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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom

30. Dezember 1879.)

Der Bundesrath hat sich veranlaßt gesehen, wegen Versezung der Kavalleristen in die Landwehr das nachstehende Kreisschreiben an sämmtliche Kantonsregierungen zu richten : ,,Getreue, liebe Eidgenossen !

,,Das bei der V e r s e z u n g der K a v a l l e r i s t e n in die L a n d w e h r angewendete ungleiche Verfahren veranlaßt uns, Ihnen> zuhanden der kantonalen Militärbehörde, nachstehende Wegleitung zugehen zu lassen : ,,Nach Artikel 12, Ziffer 3 der Militärorganisation vom 13. November 1874 ist die Dienstzeit der Kavalleristen im Auszug auf zehn Jahre festgesezt worden. Diese Erleichterung in der Erfüllung der Wehrpflicht wurde den Kavalleristen gewährt einerseits als Aequivalent für die Beschaffung ihrer Pferde und deren Unterhalt außer Dienst und andererseits, um ihnen die Absolvirung der Dienstzeit in der Regel mit e i n e m Pferde zu ermöglichen.

,,Es lag somit im Sinne des Gesezes, diese Abkürzung der Dienstzeit nur denjenigen Kavalleristen zu gut kommen zu lassen, welche sich selbst beritten machten, und nicht auch solcher Mannschaft, deren Berittenmachung (wie für Hufschmiede, Sattler und Krankenwärter) für jede einzelne Dienstleistung durch den Bund, oder (wie dies bei den vor 1875 eingetheilten Trompetern, inclusive Stabstrompetern, der Fall ist) nach Maßgabe der Verordnung vom.

24. März 1876 durch die kantonalen Militärbehörden zu geschehen hat.

,,Wir laden Sie daher ein, die nöthigen Weisungen zu ertheilen, damit die Versezung der der Kavallerie zugetheilten, vom Bunde oder von den Kantonen beritten gemachten Arbeiter und Krankenwärter und der vor 1875 eingetheilten Trompeter erst nach zurükr gelegtem 32. Altersjahr stattfinde. "

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(Vom 3. Januar 1880.)

Mit Note vom 6. Oktober vorigen Jahres hat das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten der südamerikanischen Republik Sau D o m i n g o dem Bundesrathe mitgetheilt, daß die dortige Regierung zu ihrem Konsul in Chaux-de-Fonds den Hrn. Joseph M o o s , Chef eines Uhrengeschäftes in Paris und Chaux-de-Fonds, ·ernannt habe, in welcher Eigenschaft ihm das Exequatur vom Bundesrathe ertheilt wurde.

Durch einen Spezialfall veranlaßt, bringt der Bundesrath den eidgenössischen Ständen den am 13. Dezember 1849 in Bezug auf den Gebrauch von S t e m p e l p a p i e r gefaßten Beschluß in Erinnerung durch folgendes Kreisschreiben : ,,Getreue, liebe Eidgenossen !

,,Infolge eines Spezialfalles sehen wir uns veranlaßt, Ihnen in Erinnerung zu bringen, daß wir an dem durch Beschluß vom 13. Dezember 1849 aufgestellten und durch Schlußnahme vom 28. März 1853 bestätigten Grundsaze festhalten müssen, wonach von den eidgenössischen Behörden kein Stempelpapier zu gebrauchen und für Eingaben an dieselben auch kein solches zu verlangen ist.

,,Indem wir Sie einladen, hievon neuerdings Vormerk nehmen zu wollen, benuzen wir gerne auch diese Gelegenheit, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, sammt uns in den Schuz des Allmächtigen zu empfehlen."

N o t e . Der oberwähnte, am 13. Dezember 1849 vom Bundesrathe gefaßte Beschluß lautet wörtlich also: Veranlaßt durch eine von dem Direktor des IV. Zollgebietes an das Handels- und Zolldepartement gestellte Frage betreffend den Gebranch des Stempelpapiers, legt dasselbe unterm 13. 1. Mts. dem Bundesrathe die Frage neuerdings vor : ,,Ob der Gebrauch der kantonalen Stempelpapiere auch für den Verkehr mit den eidgenössischen Zollbehörden verbindlich sei;" nach einläßlicher Berathung hierüber wird beschlossen: Es sei von den eidgenössischen Behörden kein Stempelpapier zu gebrauchen, und auch keines von Eingaben, welche an dieselben gemacht werden, zu verlangen.

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(Vom 6. Januar 1880.)

Herr Karl G e r m a n n , von St. Gallen, seit 1864 Schweiz.

Konsul in M a n i l l a (Philippinen), ist um Entlassung von dieser Stelle eingekommen, welche Entlassung ihm vom Bundesrath, unter bester Verdankung der während 16 Jahren geleisteten Dienste, ertheilt wurde.

Der Bundesrath hat nachträglich Versezungen in die Landwehr und Entlassungen aus der Dienstpflicht vorgenommen :

I. Versezungen in die Landwehr.

Infanterie.

Hr. Oberstlieut. Theophil Z ü r r e r in Hausen a./A. (Zürich), welchem das Kommando der Landwehr-Infanteriebrigade Nr. XI übertragen wurde, unter gleichzeitiger Beförderung zum Obersten der Infanterie.

Artillerie.

Hr. Major Walter H a u s e r , in Wädensweil (Zürich), unter gleichzeitiger Uebertragung des Kommando der IV. PositionsartillerieAbtheilung der Landwehr, und unter Beförderung zum Oberstlieutenant.

Hr. Hauptmann Gottfried Reis h a u e r, in Zürich.

Genie.

Hr. Hauptmann Eduard S a r a s i n, in Grand-Saconnex (Genf); Oberlieut. Theodor B e t s c h i n g e r , in Lenzburg; ,, ,, Eugen R i t t e r , in Biel.

Sanitätstruppen.

A e r z t e.

Hr. Hauptmann Otto G r a f , in Appenzell ; ,, ,, Gottfried J ä g e r , in Ragaz (St Gallen); ,, ,, Ernst M ü l l e r , in Altdorf (Uri); ,, Victor A n d e r l é d y , in Monthey (Wallis); n ,, Eugène D u t o i t , in Bern; " ,, ,, Jean Märe M o r a x , in Morges (Waadt); ,, ,, Georg R e l l s t a b , in Riggisberg (Bern); ,, ,, Franz Lu s s er, in Rorbas (Zürich); Bundesblatt. 32. Jahrg. Bd. I.

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Hr. Hauptmann Adolf W a r t e n wei 1er, in Neukirch (Thurgau) j ,, ,, Sebastian Vogel, in Escholzmatt" (Luzern); ,, ,, Rudolf R o t h , in Le Sentier (Waadt); ,, ^ Louis Henri C o l l a d o n , in Genf; ,, ,, Joh. Jakob G eb h art, in Wigoltingen (Thurgau) j ,, ,, Joseph S c h ü r m a n n , in Lyß (Bern); ,, Oberlieut. Gabriel D u r s t , in Gansingen (Aargau); ,, ,, Edouard M a r t i n , in Genf; ,, ,, Marco C a g l i o n i , in Ascona (Tessin).

Apotheker.

Hr. Oberlieut. Karl S t a b l i , in Brugg (Aargau).

II. Entlassungen ans der Dienstpflicht.

Infanterie.

Hr. Major Karl Z y r o , in Thun.

Kavallerie.

Hr. Oberstlieut. Adolf B u r k h a r d t , in Basel.

Artillerie.

Hr. Hauptmann Giovanni S ce r r i, in Molinaro (Tessin).

Sanität.

Hr. Hauptmann Hermann K o l l e r , in Winterthur.

Vom Bundesrathe sind gewählt worden : (am 3. Januar 1879) als Postkommis in Basel : Hr. Fridolin Rufli, von Sisseln (Aargau), derzeit Postkommis in Deista erg ; (am 9. Januar 1880) als Postkommis in Pruntrut : Hr. Jakob Ragaz, Postaspirant, von Tamins (Graubünden), in Pruntrut (Bern).

39 Am 22. Dezember 1879 hat der Bundesrath 27 Theilnehmer an der Genie-Offizierbildungsschule Zürich zu Lieutenants des Genie ernannt, nämlich : Hrn.

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, .n ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ^ ,,

Bourgeois, Conrad, in Rolle (Waadt), Masset, René, in Airolo (Tessili), Raths, Jakob, in Unterstraß (Zürich), Zimmermann, Joh. Jakob, in Affoltern am A Ibis (Zürich), Lehmann, Gottfried, in Bremgarteu (Bern), Keller, Johanoes, in Winterthur, Spicher, Arnold, in Bolligen (Bern), Schott, Robert, in Lengnau (Bern), Buche, Louis, in Lutvy (Waadfc), von Salis, Robert, in Lausanne, Hünerwadel, Ernst, in Lenzburg, Merz, Joh. Jakob, in St. Gallen, Simon, Charles, in Aubonne (Waadt), Högger, Max, in St. Gallen, Pache, Charles, in Lausanne, Bienz, Harry, in Basel, Müller, Alfred, in St. Gallen, Holl, Charles, in Lausanne, von Vivis, Georg, in Luzern, Hatt, Eugen, in Unterstraß, Steiner, Karl, in Zürich, Küenzi, Ernst, in Bern, Pfeiffer, Ludwig, in Schaffhausen, Haisely, Charles, in Neuveville (Bern), de Bons, Jules, in Pully (Waadt), Frey, Christoph, in Zürich, Bonard, Constant, in Romainrnotier (Waadt),

Pionniers.

Sappeurs.

Pontonniers.

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Eidg. Medizinalprüfungen.

Wahrend des IV. Quartals 1879 haben folgende Medizinalpersonen nach abgelegter Prüfung eidg. Diplome erhalten: Name und Vorname.

Als Aerzte: Blank, Eduard Cuttat, Emil Dumont, Fritz Fueter, Fritz Wäber, Fritz Schmidt, Adolf Dannegger, Carl Fischer, Siegfried Jasper, Lothar, Dr.

Isler, Walther Hofstetter, Carl Weber, Julius Köhler, Heinrich Verrey, Ludwig Cuenod, Vjctor

Heimatort.

Ins Kossemaison Bern n n

Arnstadt Neuhausen Triengen Wormsdorf Wohlen Entlebuch Schlieren Genf Lausanne Vivis

Wohnort.

Kanton oder Land.

Bern n n n rt

Schwarzburg-Sondershausen Schafi'hausen Luzern Preußen Aargau Luzern Zürich Genf Waadt n

Bern Delsberg Bern n n

Zürich Fluntern Triengen Davos-Frauenkirch Fluntern Zug Dießenhofen Genf Lausanne Ciarens

Geburts- Prüfungsjahr.

ort.

1855 1856 1854 1854 1856 1848 1856 1854 1850 1855 1858 1853 1852 1854 1855

Bern.

Zürich.

Basel.

n n

Name und Vorname.

Bischoff, Engen Brun, Oscar Bohny, Karl Käser, Job. Samuel Wild, Heinrich

Heimatort.

Kanton oder Land.

Wohnort.

Basel Entlebuch Basel Thalheim Wylen

Basel-Stadt Luzern Basel-Stadt Aargau Thurgau

Basel.

Waldenbnrg Witmarsum Herrenweg

Basel-Landschaft Holland Àargau

Waldenburg Davos Bern

n » » n

Geburts- Prüfungsort.

jahr.

1852 1854 1856 1855 1854

Basel.

« n

1851 1852 1856

Bern.

n n

Als Apotheker: Moser, Karl Scrinerius, Jakob Engel Stäubli, Gottlieb

n n

B e r n , den 7. Januar 1880.

Eidg. Departement des Innern.

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10.01.1880

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