Bundesratsbeschluss über die Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique in den Kantonen Bern, Luzern, Freiburg, Solothurn, Basel-Stadt, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Neuenburg und Genf im Rahmen der eidgenössischen Volksabstimmung vom 11. März 2012 vom 16. Dezember 2011

Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 8a des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 1 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 19752 über die politischen Rechte der Auslandschweizer, sowie auf die Artikel 27a­27p der Verordnung vom 24. Mai 19783 über die politischen Rechte, nach Kenntnisnahme der Übereinkunft vom 15. Juni 2009 zwischen dem Kanton Basel-Stadt, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Basel-Stadt anlässlich eidgenössischer Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf, nach Kenntnisnahme der Übereinkunft vom 3. August 2010 zwischen dem Kanton Luzern, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Luzern anlässlich eidgenössischer Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf, nach Kenntnisnahme der Übereinkunft vom 23. April 2010 zwischen dem Kanton Bern, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Bern anlässlich eidgenössischer und kantonaler Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf, nach Kenntnisnahme des Vertrags vom 1. Juli 2009 zwischen den beherbergungsnehmenden Kantonen Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St.Gallen, Graubünden, Aargau und Thurgau und der Bundeskanzlei als Koordinatorin über die Begründung eines Consortiums zur Ermöglichung einer Beherbergung der Auslandschweizer Stimmberechtigten bei eidgenössischen Urnengängen auf dem System der Generalunternehmerin Firma Unisys (Schweiz) AG, nach Kenntnisnahme des Software Lizenzvertrags vom 1. Juli 2009 zwischen dem Kanton Zürich als Eigentümer des E-Voting-Systems und dem «Consortium zur Ermöglichung einer Beherbergung der Auslandschweizer Stimmberechtigten bei

1 2 3

SR 161.1 SR 161.5 SR 161.11

2011-2868

305

Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique

eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Urnengängen» bestehend aus den Kantonen Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St.Gallen, Graubünden, Aargau und Thurgau und der Bundeskanzlei als Koordinatorin über die Erteilung von Nutzungsrechten an der Software «Vote électronique», nach Prüfung der Gesuche der Kantone Bern vom 14. September 2011, Luzern vom 26. Oktober 2011, Freiburg vom 25. Oktober 2011, Solothurn vom 13. September 2011, Basel-Stadt vom 27. Oktober 2011, Schaffhausen vom 25. Oktober 2011, St.Gallen vom 12. Oktober 2011, Graubünden vom 25. Oktober 2011, Aargau vom 14. September 2011, Thurgau vom 25. Oktober 2011, Neuenburg vom 19. Oktober 2011 und Genf vom 5. Oktober 2011, beschliesst: 1.

Die Gesuche der Kantone Bern vom 14. September 2011, Luzern vom 26. Oktober 2011, Freiburg vom 25. Oktober 2011, Solothurn vom 13. September 2011, Basel-Stadt vom 27. Oktober 2011, Schaffhausen vom 25. Oktober 2011, St.Gallen vom 12. Oktober 2011, Graubünden vom 25. Oktober 2011, Aargau vom 14. September 2011, Thurgau vom 25. Oktober 2011, Neuenburg vom 19. Oktober 2011 und Genf vom 5. Oktober 2011 um Genehmigung eines Versuchs zu Vote électronique im Rahmen der eidgenössischen Volksabstimmung vom 11. März 2012 genügen den Erfordernissen von Artikel 8a des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte, von Artikel 1 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 1975 über die politischen Rechte der Auslandschweizer und von Artikel 27a­27p der Verordnung vom 24. Mai 1978 über die politischen Rechte.

2.

Die Versuche zu Vote électronique für die Volksabstimmung vom 11. März 2012 werden in folgendem Umfang genehmigt:

306

Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique

Eingesetztes Vote électronique-System

Entschlüsselung elektronischer Urne4

Betroffenes Elektorat

Gemeinde

Kanton

Prozent kt.

Elektorat5

Bund

Betrifft Urnengänge der Stufe

Prozent Auslandschweizer Elektorat

Auslandschweizer

Inlandschweizer

Zugelassenes Elektorat (Anzahl Stimmberechtigte)

Inland

Kanton

Territorium

Ausland

Bedingungen

Bern

­

4 000

0,56 %

­

System GE (Beherbergung)

11. März 2012, 09 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte der Gemeinden Bern, Biel, Bolligen, Langenthal, Muri, Adelboden, Buchholterberg, Court, Gondiswil, Hasliberg, Thun, La Neuveville, MontTramelan, Nidau, Seehof, Siselen, Trub, Wattenwil und Zweisimmen.

Luzern

­

3 626

1,4 %

­

System GE (Beherbergung)

11. März 2012, 09 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte6

Freiburg

­

1 032

0,56 %

­

System Consortium (Kopie System ZH)

11. März 2012, 10 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte der Gemeinden Estavayer-leLac, Romont, Bulle, Fribourg, Morat, Tafers und Châtel-SaintDenis

Solothurn

­

2 128

1,24 %

­

System Consortium (Kopie System ZH)

11. März 2012, 07 h 30

Auslandschweizer Stimmberechtigte aller Gemeinden6

Basel-Stadt

­

6 594

5,78 %

­

System GE (Beherbergung)

11. März 2012, 09 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte6

4 5 6

307

Die Kantone treffen die geeigneten Massnahmen, damit die Resultate nicht vor 12h00 des Abstimmungssonntags öffentlich bekannt werden.

Ohne Auslandschweizer Stimmberechtigte (Art. 27c Abs. 2 VPR).

Stimmregister der Auslandschweizer Stimmberechtigten beim Kanton zentralisiert.

Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique

Eingesetztes Vote électronique-System

Entschlüsselung elektronischer Urne4

Betroffenes Elektorat

Gemeinde

Kanton

Prozent kt.

Elektorat5

Bund

Betrifft Urnengänge der Stufe

Prozent Auslandschweizer Elektorat

Auslandschweizer

Inlandschweizer

Zugelassenes Elektorat (Anzahl Stimmberechtigte)

Inland

Kanton

Territorium

Ausland

Bedingungen

Schaffhausen

­

1 141

2,15 %

­

System Consortium (Kopie System ZH)

11. März 2012, 10 h 30

Auslandschweizer Stimmberechtigte aller Gemeinden

St. Gallen

­

6 500

2%

­

System Consortium (Kopie System ZH)

11. März 2012, 10 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte6

Graubünden

­

2 802

2%

­

System Consortium (Kopie System ZH)

11. März 2012, 08 h 30

Auslandschweizer Stimmberechtigte aller 178 Gemeinden

Aargau

­

6 350

1,6 %

­

System Consortium (Kopie System ZH)

11. März 2012, 10 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte6

Thurgau

­

2 500

1,6 %

­

System Consortium (Kopie System ZH)

11. März 2012, 10 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte aller Gemeinden

Neuenburg

20 000

2467

0,2 %

19 %

System NE

11. März 2012, 09 h 00

Alle Stimmberechtigten mit Guichet Unique-Vertrag aller Gemeinden

Genf

46 810

18 486

7,7 %

19,6 %

System GE

11. März 2012, 09 h 00

Auslandschweizer Stimmberechtigte6 und Stimmberechtigte der Gemeinden Aire-la-Ville, Anières, Avusy, Bernex, Chêne-Bougeries, Chêne-Bourg, Collonge-Bellerive, Cologny, Grand-Saconnex, Onex, Perly-Certoux, Plan-les-Ouates und Vandoeuvres

7

308

Stand Juni 2011.

Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique

a.

b.

c.

d.

Zum Vote électronique zugelassen sind Auslandschweizerinnen und -schweizer mit Wohnsitz in Mitgliedstaaten des Wassenaar-Abkommens vom 19. Dezember 1995/12. Mai 1996 («Wassenaar Arrangement on Export Controls for Conventional Arms and Dual-Use Goods and Technologies») oder in Staaten der Europäischen Union sowie in Andorra, Liechtenstein, Monaco, San Marino, Vatikanstadt und im Norden von Zypern.

Am Samstag des Abstimmungswochenendes, am 10. März 2012 mittags um 12.00 Uhr, wird die elektronische Urne geschlossen.

Die elektronisch und die konventionell abgegebenen Stimmen werden addiert und unter der Bedingung des korrekten Ablaufs für das eidgenössische Ergebnis berücksichtigt.

Die Kantone bleiben dafür verantwortlich, dass die in den Gesuchsunterlagen zugesicherten technischen und prozeduralen Mindeststandards vollumfänglich eingehalten werden.

3.

Der Bundesratsbeschluss wird gutgeheissen und im Bundesblatt veröffentlicht.

4.

Mitteilung an die Kantone durch die Bundeskanzlei.

16. Dezember 2011

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates Die Bundespräsidentin: Micheline Calmy-Rey Die Bundeskanzlerin: Corina Casanova

309

Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique

310