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Uebersicht des

Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 1. Juni 1880.

Wie im Monat April ist die Schweiz auch im verflossenen Monat von der Maul- und Klauen-, sowie von der Lungenseuche gänzlich verschont geblieben.

Bemerkungen.

Z ü r i c h . Wegen. Rozkrankheit mußten je ein Pferd in den Gemeinden Meilen und Herrliberg (Bezirk Meilen) und in der Gemeinde Dübendorf (Bezirk Uster) abgethan werden. Alle nöthigen sanitätspolizeilichen Maßregeln wurden getroffen. -- Ein Fall von Milzbrand kam vor in der Gemeinde Hofstetten (Bezirk Winterthur).

B e r n . In einem Stalle zu Renan (Amtsbezirk Courtelary) erkrankten einige Kühe an einer geschwürigen Klauenkrankheit, welche mit der Maul- und Klauenseuche eine gewisse Aehnlichkeit hatte. Der gänzliche Mangel von krankhaften Erscheinungen im Maul, sowie die Abwesenheit jeder Einschleppungsgelegenheit machen es laut thierärztlichem Bericht wahrscheinlich, daß die genannte Krankheit nicht als Maul- und Klauenseuche zu betrachten ist. -- Vorsichtshalber wurden dennoch alle bei lezterer Seuche vorgeschriebenen Maßregeln ergriffen.

l Fall von Milzbrand in Neuenegg, Amtsbezirk Laupen.

L u z er n. In Willisau-Stadt und Alberswyl (Amt Willisau) stehen wegen Rozes je 2 Pferde unter amtsthierärztlicher Aufsicht.

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F r e i b u r g , l Fall von Milzbrand in Bösingen (Sensebezirk).

Das betroffene Thier wurde abgethan.

S o l o t h u r n. 3 Milzbrandfälle, wovon 2 im Kreise Lebern und l im Kreise Ölten.

A p p e n z e l l A. R h. Ueber 2 Pferde in Herisau wurde der Verdacht der Rozkrankheit ausgesprochen und in Folge dessen auch Stallbann verhängt.

St. G a l l e n . Wegen Rozes mußten 4 Pferde getödtet werden.

T h u r g a u. l Milzbrandfall in Roggwyl, Bezirk Arbon.

Neuenburg, räude in Cortaillod.

l Rozfall in Fleurier. l Fall von Schaf-

Im E l s a ß (Nieder-Aspach, Kreis Thann) wurde ein Stall abgesperrt, weil bei einer in Mülhausen geschlachteten Kuh dieses Stalles Zeichen von Lungenseuche gefunden wurden. Bis jezt sind aber sämmtliche Kühe dieses Stalles (22 Stük) noch gesund. Sonst befindet sich im Elsaß kein seucheverdächtiger Stall mehr. -- Nach dem Großherzogthum Baden ist die Lungenseuche aus Württemberg neu eingeschleppt worden. In Jezlingen (Amtsbezirk Lörrach) ist sie in den 6. Stall eingedrungen.

Aus O e s t e r r e i c h lauten die Berichte günstig, indem nach dem amtlichen Ausweise vom 31. Mai die Länder dieser Monarchie frei von der Rinderpest erscheinen. Dagegen herrscht dieselbe noch immer in den an Oesterreich und Deutschland grenzenden Provinzen Rußlands.

B e r n , den 4. Juni 1880.

Schweizerisches Handels- unä Landwirthschaftsdepartement.

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Uebersicht des Standes der Viehseuchen in der Schweiz auf 1. Juni 1880.

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1880

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12.06.1880

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205-206

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