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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrathes.

(Vom 25. März 1880.)

Auf eine vom schweizerischen Generakonsulate in St. Petersburg erhaltene Mittheilung betreffend die Reisepässe in R u ß l a n d , erließ der Bundesrath an sämmtliche Kantonsregierungen folgendes Kreisschreiben : ,,Getreue, liebe Eidgenossen !

,,Das schweizerische Generalkonsulat in St. Petersburg macht mit Depesche vom 3./15. dies aufmerksam, daß Fremde auf ihren heimatlichen Reisepaß, für welche Dauer dieser auch ausgestellt sein möge, in Rußland nur sechs Monate, vom Ueberschreiten der Grenze an gerechnet, sich aufhalten können. Nach Ablauf dieser Frist haben sie sich mit einer russischen Aufenthaltsbewilligung zu versehen und unterliegen für jeden Tag Verspätung einer Strafe von 30 Kopeken, und ferner müssen sie sich darüber ausweisen, wo und in welcher Eigenschaft sie sich inzwischen aufgehalten haben.

,,Um unsere Angehörigen vor Schaden und all' den Unannehmlichkeiten sicher zu stellen, die mit der Vernachläßigung dieser oder jener Formalität verbunden sein können, dürfte es angemessen sein, in jedem Passe, der für Rußland ausgestellt wird, bestimmt und an hervortretender Stelle vormerken zu lassen, daß der Inhaber bei Vermeidung einer Strafe von 30 Kopeken täglich nach Ablauf von sechs Monaten seit dem Ueberschreiten der russischen Grenze sich eine russische Aufenthaltsbewilligung zu verschaffen habe.

,,Ferner wären die ausstellenden Behörden anzuweisen, genau darüber zu wachen, daß die Pässe von den Personen, für die sie bestimmt sind, unterzeichnet werden.

,,Endlich wollen wir anläßlich zu wiederholen nicht versäumen, daß folgerichtig mit dem Bundesbeschlusse vom 18. März 1876 (Bundesblatt 1876, Bd. I, S. 740) Ausweisschriften wegen rükständiger Militärsteuer weder zu verweigern, noch zurükzuhalten sind, wie dies neuerlich, nach einer Mittheilung unserer Gesandtschaft in Wien, wieder vorgekommen zu sein scheint.a

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(Vom 30. März 1880.)

In Folge Erledigung einiger Examinatorenstellen für die eidgenössischen Medizinalprüfungen hat der Bundesrath in die Prüfungskommissionen die nachstehenden Ersazwahlen getroffen.

P h a r m a z e u t i s c h e S e k t i o n in Basel.

Als Suppléant für die propädeutischen Prüfungen : Hrn.

Minhaus, Apotheker, in Basel.

Als Mitglied für die Fachprüfungen: Hrn. N e u b u r g e r , Apotheker, in Aarau.

M e d i z i n i s c h e S e k t i o n in Bern.

Als Mitglied für die Fachprüfungen: Hrn. Dr. Kaiser in Delsberg.

P h a r m a z e u t i s c h e S e k t i o n in Genf.

Als Mitglied für die propädeutischen und für die Fachprüfungen : Hrn. T e s t u z , Apotheker, in Genf.

Als Suppléant für diese beiden Prüfungen: Hrn. H. Couchet, Apotheker, in Genf.

Pharmazeutische Sektion in Lausanne.

Als Suppléant für die propädeutischen und zugleich als Mitglied für die Fachprüfungen : Hrn. Pittet, Apotheker, in Freiburg.

Der Bundesrath hat beschlossen, es sei an das schweizerische Lehrerfest, welches am 15., 16. und 17. August dieses Jahres in S o l o t h u r n stattfinden wird, ein Bundesbeitrag von Fr. 500 zu bewilligen, ferner ein Kredit bis auf Fr. 4000 für die am 7. und 8. August d. J. in Zürich stattfindende Feier des 25jährigen Jubiläums der eidgenössischen polytechnischen Schule.

Der Bundesrath hat das Kommando des kombinirten Füsilierbataillons Nr. 84 (Landwehr) dem Hrn. Major Fritz S c h l o s s e r , von Basel, in Wolfhalden (Appenzell A.-Rh.), übertragen.

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(Vom 2. April 1880.)

Der Bundesrath hat an das diesjährige eidgenössische Turnfest, welches in L a u s a n n e vom 17. bis 20. Juli stattfinden wird, eine Ehrengabe von Fr. 400 bewilligt.

Herr Julius Eduard Oppliger, von Heimiswyl (Bern), Hilfsinstruktor der Artillerie, hat auf sein Gesuch hin die Entlassung von seiner Stelle erhalten.

Vom Bundesrathe sind gewählt worden : als Zolleinnehmer in Arzo :

Hr. Giobbe Geremia Forni, von Airolo (Tessin), in Castello san Pietro (Tessin); Postkommis in Pruntrut : ,., Ariste Bueche, Postaspirant, von Court (Bern), in Couvet (Neuenburg) ; Telegraphist in Brittnau ; ,, Arnold Widmer, von und in ·n Brittnau (Aargau), Posthalter daselbst ; Jgfr. Nina Achermann, von Ober,, Telegraphistin in Horw : kirch (Luzern), in Horw ; ,, ., ,, Wattenwyl : Frau Magdalena Trachsel, von und in Wattenwyl (Bern).

Eidg. Medizinalprüfungen.

Während des I. Quartals 1880 haben folgende Medizinalpersonell nach abgelegter Prüfung eidg. Diplome erhalten: Name und Vorname.

Als Aerzte: Dind, Emil Weibel, Emil Herrmann, Alois Pfyffer, Georg Brmmer, Hans Sandoz, Paul Beust, Adolf Schulthess, Wilhelm Imbach, Adrian

Heimatort.

Kanton oder Land.

Wolmort.

Bern (?)

Geburts- Prüfungs jahr.

ort.

Saint Cierges Bern Baar Luzern Dießenhofen Dombresson Zürich Mühlethal Sursee

Waadt Bern Zug Luzern Thurgan Neuenburg Zürich Aargau Luzern

Baar Luzern Dießenhofen Oberstraß-Zürich Hottingen-Zürich

Eßlingen Geroldschweil Uznach Zürich Herzogenbnchsee

Württemberg Zürich St. Gallen Zürich Bern

Eßlingen Cannstadt, Württemberg Hottingen-Zürich Arth Zürich

1849 1857 1851 1856 1857

Basel.

Zürich.

Aargau St. Gallen Schwyz Luzern

Hilfikon Eichberg Brunnen Bern (?)

1855 1856 1852 1859

Zürich.

n

n

»

Snrsee

1855 1855 1855 1850 1855 1856 ^55 1855 1852

Bern.

Zünch.

Als Apotheker: Mutschier, Wilhelm Daiber, Albert Vettiger, Benjamin Mantz, Josef, Kupfer, Theodor

Als Thierärzte: Hilfikon Michel, Johann Riegg, Wilhelm Eichberg Brunnen Märchy, Josef Schongau Hübscher, Moriz B e r n , den 2. April 1880.

n n n

n

Bern.

Eidg. Departement des Innern.

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Aus den Verhandlungen des schweiz. Bundesrathes.

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1880

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14

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---

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03.04.1880

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231-234

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