kilogramm f^irt wurde.

Ein anderes Dekret, dasjenige vom 7. September 1863 , eröffnete die ^ollstätten von Bou^aada und .^r^.ulle für die Einfuhr der Br.odukte des Djerid, des Sonss und des Kaiserreichs Marokko.

La.^mi^fchaft.

Da die offiziellen Ausschlüsse über den landwirtschaftlichen Ertrag ^om Jahre 1864 noch nicht erhältlich waren, so müssen wir uns ans d.e Zahlen des Jahres 1863 beschranken.

Akerbaueude Die

Bevölkerung

akerbauende Bevölkerung

2,753,948 Seelen, nämlich : l Männer . .

Europäer ^ Frauen . .

^ Kinder . .

l Männer . .

Eingeborne Frauen . .

^ Kinder . .

und .^kerban^er..the.

Algeriens betrug

im Jahre 1863

. 42,313 l . ...8,62.) . l0l,809 . 30,867 l 821,410 t 824,283 ^ 2,652,139 1,006,446 s Total 2,753,..)48

Der Grundbesiz der Europäer umsasst eine ..Oberfläche von 5^9,408 Hektaren, die sich wie fol^t vertheilen : ^e^aren.

i Algier . . . 128,82..) l Provinz ^ Oran . . . 1^I,52l ^ Total. 5l9,403 Hektaren.

l Konstantine

.

15....,..^ s

Der Grundbesi^ der Eingebogen nmfasst 23, 56l ,917 Hektaren und vertheilt sieh solgen^erma^en .

l Algier Provinz .^ ^ran

.^ek^aren.

. . 6,125,78l l . . 5,854,681 ^ Total. 23,56l ,9l7 Hekt.

^ Konstantine . 11,^8l,4^.^ ^

611 Der gesammt^ Viehstand (Ochfen, Kühe, Bserde, Maultiere, Esel, Schafe, Ziegen u..d Schweine) wird auf 12,922,6^4 Stük berechnet..; davon sal.len auf :

Europaer . ^.^^ Total: 12,922,684 ^tüke.

E.ngeborne . l2,65l,077 l ^ ^ Akerbaugeräthe.

..^nropäisehe.

Bslüge . . .

Eg^en . . .

Wallen . .

Karren und Wagen Mähmaschinen .

Dreschmaschinen .

Wannen und Siebe

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Einheimische.

. 16,603 266,680 . 8,066 272 . 4,263 1 . 11,804 70 .

81 -^ .

183 . 1,375 2,560

Maschinen zum Eutseruen der Wurzeln

92

-

Total : 42,467

269,589

^ruehtbäume zahlt man 8,902,310 , davon gehoren den Europäern 2, l 82,266 und 6,720,0^4 den Eingebornen. ^ Wald- und ^n^bäume besten die Europäer 1,679,789, die Einge-

boruen 50l,939 ^tük. zusammen 2,18l,728 Stük.

K ü n st l iche u n d n a t ü r l iche W i e s e n .

Die künstlichen und natürlichen Wiesen lassen noch Manches ^ z u wünschen übrig.

Was die ersteru anbetrifft, so betrug die im Jahre l 863 angebaute fläche in den drei ^roviu^n zusammen nicht mehr als 6^8 Hektaren,

50 ^lreu , und das eingesammelte Heu uieht mehr als 2,494,575 Kilo-

gramm

Die künstlichen Wiesen theilteu sieh in : den Europäern angehörende.

Kulturland.

.^rnte.

den Eingeworfen augehorende.

Kulturland.

.^rnle.

688 Hekt., 50 Aren 2,494,575 Kilog. 2l)l) Hektaren

-

Die natürlichen , nach einem wirthschaftlichen Vlane behandelten Wiesen nahmen eine fläche von 82,330 Hektaren ein , die Heuernte

belies sich auf 77,02.^,02 l Kilogramm.

Wiesen von Europäern.

Kulturland.

.^rn^..

Wiesen von Eingeboruen.

Kulturland.

.^rnle.

33,187 Hekt. 56,6l7,101 Kilog. 49,l43Hekt. 20,407,9.^0 Kilog.

612 Die Anlagen künstlicher Wiesen erfordert .Kapitalien , welche die .Kräfte der hiesigen Landwirthe gewöhnlich übersteigen.

Getreide.

Jm Jahre 1863 waren in den drei Provinzen 2,451,457 Hektaren mit Getreide angesäet.

Die Ernt.. betrug 25,508,753 Hektoliter.

U e b e .. s i ch t d e r A n s a a t u n d d e r E r n t e v o n 1 8 6 3 .

Getreidearten.

Getreideart..n.

Ansaaten.

Ernte.

Hektoliter.

^eltaren.

579,857 . 8,315,582 . 15,662,390 5,475 74,637 117,259 Mais . . .

Bohnen . . .

348,062 Sorgho . . .

405,491 Total 25,508,753

48,669 1,000,^56 1,271,697 Roggen . . .

586 Hafer . . .

4,710 Mais . .

19,332 lohnen .

56,645 Sorgho . . .

49,562 Total 2,45l ,457 Weizen, weicher .

,, harter .

Gerste . . .

Weizen, ,, Gerste Roggen Haser

weicher harter . . .

. . .

. . .

Ausser dem Getreide wurden in den drei Provinzen angepflanzt :

1) mit Hülsenfrüchten 9731 Hektaren; Ertrag. 106,926 Hektoliter, 2) mit Wurzelgewächsen (Runkelrüben, Rüben, Topinamburg ..e.)

3255 Hektaren, mit einem Ertrage von 15,372.76..) Kilogramm an Blättern und Knollen.

P f l a n z e n b a u z n i n d u st r i e l l e n Z w e k e n.

Tabak.

^r.^inzen.

Europäer.

Zahl der ^flanzer.

.Hauptpunkt...

l Algier . . 1382

Algier und Blidah.

^ Oran . .

l Konstantine .

Oran und Tlemeen.

Bona, Philippeville ..^ Guelma.

35 531

Provinzen.

Zahl der Pflanzer.

l Algier . . . . .

Eingeborne. ^ Oran . .

^ Konstantine

.

.

.

.

.

.

2246.

45.

6328.

Der Tabakbau nahm im Ganzen ^253 Hektaren, 33 Aren in An^ spruch und lieferte an Blättern eine Ernte pon 3.88^,499 Kilogramm, nämlich :

613 Flächeninhalt der Tabakkultur.

Hektaren.

Aren.

Provinzen

Algier . . . . .

Orau . . . . .

Konstantine . . .

Total

3,614 38 1,599 5,253

^.rnle.

.^l^gramm.

85 89 59 33

2,88l, l 60 42,699 962,640 3,886,499

Die .Kaufpreise, wie sie die Regie in ihren Magazinen angeschlagen.

hat, stellen sieh wie solgt : Für verkäuflichen Tabak

Für unverkäuflichen Tabak

per 100 Kilogramm.

Erste Auswahl .

Erste Qualität .

Zweite ,,

.

.

. .

Dritte

.

.

,,

per 100 .^llogramm.

Fr. 160 ,, 150

,, l 20

.,

90

Erste Klasfe .

Zweite ,, .

.

.

Fr. 60 ., 50

Vierte

.

... 30

Dritte .. . .

,,

.

., 40

Das strenge Verfahren, welches bei der Klassifikation stattfindet, reduzirt vorstehende Breise aus durchschnittlich Fr. 80 per 100 Kilogramm.

B .. u m w o l le n k u l t u r.

Die Ernte von 1862 -l 863 lieferte einen Ertrag von 530,115 Ki.^ logramm Bruttogewicht. Rach der Egrenirung (Entfernung der Saatkorner^ blieben nur noch 133,613 Kilogramm ; es betrug also der Abfall 74,80 Prozent. ^lusgesnhrt wurden 127,8l)..) Kilogramm ; die Gesammtsumme der Staatsprämieu belies steh auf Fr. 314,712.

Jm Jahre 1863-1864 stieg der Ertrag ans 1,609,382 Kilogramm, nämlich : in der Brovinz Algier

., ,, ,, ,.

., ,,

. . . .

Oran . . . .

Eonstantine . . .

Kilogramm.

auf 77,509 l

,, 1,416,875 ^ Brutto.

,, 114,988 ^

Das Rettoprodukt belief sieh, nach der Egrenirnng und nach Ab^ug der in der Brovin^ Oran erzengten k....rzftapeligen Baumwolle, auf 376,518

Kilogramm , 500 Gramm.

Der ^taat hat an die Stelle seiner direkten Ankäufe ^.lnsfuhrprämie...

treten lassen. Diese betrugen :

I^I-I8^.

1.^-1.8..^.

Fr. 314,3l5 72.

Fr. 3t4,7l.^. 59 V r ä m i e n a n sä z e für I8^3-I8^4 : ^ür langstapelige Baumwolle

Für kurzstapelige

,,

.

.

. . .

I8..^-l^4.

Fr. 8.^2,540. 45.

^r.

2. 25

,, - 80

6l4 Für die Pflanzungen der Provinz Algier wurden noch besondere preise ausgesezt, namlich : Für Baumwollenpfla..z..ngen, vo.. wenigstens 20 Aren und hochstens 1 Hektare, Fr. 1 per Are.

F l a ..h s b a u.

Der Flachsbau scheint bei den algerischen Landwirthen in Gunst zu kommen. Die ^ahl der Pflanzer , im Jahr ^862 nur 51, stieg im .Jahr 1863 aus 187, und auch die Bodenflache der Pflanzungen hat sich, von einem Jahr zum andern, mehr als verdreifacht.

Unter jener Zahl von l 87 Pflanzern befinden sieh 111 Europäer und 76 Eingeborne, lettere sämmtlieh in der Provinz .Konstantine.

Angebaut wurden : Jn der Provinz Algier 98 Hektaren 95 Aren, die folgenden Ertrag lieferten : Samen.

Stengel.

Werg.

74,100 Kilogramm.

201,500 Kilogramm. l 5,000 Kilogramm.

Jn der Provinz Orau 22 Hektaren, l0 Aren, mit einem Ertrage

^on .

Samen.

39,542 Kilogramm.

Stengel.

24,500 Kilogramm.

Jn der Provinz Eonstantine 195 Hektaren, 48 Aren, mit einem Ertrage von .

Samen.

Stengel.

Werg.

19,555 Kilogramm.

560,760 Kilogramm. 19,332 Kilogramm.

oder fnr di.^ .drei Provinzen insgesammt 316 Hektaren, 53 Aren, mit einem Ertrage von : Samen.

Stengel.

Werg.

133,197 Kilogramm. 786,760 Kilogramm. 34,332 Kilogramm.

Der algerische Fla..hs kann , seiner Qualität nach , mit den. sogenannten Winterfla.hs der Departemeute von Eotes d^or und JlleVilaine verglichen werden und eignet sich wie diese vorzugsweise sur die Fabrikation von grober Leinwand und Segeltuch.

W e i u b a u.

Jm Jahre l 862 nahm das mit Reben bepflanzte .Land sämmtlicher drei Provinzen einen ^lächenraum von 6503 Hektaren ein , welche sieh wie folgt verteilten .

l Algier . . . . . 3,164 ^ Provint

^ Oran . . . . . 2,633 ^ ^ Konstantine . . .

706 ^

Hektaren.

6l5 -^er Ertrag d..r Weinlese belies sich auf 43,232 Hektoliter Wein und 9,236,456^Kilogramm Trauben.

Burgunder, Grenache, Alitante, Aramon und Ehasselas sind die beliebtesten Sorten. ^m Allgemeinen ist der Wein von guter Qualität ; nur wird ...n ihn. gerügt, dass er bald säuerlich werde. Jm Jahr l 863 wurden viele und grosse Bflanzungen angelegt . die ^ahl der Bflau^er be-

lies sich damals ans 27,2.^1. wovon 4975 Europaer und 22,306 E^ngeborne. ^er Totalflachenraum der Weinberge betrug 35,l51 Hektaren, wobei der rotl.e Wein mit 19^044, der weisse mit 16,107 Hektaren vertreten war.

Algier.

Angebauter ^läehenraum . . .

4, l 58 Hektaren.

Ertrag an Wein . . . . .

33,282 Hektoliter.

Weintrauben . . . . . . 4,269,433 Kilogramm.

Angebauter Flächenraum

O ran.

. . .

3,35l Hektaren.

Ertrag an Wein . . . . .

29,834 Hektoliter.

Weintrauben . . . . . . 1,037,949 Kilogramm.

E o n st .. n t i n e.

Angebauter Flächenranm . . .

27,642 Hektaren.

Ertrag an Wein . . . . .

7,345 Hektoliter.

Weintraube.. . . . . . . 2,050,229 Kilogramm.

Also in allen drei Vroviuzeu zusammen 35,151 Hektaren , 70,461 Hektoliter Wein Dämlich 54,441 Hektoliter rother und l 6,020 Hektoliter weisser Wein) und 7,357,6l l Kilogramm an Trauben.

Ju der Brovin^ Konstantine haben die neu gesäten Reben einen nur gerin^eu Ertrag geliefert, der jedo.h bald die volle Rormalhohe erreichen dürste, so dass - da der Weinbau überhaupt von Jahr zu Jahr an Bedeutung zunhnmt, ^- die Produktion wohl in naher Znkunft für den Bedarf wird genügen konnen.

Jst also die ^ukun^ft vielverheissend , so gibt die Gegenwart ihrerseils ein ehrendes ^eugniss für die Beharrlichkeit der algerischen Bevol^ kerung, indem die Kolonie sehou je^t einen ausgedehnteren Weinbau answeist als 70 ^epartemente des Mutterlandes.

Kolonisten sowohl als Eingeborne scheinen auf Vergrossernng ihrer Bflau^ungeu bedacht zn sein. Man darf daher mit Recht der Vermuthnng Ranm geben , dass Algerien in naher Zn^.nst in der Vorderreihe der weinbaueuden Läuder stehen werde.

^16

O l i v e n k n l t u r.

Jm Jahre 1863 zählte man in den drei Brovinzen zusammen 1,821,097 gepfropfte Olivenbäume. Die Ernte dieses Jahres lieferte 91,526,326 Kilogramm Oliven, woraus 88,06... Hektoliter Oel. ^ewonnen wurden.

An Mühlen zählte man in dem der Eivil- und Militärverwaltung unterstellten Gebiet 15,424, welche ans zerstossenen Oliven l 9,686 Hektoliter Oel lieferten. - Die übrigen 68,378 Hektoliter wurden ansfchliesslieh durch Handarbeit gewonnen, ein Verhältniss, das den ..^esammtErtrag außerordentlich schmälerte.

Da jedoch bei den Eingebogen entschieden die Tendenz vorherrscht, die ^.abrikationsmethode der Europäer anzunehmen , so dürste die Zahl der Mühlen demnächst aus mehr als das Doppelte ansteigen.

General-Rekapitulation.

Jährl. ^rlrag

der der fühlen.

fühlen. .^ektollter.

.

.

.

^

Algier Oran Konstantine Total

....^psr.^pste

Oliven^ bäume.

^eerntete Oliven.

.Kilogramm.

Oel.

Hektoliter.

824 12,304 693,266 18,562,701 70,561. 40 1 195, l 36 3,079,991 12,488. 50 13 14,587 7,381 ^932,695 68,984,434 5,014. 27 15,424 19,686 1,821,097 9l ,526,326 88,064. l7 Bomeranzenkultur.

Jm Jahre t 863 beregnete man die Zahl der ^rangeriebesizer in Algerien aus 23l 3, wovon 642 Europäer und 1671 Eiugeborne. Die Gesammtzahl der Orangen-, Eitronen- und Eedrobäume ^e. belief sich aus

158,168, wovon 1l0,711 fruchttragend waren und 47,457 keinen Er.^

trag lieserten.

^

Das Gesammtprodukt der Orangerien bestand in 33,163,620 Oran^ gen und in 75,837 Kilogramm Blüthen. Mehr als ein Drittel der Früchte wurde ex^portirt, das Uebrige im Lande verzehrt.

Die Blüthen gingen beinahe insgesammt nach Frankreich.

Algier ist diejenige der drei Brovin^en , welche die ausgedehntesten Orangenpflan^ungen besizt, wie sieh ans nachstehender Uebersicht ergibt :

Provinz Algier . . 16.^2 Eigenthümer 121,263 verschiedene Sorten.

Oran . . 186 ,, 9,250 ,, ,, ,, Eonstautine . 495 ., 27,655 ,, ,, Total 2313 158,168

Seidenzncht.

^er Seidenbau nimmt in Algerien von Jahr zu Jahr zu.

llel^icht ^es ^rtra^ im ^ahre 1^.

^l ^ro^^eu.

.^^antitat der

^rnte.

.

.

.

.

.

.

.

^ a n t i t a t

^er ^es ^ter Samens.

^e^nft.

I.

Oualitäl .

.

.

^ l o g .

.

.

.

^ .

.

.

.

^

^

III.

^

^eflekte .^

Total

II.

Oualltät

Dualität

mangel.

^er ^rute.

.^ilogx.

^ilogr.

^ilogr.

Kilogramm.

haste.

Konstantine

175 25 40

8,224 Mailand ^ . . . 4,017,900 873,000 782,900 495,850 6,169,650 Adrian opel, ^ ^ l ,672 ^ Mailand, 1,327,353 Serien 3,265 Mailand. Adrianopel 242,700 542,450 151,400 64, l 50 1,000,700

^ Total

240

l3,16l

Alg.er Oran

-

.

4,260,600 l ,4 l 5,450934,300 560,000 8,497,703

.

^

^

6l8 Die Ernte betrug : Jm Jahre l 861

,,

.

.

.

4,206 Kilo 870 ^ramm an Eoeons.

" l 862 . . . 4,722 ,, 365 ,, ,, 1863 ...

8,497 ,, 703 .

,,

Von l 861 bis 1863 hat sich demnach die Produktion verdoppelt.

..^er.^erle.

Konzessionen zum Bergbau werden in Algerien -- zu den namli.hen Bedingungen, wie in Frankreich ^ ^- durch kaiserliche Dekrete, denen eine Berathung durch den Staatsralh vorauszugehen hat, verliehen.

Eine zu Ain^Barbar, Subdivision Bona, gelegene Kupfer-, Bleiund Zinnmine wurde im Jahre 1863 ko....essionirt ; jezt ist man mit ihrer Ausbeutung beschäftigt. Rebstdem wurden 14 E^ploratiousbewilligingen erteilt oder erneuert : eine in der Brovin^ Algier , eine in der Provinz Oran nnd 12 in der Vrovin^ Konstantine.

Jn der ..l^.ovinz Algier wurde im Jahre l 863 keines der konzessiv nirteu Bergwerke ausgebeutet und i... den beiden andern Brovi..zen blos vier, nämlich : ^as Bergwerk von ..^ .. .. - R o u b .. n (mit Schwefel verbundenes ^Blei, mit Schwefel verbundenes Kupfer und Karbonat. da^ Blei alleiu wird ausgebeutet).

^as lezte Betriebsjahr lieferte 20,302 Zentner, im ..^er^.he von

Fr. 369,5l6. ^ie Arbeiten besehaftigten 208 Mann.

Jn der Brovinz E o n st a n t i n e : Das Bergwerk von K a r e s a s (Eisenerz).

Dieses lieferte im Jahre 1863 219,335 Zentner, im Werthe von Fr. 2 l 1,658, n..d be-

sch..ftigte 70 Arbeiter.

Das Bergwerk von R a z - e l ^ M a l s (Zinnober). Ertrag 7,.^..) Zt., im Werthe von ^r. 3900. Zahl der Arbeiter 29.

Das Bergwerk von .^ef... ...um-.^ebo .il (Blei).

.^lnsbeute : 17,763 Zentner, im Werthe von Fr. 254,738. Arbeit...rzahl 178.

Die vier iu Betrieb stehenden B..rgw.^rke gaben demnach einen Gesammtertrag von 264,900 Zentnern, im Werthe von Fr. 838,9l2.

Die ^rbeiterzahl belief sich im Ganzen auf 565.

.^all.^el.

E i n f u h r im J a h r e 1 8 63.

Der Gesamnuhandeisverk...hr Algerien^... mit Frankreich und dem Anslande erreichte im Jahre l863 die ^nmme von Fr. ll7,5.^9,14l und überstieg denjenigen des Vorjahrs um Fr. 13,503,665.

6^9 ^ie Einfuhr ans Frankreich überstieg in ihrer

Gesammtsumme

100 Millionen, u..d war um 14 Millionen stärker als diejenige von l 862.

.^ie Einfuhr aus dem Auslande dagegen hat um beinahe eine Million abgenommen.

^..ie Vermehrung betrifft hauptsächlich das Oel, die Getränke, die Gewebe, die zubereiteten und verarbeiteten Häute und Kleidnngsstüke.

^..ie Einfuhr des J a h r e s 1863 weist folgende Verhaltnisse ans : Prozent.

Algier .

.

.

. 43,1l Tenez .

Oran .

.

.

.

Bhilippeville .

Bona . .

Mostagauem .

La Ealle .

Mers-el^Kebir Bugia .

26,51

^

^

.

Nemours

.

Prozent.

.

. 0,08

.

. 0,06

.

. 16,42 Eollo . . . . 0,06 . . 9,92 Ardevo . . . . 0,04 .

. 2 , 5 l ^.gell.. . . . . 0,02 .

. 0,24 Eherchell .

.

. 0,01 .

. 0,18 Gräben aus dem Festlaude 0,69 .

.0,11 A u s s u h r im J a h r e 1 8 6 3 .

^er Gesammtwerth der algerischen Aussuhr stieg auf Fr. 48,209,556 und ^eigte, dem J.^r l 862 gegenüber, eine Vermehrung von ^r. 12,850,629.

^.iese Vermehrung betr.fst hauptsächlich das Vieh und die Wolle.

^.ie ausgeführte Baumwolle belies sich ans 141,257 Kilogramm.

^as Verhällniss der Ausfuhr aus .^en verschiedenen Häfen ist folgendes .

Prozent.

Algier .

.^rau .

Bona .

Bhilippeville Mostagauem

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

37,22 ^tora .

1 7 , l .) Mers^el-Kebir 14,7l Bugia .

13,17 ^herchell .

5,21 Gigel^.

.

Ardevo

.

.

.5,21

Nemours

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Dozent.

.

0,92 0,92 0,32 0,28 0,26 0,14

La Ealle .

.

. 4,08 ^ollo .

.

.

0,0t Tenez .

.

.1,36 H a n d e l s v e r k e h r d e s D .. p a r t e m e n t s A l g i e r .

..^as Jahr 1864 erofsnet... sich unter günstigen Aussichten für den

Handel Algiers.

So unproduktiv die Vorjahre waren, um so gesegneter verhiess die Ernte dieses Jahres zu werden, und diese Verheißung ging denn auch

wirklich iu Erfüllung.

^as Korn sowie die andern Getreidearten stellten einen Uel.erslnss in Anssicht, der die Ausfuhr um Vieles vermehren musste. Aber auch die asiatische und die europäische Ernte liessen sich in ähnlicher Weise au.

^20 Marseille , Algiers Hanptabsa^seld , war mit Getreide aus allen Weltgegenden vollgepfropst. Die preise fielen so ausserordentlich tief, dass der .^ornhandel^der Kolonie sich anf Rnll reduzirte.

So kam es denn, dass die ersten Bauhäuser in Algier sich für sehr ansehnliche Summen ohne Dekung befanden und, da sie ihre Kapitalien bereits in vorjährigen Operationen liegen hatten, ihre Zahlungen einstellen .mussten und in Falliment geriethen.

Es war diess ein Augenblik. wo die Zuknnst im düstersten Lichte erschien und Niemand die Grosse der herannahenden Unglükssehläge zu berechnen wagte. ^ ^aum war diese Vanik verschwunden , als der Ans.bruch des Ansstandes im Süden den algeris..hen Handel, namentlich den Transit nach dem Jnnern, neuerdings lahmte.

So verstrich das Jahr in fortwährenden Beängstigungen und ^ muss diese Veriode in den Annalen Algeriens als eine der allerfchlimmsten und verderblichsten bezeichnet werden.

Werfen^ wir

nun einen prüsenden Blik ans die Endfolgen diefer

Unglükssehläge für die kommerziellen und industriellen Geschäftsverhältnisse Algeriens.

Allgemein war man der Ansieht,. es werde der Entzug der - freilich mehr eingebildeten - finanziellen Unterstuzm.^ deren eine grosse Anzahl von ^aufleuten dnreh die vorerwähnten Fallimente verlustig gingen, das Sia^ nal zu einem beinahe allgemeinen Fallimente sein . eine Besürehtnng, die

sich indess als grundlos herausstellte.

Jm Jahre 1864 sind 65 Fallimente ausgebrochen. 7 mehr als im Vorjahre. Dieser Unterschied ist, angesichts der eingetretenen Krisis, ein unbedeutender zn nennen.

Glükli.herweise hat die Bank von Algerien, statt sich bei der Annahme von papieren , die ihr in einem so kritischen Momente präsentirt .wnrden , strenge zn zeigen . gegentheils alle bezüglichen Befürchtungen dadurch zerstreut, dass sie denjeuigen .^änsern, die mit den zahlungsunsähigen Bananiers in Verbindung standen, durch Eroffnung von lausenden Rechnungen mogliehst entgegenkam. .

Danl^ dieser und der weitern Massregel , wodnrch die Bankhäuser der andern ...Städte des Departements ermächtigt wurdeu, ihre Basiere unter der alleinigen Bedingung, in Algier ein Domi^l zu nehmen .-zur Di.^ontiruug zu präsentiren, ist die Rnhe in die Gemüther zurnkgekehrt und die Gesehäste .Bieder in il^r gewöhnliches Geleise getreten.

Jn Algier hatte die Bank im Jahre l ..^3 Fr. 37,756,802. 60 in verschiedeuen Valoren seontirt. das Agio betrug im Ganzen ^r. 290,928. 21.

Jm Jal^re l864 skontirte sie in Algier Fr. 35,252,385. 47; d^ Ertrag au Agio belief sich auf Fr. 2.^,227. 75.

621 Der Unterschied auf dem Wechseiverkehr beträgt somit bloss ein Minus

von Fr. 2,500,000.

Demnach hat sich die Lage des Landes nicht.^versehlimmert.

Man darf sogar gegentheils behaupten, dass sie sieh in finanzieller Hinficht gebessert habe , da die Abnahme in dem Wechselverkehr durch den Jnkasso der nicht diskontirten Wechsel nahezu kompensirt wurde.

So wurden der Bank im Jahre l 863 Wechsel im Betrag don

Fr. 13,765,710. 03, im Jahre 1864 dagegen Fr. 23,734,301. 72, zum

Jnkasso übertragen, was eine Vermehrung von zehn Millionen ausmacht.

Will man die Frage über Abnahme oder Zunahme des allgemeinen Handels von einem andern Gesichtspunkt aus ermitteln , so findet sieh die Losung in der Uebersieht der Ausfuhren der Departement^ welche im ^otal der .^..ssnhr eine namhaste Vermehrung herausstellt.

Jn der That wird man gleich bemerken, dass die Zunahme im Jahre l 864 eine beinahe aligemeine war, und dass die eingetretene Verminderung l^iglieh von der Unterbrechung der Verbindungen mit dem Süden des Landes herrührt.

Die Eins.chr des Jahres 1864 ist im .Allgemeinen hinter derjenigen

des Jahres l 863 znrükgeblieben . ein Beleg dafür, dass das Land immer

mehr seinen Bedars selbst ^u deken vermag.

Jmmerhi.. mag bei dieser Abnahme auch die Tenden^ nach einer Verminderung der Vorräthe mitgewirkt h.^..., .....^e sich th^iis ..^egen der herrsehenden ^..sürehtungen , theils wegen der Unterbrechung des Transites nach dem Jnnern geltend machte.

Eine ^olge des aussergewohnlichen Ertrages der Getreideernte war

das beinahe vollständige Wegsallen jeder Einfuhr von M^l. ...^tatt

l ,880,08.) Kilogramm, wie im Jahre 1863, betrug die Einfuhr süx

l 864 bloss 56,000 Kilogramm und der Unterschied also über l ,800,..).)..)

Kilogramm.

^luch bei de^ ^.teinkohlen ist eine Verminderung der Einsnhr von 5,600,000 Kilogramm ^u bemerken, zweifelsohne davon herrührend, dass es den Vostdamps^chisf- Gesellschaften nicht mel,r wie früher konvenirte, ihren Bedars in Algier einzunehmen.

Diese beiden Zahlen vereinigt, ergeben beinahe die ^nmme des Unterschiedes der ^vei Jahre , sur die Gesammtheit des Verkehrs ist dieses Verhältuiss kein uugüustiges.

Einer andern Verminderung, welche sieh in dem ^ehifssabrtsverkehr des Hasens von Algier zeigte, ist ebenfalls, in Be^ug aus il.^e Resultat..., keine sonderliche Bedeut.mg beizulegen , ^umal der Unterschied u^ehr die Au^al.... der Schisse als ihren ^.onnen^ehalt beschlägt, während der wirkliche Verkehr vom Standpunkte der ^in^ und .^lusfnl.r nnd uicht

Bund^bIatt. Jahrg. .^ll. Bd l.t.

46

622 von^demjenigen der Lastfähigkeit der Schisse ausgesagt werden mus., deren

wirkte Ladung in der Schifffahrts^.Uebersieht nicht berüksiehtigt wird.

Alles zusammengenommen , hat demnach der algerische Handel, troz der Geldkrisis und dem aufgebrochenen Ausstand , einen Schritt nach vorwärts gethan.

Vielleicht wäre es zwek.näßig gewesen, ein Verzeichniss der wollenen, seidenen und baumwollenen Gewebe, wie solche zum Gebrauehe der Landeseinwohner dienen, hier beizufügen. Wäre es moglich , zna.leich Muster davon belegen, so konnte ein solches ^erzeichniss sür die sehweizerisehen Jndustriell.... und .^ausleute von Ruzen sein. Es wird jedoch diesen ledern d.e .^emerku..^ genüge.. , dass sast alle diese Artikel ans Frankreich kommen.

Die baumwollenen Gewebe kommen ans den Fabriken von Rouen und Tarare, diejenigen von Wolle und .^amuwolle, sowie auch jene von reiner Wolle (Halks und Tücher) aus den Fabriken d..r Departemente Tara, Aude, Herault und Gard ; die seidenen Gewebe von L.^on, .^imes und St. Etienne Der Handel mit Geweben für die Araber lie^t grossteutheils in den Händen der einheimischen Juden. Diese finden gros.eu Vors.hnb bei einigen Hänsern in Rouen , die ihnen zu 6^ per Jahr laufende Rechnungen eroffnen, und zwar geschieht dieses mehrentheils zu Gunsten von Firmen, die, mit Ausnahme .^^^r Commandite, über gar kein Kapital verfügen.

.^..ne^en gibt es aber a u ..h jüdische Häuser von soliderer ^ahlung.^..

fähigkeit.

Die schweizerische Uhrenindustrie findet in Algerien einen sicheren Absaz , es ist jedoch unmöglich, den Umfang desselben ans den. ^ollamt in Algier ^.^ ermitteln.

....^as ..^ie übrigen Erzeugnisse der schweizerischen Jndustrie anbetrifft, welche in Algerien Absaz finden konnten , s^ ist e.^ ^.u reserirend^n .^ou^ul, der nun seit 24 Jahren von seinem Vaterlande ablesend ist,

nicht moglieh, hierüber zuverlässige Mittheilungen zu machen, zumal ihn..

alle offiziellen Ra^h.veise hierüber abgehen.

Die promulgation des fra.^osisch-s.hw..izerischeu Handelsvertrags in Algerien wird Verbindungen mit diesem Lande ermogliehen , die bisher ausgeschlossen waren.

623 .^

^nstrie.

Bierbrauereien gibt es sehr viele, es e^ist.ren deren beinahe iu allen

Städten.

Eigarrensabrikeu, die nieht de.u Staate angehören, bestehen in großer Zahl in allen Städten.

Trosse Anstalten zum Einsalzen der ^fche find in Philippeville und in Stora errichtet worden.

Oelmühlen gibt es in Algier, Tlemeen, Bugia, Philippeville, ^ona, Guelma u. s. w.

K^ustmühleu finden Algier, ^enes. Arbah, Blidah, .......lemeen und Konstantine.

Teigwaarensabxiken in Algier, Oran, Guelma u. s. w.

Medeah , Mostaganem, Tlemeen,

Destlllerien sur wohlriechende Essenzen in El-.^iar, ^lidah und in ^heragas^ Mechanische Sägenmhlen in Algier und Batna.

Egrenir^.Etablissemente für Baumwolle in Algier, .Oran nnd in. ^ig.

Eine Seidenspinnerei in ...Ilgi^r.

...^parteriefabrikeu, Papiermühlen und Waldhaarfabriken in der Provin^ Algier.

Werkstätten zn Erstellung und Reparatur der .^kerger^t^^.^l^ier, Oran, Konstantine ^..

Rothgerbereien und Färle.eien in Algier.

^i... kleineu ..^^issswerften sur di.. Marine von Algier n^d Phi-

lippeville.

^ie Hoehosen von Alelik bei ...^ona , für Gnsswaaren , die ..^erke von .^...ss^nm-.^hebout, bei la Ealle, und von Gar-Rouban, ^.iTlemeen, für .^npserer^ und ^silberhaltig^ Bleierz; di... Werke von Raspel Mah, b...i Jemmape.^, zur Bearbeitung des ^ueksilbers.

^ie Wagensabriken in Algier.

^.ie Giesserei .^es .^errn Eastelbou in Algier.

T r a n s i t a u s u n d n a eh d e r ^ eh w .. i ^ .

.

Riehls.

E i s e n b a h n e n n n d V e r k e h r s st r a ss e n .

^ie Konzession sür .^ie algerischen Eisenbahnen ...^esells..hast ertheilt worden.

ist der Mitteimeer-

624 Die konzessionirten Linien sind sollende.

Von Vhilippeville nach Bona, .^

., Algier nachsah,

,,

Oran nach Blidah, über St. Denis ^

^ ..

....

.......

^^^ .^^mete^

du ^Sig.

Dem. Betriebe ist bloss die 49 Kilometer

nach Blidah übergeben.

lange Streke von Algier

^Die Linie von Bhilippeville nach Konstantine ist im Bau begriffen.

Die übrigen Linien befinden sich im Stadium der Vorarbeiten.

. Die Verbindungen zwischen Algier und Oran werden sowohl zn .Land als zu Wasser vermittelt (Dienst der ^taats-Baketboote).

Die Verbindung zwischen Algier und Konstantine wird bis Vl..ilippeville zur See unterhalten.

.

.

^ l .

.

.

^ .

.

.

.

Es besteht in Algerien eine einige Bank, welche zur Emission von Billets ^n portenr ermächtigt ist. die sogenannte Banque de ^Algérie, mi^ Sueeursalen in Oran und Konstantine.

Die Ratnr und der Umfang ihrer Geschäfte werden am besten ans sollenden, dem lezten Rechenschaftsbericht entnommenen Uebersichten ^n ersehen sein.

^^ 1. Die D i s ^ o n t o g e s c h ä s t e beliefen sich vom 1. Rovember I863

^ in Algier ,, Konstantine ,, Oran zusammen

53,l45 Wechsel imWerthevon 20,114 ,, ,, ,, ,, 30,448 ,, ,, ,, ,, 1.04,007 Weisel im Werthe von

.

^ ^ .

.

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^ .

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^ .

.

^ ^ ^ 8 6 4

aus:

2.

35,252,385.47 20,747,532.68 2l ,894,623. 07 7^,894,^41.22

Generalübersieht.

^lrt der Geschäfte. I8..^ll8^.

Emittirtes Kapital

Fr.

,, ,, ^r.

.^r.

18^t8.^3.

Fr.

ll8^^8^.i.

^r.

4,000,000.^ 4,000,000.^ 5,^00,000.-

Durchschnitt der zirkn^

lirenden Roten ^ 4,668,300. -.- 5,468,450. -..- 5,036,950. -

^ahl

der

skontirten

Wechsel . . .

99,188.^ l07,145.^ 104,007.Betrag der Wechsel 68,365,075.68 72,798,ll7. 49 77,894,541.22 .^-io und Eommis-

sionsgebühren .

650,678.8l 720,0l0.95 8l7,502.96 ^ahresverluste .

66,69l .84 ^inse und Dividenden 51.45 57.2^ 58.15 Reserve .

. 1,233,120.75 1,341,986.27 .,666,666.66

.^

625

Z i n s - u n d D i s k o n t o s uss.

Der Zinsfuß ist in .Algerien srei.

Die Bank skontirt Wechsel mit ^ei Unterschristen n..d von hochstens 100 Tagen Termin, zu .^ p.^r J^ ^eevexsieherungsanstalten.

Die einige Seeversicherungsgesellschast, welche in Algerien bestanden, ist gegenwärtig in Falliment. Es können daher daselbst keine Versieherungen mehr stattfinden, ausser ...on Seite derDampfschiffsahrtsgesellschasten, welche auf ihren eigenen Schiffen ^u ^.^ .^om Werth versiehern.

Die franzosischen Assekuran.^esellsehasten versichern Jmmobiliar, Mobiliar und Waaren.

^ eu e E r f i n d u n g e n .

Richts.

^.inloall.^ernll^.

Die europäische Bevölkerung Algerien^ vermehrt sich von Jahr zu Jahr.

1 . durch Einwanderung.

....

2. durch den Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle.

Rieht alle Einwanderer jedoch lassen stch bleibend in der .Kolonie nieder, viele von ihnen kehren nach Europa zurük. ^..ie Abschaffung der Bässe hat die Ko...trolirung der Ankommenden und Abgeh..^.^^^ur^Unmoglichkeit gemalt und es lässt sich sonach nicht bestimmen , wie die eigentliche Einwanderung in der Vevolkerungsvermehrung vertreten ist.

Da die Bässe der Schweizer bei ihrer Ankunft in Algerien nicht mehr an das Konsulat gelangen , so sind die von den sranzosiseheu Staatsbehorden veroffentliehten Volkszählungstabellen die einzig... Auskunfts.^nelle in Bezug auf Einwanderung.

Die folgenden Zahlen, welche am 24. Oktober 1864 dem politischen Departement zugesandt wurden, dürften so ziemlich auch für hente noch gelten.

l Brovi.^ Algier

^.hweizer.

i

., ,,

..^ran Eonstantine

99 l l

110 ^ zusammen 1811 7l0 ^

Es ist jedoch leieht moglieh , das.. viele deutsehe und italienische Schwerer in den Verzeichnissen irrigerweise als Deutsehe und Jtaliener figuriren.

So z. B. berechnet der schweizerische Vize-Konsnl in Oran die Zahl der in seinem Departement wohnhasten Schweizer auf 395.

^

626

Wir glauben demnach ^er Wirklichkeit nahe zu kommen , wenn wir die Gesammtzal..l der in Egerie.. befindlichen ^d.we^er aus 3000 an^ sehlagen.

^chmei^esellschafteu.

Jn .^etif besteht eine schweizerische Kolonie mit zwei Gesells.hast..n, nämlich: 1. Die genserie Gesellschaft, mit la...dwi..thsehastliehen ^weken.

Die Ausschlüsse über die dermalige ^age der von dieser Gesell^ schaft verwendeten schweizerischen Kolonisten sind zu wenig genau, als dass sie im gegenwärtigen ..beruhte ^lnsnahme finden konnten , es dürsten jedoch Schritte, die jüngsten gethan worden sind, bald in den Stand se^en, die ofsentliche Meinung über die Gerüchte anszuklären, die auch unsere .Aufmerksamkeit auf sich ge^o^en and vielleieht bis in die Schweiz ein ^.ho gesunden haben.

2. Die sogenannte ^Wilhelm^el^Gesellsehast^ , grosstentheils ans Schweizern (Waadtländern) bestehend. Jhr ^ereinszwek ist die Schiesskunst.

Die Gründung einer schweizerischen Wohlthatigleit.^^esellsehast behnss Unterstüzung bedürftiger .Landsleute in .Algerien, hat bisher noch nicht geIingen wollen , da .^ie grosse Verschiedenheit der die hiesige schweizerische Bevolkerung bildenden Elemente einem ^erartig^n Vorhaben mancherlei Sehwierigkeiteu entgegenseht.

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Jahresbericht des Schweiz. Generalkonsulat in London pro 1864. (Vom 31. Dezember 1864.)

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1865

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26

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10.06.1865

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573-626

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