266

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der

Commission fur Einführung der Hinterladungs-Gewehre über die Versuche vom 3. bis 15. September und vom 1. bis 13. Oktober 1866 an den hohen Bundesrath.

(Vom Oktober 1866.)

Ho chgeachtete H e r r e u .

1. Raehdem die kommission vom 3.---15. September versammelt war, fand sie sieh wegen Mangel an geeignetem Versuchsmaterial genothigt , ihre Arbeiten bis zum 1. Oktober auszusehen. Sie beginnt ihren Berieht über die bis zum 13. Oktober fortgesetzten Versuche mit der Auszähluug der Gewehrssysteme, welche ihr nen vorgelegt worden sind.

a.

G e w e h r e s c h w e i z e r i s c h e n Ealibers.

Umgeändertes Jnsanterie- und Jägergewehr von Büchsenmacher Keller in Aaran .

umgeändertes Jnsauterie- und Jägergewehr von Hrn. Amsler in Sehasfhausen , umgeändertes Jnfanteriegewehr von Hrn. Schmid in Sehaffhausen .

umgeändertes Jnsanteriegewehr von Hrn. Martini in Frauenfeld .

umgeändertes Jnsanteriegewehr von Hrn. Gamma in Altorf, umgeändertes Jägergewehr von Hrn. Buffer in Lnzern .

umgeändertes Jnsanteriegewehr von Hrn. Vetterl.n in Schasfhausen.

267 h.

G e w e h r e a n d e r e n Ealibers.

Englisches Hinterladungsgewehr (Enfield-Snider).

Gewehr Remington (Ealiber 42,5^), vorgelegt durch den Agenten des Erfinders Hrn. Morris.

Ehassepot, vorgelegt durch den Agenten des Hauses Eahen Lion ..^ Eomp. in Varis.

(Henrh) Winchester-Gewehr , vorgelegt durch Hrn. Ehapin, Agenten der Rew^.Haven Gewehrfabrik.

Lindner. Mehrere von dem Erfinder selbst präsentirte umgeändert^ öftreichische Gewehre.

Tschanz. Umgeändertes Vrelat^Burnand-Gewehr.

Von diesen Waffen, deren^ Beschreibung sich in der .Beilage Rr. 1 findet, bleiben in diesem Berichte folgende unbesprochen: 1^ Enfield..

Snider, weil es ..n der nothigen Munition zu den Versuchen mangelte.

2) Lindner , weil die Versuche mit dieser Wasse wegen fehlerhafter Munition nicht in der nöthigen Ausdehnung gemacht werden konnten.

3) Tsehanz, da die Frage der Umänderung der Vurnand^relat-Gewehre noch weiteren Erörterungen und ^ersuchen unterliegt. 4) ^as Gewehr Vetterlin , mit welchem die Versuche dies Mal nicht fortgesetzt werden konnten , weil ^es schon nach den ersten Schüssen eine wesentliche Ve-

schädigung erlitt.

2.

^ie Versuchsresultate werden in sollender Reihe aufgeführt: a. Präzision.

b. Visirhohen und Elevationen.

c. Feuergeschwindigkeit.

d. Munition.

e. Festigkeit des Verschlusses.

f. Umänderung der Gewehre kleinen Kalibers.

.^. ^as Winchefter-Gewehr.

3. V r ä z i s i o n s r e s u l t a t e .

Um die Ueberficht und die Vergleichung zu erleichtern, werden in der folgenden Tabelle die Gewehre kleinen Kalibers (10,5^ von den übrigen ausgeschieden.

a.

......... d^

^ersn.^e.

Hügel, Jnsanteriegewehr

. . . .

.^amma

.

.

.

.

.

.

.

.

.

76

Vs^ex

.

.

.

.

.

.

.

.

.

4 6

Josl.^Merian

.

.

.

.

.

.

.

6 0

. . . . . .

75

Martini^eabod^

Ehabot

.

.

.

.

.

.

.

.

38

40

.

97 101 8 7

9

15 16 .Heller, Jägergewehr . . . . . .51 ,, Jnfanteriegewehr . . . . 100

105

Schmid

.

.

.

.

.

.

.

.

.

6 9

Amsler

.

.

.

.

.

.

.

.

.

4 3

^msler, Jägergewehx Hügel Ehabot

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.^ .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

B e w e h r e k l e i n e n Kalibers.

54 74

96 4 1 19

25

S.hr^e.

300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 300 600 600 600

.

^ .

.

.

u ^ .

...^l^. .^.^r.

28 30 30 30 29 29 25 30 30 30 26 30 29 30 28 30 29 30 30 30 44 50 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 30 28 30 30 30 34 40 37 40 18 19

.

^

.

.

^

Radine.

..^ll.

^e.^rknn.^n.

12 9 9 20 .^lmerikan. Vulver.

9 13,^ 11 11 8,^ 9 14 6,^ Schweiz. Vulver.

10 Amerikan. ^ulver.

6 Schweiz. ^nlver.

6,.^ 7,^ 7 7 8,^ 13 6,.

27 25,^. .^lmerikan. Bulvex.

15,.^ Schweiz. Bulver.

^r. d^r .^ista^.

^r^. Scritte..

seller, Jägergewehr . . . . . . 52 ,, Jnfanteriegewehr . . . . 103 Schmid . . . . . . . . . 70 Amslex . . . . . . . . . 44 Amsler, J^aergewehr . . . . . 56 ,, ,, . . . . . 102 ^amma . . . . . . . . . Martini^Beabod.^ . . . . . . 81 Ehabot . . . . . . . . . 21 seller, Jägergewehr . . . . . 61 ,, ,, . . . . . 53 Amsler, Jägergewehr . . . . . 104 chabot . . . . . . . . . 22

600 600 600 600 600 600 800 800 800 800 800 800 1000

^..,.isse.

^r^er.

40 30 30 40 19 30 40 40 40 40 20 27 50^

40 30 30 40 19 30 33 40 29 40 20 20 30

.^a.^.

.^...ll.

......^r.^...^.

13,...

22 18,^.

20,,, 18 20 29 30 31 20,^..

27 31 48,.^

.^ie mittleren Streuungsradien des neuen Jnfanteriegewehres betragen:

^istan^.

S.hrltt.^

300 600 800 1000

.^a...^.

6,^6 15,^5 23,^8 34,^0

Auf die Distanz von 300 Sehritt ist dasselbe Resultat erreicht worden von Ehabot, Heller (Jnfanterie^ gewehr und Jägergewehr) und Amsler (Jägergewehr). Alle andern bleiben zurück.

Auf 600 Schritt kommen dem neuen Jnfanteriegewehr gleich : Ehabot und Heller.

Auf 800 Schritt Heller (Jä^ergewehr).

^ ^

.

^

...^ .

.

^

h. G e w e h r e g r o s s e r e n .^lt-er-.

...^sta..^. Lad.nt.1.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

^

^e^icht.

^ .

i ) .

^

.).r.

Schritt.

.^eabod^ 3..^

33 36 37

Ehassepot . . ..

Josl.^n-Merian . ^.

Remington^Origiual

Earabiner

Gramm.

Gramm.

25 25 25

300 3,^ 300 3,.^ 300 .^.^.^.-VulverRr.2.

300 3,..

.-5 ^chw.^ul.ver^r.^.

24,^ 300 5.^ 20,.^ 4^ 300 251/2 3^ 300 ^l.^ ^ .^l^l) 24,^ 5,.^ 400 25 2,^ 400 25 3,.^ 400 251/2 3,^ 600 25 3,^ 600 24,^ 5,^ 600 24,.^ 5,^ 800 20 3 800 3,., ,

^..^.. .

.

. .

.

^ ...

Remington

Beabod^ 38^ Ehassepot Beabod^ 38^

^r^er. Radin^.

Z^.

30 30 30

24 30 30

18,^ ^

30 22 30 30 30 56 30 30 22 30 ^0 30 26 30

17 30 27 26 45 24 26 19 26 20 29 22 26

12 9 101/2 15,.^ 14,..

16 17 16 ^ 17 33 27

^

^.^,..^

.

.

.

.

^ ^ ^

Ehassepot . .

Beabod.^ 3.^

^ .

.

.

.

.

^ e .

Gramm Schw.Bulver Rr. 4.

.^

4. E l e v a t i o n. L a d u n g s g e w i ch t .....

.

.

.

.

.

.

^ ^.^ ^ .

^

a.

El.evationen der umgeänderten J n f a n t e x i e - und J ä g e r g e w e h r e .

.

.

^

^

.

^ r .

.

.

.

.

.

.

.

..^tstan^.

...^inrei .Sinket ^atnm. d^Jnfanterie-

.

.

^

^ .

.

.

.

^

^

Bf^ff^ Jagergewehr . .

Gamma . . . . . ^

.

.

^ Hüa.el

.

.

.

.

.

46

76 77 -^

---

^

Martini l . . . . .

..

^ Jnfanterie^Gewehr .^

,,

^

.

.

.

.

.

Martini . . . .

^lmsler, Jnsanterie^Ge^ehr .

.

.

l

.^

^

,,

^

,, ,,

,, ,,

,,

..^

Keller, Jägergewehr

.

^ K

^

,,

,,

. . .

,.,.

,,

.

.

.

75 97.

101 81 43 54 74 44 ,,

51 52 53

Schritt. 0 ^ 300 --^. 27 300 -^. 22

800 300 300 600 300 300 300 800 300 300 300 600 1000 300 600 800

.^adim^.

res.^. J.^er.^e^.

.

.

.

.

.

-^.

^

26

-^. 26 1. 32 1. 38 -^. 25 -. 26 ^. 29 -. 26 1. 9 1. 4 -. 28 --. 26 -.. 40 ^. 26 -^. 35 --. 26 1. 41 .l. 38 -. 35 -. 26 -^. 28 ---. 26 -^. 25 -. 26 1. 19 1. 4 2. .41 2. 2l -. 33 -. 26 1. 11 1. 15 1. 46 1. 51

Gr^mm.

3,^ 3,^ 3,^ 4 4 4 4 4 3,^ 3,^ 3,...

3,.^ 3,.^ 4 3,^ 3,^ 3,^ .

^

.

^

.

^

^es^n^-

^wi.l.t.

Bemerkungen.

Gramm.

20 20 20 20 181/2 181/2 20 ^ 20,^ 20,^ 20 20 20 20 20 20,.^ 20 20 20

.^ ...^

.

^

...^

^r.

Heller, Jnfantexiegewehr ,, ,, ,, ^ ^ ^.

Schm.d, ,,

^ ,,^ ,, ^

.^.lmslex, Jagergeweh...

100 105 103 69 70 96 56

.^l^l

.

.

.

.

.

.

l s t a ^ .

Schritt.

300 300 600 300 600 300 600

o

^

.

^ .

J i ^ .

^ .

^ .

---.33 ---. 29 1. 10 --.

29

1. 16 ---. 19 1. 14

o ^ ---. 26 --.^26 1. 4 --. 26 1. 4 -.26 1. 1^

.

Ehabot, Jnsanteriegewehr

600 ^--. 54 800 1. 31 1000 2. 5 300 ---. 33 300 --. 21 300 -. 25 300 ^---. 26 300 -. 26 300 --^. 26 600 -. 57 1. 20 600 1. 44 800 2. 32 1000

1. 1.^.

1. 51 2. 35 .--. 26 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^^.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^

^ ^

.

.

.

.

.

.

^ ^

1.

1.

1.

2.

.

.

.

.

.

.

.

.

^^ ^

^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

4 4 48 21

4 ..

. Gramm.

^ .^^,^

3,^

^

^,^ .

.

^ .

4

...

3,^.

^

^ ^

^

^ Schw.^Bulver

^

^

^ .

^x. 3.

^4 ^ 4 3,^ 3,^ 3,^ 3,^ 3,^ 3,^ 3,^ 3,^ 3,^ 3,^ .4.

Bemerkungen.

^l-...^ ge^t.

^..ramm.

4

....

^

102 104 7 8 9 15 16 16 19 25 21 22

^

^athm. .^J^ante...^ ^tu^.

20,.^ 20,.^ 1^ 18,.^^ ^ 20,.^ ^ ^ 20^

^.

^

^.

..

^

.

^ .

^. ^.

^..

...

^^

.^.^^

^

20,.^ 20,.^ 20,^ 20 20 20^ 20 20 20 20 20 20 20

^

^

^

^ .

Schüfe Trinkler.

,, Dotta.

273 .^ie zu obigen Gewehren gehörende Munition war der Mehrzahl nach nicht befriedigend, indem eine grosse Zahl von Hülsen riss. ebenso ist das Verhältnis^ der Durchmesser der ^Hülsen und der Patronenlager noch nicht gehörig ermittelt, und der Uebergang aus der Kammer in die

Seele, sowie die Lage der Vatrone zu beiden nicht endgültig festgestellt.

Alle diese tunkte sind für die Treffsicherheit sowohl als die Gestaltung

der Flugbahn .so wichtig, dass ans obigen Schiessresultaten ein normales Verhältniss zwischen Vorder- und Hinterladungsgewehren nicht abgeleitet werden kann.

Jmmerhin lassen sieh folgende Schlüsse daraus ableiten : a. ^ie .Ladung von 3,... und 3,.^ Gramm ist eine ungenügende,

insofern dieselbe durchschnittlich grossere Visirwinkel nothig macht,

als sie auf dieselben Distanzen das Jnfanterie und Jägergewehx erfordern.

b. Eine Ausnahme macht das nach Ehabot umgeänderte Jnfanteriegewehr, welches bei einer Ladung von nur 3,.^ Gramm ameri-

kanischem Bulver bis aus 800 Schritt kleinere . Visirwinkel hat,

als das Jnfanteriewehr

mit 4 Gramm.

Mit

3,... Gramm

Schweizerpulver ergeben sieh auf 300 Schritt die skalamässigen 26 Minuten und auf 600 Schritt 1^ statt wie beim Jn-

fanteriegewehr 1^.

c. Bei der Ladung von 4 Gramm steht das Gewehr Hügel dem Jnfanteriege.vehr beinahe gleich, während das lettere von ^..lmsler (Jägergewehr) bedeutend übertrofsen wird.

d. ^iese beiden unter b nnd c aufgeführten Ergebnisse konstatiren die wichtige Thatsache, dass bei der Umänderung der Gewehre in Hinterlader bei gleicher Ladung nicht nur dieselben, sondern hoch st wahrscheinlich kleinere Visirwinkel sich ergeben werden.

b.

E l e v a t i o n e n der G e w e h r e mit a n d e r e m als Schweizerkaliber.

^lepati.^n. Ladn..^. ^ ^r.

Schritt.

.

.

^ s t .

.

^ .

.^eabod.^ Ealiber 38^

1 33

300 300

37^ .

^ ^

36

300

45^

37

300

45^

Gramm.

3,^

Gramm.

^^^.

amerikan.

25 25

amerikan.

3,.^ Schw.-Vulver

20

3,^

Rr. 2.

3,.^ ^r. 3.

20

274

^l^ti..^. .^a^n.^. ^es^^^.

Gramm.

.^ramm.

24,^ 5,.^ Ehassepot . . . ^ 49^ ^ 300 ^ 33^ 25^.

Remington Earabiner ^ 26...^ . 300 . ^ .^ 45^ 3^ 25 Beabo..^ 38^ ^ ..^^ ^ amerikan.

24,.^ 5,^ Ehassepot . . .. . . 7^ ^^ 400 ^ 25 Veabod... 38^ . .^ ^ .^ 400 ^^^ ^ ^ amerikan.

^ ^ 600 25 1^,^s 3,^ Veabod.^ . . .^ amerikan.

24^ 73 600 1^,^ 5,^ Ehassepot . . .

20 65 800 Beabod^ . . .

2^,^ 3 ^

.^tstan^.

^r..

Schrl^.

.

.

^

^

..^

^ ^ ^

^.

---

.

.

^

3,.^

.^

^

.^.

Schw.-Bnlver Ehassepot

50

Rr. 3.

24,^ 1^,^ 5,.^ 5. F e u e x g esch w i n d i g k e i t.

.

. .

800

.^r. ^.^iisse. .^resfer. .^aner. ans eine .

^ t -

^ .

.

.

^

Ginnte.

Winchester, MagazinLadung . . . 90 Winchester, MagazinLadung

.

.

.

Remingl.on . . .

Howard . . . .

Martini Veabod.,. ^ .

Ehassepot . . .

Winchester, Einzelladung

Milbank-Amsler Ehassepot

Hügel

.

. .

. . . .

Eochrane

Milbank-.^lmsler, Jnfanteriegewehr Gamma . . . .

Milbank^msler .

89 58 3 57 73 88 55

47 42 64 84

15

15 66 13

84 20 41 44 9 12 23 13 23

78 45 . 30

15

.....

.. .^

..

41

^ .

m .

.

.

.

Sekunden.

Sekunden.

^^

^^t silr einen

21,^.

2,.

3 4,^ 4,^ 5 5,.^ 5,s 6,s 7 8 8,^ 6,^ 9 6,.. .^ 5^ 11

13 45 20 39 5 13,.^ 2 1^,3^ 12,.^ 10 7 12 7 1^,46^ 11,...

4 10,.^ 40 37 5 8,s 0 ^,3^ 8,^ 1^,35^ 7,^ .229 1.^,17^ 7 2^ 22 3^,45^

^ .

.

^

25 5^,30^

.^ei diesen Versuchen wurde die Vatroue dem Schüfen in die Hand gegeben und nicht, wie bei den früheru Versuchen, aus der Batrontasehe geladen.

.^

^ 275 6. Munition.

Die Muuitionssrage hat die Eommifsion seit den Versuchen vom August vorzugsweise in Anspruch genommen. Wie aus dem Berichte vom 24. August zu entnehmen ist, haben sich schon damals die Herren A m s l e r , Martini und V f . . f s e r mit der ^lufertigung von .Tupferhülsen befasst. das Fabrikat war aber noch so mangelhaft, das.. in der Regel alle Hülsen rissen und nicht eine einzige ..^ersuchsserie mit jener Munition geschossen werden konnte. Seither hat sieh den fortgese^ten und sehr verdankens.uerthen Anstrengungen ^der Herren A m s l e r und

Martini noch die eidgenössische Kapsel.sabrik beigesellt, und die ^ortschritte , welche erzielt worden sind , machen es vollkommen sicher , dass es bald möglich sein werde ,. eine Munition zu erstellen , welche der amerikanischen ebenbürtig ist.

Während bei den Versuchen vom 1. Oktober sast alle Patronen der Kapselfabrik (es waren die erste.. , die überhaupt dort angefertigt wurden) rissen, blieben von einer späteren Sendung am 10. Oktober von 30 schon l.) gan^ und am 13. Oktober von 5.^ Hülsen fünsnndvierzig. Ein ähnliches Verhältnis sand auch bei der Munition ^lmsler und M a r t i n i statt.

Das Rissen der Hülsen ist übrigens sehr oft nicht die ^olge des ungenügenden Fabrikates , sondern des unrichtigen Verhältnisses , in welchem die Durchmesser der Hülse und des Patronenlagers zu einander stehen , sobald die Differenz derselben zu gross ist, wird aueh die Hülse zu weit ausgedehnt und ^um Vlal^en gebracht . dieser Umstand spielte namentlich bei dem Versuche vom 10. Oktober mit.

Um übrigens die Mnnitionsfrage sobald als moglich zum Abschlusse zu bringen, beschloß die kommission, ihren schon in dem Berichte vom Januar ausgesprochenen Wunsch zu wiederholen , es mochten entweder in Amerika oder in England unverzüglich die zur Hülsensabrikation nöthig..n Maschinen von der Eidgenossenschaft angekauft werden. Wenn wir darauf angewiesen sind, selbst erst diese Maschinen zu eoustruireu, so lausen wir nicht nur G^.sahr, zu viel ^it zu verlieren, sondern auch mit weniger gutem Erfolg zu arbeiten.

^lls ein wesentliches ^.iom für die neue Bewassuuug erkärt die kommission die Muniti on s -Einheit für die ganze Jnsanterie , sie hält dafür, es seien die Gründe so sehr einleuchtend, dass sie hier nicht wiederholt zu werden brauchen. ^a die Eommission dem h. Bundes^ rathe vorschlägt, für die Scharsschi.^en sofort ein bestimmtes GewehrModell anzunehmen, so musste sie auch je^t schon mit der patrone sich befassen. Es kommen dabei folgende Momente in Betracht : Rach den bisherigen Versuchen darf die Ladung sur die neuen ^steme uicht weniger als 4 Gramm betragen. Die neue Batrone

276 wird also notwendig ein e.rosseres Volumen erhalten , als die je^ige W i n c h e s t e r - V a t r o n e , deren Ladung nur 3,25 wiegt. ^a nun (nach der Erklärung des Agenten) wegen der Eonstrnktionsverhältnisse des Gewehres die Batronenlänge nicht mehr .als 18.)^ betragen darf, so ist damit die Aufgabe dahin formulé, eine Batrone zu eonstruiren, weiche bei einem Ladungsgewicht ^ von 4 Gramm mit dem Vrosektil eine Länge von höchstens 1^^ erhält. ^iese Batrone würde für alle künftigen Hinterladungsgewehre einzuführen sein. Es find bereits die Anordnungen getrosfeu, um diesen wichtigen ^unkt so rasch a.ls möglich der Erledigung zuzuführen. ^.ie kommission h.^t si.h vorbehalten, alle Ver-

hältui.sse der patrone endgültig festzustellen.

Was das Geschoss anbetrifft , so wird vorläufig die Konstruktion Meri au adoptirt (20,5 Gramm) mit dem die besten Resultate er^elt worden sind.

V u l v e r. -.- Es ist im legten Berichte bemerkt worden, dass keiue gründe dafür vorliegen, das eidg. Bulv..r als ungeeignet für Hinterladnngsgewehre zu betrachten. ^ie seitherigen Versuche haben in. Gegentheil dar^ethan, dass unser Bnlver sehr gut auch für die neuen Gewehre verwendbar ist, insofern man nnr dafür Sorge trägt, dass dasselbe in gehöriger Qualität erstellt wird.

.^ie oben angeführte. Resultate, welche bezüglich der Elevation mit dem von A m s l er umgeänderten Jägergewehr erhielt worden sind, beweisen dies zur Genüge.

Zur Vergleichuug mogeu uoch folgeude Zugaben dienen : ^e.^el.r. Distanz. Treffer .)..adh^. .^l^ati^n.

und

^^iisse. ^^..l.

Amerikauisehes ^ulver 3,4 Gr. Ehabot 30l) ^^ 10 26 ^hwei^rpulver 4 Gr.

^ 3l)^ ^/^ 6^ 26 Amerikanisches ^ulver 3,4 Gr.

^, 6l)0 ^/^ .^^ 5^ Schweizerpulper 4 Gr.

^ ^ 6l)0 ^,^ 1^^ 1^2..)

Amerikanisches Bulver 3,5 Gr. Beabodi. 300 ^/^ .)

3^ Schweizerpulper 3,6 Gr.

" 3l).) ^ ^^ 4.^ 3,6 Gr.

,, 300 ^/^ 6 45 Hieraus ergibt sich, dass in beiden Gewehren mit dem Schweizerpulver eine viel grossere Treffsicherheit erreicht wurde, als mit den.

amerikanischen , während die Elevationen bei dem amerikanischen Bulver der grossereu Zahl uach geringer siud.

Auch in Vezug aus den Rückstand ist nicht bemerkt worden , dass das Schwei^erpulver einer fremden Bulversorte irgendwie nachstehe.

Bei einem Raehtseuer, das zunächst darum veranstaltet wurde, um

die ^,i..htigkeit des durch die Hülsen bewirkten Verschlusses zu beobachten, geigte es sieh , dass bei mehrereu , mit amerikanischem ^nlver geladenen

.

.

.

2 7 7

..Bewehren ein Theil der Ladung unverbxannt ans dem Laus geschleudert wurde, während die Verbrennung des Schweizerpulpers eine weit günstigere war.

. 7. Festigkeit des Verschlusses.

Der Absehl.uss der Gewehre ^egen die^ Pulvergase wird auf verschieden... Weise erreicht. Entweder indem die^ einzelnen Theile des Gewehres hermetisch auseinander gepasst werden, wie dies bei den Zündnadels^ftemen der Fall ist, oder aber indem die Patrone selbst den Ver-

fchluss bildet.

Das ledere geschieht durch Verwendung metallener Patronenhülsen ; so lange diese Hülsen ihren Dienst thun , d. h. nicht planen, ist ein hermetischer Abschluss , welcher durch das feste ^usammensügen der Ge.^ wehrtheile bewirkt wird, n.cht notwendig. desshalb ist auch bei diesen Gewehren das Spiel des Verschlusses mit der geringsten Krast zu bewerkstelligen.

Das Blasen der Hülsen soll und wird zu den Ausnahmen gehören; ersolgt dasselbe aber, so muss das Gewehr so eonftruirt sein, dass sich weder der Verschluss öffnet, noch eine Gasentströmung eintritt, die dem Schüfen gesährlich werden kann.

Die Proben , welche die kommission in dieser Beziehung vorgenommen hat, bestanden darin, dass eine Anzahl Patronen angefeilt wurde , um beim Plagen derselben die Wirkung auf das Gewehr zu beurtheileu.

Die einzelnen Versuche sind sollende : ^ 2. Oktober. Peabod... (Kaliber 43^), es werden 20 angefeilte Patronen abgeschossen. Alle platzen und bei .) .^.tück wird der Boden der Hülse ganz weggerissen ; trotzdem funktionirt das Gewehr noch ganz gut, obschon keinerlei

Reinigung stattgesunden hat.

3. Oktober. M a r t i n i ^ P e a b o d ^ . Gleiche Probe, es rissen 16 Boden ab. der Mechanismus geht bis zum Schluss ohne Anstand und die Hülsen entfernen sich leicht.

8. Oktober. W i n c h e s t e r - G e w e h r . 20 ...Schüsse mit durchgeseilten Hülsen können ohne Anstand geschossen werden. dagegen erzeigt sich bei der folgenden Versuchsserie, dass durch die Gewaltsprobe das Gewehr gelitten hat, indem von 30 Patronen 11 durch den Zusammenstoß mit dem E^traktor reissen. Bei der Zerlegung findet. sich ferner,.

dass der ^chlagstist gebrochen ist.

278 11. Oktober. R e m i n ^ t o n (Original^Gewehr). Das Sehiessen mit 20 angefeilten Batronen geht ohne allen Anstand und ohne dass irgend welche Storung in.. Mechanismus bemerkbar ist ;^ es erze.igt steh , .dass die Befeuchtung der Verschluß theile. genügt, um die Hemmung des Vulverschleims aus^.

zuheben. ^ ^ . ^ Jm wirklichen Dienste wird es bei nur einigermaßen ordentlicher Munition gar nicht vorkommen,. dass nur 6 Hülsen nacheinander reifsen ; und wenn es geschieht, so wird die Entweiehnng der Gase nie in dem Maasse stattfinden, wie sie l.^i de.u Abreissen des Hülsenbodeus erfolgt.

Die augestellten Broben bieten also für die Festigkeit des Verschlusses volle Gewähr, es gilt dies speziell anch von dem Winchester -Gewehr, welches durch die angeführten Beschädigungen keineswegs ausser Gesecht gese^t wurde; in de.r unmittelbar daraus aus 600 Sehritte geschossenen Serie wurden unter 30 Schüssen 30 Tresser mit einem Radins von 10^ erzielt.

Bei den G e w e h r e n des kleinen K a l i b e r s war der ...Ersuch

mit angefeilter Munition desshalb überflüssig , weil von sämmtlicheu

schweizerischen Vatronen , mit denen sie beschossen wurden , wenigstens der dritte Theil zerriss. Ansser der schon im Eingang erwähnten Besehädiguu^ des Gewehres vonHrn.Vetterliu kam.keine wesentliche Storun^ vor.

Es ist diessalls nur zu bemerken : a. Das oftere Reissen der Hülsen verschleimt den Mechanismus und ersehwert den Gang desselben , dasjenige Gewehr ist im Vortheil, bei welchem der Bulversehmu^ leieht entfernt werden kann.

b. Sowohl bei dem Amsler- als dem Martin^ Beabodi..- Gewehr musste das ^ehiessen infolge des .l^atronenpla^ens zweimal eingestellt werden , weil wegen Verschleimung der ^ehlagstist nicht mehr suuktionirte. Durch Verkürzung der fläche, ans welcher der

Stist sich an dem Versehlussstück reibt, lässt sieh diesem Uebelstand

sehr leicht abhelfen.

c. Bei dem Gewehr Keller-Ehabot, bei welchem der Verschluss durch eine von einer Feder gehaltene ^alle erstellt wird , wurde die letztere durch das Reissen einer Hülse geofsnet. Dasselbe Ver-

schlussprinzip findet steh bei Ehabot (Original) und Joslyu.

d.

Dass durch das Ausftromen des Gases nach rück.värts die Regel-

mässigkeit des Schusses beeinträchtigt ist, ist selbstverständlich.

8.

Umänderung der G e w e h r e k l e i n e n Kalibers.

Die sämmtlichen Modelle lassen steh in Bezug ans die Konstruktion des Verschlusses in drei Gruppen theilen. Bei der einen bewegt stch das Verschlussstück ganz oder theilweise im Jnnern des Gewehres, und

^

279

zwar in demjenigen Raume, welchen bei unseren jetzigen Gewehren zum Theil das Schloss einnimmt ^..ahin gehoren die Konstruktionen Henrt., Veabod..., Speneer, Remington, Richols.

Die zweite Gruppe wird durch eine klappe. geschlossen, die sich in einem Eharnier bewegt und entweder nach vorn oder ^ seitwärts über-

gelegt wird. Es sind dies die Systeme Joslt.n, Milbank, Schmidt,

Heller und Amsl.er.

^ ^ ^ ^ ^ Als dritte Gruppe lassen sich die Zündnadelgewehre nennen, deren unterscheidendes Merkmal gegenüber den vorigen beiden darin besteht, dass ein in der Rohrachse vor und zurücklausender ^linder den Verschluß bildet und dass ein ganz eigentümliches Schloss erforderlich ist.

Eine nur oberflächliche Vergleichung dieser drei Gruppen lässt sofort erkennen , dass die zweite sich für Umänderung vou VoxderladuugsBewehren in Hinterlader gau.^ besonders eignet, weil sich das ..^..rschluss^ stück au dem perkürzten Laufende anbringen lässt, ohne^dass weder das Schloss geändert noch sonst eine wesentliche Beeinträchtigung der übrigen

Theile stattfinden muss. ^iese günstigen Bedingungen sind bei den

übrigen Systemen nicht vorhanden, und sie find daher zu einer einfachen, rascheu und perhältnissmässig wohlfeilen Umänderung nicht geeignet.

Unter den Gewehren der zweiten Gruppe kommen namentlich di^ Konstruktionen von Milbauk, Josl^u und Ehabot in Frage. ^ie Ver-

schlnssklappe der Gewehre Milbaul. und Ehabot bewegt sich nach oben und vorn um eine zur ^uerax^ des Kaufes parallele ^e , währeud die

Klappe des Josl^n - Gewehres links seitwärts sich ossnet. Jn Bezug.

aus den Versehluss besteht zwischen Milbank einerseits und Josl.^n und Ehabot anderseits, sowie zwischen den verwandten Systemen ein wesentlicher und entscheidender Unterschied. ^er Verschluß der beiden le^teren ersolgt durch einen Riegel , der durd.. eiue Feder in Bewegnug gese^t wird ; bei Milbank dagegen wird der Verschlusstheil dadurch in seinem

Lage gehalten , dass ein Bol^n durch Denselben geht und sich in die

untere ^anfwaudung versenkt, weil dieser Bol^n eine ^ur ^eelenax^e schiefe Richtung hat, wird er den Verschlusstheil festhalten, wenn dieser durch die darunter spielenden ^ulvergase die Tendenz erhält, stch um die .....^uer...^ des Laufes zu drehen. Dieser sinnreiche Verschluß ist durch Hru. Analer in ^chaffhausen verbessert worden. ^ln die Stelle des

Bolzeus tritt ein Keil, welcher sieh zwischen den Verschlußtheil und das So lange der Keil an seiner Stelle si^t, kann sich der Verschlusstheil nicht öffnen, weil der K^.il wie der Bolzen Baseule -^tück einschiebt.

bei Milbauk schief zur Laufachse steht. ^ie A^e des Keils selbst liegt tiefer als die der Klappe, und indem man den Keil aufhebt, folgt auch

die Klappe.

dieser Versehlnss ist sicher und funktionixt auch mit der grosseften .Leichtigkeit, er hat überdiess vor dem seitliehen Verschluß Joslhn, welchem ^

2^0 auch das Modell Schmidt in dieser Beziehung entspricht, den Vortheil, dass sich ein sehr wirksamer Auswerser anbringen lasst , während bei Joslyn das Ausdrehen der Patronenhülse durch eine Art Schraube nur sehr unvollkommen erfolgt. Endlich ist der Verschluss Amsler ^ Milbank von allen genannten der einfachst..^ alle Theile desselben liegen offen und konuen jederzeit ohne irgend . welche Schwierigkeit gereiniget werden.

So viel über die konstruktiven Verhältnisse. ^urch die Versuche selbst haben sich sollende Momente ergeben: a. Sicherheit des Verschlusses. Während der Versuche siud mit den nach Amsl.er umgeänderten Gewehren mit Jnbegriss der Brobeschüsse in. ^an^en mehr .als 600 Schüsse geschossen worden, ohne dass weder eine Oesfnung des Verschlusses, noch eine wesentliche Storung in der ^nnl...ion desselben erfolgte, tro^dem von sämmt.^ lichen aus den ..Gewehren geschossenen Batrouen mindestens der dritte Theil mehr oder weniger zerriss.

Am 12. Oktober wurden mit dem Amsler- Jägergewehr nacheinander

100 Schüsse geschossen , wobei mindestens die Halste der Hülsen mit

einer Ladung von 4 .^..ramm plante . tro^dem ging der Verschluss uoch

^^ ^) ^mmerhiu mn^ hier eine^ ^wischensalle.^ gedacht werden, welcher sich zwar nicht in Anwesenheit der .^omnuision , aber nach dem mwerwerflichen ^engnis^ de.^ .^.errn ^otta ereignete. ^ll... dieser namlich am 1.^. ^klober (wahrend der Be^ raihnugen der .^mnu^u^. mit dem von .^r. .^lm^lex nn^eanderten ^ager^ gewehr scho^, ^ssnele sich bei einem Schn^ der ..^e.^chln^ de..^ ^ewehre.^ v^ standig. ^ie Untersnchnug erzeigte, da^ der Sti^, um welchen sich da...

..^er^chln^stü.^ dreht , gebrochen war . e.^ ist al^ die ^ri^te Wahrscheinlichkeit vorhanden, da^ da^ .^essnen de.^ Verschlusses Folge ^eue^ ^ruche^ war nnd nichi ieine U^^ache. ^a ein ^i^glied der ^ommi^ie.u hieven ..^eranla^nng nahm, in dem ^r^oko^ vom 1.^. ^teber euuge Bedeuten nber die .^andlich^ teit nud die ^erschln^sestigkeit de^ Shstem^ ^lm.^ler^ilbauk an.^znsprechen , so ordnete der .^err .^orsi^er der .^ommi^iou am ^. Oktober noch einige ergan^ zende ^ersuche an, welche in seiner und de.^ Berichterstatter^ Anwesenheit statt^ fanden. ^n erster ^uue wurden zwei SchnelIsener an.^ dem Jnsanteriegewehr .^Im^ler abgegeben, nnd zwar mit ^adnng an^ der Patrontasche.

......a..^ .Resultat ist diesel .

^iftan^.

^.^iisse.

^eitdaner.

^...ilsse ans 1 .ginnte.

Schriee.

.

^

.

^ 0 .

.

)

.

.

.

.

^

.

.

^

3

.

.

.

^

4 .^

.^,.^

.^ek.

7,3

^^ ergeben stch also im Mittel .^ Schlisse ans die Minnte , wodurch die Annahme (welche schon vor diesem ^ersuche geschrieben war) , da^ da^ System ^ln^ler dem Original Milbant mindesten^ gleichkommen werde, vollkommen

bestätigt ist.

^ach diesen ^esnltalen ist die Bemerkung zn bemessen, da^ da^ ^nrii.^ver^ fallen d.^ ^erschlnsse.^ den S.^ii^en hindere nnd bennruhige^ e.^ gibi für diese Momente keinen andern obiekt.ven Ma^stab al^ die Fenergeschwindigkeit.

l^

281 b. F e u e r g e s c h w i n d i g k e i t . Aus der obigen Zusammenstellung ergeben sich für das Amsler-Gewehr folgende Daten : ^ r s ^ .

^r.

45 55 84 84

datant.

^ t t .

Minuten.

5 September 51/2 10 ., 5^ 5 Oktober 1 5 ,, 1

.

.

.

^ i i s s e .

30 ^ 44 7 6

Treffer.

25 37 ^--- .

J a

1

^mnte.

5,5 8,8 7 6

Hiebei ist zu bemerken , dass nur bei dem ^ersuche Rr. 55 verhältnissmässig gute Munition vorlag und dass alle Versuche mit unpollkommen.^ Munition für di.^ Feuergesehwiudigkeit desshalb kein zuverlässiges Resultat geben, weil durch das Reisfen der Vatrone der .......erschluss perschleimt wird und desshalb das Oessnen und Sehliessen der Klappe mehr Zeit in Zuspruch. Jmmerhin steht die Leistung von 8,8 Schüssen per Minute über den meisten der übrigen Gewehre und wird nur von Winchester, Remington und Ehassepot und Martini.^eabod^ übertroffen, welche mit Ausnahme des letztern gute Munition hatten. Die FeuerGeschwindigkeit hangt besonders von dem raschen und sichern Auswerfen der Hülse und dieses wiederum von der ^auge d^.. letzteren ab , auch in dieser Hinficht besaud sich das Bewehr ^lmsler , wie alle Gewehre schweizerischen Kalibers gegenüber den andern im Rachtheil.

Bei den Versuchen pom Januar d. J. erreichte das Originalgewehr Milbauk ^- aus der Batrontasche geladen ^- eine Feuergeschwindigkeit von 6,8 ...^ehüssen aus die Minute und übertras dam.t (mit Ausnahme des Gewehres Hüg^l) alle damals beschossenen Wassen. Es liegt nun nicht der mindeste Grund vor, daran zu zweifeln, dass sich bei guter und namentlich auch bei kürzerer Munition mit dem System ...lmsler nicht mindestens ebenso gute Resultate erreichen lassen. Dieses letztere Gewehr hat in B^ng ans Handlichkeit der Verschlussofsnu..g so viel vor feinem Original voraus, dass sogar bessere Leistungen zu erwarten sind.

^iu zweiter Bersn.^ betreffend die F e s t i g k e i t d e ^ V e r s c h l u s s e s . ^..abei wnxde in gleicher ^eise .^ie bei den übrigen Gewehren verfahren. ^wauzig Paironen wurden uumi.^bar über demBo^eu angefeilt, so das,. sich dieser beim Schienen lostrennte nnd der .^ln^stromnng der ^ulvergase nach dem ^erschln^ den ..l^eg offnere. Sammiliche ^0 Schüsse wnrdeu abgefeuert, ohne da^ der ^erschlnf^ sich ossneie, ohne da^ da.^ ^aden in nennen^werther ^eife erschwert ..^nrde nnd ohne da^ ein ^erschln^ oder anderer .^e.^ehrtheil irgend welchen Schaden erliu.

um der nicht wahrscheinlichen, aber immerhin möglichen Einwendung zu be.^ gegueu, da^ der .^ahn , welcher über den ^erschln^ zu liegen kommt, zu der Festigkeit demselben irgendwie beitrage, wurde derselbe nach dem .^. Schusse ab^ genommen und die 11 folgenden Schüsse durch einen .^ammerschlag entzündet, ein Unterschied war nich.^ bemerkbar.

282 Es mag hier noch die Bemerkung Vla^ finden, dass die Resultate der Feuergeschwindigkeit, welche .im Januar ermittelt worden sind, sieh mit den in diesem Bericht^auf^eführten darum nicht vergleichen lassen, weil bei jenen aus der Batrontasche geladen , bei diesen die Munition dem Schüfen dargereicht^wurd^.

Mit Rücksicht auf diese Ergebnisse beschloss die .kommission für die Umänderung der W a s se n k l e i n e n K a l i b e r s in H i u t e r l a d u n g s g e w e h r e das System .^m.sler^Milbank zu empsehleu.

Aus dem vorhandenen Modelle wären aber vor der definitiven Genehmigung desselben noch folgende Aendernngen anzubringen.

1) Der Griff für die .^esfnung des Verschlusses ist weiter nach vorn zu versehen.

2^ Die Baseule ist wie bei den frühere^ Modellen beizubehalten.

. 3) Der Auswurshacken ist stärker zu machen, und 4^ Das Batronenla^r ist so .zu erweitern . dass es im Stande ist, die oben brsproch..ne patrone von 18..)..^ .^ohe und 4 Gramm . Ladung aufzunehmen.

Was das Verhäl^niss der .^ü.l^ und des Projektils zu dem Vatronenlager und die allgemeine ^orm des ledern anbetrifft , so ist die Kommission nicht im Falle , jel^t schon Bestimmungen hierüber ansznstellen. Aus den Versuchen ^eht jedenfalls so viel hervor, dass die Durchmesser^ifferenz des Vrojektils ^uit der Seele ein bestimmtes Mass nicht überschreiten darf.

Wir lassen einige Angaben folgen :

^fse.

Winchester Ehabot Beabody Amsler, Jäger- und Jnfauterie-.^ewehr

Keller , Jäg..r - und .Infanterie- Gewehr Schmidt, JnfanterieGewehr

d^eel^nnd ^^ ^ ^^ ^^ Durchmesser.

2^ Ehassepot 2,^7 0,1V 5^ Martiui^eabody 2,lV5 0,l^0

^e^^^n^messer.

.

1 , IV 5 1 , IV 5 0,tV5

Die in der linken Kolonne stehenden Gewehre haben sowohl das

System Ehassepot als Martini^Veabody in der Tresffähigl.eit wesentlich

überboten .^ dagegen leistete letzteres sosort erheblich mehr, sowie es mit den. Brojekt.l Merian beschossen wurde und die Kaliberdifferen^ nur noch 1,^5 betrug. Jn Bezua, auf das Gewehr Winchester ist noch zn bemerken, dass sein Geschoss uur im hintern Theil um 2.^ von dem Rohr-

.

283 kaliber dissexirt , wahrend die Differenz bei dem fordern Theile nicht mehr als 1 ^ beträgt.

Die Herren Obersten Herzog und Wnrstemberger haben es übernommen, bis zurnächsten Sitzung ^lle^ diese Verhältnisse näher zu untersuchen , die passende Patrone zu konstruixen und der kommission dann die entsprechenden Anträge zu stellet.. .

^ .

9. W i n c h e s t e r - G e w ^ h r .

Da die Kommission in Bezug auf dieses Gewehr einen Antrag stellt, so scheint es gerechtsertigt, dasselbe im Berichte gesondert zu behandeln.

Das W buchest er -Gewehr ist in seinen wesentlichen Constructionsverhältnissen mit dem H e n r^ Bewehr identisch. welches im Januar dieses Jahrs den Versuchen der Kommission unterworsen wnrde.

Wie bei diesem, nimmt auch beim Winchester- Gewehr ein unter dem Laufe liegendes Rohr 15Vatronen auf, welche nach einander abgefeuert werden konneu. Abgesehen davon, dass beim W i n c h e s t e r - Gewehr dieses Rohr in einen gewöhnlichen Holzschast eingeschlossen ist, besteht zwischen beiden Waffen noch ein anderer gewichtiger Unterschied. Bei dem H e n x ^ Gewehr geschieht das Füllen des Rohrs direkt in dieses selbst ; das Rohr muss zu diesem Zweck besonders geosfnet und nachher wieder verschlosseu werden. Die ganze Manipulation , sowie das Einfüllen der Patronen ist ziemlich zeitraubend und macht den ^.ehützen einen Moment wehrlos , sobald man also das füllen des Magazins bei der Berechnung der Feuergeschwindigkeit mit in Anschlag bringt , so wird diese wesentlich reduzirt. Durch eine sehr einsame Vorrichtung , welche darin besteht, dass die Vatrone durch eine seitwärts angebrachte ^esfnung in den ^..uerschieber und aus diesem ohue weitere Manipulation

in das Magaziu eintritt, werden jene Uebelstände beseitigt. Es ist nun möglich : 1) Die Ladung in das Magazinrohr durch den für die Einzelschüsse bestimmten ^aderanm einzuführen, ohne dass das Gewehr aus der gewohnlichen Ladeposition gebracht wird.

2) Diese Ladung sueeessiv vorzunehmen, so dass jeden ^ngenblick, wenn der Schütze frei ist, wieder eine Vatrone eingeschoben und eine abgeschossene ergänzt werden kann.

3) ^ede eingeschobene Vatrone entweder sosort abzuseuern , oder in das Rohr vorzuschieben.

Diese Vorzüge sind so eminent, dass durch dieselben das H e n r ^ Gewehr erst zu einer seldtauglichen Waffe geworden ist , während es vorher vor einem einschüssig^n Gewehr nichts voraus hatte , sobald der.

Maga^invorrath abgeschossen war.

284 Die Versuche haben folgende Resultate zu Tage gesondert : a.

Flugbahn.

Obschon die kommission den Vorschlag macht, für die anzulassenden Win eh este r Gewehre Ladung und Gesehoss zu ändern, wodurch also selbstverständlich andere Verhältnisse in der Flugbahn gebildet werden, so ist es immerhin von Juteresse, die Resultate des Versuchs-Modells kennen zu lernen, da die Konstruktion immerhin ebenfalls von Einfluß

aus die Flugbahn ist.

Rach Reduktion ans den mittlern Tresspunkt und naeh Ermittlung

der wirklichen Abgangswinkel stellen sich die Elevationen im Vergleich zum Jusauteriegewehr so: Distanz.

...^i^chefter.

^rttt.

100

200 300 400 500 600 700 800 900 1000

^ene.^ ^nsanterie^e^ehr.

Aufsatz aus

1 ^rttt.

0^,66

1^, 38 2, 17 3, 02 3, 75 4, 96 6, 05 7, 22 8, 50 9, 87

Aufsaß aus

1 .........l^ttt.

0.^,55

^

^ 1^, 19 30 . 1, 71 42 2, 73 54 3, 65 1.^ .^ 4, 70 1.^23 5, 87 1^39 7, 19 1^57 8, 69 2^.16 10, 32

7^

16 26 37 50 1.^ 4 .

1.^20 1^.38 1^59 2.^21

Die El.evationen sind also bei Winchester bis auf 800 Sehritt etwas grosser als beim Jusauterie-^ewehr , von dieser Distanz an ist

letzteres im Raehtheil.

Ein ähnliches Verhe.ltniss ergibt sich für die Seheitelhohen der Bahnen.

..^tn.^ester.

1 2 3 .4 5 6 7 8 9 10 Von 600 Schritt an

Jasaater^..^^^r.

Flughöhen.

0^,17 0^,14 . 0,72 0,64 1,74 1,58 3,29 3,10 ^5,4..)

5,35 8,43 8,52 12,23 12,76 17,01 18,34 22,94 25,59 30,15 34,70 ist also die Bahn des Winchestex^ewehr.^

rasanter, als die des neuen Jusauteriegewehres.

285 Diese Flugbahn-Verhältnisse werden, wie schon bemerkt, steh ändern, sobald das Winchester-Gewehr nach dem Kaliber 10,5^ eonstruirt sein wird. Die Aenderung wird aber .nur zu Gunsten einer slächexn B a h n aussallen. Die jetzige Ladung des Gewehres beträgt 3,5 Gx.

amerikanisches Bnlver. Rach den oben dargestellten Versuchsergel.^nissen werden 4 Gramm Schweizerpulver ein^ wesentlich grössere Arbeitsleistung hervorbringen, und es wird nicht nur das^ Verhältnis^ der Ladung zum Kugelgewicht, sondern auch das des Kugelgewichtes . zum Querschnitt ein günstigeres sein. Sicher wird also eine eben so flache, sehr wahrscheinlich aber eine wesentlich flachere Flugbahn als beim Jnsanteriegewehr erzielt werden.

b. ..^räeisions- Leistung.

Distanz.

^usse.

300 Schritt 400 600 600 800 1000

30 30 31 30 40 40

^refser.

30 30 31 30 38 31

^t^.

..^tt^er .).^dn^

des ^nfantexiegewehrs.

4^ 6^ 12,5 10 11,5 24

6^ 9 16 .--24 34

c. F e u e r g e s c h w i n d i g k e i t .

1) Schnellfeuer mit Einzellad uug.

^iftanz.

^eit^auer.

300 Schritt 4 Minuten

.^...iiise.

41

Fresser.

40

^.t.ufse auf 1 ginnte.

10.2

2) Schnellfeuer mit g e l a d e n e m Magazin.

^iftan^ ^eitdaner. Schusse. Treffer.

.^.l.i^e auf 1 Minnte.

300 Sehritt 45 Bekunden 15 13 20 300 ,, 41 ,, 15 15 21,9 Jm Schnellfeuer mit Einzelladung ist das Winchester-Ge-

wehr von H o w a r d , M a r t i n i - V e a b o d ^ , R e m i n g t o n und E h a s s e p o t übertroffen worden, indem diese auf 1 Minute 12,3-12-

13,2-^11,3 Schüsse abgegeben haben. Der Vorzug liegt aber bloss in der Feuergeschwindigkeit; sobald die Treffsicherheit mit in Ansehlag

kommt, gewinnt Winchester wieder bedeutenden Vorsprung ^ während dasselbe auf die Minute .l..) Treffer hat, kommen aus H o w a r d 2, a u f M a r t i n i ^ e a b o d ^ .l,.^, R e m i n g t o n 7,....., auf E h a s s e p o t .^.

Alle andern Gewehre weit übertreffend ist die Feuergeschwindigkeit bei der M a g a c i n l a d u n g , welche sich, aus die Minute berechnet,

bis zu 21 Schüssen bei eben so viel Treffern steigert. Berück-

sichtigt man dabei , dass -- wie schon gesagt --- die patrone eben so leicht und in der halben Zeit in das Magazin geladen werden kann,

286 wie sie ^um Einzelschuss verwendet ^wird und dass die .Ladung des Ma^azins sueeessiv in jeder kleinsten Vause sieh bewerkstelligt , so ist leicht abzusehen , dass sich durch die Kombination des Einzelschusses mit den Repetitionsschüsseu ein Feuer unterhalten lässt , welches in Bezug auf Raschheit und Treffsicherheit jede andere Wasse weit hinter sich lässt.

Zur Vergleichung werden noch die Ergebnisse des Martini -Repetirgewehres vom August ....ud die des H e n r ... .. Repetirgewehres vom Januar beigesetzt.

^ ^ ..

^tdaner.

.^fta^.

Martini 1 Min. 38 Sek. 30^0 ,, 1 ,, ^ 300^ Henry 2 ,, 300 1 Min. 20 Sek. 300

^iil^.

^...^r.

16 15 15 15

13 14 15 15

^.^ ans 1 ..^itntte.

10,04 15 7 11,2

Am 30. September 1.^65 machte Major Leemann ein Schnellfeuer mit dem Speueer-Earabiner, dessen Magazin 7 Batronen fasst, nachdem diese abgefeuert waren, wurde das Magazin wieder geladen und in dieser Weise das Schössen während 5 Minuten sortgesetzt. Jn dieser Zeit konnten 4 Ladungen gan^ und von der fünften 4 Schüsse , also im Ganzen 34 Schüsse abgegeben werden. Um 7 im Magazin befindliehe Schüsse abzufeuern, braucht es ^ Minute, um 34 Schüsse mit

der gleichen Geschwiudigkeit abzugeben, 2, 3 .Minuten; die Zeit, welche

aus die Magazinladung verwendet wurde, beträgt demnach für 32 Schüsse 2,7 Minuten, oder mit a.udern Worten, es ist bei gesonderter Magazinladung und bei fortgesetztem ^euer die Zeit, welche zum Laden verwendet wird , gleich derjenigen , welche der Schüfe ^m Abseuern der

Ladung braucht. Es erhält hieraus , wie wichtig es ist, die Ladezeit

in dem Masse abzukür^eu, wie es bei dem Wiuehester-Gewehr geschehen ist.

Jmmerhin ist es taktisch bei weitem wichtiger, die Schnelligkeit des Feuers für den eutseheidenden Gesechtsmoment , als sur eine längere Zeitdauer zu steigern.

Aus den materiellen Gründen . welche das Winchester-Gewehr in Bezug aus ^lugbahn , Tresssicherheit und Feuergeschwindigkeit als eine Wasfe erscheiueu lassen, die nach diesen Richtungen uoch nicht Reicht worden ist, sieht sich die Mehrheit der kommission veranlasse dem hohen Bundesrathe die Einführung derselben bei den Scharsschützen zn beantragen. Jnsofern es die Absicht der Eidgenossenschaft ist , die ^eharsschützen als ein besonderes Korps zu erhalten, muss denselben uothwendig eine Waffe gegeben werden, welche das Gewehr der Jnsanterie an

.Leistungsfähigkeit übertrifft. Geschieht dies nicht , so liegt kein Grund vor, von einer speziellen Schü^enwaffe zu reden, und es wird in Znknnst auch eine gewähltere Rekrutirung nicht mehr .noglieh sein , weit ein sachlicher Unterschied zwischen Schützen und Jusauterie nicht mehr

287 .besteht. dieser Unterschied, welcher unbestreitbar auch in nationalen Wünschen liegt , festzuhalten , gibt es nach Ansicht der Mehrheit d...x kommission kein geeigneteres Mittel, als die Bewaffnung der Schüfen mit dem Winchefter-Gewehr. Es lasst sich nicht bestreiten , dass der.

Mechanismus desselben eomplieirter ist, als derjenige der bisherigen Gewehre, und dass namentlich die Verschlusstheile den Einflüssen der Witterung ziemlich offen liegen. ....dagegen ist zu erwägen , dass in der Entwicklung des Wasfenwesens ^nicht eine einzige Neuerung einge-

führt worden ist, bei welcher sich nicht Bedenken über die Fähigkeit der

Mannschast zur Behandlung und Unterhaltung geltend gemacht hätten.

Diese Befürchtungen haben sich bis anhin ohne Ausnahme als mindesteus übertrieben erwiesen . die Einführung des Winchester-Gewehrs wird dieselbe Erfahrung bestätigen , es ist Thatsache , dass dasselbe Gewehr in dem legten amerikanischen Kriege mit Erfolg verwendet worden ist, und es lässt sich kein Grund denken, wesshalb u n s e r e Scharfschützen nicht gewandt und intelligent genug sein sollten , davon einen eben so guten Gebrauch zu machen und dasselbe eben so gut im Stande zu erhalten.

Die grosse Mehrzahl der Scharfschützen übt sich freiwillig ausser dem Dienst mehr in der Handhabung und der Unterhaltung der Waffen, als es während der kurzen Dienstzeit moglich ist. Dieser Eiser wird sieh naturgemäss steigern, je besser die Waffe ist, welche man dem Manne in die Hände gibt. Dass mit diesem moralischen Element eine um so sorgfältigere Rekrutirung und eine um so eiulassliehere Jnstruktion Hand in Hand gehen muss, ist selbstverständlich.

Die Zerlegung des Gewehres ist keineswegs mit besondern Sehwierigkeiten, verbunden, und durch den Holzschast hat es an Handlichkeit und ^eldtüchtigkeit gegenüber dem srühern Henr^Gewehr ganz wesentlich gewonnen.

Die Einführung dieses Gewehres wird im Weitern noch den Vortheil haben , dass in kürzester ^rist ein wichtiger Theil der Armee mit einer vortrefflichen Waffe versehen sein wird und nicht auf das neue Hinterladungsgewehr verwiesen werden muss, für welches die Kommission tro^ aller Bemühungen auch heute noch kein Modell vorschlagen kann, und dessen Erstellung daher jedenfalls mehr Z..it in Anspruch nehmen wird.

Da, wie schon oben bemerkt , die Munitionseinheit in der Armee von der .kommission als ei..... wesentliche Forderung betrachtet wir.^, so kann aneh das Winchefter-Gewehr in seinem je^gen Kaliber von 11,l^. ....^ -...g^ou^u^ sondern es muss dasselbe auf das Kaliber pon 10,........... erstellt werden^ und zudem wird die Einführung von der .Bedingung abhängig gemacht, dass die von der Kommission für diesel

Bundesbla^. Jahrg. X^III. Bd. IlI.

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2^ .Kaliber festgesetzte patrone. von 4 Gramm Ladung darin verwendet werden könne.

Ein Mitglied der kommission hält die Munitionseinheit nicht für ...ine unabweisbare Bedingung und wäre daher geneigt, die Einführung des Gewehrs in seiner je^igen .Konstruktion und der je^gen Batrone einzuführen; einerseits, weil dadurch die Anschaffung besordert würde, und weil anderseits e^ mogl^.h sei, dass bei veränderten Konstruktion.^und Munuionsverhältnissen steh a.ueh die Leistungen ändern.

Die Minderheit der kommission wollte znr Zeit von der Einsühxung des^ Winehester-Gewehres noch ganz absehen. Sie anerkannt die Vorzüge desselben in vollem Masse, hält aber dasüe , dass die wichtige Frage , ob das Gewehr als^ Kriegswaffe sich eigne , noch nicht gelost sei ; die amerikanischen Ersahrungen sprechen eher dagegen , weil seit dem Kriege man von der Einführung des Gewehres in der Armee nichts vernommen habe. Sodann lasse sich nicht bestreiten , dass der Mechanismus sehr eomplieirt sei, und es bleibe zweifelhaft , ob ohne Beeinträehtiguug seiner Eigentümlichkeit eine patrone .von 4 Gramm Ladung darin gebraucht und das schweizerische Kaliber darauf angewendet werden könne. Einem Antrag auf Einführung sollten diese Ermittlungen vorangehen. Ganz besondere Schwierigkeiten biete aber die Eontrole der anzuschaffenden Gewehre ; die Uebernahme derselben in der Schweiz werde ^on den Fabrikanten wohl kaum zugestanden werden, und die Eontrole in Amerika sei mit den grössten Schwierigkeiten verbunden, so dass die Eidgenossenschaft Gefahr lause, benachteiligt zu werden und für einen hohen Vreis fehlerhafte Waffen zu erhalten.

Der Kommission bleibt nun noch die Ausgabe, sich über die UmÄnderung der großkalibrigen Waffen auszusprechen und das Modell für das neue Gewehr herzustellen. Die Losung ist diesen Augenblick noch nieht moglich. Sehr wichtige Modelle, wie diejenigen von Bf^ffer und Martini, sind noch weitern Untersuchungen zu unterstellen, deren Resultate namentlich auch zur Entscheidung der Frage beitragen werden, ob für die gesammte Jnsanterie ein einschüssiges oder ein Repetir-Gewehr eingeführt werden soll. Die Untersuchung, db die Bréla.-BurnandGewehre umzuändern seien, ist ebenfalls noch nieht zum Absehluss vorgerückt. Die Verantwortlichkeit, welche auf der Kommission ruht , macht es ihr zur Vslicht , ihre Anträge
nur aus die gewissenhastest.. Brüsuug zu gründen ; immerhin wird die Entscheidung in beiden Richtungen nächstens moglieh sein.

Wir schlössen , indem wir die Anträge an die hohen Bundesbehordeu folgen lassen :

289 1) Es habe die Umänderung der Waffen kleinen .Kalibers nach dem

System Milbank^Amsler stattzufinden ; bei dem definitiven Mo-

dell seien die in diesem Berichte genannten Modifikationen anzu.bringen.

2) Als Bewaffnung der Scharfschü^en sei das Winchester-Gewehr einzuführen mit einem Kaliber von 10,5^ und einer Batrone von 4 Gramm Bulverladuug. Zu diesem Zwecke seien 8000 Gewehre bei der amerikanischen Fabrik, welche das Versuchsmodell vorgelegt hat, zu bestellen.

Genehmigen Sie , hochgeachtete Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Hans .^er^ Oberst.

.^rftember^er,. Oberst.

^ ^. .H. .^elarageaz, Oberst.

^ . .^elt^ Oberst.

.

.

^

Rudolf .^eria^ Oberst.

J. ^nmatt, Oberstlieut.

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#ST#

Bundesratbsbeschluß in

Aachen der Marianna Wagner für

sich und Benedikt

von Erschwyl Kts. Solothurn, betreffend

Testirfähigkeit.

(Vom 11. April 1866.)

D e r schw e i z e r i sche B u n d e s r a t h hat

in Sachen der Marianna W a g n e r für si.h uud Ben ed i k t .Correr pou Erschwyl, Kts. Solothurn, betretend Testirfähigkeit; uaeh augehortem Vexichte des Justiz und Polizeidepartements und nach Einsieht der Akteu, woraus sieh ergeben: 1.

Maddalena Borrer von Erschwyl verlegte ihren Wohnsiz im

Jahr 1849 nach Steinen, Kts. Schwyz, und wurde am 14. März 1850

von ihrem heimatlichen Amtsgerichte Dorneck-Thierstein bevogtet. Am 28. Mai 1864 errichtete sie in Steinen ein Testament und verstarb daselbst am 10. September gleichen Jahres. Jn diesen. Testamente verfügte sie zu Guusten der heutigen Rekurrenten und der Kirche und Schule zu Steinen ..... uber Fr. 4200 von ihrem Fr. 9525. 31 betrageuden Vermogen. Der Rest sol.lte ihren natürlichen Erben, nämlich Geschwistern und Geschwisterkindern (worunter auch der Rekurrent Benedikt Borrer) zufallen. Die Jntestaterben haben jedoch dieses Testament

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht der Commission für Einführung der Hinterladungs-Gewehre über die Versuche vom 3. bis 15. September und vom 1. bis 13. Oktober 1866 an den hohen Bundesrath. (Vom Oktober 1866.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1866

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

53

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

08.12.1866

Date Data Seite

266-290

Page Pagina Ref. No

10 005 310

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