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Bundesratsbeschluss betreffend

die Ausweisung von G. Locatelli aus dem Gebiete der Eidgenossenschaft.

(Vom 11. Dezember 1894.)

Der schweizerische Bundesrat, nach Einsicht eines Berichtes der Bundesanwaltschaft vom 6. Dezember 1894, aus welchem sich ergiebt: Giuseppe L o c a t e l l i , von Mailand, geb. 1868, Dekorationsmaler, der sieh seit einiger Zeit beschäftigungslos in Lugano aufhält, ist als gefährlicher Anarchist bekannt und hat sich auch öffentlich als Anhänger der Propaganda der That erklärt; gemäß Vorschlag der Bundesanwaltschaft und auf Antrag des.

eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements ; in Anwendung von Art. 70 der Bundesverfassung, beschließt: 1. Giuseppe L o c a t e l l i ist aus dem Gebiete der schweizerischen Eidgenossenschaft ausgewiesen.

2. Dieser Beschluß wird der Regierung des Kantons Tessin mitgeteilt, um denselben dem Locatelli, nebst Art. 63 a des Bundesgesetzes über das Bundesstrafrecht vom 4. Februar 1853, eröffnen zu lassen.

3. Das eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement ist mit der Vollziehung dieses Beschlusses beauftragt.

B e r n , den 11. Dezember 1894.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

E. Frey.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

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Bundesratsbeschluss betreffend die Ausweisung von G. Locatelli aus dem Gebiete der Eidgenossenschaft. (Vom 11. Dezember 1894.)

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Jahr

1894

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53

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19.12.1894

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718-718

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