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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung Über die Erstellung einer Telephonzentrale für die Bmidesverwaltung an der Papiermühlestrasse in Bern (Vom 18. September 1964)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir unterbreiten Ihnen hiermit Botschaft und Entwurf zu einem Bundesbeschluss über die Eröffnung oines Objektkredites für den Bau einer Telephonzentrale für die Bundesverwaltung an der Papiennühlestrasse in Bern.

A. Einleitung In den letzten 12 Jahren ist die Zahl der Telephonzweiganschlüsse in den 8 Hauszentralen der Bundesverwaltung in Bern stark gestiegen, was einerseits auf den Personalzuwacha, anderseits auf die Erstellung neuer Verwaltungsgebäude und die Aufhebung alter Kleinzentralen zurückzuführen ist. Die nachfolgenden Zahlen und Angaben der Telephondirektion Bern zeigen die Entwicklung unter Berücksichtigung der 1954, 1956, 1958, 1961 und 1964 erfolgten Zentralenerweiterungen (siehe nachstehende Tabelle).

Aus dieser Zusammenstellung geht hervor, dass von 1958 bis I.September 1964 die Zahl der beanspruchten Zweiganschlüsse in den 3 bundeseigenen Zentralen von 8440 auf 5568, also um ca. 60 Prozent gestiegen ist. Die vorhandene Eeserve beträgt jetzt nur noch 182 Anschlüsse, d.h. ca.3 Prozent der Gesamtkapazität von 5750 Anschlüssen. Da nach den bisherigen Erfahrungen der gesamte durchschnittliche Zuwachs ohne Neubauten jährlich 120-150 Zweiganschlüsse beträgt, so dürfte schon bei einer normalen Entwicklung die Kapazität bereits 1965 voll ausgenützt sein.

Am 24. Oktober 1961 hat der Bundesrat den Gesamtplan zur Unterbringung der Zentralverwaltung in Bern genehmigt, der auf die weitmöglichste Unterkunft der Dienststellen in bundeseigenen Gebäuden hinzielt. In diesem Eahmen klärt die Direktion der eidgenössischen Bauten gegenwärtig folgende Möglichkeiten ab : 1.Etappe: Matag II (Mattenhofstrasse), Monbijou II, Brückenstrasse.

2.Etappe: Papiermühlestrasse (mehrere Bauten).

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Jahr

Zentrale Bernechof 220 Amtsansclilüsse 1 30U Z"« eiganschlusse Beanspruchte Anschlüsse

1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1.9 64

2800 3100 1) 33501) 3425 3490 3560 3635 385l3) 3970s ) 4284 *) 4394 4426

Ausgebaute Kapazität

2800 3500 3500 3500 3500 4000 4000 4000 4500 4500 4500 4500

Zentrale Kirchenfeld 20 Amtsanschlüsse 1000 Zweiganschlussc Beanspruchte Anschlüsse

430 455 480 510 535 570 6856) 7506) 794«) 860 897 91 L

Zentrale Landestopogiaphie 1 5 Amtsansdüüsac 2DO Zweiganschliisso

Ausgebaute Kapazität

Beanspruchte Anschlüsse

Ausgebaute Kapazität

500

210

250

2277) 282

250

500 500 600 GOO 800 800 800 900 900 900 1000

231

250 250

1 ) Die alten Zentralen Eigerplatz (Sektion für Ein- und Ausfuhr), Suvahaus (Militärversicherung) und Marzmmoos (Handzentralc für Terrüorialdienat und W-f-E) wurden aufgehoben; Anschluss ari Zeni raie Bemerhof. Einsparung von mehreren Telephonistmnen und Verbesserung des Telephondienste 2 ) Ansehluss des neuen Verwaltungsgebäudes Papiennuhlestrasse 14. Ca. 80 Neuanschlusse von Bediensteten, die bisher nicht an die Bimdeshauszentrale angeschlosnen waren.

s ) Neuanschluss der Gebäude Mattenhofstrasse 5 und Zieglerstrasae 30.

4 ) Zuwachs von ca. 290 Zweigen bis Ende 1962, bedingt durch Neuanschluss des Neubaus Bundeshaus Inselgasse, der Mietobjekte Kaserneristrasse 19, Scbwarztorstrasse 71 und Eftingerstrasse 19 sowie der Burobaraeken an der Reiterstrasse.

B ) Bezug der Neubauten Eschmannstrasse, Aufbebung der alten Handzenirale Wildstrasse 3 unter Anschluss der Zweige an die Zentrale Kirchenteld.

6 ) Mehrbedarf der Kriegstechnischen Abteilung und des Stilistischen Amtes.

7 ) Nur unwesentliche Veränderungen von 1953 bis 1962.

Da die Verlegung samtlicher Dienste des Eidgenössischen Militärdepartements in Neubauten an der Papiermuhleslrasse beabsichtigt ist, wird dort der Bau einer neuen bundeseigenen Telephonzentrale aus lagemàssigon Überlegungen notwendig. Diese neue Zentrale, an die auch die eidgenossischen Zeughäuser, der Armocmotorfahrzeugpark J3ern und die Verwaltung der Armcosanitatsmagazine angeschlossen werden sollen, wird die Anlagen Bemerhof und Kirchenfeld entlasten.

Trotz der durch den Bau der Zentrale Papierrouhlestrasse zu erwartenden Entlastung empfiehlt die Telephondirektion Bern dio Schaffung einer weitem Telephon zentrale im Gebiete Marzili-Monbijou als künftigen Ersatz der Anlagen Bernerhof und Kirchenfeld, welche am Ende ihrer Ausbaumöglichkeiten angelangt sind. Diese Bundeshaus-Zentrale wird in das in Bearbeitung stehende Ncubauprojokt für ein Verwaltungsgebäude an der Taubenstrasse einbezogcn und ist daher in der vorliegenden Botschaft nicht berücksichtigt.

725 Da seit Jahren für automatische Telephonzentralen sehr lango Lieferfristen bestehen, liess sich die vorsorgliche Bestellung einer Zentralenausrüstung nicht umgehen, wenn das Bisiko vermieden werden wollte, in einen kritischen Engpass zu gelangen. Wir ermächtigten daher mit Bcschluss vom 15. August 1962 das Departement des Innern bzw. die Direktion der eidgenössischen Bauten, nach Zustimmung der Finanzdelegation der Eidgenössischen Eäte, die technische Ausrüstung zu einer Telephonzentrale mit 2500 bis 5000 Zweiganschlüssen in Auftrag zu geben. Ferner wurden die Direktion der eidgenössischen Bauten und die Generaldirektion PTT beauftragt, die Standortfrage in baulicher bzw. betrieblicher Hinsicht abzuklären. Die Finanzdelegation stimmte diesem Vorgehen am 5. September 1962 zu, worauf die Generaldirektion PTT die Zentralenausrüstung am 26. April 1963 bei der Firma Hasler AG in Bern bestellte.

Die Abklärung des Standortes der Telephonzentrale war insofern mit Schwierigkeiten verbunden, als zuerst die neue Zentrale in den im Marzili projektierten Verwaltungsbauten vorgesehen war und erst in zweiter Linie diejenige im Beundenfeld, Da die Erstellung der vorerwähnten Verwaltungsgebäude u.a.

auch aus konjunkturpolitischen Gründen hinausgeschoben wird, drängt sich zwangsläufig schon heute die Erstellung der Telephonzentrale im Beundenfeld auf, wo bereits in den nächsten Jahren mit dem Bezug mehrerer Miet-Verwaltungsgebäude und eines grossen Speflitions- und Lagerhauses der KTA gerechnet werden muss. Diese Gebäude müssen von der neuen Zentrale aus bedient werden.

Der Neubau kommt auf dem Areal der Militärpferdeanstalt östlich des EMDVerwaltungsgebäudes Papiermühlestrasse 14 zu stehen.

B. Das Bauprojekt Der von der Direktion der eidgenössischen Bauten projektierte Zweckbau für die Telephonzontrale, bestehend aus Kellergeschoss, Erdgoschoss und Obergeschoss ist 23.00 m lang, 13.00 m breit und über Terrain 9.00 m hoch.

Im Keller sind Kabelraum, Magazin und je ein Lokal für Klimaanlage, Batterien und Luftschutz untergebracht. Das Erdgeschoss umfasst den Hauptverteilerraum, die Monteurwerkstätte, den Vermittlerraura für 8 Telephonistinnen mit Aufsicht, Aufenthaltszimmer und Garderoben sowie die nötigen Toilettenanlagen. Im Obergeschoss befindet sich der Automatensaal mit Büro und WC für das Montage-
bzw. Kontrollpersonal.

Die Konstruktion ist zur Hauptsache in Eisenbeton und Backsteinmauerwerk vorgesehen. Die Fenster erhalten Doppelverglasung und Lamellenstoren.

Das Flachdach wird mit einer Dachpappenisolierung, Sand und Kies abgedeckt.

Die Architektur lehnt sich weitgehend an diejenige des Verwaltungsgebäudes an, mit welchem der Zweckbau eine einheitliche Baugruppe bilden wird. Die Städtische Kommission für die Beurteilung ästhetischer Fragen hat dieser Lösung zugestimmt.

Gleichzeitig mit der Zentrale müssen die notwendigen Kabclzuführungen und -Verbindungen sowie die dazugehörigen Eohrleitungen nach den umliegenden - bestehenden und projektierten - Verwaltungsgebäuden erstellt werden.

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C, Die Baukosten Gemäss detailliertem Kostenvoranschlag der Direktion der eidgenössischen Bauten muss mit folgenden Baukosten gerechnet werden (Indexstand 297,6 Punkte) : IT.

Fr.

I.Gebäude: Bohbau 324000 Innenausbau 810 000 Ingenieurhonorar 18000 652000 II. Zusätzliche Baukosten: Abbruch- und Umbauarbeiten bei Stallgebäude 20000 Aiissere Kanalisation, Werkanschlüsse, Umgebungsarbeiten, Kanaleinkauf, Gebühren 62000 Beleuchtungskörper und Mobiliar. . .

15000 97000 Anlagekosten 749 000 III. Montagekosten: Zentralenausrüstung und Hauptverteiler 320 000 Bohr- und Kabelanlage 125 000 445 000 IV. Unvorhergesehenes 116 000 13100ÖÖ Der Kreditbedarf für die Lieferung der Zentralenausrüstung (Gebührenvorablösung) wird auf den Tennin der Inbetriebnahme der Zentrale in den Voranschlag 1966 der Fmanzverwaltung eingestellt.

Um die rechtzeitige Inbetriebnahme der neuen Telephonzentrale sicherzustellen, muss mit der Erstellung des Gebäudes im Frühjahr 1965 begonnen werden können. Die behördliche Baubewilligung hegt bereits vor, und den Bestimmungen über die Dämpfung der Baunachfrage gemäss Bundesbeschluss vom 13.März 1964 wird Bechnung getragen.

Die Vorlage stützt sich auf Artikel 85, Ziffer 10, der Bundesverfassung.

Gestützt auf diese Darlegungen, beantragen wir Ihnen die Annahme des nachfolgenden Entwurfes für einen Bundesbeschluss.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 18. September 1964.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident : L. von Moos Der Bundeskanzler : Gh. Oser

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(Entwurf)

Bundesbeschluss über

die Erstellung einer Telephonzentrale für die Bundesverwaltung an der Papiermühlestrasse in Bern

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, gestützt auf Artikel 85, Ziffer 10, der Bundesverfassung, nach Einsicht in eine Botschaft vom 18. September 1964, beschliesst :

Art. l Pur die Erstellung einer Telephonzentrale für die Bundesverwaltung an der Papiermühlestrasse in Bern wird ein Objektkredit von 1810000 Franken eröffnet.

Art. 2 Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

2 Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung Über die Erstellung einer Telephonzentrale für die Bundesverwaltung an der Papiermühlestrasse in Bern (Vom 18.

September 1964)

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Jahr

1964

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9056

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

08.10.1964

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