#ST#

Schweizerisches Bundesblatt.

XVIII. Jahrgang. l.

Nr. 22.

#ST#

B

e

r

i

ch

24. Mai 1866.

t

des

schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1865.

Geschäftskreis des Departement.. des Innern.

Bundeskanzlei

Die Ansprüche an die Thätigkeit der Bnndeskanzlei find durch die im Gang geweseneu Verträge mit dem Auslande und durch die von der Bundesrevision herbeigeführten Arbeiten bedeutend erweitert worden.

Es wurde daher eine seit 1863 ledig gewesene Kanzlistenstelle durch Ernennung des Herrn Kalligraphen Franz Joseph Donauer aus Küssnacht (Kts. Schwyz) wieder beseht.

Was die Protokolle von 1865 betrisft, ist dasjenige der vereinigten Bundesversammlung , sowie auch dasjenige des Nationalrathes , des Ständerathes und des Bundesrathes vollständig bereinigt. Ebenso verhält es sich mit dem Missivenbuche des Bundesrathes. Die zur Erleichterung des Geschäftsganges geführten übersichtlichen Kontrolen der Bundeskanzlei sind Wenfalls nachgetragen.

Durch die 171 Atzungen des Bundesrathes wurden 5450 Geschäfte, 153 mehr als ini Jahr 1864, abgethan.

Beglaubigungen wurden 5832, darunter 2462 unentgeltlich, ertheilt.

Bundesblatt. Jahrg. XVIII. Bd. I.

63

792 Was die Druksachen, namentlich das Bundesblatt und die Gesezsammlung anbelangt, haben wir Jhre Einladung vom 21. Juli 1865, zu begutachten, ,,ob nicht sur die Geseze, Verordnungen und Beschlüsse der Bundesbehorden eine zwekmässigere Bublikationsweise einzuführen sei^ (eidgenössische Gesezsammlnng Vlll,475)uuserm Departement des Jnuern überwiesen, welches sieh darüber mit der Bundeskanzlei ins Vernehmen sezte. Ein Beschlusseutwnrs darüber ist ausgearbeitet^ da er aber eine audere Vublikationsweise als die bisherige bezwekt, so kann ex vor Ablaus der gegenwärtigen Amtsperiode, womit ^ der lausende.

VllL Gesezband erst zum Abschlösse gelangt, nicht ins Werk gesezt werden. Es wurde desshalb seine Berathung dem lausenden Jahre vorbehalten.

Die Stärke der Auflage des Bundesblattes und der Gesezsammlung ist sich gleich geblieheu. Ledere für sich allein zählte nur 2 Abon-

nenten , das Bun^esblatt hingegen 954 , d. h. 3 mehr als früher.

Bezüglich der Vertheilnng dieser Abonnentenzahl aus die beiden Ausgaben,

aus die Kautone u. s. w. sind keine erheblichen Aendernngen eingetreten; die Zahl der Kantone, wo das Bundesblatt nicht gehalten wird, be-

schränkte sieh leztes Jahr aus Appenzell J. Rh. Von Amtes wegen ist ebenfalls ungefähr die gleiche Zahl Bundesblatter wie früher vertheilt worden, nämlich 457, statt 458 Exemplare. Der Jahrgang .l 865 erforderte 4 Bände, während man früher jeden aus 2^3 Baude beschränken konnte. Jedem Exemplare desselben, bestehend aus .l 51^ Drukbogen, sind der Staatskalender, die eidgenossische Staatsrechnung, die Voranschläge der Staatsverwaltung und die Zollübersiehten beigelegt worden, wozu 14,000 Exemplare derartiger Drukschriften erforderlich waren. Der laufende Vlll. Band der Gesezsamu.luug wurde um 32.,^ Drukbogen vermehrt. Vom V. Baude der Eisenbahuakteusau.mlung erschien, 4^ Bogen stark, das 3. Heft. Die Gesammt^ahl der von der Buudeskan^ei aus deren eigene Rechnung , wenn aueh theilweise zuhanden der Departement besorgten Drukarbeiten belansen sieh auf

950,945 Exemplare verschiedener Art, wovon 850,045 durch die allge^ gemeine Abstimmung über die Bundesrevision herbeigeführt wurden.

Die Kosten sür den Druk dieser Revisioussehriften mit^ Jnbegriss der Buchbinderlohne und der Ausgaben sür Verpakung u. dgl. bliesen sieh auf 19,622 Fr. 60 Rp., sind aber auf das laufende Jahr übertragen

worden. Die übrigen Druktosteu der Buudeskan^lei betrugen 40,474 Fr.

41 Rp., wovon 20,256 ^r. 20 Rp. das Buudesblatt und die Gesezsammlung beschlagen, die beide zusau.men der Bundeskasse eine Baareinnahme von 4582 Fr. 60 Rp. verschafften, und auf anderweitigen Ausgabenrubriken eine Ersparniss von wenigstens 423.1 Fr. 2^ Rp.

moglich machten. ^bige Einnahme von 4582 ^r. 60 Rp. begreist in sich : 3633 Fr. 35 Rp. Abonnementsgelder fürs Bundesblatt, 25 ^r.

05 Rp. Jnsertionsgebühren, 64 Fr. 30 Rp. für ältere Jahrgänge und

793 einzelne Rummern des Bundesblattes, 348 Fr. für 116 Bände der ...^es.^sammlung , 103 Fr. 50 Rp. für 68 Exemplare der Verträge mit Frankreich, 50 Fr. 70 Rp. für Eisenbahnschriften und 357 Fr.

70 Rp. für verschiedene andere ^ruksehristen.

Von den erschienenen Drukschristeu sind verl.heilt .worden: unter die Kantonsregierungen 650,776 deutsche, 192,248 franzosisch... und

29,265 italienische Exemplare, an die Buudesbehordeu 21,394 deutsche, 1l ,173 französische und 9l 1 italienische Exemplare . an die schweizerischen Agentschaften im Auslande und an die sremden Gesandtschaften in der

Schweiz wurden 443 deutsche, 497 sranzosische und 42 italienische ; ins eidgenossische Archiv niedergelegt 265 deutsche, 155 französische uud 40

italienische.

Die oben erwähnte Masse von Druksachen machte es der Bundes^ kanzlei unmöglich, noch weitere in Aussicht geuommene Drukarbeiten zu .

Tage zu fördern.

Die Kantone Appeuzell A. Rh. uud Geuf fuhren. fort, den eidgenossischen Saz der Gesezsammlung für ihren Bedarf zu Abdxüken zu beuten, ersterer für 600, lezterer für 500 Exemplare, uud scheinen ^f.ch

bei ihrer diesfälligen Uebereinkunst mit den hiesigen Buchdrukereien Stämpfli und W.^ss wohl zu befinden.

^.rchi^e.

Le^es Jahr ist von der amtliche.n Sammlung der altern eidg. A b s c h i e d e w.^er ein Band, noch eine Abtheilung erschienen.

Dagegen wurden Auszüge ans 341 Abschieden während den. Jahre für

den ^ruk bearbeitet und der Druk der t. Abtheilung des Vl. Bandes

und derjenige der 2. Abtheilnng des Vll. Bandes begonnen , beziehungsweise fortgesezt und so weit gefördert , dass in.. laufenden Jahre wenigstens eine dieser .Abtheilungen die V resse verlassen kann. Alle 5 Redaktoren waren mii. ihren betreffenden Abtheilungeu beschäftigt.

Den Stand des Unternehmens bezeichnet nachstehende Uebersieht genauer.

llebersicht nber den Stand der amtli^en Ahs^iede^ammlnng am .^l. Tezeml^er 1^^^.

l. Band (1291-^1420).

Redaktor: Hr. Professor Dr. Joseph Eut^chiu.... Kopp in Luzern.

Dieser Band erschien im Jahr 1839, enthält 200 Abschiede und 32 Beilagen, das Register dazu, bearbeitet von Hrn. Dr. ^egesser, im

Jahr 1^64.

794

Il. Band (1421-1477).

Redaktor: Hr. Nationalrath Dr. Antou Bhilipp v. Segesser in Luzern.

Dieser Band erschien im Jahr 1863 , enthält ^23 Abschi.^ uud 68 Beilagen.

HI. Band (1478-1520).

Redaktor: Hr. Nationalrath Dr. Anton Bhilipp von S e g e s s e r in Luzern.

1. Abtheilung ^1478-1499) erschien im Jahr 18^ .^th^ ^ Abschiede und 35 Beilagen.

2. Abtheilung (1500-1520); davon sind bearbeitet.

vom Jahr 1500 Abschiede 37 vom Jahr 1506 Abschiede 24

1501 1502 1503 1504 1505

38 28 40 43 25

1507 1508 1509 1510

42 33 19 28

somit 357 bearbeitete Abschiede, sammt 10 Beilagen.

IV. Band (1521-1586).

Redaktor: Hx. Dr. Joseph Kart Krütli von Luzern, eidgen. Archivar in Bern.

1. Abtheilung (1521-1555); davon stnd bearbeitet : vom ^abx 1521 Abschiede 23 vom Jal.r 1^3l) ^...iel.i^ 11

1522 1523 1524 1525 1526 1527 1528 1529

25 17 34 28 22 25 27 37

1531 1532 1533 1534 1535 1536 1537 1538

19 29 25 18 24 26 13 13

somit 416 bearbeitete Abschiede.

2. Abtheilung (1556- 1586) erschien im Jahr 1861, euthäIt ^8 Abschiede und 29 Beilagen.

795

V. Band (1587-1648^ 1. Abtheilung (1587--1617). Redaktor: ^r. Archivar Dr. J.

^. Krütli in Bern.

Dovon sind bearbeitet :

vom Jahr 1587 Abschiede 38

1588 1589 1590 .l 591 1592 1593 1594 1595 1596 1597 1598 1599 1600 1601 1602

28 33 27 21 25 16 15 13 20 19 14 19 25 13 22

vom Jahr 1603 Abschiede 33

1604 1605 1606 1607 1608 1609 1610 1611 1612 1613 16l 4 1615 1616 1617

27 21 21 28 36 42 14 6 12 2 3 9 6 6

somit 614 bearbeitete Abschiede, sammt 8 Beilagen.

2. Abtheilung (1618-1648). Redaktoren: ^r. Brivatdoeent Jakob V o g e l in Bern , gestorben 1864, und Hr. Dr. Daniel Albert ^e eh te r, Konrektor in Basel.

Dovon sind bearbeitet :

vom ^.al..r 1618 Absiede 22 23 1619 1620 38 1621 25 1622 26 1623 16 1624 22 1625 10 1626 16 1627 22 1628 14 1629 14 1630 8 7 1631 1632 11 1633 14

somit 43..) bearbeitete abschiede.

vom ^abr 1634 Abschiede 1635 1636 1637 1638 1639 1640 1641 1642 1643 1644 1645 1646 1647 1648

16 10 9 8 18 14 8 7 9 9 5 4 13 14 7

796

Vl. Band (1649-^1712).

1. Abtheilung (1649 --1680). Redaktor: Hr. Deean Johann Adam Bupikoser in ^rauenseld. Diese Abheilung, welche 732 Abschiede und 19 Beilagen enthält, befindet sich gegenwärtig unter der

Bresse.

2. Abtheilung (1681^-1712). Redaktor: Hr. Archivar Martin

Kot h in g in Schw^z.

Dovon find bearbeitet : vom Jahr 168l Abschiede 12

,, ,, ,, ,,

,, ^ ,, ^

16^2 1683 16^4 16^5

.

,, ,, ,,

22 13 9 ^

vom Jahr 1686

,, ,, ,, ,,

.

,, ,, ,,

16^7 1688 ^9 ^0

Abschiede 13

,, ,, ,, ,,

11 11 ^6 ^^

somit 143 bearbeitete Abschiede.

VlL Band (1712--.1777).

Redaktor: ^r. Di.. Daniel Albert F e c h t e r , Konrektor in Basel.

1. Abtheilung (1712-1743) erschien im Jahr 1860, enthält 521 Abschiede und 15 Beilagen.

2. Abtheilung (1744-1777), welche 402 Abschiede nnd 9 Beilagen enthält, befindet sich gegenwärtig unter der Bresse.

VlH. Band (1778 --1798).

Redaktor: .^.r. Staatsarehivar Gerold Meher v. Knonau, in Zürich.

Dieser Band erschien im Jahr 1856, enthält 258 Abschiede.

.

.

.

^

^ekapitnlat^u.

Gedrukt.

I.

Il.

IH.

HL IV.

.

V.

Vl.

1.

2.

1.

2.

1.

1.

.^

^

^

^.

VH. 1.

^ 2.

VIll.

Unter d. Bresse.

Bearbeitete Absehiede.

Redaktor.

Band.

Abschiede. Beil. Abschiede. Beil.

1291-1420 1421.^147^ 1478-.-1499 1500-1520 1521 - 1555 1556-1586 1587-1617 1618--1648 1649-1680 1681-1712 1712-1743 1744-^1777 1778-1798

Hr. Brof. Kopp.

^ ^ Segesser.

id.

id.

,, Dr. Krütli.

id.

id.

,, Vogel und Dr. Fechter.

,, Deean Vnpikoser.

,, Archivar .^othing.

^ Dr. Fechter.

id.

^ Me^er v. Knonau.

200 923 673

32 68 35

^

^

^

^

758 ^ ^

^

29 ^ ^

^ ^

^

402

^ I500-1510 357 10 ^ 1521-1538 416 ^ 1587-1617 614 8 ^ 1618-.-1648 439 19 ^ 1681 --1690143 9

1134

28

^

^

^ ^

^

^258

^

15

Beil.

^

732

521^

Abschiede.

^.

^ .

-

---

3333 179

Total der bearbeiteten (gedrukten und ungedrukten) Absehiede 6436 , , d e r Beilagen .

.

.

.

.

.

.

225

1969 18

.798 Das R e p e r t o r i n m d e r e i d g . A b s c h i e d e p o n 1814^-1848 ist etwas vorwärts gerükt. Dass dafür nicht mehr geschah , mnss dem Umstande zugeschrieben werden, dass Hr. Unterarchivar K a i s e r , der mit dieser Arbeit beauftragt ist, mit andern Arbeiten überhäuft war.

Für das neueste e i d g e n o s s i s c h e Archiv wurde das Archivpersonal wie in frühern Jahren in Anspruch genommen. Der neue Archivplan, der sieh bisher im Allgemeinen bewährte, ersorderte wegen seiner Abweichungen vom frühern viele Aenderuugen in der vorausgegangenen

Eintheilung der Akten. Jn so weit die Akten abgeliefert sind, nämlieh

bis zum Jahre 1860, mit Ausnahme der lV. Amtsperiode des Militärdepartements und des Handels - und ^olldepartements , ist die neue

Rubrizirung vollständig durchgeführt. Uebrigens war das Archivariat

darauf bedacht, jeden Aktenfaszikel durch Einschiebung vou Zuwachs zu vervol.lstäudigen , durch Entfernung überflüssiger Aktenstüke zu bereinigen und die Eintheilung übersichtlich zu gestalten. Akten hat dasselbe im .Laufe des Jahres 8l 17 verabfolgt, meistens zur Bearbeitung eines zweiten Bandes der von Herrn Obergeriehtspräsident Ullmer unter dem Titel ..staatsrechtliche Bra^is.^ herausgegebenen Sammlung von Bundesentscheiden. Diese Akten waren am Ende des Jahres alle bis ans

1371 ins Archiv zurükgelangt.

Bi^i^e....

Der im .Lause des Jahres erschienene zweite Katalog - Nachtrag, enthaltend den Zuwachs von 1864, ergibt eine Vermehrung von 521 Werken in i 281 Bänden oder Stüken, indem der Bestaud von 458l Werken in 11,771 Bänden, welchen der Nachtrag von 1862-^63 aus-

wies, auf 5l02 Werke in 13,052 Bänden gestiegen ist. seither sind, laut handschristliehem Katalog, 490 Werke in 1l 43 Bänden oder Stüken hinzugekommen. Jhreu Zuwachs erhielt die Bibliothek aus den gewohnlichen Wegen. Ausgeliehen wurden 382 Baude , von welchen,

nach Wiedereingang früherer Rükstände , am Ende des Jahres 345 zurükgestellt waren.

^tnnzsa..nn^nn^.

Der Zahl nach ist der Zuwachs der eidgenossiischen Münz^ und Medaillensammlung vom legten Jahre nicht gross, aber wegen der Seltenheit der Münzen, die er in sieh begreift, ein sehr erfreulicher. Er besteht

aus 6 Goldmünzen, 31 Silbermünzen, 71 Billonmünzen und 45 Knpfer-

münzen, also ans 153 Stüken, die einen innern Gehalt von 169 ^r.

40 Rp. haben. Dadurch ist die Stükzahl der ganzen ^ammlung, die keinen Abgang erlitten hat, ans 4171 und ihr Metallwerth aus l0,58l) Fr.

1 Rp. gestiegen. Jn der Aufbewahrungsart wurden wegen des steten Zuwachses zur Erleichterung der Uebersiehtliehkeit einige Verbesserungen

799 angebracht, so dass die Sammlung nunmehr statt in 72, in 100 ...^chubladen, und zwar in Eartonumfängeu oder Vertiefungen untergebracht ist, von denen jede der Grosse des betreffenden Stükes entspricht.

....^ nnd ...... e w icht .

Der Fortgang der Arbeiten in der eidgenossischen E i c h s t ä t t e ist auch leztes Jahr auf viele Schwierigkeiten und Hindernisse geflossen.

Das Haupthinderniss bestand darin, dass Hr. Mechaniker Hermann seinen Assoeié Studer gleich im Ansang jenes Jahres durch den Tod verlor.

Jn Folge dessen wurde der Läugenkomparator erst im September in einen beobachtuugsfähigen Anstand gebracht. Ausser den ^uthateu zu demselben fiud keine weitern technischen Anschaffungen gemacht worden.

sie beschränkten sich demnach auf die neuen .^ängen-l.lrmasse, einen Siedapparat zur Bestimmung des Siedpunktes bei den Thermometern und auf ehemisch reines .^..ueksilber für den Barometer und Manometer.

Rach hergestellter ^feneiurichtung wurde das Vergolden sämmtlicher Gewichte der ^ormalsä^e vorgenommen, woraus die ^undamentalgewichtsvergleichungeu und eiue genaue Justirung der Rormalgewichtssä^e solgten.

Jm April verirrte der Experte, Hr. Brof^ Dr. H. Wild, durch zwei uuabhängige Beobachtungsreihen diese Gewichtssäze von oben bis uuten und ermittelte s.., die fehler jedes einzelnen Gewichtes bis zu 0,1 Milligramm. Darnach sollte ^ur Bestimmung der spezifischen Gewi.chtsstüke geschritten werden. Allein erst die Herbstferien gestatteten dem l.^.perten, seine Arbeiten in der . Eichstätte wiederaufzunehmen, und da geigte es sieh , dass die Roxmalgewiehtssä^e sieh in^iseheu verändert hatten.

Dieselben wurden daher noch einmal einer ^dopp^lten Verifikation unter^ worsen und zugleich eine sorgfältige Fehlerbestinnnung aller für die Wägungen gebrauchten Hilssinstrumente, nämlich des Barometers, H^arometers und Thermometers vorgenommen. Nachdem das spezifische Ge..

wieht der .^uar^, Messing- und ...lrgeutaupfunde ermittelt war, erfolgte im September die Verifikation der fürs neue Urmass und seine Kopien bestimmten .^.uar^psuude durch Vergleichung mit dem Mutterkilogramm von ^latiu. Das Ergebniss dieser Messungeu wird , ehe es als endgültig zu betrachten ist, noch durch die Expertenkommission zu prüfen sein.

Bis auf diese lezt.. Operation können die aufs Urgewicht und seine .Kopien bezüglichen
Wägungeu als vollendet augeseheu werden. Die znx Feststelluug der zwekmässigsten Beobachtungsmethode vorgenou.u.euen Messungen mit dem Langenkomparator erheischten, wie dies nicht anders zu erwarten war, Veränderungen an diesem Jnstrumente, die erst nach Wiederherstellung^ seines Verfertigers ausgeführt werden konnten, da Hr. Hermann lange krank war. Erst am 17. Oktober war der Experte in

Stand gesezt, die definitive Untersuchung der Theilnug des normal-

stabes, die allen Messungen am .^ängenkomparator vorauszugehen hat, zu beginnen ^ er wurde aber darin durch die Wiederaufnahme der Vor-

800 lesungen an der bernischen Hochschule unterbrochen. Da die Arbeiten für die Urmasse nicht vollendet worden sind , ist die Einberufung der Expertenkommission für die Kollaudation der eidgenossischen Eichstätte und der Urmasse derselben unterblieben.

Unsern Antrag auf Ablehnung der Bittschriften , welche für Einführung des metrischen Systems oder wenigstens für dessen vorläufige Zulassung eingegangen waren , haben wir Jhnen mit Bericht vom 8. September abhin vorgelegt , nachdem sich sämmtliehe Kantonsregierungen darüber in verschiedenem Sinne ausgesprochen hatten.

Die Vollziehung der bestehenden Gesetzgebung über Mass und Gewicht bot wenig Schwierigkeiten dar. Aus eine Klage von Basel-Stadt über Nachahmung des Kantonalzeiehens und über eigenmächtige Eichung v.on Seite der alten Glashütte in Montheh wurde bei der Walliserxegierung eingeschritten. Wir haben nämlich diese lettere eingeladen, der Direktion der alten Glashütte in Monthe^ zur Kenutniss zu bringen, dass sich dieselbe bei ihrer Fabrikation ^u euthalten habe: a) der Anbringung des Stämpels anderer Kantoue ohne deren aus-

drükliche Einwilligung ; b) überhaupt der Anbringung eines Ei.l.^eiehens bei .jedem Gefäss, das nicht vom dortigen gesezlichen Eichmeistex oder unter dessen unmittelbarer Aussicht geeicht worden ist.

Gesundheitswesen.

Bei der Bundesrevision war einige Aussieht vorhanden , dass die Einführung der Freizügigkeit gelehrter Berufsarten der Bundesgesezgebung vorbehalten werde. Um so weniger fand der Grosse Rath des Kantons Bern sieh veranlasst , über die bei ihm anhäugige ^rage des Beitrittes zum K o n k o r d a t über Freizügigkeit des s c h w e i z e r i s c h e n M e d i ^ i n a l p e r s o n a l s denjenigen Entscheid zu fassen, bis zn welchem der Kauton ^nzern und weiterhiu auch der Kanton Sehw^z seine eigene

endgültige Erklärung zurükbehält. Die Angelegenheit des ^reizügigkeits-

konkordates verblieben.

ist daher

leztes Jahr in

ihrem uuentschiedenen Zustande

Dagegen ist die Angelegenheit der schweizerischen Bharmakopoe um einen Schritt weiter vorgerukt, indem dieses Werk des schweizerischen Apothekervereins die Bresse verlassen hat.

Der Antrag des eidgenossischen Militärdepartements, die gedachte Bharmakopoe bein. Gesundheitsdienste des eidgenossischen Heeres einzuführen , wurde einer nähern Brüfung unterstellt.

^.achdem die Tessinerregierung wegen der Rükkehr von Schweizern in Baris ^ur Zeit, wo die Eholera dort herrsehte, Besorgnisse ausgedrükt und Massregeln gegen Einschleppung dieser verheerenden Krank-

80l heit nachgesucht hatte und ähnliche Besorgnisse in den westliehen Kantonen unter Hinweisung aus 2 Eholexafälle aufgetaucht waren , fanden wir den Umständen angemessen, sämmtliche Kantonsregierungen auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen , ihnen Vorsichtsmaßregeln zu .empfehlen und fie zu den erforderlichen .Mittheilnugen über allfällige W^iterverbreitung des Uebels einzuladen, damit man stets einen voll-

ständigen Ueberblik über die Lage der Ding... habe ^). Diejenigen Kan-

tone, die der Gefahr am meisten ausgesät waren, sind denn auch zu deren Abwehr nicht unthätig geblieben. Dabei wurde aber, den früher in ähnlichen Fallen beobachteten Grnndsäzen getreu, von allen Verkehrshemmnissen Umgang genommen. Für Sammlung des nothigen Matexials zu f..r..ern Vorkehren und Konsultation von Sachverständigen hatte das Departement von sich aus gesorgt. Gluklicherweise kamen wir nicht in den Fall, davon Gebrauch zu machen , da die Gesahr all.uählig verschwand. Bauern th^il.te uns am Schlusse des Jahres mit, dass es den Transport von Eholeraleiehen über die Landesgrenze verboten habe, und verlangte zu . seiner Beruhigung von der Schweiz eine ähnliche Mass^ahme .^ woraus wir erwiederten, wir werden ohne Zweifel zu einer solchen schreiten, sobald Anlass dazu vorhanden sei.

Einem Gesuche Frankreichs um Mittheilungen über die Einrichtung der schweizerischen Jrrenanstalten wurde entsprochen.

Aus den auf Begehren Aargau's augeordneten Konferenzen zur Er^ielung eines Konkordates über Verpflegung armer, ausser ihrem.

H e i m a t k a u t o n erkraukter Schweizer und über Beerdigung von solchen ist ein Entwurs hervorgegangen, der auf dem Grundsaze gegenZeitiger Rükvergütnng der Auslageu und aus einem dasür aufgestellten Tarife beruht, indem der von Bern vorgeschlagene Grundsaz, die Ang^horigen anderer Kantone einfach den eigenen gleichzustellen und demnach keine Rükvergütung vom Heimatkanton zu verlangen , in Minder-

heit blieb ^).

Der Konkord..tseutwurf unterliegt nun bis 1. Juli 1866 den Bei-

tritts^rklärungen der Kantone.

Was den Viehgesundheitsstand anbelangt, haben wir einer Einladung von der osterreichisehen Regierung ^ur Beschiknng der ll., in .Wien abgehaltenen Versammlung des internationalen tierärztlichen Kongresses dureh Abordnung des ^rn. Rudolf Z a n g g e r , Direktors der Thierar^.eischule in Zürich, entsprochen. An dieser Versan.mlung, welche die Verhandlungen des Kongresses in Hamburg sortite und vom

21. bisznm27. August dauerte, nahmen 180 Mitglieder und über 2l) andere

europäische Tierärzte Theil. Ansser der Schweiz und ^esterreieh waren

^ Siehe Bunde^bl..^ vom ..^ahr 18^5, Bd. III, S. 871.

.....^ ^

,^

,...

^

,...

^

^

^^ .. ^ ,

^,.

^.^ ^^

802 dabei vertreten: Baden, Bauern, Belgien, Dänemark, die Donaufürstenthümer, Frankreich, Grossbritannien, Hamburg, Hannover, beide Hessen, Holstein, Jtalien, Nassau, Norwegen, .Oldenburg, Bolen, Bortugal, Brenssen, Rom, Rnssland, Sachsen, Schweden, Serbien, die Türkei

und Württemberg. Die Versammlung sasste hauptsächlich die gegen die

Rinderpest und Hnndswuth und sür den Viehtransport auf Eisenbahnen und Schissen zu tretenden gemeinschaftlichen Massregeln und die zu einem gnten Währschaftsgese^e erforderlichen .Bestimmungen ins Auge, und liess ihre darüber gefassten Beschlüsse durch die österreichische Regierung den andern europäischen Regierungen zur Berüksichtiguug empfehlen. Jhren ^ ..ll. Zusammentritt will sie 1867 in Zürich abhalten.

Schon vorher haben wir in Betreff des Viehtransportes aus Eisenbahnen eine gesundheitspolizeiliche Verordnung erlassen ^). Sie stimmt in allen wesentlichen Bunden mit den Beschlüssen des thierärztliehen Kongresses überein ; ihre Vollziehung und Handhabung ist bisher auf k..ine Hindernisse geflossen. Auf eine durch die St. Gallische Kautousbehorde vermittelte Aufrage der Vereinigten Schweizerbahnen, welche ihre Viehtransportorduung mitgetheilt haben, erfolgte vom Departement aus die Erwiderung, dass sür Saugkälber oder solehe, die nicht über 6 Monate alt sind und aus dem Auslaude eingeführt werden , in Ermanglung eines Gesundheitsscheiues bei ihrem Uebergaug oder bei ihrer Ausladung eine thierärztliehe Untersuchung stattfinden müsse , analog der Vorschrift pou ^ 4 unserer Verordnung über Schmalvieh überhaupt^ es sei denn, dass die Eisenbahnverwaltuug zum Trausport vou solchen Kälbern einer besoudern, vou. übrigen Vieh getrennten Wagenabtheiluug stch bedient.

Euglaud und den Riederlanden, wo die Rinderpest unter dem Rindvieh grosse Verheerungen anrichtete, wurden aus Verlangen die einschlägigen eidgenossischen Berichte und gesezlichen Bestimmungen mitgetheilt, sowie auch auflas Gerü.ht hiu. dass die Rinderpest im T.^rol aufgebrochen sei,

ein Experte dorthin au .^rt und stelle gesehikt. Glüklicherweise stellte es sich bald heraus, dass die Ruhrseuehe mit der Rinderpest verwechselt worden ^sei, so dass Bauern und St. Gallen ihre Sperre gegen T^rol bald wieder aufhoben. Dem Ansuchen des dortigen Statthalters um

Mittheilung der schweizerischen thierärztlicheu Einrichtungen bezüglich der Studien, Besoldungen u. dgl. wurde eutsprocheu.

Die Kantoue Graubünden und Wallis habeu einer Beschwerde Jtalieus naeh erfolgtem genügendem Aus.oeis aus unsere Verwendung durch Aufhebuug ihrer Viehsperre Rechnung .getragen.

Von den bald da , bald dort in der Schweiz vereinzelt und vorübergehend z uni Vorsehein gekommeueu Viehseuchen sind uus nur die Maul- und Klauenseuche und die .^ungenseuche zur Kenntniss gebracht

^ Siehe eidg. ^esezsammlung. Bd. ^III, S. 403.

803 worden. Lettere erregte auch die Aufmerksamkeit Englands, dem alsdann ein ausführlicher und beruhigender Bericht Luzerns mitgetheilt wurde. Frankreich stand von seinen plozlich ergriffenen Vorsichtsmassregeln an der Baslergrenze sofort wieder ab, nachdem es sieh dureh thierärztliehe Untersuchung der dortigen Vieheinfuhr überzeugt hatte, dass von der Schweiz her für den Gesundheitszustand seines Viehes nichts zu besorgen sei. Von Bauern erhielten wir über dessen Massregeln gegen Einschleppung der Rinderpest aus Oesterreich , wo diese Seuche fortdauerte. beruhigende Ausschlüsse.

.^

.^n.te^an.t.^naIe ^enz^ nnlt. ..^e^ie.t.^e.^ll.tnis.e.

Der Stand der Dinge zwischen Appenzell A. Rh. und J. Rh.

ist unverändert geblieben. Der eidgenössische .Kommissär, Hr. Landammann Aepli in St. Gallen, war nämlich zu sehr mit Geschäften anderer Art überhäuft, als dass er so verwikelte Grenzftreitigkeiten zu einer vollständigen Losung hätte bringen konnen. Jndessen sind seine diesfälligen Arbeiten so weit vorgerükt, das.. er hosfen darf, in nicht zu serner Zeit zur Vollendung und Eingabe seines aussührliehen Gutachtens zu gelangen.

Was den Grenzstreit zwischen Bern und Wallis über die Gemmi und den .^.anetseh betrifft, so war von lezterm Kanton eine Beantwor-

tung des bernischen Klagmemorials in Aussieht gestellt. Wallis wurde

aber damit nicht fertig. Jm dortigen Archive kamen nämlich Urkunden zum Vorschein, die einen neuen Augenschein über die Grenzen der Wintereggalpen auf der Gemmi und nachher das Ansuchen von Wallis um Verabfolgnng einer Urkunde aus dem Bernerarchiv veranlassten. Lezterm, erst im November gestellten Bekehren ist von Bern durch unsere Vermittlung bereitwillig entsprochen worden.

Bunde.^ei.t.^e sn^ ^weke schweizerische^ ^esel.llschas.^n i^.n .^n..

nnd Zustande.

Dafür waren durch den Voranschlag ^r. 85,000 bewilligt. ^aehtragskredite sind keine dazu gekommen. Verausgabt wurden von jener Summe nur ^r. 83,9.^0. 78. ^ie vertheilen sich mit Rüksichl. aus die verschiedenen Vereine und deren Zweke , je nachdem dieselben im Jn- .

oder Auslande ihren Siz haben, wie folgt: A. J m J n l a n d e.

Der schw e i z e r i sche l a u d w i r t h s eh a s t l i eh e V e r e i n , u.it einem Bundesbeitrage von 14,000 ^r. bedacht, verwendete denselben grosstentheils für die im Oktober (18.-^22.) in Aarau abgehaltene schweizerische Vferdeausstellung. Diese zählte, nachdem am Einrükungstage eine Anzahl mit Erbfehlern oder wesentlichen Abnormitäten

804 behafteter Thiere zurükgewiesen w a r , l 61 Bserde (42 Hengste über 3 Jahre, ..).) Stuten über 2 Jahre und 20 Füllen), war also die grosste der bisher in der Schweiz stattgefundeneu derartigen Ausstellungen.

Alle drei schweizerischen Hauptraeen waren dabei vertreten : die Frei....

bergerraee mit 28 , die Erlenbacher mit 58 und die Schwier mit 52, sowie auch die ausländischen mit 10 ...^tüken. Mau war auf das Ergebniss um so mehr gespannt , als die für die Frage der Pferdezucht aufgestellte eidgeuossisehe landwirtschaftlich.. ^ommisfion dasselbe nebst dem Ergebuisse der heurigen allgemeinen Viehzählung für ihre Schlug berathungen zu benuzen sieh vorgenommen hatte und auch eine ähnliche militärische Kommission ihn. ihre besondere Aufmerksamkeit widmete.

Vollig beruhigend ist dasselbe nicht ausgefallen, sondern es bewog den schweizerischen landwirtschaftlichen Verein , welcher der Bundesbehorde den Bericht des Präsidenten des Preisgerichtes abschriftlich zukommen liess, zu dem Beschlusse , alle andern landwirthsehafttichen .Vereine der Schweiz, sowie auch deren Kavallerievereiue und thierarztlichen Vereine, zu gemeinsamem Vorgehen in der für die Landwirthschaft, das Wehrwesen und die Rationalokouomie des Vaterlandes wichtigen Angelegenheit ...incula-

den, damit möglichst allseitig die Mittel gesucht, berathen und festgestellt

werden , die geeignet sind , der schweizerischen Pferdezucht aufzuhelfen und sie auf die Hohe der jezlgen Anforderungen und der Bedürfnisse des Landes zu bringen. Allgemein und einstimmig sprach sieh dal.^i die Ueberzeugung ans , dass das angestrebte Ziel nur dann erreicht werden koune , wenn dabei die Buudesbehorden , die Kantonsregierungen und die Brivaten sich kräftig und ausdauernd die Hand reichen. Aus erfolgte Eiuladuug hat der Departementsvorsteher der Ausstellung beigewohnt.

Der erste Breis konnte, in Ermangelung eines desselben würdigen Zuchtheugstes, nicht ertheilt werden. Uebrigeus war die Ausstellung auch mit Kraftproben und nut Trabprobeu im Fahren und Reiten verbunden.

Die ...lusstellungskosten beliefen sieh ^auf 18,9^^ ^r., .oovon 8^20 ^r.

für Bränden und 10,460 Fr. für Einrichtung, Verwaltung, Reisen ^.

ausgegeben wurden. Zu ihrer Bestreitung verfügte der schweizerische laudwirthsehaftliehe Verein über 2630 ^r. Beitrag.. von den .Kantonsregiernngen , über einen Beitrag von 400 Fr. von der schweizerischen Rordostbahn und über 13,00^ ^r. Bundesbeitrag.

Außerdem verwendete ..er : für eine Breiss^hrist über Schafzucht (Gratifikationen au zwei Vrei.^ bewerber) .

.

.

.

.

.

. Fr. 150

für Fortsezung des pomologisehen Bilderwerkes

.

,,

1,200

,, schweizerische Obstbaustatistik .

.

.

.

, ,, verschiedenes Anderes .

.

.

.

.

.

was mit den für die Bserdeausstelluug aus dem Bundes^ beitrag verwendeten .

.

.

.

.

.

, ,,

200 335

zusammen ausmacht . ^

.

.

.

.

.

.

.,

13,008

. F r . 14,893

805 Troz dieser bedeutenden Ausgabe verblieb dem schweizerischen landwirthschastlichen Verein noch ein Aktivsaldo von 33.^2 ^ranken.

Zu der Ausgabe von 1200 Fr. für das pomologische Bilder.^erk wurde der genannte Verein durch ökonomisches Unglük des ersten Verlegers genothigt, indem dessen Raehfolger sich nicht dazu verstehen konnte, die ^ortsezung zum Subskriptionspreise ^u liesern. Uebrigeus widmete der schweizerische landwirthschastl.iche Verein seine Aufmerksamkeit insbesondere einer vom schweizerischen Bieuenzucht^erein zu Rapperschw^l (Kts. St. fallen) veranstalteten Ausstellung und der ^ortsezuug der schweizerischen Bienenzuchtstatistik ; feruer, und zwar in Uebereinftimmung mit dem schweizerischen Wein- und Obftbauvereiu, der Abschaffung des Ohmgeldes und den beim Handelsvertrag mit dem deutsehen ^ollverein für die landwirthschastlich.. Ausfuhr zu erzielenden Erleichterungen, wofür eine den Bundesbehord..... einzureichende Vorstellung beschlossen wurde.

Jm Weiteru wurde der Kredit für Laudwirthschast in Anspruch genommen bei Anlass einer Abordnuug nach A m s t e r d a m an die vom 5.-12. April stattgesnndene internationale Hortikulturausstelluug, nebst dem damit verbundenen botanischen Kongresse, und nach Koln an die internationale l a u d w i r t h s e h a s t l i e h e A u s s t e l l u n g vo.m 2. Juni bis 2. Juli , nachdem die betreffenden Landesregierungen die Schweiz dazu einladen und für den Besuch jeder dieser Ausstellungen Fachmänner sich anerboten hatten , die nur einen Beitrag zur Bestreitung der Reisekosten verlangten. Herrn Dr. E. F. Meißner, Professor und Direktor der botanischen Anstalt in Basel , wurde ein solcher von 250 ^ranken für die Reise nach Amsterdam verabfolgt, und sein Bericht im

.Bn..de...blatte (Jahrgang 18^5, 1ll, 581-^598) verofseutlicht. Ebenso

erhielt Herr A. v. W e l l e n b e r g . . ^iegler in Bern surfen Besuch der Ausstellung in Koln, an der auch einige Aussteller aus der Schweiz,

jedoch mit geringen. Erfolg , sich betheiligten , einen Beitrag von 250

Franken. Sein Berieht darüber ist besonders im Druk erschienen uud vertheilt worden , was eine Ausgabe von 500 Franken sür Druk^ und Buehbiuderarbeit erforderte.

Am .^chlusse des Jahres entsprachen wir ^u Gunsten der schwererischen Laudwirthsehast noch einer Einladung der franzosischen Regierung zur Beschikung eiuer in Varis auf deu 18.^2l. Dezember veranstaltete.. internatioualen K a s e a u s s t e l l u n g , indem wir den Ausstellung lustigen durch das Bundesblatt da.vou Knude gaben uud ihnen ^rogramme verabfolgen liessen, sowie auch in der Verson des Herrn Grossrath J. G o t t l i e b Karlen in Erlenbach einen Vreisriehter dorthin abordneten. Raeh dessen vorlaufigem Bericht über diese bloss zwei Monate vorher angezeigte Ausstellung war dieselbe allerdings auch von niederindischen , englischen , dänischen uud italienischen Abgeordneten , von schweizerischen Ausstellern aber wenig besucht, zudem mangelhaft eiugeriehtet.

Der daherige geringe Erfolg sür die Schweiz gab indessen namentlich

806 im Kanton Bern den Anlass , die bisherige Käsebereitung einer grimdlichen Untersuchung ^u unterwerfen , was sich seither insbesondere die sogenannte ökonomische Gesellschaft zur Ausgabe gemacht hat.

Der s c h w e i z e r i s c h e a l p w i r t h s c h a s t l i c h e V e r e i n hatte zur Zeit, wo er uns seinen Jahresbericht erstattete, seine Rechnung über das Jahr 1865 noch nicht vollständig abgeschlossen. Rach dem damaligen Stand der Dinge wird sie wahrscheinlich ein Defizit von ungefähr 300 Fr. ergeben. Den Buudesbeitrag von Fr. 3000 und seine .übrigen Einnahmen (Fr. 1795 Uebertrag aus dem Jahre 1864, ein Brivatgescheuk von Fr. 100 und die ^u 5 Fr. angesehen Beiträge seiner eirea 221 Mitglieder) hat er den Haftsummen nach verwendet, wie

s^t .

1) für Vrämien von 100-^200 Fr. an die Alpbesser Anbert und Rochat in Brafsus (Waadt) und Gebrüder Tschirki im Weisstannenthal, Kts. St. Gallen, zusammen . . . . Fr.

2) für Einfriedung von 5 Versuchsstationen, worunter 2 neue , nämlich die Tunetschalp

450. -^

. (4500 Fuss über dem Meere) und Riedalp (6500 Fuss über dem Meer)^u Morell im Wallis

.

.

.

.

.

.

.

.

.

3) für Düngstoffe der Versuchsstationen

.

.

,,

139.

. .

,,

382. 95

,.

407. 45

,,

1770. -^

..

1753. 17

4) für geologische Untersuchungen auf 6 Alpen (Emburnez b.ei Marchairuz, La Lande bei Brassus , Kuhweid am Riesen , Tunetsehalp und

Riedalp) an 2 Geologen . . . . . .

5) fürchemischeUntersuchungen an 4 Ehemiker 6) sür Reisen : Erforschung des Jura in praktischer und wissenschaftlicher Beziehung und andere

Abordnungeu, an 5 Delegirte

. . . .

-

7) Honorare für zwei im gedrnkten Jahresbericht erschienene Arbeiten eines Geologen und eines Thierar^tes

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,,

8) sür Drnksachen und Drukarbeiten . . . ,, 9) für Versehiedens : Entschädigung der Vorstandsmitglieder für jungen, Frankaturen u.dgl., noch nicht endgültig abgeschlossen, eire.a . . ,,

200.

-

434. 52 410. 82

zusammen eirka ^r. 5947. 91 Der in. Druk erschienene Jahresbericht des schweizerisehen alpwirth-

schaftlichen Vereins ist sehr reichhaltig ausgefallen . er enthält 20 versehiedene Berichte nnd Abhandluugen.

^

807 Die landwixthschastliche Gesellschaft der romanischen S eh w e i z , mit einem Bundesbeitrag von Fr. 2000 unterstüzt , hat verwendet :

1) sür ihre Vierteljahrsschrift ,,Le .Ionrna^ . Fr. 1534. 2) ,, ihre Wochenschrift ,,Le C.^v.uen.^ . ,, 500. -

3) ,, Verbreitung einer französischen Ueberse^ung des laudwirthschastliehen Lesebuches von ^r.

Tschudi und der Flugsehrist von Direktor Ro- ^ mer über Futtermangel . . . . . . .

,,

200.

-

zusammen ^r. 2234. Jm Uebrigen sezte sie einen Breis pon 200 Fr. und einen Rahepreis von 100 Fr. sür Losung der Frage ans, ob unter gegenwärtigen Umständen, namentlich mit Rüksicht auf die eingesührten Eisenbahnen, der Getreidebau zu beschränken und der Futterbau auszudehnen sei.

Ferner se..te sie eine Kommission für gehorige Klassifikation der Obstarten

nieder. Endlich nahm sie auf Einladung der A^oie-Gesellschaft Theil au deren landwirtschaftlicher Ausstellung im September .zu Vrnutrut, wob^.i sie besonders die Ausstellung von Trabpserdeu begünstigte und mehrere Medaillen und einen Becher von Silber verabreichte.

Der s c h w e i z e r i s c h e ^ o r s t v e r e i n hat le^es Jahr zum ersten Male einen Bundesbeitrag bezogen. Er verdankt diese Berüksichtigung seiuem Beschlusse vom 30. August 1864, eine Vermehrung des Waldareali im^ochgebirge und eine normale Ausforstung der .Quelleng e b i e t e nach Kräften zu fordern, einerseits durch Anregung, Einleitung und Unterstüzung von Unternehmungen, die diesem seinem Zwek entsprechen, andererseits durch Belehrung in Schrift und Wort. Unzweifelhaft hat der genannte Verein ein weitläufiges Versuchsfeld vor sich und aus demselben mit grosseu technischen und ökonomischen Schwierigkeiten zu känipfen. ......ach seiner Berechnung belaufen sich die Kosteu der Ausforstung einer J..chart durchschnittlich auf wenigstens 80 ^r. und, wenn

dabei .^chu^bauten uothwendig stud, auf 150-^200 ^r. Wegen des

laugsamen Wuchses im Hochgebirg tritt der Ertrag davon erst in 120 bis 140 Jahren und wegen der Schwierigkeit des Transportes nur ein geringer ^ettoerlos davon ein. Der grosste sofortige Ru.^eu solcher .^iusforstungen kommt nicht den Aelplern zu , die ihre Weiden ...inschxänken müssen, sondern den Bessern tiefer gelegener Güter, die vorher den verheerendsteu Ueberschweu.mungeu und ^erstorungeu ausgesät waren.

Daraus ^og nian den .^chluss, dass in Er^uauglung des gewohnlichen Antriebes kostspieliger Untexnehniungen , der unmittelbaren Aussicht aus Gewinn, den betreffenden Aelpleru durch Aufbietung aller mitiut..ressirten Kräfte müsse entgegen gekon.men werden, und dass dies mit sichln Erfolg nur durch Ausdehnung der Mitwirkung auf die weitesten Kreise des Gemeinwesens geschehen konne, wobei der Bund ^ur Eiusührnng

B^ndesl^lalt Jahrg. X^III. Bd. I.

64

808 einer praktischen Schule mit gutem Beispiel voranzugehen habe.

Wir haben die Verabsolguug des im Voranschlag sur 1865 ausgesehen Buu-

desbeitrages von Fr. 10,000 an folgende Bedingungen geknüpft :

1) dass die Kantone. in denen solche Arbeiten vorzunehmen sind, keinen geringern Beitrag leisten , sei es unmittelbar aus der betreffenden Kantonskasse, sei es mittelbar durch Erwirkung anderweitiger ^uschüsse von ..Gemeinden, Korporationen oder Brivaten.^ 2) dass für die auszuführenden Aussorstungs- und V^rbauungspläue jeweilen die Genehmigung unsers Departement^ des Jnnern eingeholt werde , 3) dass die Vorftudieu und die Leitung der Arbeiten vom ständigen Komite des schweizerischen Forstvereins besorgt und von demselben über

die planmässige Aussührung am Ende des Jahres Rechnung abgelegt und Bericht erstattet werde ,

Wenn der gedachte Verein bei der Vorsteht , mit welcher er zu Werke ging, nur laugsam vorrükte, so hat er doch für die Fr. 8700, die er aus der Buudeskasse bezog , obigen Bediugungen entsprochen. Er verwendete diese Summe, wie folgt.

^r. Rp.

1 ) Für Vorstudien .

.

.

.

.

.

.

2) Für Verbauung und Aufsorstuug der Brieu^erwildbäche 3^ ,, ,, ,, ., des Wildbaehes von .

.

.

.

.

.

r i n s

4) ,.

,,

.

.

1,200.

-

5) Für eine, die Waldbesi^er belehrende Drnkschrift und deren Uebersezuug .

.

.

.

.

.

1,500. -^

.

des Trübbaches

.

2,000. -

.

,,

3,000. -.

.

6 ) Kassarestau^

,,

.).)5. 1 0

.

.

.

.

.

4 .

zusammen ^.r. 8,700.

.)0

-

Ueber die ^Art und Weise, wie das ständige Komite des schwereriseheu ^orstvereius vorgiug, entnimmt man seinem Jahresberichte ^olgendes: Nachdem es sämmtliehen Kantonsregierungen eine in 600 deutsehen und 300 franzosischen. Exemplaren zum ^ruk beforderte Druksehrift über deu Gegenstand (Besehluss über Wiederbewaldung sammt diesfälliger Eiugabe au den Bundesrath und Vereinsstatuteu) mitgetheilt hatte, liess es Vlaukopien aus den ^riginalblattern des schweizerischen topo^ graphischen Atlasses anfertigen und von jedem ..^lane ungef.ihr 5 Ex^eu^ plare aus photographisehem Wege abziehen, wodurch es auf mogliehst

billige Art zu ...^ituationspläuen der Regengebiete von Wildbächeu ge-

langte. Solche Bläue, die ein ziemlich getreues Bild von deu geographischeu und hhdrographiseheu Gebietsverhältnissen und dem Arealbestand des Waldreviers geben , genügen in vielen fällen zur Ausführung der

809 vorzunehmenden Arbeiten ; in andern erfordern sie allerdings eine V..r-

vollftändignng durch Längenprofile und einzelne ^pezialpläue. Wiewohl das romite der Ansicht ist, dass die Jnitiative und seine Hilfe vorzüglieh in denjenigen Kantonen noth thue, welche noch keine geordnete Forstverwaltung und kein technisch gebildetes Forstpersonal besten, glaubte es doch im Anfang zur Sicherung des Erfolges seiner ersten Tätigkeit von diesem Grundsa^e abgehen und mit weniger schwierigen Unternehmungen beginnen zu dürfen , für welche bereits einige Vorstudien vorhanden waren. Von diesen Erwägungen geleitet bahnte es von sich aus die Unternehmungen an der Sionue in Wall.s. an den Brienzer ^Wildbächeu im Kanton B^.rn, im Tavetseh und am Furnerbach iu GrauBünden an. Für andere Unternehmen, für welche es ebenfalls Situationsplane anfertigen liess, ergriffen die betreffenden Kantonsregierungen oder Gemeinden die Jnitiative, als. sur die Unternehmungen am Trübbach (Kts. St. Gallen), des Aabäehleins und Guppenruuses bei Sehwanden (Glarus), in Trins und Valeava (Graubünden), und in Eagiallo, Eampestro und Lopagno (Hessin).

Hat sich das Ko^.ite grundsäzlich sür ein Unternehmen ausgesprochen, so s.^t es die Regierung des betreffenden Kantons davon in K..unt..iss, und ersucht dieselbe: 1. um Eingabe eines ...iulas.licheu Berichtes: a) über die geographischen, hydrographischen und forstlichen

Verhältnisse, und

b^. über deren Uebelstände .

2. um Ausarbeitung eines Aussühruugsprogrammes, a) die nothwendigen Arbeiten zur Hebung der (^icherungsbauteu und Aufsorstuugen) , b) den Voranschlag der Kosten ; .^ die Vertheilung der Arbeiten und Kosteu ans Jahr^ d^ die nothigen Bestimmungen über Leitung der e) allfällig erforderliche sichernde Bestimmungen

enthaltend: Uebelstände

die nächsten Arbeiten ; gegen Ver-

wüstungen (verderbliehen Weidgang, Abholungen n. dgl.),

3. um ^chlussnahme der betreffenden Gemeinden , Korporationen oder Vrivateu, dass sie sich zur Ausführung des Unternehmens nach Vrograuem anheischig machen ; und 4. um Zustcherung eines wenigstens eb^.n so hohen Beitrages zur.

Bestreitung der Kosten, wie derjenige von. Forstvexein.

^ind die Vorarbeiten demg.^n^ss zum Absolusse gelangt, so erfolgt die Sehlussuahme des Komitees uber dessen Beitrag und die Vorlage ans Departement des Jnnern. ^as Konnte , von dem Gxun.dsaze ausgehend, dass mit V.^rbauung der Runsen eine rationelle Aufforstung des

Regengebietes stattfinde und sicher gestellt .verde, bemisst seinen Beitrag

810 nach dem Umfange der Aufsorstnug und nach der Trosse der damit verbundenen Schwierigkeiten. Für Sicherungsbauten an den unterhalb der Ausforstuugsgebiete gelegenen Gütern leistet es keine Beiträge.

Mit dem Bau der Thalsperren wird oben begonnen und bachabwarts sortgefahren , mit den Schaalenbauten, den Bachräumungen und Steinwürsen ...erfährt es umgekehrt. Mit der Aufforstung wird im Ouellengebiet begonnen und dieselbe an den Schutthalden nach Massgabe der fortschreitenden Sicherungen fortgesezt.

..^as Unternehmen der Verbauung und Aufforstung der Brieuzerwildbäche ist , so weit es den schweizerischen ^orstverein angeht , au^ 89,000 ^r. veranschlagt, und wenn der Forstverein fortfährt, jährlich ^ daran beantragen, wie lentes Jahr, in 10 Jahren ausgeführt, da der Kauton Bern zu ^ und die Gemeinden Brieuz , Schwanden und Hosstetten zu ^ sieh anheischig gemacht haben. ...^ie unmittelbare Leitung der dortigen Arbeiten ist dem Kreisobersorster des Berneroberlandes und Hrn. Jngenieur Rohr übertragen.

Während das Regengebiet der Brienzerwildbäche 6047 Jncharten umsasst, handelt es sich beim Wildbache von Trins im Bündneroberland nur um rationelle Aufforstung eines , zwar sehr steilen , Bergabhanges pon ungefähr 40 Jucharteu zum Schule der Strasse und der unterhalb gelegenen Güter vor Steinschlagen. dieses Unternehmen ist auf 3800 Fr. veranschlagt, uud die Gemeiude Trins und die Regierung von Graubünden tragen das Jhrige dazu bei, dass es unter der Leitung des .^antonssorstinspektorates im Jahr 1866 vollendet wird.

^as aus 36,500 ^r. veranschlagte Unternehmen au dem Trübbach , dem schlimmsten Wildbaehe des Kantons St. Gallen , erfordert Thalsperren in der Alp Labrin, Entwässerung der Berglehnen uud ausehnliehe Aussorstungeu, bei deren Kosteu sich der Forstperein, gleich der ^t. Gallischen Staatskasse, mit eiuem Gesammtbeitrage von 4000 ^r.

betheiliget, während von deu übrigen 28,^00 Fr. 20,000 ^r. die Gemeinde Wartau, 7500 ^r. die Eisenbahngesellsehast und 500 ^r. das Unternehmen der Rheiukorrektiou übernimmt. ^er Forstverein hat also für das in Ausführung begriffene Unternehmen am Trübbache die .^älfte des von ihm zugesicherten Beitrages verabfolgt.

Für ^die andern in Aussicht geuommeuen Unternehmen konnten im ersten Jahre die Vorarbeiten nicht zur Vollendung gebracht werden, oder es fehlten von ...^eite der betretenden Gemeinden^ die nothigen Znsieherungeu. Es sind daher vom Gesammtkredil. von 10,000 Fx. 1300 unverwendet geblieben.

.^ie Schrift für die Waldbesi^er, von Hrn. ^rosessor ^ a n d o l t in Zürich verfasst, ist unter der Bresse.

^ie mit 3000 Fr. unterstüzte a l l g e m e i n e g e s eh i eh t f o r-

s eh e n d e G e s e l l s eh a s t d e r S eh w e i z hat ihr schweizerisches U

811 kundenregister fortgesezt, von dem nunmehr das 3. Heft, enthaltend den Zettraunt von ..)05-^1109 und bis zur ^. 1546 reichend, erschienen ist. ferner hat sie ihre Vierteljahrsschrist Anzeige... sür schweizerische Geschichte und Alterthumskunde^ herausgegeben , den .^.V. Band ihres Jahrbuches ., Archiv^, sowie auch die Ehronik des .^.uthi.^ Neohur.^ ^ensis unter die Bresse gebracht und an einem Verzeiehniss der gesammten schweizerischen Literatur von 1846-^1865 zur Vervollständigung einer frühern derartigen Uebersicht im Anschluß an Emanuel Halles Bibliographie eifrig gearbeitet.

^ Die g e schi ch t s o r sche n d e G e s e l l s eh a s t d e x r o m a n is eh e n S ch w e i z , mit einen. Beitrage von 800 Fr. unterste , hat den ^^.. Band ihrer ^Mémoires el Do.^iment^ herausgegeben und ei-

neu Theil des .^.^l. und ..^.^ll. Bandes, nämlich Dekan Bridas Wor-

texbuch des Batois der romanischen Schweiz und Bros. Hisel.^s Eartularium von Gr.^er^, unter der Bresse.

Vom h i s t o r i s c h e n V e r e i n d e r V . ^ r t e .Luzern , Uri, Schw.^z. Unterwalden und Zug, der mit ^.00 ^r. untersti^t wurde, ist .

der .^^l. Band seines ,,Geschi..htsfreuudes^, ein reichhaltiges Register

der ersten 20 Bände, erschienen und die Sammlung antiquarischer Gegenstände durch Ankauf einiger, am Westende des Sempachersee^ hervorgegrabener Fundstttke permehrt worden, von denen die aus der obern Erdschichte der sogen. Bro.^e^Beriode und die ans der untern der Beriode der Bfahlbauten angehoren.

Die s eh w e i z e r i s eh e g e o l o g i sche k o m m i s s i o n hat die ihr verabfolgten 5000 ^r. in uachstehender Weise zur ^ortsezuug ihrer Arbeiten sür Herausgabe einer grossen geologisch^.u Karte der Schweiz benuzt.

Hr. Bros. .... h e o b a l d fezte die Ausnahme des .^. Blattes bis an die Adda sort und vollendete sie, woraus er die Ausnahme des ^lV.

Blattes im Vorderrheinthal begann.

Hr. v. F x i t s e h , Dozent am eidgenossischeu Bol^techniku..., verwendete den grossten Theil des Sommers auf die geologische Untersuchung d^.s Gottl^ards, wofür er keine Reiseentschädigung, sonderu bloss

Eopien der eidgenossis.l^en topographischen Ausnahn.e im 50,000stel Mass-

stab erhielt. Die Uul.erstüzung, welche er und Herr Theobald den von der italienischen Regierung zur Untersnchung der Alpenpässe abgeordneten Geologen geleistet haben, ist von diesen in ihrem amtlichen Berichte^ rühmend hervorgehoben worden.

Unter denselben Bedingungen, wie H^.rr v. Fritsch, hat Herr S t u ^, im ^ürcher - und ^chasfhauser - Jura , Herr E d m u n d v. F e l l e n b e r g in den nordlichen Walliseralpen und Herr Bfarrer J s ch e r im obern ^immenthat für die schweizerische geologische Komn.ission gearbeitet..

8l2

Herr M ü l l e r aus Basel sezte seine Ausnahme des Maderanerthales sort ; eben so Herr G i l l i e r o n seine Untersuchung und ^..lus nahme des ins .^.ll. Blatt fallenden Theiles der Freibnrgeralpe... Herr K a u f m a n n vollendete die Ausnahme des Vlll. Blattes bis an den im Kanton Bern liegenden Theil. Mit Vollenduug des lll. Blattes waren die Herren M ... s eh und S t u l z beschäftigt^ da sie aber diese ihre Arbeit erst gegen Ende des Jahres an die Lithographie ablieferten, so konnte die Herausgabe des geologisch kolorirten lll. Blattes im gleichen Jahre nicht mehr erzielt werden. Die ^olge davon ist ein U^ers.huss der Einnahmen über die Ausgaben der Kommission als Uebertrag vom ^ Jahr 1865 auf 1866. Dieselben gestalteten sich nämlich, wie folgt:

Einnahmen : Rechnungssaldo des Kassiers für 1864 Bu..desbeitrag für 1865 . . .

. 875. 10 . 5,000. ^-.

.^r.

^ins von der Spar- und Leihkasse .

verkaufte Exemplare der 2. Lieferung

.

.

^p.

18.). 60 413. 50

zusammen 6,478. 20 Ausgaben :

an 5 Geologen sür Reisen, per Tag 12 Fr.

(bei 1 für die Jahre 1864 und 1865) 2,750. -.

sür chromatische Lithographie des.^.. Blattes in Winterthur .

.

.

.

au das eidgenössische topographische Bür^au

....53. 90

für 40.) E^mplare des lll. Blattes .

für Kopien und Karten

sür Vorti und Scheine

.

.

.

.

.

.

.

.

185. 15 .

.

20l. 50

7. 40

zusammen 4,097. 95

Aktivsaldo s ü r 1866 .

.

.

. . 2,380. 2 5 wie obeu 6,478. 20

Die schw e i z e r i s eh e m e t e o r o l o g i sche K o m m i s s i hat für die ^ortsezung ihres ^Werkes im Jahre 1865 etwas mehr als den erhaltenen Bundesbeitrag von 11,000 ^r. verwendet, indem sie auch noch einen Eassasoldo vom Jahre 1864 in Anspruch nahm. Als sie es seinerzeit wagte , auf die freiwillige , uubezahlte Mitwirkung von 86 Privatpersonen ein umfassendes Beobaehtungss^stem, wie unser ber^iges Land es perlangt, zu gründen , wurden pon auswärts vielerlei Zweifel gegen das Gelingen erhoben, und sie selbst erwartete, bald eine grosse Zahl Desertionen eintreten zu seheu. Eine bereits zweijährige

Ersahrung hat diese Befürchtungen vollständig widerlegt. ^ormlich im

Stich gelassen wurde die Kommission nnr von 3 Stationen, von Saaneu, Grimsel und Loearno. Erstere wurde nach dem ähnlich gelegenen .Grindelwald verlegt ; die zweite musste , troz ihrer Wichtigkeit , wegen

813 Untauglichkeit der Beobachter ausgegeben werden ; Loearno soll Beobachter wechseln. Etwa 9 andere Stationen sind durch den Tod oder die Versezung des Beobachters erledigt worden ; sofort fanden sieh aber andere tüchtige Männer, welche die entstandenen Lüken ausfüllten, ohne dass der Gang der Beobachtungen irgend welche Unterbrechung erlitt.

Von verschiedeneu Seiten wurde die Kommission angegangen, neue Stationen zu errichten. allein bei dem Umfange, den das Unternehmen schon hatte , liess sie sich nur in den wenigen Fällen darauf ein , wo es sich um meteorologisch wichtige Bunkte handelte und die ganze oder wenigstens theilweise Uebernahme der Jnstrumente und anderer Kosten zugesichert wurde. Dies war für 3 Stationen der Fall : l) sür eine hohe Jurastation, die Anfangs in Eombe^Varin errichtet, später nach .^es Vonts verlegt wurde uud theilweise von Herrn Brosessor D e s o x in ^euenburg bezahlt wird .^ 2) für eine Station in Valsainte , in den ^reiburgerVoralpen, wo das Kloster die Jnstrumente zu übernehmen sich erbot ; 3) sür St. Theodul im Wallis , die hoehfte Station , die der bekannte Gletschersorscher Dollfuss- Ausset sür ein Jahr aus seine Kosten errichtet hat. Diese lettere Station , aus der eine feste Steinhütte gebaut uud mit allem Rothigen ausgestattet wurde, um 3 Beobachter ein ganzes Jahr lang zu beherbergen , ist von allen weitaus die merkwürdigste und wichtigste . denn sie ragt in eine Luftschicht empor , aus der man, mit Ausnahme des berühmten 14tägigen Ausenthaltes von Sausisure aus dem Eol du Geant, gar keine Beobachtungen besizt. Dte Be^ Pachtungen auf dem ^t. Tl..eodul sind für 3 Monate des Jahres l 8^5 bereits geliefert und versprechen das Beste. Wenn auch das Verdienst der Gründung dieser Station ganz aus Herrn Dollsuss fällt , der sür

dieselbe ein Opfer von 10,000-12,000 Fx. nicht gescheut hat, so sehäzt sich die Kommission nichts desto weniger glüklich, dass sie dadurch in den Stand gesezt wurde, die Stufenleiter ihres Systems nach der Hohe hin zu vervollständigen.

Das Rez meteorologischer Beobachtungen besteht demnach gegenwärtig aus 88 Stationeu. ^ davon gehen gut. Auf der grossen Mehrzahl wird mit musterhafter Pünktlichkeit beobachtet ; auf vielen besorgt überdies der Beobachter die Reduktionen, und wohl die ^älfte hat Hand geboten.

an einem festgesezteu Tage während 24 ..Stunden stündliche Auszeichuungen zu machen. Die Kommission versichert, dass in andern Ländern mit besoldeten Angestellten nicht genauer gearbeitet werde , als es von ihrem unbesoldeten Dienstpersonal (geistlichen, Lehrern, Aer^ten , Apothekern, Uhrenmachern , Wirthen u. s. w.) geschehe , was ihr so recht als eine Frucht des schweizerischen republikanische. Lebeus erscheint, das einerseits Bildung und Einsicht in alle Kreise verbreitet und andererseits ^u Allen. Hand bietet, was im Juteresse und zur Ehre des Gesammtvaterlandes unternommen wird. Der Anklang , den das Unternehmen

814

im Jn- und Ausland gefunden, beweist zugleich, dass es zeitgemass und erwartet war, denn die Schweiz war neben den meisten andern Ländern Europas zurükgeblieben, in denen seit Jahren von Staats wegen meteorologisehe Beobachtungen angestellt werden. obgleich daxin keines derselben , der Lage und Beschaffenheit nach , an Wichtigkeit unserm Gel.urgslande gleich kommt.

Jm Gang der Beobachtungen ist während des Jahres keine Veränderung eingetreten , doch hat es die Kommission uothig erachtet, sämmtliche Stationen durch einen Experten in Augenschein nehmen zu lassen, um den Znstand der Jnstrnmente zu prüfen und deren Korrektionen durch Vergleiehung mit Rormalinstrumeuten zu ermitteln. Dieses weit-

läufige Geschäft , das der Gleichförmigkeit willen von einer und der-

selben ^erson durchgeführt werden musste , hat der Assistent der polptechnischen Sternwarte, Herr W e i l e u m a u n , übernommen, der in 2 Herbstmonaten bereits 45 Stationen besuchte, der Besuch der übrigen ist dem laufenden Jahre vorbehalten.

Ein regelmäßig geführt^ Tagbuch des Jnspektors gibt Rechenschaft von der Beschaffenheit jeder Station und von den aufstellten ..^ergleichungen , so dass der wissenschastliche Werth der Beobachtungen auch in dieser Beziehung gesichert ist.

Der Druk der Beobachtnngstabellen hatte seineu regelmäßigen Fortgang. Bis und mit dem Monat Oktober 1865 ist er vollendet.

Das Sammeln aus sämmtliehen Stationen , die lauge und mühsame Berechnnug und Reduktion, eudlich der sehr umfangreiche Druk machen es unmöglich, ein Heft früher, als mit einer Verspätung von 5-.6 Monaten erscheinen zu lassen. Die täglichen Aufzeichnungen gehen iudessen aus die maunigfachste Weise in die Tagesblätter über. Die Arbeit des meteorologischen Zenl.ralbüreaus in Zürich bei der Sternwarte des eidgenossisehen Bol^t..chnikums ist eine weit bedeuteter.. , als man bei oberflächlichem Anblik der Tabellen vex.nuthen mag^ sie wird unter der konsequenten Leitung des Herrn Professor W o l f mit grosser Genauigkeit und Sicherheit durchgeführt. Ju der Regel waren das ganze Jahr hindurch 2 Rechner, bisweilen 3, meistens aus den altern Lehramtskandidaten des Polytechnikums gezogen, denen das Geschäft zu

wissenschaftlicher Uebung diente, in Tätigkeit. Seit der im frühern

Geschäftsbericht angezeigten Aushebung der Unterscheidung zwischen vollständigen und sehr reduzirteu Angaben und der Einführung eines , alle wiehtigeru Angaben der Stationen euthaltenden Drukes ist iu der Einrichtung der Tabellen keine Aenderung eingetreten. Jn besonderer Vollständigkeit werden die 3 zweistündlich registrirenden Stationen, nämlich ^implon, .^t. Bernhard und Gens, dann die selbstregistrirende ^tat^iou

Bern, endlich, ihrer Wichtigkeit willen, die ^.oehstation St. Theodul in der Sammlung ausgeführt.

815 Was die Verbreitung der Tabellen (Monathefte) betrifft, so wurde an jeden Beobachter in Anerkennung seiner Leistungen, sowie an jede .^antonsregierung ein Exemplar unmittelbar abgeliefert , während uns jeweileu 15 Exemplare für die Zentral- und Departementsbibliothek und zur Benuzung für literarischen Austausch mit andern Staaten und gelehrten Anstalten zur Verfügung gestellt wurden. Den Austausch mit meteorologischen Zentralstationen anderer Länder besorgt die .kommission vou sich aus , wodurch sie allmälig zu einem in der ..Schweiz noch fehlenden meteorologischen Archiv zu gelangen hofft. Ein halbes duzend Exemplare wird an einige berühmte Meteorologen verschenkt , wodurch deren Publikationen der schweizerischen Kommission ebensalls gesichert sind. 65 Exemplare wurden von ihr gegen Bezahlung an Brivaten und Kantonsbehorden verabfolgt.

Die schweizerische meteorologische Kommission hat laut ihrer 1865er Jahresrechnung e i n g e n o m m e n : vermittelst eines Kassasaldos von 555.) Fr. 36 Rp.

und des Buudesbeitrages von 1l ,000 Fr. .

ausgegeben . . . .

. .

.

Fr. 16,55.). 36.

,, 11,767. 61.

so dass ihr ein Kassasaldo von ^r. 4,791. 75.

verblieb, der zunächst ^ur Dekung der Kosten rükständiger Bereehnungsund Drukarbeiteu bestimmt ist. Die hauptsächlichen Ausgaben waren 6283 Fr. 85 Rp. Drukkosten , 25I0 Fr. Honorar an 4 verschiedene Rechner, t 247 Fr. 70 Rp. für die Jnspektionsreisen des Herrn Weilen mann, ^)37 ^r. 88 Rp. an die mechanische Werkstätte von Hermann und Studer in Bern und 788 Fr. 18 Rp. sur verschiedenes Anderes.

Wir glaubten , uns über die Arbeiten dieser Kommission etwas einlasslicher aussprechen zu solleu, weil dieselben nunmehr auf dem Hohepunkt ihrer Eutwikluug augelangt sind.

Für die s eh w e i z e r i s eh e h ^ d r o m e t r i s eh e K o m m i s s i o n war im Jahr l 865 kein Kredit vorhanden. Uebrigens erlitt ihr Bestand eine Aendernng und ihre Arbeiten, die erst im Jahr 1866 wieder ausgeuou.meu wurden, gingen von da an, in so weit sie von Bnndesbeiträgen abhangen, in den Gesehäftskreis des Bauwesens über, das ohnehin die im Jnteresse der Eidgenossenschaft liegenden ^egelbeobachtnngen besorgt.

Ausser einer geologiseheu, meteorologischen und h.^drometrischen Kommission ist von der schweizerischen natursorschenden Gesellschast bekanntlieh auch eine g e o d ä t i s eh e K o m m i s s i o n sür die mitteleuropäische

Gradmessung ausgestellt , die seit 1863^ an ihrem Werke ist. Dieses

wurde im abgewichenen Jahre wieder um ein gutes Stük weiter gefordert. Einerseits^ ist durch Herrn Oberiugenieur Dealer mit Hülse von Herrn H. L'Hardi, s. .^. Ehes des eidgenossisehen topographi-

8l 6 scheu Bureau^ in Genf, troz mancher Hindernisse ein erheblicher Theil der neuen Triangulation ausgeführt worden ; andererseits haben unter der Leitung der Herren Kommissionsmitglieder Hirsch und B la n ta m o u r zwei iüugere^Jugeuieure (die Herren B e n z und S eh on holzer) das dem sehweizerischeu Hohennez zur Grundlage dienende Nivellement begonnen, und überdies hat Herr B l a n t a m o u r eine lange Reihe von Bendelbeobachtungen aus der Sternwarte in Gens nahezu znm. Ab..

schlösse gebracht.

Was die erwähnten Triangulationen insbesondere anbelangt, hatten die damit beaustragten Jngenieure, wie es Triaugulatoren nun einmal beschiedeu ist, vielfach mit Ungnust der Witterung, Zerstor^ng vou Signalen und almlichen Unbilden zu kämpfen. Sie arbeiteten in bestem Einvernehmen , wozu ihr auf dem Weissenftein gemachter gemeinsamer längerer Aufenthalt nicht wenig beitrug, indem sie dort mit beidseitigen Jnitrumenten vergleichende Beobachtungen anstellten und die weiter erforderlichen Verständigungen trafen. Herr .^enzler , der sich , wegen seiner nicht mehr grosse Strapazen erlaubenden Gesundheit , die niedxigern Stationen vorbehalten hatte, war im Ganzen 104 Tage in. Feld.

Er absolvirte ganz oder theilweise die Stationen ^eldberg , Rothifluh, Monto^, Wieseuberg, Gurten, Hornli, Lägern und Rigi, machte nebenbei mehrere Rekognoszirungsreisen zum Aussuchen oder zur Herstellung vou Sigualeu und mass die uothigen Winkel, um die neue Sternwarte in ^ürich mit dem Dreleknez zu verbinden. Herr L'Hard..., dem zunächst das Hochgebirg zugeteilt war, beobachtete in den 1.l4 Tagen, während denen er im Felde blieb, auf dem Hundstok, Six^ Madun, Titlis, Erau.osino, Menone , Ehasseral und Raps. Zum S.hlnsse ihres ^eldzuges besuchten diese beiden Herren gemeinsam Herrn Hirsch in ^euenburg, der die Berechnung der ^reieke zu leiten hat, und selten ihn bei Ueberlieserung der erzielten Ergebnisse über die angewaudte Be^ obaehtnngs.. und ^luszeichnungsweise ins Klare. .^ie hatten 4 Gehilfen nothig, um den ^usan.^nenhang der ^reieke von .der Basis in. ^larbergeru.oos weg bis an die osterreichisehe Grenze und vom ^eldberg im ...^ehwarzwalde bis in die Lombardei zn erreichen , und es fehlen zur vollen Losung ihrer geodätischen Aufgabe nur noch die ^reieke , welche Gens ans Rez anschliessen sollen . einige Winkel auf
wenigen Bunkten und etliche Aziu.uthe aus Rothifluh und ans den Sternwarten, zu welchem Ende unter gefälliger Beihilfe des Herrn ..^bservator J e n a e r in Bern das Universalinstrumeut praktisch hergerichtet wnrde.

Jn Beziehung auf das Rivellement ist zu erwähnen , dass Herr Mechaniker K e r n in Aarau Herrn Hirsch theilweise nach dessen eigenen Angaben kon^nirte Rivellirinstrumente lieserte , in die sich die genannten inngen nn^ tüchtigen Jngenieure unter der Leitung der Herreu Hirsch uud B l a n t a m o u r sehr gut hineinfanden, indem sie damit

8l7 mehrere Bolzone von vortresslichem Abschlusse zu Stande brachten. nameutlich das Vol^gon Reuenburg, Ehaumont, Ehasseral, Va.^uier, ^t.

Jmier, Ehan^de-^ouds, Tete de Rang, Valengin und Reuenburg und das daran sich anschliessende, die Verbindung mit dem französischen Rivellement bildende Bol^gon Ehaur^- de- Fonds, ^oele , Morteau und Ehaur^de^onds. ^as erstere Bougon verbindet den Ehass^.ral, von dem bisher die schweizerischen Hohen abgeleitet sind , mit der ebensalls vollendeten grossen Thallinie Gens, Lausanne , Jferten und Reuenburg.

.^s ist bereits ein grosser Theil der Westschweiz nivellirt und mit dem Rachbarlaude und durch dasselbe mit dem Meere in Verbindung gefezt. ^.ie betreffenden Berechnungen werden bald zu Ende geführt sein. ^ie Herren Beuz und S c h ö n h o l z e r haben im Ganzen eine Streke von 293 Kilometern nivellirt , wosür sie unter Ansehung von 191 Tag..u im ^elde, beziehungsweise 143 zur Feldarbeit brauchbaren Tag^u, 4266 ^r. in Rechnung brachten.

U^ber di.. Arbeiten des Herrn ^ l a n t a m o u r , aus denen zunächst die Lauge des ^ekundenpendels oder die Jntensität^ der Schwere für eiuen Hanptpunl^t des schweizerischen Rezes abgeleitet werdeu soll, muss das Weitere , da sie noch nieht vollendet sind , dem nächstjährigen Be^ richte vorbehalten werden.

Von den aus der B .....destasse bezogenen 14,990 Fr. 78 Rp. (statt der bewilligen 15,000 Fr.) sind verwendet worden:

1) für Triang..latio..sarb...iten .

.

.

2) fürs ^ivell..meut und süx da^u gehorige Jnstrumente 3) sur astronomische .^..obaehtungeu und Rechnungen 4) für ^izungen und verschiedenes Anderes .

.

^r. 7,280. ,, ., ,.

6,431. 63 4^)2. 60 786. 55

^Fr. 14,990. 78 Ein restanzliehes Guthaben des Hrn. Denker im Betrage von ^r. 1996. 93 Rp. und eine nachträglich von ^rn. Hirsch eingegebene Rechnung von Fr. 200 wurden als Bassivsaldo auss Jahr 1866 über.^ tragen.

^er s c h w e i z e r i s c h e K u n s t v e r e i n hat den ihm verabfolgten Buudesbeitrag vou Fr. 2000 dazu verweudet, der ber^ischen Künstlergesells^aft den ^lnl^us des marmornen Standbildes ,,Eva^ von Bildhauer J ^ u h o f in Rom zu ermöglichen, das^aus ^r. 20,000 zu stehen kam, und nunmehr eine ^ierde der im Bnndesrathhause untergebrachten bernischen Kuustsamu.lung bildet. ^afür verzichtet die Künstlergesellschaft in Bern auf Mitbewerbung bei Verloosnng von Ankäufen aus

dem Buudesbeitrag, bis die übrigen vom Loose noch nicht begünstigten Lokalvereine ihren ....lutheil erhalten haben. Von frühern, ganz oder theilweise aus Buudesbeiträgen bestrittenen Ankäusen ist bei der lezt-

8l8 jährigen Verloosung in Solothurn das Oelgemälde ,,Heimkehr pon Sevilla^ von Buchse... der Künstlergesellschast in Luzern zugesallen.

Das Spezialkomite, welchem der schweizerische Kunstverein die Erstelluug des Denkmals von Arn ol.d v. W i u k e l r i e d in Staus übertragen hat , ist unter opferwilliger Mitwirkung der zahlreichen Verehrer dieses Helden der Sempacherschlacht endlich ^um Ziele gelangt, indem die von Hrn. Bildhauer Schloth in Rom für Fr. 50,000 verfertigte Marmorgruppe in einer ^u diesem Zweke eigens gebauten Halle aus eiuem verschauerten Dorspla^e in Staus ausgestellt und am 3. September abhin im Geburtsorte des Verewigten feierlich enthüllt wurde. Der Einladung des schweizerischen Kunstvereins, dieser Enthüllungsfeier beizuwohnen, haben wir durch Abordnung der Herren Buudesräthe Knüsel und Dubs entsprochen , nachdem Sie Jhr Jnteresse an dem nach dreizehnjährigen Bemühungen nun glüklich ^.. Stande gekommenen Rationaldenkmale durch Bewilliguug vou 2 Beiträgeu (im J. 1854 Fr. ^000, durch den Voranschlag sur 1863 auf ^r. 5000 erhoht, und durch Voranschlag für 1865 Fr. 2000, zusammen ^r. 7000) kuud gegeben hatten. Die Gesammtkosten ^ des Winkelrieddenkmals belaufen sich auf ungefähr

Fr. 91,000, worin Fr. 18,...00 für den Bau der Halle und ^r. 11,000 für den Transport der Marmorgruppe von Rom nach Stans Inbegriffen

sind. Bis ans ungefähr Fr. 5000 find sämmtliche Kosten gedel.t.

Unsern Beschluss vom 26. April 1865, in Zuknnst nicht sowohl die Vereine selbst, als namhaste gemeinnü^ige Werke derselben zu unter..

stiren, haben wir Jhnen schon bei Anlass des Voranschlages sür 1866 mitgetheilt, womit Sie sich ohne weiters einverstanden ^igten.

B.

G e s e l l s c h a f t e n im A n s l a u d e .

Der Kredit von ^r. 10,000 für die sehwei^erisehen Hilfsgesell.^ sehaften und Hilfskasseu iui ^luslaude zur Uuterstü^ung dort angesessener oder durchreisender nothleideuder ...Schweizer ist vollstäudig ersehopft worden.

Das bisherige Verfahren, keiner Gesellschaft mehr als Fr. 1400 zu geben , wurde beibehalten , dagegen mit dem Minimum pon ^r. 100 bis aus ^r. 50 heruntergegangen , damit möglichst viele Gesellschaften, die etwas leisten, unterstuzt werden kounen, und um die Entmuthigung bei denjenigen zu verhüteu, die troz ihrer gnteu Organisation zufälligerweise wenig in Anspruch geuommen wurden. J... Uebrigeu galt als allgemeiner Massstab der Verkeilung des Bundesb.^trages sortwährend die dem neuesten Geschästsberieht des betreffenden Vereins zu entnehmende eigene Anstrengung desselben in der Weise, dass unter Vorbehalt der erforderliehen Abruudung und der Berüksiehtigung vorübergehender ausserordeutlicher Umstände die erfolgte Leistung fnr Unterstüzuugen un.

^/..^ erhoht , beziehungsweise erleichtert wurde. Mit Ausuahme des Gxütlivereins in Washington, der im J. 1864 nur Fr. 75 sür Unter-

8l9 stü^ungen ausgegeben, erhielten alle damals untersten Hilsskassen auch im Jahre 1865 wieder einen Bnndesbeitrag , dazu kamen 5 andere Gesellschaften, ihrer Entstehung nach zum Theil altern Datums, als : der Schweizerverein in Louisville (Staat .^entuek^ in .Nordamerika), der schweizerische Hilfsverein in Valparaiso (Ehile), die allgemeine Schweizergesellschast in München, der Schweizerverein zu Frankfurt a. M. und

.^ie schweizerische Wohlthätigkeitsgesellschaft in Bahia (Brasilien), die

in den Jahren 1860-1862 dnreh Bundesbeiträge unterstüzt wurde.

Diese kamen demnach leztes Jahr 30 schweizerischen Hilsskassen im ^.luslande zu gut. Die hauptsächlich in Betracht gezogenen besondern Umstände sind: bei den Gesellschaften in .Rew-^ort und ..Philadelphia, deren geringe Leistnngssähigkeit während des nordamerikanische... Bürgerkrieges von 1864, bei der Wohlthätigkeitsgesellschast in Rom, deren Defizit vom gleichen Jahre . bei der Gesellschast in München , deren mehrjähriger Bestand , und bei derjenigen in Frankfurt ihre geringen

eigenen Hilfsmittel. Die im Juli 1864 zu Eautagallo entstandene schweizerische Wohlthätigkeitsgesellschast erklärte , keiner andern Hilfs-

mittet als ihrer eigenen zu bedürfen , und beschränkte sich daher aus das Gesuch um Genehmigung der Statuten , welchem wir mit Rüksicht aus die eigenthümlichen Verhältnisse solcher Gesellschaften in Brasilien und auf srühere sachbezügliche Vorgänge entsprochen haben.

Die Leistungen der mit Buudesbeiträgen bedachten schweizerischen

Hilssgesellschaften und Hilfskassen vom Jahre 1864 und die daraus

hin erfolgte Unterstüzung aus der Bundeskasse von stehender Uebersicht ^u entnehmen.

1865 sind nach-

^..lstung de^

......erelne.^ B^nd^.

^.

Schwe

.^p.

zerische Wohlthätigkeitsgesellschas.. in Bahia . 1,455. 10 , ^, , ,

,

,, ,, ,, ,,

,,

681.

1,384.

1,221.

4,165.

,, Reapel 4,474.

,, Rew^ork 4,818.

,,,, Varis ^^fsa 211,769.

,557.

1,794.

,, Rom ,, ,, ,, ,.

Barcelona Bordeaux Genua .

Moskau

58 85 .)1 86 38

Fr.

150 100 150 150 450 450 .^50

83 200 27 1,400 07 250 ,, St. Beters7 ,409. 88 700 bnrg ,, Mildthätigkeitsgesellschaft 476. 89 100 ,, Berlin ,, philanthropische Gesellschaft in Buenos^lhres 3 ,595. 18 400 ^ ,278. 41 900 ,, ,, ^ ,, Rio-Janeiro ,, San^raneiseo 17,368. 50 1,250 Uebertrag 81,451.^71 7,600 ,

, ,

.

.

.

,, ,, ,, ,,

820 ^elst..ng des ......ereine.^.

Fr.

Bandes.

....p.

Uebertrag 81,451. 71 Schweizerische Hilfsgesellschaft in Baris .

4,593. -.

., ,, ,, Trieft .

1,109. 0^ ., ,, ,, Turin .

1,...94. 50 Schweizerischer Hilssver..in in Valparaiso .

1,24.). 75 Schweizerische Unterstüzungsg...sellschaft in Bhiladelphia

^r.

7,600 500 100 150 150

489. 43

150

9l. 92

100

Armenkasse der resormirten Schweizerkirche in London 2.767. 87 Armenkasse des schweizerischen .Konsulates in Mar-

300

Schweizerische Hilfskasse in Amsterdam

100

Schweizerischer Unterftüzungsvexein in Bhilhelvetische Gesellschaft in Brüssel Schwe^erge^llschast in Leipzig .

., ,, München .

Wien .

.

.

.

.

.

.

.

.

Schweizerverein in Frankfurt a. M.

,,

seille ,,

,, ^ouisville

..

^ ,,

.

.

.

.

,, Mailand

.

.

.

.

.

.

2,426.

67l.

294.

32.).

23 250 -^ 100 38 50 95 100

75. ---

50

1,109. 25 150 6.^. 96

1,357. 15 150 99,999. 11.10,000

Ferner haben wir dem Schweizerkomite in B a r i s , das sich die dortige Erstellung eiuer Z u f l u c h t s s t ä t t e für a l t e r s s c h w a c h e . ^ a n d s l e u t e zur Aufgabe gemacht , die von Jhnen bewilligten

Fx.^ 6000 verabreicht. Das Gebäude für dieses As.^l ist, dank deni

Batriotismus und Mildthätigkeitssinne der Schweizer, mit einem kostenauswande von Fr. 161,000 nunuiehr erstellt, und die Sammlung von Gaben für seine innere Ausstattung hat Fr. 80,000 abgeworfen.

^n.^wande^un^.

Die Vereinigten Staaten Nordamerikas haben fortwährend eine beträchtliche .^ln^ahl schweizerischer Auswanderer au sieh gezogen , besonders nach vollendeten. Bürgerkrieg. .^.o zählte man z. B. unter den 200,009 Enropäern, die im ^ahr 186.^ über Rew..^ork einwanderten, 2337 ...^ehw.^er. Damit stimmen die Jahresberichte der schweizerischen Konsulate in den besuchtesten Einschifsungshäfen der schweizerischen .^luswanderer ziemlich überein, indem dasjenige in .^avre meldet, es hätten sich dort nach den Angaben des Auswanderungskommissariates 2652, uach den Angaben der ^uswandexungsagentur Mousset , Brow .^ .^omp.

sogar 2989 Schweizer nach Amerika eingeschifft, während die Einschiffung von Schweizern in Antwerpen nach den Angaben des dortigen Konsulates uugefähr 2000 betrug, die nach .Nordamerika auswanderten, mit

821 Ausnahme einiger Tessiner , deren Reiseziel Buenos-Ahres war. Die Hälfte der in Antwerpen Eingeschifften machte die Reise auf Kosten der betreffenden Heimatgemeinde. Klagen von Auswanderern gegen Agenten, Schisfsbeforderer oder Grundherrn über Prellerei, schlechte Behandlung u. dgl. sind uns leztes Jahr keine zugekommen, ausgenommen diejenigen gegen den Kapitän des auf offenem Meere verbrannten amerikanischen Schisfes William Relson, bezüglich dessen wir bei der nordamerikanischen Regierung uns sur Anhebung einer Untersuchung und Bestrafung der allfällig schuldig befundenen Schiffsmannschaft verwendeten. fowie eine Klage aus der Kolonie Re u h e l v et i a in Uruguay, wo den Käufern von Grund und Boden die Eigenthumsurkunden vorenthalten wurden.

Seit die Fenderle ^uidationsmasse in Basel die genannte Kolonie Hrn. Rudolf Schmidt abgetreten hat, ist dieser Klage abgeholsen worden.

Was den Brozess gegen V e r g u e i r o ^ Eomp. in Brasilien betrifft, ist eine Unterbrechung eingetreten , indem dieses Bflanzerhans sich geuöthigt sah , seine Zahlungen einzustellen. Wir haben das General^ konsulat in Rio^Janeiro beauftragt, bei der daherigen Liquidation die Juteressen der schweizerischen Gläubiger moglichst zu wahren.

^n.^e^nn^... i..n ^n.^and....

Während wir bei den Eiuladungeu ausländischer Regierungen zur Betheiligung der Schwe^ an den zu Dublin und S p o r t o im Jahr 1865 stattgefundenen allgemeinen landwirtschaftlichen , Gewerb- und Kunstausstellungen uns auf eine kurze Anzeige in. Bundesblatt und Verabfolgung von Programmen , Anmeldungsformularen u. dgl. beschränkten und bezüglich der im Jahr 1866 in B o m b a y stattfindeuden Weltausstellung in ähnlicher Weise versuhren , hielten wir dagegen die

für das Jahr 1^67 augekündigte allgemeine laudwirthsehastliche, ..Gewerb-

und Kunstausstellung in V ari s für wichtig genug, um ihr von der ersten Anzeige an die grosste Aufmerksamkeit ^u widmen. Es ist darüber eine Reihe von Veroffentlichnngen im Bundesblatte von 1865 erschienen

(l. Bd., S. 26.), H. 564, lll. 111,^28.), 2^5, 336, 395, 486, 487, 49.), 519, 562, 865, IV. 17, 71). sobald Frankreich uns von seinem Vorhaben in Keuntniss gesezt und die ^chwei^ zur Theilnahme eingeladen hatte, machten wir die Kantone aus die Wichtigkeit

des Gegenstandes, namentlich mit Rüksicht auf den durch den Handels-

vertrag für ein Absazgebiet von 40 Millionen Einwohnern erschlossenen Markt aufmerksam und empfahlen ihnen die nothigeu Vorbereitungen und unserer Gesandtschaft in Baris die sorgfältige Wahrnehmung der schweizerischen Jnteresfen in Bezug auf den erforderlichen Ausstellungsraum , auf Uuterhaltuug eines sorderlicheu Verkehrs u. s. w. Zum Studium der Raumangelegenheit ordneten wir bald darauf Hrn. ^ega-

822 tionssekretär Kaspar B r e n n w a l . d von Zürich nach Baris ab. Seinem Berieht zufolge ist die Ausstellung in Baris im umfassendsten und grossaxtigsten Massstabe angelegt. Beinahe das ganze Marsfeld wird davon in Anspruch genommen werden. Das .^usstellungsgebäude soll einen Flächenraum von 155,211 ...Quadratmetern einnehmen, wovon 8623^ Meter für einen Harten mitten im Gebäude bestimmt sind. Um den Balast herum wird zur Beugung für die Ausstellung noch ein Bark von 244,000 .^ Metern errichtet. Jm ellipsenformigen Gebäude sollen die unterzubringenden Gegenstände gruppenweise ringsormig und den Ursprungsläudern nach in gradlinigen Durchschnittspreisen ausgestellt werden.

Der Schweiz wurde ein Streifen ^.geschieden mit einem Flächeuranme von ungefähr 2400 ^l Metern, der später eine Verminderung um ungefähr 1/2.^ erlitt, dafür aber einige besondere Vorteile darbietet. Jeder der 9 Staaten, der einen grossern Raum erhielt, steht der Schweiz an Volkszahl um mehrere Millionen voran ; Schweden und Norwegen müssen sich mit einem kleinern Raum begnügen, eben so die Niederlande sammt ihren Kolonien, Spanien u. s. w.

So sehr wir seit der 1862er Weltausstellung einen längern Zeitraum zur Sammlung für eine neue Weltausstellung gewünscht hätten, so konnten wir doch im Ernste nicht daran denken, die getroffenen An..

ordnungeu rükgängig machen zu konnen , oder in der Enthaltung eine der Ehre und den Jnteressen der Schweiz entsprechende Stellung zu finden, sondern wir mussten uus in die ausser dem Bereich unserer Macht gelegenen Umstände sehiken und den möglichsten Ru^en aus dem veranstalteten friedliehen Wettkampfe der .Rationen zu zieheu suchen.

Da^u bedurfte es aber bedeutender Anstrengungen von Seite der Landesbehorden. Es nahm dann auch die Besorgung dieser Angelegenheit die Thätigkeit unsers Departements de.^ Jnnern in ganz besonderer Weise in Anspruch.

Ra.hdem die Buudesversammlung snr die Vorbereitung zur Ansstellung eiueu Raehtragskredit von 2000 ^ranken bewilligt hatte, betrauten wir Hrn. eidgenössischen ^tabshanptmann R o th . Sekretär der dortigen schweizerischen Gesandtschaft, vorläufig mit den Verrichtungen eines eidgenossischen ^lusstelluugskommissärs uud stellten in der Schweiz eine Vierzehnerkomu^ission auf, in der die drei Hauptzweige . ^ a u d w i r t h s c h a f t , Jnduftrie uud Knuft vertreten siud. Jn ähnlicher Weise entwikelte sich allmählig die organisatorische Thätigkeitin einzelnen Kantonen. Zürich, Bern, .Luzeru, Zug, ^reiburg, .^olothurn, Basel-^tadt, Appen^ell A. Rh., ^hnrgau, Tessin, Waadt, Reuenburg und Genf stellten besondere Komite ans. Andere Kantone haben bereits früher bestandene Behordeu mit der Ausstellnugsaugelegeuheit betraut. Ju ^olge Jhrer summarischen

Kreditbewilliguug von 200,000 ^ranken. .oovou 40,000 sur das Jahr

823 1866 bestimmt sind , waren wir im Falle , den schweizerischen Ausstel^.ern , in so weit der verfügbare Kredit ausreicht, als Erleichterung die Uebernahme folgender, von der kaiferliehen Ausstellungskommission von vornherein abgelehnter Kosten zuzusichern. Bestreitung der Kosten: 1) des Transportes für alle zulässig erklarten angemeldeten Gegenstände von einer als Ablieserungsstation .bezeichneten Grenzstadt aus bis

ins Ausstellungsgebäude, sowie aneh des Rüktransportes ;

2) der Transportversicherung und der Versicherung gegen Feuer-

schaden im Ausstellungsgebäude ;

3) für Unterhalt, Besorgung und Versicherung des Viehes.

4) für den Empsang der Ausstellungsgegenstände in Varis , ihr Auspaken, ihre Ausstellung, sur die Beseitigung und Ausbewahrung der

Vakkisten , für die Beaussichtigung , für den Schuz und die Erhaltung der Waaren, für Wiederverpaknng und Rüksendung der unverkauft blei....enden Gegenstände.

Gleichzeitig sicherten wir den intern schweizerischen ^lusstellungs-

Gegenständen Zollsreiheit für die Rük - wie sür die Ausfuhr, und .allen übrigeu freie Ausfuhr zu.

Was die in obigen Zusicherungen inbegrifseuen Kosten sür die innern Einrichtungen der Ausstelluug (Dekorationen , Tische , Glas^chräuke u. dgl.) betrifft, verhehlten wir den Ausstellern nicht, dass solche, deren Ansftellungsg..genftände besondere kostspielige Vorrichtungen erheischen , dafür in Mitleidenschaft gezogen werden müssten , wenn unser .Kredit nicht ausreiche. Wir fürchten , dass dieses nur zu sehr der ^all fein werde, wenn es beim bisherigen Kredite sein Verbleiben hat. Einer-

seits hat sich bei den ..^umeldung.... für alle drei Hauptzweige der ^lus-

stellnng eine über alle Erwartung grosse Theilnahme in der Schweiz kuud gegeben, andererseits stellt sich immer mehr heraus, dass der Schweiz wie andern fremden ^ändern , die sich bei der Ausstellung in ^aris betheiligen , so grosse Baukosteu wie bei keiner frühern Weltausstellung .^ur ....ast salleu , indem die kaiserlich-srau^osische ^lusstellungstou.mission ...us Maugel an Kredit dieselben möglichst von sich abwägt. Eine ..^erlängerung der auf 1. ^ebruar abhiu angesehen ^lumelduugsfrist konnte nicht erlangt werden, wohl aber das Zugeständniss ostern Wechsels des Viehes in den der Schweiz bewilligten 20 Ställen während der siebenmonatlichen Dauer der ^.lusstellnug vom 1. Mai bis 30. September

18^7. .^o wünschbar dieses mit Rüksicht auf die grosse ^ahl des an-

gemeldeten Rindviehes ist (über 300 Hanpt), so wird es do..h eine Ver^ mehruug der vorausgesehenen Transportkosten herbeiführen.

Den ersten Entscheid über Annahme der angemeldeten Gegenstände, ^ie jedenfalls einer Dichtung bedürfen, haben wir den Kantonalkomite's

Bund^bla..... J.^g. X^lll. Bd. I.

65

824 überlassen , unserm Departement des Jnnern aber das Genehmigung^ recht darüber vorbehalten.

.^ll^zie^nn^ de.r ^e^einknnst .^lt ^ank^eich u..^ ^te^^sche.^ l^n^isches und ^ewe.^iches ^i^ent^n......

Mit dem franzosischen Handels - und Riederlassungsvertrage ist in .der Schweiz am 1. Jnli 1865 bekanntlich auch die ein Jahr zuvor mit Frankreich abgeschlossene Uebereinkunst zum Sehnte des literarischen, künstlerischen und gewerblichen Eigeuthums in Kraft erwachsen. Um die Einwohner der Schweiz darauf vorzubereiten , sie mit dem Gegenstande ^ vertraut zu machen und ihnen die daraus zu gehenden Vortheile mogliehst zu sichern , haben wir am 14. Juni abhin eine Vollziehuugsverorduung erlassen , worin a^.eh die Einschreibgebühren sestgesezt si.^d (eidg. Gesezsammlung Vlll, 425). Durch diese Verordnung ist den schweizerischen Verlegern von Rachdrüke.. der in Frankreich. erschienenen Werke Gelegenheit gegeben worden , ihren Vorräthen vom 30. Juni (beziehungsweise 10. Juli) nach wie vor den freien Absaz zn sichern.

Was den anss.hliesslichen Schuz der erst seither erschienenen oder nicht uachgedrukten Originalwerke anbelangt, so wird derselbe in der .Schweiz für Einwohner Frankreichs durch Einschreibung beim eidgenossis.hen Deparlement des Jnnern in Bern oder bei der Kauzlei der schweizerischen Gesandtschaft in Baris, in Frankreich hingegen für Einwohner der Schweiz durch Einschreibung beim französische. Ministerium des Jnnern in Baris oder bei ^er Kanzlei der sranzosischen Gesandtschaft in Bern erworben.

Aehnlich verhalt es sieh mit dem zn erlangenden Schnze gegen Raehahmung von industriellen Mnsterzeichnungen und von ^abril.- oder Handelszeichen , mit dem Unterschiede jedoch , dass von den schweizerischen Eigentümern die Musterzeichnungen beim Sekretariate des Rathes der Gewebekundigen in Baris und die Fabrik ^ oder Handelszeichen beim dortigen Sekretariate des Handelsgerichtes der ^eine zu hinterlegen sind.

Jn die vom Departement des Jnnern eingeführten Bücher stnd im. Laufe des lezten Jahres nachstehende Eintragungen erfolgt .

Anzahl.

A. schriftstellerisches und küustlerisches Eigeuthum .

B . Eigenthum v o n Musterzeiehnungen .

.

C.

,, ^, Fabrik- und Handelszeichen

. 0

.

.

. 0 . 6

. Die diesfälligen Gebühren machen im Ganzen 13 Franken aus und werden jeweilen Monat für Monat der eidgeuossischen Staatskasse ab-

geliesert.

^lus der Kanzlei der schweiz. Gesandtschaft in Baris sollen dagegen für literarische und artistische Werke eine grossere Zahl von Einsehrei....ungen erfolgt sein. Wir haben in dieser Beziehung genauere Erhebuugeu augeordnet..

825

Polytechnische Schule

l. Leistungen und Frequenz der Anstalt.

. Die Gesammtzahl der Vorlesungen und Uebungskurse wahrend des Schuljahres 1864/65 betrug im Wintersemester 137, im Sommerse...ester 12.). Ebenso fanden die übungsgemässen grössern Exkursionen statt.

Ueber Beides geben die .programme der Anstalt deta.llirte Auskunft.

Der leztjährige Jahresbericht bespricht bereits eiulasslich den Eiufluss der bekannten Ereignisse am Schlusse des Schuljahres 1863/64 aus die Frequenz der Anstalt. Am Schlusse jenes Schuljahres waren vor jenen Ereignissen noch 504 ...Schüler in der Anstalt anwesend.

Das Berichtsjahr 1864/65 zahlte 479 reguläre Schüler davon waren 244 Schweizer und 235 Ausländer , welche sieh in folgender Weise auf die einzelnen Abtheilungen vertheiien:

Schweizer. Ausländer. Total.

Vorkurs Bauschule .

Jugenieurschule Mechanisch-technische Schule Ehemisch-technisch... Schule Forstschule .

Vl. Abtheilung .

folgt

35 35 52 53 2.^ 17 26 ^44

7^ 51 1l8 125 5l^ 21 30 47^

43 16 75 72 3l) .

4 4 235

Die Schweizer vertheilen sich aus die verschiedenen Kantone, wie gurtet, Bern Aargau Graubünden Hessin Schasshausen Thurgau .

St. Gallen Neuenburg Luzern Solothurn Uebertrag

58 46 I6 16 14 13 13 12 1l) 7 212

Uebertrag 2l 2 Waadt .

.^ 6 Basel-Stadt . 5 Glarus .

. 4 Schwyz .

. 4 .Basel-Landschaft .

Z

u

g

.

Geus .

Apppenzell Freiburg Wallis

.

.

.

.

.

3 3

.

.

.

.

.

2 2 2 1 244

826 Von den 235 Auslandes. gehoren 133 den deutschen Bundesstaaten an.

Darunter erscheinen Oesterreich (37), Bauern (26), Vreussen (14), Schleswig-Holstein (10), Hamburg (9), Sachsen (7)

und Baden (7) mit den stärksten Zahlen. Die übrigen 102 Ausländer

vertheilen sich aus Bolen, Ungarn, Russland, Jtalien, Holland, RordAmerika, Ostindien, Brasilien ^e., und zwar auf Volen 34, Ungarn 29, Rnssland 11, Nordamerika 6 ^.

Auditoren befanden sieh im Schuljahr 1864/65 an der Anstalt : 126 im Wintersemester, darunter 53 Studirende der Hochschule .^ 111 im Sommersemester, darunter 57 Studirende der Hochschule.

Durchschnittszahl von Sommer- und Wintersemester 1l 8, darunter 55 Studireude der Hochschule.

Die demnach :

..^esammtzahl der am Unterrichte

Theilnehmenden beträgt

Schüler . . 479 ^uhorer

.

.

118

zusammen 597

H. Fleiss und Disziplin.

Wie in srühern Berichten soll hier versucht werden , einerseits ans den ausgesprochenen Bestrafungen , andererseits aus den Promotionen und ertheilten Diplomen einen Sehluss aus den Fleiss der ^.hülerschast zu ziehen Ermahnungen wegen Uusleiss erhielten 78 von 479, also 16^ der Schüler.

Androhung der Wegweisung erhielten 20 von 479, also 4^.. der Schüler.

Relegationen wegen Unfleiss erhielten 4 von 479, also 0,.^^.

der ..Schüler.

Wegen Theilnahme an Duellen wurden einem die Wegweisnng angedroht.

6 Schüler relegirt und

Vromovirt wurden in hohere Jahreskurse 279 von 322 Schülern (die während des Jahreskurses ausgetretenen und die Schüler der obersten Klassen nicht gerechnet).

Die Diplomex^amen stnd derart abgeändert worden , dass sie an 5 Abtheilungen in ^wei Theile, eine erste (theoretische) und eine zweite (mehr praktische) Vrüsung zerfallen.

827 Die erste Brüsung wurde im Ganzen von 51 Schülern bestanden, von denen 34 unbedingt, 17 bedingt als ^ur zweiten Brüfung zulässig erklärt wurden.

37 Schülern konnten auf Grundlage gut bestandener mündlicher Examen und schriftlicher Arbeiten nach Antrag der Kouserenzen vom Schulrath Diplome zuerkannt wer.^n, und zwar 7 Bauschülern, 9 Jngenieurschülern, 7 Mechanikern, 6 Chemikern, 3 Forstschülern und 5 Lehramtsiandidaten.

Ein Schüler der mechanisch-technischen Abtheilung erhielt das Diplom mit den. Brädikat ,,mit Auszeichnung.

Für die Losung der von der Jngenieurabtheilung, der chemischtechnischen Abtheilung und der Forstschule ausgeschriebenen Breisausgaben konnten den Herren Christoph J e z l e r von Schasshausen Chemiker) und Werner Wirz von Zürich (Förster) Rahepreise im Betrage von je Fr. 100 ausgesät werden.

Für die von der^ Bauschule gestellte Breisausgabe, Projekt einer zum Gottesdienste einer evangelisch -resormirten Gemeinde bestimmten Kirche^ konnte zwar der von einem Freunde der Anstalt ausgesäte Breis von Fr. 500 nicht ertheilt, dennoeh im Einverständnisse mit dem edlen Geber die Summe unter drei Bewerber ^ur Aufmunterung und Anerkennung des ^leisses vertheilt werden.

lll.

^ammlungen

und w i s s e n s c h a f t l i c h e A n s t a l t e n .

Anschließend an unsere Vorbemerkung im legten Geschäftsberichte können wir Jhnen in diesem Jahre mittheilen , dass nunmehr auch die botanische und archäologische Sammluug, erstere im neuen Gebäude des botanischen Gartens, leztere in dem eigens zu diesem Zweke eingerichteten Antikensaale im Bol.^technikum untergebracht, und dass die Samm-

lungsobjekte in gehöriger Ordnung ausgestellt siud.

^ämmtliche Sammlungen sind auch im lausenden Berichtsjahr vielfach von Brofessoren und Studireuden nicht nur zu speziellen Unterrichts^weken, sondern auch zum Selbststudium benuzt und von den für die Anstalt sich interessierenden Fremden, Gelehrten und Laien besucht wordeu.

Sie befinden sich al.le in gutem Zustande.

Für Aeufnung , Ordnung und Unterhaltung sämmtlicher Sammlungen und Anstalten ist der hiesür ausgesetzte Kredit von Fr. 46,700

vollständig ausgebraucht , und es find überdies eiuige kleiue Defizite durch Ra.htragskredite aus dem Uebersehuss des Gesau.mtbüdgets gedekt worden.

828 Auch im Berichtsjahre wurden die Sammlungen mit vielfachen, zum Theil sehr werthvollen Geschenken bedach^ wir verweisen bezüglich derselben aus das am Schlusse dieser Abtheilung ausgeführte Ver^

zeichniss.

Betreffend die Aeufnnng aus .Krediten sind die erfolgten Anschaffungen un.^ Bestellungen im Jahresberichte des schweizerischen Schulrathes besonders angeführt. Es geht daraus hervor, dass durch dieselben hauptsächlich und ihrem Zweke gemäss berüksichtigt wnrdeu folgende Sammlungen : 1. Die Vorlagensammluugen für die Bauschule, fürs Figurenund ^audschaftzeichnen, für die Jngenieurschule und für die mechanischtechnische Schule.

2. Die .Modell-, instrumentent und Waarensammlungen für die oben erwähnten drei Schulen. Der grosste Theil des Kredites wurde als Abschlagszahlung an den bei Escher, W^ss und Eomp. bestellten Dampfkessel von 6 Vferdekrästen verwendet, welcher zu Versuchen über die Wirkungen des Dampfes in dem neu einzurichtenden Versuchslokal ausgestellt werden soll.

3. Die mechanisch-technologische Waaren- und Werkzeugsammlung.

4. Die physikalische Sammlung , insbesondere durch einen grossen

Rordlicht^lpparat von de la Rive in Gens.

5. Die forstwirtschaftliche Sammluug ,^ welche einer neuen BeZeichnung der Gegenstände und einer Ordnung nach Uuterrichtsfäehern unterworfen wurde und sich grossir Aufmerksamkeit der schweizerischen Forstmänner erfreute, von denen sie vielfach zu Rathe gezogen wird.

6. Die zoologische Sammlung , sowohl die der hoheru , als die der niedern Thiere^ für die erftere wurde u. A. das Brachte^.emplar einer G i r a s s e erworben.

7. Die mineralogischen, geologischen und paläontologischen Sammlungen, denen ausser etwa 400 ans früherer .Zeit vorhandenen ^tüken, die bestimmt und inveutarisirt wurden , die gemeinschastlich mit Hrn.

Sehnlrath Bietet de la Rive g^kaufte,^ sehr reichhaltige und interessante Sammlung von Hrn. Dr. Germain zu Salins , mit .Ausnahme der pon Hrn. Vietet sich selbst vorbehaltenen Vetrefakten ans der Kreideformation, zufiel.

8. Die botanische Sammlung , die nunmehr in drei verschiedenen Sälen des botanischen Gartens untergebracht ist , wovon einer das Schweizerherbarium , die Gessner'sehe Sammlung und das dem botan..sehen Garten gehorige Hegetsehweiler'sche Herbarium enthält , während der zweite Saal für das allgemeine Herbarium und der dritte für ein

829 kleines botanisches Museum bestimmt ist. Eine reiche Sammlung indischer und japanesischer Bilanzen hat man Hrn. Dr. Hooker, Direktor des botanischen Gartens in Kew, zu verdanken, dem als Gegensendung eine Anzahl einheimischer und exotischer Bflanzen übermittelt wurde.

9. Die entomologische Sammlung, sur welche zugleich 6200 EtiDuetten zur Bezeichnung der Arten und Gattungen angefertigt wurden.

Jhren Hauptzuwachs bildeten übrigens diejenigen Gegenstände, welche aus der von Hrn. L a s e r r e in Gens dem Bol^technik..m und dem Kan.^ ton Glarus gemeinsam geschenkten Sammlung von Eoleopteren für das Museum ausgeschieden wurden. es beschlägt die Auswahl 1800 exotische

und 1500 europäisch.., im Ganzen also 3300 Exemplare.

10. Die archäologische Sammlung , die seit Beginn des neuen Schuljahres der öffentlichen Beugung übergeben ist.

11. Die Bibliothek, die von 8200 Bänden^ auf 8800 gestiegen, mit einem Lesezimmer und 72 Zeitschristen versehen ist und während dem Jahre 2300 Bände ausgeliehen hat.

Die Werkstätteu sur Arbeiten in Holz und Metall waren auch während des Schuljahres 1864^65 geschlossen. . Ursache davon war die schon im legten Berieht erwähnte Krankheit des betreffenden Hilsslehrers.

Seit Oktober 1865 ist nunmehr die Metallwerkstätte wieder exosfnet, und es erfreut sich dieselbe einer Frequenz, wie dieses in frühern Reiten selten der ^all war. Uns hierüber weiter anszusprechen, ist ...^ache

des uächstsolgendeu Berichtes.

Von Anschaffungen in diesem Gebiete erwähnen wir . eine SchmiedeEsse mit dazu gehörendem Ventilator, einen Ambos und einen Sehraubstok.

Von der Anstellung eines Arbeiters für Holzarbeiten ist man auch dieses Jahr noch abgegangen. Die kleinen Modelle verfertigt der Arbeiter in der Metallwerkstätte . für grossere wendete man .sich theils an Efeher, W^s.. und Eomp., theils an die Strasanstalt.

^ür die Werkstätte zum Modelliren in Thon und G^ps ....aren im Wintersemester 14 Schüler und 6 ^uhorer, und im Sommersemester 13 Schüler und 4 Zuhorer eingeschrieben. Der Kredit u.urde für Anschassung von Rohmaterial, von Vorlagenmodellen und Geräthsehaften, endlieh für einzelne notwendige Verbesserungen in den Arbeitslokalen verwendet.

Betretend die Sternwarte und deren Leistungen auf wissenschasttichem Gebiete kann wegen der kurzen Dauer ihres Bestehens noch nicht viel berichtet werden. Doch wird in nächster Zeit bereits ein Werk des Direktors über die Sonnenfleken unter .dem allgemeinen Titel ,,Astro-

830..

nomische Mitteilungen^ als Erstlingsfrucht der neuen Anstalt ersehe.nen, und wir freuen uns, mittheilen zu konnen, dass einzelne Abhandlungen über obiges Thema, welche Herr Brosessor W o l f an besreuudete.

Anstalten regelmässig abgehen lässt, von den Sternwarten in Greenwieh, Ehristiania, Utrecht, Petersburg ^., sowie von der Smithsonian-Justitution gut aufgenommen und mit einer Reihe von Gegengeschenken exwidert worden sind.

Ueber die Bereicherung ...er Sammlung verweisen wir aus den Titel ,,Geschenke^.

Das chemisch -technische Laboratorium besuchten im Wintersemester 14 , im Sommersemester 5.) Praktikanten , mit Ausnahme von einigen Zuhörern, alles Schüler der chemisch -technischen und der sechsten

Abtheilung.

Jn Erweiterung. des Laboratoriums und um einen. .Bedürfnisse abzuhelfen, wurde aus Rechnung des Kredites dieser Austalt ein Zinnner ausschließlich zur organischen Elementaranal.^se hergerichtet und in demselben die Gasleitung , ein Gasometer und ein Gasverbrennungsosen erstellt.

Jm Berichtsjahre gingen folgende Arbeiten ans den. Laboratorium hervor und wurden pnblizirt. Ueber die Sagorinde, Analyse der Schwefelquelle von Lostors, Analyse des Saharasandes ; über die beschleunigenden Mittel der Filtration ; über ein neues Dampskalorimeter zu Heizkrastbestimmungen, Untersuchung von 18 Lokomotivspeisungswassern der Rordost- und Zentralbahn, Analyse des Mineralwassers von Fahxnbühl.

Der Zuwachs des Jnventars sür das ehemisch^anal^tische Laboratorium repräsentirt die Summe von Fx. 1928. 58 und beschlagt namentlieh einen Kondensationsapparat sür Kohlensäure und 3 neue Waagen, welche Anschaffungen bei der für das nächste ^chuljahr in Aussicht stehenden Vermehrung der Praktikanten in erster Linie Bedürfniss waren.

Den übrigen Theil des Kredites nehmen die lauseuden Bedürfnisse des .Laboratoriums in Anspruch. Die Free.uen^ betrug im Wintersemester 43 Schüler , im Sommersemester 21 Schüler nnd 4 Zuhorer , unter ledern 2 Studenten der Universität.

Zum Schlösse unsers Sammlungsberiehtes lassen wir ein Verzeichniss der während des Berichtsjahres eingegangenen Geschenke folgen, indem wir den verehrlichen Gebern hiermit osfentlich unsern bessten Dank ausspreehen.

831

1. A r c h ä o l o g i s c h e S a mm l n n g.

Geber.

Herr O. Wesendonk in Zürich . . . . .

Geschenke.

Gipsabgüsse der Brunnensignr ^alaz^ Veechio in Florenz.

ans dem

2. J n g e n i e u r w i s s e n s c h a s t l i c h e S a m m l u n g e n .

Herr Jngenieur Meineke in Zürich . . . . G^psmo^ell einer ^eldschan^e.

3. Mechanische Sa m .n lu n g.

Schüzenverein des Kantons Zürich . . . . . Modell des Bremerschisses ,,Helvetia^.

Escher, Wr^ss und Eomp. Dampfkessel des im Wallensee versunkenen

in ^ürich . . . .

,,Delphin^.

Grosses Modell eines Ruderrades.

Modell einer Eoulissensteurung.

4. Mechanischsten o l o g i s c h e Sammlung.

Schweiz. Handels - und Zolldepartement . . Eine Reihe japanesischer Gegenstände.

HH. Gebr. Winiwartex .

in Gumpoldskirehen bei Muster von Zinkblech und Bleirohrenfabr^ Wien . . . . . taten.

5..^ A s t r o n o m i s c h e Sammlung, r e s p . S t e r n w a r t e .

Herr M. ^ewis Ruthersurd in Rew-^ork . . 2 Bhotographien des Mondes.

Die Regierung von ^panien . . . . . Die astronomischen Werke Alphons ^.

Familie ^äsi und Angst in

Zürich, HerrR. R. Wild

und Mechani..^ schulthess in Zürich, HerrVsr.

Diel. in^igerz und ^rau TrechslerinSehasfhausen Herr Bergrath StockarEscher in Zürich . .

Herr Vrof. B. .^tuder in Bern . . . . .

Herr Spitalverwalter ^reh , und Blass .. Lapater in ^ Zürich

.

.

.

.

.

HH. Bros. Wols und ^andolt^Rahn in Zürich .

7 verschiedeue Sonnenuhren.

1 Hängeboussole.

l Goniometer.

2 ältere astronomische Uhren.

^

3 Globen.

832 Geber.

Herr Brof. Wolf in Zürich

Geschenke.

1 Astrolabium, 1 Volltrausporteur, 1 Stan^ genzirkel, 1 Kreismikrometer, 1 Stativ zum Untersuchen von Fernrohren u. s. w.

Hr. Dr. Horner.Hr.Bros. ^ Wols, Hr. Waldner n. ^ Astronomische Karten und Abbildungen.

^amilie Fasi in Zürich ^

6. Bhhsikalische Sammlung.

Hr. Bros. de la Rive in Gens 250 Fr.

Zur Ermoglichnng der AnschafDurch dessen Vermittlung fung Deines Rordlichtapparates.

von einem Unbekannten 250 Fr.

7. V o t a n i s c h e Sammlung.

Herr Dr. Hirzel-Schinz Ein aus 34 Foliobänden bestehendes , vor in Zürich . . . .

ea. 100 Jahren durch H. J. Gessner angelegtes und von Chorherr Schinz fortgeführtes Herbarium.

Herr Brof. Heer . . . 300 Spe^es von den atlantischen Jnseln.

Herr Dr. Wartha , Brof. ^ Eramer, A. Stadler, ^ Gegenstände für die karpologische Samm-

Brof. Gladbach und Dr. i Brügger . . . . ^

lung.

Herr Konservator Vrügger, .

J. Jaggi in Küttigen^.Schwe^erpfl.a..ze...

und Münich in Vaset ^

8. Z o o l o g i s ehe Sam^nlung.

Herr Bros. Spring in .^iege Abguss eines in einer belgischen Knoehenhohle ^ aufgefundenen Mensehensehädels.

Herr Brof. ^rer^ in Zürich Eine Anzahl H.^menopteren.

^. M i n e r a l o g i s c h e , g e o l o g i s c h e u n d p a l ä o n t o l o g i s e h e Sammlung.

Hr. E. v. Wellenberg in Vern 48 Stük verschiedene Mineralien.

1 Stük Rinnstein.

Herr Dr. Wartha in Zürich Herr .^osshard , AmerikaReisender, Bros. Deike Betresakten ans den.. Ohio- und Mississippithale, ein ^isehzahn von Oberriedt, Erzin St. Gallen, Bol...stufen von Sehams, Betrefakten von Büteehniker Sin.on und lach , aus dem Simmenthale , aus den Hossli, Albrecht i..i Bübayerischen Hochalpen und aus Frankreich, laeh und Albreeht in eine I^ms llabell.^ta im Hohentwiel bei ^täsa, Herr v. Fritseh, ^ Stäsa , und eine versteinerte Schildkröte Karl Meper und Karl ^ Moseh in Zürich , Dr. l und Fische, im Schieferbrnche zu Att.ngZgraggen in .^lltorf und ^ hausen ausgesunden.

Konsul Wanner in Havre ^

833 Geber.

Geschenke.

Herr Jngenieur Schlum- Jura^Betresakten aus der Normandie und berger iu Rane^ . .

Lothringen.

Herr v. Hornes, Direktor des k. k. Hosmineralien- 200 Spezies Tertiär-Betresakten aus Sieben^ kabinets^in Wien . .

bürgen und der Umgegend pon Wien.

10. E n t o m o l o g i s c h e Sammlung.

Herr Laserre in Gens . Seine schone entomologische Sammlung.

,, Bros. Heer in Zürich^ Seine hoehst werthvolle entomologische Biblio^

thek.

,, Ja^ in Bern..

.

Eine Anzahl Lepidopteren.

11. A n a l y t i s c h e s L a b o r a t o r i u m .

HerrWir^^taub in Erlen^ bach . . . . . . Ein Quantum rohes Betroleum.

12. Bibliothek.

Ganze Werke, einzelne Bücher, Zeitschriften, Zeichnungen, Karten, unter leztern der Schweizer-Atlas von.Dusour: von den Herren Brofessoren Wolf, Arduini, Scherr, Bollep, Kenngott, Eulmann, Elausius, Wild, ^euner, Dusraisse, Rambert und Kronaner, Brivatdozent Geiser, Knstos Dietrich und Konservator Karl Ma^er in Zürich , von den Herren Brofessoren Knrz in Aarau, Hansen in Ehristiania, Dr. Birnbaum in Giessen , Sidler in Bern, Berdonnet in Baris und Faller in Ehemniz ; von den Herren Oberst Wurstemberger in Bern, Helfer Hirzel, ^i^ rektor Widmer und .^uästor Siegfried in Zürich, Reeordon in Veveh, Deless und Laugel in Baris , Staatsrath Lavizzari in Lugano, Oberst

Siegsried in ^osingen ;

pon der Regierung von Frankreich und den Regierungen der Kantone ^l.. Gallen, Basel, Luzern, Sehaffhausen, Tessin, Solothurn, Graubünden und .^largau .

von den Buchhandlungen ^rell , Füssli und Eomp. , Me.^er und Zeller in Zürich und Grimm in ..biegen .^ von der k. k. geologischen Reiehsaustalt und der k. k. .Akademie in Wien, der Universität Kiel und der Sn.ithsonian-Jnftitution in

Washington ;

von. schweizerischen Apothekerverein , den natursorschenden Gesell^ schaften in Basel , Reuenburg und Lausaune , vom Institut national Genevois und der technischen Gesellschaft in Zürich.

Diesen Geschenken haben wir von uns aus uoch einige beigesügt.

834

lV. A m t s t h ä t i g k e i t d e r S c h u l b e h o r d e n .

Der Schulrath behandelte in sechs Sizungen 86 Berathungsgegenstände. Ueberdies hielt eine Spezialkommission des Schulrathes ^in der Reglementssrage wiederholte Sizungen. Das Bräsidialprotokoll zeigt in der Zwischenzeit die Abwandlung von 352 Geschäften.

den

Die Vorstände der bisherigen sechs Abtheilungen der Schule wurbis zur Jnkrasttretung des neuen Reglements sämu.tlich wieder

gewählt.

Mit grossem Bedauern sehen wir aus dem Lehrerpersonal des Vol^techniknms Hrn. Dr. Lübke , Vrofessor der Archäologie und .^unstgeschichte, scheiden, welcher einem Rufe nach Stuttgart folgt.

Die Herren Wild, Eherbuliez, Landolt und Wols, deren Amtsdauer abgelaufen war, wurden in ihren resp. Brosessorenftellungen neuerdings bestätigt. Die neu kreirte weitere Professur für Mathematik wurde in der Verson des Herrn Dr. Friedrich Br^m von Düren (Rhein^ preussen) besezt.

Die bisherigen Assistenten im technischen und analytischen Laboratorium, die Herren Dr. Bh. Greiff und Robert Bindschädler , gingen aus ihren Stellungen in praktische .Berussthätigkeit ab und wurden, ersterer durch Herrn Dr. G. .Briegel von Ulm und legerer durch Herrn Dr. V. Wartha von Fiume ersezt.

Als Brivatdozenten wurden an der Anstalt habilitirt: Herr ^riedrich Bessard von Bellerive , Kts. Waadt, für mathematische Fächer und Jngenienrwissenschaften . und Herr Dr. Henri Brocher von Gens für Nationalökonomie und Statistik.

Die durch den Tod des bisherigen Angestellten Hrn. Riederer erledigte Stelle eines Arbeiters in der Metallu.erkstätte wurde provisorisch durch Herrn Heinrich Weber von Oetweil wieder besezt.

An die Stelle des zum Dampfsehisss-Kapitain ernannten und in ^olge davon aus se..n Gesuch entlassenen bisherigen Hauswartes, Herrn Johannes Glattli von Bonstetten , wurde Herr Eduard Zürcher von Meningen ernannt.

Aus dem Ehatelain'schen Legat konnten an 8 bedürftige tüchtige Studirende Stipendien im Gesammtbetrage von ^r. 2000 abgegeben werden; ausserdem wurde eiue beträchtliche Zahl unbemittelter .^tudirender von Bezahlung der .^.onorare besreit.

Jn der Ansgestaltuug der innern Organisation der Schule fand

für dieses Uebergangsjahr besondere Rührigkeit nicht statt. ^Man glaubte

die baldige Einführung des neuen Reglements ab.^arteu zu sollen, welches mannigsaehe Aenderungen in Aussicht nimmt. Jmmerhin wurden sämmtliche bestehende Einrichtungen in der Ausführung mehr und mehr

835 den Bedürfnissen und Verhältnissen angepasst ; auch die im lezten Jahxesbericht ..^gegebenen neu eingeführten Kurse : landwirtschaftliche Baukunde in der Bauschule und Geometrie der Lage an der Jngenieurschule wurden abermals von den Herren Lasius und Dr. Re.^e gegeben.

Lezteres Kolleg wurde nach. dem Wunsche der Konferenz unter die obligatorischen Kurse der Jngenieurschul.^ aufgenommen , nachdem man Mittel gefunden hatte, die ohnehin sehr belasteten Schüler dieser Abtheilung anderwärts entsprechend zu entlasten. Jm zweiten Jahre der Bauschule. wurde ein stehender Kurs (Fortsezung der Konstruktionslehre) gegründet und dem Herrn Assistenten Lasius übertragen. Mit Rüksicht auf die Sp^ialbedürsnisse der Forstschule im Vermessungswesen ist an der Anstalt für den zweiten Jahreskuxs der Forstschule ein kurzes Kolleg über Messungen mit dem .Theodoliten nebst praktischen Uebungen versuchsweise eingerichtet worden, welches Herr Bros. Bestalozzi zu leiten die Gefälligkeit hatte. Herrn Dr. Geiser, Brivatdo^enten der Mathematik, wurde ein Theil der Repetitorien in diesem Fache übergeben.

Durch eine Betition des schweizerischen landwirtschaftlichen Vereines ist bei den Bundesbehorden die. Gründung einer l a n d w i r t h s c h a s t -

liehen Abtheilung an der polytechnischen Schule zur Sprache gebracht

worden, welche Betition wir

dem schweizerischen Schuirathe zur Begut-

achtung zustellen liessen. Der Bräsident des Schulrathes hat die bei dieser Angelegenheit zur Erwägung kommenden Gesichtspunkte in einer Anzahl bestimmter Fragen zusammengestellt und einer Kommission von Fachmännern unserer Anstalt zur Brüsung unterstellt. (Es sind dies die Herren Dr. Bolle..., Dr. Heer und Bros. Kopp.) Das einlässliehe Gutachten dieser Kommission verbreitet sich nach Anleitung der vom Schulrathe ausgestellten fragen namentlich über das Bedürfniss einer solchen Anstalt für die schweizerische Landwirtschaft, über den speziellen

Unterrichtsplan und die erforderlichen Lehrkräfte, über die Möglichkeit und Zwekmässigkeit der Verbindung einer solchen Abtheilung mit der

.Forstschule des Bol^technikums , über die ^rage , ob mit reellem Ruzen Güterwirthschaft damit verbunden werden konnte oder müsste , über den Ansehluss und die Beziehungen einer solchen Abtheilnng zu den kantonalen landwirthsehastlicheu Schulen. Der ^chulrath hat das Gutachten,

welches für die Betition des Vereines günstig lautet , zu dem seinigen

gemacht und dem Departement

übermittelt.

Mit

des Jnnern in

empsehleudem Sinne

Rüksicht aus eine im Rationalrathe gestellte Motion hat das

Bräsidium des Schulxathes aus Einladung des Departements des Jnuern über die Bedeutung , Zwekmässigkeit und Rü^lichkeit des durch Schlussnahme der Räthe am Bol^technikum eingesührten einjährigen Vorbereitungskurses an der Hand der gemachten mehrjährigen Erfahrungen detail.lirten Bericht erstattet. Der Nationalrath hat seither die aus

836 Wiederaushebung dieses ^nrses Berichtete Motion, unserm Antrage ge.^

mäss, abgelehnt.

Unser vorangehender Jahresbericht erwähnt bereits des Umstandes, dass eine Totalrevifion des bisherigen R e g l e m e n t s der Schule in Angriff genommen ist. Dieser Berathungsgegeustand hat die Thätigkeit der Schulbehörden während des ganzen Schuljahres stark in An^pruch genommen.

Ehe die sehliessliche Redaktion festgestellt wurde., sind sämmtliehe Spezialkonferenzen der Lehrer um Mittheiiu..g ihrer diesfällig..n Wünsche und Ansichten angegangen worden.

Aus Grundlage dieses Materials und der gemachten zehnjährigen Erfahrungen hal.^n der Präsident des S.hulrathes und der Direktor der Anstalt einen ersten Vorschlag ausgearbeitet , welchen der Präsident später im Auftrage des Schulrathes neuerdings überarbeitete und vervollständige.

dieser zweite Entwurf lag eiulässlieher detaillirter Beratung einer Dreierkommission des Schulrathes zu Grunde und beschäftigte diese in vielfachen S^ungeu. Das aus diesen Berathuugeu . hervorgegangene Vrojekt wurde gedrukt und der Berathuug der Generalkonferenz sämmtiicher Lehrer unterstellt, woraus erst die eiulässlich.. Schlussberathuug des Sehulrathes folgte. Vielfache und eingreifende Ergänzungen und Modifikationen des bisherigen Reglements, immerhin mit Beibehaltung der bewährten Hanptgruudlageu desselben , sind aus den B..rathnng...u hervorgegangen. Gegen Ende des Jahres gelangte der Entwurf und die begleitende eiulassliche Botschaft au das Departement ^es Jnnern, welches den Gang der Vorberathuug aufmerksau.. verfolgt hatte. ..^och vor Ablauf des Jahres wurde uns vom Departement darüber Bericht erstattet. Dasselbe trug dabei aus Genehmigung an, jedoch mit dem .^usa^e, dass der Departementsvorsteher in Zukunft befugt sein soll, bei vorkommenden wichtigen Verhandlungsgegenftänden an den Atzungen des Schulrathes mit beratheuder Stinnne ......heil zu nehmen. Unsere Genehmigung des neuen Reglements der eidgenössischen polytechnischen ^ehule mit diesem Zusage und seine förmliche Einführung fällt in das laufende Jahr. Für die Einzelnheiten dieser Arbeit müssen wir ans das nunmehr im Druk erschienene Reglement selbst verweisen.^) Roch vor Abschluss dieser Arbeit sasste der Sehulrath , neuerdings durch einen uuglüklichen ^all aufmexksani gemaeht, zur Beseitigung des Unfug.^ d e s D u e l l i r e u s unter den Studirenden eingreifende Beschlüsse.

Duelle, die zur
Kenntniss der Sehulbeh^rden gelaugten , wurden zwar jederzeit mit Relegation und iu den mildesten Fällen mindestens mit Androhung der Ausweisung bestraf.. .^ aueh fand eine Reihe vou allge-

^) Siehe eidg. Gesezsammlung , Band ^III, Seite 7^.

837 meinen Einwirkungen und Massregeln statt, die aber leider nur unvollständigen Erfolg hatten. Die Behörde konnte sich nicht verhehlen. dass

die blosse Bestrafung ermittelter Fälle zur Heilung des Uebels nicht

genüge, und dass die Quelle dieser Unsugen in der ^lrt der àrganisation desjenigen studentischen Verbindungswesens liegt, welches den Fechtboden und die Mensur zu einenr wesentlichen Element der Verbindung und das Austragen von Ehrenhändeln durchs Duell allen

Vereinsmitgliedern zur Ehrenpflicht macht. Ein Blik auf die Statuten

dieser Verbindungen muss Jedermann überzeugen, dass bei einer solchen ^esellschastsorganisation unter jungen .Leuten Quelle in grosser Anzahl unmöglich ausbleiben können.

Es stellte sieh desshalb bei den Behörden die Ueberzeuguug fest, dass, soll das Duell beseitigt werden, diese sogenannten Satisfaktions-.^erBindungen nicht fortbestehen dürfen. Eine unter dem heilsamen Eindruke des eingetreteneu Todes eines Duellanten aufgenommene Untersuchuug ergab die umfassendsten Resultate nnd die vollkommenste Einsicht in ^lrt und Umsang dieser Studentenvereine in Zürich. Ohne die Einsührung des neuen Regimentes abzuwarten, dessen Entwurf bereits Bestimmungen nach dieser Richtung enthielt, entschloss sich die Behörde ^u sofortigem kräftigem Einschreiten (siehe Schlussnahu.e vom 23. März

1865). An die Regierung von Zürich ergiug eine , die Verhält-

nisse eiulässlich beleuchtende Zuschrift. in welcher auch auf den bisherigen, zur Repression uugeuügenden Anstand der Ges^gebnug hingewiesen, der Zusammenhang dieser Verbindungen an der Hochschule und dem Bolhtechnikum dargethan, nnd die von gemeinsamen Juteressen getragene freundliche nnd kräftige Mitwirkung des zürcherischen Gesezgebers und der kantonalen Behorden angerufen wurde.

Der Präsident des Schulrathes wnrde beauftragt, sosort und ohne erst gesezgeberische Schritte abzuwarten, gegen die Verbindungen, welche, offen oder verstekt, dem Satissaktions^waug huldigten , energisch vorzugehen. Eine umfassende Besprechung zwischen dem Vorstaude unsers Departements des Jnnern, dem ^räsideuten des Sehulrathes und dem Direktor des züreher'scheu Erziehungswesens führte zu einer Verständigung über verschiedene funkte. Eine demgemäss vom Direktor des züreher'sehen Erziehuugswesens nnd dem Präsidenten des ^chulrathes im Ansang des Sommerkurses an die stndirende Jugend vorerst erlassene freundlich-eruste Kundmachung forderte dieselben auf, aus freier Jnitiative der Unsitte des Duellirens, sowie den damit zusammenhängeuden alten und abgelebten Gesellschaftsformen zu entsagen und einer iuhaltsvollern und edlern Gestaltung des geselligen Gebens sieh hinzugeben.

Der Präsident des Sehulrathes erfüllte hierauf die ihm überbuudene schwere Ausgabe der Auslösung aller Verbiuduugen mit Satisfactions. zwang, und zwar durchgreifend in einer Reihe von Schlussnahmen, über

838

welche das Bräsidialprotokoll detaillirte Auskunft ertheilt, und mit der Untersti^ung des erwachten bessern Geistes des grossten Theiles der stndirenden Jugend selbst gelang es, für einmal den Boden von diesen Satissaktionsvereinen rein zu machen. Auch andere Vereine, die nicht

eigentlich dem gleichen Vrinzip huldigten (Zofinger-Verein, Helvetia)

veränderten ihre Statuten, indem. sie aus denselben den lezten Rest des Zusammenhangs und der Anknüpfung an den sogenannten Baukkomment beseitigten. So verbot der über die ganze Schweiz verbreitete Zofingerverein schweizerischer Studirender nach ernster Berathung seinen Theile nehmern in den Statuten das Duell.

Der Schulrath gibt sich tro^ dieser beledigenden momentanen Ergebnisse keineswegs dem Glauben hin, dass nun die Sache für ein und allemal abgethan sei. Wir haben es mit alten, zähen und eingewurzelten Missbräuchen zu thun, die sich so schnell und leicht nicht ergeben werden. Es bedarf vielmehr des ausharrenden Zusammenwirkens mannigfacher Faktoren, der Gesezgebung, der .Polizei, und der Schulbehordeu, soll es gelingen, ein Uebel gründlich und dauernd zu beseitigen, welches aus der Duldung an den meisten deutschen Schulen und aus einer unverkennbaren starken Hinneigung eines Theiles der studireuden Jugend ^u diesem Gesel.lsehafts-.^rgauismus fortwährend Rahrung zieht. Das schweizerische Bol^technikum hat sieh aber zur Aufgabe gestellt, seinen Ruf im Jn- und Auslande zu suchen und zu holen durch vertrauenerwekeude gute Durchsehnittsresultate , durch den Erust der Studien und durch ein allem studentischen Vrivilegieuwesen fremdes, in der gleichen bürgerlichen Freiheit Aller wurzelndes geselliges Leben der Studenten. Diesem nationalen Ziele beharrlich zuzusteuern und der amtlichen Vflicht jedes nothige Opfer zu bringen, sind die Behorden fortwährend entschlossen.

Der Kanton Zürich ist seiner Vflicht zur Erstellung eines weitern Gebäudes im botanischen Garten, welches neben seiner Bestimmung, Kübelpslanzen im Wiuter auszunehmen, auch die botanische Sammlung beherbergt, vor Ablauf des hiesür durch Vertrag seftges^ten Termins nachgekommen, und wir haben die Baute nach vorgenommener Vrüsnng dnrch Experten gntgeheissen.

Mit Znsehrist vom 24. Oktober ^ meldete uns die Direktion der offentlichen .Arbeiten des Kantons ^ürich, der Re nb a n des e i d g e n o s s i s e h e u ^ o l v t e c h ni k ums sei uun s o w e i t vorgerükt, dass znr Eollaudation desselben geschritten werden konne. Wir ordneten dazu zwei Experten in der Verson des Hrn. Stadtrath Amadens Merian in Basel und des Hrn. Architekt Rechner in ..^euenburg und znm ^chlnsse aus uuserm Schosse selbst die ^erren Schenk , damaligen Bundespräsidenten, und Dnbs, damaligen Vorsteher des Departements des Jnnern, nach Zürich ab. Die angestellte Untersuchung nnd . der Augen-

839 schein, wofür drei Tage in Anspruch genommen wurden, erstrekte sich auch aus das angeschaffte Mobiliar. ^as Ergebniss davon in Betreff dieses leztern ist in einem Separatgutaehten der Experten und dasjenige in betreff der vom Stande Zürich ausgeführten Bauten in einem grossern Ex^pertengutachten niedergelegt. Beide Gutachten sprechen sich im Ganzen sehr anerkennend über die ermähnten Gegenstände der Untersuchung aus.

Es ergab sich dabei, dass der hohe Stand Zürich in manchen Bunkte.n mehr geleistet hat, als von ihm gefordert werden konnte. ^bschon beim Mobiliar nur einige Uebelstände von untergeordneter Bedeutung wahr^ genommen wurden, die aber leicht zu beseitigen sind, wurde der sach^

bezügliche Befund dem Hrn. Schulrathspräfidenten mit der Einladung, ihnen ab^uh.lfen, ^gestellt. Auch die Regierung des Kantons Zürich

ist von ein^.r Reih..^ von Ausstellungen ähnlicher Art, deren Beseitigung theils gewünscht, theils empfohlen wurde , in K...nntniss gesezt worden,

und es ist an ihrer Bereitwilligkeit, deuselbeu in billigem Masse Rech-

uung zu tragen, nicht zu zweiseln.

Auf Ansuchen des Stadtrathes von ^ürich wurde demselben die Bewilligung erlheilt, in der Sternwarte eine Normaluhr auszustellen für Jngangse....ng elektrischer Uhren in der Stadt. Wir haben dem Vertrage, der dieses Verhältniss genauer ordnet, die Genehmigung ertheilt, resp. deu Präsidenten des Schulrathes zum definitiven Abschlusse ermächtigt.

^ie eidgenossische ..Sternwarte ist im ^ause des Berichtsjahres auf Rechnuug des Mobiliarkredites mit dem Telegraphennez verbunden worden.

^as Departement der osfentliche... Arbeiten des Kantons Zürich, beauftragt, die gnte und vertragsmäßige Ausführung der He^einrichtung der Hochschule und des Vol^techuiknms dnrch Experten zu prüfen, hat

das Präsidium des ^chulrathes ersucht, auch mit R^ksicht aus die eid-

genossiseh^n Jnteressen einen Ex^per^en hiesür zu bezeichnen ; und unter Vorbehalt der Eollaudationsrechte der Eidgenoss..us.hast ist hiefür .^err Bros. Dr. Bolle^ ersucht worden. ^ie Expertise bezeichnet die Aussühruug dieser ^ampsheizung als wohlgeluugen.

^ie der Direktion der ofsentlichen Arbeiten Zürichs vertragsgemäss anvertraute Erstellung eines Theiles des Sammlungsmobiliars, resp.

des Mobiliars der deu. Kanton Zürich , der ^tadt Zürich und der Eidgenossenschaft gemeinschaftlich angehörenden Sammlungen ist uach Vorschrift des Vertrages abgenommen worden. ^ie für diesen Theil

im allgemeinen Mobiliarkredit ausgesäte Summe ist uicht vollftäudig

ausgebraucht worden, und es reicht d^er Ueberschuss beinahe hin, um die nicht büdgetirte Ausgabe für die botanischen Sammlungen im neuen Gebäude des botanischen Gartens (zirka ^r. 13,00l)) ^u deken. ^..ie

übrige der Eidgenossensehast ausschließlich zukommende Mobiliarerstellnng Bnndesb^tt. Jahrg. X^III. Bd.I.

6^

840 im Reubau wurde eifrig ergänzt und ihrer Vollendung entgegengesührt.

Troz der vielfach ausgetauchten, im Budget nicht vorgesehenen, aber unabweislichen Ergänzungen hoffen wir heute noch, mit dem einmal ausgesehen Kredit ausreichen ^u konnen. Sollten dagegen Entschädig gungsanspxüche von dritter Seite, sowie neue innere Einrichtungen sur Wasserleitung, Reservoir u. s. w. austreten, so müsste allerdings hiefür neuer Kredit nachgesucht werden.

Statistisches Bureau.

l.

l^ e s a m m t st a t i st i k d e r S eh w e i z.

Jm verflossenen Geschäftsjahre wurde , nach Vervollständigung des Bureaus, zunächst die vom Bundesrath in früheren Jahrgängen in Aussicht genommene Herstellung einer G e s a m m t st a t i ft i k der Schweiz näher ins Ange gefasst. ^a in dieser Beziehung zu verschiedenen Zeiten ^rivatarbeiten veröffentlicht worden sind , welche mit der Schwierigkeit zu kämpsen hatten, däss über viele Gegenstände entweder nur ungenaue oder gar keine Angaben vorhanden waren, so ist es zur Losuug dieser Ausgabe ersorderlich, das.. zuvor das ganze Material aus allen Kantonen der Schweiz erhoben und gesichtet werde. Bei der staatlichen àrganisation der Eidgenossenschast ist es indessen nicht moglich , wie in zentralisirten Staaten, die Beantwortung aller Fragen von den kantonalen Behorden zu verlangen . denn nur in sehr wenigen Kantonen bestehen statistische Büreaur^, und die Beamten, welche in den andern Kantonen im Stande sind, solche fragen ...n beantworten, sind mit andern Arbeiten überhäuft. ^ie amtliehe Mitwirkung der Kautoue muss also aus das moglichst geringe Mass beschränkt und deren Hilse nur in Anspruch genommeu werden, wo eine Erhebung auf anderm Wege gan^ uuthunlieh ist, z. B. bei der Volkszähluug , Viehzählung, der Akerbau.^, Alpen-

wirthschast^ und Jndustriestatistik. Hieraus ergibt sich von selbst, das..

zur Beschaffung des ganzen Materials zu einer Gesammtstatistik an die

Betheiligung des Volkes gedacht werden musste, und zwar au die Mit-

wirkung von Fachmänner.. und Vereinen , insbesondere und. vor allen fingen ^desjenigen Vereines, welcher die Forderung der Feststellung der Tatsachen der Volkswirtschaft sieh ^ur Ausgabe gestellt hat^ wir meinen

die ft .. t i st i sche G e s e l ^l scha s t.

Um eine geordnete und zwekentspreehe..de Mitwirkung von Männern des Volkes zu erzielen, musste die Thätigkeit organisât werden. Dazu war vor allen fingen ein Blau erforderlich^ in welchen. der gan.^e Um-

84l sang des zu bearbeitenden ^tosses gegliedert vor Angen gelegt wurde, damit ein Jeder, welcher seine Krast dem gemeinsamen vaterländischen Werke widmen wollte, den Gegenstand aussuchen und sieh entscheiden konnte, über welchen ^weig er gemäss seinen Kenntnissen und Ersahrungen , sowie seinen. Wirkungskreise, gewissenhafte Auskunft zu geben im Stande war.

Ein solcher Blan wurde nun ausgearbeitet und von den.. Präsidenten der statistischen Gesellschaft, Herrn Sp.^ri, und. dem Direktor des Büreaus gemeinsam verofsentlicht und in ^0,000 Exemplaren in den drei Sprachen in der ganzen Schweiz verbreitet. den Regierungen der Kantone und den Kommissionen der ^hauptsächlichst..^. Gesellschaften zur Begutaehtung unterstellt , uni sowohl diesen , als um Männern in allen Kreisen des Gebens Gelegenheit zu geben, steh über die Zwekmassigk.it des Blaues ein Urtheil zu bilden und etwaige Verbess^.rungsvorschläge zu machen. Dieser Zwek ist denn auch erreicht worden. Es haben nicht bloss ^achmänuer, sondern auch Kautonalregierung^u in motivirten Rü^ Äußerungen ihre Ansichten und Wünsche ausgesprochen , aueh bexeitwilligst ihre Mitwirkung zu dem Werke zugesagt , welches die allgemeine,

einstimmige Billigung fand.

Rachdem nun .....ch die schweizerische statistische Gesellschaft in ihrer Generalversammlung vom 12. September eine eingehende ^erathung

über die Art und Weise gepflogen, wie die Sache von ...^eite ihrer Mit-

glieder unterstüzt werden könne , hat das statistische ^üreau mit der Kommission dieser Gesellschaft über die Ausführung des Blanes noch

einmal genau Rath gepflogen und sich mit ihr dahin geeinigt , dass

nunmehr die einzelnen Gegenstände des Blanes ^...r Gesannntstatistik unter eine grosse Anzahl von Fachmännern der ganzen Schweiz repartirt werden sollen. Diese Organisation ist nun in vollen. Gang... Sind uns auch einige abschlägige Antworten zu Theil geworden , so haben wir doch bereits so viele Zusagen erhalten , dass das Gelingen d^.s Unternehmens keinen. Zweifel mehr unterliegt. Hoffentlich wird diese günstige Knnde noch manchen Zaudernden zum Entsehlusse bewegen , so dass wir dann erwarten konnten, ein acht volksthümliehes Werk ^ eine Art Voiksene^klopädie ^^ ans Licht zu fordern, aus welchen. alle Kreise der arbeitenden Bevölkerung ^uzen sur den wirthsehaftliehen Fortschritt werden ziehen konnen. Die Frist für die Ablieferung der einzelnen Abhandlungen ist ans Ende 1867 und als Grundlage der Aufnahme das Jahr 186^ festgesezt. Müssen wir auch aus neanche Verzögerung gefasst

s.^.iu, so ist doch di.. Ausführung des Werkes in eine übersehbare Rahe gerügt. Zur Vervollständigung des Materials sind noch eiuige amtliche

.Aufnahmen durch die Kautonalr^gierungen, z. ^. die Statistik der Fabxiken und des ^audbaus, erforderlich, worüber zur geeigneten ^it die erforderlichen Schritte werden geschehen nuissen. Das einlaufende Material dürfte m.t geeigneter Auswahl zuerst einzeln in der ^statistischen

842 Zeitschrift verössenlicht und dann erst , wenn es die öffentliche Brüsung bestanden, von einer Feder zusammengesasst werden. Der Bundesrath wird indess vor dieser Bearbeitung den zn Grunde zu legenden Vlan einer nahern Durchsicht unterwerfen, indem der veröffentlichte ..^lan nur als ein vorbereitender Entwurf zu betrachten ist.

Il. H a n d e l s s t a t i s t i k .

Das Bürean hatte die Aufgabe, die in den vorhergegangene. Jahren mit Verofsentliehnng des Verkehrs mit Frankreich und Jtalien begonnene Haudelsstatistik für einen gewissen Zeitraum zu vollenden, indem der Handel mit d^en beiden übrigen Rachbarländern, dem Zollverein und Oesterreieh, nach den amtliehen Quellen gruppirt und beleuchtet wurde. Da bei dieser Arbeit der früher eingeschlagene Weg verfolgt werden musste, wobei auch Wertangaben der Aus- und Einfuhr gemacht worden, welche die amtlichen Zolllisten der Schweiz und des Zollvereins unterlassen, so musste die mühevolle Arbeit einer Werthschä^ung der einzelnen Waarenposten unternommen werden , wobei die offiziellen Werthta^irungen der französischen und österreichischen Regierung , sowie ad hoc erbetene Preisangaben der schweizerischen Handelsgremien zur Grundlage dienten.

Um die Bedeutung des schweizerischen W e l t h a n d e l s beurtheileu zu können , fügten wir die Durchfuhr schweizerischer Waaren durch die vier Nachbarländer bei, und gaben auf den legten Tafeln einen Ueberblik des Gesammtverkehrs , sowie eine parallele mit den Hauptindustrielandern Europas , welche ein erfreuliches Bild der Entwikelun^ der Jndustrie und des Handels der Eidgenossenschaft seit 10 resp. 20 Jahren darbot. Diese Arbeit ist im Ansang Juli vorigen Jahres im Drnk verosfentlicht worden.

lll. B e v o l k e r u u g s st a t i st i k.

Der dritte Theil der Bevölkerungsstatistik. welcher die Klassifikation der schweizerischen Bevölkeruug nach Geburtsjahren, Geschlecht und ^amilieustand enthält, lag zur Publikation bereit, als wir, aus Wunsch der Militärkommission , von dem Militärdepartement aufgefordert wnrden , die schweizerbürgerliche männliche Bevoll.erung vom 20. bis zum 45. Jahre, mit Ansschluss der fremden, auszuziehen. Um dieser Auf-

ftelluug den Charakter der Vollständigkeit zu geben , machten wir die Zusammenstellung der g e s a m m t e n ^bürgerlichen^ , männlichen und weibliehen Bevölkerung der Schweiz, was ..Bieder eiue geraume ^eit in Anspruch uahm, so dass die Veroffentliehung erst in den nächsten Woehen wird stattfinden können.

Die Organisation der Statistik der .Bevölkerungsbewegung, welche i^u vorigen Jahresbericht noch in dem Bereiche der Wünsche sich besand,

843 ist ihrer Verwirklichung nah.. getreten , indem der Antrag des Departements auf Benuzung eines übereinstimmenden Formulars für die statistischen Auszüge aus den Zivilstaudsregistern sämmtlieher Kantone von den meisten Kantonsregierungen beifällig ausgenommen und in einer am 21. Februar 1866 stattgehabten Konferenz von Delegirten der KantonsRegierungen eine Uebereinkunst über ein gemeinsam zu benutzendes Schema zu Stande gekommen ist, welches der schliesslichen Ratifikation der Kantousregierungen unterbreitet ist.

Endlich ist ein vierter Theil der Bevölkerungsstatistik,^ die Erhebung der Beschäftigungsarten der Bevölkerung nach den Listen der Bevölkerungszählung von 1860 im entflossenen Berichtsjahr nach Vollendung der Handelsstatiftik in Angriff genommen worden. Das beschränkte Hilfspersonal des Bureaus, sowie die Schwierigkeit und der grosse Umfang dieser Arbeit, bei einer Bevölkerung von 2^ Millionen den Berns und die Familienbeziehnng eines jeden Jndividuums auszuziehen, die Rothweudigkeit, wegen mangelhafter Angaben sich nachträglieh um Ergänzungen an Gemeinden zu wenden, lassen diese Arbeit nur laugsam vorwärts rüken. Dennoch gedenken wir dieselbe noch in diesem Jahre d...m Druk übergeben zu können. Mit ihr wird eine lange gesühlte Lüke der schweizerischen Bevölkerungsstatistik ausgefüllt sein, wegen deren wir bisher oft genöthigt waren, Aufragen auswärtiger Regierungen, Gesellschaften und Gelehrten unbeantwortet zn lassen. .Lässt die erste Arbeit dieser Art wegen vielfacher mangelhafter Angaben noch Manches zu wünschen übrig, so ist mit ihr doch der Ansang gemacht zu einer der wichtigsten statistischen Jnsormationen ^ denn sie bildet nebst der Erhebuug der Bevölkerungsbewegung die nothwendige Ergänzung der in den Volkszählungen gesammelten Beobachtungen über den Zustand der Volks.vohlsahrt. So wie die grössere oder geringere Sterblichkeit in einen. Lande Zeugniss ablegt von der schlimmeren oder besseren Lage

der Bevölkerung desselben, .- denn die Bevölkerung zipilisirter Länder

repräsentirt an Erziehungskosten ein dreifach größeres Kapital, als der

g^.sammte Grnndbesiz beträgt , - also gewährt auch die Bernssstatistik einen tiefen Einblik in das Befinden des Volkes, denn die Vervielfältigung und V..rgeistigung der Besehästigungsarten zeugt von Ausseh.vuug, andauernd grosser Uebers^huss der ländlichen Bevölkerung über die andern Erwerbsarten von ...Stillstand der Entwikelung.

I^. V i e h z ä h l u n g .

Diese .^rage ist durch die Anordnung einer eidgenössischen Viehzählung auf den 21. April d. J. in das erste Stadium ihrer Erledigung getreten. Wenn nicht unvorhergesehene .Hindernisse eintreten, so wird die Ausarbeitung dieser Erhebung noch in diesen.. Jahre veröfsentlieht werden können.

844

V. A l p e n w i r t h s c h a s t s s t a t i s t i k .

Dieser Gegenstand konnte im verflossenen Jahre nicht erledigt werden , weil das Material noch nicht vollständig eingelangt ist. Es sind nämlich die Kantone ^olothurn. Wal.lis und Hessin no^h gänzlich, Bern, Uri, Schw.^, Ridwalden und Appen^ell Ausserrhoden theilweis...

im Rükstand. Wir hoffen, dass diese Regierungen Alles aufbieten werden, um das Material von den säumigen Gemeinden einzutreiben. Sodann werden wir nach Kosten bemüht sein, diese interessante und neue statistische Arbeit so bald als moglich d..r ^Öffentlichkeit zu übergeben.

Nachdem zuerst der bekannte S.hriststeli^r über alpenwirthschaftliehe Fragen, ^..rrBfarrer S charma n n , st.h aus unser Ersuchen bereit erkl.irt hatte, die kritisch. Sichtnng und Bearbeitung des Materials zu übernehmen, aber durch seine Ernennung zum Direktor der landwirthschaftlichen Schule in Kreuzlingen an seinem Vorhaben verhindert worden ist, haben wir die kommission der alpenwirthschaftlichen Gesellschaft ein^ geladen, einen Berichterstatter zu wählen . welcher die kritisch.. Brüsnng

und die Beurtheiluug der Ergebnisse dieser amtlichen Erhebung üb..r^

nehmen konne . sowie dann selbst ia corpore diese Arbeit zu begutachten und zu ..mendiren.

Da dieses Gesuch eine günstige Aufnahme gesunden hat^, so wird die Arbeit rasch vollendet werden konneu, sobald die unerlassliche B....

ding..ug der Ergä.^ung des Materials erfüllt sein wird , denn daraus müssen wir warten. da wir unmoglieh annehmen konnen, dass die säumigen Kantoue den Vorkurs auf sich nehmen mochten , durch ihr Aus-

bleiben die Veröffentlichung eiuer lükenhasten Alpenwirths^aftsftatistik

verschuldet zu haben.

Vl. E i s e n b a h n s t a t i s t i k .

Jn dieser Angelegenheit hat sich die Kommission der EisenbahnDirektionen zu eiuer Konferenz erboten. Die Anordnung einer solchen ist verschoben worden , weil das Militärdepartement seine Desiderien vorher sormuliren wollte, deren wir gewärtig sind.

Vll.

U n t e r r i c h t s w e s e n und R e c h t s p f l e g e .

Jn diesen beiden Zweigen ist das ans den Kantonen, namentlich in deu Regiernugsberichten, vorliegende Material gesichtet und in einer grossen Anzahl von Tabellen bearbeitet worden, welche schon mehrfach ^ur Beantwortung von Aufragen auswärtiger Regierungen und Gefehrteu gedient haben, allein von einer Verossentliehuug dnrch den Drnk muss noch Abstand genommen werden, weil das Material zu viele Lüken enthält und weil in der Art der Behandlung in den einzelnen .Kantonen noch so wenig Uebereinstimmnng herrseht, dass es sürs Erste .unmoglich ist, eine allgemeine Uebersicht zu liesern.

845

VllI. S t a t i st i s eh e Z e i t schr i s t.

Dieses von der statistischen Gesellschaft gegründete Unternehmen, dessen Redaktion der Sekretär des Bureaus, Herr Dr. S t ö s s e l , führt, nimmt die Kräfte des Bureaus mehr in Anspruch, als ursprünglich angenommen war; indessen da die Gesellschaft dieselben Ziele verfolgt, wie das Bureau, und in manchen anderen Staaten ^ie statistischen Zeitschriften sogar von den statistischen Bureau^ selbst herausgegeben werden, so lasst sich diese lebhaste Betheiligung nur als angemessen betrachten.

Aus denselben Gründen ist der statistischen Gesellsehast . auch für das folgende Jahr an die Kosten der Zeitschrift die Summe von Fr. 1000 aus dem Kredit des Büreaus angewiesen worden.

l^. V e r s eh i e d e n e A r b e i t e n .

Eine der zeitraubendsten Ausgaben des Bureaus ist und war auch im Berichtsjahre die Auskunstertheilung an auswärtige und Kantons^ Chorden, G^.sandtsehasten , Konsuln, Brivatgelehrte u. s. w., welche nicht selten die Mitwirkung der Kantonalregiernngen nothig machte, zugeilen den Umfang kleiner Denkschriften annahm, zuweilen auch nur mündlich erfolgte. Wir wollen davon nur hervorheben die auf Wunsch der italienischen Regierung gemachte Ermittelung der G e s a m m t z a h l der s c h w e i z e r i s c h e n W ä h l e r zum Nationalrath, welche in der statistis.hen Zeitschrift veroffentlicht worden ist. die aus Wunseh der in England zur Begutachtung der Todesstrafe niedergehen Kommission gemachte statistische Aufstellung der Wirkungen der Aufhebung der T o d e s s t r a f e im Kanton ^ r e i b u r g ^ die Statistik der ^reguenz der s c h w e i z e r i s c h e n Hochschulen für einzelne Privatpersonen , Sammlung der Statuten und Rechenschaftsberichte sämmtlicher N o t e n b a n k e n der Schweiz für die württembergische Zentralstelle für Handel und Ge^..erbe ; S t a t i s t i k der e i d g e n ö s s i s c h e n B e a m t e n sur die, betreffs der ^el..e..sv..rsi.^..r^.ug derselben niedergesezte Kommission u. s. w.

Schon vor längerer ^eit ist nämlich von Seite einer grossen Zahl von ei.^nossischen Beamten die ^rage angeregt worden , ob nicht für .hre Versicherung aus den Todessall etwas von Bundes wegen gethan werden konnte^ Der Bundesrath hat diese ^rage dem Departement des Jnneru zur Vorprüfung überwiesen. Es wurde hierauf eine Experten-

kommission bestellt aus den Herren Sehnlrathspräsident Kappeler , Di-

rektor ^euner, Professor an der polytechnischen Schule, Vostdirektox Jeaureuaud und Bros. Vogt, Direktor des statistischen Büreans (nach seinem Rüktritte aus seinen Wunsch erseht durch Dr. Wirth, dermaligen Direktor). Rach Sammlung des nothigen statistischen Materials, Ver^ Handlungen mit den schweizerischen Versicherungsgesellschaften und mehrfachen Kommissionalberathungen wurde vom Departement sodann ein Entwurf mit erläuternder Botschast ausgearbeitet un... vorgelegt.

Wir hielten es für paffend, -iefen Entwurf den verschiedenen Departement^

^846 zuzustellen zur Einholung der Ansichten der Beamten selbst, und behalten uns eine spätere Schlussnahme darüber nebst eventuelle.. Antragstellnng ^an Sie vor.

Jm Ganzen sind im Berichtsjahr 755 Akten ein^ und ausgegangen.

Der Verkehr mit den auswärtigen statistischen Bureau^ war anch im verflossenen Berichtsjahre ein sehr lebhafter. Die Bibliothek vermehrte sich, zum grossen Theil durch Tausche^mplare und Geschenke, ^um 500 Bände.

Es ist dem Bureau gelungen , dureh einen vortheilhaften Vertrag einer angesehenen Buchhandlung den Verlag der Publikationen des Büreaus zu übertragen, wodurch nicht bloss das leztere eine angemessene Ersparniss macht, sondern auch für die Arbeiten des statistischen Büreans eine weit ausgedehntere Verbreitung er^elt wird.

Bauwesen.

A. ^.tr.^en und .^rnl.en.

l. ^ B ü n d u e r i s e h e s S t r a s s e n n e z .

Die Arbeiten am bündnerischen Strassenneze sind im Laufe des Berichtsjahres so ausserordentlich . gefordert worden , dass mit Ende der Kampagne die im Bau begrissenen drei ^trassen, nämlieh die .^llbula-, Unterengadiner^ und die Vuschlaverstrasse vollständig erstellt waren.

Laut der in unserm Rechensehastsbexichte pro 1862 angeführten ^Repartition der Bundesbeiträge für das bündnerische Strassenne^ fallen auf die erwähnten drei Strassen folgende Betreffnisse.

^lbulastr^e.

.^r. .^p.

Hieran wurden bezahlt: im

Jahre

1862

.

waren somit

^rstr^.

^ ^p.

^^. ^ .

.

.

.

1863 1864 Es

Fr. ^p.

-

-^

Puschla^rstra^e.

^r. ...^

Fr. ^p.

^^ ^ 63,720.

-^

.

^

.

.

^

Fr. .^p.

^^^^ ^

.

.

.

^

.

.

.

.

.

.

.

.

60,000. -52,700. --^^ 88^)^ ^ ^ .-^^.^^^^.^ 60,000. --^-^-^^^^^^^^^^^^^^ 35,^^0. nach aänzlicher

Vollendung zu befahlen . . . . . . . . 40,000. Zusammen pro l 865

. . . . .

76,880. -^

43,720. -

160,600.-

847

848

Obwohl im Budget pro 1865 für das bündnerische Strassennez nur Fr. 82,000 (der approximative, bei gleichmäßiger Vertheilung des Gesammtbeitrages aus die im Bundesbeschluße vom 26. Jnli 1861 ^) vorgesehene .Bauzeit von l 2 Jahren sich ergebende Quotient) ausgenommeu waren , nahmen wir dennoch keinen Anstand , dem Danton Graubünden das ganze, nahezu das doppelte des Büdgetansazes betragende Betressniss auszubezahlen, da in den. erwähnten Bundesbeschluße ein Maximum der jährlieh zu leistenden Beitragszahlungen nicht festgesezt, vielmehr vorgeschrieben ist, dass die Ausbezahlung im Verhältnis..

des Vorrükens der Arbeiten zu erfolgen habe.

Um indessen ähnlichen Kreditüberschreitungen für die .Zukunft vorzubeugen, wurde die Regierung von Graubünden vor der Festsezung des

Büdgets pro 1866 angefragt, wie hoch sieh die Kosten der sür dieses

Jahr projektirten Arbeiten annähernd belausen werden.

Ans der diessälligen Antwort der Regierung ist zu entnehmen, dass

sür die Jahre 1866, 67 und 68 die S^n- und die ^lüelaftrasse mit einem Beitragsbetresfniss von zusammen ^r. 262,500 zur Ausführung bestimmt find. Der während den nächsten drei Jahren zu leistende Beitrag wird sieh somit jeweileu aus ^r. 87,500, belaufen.

Was die Ausführung der im Jahre 1865 erstellten Arbeiten an-

betrifft, so wird ..dieselbe von dem eidg. Experten durchwegs als tadellos bezeichnet. Lobend wird namentlich der an der Untereng .^.dinerstrasse ausgeführten Kunstbauten erwähnt , die troz der .Schwierigkeiten ,

welche die .^erbeischasfung des Materials (z. B. bei der Brüke über

den Val smes.^. bei Ren.üs) verursachte, in verhältnissmässig sehr kurzer Zeit schon und solid erstellt wurden.

S t r a s s e n a n schluss bei Martinsbrnk.

Auknüpsend an unsere leztjährige Berichterstattung über diese Angelegenheit erinnern n.ir an die Mittheilung , welche Graf Mensdorfs unterm 20. Dezember 1864 dem österreichischen Gesandten in der Schweiz über den Stand sraglicher .^trassenbaute gemacht hatte und welche dahin lautete , ,,dass die Ursache des verhältnissmässig laugsamen Fortganges der Arbeit in den vorhandenen besonderen technischen Schwierigkei.ten liege, dass jedoch bereits umsassende Vorarbeiten gemacht seien, das Traee bis ^um Anschlusspunkt Martinsbrul. sestgestellt sei und die

Ausführung des schwierigen und kostspieligen Baues mit aller Energie

betrieben werde. ^ Wir gaben der Regierung von Graubünden von dieser Erosfnnng Kenntniss , indem wir derselben gleichzeitig in Beantwortung eines erneuerten Gesuches um weitere Verweudung bei ^esterreich bemerkten, ^) Siehe eldg. Gesezs...mm..ung, Band ^II, Selt^ 70.

84.)

^dass wir im Hinblik ans den bestimmten Wortlaut jener Mittheilung eine nene offizielle Reklamation nicht für zuträglich erachten würden, und dass sich daher der Bundesrath vorderhand daraus beschränkt habe, ^en schweizerischen Geschäftsträger einzuladen, über den Stand der Vor..

arbeiten für die ^instermünzstrasse und die muthm.^ssliehen Angriffs- und Vollendungstermine einlässlichere Ausschlüsse zu verschafsen und im Uebrigen von ^eit zu Zeit geeigneten Ortes auf Beschleunigung frag^ licher Arbeit zu dringen.

Bereits untern. 30. Januar machte uns .^err Steiger die Mit^ theilung , dass lant eingebogenen genauern Erkundigungen die Sache oft^rreichischerseits noch in weitem ^eld liege. Roch sei man nicht über die Ausarbeitung der Bläue hinausgekommen. ^as kaiserliche Staatsmi..ist..rium befinde sich in fortwährenden Unterhandlungen mit .

dem Kriegsminifterium wegen Herstellung .der alten Strasse. ^as Leztere behaupte , dass es ans strategischen Gründen aus die Sache nicht .eintreten konne, und überdies sei für den Bau einer neuen Strasse noch kein Heller Geld vorhanden.

Musste schon .diese mit den oberwähnten Erossnungen des Grafen M.ns.^orff an die österreichische Gesandtschaft ^so sehr kontrastirende Mittheilung in hohem Grade befremden , so war dies noch .veit mehr der Fall, als uns unterm 24,^27. Februar 1865 die Regierung von ^raubünden mittheilte , dass sie aus eine in dieser Angelegenheit direkt an die k. k. Statthalterei für T.^rol und Vorarlberg gestellte Anfrage den Bescheid erhalten habe, .,dass znsolge Erlasses .^es h. Staatsmini^ ,,st..riums in Wien vom 3. ^ebruar 18^ das vorgelegte Vrojekt über ^,die Herstellung einer Verl.undnngsstrass.. von Martinsbruk bis zur ,,Thalsperre bei Rauders, in Rüksicht auf die bedeutenden Terrain,,s.hwierig^ite.. und die dadurch bedingten hohen Baukosten vorläufig .,..uf sich bernheu müsse, und dass dasselbe die Unthunlichkeit einer bal^ ,,digen Ausführung dieses Straßenbaues bereits unterm 24. Rovember ,,v. J. deni k. k. Ministerium des Aeussern bekannt gegeben habe und ..auch dern.alen der Regierung eine günstige Mittheilung za machen ,,nicht in der ^age sei.^ Wir er^uangelten nicht,. unserm Geschäftsträger von dieser Mitthei^ lung .^euntniss zu geben , mit der Einladung , vom k. k. Ministerium

der .^.s.värtigen Angelegenheiten über die hoehft auffälligen Widersprüche

zwischen d..n ihm im ^..^ember 1864 von dieser Stelle gemachten Mittheilungen und dem Schreiben der Statthalterei sür T.^rol und Vorarlberg an die Regierung von Graubüuden näheren Aufschluss und eine bestimmte Antwort über die Absichten der k. k. Regierung zu verlangen und dabei daran zu erinnern, dass der Bau der Engadinerstrasse nur im Vertrauen aus die wiederholten entgegenkommenden Zusicherungen der osterreichischen Behorden von Graubünden unternommen und vom Bunde durch ......ubsidien unterstüzt worden sei.

850 Auf die Rote , welche Herr Steiger obigem Auftrage entsprechend au den Minister des Auswärtigen gerichtet hatte , erfolgte unterm 24. März 1865 eiue Antwort, welche nicht mehr daran zweifeln lasst, dass Oefterreich int Widerspruch mit allen früheren Zusichernngen, wirklich die Ausführung des Strassenanschlusses bei Finstermün^ ans unbestimmte Zeit hinaus verschieben will.

,,Jndem das k. k. Ministerium des Aeussern so lautet die ..fragliche Antwort - die Ehre hat, sieh aus seine Rote vom 3. Dezember .,v. J^ zu. beziehen, kann es nicht umhin, sein lebhaftes Bedauern .Darüber auszusprechen, dass die bedeutenden Schwierigkeiten dieses ,,Strassenbanes es nicht gestatten, mit Bestimmtheit den Zeitpunkt an-

zugeben, bis zu welchen.. der Anschluss bei Martinsbruk wird hergestellt

,,werden können. Während in frühern Jähren der mangelhafte Znstand ,,der Kommunikation auf der Schweizerseite abhielt , ein Bauwerk in ,,Angriss zu nehmen, dessen Herstellung unter den damaligen Verhält,,nissen als zweklos erseheinen musste, fällt leider nun die Vollendung .,der Graubündnerstrasse mit anderen , hier nicht näher zu erörternden ^Momenten zusammen, welche es der k. k. Regierung für den Augen,.blik unmöglich machen, den lang gehegten Wunseh zur Ausführung zu ^bringen. Jndessen erlaubt sich das k. k. Ministerium des Aeusseru, ,,es hier wiederholt auszusprechen, dass der Strassenanschluss bei Martins,,bruk eine priuzipiell beschlossene Sache , dereu Ausführung somit nur ,,eine Frage derzeit ist, und hossentlich der Begiun der Arbeiten, ungeDachtet der augenblikliehen Hindernisse , nicht zu lange auf sich wird .,warten lassen^ u. s. w.

Wir beauftragten hierauf den H^errn Steiger , tro^ dieser ungünstigen Antwort die Angelegenheit auch weiter eifrig zu betreiben. Jns^ besondere empfahlen wir ihn., die osterreichische Regierung auf die wahrhafte Kuriosität aufmerksam zu machen , dass auf der laugen Grenze zwischen der Schweiz und Oesterreich keiu einziger Strassenauschluss bestehe und au der Hand der Dokumente über den Warenverkehr der Schweiz nachzuweisen, wie die Verkehrsinteressen der beiden Länder von Jahr zu Jahr u.ehr verkümmern, wobei der Schaden mindestens in eben so hohen. Masse ans Seite Oesterreiehs wie aus Seite der Schweiz

Iiege.

Was speziell die Verbindungen ^wischen Graubündeu und Throl anbelange, so moge der Herr Gesehäststräger daraus hinweisen, dass es im klaren Jnteresse beider Theile läge, wenn einerseits die grosse .^iuie

des Jnnthales durch das kleine noch sehlende .^tük zwischen Martinsbruk und Finstermünz baldigst ergänzt und in zweiter Linie die Aus-

mündung der Schweig auf die grosse Etsehthalstrasse durch Erstellung der kurzen ^treke Taufers .. Mals im Anschlusse an die bündueriseherseits unter eidgenossiseher Mitwirkung in Aussicht genommene Strasse durch das Münfterthal ermöglicht würde. Endlieh beauftragten wir Hrn.

851 Steiger, zu erklären, dass es hierseits durchaus nicht nothwendig erscheine, dass die Strasse Martinsbruk^ Finstermünz im Sthle der grossen Strasse bei Finstermünz gebaut werde, sondern dass man schweizeriseherseits vollständig befriedigt sei, wenn die Strasse ungesähr n .ch den Normalien der l.lnterengadinerstrasse ausgeführt würde , .^as die Baukosten muthmasslich auf zirka fl. 200,000 reduziren würde.

Seither sind uns zwar mehrfache Vertröstungen aus baldigen Ent^ scheid zugekommen ; allein troz der fortgesezten Bemühungen des sehweiArischen Geschäftsträgers ist derselbe noch nicht erfolgt.

.

.

.

A n s eh l ussI.. e i T a u f e r s.

Ueber diese Angelegenheit haben im Lause des Berichtsjahres verschiedeue Verhandlungen stattgesunden ; es hat jedoch die österreichische Regierung erklärt, dass sich zwar die Vortheile, welche durch deu Umbau fraglicher Strasse sür den dortigen österreichischen Landestheil erwachsen würden, nicht verkennen lassen, dass^ aber diese Strasse .hrem Eharaktex nach niemals geeignet wäre , als eine Reichsstrasse erklärt und in die Aerarialregie aufgenommen zu werden. Die Regierung könne sich daher mit dieser Strassenaugelegenheit nicht weiter befassen, und es müsse somit das weitexe Vorgehen in der Sache der Laudesvertretung im Tr^rol auheimgestellt werden.

Wir haben der Regierung von Graubündeu von diesem Bescheide Keuntniss gegeben mit dem Verdeuten, dass es vielleicht zwekmässig sein würde, wenn die Regierung in irgend welcher ^lrt die meist interessirten t^rolisehen Gemeinden zu diessälligeu ..^chritteu bei ihrer Laudesvertretung veranlassen konnte.

Strasse über d e n Umbrail.

Mit Schreiben vom 17. November 1864 ersuchte die Regierung von Graubünden den Bundesrath, dass er bei der italienischen Regierung Schritte thun möchte, mit Bezug ans die Herstellung einer brassenverbiudung über den Umbrail von der 4. Cantoniera ans der Stilfserjochstrasse bis St. Maria im Münsteri.hal und ...^ubventionirung derselben durch die italienische Regierung. Der Bundesrath entsprach diesem Begehren, und es sind seither über diesen Gegenstand mehrsache Verhandlungen gepflogen worden , welche einige Aussicht gewähren , dass von Seite Jtaliens der Bau dieser Strasse uuterstüzt werde. Da indessen die Verhandlungen noch im Gange sind, so glauben wir, weitere Mittheilungen unterlassen zu sollen. Das weitaus grosste Jnteresse an dieser ^trasse hätte Jtalien, und das Zustandekommen derselben ist daher wesentlich von dem Masse der Betheiligung der italienischen Regierung

Abhängig.

852 Oberaussicht ü b e r die Boststrassen.

Jm leztjährigeu Geschäftsberichte haben wir bereits der Reklamation erwähnt, welche pon Seite der Kreispostdirektion Ludern .^egen mangelhaften Zuftandes der Voststrasse zwischen Bekenried und Buochs , beziehungsweise Stans erhoben worden ist.

^ Die Untersuchung, welche ^ir über den Zustaud fraglicher Strassenftreke angeordnet hatteu, ergab, dass dieselbe wirklich an mehreren ^tell^n der Verbesserung sehr bedürfe. Aus dem bezüglichen Berichte ging jedoch gleichzeitig hervor, dass die Regierung vou Ridu.alden zur ^eit der Ei.pertise einige Verbesserungen bereits hatte ausführen und andere iu Angriff uehmen lassen.

Wir theilten den Expertenbericht der Regierung von Ewalden mit , wobei wir dieselbe unter Hinweisung aus Art. 35 der Bundesversassung einluden , die uothigen Anordnungen für beförderliche und gründliche Beseitigung der noch vorhandenen , vou. Experten gerügten Uebelstände zu treffen.

Jn der Antwort, welche wir von der Regierung von Ridwalden auf obige Einladuug erhielten, wies dieselbe daraus hin, dass sie bereits, wie schon bemerkt , verschiedene Verbesserungen habe ausführen lassen, und dass überhaupt seit längerer Zeit eine umfassende Korrektion fraglicher ^trasse beabsichtiget werde.

Jndessen müsse sich die Regierung gegen eine Jnterpr..tation ^des Art. 35 der Bundesverfassung verwahren, wonach der Bnnd.^behorde das Recht zukäme, vou den Kantonen zu verlangen, dass zumal solche Strassen, sür deren Bau der betretende Kanton keine Bundessubsidieu bezogen, neuen Anlagen oder Korrektionen unterzogen werden sollen.

Wenn auch in ^olge des erwähnten Art. 35 der Bundesverfassung dem Bunde das Reeht nicht bestritten werde, zu fordern, dass die vou der eidgenossisehen Bost befahrenen .^trasseu in demjenigeu Zustande erhalten werden, den die Anlage der Strasse gestatte und welche die innern Bedürfnisse des Kantons ohnehin erfordern, so müsse dagegen vollständig verneint werden, dass den Kantonen die Bflicht obliege, der eidgenössischen Vost wegen eine Strasse breiter zu machen als sie sonst ist, oder mit vermehrten Sicherheitsmassregeln zu versehen , als der sonstige Verkehr erfordert.

Auf dieses Schreiben erwiderten wir der Regierung, dass wir uns mit Rüksieht auf die gegebenen Zufiehexnngen betreffend Ausführung einer umfassenden Korrektion der
Strasse und Ausbesserung solehex Stellen, welche nicht in diese Korrektion fallen, ganz gnt dazu verstehen konneu, den Gegenstand bis aus Weiteres als erledigt zu betrachten.

Dagegen finde sich der Buudesrath zu der Erklärung veranlasst, dass er die dem Bunde obliegende Oberaufsicht über die Strassen und Brüken,

853 an deren Erhaltung die Eidgenossenschaft ein Jnteresse habe, nicht bloss als eine Oberaussicht über den U n t e r h a l t der Strassen auffassen konne.

Der Wortlaut der Bundesverfassung sei keineswegs so beschränkt, und die Vrarls habe jenem Artikel ebenfalls niemals eine so beschränkte Auslegung gegeben , auch würde dieselbe mit dem beabsichtigten Zweke gar nicht im Einklauge stehen. Der vermehrte Verkehr verlange zuweilen umfassendere Reparaturen und neue ..^ehuzmassregeln und die Regierung werde wohl nicht bestreiten wollen, dass durch die Erbauung der Brünigstrasse sammt der Achereggbrüke der Verkehr auch aus den andern Strafen Ridwaldens so zugenommen habe, dass gewisse Korrektionen jezt zu einem dringenden Bedürfnisse geworden seien, wo sich vor einem Jahrzehnd uoch gar kein solches Bedürfniss gezeigt habe.

Dabei handle es sich keineswegs bloss um den Vostverkehr, sondern um den Verkehr im Allgemeinen, an dessen unbehinderten. und ungefähr..

detem Gange die Eidgenossenschaft allerdings ein bedeutendes Juteresse habe. Der Bundesrath müsse darauf aufmerksam machen, dass Art. 35 seine Erklärung hauptsächlich in dieser dem Bunde obliegenden Fürsorge für den freien Verkehr finde. Der Bundesrath müsse daher unter allen Umständen an seinem Oberaussichtsrechte grundsäzlich sefthall.en, wogegen er in Ausübuug desselben stets gerne aus Wünsche und Bedenken der Kantonsregierungen Rüksicht nehme.

B.

t.

^ew.i^erl^xr^.ti^nen.

L i n t h u n t e r n e h m u n g.

L i n t h k o r r e k t i o n v o n Gr^nau a b w ä r t s .

Die Angelegenheit der sogenannten untern ^inthkorrektion von Gr.^uau bis ^um Zürichsee, die uns sehou in früheren Jahren vielsach beschäftigte , ist nun endlieh zu einen.. definitiven Abschlusse gekommen.

Unterm 7. ^ebruar 1865 erstattete uns die .^nthkommissiou einlässlichen Bericht über das von dem Linthingenieur, .^errn R e g l e r , ausgearbeitete und von der Kommission nach vorrangiger Prüfung durch unbeteiligte und anerkannte Fachmänner in erster ^inie angenommene

Vrojekt, dessen Richtuugslinie, dem jezigen Linthbette folgend, ungesähr

an der näu.lichen Stelle , wo deru^.alen die Linth , in den ^ürchersee au^nündet. Die Ausführung dieses Projektes, welches nach den Gutachten der E^per^en als das rationellste betrachtet werden kann, wird nach den aufgestellten Kostenberechnungen auf Fr. 260,000 veranschlagt.

Ein ^weites Vrojekt, welches man aus dringende Verwendung der Gemeinde ^chmerikon unter der Voraussezung namhaster Leistungen von

Seite dieser leztern bis zum Eingang ihrer Erklärung, dass sie die

gesorderten Leistungen nicht übernehmen konne , ebenfalls noch im Auge

854 behalten hatte , würde einen Durchstich in gerader Linie na.h Schmexikon erfordert und naeh Herrn Reglers Berechnungen Fr. 320,000 gekostet haben.

Für die Ausführung der Korrektion , welche in einem ^eitraume ^on 5 Jahren vollendet sein soll, hat die Kommission in finanzieller Hinsieht als Grundsa^ ausgestellt, dass die Kosten gedekt werden sollen: a) durch jährliehe Beiträge aus dem Korreutverkehr der Linthverwaltnng ;

h) durch jährliche Beiträge der betheiligten Linthgenossamen (Vergütung des Mehrwertes vom betheiligten Lande) , und c) dureh die Kapital-

kasse des Linthfonds, so weit die Beiträge a und b nicht genügen.

Da zur Zeit obiger Eingabe über das erwähnte ^weite Projekt noch nicht entschieden war, so musste die Kommission für ihren ^inanzplan dieses und nicht das wohlfeilere direkte Vrojekt als Basis annehmen.

Demzufolge ergab sieh bei Berechnung der von den oben erwähnten Kontribuenten a und h zu gewärtigenden Beiträge, dass zur Ausführung des Unternehmens das Stammkapital i^n Maximum mit Fr. 150,000 iu Anspruch genommen werden.^ müsse.

Da nun durch Axt. 3 des Bundesbeschlusses vom 27. Januar 1862 betreffend Reorganisation der Linthverwaltuug (Vll, 11.)) bestimmt ist, dass Anordnungen, welche Eingriffe iu das Kapitalvermogen der LinthVerwaltung zur .^olge haben, der Zustimmung des Bundesrathes bedürfen, so stellte die Linthl^ommission, indem sie uns das Korr^t.onsprojekt^ur Genehmigung vorlegte, zugleich das Ansuchen, es mochte ihr zum Zweke der Anssührnng des fraglichen Unternehmens die Jnanspru.hnahme des Linthfouds gestattet werden.

Jm ^erneru legte die Kommission beim gleichen Aulasse den Entwnrs eines Réglementes sür die behuss Vornahme der Mehrwertig sehäznugeu anzustellende ^chäzungskommisston por, welches uns, da es den für solche .^chä^ungen geltenden Gxundsä^en entspricht, zu keinen Bemerkungen Veranlassung gibt. Einzig in Bezug auf ^ie Znsammensezung der Kommission ist .^u erwähnen , dass dieselbe aus süns Mitgliedern gebildet wird , wovon jeder der betheiligten 4 Kantone ein

Mitglied und der Bundesrath das fünfte. als .^bmann erwählt.

Durch Sehlnssuahme vom 27. ^ebruar ertheilten wir den obigen Vorlagen, nämlich dem Korrektionsprojekt, der nachgesuchten Jnanspruchuahme des ^inthfouds bis auf das Maximum vou Fr. 150,000 und dem ^chä^uugsreglemente uusere Genehmigung (eidg. Gesezsamn.luug

Vlll, 400).

Wir haben der Berichterstattung über diesen Gegenstand noch beizufügen , dass , nachdem die Gemeinde ^chmerikon erklärt hat , die sür den ^all der Ausführung des zweiten Korrektionsprojektes von ihr geforderten Leistungen nicht übernehmen zu tonnen, nunmehr desiuitiv das ursprüng^ liche, direkte Vrojek.. zur Aussührung kommen und dadurch auch eine

85^ wesentliche Reduktion des auf das Kapitalvermögen der Linthunternehmung perlegten Beitrages erzielt werden wird. .

Was die Aussührung anbelangt, so entnehmen wir dem Geschäftsberichte über die Linthverwaltnng für 1865 (welcher uns zwar erst im Entwurse vorliegt), dass verschiedene .Vorarbeite.., wie Verlängerung der ^..schinenparallelwehre, Vrosilirung der^ammbanten^e., bereits ausgeführt sind, so dass der Jnangrisfnahme der Arbeit nichts mehr im Wege steht.

Znr Forderung des Werkes und raschen Abhandlung sich ergebender Anstände hat die Linthkommission dem Linthingenieur zwei Mit-

glieder beigegeben.

Endlich ist noch der Erg..nz....g und Ausnahme der Mehrwerth..

s.h.^ungsplane von Gr^au gegen Benken zu erwähnen, welche Arbeit die Ausgabe der S.h.^ungskommission sehr erleichtern wird.

^inthschiffahrts^ und Rekerordnung.

^urch Art. 4 des oberwähnteu Bundesbeschlußes vom 27.

Januar 1862 wird auch die Ausarbeitung einer neuen ^inthsehissahrtsund Rekerordnung gefordert, welche dem Bundesrathe zur Genehmigung vorgelegt werden soll.

(28.

Auch diese^ Vorlage ist uns bereits Ansangs des Jahres Januar) eingegangen.

1865

Jn dieser neuen Verordnung , welche sich der Hauptsache nach an

die altern Linthschissahrtsordnungen von 1813, 1836, 1850 und 1851 anschließt ,^ sind die in den le^ter.^n enthaltenen, insolge der seither eingetretenen Veränderung der Verkehrsverhältnisse obsolet gewordenen Bestimmungen weggelassen und die übrigen Artikel mit den ie^gen Verhält..issen der Linthsehifsahrt in Einklang gebracht worden. Wir nahmen daher keinen Anstand, derselben unsere Genehmigung zu ertheilen.

(Bundesrathsl...schlnss vom 3. Februar 1865, A. ^. Vlll, 386 resp. 391.)

Ueber den S c h i s s a h r t s v e r k e h r auf der ^ i n t h b^n.erkt der Rechenschastsbericht der ^i..thkommission , dass obwohl mehr Rekerzüge als voriges Jahr besordert wurden , glei^h.vohl die Zahl der stromanswärts gesührten Rentner dem Berichtsjahre l 864 gegenüber abermals um 367.^ gesunken sei. Aus der bedeutenden Zahl der .^eerschiffe dürfe man dagegen schließen , dass der Verkehr stromabwärts eher ^...genommen habe.

A u s g e f ü h r t e A r b e i t e n an d e r Li n t h.

B^üglich der im Laufe des Berichtsjahres an der ^inth und ihren Kanälen ausgeführten . Arbeiten verweisen wir ans den Rapport des .^inthingeuieurs.

^un^blatt. Jal^rg. X^llI. Bd.I.

6^

856 Schleusenporrichtu.ng beim A u s t r i t t der .Linth aus dem Wallensee.

Einem Brojekt des Linthingenienrs , durch eine Schleuse den Abfluss des Wallensees bei niedrigem Wasserstande zeitweise zu hemmen,

um durch .^rokenlegung des Linthbettes die Ausbaggerungs- und Reinigungsarbeiten u. s. w. zu erleichtern , haben im Lause des Berichtsjahres drei Linthkantone ihre Zustimmung ertheilt . von Zürich steht die Antwort noch aus. ^a die Erstellung des planirten Werkes für die Ausführungsarbeiten der Linthkorrektion von Bedeutung ist, so gedenkt die Kommission, in ihrer nächsten Frühliugssi^nng abschliesslich zu eutscheiden.

R e eh n u u g s e r g e b n i ss.

Laut einem Auszug ans der Rechnung über den ^inthfond ergeben sieh aus Ende 1865 folgende Resultate: ^er Vermogensbestand der .Linthunternehmnng beträgt.

.^r.

.^p.

nämlich : an Liegenschaften

.

.

.

Jm Jahr 1864 .

Vermogensvermehrung

.

.

,, Kapitalien . . .

., ^obiiien . . . .

,, Rükstäuden und Kassasaldo .

2.

.

.

.

.

.^r.

^.

536,043. 43

93,6.)6. 46

414,606. 6 3 6,000. --22,640. 34 ^ 536,.)43. 43 .

.

.

. 533,172. 46 . . . . 3,770. .)7

R h e i n k o r r e k t i o n.

Regulativ für die Ausbe^ahlung der Bundesbeiträge.

Rachdem , wie wir im le^tjährigen Rechenschaftsberichte mitgetheilt haben, durch Bundesrathsbeschluss vom 7. Oktober 1864 ein Regulativ für die Auszahlung der Buudesbeiträge an das Unternehmen der Rhonekorrektion ausgestellt worden , haben wir die ^rage iu Erwägung gezogen, ob nicht auch für die Rheinkorrektion die Ausstellung eines ähnlichen Regulativs ^wekmässig erscheine. Die^ Brüsnng dieser ^rage, bei welcher auch die Ansichten des Experten für die Rheinkorrektion einvernommen wurden, hat ergeben, dass, obwohl die Verhältnisse beider Unternehmuugen ziemlich verschiedener Ratur sind, es do.l.. an^ Vlaze sei, auch für die Rheinkorrektion die Grnndsäze, welche bei der Ausmittlung und Auszahlung der Bundesbeiträge massgebend sein solleu,

Zur ^eite 856.

^usanlnlen^ellun^ der

i.^ .^r ...^ illI Gebiete ^r ^illt^llt^ll^^ ^^i^tell ^ll^ ^d .^..l^^t^l.

Betrag.

Bezeichnung der Arbeitsleistnngen und ..Lieferungen.

Einzeln.

^scherlal.tal. Wuhrbauten, beidseitig 3l30^ laug .

Dammverstärkung und Erhohung, 2140.^ lang .

Hintexgraben, Reparaturen ..e.

.

.

.

Versehläge u n d Sichernugen .

.

.

.

Ausfüllen der Dammplaze mit zirka 1230 Kubikschuh Lnnh.^nal. Weesenerkanalvertiefung .

.

.

.

^lussehoxren u n d Sicherungen für d i e Schifssahrt Damm u n d Rekweg, Reparaturen .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Usersicherung linkseitig, bei Weesen 1200^ lang mit Flechtwerk und Steinwuxf Dotationsboden, Escherdenkmal

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Dammplazausfülluug rechtseitig bei Weesen, zirka 1000 ^ubikschuh per Schiff .^orreltiou unter ^r^nau.

Fasehineuwuhr, zusammen zirka 1200^ lang, beidseitig

.

.

...lussüllung der Dammpläze mit Liuthgeschieben, zirka 1300 Kubikschuh .

.

.

Dammarbeiten, Brofilirungen .

.

.

.

.

.

.

.

All^emeille ...lnsla^e... Jngenieur u n d Linthausseher .

.

planimetrie, Mehrwerthschäzungsplau o b Gr.^nau ^e. .

^egelbeobaehter .

.

.

.

.

.

.

Schiff

u n d

Geschirr

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.^er.^altu.tg. Gehalt vom Sekretär, Rechnungssührer, Schifsfahrtsaufseher .Linthkommissionsstzungen, Missionen .

.

.

.

.

Büreaukosten u n d Anschaffungen nebst Spesen .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^ .

^.

5,310 2,744 288 246 2,8l0

Rp.

58 97 56 97 36

3,217 539 1,272 1,369 201 2,123

38 7l 58 68 03 90

5,275 67 1,829 33 374 10 5,368 51 l,153 38 70 1,260 93

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.^ .

.

.

Total.

^

^

.

Total ^er ....l.^abeu .

^

2,500 593 05 728 35

11,401 44

8,724 28

7,479 10

7,852 82

3,821 40 39,279 04

857 bestimmt zu normiren.

im Einverständnisse mit sieh unser Departement vernehmen gesezt hatte, trag szahlungen an

Demgemäss wurde dann unterm 6. Mär.. 1865 der Regierung von St. Gallen , mit welcher des Jnnern über diesen Gegenstand ins Einfolgendes R e g u l a t i v fiir die Buudesbeidie Rheinkorrektion erlassen:

Art. 1. Der Bundesbeitrag kann nur für solche Arbeiten in Anspruch genommen werden, deren Detailplaue und nähere Dispositionen gemäss Art. 3 und 4 des Bundesbeschluß vom 24. Juli 1862 vom Bundesrathe genehmiget sind.

Art. 2. Beitragszahlungen werden nur für grossere zusammenhangende Arbeiten, deren Ausführung als befriedigend anerkannt ift, sowie für die Jahreskoften der Administration verabfolgt.

Art. 3. Diese Beitragszahlungen dürfen den dritten Theil der nach Art. 2 verwendeten Summen, oder das durch Art. 6 des angeführten Bundesbeschlusses festgesezte Maximum in keinem Falle übersteigen.

Art. 4. Die Summe des für jede Streke auszusehenden Betrages wird nach dem ......oransehlage , welcher den. Bundesbeschluße vom 24.

Juli 1862 zu Grunde gelegen hat, ausgemittelt.

Art. 5. Wird in der Ausführung der Koftenvoranschlag für eiue Streke nicht erreicht, so wird die Ersparniss an dem betreffenden Buudesbeitrage dem Kanton gut gesehrieben und in der ^olge oder am Sehlusse der Korrektion je nach dem Bedürfnisse ausbezahlt, um an allfällige Ueberschreitungen des Voranschlages auf anderen Streken verwendet zu .werden.

Art. 6. Der Bundesbeitrag kauu auch sur alle zur Erreichung des technischen ^wekes der Rheinkorrektion erforderliehen Rebenarbeiten als: ^uerdannue, provisorische Wuhre, Sporen, Dienftbrükeu , provisorische Wege, Verwaltungskoften und andere nicht speziell vorhergesehene Arbeiten in Anspruch genommen werden , mit dem Vorbehalte jedoch, das.. die Kosten derselben die im Kostenvoranschlag der Bauobjekte angeseze Totalsumme nicht übersteigen dürfen, indem Ausgaben dieser Art einen integrirenden Bestandlheil des Koftenvorausehlages bilden.

Art. 7. ^ür jedes im Bau begriffene Werk, dessen Ausführung je nach den wechselnden ....^tro^uoerhältnissen mehrere Jahre ersordert, kann die Buudessubv^.ntion bis auf ein.... Drittel des im Kostenvoranschlag für die betreffenden Bauten ausgefegten Betrages in Anspruch geuommen werden.

Ergibt sich alsdaun uach erfolgter Vollendung des Werkes , das.

dieser Kofteuvoranschlag überschritten worden ist, so konneu für diese Mehrausgabe die im Art. 5 vorgesehenen Ersparnisse in Anspruch genommen werden.

858 Art. 8.

Sobald ein Werk ausgefüllt und der Bnndesbeitrag daran

bezahlt ist,^ tritt für den Kanton St. Gallen, beziehungsweise die betreffenden wuhrpflichtigen Gemeinden und privaten sofort nach Art. .^ des Bundesbeschlusses die Bflicht der Unterhaltung ein , und zwar in dem Sinne, dass wenn ein solches Werk beschädiget oder ^erstort wird , die vollkommene Wiederherstellung desselben einzig und allein Sache des Kantons, resp. der betreffenden wuhrpslichtigen Gemeinden und privaten ist, der Bund somit in keiner Weise für weitere Beitragsleistnngen für solche Streken in Anspruch genommen werden kann.

Art. 9. Die Beitragszahlungen der Eidgenossenschaft werden jeweilen an die Kantonsregierung verabfolgt, welch' lezterer sodann die Verkeilung im Verhältniss der ausgeführten Arbeiten an die Baunbernehmer nach den Vorschriften der kantonalen Verwaltung obliegt.

.Art. 10. Die Vlane der je für ein Baujahr projektirten Arbeiten sind vor Beginn der Bauzeit vorzulegen, und es sollen dieselben sämmtliehe Arbeiten sür das ganze Baujahr umfassen.

Diese Vorlagen bilden d^ie Basis für die Bestimmung des in das betretende Jahresbüdget auszunehmenden Bundesbeitrages.

Art. 11. Sollten im Verlaus der Arbeiten unvorhergesehene Um^ stände eintreten, welche Aenderungen von Belang an den genehmigten Vlänen und Projekten nothwendig machen, so sind solche Modifikationen unter Auseiuaudersezung der Motive dem Bundesrathe zur Genehm.gung vorzulegen.

K o r r e k t i o u s a r b e i t e n im Jahre 1865.

Die Arbeiten an der Korrektion des Rheines haben auch im ^aufe des Jahres 1865 ihren ordentlichen Fortgang genommen. Rachdem die

Detailpläne der für 1864^65 projektirten Arbeiten vom eidgenössischen

Experten geprüft und vom Bundesrathe unterm 6. Dezember l 864 genehmiget worden, wnrde noch im Laufe des Winters mit der Ausfühxung in den verschiedenen Gemeinden begonnen.

Die bis zum Schluss der Eampagne ausgeführten Arbeiten lassen sich solgendermassen resümiren : A r b e i t e n au^s dem Gebiete des K a u t o n s St. Gallen.

. Es wurden in 18 Gemeinden auf 38 Baustellen ausgeführt .

12,039 laufende Fuss Dämme in der Richtung der Korrektionslinie,

11,814 laufende Fuss Vorgrund und 1,864 ,, ,, Ouerdämme, zusammen 25,717 oder 7715 Meter verschiedener Arbeiten.

Zu be-

.

859 merken ist, dass die 11,814 Fuss Vorgxund eigentlich nur Gründungarbeiten sind, für deren Vollendung (d. h. die Erstellung des D.^mmkorpers) vorerst die Wirkung des Stromes abgewartet werden muß.

D^ Kosten fraglicher Arbeiten betrugen . . ^r. 426,079. 97 Erhöhung alter Dämme . . . . . . . . . ., 20,694. 71 Allgemeine kosten und Verschiedenes . . . . ,, 34,691. 84

zusammen Fr. 48 l ,466. 52 .

,, 160,000. und es beträgt somit die Summe der bis jezt dem Kanton St. Gallen verabsolgten Abschlagzahlungen ,, 360,000. ^Als Bundesbeitxag wurden daher bezahlt

A r b e i t e n im K a n t o n G x a u b ü u d e n .

Jn den beiden Gemeinden Maienseld und Fläsch sind die Arbeiten sehr vorgerükt : Die Gemeinde Maienseld hat ihre Dämme um 680 Meter ,

diejenige von Flasch die ihrigen um

. . . . 360

,,

verlängert, es wurden somit im Ganzen . . . . . . . 1040 Meter (oder 3466 laufende Fuss^ Dämme erstellt, für welche diese Gemeinden einzig

Fr. 178,600 zu bestreiten haben.

Diese Ziffern zeigen, dass die beiden Gemeinden ihre Arbeiten bedeutend gefordert haben, so dass sie dem durch Bundesbeschluss vom 24. Juli 1862 seftgesezteu Termin um ein Ramhaftes vorausgeeilt sind.

Jn Folge dessen sind dieselben nun auch iu finanzieller Hinsieht bedeutend im Vorschuß, indem die jährlichen Bundesbeiträge, wie solche durch

Art. 6 jenes Beschlusses limitirt und seit dem Beginn der Arbeiten je-

weilen vollständig ausbezahlt wurden, bei weitem den Drittel der verwendeten Baukosten nicht erreichen.

Wenn diese Gemeinden in bisheriger Weise mit den ihnen obliegenden Dämmungsarbeiten fortfahren, so werden sie dieselben geraume ^it vor dem Vollendungstermin erstellt haben und daher auch um so früher der ^ortl,eile, welche ihnen diese Arbeiten in Bezug ans BodenVerbesserung und Userschu^ gewähren sollen, geniessen.

Die den Gemeinden ^täsch und Maienseld auf Rechnung des ihnen zukommenden Gesammtbundesbeitrages von . . ^r. 350,000. ^ausbezahlten Abschlagszahlungen betragen für die Jahre 1863, 64 und 65 (jeweilen das Marimum von Fx. 30,000) zusammen . . . . . . . ,, 90,000. ^ Die Leistungen der beiden Kantone zusammengenommen, sind vom ^ubventionsb^schlusse von 1862 an bis Mitte 1865 erstellt worden :

860

von St. Gallen .,

Graubüuden

also im ranzen

47,551 laufende Fuss oder 7,737

,,

,,

,,

55,288

,,

,,

,,

14,265 ^. 30 2,579

17,844 ^ 30.

^ie Gesammtl^osten bis zum gleichen Zeitpunkte betragen :

für St. Gallen . . . . . . . Fr. 1,082,604. 07 ,, Graubünden . . . . . . . . ,, 464,96.). 82 zusammen Fr. 1,547,573. 89

Au diese Summe hat der .Bund aus Rechnung des dekretirten Beitrages befahlt :

an St. Gallen in 3 Zahlungen . . . Fr. 360,000. --,, Graubünden

. . . . . . .

,,

90,000. .---

zusammen ^r. 450,000. --^ ^iese Ausgaben sind , was den Kanton St. Gallen anbetrifft, unter den ursprünglichen Voraussetzungen geblieben. Judessen lässt si..h dies leicht erklären , wenn mau bedenkt , mit welchen Schwierigsten die Organisation und J..ga..gse^ung so bedeutender, in 21 verschiedenen Ge.ne.nden zerstreuter, eine .Lange von 64 Kilometer sehr unregelmässiger User umfassenden Arbeiten verbunden sein musste.

Vor Allem musste eine vollständige Organisation geschaffen werden, bei welcher den verschiedenartigsten loyalen , administrativen und selbst atmosphärische. Verhältnissen , welche immer einigen Einfluss ausüben und daher nicht übersehen werden dürfen , Rechnung zu tragen war.

Sobald nun einmal diese ersten Schwierigkeiten überwunden sind, konneu die Arbeiten in grosserem Massstabe und in grbsserer Ausdehnung betrieben werden, was sich denn anch bereits für das Jahr 1866 erwarten lässt.

Uebrigens sind die ersteilten Arbeiten nicht aus der ganzen angegebeneu Länge vollendet. Mehrere Werke sind erst im ^.tadium der Gründung und warten während einiger Jahre der Vollendung, welche hauptsächlich von den. oft launenhaften Regime des Stromes abhängt.

Sehr wenige Arbeiten sind so weit vorgerükt, dass sie als vollendet erklärt werden konnten. Jhre endliehe Stabilität erheischt noch einiger Nachhilfe und einer sorgsältigen Ueberwachung.

B r o j e k t i r t e A r b e i t e n sür die B a u k a m p a g n e 1865-^1866.

Laut den von den Regierungen von ^t. Gallen und Graubüuden im Herbste 1865 eingereichten und na.h vorheriger Prüfung und Begutachtuug durch den eidgenössischen Experten für die Rheinkorrektion von uns genehmigten Vorlagen für 1865,^66 sollen in dieser Baukampagne folgende Arbeiten ausgeführt werden :

861 a) Jm Kanton St. Gallen siud Arbeiten projektirt im .gelange von nahezu 10 Kilometer . dieselben vertheilen sich auf 43 Baustellen und 13 Gemeinden.

Die hiesür veranschlagten Kosten belausen sich aus Fr. 621,400.

Jndessen lässt sieh voraussehen , dass diese Arbeiten nicht alle zur Ausführung kommen werden. Da nämlich der lezte Winter sehr gelinde und regnerisch war und infolge dessen die Zufahrten für den Transport des grossen Materials aus den Steinbruchen an den Rhein unpraktikabel wurden, so trat auf allen Baustellen eine Verzögerung, aus einigen sogar gänzliche Einstellung der Arbeit ein, zu einer Zeit wo es nicht au Arbeiter gefehlt hätte. Wenn nun auch voraussichtlich zufolge dieser ungünstigen Verhältnisse der oberwähnte ..Voranschlag nicht erreicht werden wird, so wird sich der an verschiedenen Orten zu gewärtigende Aussall an Arbeit wenigstens einigermassen kompeusiren, indem laut erhaltenen Mittheilungen die oberen Gemeinden ihre Arbeiten noch zu guter Zeit wieder aufnehmen und so fordern konnten , dass ihre .Leistungen theilweise das für die 65^66. Kampagne angenommene Programm übersteigen werden.

b) Die bündnerischen Gemeinden ^lasch und Maienseld beabsichtigen, ihre Dämme um ungefähr 400 Meter (1330 Laufsuss) zu perlängern und die älteren Dämme unterhalb der Tardisbrüke annähernd aus die gleiche Länge zu erhohen.

Die für diese Arbeiten in Aussicht zu nehmende Summe kann, namentlich was die Damn.erhohungen anbetrifft, nicht genau bestimmt werden. Der eidgenossische Experte veranschlagt dieselbe aus ^r. ^0,l)l)0

bis Fr. 80,000.

Unterhandlungen mit ^esterreich.

Wie wir im legten G^schästsberichte mitgetheilt , waren wir am .^chlusse des Jahres 1864 in den Unterhandlungen. mit ^esterreich über die .^h^nkorrektion aus einen neuen unerwarteten Anstand geflossen, welcher unsere Hoffnungen aus das endliche Zustandekommen einer Ver-

ftändigung über die Ausleit.^g des Rheines in den Bodensee wieder ^u zerstoreu drohte.

Dieser Anstand ward veranlagt durch ein Gutachten, welches Oberbaurath Kink im Auftrage der vorarlbergisehen Landesvertretung und mit Einwilligung der osterreichischen Regierung über diese schon so vielfach untersuchte ^rage ausgearbeitet hatte. Die in diesem Gutachten gegen das schweizerischerseits vorgeschlagene und auch von der im Jahre 1864 stattgehabten Expertise österreichischer Techniker angenom^ mene Projekt des ^nssacher Durchstiches erhobenen Bedenken schienen

^62 dem österreichischen Staatsminister . nun wichtig genng, um darüber eine nochmalige einlassliche Untersuchung ^u veranstalten.

Um wo moglieh einer neuen Verschleppung dieser Angelegenheit vorzubeugen, liessen wir durch unsern Geschäftsträger beim k. k. Ministerium des Aeussern Erkundigungen darüber einziehen, ob mau dortseits aus einen Vorsehlag, die .^urchstichfrage unter Vorlage der Kindchen Blaue durch eine gemeinschaftliche Expertise, zu welcher jeder der betheiligten Staaten seine Experten bezeichnen würde , untersuchen und begutachten zu lassen, einzutreten geneigt wäre.

Zu unserer grossen Befriedigung wurde dieser Vorschlag osterreichischerseits angenommen. Als Experten wurden bezeichnet , schweizerischerseits : die Herren W. g r a i s s e , eidgenossischer Experte in Sachen der Rh..iukorrektion in Lausanne , und Brofessor Karl Be s t a t o c i in Zürich.

österxeichischerseits .

die Herren k. k. Miuisterialingenienr A n t o n B e ^ e r und k. k. Oberingenieur Joseph Meusburger.

^..iese Expertenkommission versammelte sich im Monat Juni in Bregenz und schloss ihre Untersuchungen und Beratungen am 8. Juli durch Unterzeichnung eines über die stattgehabten Verhandlungen ausgenon.^ menen umsangreiehen Brotokolls, welches doppelt ausgefertigt und den beiden Staatsregierungen zugestellt wurde.

diesem Brotokolle ist zu entnehmen, dass die Kommission nach einlässlicher Brüfung und Erorterung aller bisher sur die Verbesserung des Rheiulauses in der untern Abtheiluug in Vorschlag gebrachten Projekte und nach gründlicher Besprechung aller hieraus bezüglichen fragen , die pon Hrn. Kink aufgestellten Behauptungen als nngegründet verwirft und sich vollständig für das Brojekt eines Durchstiches zwischen Monsteln und dem See rechts au Brugg und ^nssach vorbei ansspricht.

Gleichzeitig schlägt dann aber die Kommission die Ausführung eines zweiten (schon im legten Geschäftsberichte erwähnten) Durchstiches anf Sehweizergebiet zwischen Montlingen, .^chmitten und Widnau vor.

Rach der Ansieht de.... Experten müssen sich diese beiden Durchstiche gegenseitig unterstüzen und so eine gründliche und andauernde Verbesse^ rung des ganzen Rheinlauses , deren Wirkung sieh bis weit hinaus erftrekeu würde, herbeisühren.

.^ach Annahme dieser als Basis sür weitere Verhandluugeu dienenden Hauptpunkte schließt das Brotokoll noch mit verschiedenen Konklusionen über das bei Ausführung dieses gemeinschaftlichen Werkes, dessen

Gelingen gan^ durch ein wirklich gegenseitiges Einverständniss bedingt

wird, einzuschlagende Versahren.

863 Unterm 28. Juli übermittelten wir der Regierung von St. Galleu einige Exemplare des autographirten Protokolls nebst den zum Original gehörenden Blänen, Brosilen und Kostenberechnungen mit der Einladung, die ..Vorschläge der Expertenkommission zu prüsen und uns ihre Anfich..en und Entschliessungen darüber mittheilen.

Mit Schreiben vom 23. September antwortete die Regierung, dass sie mit den von den internationalen Experten im Protokoll vom 8. Juli ausgestellten Grundsäzen im Wesentlichen einverstanden sei , indessen müsse sie doch wünschen , dass der Widnauer Durchstich so viel wie

möglich vom Erfolge des ^ussacher Durchstiches abhängig gemacht wer-

den und ein Eingehen auf die bezügliche Forderung nur insofern stattfinden möchte , als dieselbe ein peremptorisches Hinderniss gegen die

Ausführung des Fussacher Durchstiches bilden würde.

Jm Weiteren theilte uns die Regierung mit, dass die österreichischen Behörden für gnt befunden hätten .^- was bisanhin noch nie geschehen sei ^- über die Rheinkorrektionssrage an die Gemeinden selbst zu appelliren, indem sie denselben das Ex^pertenprotokoll vom 8. Juli vorlegten und ihre Ansichten und Erklärungen darüber einvernahmen. Bei diesen Verhandlungen seien noeh 7 Gemeinden dazu gezogen worden . welche bisher niemals als am Rheinbau betheiligt genannt worden seien. Diese sieben hinterliegenden Gemeinden hätten dann auch alle (um nicht in die Kostenbetheiligung hineingezogen zu werden) gegen das ^..ssacherprojekt gestimmt, so dass das Resultat dieser Verhandlungen ziemlieh unfruchtbar ausgefallen sei.

Bei dieser Sachlage sei es nun vor Allem nothwendig, dass, um etwaigen Machinationen in Wien oder Jnnsbruk zuvorzukommen, die Unterhandlungen mit Oesterreieh mit möglichstem Rachdruk fortgebt werden.

Aus diese Vernehmlassung der Regierung von St. Gallen luden wir unterm 4. Oktober den Herrn Geschäststräger Steiger ein, unter Bezugnahme auf die erwähnten Vorgänge mit allem Rachdruk darauf zu dringen, dass die österreichische Regieruug behufs endlicher Erledigung dieser so lange schwebenden Angelegenheit zur Eröffnung von diplomatischeu ^ezialunterhandlungen einwillige, wobei er ermächtigt wurde, im Falle eines dortseitigen Begehrens zum Zeichen bereitwilligen Eutgegenkommeus der Schweiz W i e n als Konserenzort zu a.^eptiren.

Diesem Auftrage Folge gebend richtete Herr Steiger unterm 11. Oktober an den Minister des Auswärtigen eine entsprechende Rote, welche derselbe dann unterm 30. Rovember vorläufig dahin beautwortete, man habe nicht gesäumt, fragliche Rote befürwortend dem Staatsministerium zu überweisen. Dieses habe nun mitgetheilt, dass es wegen

nicht erfolgter Vorlage des .Verhandlungsaktes sieh gegenwärtig noch

864 nicht in der ^age b^nde, über den ^genstan... eine Aenssernng abgeben zu konnen , dass es jedoch aus obigem Anlasse der k. k. Statthalterei in Jnnsbruk wiederholt die beschleunigte Vorlage der in Rede stehenden Akten zur Bslicht gemacht habe.

3.

Juragewässerkorrektion.

Durch Sehlussnahme vom 14. Dezember 1864 hat die Bnndesversammlung den Termin . .velche den Jnragewässerkantonen durch

Art. 5 des Bundesbeschlusses vom 22. Dezember 1863 für die Abgabe

ihrer Erklärungen betretend den Beitritt zu den Bestimmungen des iezterwähnten Beschlusses angesezt worden , um ein Jahr , also bis

31. Dezember 1865 verlängert.

Dieser Beschluß wurde den Regierungen der betheiligteu Kantone durch Kreisschreiben vom 20. Dezember 1864 erossnet und dabei die Erwartung^ ausgesprochen , dass es den vereinigten Bemühungen der sünf Kantone gelingen werde, während dieser neuen ^rist eine Verstandigung zu erzielen und so die Angelegenheit der Jnragewässerkorrektion

endlich zu dem gewünschten Abschlnsse zu bringen.

Auf Ansuchen der Regierung von Bern wurde sodann , behufs weiterer Behandlung dieser Angelegenheit, von unserm Departement des Junern die Abhaltung einer neuen Konferenz vou Delegirten der interessirten Kautone augeordnet. Jn dieser Konferenz ^ welche am 28. März 1865 stattfand, wurde die Angelegenheit in sosern um einen bedeutenden Schritt weiter gefordert, als die bezüglichen Verhandlungen endlich zur Vornahme der bis dahin ohne Ersolg augestrebten Mehrwerthsch.^ungen führten.

Diese Mehr.verthschä^ungen bilden die Grundlage für die Ausmittlung der Beitrag.^uo^u der einzelneu Kantone und für die Repartition des Bundesbeitrages unter dieselben. ^..ie präludieren jedoch die ^rage der Beth^iligung an dem Unternehmen in keinerlei Weise, sondern es bleibt dem sreien Entscheide der Kantone anheimgestellt , ob sie auf Grundlage der so ausgemittelten Beitragenden si.h an dem Unternehmen betheiligen wollen oder nicht. ^ür die betheiligten Korporationen oder Vrivaten sind diese Schäznngen dagegen nicht entscheidend , indem erst nach Ausführung des Unternehmens die definitive ^.ehäzung des Mehrwerthes des in den Korrektionsperimeter fallenden Landes vorgeuommeu werden kann.

Bei den Verhandlungen über die .Vornahme der Mehrwerthschäznn^ gen wurde im Speziellen von den Abordnnugen von ^reiburg und Waadt die Bedingung gestellt, dass das Gebiet der obern^Bror^e von der Mehrwerthschä^nng ausgeschlossen sein solle , weil dasselbe seiner

865 hohern Lage wegen nicht als zum Entsumpsungsgebiet gehörend betrachtet werden konne.

Gegen diesen Vorbehalt wurden von Seite der übrigen Abordnnngen verschiedene Einwendungen erhoben, und es wurde das Departement des Jnnern von denselben ersucht, sich bei den Regierungen von ^reiburg und Waadt dafür zu verwenden, dass sie die fragliche Bedingung fallen lassen mochten.

Hinsichtlich der Bildung der Schäzungskommission endlich wurde bestimmt, dass jeder Kanton ein Mitglied und der Bundesrath nach f r e i e r Wahl z w e i Mitglieder, welch' lettere jedoch keinem der füns Kantone angeboren dürfen, zu erwählen haben solle.

^en weitern ^ehlussnahmen der Konserenz entsprechend, wurde den Regierungen der fünf Kantone das Protokoll der Verhandlungen vom 28. Mär^ mitgetheilt mit dem Wunsche, sie mo.hten demselben die von ihnen vorgehaltene Ratifikation erteilen und im ^alle der Zustimmung damit ungleich die Bezeichnung ein..s Mitgliedes in die S.^äzungskommission verbinden, welche für jede der betheiligten Kantonsregiernngen vorgesehen worden.

^ie Regierungen von Freiburg und Waadt wurden bei diesem Anlasse unter Hinweisun^ aus Ziff. 6 der Konferenzbeschlüsse angelegentlieh ersucht, den gemachten Vorbehalt betreffend den Ausschluss des Gebietes der obern Brohe von der Mehrwerthschäzung fallen zu lassen.

Zur Begründung und Unt..rstüzu..g dieses Gesuches wurde augesührt, dass ja die^gesammte Konferenz damit einverstanden gewesen sei, dass die vorzunehmenden M..hrwerthschäznngen keinen verbindlichen Charakter haben sollen, dass somit auch durchaus kein Grund vorhanden sei, einzelne Bartien des als betheiligt angesehenen Gebietes Dieser Mehrwerthschlug zu entziehen. Jm Ferneren wnrde daraus aufmerksam gemacht, dass die Festhaltung jener Bedingung Missdeutnngen ausgesezt wäre, und ^ass es überhaupt einen peinlichen Eindruk machen müsste^, wenn das Unternehmen in ^olge einer solchen Bedingung nicht einmal in das Stadiuni des Abschlusses der Voruntersuchung zu gelangen vermochte.

^..r Erfolg dieser Verwendung war, dass die beiden Regierungen von dem fraglichen Vorbehalte zurüktraten , wobei jedoch ^reibnrg erklärt..., dass es seinem Mitgliede der ^ehä^nngskommissio.. den Austrag geben wer.^e, sich der Betheiligung bei der Schäzuug in jenem Landestheile zu enthalten und. dass er sich in gleicher Weise auch
gegen die Partizipation an den diesfälligen Kosten verwahre. ^ie Regierung von Waadt erklärte, dass sie nur in so weit ^urüktrete, als ^reiburg solches gethan.

Jm Uebrigen wurde der Einladung zur Bezeichnung der ^chäzungs-

866 e^perten von sämmtlichen sünf Kantonsregierungen entsprochen. Als Mitglieder der Schäznngskommission wurden gewählt: von Bern Herr ^ationalrath V o g e i , von Freiburg Herr Alphons V o n d e r w e i d in ^reiburg (welcher aber ablehnte und sodann durch Herrn Jngenieur Räm^ ersezt wurde), von Solothurn Herr Nationalrath v o n A r ^ , von Waadt Herr Nationalrath D e l a r a g e a z , und von Reue..burg Herr Friedensrichter Henri von Eortaillod.

Wir wählten hieraus unsererseits unterm .l 6. Mai als Mitglieder die Herren Regierungsrath H all a u e r von ^chaffhausen und Beek^ L e u , Laudwirth in Sursee.

Jndem wir Herrn Regieruugsrath Hallauer einluden , die Schäzungskommission besorderlich einzuberufen, ihre Verhandlungen zu leiten und die Schalungen gemäss den hiesür von der Konferenz der betheiligten Kantone aufgestellten Grundsäzen vornehmen ^u lassen , trasen wir im Weitern noch solgende Verfügungen: 1. Die Sehä^ungskommission wird ermächtigt, die Aktuariatsarbeiten ein.^.m von ^ ihr selbst zu erwählenden Sekretär zu übertragen.

2. Für den Fall, dass einzelne Kantonsabgeordnete sich weigern sollten , bei der Mehrwerthschäzung für einzelne Streken mitzuwirken, haben die vom Bundesrathe gewählten Mitglieder der Kommission diese Schäznngen allein vorzunehmen, worüber ein besonderes Protokoll errichtet werden soll.

3. ^ie Entschädigung der vom Buudesrathe gewählten Mitglieder

sammt derjenigen des Sekretärs wird vom Bunde , die Entschädigung der von den Kantonsregierungen gewählten Mitglieder von den Kan.^ tonen bestritten.

Am 8. Juni hielt die Kommission ihre erste S^nng, woraus sie beschloß, das gan.^e Jnondationsgebiet vorläufig einmal ^. bereisen, uni einen Ueberblik überlas Ganze zu erhalten und überall uach gleichen und richtigen Rormen zu verfahren. Diese Bereisung des gau^en Korrektionsgebietes (welcher naeh dem. Wunsche der Kommission auch Herr Jugenieur Bridel beiwohnte) begaun am 19. Juni und dauerte bis 23. Jnni.

Die ^chä^ungen selbst wurden am 7. August begonnen, und so weit es die Arbeit auf dem Terrain betrifft, Anfangs ^p.^ember be-

endigt.

Unterm 11. September l. J. meldete Herr Regierungsrath Hallaner unserm Departeu.ent des Jnnern , dass die Mehrwerthschä^uug nunmehr bis aus Weniges ^u Ende geführt , der Perimeter sür das Jnondationsgebiet aus den Karten festgestellt und das betretende Land nach Vorsehrist klassiert und tax^irt sei. Um nun die Mehrwerthbereehnungen nach Kantonen machen zu konueu , sei aber noch

867 erforderlich, dass ein Jngenieur oder Geometer die ausgeschiedenen Flächen auf den planen berechne ^und in Verbindung mit den Taxationen die Mehrwerthsumme ermittle. Die Kommission stelle daher das Ansuchen, dass Herr Jngenieur L e e mann , welcher die Kommission bei den Mehrwerthschäzungen begleitete, beaustragt werden mochte, die bezeichnete Arbeit beförderlichst auszuführen, damit nach Eingang derselben sofort mit der Berichterstattung begonnen werden konne.

Diesem Ansuchen entsprechend wurden dem Herrn Leemann sofort die bezüglichen Austräge ertheilt , wobei ihm empfohlen wurde , die fraglichen Arbeiten mit mogl.ichster Beförderung auszuführen. Run hat sieh aber seither gezeigt , dass die vorhandenen Blanausnahmen für die Detailberechnnngen nicht ganz genügen, und dass noch einige neue Ausnahmen und andere Ergänzungsarbeiten notwendig sind, deren Ausführung dann pom Departement ebenfalls angeordnet wurden.

Da nun vorauszusehen war, dass infolge dieser Umstände sich die Berichterstattung der Kommission jedensalls um mehrere Wochen verzogern werde. da serner angenommen werden musste, dass die Regierungen und Grossen Räthe sich ebenfalls Zeit nehmen würden, um die zum definitiven Entscheid gelangende Frage allseitig zu prüfen , so erschien der mit Ende des Jahres 1865 ablausende Termin sür die Abgabe der Erklärung der Kantone zu kurz , und es trat somit die Rothwendigkeit ein , die Bundesversammlung um eine nochmalige Terminverlängerung anzugehen.

Wir glaubten indessen, in Sachen nicht vorgehen zu sollen, ohne vorher die betheiligten Kantone darüber Einvernehmen. ^u diesem Zweke richteten wir unterm 9. Oktober an die betretenden Kantonsregiernngen unter Mittheilung des obigen ^a..hverhaltes die Anfrage, ob sie damit einverstanden seien, dass ^bei der Bundesversammlung eine Verlängerung des sraglichen Termins nachgesucht werde.

Rachdem dann sämmtliche fünf Regierungen ihre Zustimmung hiezu

erklärt hatten, stellten wir mit Botschast vom 23. Oktober 1865, ^) welehex

die vorstehende Berichterstattung über die Angelegenheit der Jnragewässerkorrektion der Hauptsache nach entnommen ist , an die Bundesversammlung den Antrag, sie mochte die fragliehe Frist um ein weiteres Jahr, also bis 31. Dezember 1866 verlängern.

Durch Buudesbeschluss vom 16. Ropember 1865 wurde ^) diese ^rist-

verläugerung bewilligt, und damit schliessen die in dieser Angelegenheit während des Berichtsjahres stattgehabten Verhandlungen.

^.) Su.he Bund.^blati. v. J. 18l.5, Band III, Seite ..^9.

^)

.,

eldg. Gesez sammlung. Band ^III. Selte ^.

868 R h o n e k o r r e k t i o n im K a n t o n W a l l i s.

^Iendernng im Regulativ für die ^usbezahlung der Bundesbei^ träge.

Jn unserer le^tjährigen Berichterstattung haben wir bezüglich der

Ausstellung eines Regulativs sür die Ausbezahlung der Bundesbeiträge

au die Rhonekorrektion im Kanton Wallis u. A. erwähnt , dass als allgemeine Basis für die Ausmittlung der Bundesbeiträge der vou Wallis unterm 25. Oktober 1862 vorgelegte Kostenvoranschlag ange^ nommen worden sei , weil derselbe auch bei ^estsezung des Bundesbeitrages von ^r. 2,640,000 gedient habe.

Mit Schreiben vom 5. April 1865 stellte nun der Staatsrath das Ansuchen , es mochte der einschlägige Art. 3 des Regulativs dahin abgeändert werden , dass der Ausmittluug der Bundesbeiträge statt des von ihm vorgelegten Kostenvoranschlages vom 25. Oktober 1862 derjenige der eidgenössischen Experten vom 26. Dezember 1862 ^u Grunde

gelegt würde.

Die Gründe der gewünschten Aenderung liegen darin , dass die Regierung von Wallis die Erfahrung gemacht hat , dass der von ihren kantonalen Experten gemachte Voranschlag mit den gemachten Ausgaben im Detail nicht zusammen stimmt, während diesen viel hoherem Grade mit dem Voranschlage der eidgen ossisehen Experten der^ ^all ist , dessen Zugrundelegung daher gewünscht wird.

^ür den Buud hat die Sache keine Bedeutung. Die beideu Vor.^ anschlage der kantonalen und eidgenossisehen Experten stimmen nämlieh in der Gesamtsumme fast gan^ zusammen , ersterer beträgt ^r. 7,908,840,

legerer ^r. 7,906,000.

Jn den Einzelnsten gehen die beiden Vorschläge dagegen ziemlich aus einander, theils materiell in den Vreisausäzen, theils formell, da die ^kantonalen Experten die Voranschläge naeh Ge^neinden machten, während die eidgenossisehen ^.^perten grossere zusammengehorende Gruppen ins Auge fassten.

Da es nun , abgesehen von diesen Umständen , im Grunde ratio^ neller ist, wenn der Buud für seine Beiträge den Voranschlag der eidg.^nossischen Experten zu Grunde legt, so nahmen wir uieht den mindesten Anstand , dem Gesuche der Regierung entsprechend den Art. 3 des Regulativs deu.gemäss zu modifi^iren.

^ . a n g e n e h m i g unge n.

Jm .^ause des Berichtsjahres sind solgende neue Blanvorlagen genehmiget worden : a. dureh Bundesrathsbeschluss vom 26. Mai die Vläne, ^uer^ und

869 Längeuprofile der zwischen Regrouillon und der Brüke von Granges und von da bis zur Einmündung der Lizerne auszuführenden .Korrektionen ; b. durch Besehluss vom 2. August die Vlane, Ouer- und hängenprofile der Eindämmung des .Wildbaches Thove^ ; c. durch Besehluss vom 22. Rovember 1865 die Vläne, Ouer- und Längenprofile sür die Eindämmungsarbeiten an der Einmündung der franse in die Rhone und die .Korrektion der Saltine.

Die leztere Vorlage wurde indessen nur für die Streke von der

Briegerbrüke bis zur Einmündung der Saltine in die Rhone genehmigt, weil es sieh sür diese Kampagne 1865,^66 nur um die Ausführung dieser Streke handelte und der eidgenossische Experte mit dem übrigen Theil des Projektes nicht einverstanden war.

Ausgeführte Arbeiten.

Jm Lause der Baukampagne 1864,^65 sind Arbeiten ausgesührt worden im Kostenbetrage pon . . . . . . Fr. 328,357. 38.

Diese Summe vertheilt sich aus die verschiedenen Gemeinden und Korporationen wie folgt :

Gemeinde Baltschieder . . . ^r.

,,

Rarogne . . . .

702. 85

,, Ehatillon . . .

,, Steg . . . .

Konsorten Schn^drigen . . .

,.

9,266. 95

,, 5,922. ,, 16,203. 57 ,, 13,352. 42

Arbeiten längs der Eisenbahn Landwirtschaftliche Gesellschast in der Gemeinde Granges

,,

19,927. 39

,,

22,906. 45

Gemeinde Ehallais . . . .

Gemeinde Granges von der Grenze Siders bis Regrouillon Gemeinde Granges vou Man^

,,

523. -

,,

gold bis St. Leouhard . ,, Gemeinde St. Leonhard . . ,, ,, Sitten . . . . ,, ,, Vetroz . . . . ,, ^ Ardon . . . . ,, ,, Rendaz . . . . ,, ,, Raillon . . . . ,, ,, ^on . . . . ,, ,, Full^ . . . . ,, ,, Dorenaz . . . .. ,, Uebertrag ^r.

25,173.

-

36,101. 14 12,421. 83 3,327.^40 27,982. 81 2,780. 24 6,954. 64 13,623. 6l 27,6l 8. 81 13,692. 52 969. 40 259,450. 03

870

Uebertrag Fr. 259,450. 03 Gemeinde Salvan . . . .

., ., ,, ,,

Massonger .

Eombe^-Mnraz Vouvr.., . .

Bort Calais

.

.

.

.

.

.

.

.

Wildbaeh ......hovex (Gemeinde Bort

,,

,, ,, ,, ,,

352. 98

2,236. 10 1,718. 04 2,078. 69 1,000. 89

Valais) . . . .

,, 20,084. 06 ,,

9,000. -^

,,

Losen^a (Gemeinde Le^tron u. Ehamoson) Seniese (Gemeinde

,.

905. -

,,

Reckingen (Gemeinde

.,

Siders) . . . .

Reckingen u. Ulrichen) Aussicht und Verschiedenes .

,, 1 ,080. --^ .. 30,451. 59 ^....^^.^ Fr^ 328,35^. 38

Ans Rechnung dieser Baukampagne wurden ferner genommen die in den Jahren 1862 und 1863 ausgeführten Arbeiten.

für welche die Regierung noch keinen Bundesbeitrag bezogen hat, indem sie s. Z. vorzog, den

Buudesbeitrag für 1864, wel-

eher das polle Maximum von Fr. 226,000 erreichte , aus^

schliesslieh für die in der 1864er Eampagn... ausgeführten Arbeiten zu verwenden.

Die erwähnten Arbeiten find solgende : l .

^ .

Gemeinde Rarogne von der Rarognebrüke bis an die Gemeindegrenze von Geftelen, reeh-

tes und linkes Ufer . . . ., 24,395. dieselbe Gemeinde oberhalb der Brüke . . . . . . . ,, t1,305. -^ Gemeinde Riedergestelen . . ,, 129,302. 50 .

.

l ^ .

Gemeinde Rarogne . . . .

,, ^

Riedergestelen . .

^^

,,

18,208. ^-

,, 10,972. 42 .^. ^ 194,482. 92 zusammen Fr. 522,540. 30

871 Für das Jahr 1865 wurden in 4 Zahlungen ^ als Bundesbeitrag an die Korrektionskosten bezahlt . . . . . . Fr. 171,590. -

für 1864 sind bezahlt worden

. . . . . .

somit aus Ende 1865 im Ganzen

. . . . .

,. 220,000. -^

Fr. 391,590. ---

Wie obige Ziffern zeigen , sind auch an der Rhone die Arbeiten während der Eampague 1864^65 nicht im gewünschten Masse gesordert worden. ^.r Grnnd hievon liegt einesteils, wie bei der Rheinkorrektion, in den ungünstigen Witt..rungsverhältnissen des Winters 1864,^65, anderntl....ils aber in dem Umstande, dass die Arbeiten überhaupt zu spät begonnen wurden.

Mit Rüksicht aus diesen ledern Umstand sahen wir uns veranlasst, der Regierung von Wallis zu empfehlen , dass sie Anordnung treffen mochte, dass künftig mit der ^lussührung der Arbeiten schon von Mitte Oktober au begonnen werde, damit dieselben noch vor Eintritt des Hochwassers vollendet werden konnen.

Beim gleichen Anlasse wurde die Regierung aus die Bemerkung unserer Experten , dass schon in früheren Jahren , besonders aber im Jahre 1865, die Eindämm.^ngsarbeiten durch das Holzfiossen bedeutend beschädigt worden seien, eingeladen, dasür zn sorgen, dass die Flosserei jedes Jahr wenigstens vom 1. März an auf der Rhone nicht mehr gestattet werd...

Was die ausgeführten Arbeiten selbst anbetrifft, so sind dieselben nach den Berichten des Experten, Hrn. Blotni^ki, durchwegs als gelungen zu betrachten. ^lueh ist der Erfolg der bisherigen Korrektionsarbeiten

durchaus ein günstiger, indem sich das ^lussbett bereits überall, wo die beidseitige.. Arbeiten ausgeführt sind, bedeutend vertieft hat. ^.nrch

diese Vertiefung sind nun zwar viele ^oorrenkopse beschädigt worden ; dieselben werden indessen jeweilen ans Kosten der betreffenden Gemeinde .vieler hergestellt, welche Reparaturen keinen grossen Aufwand erfordern.

Bei der Eindämmung des Wildbaches Thove^. war zu rügen, dass dieselbe allzu lur^urios ausgesührt worden ist, und dass aus die betreffende Rechnung nock., Arbeiten genommen wurden, welche nicht zur Korrektion gehorteu^ wir sahen uns desshalb veranlasst, den betreffenden Ansaz na.ch Massgabe des Koftenvorans.^hlages voni 25. Dezember 1862 zu rednzir.^n.

R h o n e k o r r e k t i o n im K a n t o n W a ad t.

Ueber die ^lngeleg..nl^it der Rhonekorrektion aus dem Gebiete des Kautous Waadt haben wir der Bundesversammlung, entsprechend der durch ihre Schlussn..h.ne vom 17. Dezember 1864 an uns gerichteten

Einladung, mit Botschaft vom 30. J....i ^865 (Bund.^sblatt 1865, Bd. lll, ^ 69) sp^iellen Berieht erstattet, welcher mit sollenden ^lnträgeu schloss .

Bund^.^la^. Jarl^g. ..^lII. Bd.I.

6^

872

1. Auf das Begehren der Regierung des h. Standes Waadt um Verabreichung einer Entschädigung von einer Million Franken sur die ihr ausfallenden Korrektionsarbeiten am waadtlandisehen Ufer der Rhone wird grundsäzlich nicht eingetreten.

2. Dagegen erklärt steh die Bundesversammlung bereit, ans Begehren des h. Standes Waadt demselben für die bezeichneten Arbeiten eine Subvention zu gewähren , welche nach den nämlichen Gruudsäzen wie diejenige für die Korrektionsarbeiten aus dem gegenüberliegenden Walliser Rhoneuser zu bemessen ist, und mit Bezug aus deren definitive .

Bestimmung weitere Vorlagen gewartet werden.

^

3. Der Bundesrath wird mit der Vollziehung dieses Beschlusses beauftragt.

Durch Bundesbeschluss von.. 20. Juli 1865 wurde obigen Anträgen die Genehmigung ertheilt, mit der Modifikation jedoch, dass im Art. 2 die Worte ,,anf Begehren des h. Standes Waadt^ weggelassen wurden, so dass nun jener Artikel so lautet: ^Dagegen erklärt sich die Bundes^ Versammlung bereit, dem h. Stande Waadt eiue Subveution zu gewähren, welche u. s. w.

Dieser Beschluss ist namentlich insofern von wesentlicher Bedeutung, als durch denselben der rechtlich unzulässige Standpunkt, aus welchen

Waadt diese Angelegenheit gestellt hatte , beseitigt worden ist, und es

nun um so leichter sein wird, dieselbe aus der erstellten richtigen Basis zu einem besriedigenden Absolusse zu bringen.

Unterm 24. Juli theilten wir dem Staatsrathe den oben zitirten Bundesbeschluß mit, mit dem Bemerken, dass der Bundesrath nunmehr von der Regierung die weiteren Mittheilungen über die Art der Ausführung gewärtige. Da eine Ant.vort auf diese Einladung erst im Januar 1866 erfolgte, so muss die weitere Berichterstattung über diesen Gegenstand sür den nächsten Geschästsbericht vorbehalten werden.

W u h r b a u t en im K a n t o n .... e ss i n.

Unterm 29. Dezember 1863 hatten wir über den damaligen Rest der eidgenossischen Hilssgelder von ^r. 22,363. 95 folgendermaßen

verfügt :

An die Gemeinde Quinto wurden abgegeben . . . . . . .

An 7 Bosten wurden tessinisehen

Gemeinden in Aussicht gestellt .

^r.

,, ^r.

Für den Rest von . . . . . ,, ^

1,300. .^

18,000. --19,300. --3,063. 95 ^ ^ Fr. 22,363. 95

behielten wir uns weitere Verfügung noeh vor.

873 Unterm 20. Februar 1865 erstattete die Regierung von Hessin ^ Bericht über den Stand der Arbeiten in denjenigen Gemeinden, welchen die Fr. 18,000 in Ausgeht gestellt worden waren.

Wie ans diesen. Berichte hervorgeht , ist einzig für die Wnhren am Veleggio gearbeitet worden . die Regierung sah sich daher veranlasst, zu beantragen, dass von den erwähnten Fr. 18,000 nur die sur die Arbeiten am Veleggio vorgesehenen ^r. 4000 ausbezahlt werden.

Hinsichtlich der übrigen Gemeinden, welche sämmtlich versprochen hatten,.

im .Laufe des Winters l 865^66 die betreffenden .Arbeiten auszuführen, ^ macht.. die Regierung den Vorschlag, es möchte die versprochen .^ntheilung von Beitragen noch für ein Jahr festgehalten werden.

Endlich empfahl die Regierung aus ausführlichen Bericht des Jngenieurs ^on.^i ni zwei neu eingelangte Subsidien^Gesuche von Varenza und Gordnno zur Genehmigung , indem sie vorschlug , der ersteren Fr. 1200 und der ledern Fr. 2000 zu verabfolgen. Dnrch diese beiden Subsidi^n wird zwar der oben augeführte Rest von ^r. 3063, über welchen noch nicht verfügt war, aufgezehrt ; doch werden die bis Ende 1865 aufgelaufenen Zinsen die anscheinende Mehrausgabe vollständig deken.

Obigen Vorschlägen der Regierung von Tessin entsprechend, trafen wir durch .^chlussnahme vom 12. Mai 1865 folgende Verfügungen: 1) Von den durch Beschluss des Bundesrathes vom 29. Dezember

1863 zur Vertl.^luüg bestimmten ^r. 18,000 sind Fr. 4000 sur Arbeiten am Veleggio den Beteiligten zuzustellen.

Jm Uebrigen bleibt jener Bes.hluss noch sür ein weiteres Jahr in Krast, in der Meinung jedoch, dass, wenn die in Aussicht genommenen Arbeiten binnen Jahresfrist nicht gemacht werden, der Bundesrath sich neue Schlnssnahmen betreffend die ^ertheilnng vorbehält.

2) Der Gemeinde Varen^. sind aus den eidgenössischen Hilfsg..ldern ^r. 1200 , der Gemeinde von Gordu^o ^r. 2000 zu verab^ reichen.

^chli.^sslich ist noch zu bemerken, dass der in unserm Geschästsberichte von 1862 erwähnte , sür die in Verbindung u.it den Wuhrbauten stehende Strasse von Veeeio naeh ^usio bestiunnt gewesene Separatfond von Fr. 7582. .)8 nun^nehr den Jnteressenten aushinge^eben worden ist, nachdem für diese Strasse ea. ^r. 90,000, darnnter Fr.

30,000 vom Staate verausgabt worden s.n^.

K o r r e k t i o n des Tessin (der Maggia) und der Mo.^sa.

Die bereits

im Jahre 1862 angeordnete Expertise über die Kor-

rektion des Tessin und der Maggia , sür deren Ausführung die Regie-

rung von Hessin seinerzeit um Bewilligung eines Bundesbeitrages ein-

874 gekommen ist, konnte aus verschiedenen Gründen erst im Jahre 1865 ausgeführt werden.

Wie aus den Mittheilungen, welche wir in unserm Geschäftsbericht für 1862 übe... diesen Gegenstand gemacht haben, ersichtlich ist, handelte ^es sich bei dieser Expertise um verschiedene, mehr oder weniger zusammenhängende fragen, nämlich: a) Die Korrektion des Tessin nebst Verbanung seiner Zuflüsse.

b) Die Fraget wie die Korrektionsbanten durch zwekmässige Uferbepflanzungen oder andere forstliche Vorkehren ergänzt und uuterstüzt werden konnten.

^ c) Einfluss der Tieferlegnng des Langeusees aus die Korrektion.

d) Korrektion der Maggia im ^usammenhauge mit der projektirten neuen Brüke.

Hinsichtlich dieser ^.rage wurden die Experten (die Herren Oberingenieur Hartmann und Jngenieur B r i d e l) speziell beaustragt, zu begutachten, in wie weit die gründliche Korrektion. des Hessin durch eine Korrektion der Maggia und der Bau fraglicher Brüke durch die Maggiakorrektion bedingt werde.

Auf Ansuchen der Regierung des Kantons Graubünden vom 10. Rovember 1862 wurde dann e) auch. noch die Frage der Korrektion der Moesa mit der fragliehen Expertise verbunden.

Jm Mai 1865 haben die Herren Experten über die stattgehabte Untersuchung Bericht erstattet.

Die Schlüsse derselben find folgende.

1) Bezüglich der Korrektion des Tessin von Biasea bis ^.r Ein^ mündung in den Langensee wurde das von dem Kantousingenieur von Hessin vorgeschlagene Korrektionsprojekt nur theilweise sur zwekmässi^ eraehtet , indem die eidgenossischeu Experten durchgängig das S..,steu.

von Varallel.^eitwerken dur^zusühren wünschen. Aus Grnnd der gemeingastlich festgesezten Grundsäze und Rormalien wird nun von dem Herrn Kantonsingenieur ein vollständiges Korrektiousprojekt ausgearbeitet.

Was die Tieserleguug des Langensees anbetrifft , so halten die Experten dieselbe theils nothig , um einen Theil der Ebene zwischen .Loearno und Magadino vollkommen kultursähig zu machen, theils sehr günstig , um sür die ^.lusskorrektion selbst ein vermehrtes Gefäll zu erlangen.

2) ^Die Maggia wird als ein vom Tessin ganz unabhängiger ^luss erklärt.

Bezüglich der Wiederherstellung der Brüke bei Aseona erklären

sieh die Experten für den bisherigen ^.lussübergaug.

3) Hinsichtlich der Korrektion der Moesa erklären die Experten, dass die dortigen Brüken für die Tessinkorrektion nothwendig , aber so kostspielig seien, dass eine vollständige Korrektion, in welche die Ealan-

87.^ easra ausgenommen werden müsste, nur mit ^ilse der Kantone (Graubünden und Hessin) und der Eigenossenschaft möglich sein werde.

Auf Grund dieses Ei.pertengutachtens und eines eingehenden Berichtes unseres Departements des Jnnern, fassten wir in .der doppelten^ Absicht, die Angelegenheit um einen Schritt weiter zu fordern und dieselbe gleichzeitig bezüglich einzelner Bunkte ins richtige Geleise zu bringen, unterm 16. Juni 1865 folgende Beschlüsse.

1. Sei das Gesnch der Gemeinde Aseona um Verabreichung eines Beitrages au die Brüte über die Maggia dem Handels.^ und Zolldepar..^ment überwiesen zur Untersuchung und Begutachtung der Frage, ob sich nnter den. Gesichtspunkte, dass srüher wohl ein Brükenzoll für eine solche Brüke bewilligt worden wäre , ein Bundesbeitrag in dieser oder jener Form rechtfertige.

2. Sei die Frage der Bewaldung der tessiuischen ^lnssuser ad se.^ p.^lnm perwiesen, übrigens dem Departement des Jnnern ^ur weiteren Prüfung empfohlen.

3. Sei der Regierung von Tessin unter Abschrift des Berichtes der eidg. Experten mittheilen, der Bundesrath glaube für einmal von jeder Bnndesbetheiligung an der Korrektion der Maggia , welche nicht unter die im Art. 21 der Bundesverfassung vorgesehenen Werke von grosserem schweiz. Juteresse gezählt werden köuue, absehen und sich lediglich auf die ^rage e^ner Subpentionirnug der Tesfin- mit Einsehluss der Moesa-Korrektion beschränken zu sollen. Er gewärtige in dieser Beziehung einerseits die den Experten versprochenen weitern techuischen Vorlagen, andererseits die Beschlüsse betreffend Kostenvertheilung zwischen dem Kauton und den betheiligten Gemeinden und Vrivaten.^ 4. Sei der Regieruug von Graubünden unter Mittheilung des betreffeuden ......heiles des Expertenberichtes mitzuteilen, der Bundesrath wäre .nicht abgeneigt, sur den ^all einer Tesfinkorrektion auch die gleichZeitige Korrektion ^er Moesa zu uuterstüzeu. Er wünsche daher einerseits die nothigen technischen Vorlagen zu erhalten , andererseits zu erfahren , ob Granbünden ^..r Betheilignug bei dieser Korrektion bereit wäre, und i.. .velcher Weise die Kostenvertheilung zwischen dem Kanton und den betheiligt..u Gemeiudeu und Vrivaten projektirt würde.

Subsidien gesu ch für die Korrektion des Vedeggio.

Ein querst direkt von der betreffenden Genossenschaft und sodann durch Vermittlung der Regierung von Tessin au uns gelangtes und von legerer ^ur Berüksichtigung empfohlenes Gesuch um Bewilligung einer Bundessubsidie zur^ weitexen Unterstüzuug der Korrektion des Vedeggio hab^u wir ablehnend Geschieden: einmal, weil bei diesem Unternehmen nicht ein grosserer Theil der Eidgenossenschaft iuteressirt ist, und somit der Art. 21 der Bundesverfassuug kaum aus dasselbe Anwenduug fiude..

876 kann^ sodann in formeller Hinsicht, weil der Bundesrath fragliches Gesuch überhaupt nicht in Erwägung ziehen konnte , bevor die Ange^ legenheit vom Grossen Rathe des Kantons Hessin behandelt, d. h. ein Gesez über die Art der Ausführung des Unternehmens und über die Betheiligung des Staates und der Gemeinden erlassen worden sei. Es wurde daher der Regierung von Tessin anheimgestellt, die Angelegenheit in erster Linie den. Grossen Rathe vorzulegen.

T i e s e r l e g u n g des La u gen se e s.

^iese Angelegenheit befindet sieh noch immer im Stadium der te^ ^ nischen Untersuchung durch die im Einverständniss mit der italienischen Regierung hiesür bestellte internationale Expertenkommission. Zwar sind die Arbeiten der Kommission selbst als erledigt zu betrachten, allein es ist noch die Ausarbeitung der von derselben ausgestellten Brockte und der Kostenberechnungen im Rükstande. Es konnte daher vor Been^

dignng dieser Arbeit, mit deren Aussührnng der italienische Experte be.^

austragt ist, der Schlussbericht über die stattgehabte Expertise bisher nicht abgegeben werden.

H ochg e b i r g s w a l d u n g e n u n d W i l d b ... eh e.

^ie in unseren. legten Gesehäftsberi.hte ausgesprochene Erwartung, dass die srauzosisehe uud italienische Ausgabe des Berichtes von Hrn.

Bros. Eulmann über die Wildbäehe der Sch.o..iz noch im Jahre 1865 an die Kantone vertheilt werden konne, ist nieht in Erfüllung gegangen.

Zwar waren beide Uebersezuugeu rechtzeitig vollendet. allein der Druk nahm längere Zeit in Anspruch als wir vorausgesezt ^ hatten , so dass die Verteilung der franzosiseheu Ausgabe erst im Monat März , diejenige der italienis.hen erst im April 186l^ ersolgen konnte.

C. ^nd^rathl,...^.

Künstlerische Aussehmükung des Bundesrath^ uses.

Jnfolge einer Anregung des Herrn Nationalrath Gr un h o l^ er wurde

bei der ^eststelluug des Budgets für das Jahr ^l865 ein Bosten von Fr. 5000 sür künstlerische Aussehmükung der Säle des Rational- und des Ständerathes als erste Jahresrate sür einen zu diesem Zweke zu bildenden Fond angenommen. Wir zogerten nieht, die bezüglich... ^.rage iu nähere Erwägung zu zieheu .^ indessen wollte uns schon bei vorläufiger Brüfung derselbeu scheinen, dass sosern man wirklich zu einer künstlerischen Aussehmüknng des Bundesrathhanses sehreiten wolle , dieselbe

nicht wohl auf die ...^äle des Rational- und des Stäuderathes beschränkt werden koune, sondern zur Bewahrung des einheitlichen Eharakters des

877 Gebäudes aus das Ganze sich erstreken müsse. Die Angelegenheit war jedoch der Art, dass wir für passend hielten, dieselbe nicht von uns aus zu erledigen , sondern sie einer Prüfung durch Fachmänner zu unterwerfen. Wir bestellten daher eine aus sechs Mitgliedern bestehende Kommission, welche mit dem Vorstande unsers Departements des Jnnern in zwei Siznngsperioden den Gegenstand berieth und sodann , gestüzt

ans die bezüglichen Verhandlungen, ihre Vorschläge für die als passend erachteten Arbeiten machte.

Ueber diese Vorschläge, über den Kostenpunkt, sowie über die wei.. tere Behandlung der Frage haben wir der Bundesversammlung mit Botschastpom 1t .Oktober l 865^) speziellen Bericht erstattet, wobei wir derselben den Ent.vnrs eines bezüglichen Bundesbeschlusses zur Genehmigung empfahlen, dahin gehend:

,,Es sollen für die nächsten 15 Jahre alljährlich Fr. 20,000 für .^Ausschmü^ng des Bundesrathhauses ans das Jahresbüdget genommen ,.und der im betreffenden Jahre nicht verwendete Theil der genannten ,,Su...me in einen zu diesem ^weke zu gründenden Spezialsond gelegt ..werden.^ J.. der Rovembersession der Bundesversammlung ist dieser Gegen^ stand zur Behandlung gekommen, aber nicht erledigt worden.

Versicherung des Mobiliars im B u n d e s r a t h h a u s e g e g e n F e u e r s c h a d e n..^ ^ius Anregung unsers Departements des Jnnern haben wir unterm 8. De^mber 18^5 beschlossen, das der Eidg^nossenschast gehörende Mobiliar im Bnudesrathhause bei der schweizerischen MobiliarversieherungsGesellschaft gegen Brandbeschädigung versichern zu lassen. Das genannte Departement wurde mit dem Abschlufse eines diessälligen Vertrages mit d^.r genannten Gesellschaft beauftragt.

Der Bundesrath hat infolge dieser Anregung auch die Departement aufgefordert, ihm über den .^tand der Versicherung ihres ausser dem Bnndesrathhause ausbe^ahrteu Mobiliars Berieht zu erstatten.

Es führt dies alsdann zu eiuer Dnrehfiihrung der Versicherung mit B^ng

auf all^ wichtigeren Mobiliarkomple^.

D.

1.

Eisenbahnen.

Konzessionen.

Jm Jahre 1865 wurde drei neuen Eisenbahnkonzesstonen die Ge-

nehmigung des Bundes ertheilt, nämlich :

^.) Siehe B..nd^...latt v. .^. 18.^5^ Band III. Selte .^.^9.

878 a.

b.

c.

für eine Eisenbahn von Vrnntrut nach Delle , beziehungsweise nach der schweizerisch - französischen Grenze, durch Bundesbeschluss vom 18. Heumonat 1865 , für eine Eisenbahn pon Rorschaeh nach Romanshor.. auf St. Gal..

lischem Gebiet, durch Bundesbeschluss vom 18. Wintermonat 1865.

für die gleiche Linie auf thurgauisehem Gebiete , dureh Bundesbesehluss vom 18. Wintermonat 1865.

2.

Expropriationen.

Jm Lause des Jahres 1865 sind nur vier Ex^propriationsstreitigkeiten vom Bundesrathe behandelt worden. Dieselben geben indessen keinen Anlass zu irgend welchen besondern Bemerkungen.

3.

Schä z u n g s k o m m i s s i o n e n.

Laut dem Etat , welchen wir dem Geschäftsberichte für l 864 beigegeben haben , war mit Ausnahme der Schäzungsl.ommission für die Tessiner-Eisenbahnen (Amtsdauer 31. Dezember l 870) mit 3l. Dezember 1^65 die Amtsdaner sämmtlicher Eisenbahnsehäzungskommissionen zu Ende.

Da indessen immer noch einzelne E^propriationssälle bei jeder Bahnverwaltung vorkommen, so müssen die Schäznngskommissionen beibehalten werden.

Unter obwaltenden Umständen schien es dem Bundesrathe passeud , die Funktionen derselben nicht an eine bestimmte.

Amtsdauer mehr zu binden , sondern denselben ein Mandat auf unbestimmte Zeit zu ertheilen.

Das Bundesgericht, mit den. wir uns hierüber in Verbindung sezten, fand dieses Verfahren ebenfalls für zwekmässig , so dass wir es in ^ukunft als R o r m betrachten werden.

Erneuert , xesp.

in ihren Funktionen aus unbestimmte Zeit be-

stätigt, wurde die ^ch.izungsl^omnnssion sür die Eisenbahnlinie Morges.^ansanne^verdon.

Reu gebildet wurde die Schäzungskommission sür die Eisenbahn Bulle^.Romont.

Ueber den Bestand dieser drei Sehäzungskommissionen aus 3l . De^ember 1865 verweisen wir aus die beiliegende Uebersieht.

4.

Bestand der s c h w e i z e r i s c h e n E i s e n b a h n e n .

Da der Bestand der schweizerischen Eisenbahnen sich im Jahr 1865 nur wenig verändert hat, so beschränken wir uns daraus, mit

Zugrundelegung der dem le^tjährigen Geschäftsberichte beigelegten Ueber-

sicht, aus welche hinsichtlich der Details verwiesen wird, nach den in derselben ausgestellten Rubriken die ini Lause des Berichtsjahres eiugetretenen Aenderungen zu notiren :

^ur Seite 878.

^ ^ ^ ^^ ^^ ^ ^^^ ^i^^^^^^^u^ Eisenbahnlinien.

^e^nerbal.nen.

Kantone.

Tesstn.

Vom Bundesrathe gewallt.

Vom Bundesgerichte gewallt.

Von der Kantonsregierung gewallt.

Hl. Mitglied

l. Mitglied

Herr Molo, Antonio, Jngenieur, in Bellinzona.

ll. Mitglied

1. Ersazmann

., Martinoni, Mitglied des Grossen Rathes,

1. Ersazmann

,,

Bazzi, Jnnoeente, Jngenieur, in Vrissago.

1. Ersazmann

2.

,,

R o man e s chi, Serafino, in Boleggio.

2.

2.

,,

,,

in Minusio.

Lubini, Giovanni, Jngenieur, in Lugano.

,,

Herr Orelli, Fedele, Friedensrichter, in ^oearno.

,,

...lmts^gner.

Herr ^ras.^a, Earlo, Geometer, von Bregan- l zona.

l ,, Mantegoni, Antonio, von Mendrisio.

^31. Dez. 1870.

,,

Morosini, Angelo, Jugenieur, in Lugano. l

^ HerrMereier, Theodor, Grossrath, in Lausanne.

,, de Mon t et, Gerichtspräsident, in Vivis.

,, Broeard, alt-Grossrath, in Montreux^.

H.Mitglied

1. Ersazmann 2.

,,

L Mitglied

Herr Dube.^, Grossrath, in Gletterens.

H.Mitglied

L Mitglied .^nlle-^amont.

^ar^e^-^u^nne-^nerdon.

.^reibur^

.^aa^t.

1. Ersazmann 2.

,,

,,.

,,

Turretini, Maire, in Eolign^.

Deglon, Gerichtspräsident, in Moudon.

1. Ersazmann 2.

,,

1. Ersazmann 2.

,,

Herr Gendre, Riklaus, in Belsaux^.

,, Sudan, Joh., Kommandant, in Freiburg.

,, Erausaz, Joh., Commissaire arpenteur, in Freiburg.

lll. Mitglied

Herr Henri, konstant, Friedensrichter, in Eortaillod.

Hl. Mitglied

,, Monne.^, Joh., alt-S.^ndikus, in Ehables, ,,

Kts. Freiburg.

Rougemont, August,^ alt -Nationalrath, in St. Aubin, .^ts. Reuenburg.

1. Ersazmann

2.

,,

1. Ersazmann

2.

,,

Herr Richoz, Kommissär, in Severiez.

,, V o n d a l l a z , in Sensuis.

,, Koll^, Kontroleur, in Braroman.

Herr J a ^ e t , Advokat, in ^verdon.

31. Dez. 1870.

^ .^

Va^.^.

.^err Eorboz, Vo^er des Distriktes Lapaux.

^ Unbestimmt.

^ l

.

.

.

.

.^

^.

^luf ^l. Dezember Schweizerfnss.

1^4.

Anf^.1.

^^

Schweizer-

Stunden in

^e^ember 1^^^.

Stunden in

16tels ^td. Kilometer.

fuss. 16tels Std. Kilometer.

K o n z e s s i o n i r t e Linien aus 31. .^ember 1864 . . . . 5,295,511 330,^ 1588,653 5,295,511 330,^ 1588,653 Reu konzedirte Linien : 18,355 61,183 Bulle^Ro.nont^ . . . . . .

3,^ -.

--39,960 11,988 Vruntrut^elle . . . . . .

^s ^ Gebiet des Kantons 13,920 4,176 Rou.anshorn^ ...^t. Gallen . .

Rorschach Gebiet des Kantons 35,210 10,563 .^ .^hurgau . . .

340, ^ 1633,735 5,295,511 330,.^. 1588,653 5,445,784 ^ -

^-

-

-

-^

-^

-^

^ ^ ^

^

^^,..^

^

^avon waren nicht in An^ g r i s s g e n o m m e n die Streken : Jougne^Eelepens .

Brieg-Simplon . . . . . .

Zürichseebahn . .

Tessinerbahnen . .

Rorschach^Romanshorn Bruntrut^elle . .

. . . .

. . . .

. . . .

. . . .

106,656 19l ,933 92,000 226,667 617,256

6,^ 1^,.^

5,^ 14, .^

38, ^

31,997 57,580 27,600 68,000 185,177

106,656 191,933 92,000 49,130 39,960 479,679

6,^

12,..

5,.^

^ .^^

.-9,^

31,997 57,580 27,600 14,739 11,988 143,904 879

^lns .^.^1. Dezember 1.^^.

...^..1. Dezember 1^4.

Schweizer-

fuss.

Stunden in

16tels Std.

Kilometer.

^^ 11,^

19,942 56,318 16 500

Stunden in

Schwei^er^ fnss.

16tels Std.

Kilometer.

187,727

11^

56,318

.^81 666 ^1 1^^

1^ .

^ ^ ,^ .^,^

84 ^.^ 18 3^^

33, .^

159,173

Jn A n g r i f f g e n o m m e n :

66,473 187,727 54 999

.^..erlikon^Bülach und .Abzweigung .

Boupere.^St. Gingolph und . .

Sitten^Brieg . . . . . . .

Tessiuerbahuen . . . . . .

Bulle^Romout . . . . . .

30^,1^

.^, ^ 3

.

,

^,^

92,760

273 .

131l) 716

.^30,576

^

^em B e t r i e b ü b e r g e b e n .

Auf Ende 1864 . . . . . . 4 36.) 056 ^uf 1. Mai 1865 wurde eroffuet die Linie Oerlikon^Bülach mit ^ll.^weiguug

.^ ^.^,

^

^

^^.^

^^^

. . . . . .

^^

4,36.),056

273,^

18,910

^^

^ .

^

1310,716 4,435,529

.^ ^ . ^ , .^^^

.

^, ^

....

1^1^ ^1 ^ ^

^

.^^.^

^77,^

1330,658

^^

5,673

Pferdebahnen: ..^enf^.Earouge ^enf^Ehene

. . . . . .^ .

.

.

.

.

.

.

^

^

5,673

18,910

0.^

881 Die Betriebseröffnung der fchweiz. Eisenbahnen erfolgte in nachstehendem Verhältnisse : Schwelzerstunden.

Vor dem Jahre 1854 wurden dem Betrieb übergeben Jm ,, ^54 . ,, ,, ,, ,,

,,

,, 1855 ,,

,,

,.

,,

35.^

,, ,, ,, ,, ,,

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

^^ .^^ .^^ ^^ ^^ ^^ ^^ .^ .^^ ^^^^ ^^

,, ,, ,,

5.

4.^ ^^

^56 ^ ^^ 1^ ^ ^^ ^^ ^6.^ t^ ^^

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

.

B e s o n d e r e E i s e n b a h n a n g e l e g e n h e i t e n.

a) B o d e n s e e g ü r t e l b a h n .

Ueber diese Angelegenheit haben wir der Bundesversammlung mit

Botschast vom 11. Oktober 1865 (Bundesblatt 1865, Bd. lll, ^. 753) umständlichen Bericht erstattet.

Entsprechend dem Beschlussentwurfe , welchen wir mit dieser Bot^ schast ^vorlegten , hat die Bundesversammlung durch Schlussuahme

vom 15. Rovember 1865 (offiz. Gesezsammlung, Bd. Vlll, ^. 662) gürtelbahn und einer Zweigbahn Rüthi.^eldkireh untern^ 5. Angust t 865

dem mit ^efterreich und Bauern über die Erstellung einer Bodensee-

in München abgeschlossenen ...^taatsvertrage die Ratisikation erteilt.

Die Ratifikationen wurden am 13. Dezember 1865 in Wien ausgewechselt, und damit ist denn auch diese Angelegenheit als definitiv erledigt zu betrachten.

b) T e s s i n e r e i s e n b a h n e n .

Anch über die Angelegenheit der Tessinerbahnen haben wir der Bundesversammlung , entsprechend der diessalls durch Beschluss vom 22. Heumonat 1865 an uns gerichteten Einladung, untern.. 6. Rovember I865 ausführlich Bericht erstattet.

Die Anträge, welche wir mit dieser Botschast der Bundesversammluug zur Genehmigung unterbreiteten , lauteten wie folgt : .^) Der Bundesrath wird eingeladen, die ihm im Art. 4 des Bundesbeschlufses vom 31. .^.eumonat 1863 übertragenen Befugnisse gegen weitere Verzog..rungen der Banarbeiten in Anwendung zu bringen und insbesondere auch die Regierung von Tessin aufzufordern, auf einen

882 beförderlichen Entscheid der Zugrichtung sur die Linie Biasea..Loearno Bedacht zu nehmen.

h) Der Bundesrath wird eingeladen, der Bundesversammlung aus ihre nächste Sizung abermals Bericht und .Antrag über die vorwürsige Frage vorzulegen. Die Bestimmungen des Beschlusses der Bundesv..rsammlung vom 3l. Heumonat 1863 bleiben bis dahin in Kraft.

Durch Beschluss des Ständerathes vom 17. Rovember wurde die Behandlung dieses Gegenstandes aus eine spätere Session verschoben.

Mit Schreiben vom 22. November 1865 theilten wir dem Staatsrathe von Hessin diesen Verschiebungsbeschluss für sich und zuhanden der zentraleuropäischen Gesellschaft mit, bei welchem Anlass wir denselben im Weiteren einluden : 1. An den Grossen Rath (.welcher damals eben versammelt war) im Ramen des Bundesrathes das bestimmte Begehreu zu stellen , dass das Tra..^ der Linie Biasea^oearno im Lause jeuer Sizung endgültig

festgestellt werde.

Bezüglich der Begründung dieses Begehrens wurde aus den Be-

rieht der ^ Experten Bride l und Kocher und auf die Botschaft des Bundesrathes verwiesen.

^ 2. Dem Repräsentanten der zentraleuropäischen Gesellschaft Samens des Bundesrathes zu erofsnen , dass , sofern nicht in nächster ^eit die Arbeiten aus der ganzen Linie mit voller Kraft begonnen und gleichzeitig der Besiz von Mitteln sür eine krästige Fortsezung der Arbeiten speziell nachgewiesen werde , der Bundesrath sieh genothigt sehen würde , in Anwendung des Art. 4 des Bundesbeschlusses von. 31. Juli l 863 der Bundesversammlung vorzusehlagen, die Genehmigung der ertheilten Konzession zurükzuzieheu.

3. Dem Bundesrathe über den Fortgang der Arbeiten zu Ende jedes Monats Berieht zu erstatten.

Hinsichtlich des ersten Bunktes erhielten wir dann unterm 23. Rovember vom Staatsrathe die Mittheilung , dass der Grosse Rath der.

von dem Repräsentanten der zeutraleuropäischen Gesellschaft verlangten Traee-Abändernng ^wischen Bellin^ona und .Loearuo bereits unterm 21. November die Genehmigung ertheilt habe.

Hinsichtlich des ^weiten Vunktes ergibt sich aus den später eingelangten Berichten , dass auch seit obiger Aufforderung an die Centraleuropäische Gesellschaft die Bauarbeiter nur in sehr geringem Masse vorgerükt sind, worüber wir indessen der Bundesversammlung in der nächsten Session speziell Bericht erstatten werden.

Durch Memorial vom 17. April 1865 stellte Herr ^ürspreeh

R i g g e l e r in Bern, Samens des Herrn Kaspar W e t l i , .^beringenieurs in Lugano , handelnd sür sieh und die übrigen Angestellten des technischen Bureaus bei den Eisenbahnbauteu im Kanton ......essiu und des Herrn Ans. F l o r i , gewesenem E^propriationskommissär der ge-

883 nannten Unternehmung in Bellinzona , zwei Gesuche an den Bundes^ rath, nämlich : ,,J n e .. st e r L i n i e : ,,er mochte die unterm 17. Februar 1865 ausgesprochene Genehmiguug der Uebertragung der Konzession für die tessinisehen Eisenbahnen an die europäische Zentraleisenbahngesellschaft aus Grund der Riehtannahme der Voraussezungen und Bedingungen , an welche diese Ge^ nehmigung geknüpst war, widerrusen, und eine allfällig^ neue Geneh^ mignng nur aussprechen auf die Vorlage der sachbezüglichen Verträge und unter sichernden Vorbehalten für die Wahrung der den Exponenten zustehenden Rechtsansprüche gegen die ursprünglichen Konzessionäre und den späteren ausschließlichen Eigenthümer der Konzession, Herrn Holden.^ ,,Eventnell: ,,er mochte eine neue Untersuchung des Sach- und Rechtsperhältnisses veranstalten , zu diesem Ende der Gesellschaft ausgeben , ihm die sachbezüglichen Verträge vorzulegen und aus Grundlage. der daherigen Ergebnisse, in Revision seines früheren Beschlusses , die geeigneten Verfügungen zur Wahrung der Rechte der Exponenten treffen.^ Rach Einvernahme der Gegenpartei und eingehender Vrüfung der vorliegenden Rechtsverhältnisse fassten wir in dieser Rekurssache den Besehlnss : es sei aus das Gesuch der Vetenten nicht weiter einzutreten, wogegen ihnen überlassen bleibe , ihre Rechtsansprüche aus dem ihnen .passend seheinenden Wege vor den tessinischen Gerichten zu versolgen.

E.

.^inan^elte^.

Hinsichtlieh ^der Ausgaben , welche im Jahre 1865 für die Ver.valtungsabtheilung ,,Bauwesen^ gemacht wurden , verweisen wir auf die nachstehende Zusammenstellung.

Zur Seite ^3.

Betlage Nr. 2.

^^^^ ^ ^^ ^ l^ ^^ l^ ^^ ^.

B u ^ e t ^ r e ^i t e.

An.^abeu.

Ne^mu^srul.ri.en.

Total.

Fr.

Sekretär .

Kannst

.

Kanzlet.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Rp.

........oblliarauschasfung und Unterhalt ^ür künstlerische ..^nsschmükung des Bundes^^^^t^^ .

.

.

^ ^ ^ ^ .

.

.

^

^

^

^ ^

.

.

.

.

.

^

.

.

^r.

^ 6,13^ 22 11,999 26

Rp.

3,600 2,700

4,6l)7 1,745 863 3,7^7 4,075 810 289 2,412 238

Rp.

Rp.

^r.

.^eh^ aus^e.

^r.

Bemel.^ll^lI.

Rp.

163 78

74

5,000

^

4 8l)

3,000

25 5l) 35 3l) 90 10

18,748 40 816 60

A u ß e r o r d e n t l i c h e A u s g a b e n^ ^ ^^^,-^ ^^ ^^.^ ^uu^n^ri^^ Stra^enne^

18,800 19,565

1,200

160,600 .

^r.

6,300 12,000

12,000

2,995 20

.

^

^ .

Beitrag an dte Rhe.nkorrektion: a,. sur den Kanton St. fallen b. ,, ,, ,, ^raubünden

Rp.

^.

5,000

.

^ ^

.

.

^

Berschtedenes.

.^. Weisen und ^rpert.sen: Rheinkorrektion .

.

.

.

.

Rhonekorrektion .

.

.

.

.

Bündnerisches Stra^enn.^ .

.^uragewüsserkorrektion Bodenseegürtelbahn .

.

.

.

Korrektion des Tess.n und der Gaggia Brünigstras^e .

.

.

.

.

Tessrner Eisenbahnen .

.

.

.

Verschiedenes .

.

.

.

.

b. Büreauslagen, Bücher ^.

Rp.

^ 3,600 2,536 22

Total.

^i.^erausübe.

.

.

.

...

160,000 30,000 171,590

20,000 .

-

567,883 68

^ ^

82,000

435 78,600

---

300,000 30,000 220,000

140,000

678,300

189,014 32

-

---

48,41l) 78,600

^as Total der Minderausgaben beträgt

Fr. 189,014. 32

Das Total der Mehrausgaben

beträgt . . . . . . . 78,600. -

somit reine Minderausgaben Fr. 110,414. 32

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1865.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1866

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

22

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

24.05.1866

Date Data Seite

791-883

Page Pagina Ref. No

10 005 110

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.