279 ergriffenen Maßregeln wurde leztere Krankheit in den Kreisen Altkirch, Gebweiler, Colmar, Rappoltsweiler, Schlettstadt, Erstein, Straßburg, Molzheim, Château-Salins und Diedenhofen beobachtet.

Diese Seuche herrscht ferner in Savoyen, in der Umgegend von Lyon und besonders in den Departementen des Centrums, in fast allen Gemeinden der Bourgogne, der Departemente du Doubs, Haute-Savoie und einem Theil des Departements des Vosges. Aus diesen Gegenden ist sie auch in die Schweiz und in das Großherzogthum Baden, wo die Amtsbezirke Freiburg, Lahr und Offenburg verseucht sind, eingeschleppt worden.

Am 31. Oktober herrschte die R i n d e r p e s t in CroatienSlavonien in l und in der kroatisch-slavonischen Militärgrenze in 2, in Galizien in l und in Dalmatien in 4 Ortschaften. In Ungarn ist der M i l z b r a n d und die L u n g e n s e u c h e ziemlich verbreitet.

Das italienische Viehseuchenbülletin vom 22. Oktober verzeichnet keine Fälle von M a u l - und K l a u e n s e u c h e und nur einige wenige von L u n g e n s e u c h e .

B e r n , den 5. November

1880.

Schweizerisches Handels- und Landwirthschaftsdepartement.

#ST#

Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 29. Oktober 1880.)

Auf den Wunsch des k. belgischen Justiz- und Kultus-Ministeriums übermittelt der Bundesrath sämmtlichen eidgenössischen Ständen fünf Fragen, betreffend die in der Schweiz mit Bezug auf S c h e n k u n g e n z u G u n s t e n d e r K i r c h e n f o n d s bestehenden Geseze und Administrativgrundsäze.

Das belgische Fragenschema ist im folgenden Kreisschreiben enthalten :

280 ,

,,Getreue, liebe Eidgenossen!

,,Im Auftrag des belgischen Justiz- und Kultusministeriums ersucht uns die belgische Gesandtschaft um Mittheilung der Ges e z e, sowie der A d m i n i s t r a t i v g r u n d s ä z e , welche in der Schweiz m i t Bezug auf S c h e n k u n g e n z u G u n s t e n d e r K i r c h e n f o n d s bestehen, und legte uns zu diesem Zweke ein Fragenschema zur Beantwortung vor. Da nun diese Materie nicht in die Cognition der Bundesbehörden fällt, so bleibt uns nichts Anderes übrig, als Ihnen nachstehend jenes Fragenschema mit dem Ersuchen vorzulegen, uns dasselbe zuhanden der belgischen Gesandtschaft beantworten zu wollen.

,,Das belgische Fragenschema lautet: 1) Intervenirt die Regierung bei Schenkungen, welche den Kirchen des katholischen Kultus gemacht werden? Bejahendenfalls ist es die Centralgewalt oder eine andere Behörde, welche den betreffenden Kirchenfonds die Ermächtigung ertheilt, die zu ihren Gunsten gemachten Geschenke oder Legate anzunehmen?

2) Macht die Regierung einen Unterschied zwischen Stiftungen durch Testament und Stiftungen durch Schenkung unter Lebenden?

3) Welche Grundsäze befolgt die Regierung bei Gewährung oder Verweigerung der Ermächtigung? Trägt sie insbesondere den zu Gunsten des begünstigten Kirchenfonds schon bestehenden Stiftungen Rechnung? Sezt sie Grenzen fest bezüglich des Vermögens, welches die Kirchenfonds besizen können, und bezüglich der Zahl der Messen , welche in einer bestimmten Kirche gestiftet werden dürfen? Gestattet sie ohne Unterschied jeden Kirchendienst ohne Rüksicht auf dessen Zwek und die Personen, zu deren Vorthoil derselbe eingerichtet ist?

4) Ueberwacht die Regierung die Verwaltung der Kirchengüter mit Rüksicht auf die Stiftungen von Messen und kontrolirt sie die Vollziehung dieser leztern?

5) Welches sind die Geseze und Verordnungen, welche diese Materie regliren?

Die Beischließung von je zwei Exemplaren der bezüglichen in Kraft bestehenden Verordnungen und Gese/e wird gewünscht.

281 ,,Inzwischen benuzen wir den Anlaß, Sie, getreue, liebe Eidgenossen, sammt uns in den Schuz des Allmächtigen zu empfehlen."

(Vom 1. November 1880.)

Der Bundesrath ernannte die nachstehenden Herren, welche die Sanitätsoftiziersschule Bern Nr. III vom 28. September bis 25. Oktober dieses Jahres mit Erfolg bestanden haben, zu Offizieren bei den Sanitätstruppen, und zwar: 1J als Oberlieutenants (Aerzte).

Karl B oh ni in Basel, Alfred B o n n a r d in Lausanne, César R o u x in Bern, Oskar B r u n in Luzern, Hans Z e l l w e g e r in Trogen, Wilhelm S c h u l t h e ß in Zürich, Anton S c h n y d e r in Sursee (Luzern), Emil W ei bei in Bern, Hans Meyer in Oberstraß bei Zürich, Leopold G r e p p i n in Rheinau (Zürich), Emil C u t t a t in Renan (Bern), Wilhelm N o n n i in Bern ; 2l als Lieutenants (Apotheker).

Georg Heinrich T a n n e r in Herisau, Gottlieb S ta u b i i in Bern, Joseph S t u t z e r in Schwyz.

(Vom 5. November 1880.)

Der Bundesrath hat, in Abänderung vom Artikel 2, Alinea 2 seiner unterm 16. November 1875 erlassenen Instruktion für die Civilstandsbeamten, beschlossen : Die Civilstandsbeamten derjenigen Civilstandskreise, welche weniger als 7000 Seelen zählen, haben vom 1. Januar 1881 an dem eidg. statistischen Bureau die Zählkarten über die in ihrem Kreise vorgekommenen Geburten, Sterbefälle und Trauungen a l l m o n a t l i c h , und zwar für jeden abgelaufenen Monat in den ersten 10 Tagen des folgenden Monats zu übersenden.

282

Das abgeänderte Alinea lautete also : Sie sind, besondere Verfügungen des eidg. Departements de» Innern vorbehalten, w o c h e n w e i s e , und zwar je am Sonntag für die in der verflossenen Woche bis Samstag Abend eingetragenen Fälle, dem eidg. statistischen Bureau direkt zuzusenden, so nummerirt und geordnet wie im Civilstandsregister selbst.

Der Bundesrath hat den Herren S c h i n z und B ä r in Zürich die von ihnen unterm 12. vorigen Monats nachgesuchte Konzession für einen Telephondraht von ihren Bureaux an der Bahnhofstraße in Zürich bis zu ihren Magazinen an der Lagergasse daselbst unter den für solche Fälle üblichen Bedingungen ertheilt.

Der Bundesrath hat gewählt : (am 1. November 1880) als Posthalter in Einbrach : Hrn. Eduard Spörri, von und in Embrach (Zürich), bish. Postgehilfe daselbst; (am 5. November 1880) als Verwalter des Kriegsdepot in Thun: Hrn. Oberst Rudolf von Erlach, von Bern, in Aarau; ,, Posthalter in Cortaillod : ,, Ls. Ulysse Perret, von La Sagne, Lehrer in Cortaillod (Neuenburg).

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