Sammelfrist bis 17. September 2010

Eidgenössische Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr» Vorprüfung Die Schweizerische Bundeskanzlei, nach Prüfung der am 27. Februar 2009 eingereichten Unterschriftenliste zu einer eidgenössischen Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr», gestützt auf die Artikel 68 und 69 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 23 der Verordnung vom 24. Mai 19782 über die politischen Rechte, verfügt:

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1.

Die am 27. Februar 2009 eingereichte Unterschriftenliste zu einer eidgenössischen Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr» entspricht den gesetzlichen Formen: Sie enthält eine Rubrik für Kanton und politische Gemeinde, in der die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stimmberechtigt sind, sowie für das Datum der Veröffentlichung des Initiativtexts im Bundesblatt, ferner Titel und Wortlaut der Initiative, eine vorbehaltlose Rückzugsklausel, den Hinweis, dass sich strafbar macht, wer bei der Unterschriftensammlung für eine eidgenössische Volksinitiative besticht oder sich bestechen lässt (Art. 281 StGB3) oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht (Art. 282 StGB), sowie Namen und Adressen von mindestens sieben und höchstens 27 Urheberinnen und Urhebern der Initiative. Die Gültigkeit der Initiative wird erst nach ihrem Zustandekommen durch die Bundesversammlung geprüft.

2.

Folgende Urheberinnen und Urheber sind ermächtigt, die Volksinitiative vorbehaltlos mit absoluter Mehrheit zurückzuziehen: 1. Martin Bäumle, Raubbühlstrasse 23B, 8600 Dübendorf 2. Caroline Beglinger, La Haute-Route 79, 2502 Biel/Bienne 3. Patrizia Bernasconi, Blumenrain 32, 4051 Basel 4. Ruedi Blumer, Parkweg 6a, 9200 Gossau 5. Jürg Caflisch, Rütistrasse 24, 5400 Baden 6. Uli Doepper, 4, Chemin des Allinges, 1006 Lausanne 7. Hugo Fessler, Brunnhalde 5a, 6006 Luzern

SR 161.1 SR 161.11 SR 311.0

2009-0540

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Eidgenössische Volksinitiative

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Hans-Peter Fricker, Turnerstrasse 18, 8006 Zürich Stefan Grass, Segantinistrasse 19, 7000 Chur Rita Haudenschild, Gurtenweg 56, 3095 Spiegel b. Bern Werner Herger, 6954 Bigorio Stephanie Fuchs, Heidenhubelstrasse 14, 4500 Solothurn Sibylle Lehmann, Libellenstrasse 49, 6004 Luzern Ueli Leuenberger, 4, Rue des Sources, 1211 Genève Christian Levrat, Route des Colombettes, 1628 Vuadens Roger Nordmann, Avenue de Beaulieu 45, 1004 Lausanne Fabio Pedrina, Via Stazione, 6780 Airolo Gabi Petri, Zurlindenstrasse 231, 8003 Zürich Peter Saxenhofer, Bellevuestrasse 126, 3095 Spiegel b. Bern Valérie Schwaar, Avenue mont d'or 23, 1007 Lausanne Simonetta Sommaruga, Jurablickstrasse 65, 3095 Spiegel b. Bern Paul Stopper, Falmenstrasse 25, 8610 Uster Heiner Studer, Austrasse 17, 5430 Wettingen Franziska Teuscher, Neubrückstrasse 114, 3012 Bern Giorgio Tuti, Bündtenweg 33, 4513 Langendorf Marie-Thérèse Weber-Gobet, Venusweg 19, 3185 Schmitten Olivier Norer, Route de Chêne 34,1211 Genève 17.

3.

Der Titel der eidgenössischen Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr» entspricht den gesetzlichen Erfordernissen von Artikel 69 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte.

4.

Mitteilung an das Initiativkomitee: Verkehrs-Club der Schweiz VCS, Aarbergergasse 61, Postfach 8676, 3001 Bern und Veröffentlichung im Bundesblatt vom 17. März 2009.

3. März 2009

Schweizerische Bundeskanzlei Die Bundeskanzlerin: Corina Casanova

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Eidgenössische Volksinitiative

Eidgenössische Volksinitiative «Für den öffentlichen Verkehr» Die Volksinitiative lautet: I Die Bundesverfassung4 wird wie folgt geändert: Art. 81a (neu) Öffentlicher Verkehr Bund und Kantone fördern in allen Landesgegenden den öffentlichen Verkehr auf Schiene, Strasse und Wasser sowie die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene.

Art. 86 Abs. 3, 3ter (neu), 4 und 5 (neu) Er verwendet für den Verkehr die Hälfte des Reinertrags der Verbrauchssteuer auf Treibstoffen des Landverkehrs. Dieser zweckgebundene Anteil verteilt sich wie folgt:

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a.

die eine Hälfte für die Aufgaben nach Artikel 81a; die Förderung erfolgt hauptsächlich über die Finanzierung der Infrastruktur;

b.

die andere Hälfte für die folgenden Aufgaben und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Strassenverkehr: 1. die Errichtung, den Unterhalt und den Betrieb von Nationalstrassen, 2. Massnahmen zur Förderung des kombinierten Verkehrs und des Transports begleiteter Motorfahrzeuge, 3. Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in Städten und Agglomerationen, 4. Beiträge an die Kosten für Hauptstrassen, 5. Beiträge an Schutzbauten gegen Naturgewalten und an Massnahmen des Umwelt- und Landschaftsschutzes, die der Strassenverkehr nötig macht, 6. allgemeine Beiträge an die kantonalen Kosten für Strassen, die dem Motorfahrzeugverkehr geöffnet sind, 7. Beiträge an Kantone ohne Nationalstrassen.

Der Reinertrag der Abgabe für die Benützung der Nationalstrassen wird für die Aufgaben und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Strassenverkehr nach Absatz 3 Buchstabe b verwendet.

3ter

Reichen diese Mittel nicht aus, so erhebt der Bund einen nach Treibstoffart differenzierten Zuschlag zur Verbrauchssteuer.

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SR 101

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Der Reinertrag des Zuschlags zur Verbrauchsteuer auf Treibstoffen des Landverkehrs wird je zur Hälfte für die Aufgaben und Aufwendungen nach Absatz 3 Buchstaben a und b verwendet.

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II Die Übergangsbestimmungen der Bundesverfassung werden wie folgt geändert : Art. 196 Ziff. 3 Abs. 2 Bst. c 3. Übergangsbestimmung zu Art. 87 (Eisenbahnen und weitere Verkehrsträger) 2

Der Bundesrat kann zur Finanzierung der Eisenbahngrossprojekte: c.

Mineralölsteuermittel nach Artikel 86 Absatz 3 Buchstabe a verwenden;

Art. 197 Ziff. 8 (neu) 8. Übergangsbestimmung zu Art. 86 (Verbrauchssteuer auf Treibstoffen und übrige Verkehrsabgaben) Die Zuweisung der Mittel nach Artikel 86 Absatz 3 erfolgt spätestens drei Jahre nach Annahme von Artikel 81a durch Volk und Stände.

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