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Schweizerisches Bundesblatt.

XIII. Jahrgang. l.

Nr. 20.

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12. Mai 1861.

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des

schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über feine Geschäftsführung im Jahr 1860.

Geschäftskreis des Finanzdepartements.

Allgemeine Bemerkungen.

Allgemeine finanzielle Lage.

Obwol die eidgenössische Staatsreehnung in diesem Jahr, wie Anno 1 859, abermals mit einem Defizit abgeschlossen ist, so ist doch kein Grund zur ...lnnahme vorhanden , dass die Einnahmen des Bundes zur Bestreitung der Ausgaben unzulänglich geworden seien. Die vorliegende Staatsreehnung liefert uns vielmehr den Beweis, dass der Bund mit seinen gegenwärtigen Einnahmsquellen nicht uur die ordentlichen Bedürfnisse der Verwaltung zu deken im Stande ist, sondern auch noch in reichlichem Masse an die Kosten beizutrageu vermag, welche durch besondere Umstände und Zeitverhältnisse veranlasst werden können.

M ü n z w e s e n.

Nachdem Sie unterm 3l. Jänner dieses Jahres ein theilweise neues Münzgesez erlassen und durch Beschluss vom 2. Hornung eine Brägung von fünf Millionen Franken in Silberseheidemünzen angeordnet hatten

Siehe eidg. Gesezsammlung, Band VI, Seite 442.

..

Bundesblatt. Jahrg. XIII. Bd.I.

445.

50

^ beschäftigte sich der Bundesrath sofort mit den hiezu erforderlichen Vollziehungsmassnahmen. Die erste Obliegenheit des Bundesrathes bestand vor-

läufig darin, auf die Anfertigung neuer Münzstämpel, welche die h. Bundes-

Versammlung zu den zu prägenden Zwei- und Einfrankenstüken anbesohlen hatte, bedacht zu fein. Roch .... der nämlichen Session einigte sieh eine vom Finanzdepaxtement aus Jhrer Mitte und dem Herrn Dr. Stanz in Bern bezeichnete .kommission über die zu wählende Sk.^e , und unterm 19. März wurde mit dem bekannten Münzgraveur Bovl.. in Genf ein Vertrag abgeschlossen, zufolge welchem die Zweifrankenftämpel bis Ende Mai und die Einfrankenstämpel bis Ende September abgeliefert werden sollten. Die erstern langten gegen Mitte Juni in Bern an , und die Münzstätte, welche unterdessen mit Zubereiten von Blatten beschäftigt war, machte sogleich eme kleine Brobe mit den neuen Stän.peln ; allein man musste bald gewahr werden, dass das Gepräge weder ganz tadellos ausgeführt, noch überhaupt geeignet war, die Brägungen damit fortan-

fezen. Unter diesen Umständen und namentlich mit Rüksicht auf den täglich

wachsenden Münzmangel und den mit der Anfertigung neuer Stämpel verbundenen abermaligen Zeitverluft von wenigstens 3 Monaten beschloss der Bundesrath, die Brägnng mit den vorhandenen , von Herrn Münzdirektor Korn seiner Zeit neu gravirten Helvetiastämpeln vornehmen zu lassen, und der Bundesversammlung in einer besondern Botschaft die Gründe dieser Handlungsweise auseinander zn sezen. Durch Beschluss von. l 0. Heumonat genehmigten Sie die Massnahme des Bundesrathes, nnd verfügten zugleich

die Aushebung des betreffenden Artikels imBesehluss vom 2 .Februar 1860^.

Jn Vollziehung des Art. 1 des oben angeführten Bundesgesezes

vom 31. Jänner d. J. erliess der Bundesrath am 2. März eine Verordnung ^, betreffend die als gefe^liches Zahlungsmittel anzuerkennenden Goldmünzen. Als solche wurden die franzosisehen und sardinisehen Hun-

dert-, Achtzig-, ^ünf^g-, Vierzig-, Zwau^g-, Zehn- nnd Fünfsrankenstüke

^ezeichn.et. Andere Goldmünzen, wie z. B. die Zwanzig- und Vier^igliren von Barma, die sizilianisehen Zwanzigliren mit dem Bilde Joachims Rapoleon, und die im Jahre 1848 geprägten lombardischen und venetianisehen

Zwanzig- und Vierziglirenstüke , die im gleichen Gewieht nnd Feinge-

halt wie die franzostschen ausgeprägt sind , aber im Verkehr nicht mehr so häufig vorkommen und nach und naeh ganz versehwinden werden, wurden einstweilen, und namentlich so lange die sranzosisehen und sardinisehen Stüke in hinreichender Zahl vorhanden sind , in der Verordnung nicht ausgeführt, gleiehwol aber werden sie im gewohnliehen Verkehr eingegenommen und ausgegeben wie jene.

Mit der im mehrerwähnten Bundesgesez vom 31. Jänner 1860 (Art. 6) vorgeschriebenen Zurükziehung der naeh dem Münzgesez von.

^) Siehe eldg. Gesezfamml....^ Band ^ Seite 52....

.

.

.

.

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. ^

...

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^^^.

599

7. März 1850 ausgeprägten Silbertheilmimzen glaubte der Bundesrath im Hinblik auf den allgemein herrsehenden Münzmangel nicht beginnen zu sollen , bis ..ine entsprechende Anzahl neuer Zwei- und Einfranken ausgegeben worden. Den Kassenbeamten , den Zoll- und ..^ostbüreau^ wurde indessen die Weisung ertheilt , die eingehenden , der Einziehung unterliegenden Geldsorten zurükzubehalten und dann dex Bundeskasse zukommen zu lassen. Ans diese Weise erhielt die Zentralkasse im Lause

des zweiten Semesters porläufig zirka Fr. 40,000. Eine erhebliche

Summe wird indessen von den im Jahr 1850 emittirten 10 Millionen Franken in Zwei-, Ein- und Halbfrankenstüken in keinem Falle und selbst bei einer offiziellen Einziehung nicht erhältlich sein. Gedenkt man des allmähligen Verschwinden^ des von dex Schweiz bishex in hohem

Masse benuzten franzosischen und des selbst geprägten Silbers, so wird die Eidgenossenschaft, um den Abgang auch nur einigermassen zu ersezen und damit dem .^einverkehr wirksam zu helfen, mindestens 10 Millionen Franken in Silberscheidemünzen prägen lassen müssen. Für die Münzstatte, über deren Organisation zu Ansang des Berichtsjahres eine neue Verordnung erlassen wurde ^), ist also einstweilen Beschäftigung genug vorhanden.

T e l e g r a p h e n w e r ks ta t t e .

Gegenstand der besondern Verhandlung des Bundesrathes war im Berichtsjahre die seit dem 1 . Jänner 1 8^.0 unter die Oberleitung des Finanzdepartementes gestellte Telegraphenwerkstätte.

Diese Anstalt befindet sieh seit ihrem Bestande in einem eigens gemietheten , jedoch an Raum beschränkten Hause an dex Mezgergasse dex Stadt Bern. Mit der zunehmenden .Ausdehnung des Etablissementes musste ein Theil der .Arbeiter (die Tauspinner) in das sogen. Jnselkornhaus und ein anderer Theil (die Tischmacher) an die Wannazhalde verlegt werden.

Ungeachtet dieser Massnahme bot das Lokal an der Mezgergasse noch immer nicht den nothigen Raum ^ur Aufnahme aller übrigen Arbeiter dar, und es traten überdiess Uebelstände zu Tage, welche die Ver-

legung dex Anstalt als hochst dringlich erscheinen liefen. Die Behorde

trat daher mit der Einwohnergemeinde Bern , welche Eigentümerin der a.m südliehen Abhange des Bundesrathhauses gelegenen sogen. Wannazhalde ist, in Unterhandlung, um sie zur pachtweisen Ueberlassung der Besizung zu veranlassen.

Am 6. Bxachmonat wurde dem zwischen dem Einwohnergemeinderathe dex Stadt Bern und dem Finanzdepartemente ein lange vorher verabredeter Vertrag abgeschlossen und vom Bundesrathe genehmigt , ein Vertrag , welchem zufolge genannte Wannazhalde aus eine Zeitdauer von t....^ Jahren gegen einen jährlichen Miethzins von ^r. 2380 ^)

S. eidg. ^efezfammlung, Band ^ Seite 4.^.

600 der Eidgenossenschaft überlassen wurde. Jn dem Vertrage verpflichtete sich die Ver^.chteriu u. ^..l. auch , das dermalen ^ur Ausstellung einer zooloAschen ^ammlung dienende Gebäude nach vorhandenem Vlane umbauen und für die Räumlichkeit.^. der Telegraphenwerkstätte herrich^u ^u lassen.

^..ie Eidgenossenschaft hat als Vacht^ins 6 ^ von dem ^.uf den Bau Verwendeten Kapital ^u entrichten. ^bschon durch den projektirten Umbau mehr ^la^ als im bisherigen Lokale gewonnen worden wäre , so musste mau sieh doch bald überzeugen, dass die neuen Räumlichkeiten noch nicht das bieteu wurden , was die Verwaltung durch eine Lokalverauderung zu erzw^n suchte . namentlich hätte man noch immerhin nicht alle .Arbeiter der Werkstätte uuter das gleiche ^ach ^vereinigen können, sondern einem Theile derselben die an der Waunazhalde gelegene Gärtnerwohn^ug , wo sich zur Stunde eine Anzahl befindet, und vielleicht einem Theil gar noch ein ^o^al in der Stadt anweisen müssen, was wegen der fehlenden B.^.

aussichtignng und .^outrolirung abermals mit Uebelständen verbunden ge^ wesen w.^re. ^as Fiuan^departemeut suchte daher die Stadtbehorden zu .^eranlass^., von den. pro^ettirten Bau des Ausstellungsgebäudes zu ab^ strahiren und au dessen ^tatt einen neuen Bau, der allen Erfordernissen der Werkstät.tte zu eutsprechen geeignet wäre, erstellen zu lassen ; ^u diesen..

Behuse wurde eiu eigenes Brogramm entworfen. Gegenwärtig sind unsererseits Unterhandlungeu m.t den Stadtbehorden iu. Gange , und es ist gegründete Hoffnung vorhanden, dass dieselben den hierseitigen Wünschen entgegenkommen n...^ nach Massgabe des entworfenen programmes ein neues Gebäude aufführ.^u lassen werden, in welchen. ^alle dann das uxsprünglich zum Umbau bestimmte Ausstellungslokal als ^lufbewahrungsftätl^ für grobes Rohmaterial und Schreiuerarbeit fortdieneu kann.

Liegenschastsschä^ungen.

Wie bisher üblich, wurde aueh am Ende der laufenden Verwaltm.gsPeriode über sämmtliche eidgenossische ^iegenschasteu eine S.h.izungsrevision angeordnet, und als Massstab der Schä^un^ für die Allmend in Thnn, die .^ulvern.ühlen und Zundkapselnfabrik nebst anliegenden. ^and und die ^ollhänser der voraussi.htliche Verkaufserlös zu Grnude gelegt. Um den .^apil^lwerth des ^chauzeubodeus ^u ermitteln, wurde hiugegen der lezt-

jährige ..^rtr^.g zu 2 ^ kapitalisirt.

^

Hiernach. gieugeu folgende ^ch.^uugen hervor :

1.

2.

3.

4.

.^.

6.

^ür ,, ,, ^, ^ ..

frühere .^chaznng.

die ^llmend in Thun ^r. 430,600. -^ Fr. 36^,337. 05 den ^chanzenbodeu ,, 64,500. ,, 126,574. 86 die ^ulvermühleu ,, 417,100. ^- ,, 56^,053. 07 ^. Züudkapselufaori^ ,, 18,000. --- ,, 30,^5. 31 ^ ^ollstätteu ,, 535,400. - ^, 450,365. 54 das Rütli ,, 55,000. ^ ^r. 1,520,600.-- ^.r. ^1,538,716^73

601 Es ergabt sieh. somit eine Abschäzung.von ^r. 18,116. 73.

Wesentlich reduzirt ist die Schwung des Schauzenbodens . der Vulvermühlen und der ^ündkapselnfabrik, was hauptsächlich daher rührt, dass seit 1856 bedeutende Hauptreparaturen und Reubaut...n stattgefunden haben,^ und welche dann als Mehrwerth der betreffenden Jmmobilieu jeweilen auf Kapitalreehnung getragen wurden. dieser Mehrwerth nun scheint bei dem für die neue Schwung zu Grunde gelegen Massstabe^ wenig oder gar nicht berüksichtigt worden zu fein, und mit Recht ; denn namentlich die Bulverfabrikationsgebäude waren bisher immer viel zu hoch angeschlagen. und die .Kunstwerke auf dem Schanzenboden sind nun gar nicht mehr ^ewerthet.

Was die neue Schwung de.. Thunerallmeud anbelangt , so finden wir dieselbe vollig im Einklangs mit dem Werth von. Grund und Boden in dortiger legend. Bezüglich auf die Zol.lstätten haben wir zu bemerken, dass deren Schwung annähernd die gleiche geblieben ist.

Jn obigen Schäzuugen sind die bis zu Ende des Berichtsjahres ausgeführten Reubauten und die neuen Ankäufe inbegrifsen. Roheres über die einzelnen Scha^.ngeu findet sieh in der Staatsreehnung (nuter Abheilung Generalrechnung) angeführt.

Zum ersten Male erscheint unter deu eidgeu. Liegenschaften das von der schweizerischen gemeinnüzigen Gesellschaft sehenkungsweise erhaltene Rütli am Vierwaldstättersee. Der Sehäzungswerth dieses Eigenthums wurde auf die Summe festgesezt, welche die edle Geberin selbst für das Eigenthum ausgelegt hatte, nämlich Fr. 55,000.

D omäne^in Belp.

Die .Liegenschaft in Belp konnte endlich im Berichtsjahre veräußert werden. Jm Jahr 185.) liess das . Finan^departement diese, das Engiund Räbigut und die sogen. Kohlholzwaldung umfassende Domäne durch eine Kommisston aus der Mitte des Nationalrathes schien, und im Herbst gleichen Jahres ordnete der Bundesrath abermals eine Verkansssteigerung an; allein es fielen keine Angebote. Jndesseu wurden Bereits vor der Steigerung angebahnte Unterhandlungen ununterbrochen sortgese^t.

und ein Grundeigentümer der Gemeinde Belp entschloß sich endlich zu einem Angebot von Fr. 80,000 (.^chäzungssumme der Experten) ^u folgenden nähern Bedingungen :

Erster Zahlungsftoss von ^r. 20,000 am 1. April 1861.

Leiter ,, ,, ,, 10,000 ,, ,, ,, 1863.

Dritter

,,

,,

,,

10,000

,,

,,

,,

1865.

Die restirenden Fr. 40,000 sind zahlbar ans gegenseitige sechsmonatliche Kündigung hin. Bis die Hälfte der Kaufsumme bezahlt sein wird, darf der Käufer keine andern Holzschläge im Walde vornehmen, als solche, welche ihm von der eidgen. Verwaltung besonders bewilligt werden. Er übermmmt d..u hierseitigen Autheil an ^deu Gürbekorrektiouskoften , so weit

602 derselbe bis zu Ende des Jahres nicht fällig ist. Zu mehrerer Sicherheit leistet der .Däuser annehmbare Bürgschaft. Der Bundesrath glaubte das von einem anerkannt soliden Manne herrührende Anerbieten nicht von der Hand weisen zu sollen, und beaustragte desshalb das Finanzdepartement, anf Grund obiger Bedingungen den Kaufvertrag abzusehliessen. Es war hiezu um so mehr Grund vorhanden, als durch die Uebernahme der Gürbekorrektionskosten von Seite des Lausers die Schäzung der Experten um zirka Fr. 5000 überstiegen, resp. annähernd auf die Summe gebracht wnrde, welche die Eidgenossenschaft für die Domäne seiner Zeit ausgelegt hatte.

Die Liegenschaft wurde im Jahr 1856 gefehlt zu und erschien seither mit diesem Anschlagswerth aus dem

eidgenossischen Staatshauptbuch.

An die Korrektionskosten mussten, als bis Ende 1860 fällig, an Kapital und Zinsen bezahlt werden .

.

. Total Anschlag ab: obige Verkaufssumme . . . . .

bleibt Mehrerlös Der Vachtertrag betrug jährlich .

.

.

Davon abgezogen die Staatssteuer, Tellen .e., die dem Fiskns zu bezahlen oblagen, zirka .

.

.

bleiben netto Von der Verkausssumme bezieht die Eidgenossenschast einen jährliehen Zins von 4 ^ oder .

.

Es ergibt sieh somit ein jährlicher Mehrertrag von

.

Fr.

72,250

,, 1,014 .Fr. 73,264 ,, 80,000 Fr. 6,736 Fr.

1,800

.,

100

Fr. 1,700 ,,

3,200

^r. 1,500

Das Resultat des Verkaufes darf daher wohl als ein befriedigendes bezeichnet werden.

Kapita lien.

Was die Verwaltung der zinstragenden Kapitalien, und namentlich die bezüglich der Schuldtitel erforderlichen periodischen oder auch unvorgesehenen Reehtsvorkehren anbetrifft, so konnen wir uns diessfalls im Allgemeinen aus die Bemerkung beschränken, dass Alles in der Weise besorgt

wurde, dass die Rechtskräftigkeit sämmtlieher Schuldtitel vollkommen ge^.ahrt geblieben ist.

Rur in Beziehung auf eine ein^Ine Anlage, nämlich diejenige beim

Jura Jndnftriel per 1 Million, bietet sich der Anlass zu einigen beson.dern Bemerkungen.

Dieses Anleihen, das zweite, welches die Gesellschaft aufnahm (ein

60^ erstes von 3 Millionen, datirt ...om 25. Juli 1857), war den 1. Mai 1858 mit Rükzahlungstermin auf 31. D^ember 1860 ....beschlossen worden.

....eben der Generalh^pothek auf der. ganzen ^inie, als Gesellschaft.^eig.mthum, verpflichteten sich 17 Personen .^ls Bürgen solidarisch sow^ol unter sieh, als mit den Hauptschuldnern.

Seither wurden sueeessive noeh verschiedene Anleihen abgeschlossen, und es zeigte steh beim Jahresbeginn von 1860 ein neues Bedürfniss, dessen Abhilfe sich ernste Schwierigkeiten entgegenstellten. .konnte nun aber nieht mittels eines neuen ^.lnleihens geholfen werden, so stand die Hinschlagung der noch unvollendeten Bahn ..n di^ Gläubiger in Aussieht, welche sich dann pro rata in den Werth zu theilen hatten, da sämmtliehe nur generelle H.^pothekarrechte erworben hatten.

Die Möglichkeit, ein neues Anleihen behufs Vollendung und Jnbetriebse^ung der Bahn aufzubrechen , lag allein in der Bedingung , dass demselben spezielle Hhpothekarreehte im ersten Forderungsrange aus der Bahn eingeräumt würden.

Jn einer Generalversammlung sämmtliehex ^reditoxen wurde allgemein anerkannt, es liege. vor Allem im gemeinsamen Jnteresse, dass die Bahn zur Vollendung gebracht werde, und die Aufnahme der hiezu ....enothigten Summe von 1^ Millionen sei also eine Notwendigkeit; es mussten daher auch Bedingungen gestellt werden, welche die Aufnahme überhaupt möglieh machten.

Unterm 10. Februar 1860 kam sodann eine .Konvention zu Stande, in Folge welcher unter Ratifikationsvorbehalt durch den Grossen Rath für sämmtliche Anleihen spezielle Unterpsandsreehte bestellt werden sollten ; voran im ersten Range das neu abzusehliessende Anleihen von 1 ^ Millionen, darauf folgend im zweiten Range das Anleihen von 1857 für 3

Millionen, sodann dasjenige der Eidgenossenschaft von 1858 für 1 Mil-

lion u. s. w. Diese .Konvention wurde sub 1.^. Hornung vom Grossen Rathe genehmigt und zugleich der allgememeine Grundsaz, dass überhaupt auf Eisenbahnen spezielle Unterpsandsreehte erworben werden konnen, zum Ges...z erhoben.

Jn den Konventionsbedingungen lag nun aber für die Anleihenskontrahenten mit Einschluss der mitverpflichteten Bürgen allerdings eine .....euerung. Die Konvention wurde daher auch von Seite der eidgenossischen Verwaltung erst angenommen und unterzeichnet, nachdem unter Bezugnahme anf diese Konvention ein Reuerungsakt war aufgestellt worden, in welchem steh die Bürgen sür ihre fortdauernde Haftbarkeit in formellster Weise verpflichtet hatten.

Das neue Anleihen kam bald zu Stande ; die Bahn wurde vollendet und^ im Juli dem Betrieb übergeben. Den Betrieb ubernahm pachtweise

604 eine von beiden Munizipalitäten aufgestellte Betriebsgesellsehaft, wie solche.^ in der Konvention vom 10. Februar verordnet war.

Das Rentabilitätsergeb.nss entsprach aber den gehegten Erwartungen nicht; die Betriebsgesel.lschast befand stch g^n Ende des Jahres 1860 mit bedeutenden Summen im Rükstand.., und si^ erklärte als solch.., näm-

lich als Betriebsbeständer, ihre Zahlungsunfähigkeit.

Mittlerweilen war der eigentlichen Gesellschaft des Jura Jndnstriel, welche unter bewandten Umständen die auf 31. Dezember fällige Million gleichfalls nicht hatte ausbringen können, ans deren von. sammtlichen Bürgen unterstes Gesuch eine Verlängerung des Rü^ahlungstermines bis

31. Dezember 1861 bewilligt worden.

Wie Sie ans der Generalrechnung ersehen werden, wurde in Folge

Jhres unterm 29. Jänner 1859 gesagten Beschlusses vorläufig das 5^tige

Anleihen mit Fr. 5,400,000 vollständig heimbezahlt, es bleiben nun noch Fr. 4,250,000 vom 4 ^ ^tigen. Wann diese remboursât werden konnen, hängt davon ab, ob und wann ^die theils bereits in Kasse geflofsenen, theils noch ausstehenden vorübergehenden Darleihen wirklich verfüg.^ bar werden.

Durchschnittlich 2 Millionen Franken bedurste die Verwaltung ini lausenden Jahre fortwährend, um der Münzstätte das ihr ^u den Vräguugen erforderliehe Silber zu schassen, im künftigen Jahre wird an^ nähernd das gleiche Kapital notwendig sein, so dass vermutlich in demselben Jahre weder von ^ gänzlicher, no..h theilweiser Rükzahlung jenes Anleihens wird die Rede sein können.

Rach diesen Bemerkungen gehen wir zur speziellen Brüsung der verschiedeneu Verwaltungszweige über

...i.

.^i na ... ^ u r e a .... .

Jm Berichtsjahre erlitt das Bersonal des Finan^büreau eine Rednktion, indem der seit 1854 sür die Telegraphenrechnungen angestellte Revisor, Herr Fehr ans St. Gallen, einer langen und schweren .Krankheit erlag. Da die Amtsdauer der übrigen Beamten zu Ende März künftigen Jahres abläuft, so wurde die Stelle einstweilen unbesezt gelassen und sein Pensum aus die übrigen Angestellten vertheilt. Zu Ende des Jahres 1860 bestand das Versonal des ^inanzbüreau , .iber dessen Leistungen wir unsere Zufriedenheit bezeugen, aus 3 Beamten uud 7 Angestellten.

Die Zahl derselben wird ungeachtet des Hinschiedes des Hrn. ^ehr, sosern nicht etwa ansserordentliche, die Arbeiten in bedeutenden. Masse vermehrende Ereignisse eintreten, aus diesen^ Bestande belassen werden.

Revisionsergebnisse zu Gunsten der Bundeskasse .

. Fr. 4,333. 51

,,

,,

,,

Bleiben zu Gunsten der erstern

,, Rechnungsfteller .

.

.

.

,, 1,607. 21

.

Fr. 2,726. 30

605 Die im Berichtsjahre de..^ Münzstatte vorgelegten und von den ^bestellten Münzkommissarien verirrten Münzwerke erreichten die Zahl von

37, nämlich : 3 für Zwanzigrappenstüke, 29 ,, Zweifrankenstüke,

^

5 ,, Einfrankenst..ke.

^

^

.

Sämmtliche Mundwerke wurden richtig befunden ; im durchschnitt ergibt sich folgendes Resultat .

^

1) Zwanzigrappenstüke.

. ^ Mittelgewicht Stükzahl.

Rennwerth.

270,790 54,158 2^ Zweisrankenftüke.

Stükzahl.

Rennwerth.

Rennwerth.

515,288

515,288

(ges. 12)

9^.^ ^

(gesez. 7^ 6^..^

innerhalb der Toleran^. Mittlerer Feingehalt

(gesezl. Toleranz 50) (gesell. Toleranz 2) 34^..^ 0,.^

2,000,760 4,001,520 3) Einfrankenstüke.

Stükzahl.

....

innerhalb der Toleranz. Mittlerer Feingehalt

innerhalb der Toleran^. Mittlerer Feingehalt (ges. Toleranz, wie bei den Zweisrankenstüken)

^

25^^^

1

Ausser den ordentlichen, von den verschiedenen Verwaltungsstellen eingegangenen Rechnungen wurde vom .^berkriegskommissariat die Rech-

nung über die im Jahr 1859 bei Anlass des Krieges in Jtalien stattgehabte Bewachung der Südgränze abgelegt; die Ausgaben beliefen sich im Jahr 1859 auf . . . . . Fr. 1,431,742. 42 ,, ,, 1860 nachträglich auf .

.

. ,, 7,279. 26 ^esammtausgabe nach Abzug der Erstattungen Fr. 1,439,021. 68 Die Rechnung wird unverzüglich in Revision genommen werden.

Beim .^berkriegskommifsariate ist nun nichts mehr im Rükstande. Was die Bewaffnung von 1860 anbelangt, so sind die daherigen Kosten mit

vorläufig Fr. 1,089,787. 48 in die Verwaltungsrechnung ausgenommen,

und sobald noch eine kleine Anzahl hängender B osten bereinigt ^und di^ ausstehenden Belege zur Stelle gebracht sind, wird. die Ausstellung und Ablage der Rechnung nicht lange auf sich warten lassen.

606 u. ^taat^a^.

.....a s s a v e r k ehr.

Der ^assafaldo betrug am 1. Januar 1860 Die Einnahmen beliefen sich auf

. Fr. 7,298,245. 86

...

,,

26,500,760. 87

Fr.

Die Ausgaben dagegen anf . . . ,, Verbleibt am 31. Dezember ein ^assasaldo von Fr.

Der durch die .^asse vermittelte G e s a m m t v e r kehr erreichte somit eine Summe von . . ,, 1md ergibt einen monatliehen Durchschnitt von

33,799,006. 73 39,328,323. 76 3,470,682. 97 56,829,084. 63

. Fr.

4,735,000.

-

Der durchschnittliche Baarbestand betrug per Mo-

nat zirka

.

.

.

.

.

.Fr. 2,800,000. -

Ju obigem Gesammtverkehr ist inbegrissen der Vex- .^..^..^^^^^ kehr mit 6 Hauptzoll- und 11 ^reispostkassen,

sieh belaufend auf

.

.

.

.

.

Fr. 15,940,127. 62

nicht inbegriffen dagegen die unten folgende detail-

lirte Miinzausweehslung im Betrage von . ^r. 4,054,000. .-Münzausweehslung.

...l.m 1. Januar 1860 besehränkte sieh der Münzv.^rrath einzig auf Kupfermünzen, bestehend in 2 Rappen .

.

.Fr. 20,000. .--

1. ,,

.

. ,, 12,000. Fr. 32,000. Jn 20 Rappenstüken wurden im .Lause des Berichts-

Jahres geprägt und abgeliefert

.

.

.

.

.

,,. 54,15^. .--

Davon wurdet .n^sgewechselt : 20 Rp. ^r. 54,158

2 ,^ ,, 2,400 1 ,, ,, 5,000 -

Verbleiben e.uf 31. Dezember 1860 .

.

in Kupfermünzen, nämlieh 2 Rp.

Fr. 17,600

1 ,,

.

.

.

.

,

61,558.

-

.Fr. 24,^00. ---

.. 7,000 Fr. 24,600 Ju Folge des Bundesbeschlußes, betreffend die Vrägung von Silber-

s^eidemün^en vom 2. Hornnng 1860, wonach der Bundesrath ermächtigt worden war, für das Jahr 1860 2,000,000 Zweifrankenstüke und

1,000,000 Einfrankenstüke

607 Schlagen zu lassen, wurden pom 14. Juni hinweg bis 31. Dezember an ^lchen Münzen abgeliefert:

in 2 Fr. 2,000,760 Stüke oder Fr. 4,001,520. - in^ 1 Fr.-.^tüken Fr. 515,288 Davon wurden (in 8^ dureh die Bost versandten Groups und Eollis, und

^

mit Jnbegriss der direkt bei der ^undeskasse stattgefundenen Au^weehs-

lungen) abgebt ,, 3,848,484. --- ,, ,, Verbleiben auf 31. Dez.

1860 . . . .Fr. 153,036.-

,,

,, 144,620

Fr. 370,668 ,, 153,036 zusammen Fr. 523,704

V e r w a l t u n g der .Kapitalien.

Stand auf 31. Dez. 1859.

Dieselbe umfasst :

1) Die eidgenossischen Kapitalien, bestehend a. in grundpfändlieh versicherten Kapitalien . . . . F.... 1,188,258. 65 b. in vorübergehenden Darleihen an industrielle Ge-

sellschaften . . . . . , , 3,^35,000. .

Fr. 5,123,258. 65 2) Die Spezialsonds , welche ze^fallen a. in den Jnvalidenfond . . . . ,, 490,150.b. ,, ,, Grenns-Jnvalidensond . . .

. ,, 1,455,031. 84 c. ,, ,, Schulfond . . . ^ .

. ,, 76,398.13 d. ,, ,, Eh^telainfond . . . . ,, 37,.306.70 Fr. 7,182,145.32 ^eu angelegt wurden :

Aus grundpsändliche Sicherheit (inel. Spezialfonds) . . Fr. 448,022. 40 m Darleihen an industrielle ^e-

sellsehasten . . . . . . , , 50,701. 90 ---^^--^ ,, 498,724.30 Fr. 7,680,869. 62

608

Transport Fr. 7,680,869. 62 Dagegen gelangten zur Al.^

zahlung:

Grundpfändlich versicherte .^a-

pitalien (iuel. Spezialfouds)

. ^r. 510,529. 61

Vorübergeheude Darleihen . ,, 2,000,000. --^

- ,, 2,510,529. 6l

Bleiben ans 31. Dezember in Verwalte Fr. 5,170,340. 01 Die erhobenen Zinse auf obigem Totalbetrag der

Fr. 7,675,869. 62 betragen

.

.

.

. ,,

und die Zinsrükstände (mit Jnbegriss eine^ am Schlusse des Berichtsjahres verfallenen und seither bezahlten Zinses von Fr. 5000) in 5 Bosten .

.

. Fr.

welche zum rechtliehen Jukasso übergeben sind.

348,746. 69 6,576. 25

Hinsichtlieh weiterer, ans die Titelverwaltung Be^.g habender Erorterungen wird aus die betreffende Abtheilune. der Staatsrechnung hingewiesen.

Verwaltung der Liegenschaften.

Jm Lause des Berichtsjahres wurden die Liegenschaften in Belp (Räbi- uud Engegut) veräussert, und es findet sich hierüber Räheres oben, so wie unter der entsprechenden Abtheilung der Staatsreehuung ange-

führt.

1^. ^nnd^^^seln.^erl^^ltnn^.

l. ^e^ui.^er .^l,eit.

. A. Zündkapseln.

Die Kapselnsabrike erfreut sieh eines fortwährenden Aufschwunges.

Jn der F.^brikationsweise wurden keine wesentlichen Aenderungeu vorgenommen, da das Vrodukt fortwährend befriedigend anssiel. Hingegen musste auf die Vermehrung der Fabrikation .^ül.si.ht genommen werden.

Das wasserreiche Jahr begünstigte uns in dieser Hinsieht; denn es konnten verfertigt werden: .^..l^ ll...^^

Jnfauteriekapseln ^tnzerkapseln

.

.

.

.

. 1,127,000 5,.)09.000 . 5,419,180 26^,000 6,546,180 6,169,000 Mehrproduktion im Jahr 18^0 . . . . . 3^7,180 ,, gegenüber dem Jahre 1858 . . . 3,190,780

609 Wie aus dem folgenden finanziellen Theil ersichtlich ist, genügt jedoch diese Vermehrung den Ansprüchen an die Fabrike noch nicht. Deshalb wurde gegen Ende des Jahres der eidgenossische Bulververwalter in Begleitung des Aussehers der Kapselnfabrike nach Lüttich abgeordnet, um die noth.gen ^ Vorkehren ^u treffen. Derselbe kaufte denn auch ^zwei neue Kapselnmaschinen , und mit einer dortigen Fabrike wurde ein Lieferüngsvertrag über 4 Millionen Kapseln,. ganz nach eidgenossischem Modell, abgeschlossen. Die Lieferung sowol. der Kapseln als ^..er Maschinen fällt in das Jahr 1861.

^ ^ .

.

Es verdient noch Erwähnung, dass im Berichtsjahre in der Fabrike eine Vorrichtung ^um Schleifen der Wallen angefertigt wurde , wodurch noch eine Verminderung des Kupferabfalls ehielt werden soll; sehon je^t haben wir in dieser Beziehung ein günstigeres Resultat, als bekaunte auswärtige Fabriken. Die Vorrichtung war am Ende des Jah...^ noch nicht gan^ vollendet.

^.

B. Schlagrohrchen. ^ Die Reibschlagrohrchen sind seit dem 1. Juni 1860 definitiv ein-

geführt.

Seither stnd 4 Arbeiter ausschließlich mit deren Ansertigung beschäftigt, und haben bis Ende des Jahres 66,200 Stük ...ngesertigt.

^ür die ..^ebirgshaub^en ist eine kürzere .^orte verordnet. Die ^ualität hat bis j.^t ^u keinen Ausstellungen Anlass gegeben.

ll. ^nan^ieller ^l,eit.

A. Z ü n ^ k a p seln.

. Verkaust wurden im Jahre ^..^^ .

Jnfanteriekapseln Stuzerkapseln .

.

.

. 5,324,500, mehr als 1859 2,054,500 . 5,220,000, ,, ,, ,, 3,^73,000 Total des Mehrverkauss 5,127,500

Durch diesen grossen Verbrauch entstand natürlich ein Schwinden der Vorräthe. Dieselben stellen sich am Ende des Berichtsjahres gegenüber

dem 31. Dezember 185.) wie folgt:

.

.

.

^ ^ .

Jnfanteriekapseln Stuzerkapseln

.

^^.

. . . 553,000 4,752,000 Verminderung . . . . 4,1.)9,0l)0 . . . 101,300 . ^,420 Vermehrung

.

.

.

.

197,600

Total der Verminderung

4,001,40..)

welcher Ausfall dnrch die in Lütti.h gen.aehte Bestellung gedekt ..werden soll.

610 Die Vorräthe in d.^n ^antonalzeughäusern haben dagegen bedeutend zugenommen.

Der gewinn auf der Zündkapselnsabrikation betrug Fr. 352. 66.

Dass derselbe nicht grosser ausgefallen ist, hat seinen Grund hauptsächlieh darin, dass zum grossten Theil Stuzerkapseln angefertigt werden mussten, welche, wie die Schlagrohrchen, keinen Gewinn bieten. Jm Fernern hatte die Kapselusabrike starke Binsen zu bezahlen. Fast erscheint es unbillig, dass dieselbe aneh die Ausstände bei den Zeughäusern verzinsen soll. diese betragen am Schlusse des Jahres Fr. 7192. 29, welche nächstes Jahr zu verzinsen waren. Eine Aenderung mochten wir indessen der Konsequenz wegen nicht vornehmen.

Ueber das Nähere der Einnahmen und Ausgaben wird auf beifolgende .^....ersieht und die Staatsrechnung selbst verwiesen.

B. Sch^.^rohrehen.

Verkauft wurden 62,150,...mehr als im Jahr 185..) Stüke 55,810.

Einnahmen und Ausgaben balaneiren sich auch in diesem Jahre, wie schon in sxühern Rechnungen.

^.

...^n.^er^altuna.

1. M ü n z f a b r i k a t i o n .

Der betrieb der eidgenössischen Münzstätte begann mit der Brägung

der für dieses^ Jahr detretirten 500,000 ^.tük von Zehnrappen. Doch war kaum damit der Ansang gemacht, und noch ehe von dieser Münzsorte dem öffentlichen Verkehr übergeben werden konnte, musste in Folge Bundesbesehlusses vom 2. ^ebruar die Fabrikation dahin abgeändert werden, dass statt obiger Prägung eine solche von Silberscheidemünzen im Betrage von

2,000,000 Zw..isrankenstüken, 1,000,000 Einfrankenstüken,

tnit .^^ Feingehalt, und mit einem neuen ^lversstämpel versehen, in Angriss genommen wurde.

Den immer lauter werdenden Klagen über das Verschwinden und den zunehmenden Mangel an Silbergeld musste endlich einmal. abgeholfen werden, und es ist daher der erwähnte Buudesbesehluss ein hoehst wirksamer und in münzpolitiseher Beziehung ein sehr wichtiger zu nennen ; lezteres begeht sich namentlich aus die .^erabsezung des Feingehaltes, entgegen verschiedenen andern Ansichten, welche das Gewicht oder die Grosse der betretenden Münzen zu verkleinern wünschen.

Dnreh den genannten Beschluß wurde die Münzstätte in den Stand gesezt, die Brägung ohne weiteres vorzunehmen, also dem Uebel mogliehst schnell zu steuern, indem die Münzmaschinen und technischen Einrichtungen

Zur .^eite 6l0.

uebe^.cht ^ J^res ^6^ Jnfanterie-

^rl.^.

kapseln.

Stt^erkapseln.

Schlag^

..^.^e...

röhren.

Jnfanterie^ kapseln.

Stuzer-

Schlag-

kapseln.

röhren.

Stük.

Stük.

Stük.

^ Stük.

Anno 1860 wurden perkauft .

verbraucht .

Erlös pou ^erkauften Kapseln .

Erzeugter Kupserabsall . . .

Erlos von perkausten Schlagröhren

.

.

. . .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Stük.

Stük.

Fr.

Rp.

.^,3.^,^00 .^0,000 6.^,1^0 1.^80 170 1,^00

31 , 1860 101 300 Vermehrung des Vorraths l Olt Zins für das ^and

Rp.

^,1^ .^0 3,0.^7 ^0 3,701 .^1 30

Erzeugter Messingabgang . . . . . . .

Stuzerkapseln waren vorräthig : am 31. ..Dezember 18^9 . Stük 6^,^.00 .. 31. ,, 1860 . ,, 8^0,000 Vermehrung d e s Vorraths . . . .

Schlaaröhren waren porratbia .

am 31 Dezember 18.^9 Stük 97 ^0

Fr^

.^16 .^0

197,600

Anno 1860 wurden verfertigt . . . . .

Materialverbrauch für Kapseln . . . . .

..

., Schlaaröhren .

Jnsanteriekapseln waren vorräthig:

1,1^7,000 .^.^19,180 66 . . 00

Verminderung des Vorraths . . .

Verminderung des .^chlagr.^hrenvoxraths, IL .^lt.

^,199,000

.^7^ 80 300

.

^ 8 0

Rp.

.

.

.

700

ll..terhalt und Reparatur der Maschinen : Kapseln

.

.

.

.

.

.

.

.

f ü r Schlagrohren . . . . . .

Abaana in den ^eräthen .

f ü r Kapselfabrikation . . . . .

für Schlagröhrenfabrikation

. . .

Vrobemuster u n d Untersuchungen . . . .

Fuhrpergütungen . . . . . . . . .

Fuhrlöhne

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Taglöhne

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Verwaltungskosten . . . . . . . . .

Unterhalt der Gebäulichkeiten

. . . . .

.

.

^

Miethzins u n d Steuern . . . . . . .

.^ins an das Finan^departem^nt . . . .

...

.^0,033 60

Rp.

13 076 0^ 1,^.16

^0,983 ^ .^6 1^8 100 ^ .^90 3^ ^ 100 1 197 31 7 .^36 861 861 1,^60 ^,^38

^

.^,^ ^

,..-^

^.^

9.^

98 3^ 1

.^^ ^ ,.^^..^

^^

^.8 ^0 t^...

.^0 68 ^.^ ^

9 ,1^9 ^ ^.^

,.^98 3.^....

.^,3.^6,000 .^19,180 66,900

.^

09 70 ^6

..gewinn auf der Kapselfabrikation . . . .

.^,3^,0^0 ^19,180 66,900

Fr.

am 31. Dezember 18.^9 Stük 4,7^,000 ,, 31. ., 1860 ,, .^3,000

f ü r

.

.

.

.

^r.

^

^^ .^^

^.^

66 .^^

^0,033 60

611 für die bisherige grosse und das Gewicht der Silbermünzen bereits vorhanden waren.

Richts desto weniger aber stiess man bei Jnangriffnahme der neuen Prägung auf mancherlei Schwierigkeiten, indem die schweizerische Mim^-

statte .sich seit ihrem Entstehen ausschließlich mit kleinern Villon - und

Kupferprägungen befasst hatte, wobei weder eine so genaue Gewichts-, noch Gehaltstoleranz vorgesehrieben, auch keine so sorgfältige Behandlung und Kontrolirung der Münzen erforderlich war.

Zu der neuen Arbeit musste das vorhandene .personal vorerst eingeübt werden ; auch erforderte die zu der bereits vorgerükten Zeit sehr bedeutende Vrägung wenigstens die doppelte Anzahl Arbeiter, und es war keine geringe Aufgabe, diese Vermehrung durch tüchtige und zugleich gewissenhafte Leute zu bewerkstelligen. Endlich bewiesen steh auch die Räumlichkeiten des nur für kantonale Bedürfnisse erbauten Münzgebäudes als sehr beschränkt.

Die Zeichnung für den neuen Aversftämpel wurde zwar schon im Januar dureh eine Kommission festgestellt und die Ausführung derselben dem bekannten Graveur A. Bov^ in Genf übertragen; allein die Vollendung und Ablieferung geschah erst zu Anfang des Monats Juni und befriedigte sowenig, dass sich der Bundesrath veranlasst fand, die Vollziehung des Art. 2 des Bundesbeschlußes vom 2. Februar ^u suspendre.., und die Brägung von Silberseheidemünzen unter Anwendung der von Herrn ^Münzdirektor Korn mit einigen wenigen Abänderungen neu gravirten Stämpel ausführen zu lassen. Die von Herrn Bov.., s. ^ gravirten und bei der ersten Vrägung verwendeten .^tämpel waren nämlich vollig unbrauchbar geworden.

Jn Folge der eingetretenen Zogerung , wozu sich noeh der Mangel einer tauglichen Justirmaschine gesellte, begann die eigentliche Vrägung erst im Monat Junt, und zwar mit Zweifrankenstüken, und es wurden, nachdem die Hauptschwierigkeiten überwunden und einige Verbesserungen beini.-Munz-

platteng luhen erreicht waren, perWoche durchschnittlieh 100- ^ 150,000 Fran-

ken dieser Münzsorte naeh jedesmaliger genauer Verifikation an die eidgenosfische Staatskasse zur weitern Verbreitung abgeliefert.

Bei so weit vorgerükter Zeit musste Alles angeweudet werden, um die Vrägung möglichst ^u beschleunigen; daher wurde die Zahl der Arbeiter bis auf 34 Mann erhoht, E^trastunden wurden eingeführt. die Siederei musate sogar -on Morgens 5 Uhr bis Abends 8 oder 9 Uhr im beständigen Betrieb erhalten werden^ und da gleicherweise sämmtliche Maschinen diesen strengen Dienst ohne Storuug und Reparatur aushielten, auch di.^ Arbeiter sich mehr und mehr einübten, so konnte bis Ende Rovember die ganze Summe von zwei Millionen Zweifrankenstüken beendigt und abge-

liesert werden. (Die wirkliche Zahl^ betrug 2,000.760.)

^12 Hieraus begann die Brägung der Emfrankenstüke , wovon bis Ende

des Berichtsjahres 515,288 Franken fertig wurden.

Zu Anfang des Berichtsjahres h.i..te die Münzstätte die für 1860

büdgetirte Br.igung von ^wan^ig- und ^ehnrappenstüke.. in Angrisf gekommen und von den erster.. vorläufig 270,790 geprägt und der Staat....kasse eingehändigt. Sobald aber der Beschluss vom 2. ^ebruar, betreffend die Brägung von Seheidemünzen erlassen war, wurde diese Arbeit aus die

Seite gelegt, und das zubereitete Metall wird für die Zehnrappenstüke,

die jedenfalls nächstens geprägt werden sollen, Verwendung finden.

Die Beschaffung des erforderlichen bedeutenden .^nantums Silber s^ien anfänglich auf etwelche Schwierigkeiten zu ftossen. Rieht dass man zum Kurspreise, welcher ^wischen Fr. 225.^227 per Kilogr. fein pariirte,

nicht genug dieses Metalles gesunden hätte, allein da stch Fünssrankenftü.....

als viel vorteilhafter und billiger erwiesen, so war es zuerst zweifelhast, ob davon genug erhältlieh seien. Durch glukliche Kombinationen und in Verbindung mit der eidgenössischen Staatskasse gelang es jedoch , den weitaus grossern Theil des erforderlichen Metalles in dieser ^.orm, wenn auch mit 2 a 3 Eent. ..^.o per Stük (4-5 pro m.lle), beziehen .,u Tonnen, womit sich der Durchschnittspreis per Kilogr. sein aus 22l... l.^ent. belies; immerhin etwas Billiger als Barrensilber zum Kurspreise. Auch wurde eingeschmol^en und umgeprägt ein ...^uautmn von eiugelosten schwei^rischeu Zwei-, Ein- und Halbfrankenstüken mit 900 mille .^ein^ehalt, im Werthe von :

Einsrankeustüke Zweisrankenstüke Halbfrankenstüke zusammen

22,000 13,200 8^50 43,750

^r.

,,.

,, ^r., wägend Kilos 216,411 Gr.

Um das zur ^egirnng erforderliche Kupfer in mogliehst reinem Zustande zu bekommen , suchte die Münzdirektion vorzugsweise Kupferbleel,.al.schnitte ^und Dr^hspäne anzukaufen. Die wenigen Sehmelzgänge, bei welchen von dem noch vorräthigen Btoi.knpfer verwendet ^nrde, zeigten einen bedeutend grossern Abgang, von den demselben beigemengten unreinen Stofsen herrührend, wodurch dann auch der Feingehalt der Legirung sich erhohte.

Bezüglich des ^abrikationsabgauges darf das im Berichtsjahre erhaltene Resultat ein sehr befriedigendes genannt werden, indem derselbe bei einem Quantum von 22,571 Kilos fabri^irter Münden bloss 252 Kilos

48..) Gr. betrug, d. h. 1 ^ Brozent des ganzen Gewichtes, während er

bei den meisten Münzstätten durchschnittlich zu 2 ^ angenommen wird ; überdiess ist in diesen. ...tbgange das Verhältniss des Silbers zum Kupfer ein viel geringeres als bei der ursprünglichen Legirnug, und verhält sieh wie 610 : 3.^0 pro mille.

613 2. Nebenarbeiten.

Die Münzstätte, vollständig in Anspruch genommen durch die Münzprägungen, konnte sich nur wenig mit Rebenarbeiten befassen, und daher konnten nur solche .^lufträge ausgeführt werden, die ihrer regelmäßigen Wiederkehr halber besondere Berükstchtigung verdienten.

Diese Arbeiten bestanden im Abhobeln von Maschinentheilen für Vrivaten , Anfertigung von Gesandtschafts- und Konsulatssiegeln und

Farbstämpeln für die Bundeskanzlei und das schweizerische Handels- und Zolldepartement. in Vrägungen von Schulpfenningen für die bernifche Er^iehungsdirektion , von goldenen Dukaten (Riklaus von der Flüe) für die Regierung von Unterwalden, von neusilbernen Wahlpfenningen für den Grossen Rath des Kantons Luzern , und endlich von Wechselmarken für die Finanzdirektion des Kantons Zürich, woraus sich eine Bruttoeinnahme von Fr. 2636. 98 ergab.

3. Fra n k o m a r k e n f a b r i k a t i o n .

Auch in diesem Fabrikationszweige ergibt sich eine bedeutende Vexmehrung des Bedarfes ; denn während 8 Millionen Stük Marken zur Anfertigung angesezt waren, beläuft sich die Zahl der fabriztrten und abgelte-

ferten auf 8,804,000, bestehend aus: 5 Rappen 2,766,500 Stüke , 10 ,, 2,194,500 ,, 15 ,, 2,062,500 ,, 20 ,, 784,000 ,, 40 ,, .^6,500 ,, ^otal 8,804,000 Stüke,

somit eine Vermehrung gegen leztes Jahr von 1,983,750 Stük Marken.

Das schweizerische Vostdepartement entrichtete eine Summe v....n Fr. 11,005.

Die zwei Pressen waren dabei in fast beständigem Betriebe ; Veränderungen bei der Fabrikation kamen keine vor.

4. ^a l s eh e Münzen.

Falsche schweizerische Münzen wurden nur selten und vereinzelt der Münzdirektion zur Untersuchung übermacht, woraus sieh sehliessen lasst, dass deren überhaupt wenige zirkulären. Die meisten Exemplare von Zwei -und Einfranken-, so wie vonZwanzigrappenstüken bestanden aus dem sogenannten Sehxistgiessermetall, sind gegossen und wegen ihrem leichten Erkennen wenig gefährlich. Dabei kam ein einziger Fall vor, wo ein Verbreiter mit etwelchem Vorrath salscher Zwanzigrappenstüke entdekt und durch die Bolizei dem bernischeu Richteramte znr Untersuchung überliefert wurde.

Ueberhaupt waren es hauptsächlich bernisehe und waadtländisehe Behorden, d^e im .^aufe des Jahres wiederholt die Münzdirektion für Unter-

Bund^blatt. Jal,.rg. .^^li. Bd. I.

5t

614 Buchungen falscher Münzen in Anspruch nahmen. Bemerkenswert ist der Umstand, daß gar keine falschen Stüke von neugeprägten Silberweidemünzen vorkamen.

5. J u v e n t a r v e r m e h r u n g .

Die einzige grossere und bedeutende Anschaffung ist die vom Mechaniker Falter in München konstxuirte Justirmaschine, deren Ankauf durch das viel genauere Jnstiren der Silberscheidemünzen hervorgerufen wurde. Der An- ^ kaufspreis sammt Transportkosten beträgt Fr. 2347. Ferner sind , um die oft sehr bedeutenden Silbervorräthe mogliehst gut einzusehliessen , von der bernisehen Finanzdirektion 5 alte, aber solide eiserne Geldkisten angekauft worden. Bei der verdoppelten Arbeiterzahl mussten die Justirwagen um 8 Stük (in Baris ^verfertigt) vermehrt werden.

Die Totalansehaffungen belausen sich auf Fr. 3334, wogegen der Budgetkredit Fr. 8000 betrug, daher eme Minderausgabe von Fr. 4.^66.

6.

Reparaturen.

Ungeachtet der unausgesezten Tätigkeit sämmtlicher Maschinen während dem Berichtsjahre erforderten dieselben doeh wenige Reparaturen, was wol ihrer sorgfältigen Behandlung und genauen Beaufsichtigung zugeschrieben werden darf. Einzig der alte , schon voriges Jahr znr Reparatur nach Zürich gefandte Dampfkessel musste wegen häufigem Rinnen mehrmals ausgebessert werden, und ist überhaupt so wenig solid , dass er beinahe untauglich geworden ist. Der neue Dampfkessel hingegen, s.o wie fämmtliehe Walz- und Brägmaschinen hielten sich sehr gut.

7.

Bersonalbestand.

Jm Verwaltungspersonal fanden keine eigentlichen Veränderungen statt, hingegen wurde der bisher im Taglohn arbeitende ^ Münzmechaniker Brand auf Jahresgehalt gesezt und ihm. so wie dem Gehilfen V o l k e r s ^ , eine billige Gehaltsausbesserung bewilligt.

Um die Organisation der Münzstätte ihrem jezigen Bestande an^npassen, erliess der Bundesrath unterm 17. März eine nene , die Verriehtungen der einzelnen Beamten .und Angestellten spezia lisirende Verordnung, worin aueh die oben angedeutete Veränderung aufgenommen wurde, und

wobei der Mechaniker als Gehilfe für die technische Abteilung , der bis-

herige Gehilfe des Direktors aber als Aufseher sur die administrative Abtheilung beigegeben ist. Damit sind die srühern, zu verschiedenen Zeiten erlassenen Verordnungen über die Organisation der Munzftätte ausser Wirksamkeit gese^t.

Jm Monat Juli starb die Abwärterin Frau ..^.tncki und wurde provisoriseh durch ihreu Eheu.ann Christian Stucki erseht.

6l5 8.

F i n a n z i e l l e s Ergebniss.

Die Betriebsrechnung der Münzstätte ergibt einen Reingewinn zu Gunsten des Münzreservesonds von Fr. 349,158. 88.

Von kleinern Rebenarbeiten wurden im Laufe des Jahres aus den oben schon angeführten Gründen nur Fr. 2636. 98 eingenommen.

Die Bruttoausgaben betragen .

.

. F r . 4,584,607. 98 Voranschlag nebst Rachtragskrediten hingegen ,, 4,989.l28. 88 Minderausgaben Fr. 404,520. 90 Das Ergebniss darf für die kurz zugemessene Zeit von 8 Monaten zur Ausführung der Vrägung für die Silberscheidemünzen und der damit verbundenen Mehrkosten für Arbeitslohne und Ex^trastunden demnach als ein befriedigendes betrachtet werden.

^...l. .^. e l e ^ r ..t ... l.. e .... l..^ e r l^st a t t e .

Der Verkehr der Telegraphenwerkstätte im Jahr 1860 ergibt sich aus nachstehender Darstellung des Rechnungsabschlusses: A. Einnahmen.

Für verkaufte Apparate und Waaren

.

.

Fr. 131,786. 84

B. Ausgaben.

^ür Verwaltungskosten . . . . F r . 8,553. 37 ,, Fabrikationskosten . . . . , , 108,441. 14 ,, Zins des Betriebskapitals .

.

. ., 1,820. 65 ,, Mietzinse . . .

. . ,. 3,226. 07 ,, Anschassung und Unterhalt von Maschinen ., 671. 66 Gewinn pro 1860 . . . . . . . 9,073. 95 Summa Fr. 131,786. 84 Rollte es aussallen, dass der Gewinn im Verhältniss zum Geschäftsverkehr klein ist, so müssen wir aus die srühere Axt der ^ Jnve..tarisixung aufmerksam machen. Man hatte nämlich immer die Geräthschaften und mehr oder weniger defekt gewordene Waaren ^. ^u ihrem ursprünglichen Werthe ta^irt und so einen Juveutarbestand verzeigt, der niehts weniger als ein reeller war; bei der legten Jnventarausnahm.e hingegen, welcher übrigens ein anderer Seh.^uugse^perte beiwohnte, wurden alle Gegenstände nach ihrem jezigen wahren Wexthe gefch.^t , wobei sich dann eine .^

scha^ung von ^r. 4 -- 5000 ergab , die nun die diessjährige Rechnung zu tragen hat.

Das Exgebniss wird künftiges Jahr jedenfalls günstiger aussallen,

namentlich wenn es gelingen sollte, für die Werkstätte ein zwekmässigeres

616 .Lokal einzurichten , in welchem Falle eine Menge sogenannter kan^ kr.^ wegsallen würde.

V o l l sta nd i g e Ap p a r ... t e n s .. st em e wurden geliefert im Jahr .

.

.

.

.

1. An fremde Administrationen .

.

.

.

2.

.

.

.

An schweizerische Eisenbahnen

3. An die schwer. Telegraphendirektion

.

Summa

I8^. .l...^.

158 150 30

27 215

17

15 182

also im ^an^en 33 Apparatens^.steme mehr als ^ im vorhergehenden Jahre, was a.ls Massstab sur die Vergrosserung der Telegraphenwerkstätte angenommen werden kann.

Von aussergewohnlichen Arbeiten im Betriebsjahre konnen wir folgende erwähnen : Einrichtung v o n e l e k t r i s c h e n Uhren aus dem B a h n h o f in Bern, welche nun ihrer Vollendung entgegengeht.

Lieferung von elektrischen Uhren süx Riedinger u. ^omp.

t n Augsburg, betreffend Einführung solcher Uhren in vier Städten.

Elektrische Läuteinrichtung sur die Deputirteukamm er in Turin.

C h r o n o g r a p h sür^die S t e r n w a r t e in ^ene.nburg.

Hinsichtlich der Fabrikation konnen wir unseru Verkehr in folgende Rubriken abtheilen : 1. Telegraphenapparate und Material für die schweizerische Te-

legraphendirektion . . .

2. Dasselbe für schwer. Eisenbahnen ^3. E l e k t r i s c h e Uhren und L ä u t w e r k e ^4. Bh....sikaiisehe Apparate 5.

. Fr. 24,218. 3 4 . ,, 21,000. .

,, 17,l)20. 50 ,, 3,500. ..--

Telegraphenapparate und Material für fremde Administrationen und V r i v a t e n .

Summa

,, 66,048. -.-.

Fr. 131,786. 84

^er Verkehr mit der schweizerischen Telegraphenverwaltnng , so wie mit den Eise.nbahngesellsehaften w.rd voraussichtlieh ungefähr der uämliehe bleiben ; was hingegen elektrische Uhren und .Läutwerke anbelangt , wird er eher abnehmen, da gegenwärtig die grosseru Bestellungen so ziemlich esfektuirt sind.

^er Vermehr für physikalische Apparate wird sich vergrossern. Unte..

phi^alis.hen Apparaten, die in der Werkstätte verfertigt werden, verstehen wir hauptsächlich alle diejenigen Apparate und Jnstrumeute , die auf du Telegraphie Bezng haben, oder bei denen überhaupt Elektrizität und Magne.

tismus ^...r Anwendung kommen.^

617 Unsere Haupteinnahme rührt von Apparatenli^fernngen an fremde Administrationen hex ; wir müssen uns daher hauptsächlich bestreben, durch gute Aussührung und passende Verbesserungen unserer Apparate das Zutrauen, das sich die Werkstätte im .Lause der Zeit im Auslande erworben hat, beizubehalten.

Jn ihrer Organisation und im Beamtenstand hat die Werkstätte bedeutende ...Veränderungen erlitten.

Am l. Januar l 860 gieng die Werkstatte, die bis dahin unter dex Telegraphendirektion, resp. dem Bost- und Baudepartement gestanden, an die Direktion des ^inanzdepartements über. ^ie Stelle des technischen Jnspektors, die bisher der Werkführer versah, wurde ausgehoben und dadurch

die Werkstätte gänzlich von der Telegraphendirektion getrennt ; allein nichts

desto weniger werden wir unsere Kräfte der eidg. Telegraphenverwaltung auch fernerhin widmen.

^as sämmtliehe Beamtenpersonal wechselte in diesem Jahre. ^er Werksührer , der seit der Gründung der Telegraphenwerkstätte derselben vorstand, nahm am 31. August seinen Austritt, um ein ähnliches Brivatetablissement in Reuenburg zu gründen, und der bisherige .Adjunkt wurde an dessen Stelle befordert.

Wie w.r schon im Eingange unseres Berichtes andeuteten , ist die je^ige Lokalität der Telegrapheuwerkstätte unpassend und unzulänglich . denn 1^ sind die Arbeiter in 7 verschiedenen Lokalen zerstreut, wovon 2 an der Waunazhalde sich befinden, wodurch die Aussicht über die Arbeiter und die ^Arbeit sehr ersehwert wird ; 2) muss beständig ein Angestellter aus dem Wege sein , sowol ^um Ertheilen von Aufträgen an die Arbeiter, als zum Hin- und Hertransportiren des Materials und der Arbeiten .^..

3) müssen nnnothige Ansehassungen von Werkzeugen , die von einer grossen Zahl von Arbeitern gemeinschaftlich gebraucht werden konnten, gemacht werden , 4) liegen die Voxräthe und Materialien in ^ verschiedenen Magazinen vertheilt, nämlich . im Vorderhaus, im Hinterhaus, auf dem Estrich ^e.. auch wird noch das entfernte Jnselkoruhaus theils als Arbeitsplan, theils als Magazin benuzt, - bei welcher Einriehtung keine genaue Kontrole moglich ist.

5^ ist der Raum , den wir als ^ehmiede benuzen , zu klein und zu.

finster. Es ist daher natürlich , dass wir eine Verbesserung in dieser Hinsicht wünschen müssen.

^ .

^ .

.

.

l .

^ t.

.

.ts re .

.

^ n nn^.

Bevor wir ^ur Berichterstattung über die einzelnen Abtheilungen d.^r Staatsre^nung übergehen, haben wir ans das Vostu.at ^u antworten,.

618 welches Sie unterm 20. Heumonat 1860 bei Anlass der Brüsung der lezt^ährigen Staatsrechnung hinsichtlich ^der Form derselben erlassen haben.

Das Bostulat lautet^): ,,Der Bundesrath wird eingeladen, die Form, in welcher die eid,,genossische Staatsrechnung in Z..knnst der Bundesversammlung vorgelegt ,,werden soll, einer neuen Brüsung zu unterstellen und zu untersuchen,

,,in wiefern in Festhaltung der in den bezüglichen Artikeln des Reglements ,,vom4. Ehristmonat 1854^) niedergelegten Gruuds.^e als Bestaudtheil der ,,eidgenossisehen Staatsrechnung eine besondere Verwaltungsreehnnng , welche ,,nur Kassaverhandlungen beschlägt und deren Saldo mit demjenigen der ,,Generalreehnung den jeweiligen Vor- und Rükschlag im Staatsvermogen ,,repräsentirt, forterhalten werden kann.^ Der Grund , warum der Bundesrath die le^tjahrige Staatsrechnung in einer von den frühern Staatsrechnungen etwas abweichenden ^orm vor-

legte, lag hauptsächlich in dem Berichte der zu.^ Brüsune... des Geschäfts-

berichtes sür das Jahr 1857 niedergesezteu ständeräthlichen kommission

(s. Bundesblatt 1858, Bd. lI, Seite 54 -....l)).

Die frühern Staatsrechnungen gründeten sich aus die Vorschriften der Art. 26-28 des Regimentes vom 4. Ehristmonat 1854 über die Einrichtnng und Rührung des eidgen. Rechnungswesens, und waren abgeheilt m die Verwaltungsrechnung und die Generalreehnung.

Die Verwaltnngsrechnung enthielt die Einnahmen und Ausgabeu der eigentlichen Verwaltung nach den im jährlichen Voranschlag aufgestellten Abtheilungen, das jeweilige Rechnungsergebniss (Vor- oder Rükschlag) wurde ans die Generalreehnung übergetragen.

Die Generalrechnung hingegen sollte enthalten die Zu- und Abgäuge aus den Kapital^ ^iegenschafts- und Mobiliarvermogen der Eidgenossensehaft, so wie aneh alle. auf ausseror.^entliche Kredite hin gemachten , nicht im Jahresbudget vorgesehenen, Kapitalangriffe bildenden ausserordentlichen und besondern Ausgaben sür Untergingen an Kantone, Gemeinden, Unternehmungen u. dgl. Das Resultat dieser Rechnung, das mit dem Gewinn- und Verlustkonto des eidaeu. Staatshauptbnchs übereinstimmte, wurde, wenn ein Einnahmenübersehuss vorhanden war, dem Staatsvermogen zu- und, wenn ein Ausgabenübersehnss da war, vom .^taatsvermogen abgeschrieben.

An. Vlaze dieses Doppelrechnungss^stems besürwortete die vorgenannte ständeräthliche Kommission die Aufstellung einer Hauptreehnung, in welcher die bisher im Gewinn.^ und Verlustkonto der Generalrechnung ausgeführten Vosten ebenfalls ausgenommen würden. und die dann eine klare Einsieht ...) S. eldg. .^esezsammIung , Band vl^ Seite .^2.

^

...

.^

.^

^

^

.^

^ .

61.^ in die Resultate der verschiedenen Verwaltungen ergäbe. Diesen Wünscheu und Anregungen Folge leistend, wurde die Staatsrechnung für da.^ Jahr 1859 in der angedeuteten Weife aufgestellt, und sie umfasste somit nicht nur die ordentlichen, im Jahresbudget porgesehenen Einnahmen und Ausgaben der Staatsverwaltung, sondern auch alle diejenigen Einnahmen und Ausgaben, welche nach Vorschrift des Art. 28 des Regimentes vom 4. Ehriftmonat 1854 der Generalrechnung zugetheilt waren , wie namentlich : die Rükstande und Marehzinse von angelegten Kapitalien, ,, Maxchzinse von vorübergehenden Darleihen, ,. Marchzinse von den eidgenossischen Anleihen, ., Vermehrungen und Verminderungen an Mobiliarvermögen, ,, Vermehrungen und Verminderungen ....n Liegenschastsvermo^en.

Außerordentliche Ausgaben, wie z. B. für Gränzbewaehungen , Beiträge an öfsentliche Werke u. s. w. Ein jeder solcher Vosten erhielt seinen Blaz in derjenigen Verwaltungsstelle. aus deren ^ er hervorgegangen, und die Verrechnung geschah unter derjenigen Rubrik, wo die Bosten ihrer ......atur nach hin gehorten. Jede Verwaltung war somit für sich ein abgeschlossenes Ganzes.

Um die Gesammtausgaben der einen und den Reinertrag der andern kennen zu lernen, war es nicht nöthig, vorher eine Zusammenstellung aus der Verwaltungs- und der Generalreehnung zu maehen, wie diess bei dem frühern Systeme der Fall sein musste.

Diess ist in ..^ürze die Darstellung des Unterschiedes zwischen den beiden angewandten Reehnungss.^stemen.

Was die standeräthliehe Prüfungskommission im Jahre 1858 namentlich veranlagte, eine Abänderung der Form der Rechnung anzuregen, lag in dem Umstande, dass in der jeweiligen Generalrechnung sowol Einnahmen als Ausgaben erschienen, welche vielleicht passender in der Verwaltungsrechnung hätten angebracht werden konnen. Wir finden z. B.

in der Generalreehnung für das Jahr 1857 unter den Einnahmen: Fr. 37,302. 78. Ertrag des Bostregals sur die Bundeskasse , nach Ausbezahlung der pollen Seala an die Kantone , ,, 175. -. Zinseingang des Depot des verstorbenen .Konsuls . Emer....

Unter den A u s g a b e n : Fr.

26,129. 63. Rettoeinnahmen der Telegraphenverwaltung im

,,

Jahr 1856; 25,000. ---. Beitrag an d^ polytechnische Schule für di...

,, 315,227.31.

,, 2,468,337. 35.

ersten Einrichtungen; kosten der Okkupation Reuenburgs , kosten der Rheingränzbewachung.

620 Aehnlieh.^ Bosten befinden fich ebenfalls in den Generalrechnungen früherer Jahre. Hinwieder wurden die Ausgaben für Reubauten .e. bei der Bulvervexwaltnng weder in die V..rwaltungs-, noch in die General^ rechnung, sondern einzig in die K^pitalveränderungen ausgenommen.

Man kann steh nun allerdin..^ fragen , ob diese Verrechnungen mit der betreffenden Vorschrift im Reglement über die Einrichtung und Füh^.

rung des eidg. Rechnungswesens ^anz im Einklange stehen.

Art. 28 dieses Regimentes bestimmt: ,,Die Generalrechnung enthalt nicht nur die Ab- und Zugänge des Kapitalvermögens, sondern auch alle aus außerordentliche Kredite hin ge,,machten , nicht im Jahresbudget vorgesehenen , Kapitalangrisse bildenden ,,ausserordentlichen und besondern Ausgaben für Unterstüzungen an Kan,,tone ^e.^ Was vorerst die oben angeführten Einnahmen anbelangt, so wurden dieselben wol mit Unrecht als Kapitaleingänge behandelt^ der Bosten

von Fr. 37,302. 78 floss aus der Bostverwaltung, die bekanntlich schon

in der Bundesverfassung eventuell als eine ordentliche Einuahms^uelle des Bundes bezeichnet ist, und die Fr. 175 bildeten den Zins von einem der Eidgenossenschaft verfallenen .Kapital, -^ Zins, der alle Jahre regelmässig bezahlt und seit 1858 auch unter den übrigen Kapitalzinsen perrechnet wurde.

Jn Betreff der Ausgabenposten erlauben wir uns zu bemerken , dass die Vorsehrist des Reglementes verschieden interpreti werden kann , und je nach der Jnterpretation diese oder jene Verreehunngsweise gerechtfertigt erseheint. Selbst im Schosse der gesezgebenden Räthe seheinen in dieser B.^iehung die Ansichten gethei.lt gewesen zu sein, was aus Folgendem hervorgeht : An den s. Z. zum Bau einer katholischen Kirche in Bern bewillig-

ten Beitrag wurden im Jahr 1857 Fr. 25,000 verabfolgt, und in der

Verwaltungsrechnung unter Rubrik ,, Unvorhergesehenes ^ verrechnet. Die ständeräthliche Kommission fand damals, obige ^umme hätte uach Art. 28 des Komptabilitätsreglementes in der Generalreehnung verrechnet werden

sollen. Die leztjährige Prüfungskommission sand diese Ansicht irrig, weil beruhenden Ausgaben, welehe zugleich Kapitalangrifse bilden, in die Generalrechnung verweise. Sie fügte im weitern bei : ,, War daher der ,,Kredit für jene Ausgabe nicht ausdrüklich auf das Kapitalvermögen an-

der zitirte Artikel des Reglementes nur die aus ausserordentliehen Krediten

,, gewiesen und konnte sie aus den laufenden Einnahmen gestritten werden, ,,so ist sie ganz richtig in die Verwaltnngsreehnm.g gestellt worden. aueh ,,wenn fie aus einem ansserordentl.iehen Kredite beruht hat.^ Rach dieser leztern Jnterpretation hätten nun aber nicht nur die oben .bezeichneten , an den Bau einer katholischen Kir.he in Bern gesteuerten

621 Fr. 25,000, sondern auch die hievox angeführten , in den Ausgaben der Generalrechnung für das Jahr 1857 erscheinenden Bosten, nämlich :

Fr.

., ,,

26,129.^3 Einnahmen der Telegraphenverwaltung i. J. 1856; 25,000. -- Ausserordentlicher Veitrag an die polytechnische 315,227. 31

., 1,128,563. 25

Schule, und Kosten der Besezung Reuenburgs, und ebenfo ein

Theil der Rheingränzbewachungskosten in die Ver-

waltungsrechnung gebracht werden konnen , da bekanntlich dieselbe einen Vorsehlag von erzeigte, und somit ein Kapitalangriff faktisch nicht stattgesunden hatte.

Jn der That kann der Art.

28 des Regimentes vom 4. Dezember

1854 in der Folge nicht mehr so ....^rpretirt werden, wie diess bis zum

Abschluss der Staatsrechuung für das Jahr 1857 geschehen ist, indem gewisse .Ausgaben, wie z. B. die hievor angeführten, in der General- xesp.

Kapitalreehnung untergebracht wurden, obschon die lausende Verwaltung noch über Einnahmenüberschüsse zu verfügen hatte. Es muss da ein stabiles Versahren Vlaz greifen. Unstreitig hatte jenes System, vermittelst dessen die Verwaltungsre^hnungen alljährlich bedeutende Einnahmenübersehüsse erzeigen konnten, zu dem allgemein verbreiteten Glauben der Unerschöpslichkeit der Finanzen des Bundes beigetragen, während in den legten Jahren das im Rothfall .^u ausserordentlichen Z w e k e n ei^ig verfügbare Kapitalvermogen sich vermindert hat.

Die eidgenossische Staatsverwaltung ist zur Bestreitung ihrer jährlichen Ausgaben aus verschiedene, im Art. 39 der Bundesversassuug näher bezeichnete Einnahmequellen verwiesen. Alles, was diese einbringen, bildet die Einnahmen des Bundes. Jn den Bereich der Ausgaben fallen nicht nur die allgemeinen Kosten der Verwaltung, sondern auch diejenigen, welche der Bund nach Art^ 21 der Bundesverfassung für Errichtung oder Unterstüzung von offentliehen Werken übernimmt, - Kosten, die alle an und für sich nicht gan^ als außerordentlich^ und unvorhergesehene erscheinen, sondern schon im Grundgeseze eventuell vorgesehen sind.

Jndem wir die beiden Faktoren für die Stellung der gegenwärtigen Verwaltungsrechnung ^u Grunde legten, bleibt uns nur noch übrig, in Kürze mittheilen , wie es in Betreff der Generalrechnung gehalten

fein soll.

So wie die vorliegende Verwaltungsreehnung , in Abweichung von derjenigen des Jahres 1859, nun noch wesentlich eine K a s s a r e c h n u n g ist, indem sie zeigt, was der Bund im Laufe des Jahres in baar eingenommen und ausgegeben, so gibt die Generalrechnung alle Bewegungen an, welche im Berichtsjahre im Bereiche des Staatsvermogens stattgefunden, und umfasst demnach :

622 die Vermehrungen und Verminderungen an Kapitalvermögen, ,, ,, ,, ,, ,, Liegenfchaftsvermögeu ,

,,

,,

,,

,,

,, Mobiliar- u. Gerätschaft^permogen.

Eine Ausnahme hievon machen das Material der Vostverwaltung und die Betriebsgegenstände bei denjenigen Verwaltungssteilen, denen ein Betriebskapital zugewiesen wurde, nämlich : die Bulververwaltung , ., Zündkapselnverwaltung .

,, Münzverwaltung , ,, ......elegraphenwerkstätte.

Was speziell die Vostverwaltnng anbelangt, so erlauben wir uns, aus den Bundesbeschluss vom 20. Januar 1860 hinzuweisen, ^) worin u. A. verordnet wird, dass der Bund die Beschaffung des Bostmaterials zu übernehmen habe, refp. dass die jährlichen Vermehrungen an Boftmaterial den Kantonen, hinwieder die Verminderungen an solchem dem Bunde zu vergüten seien. Damit nun in der Vostrechnung selbst der den Kantonen aushin zu bezahlende Ertrag klar au.^gemittelt werde, mnss die jeweilige Vermehrung an ..^ostmaterial, wofür die Bundeskasse den Gegenwerth in Baarschaft geleistet, zu den Einnahmen und hinwieder, wenn eine Verminderung an Bostmaterial eintritt, deren Gegenwerth die Bundeskasse alsdann in Kassa behalte.., zu den Ausgaben gelegt werden. Dieses ist

der Sinn des Bundesbeschlusses vom 20. Januar 1860, betreffend die

Ausmittlnug der Vostentschädigung an die Kantone. Das der Verwaltnngsrechnu..g zu Grunde liegende Brin^ip wird durch dieses Procedere um so weniger verlezt, als die Vostverwaltnng nach dem angeführten Bundesbeschluße dem Bunde gegenüber für den vollen ^nschlagswerth des Bostmaterials immerhin hastbar bleibt.

Bezüglich ans die mit einem Betriebskapital dotirten Verwaltungsstellen ist vorab zu bemerken, dass anfänglich das Betriebsmaterial derselben vom eigentlichen Kapital ausgeschieden und gleich behandelt war, wie ^. B. das Jnventar der Zoll- und der Telegraphenverwaltung; die Bundesversammlung beschloss aber, dass das Material der Zündkapselnund Münzverwaltuug mit dem übrigen Kapital verschmolzen und verzinset werde, wie dieses. Dieser Beschluss ward unzweifelhaft in der Meinung gefasst, dass genannte Verwaltungen alljährlich nur ihren wirklichen R e i n e r t r a g an die allgemeine Kasse abzuliefern un.d also den Jnventarbestand aus eigenen Mitteln zu ergänzen oder den Minderwerth derselben an sich selbst zu tragen haben. J.n Bndget wurden denn aueh jeweilen die nothigen Summen sur neue Anschassungen und Ergänzung von Maschinen und Effekten aller Art ausgeworfen, und die durch den Gebrauch :.e. eintretende sueeessive Entwertung erhielt somit den ersorder^.) Siehe eidg. .^esezsammlung, Band ^I, S^e 420.

623 lichen Ersaz in der alljährlichen Abschreibung einer gewissen Anzahl von ..Prozenten einer- und in der Ergänzung aller mangelhaft oder unbrauchl^n. gewordener Essekten andererseits.

Wir halten dafür, es solle b..i jenen Verwaltungsstellen keine Veränderung eintreten, und zwar nicht nur, weil das jezige Rechnung^festem ein rationelles ist, sondern auch, weil bei zwei Verwaltungsstellen (bei der Münze und der Telegrapheuwerkstätte) besondere Verhältnisse obwalten, sur welche das gegenwärtige System geradezu ein Ersorderniss ist, wenn überhaupt der .^..rheit der Rechnungen nicht Eintrag geschehen soll.

Für das Münzwesen wnrde nämlich ^u Ansang des Berichtsjahres ein R^.serv..fond geschafsen, an welchen der Gewinn anf den Münzprägungen abgegeben werden soll.

Wenn nnn das Betriebsmaterial der Münze von ihrem übrigen Betriebskapital ausgeschieden, resp. die jährlichen Vermehrungen und Vermindernngen an Material nicht mehr in der eigentlichen Rechuuug der Münzstätte, sondern in der Geueralrechnung verrechnet werden sollten, so hätte diess zur Folge, dass man jedesmal, um die Uebertragnng auf den Reservefond zu prüfen, zuerst Zusammenstellungen ans der Verwaltuugs- und aus der Generalreehnung machen müsste, bevor die Richtigkeit jener Uebertragung konstatirt wäre.

Mit der Telegraphen....er^ätte verhält es sich ähnlieh. bekanntlich sind die beiden ersten Beamten derselbe^ an dem jährliehen Reingewinne, der eine mit 25 ^, . der andere mit 5 ^ beteiligt. Auch hier würde daher in der Rechnungsstellung die gleiche Anomalie eintreten, wenn die jeweiligen Vermehrungen und Verminderungen an Betriebsmaterial nicht in der Rechnung der ...^elegraphenwerl.stätte selbst, sondern in der allgemeinen Generalrechuung verrechnet würden , da zur Ausmittlung der den Beamten zu zahlenden Dividende die Vermehrungen und Verminderungen an Material mit i.. Anschlag zu bringen sind.

Wir

machen wiederholt daraus aufmerksam, Vulver.^rwa.^ug , ^üudkapselnverwaltung , Münzstätte und Telegraphenwerkstätte

dass durch diese bei der

eingesührte Art d..r R^..u..gsstell.mg das der Verwaltungsrechnung zu Grunde liegende Vrinzip in keiner Weise verlezt wird, indem das Ergebniss der betreffenden Rechnungen immerhin nur dasjenige Produkt ist, das ^uhanden der allgemeinen Verwaltung an die Bundeskasse abzuliefern war, oder umgekehrt, was diese zur Dekung eines allfälligen Desizites beizutragen hatte.

Rach diesen Erörterungen erachten wir es für zwekmässig, hier sogleich die Bestimmungen anzugeben, welche nach unserer Ansieht bezüglich auf Form und Jnhalt der eidgenossischen Staatsreehnnng in dem einer

624 Revision ^u unterwerfenden Reglemente über die Einrichtung und Führung des eidgenossischen Rechnungswesens definitiv festgesezt werden sollten.

Die^ Staatsreehnung zerfällt in zwei Theile: in die Verwaltuugsrechnung und ,, ,, Generalrechnung.

Die V e r w a l t n n g s r e c h n u n g umfasst in übersichtlicher Weise die sämmtlichen, im Laufe des betreffenden Jahres gehabten Einnahmen und Ausgaben der eigentlichen Verwaltung nach den im Jahresbudget aufgestellten Abtheilungen.

Das Resultat der Verwaltungsrechnnng wird jeweilen aus die Generalrechnung übergetragen.

Die Generalrechnung umsasst: t) sämmtliehe Vermehrungen und Verminderungen im Bereiche des Kapitalvermögens der Eidgenossenschaft; 2) sämmtliehe Vermehrungen und Verminderungen im Bereiche des Liegensehastsvermogen^ ; 3) sämmtliehe Vermehrungen und Verminderungen au Mobilen und Geräthschaften .

4) allsällige, in das Jahresbudget nicht ausgenommene ausserordentliche Einnahmen und Ausgaben, weiche durch besondere Beschlüsse der Bundesversammlung auf die Generalrechnung gewiesen^ worden sind.

Durch die Art und Weise, wie nun die eidgeuosstsehe Staatsreehnung abgetheilt ist und die Grenzen jeder Abtheilung gezogen sind, hoffen wir, dem gestellten postulate Rechnung getragen ^u haben, und wir gehen nun über zur Berichterstattung über die

Einnahmen.

^..^ ^l^schnit.^.

E r t r a g d e r L i e g e n s c h a s t e n u n d a n g e l e g t e n .Kapitalien.

A.

.^.aen^.asten.

Ertrag.

.^r.

a.

b.

c.

d.

k.

e.

Allmend in Thun Liegensehast in Belp Festungswerke . .

Bulvermühlen . .

Zollstätten . . .

Totalertrag

Zündkapselnsabrik

.

1,21.^.-

Budget.

.^p.

.^r.

.....^..r.

.^r.

Weniger.

.I.p.

.^r.

^p.

7,060. 10 6,1.^5 925. 10 1,8l)..). 1,992 - --. 192. --.

1,302. - 1,1l).) 193. -- 22,482. 1l) 25,2..).)

- -.-. 2,71^. 84 13,44l). - 13,13l.) 31l). -.........47,305. 26^ 48,787 1,42.^10^^,909.^84

1,21^

.

.

.

.

.

.

.

.

..

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

625

Mehrextrag als die Budgetbestimmung findet sich bei de.: ^llmend in ..^.hun, hauptsächlich daher rührend, dass wegen der herrsehenden. nassen Witterung des legten Kommers der Viehbefaz zahlreicher war, als ursprünglich berechnet wurde; bei den Festungswerken liegt die Vermehrung in den im Jahre 1859 angekauften Varzellen .Land bei St. Moriz, Parzellen , welche ^ur Erweiterung der dortigen Werke verwendet wurden , und die Mehreinnahme bei den Zollstätten endlich ist die Folge von er^eiterten und Erosfnung von neuen Zollstätten, nämlich: Biaufond im I. Zollgebiet, neu . . . . . . . . Fr. 150

Diessenhofen im H. Zollgebiet, nen . . . . . . .

Les Brenets im V. Zollgebiet, erweitert . . . . .

,, 100 ., 50

Eol des Roches im V. Zollgebiet, erweitert

,,

. . . .

zusammen obige

10

^r. 310

Minderertrag ergibt sich dagegen bei der Domaine in Belp, weil hn Berichtsjahre wieder kein Holzschlag stattgefunden, und bei Bulvermühlen, weil die für das Jahr 1859 projektirten Erweiterungsbauten theilweise erst im lausenden Jahre ausgeführt wurden, und der Zins von dem auf dieselben verwendeten Kapital erst von 18.^1 hinweg zu lausen beginnt. Eine Erhohung des Zinses wird übrigens nicht eintreten, da die neuen Schäzungsetats unter den frühern geblieben find.

.

.

^

.

^ .

^

B.

^ngeleate ..^a.ntali.en.

Einnahmen.

^n^et.

.^apil^lbestand.

.^r.

1) Aus Hhpothekaranleihen . .

2) ,, Bankdepositen (keine) 3) ,, vorübergehenden Darleihen

Zins.

.^r.

1,800,000 72,000 4,200,000 126,000 4,800,000 240,000 10,800,000 438,000

.^apitaIbestand.

Zins.

^p.

.^ .^p.

1,188,258. 65 47,528. 07 3,935,000.

218,336. 06 5 ,123,258. 65 265,864. 13 ^.

-

--

-^

-

-

Weniger.

^ r .

.^p.

24,471. 93 126,000. 21,663. 94 ^172, l 35. ^87

Dass das Rechnungsresultat weit hmter der Budgetirung zurükblieb, findet seine natürliche Erklärung : Erstens, in dem bekannten Bundesbesehluss über Rükzahlung der beiden, im Jahre 1857 ausgenommenen .Kriegsanlegen. Jn Folge dieses Beschlusses w^.rde nämlich zu Anfang des Berichtsjahres vorab das 5 .^..tiae Anleihen, welches noch ^r. 5,400,000 betrug, zurükbezahlt. mithin war so viel weniger zinstragendes .Kapital vorhanden, allein aus der andern Seite dann auch entsprechend weniger .Kapital zu verzinsen; die Bassivzinse betragen nämlich

Fr. 117,307. 71 weniger als dafür im Budget angefezt war.

Z w e i t e n s , in der Vrägung von Silberscheidemünzen.. Um das hiefür benöthigte Silber zu beschaffen, musste die Bundeskasse der Münzstätte bedeutende und nach der in der eidgenossisehen Verwaltung bezüglich auf die Verziusung von Betriebskapitalien herrschenden Uebung unverzinsliche Geldvorschüsse machen ; durchschnittlich hatte leztere bis Ende des Jahres zirka Fr. 2,000,000 Kapital mehr als in frühern Jahren, wo nur Billonmünzen geprägt wurden.

Hätte die Bundeskasse dieses Geld bei Banken deponiren konnen, so würde sie davon ohne Zweifel mindestens einen

Ertrag von Fr. 60,000 gehabt und somit die Budgetsnmme (nach Abzug von obexwähnten Fr. 117,307. 71) erreicht, wenn nicht gar überstiegen haben.

^wei.te.^ ^schni.t.t.

Z i n s e von Betriebskapitalien und Vorschüssen.

...^d.^t.ms..^.

Kapital.

^p.

1

2 3 4

6^^ 7^

...

^ ^

Bulververwaltung Zündkapselnverwaltung Mün^verwaltung .

Bostverwaltung Telegraphenverwaltung Telegraphenwerkstätte Baupl^efürdieBostgebäude in St. Gallen und Bern Bostremise in Flüelen Bostpferdhalterei in

Tinzen . . .

... er^.. i ..^ ^

^r.

.^n^etansaz. ^in^in.^an.^.

^p.

.^r.

---

-

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

-

60,31.^. 1.^ 2,674. 50

4,817. 8.^ -^

^p.

.)tp.

^ 604,900.

946,368. 20 24,196. 62,741. 36 60,953. 67 2,509. 65 125,000.

169,282. 88 5,000. --2.^6,864. 22 1,129,0.^3. 10 10,274. 57 500,000.

230,410. .^ 20,000. 4.^,^16. 1.^

120,446. 27 -

^r.

...^enia.er.

Zins.

.^apil.aI.

.

.

.

.

.

^ .

.^p.

37,854. 72 13,658. 72 ^ 2,438. 15 6,771. 32 1,771. 32 45,162. 12 34,887. 4^ 9,216. 42^ 1,820. 6^

Fr^

.).p.

.

^

-

1,606. 20 214. 39

.--

-^

--.

.--

214. 39

-

.

-

71. 40

.

.

.

.

.

-

---

-.-

..--

8,962. 93 3,211. 65 .

-

--

45,855. 90 1,485. 58 15,045. ^0 1,834. 23 348. 65 1,715,807. 75 2 ,659,^19. 80^ 68,^32. 30 105,432. 62 50,531. 88 13,731.^56 --

.

.

-

Die verzinsliche Kapitalsumme war demnach um Fr. 943,812. 05 arösser als diejenige, welche im Budget vorgesehen war, und der Zinseingang übersteigt den Voranschlag um Fr. ^36,800. 32.

^) Jn der Staatsrechnung sind nur ^r. 2,...11^50. .^8 angegeben, weil die an den Bürsten von Thnrn und Ta^is für das schaff..

hausensche Postrega.^ bezahlte Summe und der .^stand bei der TeIegraphen^erwaltung nicht als wirkliche, sondern nur als verzinsliche Werthe zu betrachten sind.

. ^

^ ...^

628 Wir finden diese Differenz hauptsächlich in folgenden Posten: 1. Pulververwaltuug. Zufolge der in jüngster Zeit ansgeführten Erweiterungsbauten in den Pulvermühlen und der damit verbundenen Erhohung der Pulverfabrikation bedurfte natürlich die Verwaltung eines grossern Betriebskapitals, das zu Ende 185..) auf Fr. 946,368. 20 angewachsen war, mithin Vermehrung an Kapital Fr. 350,000 und Vermehrung an Zins Fr. 13,658. 72.

2. P o s t v e x w a l t u n g . Dieselbe verzinste bisher nur diejenige Reftanz, welche von der Uebernahme des Postmaterials auf Rechnung des Bundes herrührte und noch nicht durch Einnahmenübersehüsse nach Auszahlung der vollen Sealasnmme an die Kantone hatte amortifirt werden konnen. Zufolge B undesbeseh lusses vom 20. Januar 18^0, betreffend die Ausmittlung der Postentsehädigung an die Kantone, fällt obige Verzinsung weg, ^und es soll vom 1. Januar 1860 an jeweilen der Zins vom Jnventarwerth des Poftmaterials und von der an Thurn und Taxais für das schasshausensehe Postregal bezahlten Summe a 4 .^ entrichtet werden.

Zinseingang mehr Fr. 34,887. 45.

^

3. T e l e g r a p h e n v e r w a l t u n g .

Der für die l.^rftellnn^ der ......elegraphenlinien s. Z. geleistete Vorschuss wurde bekanntlich zufolge eines Spezialbesehlusses aus dem Aktivvermögen der Eidgenossenschaft gestrichen; gleiehwol sollte die Verwaltung fortfahren, das daherige Kapital, so weit dasselbe nicht durch jeweilige Einnahmenübexschüsse der Telegraphenverwaltung (ausser Bilanz) amortisirt wurde, alljährlich zu 4 ^ zu verzinsen.

Zu Ende 185..) betrug die Restanz, nachdem in demselben Jahre der Jnventarwerth der Verwaltung und der Werkstätte und em E.nnahmenüber-

.

.

.

. Fr. 2.)2,114. 73

in Abzug gebraeht waren, nur noeh

sehnss von

.

.

.

.

.

.

.

. Fr.

Zins davon a 4^,

.

.

,,

und Zins des Betriebskapitals der Werkstätte von

Fr. 45,516. 15

230,410. 55

9,216. 42

. . . . . . , ,

1,820. 65

zusammen Fr.

Weniger als die Budgetbestimmung im Ganzen . ,,

11,037. 07 8,962. 93

4. B a u p l ä n e für die ..^ostgebäudein B e r n und St. G a l l e n . Der Blaz zum Postgebäude in Bern wurde bereits zu Ende des abgelaufenen Jahres verkauft und bezahlt, und fällt somit für die Rechnung von 1860 ganz weg; derjenige zum Bostgebäude in St. Gallen gieng im lezten Herbst in andere Hände über, und der davon bezahlte Martins beträgt nur Fr. 1606. 20. Aus diesem ledern Bauplaz wurde ein kleiner Gewinn von ^r. 78. 65 gemacht, welchen die Postkasse in Empfang nahm.

5. Vostpferdhalterei Tinzen-Silv aplana ist aufgehoben und die zu Ende 1859 schuldige Restanz .^ von Fr. 15,045. 60 zurük.ezahlt.

^ ^.ln marchzähligem Zins wurden erhoben Fr. 348. 65.

.^ .^

6. Bostremife in Flüelen.

Der zur Errichtung derselben geleistete Vorschuß ist im Berichtsjahre auf Fr. 7,999. 25 angewachsen. Die .^ost-

^ verwaltung verzinset das Capital jährlich zu 4.^. Der marchzählig bezogene Zins betrat Fr. 214. 39.

^

D.^i.t.te.^ ^schni.t.t.

..........

^

Regalien und V e r w a l t u n g e n .

Budgetbestiwmung.

.

^

Fr.

A.

B.

C.

D.

E.

l.^.

G.

H.

Zollverwaltung . .

^ostverwaltung . .

Telegraphenperwaltung Bulververwaltung Zündkapselnverwaltung Münzverwaltung . .

......elegraphenwerkstätte Polytechnikum . .

t^t.

6,000,000. 7,191,000. .-^ 440,000. -.-.

1,115,954. 26,394. 5,369,200. 70,000. 23,700. ---

Einnahmen.

Fr.

Et.

Mehr.

Fr.

Weni^r.

Et.

7,765,925. 55 6,916,911. 56 488,286. 20 1,175,412. 69 50,033. 60 4,584,607. 98 131,786. 84 25,198. 81

1,^65,925. 55

21,138,163. 23

1,960,595. 69

^ .

.

^

48,286. 20 59,458. 69 23,639. 60 ^..--.

-^-..

61,786. 84 1,498. 81

Fr.

.

.

.

.

.

.

.

.

Et.

.

^

274,088. 44 ^

^ .

^

.

.

^ .

^-.-

--.-

.

.

.

.

.

-

784,592. 02 -

-

-.--

--

.

: ^

.

^

Total: 20,246,248. -

1,058,680. 46

also im Ganzen mehr Einnahmen als budget.rt Fr. 901,915. 23.

Uebex die Ergebnisse der drei erstern Verwaltungen haben wir nichts Besonderes hervorzuheben, fondern beschränken uns. für Räheres auf deren spezielle Berichte hinzuweisen.

.

^ .

.

^

630 l. ^nlvernern^ltnn.^.

Erlos aus verkauften 813,528 ^ Vulver . ^r. 1,163,512. 10 Ziuse aus untermietheten Liegenschaften .

. ,, 3.534. ..-.

Verschiedene Einnahmen, gewinn auf Materialien

^e.

.

.

.

.

.

.

.

,,

^,366.

59

zusammen Fr. 1,175,412. 69 Das bu^.get.rte Quantum von 9000 Zentnern wurde nicht erreicht; nichts desto weniger übersteigt der Erlos die vorangeschlagene Summe um Fr. 56,512. 10, -in Beweis, d.rss wenig Spreng-, d a g e g e n

viel Kriegspulver v e r k a u s t wurde; auch steigt der bisherige Durchschnittspreis v^n Fr. 1. 23 auf Fr. 1. 43.

2.

.

.

^ u n d .

.

.

.

^ .

.

^ .

.

.

.

^ .

.

^ ^ ^ ^ .

Verkauft wurden

Jnfanteriekapseln 5,324,500 gegenüber 1859 3,270,000. Stuzerkapseln 5,220,000 ,, ,, 2,147,000. Schlagrohxchen 62,150.. ,, ,, 6,340. Erlos davon Fr. 46,635. 10 Fr. 23,135.90 Vermehrung gegenüber 1859 . . . . Fr. 23,499. 20 ,, auf den übrigen Ansäen im Ganzen. ,, .l 40. 40 Gleich den Mehreinnahmen gegenüber der Budget^

bestimmung

.

.

.

.

.

.

.^Fr.

23,639. 60

3. ..^..un^ermaltnna.

Jn.. Budget waren ^..r Brä^ung vorangeschlagen : 1,500,000 Zwa.^igrappenstüke im Rennwerth von . ,,

500,000 ^ehnrappenstüke . .

.

.

. ,,

300,000. -.-

50,000. -

Unterm 2. Hornung 1860 verordnete die hohe Bundesversammlung, gesti^t aus das Bnndesgesez vom 30. Jänner 1860, eine Emission von

2,000,000Zweisrankenstüken^fein^im Renn.verthvon ,, 4,000,000. 1,000,000 Einfrankenstüken ,, ,, ,, ,, ,, 1,000,000. --beschloss ab.^r gleichzeitig, dass die Bragung von Zwanzig- und Zehnrappenstüken, so weit sie noeh nieht stattgesunden habe, unterbleiben solle.

Rennwerth der zu prägenden Münzen .

. Fr. 5,350,0l)0.

Voranschlag der übrigen Einnahmen, nach Abzug der nunmehr wegfallenden Jnventarvermehrung im Be-

trage von Fr. 8000 .

.

.

-

. . . ,, 11,2l)0. zusammen Fr. 5,361,200. --

631 Transport Fr. 5,361,200. --^nr Zeit des ^Erlasses des so eben erwähnten ^undesbeschlusses waren noch nicht geprägt und sind daher v.^n den ^d^etirten Einnahmen in Abzug zu bringen :

in Zwanzigrappenstüken . Fr. 245,842. --

,. Zehnrappenstüken . .

somit von obigen Einnahmen abzuziehen

.

.

.

.

.

.

.

,,

50,000.

.

-

.

^ .

.

^ .

.

.

- .

-

^

2.^,842.

^--

Geprägt abgeliefert wurden:

2,000,760 Zweisrankenstuke ^ Fr. 4,001,520. 515,2.^8 Einfrankenstüke - ,, 515,288. - .

270,790 Zwanzigrappenstüke^,, 54,15.^. Frankomarken und Verschiedenes ,, 13,641. 98 ^ Fr. 4,584,607. 98 Eigentliche Mindereinnahme gegenüber .de.m Vor-

Anschlag .

.

.

.

. . .

.

.Fr. 480,750. 02

welche daher rührt, dass von der budgetirten Zahl von Frankenstüken nur ...twas wen.iger mehr als die Hälfte verfertigt werden konnte.

4. ^..elearap^uiverl.^..^^^.

Als .das Budget für das Jahr 1860 ausgestellt wurde, stand die Telegraphenwerkstätte noch unter .^er Leitung des Bostdepartements, und sie hatte auch damals noch nicht den Geschästsumfang erreicht, zu dem sie seit annähernd einem Jahr^ gelangt ist.

Der Verkauf belies sich im ^e.richt.^ahre aus . Fr. 131,786. 84

Gegenüber dem Voranschlag von

.

.

. ^ ,,

70,000. ^-.

ist demnach eine Mehreinnahme vorhanden^pon . Fr. ^1,786. 84 freilich stiegen dabei denn auch, wie sich von selbst versteh.., die Ausgaben Bedeutend hoher, als im Voranschlag angenommen ward.

.

.

^ .

.

.

.

.

.

.

e .

.

.

^ s c h n i ^ .

K a n z l e i e i n n a h m e n und V e r g ü t u n g e n .

V o r a n s c h l a g , nach ..^ug des ^lnsazes von 100,000 Franken Rükvergütungen für die an die Schulen abgegebene Fourage, Ausaz der als durchlausend in der Rechnung erscheinend fallen zu lassen beschlossen wurde

.

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

74,100.

-

Eiuuahmen .

.

.

. . .

. ,, 128,801. 03 Mehreinnahme . . . . . . Fr. 54,701. 0 3 Sämmtliche Vosten übersteigen in der Wirklichkeit diejenigen des Budget. Die Kau^leieinnahmen der Militärverwaltung betragen einzig ^r. 115,44I. 53. oder Fr. 5l,441. 53 mehr, als im Budget vorgesehen war.

^32 Rekapitulation.

Die Ge^mmtemnahmen betten .

.

Voranschlag .

Mehreinnahmen

.

.

.

.

. .

. . .

.^r. 21,685,566. 27

. ., 20,966,000. . Fr. 719,566. 27

^n.^a..ien.

^e.^ ^schni.t.t.

Zinsvergütungen.

1) Zins auf dem 5 .^..tigen eidgenosfifehen Anleihen, Semesterzins pro

15. Jänner von Fr. 5,400,000 .

.

. Fr. 135,000. -

Gemäss Jhrem Beschinsse vom 25. Jänner 1859 wurde dieses Anleihen am 15. Januar heimbezahlt.

Zins auf dem 4 ^ ^tigen Anleihen, Semester-

zins von ...

und von . .

Fr. 4,500,000. --. ,, 4,250,000. --- .

------ ,, 196,875. -

provision und Spesen für .Kapital- und Zins-

zahlung

.

.

.

.

.

.

. , , 13,413. 08 zusammen Fr. 345,288. 08

2) Zins auf den M..nzxeservefond von Fr. 141,980. 31 à

4 ^

.

.

.

.

.

.

,,

5,679.

21

3) Zins aus der .^aufsrestanz der Thunerallmend von

Fr. 90,000, a 4 ^ .

.

.

.

. ,,

4) Marchzinszahlungen auf erworbenen Titeln

,,

3,600. ----

---

^Fr. 354,567. 29 Voranschlag i m Ganzen

.

.

.

.

.

,

471,875.

-

Weniger Ausgaben in Folge antizipirter Rükzahlung des 5 .^t.gen Anleihens .

. .

. F r . 117,307.71

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1860.

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Bundesblatt

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Feuille fédérale

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Foglio federale

Jahr

1861

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

20

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

12.05.1861

Date Data Seite

597-632

Page Pagina Ref. No

10 003 347

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