Sammelfrist bis 3. April 2019

Eidgenössische Volksinitiative «Krankenversicherung. Für die Organisationsfreiheit der Kantone» Vorprüfung Die Schweizerische Bundeskanzlei, nach Prüfung der am 11. September 2017 eingereichten Unterschriftenliste zureidgenössischen Volksinitiative «Krankenversicherung.

Für die Organisationsfreiheit der Kantone», nachdem das Initiativkomitee sich am 11. September 2017 mit den drei verbindlichen Sprachfassungen des Initiativtextes einverstanden erklärt hat und bestätigt hat, dass die Texte definitiv sind, gestützt auf die Artikel 68 und 69 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 1 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 23 der Verordnung vom 24. Mai 19782 über die politischen Rechte, verfügt: 1.

1 2 3

Die am 11. September 2017 eingereichte Unterschriftenliste zur eidgenössischen Volksinitiative «Krankenversicherung. Für die Organisationsfreiheit der Kantone» entspricht den gesetzlichen Formen: Sie enthält eine Rubrik für Kanton und politische Gemeinde, in der die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stimmberechtigt sind, sowie für das Datum der Veröffentlichung des Initiativtextes im Bundesblatt, ferner Titel und Wortlaut der Initiative, eine Rückzugsklausel, den Hinweis, dass sich strafbar macht, wer bei der Unterschriftensammlung für eine eidgenössische Volksinitiative besticht oder sich bestechen lässt (Art. 281 StGB3) oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht (Art. 282 StGB), sowie Namen und Adressen von mindestens sieben und höchstens 27 Urheberinnen und Urhebern der Initiative. Die Gültigkeit der Initiative wird erst nach ihrem Zustandekommen durch die Bundesversammlung geprüft.

SR 161.1 SR 161.11 SR 311.0

2017-2614

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Eidgenössische Volksinitiative

BBl 2017

2.

Folgende Urheberinnen und Urheber sind ermächtigt, die Volksinitiative mit absoluter Mehrheit zurückzuziehen: 1. Blanchard Jean, Close de la Fonderie 15, 1227 Carouge 2. Buchs Bertrand, Chemin Charles-Poluzzi 33, 1227 Carouge 3. Calpini Christa, Chemin de Bois Jaccoud 17, 1070 Puidoux 4. Carnal Christine, Rue des Fontaines 5, 1413 Orzens 5. Crottaz Brigitte, Chemin des Fontannins 2, 1066 Epalinges 6. Demeulemeester Joy, Avenue des Toises 14, 1005 Lausanne 7. Demierre Anne-Claude, Rue des Agges 62, 1635 La Tour-de-Trême 8. Derouette Jean-Paul, Place Duchêne 14, 1213 Onex 9. Diserens Jean-Paul, Chemin de Pomey 30, 1800 Vevey 10. Donzé Manuel, Chemin de Rovéréaz 28, 1012 Lausanne 11. Fricker Jonas, Hägelerstrasse 43, 5400 Baden 12. Fridez Pierre-Alain, Sous-la-Côte 344, 2902 Fontenais 13. Hanselmann Heidi, Obstadtstrasse 23, 8880 Walenstadt 14. Häsler Christine, Alte Strasse 7, 3816 Burglauenen 15. Haury Jacques-André, Chemin du Village 48, 1012 Lausanne 16. Jaquet-Berger Christiane, Avenue de Béthusy 60, 1012 Lausanne 17. Jaton Laure, Chemin de Palettes 1, 1020 Renens 18. Maillard Pierre-Yves, Rue du Lac 34, 1020 Renens 19. Maitre Vincent, Rue Crespin 16, 1206 Genève 20. Poggia Mauro, Rue de l'Athénée 21, 1206 Genève 21. Rossini Stéphane, Chemin du Cerisier 80, 1997 Nendaz 22. Ruiz Rebecca, Rue du Valentin 33, 1004 Lausanne 23. Steiert Jean-François, Avenue du Général-Guisan 12, 1700 Fribourg 24. Vionnet Blaise, Chemin sur Rosset 22, 1040 Echallens 25. Vuillemin Philippe, Avenue des Boveresses 16, 1010 Lausanne

3.

Der Titel der eidgenössischen Volksinitiative «Krankenversicherung. Für die Organisationsfreiheit der Kantone» entspricht den gesetzlichen Erfordernissen von Artikel 69 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte.

4.

Mitteilung an das Initiativkomitee: Comité d'initiatives «Pour un Parlement indépendant des caisses maladies» et «Assurance maladie: pour une liberté d'organisation des cantons», Postfach, 1022 Chavannes-près-Renens und Veröffentlichung im Bundesblatt vom 3. Oktober 2017.

19. September 2017

Schweizerische Bundeskanzlei Der Bundeskanzler: Walter Thurnherr

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Eidgenössische Volksinitiative

BBl 2017

Eidgenössische Volksinitiative «Krankenversicherung. Für die Organisationsfreiheit der Kantone» Die Volksinitiative lautet: Die Bundesverfassung4 wird wie folgt geändert: Art. 117 Abs. 3­5 Die Kantone können durch Gesetz eine kantonale oder interkantonale Einrichtung schaffen, die im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung folgende Aufgaben erfüllt: 3

a.

die Prämien festlegen und erheben;

b.

die Kosten finanzieren, die zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung anfallen;

c.

die Erfüllung der administrativen Aufgaben, die den zur Durchführung der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zugelassenen Versicherern übertragen werden, einkaufen und kontrollieren;

d.

sich an der Finanzierung von Präventions- und Gesundheitsförderungsprogrammen beteiligen.

Sie leisten Gewähr für die Unabhängigkeit der kantonalen oder interkantonalen Einrichtung und statten sie mit einem Leitungsorgan aus; in diesem müssen namentlich die Leistungserbringer und die Versicherten vertreten sein.

4

Sie leisten Gewähr für die Finanzierung und den Betrieb der Einrichtung sowie für die Erfüllung der administrativen Aufgaben nach Absatz 3 Buchstabe c.

5

Art. 197 Ziff. 125 12. Übergangsbestimmung zu Art. 117 Abs. 3­5 (obligatorische Krankenpflegeversicherung) Nach Annahme von Artikel 117 Absätze 3­5 kann jeder Kanton von seiner Kompetenz, eine Einrichtung nach den genannten Bestimmungen zu schaffen, Gebrauch machen. In diesem Fall bestimmt er für jeden Versicherer, der die obligatorische Krankenversicherung durchführt oder in den vorhergehenden fünf Jahren durchgeführt hat, die Höhe der Reserven im Verhältnis zur Anzahl Versicherter auf seinem Gebiet. Die betroffenen Versicherer arbeiten mit an der Bestimmung der Höhe der Reserven.

1

4 5

SR 101 Die endgültige Ziffer dieser Übergangsbestimmung wird nach der Volksabstimmung von der Bundeskanzlei festgelegt.

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Eidgenössische Volksinitiative

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Innert zweier Jahre nach Annahme von Artikel 117 Absätze 3­5 regelt der Bund die Modalitäten der Übertragung der Reserven nach Absatz 1 auf die kantonalen oder interkantonalen Einrichtungen.

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