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Botschaft de...

Bundesrathes an die h. Bundesversammlung, betreffend die Einführung gezogener Feld- und Positionsgeschüze schweren Kalibers.

(Vom 26. Juni 1866.)

Tit..

Durch Bundesbeschluss vom 14. Heumonat 1864 haben Sie die Summe von Franken achtzigtausend zur Vornahme von Versuchen mit gezogenen Gesehüzen schweren Kalibers votirt , in der Absicht, die zwekmassigste Weise der Umwandlung der schweren glatten Feldgeschüze und Vositionsgesehüze vermittelst dieser Kredite untersuchen zu lassen und aueh diese so wichtige Frage einer Entscheidung nahe zu führen , wohl einsehend , dass der status quo unmöglich beibehalten werden kann , indem die gezogenen Gesehüze überall die glatten Gesehüze verdrängen, und die Beibehaltung der leztern nur in ganz vereinzelten Fällen oder zu spegellen Zweken, namentlich bei der Seeartillerie stattfindet.

Sofort nach Ertheilung des Kredites hatte sieh unsere Artillerie an die .Arbeit gemacht, und zuerst ein Zwolspsünder- und ein Aehtpsünderohr in Bronze, nach dem System der Wechselzüge Vorderlader nach Armstrong gezogen mit dem Dralle von 16,5 Fuss und mit 6 Zügen versehen, imOktober und Rovember 1864 dem Versuch unterzogen, wobei gleichzeitig auch die Sehiessversuehe mit dem glatten Zwolspfünder-Kanonenrohr im BogenSchuss, Rollschnss und Büehsenkartätschschuss ergänzt, und auch das schon int

247 Jahre .......^1 nach dem System des Hrn. Oberst Müller konstrnirte gezogene

Zwolfpsündexrohr Rr. 1, mit Sp^geschossen, mit Zapsen und Bleispiea.el, fernen Sehiessprob^n unterworfen wurde.

R^st diesen Beschossen ..^r. 1 mit einem Gewichte von 21,4 ^ wurden zu diesem Gesehüz aueh blosse Zapsengeschosse Rr. 2 von eirea 17 .^ Gewicht und von 20..^ ^ Gewicht zur Vergleichung mit den obigen angewendet.

Die Versuche mit dem Zwolfpfünderrohr Rr. 2 mit Wechselzügen erstrikten sich einerseits auf solche zur Ermittlung der passendsten Ladung.

dann auf di^jeni^e dex Tresssähigkeit auf den ..Distanzen von 400 bis 4000 Schritt mit Anwendung zweier ^verschiedener Geschosse und auf die Ermittlung de... Anfangsgeschwindigkeit mit Hilfe des R a v e z- Apparates..

Jn ähnlicher Weise wurde mit dem Achtpsünder^Rohre verfahren..

^aeh 430 ^chüss.en zeigte das Zwölspsünder-Rohr ....r. 2 bedeutende Beschädigungen in der Bohrung, und nicht besser erging es dem Aehtpsünderrohr. Es wurde, um wenig mogliehst Zeit zu verlieren, ...in glattes Zwolfpsünderrohr nach dem nämlichen System der Wechselte gezogen, und^ als gezogenes Zwolspfüuderrohr .^r. 3 sernern Schiessversuchen, namentiieh^ mit verstärkten Ladungen und schwereren Geschossen unterstellt. ^ie^ Versuehsergebnisse mit allen diesen Gesehüzen entsprachen nicht den gehebten Erwartungen über Treffsicherheit gezogener Geschüze schweren ^alibers, sobald es sich um Entfernungen ü^er 2000 Sehritt handelte, und.

man gelangte zu der Ueberzeugung, dass der angewandte Drall zu schwach.

sei.

Ein solcher war aber gewählt worden, um mögliehst starke Ladungen und flache Flugbahnen zu ermögliehen.

Um ohne Vermehrung der Kosten den Einfluss eines veränderten.

Dralles zu studiren, wurd^ ein naeh Ordonnant von ll851 gegossene.^ Zwolspfünderrohr vorerst bloss aus 8 Bfund Kaliber ausgebohrt, um naeh

Verwenduug als Achtpfünder später auch aus das Z.^olfpsünder-Kaliber

gebohrt und neuerdings gezogen zu werden , und gleichzeitig wurde für dieses Aehtpsünderrohr eine neue Granate von 16 Vsund Gewicht und etwas mehr nach vorn gerügter Schwerpunktslage konstruirt. - Da es sieh gezeigt, dass modifizirte Seehspsünderlafsetten den .^toss des gezogenen ^htpsünderrohres nieht auszuhalten vermochten, ..^ar auch eine Achtpsün^ derlasfette aus Eisenblech und Schmiedeisen konstruirt worden, und es konnten die Versuche nun im .Sommer 1865 sortgesezt werden.

Mittlerweile hatte der Artillerie Inspektor Gelegenheit gehabt, in Karlsruhe die ausserordentlichen Leistungen der preussischen SechspsünderHinterladungsgeschüze kennen zu lernen , und in Unterhandluugen mit einer Maschinenwerkstätte zur Umwandlung eines Z.^olspfünderrohres in ein Hinterladnngsrohr mit Keilverschluß zu treten, welcher fernere Einleitungen zur Anschaffung eines Achtpsündergnßstahlrohres mit der Verschlussvorriehtung und Geschossen nach dem System des Amerikaners Broadwell folgten.

248 Diese beiden Hinterladungsrohre gelangten im Herbst 1865 sammt der dazu gehörenden Munition, Geschosse mit Bleimantel, welche theils in Karlsruhe, theils in Winterthur erstellt wurden, in unsern Besiz, und sofort wurden die Versuche mit diesen Geschüzen sowohl als mit dem Achtpsünder^Vorderlader mit einem Drall von 12 Fuss wieder in Gang gesezt. Das bronzene Zwolfpfünder-Hinterladungsrohr ist ein früheres glattes Z.volspsünderrohr, dessen Stossboden und Traube entfernt und in dessen auf 4^ Kaliber erweiterter Bohrung 12 Züge von 0^,5 Tiefe und 7^ Breite angebracht sind, welche einen Umgang auf 20 Fuss macheu. Die Dichtheit des Verschlusses , eines sogenannten Keilver-

Schlusses, wird mittelst. eines kupfernen, hohl ansgedrehten Ringes bewerkstelligt ,

welcher im vordern Keil angebracht ist.

Das Gewicht

des Geschüzrohres ^ sammt Verschluss betragt 1760 Bfund. Das hiezn perwendete Geschoss sammt dem Verkussionszünder ist ganz dem Geschoss der preussischen Artillerie nachgeahmt und wiegt 28,8 Vsund , wovon 17,8 Bfund aus den Eisenkern und ..),7 Vsund aus den Bleimantel

kommen. Die Sprengladung beträgt 1,15 Bsund.

Das neu konstrnirte Achtpfünder-Hinterladungsrohr aus Gussstahl wiegt 1295 Vsund, hat einen Bohrungsdurchmesser von 35^ und 18

Züge von 0,5^ Tiese , mit 4^,4 Breite hinten und 3^,4 Breite

vorn, bei einen. Drall von 15^,75. Die Niederung oder der Gas.^ abschluss wird durch einen eigens konstruirten Stahlring bewirkt , der

in dem hintersten Theil der Bohruug liegt.

Die Bleiu.autel-Granate des Achtpsünder-Hinterladers hat einen ansgelotheten Bleiu.antel und eine Schnürung von mit Grauit eingeriebe^ neu Bindfaden, wodurch das .Auswischen des Rohres nach dem Sehnss überflüssig wird. Dieses ^.oei Kaliber lauge .^ol..lgesehoss wiegt fertig

geladen 15,..) Bsund, dessen Eisenkern I1,6 Vsund.

Nachdem die notwendigsten Versuche zur Ausstellung der Schuss^ tabellen für diese drei neuen Geschüze und zur Ermittlung deren Trefssähigkeit bewerkstelligt waren , wurden im Dezember 1865 die Kommissionen der beiden Räthe ersucht , den Sehussversuchen in Thun beizuwohnen. Diese ^chussversuche betrafen: 1) Das Schiessen mit blindgeladenen ^..lcht- und ^....olfpsündergranaten aus den beiden Hinterl.adungs-Rohren und dem ^lchl.pfünder^Vorderlader

auf 1200, 2400 und 3900 schritte, zur Beurteilung deren Trefsfähigkeit gegen vertikale Ziele.

2)

Das

Breschelegen oder Riederschiessen einer Mauer von . 0^

.Breite, I0^ Hohe zur eiuen Hälfte 2,5^ Dike, znr andern 3,5^ Dike, mit obigen Gesehüzen und einem glatten ^eld-Zwolfpfünder-Rohr aus 1200 Sehritte.

249 3) Da... Demontiren von Sehiessscharten und Brustwehr auf eine Entfernung von eirea 1200 Sehritten mit der langen 24^pfünder-Haubize, unter Anwendung der starken Ladung und der Sprenggranaten mit Bormann-Zündern, und zum Vergleich mit oben erwähnten drei gezogenen G..schü^en, jedoch anf 1600 Schritte.

4) Das Schnellfeuer mit allen drei gezogenen Geschüzen während je 15 Minuten Dauer ans die Dista.^ von 800 Sehritten.

5) Das ^chiessen von Kartätsch.-Granaten ans den gezogenen Achtpsüuder^Vorder- und Hinterlader auf 1200 Schritte und von SprengGranaten aus den. gezogenen Zwolfpfünderrohr.

6) Das Büchsenkartätsehschiessen aus beiden Achtpfünderrohren auf 400 Schritte, und endlich 7) das Werfen mit schwacher Ladung auf 1200 Schritte aus beiden Aehtpsünderrohren.

Ein Theil dieser Versuche wurde nach Abreise der Kommission der

eidgenossischeu Räthe noch etwas vervollständigt, wie z. B. das Büchsenkartätschschiessen ans grossere Distanzen.

Die Ergebnisse der Versuche sind genau ausgezeichnet in den litho-

graphischen Tabellen ^r. 1-^10 enthalten.

Die Versuche in Gegenwart der Kommissionen beider Räthe dürften zur Genüge die grossen Fortschritte ..n den Tag gelegt haben , welche die Ausstellung dieser gezogenen Geschüze ergeben , behufs eines ge-

horigen Vergleichs mit den bisherigen glatten Geschüzen schweren Kali-

bers, welche erseht werden sollen, sind indessen noch Erörterungen unter folgenden Gesichtspunkten notwendig.

1) J^. Be^.g anf die Wirkung.

2) ,, ,, ,, Beweglichkeit.

3) ,, ,, ,, Munitions-^lusrüstung.

4)

,,

,,

,,

Handhabung, Solidität u. s. w.

Unzw^is^lhaft die wichtigste Bedinguug, deren ein gutes ^eld- und Vositiousgesehüz zu entsprechen hat , ist dessen Wirkung , bei deren Betrachtung wir wieder zu ^ unterscheiden haben : a) Die Tref^i.h^.rh..it im flachen Bogenschuss und ein hoher Bogenwnrs.

h) Die Beschaffenheit der Flugbahn.

c) Die Verkussionskrast der Geschosse.

d) Die Sprengwirkung der Geschosse.

e) Die Wirkung der Büchseukartätschen.

k) Die Wirkung der Kartätsch-Granaten.

^) Die ^ehnelligke.it des ^euers.

b) Die Tragweite.

250 ^..ie Sicherheit des Treffens wird hauptsächlich durch die mittlere Sehussdiffexenz oder die mittlexe Höhenabweichung ausgedruckt.

.^ach den Berechnungen des Herrn Stabshauptmann Dappl...^

betragen solche beim glatten Feld-Zwölfpfünder ..l.^nere Sehußdlffere.^.

auf 800 Schritte ,,

67 Schritte,

.5,0 Fuss,

,,

1^

,, 1200 ,, ,, 1400 ,, ,, 1600 ,, ,, 1^00 ,,

71 74 77 ^9

,, ,, ,, ,,

10,6 ,, 14,4 ,, 18,8 ,, 24,2 ,,

^^

,,

,,

^ . ,,

^

,,

^,0

,,

6.^

,,

Mittlere .^enabweichung.

Für die gezogenen Versuchsgeschüze ergeben sich ans den bisherigen Versuchen folgende Zahlen: ......^Vorderlader.

Distanz n. Schritten.

800 1200 1600 2000 2400 2800 3200 3600 4000

Mittlere Schußdifferenz.

Mittlere ^henabweichung.

Schritte.

.^

---

-

22,9 26,0 25,4 19,5 (3080) -

27,8 26,5 (4200)

2,5 3,2 3,8 .---

-

---

-

---

^ --

8 .^Hinterlader.

Mittlere

Schußdifferenz.

Schritte.

Mittlere

Mittlere

.^ohenabweichung.

Schußdifferenz.

^ß.

^

-..-

2,4

-

24,5 14,5 25,0 19,5 20,0 25,0 (3500) 27

12 . ^ H i n t e r l a d e r .

3,7 2,7

.

-

-

---.

-

---

Schritte.

-

-

19,5 16,5 10,8 22,0 19,0 (3090) 24,2 28,0

Mittlere .^henabwelchung

Fuß.

1,4 2,5 3,9 4,3 ^9 .

.

.

.

.

.

.

.

.--

---

.

.

^ .

.

^

252

^

^ie Ueberlegenheit der gezogenen Geschü^e über den glatten FeldZwölfpsündern ist so schlagend, selbst auf den kleinen Distanzen, wo viele dieselbe bis jezt bestritten haben, dass hierüber nun keine Zweifel mehr möglieh find, und in noch weit hoherm Grade übertreffen diese Gesehüze unsere lange 24 .^ Haubize , da solche bekanntermassen an Präzision des Sehiessens stets hinter der glatten Zwolspsüuder-Kanone stand.

Zugleich ergibt sieh aus obiger Zusammeustellung, dass unsere projektirten Gesehüze, aneh die Zwölspfünder^Vorderladungsgesehüze unserer Rachbarn im Westen und Süden wesentlich überflügeln.

Rach dem ^ide Mémoire de Campane von 1864 betragen n.imlieh die mittiern Schussdifferenzen des französischen gezogenen ^wolspsünders

mit 2 ^ Ladung: auf 933 Schritte ,, 2266 ,, ,, 2733 ,, ,, 3200 ,, ,, 3600 ., und nach den Angaben Feld-Zwolspsüuderrohr :

.

.

.

.

.

39 Schritte, .

35 ^ . 149 ,, . ^ 130 ,, . 162 ,,

der italienischen Artillerie gibt das gezogene .Mittlere

auf ,, ,, ,, ,, ,, ,, ^,

800 Schritte ^00 ,, ^30 ,, 2665 ,, 2800 ,, 3200 ,, 3736 ,, 4200 ,,

Schußdifferenz.

43,5 Schritte 54,0 ,, 44,0 ,, 69,0 ^, 100,0 ,,

Mittlere

^ohenabweichung.

7,5 ^ss.

9^0 ,, ^3,^ ,, 43,5 ,, -.

Selbst der österreichische gezogene Aehtpfünder (Bogenzugs.^stem) über-

trifft unsern ^lehtpsünder - Vorderlader bloss aus Distanzen bis 2500 Schritte^ über solche hinaus bis 4000 Schritte ist unser Rohr wieder überlegen, und um so mehr dann die beideu gezogeueu ^iuterladuugsrohre.

Es ist sehou behauptet worden , man wolle unsere Geschü^e nur mit soleheu vergleichen, welche den .^rieg nieht^mitgemaeht haben. Hierauf istzu erwidern, dass, weil solche den preußischen Hinterladungsgesehiizen in der Hauptsache nachgeahmt find, eine Vergleichuug derselben mit ledern überflüssig wird . und was das Barrotgesehüz anbetrifft, so fehlen über dess.... Vräzision des Schiessens alle und jede Angaben. Mau erhielt deren weder durch die ^sfiziere,. die nach Amerika gegangen wareu, noch durch die perschie^deuen artilleristischen Werke, welche dieselben ^urük.gebraeht haben, und es liegt auf der Hand, dass ein Geschoss, dessen Rührung lediglich

253 in der Ausdehnung eines am hintern Ende angebrachten kupferneu Ringes besteht, und welches sich mit Spielraum ladet, unmöglich Resultate ergeben kann, wie solche bei dem System der Bleimantelgeschosse stattfinden müssen, wo das Geschoss das Rohr mit einem Abangwinkel verlässt, der stets genau dem Richtungswinkel entspricht.

^

Was den Gebrauch des hohen Bogenwurfs aus gezogenen Hinterladungsgeschüzeu anbelangt, um damit diese Schussart der Haubizen zu ersehen , so Beigen alle Versuche , welche anderwarts mit schwachen Ladungen und hohen Elevationen stattfanden , eine entschiedene Ueberlegenheit der gezogenen Gesehüze por den bisherigen glatten Haubizen.

Dass mit ledern selten ein Ziel, sei es ein vertikales, sei es ein horizontales, beim Werfen mit schwacher Ladung getroffen wird, ist allen unfern Artillerie-Offi^eren zur Genüge bekannt.

Bei einem speziellen Versuch 1864 in Thun ergab z. B. die lauge 24-pfünder-Haubize mit 40 Loth Ladung aus 1000 Schritte eiue mittlere Schussdisserenz von 145 Schritten.

Für die gezogenen Acht- und Zwolspsünder-Gesehüze erhielt man dagegen bei den wenigen bisherigen Versuchen folgende Ergebnisse : 8 ..^ Vorderlader.

8 ^ Hinterlader.

12 .^ Hinterlader.

Distanz ..^..lere Distanz Mildere Distanz Mittlere in Sehußdlfferenz.

in Schußdifferenz.

in Schußdifferenz.

Schritten.

Schr.lte. Schrieen.

Schrie Schrieen.

Schriee.

569 894 1600 2229

11,5 13,4 22,5 18,3

386 667 843 1091

11,6 18,8 45 5..)

505 888 1206 1622

14 1l) 23 42

Es ist einleuchtend , dass nach .^usf..ndung der passendsten Ladung zum Werfen diese Resultate sieh noeh wesentlich verbessern werden.

b) F l u g l.. a h n.

Vergleicht man d.e Hohen der ....^rdinateu aus 1000 und 16..)0 Schritte, so findet man, dass aus 1000 Schritte die Granaten der ge^ogeneu Aehtpsünder- Vorder- uud Hinterlader an rasanter ^lugbahn unsern ^eld-Zwolspsünder mit Vollkugeln schou merklich übertreffen, und dass anrh der gezogene Zwolspfünder^Hinterl..der troz seiner verhältnis.massig schwachen Ladung die Zwolfpfünder-.^anone , und somit in vermehrtem Masse auch die lange 24 .^ Haubize aus die Distanz von 1600 Schritten einholt, was aus Tafel 8 der Kommissiousversuche und aus nachfolgenden Zusammenstellungen ersichtlich ist.

254 Ho he der O r d i n a t e n in Schritten a u s g e d r ü k t .

Flugbahn ans 1000 Schritte.

Distanzen.

8^

Glatte Blatte 12 .^ 8^ 12 fanone. 24^aubize. ^interIader. .^...rderlader. Hinterlader.

Sehritte.

100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000

2,9

5,4 7,2 8,8 9,5 9,0 8,4 7,2 4,5 0

Distanz

Blatte

Schrieen.

Canone.

in

100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200 1.^00 1400 1500 1600 Bei der

4,5 4,4 8,2 7,8 11,1 10,5 13,2 12,0 14,0 12,5 13,8 .l2,0 12,6 10,5 9,6 8,0 5,4 4,5 0 0 Flugbahn aus 1600 Schritte.

12 ^

6,0 11,6 16,5 21,2 25,0 27,6 30,1 32,0 32,4 31,0 29,7 26,4 22,1 16,8 9,0 0 Annahme

Glatte 24 ^

.^aubize.

Gezogener 12 ^

.Hinterlader.

2,7 4,9 6,5 7,5 7,8 7,6 6,7 5,2 3,0 0

Gezogener 8^

..Vorderlader.

2,6 4,7 6,2 7,1 7,5 7,3 6,5 5,0 2,9 0 Gezogener

8^

.^Hinterlader.

4,9 9,2 13,0 16,2 18,9 21,0 46,2 33,6 22,5 22,5 23,3 48,0 35,4 23,2 23,4 48,6 34,2 23,2 22,8 48,0 33,0 22,0 21,5 45,1 30,8 21,0 19,2 39,6 26,4 . 18,7 16,0 33,8 22,1 15,6 11,8 25,2 16,8 11,5 6,5 12,0 9,0 6,3 0 0 0 0 des gezogenen Achtpsünders als schweres Feld-

9,3 17,8 .25,5 32,8 38,0 42,6

7,7 5,0 14,4 9,4 20,4 13,2 26,2 16,5 29,0 19,1 31,8 21,1

geschüz darf man demnach bezüglich der rasanten Flugbahn gegenüber unserer glatten Zwolfpfünder-Kanone vollkommen beruhigt sein, denn diese lettere übertrifft die gezogene Achtpsünder bl.oss bis anf eine Distauz

von 600 Schritt; aus 700 Sehritt stehen einander ^eide gleich. ^a für kur^e Distanzen bi.^

600 à 700 Schritt der Büchsenkartätfch^uss

255 hauptsächlich bestimmt ist , so lässt fomit das gezogene Aehtpfünderrohr al.... schweres Feldgeschüz in Hinficht auf Flugbahn nichts ^u wunden ubxig.

Stellen wir einen Vergleich an mit den gezogenen schweren Feldgeschüzen unserer ....achbaren, so finden wir hiesür einen passenden Massstab in der Vergleichung der Elevations- und Fallwinkel aus die näm.lichen Distanzen, wozu nachfolgende Tabelle dient.

..^..ndesblatl.. .^ahrg.X^III.Bd.Il.

22

Distanzen.

Sehritte. l

800 1200 1600 2000 2400 2800 3200 3600 4000

...^eter.

600 900 1200 1500 1800 2100 2400 2700 3000

Eidg. 8 .^

Eidg. 12 .^

Hinterlader.

Hinterlader.

^le...al.i...n.^ .

FaIl..

winket.

.^levation.^^ ^ Fall^ winket.

1^,16^ 2^ 4^ 2^ 3^,54^ ..^,02.^ ..^,10^ 7.^,22^ ^,5^ 10^,49^

1^,40^ 2^,31^ 3^,36^ .^,05^ ^,50^ 8^,56^ 11^,1^ 14^,57^ 1.^,51^

2^, .l 4^ 2^,20^ 3^,40^ 3^,24^ ..^,0.^ 4^,40^ 6^,47^ 5^,56^ 8^,42^ 7^,21^ 8^,49^ 10^,52^ .0^ 13^ 12^,11^ . 16^,14^ 13^,56^ 1^,21^

^ranzosischer gezogener ^eld- 12.^.

gezogener Feld- 12 ^.

.^le.^ations^ ^ .^aIl^ wlnkel.

^le.^atlon^^ ^ Fall^ wlnkel.

1^.40^ 2^,55^ 4^.25^ ^,7^,40^ ^,30^ 11.^,35^ 13^,50^ 16^,-^

2^,15^ 3^,30^ 5^,30^ ^,05^ 10^,25^ 13^20^ 16^,20^ 20^,-.

24^,20^

Jtalieniseher

1^,27^ 2^,33^ 3^,47^ 5^,12^ 6^,43^ ^,28^ 10^32^ 12^57^ 15^,44^

2^,12^ 3^,24^ 4^,55^ 6^,30^ 8^,18^ 10^,30^ 13^,12^ 16^,30^ 20^24^

9^

257 Aus dieser Tabelle geht deutlieh hervor, welch' grosser Vorsprung unser Achtpsunder^Hinterlader vor den schweren Feldgeschüzen der franzofischen und italienischen Artillerie gewährt.

Jn etwas minderem Grade, jedoch immerhin merklich und ganz besonders aus grosses Distanzen, ist er selbst dem österreichischen ge^ogenen Achtpsünder-Vogen^ug-.^^stem überlegen.

Um auch wenigstens über die Gestalt der Flugbahnen der Geschosse des gezogenen 20^pfünd..r Varrot^Geschüzes eine Vergleichung anstellen zu können, sin^ vou ^errn Stabshauptmann B leuler die mangelhasten

Angaben zur Bildung einer vollständigen .^chusstafel durch graphische

Konstruktionen ergänzt worden , deren Ergebniss nachfolgende Tabelle

ergibt.

Distanzen.

Schritte.

Meter.

400 800 1200 1600 2000 2400 2800 3200 3^00 4000

^ 300 600 ^0l) 1200 1.^00 1800 2100 2400 2700 3000

Elevationswinkel.

Fallwinkel.

^,45^ 1^,30^ 2.^,1.^ 3^,0.^ ^,04.^ 4^,5^ .^,53^ 6^,5.^ 8^,0..)^ ^,26^

--^,4^ 1^37^ 2^2.^ 3^,27^ 4^,3.^ ^,53^ 7^,25^ .^^,16^ 11^,2^ 14^,03^

aus welcher Tabelle nun . hervorgeht . .^ass .bis aus die entscheidendsten Dista^eu von 2000 Schritten unser Achtpsünder^Hinterlader eine geringere Elevatian erheischt, von da an bis aus 4000 Schritte dagegen das ^arrot^ Geschüz denselben übertrifft, was ans dem grossern Gewicht des Geschosses (17 Bsund) im ^..rhaltniss zu dessen Querschnitt herrührt.

c^ ^ e r k u s s i o u s kr a f t.

Jn Be^.g aus V^rknssionskrast haben die vorgeschlagenen g^ogenen Geschü^. schweren Kalibers die ...^ergleiehung mit den glatten bisherigen Feldgesehüzen eben so w.^nig zu scheuen. ^ie Wirkung auf feste ^iele hängt ab von dem Gewichte der .^ehosse und deren Geschwindigkeit am ^rte des Einschlages. ^a d^e nnt grossen Anfangsgeschwindigkeiten abgeschosseneu Rundgesehosse sehr rasch einen grosses Gesehwiudig^itsVerlust durch. den Lustwiderstand exleiden, währenddem die ^pizg^.schosse leztexn Widerstand viel leichter überwinden, so sind die Abnahmen deren Geschwindigkeiten viel kleiner, und somit die ^erknssionskrast namentlich aus grossere Distanzen weit beträchtlicher als die der ^wolspfün^r Kanonenkegeln und 24 .^ Haubi^Granaten.

Eine Uebersicht über diese Verhältnisse .gibt nachfolgendes Tableau :

Distanz.

Schrate.

blatte 12 .^

24 .^

Kanone.

Hanbize.

^eschwln^

digkelt.

Meter.

0 1,000 1,600 2,000 3,000 4,000

Lebendige ..^rast.

^eschwln^

^) ^ilogrm.

Meter.

480 66,816 258 19,303 200 11,600 170 8,381 ^^ ^^

^) ^ilogxamm^Meter.

.

^ .

^

.

.

^

------

dlgkeit.

330 205 168 150 ---

---

Gezogener 8 .^ Vorderlader.

Lebendige . Geschwln.

^raft.

dlgkeit.

^llogrm. Meter.

Lebendige

61,173 23,154 16,068 12,825

57,375 38,956 30,855 27,355 21,073 16,139

.-

------

375 300 275 259 227 199

.^raft.

^ilogrm.

Gezogener 8 .^ Hinterlader.

Geschwind

dlgkelt.

Meter.

374 313 284 265 224 189

Gezogener 12 .^ Hinterlader.

Lebendige .^raft.

^il...grm.

^eschwin^

dlgkeit.

Lebendige .^rast.

Meter.

.^ilogrm.

55,950 39,438 32,262 28,090 20,070 14,288

294 262 245 234 210 186

63,096 51,100 43,818 39,972 32,193 25,255

259 Die Ueberlegenheit der gezogenen Geschüze stellt sich auf den ersten Blik bei Vergleichung der Zahlen hervor: Sezt man die Verkussionskrast der glatten ^wö..spsünder-Kugel auf die Distan^ pon 1600 Schritten - 1 , so erhalt man für die übrigen Geschosse folgende Verhältnisszahlen : .... .^ ..^ ..

. l 2 .^ K a n o n e n k n a e l n ....... 1 Rundgeschosse ^ ^ ^ ^^ ^ ^l 8 .^ Vorderlader ....... 2,660 Spizgeschosse ^ 8 .^ Hinterlader ....... 2,781

^ 12 .^ Hinterlader

- 3,777

wozu sich noch sur die Hohlgeschosse die minenartige Wirkung der Spreng-

ladung gesellt, sowie die für das Eindringen günstigere Form der Spizgeschosse. Wer kein Vertrauen aus obige Zahlenangaben hat, wird wenigstens durch den am l 6. .Dezember 1.^65 in Thun stattgehabten Versuch von der grossern Wirkungssähigkeit der gezogenen Geschüze überzeugt werden.

Es wurde auf 1150 Schritte gegen eine 10^ hoh^. Mauer geschossen von 30^ .^äuge, wovon die eine linke Halste in der Dike von^ 5^, die andere rechte Hälfte in 3^ 5^ Dike aus guten Kalksteinen aufgegeführt war. ^ur besseru Unterstüzung waren an der Rükseite die Enden und die Mitte der Mauer mit 3^ 5^ breiten und 2^ diken Strebepfeilern verstärkt.

Von 20 Schüssen ^nit dem glatten Zwolspsünder.^Rohr , .Ladung 3 ^, trafen 10 diese Mauer, wovon 4 nach vorherigem Aussehlag.

Die Wirkung war unbedeutend, die Trichter bloss im Mittel 0^ .)^

tief und 0^ 6^ breit, die Mauer wenig erschüttert und gelokert.

Hierauf folgten 25 Granatschüsse aus dem gezogenen AchtpfünderVorderlader, wovon 5 blinde und 20 scharf geladene.

Drei der erstern trafen die Mauer, und 2 erzeugten Trichter bis zu 1^ 5^ Weite und Tiese, während der dritte Schuß die Mauer von

2.^ 5^ Dike gänzlich durchschlug.

Von den 20 scharf geladenen Granaten schlugen 3 gänzlich durch.

die übrigen beschädigten die Mauer bedeutend und schossen in deren Mitte eine dresche heraus. Die Trichter hatten vorn an der Mauer eine Hohe von 2^ und eine Weite pou 2^ 5^.

25 Grauat^.u aus dem gezogenen Achtpsünder^ Hinterlader geni.gten , nm den Rest der Mauer grosstentheils in Bresche zu legen.

Eine blinde Granate durchschlug selbst die noch intakte Mauer von

3^ 5^ Dike gän^ich.

Mit dem gezogenen ^wolspsünder.^Hinterlader wurden dann noch die äusserste rechte Hälfte der Mauer , die bisher möglichst geschont

260 wurde, und die Strebepfeiler durch 1^ Schüsse zertrümmert, von denen bloss 10 scharf laborirt waren.

Es bewies daher dieser Versuch auf das Evidenteste, wie bald mit gezogenen Achtpfündern aus mittlere Distanzen Mauerwerk bewältigt werden kann , welches der Feld^wölspfünder-Kanone lange Zei^ trozen würde.

d) S p r e n g w i r k u n g d e r

G e s ch osse.

Welchen grossen Vortheil die Geschosse der gezogenen Acht- und Z.volfpfunder-Hinterlader vor den Granaten der 24-pfünder laugen Haubize gewähren müssen, ist einleuchtend, wenn man bedenkt, dass bei lezterm die Sprengwirkung der Granate eine bloss zusällige ist , und meistens erst hinter dem zweiten Treffen oder hinter den Reserven des Gegners stattfindet, währenddem die Geschosse unserer projekirten Geschü^e durch die Nachahmung der preussischen Berkussi on Runder zu der Wirkung als Vol.lgeschosse noch die sichere Spreugwirkung beim Ausschlag gesellen.

Von welch' mörderischer Wirkung diese Geschosse find , zeigte der Versuchen Dezember 1865, wo durch 10 Granatschüsse aus dem gezogenen Zwolspfüude.r-Hinterlader 180 Treffer in die reglementarischen 3 Wände auf 1200 Schritte erhalten wurden , ungerechnet des in der Mitte der vordern Wand aus 10^ Breite ganz zerschmetterten Wandstüks und trozdem eine Granate blind ging, und eine zweite erst hinter den Wänden krepirte.

Aehnliche Resultate wurden im Rovember 1865 mit dem Achtpfünder-Hinterlader erhalten , dessen Granate in 20 bis 22 Stüke sprang.

Die Wirkung der Granaten gegen Erdwerke wurde durch die Be^.

schiessung einer Brustwehr geprüft, welche 36^ lang, .^ hoch. an der ^rone 17.^ breit und nut eiuer mit Faschinen bekleideten ^ehiessscharte persehen war , ans Sand , mit Dammerde und Kiesmischung ausge-

führt.

Aus 1150 Schritte ans der langen 24^psünder-Hanbize beschossen,

mit starker Ladung und Granaten mit Breithauptzündern und 1 Vfund Sprengladung laborirt, wurde die Brustwehr von 16 Schüssen fünfmal gegossen, die Scharte jedoch nie. und wenn auch. durch die Explosion der Grauaten die Brustwehr etwas aufgewühlt wurde, so hätte doch das Geschüz des Gegners und dessen Bedienung nur durch ein einziges ^eschoss beeinträchtigt werden konnen, welches jedoch blind ging.

Aus gezogenem Geschüz wurde ans eine grossere Distanz, nämlich 1570 Schritte gefenert. Von 20 Grauateu, aus dem Achtpfünder^Vorderlader abgeschossen , trafen 5 die Schiessseharte, ohne jedoch solehe gänzlich unbrauchbar zu machen.

.^us dem gezogenen 12 pfünder^ Hinterlader

ersolgten

ebenfalls

261 20 Schüsse, wovon die ersten 4 die Scharte nnd 9 die übrige Brustwehr trafen.

Rach dem dritten Sehusse, der die Scharte traf, war solche voll-

standig zerstort ; zehn Schüsse endlich aus dem gezogenen AchtpfünderHinterlader, wovon 2 Granaten in der Scharte sprangen, vervollständigten noch die Demolirnng derselben , und es war somit der Beweis geleistet , welche grossen Dienste die gezogenen Feldgeschüze schweren ..Kalibers beim Angriff von Feldwerken zu leisten berufen sind, und wie sehr sie sich hierin vor den bisherigen ..^esehüzen auszeichnen, von denen höchstens die 24 pfünder-Hanbi^e einige Wirkung versprach.

e) B ü e h s e n k a r t ä t s c h w i r k u n g .

Der Büchsenkar^ätschschuss gezogener Geschüze ist keineswegs unmoglieh, ja sogar unter Umständen mörderischer als derjenige der glatten schweren Feldgeschüze , weil die Zahl der in einer Büchse enthaltenen leichtern Kartätschkugeln von Zink grosser gewählt werden kann , und somit wenigstens aus nähere Distanzen alsdann die Wirkung sehr befriedigend wird.

Der Achtpfünder-Hinterlader ergab i. J. 1865 folgende Resultate auf günstigem Boden: Entfernung.

Schritte.

200 400 600 800

Treffer per Schuss.

Treffer per Schuss.

Holzwand 180^ lang, ..^ hoch aus 1^ diken ^aden.

An^ nnd Cin^

Holzwand 120^ lang, 6^ hoch aus 1^ starken .^aden.

.^ und .^in.

Durchgeschlagen. schlage. T^tal.

38,4 35,0 26,6 ^ 17,0

0,6 3.)

0,8 35 8 4,0 30,6 14,8 25,8

Durchgeschlagen. schlage. TotaI.

25,6 24,6 17,2 6,2

0,6 26,2 0,4 25,0 2,2 19,4 7,4 13,6

Für die glatte Feld.^Zwolspfünder-Kauone finden wir aus ganz günstigem und auf ungünstigem Terrain folgende Wirkung : .günstiges T e r r a i n .

Distanz.

Schritte.

400 600 800

Treffer per Schuss gegen obiges Ziel.

17,2 14,7 13,4

Treffer per Sehuss gegen obiges ^iel.

12,0 .^ 7,7

262 U

n

g

ü

n

sti

g

e

s

T

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

i

n.

12,5 7,3 6,1

400 600 800

7,9 4,5 2,9

Es beweist dieses Ergebniss offenbar, wie sehr selbst beim glatte...

Zwolfpfünder , der von allen bisherigen Gesehüzen den schärfsten und wirksamsten Büchseukartätschuss gab, die Wirkung von der Bodenbeschasfen^ heit und von der Entfernung abhängig ist, und meistens viel geringer, als man sich solche gewöhnlich vorstellt. Bestzt auch die einzelne

12lothige Kartätschkugel weit mehr Durehschlagkrast , als diejenige de...

gezogenen Achtpsünders , so ersezt doch die doppelte Tresferzahl des leztexn obige stärkere Verkussionskraft , und auch eine etwas mattere Kartätschkugel thut vollkommen ihre Schuldigkeit , wenn sie bloss Menschen und Bserde ausser Geseeht sezt.

k^ W i r k u n g d e r K a r t ä t s c h - G r a n a t e n .

Dass von gezogenen Gesehüzen schweren Kalibers eine ausgiebiger^ Shrapnelwirkung zu erwarten steht als von glatten Geschi^en , liegt wohl aus der Hand, weil erstere eine rasantere Flugbahn, grössere Treff-

sicherheit und grössere Endgeschwindigkeiten besinn.

Tabelle ^ll der Kommissionalversuche gibt die erzielten Resultat^ beim Achtpfünder-Vorderlader.

schoss .

aus

Es ergaben sich per besprnngenes ^e-

800 Schritte, im Mittel 157 Treffer per Schnss,

..

,,

1200 1600

,, ,,

,, ,,

,, ,,

157 135

,, ,,

,, ,,

,, ,,

,,

2000

,,

,,

,,

95

,,

,,

,,

Bei den Versuchen mit dem Aehtpsünder-Hinterlader und Shrapnell mit Berkussionszündern preussisehen Modells erhielt man bei verschiedenen

Serien ans 1200 Sehritte 152 und 185 Tresser per gesprungenem Geschoss, und mit dem Koukussions- und Brennzünder von Freiheit

162-169 Treffer.

Bei Anwendung des lezteru Zünders kamen jedoch stets noch sehr viele Unregelmässigkeiten vor.

Aus den Schiessrapporten der Rekrutenschulen und der Wiederholungskurse von 1863^1865 ergaben sieh für unsere glatten schweren Feldgesehüze nachsolgende Zahlen als Ausdrnk der Shrapnelwirkung : Distanz Trefferzahl per gesprungenes ShrapneI.

^eschüzgattung.

in Schrien.

.Mittlere.

Großte.

kleinste.

12 ^ Kanone 800 a 950 ,, 1100 .,1300 1400 ,,1600 .Lange 24.^ Hanbize. 800 a 900 .. ^ 1100^ 1200 ,, 1500^1600

72 44 41 64 99 41

79 71 58 115 .l ^5 59

5^ 22 24 24 55 26

263

^

Für die Zwölspfündex-Hintexladungsk..none wurde bis zur Stunde noch kein Shrapnel konstruirt; nichts hindert jedoch ein solches Beschoß mit eirea 240 Kugeln Füllung und vom angefahren Gewicht von 30 Vsund zu konftruiren, dessen mörderischer Wirkung man sicher ist.

^ Schnelligkeit d e s F e u e r s .

Ais Einwendung gegen gezogene ^eschü^, namentlich gegen Hinterlader, hört man bisweilen anführen , diese Geschüze seien nicht zur Abgabe eines raschen Feuers geeignet. Auch^ hierüber haben die Versuche mit diesen^Geschüzeu im Dezember 1865 vollkommen beruhigt.

Es wurde ein Schnellfeuer mit ....loss sechs Mann Bedienung und gegen ein ^iel auf 800 Schritte feuernd veranstaltet, wobei das auf dem hart gefrornen glatten Boden stark zurüklaufende Geschüz nach jedem Schnss vollständig in seine erst innegehabte Stellung vorgebracht wurde.

Das ^euer wurde während 15 Minuten unterhalten, und es geschahen während dieser Zeit .

1) aus dem Achtpsünder-Vorderlader 23 Schüsse , lauter Treffer in die Wand von ^ Hohe und 30^ Breite , und 8 Treffer in ein ....Quadrat von 6^ Seite ;

2) aus dem A.htpfünder-Hinterlader 26 Schüsse, alle in die Wand, davon 14 Treffer in die Scheibe von 6.^ ins Gevierte ., 3) aus dem Zwölfpfünder^Hinterlader in nicht ganz l 5 Minuten 24 Schüsse , welche mit Ausnahme eines einigen die Wand trafen

(6 in die kleine Scheibe). Die Aufsazftauge hatte sieh bei einem

Schusse etwas gesenkt, ohne dass es wahrgenommen wurde, woraus ein Fehlschuss entstund.

Bei weniger starken. Rüklauf und rascher sich vergehendem Rauch, sowie bei etwas weniger genauem Riehteu dü^te man somit eine Feuergesch.vindigkeit von 2 Schüssen per Minute annehmen, welche Leistung mit einem glatten, schweren Geschüze bei gehörigen. Auswischen kann. ausführbar ist.

b. T r a g w e i t e , Ma n^g e l d e s R o l l schu s s e s.

Die Tragweite der projektirten gezogenen Geschi^e konnte nicht bis aus die grossten Distanzen untersucht werden, da der ^ehiessplaz in Thun nur bis zu 4200 Schritt hinreicht. Die bis zu dieser Entfernung erzielten ...^chiessresultate berechtigen jedoch unbedingt zu der .Annahme, daß in gewissen Fällen und bei hinreichend grossen fielen eine Wirkung selbst bis auf 5000 Schritte Entfernung erhältlich ist, ein Gebrauch des Gesehüzes dessen Zwekmässigkeit übrigens sehr in Frage zu

stellen ist.

264 Wenn den gezogenen Geschüzen, namentlich solchen, deren ..Geschosse mit dem Verkussionszünder versehen sind, der Vorwurf gemacht wird, dass sie keinen Rol.lschuss gestatten, so ist diesem Einwurs leicht zu be^egnen, wenn die Ergebnisse der 1864 besonders augestellten Versuche über die Wirkung des Rollschusses bei etwas ungünstigem Terrain zu Rath gezogen werden.

dieselben zeigen nämlich deutlich, wie sehr der Rol.lschuss vom

Boden abhängig und wie bald dessen Wirkung geschmälert wird,

^..enn das Terrain ein wenig durchschnitten ist. Die Vorzi^ge dieser Sehussart sind daher schon längst von gediegenen .Artilleristen in Frage ge^ogen worden, und es wäre thorieht, wenn man einer so unsiehern Sehussart, welche ohnehin in dem meist durchschnittenen Terrain der Schweiz weniger passend ist als anderwärts ein Geschüz opsern wollte, dessen Präzision im direkten Bogenschuss so ausgezeichnet und dessen Wirkung durch Sprenggeschosse so ungemein viel mörderischer und von viel mehr moralischem Esfek.. aus den Regner ist, als das frühere glatte l^eschüz.

Die heutige Feldartillerie muss nicht nur wirksam, sondern auch möglichst manovrirfähig und beweglieh sein. Diese Eigenschaften sind von folgenden Faktoren abhängig:

.... Von dem Totalgewicht des feldmässig ausgerüsteten Geschüzes.

b. Von der Verkeilung dieses Gewichts aus Vorder- und Hinterachsen, oder ans Vorder- und Hinterräder.

c. Von dem Druk des ^assettenschweifes auf den Boden und aus den Brozhal.en.

d. Von der Vorderwiehtigkeit der Deichsel.

e. Von dem ^enkuugswinkel.

Diese Gewichtsverhältnisse sind in nachstehender Tabelle zusammen-

gestellt.

Glatte 12^psunde^ Lange 24^pfünder^anblze Kanone ml. .^ol^fse^en.

Gewieht des Geschi^rohrs ^ew.eht der Lasfette mit Mnnit.on, .^lns^

rüstuug, Rädern

Gewicht der Vroze

Ausrüstung .

.

.

.

.

mit Munition und

.

.

.

.

Totalgewicht des ausgerüsteten Geschüzes somit Last per ^ferd .

.

. (8) Druk der Vorderräder auf den Voden .

,, ^, Hinterräder ,, ,, ,, Belastung eines Vorderrades.

,, ,, Hinterrades ..^rnk des Lasfettenschweifes aus den Boden .

.

.

.

.

Druk des Lasfettenschweifes auf den Brozhaken . . .

^ruk der Deichselspize, ausgeprozt

^

^

Lenkungswinkel

,.,

,abgeprozt .

.

.

.

.^pfünder^interlader m^ Bte.hlaffette.

.^ 182.)

.^178..)

:^ 1293

^ 1.^3

,, 1626

^ 12l 2

., .^ ..

^, ^, ^, ,, ,,

1402 4824 603 1515 3264 533 ^15 259

^ ^ (8) ,, ,, ,, ,, ,,

^,, ^46.^

1438 4850 608 156..)

3245 565^ 1405

,, 1335 ^ 3840 (6) ^, 640 ,, 14^ ,, ^14 ,, 564 ,, 977

^ 244

,,. ^54

,, ^66 ^ 36

,, -^ ,, ^6 ^ ^71/2 45^

^38^^^

265

266 Wenn nun auch beim Achtpsünder mit bl.oss sechs Vf..rden bespannt, einem jeden derselben ein um 35 Vsund stärkeres Last.^nantum zufallt, als bei der mit 8 Vferden bespannten glatten 12-pfünder^Kanoue und 24-pfünder-Haubize , so ist es eine bekannte Thatsach.. , dass beim ^chtgespann selten alle Vserde gleiehmässig am Zuge theilnehmen und man daher dem einzelnen Bserde des Achtgespanns nie ein so grosses .Last^uantum zumuthen darf, als jedem ^ferde des Sechsgespanns.

Scharnhoxst nimmt das Verhältniss von 7: 6 an für das Lastquantum des ^serdes ini Sechs- und im Achtgespann.

Bei bloss sechs Bserden Bespannung ist aber ein Geschüz ganz bedeutend lenksamer und manövrirfähiger als mit 8 ^ferden, und wird somit troz dem kleinen Mehrgewicht in der Zuglast per Bserd die alten glatten Geschüze schweren Kalibers unbedingt an Beweglichkeit übertreffen.

Zum Vergleiche mit gezogenen Geschüzen schweren Kalibers anderer Staaten dient folgende Zusammenstellung.

...Gewicht der gezogenen ^wölspsünder-Feldkanone der italienischen Artillerie .^ 4400 ,, der Zwanzigpsünder- Kanone der englischen

,,

Artillerie . . . .

. .

des Zwanzigpsünder-Varrot.^Geschüzes

,,

der gezogenen leichten Zwolspsünder-Kanone

,,

der preussisehen gezogenen Seehspfünder-Kanone

,,

des projektirten .^ichtpsünder^Rohrs von Guss-

,,

.

.

der sran^ösischen Artillerie

der österreichischen gezog. Achtpsünder-Kanone

^,4172 .. 4110 ,, ,,

,,

3875 3560

3456

stahl, u.it Blechlafsette, Muniton ^e. .

^, 3840 .^s steht somit, was das Totalgewicht anbetrifft, das projektirte Achtvsünder-Feldgesehüz nur hinter de^n österreichischen gezogenen ^lchtpsünder und dem preussischen gezogenen Sechspsünder zurük. ^ie weitern in vorstehender Tabelle aufgezählten Gewichtsverhältnisse liesern den Beweis, dass das projektirte Geschüz vor den jezigen schweren ^eldgeschüzen wesentliche Vortheile gewährt durch weuiger starkes Einschneiten der Räder im weichen Boden, leichteres Ueber.vinden von Gräben, dämmen, geringere Erkundung der Bedienungsmannschaft beim Bewegeu des Gesehüzes dnrch dieselbe, beim ^lnf- und ^lbpro.^en ^., besonders nachdem das an der ^robelaffette zu stark ausgesalleue Sehweifgewieht d^rch zweknissigere Stellung ^er Tragzapsen vermindert sein wird.

Auch das Vorgewicht der Weichsel ist wesentlich erleichtert, und es werden dadurch die Bserde mehr geschont werden, währenddem durch Vermehrung des ^ekungswinkels die Manövrirsähigkeit gewinnen wird.

Das .Quantum Munition, welches bei gegebener ^ahl von Vrozen und Munitionssuhrwerken einer Batterie uaehgesührt werden kaun, spiel

267 eine wichtige Rolle. Da die mit mehr Munition versehene Batterie um so länger das Feuer unterhalten kann und weniger bald im Falle ist, um den Ersa^ der Munition besorgt zu sein, Ersaz der zudem in

grössern Schlachten mit sehr viel Schwierigkeiten verknüpft ist. Aus dieser Rük^cht empfiehlt sich abermals die Annahme des AchtpsünderKalibers für gezogenes schweres Feldgeschüz, weil der Munitionskasten mindestens 28 und wenn man die Mehrbelastung nicht scheut selbst 32

Schüsse fassen kann, währenddem der glatte Zwölfpsünder bloss 24, die Vierundzw^.nzigpfünder-Haubi^e 16 und der gezogene Zwölfpfünder 18 Schüsse per Kasten enthält. Bei unserer dermaligen Organisation sind bei den schweren Batterien je sechs Eaissons zu 4 Geschüzen vor-

handen, so dass die glatte Zwolspfünder-Kanone mit 140, die lange Vierundzwan^igpfünder^Haubize mit 94 Schüssen und beide zusammen als schwere Feldgeschüze betrachtet 125 Schüsse. per Geschüz ins ..Gefecht führen konnen.

Würde das nämliche Verhältniss an Eaissons angewendet, so erhält

man per gezogenen Achtpsünder 163 Schüsse, dagegen bloss 119 Schüsse, wenn für jedes ^esehüz bloss ein Eaisson ins Feld geführt wird.

Es darf aber auch diese Schusszahl als vollkommen ausreichend betrachtet werden, da die gezogeneu Achtpfünder mehr als Resexve-Geschüze zu perweuden sind.

Was nun die leichte ^Handhabung, die Solidität und Einfachheit des gezogeneu Hinterladungs-Ges..hu^es im Vergleich zu einem glatten Geschü^ oder zu einem gezogeuen Vorderlader anbetrifft, so ist nicht zn leugneu, dass das Erstere mehr Sorgfalt erheischt in der Behandlung, und namentlich nach dem Gebrauch gehorig behandelt sein will, wie ja überhaupt alle gussstählernen, sowie alle gusseisernen Gesehüze, sie mogen glatt oder gezogen sein, ungemein an Werth verlieren, wenn ste nicht sorgfältig vor Rost bewahrt werden.

Was aber den Mechanismus des Verschlusses anbetrifft, so haben

die Versuche im Dezember 1856 des deutlichsten gezeigt , dass jeder

einigermassen intelligente Unterosfizier und Kanonier augenbliklich damit umzugehen versteht, und dass selbst beim raschesten Schnellfeuer keine

Anstände zu gewärtigen sind.

Bei allen bisherigen Versuchen find keinerlei Klemmungen oder anderweitige Uebelstände zu Tage getreten, welche Störungen verursacht hätten, wohl aber sind die grossen Vorzüge des Hinterladungss^stemes vollständig zur Anerkennung gekommen, indem neben der ausserordentliehen Tresssähigkeit, Verkusfionstraft u. s. w. noch folgende Eigensehasten hervorzuheben sind.

1) Bei den nach System Broadwell konstruieren Geschossen sällt das Ausfischen weg, und findet nicht sobold ein Verbleien der Züge

268 statt. Hiedurch wird die Geschwindigkeit des Feuerns sehr beordert, wie die Versuche von 1865 zur l^viden^ beweisen.

^2) Die Gefahr .für die ^bisher am Wischer befindliche Kummer fällt somit weg . bedauerliche Unglukssälle werden vermieden.

3.) Das .stets missliche Entladen eines Vorderladungsgesehüzes, namentlich eine^s solchen mit Berknssionszünders, ist durch ein ganz leichte.s Entladen .des Hinterladungsrohres ^..rsezt.

4) Fatalitäten und Verzogerungen in Folge Abbrechen^ von Schlagrohr.hen im Zündloch finden daher weniger leicht statt, als bei Vorderladungsgeschü^en.

5) Kann ohne Gesahr mit geladenen Hinterladungsgeschü^en gefahren werden.

Es darf somit die Behauptung ausgestellt werden, dass das vor^ geschlagene schwere ^eldgeschüz als Achtpfünder^Hinterlader in Bezug auf Wahrscheinlichkeit des Treffens, Wirkung der verschiedeueu GeschossGattungen, ^erkusstouskraft , Beweglichkeit, genügende Mnuitionsaus-

rüstung, leichte Bedienung, Solidität des Verschlusses u. s. w. allen Ausorderungen .entspricht nnd in der wichtigsten Bedingung, nämlich derjenigen der Wirkung, die schweren gezogenen ^eldgeschuze. aller .^achbarstaaten wesentlich übertrifft.

Ebenso unterliegt es keinem Zweisel mehr, dass die Umwandlung unserer ordenuan^mässigenZwolspfünder-Kanonen, des ^eld- und Bositions.^ gesehüzes in gezogene Zwolspfüuder-.^interladn^gs-Geschüze denselben einen weit hohern Grad von Treffsicherheit und Wirknng verleiht, als die Transformation in Vorderladuugsgeschüze nach .irgeud einen. der bekannten Systeme, und gewähren Hinterladuugsgesehü^e als positionsgeschüze hinter .Brustwehren, in Kasematten u. s. w. ausgestellt, . weseutliehe und anerkannte Vorzüge in der Bedienung und besseren D^ung gegenüber Vorderladnngs-Gesehü^en.

Die Umwandlung der bestehenden glatten ^wolfpfünder^Kanouen in diese Form gestattet sosortige Verwendung aller noch nicht ausgeschlossenen Zwolspfüuder-Geschü^rohren und Verwendung der Kassetten n.it geringen Modifikationen, bietet somit den mit wenig kosten verbundenen Modus einer raschen Beschaffung ge^ogeuer Gesehü^e. so sehr andererseits von dem rein artilleristischen Standpunkte aus betrachtet die Beschassung von Achtpsüuder-Hinterladeru auch als ^sitionsgesehüze als wünschenswerth erscheint, weil nian schließlich dann auf eine grosse V..r..

einsachung des ^lrtillerie^^.steuu.s gelaugt wäre, welches nach .Vollendung

der Umgestaltung bloss uoch Vierpfünder- und Achtpsünder-Ges.hü^ umsasst hätte, statt der jezigen Unzahl von Gesehi^gattungen und Kalibern.

Mit der Einführung der gezogenen schweren ^eldgeschü^e sollte uu^ .^and in ^and gehen eine kleine Vermehrung der ^ahl der ...^chüze,

269 indem jede der sechs jezigen Zwolspfünder-Kanonen- und der drei Vierundzwanzigpsünder^aubi^Batterien um 2 Gesehüze verstärkt wird, was einer Vermehrung von 18 ^esehüzen oder drei Batterien gleich kommt.

Die effektiv mobile eidgenossische Armee darf znm mindesten auf 125,000 Mann Stärke ohne die Artillerie angeschlagen werden, welche

bei dem Minimums-Verhältniss von 2 Geschü^eu per 1000 Mann 250, bei dem üblichern von 21/2.^.. aber 3l 2 ^eschüze erheischen.

Rach unserer bisherigen Organisation besinn wir jedoch bloss 210 bespannte Geschüze, oder unter Hiuzuzähluug .der Gebirgs.^ und Raketengeschüze 250 ...^eschi^e , immerhin nur einem Minimum entsprechend, währenddem in den jüngsten Feldzügen sich das Verhältniss der ..^eschüzzahl bedeutend hoher stellte, z. B. 1859 bei den Franzosen à 3, 3 ^.,. bei den Oesterreichern à 3, 4 .^,.

Die Zugabe von 1.^ Stüken so wirksamen Geschü^en mnss somit als sehr erwünscht erscheinen und kann mit einem Minimum von Kosten durehgesührt werden, indem per schwere Batterie nur eine Vermehrung von 1 Offizier nnd 26 Mann, nebst 1 Reit- und 4 Zugpferden erforderlich ist, wahrend dagegen der Bestand der Vierpsünder^Batterien um 10 Mann vermindert würde, und alsdann sämmtliche Feldbatterien die nämliche Organisation an Mannschaft (165) nnd Vserden (104) erhielten.

. Jm Hiublik aus diese Veränderungen ist der künstige Bestand der sämmtlichen ^eldbatterien in den nachfolgenden Gesezesentwurs ausgenommen worden. Die Verminderung an Mannschaft geschieht dadurch, dass die Zahl der Kanoniere von 60 aus 50 heral.^ese^t wird. Bei der Trainmannschast findet eine Vermehrung der Gefreiten von ^anf 14 statt, uud eine entsprechende Verminderung der Traiusoldaten. Es geschieht dies, um als Vorderreiter (^ührer der Vorderpserde) iutelligente und gut instruirte .^eute zu erhalten, uud um eine .Ausgleichung in den .^vaueemeutsverhältuissen zwischen Kanonier- und Trainmann-

schaft zu bewerkstelligen; darin liegt zugleich aneh ein Mittel, um die Leute zum Eiutxitt in den Traiu auszumustern.

Zur Stunde sind die zwei Achtpsünder^Batterien der Reserve noch mit glatten Kanonen und zweierlei ^aubi^eu versehen.

Da nun das Verhältniss der s^wereu ^eldgeschü^e zu den leichten, in der schweizerischen Artillerie ^irka 1/2 betragend, stets ein ^n niedriges war, so bietet sieh hier durch Substitution der gezogeneu ^lchtpsünder an die Stelle der glatten Aehtpsünder ohne wesentliche Störungen ein Aulass, die Wirkuugssähigkeit der schweizerischen Artillerie zu verbessern, indem es sich lediglich um Anschaffung von 12 Geschi^rohren, Kassetten und Munition und Umänderung der innern Einrichtung der Munitionskasten handelt.

270 Die Mannschastszahl jeder dieser zwei Batterien würde um 10 Mann permindert. der Bserdestand bleibt sich gleich.

Was nun das ^Bosttionsgeschüz anbetrifft, so besteht solches einerseits aus dem .Kontingent der Kantone, andererseits aus demjenigen

des Bundes, und zwar laut Militärorganisation v. J. 1850 ans 202 ^..eschüzen geliefert durch .

Zwölspfünder-Kanonen

Kantone.

. . .

30

Sechs- und Achtpfüuder-Kanonen 56 16 Fünszigpsünder-Mörser . .

^Total 102 Vierundzwanzigpfünder-Hanbizen

Bund.

60

Total.

90

30

46

..--.

10 100

56 10 202

Hiezu gesellen sieh nun noch 54 Stük lange Zwölspsünder^Haubizen der Kantone, 42 ,, Sechspfünder-Kanonen.

..^eschüze 96, welche disponibel wurden durch Umwandlung der Sechspfünder-Batterien in gezogene Vierpsünder-Battexien , weniger 12 Stük für bespannte .Landwehr -Batterien von Bern und St. Gallen bestimmt, somit

84 Geschüze . und wenn die Achtpsünder^Batterien , .Zwolfpsünder-Kanonenbatterien und lange ViernndzwanzigpsünderBatterien in gezogene Achtpfünder-Batterien umgewandelt würden, noch 20 Zwolfpfünder-Kanonen (4 sind nämlich für die Landwehrbatterie von Waadt bestimmt).

12 lange Viernud^an^igpsünder-Haub^en .

12 ^lehtpfünder-Kanonen und verschiedene Haubizen.

128 Geschüze, wodurch naeh Einführung der gezogenen Achtpfünder-Batterien 330 Geschüze als Bositionsgeschüze disponibel würden.

Diese Anzahl Geschüze kann nun noch verstärkt werden durch die Bestände der Kantone über das Kontingent an Bositionsgeschüzen hinaus, wobei laut deu neusten Erhebungen noch auf sollende Gesehüze gerechnet werden darf .

23 Stük Zwolfpsünder lassettirte Kauonen, worunter 8 eiserne nach bayerischem Modell .

46 ,, lassettirte ^eehspsünder-Kanonen , worunter 10 eiserne nach bayerischem Modell, 17 ,, Achtpsünder-Kanonen, lange und kurzen.it Gribeauval-.Lafsetten ; Uebextrag 86 Geschüze.

271 Uebertrag

86 Geschüze.

2 ., lange 12pfünder-Haubizen ;

17 ,, kurze 12 ,, ,, 1 ,, kurze 24 ,, ,, 2 ^ ,, 15 Eentimer-Haubizen ;

Zusammen 108 Geschüze.

Wenn aber in quantitativer Hinsicht mit zur Stunde vorhandenen 394 ^eschüzen dem Bedarf zur Axmirung der bestehenden Werke bei

Bellinzona , Luziensteig , St. Maur.ee, Aarberg mit 190 Geschüzen und dem weitern Erfordernis.. zur Bewasfung noch zu erstellender Brükenköpfe an der Saane und Aare. sowie einiger neuer Werke im Wal.lis u. s. w. Genüge geleistet werden kann, so perhalt es sich ganz anders in Bezug auf die Leistungsfähigkeit dieser glatten positions-

geschüze.

.....^..r ein kleiner Theil derselben kann noch als glattes Geschüz Verwendung finden, wie z. B. die ^ Flankengeschüze zur Grabendertheidigung oder an^ Stellen, wo nur ein beschränktes Gesichtsfeld zu bestreiken ist.

Weitaus der grossere Theil dieser Geschüze muss aus gezogenem Geschüz bestehen, wenigstens ebenbürtig^ den schweren Feldgesehüzen des Gegners, also den gezogenen Acht- und Zwolspfünder-Kanonen, da kaum vorauszusehen ist, dass unsere Befestigungen eine Belagerung ähnlich denjenigen der Werke bei K u p p e l zu bestehen haben werden, wohl aber von der gezogenen ^eldartillerie selbst unter Umständen von gezogener Gebirgsartillerie arg mitgenommen würden, ohne dass deren ^euer mit glattem Geschüz gehorig erwidert werden konnte.

Es erscheint somit als ein dringendes Gebot der Notwendigkeit zur Erhaltung des Gleichgewichtes zwischen unserer ^.lrtilleriebewasfnung und derjenigen unserer Rachbarstaaten beförderlichst in Aussührung zu bringen: 1) die Anschaffung der Geschüzrohre, der Lasfetten und der Munition zu 11 Batterien à 6 Geschüze gezogener Aehtpfünder-Hinterlader von Stahl ^ur Bewaffnung der bisherigen .

6 Batterien glatter Zwolspsünder-Kanonen , 3 ., glatter Viernndzwan^igpfünder^Haubizen, und 2 ,, ...lchtpfünder^Kauonen mit kurzen .^ieruudzwa.^igpsünderund .nit franzosischen 15 Eeutimeter^Haubizen ; 2) die Umwandlung der

60 Stük 12pfünder-Kanonen des Bundes.

der 3l)

,,

12

,,

,,

der Kantone, und

der 28 .,, 12 ,, ,, welche nach Einführung des Achtpfüuders vom Feld- und Ergä..zn..gsgeschü^ disponibel werden .^ Zusammen 118 Stük glatter Zwolspsünder^Kauoneu in gezogene Zwolf-

Bunde^latt Jahrg. .^^III. Bd. II.

23

272 psünder-Hinterladungs-Geschüze mit Keilverschluß nach dem bei den Versuchen erprobten Modelle.

Hiedurch ist wenigstens der jezigen Kalamität , keine gezogenen Bositionsgeschüze zu besten, in möglichst kurzer Zeit zu begegnen und mit möglichst geringem Geldopfex eine gezogene Bofitions-Artillerie her-

zustellen.

Mittlerweile wird es sieh dann zeigen, ob später auch die 46 lan-

gen und kurzen 24-pfünder-Haubizen und die 56 Stük Acht- und Sechspsünder-Kanonen des Bositionsgeschüzes in gezogene Zwölf- und Achtpsünnder oder etwa in Acht- und Vierpfünder-Hinterladungs-Geschüze umzuwandeln seien, da von der Beibehaltung von glatten Sechspfünder-Kanonen keine Rede mehr sein kann.

Die Kosten dieser weitern Transformation unserer Artillerie belausen sich auf folgende Beträge: 1) Kosten der A n s c h a f f u n g e i n e r B a k t e r i e A c h t p s ü n d e r Hinterlader zu 6 G e s c h ü z e n : 6 Stük Achtpsünder - Hinterladungsgesehüze von Gussstahl mit Brodwe^Verschluss und Reservestüken

à Fr. 4300, --- per Stük . . . .

Aussähe , Visiereinrichtungen , Transportosten .

8 Stük Achtpsünder-Blechlasfetten sammt Vrozen à Fx. 2500, - inel. Ausrüstung . . .

Umänderung der vorhandenen .Linien^ ^ und VarkBaissons , Vorrathsräder und supplementare Ausxüstung der Eaissons, Modifikationen an Ausrüstung des Rüstwagens und der Feldschmiede .

.

Muuitiou, 400 ^ehüsse per Gesehüz, wovon

240 Granatschüsse à Fr. 12 l Fr. 5040 120 Shrapnellschüsse ,, ,, 12 ^ per Ge40 Büehsenkartätschschüsse ,, ,, 14 ^ schü^

Untersuchung der Geschüze, fuhrwerke und Munition, Transport in die Depots .

.

.

Fr. 25,800.

.. 1 ,200.

,, 20,000.

..

5,000.

^,

30,240.

,.

1^260.

Fr.^83^50^.

Hievon gehe^ ab : Der Erlös aus der Munition der sechs Zwölspsünder-Kanonen^, drei 24pfünder-Haubiz-Batterieu , im Mittel a ^r. 3700 per Batterie berechnet, unter Voraussezung der Reduktion auf

150 Schüsse für jedes dieser Geschüze .

.

Kosten per eine Achtpsünder-Batterie somit für 9 Batterien a 6 Geschüze

,.

3,700.

Fr. 79,800.

,. 718,200.

273 .^

2) K o st e n d e r A n scha f s u n g d e r 2 B a t texten gezogener Achtpsünder-Hin^ texladex an die Stelle der zwei

j e z i g e n g l a t t e n Achtp sünder- Bat-

t e ri e n : .kosten zweier Batterien nach obiger Rechnung .

.

.

Hiepon ab : Erlos der zu erübrigenden Munition, nach Reduk-

Fr. 167,000

tion aus 1 50 Schüsse a Fr. 2100

,,

4,200 ^^bleiben Fr. 162,800.

E... kosten somit die 11 Batterien gezogener Acht^ pfünder^Hinterlader oder durchschnittlich per Geschüz Fr. 13,350.

Hiezu kommen noch 12 Ergänzungsgeschüze ^)

Fr.

881,000.

,,

144,480.

Fr. 1,02.^480.^ 3) Ko st en d e r U m w a n d l u n g v o n 118 S t ü k e n g l a t t e r Z w o l f p f ü u d e r - K a n o n e n in Z w o l f p f ü n d e r - Hinterl a d e r, unter der ...^oraussezung , dass mindestens ^ derselben den Umguss des ausgeschossenen oder unordonuanzmässigen Rohres erheischt.

a. K o s t e n f ü r n e u e o d e r w e n i g g e b r a u c h t e R o h r e : Umwandlung in gezogene 12-psünder-Hiuterladungsrohre a ^r. 800, und Transportkosten Fr. 80. .-.

^x. 880. .Aussah und Anbringung der Visireinxiehtung ,, 100. .^Anpassen der Kassette , Ergänzung der Geschüzaus-

rüstung

Umänderung der innern Einrichtung der Munitionskasten an Vrozen uud baissons Munition 150 Schüsse.

..)0 40 20 15

Granatschüsse ^hrapnelschüsse Büchsenkartätschüsse Wurspatronen

a ^r.

., ,, ,, ,, ,, ,,

16.

1.).

14.

1.

50 -^ -..

50

,,

120. .-

,,

2.)5. --.-

,, 2,547. .^0

Uebernahms- und Transportkosten von Munition u. s. w.

,,

100. 50

Uebertrag Fr. 4,043. -

^ .^ohr

.

.^u^aze .^e.

^af^etten M..ni..lon

Fr. 4,^00

,, .^o per Geschuz ^r. 12,^0.

,, 2,5^ ^ 5,04^

274 Uebertrag Hievon geht ab : Werth der alten Munition

Fr. 4,043. --^ .^43^ ..^

Kosten Fr. 3,500. .^ b. Kosten der U m w a n d l u n g , da wo ein Umguss damit in Verbindung kommt:

Umguss des Rohres mit 60.^. Ab^ brand und Facon à Fr. 700 Uebrige Kosten wie oben

Fr. 850. --^ ,. 3,550. .-..zusammen

Fx 4,400. ---

Es erfordert somit die Umwandlung der 118 Stük glatter Zwolfpfünder.^Kauonen in gezogene Zwolfpfünder-Hinterladex

für 78 Stük à Fr. 3,500 ,, 40 ,, ,, ,, 4,100

^ zusammen

Die Gesammtansgabe für schwere Feldgesehüze in 11 Batterien a 6 Achtpsünder-Gesehüze und 12

Ergänzungsges.hüze beträgt Diejenige für Umwandlung von 118 Zwolspfünder^ Kanonen in gezogene Zwolfpfünder-Hinterlader zusammen

Fr. 273,000 ,, 1^00 Fr.

449,000

Fr. 1,025,480 ,,

449,000

Fr. 1,474,480

Angesichts der bedrohlichen politischen Konstellationen und in der bestimmten Ueberzeugung, dass die fernere .Verschiebung der Anschaffung gezogener ^eldgeschüze schwereuKalibers, nebst einer beträchtlichen Anzahl gezo^ gener .^osttionsgeschü^e, unmoglieh mehr länger hinausgeschoben werden kann, da bereits das Vertrauen der Artilleristen zu ihrer je^igen Waffe gänzlich untergraben ist, und ohne die schwerste Verantwortlichkeit bei einem ausbrechenden Keiege auf die Sehultern der Behorde ^u laden , da das Vermissen solcher Gesehüze von den verderblichsten folgen sein müsste, stellen wir sonach den Antrag: Es wolle die hohe Bundesversammlung dem nachstehenden Gesezentwurfe ihre Genehmigung ertheilen und dadurch die möglichst raseh durchzuführende Anschaffung von 11 Batterien gezogener Achtpfünder-

Hinterladungsgeschüze (66 Stük) mit Blechl.affetten und Munition und unter Benuzung der vorhandenen Kriegsfuhrwerke , sowie die möglichst baldige Umwandlung der vorhandenen glatten Zwolfpsünder-Kanonen (118)Stük in gezogene Zwolfpsünder^Hinterlader, nebst Ansehassung der

275 bezüglichen Munition beschließen, und den hiezu erforderlichen Kredit von 1,474,480 Franken bewilligen.

Genehmigen Sie , Tit. , die Versicherung unserer ausgezeichneten Hochachtung.

Bern, den 26. Juni 1866.

Jm Ramen des schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsideut :

.^. M. Knusel.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft :

^ie^.

^esezentwurf betreffend

die Anführung gezogener Feld- und ^os.tionsgeschüze schweren Kalibers.

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der s c h w e i z e r i s c h e n E i d g e n o s s e n s c h a f t , nach Einsicht eines Berichtes und Antrages des Bundesrathes vom

26. Juni 1866,

beschließt: 1. Die drei Vieruudzwa..zigpfünder-Haub^batterien und die sechs ^wolspfünder^Kanonenbatterien des Auszugs, serner die zwei AchtpsünderKanonenbatterien der Reserpe werden in gezogene Achtpfünder^Kanonenbatterien zu sechs Gesehüzeu umgewandelt und zu denselben als Er-

g..nzuugsgeschüze zwols gezogene Achtpsünder-Geschüze angeschafft.

2. Die Geschüze sind als Hinterladungsgeschüze von Gussstahl mit dem Broadwell^schen Verschlüsse (mit Bleehlassetten) zu konstruiren.

276 3. Der Mannschaftsbestand der sämmtlichen Feldbatterien (Vierpsünder- und Achtpsünder^Batterien) wird festgestellt wie folgt : Hauptmann

.

.

.

.

.

.

1

Oberlieutenaut .

.

.

.

.

I . Unterlieutenant .

.

.

.

.

II. Unterlieutenant .

.

.

.

Arzt m i t Oberlieutenantsgrad .

.

.

Bferdarzt mit ll. Unterlieutenantsgrad .

2 1 1 1 1

Adjutaut-Unterossizier ^eldweibel . .

.

.

.

.

.

.

.

.

1 1

Courier .

.

Trainwachtmeister .

Kanonierwachtmeister Kanonierkorporale .

Trainkorporale .

Kauo..iergefreite .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

1 1 7 7 4 14

Frater .

.

.

.

Hufschmiede, wovon 1 Befreiter

.

.

.

.

1 2

Schlosser

.

.

.

.

.

.

1

Wagner

.

.

.

.

.

.

.

.

1

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Traingesreite

Sattler

.

.

Trompeter .

Kanoniere .

Trainsoldateu

.

.

.

.

.

.

. 14

2 ^

4 50 47

Total 165 4. Der Vsexdel.esta...^ der Achtpsunder-Batterie wird gleiel.. demjenigen der Vierpsüuder-Batterien aus 104 Vferde feftgesezt.

5. An Muuition sür jede gezogene Aehtpfünder-Kanone werden 400 Schüsse für jedes Geschüz der bespaunten Batterien und sür jedes Ergänzungsgesehüz vorgeschrieben..

6. Die 24 Zwolfpfünder^Kanonen der bisherigen 6 ZwolspsünderBatterien und die vier dazu gehorendeu Ergänzuugsgeschü^e, die iufolge Erstellung von gezogenen Aehtpfünder-Batterieu disponibel werden, sind dem Vositiousgeschüz zuzutheilen.. und in gezogene Zwolspfüuder-Hiuterladuugsgeschüze umzuwaudeln.

Die 12 Vieruudzwanzigpsünder langen Hangen der Kantone und

die 2 Ergänzungs-Vieruudzwauzigpfünder^Ha..bi^en des Bnndes , sowie

die Gesehü^e der 2 Aehtpfünder-Batterien der Reserve

Bositionsgesehüze erstellt.

werden als

7. Ebeuso sind die 60 von der Eidgenossenschaft und d.e 30 von den Kantonen zu stellenden Zwölspsüuder-Kanonen als Bositionsgeschüze in Zwolspfünder-Hinterladnugs-Positionsgeschü^ umzuwandeln.

277 8. An Munition für jedes gezogene Bos.tionsgefehüz werden 150 Schüsse vorgeschrieben.

..). Das Material der neuen .^chtpsünder-Batterien , der 30 gezogenen Bositionsgeschüze und de... 24 in gezogene ^wolfpsünder-Hintexladungsgeschüze umgewandelten ^wolfpfünder-Kanonen (Axt. 6 hievor) bleibt Eigenthum der Kantone , ebenso geht die für diese Gesehüze an^ geschaffte Munition in das Eigenthum der Kantone über.

10. Die Kantone haben das betreffende Material der Eidgenossensehaft anf erstes Verlangen des Bundesrathes zur Durchführung der Umänderung, die spätestens inner zwei Jahren zu vollenden ist, sofort zur Verfügung zu stellen.

11. Die Kosten der durch die porstehenden Bestimmungen vorgesehenen neuen Anschaffungen und Umänderungen an Geschüzen, Laffetten und Kriegsfuhrwerken trägt der Bund , ebenso die Kosten der neuen Munition gegen Abgabe der zu den betreffenden Gesten gehörenden alten Munition. Dagegen. liegt den Kautonen der Unterhalt des Materiellen der neuen Achtpsünder^Batterien und der ihnen gehörenden gezogenen Bositionsgesehüze ob.

^ür die dem Bunde auffallenden Kosten wird ein Kredit von

1,474,4.^0 Franken bewilligt, der, wenn nothig , anf die nächsten Jahre übertragen werden kann.

12. Die Artikel 44, 45, 46 und die Tafeln ll, Vll, VllI und ^ des Militärgese^es vom 8. Mai 1850, so weit sie mit obigen Bestimmungen im Widerspruch stehen, sind ausgehoben.

13. Der beauftragt.

Bundesrath ist mit

der Vollziehung

dieses Gesezes

^

#ST#

Botschaft des

Bundesrathes an die h. Bundesversammlung , betreffend die Einführung der frankirten Briefumschläge.

(Vom 6. Juli 1866.)

Tit..

Jn England, den grössern Staaten Deutschlands und in Dänemark, sowie in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist nach und nach die Einrichtung getroffen worden, dass die Postverwaltung mit dem Frankostämpel versehene Briefumschläge versertigen lässt und zur Lage des einfachen Briefes verkaust, mittelst welcher die Briefe frankirt befordert werden. Auch Frankreich und Belgien bereiten sieh dem Vernehmen nach vor, die Frankoumschläge einzuführen.

Wirklich gereichen dieselben nicht nur zunächst dem Briefe sehreibenden Publikum zur Bequemlichkeit, sondern sie bieten für die Postverwaltung in der Beziehung einen wirkliehen Vortheil dar, dass sie keiner besondern Entwerthung bedürsen und nicht, wie bei den Marken oft in Umgehung der Posttaxe geschieht, wiederholt benuzt werden konnen.

Die Boftverwaltung hat schon vor einiger Zeit sieh zur Einführung der frankirten Briefumschläge vorbereitet und würde mit dem Vorschlage schon früher hervorgetreten sein, wenn nicht die Betrachtung, dass die kosten der Briefumschläge einen erheblichen Aussall auf dem ohnehin wenig günstigen Boftertrag herbeiführen konnten und die Rüksicht aus die hiebei zunächst betheiligten Kantone ihr etwelche ..Verschiebung angerathen hätten. Konnte diese Erwägung einen kurzen Aufschub wohl

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Botschaft des Bundesrathes an die h. Bundesversammlung, betreffend die Einführung gezogener Feld- und Positionsgeschüze schweren Kalibers. (Vom 26. Juni 1866.)

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Jahr

1866

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

30

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

09.07.1866

Date Data Seite

246-278

Page Pagina Ref. No

10 005 160

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