Eidgenössische Volksinitiative ,,Gleiche Rechte für Behinderte" Zustandekommen

Die Schweizerische Bundeskanzlei, gestützt auf die Artikel 68, 69, 71 und 72 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte sowie auf den Bericht der Sektion Politische Rechte der Bundeskanzlei über die Prüfung der Unterschriftenlisten der am 14. Juni 1999 eingereichten eidgenössischen Volksinitiative ,,Gleiche Rechte für Behinderte"2, verfügt: 1.

Die in Form eines ausgearbeiteten Entwurfs abgefasste eidgenössische Volksinitiative ,,Gleiche Rechte für Behinderte" ist zustandegekommen, da sie die nach Artikel 121 Absatz 2 der Bundesverfassung verlangten 100000 gültigen Unterschriften aufweist.

2.

Von insgesamt 121 269 eingereichten Unterschriften sind 120 455 gültig.

3.

Veröffentlichung im Bundesblatt und Mitteilung an das Initiativkomitee: Gleiche Rechte für Behinderte, Sekretariat: Herr Konrad Stokar c/o ASKIO Behinderten-Selbsthilfe Schweiz, Effingerstrasse 55, 3008 Bern.

4. August 1999

Schweizerische Bundeskanzlei Der Bundeskanzler: i.V. Dr. Hanna Muralt Müller

1 2

SR 161.1 BBl 1998 3964

7312

1999-4962

Eidgenössische Volksinitiative ,,Gleiche Rechte für Behinderte" Unterschriften nach Kantonen Kantone

Unterschriften gültige ungültige

Zürich......................................................................

Bern ........................................................................

Luzern .....................................................................

Uri...........................................................................

Schwyz....................................................................

Obwalden ................................................................

Nidwalden...............................................................

Glarus......................................................................

Zug..........................................................................

Freiburg ..................................................................

Solothurn ................................................................

Basel-Stadt..............................................................

Basel-Landschaft.....................................................

Schaffhausen ...........................................................

Appenzell A.Rh. .....................................................

Appenzell I.Rh. .......................................................

St.Gallen .................................................................

Graubünden.............................................................

Aargau.....................................................................

Thurgau...................................................................

Tessin......................................................................

Waadt......................................................................

Wallis......................................................................

Neuenburg...............................................................

Genf ........................................................................

Jura..........................................................................

23267 17248 4528 356 1632 445 488 391 1771 4801 3125 3296 2807 1356 638 65 4608 3516 5191 2841 8256 8921 8796 5986 2938 3188

94 22 14 32 27 0 0 0 0 14 2 2 0 11 0 0 8 7 95 4 328 100 34 15 0 5

Schweiz ..................................................................

120455

814

7313

Eidgenössische Volksinitiative ,,Gleiche Rechte für Behinderte"

Die Volksinitiative lautet:

Die Bundesverfassung wird wie folgt ergänzt: Art. 4bis (neu)3 1

Niemand darf diskriminiert werden, namentlich nicht wegen der Herkunft, der Rasse, des Geschlechts, der Sprache, des Alters, der sozialen Stellung, der Lebensform, der religiösen, weltanschaulichen oder politischen Ueberzeugung oder wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung.

2

Das Gesetz sorgt für die Gleichstellung behinderter Menschen. Es sieht Massnahmen zur Beseitigung und zum Ausgleich bestehender Benachteiligungen vor.

3

Der Zugang zu Bauten und Anlagen oder die Inanspruchnahme von Einrichtungen und Leistungen, die für die Oeffentlichkeit bestimmt sind, ist soweit wirtschaftlich zumutbar gewährleistet.

3

Vgl. Art. 8 der neuen Bundesverfassung vom 18. April 1999.

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