31

# S T #

Bemerkungen.

Zürich. Auf 1. September verzeichnete Zürich einen von der L u n g e n s e u c h e inficirten Stall inHadlikon-Hinweil.. Nach Vollziehung der angeordnetenSchuzmassregelnn zeigte sich kein Fall der Weiterverbreitung, so daß diese Seuche als erloschen zu betrachten ist.

M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e . Die erste Infektion in Außersihl und Altstetten, von wo aus sich die Seuche verbreitete, soll von italienischen Mastochsen, welche von einem Genfer Viehhändler eingeführt wurden, herrühren. Gegen diesen ist wegen fahrläßiger Verbreitung von Seuchen strafrechtliche Untersuchung im Gange.

Die nöthigen Sperrmaßregeln sind allenthalben getroffen und Ueberwachung derselben ist den betreffenden Gesundheitsbehörden anempfohlen.

Zu verzeichnen ist ferner l Fall von R o z v e r d a c h t in Stäfa, Bezirk Meilen.

Bern. Die neuerdings konstatirte Fälle von L u n g e n s e u c h e lassen sich ebenfalls auf die vermuthet ursprüngliche Infektionsquelle, Viehmarkt von Glovelier vom 24. Mai, resp. auf den aus Frankreich importirt Ochsen (siehe Bulletin Nr. 150) zurükführen.

Nähere Untersuchungen über die Einschleppung und Verbreitung der Seuche dauern noch fort. 75 Stük Vieh mußten abgethan werden und zirka 50 sollen nächstens in Rebévelier gleichfalls geschlachtet werden. Der Gemeindebahn ist über 8 Ortschaften, der Stallbann über 14 Stalle und der Weidbann über 5 Weiden verhängt. Die Viehmärkte in Glovelier, Chaindon, Bellelay und Pruntrut sind bis auf weiteres aufgehoben.

Die M a u l - und K l a u e n s e u c h e wurde in den Kanton Bern durch eine Herde italienischer Schweine eingeschleppt, welche auf dem Freiburger Markt von einem italienischen Händler nach Huttwyl verkauft wurden. Von da kamen sie auf den Markt in Langenthal, und so wurde die Seuche nach verschiedenen Richtungen verschleppt. Eine nähere Untersuchung über diesen Vorfall ist im Gange.

Ferner kamen im Kauton Bern 3 Fälle von M i l z b r a n d vor.

Zug. Ueber den Ursprung der M a u l - und Klauenseuche zu Baar ist nichts näheres bekannt; die nöthigen Vorsichtsmaßregeln gegen deren Verschleppung sind polizeilich augeordnet worden.

Freiburg. Der am 10. September in Freiburg vorgekommene Fall von M a u l - u n d K l a u e n s e u c h e hat keine weitem Folgen gehabt.

Wegen Ausbruchs der M a u l - u n d K l a u e n s eu eh e in Savoyen und andern Theilen Südfrankreichs, sowie in den Kantonen Genf und Waadt ist die Regierung des Kantons Freiburg ermächtigt worden, die Gültigkeit der Gesundheitsscheine auf 3 Tage festzusezen.

Solothurn. Je l sporadischer M i l z b r a n d f a l l kam vor in den Kreisen Lebern, Baisthal und Thierstein.

Schaffhausen. In einigen Gemeinden des Kantons herrscht das Flekfieber noch immer unter den Schweinen.

Thurgau. In Uttwyl, Dözwyl und Romanshorn (Bezirk Arbon) wurde je \ Fall von M i l z b r a n d konstatirt.

Wallis. In einigen Gemeinden ist unter den Schweinen der Milzbrand aufgetreten. 10 Thiere sind umgestanden.

Elsaß-Lothringen. Die L u n g e n s e u c h e ist in Egisheim (Kreis Kolmar), Hirsingen und Bettendorf (Kreis Altkirch) vorgekommen.

Fälle von M a u l - und K l a u e n s e u c h e kamen in den Kreisen Kolmar, Gebweiler, Straßburg und Erstein vor.

Im Großherzogthum Baden konnten 2 Amtsbezirke Durlach und Lörrach als frei von der L u n g e n s e u c h e erklärt werden, dagegen sind im Amtsbezirk Breissach neue Seuchenherde entdekt worden.

Laut Bericht aus den Grenzkantonen herrscht die M a u l u n d K l a u e n s e u c h e in denfranzösischenDepartementen de l'Ain und Haute-Savoie und die L u n g e n s e u c h e im Departement du Doubs.

Die R i n d e r p e s t herrscht in einigen Gemeinden von KroatienSlavonien und in der kroatisch-siavonischen Militärgrenze. In Ungarn ist die Pest seit dem 11. September erloschen.

B e r n , den 5. Oktober 1880.

Schweizerisches Handels- und Landwirthschaftsdepartement.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bemerkungen.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1880

Année Anno Band

4

Volume Volume Heft

43

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

09.10.1880

Date Data Seite

31-32

Page Pagina Ref. No

10 010 845

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.