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Schweizerisches Bundesblatt.

XVIII Jahrgang. lll.

Nr.45.

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13. Oktober 1866

Jahresbericht de...

schweiz. Generalkonsulats in London pro

1865.

(Vom 31. Dezember 1865.)

An den hohen Bundesrath.

Tit..

Das eben zu Ende gehende Jahr kann im Ganzen genommen ein gntes genannt. werden. Die Ruhe des Staates wurde die Ereiguisse in Jrlaud, die noch wenig Beachtung fanden, ausgenommen nicht gestort. Die Ernte war , wenn auch nicht so reichlich wie die leztiährige, doch immerhin genügend, um die Preise der Lebensmittel, mit Ausnahme des Fleisches, deu niedrigen leztjährigen nahe zu halten.

Die Judustrie war in der ersten Hälfte des Jahre.s staat dem Export nach Jndien und China, in der legten mit dem nach den Vereinigten Staaten beschäftigt, welches Land, allen. Anschein nach, bald seinen frühern Rang im Consumo englischer Artikel wieder einnehmen wird.

Obgleich das verflossene Jahr allgemein mit .Befürchtungen weiterer kommerzieller Katastrophen begonnen hatte, so wurde doch bald ersichtlich, dass das gegenseitige Vertrauen der Handelswelt sich wieder gehoben habe. Wenn auch manche Häuser sielen, so machte dies doch nur geringen Eindxuk , indem die unvorsichtigen Spekulationen dieser Häuser einen derartigen Ausgang voraussehen Iiessen, und es hatten solche Failliten zudeni für den Markt den Vortheil, eine Unmasse schlechten Papiers aus dem Verkehr zu entfernen. Die Nachricht von Friedensanerbie-.

Bundesblat Jahrg. XVIII. Bd. III.

1

2 tuugen de..^ söderalistischen Regierung , den Südstaateu gegenüber , in Verbindung mit täglich eintretenden Hiobsposten über deu Ausbruch von Fallimenten in Alex^andrien , Bombay und Shanghai übten einen niederdrükeuden Einfluss auf den Markt aus in sast allen Kolonialen, wie auch in Baumwolle :.e. Die Breise fielen um ein Bedeutendes, wodurch ein grosser Theil der Hänser, die steh mit dem Jmport von Rohprodukten beschäftigten, in bedeutende Verluste gerietheu. Die^ Nachricht vom endlichen Siege der nordamerikanischen Wassen über die Südstaaten, gefolgt von der traurigen Kunde der Ermordung des Bräsidenten Abr. ^ineoln , verschlimmerte nur noch die bereits abnormale Situation, und das Vertrauen kehrte erst dann wieder, als mau erfuhr, dass in diesen.. Eomplott nur obsenre Leute betheiligt waren und der Süden diese That eben so sehr verabscheue wie der Rorden. Der im Mo^at April vom Sehazkanzler im Parlament vore.ele^te Bericht über die Finanzen des vereinigten Konigreiehs lautete sehr günstig ^und gab von ueuem Zengniss vom steigenden Wohlstand aller .^olksklassen. E.^ ergab sieh nämlich ein Ueberschuss der Einnahmen ^egen die Ausgaben von

^ 4,000,000, und es sah sieh dadurch der Seh.^kan^ler in den Stand

gesezt, mehrere Steuer-Reduktioueu zu beantragen und .durch das Barlament bestätigen zu lassen.

Die Einkommensteuer wurde von 6^ ini ^ aus 4^ rednzirt ; der Eingangszoil aus Thee wurde um die Halste, nämlich von 1^ aus^ (Benn^) per .^ ermässigt, ebenso die Abgabe anf Feuerversicherungen,

die nunmehr bloss 1 ^^ per ^ 100 beträgt.

.Ju ^olge der günstigern Aussichten in Sachen der amerikanischen

Republik , des befriedigenden ^inauzberiehtes und der Aussicht auf eiue gute Erute , sah mau wieder billiges Geld , das jedoch uieht, wie man hätte erwarten sollen , deu Geschästen eiuen entsprechenden Jmpuls verlieh, indem sich ein entschiedener Widerwille bemerkbar machte, die eingeleiteten Transaktionen auszudehnen.

Jm Monat September zogen verschiedene Aulehen viel disponibles Geld vom Verkehr znxük; dabei sollte es aber nicht sein. Bewenden haben. Weitere neue Joint Stock Eompagnieu wurden zum Behnse der ^ubskriptiou aus den Markt gezogen . eine Menge Silber mussle ^ur Bezahlung von Th^.e und Bau^uwolle u. s.^w. nach dem Osten vers.hi^ werden, die grossartigeu Verladungen von Manufakturen nach Rordamerika , die lange Kredite ersorderten , mussteu bezahlt werden . bedeutende Summen wurden dah...r sueeessive ans den ..^wolben der Bank herausgenommen , um erst bedeutend später iu der ^orm von Rohpro.dnkten wieder in England zu erseheinen. Uni deu Baarvorrath zu schüfen, sah sich die Verwal.tnng der Bank veranlasse, den offiziellen Ziusfnss iu den lezteu 3 Monaten von 5 bis 6 und 7 ^ zu erheben.

Jn der legten Hälfte dieses Jahres wurden die landwirthschaftliehen Distrikte Englands von einer Viehseuche heimgesucht, d.e man von Russland importirt ver.muthet. Troz der sanitarischen Verordnungen des Briv.^ Eouneil konnte der Seuche, die noch stets im ^unehmen ist, nicht gesteuert werden , und es hat solche bereits bis zum heutigen Tage im Ganzen 73,5l.) .^tük Vieh augeftekl., wovon 41 ,491 der Seuche erlagen ,

13,931 geschlachtet,

7,015 kurirt wurden ,

11,082 in Behandlung blieben.

Diese Statistik ist ans offiziellen ...Quellen geschöpft, und es ist sehr wahrscheinlich, dass viele Rinder allenthalben heimlich geschlachtet oder den Augen der Juspektoren entzogen wurden. Sollte die Seuche in der bisherigen Weise fortwüth.m, so kann man 13,000 .^aupter per Woche als muth.nassliche Opfer auf einen Viehbestand von 7 bis 10 Millionen Rinder, für die folgenden Monate in Anschlag bringen.

Das nächste ..^.rlament w.rd sich mit dieser Frage unzweifelhaft ernstlich beschäftigen, indem durch diese Seuche ein Theil des Gemeindewesens in großen Schaden gekommen ist und ein nicht minder zahlreicher Theil kaum die preise zum Ankauf von fleisch erschwingen kann.

Jndem ich nun zu einer kurzen Darstellung der Ein- und Ausfuhr d.^s vereinigten .^.....igrei.hs gelange, so w^.it mir dies die ...erosfent^.

lichten Tabellen erlauben , u .ach e ieh ....^i... aus den bedeutenden Unterschied aufmerksam, der sich in dem Werthe der Jmportation zu Gunsten

.von 1864 ergibt, während sich der Export ziemlieh gleich blieb , was

in nicht geringer Weise aus den seruern Stand der Geldpreise ein. wirken mag.

^ ^ .....a.h offizielle... Schäzung betragt die Total-Einfuhr in^ den^11^mit 30. Rovember zu Eude gehenden Monaten

18l^4 ^ 1.)7,44^,426, 1865 ,, 180,820,357,

und der Total-E^port des ganzen Jahres

1864 ^ 160,449,053, 1865 ,, 165,862,402.

Wie zu erwarten stand, hat die Einfuhr von Baumwolle iu diesen Jahre von Reuem merklich zugenommen , da na^h B^eudig..^g ^es nordauterikanischen Bürgerkriegs das im Junern verschont gebliebene Quantum .Baumwolle auf die Märkte kam. Es ist schon jezt bemerkbar, dass die amerikanische Baumwolle wieder die ist, welche mau am liebsten ...inthut, und zwar aus dem Grund, weil solche in Betracht ihrer Güte andern Sorten gegenüber die billigste ist ; der .Verkauf niederer Sorten wird daher immer schwieriger und unvorteilhafter.

Es sind in diesem Jahre 264,151 Balleu amerikanische Baumwolle,

128,069

,,

brasilianische

94.983

,,

ägyptische und türkische Baumwolle,

71,475

..

,^

westindische

.

,,

mehr denn iu der gleichen vorherigen Beriode eiugeführt worden ; andererseits aber ergibt sich ein Aussall von 132,98..) Ballen ostindische Baumwolle, .

257,464

,,

chinesische

,,

also eine Retto-Mehr-

eiusuhr von 168,225 Ballen.

Der Verbranch von Baumwolle iu Grossbritannien betrug in diesem Jahre

.^ 718,428,470 oder zum Durchschnittsgewicht von .^ 353^ per

Balle :

2,034,730 Ballen gegen 1,606,390 ,, in vorigem Jahr.

Der Export dieses ^Artikels ans Großbritannien nach dem Kontinente belies sich auf

.^ 290,477,430 zum Durchschnittsgewicht von .^ 326 per Balle.

890,830 Ballen gegen 732,480 ,, in 1864.

Der iu den Waarenhäusern des vereinigten Königreichs per hente

sich Befindende Vorrath belauft sieh auf .^ 139,776,119 in 405,488 Ballen Baumwolle zum Durchschnittsgewicht von ^ 345 gegen 732,480 Ballen

im Jahre 1864.

.

Die niederu Porten , wie ostiudische , japanesische und chinesische Baumwolle, verliereu iu der Gnnst der Spinner und müssen allmählig den bessern Porten, die mehr und mehr in den Markt kommen, weichen.

Tro^ der vermehrten Eiusnhr hat sich der Vorrath bis heute bedeutend unter den vom 3l. Dezember 1864 gestellt, was dem belrachtlich vermehrten Verbrauch, der durch die vielen Austräge aus den zahlreichen und sich mehr und mehr ausbreitenden ^.lbsa^gebieten in den Vereinigten Staaten, Ehiua und Beugalen stimu^lirt wurde, zuzuschreiben ist.

Es^ ist n.^ir vergonnt, Jhneu ans Grund erhaltener Tabellen einiges über die Toi.alaussuhr britischer und irischer Produkte mitzutheile.n. Der deklarirte Werth derselben während dieses Jahres beträgt ^ 165,862,402

(^ 160,449,053 i. J. 1864 und ^ 146,602,342 in 1863) und zeigt somit eiue Annahme vou 4^ oder ^ 5,412,349. gegen die gleiche

Beriode^ des legten und ^ 19,260,000 oder 13^ gegen die des vorlegten Jahres. Eine Analyse des Ganzen zeigt , dass d^r Totalwerth der e^portirten Wollen- und Kamu.wolleustosse pro 1865 ^ 20,102,159 xepräsentirt, was eine Annahme pou ^ 1,568,762 über 1864

^ 4,612,695 über 1863 ergibt.

und

Die Vereinigten Staaten waren dieses Jahr Abnehmer von aller Art Stoffe... ,. Tüfseln und Easehemir für beinahe ^ 370,000 mehr denn leztes Jahr, und von Drogueten, Teppichen ..und besonders von kammwolleneu Stosfeu, rein wollenen oder gemischten, für annähernd^2,000,000 mehr , denn die ^vei legten Jahre. Der Totalwerth des Exports von Seidenmanufakturen nach allen Ländern ergibt eine ^kleine Abnahme, und während mau in deu Tabellen den Werth für einige Artikel per

1865 gegenüber von 1864 fast verdoppelt sieht, stellt sich in andern

Spezialitäteu dieser Art, wie seidene Rastücher, Shawls, Fantasiegewebe und Satins, ein eben so grosser Ausfall heraus. Jn der Rnbrik ,,Maschiueu^ sind die Vereinigten Staaten nicht pertreten, und in den ver.

schiedeuen Sorten Eisen nach dieser Bestimmuug entdekt man ebenso eine ganz bedeutende Abnahme, welche ohne Zweifel der Beendigung des Bürgerkrieges zuzuschreiben ist, der eine beträchtliche Anzahl englischer Giessereien in Thätigkeit erhielt. Die Ausfuhr von ^einwand übersteigt die des lezteu Jahres um ^ 1 ,000,000 , was durch den starken Bedarf von Nordamerika motivirt wird. Si.ahlwaare.., Messersehmiedwaaren, Vosameutier- und Vuzmaeher-Artikel., Topferwaaren und Borzelan ersreuen sich ebenfalls einer vermehrten Raehfrage. Baumwollenwaareu wurden ebenfalls mehr denn lentes Jahr^ ausgeführt . Amerika,

d. h. das nordliche, allein kaufte für zirka ^ 1,250,000 mehr als

in den Jahren 1864 und 1865.

Das ^u Ende gegangene Jahr hätte wahrscheinlich unter uormaleru Verhältnissen den frühern nieder.. Geldzins dauernd zurükgefnhrt, wenn nicht in seiner ^weiten ^älste so viele neue .Kompagnien uud einige Staatsanleihen ans den Markt gekommeu wären und der Haudel nach den Vereinigten Staaten so stark zugenommen hätte.

Es kamen 17 Veränderungen des Zinsfusses vor, nämlich^ vom 1. Jannar bis 11. Januar 6 ^ , ^,

12.

26.

2.

30.

4.

25.

Mai 3l^l.

15.

27.

3.

28.

2.

5.

7.

23.

^28.

,, ,,

Mär^ ,,

Mai ,,

Juui ,,

Juli August

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ^^

^epteu.ber Oktober ,, ,,

,,

,,

,, ,, ,,

Rovember Dezember

25. ^,, 5^.^ 1. März 5 20. ,, 4^ 4 3. Mai 24.^ ^ 4 30.

14. Juui 3^ 3 26... Juli 2. Augnst 3^ 27. September 4 1. Oktober ^^ 4. ,, 5 6 6. ,, 22. Rovember 7 .

27. ^Dezemb^er 6 7 31. ,,

.

^

...^

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ^, ,, ,, ,, ,,

Durchschnittspreis des Feldes in diesem Jahr... 4^ ^, im Jahre 1864

7^ ^ und 1863 4^ ^.

A s s e k u r a u z.

S e e v e r s i c h e r u n g . ^ Es .Gesellschaft in dieser Branche.

bildete sich dieses Jahr eine einzige

F e u e r v e r s i e h e r u ug. Laut den vom Gouvernement verosfentlichten Tabellen haben die .Abgaben ans Feuerversiehernngen i. J. 1864

^ 1,656,4.^4 betragen, ^gen ^ 1,715,123 i. J 1863. spätere Details sind noch uichl^ bekannt.

Diese Sum^ue... seltnen ei^e Abnahme der

diesfälligen Geschäfte i. J. 1864 zu beweisen, was jedoch in Wirrlichkeit nicht der Fall ist , indem von Juni 1864 a^. die redu^irten Abgaben (^ -. 1. 6. per ^ 100) a^ Gütern aus L.^r in Au..

Sendung gebracht wurden. Jm laufenden Jahre wurde die Abgabe auf allen Arten von Feuerversicherungen ans .^ d. per ^ 100.

herabgesezt. Es wurden wahrend dieses Jahres zwei neue Gesellschaften gegründet . drei bestandene losten sich ans.

L e b e n s v e r s i c h e r u n g . Der Geschasts^reis der .Lebensver.sh.h^ xungsgesellschasten hat sich ausgedehnt, ^vie auch derjenige der englischen Regierung , die nun fast ans allen Blähen des Kouigrei..hs zur Erleiehterung derselben Bureau^ bestellt hat. Es wurden im Lause dieses^

Jahres 6 Gesellschaften gebildet. 8 schon bestehende befinden sich ^in

Li.^nidatiou.

Die E i n f u h r v o n G o l d aus Australien hat zugenommen, die von Nordamerika, Mexiko, Westindien und Südamerika dagegen abgenommen.

Es haben sowohl ^ie Einfuhren wie die Aussuhren von edeln Metallen in diesen^ Jahre in .^ieno abgenommen , indessen die Exports in ^viel bedeutenderen Massstabe, was davon herrührt, dass die pxodnzirenden

.Länder s...it dem Beginne des glücklich zu Ende geführten amerikanischen

Bürgerkrieges durch den profitablen Verkauf ihrer Rohprodukt.., an ang^ nehmere Verhältnisse gewohnt, si ..h d^r Zivilisation mehr genähert haben und gegen ihre ..^rodnkte ntehr und mehr enropaisehe Manufakturen an Zahlungsstatt annehmen.

Die E i s e n b a h n e n Englands haben .sieh au.h dieses Jahr dnreh Zweigbahnen bedeutend vergrossert , die Einnahmen derselben bieten gegenüber den leztjährigen keinen .vesenttichen Unterschied dar . gegen Ende dieses Jahre.^ war der Verkehr einer Anzahl derselben im Zunehmen , was deren Werth im Markte steigen liess. D^s Ben.erkenswertheste diesfalls ist die Ausdehnung, welehe die unterirdische Metropo.litau-Bahu einnimmt, welche bald im Verein mit andern Bahnen London von eiuem Ende zum andern unterirdisch in Verbindung bringen wird.

^as alte Jahr hat mit den besten Aussichten für die Schweizer p r o d u k t e in beiden sein Ende genommen, und man hegt die beste Hoffnung a.us ein glüklieh^.s Resultat im neuen Jahre. Es wird mir gerügt, dass viele Fabrikanten sich mehrerer Agenten bedienen und auf diese Weise ihrer eigenen Waare Konkurrenz machen.

W e i s s e St. G a l l e r u n d A p p e n z e l l e r B a u m w o l l e n w a a reu (gewoben, gestikt und Vorhänge).^ Seit dem lezten Jahresbericht über den schweizerischen Weisswaaren-

handel in England hat sich ein wichtiges Ereigne zugetragen , von

welchen. man allgemein ei.nen grossen Einfluss aus den Verkehr in Baum^ wollenwaaren überhaupt erwarten musste, ich meine die Beendigung des Krieges ^wischen den nördlichen und südlichen Staaten von Amerika . da.^ durch hatte mau über den wirklichen Stand der Baumwollenvorräthe nicht mehr im Ungewissen bleiben sollen, welche auf unsern Waarenhandel um so mehr einwirken , als wir hauptsächlich amerikanische Baumwolle verwenden, und nicht nur, weil diese Sorten indirekte aneh die Breise der andern Sorten bestimmen. Es sind aber zu verschiedenen Zeiten die verschiedenartigsten Gerüchte verbreitet worden . bald wurden die gefundenen Vorräthe übermäßig hoch und bald als gar nicht beträchtlich angeschlagen, je nachdem die Spekulanten das Steigen oder Fallen des Marktes zu erreichen suchten.

Von Glasgower und Manchester ^abril^auten sind für w e i s s e und g l a t t e A r t i k e l nach und nach hohere Preislisten ausgestellt worden . denn es waren nicht nur die Ehaneen der Baumwolleinsuhr von Amerika zu berüksiehtigen , sondern auch der in den Vereinigten Staaten entstandene B e d a r s für europäische Waaren, und es sind unmittelbar nach dem Friedensschluß sehr starke Bestellungen in obigen Fabrikstadten gemacht worden. ^luf der andern Seite haben die wenigsten Käufer für den ,,Home Tr.^de^ ^utranen in die Erhaltung hoher Breis.. gesezt, und nur zu frühern preisen, oder zu ganz massigem Aufschlag, bedeutendere Einkaufe gemacht oder Austräge ertheilt.

^as Gleiche^ ist für unsere Artikel ans diesem Blaze der ^all ge^ weseu ; doch wird angenommen, dass der Verbrauch im Allgemeinen, im Vergleich mit dem vorgehenden Jal..re, eher gewachsen ist.

Gewobene Weisswaareu.

Blatt stich (Nullen, Bouquets und Millesleurs) erfreuten sich eines ^ Ziemlich regelu.ässigen Verkaufes und werden wohl immer zu verschiedenen Zweken verwendet werden , neben den schottischen ^appets , einem ähnlichen geringern Artikel, der für kurze Vorhänge gebraucht wird.

^war werden unsere Blumetiss nicht wie in srühern Jahren in ,,Modenartikel^ versertigt, und daher von Häusern, die sich speziell mit .^tikexeien und Spi^n befassen, kaum mehr gekauft, aber ,,^rapers^ halten

8 ^den Artikel allgemein für Kleider, Toilette ^.. .e. Wegen der vielen andern Stoffe für Kleider befürchten Manche eine .Abnahme des Absazes für das .^ lausende Jahr, resp. für das folgende, dem wir durch ueue Dispositionen begegnen müssen.

J a ^ u a r d - G a z e s - V o r h ä n g e (^viss Leno Courl^m...) bleiben unstreitig im Misskredit, und sind immer schwieriger au Mann zu bringen, selbst zu den niedrigsten Vreisen.^ Der Umsaz hat von Jahr zu Jahr abgenommen , während er für Schottland eine Quelle großartiger Geschäfte bleibt. Der Grund liegt darin , wie man es leicht ersieht, dass unsere Fabrikanten fortfahren , das Gewebe zu gering zu machen, dünnes Blumengarn zu verwenden, und in Dessins in den legten zehn Jahren, troz der Jndustrieausstellungen in London und ^aris und in St. Gallen selbst, so wenig Fortschritte gemacht haben. Die Rachsrage ist sür solide ....Qualitäten, mit klarem Grund, schweren.. Blnn.engarn, kleinern Dessins , wozu die gestikten Vorhänge Stoff genng geben würden.

Gestikte Waaren.

Der Verkehr in g e s t i k t e n V o r h ä n g e n auf Mousseline und auf Tüll ist beschräukt geblieben und ist schwerlieh einer sehr grossen A..s^ dehnung sähie. , obwohl der Lu^.us von Jahr zu Jahr steigt und von keinen.. Lande Schoneres zu ähnlicheu^Vreisen wie von der Schweiz geliefert wird, bleibt der Artikel deunoeh nur den hohern Klassen zugänglieh. . Was vor Jahren den grossen Absaz veranlasst hat, das war die N e u h e i t von g e s t i k t e n V o r h ä n g e n in Langstich und die niedern Vreise, die sie selbst den untersten Klassen zugänglich machten.

Die uuvollkommene Art und Weise, wie diese Fabrikation betrieben wird.

ist ein Uebelstaud. Der^ Kausmann hängt von Fabrikanten ab , der Fabrikant vom ^erker, der ^erker von den Stikerinnen,. und diese sind nieht nur in deu Dorsern des Rheinthales und des Appen^ellerlaudes, sondern bis ins Badische und Württembergische hin zerstreut, so dass mau weder .aus Einhaltung der bedungenen preise, noch aus pünktliche Ausführung und Lieferung der Arbeit ^ur Zeit rechnen kann, weil man die Fabrikation gar nicht in seiner Gewalt^ hat.

Modewaaren.

Jn ^einstikereien ist mit der grossten Mühe kaum ein .Umsaz zu erzielen. Eols ^ Manchettes, Halbmousseline, wareu iu den legten Jahren durch glatte leinene verdrängt, --- reiche Mouchoirs wegen Einsührnng von ^äehern wenig^ getragen, ^- Mentilles, Speneers, Vellerines ausser

Mode, -

Artikel in Applikation auf Tüll^nicht mehr beliebt, weil

^ andere, neuere franzosische Fabrikate in Ausnahn.e gekommen sind.

Jn Maschinen^tikerei sind grosse Fortschritte gemacht worden.

Dieselben haben , . so weit noch Broderien getragen werden , den ^laz

9 der Feiustikereien eingenommen , und es ist ein starker Verkehr darin gewesen für E o n f e k t i o n , namentlich von Entredeu^ (Eiusäze). Jezt scheinen sie auf der Reige, weil die Mode so launisch ist und Eluu...S p i z e n zum Moutiren. wenigstens für die feinern Sachen, in neuerer ^eit den Vorzug genießen. Für Bandes (Trimmings) entstand hauptsächlich darum Nachfrage, weil in Schottland für den amerikanischen Markt alle Vorräthe pergriffen waren und die Breise daselbst über alle Begriffe gestiegen sind.

Türkisch Rothgarn.

Es wird mir berichtet, dass unser vaterländisches Produkt erfolgreich mit dem schottischen Rivalen konknrrirt unbedeutende Gesehäste darin abgeschlossen worden sind. Bloss wäre eine schnellere und masseuhastere Lieferung erwünscht. Die schweizerischen Fabrikanten werden sich mit massigem Gewinn begnügen müssen, wenn sie in diesem Artikel ein regelmässiges Geschäft zu machen wünschen.

Jn F a r b e n g e w o b e n e B a u m w o l l e n w a a r . . ^ lToggenburger

Artikel).

Der Jahresbegiun von 1865 übernahm die zu Ende 1864 im Toggeuburgerfache stark prevalente Geschästslosigkeit als ein unter Umständen nicht abzuweisendes Erbtheil. Zu dieser Zeit erreichte Baumwolle als Rohstoff eiue enorme Hohe, und es wirkte dies sehr begreiflicherweise nicht wenig da.^u bei , dass die grossbritauniseheu Exporteurs der sogenannten Toggeubnrger Artikel: Mouchoirs Madras, Sarongs, ^earfs, Ginghams und Eotonnetten diverser ^orte sich aus die Aukäuse oder Vlaeiruug der nicht länger ausschiebbaren Bestellungen beschränkten.

Rohstosfe also hoch, die Gewebe natürlich iu entsprechendem Masse .^uotirt, die Rachsrage auss Rothwendigste rednzirt, Voraussieht baldiger Beendigung des amerikanischen Krieges, -^ welch' legerer Uu.stand die ^reigebung einiger Millionen Ballen Baumwolle im Süden erwarten Iiess , und somit wieder sehr niedrige preise in Baumwollmannfakturen storten den Verkehr in Toggenburger Artikeln gewaltig. Da^n gesellten sich aussergewohnlich grosse Einsuhren von alleu Genres ächter Madrastücher, von den Eingebornen in der Umgebung von Madras fabrizirt, die in vielen fallen niedriger als die Schweizererstellungskosteu lauteten, und es trugen auch dieselben ihr ^chärflein zur Stagnation des JahresBeginnes von 1865 bei. Die Beendigung des nordamerikanischen Bür-

. gerkrieges übte einen mächtigen Einfluss aus die Toggenburger Fabrikate

aus. Vorräthe dieser Waaren an den ^abrikatiouspläzen selbst und au den Konsumationsmärkten erwiesen sich als total erschopst. Statt der Millionen Ballen Baun.wolle , die aus dem Süden erwartet wurden , genügten die Lieserungen des Rohstofses kaum der Rachfrage. Der Toggenburger Waareubedarf erlebte eine wohl noch nie erlebte Hohe , und nachdem

10

^

die Preise im März, April und Mai sich in rednzirter .Seala kaum geltend zu machen vermochten , fingen sie im Jnni eine auswärtsgehende Ten^enz au, und rükten bis Ende des Jahres unter fieberhasten Fluktuationen aus unvorhergesehene , unerwartete Elevation vor. ^ie wieder vereinigten Staat.... Rordamerika's schafften Beschäftigung, hauptsächlich in G.nghams sü^. lausende von^ Stühlen her, die westindischen Jnsel^ gruppen und Märkte, unter andern St. Thomas, St. Domingo, Dem...rara, Trinidad, Jamaiea, Barbadoes, regten sich auch mit Tücherbeftellung, Brasilien und südamerikanische Handelspläze lieferten anch ihr Kontin-

geut . die vielen Märkte der Westküste Afrikas belebten sich ebenfalls

wieder bedeutend zu Gunsten des Toggeuburgs , eben so das Kap der guten Hoffnnug, Eehlou, Mauritius, Mauila, die malaiischen Küsten, Singapore, Benaug, Batavia, endlich in gewissen. Grade auch Japan.

Obiges Resüme legt unbestreitbar ein vollständiges Engagement der Toggenburger Produktion dar, und die Aussichten sür das Jahr 1866

find nicht weniger befriedigend.

U h r e n.

Das Jahr 1865 zeigt gegenüber den verflossenen in ^diesem Artikel keine Veränderungen, sowohl was die kostbaren, als was die billigen Sorten anbetrifft. Jm ^aufe des Derbstes hosste man, die Beendigung des amerikanischen Bürgerkrieges werde der Uhren-Jndustrie einen neuen Jmpuls verleihen, was sich als eine trügerische Erwartung herausstellte, da sich nur der Bedarf nach der^ englischen Uhr erhielt.

Was den in .London etablirten schweizerischen Häusern sehr geschadet hat . war der Konflikt der australische... Legislatur in B.^tress des Eingaugs^olles auf Uhren , und es waren seither eirea 6 Monate Geschäfte nach dieser Richtung sehr limitirt. Ebenso haben die ini ^üden An.erika's^ in Bern, Ehilf und Baragua..,. ausgebrochenen Kriege der betreffenden Jndustrie großen Schaden zugefügt.

.^ t r o h w a a r e n .

Es hat in diesen. Jahre wenig in der Einfuhr von schweizerischen ..^trohwaaren nach diesen.. Königreiche geändert, und es haben sich die B^füxehtungen, der Verbrauch von Schweizer Strohgefleehteu und besonders von wessen Rosshaargefleehten, resp. Gewebeu (die sür einige Jahre den wichtigsten Jmportatiousartikel bildeten), werde abnehmen, nur zn sehr

bestätigt, so dass nun blos, verhältnissmässig kleine Bartien zu reduzirten Breisen an den Mann gebracht werden kennen. Andererseits wurden Bhantasie-Oxnam.mt.... sür Einfassungen vou Herren- und Damenhüten, iu welchen die Manufaktnristen von Wohlen viel Geschmak und Gesch.klichkeit beweisen, viel und korrent verkanst. doch kann der W^.rth dieses Genre, der Abnahme in dem Verbranch von weissen Rosshaargerechten gegenüber, ka^ui als Entschädigung gelten.

11 Der Totaliniport von schweizerischen Strohwaaren und Rosshaar^ geweben oder Geflechten kann daher für dieses Jahr auf kaum mehr denn ^ 40,000 veranschlagt werden. Die Mode hat noch nicht zu Gunsten der gelben B..s.^e , in welchen Wohlen so erfinderisch ist, entschieden, ohne Zweifel iedo.h werden solche nach und nach wieder begehrter wer.^ den. Es werden indessen^ immer noch Gesehäste sowohl in A..rgauer wie in Freiburger Strohgeflechten abgeschlossen.

S c h w e i z e r k ä s e sollen den billigern amerikanischen :.e. gegen.^ über einen schweren Stand haben und sind bis sezt noch nicht gan^ in den allgemeinen Verkehr gekommen , sondern noch als Luxusartikel betrachtet worden.

W e i n e schweizerischen Ursprungs würden ohne Zweifel, wenn man sich Mühe geben würde, dieselben in guten ^nalitäteu einzuführen und einer sorgfältig^ Behandlung zu unterwerfen, mit der ^eit beim engtischen ^ubliknm eine eben so günstige Aufnahme finden, wie die fran^fischen nnd die Rheinweine.

V e v e v lins etc.

Schweizer Eigarren sollen, wie man mir von verschiedenen Seiten mittheilt ,. sehr schwer verkäuflich sein und einigermaßen im Misskredit stehen. Das soll daher kommen, weil unsere Fabrikanten g e r i n g e Waaxe auf den Markt warfen, der eben anfing, für schweizerische Eigarreu eingenommen zu werden, was sich die englischen Eigarreufabrikanten in Gemeinschaft^ mit den Courtiers, denen das schweizerische Produkt, das meistens direkt verkauft wurde, entging, mit Erfolg zu Ruzen machten, indem sie den Artikel verschrieen.

Raeh meiner unmaßgeblichen Ansicht , die durch die ..^ogik der Ereignisse nnd durch das Eintreffen von unvorhergesehenen Umständen in ^der Folge verändert werden .nag, glaube ich für England ein günstiges Jahr beginnen zu sehen.

Durch keinen .^rieg belastet , mit einer blühenden Jndustrie, die die kritischen Zeitpunkte überstanden hat , kann England sich auch im kommenden Jahre den Werken des Friedens mit gewohnter^Thäti^keit hingeben, seine Landwirtschaft durch stets perbesserte Methoden und praktischere Werkzeuge oder Maschinen auf eiue hohere Ertragsfähigkeit mit geringern ^earbeitnngskosten bringen und seinen Handelsverbindungen neue Ausdehnung und grossere ^edeutun^ verleihen. Die Beendigung des amexikanischen Bürgerkriegs eröffnet der Jnduftrie von ^eueni ein kolossales Feld der
Ausbeutung, und es hat bereits das lezte halbe Jahr dargethan , welchen Einfluß dasselbe zu erreichen verspricht.

Andererseits werden .die Rohprodukte des nordamerikanisch^.n .Kontinents

12 wie Baumwolle, Tabak, Reis, Korn .e. in reichlichere. Masse auf die englischen Märkte stron.en und normalere Breise nebst billigern Lebensmittel.n als Tausch überbringen.

Der Krieg Spaniens mit Ehili , dem .sich wahrscheinlich Bern anschlössen wird , hat zwar die Kupserindustrie iu einige .^..rlegeuheit ge^ bracht, indem mehr als die Halste dieses Metalles aus den chilenischen Minen eingeführt wird. Mau wird sich indessen ^mit andern Brovenie.^en behelfen müssen, und man gibt stets noch der Hoffnung Raum, dass Spanien die Vermittlung von Frankreich und England annehmen werde.

An einem Handelsvertrag mit dem bisher dem ^reihaudel so^ungünstig gestimmten Oesterreich wird emsig gearbeitet.

Leider ist die Viehzucht treibende Klasse der ^armer dieses Jahr dnrch di^ Rinderpest hart mitgenommen worden. Troz aller sauitarischen Verordnungen rast die Seuche mit ununterbrochener W^.th sort und lasst sieh durch n^hts in ihrer verheerenden Thätigkeit storen.

Jch hoffe , die schweizerische Jndustrie werde auch iu deu^ küuftigen Jahre ihre Stellung iu Euglaud behaupten und da, wo ihr andere Länder den R^ang streitig machen , wie dies bei dem wichtigen Artikel der W e i s s w a a r e u der ^all ist, durch Erfin^ungsgeist, Thätigkeit und gemeinschaftliches ^trebeu das Verlorne wieder einholen.

Jahresbericht des

schweizerischen .^onsul.^ in Messina pro 18.^.

(Vom

1. Jauuar 186^.)

^..n den hohen Bundesrath.

^er ^heil.

1.

Die allgemeine Lage des Handels in nnsern Bropiu^en hatte

während des Jahres 1865 keine Momente grosser Thätigkeit und Brosperität auszuweisen. er litt vielmehr seit den.. Monat Jnn., wo die

13 Eholera in ..^llex^audrien auftrat , unter dem Eindrnke übertriebener furcht, die sieh der gesammten Bevölkerung bemächtigt halte und die sieh in dem stürmischen Verlangen nach Ausnahmsmassregeln der härtesten

Art gegen alle aus verdächtigen Häsen kommende Schisse kund gab. .^lls

sieh die Krankheit über die neapolitanischen Brovinzen verbreitete,^ war die Rede davon, jede Verbindung mit dem Kontinente zu unterbrechen und dieses Vorhaben wurde nur darum wieder ausgegeben, weil Balermo, Trapani und Girgenti die Härte nicht so .weit treiben wollten. Einige Stimmen aus der Handelswelt, welche sich gegen alle übertriebenen und nn^losen Massregeln erhoben, wurden nicht gehort ; die furcht triumphirte, und erst im November, als die Verluste sur den Handel von Tag zu Tag grosser wurden und riesige Dimensionen anzunehmen drohten, begann

sich die offentliehe Meinung zn beruhigen. Die Verbindungen mit

Ealabrien wurden wieder eröffnet und am Sehlusse des Jahres von der Eentralregierung die Leitung der Sanitätsmassregeln wieder übernommen, eine .Leitung , die sie sich durch das Geschrei einer in lächerlicher Weise durch die Furcht aufgeregten Menge hatte entwinden lassen.

Hoffentlich wird diese unglükliehe keuche nächstes Frühjahr nicht wieder austreten , hoffentlich auch die in Eonstautinopel ^ versammelte internationale kommission zu Schlussnahmen gelangen , welche geeignet sind, Europa vor einer neuen Jnvasion zu schüfen.

Mit dem Beginne des Jahres 1866 werden das nene Handelsgese^b.^eh, das neue Vrozessversahren und die neue.. Organisation der Handelsgerichte in Krast treten.. Unter dem Minister V i s a n e l l i war von der Abschassung der Handelsgerichte die^ Rede gewesen, von welchem Gedanken man jedoch ^urükgekommen ist.

2. Die Ernte w a r , was unsere Hauptprodnkte anbetrisst , eine gute , hievon ist aber die S e i d e anzunehmen, deren Ertrag ein sehr geringer geblieben ist. Die Ergebnisse, welche ans japanesischen Seidenwurmeiern erhielt worden sind, werden zur ^olge haben, dass in diesem Jahre eine grosse Zahl von Grundeigenthümern damit neuerdings ihr Glük versuchen wird.

Die G e t r e i d e e r n t e war befriedigend.

Diese Brodnktion besi^t jedoch, wie ich bereits in meinem legten Handelsberichte zu bemerken Gelegenheit hatte , nicht mehr die grosse Bedeutung wie vormals , und unsere Breise folgen dem Jmpulse der Hauptmärkte des Mittelmeeres.

Die O e l e r n t e war eine gute in ^ieilien und eine sehr geringe in Ealabrien ... die Breise halten sich daher aus einer anständigen Hohe.

Die W e i n e r n t e war überreich.

Der Ausbrnch der Eholera und die hieraus entstandenen Störungen der .^ssul..r uach Malta und Reapel liessen für die Vreise ein starkes Sinken besuchten ; sie haben

sich jedoch wieder befestigt.

l4

.

Agrumi.

Die Ernte war eine gute. die Krankheit, woran sie seit einigen Jahren zu leiden haben, richtet noch fortwährend lokale Verwüstungen an. Es hat den Anschein, al... ob alle bisher zur Anwendung gekommenen Gegenmittel unzureichend gewesen seien.

S c h w e s e l hielt sieh während des gan^u Jahres auf ungefähr den .gleichen Breisen. Der Konsum dieses Artikels blieb nicht unter der Broduktion. Eine Aendernug in seiner Stellung wird erst dann eintreten, wenn das Schweseln g..gen das Kr.^ptogam nieht mehr nolhwendig sein wird.

B a u m w o l l e wurde in geringeren Verhältnis als im Vorjahre

angeflanzt. Die Störungen, welche im Winter l864/l865 in den

Vreisen Kultur.

deutung litten.

werden, nächsten

eintraten , bewogen mehrere Grundbesi^er zum Ausgeben dieser Die Ernte musste darum in diesem Jahre von geringerer Besein , nebstdem hatten aber manchen Orts auch die Vflau^eu geDie Qualität in. Allgemeinen war gnt. Die je^igeu Vreise nach meinem Dafürhalten, zum ausgedehnteren Auban in der Saison ermuthigen. .

6. Der nene Taris, woran auch die ^ehweiz Tl^eil nimmt, geräth hänfig mit den Reglements unseres Freihasens ^ in Konflikt. Es ist vorauszusehen., dass der Allgemeine Jtalienisehe Tarif, sobald einmal der Vertrag mit dem Zollverein abgeschlossen ist, modifiât werde, un. ihn mit den im neuen Taris stipulirteu Zollen in bessere llebereinstimmung zu bringen.

Es ist zweklos, zwei Tarife iu der Theorie beizubehalten, während in der Brar^ alle Länder, mit sel.^r wenigen Ausnal^nen, der durch die Verträge eingeräumten Zollermässigungen theilhastig sind.

Wie vorauszusehen war, hat das Parlament die A..fl...b..ng der Freihäfen beschlossen. Livorno und Aneoua horen vom ... Januar 1867 an ans, Freihäfen ^u sein. Für Messina ist ein Anfs.hnb bis .^n dem Zeitpunkt bewilligt , wo die Jnbetriebse^ung ^ der Eisenbahn von Messina nach Ealtanisetta ersolgt. Die Regierung, von dem Gesichtspunkte ausgehend, dass die Aushebung der ^r^h.ifen eine Grundbedingung für die Unterdrüknng des .^chleichl^audels sei, wird ihr Möglichstes thnn, nm jene Frist abzukürzen.

8. J.n Lanfe des Sommers l ....l^ dürfen wir der Erosfnnng der Eiseubahn von hier uach Eatania entgegensehen. Das Traee von Eatania nach Ealtanisetta befindet sieh noch in. ^tadinm der Vorstudien; es ist. jedoeh augeus^einli..h, dass vou ^eite der Vrovin^en, welche es durchsehneidet, die unverzügliche Inangriffnahme der Arbeiten verlangt werden wird , auf deren Beschleunigung übrigens ans den oberwähnten Gründen aneh die Regierung bedacht ist.

^ 9. Jn der Stellung der Ban^ N.^^ion^ie und des l^n.^o C.^ss.^ di Corte. wie ich solche in meinem legten Jahresbericht beschrieben, ist seither keine Veränderung eingetreten.

l5 10.

Der Diskontostand der Ratioualbank war wie solgt.

3. Januar 7 ^.

^7.

^ 6 .,

4. März

^

^^.

5^ ,, ^

^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

10. Oktober 3l. Deeember

6 ^

.

.

,,

Ueber die Rubriken 3 , 4 , 5 ^ 7 ist es unmöglich, . genauere Auskunft zu ertheilen. ^)

irgend welche

^) ^iehe da... Schema für Absafsu.^ der jährlichen .^nsula^berichte ^Bunde.^^

blatl .^. J. 18^ Bd. II, S. 81.^).

.

^ ^ ^ ^ .

.

.

^ .

^ .

^ ^

-

Jahresbericht de^

fchweizerifchen ..^.onsn^ in Mailand pro 18^.^.

(Vom ^ebruar 1866.)

^..u den hohen Bnnde^rath.^

Tit.l Das abgelaufene Jahr gehort bezüglich des Handels und Verkehrs tu der Lombardei zu den bessern. .Lettere hatte die beste .^eidenernte von gan^Jtalien, uud erloste sehr hohe preise. Die Lombardei versah stch bei Zeiten mit iapanesisehen ^eidenwurmeieru uud achtete nicht ans den Breis von ^r. 15--20 per Karton von ^irka ^ ^oth, indem sie ganz richtig voraussah, dass pou dem selbst erzeugten Saameu nur wenig ^u erwarten seiu dürfte. Diese Ersahrung ^uaehte denn auch , dass die Einsuhr von solchen Eiern für die nächstbevorstehende Ernte wenigstens verzehnfacht wurde , ob aber das Brodukt in diesem Verhältnis. bleiben werde, mochte doch sehr zu bezweifeln uud die Erwartung bezüglich des grossen Ertrags der nächsten Ernte noch problematisch sein.

16 Da nun einmal erwiesen ist, dass eine Regeneration des Maulbeerbauu.es eiuzig der Krankheit abhelfen kann, so sind Schosslinge und Saamen in grosser Quantität eingeführt worden.,, welche aber für den Ansang nur eine geringe Rahrnng liefern können, und worüber noch nene Erfahrungen gesammelt werden müssen. Schosslinge verkaufen sich zu zirka ^r. 20 das Hundert, der Saamen zu Fr. 3 per Gramm.

Der Seidenspinner machte tro^ der hohen Eoeonspreise und des uusiehern Rendements im Allgemeinen eine ordentliche Eampagne , da der Artikel sich fortwährend ans gutem Breis erhalten konnte und mit geringen Vorrätheu in eine neue Ernte eingeht.

Obschon wegen der mehr oder weniger bekannten Einfuhr von asiatischen Seiden ..für hiesige Zwirnereien die Totalansfnhr von italien^ scheu .^nvr.^s nicht genau bestimmt werden kann , so erscheint doch in leztjähriger Ausfuhr eine bedeutend geringere Ziffer , denn es gingen über die beiden Hauptpassagen

, Splügen 5,587 wallen gegen 7,066 im^Jahr 1864, St. Gotthard 2,708 ,.

,, ^ 3,241 .. ,, Ballen 8,2.)5 gegen 10,307 und 11,358 Ballen im Jahr 1863, also eine sortwährende ^Abnahme nach der Direktion der Hauptkonsums Deutschland und ^der Schweiz.

Der Handel in schweizerischen Manufakturen war für die meisten Artikel, troz hohen Werthes, bedeutend, und es wäre zu wünschen , es .würden unsere Maunfakturiften ihr Fabrikat nur in feste Haude legen, anstatt dessen Verkauf sehr oft Leuten anzuvertrauen, die keinen Kredit geuiessen und schließlich sich der .^rell.^rei schuldig machen , wovon im abgelauseuen Jahr verschiedene ^älle vorgekommen sind. .^iue statistische Uebersichk der eingeführten Mannfakturen ist bis je^l. n o ..h nicht erschienen.

Der Viehhandel w.^.r we^n Mangels an ^..tter und anhaltender Trokeuheit schwaeh ; dennoch gab es Verkaufslustige, die sich jeden Breis gefallen liessen, oder anch sieh mit Leuten einliefen, von denen sie kein Geld ^u sehen bekommen. doch dureh Schaden wird man klng.

Jn den übrig.n Branchen des Han.d..ls und der Jndnstrie sind keine erheblichen Veränderungen eingetreten, oder aber bereits durch die offentlichen Organe ^hinlänglich bekannt gemacht worden.

17

Jahresbericht der

..

schweizerischen ^eneral^oufulate.^ in Batavia ^ro^18^.

(Vom 6. Februar 1866.)

^n den hohen Bundesrath.

Erster Theil.

1 . .^ie Eolonie hat sich im abgelaufenen Jahre wieder einer fast vollständigen Ruhe ers...eut. Rnr in .......intang aus Borneos Westküste sührt.

man noch immer die Waffen zur Unterdrükung eines Ausstandes , der schon seit 1864 datirt und den man kurz ^ nachher gedämpft glaubte, was sich aber seitdem als Jrrthum erwiesen hat. Gefährlicher ...lrt kann aber die^Sache nicht werden . nur ist die .Moglichk..it vorhanden, das,.

sieh dieser Aufstand noch lange hingehe , weil die Terrain^chwierigkeiten sehr zu unserm Rachtheil sind und man dadurch verhindert wird, mit grosserer Truppenmacht anzutreten.

Auch im Jahr 1865 ist für die Kolonie zu ihrer Entwiklung wieder Verschiedenes gethan worden . wir gehen sogar in mancher Hinsicht einer gänzlichen Umgestaltung der ^inge entgegen. ^ie grosse Frage der .^waug^ultur findet je langer je weniger Verteidiger und wäre schon längst gefallen, .oenn sie nicht in unmittelbarem Zusammenhang stände mit den direkten Vortheilen , die Holland von der Kolonie in Gestalt der jährlichen Uebers.hüsse bezieht. ^aher ist der Widerstand hartnäkig, und man will sich nur allmählig den Verlust der schonen Einkünfte gefallen lassen. Jn^wischen hat man, den.. ^ruk der offentlichen Meinung nachgebend, schon manchen Riss in das alte ^..stem genmeht, und e^ ist

dadurch dessen Untergang aller Wahrscheinlichkeit nach angebahnt. .^ürzli.^

ist ein Gouvernen..ents^^eschluss gefasst worden , wonach von 1867 an aus Java und Madura (vorläufig die Vrean^r Regentschaften noch aus^

B..n.^la^. ^..^rg. ..^^IIl. Bd. Ill.

^2

18 Benommen) der amtliche Landbesiz von inländischen Häuptern und .Be^ amten aufhort und das Fordern von gezwungener Arbeit , befahlt od..^ unbezahlt , zum Vortheile europäischer oder inländischer Beamten abgeschafft ist. Der Entwurf zn einem neuen Eulturgeseze . kürzlich durch den Minister der Kolonien den Kammern vorgelegt, will alle ^wang....arbeit , mit Ausnahme derjenigen sur die Kaffee ^ Eultur , abgesehasft wissen, den Juländern personlichen ...^rundbes^ zuerkennen, während bi.^ jezt nach herkommliehem gebrauche nur Eommunal-Besiz der ^.orser be^ stand, und endlich unbebaute Terrains aus 9.) Jahre in Erbpacht an Europäer und Andere ausgeben. Ob der Entwurf , worin obige Be^ Stimmungen die Hauptpunkte bilden, durch die Kammern ^um Gesez erhoben wird, werden wir im .^aufe des Jahres horeu ., man glaubt allgemein, dies erwarten ^u dürfen, wenn wir das je^ge Ministerium behalten , und auch da^n besteht .Aussicht , da die Opposition eben mit schlechtem Erfolge seiueu Sturz herbeizuführen versucht hat.

^er ^..suudheitszustaud war im Allgemeinen befriedigend. ^i.^ Eholera hat zwar das ganze Jahr hindurch noch einzelne Opfer gefordert ^ doch ist sie nicht wieder als Epidemie aufgetreten , und wir haben desshalb gegründete Hoffnung , dass wir vorläufig von ihr nicht^ zu befürchten haben.

Jn Sachen der Handelsgesezgebung brachte uns das abgelaufene . Jahr wenig Verandern..gen , es ist hauptsächlich uur eines Gesezes zu erwähuen , welches denchinesischenund arabischen Händlern in Betreff ^ der Buchführung und Bilau^absehlüsse dieselben Verpflichtungen auserlegt wie den europäischen Kaufleuten, was eiuigermassen da^u beitragen dürfte, frauduleuse Fallimente zu erschwereu. Von dem neuen Gese^, den ^olltarif betreffend, wird weitem unten die Rede sein.

2. Wie bereits im vorjährigen Berichte erwähnt wurde, lassen sieh die ^tatistikeu über die Erzeugnisse der Landwirthsehast erst nach Ablauf des Erntejahres, eirea im Mai, ausarbeiten. Jn meinen. vorigen Berieht ist das Resultat der 1863/18^4er Ernte aufgenommen ^ hier lasse ich nun das Ergebnis. des 1 864/1 8^5er Erntejahres folgen: .

. .

.

^ .

.

^ .

^ .

^ ^

.Kassee in Bi.^ols von 611/2 Kilo. 415,758 Zuker ^ ^, ,, ,, ,, 1,075,040 Jndigo ,, Amst. .^ 477,472 ^hee , , , , , , ^ 649,144 Tabak ,, Bieols von 611/2 Kilo.

560 Eassia ,, Amst. .^ 158,3.)2 Cochenille ,, ,, ^ 12,074 ^u^.^.

..^^^t^^^

^^^t.

44,.)14 460,672 830,2.)3 1,.)05,3^3 218,643 6.)6,115 nnbekann. 649,144 212^21 213,381 158,392 12,074 .

^ .

.

.

.

^

Unter Berufung a..s früher Besagtes über die Unmöglichkeit auch uur Deiner annähernden ^ehä^ung der Ernte unseres Hauptproduktes ..--. des

19 Reiset - kann hier erwähnt werden,^ dass sie .l 865 im Allgemeinen einen sehwachen Durehschnitts-Ertrag geliefert hat. Die Breise blieben fast das ganze Jahr sehr hoch , woran jedoch ..^pekulationswuth mehr als die Ernte selbst Schuld war. So wie gegen Ende de... Jahres einige kleine Zufuhren von Ra..goun. und Bangkok kamen , gingen die preise ganz bedeutend zurük und würden noch viel niedriger gegangen sein , wenn nicht Mangel au Regen die neuen Anpflanzungen sehr bedeutend zurükgestellt hätte , so dass nun die alten Vorräthe einige Monate länger aufhalten müssen , als es bei gewöhnlicher Witterung der Fall gewesen wäre.

Von Juselreis hat die Produktion dieses Jahr wenig mehr als die Hälfte Deiner gewohnliehen guten Ernte geliefert. Dass mit Aus..ahme dieser Sorte, wovon gewohnlich eirea 150,000 Bie. per Jahr produit werden, Java^Reis nur noch in seltenen Fällen als Ausfuhr...

artiket nach Europa in Anmerkung kommen kann , ist ebenfalls bereits früher auseinandergesezt worden. Die Quantität der Produkte , die das Gouvernement hier zum Verkaufe bringt, alles andere Gouveruemeuts^rodukt geht nämlich 200,000 Vie. ^uker zum Verkauf an die Handels-Maatschapp^

50,000 ,, ^ Kaffee in Holland.^ hat sich 1865 nnr um 50,000 Vie. Zuker vermehrt.. Mau hofft, dass

. das Gouvernement bald eine weitere Vermehrung eintreten lassen werde, da die Erfahrung lehrt, dass das Resultat günstiger ist , als wenn die Produkte, .^ie es sur das Gros derselben geschieht, zum Verkauf a^u die Haudels^Maatsehapp^ gesandt werden.

^o weit sich die 1865/^6er Erute beurtheilen lässt , wird von Kaffee ein gutes Durchsehnittsexgebniss erwartet , eher günstiger als in gewöhnlichen Jahren.

Zuker wird ei.. besonders schöne^ Resultat ergeben, was je^t sch^n mit Sicherheit angenommen werden kann , indem durch das txokene Wetter die Ernte ein.. sehr frühzeitige geworden ist.

Voui Reis lässt sich dagegen noch wenig sagen. Der trokenen Witteruug wegen konnten die Anpflanzungen bloss theilmeise stattfinden , und es hängt daher noch sehr viel von der grosser^u oder geringeren Quantität Reg.^u ab, den uns der nächste Monat bringen wird.

Ueber Bergwerke , Kohleumiuen ^. ist dem vorjährigen Berichte nichts Re^es hinz^usügen.

3. Die Tota.l - Einfuhr auf Java betrug im Jahre ^^ an nachstehenden Artikeln : Manufakturen .^,5.^0 Listen und Ballen,

Eisen Steingut

^

282,121 Stäbe und Bündel, 16,441 Korbe,

20

.

2,860 Stü^,

Maschinen Bier Wein

36,350 Kisten, Körbe und Fässer, 23,357 Ox.host und Kisten,

Genevex Provisionen Butter Schinken Käse Leinol Steinkohlen Mehl Garn Rägel

67,103 Kisten, 41,953 Eol.lis, 55,603 Fässer, 15,814 Stük, ^ 9,322 ,, 8,419 Kisten, 39,767 engi. Tonnen, 17,201 Fässer, 2,223 Kisten und Ballen, 5,475 Fässer,

Axraksässer Theer, schwedischer,

.

5,7^3 Sti^, 3,390 Fässer,

Kohltheer Seife Glaswerk Knpfer Eisenblech

6,536 86,056 2,394 3,269 1,613

,.

Kistehen^ ..

Kisten, ..

,,

Eisenwaaren 8,555 Fäffer und Kisten.

Jn diesen .^nantitäten ist nicht einbegriffen, was das Gouvernement

durch die Handels-Maatschapp... für eignen Bedarf einführen lässt.

^ie Total-Anssnhr im Jahr 1^65 war^

174,588 Vie. Kaffee, 1,167,70.^ ,, Zu^^ 321,249 ,, Reis, 5,268 ^ässche.. Arrak, 5,215 Vie.. Bfeffer, 1 ,441 ,, Gummi^Elastienm , 56,650 ,, Stuhlrohr, ^ 107,219 ,, Tabak, 126,365 Stük Häute, 284,254 .^ Jndigo, 385 ^i^. Muskatnüsse, Maeis, ^ 46 Sapanholz, .

4,175 Gummi-Damar, 4,777 Guttapercha, ^ 1,430 .^elkuchen, ..

126,141 Eubebeu, 1,533 .^

^

^

^

^

^

^

545

13,408

^

^

^

Eassia, Ziun,

21 98,709 2,652 1,476 2,868

^ Thee, Bie. Eoeosol, ,, Gewürznelken, ,, langer Bfeffer,

exclusive dessen , was das Gouvernement für seine Rechnung zum Verkaufe nach Holland er^pediren lässt. Die Hauptanssnhr wird trozdem, dass die Differentialzölle einigermassen ermässigt sind, vorläufig doch noch nach Holland stattfinden. Der persische Golf bezieht jährlich eirea 60,000 Vie. Zuker von hier , auch Australien beginnt mehr und mehr sür ^nker, Kaffee und Reis als Eoueurrent auszutreteu . und wenn das Projekt einer Dampsboot - Kommunikation mit dieser vielversprechenden Rachbarkolonie sich verwirklicht, so dürfte dieser Handel in kurzer Zeit eine ^grosse Ausdehnung erlangen.

4.

E i n f u h r a u s d e r Schw e i z.

Schon im vorigen Berichte habe .ich mein Bedauern ausgesprochen, dass, über dieseu wichtigen Vuukt jemals zur Klarheit zu gelaufen, keine Ausstcht besteht, indem bei der douane ^unr zwischen holländischem und fremdem Fabrikat unterschieden wird. Es muss also auf statistische Angaben Verzicht geleistet werden.

Aussuhr nach der Schweiz besteht noch nicht . es sind jedoch noch Unterhandlungen im Gange, um es mit Kaffee zu versuchen.

Jm .Allgemeinen gab das Jahr 1865 den J.nporteurs von Schweizerartil.eln Ursache zur Zufriedenheit. die. großen Vorräthe, wou.it unsere .Lager seit Jahren überschwemmt waren, sind nun gänzlich verschwunden.

Jn .^olge der hohen Baumwollenpreise, seit dem Ausbruch des amerikauisehen Krieges, konnte es nicht ausbleiben, dass durch die geringeren Anfuhren ^as gestorte Gleichgewicht zwischen ^rage und Angebot wieder hergestellt werden mnsste. Auf diesem funkte sind wir nun seit einigen Monaten angelangt , und wir haben daher eine sehr .gesunde Basis für das Geschäft der Zukunft.

Buntgewobeue Banmwoll..nwaaren bilden^ noch immex das Gros der Einfuhren von der Schweiz, als Eotonnets, Sarongs, Kaius, Mouchoirs ^.

hauptsächlich Erzeugnisse von ^t. Galleu, Thurgau und Zürich. ^iese ^ Artikel waren so ziemlich ^ie ersten, bei denen sich mangelnder Vorrath sühlbar machte , und sie lieferten daher schou 1864 gute Resultate..

Diese günstigen Verhältnisse blieben auch das ganze Jahr 1865 bestehen, und es haben die Anfuhren grosstentheils schonen Gewinn gelassen ; auch für das^ solgende Jahr Tonnen wix mit ziemlicher Sicherheit ein

gutes Geschäst iu Aussicht stellen. Das holländische Fabrikat .bleibt

^war fortwahrend in Eoneurxenz mit dem unsrigen , hat sich aber in lester ^eit nicht in dem Grade^ vermehrt , dass es zu ernsten Befürch-

22 tunken Anlas.. gäbe, zumal durch den neuen Zolltarif die Ansähe überhaupt und mithin auch die Difserenzialzolle etwas verringert sind.

Battik-Artikel wie Sarongs, Kaius, Sleudaugs^. aus den Drn^ kereien von Glarns, Zürich, St. Gallen und Appenzell haben ebenfalls befriedigende Resultate ergeben ; man hat sich auch dafür nach und nach an die hoheren preise gewohnen müssen , und Vorräth.. von Bedeutung bestehen nicht mehr. ^as ^holländische Fabrikat sührt a n ..h darin schwere Eoneurrenz, und einige Fabriken haben neuerdings bedeutende Fortschritte gemacht. ^a dies ,^ wenn zwar in. geringeren Grade, auch in der Schw^ der ^all war , darf man ^.nit Grund annehmen , dass dieselbe auch fernerhin ihr Produkt mit ..^uzen hier wird absein ko......u ^ die Eoneurrenz lehrt unsere Jndnstrie von selbst, wie nothweudig es ist, mit anderen Produzenten Schritt. zu halten.

Turk.isch-rothe Artikel, wieT.vist, Jndien^es , glatt und bedrukt, Sarongs, Kains, Mouchoirs .e. Brodutte von Zürich, Thnrgan, Bern, Glarns, konnten sich dagegeu (Twist ausgenommen) keiner günstigen Verhältnisse erfreuen. Schottische und holländisch.. Fabriken fahren fort, die .Anfuhren aus der Schweiz, die durchgängig vo^. zu gnter Qualität sind, aus dem Markte zu verdrängen. Wenn die Schweiz nicht in den leichtern .^.ualitäteu ihrer schottischen Eon....rrenz die ^pize bieten kann, so werden die Anfuhren nach und nach aus ein Minimum xeduzirt werden müssen. Mousseliue-Artikel von St. Galleu und Appenzell leiden noch unter dem Drnke der tleberführun^ des Marktes vor Ausbrnch des amerikanischen Krieges. ^ .^..vor die ^ager gelichtet sind, dürfen wir anch kann.. eine Bessernng erwarten. erst dann, wenn dies erfolgt sein wird, kou..en massige Anfuhren wieder .^^.hnung geben , der .Consumo ist ab.^r nur gering, und auf einen bedeutenden ^lbsaz wird in ^den nächsten ^...l^u Jahren nicht zu rechnen sein. Hauptsächlich gangbar sind aber Mousse^ lines d^m.^ssees, Mousselines unies u^.d Mousselines brodees, alles^ in geringen ^..alitäten ; von feinen ^roderien war und ist der Absa.^ sehr besehränkt, so dass steh der Grossh..nd^l fast gar nicht damit bemüht. ^er

.Handel in Uhren blieb ebenfalls in sehr ungünstiger Lage.

^5.

V e r m e h r u u g u n d V e r m i n d e r u n g in d e r E i n u n d A u s s u h r.

Eine ...^rgleichung der unter 3 angeführten Jmport.... mit denjeni-

gen des Jahres 1.^64 ergibt für l^^5 ein surplus ans folgenden Artikeln :

.

Manufakturen

Eisen Steingut Bier Wein

3,97.) Listen und Ballen,

142,246 Stäbe und Bündel, .^,023 Kor^, 11,13l ^äsfer, Listen und Korb^, 1,116 ^hoft und misten, ^

23 Butter Schinken Mehl Gaxne Arraksässer Kohltheer Seife Knpfer

0,731 Fässer, 1,42t Stük, 3,216 Fässer, 856 Kisten und 1,701 ^tük, . 4,323 Fässer, 15 Kistchen, 2,t22 Kisten,

Ballen,

Eiseuwaaren 3,801 Fasser und Kosten, .und ein Defizit auf nachstehenden : ^ ^ ^ Maschinen ^.91 Stük, Genever 990 Kisten,

Provisionen Käse

Leinöl Steinkohlen

Ragel

4,334 Eollis, 4,653 Stük,

17 Kisten, 8,420 engl. Tonnen,

152 Fässer,

Theer, schwedischer, 828 ,, Glaswerk 1,724 Kisten,

Eisenblech

543

,,

An Produkten wurden durch den Privathandel 1865 mehr al^ .u: pergangenen Jahr ausgeführt :

Kaffee Sapanholz Gntta-^ercha Gnmmi-^amar Oelkuchen

25,778 Bieols, 842 ,, 64 542 .^,455

., ,, .,

^inn

5,046 ^

Gewürznelken langer ^fesfer..

1,330 1,015

Eoeosöl

1,771 ,, ,, "

nnd weniger als 1864 : Zucker 20,292 Vieols, ^Reis 206,580 ^ Arrack 852 ^ässchen, ^tnhlrohr 4,603 ^ieols, Vfesser 8,949 ,, Gummi Elastieum 2,379 ^, Häute 45,724 Stük, Tabak 20,026 Bieols, Jndigo 63,826 ^ Muskatnüsse 147 Bieols, Muskatblüthe 170 ,,

24 Eubeben Eassta Thee 6.

877 Bieols, 172 ,, 225,208 ^.

V e r ä n d e r u n g e n in den A n s ä z e n der Ein- und Aus.^ fuhrzolle.

Der in meinem leztjährigen Bericht erwähnte Entwnrs zu einem neuen ...^ris ist iu der Zwischenzeit zum^ Gesez erhoben worden , und seit 1. Januar 1866 in Krast .getreten, Manusakturen . welche den

Hauptartikel aus der Schweiz bilden, bezahlen jezt 20 ^ und von 1869

an nur 16.^ ad valorem, und zwar nach sehr massigem Breisausaz,

während holländische Waare mit Ursprungseertifieaten 10 ^. bezahlt.

Bis jezt waren es 25 ^ sür fremde und 12^ ^ für holl. Waaren mit noch 5 .^ Zuschlag auf den Betrag des Zolles , was nun wegfällt , auch ist die Gebühr von 1 .^ ^aus den.. ^akturawerthe für Güter

in Entrepot abgeschafft.

Der Ausfuhrtarif ist sehr vereinfacht werden . es bezahlen nur noch Zoll.

Jezt Frnher nach Holland. anderswohin.

nach Holland.

auderswohiu.

Zuker frei 3 .^ frei 6^ Kaffee 6^.

. 12^ 6^ 9^

Häute 2^ 2^ fl. 6-^8 per 100 Stük.

Zinn fl. 3^ per sl. 5 per fl. 2 per Vie. fl. 4 per Vie.

100 .^il.

100 Kil.

Vogelnester 6 ^.

6^ 6^ 12^ Jndigo 10 Et. per.^l. 15 Et.^erKil. 5 Et. per .^ 10Et.p..^ ^abak fl. 1 p. 100 Kil. fl. 1 per 100 Kil. 2 ^ 4 ^.

^llle andern Artikel sind srei. Der Unterschied der Zolle wegen der Flaggen , unter welchen ein - oder ausgeführt wird , ist ganz weggefallen^ 7. Durchfuhr aus und nach der Schweiz besteht fast gar nicht, und es lassen sieh keine Angaben darüber machen. Jeh begehe mich desshalb auf Gesagtes im vorjährigen Bericht.

8.

E i s e n b a h n e n und V e r k e h r s w e g e .

Die Arbeiten an der Erstlingslinie der Javanischen Eisenbahnen, nämlieh Samarang .. Soeraearta - Djoejoearta werden tüehtig sortgesezt, und es find zu diesen. Zwel.e theilweise Arbeitskräfte aus Ehina her.beigezogen worden, in einigen Jahren wird die Bahn fertig sein. An der .Linie Batavia^Buitenzorg ist dagegen noch nichts gethan , der Geld- .

25^ mangel ist noch immer nicht ganz geordnet, doch zweifelt man nicht an ihrem endlichen Zustandekommen.

Das Strassenuez von Japa hat keine Veränderungen erlitten . e.^ lässt ab.ex auch wenig zu wünschen übrig , ebenso die telegraphische .Kommunikation. Ein neues Kabel, zu... Verbindung Batavias mit Singapore , gehort noch immer zu unsern lebhasten Wünschen, nament^ lich seitdem Europa direkt mit Galle und sogar mit Rangoun telegraphirt und man eine baldige Verlängerung der .Linie nach Siugapor.^ erwarten darf.

..).

Banken.

Was in meinem vorjährigen Berichte darüber gesagt ist, kann anch für dieses Jahr gelten. Es sind keine neuen Banken gegründet worden.

Es verdient jedoch bemerkt zu werden , dass intimere Konnexionen , die unsere .Banken mit ^denen in Britisch Jndien augeknüpft haben, Ursache sind , dass unsere Wechselkurse sich in Zukunft mehr nach deuen von Eal.^.tta und Bombay richten werden und nicht mehr wie früher ein^g von den Transaktionen auf Java und dem Willen des Gouvernements abhangen.

10. ^ i n s ^ und D i s e o n t o f u s s .

Bis im Monat ^Rovemb..r herrschte hier fortwährender Ueberfluss an ^..eld , so dass man immer a 7 ^ , und sehr oft zu. 5 ^ diseontiren konnte , Gouvernementspapier war immer ^. 4.^ .^ zu plaeiren.

Die Ursachen dieses Znstandes habe ich bereits im srühern Berichte besproehen . die meisten derselben äusserten auch während des Jahres 1865 ihre Wirkung.. Ende des Jahres trat plozlich eine Erhohung ein, die sich rasch eutwikelte. ^Jezt steht der Discuto sogar auf 10^, eine Hohe, die er i.n den lezten 10 Jahren nie erreicht hat. Es wird die.^ aber nur vorübergehend sein. .^lnlass dazu haben die enormen Ausfuhren unserer Silbergulden durch die Banken nach Brittisch Jndien gegeben, in Folge dessen der disponible Geldvorrath der Javabauk sehr xeduzirt wurde. Theils desswegen und theils auch weil ihr die SilberAusfuhren ohnehin ein Dorn im Auge sind, hat diese Bank den Diseonto binnen wenigen Wochen von 5^ auf 10 ^ gebracht. Bei anderen Geldinstituten kann man aber gutes Bapier gewohnlich ^ ^ bis 1 ^ niedriger anbringen.

11. V e r s i c h e r u n g e n .

^Die Zahl der hier etablirten Versieherungsgesellschasteu hat stch^ 1865 um 3 sur ^euer- und ...^ee-Risieos und 1 für ^euer-Risieos permehrt, und es bestehen jezt deren 12, die meisten haben drei Millionen

nominelles Kapital, wov.^n 10 .^ eingezahlt sind.

26 Das vorteilhafte Geschäft, das die Assekuranzgesellschaften hier im Allgemeinen bisher gemacht haben , verfehlte dann anch nicht , zahlreiche auswärtige Eompaguien zur Errichtung von Agenturen auf unserm Vlaze zu ^ermuntern. Jn Batavia haben wir deren zirka 50, worunter die ersten Gesellschaften Englands. Diese grosse Konkurrenz wird^ wohl in nicht gar langer ^eit eine Ermässigung der Brämien ^ur Folge haben. Von schweizerischen Gesellschaften sind hier nur vertreten: Hel.^ vetia, allgemeine Versicherungsgesellschaft in .^.t. Gallen für Seerisieos, Helvetia, Feuer-Versichernngsgesellschast in St. Gallen ; diese wird erst sezt ihre Wirksamkeit hier beginnen. Ausserdem haben der Schweizerische .Llo^d in Wiuterthur und die Basler- Transport^Versieherungs^Gesell^ schast hier ihre Agenten, doch nur als Havariekommissäre.

12.

Von neuen Erfindungen von irgend welcher Bedeutung habe ieh nichts einzubericht.m . wir befinden uns auf eiuem in dieser Hinsicht sehr unfruchtbaren Terrain.

Reiter ^..heil.

^

1.^ Einwanderung besteht .hier nicht. Wohl ist es in lezter Zeit oft vorgekommen, dass Schwei^ersoldaten nach Ablauf ihrer Dienstzeit ihr Glük im Zivilleben versuchten und se uach ihren Eapaeitäten befriedigende Anstellungen gefunden haben. Die Anzahl der Schweizer im hiesigen Militärdienste nimmt aber sort^ und fort ab, denn die meisten nehmen l^ein ^..^ites Engagement, sondern kehren uaeh dem Vaterland zurük. Jndefsen ist doch im Jahre 1865 der ^all vorgekommen , dass sieh bei einem Transport zirka 12 ...^ehwei^er Befanden , die nach beendigter Rükreise, bei ihrer Ankunft in Har.der.w^k, sofort wieder, .durch das Handgeld verlokt, für weitere 6 Jahre sieh anwerben liessen. Dies ist indessen als ein ^.lus..ahmesall zu betrachten.

Die Anzahl der im Handel hier in Batavia beschäftigten Schweizer ist fast ganz unverändert geblieben.

2.

Schweizergesellschaften bestehen hier keine.

^.^.^

27

Jahresbericht des

schweizerischen .Konsul..... in Manilla ^ro 18^.

(Vom 24. Febrnar 1866.)

^n den hohen Bundesrath.

T i t. l Jch. gebe mi.r heute die Ehre , Jhnen den vorsehriftsgemässen Jahresrapport vorzulegen. .Die H a u d e l s l a g e im Allgemeinen^ kann

a.s ^iemlieh befriedigend bezeichnet werden, was die solide Haltung des

Geschäftes anbelangt. Die Vflan^er haben das ganze Jahr hindurch gute Zeiten gehabt. namentlich in den lezten Monaten b^.i den äusserst hohen Hanfpreisen. Reis , die Hauptnahrung der Eingebornen , war fortwährend sehr theuex; es ist dies von nicht unwesentlichen.. Einsli.ss

ans das Jmportg..schäft, da sich bei wohlseilen Subststenzmitteln selbst-

verkäuflich die ärmere Blasse, die einen großen Theil der ^evolkeru^g bildet, au Einkäufen von Kleiderstoffen, ^ur.ussacheu u. s. s. auch eh..r uud reichlicher betheiligt, als wenn der Verdienst kaum für den ^ebeu...unterhalt genügt.

Ueber H a u d e l s g e s e ^ g e b u n g ist nichts Reues zu sagen.

Unter die E r z e u g n i s s e der .^andwirthsehaft sind hauptsächlich zu zählen: Zuker, Hanf, Tabak, Kaffee, Reis, verschiedene Getreidearte^, als Roggen und Weizen; in den südlichen Jnseln gewinnt .man Verlmutterschalen, Schildpatt, hicl.^s de mer^ im Fernern liefert das ^a..d prachtvolle Holder für ^chifs^ und Häuserban , verschiedene Har^., Jndigo, ^tnhlrohr ^e. Was die Eisens und ^npferbergwerke liesern, ist unbedeutend , und die Aktien Dieser Gesellschaften stehen dessh.^.lb ungünstig. Die Kohlengruben aus Eebu lassen kann.. ei^ne lukrativere Ausbeutung erwarten. Für industrielle Unternehmungen ist das Feld

2^ noch nicht

genug geebnet, die Zukerrafsiüerie ist.. eingegangen, weil

dieselbe nicht rendiate.

Der Werth der T o t a l- E in f u h r vom Beriehtsahr steht dem von 1864 in nichts nach^ im Gegentheil schäze ich solche eher noch etwas hoher. Von schweizerischen Banmwollenartikeln erfreuten sich l^ambaya.s und namentlich^ Ginghams einer beständigen guten Frage. Gewobene Sarongs drohen aus dem Eonsum zu fallen, weil der Gouverneur der Jnsel Vana..., woselbst genannter Artikel noch einzig im Gebrauch stand, das Tragen dieser Tracht untersagen liess. Da dieses Verbot ohne irgend welche Voran^ei.ge erlassen wurde und in Kraft trat, so erwachsen einigen Jmporteurs erhebliche Raehtheile. Glatte und fa^ounirte Mousseline, in Stükeu sowohl als in Mouchoirs, blieben sehr vernachlässigt.

Erlose von seidenen und halbseidenen Stoffen lassen viel zu wünschen übrig. Seidenbänder gingen zu geringem Belauf um. Uhren und Genfer Spieldosen stehen in kleinen.. Verbrauch. .Rothgaru .hielt sieh durchgehend.^ aus lohnenden preisen bei massigem Begehr, weisses Baumwolleugarn ......... 30^0 erfreute sich lebhafter ^rage.

Der Hauptumsaz von englischen Stapelartikeln während des Be-

richtjahrs bestand in 198,640 Stük gebleichter und roher Baumwollencher.

Z o l l t a r i f . Die bemerkenswertheste Veränderung im Zolltarif besteht darin , dass Rothgarn , welches früher zollfrei importirt wurde, jezt eineu^ Eiugangs^oll von ^ 4. 20 per spanischen Zentner unter-

liegt, sofern mit spanischer Flagge zugeführt. mit fremden. Schiff dem doppelten ^oll.

Der durchschnitte Wechselkurs sur 6 Monate ^icht Tratten aus .^oudon war ^ ^.. per Dollar.

Ausfuhrgeschäft.

^..ker Hanf Kaffee Blättertabak

Der hiesige Blaz er^portirte während 1865: 669,682 Vieuls, 357,654 ,, 37,648 ^ 63,678 Zentuer,

Eigarren 74,678,000 Stük, Jndigo, 7,716 Zentner,.

Tauwerk 15,7.)..) Bieuls, ..e.

Die Total-Ausfuhr von Manilla schäze ich auf Dollars .),9..)1,354.

Von den Rebeuhäfen e^portirten :

. Jlo Jlo 116,146 Bieuls Zuker, 5,530 Eavans Vaddy, .l ,035 Vieuls Sapanholz,

Werth .^ 4l3,8l7.

29 Eebu Sual

93,835 Bieuls 40,89^ ,, 200,000 " 7,000^ ,,

Zuker, l Hanf, l ^ . ^^ ^ BieulsReis, l Zuker, l ^ ^

^^ 6^,^.

^^ 4^8,^.

^ür Entwikinug der V e r k e h r s w e g e im Jnnern sowohl, als auch für die Verbindungen mit den entserntern Vnnkten dieses ^lxe^ipels wird Seitens der Regierung wenig gethan. Einige privaten halen ein neues Eisenbahnprojekt auftauchen lassen . allein es wird wahrscheinlich nur bei Vermessungen und flauen bleiben. Elektrische Telegraphen gibt es auch noch keine.

^

^er Zins und . ^ i s k o n t o f u s s ist 9^.

. A s s e k u r a n z e n . ^ie gegenseitige Assekuranzgesellschast der h.esigen Rheder ist in .Liquidation begriffen.

^ie Feuerversicherungen machen gute Geschäfte , da äusserst selten Brandschaden eintritt. ^^ie von leieht kombnstiblem Material gebauten Häuser sind nicht v^rsicherbar; assekurirt wird nur aus Gebäude (und Waaren in solchen) von gemischter Bauart, Stein Vorherrschend mit Ziegeldach, sosern aus

100^ keine Gebäude oder Bedachung kombustibler Art sind.

Eingelaufene Schisse (Küstenfahrer ausgenommen) während 1865:

^panische 141 mit 32,714 Tonnen Gehalt.

Fremde 160 ,, .)2,319 ., ,, Durch das hiesige Konsulat ist unter den Schweizern für's leztjährige Sehüzeusest in Seha^hausen kollektirt und Fr. 900 als Gabe eingesandt

worden. Ein Kollekte , die in ^.olge des Ausrufs des Hülfskomite in

Travers zu Gunsten der Abgebrannten erosfuet wurde, ergab Fr. 663, ^die unterm 22. Januar d. J. an besagtes Eomite übermacht wurden.

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Jahresbericht des Schweiz. Generalkonsulats in London pro 1865. (Vom 31. Dezember 1865.)

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1866

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3

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45

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

13.10.1866

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