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Schweizerisches Bundesblatt.

46. Jahrgang. I.

Nr. 13.

28. März 1894.

Jahresabonnement (portofrei in der ganzen Schweiz): 5 Frankem.

Einrückungsgebühr per Zeile oder deren Kaum 15 Bp. -- Inserate franko an die Expedition.

Druck und Expedition der Buchdruckerei Karl Stämpfli & de. in Bern.

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Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahre

1893.

E, Geschäftskreis des Militärdepartements.

I. Erlaß von Gesetzen, Verordnungen, Instruktionen und Reglements.

a. Von der Bundesversammlung.

Bundesbeschluß betreffend die Zahl der Instruktoren der Genietruppen, vom 24. Juni 1892.

Bundesbeschluß betreffend Bewilligung eines Kredites für die Anschaffung von 25,000 Gewehren, Modell 1889, nebst der zugehörigen Munition von 300 Patronen pro Gewehr, vom 22. Dezember 1892.

Bundesbeschluß betreffend die Kreierung der Stelle eines Sekretärs für das Personelle beim Waffenchef des Genies, vom 23. Dezember 1892.

Bundesbeschluß betreffend die Erstellung eines Zeughauses in Winterthur, vom 24. März 1893.

Bundesbeschluß betreffend Abänderung einzelner Bestimmungen des Bundesbeschlusses vom 16. Juni 1882 betreffend Vergütung von Pferderationen im Friedens Verhältnis, vom 25. März 1893.

Bundesblatt. 46. Jahrg. Bd. L 55

814

Bundesbeschluß betreffend die Abgabe von Ordonnanzschuhen an Rekruten und an eingeteilte Wehrpflichtige der Fußtruppen und des Trains, vom 28. März 1893.

Bundesbeschluß betreffend Landerwerbungen für die Befestigungsanlagen in St. Maurice, vom 29. März 1893.

BundesbeschlulJ betreffend die Erstellung einer Militärgeleise- und Rampenanlage auf der Tunneldeponie bei Gesehenen, vom 23. Juni 1893.

Bundesbeschluß betreffend Bewilligung eines einmaligen Kredites zum Zwecke der Erstellung militärischer Telegraphen- und Telephonlinien zur Verbindung der Festungswerke am Gotthard, vom 28. Juni 1893.

Bundesbeschluß betreffend die Bewilligung eines Kredites für Landerwerbungen auf dem sogenannten Galgenfeld bei Bern und für Erstellung von Getreide- und Fouragemagazinen daselbst, vom 20. Dezember 1893.

Bundesbeschluß betreffend die Organisation der Verteidigung der Gotthardbefestigung, vom 20. Dezember 1893.

Bundesbeschluß betreffend die Verabfolgung von Notportionen und Notrationen an die Truppen im Kriegsfall und betreffend dio Magazinierung dieser Vorräte in Friedenszeit, vom 21. Dezember 1893.

Bundesbeschluß betreffend die Errichtung und Organisation eines Verpflegungs- und Magazinbureaus als Unterabteilung des Oberkriegskommissariates, vom 22. Dezember 1893.

Bundesbeschluß betreffend die Errichtung einer Artillerie-Versuchsstation in Thun, vom 23. Dezember 1893.

b. Vom Bundesrate.

Beschluß betreffend Kompetenzen der Mitglieder von Kommisaionen, vom 24. Januar 1893.

Verordnung über die Organisation der für das Laden der Minenkammern in den internationalen Anschlußlinien bestimmten Mineurdetachements, vom 27. Januar 1893.

Beschluß betreffend Kontrolle über die militärischen Ausrüstungsgegenstände, vom 27. Januar 1893.

Regulativ für die Führung der Komptabilität und Kassa der Abteilung für Befestigungsbauten des eidgenössischen Geniebureaus, vom 7. Februar 1893.

Verordnung Über die Förderung des freiwilligen Schießwesens, vom 15. Februar 1893.

815

Regulativ betreffend die Stellung des Grolthordkomraandos zu den Dienstabteilungen des. Militärdepartements, vom 28. Februar 1893.

Beschluß vom 16. Februar 1892 betreffend Abänderung von § 7 des Reglements über das Bekleidungswesen der eidgenössischen Truppen, vom 24. Mai 1875.

Beschluß betreffend die Militärdienstpflicht des Personals der Transportanstalten, vom 28. Februar 1893.

Beschluß über die Errichtung getrennter Kassen und besonderer Rechnungsführung für einige Dienstzweige der Militärverwaltung, vom 3. März 1893.

Beschluß betreffend Festsetzung der Tagesentschädigungen für die Mitglieder der Pferdeankaufskommissioneo, vom 14. April 1893.

Verordnung über den Betrieb der Kriegspulverfabrik in Worblaufen, vom 18. April 1893.

Beschluß betreffend die dienstliche Stellung der Festungskommandanten im Frieden und im Kriegsfalle, vom 21. April 1893.

Beschluß betreffend Abänderung der Verordnung vom 24. April 1885 über die Ernennung und Beförderung von Offizieren und Unteroffizieren, vorn 2l. April 1893.

Verordnung betreffend die Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung der Offiziere, Adjutantunteroffiziere und der bisher nicht eingeteilt gewesenen Ärzte des Landsturms, vom 25. April 1893.

Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Petitionen des Vereins ostschweizerischer Pferdebesitzer und Pferdeliebhaber und der Pferdezüchter der romanischen Schweiz, vom 5. Mai 1893.

Verordnung betreffend Vergütung von Pferderationen im Friedensverhältnis an die Armeecorpskomrnandanten, Divisionskommandanten und Waffenchefs, vom 12. Mai 1893.

Verordnung betreffend Besoldung und anderweitige Kompetenzen des ständigen und außerordentlichen Instruktionspersonals, vom 12. Mai l»93.

Verordnung betreffend die Equipementsentschädigungen und Naturalausrüstungen der Offiziere, Adjutantunteroffiziere und Ärzte ohne Grad, vom 16. Mai 1893.

Beschluß betreffend Ergänzung der Büchsenmacherkisten für die Infanterie, vom 30. Mai 1893.

Beschluß betreffend eine Ordonnanzfeldflasche für die Fesfcungsartillerie, vom 30. Mai 1893.

816 Tarif der Munition für Handfeuerwaffen und Geschütae, vom 5. Juni 1893, mit Ergänzungen vom 29. August 1893.

Ordonnanz über die Ausrüstung der Büchsenmacherkiste und Tasche für Genietruppen, vom 19. Juni 1893.

Interpretation des Art. 234 der Militärorganisation vom 13. November 1874 und Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung, vom 19. Juni 1893.

Regulativ betreffend das Kassa- und Rechnungswesen des KavallerieCeutralremontendepots, vom 22. Juni 1893.

Regulativ betreffend das Kassa- und Rechnungswesen der Verwaltung der Gotthardverteidigung, vom 22. Juni 1893.

Beschluß betreffend den Verkauf von Peabodygewehren an Private, vom 18. Juli 1893.

Beschluß betreffend die Verbesserung des Ordonnanzrevolvers, Modell 1882, vom 28. Juli 1893.

Beschluß betreffend Ordonnanzänderungen in der Bekleidung der Kavallerie; in der Pferdeausrüstung und Packung und betreffend die Karabinerholftern und Patrontaschen der Kavallerie, vom 4. August 1893.

(Beschluß betreffend die Besoldungen und die Kompetenzen des Personals des Generalstabsbureaus, vom 6. November 1890.)

Daran anschließend : Beschluß betreffend die Kompetenzen des Chefs und der Abteilungschefs des Generalstabsbureaus, vom 8. August 1893.

Verordnung betreffend die Bekleidung, Bewaffnung und Ausrüstung der Militärradfahrer, vom 11. August 1893.

Beschluß betreffend Abgabe von Militärschuhen, Ordonnanz 1886, an die Truppen zu reduziertem Preise, vom 15. August 1893.

Interpretation von Art. l, Ziffer 5, der Militärstrafgeriehtsordnuog, vom 1. September 1893.

Beschluß betreffend Einführung einer neuen Militärkrawatte, vom 8. September 1893.

Beschluß betreffend einen Zusatz zu Art. 3 der Verordnung über den Austausch der Munition älterer Jahrgänge etc. (Vergütung an die Kantone für Verpackung), vom 10. November 1893 Regulativ betreffend das Kassa- und Rechnungswesen der eidg.

Munitionsfabrik in Thun, der eidgenössischen Konstruktionswerkstätte in Thun und der eidgenössischen Waffenfabrik in Bern, vom 10. November 1893.

Beschluß betreffend den Militärdienst von insolventen und bevogteten Offizieren und Unteroffizieren, vom 21. November 1893.

817

Verordnung betreffend die Bewaffnung, Bekleidung und Ausrüstung des Landsturms, vom 28. November 1893.

Verordnung betreffend die Abgabe der Bewaffnungs-, Bekleidungsund Ausrüstungsgegeastände der Unteroffiziere und Soldaten, vom 28. November 1893.

Regulativ über das Kassa- und Rechnungswesen der Pferderegieanstalt, vom 28. November 1893.

Beschluß betreffend Offizierssäbel-Ordonnanz, vom 11. Dezember 1893.

Beschlußergänzung betreffend Kompetenzen der Beamten der Gotthardbefestigung, vom 14. Dezember 1893.

c. Vom Departement.

Verfügung betreffend Waffeninspektionen des bewaffneten Landsturms, vom 12. Januar 1893.

Neue Ordonnanz-Wischkolben für das Gewehrmodell 1889. Verfügung vom 18. Januar 1893.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone betreffend Festsetzung der Entschädigung für die Rekrutenausrüstung pro 1893, vom 19. Januar 1893.

Allgemeiner Dienstbefehl betreffend den vorschriftswidrigen Besitz von scharfen Patronen, vom 24. Januar 1893.

Verfügung betreifend den Verkauf scharfer Patronen zum Crewehrmodell 1889, vom 24. Januar 1893.

Erlaß eines allgemeinen Dienstbefehls betreffend die Handhabung der Diseiplin, vom 4. Februar 1893.

Kreisschreiben an die Großriehter der Divisionsgerichte für die Feldarmee und der Ersatzgerichte für den Territorial- und Etappendienst, betreffend das Gerichtsverfahren etc., vom 7. Februar 1893.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone, betreffend Festsetzung der Zahl der pro 1893 auszuexerzierenden Feldartillerierekruten, vom 8. Februar 1893.

Versicherung der Truppen gegen Unfälle. Vertrag mit der Unfallversicherungsgesellschatt Zürich, vom 15. Februar 1893.

Kreisschreiben des eidgenössischen Militärdepartements an die Militärbehörden der Kantone, betreffend Förderung des freiwilligen Schießwesens, vom 20. Februar 1893.

Reglement für die eidgenössischen Kasernen, vom 14. März 1893.

818 Kreisschreiben betreffend Entschädigungen an freiwillige Schießvereine und Kadettencorps für besondere Übungen im Jahre 1892, vom 22. März 1893.

Verfügung betreffend leihweise Abgabe von Gewehren, Modell 1889. an nichtgewehrtragende Unteroffiziere der Infanterie, vom 24. März 1893.

Reglement über die Bedienung und Kenntnis des Materials der Festungsartillerie, II. Teil, Fort Airolo, vom 27. März 1893.

Vorschriften betreffend die Abgabe von Karten an Offiziere und Unteroffiziere durch das topographische Bureau, vom 10. April 1893.

Verfügung betreffend den Meyerschen Federbocksattel für Offiziersreitzeuge, vom 11. April 1893.

Vorschriften über die Austeilung und über die Kontrolle der an die gewehrtragende Mannschaft der Infanteriebataillone des Auszuges, der Landwehr und des bewaffneten Landsturmes zu verabfolgenden Notmunition, vom 20. April 1893.

Verfügung betreffend Verpflichtung zur Teilnahme an Waffeninspektionen, vom 21. April 1893).

Nähere Umschreibung des Artikels 3 B 3 des Bundesratsbeschlusses betreffend die Organisation der Verteidigung und Verwaltung der Gotthardbefestigung, vom 8. Januar 1892. (Verfügung des Militärdepartements vom 2. August 1893.)

Kreisschreiben an die Waffen- und Abteilungschefs, betreffend Taggelder und Reiseentschädigungen der Kommissionsmitglieder, Experten, eidgenössischen Beamten und Angestellten etc., vom 28. August 1893.

Instruktion betreffend den Bezug und die Lieferung von Munition für Militärschulen und Kurse, vom 9. November 1893.

Verfügung über das Dienstverhältnis der Funktionäre des Territorialund Etappendienstes, betreffend die Führung und Ergänzung der Corpskontrollen und das Aufgebot, vom 13. November 1893.

Kreisschreiben an die Militärbehörden der Kantone, betreffend Adresse an im Auslande wohnende Offiziere der schweizerischen Armee, vom 24./27. November 1893.

Verfügung betreffend die Übernahme der Transportkosten für Corpsmaterial, vom 29. November 1893.

Verfügung betreffend Tarif und Bezug von Munition zum Repetiergewehre, Modell 1889, der freiwilligen Shieß vereine für das Bedingungsschießen, vom 27. Dezember 1893.

819

II. Personelles.

Im Personal der Militärverwaltung sind im Berichtsjahre folgende wichtigere Veränderungen eingetreten : Auf der Departementskanzlei haben die Geschäfte namentlich für den I. Sekretär in einer solchen Weise zugenommen, daß es notwendig war, demselben, vorläufig provisorisch, eine Aushülfe beizugeben, um die Vorlagen für den Departementschef gründlicher vorbereiten zu können.

Am Platze des nur provisorisch mit der Leitung der technischen Abteilung der Kriegsmaterialverwaltung betrauten Herrn Oberst Roth, der sich zur Übernahme dieser Stelle nicht entschließen konnte, ist am 7. April Herr Oberstlieutenant von Orelli, Instruktionsoffizier der Artillerie, zum Chef dieser Abteilung ernannt worden.

Der Chef der taktischen Abteilung im Generalstabsbureau, Herr Hauptmann Steinbuch, welcher diese Stelle seit August 1890 bekleidete, ist im Laufe des Berichtsjahres in das Instruktionscorps der Infanterie übergetreten. Mit Rücksicht auf die nahe bevorstehenden Erneuerungswahlen sämtlicher Beamten haben wir die Stelle vorläufig nur interimistisch besetzt.

An Stelle des am 15. Mai verunglückten Herrn Major Ribi, Waffencontroleur der VIII. Division, wählten wir Herr Hauptmann Raschein und an Stelle des am 14. Oktober verstorbenen Herrn Major Vollmar Herrn Oberlieutenant Spengler.

In der Landesverteidigungskommission hat im Laufe des Berichtsjahres kein Wechsel stattgefunden. Von der allgemeinen Landesbefestigungskommission hingegen ist der Präsident derselben, Herr Oberst-Di visionär Rudolf, wegen Überlastung mit anderweitigen Amtsgeschäften, zurückgetreten. An dessen Stelle ist der bisherige Vizepräsident dieser Kommission, Herr Oberst Lochmann, zum Präsidenten gewählt worden. Ferner ist Herr Oberst Locher aus der Kommission ausgetretea und neu in dieselbe gewählt worden Herr Oberstlieutenant von Orelli. In der Kavalleriekommission hat Herr Oberst Blumer infolge seiner Ernennung zum Kommandanten der XI. Infanteriebrigade seinen Austritt genommen. Infolge des baldigen Ablaufs der Amtsperiode dieser Kommission ist von einer Ersatzwahl Umgang genommen worden. In der Artilleriekommission ist infolge Rücktritts des Herrn Oberst Greßly als Chef der technischen Abteilung der Kriegsmaterialverwaltung derselbe durch seinen Nachfolger in diesem Amte, Herrn Oberstlieutenant von Orelli, ersetzt worden.

820

III. Wehrpflicht.

Auf 1. Januar 1893 ist die im Laufe des Jahres 1892 ausgehobene Rekrutenmannschaft des Jahrganges 1873 in das dienstpflichtige Alter getreten.

Nach Maßgabe des Bundesgesetzes vom 4. Dezember 1886 und desjenigen vom 22. März 1888 hat der Übertritt vom Auszug in die Landwehr und von der Landwehr in den Landsturm, sowie der Austritt aus der Wehrpflicht auf 31. Dezember 1893 wie folgt stattgefunden : In die Landwehr übergetreten sind : a. die Hauptleute des Jahrganges 1855; b. die Oberlieutenants und Lieutenants des Jahrganges 1859; c. die Unteroffiziere aller Grade und die Soldaten der Infanterie, der Artillerie, des Genies, der Sanitäts- und Verwaltungstruppen des Jahrganges 1861; d. die Unteroffiziere, Trompeter (inklusive Stabstrompeter) und Soldaten der Kavallerie, welche zehn effektive Dienstjahre zählten; ferner diejenigen, welche im Jahre 1861 geboren sind, auch wenn sie den gesetzlich vorgeschriebenen Dienst nicht durchwegs geleistet und sofern sie anläßlich ihres spätem Eintritts zur Wafie sich nicht zu längerem Auszügerdienst verpflichtet hatten; e. die Hufschmiede, Sattler und Krankenwärter der Kavallerie des Jahrganges 1861.

In den Landsturm übergetreten sind : 1. die Hauptleute, Oberlieutenants und Lieutenants des Jahrganges 1845; 2. die Stabsoffiziere (Majore, Oberstlieutenants und Obersten,), welche das 48. Altersjahr vollendet hatten und sofern von denselben ein Entlassungsgesueh bis Ende Februar 1893 gestellt worden war ; 3. die Unteroffiziere und Soldaten aller Waffen und Grade des Jahrganges 1849.

Aus dem Landsturm und somit aus der Wehrpflicht sind ausgetreten : a. die Offiziere des Jahrganges 1838, insofern sie sich auf erfolgte Anfrage seitens der Wahlbehörde nicht zu längerer Dienstleistung bereit erklärt hatten; 6. alle Unteroffiziere und Soldaten des Jahrganges 1843.

821

IV. Sanitarische Untersuchung und pädagogische Prüfung der Wehrpflichtigen.

Das Ergebnis der sanitarischen Untersuchung vom Herbst 1893 gestaltet sich gegenüber demjenigen von 1892 wie folgt:

-icfto / Rekruten .

J.OÎ7O » T^.

, .,, ( Eingeteilte .

1892 / Rekruten .

18yZ Eingeteilte .

Diensttauglich.

16,933

Zurückgestellt.

6909

1,389

Un-

Total.

843

tauglich.

8,824 3,765

18,322

7752

12,589

38,663

16,764

6498

8,486

1,389

778

3,221

31,748 5,388

18,153

7276

11,707

37,136

32,66& 5.997

Es sind somit diensttauglich erklärt worden :

1893.

Von den Rekruten .

Von den Eingeteilten

. . .

. . .

51,9 °/o 23,2 %

1892.

52,8 °/o 25,7

Die Gesamtzahl der im Jahre 1893 untersuchten Rekruten hat sich gegenüber dem Vorjahre um 918 vermehrt, ebenso ist die Zahl der diensttauglich erklärten Rekruten des Jahres 1893 gegenüber derjenigen des Vorjahres um 169 höher.

Im Berichtsjahre haben 152 Zwischenuntersuchungen stattgefunden. Rekurse sind im ganzen 171 zur Behandlung gekommen.

Pädagogische

Prüfung.

V e r ä n d e r u n g e n im P e r s o n a l der e i d g e n ö s s i s c h e n E x p e r t e n haben dieses Jahr keine stattgefunden. Indes war Herr Eperon von Cossonay wegen schwerer Krankheit in der Familie verhindert, seine ihm übertragenen Funktionen zu übernehmen. An seiner Stelle amtete Herr Remk, Lehrer am Seminar in Pruntrut.

Die d i e s j ä h r i g e K o n f e r e n z der p ä d a g o g i s c h e n Exp e r t e n , zu welcher auch, der Wichtigkeit der Verhandlungsgegenstände wegen, alle kantonalen Gehülfen eingeladen wurden, fand am 1. und 2. Juli in Zürich statt. Hauptverhandlungsgegenstände waren: Revision der Wegleitung für die Vaterlandskunde, Besprechung der Ergebnisse der Prüfungen in den letzten Jahren,

822 Begutachtung des diesjährigen Prüfungsstoffes, Abweisung eines Antrages, das Institut der kantonalen Experten abzuschaffen, und die Beantwortung einer Zuschrift der Kreisschulsynode von Aarwangen.

Für eine Wegleitung zur Prüfung der Vaterlandskunde lag ein Entwurf vor, der allgemein gebilligt wurde und zu einem einheitlichen Vorgehen bei den pädagogischen Prüfungen führen kann. Das Militärdepartement hat der Anleitung die Genehmigung erteilt und für deren Verbreitung Vorsorge getroffen.

Die Inspektionen haben ergeben, daß überall möglichst einheitlich geprüft wird, und daß die Vorschriften des Regulativs gewissenhaft befolgt werden.

Das Betragen der Rekruten in den verschiedenen Kreisen und Landesgegenden war fast ohne Ausnahme ein untadelhaftes. Es trat überall das Bestreben der jungen Leute deutlich zu Tage, das Beste zu leisten.

Die Prüfungen wurden durch Besucher ira ganzen wenig mehr gestört. Eine eigentliche Störung weist dieses Jahr nur Lachen auf.

Zu einer zweiten Prüfung hatten sich im Herbst 1892 8 Rekruten gestellt, im Berichtsjahre dagegen nur 5.

Die Prüfungslokalitäten entsprechen fast überall billigen Anforderungen ; auch von der Bestuhlung läßt sich dasselbe sagen.

Verbesserungen sind noch wünschbar an nachstehenden Aushebungsorten : Tiefenkasten, Sargans, Romanshorn, Zurzach, Laufenburg, Brugg, Muri, Escholzmatt, Ölten, Baisthal, Delémont, Monthey, Bagne, Orsières, Martigny und Siders.

Das Schreibmaterial, welches die Kantone zu liefern haben, giebt nicht mehr in erwähnenswerter Weise Anlaß zu Reklamationen.

Über die Eintragung der Namen in die Dienstbüchlein wird nur noch im Kanton Thurgau geklagt. Es wird diese Arbeit dort erst am Tage der Aushebung besorgt, was störend wirkt und zu Verwechslungen Anlaß geben kann.

V. Rekrutierung.

In gewohnter Weise lassen wir in zwei Tabellen, wovon die «rste die Rekrutierung nach Jahrgängen, die zweite diejenige nach Waffengattungen darstellt, das Ergebnis der Rekrutierung vom letzten Herbste folgen.

Ergebnis der Rekrutierung vom Herbst 1893 für das Jahr 1894.

I. Nach. Jahrgängen.

1 Divisionskreise.

1874.

1873.

1872.

1871.

1870.

1869.

1868.

1867.

1866.

Ältere.

Total. !

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ii

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2,952

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2,055

I

2,323

II

1,660

67

21

8

5

III

1,601

131 212

170

32

25

6

IV

304

91

36

11

1

2

4

2,132

271

91

17

4

1

--

--

1,919

VI

1,797

293

121

' 41

6 8

8 6

4

V

1,671 1,523

2

1

2

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--

2,265

VII

1,722

244

85

27

1

--

2

2,092

VIII

1 ,352

215

126

1,828 i

13,649

2010

940

Total

189

2

340

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3

2

62

6 24

13

11

8

10

7

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108

52

35

19

18

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i 1,905 i

17,148 i i i

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II. Nach Waffengattungen.

Artillerie.

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2,309 1,511 1,611 1,684 1,370 1,805 1,640 1,502

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Parkkolonnen.

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825 Es wurden im ganzen 437 Mann mehr rekrutiert als im Vorjahre. Weniger rekrutiert wurden bei der Kavallerie 76, den Kanonieren 72, den Trainsoldaten 35, den Parksoldaten 123, den Parktrainsoldaten 201, den Feuerwerkern 48, den Sappeurs 80, den Pontonieren 24, den Pionieren 25, der Sanität 34 und der Ver waltung 21. Mehr dagegen wurden rekrutiert bei der Infanterie 883, der Gebirgsartillerie 130, der Festungsartillerie 192, der Positionsartillerie 45 und den Trainbalaillonen 16. Die Einstellung der Rekrutierung der Parkkolonnen und die vermehrte Rekrutierung für die Gebirgsartillerie und Festungsartillerie, endlich die Minderaushebung für das Genie geschah bereits im Hinblick auf die Ihnen vorliegenden Entwürfe einer neuen Truppenorganisation.

Ob die Mehrrekrutierung überhaupt eine anhaltende sein werde oder bloß einer größern Toleranz zuzuschreiben sei, wird erst noch von den zu machenden Erfahrungen abhangen.

Das Verhältnis der Jüngern Jahrgänge zu den altern ist folgendes : Jahrgang.

Jüngster .

Zweitjüngster .

Drittjüngster Viertjüngster Pünftjüngster .

Ältere Jahrgänge

.

.

.

.

.

1894.

1893.

1892.

1894. 1893. 1892.

°/o

%

°/o

13,694

13,358

12,792

79,«o

79,94

81,!5

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285 .

108 . 156

1,946 860 281 89 177

1,711 788 219 99 154

.11,31

11,64

10,85

17,148

16,711

15,763

5,00

5.55

5,15

1,78

1,68

1,89

0,7,

0,53

0,6S

0,95

1,06

0,98

100

100

100

Die Zahl der ausexerzierten Rekruten beträgt: Rekrutiert 1892.

Infanterie 12,549 Kavallerie (522 Artillerie . . . . . .

2,361 Genie 675 Sanitätstruppen . . . .

460 Verwaltungstruppen .

154

Ausexerziert 1893.

11,614 521 2,221 598 447 160

Im Durchschnitt sind daher 93 % der Rekruten ausexerziert ·worden.

In den Vorjahren schwankt der Prozentsatz zwischen 95,3 (1891) und 93,68 (1892).

826

VI. Organisation und Bestand des Bnndesheeres.

Die Organisation des Bundesheeres giebt uns zu keinen Bemerkungen Veranlassung.

Der Kontrollbestand des Heeres auf 1. Januar 1894 ist fblseuder : ö A. Im Auszug.

1. Nach Divisionen.

Effektiver Bestand.

1894.

1893.

I. Division II.

III.

_ IV.

_ V.

,, VI.

,, VII.

_ VIII.

_

. .

Stäbe u n d disponible Truppencorps . . . .

16,802 17,628 16,351 14,996 16,317 17,005 16,044 13,433

16,691 17,070 1B,246 15,494 16,226 16,826 15,609 13,880 ( 3 194 6,276 < '^ùg

134,932

131,424

2. Nach Waffengattungen.

Effektiver Bestand.

Generalstab u n d Eisenbahnabteiluua: . . . .

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie Sanitätstruppeii Verwaltungatruppen Justizoffiziere Feldpost- u n d Feldtelegraphenofiiziei'e . . .

Feldprediger Stabssekretäre . .

. .

. . . .

Radfahrer

1894.

1893.

96 97,929 3,244 20.294 6,792 4,597 1,590 55 29 63 50 193

87 95,321 3,105 19,434 7,355 4,601 1,440 81

134,932

131,424

82T

B. In der Landwehr.

Effektiver Bestand.

Generalstab und BisenbahnabteiluDg . . . .

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie Sanitätstruppen Verwaltungstruppen Justizoffiziere Feldpost- u n d Feldtelegraph enofïiziere . . .

1894.

1893.

18 57,979 2,936 12,357 3,236 3,063 673 29 7

15 59,408 2,979 12,036 3,601 2,909 537

80,298

81,485

C. Im Landsturm.

a. Im bewaffneten Landsturm.

Effektiver Bestand.

Offiziere Unteroffiziere Mannschaft

1894.

1893.

2,019 7,081 52,759

2,021 7,312 64,006

61,859

73,339

b. Im unbewaffneten Landsturm.

Effektiver Bestand.

1894.

Offiziere Unteroffiziere Mannschaft

1893.

786 791 676 708 209,975 198,935 211,437

200,434

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Infanterie.

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Kavallerie.

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Verwaltung.

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Radfahrer.

Feldpost und Feldtelegraph.

Feldprediger.

Stabssekretäre.

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II. Kontrollstärke der Landwehr auf 1. Januar 1894.

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Nach Divisionen.

§1 siW I . Divisionskreis .

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III.

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IV.

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. . . .

2 2 2 2 2 2 2 2

VI.

,, . . . .

VII.

,, . . . .

VIII.

,, . . . .

Disponible Truppencorps, inkl.

Stäbe und Offiziere des Territorial- und Etappendienstes .

2

Total

18

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Total.

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--

29

8,281 7,099 5,717 3,923 7,393 8,141 8,572 5,536

426 275 290 317 334 377 379 358

1,207 1,394 1.034 '786 1,196 1,228 1,168 938

433 382 365 195 469 245 438 161

308 269 262 232 286 333 305 224

75 70 70 68 82 69 78 64

3,317

180

3,406

548

844

97

7

8,430

2936 12,357

3236

3063

673

7

80,298

29 57,979

--

-- --

-- --

10,732 9,491 7,740 5,523 9,762 10,395 10,942 7,283

III. Kontrollstärke des Landsturmes auf 1. Januar 1894.

Bewaffneter Landsturm.

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Schützen.

FUsillere.

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HUIfstruppen.

Posltionsartlllerle.

Pioniere.

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IV.

V.

VI.

VII.

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IX.

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286 749 140 513 321 1156 110 441 238 754 274 707 244 1065 72 305 98 445]

8,315 3,406 7,865 2,968 6,675 4,536 7,285 2,391 2,622

29 97 926 33 17 72 496 7 20 136 822 21 7 41 267 4 10 38 440 11 -- 8 24 -- 18 30 67 809 5 32 303 -- -- -- -- --

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1,808 1,143 1,647 1,048 1,928 1,669 1,939 265 798

6,017 4,837 5,129 1,479 7,983 9,820 7,689 938 3,841

35,936 23,003 53,322 19,946 37,369 39,701 38,989 10,376 14,654

9519 12,245 47,733 273,296 1

i

831

TU. Unterricht.

Instruktionspersonal, Der Bestand des Instruktionspersonals ist folgender: Bestand nach Gesetz.

Infanterie . .

Kavallerie . .

Artillerie . .

Genie Sanität . .

Verwaltung

.

.

.

.

.

.

.

.

. 1 2 8 Mann . 15 ,, . 38 ,, . 1 6 ,,7)

.

.

.

11

. . .

4

Total

,,

212 Mann

auf Ende 1893.

128 Mann 15 ,, 38 ,, 13 ,,T) 12 ,,V) 4 , 210 Mann

Aus dem Instruktionscorps der Infanterie schied Herr Oberst Graf von Rafz, der demselben seit 1875 in der Stellung eines Instruktors I. Klasse angehört hatte; nebstdem verlor es durch Tod einen Instruktor II. Klasse.

Der Bestand des Personals I. Klasse wurde teils durch Beförderung von Instruktionsoffizieren II. Klasse, teils durch Neuwahlen von 27 auf 33 Mann gebracht; die vollständige Ergänzung auf die gesetzliche Zahl von 36 wird im Jahre. 1894 erfolgen.

Für die Festungsartillerie wurde ein eigener Instruktionsoffizier, der gleichzeitig die Stelle eines Fortkommandanten von Airolo einnimmt, bezeichnet. Von den Instrukloren II. Klasse der Artillerie sind 3 im Berichtsjahre ausgetreten und in andere Stellungen versetzt worden. Dafür wurden 3 neue Instruktoren gewählt.

Bei der Sanität ist der gesetzliche Stand der Instruktoren um einen übersehritten worden, weil altershalber ein Instruktor II. Klasse beim Unterricht nicht mehr Verwendung finden konnte; da derselbe die Hälfte der früheren Besoldung bezieht, muß er auf dem Etat der Instruktoren figurieren, hat aber durch einen andern Instruktor ersetzt werden müssen.

Beim Genie ist der gesetzliche Bestand nicht erreicht worden, weil das Gesetz über die Vermehrung des Instruktionspersonals erst im Berichtsjahre in Kraft getreten ist, und es einer gewissen Zeit bedarf, um die Aspiranten in Bezug auf ihre theoretische und praktische Verwendbarkeit zu prüfen.

832

Vorunterricht.

Zum erstenmal ist von sämtlichen Kantonen das ihnen alljährlich für ihre Berichterstattung über die Durchführung des Schulturn Unterrichtes zugestellte Fragenschema in allen seinen Rubriken beantwortet worden, und es bietet infolgedessen unser diesjährige Bericht nicht nur ein vollständigeres, sondern zugleich auch ein genaueres und zuverlässigeres Bild über den Stand dieses Unterrichtes. Immerhin lassen einzelne Angaben mehrerer Kantone noch Zweifel über ihre Richtigkeit aufkommen, denen Ausdruck zu geben wir an geeigneter Stelle dieses Berichtes uns veranlaßt finden.

Anderseits ist hervorzuheben, daß verschiedene Kantone sehr bemüht waren, auf die Erstattung völlig genauer Rapporte seitens der Schulkommissionen und Lehrer zu dringen, wie dies namentlich von "W a a d t geschah., oder durch regelmäßige wie außerordentliche Inspektionen und Untersuchungen sich klare Einsicht in die Verhältnisse und den Betrieb des Turnunterrichtes zu verschaffen. So ließ B e r n durch die Schulinspektoren genaue Erhebungen über den Stand des Turnunterrichtes aufnehmen und veröffentlichte das Resultat von jeder Gemeinde detailliert in seinem Verwaltungsberichte des Schuljahres 1892/93. A p p e n z e l l A.-Rh. ordnete eine außerordentliche Inspektion des Turnunterrichtes im ganzen Kauton durch einen Fachexperten aus dem Kanton St. Gallen an.

S c h a f f h a u s e n und G e n f unterwerfen alljährlich die Besichtigung des Turnunterrichtes dem gleichen Fachinspektor. Auch Zürich, Obwalden, Freiburg, Baselland und Aargau berichten, daß jedes Jahr entweder durch vom Staate bestellte Experten oder von den Bezirksschulräten bezeichnete Inspektoren Turnprüfungen und Inspektionen in allen Turnschulen vorgenommen werden.

Aufforderungen an die mit der ganzen oder teilweisen Durchführung des Turnunterrichtes noch im Rückstande befindlichen Gemeinden, namentlich für Beschaffung der fehlenden Turnplätze und Geräte, für endliche Einführung des Turnunterrichtes, für Erteilung desselben durch andere Persönlichkeiten, wenn die Lehrer der betreffenden Schulen nicht selbst dazu geeignet waren, erließen B e r n, U r i , S o l o t h u r n , A a r g a u u n d W a l l i s . S o l o t h u r n hielt durch Exekutionsbeschlüsse einen Teil der säumigen Gemeinden dazu an, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Z ü r i c h erklärte
einen Leitfaden für den Turnunterricht, der namentlich auch die Beschreibung einer Reihe von Bewegungsspielen enthält, als obligatorisches Lehrmittel für die Primarschulen.

B e r n stellte ein Turnprogramm auf, zu dessen Einübung ein mehr-

833 tägiger, von 46 Primär- und Sekundarlehrern aus allen Amtsbezirken des Kantons besuchter Cenlralturnkurs stattfand. Die Teilnehmer übernahmen die Verpflichtung, anläßlich der Kreissynoden und Konferenzen Specialkurse zur Einübung und Erklärung des Programmes abzuhalten. Fast in allen Ämtern fanden solche Kurse statt, die übrigen werden im nächsten Jahre abgehalten. In G l a r u s und S c h a f f h a u s e n wurde der Übungsstofi' aus den schon früher aufgestellten Programmen für das Schuljahr speciell bestimmt. Ein Lehrerturnkurs fand auch in A p p e n z e l l I.-Rh. statt. Vom Kanton W a a d t nahmen Lehrer an den Vorturnerkursen des Kantonalturnvereins teil. Der Große Rat des Kantons N e u e n b u r g bewilligte einen Specialkredit zu Abhaltung von Lehrerturnkursen, welche indes erst im Jahre 1894 stattfinden ; auch T e s s i n beabsichtigt, 1894 solche Kurse anzuordnen. Z ü r i c h , S c h w y z , A a r g a u und W a a d t unterstützten Lehrer mit Beiträgen zur Teilnahme an den schweizerischen Turnlehrerbildungskursen. Wie bisher wurden von Z ü r i c h , S c h a f f h a u s e n und St. G a l l e n Staatsbeiträge an die bestehenden Lehrerturnvereioe verabfolgt.

Solche wurden von verschiedenen Kantonen auch an die Kantonalturnvereine ausgerichtet. T e s s i n bewilligte der Gemeinde Lugano einen Staatsbeitrag von Fr. 500 zur Anstellung eines Fachturnlehrers.

Für den Bau von Turnhallen, wie auch für Anschaffung von Geräten wurden Staatsbeiträge in den Kantoneu B e r n , N e u e n b u r g und G e n f verabreicht. A a r g a u erließ ein Kreisschreiben betreffend Erstellung von Turnschöpfen, mit der Bestimmung, daß Gemeinden, welche solche Bauten nach den von der Oberbehörde genehmigten Plänen erstellen, vom Staate unterstützt werden.

N e u e n b u r g bewilligt für jede neue Turnhalle den Vierteil der Baukosten. Z ü r i c h stellte unterm 25. Februar 1892 eine neue Verordnung betreffend Verabfolgung von Staatsbeiträgen an das Volkschulwesen auf, welche die Leistungen des Staates für Schulhausbauten gegenüber früher bedeutend gesteigert hat und wodurch es auch kleinern Gemeinden möglich gemacht wird, Turnhallen zu erstellen. Die Beiträge des Staates Zürich für Schulhausbauten haben sich von Fr. 80,000 im Jahre 1891 auf Fr. 440,000 im Budget 1894 erhöht.

Den Tabellen über den Stand des
Turnunterrichtes im Schuljahre 1892/93 lassen sich folgende allgemeine Resultate entnehmen: a. Von 3904 Primarschulgemeinden, beziehungsweise Schulkreisen (64 mehr als im Vorjahre), besitzen (Tabelle I):

834

genügende Turnplätze . 2778 = 71,2 °/o (1892 = 72,4%) ungenügende ,, . 593 = 15,2 ,, ( ,, =14,7,,) noch keine ,, . 533 = 13,6 ,, ( ,, = 12,9 ,, ) 3904 alle vorgeschriebenen Geräte 1596 = 40,9% nur einen Teil der Geräte 1501 = 38,4 ,, noch keine Geräte . . 807 = 20,7 ,,

(1892 = 42,2%} ( ,, = 37,2 ,, ) ( ,, = 20,6 ,, )

3904 ein Turnlokal . . . . 686 = 17,6% kein ,, . . . . 3218 = 82,4 ,,

(1892 = 17,3%) ( ,, = 82,7 ,, )

3904 Der größern Zahl der Schulgemeinden, sowie den genauem Erhebungen wird es zuzuschreiben sein, daß sich die Zahl der Gemeinden, welche noch nicht im Besitze von Turnplätzen siad, gegenüber dem Vorjahre um 0,7 °/o vermindert hat, und daß deiStand betreffend die Turngeräte im allgemeinen sich gleich geblieben ist.. Dagegen hat die Zahl der Gemeinden, welche ein Turnlokal besitzen, um 0,3 °/o zugenommen.

Nur in 8 Kantonen, Obwalden, Glarus, Zug, Baselstadt, Baselland, Schaffhausen, Appenzell A.-Rh. und Thurgau, haben alle Gemeinden sowohl Turnplätze als Turngeräte. Von diesen Kantonen sind Baselst&dt und Thurgau die einzigen, deren sämtliche Gemeinden im Besitze aller vorgeschriebenen Geräte sich befinden.

Den obgenanuten 8 Kantonen folgen: 1. Aargau

2.

3.

4.

5.

6.

Gemeinden ohne Turnplatz. Gemeinden ohne Geräte.

4 --

Neuenburg 2 Appenzell I.-Rh. . . . 3 Schwyz l Solothurn 4 Zürich 7

l l 4 2 10

Namentlich Solothurn und beide Appenzell weisen gegenüber dem Vorjahre namhafte Verbesserungen auf. In den übrigen Kantonen ist die Zahl der Gemeinden, welche noch keine Turnplätze und Turngeräte besitzen, folgende:

835 1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Wallis .

Bern .

Genf .

Waadt .

Luzern .

St. Gallen Freiburg

Ohne Turnplätze.

. 8 8 .11 ,, ( ,, =1 . 14 ,, ( ,, = 14 . 13 ,, ( ,, = 7 . 1 8 ,, ( ,, = 18 . 19 ,, ( ,, = 15.

. 22,7 ,, C ,, = 24,5

8. Uri . . . 25 ,, C ,, =

,,) ,,) ,,) ,,) ,,) ,,)

Ohne Turngeräte.

4 % 4 25,5 ,, ,,} 7 ,, ( ,, = 8 ,,) 14 ,, ( ,, = 7,5 ,, ) 62,5 ,, ( ,, = 64 ,, ) 19,7 ,, ( ,, = 19,5 ,, } 31 ,, ( ,, = 42 ,, )

0 ,, ) 60 ,, ( ,, =

0 ,,)

9. Graubünden 30 ,, ( ,, = 30 ,, ) 40 ,, ( ,, = 38 ,, ) 10. Nidwaiden . 43,7 ,, ( fl =50 B ) 37,5 ,, ( = 37,5 ) 11. Tessin . . 56,5 ,, =62 ,, ) 74,7 ,, =73 ,,) Nur bei wenigen dieser 11 Kantone ist ein teilweiser kleiner Fortschritt ersichtlich, meistens sind die Verhältnisse gleich wie 1892, zum Teil ungünstiger als im Vorjahre. Einen besonders auffälligen Unterschied zwischen beiden Jahren zeigen die Angaben von Uri; seit 1889 stund dieser Kanton nach seinen Berichten bezüglich des Turnunterrichtes unter den fortgeschrittensten Kantonen, jetzt zählt er, da bei 25 % seiner Gemeinden die Turnplätze und bei 60 % alle Turngeräte fehlen, in den letzten Reihen.

b. In 4936 Primarschulen, beziehungsweise Turnunterricht erteilt (Tabelle I): das ganze Jahr in . 1055 Schulen = 21,4% nur einen Teil des Jahres in ...

3235 ,, = 65,6 ,, noch nicht in . . 646 ,, = 13 ,,

Schulklassen, wird (1892 = 22,1 ( ,, = 66,4 ,, ) ( ,, =11,5,,)

4936 Der Ausweis ist über 351 Schulen weniger als im Jahre 1892 gegeben, was daher rührt, daß entweder mehrere Kantone die Zahl der Primarschulen in Übereinstimmung mit der Zahl der Schulgemeinden gesetzt haben oder daß untere Schulklassen, die nur von Knaben des 7. bis 10. Altersjahres besucht werden, nicht mehr in den Rapporten aufgeführt wurden. Gegenüber dem Vorjahre hat sich die Zahl der Schulen, in welchen noch kein Turnunterricht erteilt wird, um ilk°lo vermehrt.

Nur in 9 Kantonen noch (Glarus, Zug, Baselstadt, Baselland, Schaffhausen, Appenzell A.-Rh., Aargau, Thurgau und Genf, in welch letzterm nur eine Privatanstalt ohne Turnunterricht ist) haben alle Schulen Turnunterricht. Obwalden und Freiburg, die früher zu dieser Kategorie zählten, führen nunmehr Schulen ohne solchen

836

auf, Obwalden mit der Bemerkung, daß in Kerns wegen Wegzug des Turnlehrers der Turnunterricht eingestellt wurde.

Die 16 Kantone, welche noch Schulen ohne Turnunterricht besitzen, kommen in nachstehende Reihenfolge: Schulen ohne Turnunterricht.

1. Zürich 2. Solothurn . . .

3. Freiburg . . .

4. Waadt 5. Neuenburg . .

6. Appenzell I.-Rh.

7. Wallis 8. Bern 9. uri 10. Obwalden . . .

11. Schwyz . . .

12. St. Gallen . . .

13. Graubünden . .

14. Luzern 15. Nidwaiden . .

16. Tessin

.

.

.

.

.

.

.

.

.

l % l ,, 3,3 ,, 3,6 ,, 5,5 ,, 7 ,, 8,3 ,, ' 9,6 ,, 10 ,, 11 ,, 13 ,, 15 ,, 18,7 ,, 36 ,, 69 ,, 74 ,,

(1892 ( ,, ( ,, ( ,, ( ,, ( ,, C, ( fl ( ,, ( ,, ( ,, ( ,, ( fl ( ,, ( ,, ( ,,

= 1,5 °/o) = l ,,) = 0 ,,) = 3 ,,) = 5,5 ,, ) = 33 ,, ) = 12 ,, ) =12 ,, ) = 9,5 ,, ) = 0 ,,) = 13 ,, ) = 14 ,, } = 20 ,, ~) = 39 B ) = 69 ,, ) = 71 ,, )

Eine ganz erhebliche Verbesserung ist bei Appenzell I.-Rh.

eingetreten, ein Fortschritt zeigt sich ferner in größerm oder geringerm Grade noch bei Bern, Wallis, Luzern, Graubünden und Zürich, welch letzterer Kanton mit Solothurn übrigens nur noch l °/o der Schulen ohne Turnunterricht besitzt. Bei dea übrigen Kantonen sind die Verhältnisse entweder gleich geblieben oder etwas schlechter geworden. Einige Kantone bemerken, daß in sehr kleinen abgelegenen Berggemeinden der Turnunterricht unmöglich zu organisieren sei. Der Einwand ist nicht anzunehmen ; Frei- und Sprungübungen lassen sich überall ausführen, wenn der Turnlehrer nicht fehlt. Andere Kantone wissen sich zu helfen, die Schüler kleiner Gemeinden werden einer Nachbargemeinde für den Turnunterricht zugeteilt (Baselstadt und Freiburg), oder es vereinigen sich mehrere kleine. Gemeinden, um den Turnunterricht vom gleichen Lehrer erteilen zu lassen (Wallis).

c. Das gesetzliche Minimum von 60 Turnstunden per Jahr wird innegehalten in 1182 Schulen = 23,9% (1892 = 23,5 °/o) noch nicht in ...

3754 ,, == 76,1 ,, ( ,, = 76,5 ,, ) 4936

837

Nachdem mehrere Jahre nacheinander nur Rückschritte hinsichtlich der auf den Turnunterricht verwendeten Zeit zu verzeigen waren, macht sich im Berichtsjahr eine kleine günstigere Wendung bemerkbar, indem die Zahl der Schulen, in welchen die gesetzliche Zahl von 60 Turnstunden erteilt wird, um 0,4 % zugenommen hat.

Der Kanton Baselstadt wird noch längere Zeit der einzige Kanton bleiben, dessen sämtliche Schulen nicht nur das gesetzliche Minimum von 60 Turnstunden erhalten, sondern es wesentlich überschreiten. Ihm reiht sich Appenzell I.-Rh. an. Es ist schon ein recht günstiges Ergebnis zu nenaen, wenn Kantone, wie Neuenburg und Schaffhausen, nur 20, beziehungsweise 25 °/o der Schulen noch besitzen, welche unter 60 Turnstunden erhalten. Diesen beiden Kantonen folgen Genf mit 461/a °/o und Waadt mit 48 J /2°/o der Schulen, in denen nicht die gesetzliche Stundenzahl erteilt wird.

Die andern Kantone lassen sich in fünf Kategorien teilen: o 1. Zürich und Aargau mit 66 % der Schulen, die noch nicht 60 Turnstunden erhalten ; 2. Appenzell A.-Rh. mit 72 Vs, Tessin mit 74, Baselland mit 76, Graubündea mit 79 °/o ; 3. St. Gallen mit 80, Thurgau mit 80^2, Zug mit 82, Freiburg mit 83%; 4. Wallis mit 90, Solothurn mit 91, Glarus mit 92V2, Luzern mit 93>/2, uri mit 95 und Bern mit 97% der Schulen unter der gesetzlichen Stundenzahl; 5. Schwyz, Ob- und Nidwalden, die keine Schulen besitzen, in welchen die vorgeschriebene Stundenzahl erteilt wird.

Über die durchschnittliehe Stundenzahl an denjenigen Schulen, welche das gesetzliche Minimum noch nicht erhalten, fehlen Angaben nur von Graubünden und Neuenburg. Einzelne Kantone haben sehr detaillierte Mitteilungen gemacht, indem genau angegeben wird, wie viel Stunden Turnunterricht auf jede Schule fallen, andere Kantone haben die runde Durchschnittszahl ermittelt, andere beschränken sich auf unbestimmte Angaben.

d. Über den Turnunterricht der Ergänzungs- und Fortbildungsschulen werden folgende Mitteilungen von denjenigen Kantonen, die solche Schulen haben, gemacht: alle Repetierschüler erhalten Turnunterricht in den Kantonen Appenzell A.-Rh., im Mittel 38 Stunden, und in Thurgau 10 bis 25 Stunden. In Appenzell I.-Rh. turnen die Repetierschüler fast überall mit den Alltagsschülern. In Zug wird Turnunterricht an 5 Repetierschulen und in einer besondern Turnschule, die von sonst nicht mehr schulpflichtigen Schülern besucht wird, erteilt. Von 1759 Fortbildungsschülern des Kantons

838

Luzern haben 294 Turnunterricht. Im Kanton St. Gallen turnten von 2120 Ergänzungsschülern 138 das ganze Jahr, 857 einen Teil des Jahres und 1125 noch nicht. In den Wiederholungs- und Ergänzungsschulen der Kantone Zürich, Uri und Glarus ist der Turnunterricht noch immer nicht eingeführt.

e. Von 455 höhern Volksschulen (4 mehr als 1892) sämtlicher Kantone (Tabelle II) haben: 15 Schulen = 3,3% noch keinen Turnplatz . (1892= 4,2 °/o) 48 ,, =10,5,, noch keine Turngeräte . ( ,, = 7,3 ,, ) 94 ,, == 20,7 ,, nur einen Teil der Turngeräte ( ,, = 22,2 ,, ) 191 ,, = 42 ,, noch kein Turnlokal . ( ,, =43 ,, ) 37 ,, = 8,1 ,, noch keinen Turnunterricht ( ,, = 5 ,,) 189 ,, = 41,5 ,, noch nicht das vorgeschriebene Minimum von 60 Turnstunden ( ,, = 35,1 ,, ) Zum Teil sind die Verhältnisse günstiger geworden, indem die Zahl der Schulen, welche noch keine Turnplätze besitzen, um 0,9 °/o sich vermindert und die Zahl der Turnlokale um l % gegenüber dem Vorjahre sich vermehrt hat Die Zahl der Schulen, welche noch keine Turngeräte haben, hat um 3,2%, ,, ,, ,, v ,v ,, keinen Turnunterricht haben, hat um 3,1 °/o, ,, ,, ,, ,, ,, ,, nicht die gesetzliche Stundenzahl erhalten, hat um 6% abgenommen. Solche Schwankungen von einem Jahr zum andern, bei der kleinen und leicht zu kontrollierenden Zahl der hohem Volksschulen, welche die Kantone besitzen, müssen als sehr auffallende bezeichnet werden.

f. In der Tabelle III ist der Turnbesuch von 163,078 im 10. bis 15. Altersjahre stehenden Knaben aller Schulen und Stufen (7193 mehr als 1892) ausgewiesen. Die Tabelle ist zum erstenmal vollständig und muß daher nicht durch verschiedene, mutmaßliche Annahmen, wie dies bisher immer der Fall war, ergänzt werden.

Immerhin müssen einzelne Angaben noch als fragwürdig bezeichnet werden. In Glarus betrug seit mehreren Jahren die Zahl der nicht turnenden Repetierschüler über 400, im Berichtsjahre wird sie nur zu 57 angegeben, und doch wird an keiner Repetierschule dieses Kantons Turnunterricht erteilt. Es ist auffallend, daß die Zahl der nicht turnenden Knaben von 40 Primarschulen des Kantons Graubünden, an welchen kein Turnunterricht erteilt wird, nur 195 betragen soll, während im Jahre 1892 von 42 Primarschulen dieses

839 Kautons, die keinen Turnunterricht hatten, 1310 Knaben aufgeführt wurden. Der Kanton Wallis giebt 20 Schulen an, die keinen Turnunterricht haben, und doch erwähnt er, daß alle Schüler turnen.

Wenn der Kanton Graubünden die Gesamtzahl seiner Knaben des 10. bis 15. Altersjahres nur zu 4473, der Kanton Wallis dagegen die seinige zu 7500 angiebt, so wird die erstere viel zu niedrig, die andere dagegen wohl zu hoch gegriffen sein.

Von den 163,078 Schülern haben 60,001 = 36,8% (1892 = 34,3%) das ganze Jahr, 87,072 = 53,4 ,, ( ,, = 54,3 ,, ) nur einen Teil des Jahres, 16,005= 9,8 ,, ( ,, =11,4 ,, ) noch keinen Turnunterricht.

163,078 Darnach würde die Zahl der Schüler, welche Turnunterricht erhalten, gegenüber dem Vorjahre um 1,6 °/o sich vermehrt haben.

Es würden nach der Tabelle nur noch 7 Kantone, Wallis Inbegriffen, sein, in welchen allen Schülern Turnunterricht erteilt wird, nämlich : Zug, Baselstadt. Baselland, Schaffhausen, Thurgau, Wallis und Genf. Obwalden, Freiburg, Appenzell A.-Rh. und Neuenburg, die letztes Jahr zu dieser Kategorie zählten, scheiden aus, dafür treten Schaffhausen und Genf ein.

Die andern Kantone kommen hinsichtlich der Zahl der den Turnunterricht nicht besuchenden Schüler iu nachstehende Reihenfolge : Schüler ohne Turnunterricht.

1. Appenzell I-Rh. .

2. Solothurn . . .

3. Appenzell A.-Rh.

4. Aargau 5. Neuenburg . . .

6. Waadt 7. Schwyz . . . . .

8. Freiburg . . .

9. Uri 10. Graubünden . .

11. Glarus . . . . .

12. Bern 13. St. Galleu . . .

14. Zürich 15. Obwalden . . .

16. Luzern 17. Nidwaiden . . .

18. Tessin

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1,7 ,, 1,9 ,, .

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2,8 ,, 3,9 ,, . 4,4 ,, .

5 ,, 6,2 ,, . 13,4,, 15,5,, . 18 ,, 35,9,, . 45,4 ,, 59,6,,

(1892 = 14 °/o) ( ,, = l ,,) G ,, = 0 ,,) ( ,, = 1,3 ,, ) ( ,, = 0 ,,) ( ,, = 2,3 ,, ) G ,, = 7,2 ,, ) ( ,, = 0 ,,) C ,, = 7,3 ,, ) ( ,, = 25,3 ,, ) ( ,, == 25,8 ,, ) ( ,, = 10 ,, ) ( ,, =15,4,,) ( ,, = 20,9 ,, ) ( ,, = 0 ,,) ( ,, =33,3,,) ( ,, = 55 ,, ) ( ,, = 65 ,, )

840

Es scheinen demnach bei weitaus der großen Mehrzahl der Kantone zum Teil recht namhafte Verbesserungen eingetreten zu sein, die das oben erwähnte günstige Gesamtergebnis betreffend die Frequenz des Turnunterrichtes bestätigen, immerhin würde dasselbe bei genauerer Berichterstattung einzelner Kantone nicht unwesentlich herabgedrückt.

Wir werden nun, gestützt auf das Ergebnis im Berichtsjahre, die Kantone nachdrücklich einladen, zunächst die erforderlichen Schritte zu thun, daß endlich in sämtlichen höhern Volksschulen den Bundesvorschriften für Durchführung des Schulturnunterrichtes in allen Teilen entsprochen werde. Im weitern werden wir die Kantone veranlassen, unter angemessener Berücksichtigung der Verhältnisse derjenigen Gemeinden, denen die auch nur teilweise Durchführung des Turnunterrichtes Schwierigkeiten macht, dahin /u wirken, daß innert bestimmter Frist in allen Ortschaften, welche mit der Einführung dieses Unterrichtes noch ganz im Rückstande geblieben sind, der Anfang dazu gemacht werde, und daß in andern Gemeinden, bei welchen der Stand des Turnunterrichtes nach verschiedener Richtung noch zu wünschen übrig läßt, jede mögliche Verbesserung ungesäumt vorgenommen werde. Zu dem Zwecke werden wir im Laufe des Jahres 1894 die schon im letztjährigea Berichte in Aussicht gestellten Inspektionen des Schulturnunterrichtes durch vom 'Bunde bezeichnete geeignete Organe in verschiedenen Landesteilen vornehmen lassen.

Der freiwillige militärische Vorunterricht III. Stufe wurde in den Kantonen Zürich, Bern, Luzern und Basel fortgesetzt und in Nidwaiden wieder aufgenommen. In den beiden erstem Kantonen, namentlich in Zürich, dehnte er sich zugleich, dank den Bemühungen der leitenden Komitees, über erheblich weitere Kantonsgebiete als zuvor aus. Die Beteiligung war folgende:

841 Schüerzahl am Anfange am Ende des Kurses.

1. Zürich, 7 Kreise, X. Kurs (Zürich [2], Limmatthal, Glatthal, Amt und beide Seeufer) . . . . . . . 991 2. Winterthur,7Kreise,X.Kurs ( Winterthur [3], Andelfingen, 877 Bülach, Dielsdorf und Illnau) 3. Zürich, Oberland, 5 Kreise.

I. Kurs (Hinweil, Pfäffikon, 185 Uster, Wald und Wetzikon) 4. Winterthur, Technikum, I. Kurs 132 ?

5. Männedorf, VI. Kurs . .

6. Bern-Stadt und 15 Landsektionen, VI. Kurs .

677 7. Luzern, Knabensekundarschule, V . Kurs . . . . 114 8. Nidwalden, 6 Gemeinden, 72 111. Kurs 9 . Basel, I V . Kurs . . . . 220 Total 1893 ,, 1892

Durchschnittliche Stundenzahl.

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Den Unterricht leiteten und erteilten: Offiziere.

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7.

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Zürich, Oberland . .

Winterthur, Technikum Männedorf . . . .

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Unter- Nicht eingeteilte Offiziere Lehrer und und Soldaten. Vorturner.

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842 Von den Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten gehörten dem Lehrerstande 43 an, so daß derselbe mit den nicht eingeteilten Lehrern und Vorturnern mit 92 Mann beim Unterrichte beteiligt war. Unter den Instruierenden waren neben der Infanterie auch die Artillerie und das Genie in erfreulicher Zahl vertreten. Die Kursverbände der Kantone Zürich, Bern und Nidwaiden stunden unter der Oberleitung kantonaler Komitees, an deren Spitze in Bern und Zürich die Kommandanten der III. und VI. Division, in Nidwaiden der Militärdirektor dieses Kantons waren.

Der Unterricht wurde nach jeweilen von unserm Militärdepartemente genehmigten Instruktionsprogrammen erteilt, die, wie schon aus der sehr verschiedenen Zahl der Unterrichtsstunden, welche zwischen 20 bis 130 in den Kursorten wechselte, hervorgeht, keine übereinstimmenden sein konnten. Er beschränkte sich in Nidwaiden und Mäunedorf auf Soldatenschule, Gewehrkenntnis, Schießanleituog und Schießübungen, die in Männedorf ausschließlich, in Luzern teilweise mit der Armbrust vorgenommen wurden. In den übrigen Kursor'ten traten dann noch Turnunterricht, der teils nur in Übuügen an der Hindernisbahn und Bewegungsspielen bestund, teils sehr weitgehende Berücksichtigung fand. Auch Zugschule, andauernde Marschübungen, halb- und ganztägige Ausmärsche, verbunden mit FelddienstübuDgen, traten dazu. Werden auch diese letztem Übungen von einzelnen Kursinspektoren als über den Rahmen der Aufgaben des Vorunterriehtes hinausgehend erachtet, so ist es doch, solange derselbe auf der Freiwilligkeit beruht, nach der Ansicht der leitenden Komitees geboten, solche Übungen, welche der Jungmannschaft Freude machen, um die Frequenz der Kurse zu steigern, mit Maß und in einfacher Weise angelegt zu betreiben. Als ein sehr wirksames Mittel, den Unterricht beliebt zu machen, wurde die in verschiedenen Kursen hergestellte Uniformität der Bekleidung (Exerzierweste und einheitliche Mütze) bezeichnet. In mehreren Kursen wurde auch Unterricht über Militärorganisation und Anstandslehre erteilt, in Zürich wurden Vorträge über Landeskunde gehalten.

Die Unterrichtsergebnisse sind selbstverständlich ungleiche. Sie sind besonders günstige im Kurse des Technikums Winterthur, welcher Erfolg hauptsächlich der Homogenität des dortigen Schülerpersonals zu verdanken ist. Sonst wurden die Resultate
der gut und praktisch geleiteten Kurse auf eine Stufe gestellt, wie sie von guten Instruktionsklassen teils am Ende der zweiten, teils auch der dritten Woche einer Infanterierekrutenschule erreicht werden, womit schon recht viel gewonnen ist.

Von besonderin Werte und Vorteile ist der Vorunterricht für die Instruierenden. Deren Gewandtheit und Sicherheit beim Unter-

843

richten werden derart gefördert, daß ein Kursbericht sich dahin ausspricht: wenn die Beteiligung der Cadres beim Vorunterrichte eine allgemeine würde, so müßte 'der Ruf nach Cadres Vorkursen bei den Wiederholungskursen vollständig verstummen, was in bezeichnender Weise darthut, wie sehr die beträchtlichen Kosten, welche dem Bunde durch die allgemeine Einführung des Vorunterrichtes III. Stufe erwachsen, in doppelter Hinsicht, durch die gute Vorbereitung der .jungen Mannschaft auf den militärischen Unterricht und durch die bedeutend gesteigerte Befähigung der Cadres für die Instruktion, aufgewogen werden.

Die Bestände des schweizerischen Turnvereins und des Grütliturnvereins auf Ende 1893 sind uns noch nicht bekannt. Beide Vereine erfreuen sich indes einer stetigen Vergrößerung, und haben mit dem nämlichen Erfolge, wie bisher, für die Ausbildung ihrer Vorturner gewirkt. Bin dreiwöchentlicher Turnlehrerbildungskurs wurde in Winterthur abgehalten, der von 34 Lehrern aus den Kantonen Zürich, Bern, Schwyz, Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau und Thurgau besucht war.

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5 5 2 4 . Uri . . . .

20 10 3 1 6 31 27 5 . Schwyz . . . .

7 -- 7 6. Obwalden . . .

-- -- 9 -- 7 5 16 7. Nidwaiden . . .

27 2 22 25 8. Glams 11 8 3 3 9. Zug 45 49 22 1 0 . Freibnrg . . . . 216 122 24 11. Solothurn . . .

128 100 4 67 1 4 4 12. Basel-Stadt1) . .

3 -- 13. Basel-Landschaft .

18 -- 70 52 40 1 30 36 32 3 14. Schaffhausen . a .

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2 3 . Wallis . . . .

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29 27 18. Granbünden . . .

16 6 1 9 . Aargau . . . . 25 24 2 0 . Thurgan . . . .

25 25 21. Tessin 26 26 22. Waadt 18 18 2 3 . Wallis . . . . .

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Total pro 1892/1893 .

Total pro 1891/1892 .

455 451

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24 26

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313 318

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Vermehrung pro 1892/1893 Verminderung pro 1892/1893

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14

10

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20 14

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848 III.

Ausweis Über den Turnbesuch der Knaben vom 10. bis 15. Altersjahr aller Schulen und Stufen.

Kanton.

1 Zürich 2 Bern 3 Luzern Fortbildungschule . .

4 Uri 1

6 . Obwalden ) . . . .

7 . Nidwaiden . . . .

8. Glarus 9. Zug 10 Freiburg 11. Solothurn 12. Basel-Stadt . . . .

13. Basel-Landschaft . .

1 4 . Schaffhausen . . . .

15. Appenzell A.-Rh. . .

16. Appenzell I.-Rh. . .

17. S t Gallen . . . .

1 8 . Graubünden . . . .

19. Aargau 20. Thurgau . .

21 Tessin 22. Waadt 23. Wallis 2 4 . Neuenburg . . . .

25. Genf: a. öffentliche Schulen .

6. Privatanstalten . .

Von den Knaben des 10. bis 15. Altersjahres besuchen den Turnunterricht a.

6.

C.

d.

nur einen das ganze Teil des noch gar Total Jahr.

nicht.

Jahres.

7,800 10,098 1,626 133 844 292 285 583 766 4,273 885 2,020 769 219 3,174 231 3,662 998 1,763 12,500

8,600 20,575 3,024 294 539 854 292 249 803 3ii6 4,694 4,089

3,000 2,030 1,291 1,465 27 45 64 207 2 )?57 ~153 45

19,400 32,703 5,941 1,759 699 1,743 356 456 1,152 651 5,430 4,900 4,273 3,501 2,333 3,487 535 10,851 ? 4,473 11,631 5,163 9,063 15,800 7,500 6,105

4,938

2,616 313 2.688 296 6,220 4,047 7,803 4,165 1,900 3,000 ? 7,500 1,114

1,711 431

992 39

Total pro 1892/93 . . .

Total pro 1891/92 . . .

60,001 54,502

87,072 86,475

16,005 14,908

163,078 155,885

Vermehrung pro 1892/93 .

Verminderung pro 1892/93

5,499

597

1,097

7,193

30 20 3 J 1,457 ?195 166

5,400 300 -?

53

2,703 470

') In Kerns musste der Turnun teiricht wegen Wegzug des T urnlohreis sist iert werden.

x ) BepetierschUler.

') 1125 Ergünzungssdiüler inbe griffen.

849

Unterriohtskurse.

A. Generalstab.

1. Schulen.

Es fanden im Berichtsjahre drei Generalstabsschulen statt.

Die erste G e n e r a l s t a b s s c h u l e dauerte sechs Wochen und war bestimmt für Hauptleute und Oberlieutenants der verschiedenen Waffengattungen, welche zum Besuche dieser Schule vorgeschlagen worden waren.

Zur Schule rückten 21 Offiziere ein, nämlich : von der Infanterie . . . 3 Hauptleute und 6 Oberlieutenants, von der Kavallerie . . . l Hauptmann und 6 Oberlieutenants, von der Artillerie 3 Oberlieutenants, vom Genie l Hauptmann und l Oberlieutenant.

An den fünfwöchentlichen theoretischen Kurs, welcher in Bern stattfand, schloß sich eine Übungsreise von acht Tagen an, welche über Zofingen nach Luzern ging. Der zweite Teil der Schule, in der Dauer von vier Wochen, wird in das Jahr 1894 verlegt, gemäß unsern Ausführungen über die Teilung der ersten zehnwöchentlichen Generalstabsschule in der Budgetbotschaft pro 1893.

Die z w e i t e G e n e r a l s t a b s s c j i u l e bestund ajis einem achttägigen Vorkurs in Ragatz und einer dreiwöchentlichen Generalstabsreise. Die Reise ging in drei Abteilungen vom Thalkessel von Sargans nach dem Kanton Glarus, von hier teils über die Gebirgspässe, teils längs dem Linthkanal nach dem Kanton Zug und von hier durch Reuß- und Bünzthal nach der Aare.

An der Schule beteiligten sich : l Oberstlieutenant der Artillerie, 7 Majore und 14 Hauptleute des Generalstabes.

Die d r i t t e S c h u l e , in der Dauer von vier Wochen, beschäftigte sich mit den höheren Kriegswissenschaften, verbunden mit praktischen Übungen. Die Offiziere waren unberitten.

An der Schule nahmen teil : 6 Oberstlieutenants und 6 Majore des General sta bscorps, je 1 Major der Infanterie und der Kavallerie.

Als Lehrer funktionierten in diesen Schulen die ständigen Beamten des Generalstabsbureaus, im zweiten Kurs überdies noch 2 Stabschefs von Armeecorps.

850

Außer diesen drei Generalstabsschulen wurden noch d r e i S p e c i a l k u r s e abgehalten.

1. Ein K u r s für O f f i z i e r e der E i s e n b a h n a b t e i l u n g des Generalstabes. Der Kurs fand in der Dauer von 14 Tagen in Bern statt und war von 13 Hauptleuten der Eisenbahnabteilung besucht, welche in den beiden letzten Jahren ernannt worden waren und bisher noch keine theoretische Anleitung über ihr neues Dienstverhältnis erhalten hatten.

2. Ein K u r s für O f f i z i e r e des T e r r i t o r i a l - und E t a p p e n d i e n s t e s in der Dauer von 18 Tagen. Der Kurs bestund aus einer deutschsprechenden und einer französischsprechenden Abteilung und zählte im ganzen 27 Offiziere, nämlich : 3 Obersten, 7 Oberstlieutenants, 14 Majore, 2 Hauptleute, l Oberlieutenant, die folgenden Waffengattungen angehörten : 4 Offiziere der Eisenbahnabteilung des Generalstabes, 9 ,, ,, Infanterie, 6 ,, ,, Artillerie, 2 ,, ,, Sanität, l ,, dem Veterinärcorps, 5 .,, der Verwaltung.

Als Lehrer funktionierten außer den ständigen Beamten des Generalstabsbureaus auch der Oberetappenkommandant, der Hauptetappenkommandant und dessen Stabschef.

3. Ein R a d f a h r e r - W i e d e r h o l u n g s k u r s. Zu demselben ruckten ein : die Radfahrer des Armeestabes (deutsehe Abteilung, 11 Mann); die Radfahrer des II. Armeecorps (33 Mann)5 die im landwehrpflichtigen Alter stehenden Radfahrer der Landwehr-Infanterie-Brigaden Nr. VIII, XI bis XIV und XVI (7 Mann).

Die Radfahrer des II. Armeecorps hatten nach einem Vorkurs von 10 Tagen bei den resp. Stäben behufs Teilnahme an den Manövern in die Linie zu rücken; für die übrigen dauerte der Wiederholungskurs 11 Tage.

Der Kurs war vom Chef der taktischen Abteilung des Generalstabsbureaus kommandiert, dem der Radfahreroffizier und l Hauptmann vom Generalstab als Lehrer beigegeben waren.

2. Abteilungsarbeiten.

Zu den Abteilungsarbeiten des Generalstabsbureaus waren auf kürzere oder längere Zeit kommandiert:

851 Vom Generalstabscorps: 5 Obersten, 15 Oberstlieutenants, 10 Majore und 28 Hauptleute, mit zusammen 993 Diensttagen.

Von der E i s e n b a h n a b t e i l u n g : l Oberst, l Oberstlieutenant, 4 Majore und 5 Hauptleute, mit zusammen 122 Diensttagen.

Von a n d e r e n W a f f e n g a t t u n g e n : von der Infanterie 5 Offiziere (wovon 2 Trritorialkreiskommandanten); vom Genie 1 Offizier; vom Radfahrercorps l Offizier, mit zusammen 183 Diensttagen.

3. Specialdienste.

AQ d e n H e r b s t m a n ö v e r n d e s II. A r m e e c o r p s leisteten den Dienst bei den Stäben gemäß ihrer Einteilung : l Oberst, 2 Oberstlieutenants, 6 Majore, 2 Hauptleute vom Generalstabscorps und l Hauptmann der Eisenbahnabteilung.

l Oberstlieutenant des Generalstabes führte das Kommando des Rekruten-Regiments; l Major kommandierte ein Infanteriebataillon ; 3 Hauptleute fungierten als Adjutanten in höheren Stäben.

3 Oberstlieutenants und l Major folgten den Manövern als historische Sektion des Generalstabes.

l Major war Begleiter des Chefs des schweizerischen Militärdepartements; 2 Majore fungierten als Adjutanten von Schiedsrichtern; l Hauptmann war als Führer der fremdländischen Offiziere kommandiert; l Oberstlieutenant und l Hauptmann folgten den Manövern als Instruktionsoffiziere.

In die R e k r u t e n s c h u l e n u n d . W i e d e r h o l u n g s k u r s e der v i e r W a f f e n wurden folgende Generalstabsoffiziere kommandiert : 7 Offiziere zur Infanterie, 3 ,, ,, Kavallerie, 5 ,, Artillerie, l Offizier zum Genie.

4 Offiziere waren mit S p e c i a l r e k o g n o s z i e r u n g e n beauftragt; 3 Offiziere hatten zum Studium der militärischen Luftschiffahrt Specialmissionen erhalten; l Offizier besuchte die großen französischen Herbstmanöver.

Mehrere Generalstabsoffiziere funktionierten sodann auch dieses Jahr wiederum als a u ß e r o r d e n t l i c h e I n s t r u k t o r e n in verschiedenen Militärkursen, abgesehen von den bereits oben erwähnten, nämlich in der Centralschule III, auf der Rekognoszierungsreise des

852 Genies, in der Pionier-Rekrutenschule, im taktischen Kurse für Offiziere der Gotthardtrnppen, im Kurse für Festungs- und Positionsartillerie-Offiziere, im Operationskurse der Sanität, sowie in mehreren Kursen der Verwaltungstruppen.

B. Infanterie.

1. Rekrutenschulen.

In jedem Divisionskreise fanden zwei Rekrutenschulen statt.

Die Lehrerrekruten wurden in die R.ekrutenschulen ihres Kreises einberufen und in gleicher Weise wie die andern Rekruten ausgebildet, jedoch in Bezug auf ihre Eignung zur Erteilung des Turnunterrichtes von einer Expertenkommission geprüft, welche nach einheitlichen Grundsätzen verfuhr. Von 202 geprüften Lehrerrekruten wurden 92 als nicht genügend hierfür befähigt erklärt.

62 Büchsenmacherrekruten erhielten zuerst ihre infanteristische Ausbildung während 30 Tagen in einer Infanterie-Rekrutenschule und wurden unmittelbar hernach in drei verschiedenen Abteilungen zum Zwecke ihrer technischen Ausbildung für 17 Tage in die eidgenössische Waffenfabrik nach Bern einberufen.

In die sämtlichen Rekrutenschulen waren im ganzen 12,197 Rekruten (902 Mann mehr als im Jahr 1892) eingerückt, von welchen 11,605 ausexerziert und 592 vor beendigter Instruktion entlassen wurden.

Zu den Schützen wurden 895 Rekruten ausgezogen. 1823 Mann = 15,7°/o aller Rekruten (1892 = ll,8°/o) erhielten Anerkennungskarten für gute Leistungen im Schießen; an 983 Mann = 9,2 % (1892 = 7,2 °/o) wurden Schützenabzeichen ausgeteilt.

Den größten Bestand an Rekruten hatte die II. Division mit 1653, den kleinsten die VIII. Division mit 1242 Mann. Die durchschnittliche Siärke einer Schule betrug 725 (1892 = 675) Rekruten; die stärkste Frequenz hatten die ersten Schulen der IL, III. und V. Division mit durchschnittlich 832, die schwächste die zweite Schule der VIII. Division mit 561 Rekruten.

Die starken Rekrutenschulen, von denen einzelne mit den Cadres auf 1000 Mann anstiegen, bereiteten dem Unterricht überhaupt, namentlich aber der Einzeln- und Schießausbildung der Rekruten, nicht geringe Schwierigkeiten. Wenn auch die Cadres, im allgemeinen ihre anstrengende Aufgabe gewissenhaft erfüllten und größtenteils für ihre Stellung als hinlänglich befähigt qualifiziert werden durften, so steht doch ihre Zahl nicht mehr im richtigen Verhältnis zu den großen Unterrichtsklassen. Trägt ferner die

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853

Führung großer, mehr als kriegsstarker Einheiten zur Ausbildung der Führer, insbesondere der Offiziere, wesentlich bei, so sollte doch in der Rekrutenschule die gründliche Einzelausbildung der Mannschaft als Hauptzweck vorangestellt werden können. Beide Forderungen, die gründliche Einzelausbildung der Rekruten und die intensive Führerausbildung lassen sich unter diesen Verhältnissen und bei der kurzen Dauer der Instruktionszeit nur äußerst schwer vereinen; die Rekrutenausbildung leidet Schaden. Das Mittel zur Abhülfe kann bei der fortwährend zunehmenden Rekrutierung und, da drei aufeinander folgende Rekrutenschulen selten mehr in einem Divisionskreise abgehalten werden können, zur Zeit nur in der stärkern Dotierung der Schulen mit Cadres und in der Anordnung von aus zwei Rekrutenbataillonen bestehenden Doppelschulen, soweit die Waffenplatzverhältnisse dies gestatten, gefunden werden.

Immerhin geht aus den Berichten hervor, daß Cadres und Rekruten im Felddienste eine noch befriedigende Ausbildung erlangt haben. Zur Erhöhung der Feld- und Marschtüchtigkeit haben nicht nur die in stets wechselndem Gelände betriebenen Felddienstübungen, sondern namentlich auch die zweckmäßig und anstrengend zugleich angelegten mehrtägigen Ausmärsche beigetragen.

Die zweiten Rekrutenschulen der IL, IV. und VI. Division wurden zu den Hauptmanövern des II. Armeecorps gezogen, welohe Anordnung sich als ein besonders wirksames Mittel für die feldtüchtige Ausbildung der betreffenden Truppen erwies.

An den grundsätzlichen Bestimmungen des Schießprogramms von 1892 wurde, immerhin mit einigen Änderungen im Berichtsjahre, festgehalten. Soweit sich die Resultate beider Jahre vergleichen lassen, ergiebt sich eine mäßige Verbesserung in allen Übungen des Einzelschießens; im Abteilungsschießen dagegen sind die Resultate mit Ausnahme des viergliedrigen Magazinfeuera, welches 1893 in Geschwindigkeit und Leistung erheblich bessere Ergebnisse als im Vorjahr geliefert hat, sich gleich geblieben.

2. Wiederholungskurse.

a. Auszug'.

Herbstmanöver des II. Armeecorps.

Im Berichtsjahre wurde nur das II. Armeecorps zu Wiederholungskursen einberufen, weil im Vorjahre alle drei übrigen Armeecorps, der Neubewaffaung wegen, allerdings nur zu verkürzten Kursen, einberufen worden waren, und weil im Berichtsjahre für 6 Divisionen Landwehr verlängerte Kurse angesetzt werden mußten,

854

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um die Infanterie derselben mit dem neuen Gewehre zu bewaffnen und auszubilden. Trotzdem nun in diesem Jahre nur 2 Divisionen Auszug in den Dienst einberufen werden sollten, wurde von verschiedenen Seiten der Wunsch geäußert, der herrschenden Notlage der Landwirtschaft wegen solle der Truppenzusammenzug auf das nächste Jahr verschoben werden. Es konnte diesen Begehren nicht entsprochen werden vorn Gesichtspunkte höherer Landesinteressen aus. Die Erfahrung hat aber auch gezeigt, daß die Landwirtschaft in dem Übungsgebiete durch die Manöver eher gewonnen hat.

Es war in diesem Jahre zum erstenmal seit der Bildung der Armeecorps ein solches zu größern Übungen einbezogen worden.

Der Kommandant des Armeecorps wurde zugleich mit der allgemeinen Leitung der Übungen betraut.

Die im Jahre 1891 der Einübung des neuen Exerzierreglements wegen eingeführten Cadresvorkurse wurden im Berichtsjahre nicht angesetzt. Es wurde aber deren Wünschbarkeit auch für die Wiederholungskurse im Armeecorpsverbande vielseitig betont, und es unterliegt keinem Zweifel, daß, wenn die Cadres vor dem Beginn der Übungen mit der Mannschaft in ihre Dienstobliegenheiten eingeführt und mit ihren Aufgaben wieder besser vertraut gemacht werden, dieselben vor ihrer Truppe mit größerer Selbständigkeit und Autorität auftreten werden. Andererseits darf nicht außer Auge gelassen werden, daß die größeren Herbstübungen ein möglichst getreues Bild des wirklichen Krieges geben sollten, in welchem die Cadres auch ohne besondern Vorkurs und ohne die Mithülfe der Instruktoren unmittelbar bei der Mobilisation die Leitung und Führung ihrer Einheiten übernehmen müssen.

Um die Kosten der Übungen, die sich der Futternot und der hohen Mietpreise für die Pferde wegen hoch stellen mußten, einigermaßen zu vermindern, wurde eine ziemliche Reduktion des Trains vorgenommen, und im fernem hatte der Linientrain erst auf den 4. September zu den Regimentern zu stoßen, so daß gegenüber 2211 Zugpferden, welche im Jahre 1891 gestellt worden waren, in diesem Jahre nur 2041 eingemietet wurden, und die Diensttage derselben sich nur auf 34,822 gegenüber 39,690 des Jahres 1891 stellten.

Zu den Herbstübungen rückte der Armeecorpsstab und die beiden Divisionsstäbe am 27. August und die Infanteriebrigadestäbe am 28. August ein. Die übrigen Stäbe der Infanterieeinheiten wurden mit ihren Truppen auf den 28. August einberufen.

Während des Vorkurses waren die Truppen der beiden Divisionen folgendermaßen disloziert:

855 III. Division : Infanterie in Péry-la-Heutte, Tavannes, Reconvillier, Tramelan, Corgémont, Sombeval, Sonceboz, Courtelary, Cormoret und Cortébert; Kavallerie in Aarberg (Dragonerregiment) und Sonceboz (Guidencompagnie) ; Artillerie in Thun; Genie in Bern.

V. Division : Infanterie in Liestal, Pratteln, Frenkendorf, Rheinfelden, Möhlin, Sissach, Gelterkinden, Friek, Gipf-Oberfrick und Wittnau; die Kavallerie in Muttenz (Dragonerregiment) und Liestal (Guidencompagnie); die Artillerie in Önsingen und Umgebung; Genie in Aarau und Wangen a. d. A. Ein Teil des Sanità tscadres des II. Armeecorps bestand seinen Vorkurs unter der Leitung des Armeecorpsarztes in Basel. Die beiden Verwaltungseompagnien wurden als Corpsverpflegungsanstalt in Biel vereinigt.

Die Berichte über die Vorkurskantonnements und die zuvorkommende Aufnahme durch die Bevölkerung derselben lauten im allgemeinen günstig. Hingegen wurde die Überwachung des Dienstes und der Instruktion durch die höheren Führer, der räumlichen Entfernung der einzelnen Kantonnements wegen, beeinträchtigt.

Die gefürchteten Übelstände der Wassernot im Jura wegen haben sich nur in geringem Maße fühlbar gemacht, und wenige außerordentliche Maßnahmen haben ausgereicht, um die Truppen genügend mit Wasser zu versorgen.

Der Vorkurs war etwas kurz, wenn berücksichtigt wird, daß Führer und Mannschaft mit dem neuen Exerzierreglement noch nicht gründlich vertraut und auch die Handhabung des neuen Gewehres seitens der Mannschaft noch zu wünschen übrig ließ. Ein Hauptgewicht wurde auf die Hebung der Marsch- und Manövrierfähigkeit der Truppen gelegt, und es sind dabei gute Resultate erzielt worden, die später bei den größeren Übungen sichtlich zu Tage traten.

Die Manöver Regiment gegen Regiment fanden am 4. und 5. September, und zwar ohne Zuzug der Specialwafien, bei der III. Division auf dem Plateau der Freiberge, bei der V. Division im obern und mittlern Teile des Kantons Baselland statt.

Zu den Übungen Brigade gegen Brigade wurden die Kavallerie und Artillerie zugezogen ; diese Übungen wurden bei der III. Division auch im Gebiete der Freibeige, diejenigen der V. Division nördlich der Paßwangkette abgehalten. Bei beiden Divisionen waren die Übungen so angelegt worden, daß am 7. September ein Rencontregefeeht stattfand, während am 8. September das eine Détachement einen Angriff auf eine vom gegnerischen Détachement vorbereitete Stellung durchzuführen hatte.

856 Im Laufe des 8. Septembers rückten auch die Genietruppen in die Linie; am Abend dieses Tages konzentrierte sich die III. Division in der Gegend von Montfaucon, die V. im Thaïe der Birs bei Laufen.

Als Manövergebiet für die Manöver Division gegen Division war der Jura gewählt worden, und zwar die Linie Glovelier Basel.

Es geschah dies mit Rücksicht darauf, daß die beiden Divisionen schon mehrmals ihre Manöver in dem günstigeren Manöverterrain der Hochebene abgehalten hatten, und dass die Truppen des II. Arméecorps auch mit dem schwierigeren Gelände des Juragebietes vertraut gemacht werden müssen, wo ihnen voraussichtlich im Kriegsfalle eine Rolle zufallen dürfte.

Da im Berichtsjahre die Landwehr, welche mit dem neuen Gewehr ausgerüstet und ausgebildet wurde, nicht zu den HerbstÜbungen zugezogen werden konnte, wurden wieder, wie dies in früheren Jahren auch schon geschehen war drei Rekrutenbataillone zugezogen. Es ermöglichte dies den Corpskommandanten, diese drei in ein Regiment vereinigten Bataillone als Verfügungsdetachemeut zu verwenden. Dieselben bildeten auch den Kern des markierten Gegners bei dem Corpsmanöver. Dus Kommando über den markierten Gegner wurde dem Kreisinstruktor der VI. Division, Herrn Oberst Isler, übertragen. Zu dem Corpsmanöver wurden ferner noch zugezogen die Positionsabteilung III und die Sappeurrekrutenschule in Liestal.

Die Truppenkörper des II. Armeecorps sind mit folgenden Beständen in die Linie eingerückt : Armeecorpsstab Guidencompagnie 10 ...

Corpsverpflegungsanstalt . .

III. Division, inklusive Parkkolonne 6 V. Division, inklusive Parkkolonne 10 Total

Offiziere. Mannschaft. Total.

26 18 44 4 36 40 21 297 318

Pferde.

32 45 20

515

10,988

11,503

1609

498

11,240

11,738

1613

1064

22,579

23,643

3319

Die Truppenkörper, welche zu den Armeecorpsmanövern zugezogen wurden, wiesen folgende Bestände auf:

857 Offiziere.

Rekrutenbataillone der II., IV. und VI. Division . 72 Positionsartillerie, Abteilung III . . . . . 17 Sappeur-Rekrutenschule II, Liestal 10

Mannschaft.

Total.

Pferde.

2622

2694

70

205

222

8

223

233

5

Als Schiedsrichter wurden dem Armeecorpskommandanten beigegeben die Herren Oberst-Divisionär Berlinger, Oberst-Divisionär Meister, Generalstabsoberst Keller, Oberst-Divisionär Techlermann, Kavallerie-Oberst Fehr und Artillerie Oberst Bleuler, Konr.

Den Übungen lag folgende allgemeine Kriegslage zu Grunde: ,,Von einer Westarmee, welche nach Überschreitung des oberen Doubs die schweizerische Hochebene gewonnen hat, rückt eine Division (die III., Westdivision) durch den Jura gegen Basel vor.

Eine (schweizerische) Ostarmee operiert mit den Hauptkräften in der schweizerischen Hochebene, mit der V. Division (Ostdivision) im Birsthal.a Den beiden Divisionskommandanten wurde nun für jeden Tag eine bestimmte Aufgabe gegeben. Am ersten Manövertage ergab sich aus dem beidseitigen Vormarsch der Divisionen von Montfaucon und Laufen ein Rencontregefecht westlich Delsberg. Es wurde vom Leitenden entschieden, daß die V. Division auf Delsberg zurückzugehen habe.

Am 10. September (Sonntag) war Ruhetag, und wurden die Vorposten erst abends 7 Uhr ausgestellt.

Am 11. September hatte die V. Division eine Verteidigungsstellung unmittelbar westlich Delsberg bezogen, die III. Division griff dieselbe an, wurde aber zurückgewiesen, und nun ging die V. Division zum Angriff über. Auf Befehl des Leitenden mußte aber die V. Division noch am gleichen Tage den Rückmarsch durch das Defilé gegen Laufen antreten, weil auf dem Hauptkriegstheater sich die Verhältnisse zu ungunsten der schweizerischen Armee gewendet hatten. An diesem Tage war die V.. Division durch eine Mörserbatterie verstärkt worden, und es hat sich dabei gezeigt, daß die Positionsartillerie so beweglich ist, daß sie auch im freien Felde verwendet werden kann. Der V. Division war ferner für diesen Tag das Rekrutenregiment zugeteilt worden, während der III. Division die beiden Dragonerregimenter, in eine Brigade vereinigt, zur Verfügung gestellt wurden.

Am. 12. September besetzte die V. Division die Stellung bei den Fichtenhöfen im Thalkessel von Laufen. Die III. Division,

858 welcher an diesem Tage das Rekrutenregimeut beigegeben war, marschierte von Delsberg in einer Kolonne durch das Defilé gegen Laufen vor und griff von dort aus die Stellung der V. Division an.

Es wurde vom Leitenden der Angriff als gelungen erklärt.

Damit waren die Übungen Division gegen Division beendigt und die beiden Divisionen bezogen Kantonnements nebeneinander, Front gegen Basel.

Zur Markierung des Gegners beim Corpsmanöver für den 13. September wurde eine neue Ostdivision wie folgt zusammengesetzt : 3 Infanterierekruten- und 2 Schützenbataillone =10 Bataillone, in 3 Regimentern, l Sappeurrekrutenhalbbataillon = l Bataillon, l Zug Kavallerie = l Schwadron, l Feldbatterie = 3 Feld bat terien, Positionsabteilung III mit 2 Kanonen und 2 Mörserbatterien, l Ambulanz.

Die Aufgabe der Ostdivision bestand darin, Basel zu decken, und zu dem Zwecke nahm sie am Südabhang der Bruderholzhöhe, zwischen Therwil'und Reinach, eine gut vorbereitete Verteidigungsstellung ein. Es waren in verhältnismäßig kurzer Zeit recht anerkennenswerte Arbeiten ausgeführt worden. Das II. Armeecorps setzte sich vom Thalkessel von Laufen her, mit der V. Division am rechten Flügel in drei Kolonnen, mit der III. Division und der Corpsartillerie am linken Flügel in einer Kolonne, gegen die Bruderholzhöhe in Bewegung. Hinter den Kolonnen wurden Feldtelegraphenlinien zur Verbindung derselben unter sich sowohl als mit dem Armeecorpskommando erstellt. Die einzelnen Kolonnen debouchierten gleichzeitig vom Nordhang des Blauens und gingen nun, sich immer mehr gegen die feindliche Stellung konzentrierend, vor.

Nachdem das Armeecorps vollständig entwickelt war, wurde das Gefecht abgebrochen, da nicht beabsichtigt war, den Angriff vollständig durchzuführen.

Die markierte Ostdivision wurde noch gleichen Tages aufgelöst; die dem Armeecorps angehörenden Truppen traten in ihren Verband zurück, die Rekrutenbataillone kehrten (Infanterie per Bahn, Sappeurs per Fußmarsch) nach ihren Waffenplätzen zurück, und die Positionsabteilung mit dem ihr als Bespannung beigegebenen Corpspark wurden, nachdem am 14. die Räumung der Stellung stattgefunden, am 15. vormittags per Bahn nach dem Entlassungskantonuemente Bern spediert.

859

Am 14. September, vormittags 9 Uhr, wurde das zwischen Basel und Allschwyl besammelte Armeecorps, in der Front 22,484 Mann, 2037 Pferde, 72 Geschütze zählend, durch den Vorsteher des schweizerischen Militärdepartemeuts inspiziert.

Nachdem das Defilieren um 11 Uhr beendigt war, hatten diejenigen Truppen, welche ihreEntlassungskantonnements noch gleichen Tages per Fußmarsch erreichen konnten, von der III. Division: l Schwadron; von der V. Division: 4'/4 Bataillone, l Guidencompagnie, 2 Batterien, l Sappeurcompagnie, l Pioniercompagnie, l Feldlazarett, sofort nach ihren Bestimmungsorten abzurücken.

Alle übrigen Truppen wurden per Bahn nach ihren Entlassungskantonnements spediert, nämlich : Per Jura-Simplon-Bahn : Von der III. Division 6 Bataillone, l Schwadron, 2 Batterien in 11 Zügen.

Per Nordostbahn: Von der V. Division 2 Bataillone, l Pontoniercompagnie in 3 Zügen.

Per schweizerische Centralbahn: Von der III. Division 7 Bataillone, 2 Guidencompagnien, l Schwadron, 4 Batterien, l Geniebataillon, l Feldlazarett; von der V. Division 63/* Bataillone, 3 Schwadronen, 4 Batterien in 30 Zügen.

Die 30 Militärzüge» der schweizerischen Centralbahn wurden sämtlich von Basel abgelassen, der erste am 14. September 12 Uhr 40 Minuten nachmittags, der letzte am 15. September 4 Uhr 50 Minuten vormittags.

Der Centralbahnhof war unter Mitwirkung der Eisenbahnabteilung zum raschen Verladen der Fuhrwerke und Pferde speciell eingerichtet worden. Die Militärzüge der J. S. gingen von Mönchenstein, Dornach und Asch, diejenigen der N. O. B. von Prattelen und Äugst ab.

Die Truppen warteten teils in Kantonnements, teils in Bivouacs in der Nähe der Abgangsstationen die für sie vorgeschriebene Verladestunde ab.

Dank den vorzüglichen Anordnungen der Bahnverwaltungen und der mit diesem Dienst betrauten militärischen Organe, dank auch der von den Truppen dabei an den Tag gelegten Disciplin, gingen alle Transporte ohne Unfall noch nennenswerte Verspätung vor sich. Immerhin stellte es sich heraus, daß die Infanterie noch vermehrter Übung im geordneten und raschen Einsteigen sowie im Verladen ihrer Fuhrwerke bedarf.

Es erübrigt noch der Unterkunft- und Verpflegungsverhältnisse, sowie des Dienstes hinter der Linie zu gedenken.

860

Da der Kriegszustand während der ganzen Manöverperiode ohne Unterbruch fortdauerte, so waren auch die Anordnungen für Sicherung und Unterkunft stets kriegsmäßig y.u treffen. Wenn in dem mit Rücksicht auf rasche Besamrnlung als zulässig erachteten Räume die Ortschaften für die Unterbringung der Truppen nicht ausreichten, so hatte der Rest 'M bivouakieren. Da die Truppen aber das enge Kantonnieren rasch erlernten, so trat die Notwendigkeit, im Freien zu lagern, weniger häufig ein, als es bei dem schwach bevölkerten Jura vorauszusehen war. Dank den vom Kommissariat auf verschiedenen Bahnstationen der J. S. B. etablierten Stroh- und Heumagazinen, aus welchen die Truppen beziehen konnten, was die Gemeinden zu liefern.nicht irn stände waren, machte sich auch der allgemeine Stroh- und Futtermangel nicht allzusehr fühlbar.

Die Lebensmittel für die Mannschaft und der Hafer für die Pferde wurden von der in Biel stationierten Corpsverpflegungsabteilung täglich per Bahn auf die Fassungsplätze geliefert und dort von den Verwaltungsorganen und Fuhrwerken der Truppen in Empfang genommen. Die Fassung erfolgte stets für den nächsten Tag.

Die Truppen führten überdies auf den Mann und in den Fuhrwerken zusammen eine zweitägige Reserve (Fleisch und Suppenkonserven) mit sich.

Es sind nun aber trotzdem Klagen «ber mangelhafte Verpflegung vorgekommen, und da man bei unsern kurzen Übungszeiten oft gezwungen ist, ganz unverhältnismäßig hohe Anforderungen an unsere Truppen zu stellen, so müssen Mittel und Wege gefunden werden, und sollte dies seihst auf Kosten der kriegsgemäßen Durchführung der Manöver geschehen müssen, soweit es den Verpflegungstrain anbetrifft, daß die Verpflegung der Truppen auch am Abend nach dem Bezug der Kantonnemeats gesichert ist.

Das Fleisch wurde jeweilen am Morgen abgekocht, die Suppe als Frühstück eingenommen und das Fleisch dann irn Laufe des Tages bei der größeren Pause nach Gefechtsabbruch verzehrt. Es hat sich dieses Verfahren bewährt.

Was den Sanitätsdienst anbetrifft, so war hinter der Operationsfront jeder Division eine Ambulanz als ständiges Krankendepot etabliert, desgleichen eine Pferdekuranstalt.

Während der Manöverperiode wurden in die Krankendepots cirka 650 Mann aufgenommen ; über 350 konnten aber, als genesen, den Divisionen successive wieder zugeschoben werden. Der Abgang
an Pferden betrug etwas über 200 Stück ; derselbe wurde zum Teil aus dem in Delsberg eingerichteten Pferdedepot (circa 30 Stück), zum Teil von den Pferdevermietern successive wieder ersetzt. Auf

861

diese Weise hat der Effektivbestand des Armeecorps. trotz der anstrengenden Manöver, keine außerordentliche Abnahme erlitten.

Die Sanitätstruppen richteten sodann während der Gefechtsübungen auch die vorgeschriebenen Verbandplätze und Feldspitäler ein.

Da die Parkkolonnen der Divisionen nicht zum Dienste einberufen und bei den Bataillonen keine Munitionswagen bespannt worden waren, so konnte der Munitionsnachschub nicht zum Gegenstand regelmäßiger Übung gemacht werden. Immerhin war in Laufen ein Infanterie-Munitionsdepot angelegt, aus welchem die Truppen am 12. September den nötigen Ersatz beziehen konnten.

Die Feldpost funktionierte regelmäßig, sowohl bei den Divisionen als auch beim Corpsstabe. Die aus Détachements der Kantone Bern, Solothurn, Baselland und Baselstadt zusammengestellte Feldgendarmerie-Abteilung, in einer Stärke von l Offizier und 32 Mann, leistete in den Kantonnements, auf den Marsehstraßen und dem Manöverterrain gute Dienste, eine feste Organisation wäre indessen für diesen besonders im Felde sehr wichtigen Dienstzweig erwünscht.

Der Stand der Ausbildung und der Feldtüchtigkeit der einzelnen Waffen giebt uns zu folgenden Bemerkungen Anlaß : Die I n f a n t e r i e hat unverkennbar Fortschritte gemacht.

Diese äußern sich zunächst in guter Disciplin und in den Marschleistungen, dann auch in der Befehlgebung. In letzterer Beziehung ist erfreulich, zu sehen, daß, dank den fortgesetzten Bemühungen der Instruktion, dank auch den Anforderungen, welche das Exerzierreglement stellt, der Befehlsmechanismus viel sicherer und geräuschloser als früher spielt.

Auch bezüglich der Feuerleitung sind fortwährend Fortschritlo zu bemerken. Es sind immerhin auch diesmal noch viele Fehler beobachtet worden, die nur durch ein noch weit eingehenderes Eingreifen in die Instruktionsdetails nach und nach gehoben werden können. So überzeugen sich die Gruppenführer zu wenig, selbst hinter Deckungen, ob die Visiere richtig gestellt seien, sie passen die Schützenlinien nicht dem Gelände an und übersehen die Wichtigkeit der ßodenbenutzung für das Gewehrauflegen. Zugführer schätzen die Entfernungen oft nicht richtig, geben zwar die Befehle zum Feuern meistens korrekt, nicht aber die Bezeichnung des Zieles, oder dann kommt es noch häufig vor, daß die Wahl des Zieles eine falsche ist und daß ein unbegründeter
Zielwechsel erfolgt. Selten kommen Feueraufgaben seitens der Compagniekommandanlen vor. Die Regelung der Feuergeschwindigkeit ist Bundesblstt. 46. Jahrg. Bd. I.

1

68

8G2 sehr oft den Verhältnissen nicht angepaßt. Die Wahl der Stellungen ist häufig eine falsche, und nicht selten sieht man ein Hinausgehen über die erreichte brauchbare Feuerstellung. Im Vorgehen sind oft tiel'e Schwärme sichtbar, wogegen als großer Fortschritt anzuerkenoen ist, daß isoliertes Vorgehen seltener geworden ist, ja daß sehr oft eine Vorwärtsbewegung gemeinsam in langen, wohlgeordneten Linien sich vollzogen hat. In der Verteidigung werden die Distanzen selten zum voraus ermittelt oder gar markiert, dio Aufstellung der Unterstützungen und Reserven ist vielfach, selbst in größeren Verhältnissen, eine fehlerhafte. Es wurde zu wenig beachtet, daß die flachgewölbten Höherücken des Jura, auch wenn sie vor dem feindlichen Auge Schutz gewähren, nicht vor dessen Geschossen sichern. Der Verteidiger läßt sich oft zum Gegenstoß verleiten, statt zum Gegenangriff durch Feuer zu schreiten.

Der größte Fehler, übrigens eng mit jeder Friedensübung verknüpft, ist die Mißachtung des gegnerischen Feuers, und es sind durchaus Mittel und Wege ausfindig zu machen, hierin durch Mauövervorkehren Wandel zu schafi'en, da das Einschreiten der Schiedsrichter allein nicht genügt.

Im Manövrieren der Infanterie in größeren Verbänden ist das Auftreten dichter Massen im Angriffe wiederholt getadelt worden.

Sicherlich war seitens der höheren Führer nicht die Rückkehr zur Stoßtaktik beabsichtigt, indem ein Angriff nie ohne gehörige Feuervorbereitung stattfand, die ja im Friedensmanöver immer eine kurze ist; aber es hätte in manchen Fällen durch eine richtigere Bereitstellung der Unterstützungen und Reserven und durch die Tendenz, zu überflügeln, statt zu verdichten, geholfen werden können. Exerzierplatzgewohnheiten haben offenbar auch mitgewirkt, und schließlich darf nicht übersehen werden, daß im Manöver die erstentwickelten Schützenlinien immer noch da sind, während sie im feindlichen wirksamen Feuer decimiert würden.

Im Verbrauch von Munition wurde im ganzen Maß gehalten, da inklusive Vorkurse 116 Patronen per Gewehr statt der bewilligten 132 verfeuert worden sind.

Im übrigen wird vielfach geklagt, daß sich die subalternen Offiziere, viele ehrenwerte Ausnahmen abgerechnet, ihrer Truppe zu wenig annehmen, daß sie auf dem Marsch und im Kuntonnement zu wenig Energie und Eifer zeigen, es oft auch am guten Beispiel
fehlen lassen, und daß darunter Disciplin und Sclilagferligkeit der Truppen leiden.

Die K a v a l l e r i e hat in den größeren Verhältnissen nicht immer die wünschenswerte Fühlung mit den andern Waffen behalten. Es ist auch die Vorliebe derselben für das Feuergefecht

r-

863 aufgefallen, welcher immerhin in unserem Gelände und bei unsero speciellen Verhällnissen eine gewisse Berechtigung nicht abgesprochen werden kann. Dagegen wird allgemein der gute Geist, welcher die Waffe beherrscht, anerkannt und hat man sich allgemein über den Aufklärungs- und Meldedienst höchst befriedigt ausgesprochen.

In organisatorischer Hinsicht wird darauf hingewiesen, daß die Guidencompagnie als Divisionskavallerie nicht genügt.

Die A r t i l l e r i e ist eine ebenfalls vom besten Geiste beseelte Kemtruppe. Ihre taktische Führung hat nach den Berichten der Divisionare bei den Vorübungen zu wünschen übrig gelassen, und es wird nach einem neuen Réglemente gerufen, das den heutigen taktischen Auffassungen Kechnung trägt. In den größeren Verhältnissen hat die Verwendung der Artillerie nur zu wenigen Aussetzungen Anlaß gegeben, wozu die ßüge, bisweilen nicht rasch genug in das Gefecht einzugreifen, gehört.

Bei der Beurteilung der Artillerie bei Manövern darf nicht vergessen werden, daß das rauchschwache Pulver dieser Waffe ganz besondere Schwierigkeiten in der Orientierung über Freund und Feind bereitet.

Die G e n i e t r u p p e n sind in sehr mannigfaltiger Weise verwendet worden, und haben sich als eine technisch gut ausgebildete und ausdauernde Truppe erwiesen.

Über die Zweckmäßigkeit der probeweise eingeführten Neuerungen bei der S a n i t ä t s t r u p p e , die Bezeichnung von Regimentsärzten und die Bildung von Sanitätssektionen, gehen die Urteile noch sehr auseinander. Immerhin darf nicht übersehen werden, daß improvisierte Formationen zu mancherlei Friktionen führen müssen, die dann^ leicht das Urteil der Führer beeinflussen.

Der Gesundheitszustand während des Dienstes war ein vorzüglicher. Immerhin hat die gute Witterung dabei einen wesentlichen Einfluß ausgeübt. Bezüglich der vorgekommenen Typhusfälle verweisen wir auf den Abschnitt VII, Sanitälswesen.

Zum Schlüsse'wollen wir nicht unterlassen, unserer Befriedigung Ausdruck zu geben, daß sich die höheren Führer durchweg ihrer Aufgabe gewachsen gezeigt haben. Leider erkrankte der Kornmandant der V. Division unmittelbar vor Beginn der größeren Manöver infolge von Überanstrengung. Immerhin hatte er die Vorbereitungsarbeiteu in so vorzüglicher Weise ausgeführt, daß seinem Nachfolger im Kommando, Herrn Oberst de Crousaz, die schwierige Aufgabe, die Führung der V. Division plötzlich zu übernehmen, wesentlich erleichtert wurde. Er hat diese Aufgabe auch mit Geschick durchgeführt.

8fii Wesentlich zum guten Gelingen der Herbstübungen des Jahres 1893 hat die vorzügliche Leitung der Manöver durch den Kommandanten des II. Armeeeorps, Herrn Oberstcorpskommandant Feiß, beigetragen. Die vom Leitenden ausgegebenen Befehle waren einfach und kriegsgemäß, ohne die Divisionskommandanten in ihren Dispositionen zu sehr zu beengen. Die Kritik war klar und sachgemäß und deckte schonungslos die vorgekommenen Fehler auf.

Am Schlüsse der Manöver richtete der Inspektor, Herr Bnndcsrat Frey, an die Truppen folgenden Tagesbefehl : Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten !

Die Herbstmanöver des II. Armeeeorps und der ihm zugeteilten Truppenkörper sind zu Ende. Ich bin denselben von Anfang an gefolgt. Mit herzlichem Bedauern erfüllt uns alle und namentlich Euch, Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der V. Division, das schwere Mißgeschick, das Euern hochverdienten Divisionskommandanten im Laufe der Vorübungen traf. Möge uns recht bald die Kunde seiner völligen Wiederherstellung werden!

Auch an Euch sind in diesen Tagen große Anforderungen gestellt worden! Lange Märsche, kurze Nächte und Beschwerlichkeiten mancher Art! Ohne Murren und mit soldatischem Humor habt Ihr Euch allem unterzogen und Buch hervorgethan durch Ruhe und Mannszucht während der Manöver, auf dem Marsche und im Quartier. Was Euch an Übung und Angewöhnung fehlt, wäret Ihr durch ernste Pflichttreue zu ersetzen bestrebt. Ich spreche Euch hierfür meine Anerkennung aus !

Mit lebhaftem Stolze gedenke ich der obersten Leitung Euerer Übungen und der treffliehen Führung der großen Truppenkörper.

Noch bleibt indessen für uns alle viel zu lernen übrig. Nur durch ruhige, treue Pflichterfüllung überwinden wir die Schwächen unserer Organisation: sie sei daher auch in Zukunft unser aller Losungswort.

Und damit Gott befohlen !

l>. Landt^veelir.

In gleicher Weise, wie die Neubewaffoung der Landwehr der III. und V. Division im Jahr 1892 stattfand, wurde sie im Berichtsjahre bei allen übrigen Divisionen mit den sieben jüngsten Jahrgängen durchgeführt. Dagegen wurden die Kurse nicht regimentsweise, wie 1892, sondern im Bataillonsverbande abgehalten, und um die Regimentskommandanten mit der neuen Waffe und dem neuen

865 Réglemente vertraut zu macheu und in der Truppenführung weiter auszubilden, wurden sie zunächst in die Schießkurse höherer Offiziere und sodann für 10 Tage in zwei Détachements in die Schlußperioden der zweiten Rekrutenschulen der I. und VII. Division einberufen.

Zum Schießkurse waren 16 Regimentskommandanten, in die beiden Rekrutenschulen noch 12 eingerückt.

Die Bataillone bestanden ihre Wiederholungskurse auf den Waffenplätzen ihrer Kantone, beziehungsweise ihrer Divisionskreise, die Bataillone der Gotthardtruppen teils im Ursernthal, teils in Airolo.

Die im letztjährigen Geschäftsberichte gemachten Bemerkungen treffen in jeder Beziehung auch für die Kurse von 1893 zu, weshalb wir auf unsere Berichterstattung von 1892 verweisen können.

Es ist indessen noch folgendes beizufügen: Die beiden Hauptaufgaben des Dienstes, in kurzer Zeit Cadres und Mannschaften in die Handhabung des neuen Gewehres und Reglements einzuführen, haben die Unzulänglichkeit des größeren Teiles der Lsindwehr-Cadres sowohl in qualitativer als in quantitativer Hinsicht erwiesen. Wenn auch nicht alle Bataillone mit Cadres gleich mangelhaft bestellt .sind, so ist doch die Großzahl ihrer Offiziere nicht genügend befähigt, die Truppen auf eine etwas höhere Stufe der militärischen Ausbildung und Leistungsfähigkeit zu bringen und aus ihr zu machen, was besseren Offizieren unzweifelhaft gelingen würde.

Mit wenig Ausnahmen mangelt den Offizieren jede nennenswerte Vorbereitung auf den Dienst; der gute Wille und Eifer, die Lernbegierde und Mühe, die sie in demselben an den Tag legen, reichen in dem kurzen Cadresvorkurse, der allein für ihre Vorbereitung auf dienstlichem Wege bestimmt ist, bei weitem nicht aus, diese Lücken und die ihnen verloren gegangene Dienstroutine und Ausbildung zu ersetzen. Vor allem liegt der wunde Fleck der ganzen Landwehrausbildung in der Unsicherheit der Offiziere, ihre Truppen im Felddienste und im Gefecht zu führen und zu verwenden.

Was die Unteroffiziere betrifft, so beherrschen sie ihr specielles Gebiet in der Regel besser als die Offiziere, aber ihre Zahl ist ebenfalls zu klein und ein nicht geringer Teil der altern Jahrgänge größern dienstlichen Anstrengungen nicht mehr gewachsen.

Durch verlängerte und öfters wiederkehrende Kurse allein kann die Landwehr nicht auf die Höhe des Auszuges gebracht werden, sondern es müßten dazu noch besondere taktische Kurse der Cadres kommen und ganz untüchtige Elemente ausgeschieden werden.

866

Bezüglich der Mannschaft erklären die Berichte übereinstimmend, daß, körperliche Schwerfälligkeit und auch eine vorzeitige Kräfteabnahme bei einem gewissen Prozentsatze abgerechnet, die sieben jüngsten Jahrgänge physisch und geistig vollkommen leistungsfähig seien.

In den Schießübungen haben die Landwehrbataillone den 1892 eingenommenen günstigen Standpunkt meistens behauptet. Die Resultate der Schützenbataillone sind zum Teil etwas besser als im Vorjahre.

Präsenzstand der Bataillone des Auszugs und der Landwehr in den Wiederholungskursen.

Ausziiji'.

Zur Übung eingerückt.

1891.

1893.

III. Division.

Schützeubataillon 3 Füsilierbataillon 25 ,, 26 ,, 27 ,, 28 29 ., 30 ,, 31 . : ., 32 .', 33 ' 34 ..

35 ,, 36 Total Y. Division.

Scliützenbataillon 5 Füsilierbataillon 49

,, ,, ,, ., _

,,

50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60

727 923 859 842 659 711 690 758 814 643 667 ,, 888 752 9933

744 880 852 840 686 732 715 798 779 669 655 730 737 9817

815 846

766 771

811 810 983 920 912 756 576 671 761 822 .

675

788 790 901 866 862 754 690 701 746 836 692

Total 10,358

10,169

867 Landwehr.

Zur Übung eingerückt 1893.

(7 Jahrgänge.)

I. Division.

406 351 370 297 326 302 337 333 332 293 422 454346

Schützenbataillon 1 Filsilierbataillon 1

2 3 4 5

6 7 8 9

io

11 12

Total

4569 Zur Übung

II. Division.

eingerückt 1893.

(7 Jahrgänge.)

Schützenbataillon 2 Füsilierbataillon 13 14 ,, .

15

268

395 258 235 285 286 380 358 348 412 348 362 245

16 17 18 19 20 21 22.

.

. : .

23 24 Total

4180

868

IV. Division.

Zur Übung eingerückt 1893.

(7 Jahrgänge.)

Schützenbataillon 4 Füsilierbataillou 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48

222 252 209 233 226 241 264 263 283 251 304 342 265

Total

Zur Übung eingerückt 1893.

(7 Jahrgänge.)

VI. Division.

Schützenbataillon 6 Fttsilierbataillon 61 62 63 64 ., 65 66 67 68 69 70 71 72

3355

351 461 ;

. . . . . . . .

Total

322

293 359 354 330 354 346 331 340 344 320

4505

869 YII. Division.

Schützenbataillon 7 Füsilierbataillon 73 ·n n TI il

TI TI

n ·n Ï!

VJ

n

74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84

Zur Übung eingerückt 1893.

(7 Jahrgänge.)

349 325 364 324 340 366 413 405 430 354 389 487 448

Total

TIII. Division · Schützen bataillon 8 Füsilierbataillon 85 ·n Ti Ti Y) 7) TI

n ·n T) Tt

·n

86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96

4994

Zur Übung eingerückt 1893.

(7 Jahrgänge.)

217 489 . . . . . . . 231 165 .

356 212 310 284 268 314 433 258 299

Total

3836

870

3.

Offizierbildungsschulen.

Der Bestand der Schulen und deren Resultate hinsichtlich des Erfolges sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich : Offizierbildungsschulen.

SchUler.

Zur Brevetierung nicht

empfohlen, empfohlen.

I. Division II.

,, III.

,,

IV.

,,

VII.

,,

v.

vi. :

vin.

24 24 32 19 20 29 20 23 Total 191 1892 210

24 22 32 17 20 29 20 18 182 192

2 2

5 9 18

Nach der Zugehörigkeit der Teilnehmer zu den Divisionen ergiebt sich folgendes Verhältnis: Zahl der Teilnehmer.

Nicht Brevetiert. brevetiert.

I. Division

III.

IV.

V.

VI.

VII.

VIII.

22 23 34 16 19 27 21 20 Total 182

--2 --2 -- -- --5

9

Total.

22 25 34 18 19 27 21

25 191

Um infolge der definitiven Einführung des Reitunterrichtes in allen Offizierbildungsschulen den Unterricht im Hauptfache, in der Taktik, nicht verkürzen zu müssen, wurde das Revolverschießen und der Unterricht in der Administration der Offizierschießschule überwiesen.

4. Sohiessschulen.

a. Offiziere.

Es wurden fünf Schulen für neu ernannte Offiziere und zwei Kurse für höhere Offiziere, alle in Wallenstadt, abgehalten.

871 Ihre Zusammensetzung war folgende:

.0

po

»

J

-5 ~«

ô «5

Q>

ö

11

U)

I. 11. III. IV. V. VI. VII. VIII,

Gotthard.

Die Infanterieoffiziere verteilen sich nach Divisionen :

Teilnehmer.

C

.S

·H 5

1893 238 2 6 4 250 31 36 27 39 23 35 26 18

1

2

1892 266 -- 8 10 284 29 33 42 30 43 28 29 32

--

--

b.

Unteroffiziere.

Der Bestand und Erfolg der Schulen war folgender:

<0

t

to

sës 5 nlg

W psa

I

11

II

11

III

8

IV

10

V

12

VI

12

VII .

VIII

'. .

.

.

12 12

1893

88

1892

77

Soldaten.

Divisionskreis.

Korporale.

Bestand der Schulen am letzten Diensttage.

177 -- -- -- --

190

261 235 203 187

-- --

212

--

174

-- 1

1639 1586

Zu Korporalen a
i. o

&

e& 11 «&

188 201 269 245 215 199 224 186

175

2

179

11

241

20

220

15

196

7 1

212 166

--

1727

1575

64

1664

1510

76

3 0 t-

>2 CQ

186

8

872 Die sehr befriedigenden Ergebnisse der höhern Schießkurse, deren Unterrichtsprogramm zu gunsten der taktischen Ausbildung der höhern Führer im Feuergefechte wesentlich umgestaltet wurde, haben nach den Inspektionsberichten den Beweis geliefert, daß die Anordnung solcher Instruktionskurse für die Stabsoffiziere von großer Wichtigkeit ist, da nur bei genauer Kenntnis der Leistungsfähigkeit des Gewehres die höhern Truppenführer in den Stand gesetzt werden, das Feuergefecht sachgemäß und mit vollem Verständnis leiten zu können.

Zum bessern Erfolge hat auch die genügende Stärke des in die Kurse kommandierten Mannschaftsdetachements beigetragen.

Dasselbe manövrierte mit Sicherheit und dessen Offiziere zeigten in der Anwendung der taktischen Formen und in der Anordnung des Feuers im Gefecht Gewandtheit.

Auch die Unterrichtsergebnisse der Schießschulen für neu ernannte Offiziere und für die Unteroffiziere werden last durchweg als günstige bezeichnet. Störend dagegen wirkte auf die Ausbildung der Mannschaft und den Unterricht der Offiziere die ungleiche Dienstzeit ein, welche in der gleichen Schule Nachdienstpflichtige des Auszuges und solche der Landwehr zuzubringen hatten. Diesem Übelstande wird in Zukunft abgeholfen werden.

Im Einzelschießen weisen die Offiziersschulen fast durchweg erheblich bessere Resultate als im Vorjahre auf; das Gleiche ist deiFall bei den Übungen der Unteroffiziersschulen gegen die Figurscheiben, während die Resultate auf der Schulscheibe I sich nur wenig von denjenigen des Jahres 1892 unterscheiden.

Auch im Abteilungsschießen stimmen die Ergebnisse beider Jahre sowohl in den Offiziers- als in den Unteroffiziersschulen meistens übereia.

5. Obligatorische Schiessübungen.

Laut Schießtabellen haben sich an diesen Übungen beteiligt: 1890.

Auszug:

Füsiliere Schützen Landwehr: Füsiliere Schützen

.

.

.

.

.

.

.

.

. 1490 .

53 . 1112 .

40

Total

2696

1891.

1892.

1893.

1704 111 1020 65

796 51 1250 71

3248 207 656 33

2900

2168

4144

873

Vom Auszuge war 1893 sämtliche Mannschaft mit dem Gewehr 7,5 Kaliber bewaffnet. Von der Landwehr besaß dieses Gewehr die Mannschaft der III. und V. Division, im ganzen 228 Mann, die Landwehr der übrigen Divisionen, 461 Mann, hatte noch das Vetterligewehr.

Was die Schießresultate mit dem neuen Gewehr betrifft, so sind sie bei der Landwehr fast durchweg erheblich besser als beim Auszuge, dessen Resultate meistens hinter denjenigen des Vorjahres zurückgeblieben sind.

6. Freiwilliges Schiesswesen.

Durch die Verordnung des Bundesrates vom 15. Februar 1893 hat das freiwillige Schießwesen einen neuen Inipuls erhalten.

Nach den übereinstimmenden Berichten der durch diese Verordnung neugeschaffenen Organe, Schießoffiziere und Schießkommissionen, haben die neuen Vorschriften, sowie auch das Schießprogramm fast überall eine gute Aufnahme gefunden und zur Hebung des außerdienstlichen Schießwesens wesentlich beigetragen.

Stimmen, welche laut wurden nach etwelcher Vereinfachung der Sohießkomptabilität, wird für die nächstjährigen Vorschriften, soweit möglich, Rechnung getragen werden.

Am Vereinswettschießen nahmen im Berichtsjahre weniger Vereine teil, als erwartet wurde. Nachdem aber auch das Schießprogramm pro 1894 wesentliche Vereinfachungen und Erleichterungen geschaffen hat, steht eine größere Beteiligung am Vereinswettschießen für dieses Jahr zu erwarten.

An Staatsbeiträgen für die freiwilligen Schießvereine, sowie an Kadettencorps, wurden Fr. 264,162. 20 ausbezahlt. Es wird gegenüber den vom Budget aufgestellten Summen eine etwelche Kreditüberschreitung stattfinden, welche herrührt von der überaus starken Beteiligung an den Schießübungen, da im Berichtsjahre außer dem II. Armeecorps sämtliche übrigen 6 Divisionen schießpflichtig waren ; ferner von der Höhe des. Munitionspreises, welcher bei Festsetzung des Staatsbeitrages Rechnung getragen werden mußte.

Die Bezeichnung von Schießoffizieren, einer per Divisionskreis, und die Wahl von kantonalen Schießkommissionen hat sich übrigens als eine sehr zweckmäßige Einrichtung erwiesen, da dadurch nicht nur das Schießwesen gehoben, sondern auch eine sehr wirksame Kontrolle über die Verwendung der nicht unbeträchtlichen vom Bunde gewährten Summen eingeführt wurde.

874

Die summarischen Ergebnisse sind folgende: 1893.

Anzahl Vereine, welche behufs Bezug einer Subvention Schießtabellen eingereicht haben .

2950

Berechtigte Mitglieder: a. Nach neuem Programm (Bedingungsschießen) . . . . à Fr. 2.50 98,216 b. Nach altem Programm à ,, 3. -- 1,124 à ,, 1.80 59 c. Revolvevschießen . à ,, 3. -- 409 Total berechtigte Mitglieder" 99,808 Die Mitgliederzahl der konkurrierenden Vereine beträgt 134,094 Auf den Staatsbeitrag haben demnach verzichtet oder sind nicht berechtigt . .

1892,

34,286

2947

78,659 117,925 39,266

d. Fakultatives Vereinswettsehießen : Von 2950 Vereinen beteiligten sich daran .374 Vereine (12,7%) mit 7248 Mitgliedern à Fr. 1. 50 .

1893.

1892.

Fr.

Fr.

10,872.--

--

An Bundesbeiträgen wurden total den Vereinen bezahlt 261,117.20 211,827.-- Von 35 Kadettencorps aus 11 Kantonen mit zusammen 3099 Kadetten erhielten : I. Schießklasse : 1222 Kadetten àFr.l. 50 Fr. 1833 II. Schießklasse: 606 Kadetten à Fr. 2. -- ,, 1212 Total 1828 Kadetten (1892: 2875 Kad.)

G e n e r a l t o t a l Bimdessubvention

3,045.--

4,380.--

264,162.20 216,207.--

875

7. Centralschulen.

Es wurden abgehalten: Zwei Centralschulen I in Thun, ferner eine Centralschule II, ebenfalls in Thun, welche nach vierwöchentlichem Aufenthalte mit einer Übungsreise über Burgdorf, Önsingen, den Paßwang, Laufen nach Liestal überging und daselbst ihren Unterricht abschloß, und endlich eine Centralschule III in Bière, deren Übungsreise, nach Besichtigung der Festungsbauten in St. Maurice, sich durch den Kauton Wallis bis auf den Simplon erstreckte.

Die Beteiligung war folgende:

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Gotthard.

Nicht im Divisionsverband stehend.

877 8. Unterricht am Polytechnikum.

Die Zahl der eingeschriebenen Schüler und Zuhörer, die an dem kriegswissenschaftlichen Unterricht teilgenommen haben, war folgende : a. Wintersemester -1892193.

Taktik in Verbindung mit Kriegsgeschichte . . . . 27 Mana Innere Ballistik 14 ,, Allgemeine Waffenlehre 11 ,, Permanente Befestigung 24 ,, Schießtheorie I. Teil 20 ,, Schießübungen 18 ,, Militärgeographie 20 ,, b. Sommersemester 4893.

Taktik in Verbindung mit Kriegsgeschichte . . . . 13 Mann Äußere Ballistik 8 ,, Croquieren 60 ,, Feldbefestigung 21 ,, Schießtheorie II. Teil ' . . ; . . . 20 ,, Schießübungen 26 ,, Geschütz- und Geschoßfabrikation 24 ,, c. Wintersemester 4893194.

Taktik in Verbindung mit Kriegsgeschichte . . . . 26 Mano Innere Ballistik 21 ,, Rekognoszieren 40 ,, Connaissance des armes 11 ,, Fortification permanente 14 ,, Permanente Befestigung 25 ,, Die Vorlesungen über Waffenlehre und permanente Befestigung in französischer Sprache übernahm im Winter 1893/94 Herr Oberstlieutenant Pagan. Der Unterricht über permanente Befestigung in deutscher Sprache wurde von Herrn Artilleriemajor Scherer erteilt.

P r ü f u n g e n legten ab: Ende Wintersemester 1892/93 Ende Sommersemester 1893

16 Mann 21 ,,

Gesamtnoten erhielten: Ende Wintersemester 1892/93 Ende Sommersemester 1893 Bundesblatt. 46. Jahrg. Bd. L

2 Mann 2 ,, 59

878

C. Kavallerie.

1. Beschaffung der Kavalleriepferde.

Der Bestand an Remonten betrug am 31. Dezember 1892 244 Stück. Zu diesen kamen im Lauf des Jahres: Ankauf im Ausland 540 Stück, Ankauf im Inland 83 Stück, zusammen 867 Stück.

Am 31. Dezember 1893 war der Bestand an Pferden im Depot und den 2 Remontenkursen 592 Remonten. Dazu kamen noch zur Berittenmachung remontierender Mannschaft und zur Verwendung als Reservepferde bestimmte 148 Depotpferde.

Im Berichtsjahr wurden im ganzen 220 eingeteilte Kavalleristen neu beritten gemacht (cirka 6^2 °/o des Bestandes). "Für diese kamen aber nur 53 Remontenpferde zur Verwendung; 167 waren solche, die man von Kavalleristen, die aus der Wehrpflicht ausgetreten waren, zurückgenommen hatte oder die man den Reitern austauschte.

Am 31. Dezember 1893 traten 250 Mann in die Landwehr über.

Von diesen waren 151 Mann im Besitz ihres ersten Pferdes, 9 hatten kein Pferd mehr und 90 waren im Besitz von Ersatzpferden.

Von diesen 90 Ersatzpferdeu kamen nur 40 ins Depot zurück, die andern 50 Pferde wurden als freies Eigentum, als Landwehrpferde oder als Drittmannspferde von den Reitern erworben.

2. Centralremontendepot.

Im Bericht über diese Anstalt der Kavallerie muß in erster Linie auf die außergewöhnlichen Verhältnisse des Jahres 1893 in Bezug auf Fouragebeschaffung und Fouragepreise aufmerksam gemacht werden, und es darf mit Befriedigung hervorgehoben werden, daß trotz der außergewöhnlich hohen Preise dieses Jahres es möglich war, sich unter dem budgetierten Ansatz von Fr. 1. 50 per Pferdetag zu halten, denn der Einheitspreis stellte sich auf Fr. 1. 48 per Pferdetag.

Zur Beobachtung und Kedressur gelangten im Berichtsjahr auf Depot 477 Pferde, 71 oder 17 lla °/o mehr als im Vorjahre. Von diesen auf Depot gelieferten Pferden wurden den Reitern wieder zurückgegeben 278. Von den übrigen, den Reitern zurückgenommenen Pferden wurde dann aber wieder der größte Teil an andere Kavalleristen abgegeben.

879 3. Unterricht.

a. Allgemeines.

Damit die aus den Erfahrungen einer Reihe von Jahren hervorgegangenen Grundsätze für die Ausbildung der Reiterwaffe eine feste Gestalt gewännen, wurde ein Entwurf betreffend die Vorschriften für die Ausbildung der schweizerischen Reiterei, II., IV.

und V. Teil, ausgearbeitet und vom Bundesrat genehmigt.

Diese Vorschriften gelangten in den späteren Schulen des Jahres und in den Manövern noch zur Anwendung; sie fanden allgemeine Anerkennung und wurden nach Abschluß der Schulen von der Kavalleriekommission bereinigt. Im Frühling 1894 können diese Vorschriften in definitiver Ausarbeitung erscheinen.

b. Remontenkurse.

Der Zahl der Schulen entsprechend wurden 4 Remontenkurse je mit etwa 135 Pferden abgehalten. Der wohlthätige Einfluß der im Centralremontendepot dem eigentlichen Remontenkurs vorangehenden Vorbereitung der Pferde machte sich bei der Dressur in hohem Grade fühlbar.

. Die Pferde kommen in die Schulen in einem Kräftezustiind, welcher sie die ihnen dort zugemuteten Anstrengungen im allgemeinen ohne bleibende Nachteile ertragen läßt.

Wir werden infolge dieser Einrichtung in unseren Schwadronen ein besser konserviertes Pferdematerial und weniger Abgänge als früher haben und durch daher rührende Ersparnisse einen Teil der Kosten des Centralremontendepots kompensieren können.

c. Rekrutenschulen.

Die starke Rekrutierung für 1893 machte es nötig, 1893 vier Rekrutenschulen abzuhalten.

Die Resultate der Rekrutenschulen haben befriedigt; sich in der Ausbildung im Felddienst ein steter Fortschritt bar und auch die bisher vernachlässigte Ausbildung im mäßigen Schießen bessert sich.

im Jahre es macht bemerkgefechts-

d. Wiederholungskurse.

Beinahe sämtliche Truppenteile der Kavallerie haben im Jahre 1893 an größeren Feldübungen sich beteiligt. Die Regimenter III und V hatten in den Übungen des II. Armeecorps zum erstenmal

880

Gelegenheit, in Verbindung mit den andern Waffen, in Kavalleriebrigaden vereint, aufzutreten. Der Nutzen einer unter einheitlichem Kommando stehenden größeren Reitertruppe trat dabei deutlich zu Tage.

Die Regimenter I, IT und IV und die Guidencompagnien l, 2 und 4 hielten unter dem Kommando des Waffenchefs größere Übungen im Aufklärungsdienst ab, wobei es sich neuerdings zeigte, wie notwendig solche Übungen besonders für die Schulung der Führer von Brigade, Regiment und Schwadron und für die Ausbildung tüchtiger Patrouillenführer sind. Auch die Truppe gewinnt an Verständnis und an dem Geschick, sich überall rasch zurechtzufinden und einzurichten.

Ähnliche Übungen, wenn auch in kleinerem Maßstabe, hielten die Regimenter VI, VII und VIII ab.

Die Guidencompagnien waren teils diesen Regimentern zugeteilt, teils übten sie sieh einzeln oder zu zweien in dem ihnen nun zufallenden Dienste der Divisionskavallerie. Alle Kurse, ohne Ausnahme, zeigten, daß Führer und Truppe vom besten Geiste erfüllt und bestrebt sind, das Beste zu leisten.

Es ist zu hoffen, daß auf Grundlage unserer neuen Vorschriften es uns in kurzem gelingen wird, die größten jener Mängel und Schwächen, welche der taktischen und Patrouillenführung noch anhaften, zu beseitigen. ' Der Ausbildung im Feuergefecht muß unbedingt mehr Sorgfalt gewidmet werden. Die G-uidencompagnien erweisen sich infolge der rationellen Rekrutierung und Ausbildung und infolge der besseren Cadres immer mehr als sehr leistungsfähige und gewandte Reitei'einheiten.

e. Cadresschule.

An der Cadresschule nahmen 10 Offiziere und 82 Unteroffiziere teil. Dieselbe wurde mit Instruktoren ziemlich stark dotiert und ergab ein sehr gutes Ausbildungsresultat.

f.

Offizierbildungsschule.

In die Offizierbildungsschule rückten 21 Schüler ein, von denen 20 zur Brevetierung vorgeschlagen wurden. Die Auswahl der Schüler war eine recht sorgfältige.

g. Taktische Kurse.

An den beiden taktischen Kursen nahmen 4 Stabsoffiziere, 17 Hauptleute und 2 Subalternoffiziere teil. Der Nutzen dieser

881 Kurse tritt immer deutlicher in der verständigen Führung der Truppe zu Tage; die Leistungen der Offiziere, welche dem ausschließlich im Gelände erteilten applikatorischen Unterricht viel Interesse entgegenbrachten, waren recht befriedigend.

0. Artillerie.

1. Rekrutenschulen.

Im Berichtsjahre wurden abgehalten : 6 Rekrutenschulen für fahrende Batterien und Parkkolonnen ; l Rekrutenschule für Gebirgsartillerie; l Rekrutenschule für Positionsartillerie; 5 kleinere Rekrutenschulen für Festungsartillerie; 3 Rekrutenschulen für Armeetrain; l Rekrutenschule für Trompeter, in Verbindung |mit der allgemeinen Artillerie-Unteroffiziersschule.

Die im Schultableau vorgesehene Rekrutenschule für Feuerwerker wurde nicht abgehalten. Da vorgesehen ist, die Feuerwerkercompagnien in der neuen Heeresorganisation aufzuheben, so wurden die zu Feuerwerkern ausgehobenen Rekruten der Festungsartillerie zugeteilt.

In diesen Schulen wurden ausexerziert: 520 Kanoniere für fahrende Batterien und Parkkolonnen, 675 Fahrer ,, ,, ,, ,, ,, 38 Arbeiter ,, » ,, ,, ,, 35 Trompeter ,, .-n -n ' r, ?

91 Soldaten für Gebirgsbatterien, 5 Arbeiter ,, ,, -- Trompeter ,, ,, 190 Kanoniere für Positionscompagnien, 6 Arbeiter ,, n H Trompeter ,, ,, 310 Kanoniere, Beobachter, Maximisten, Arbeiter für die Festungsartillerie, 318 TYainsoldaten für das Fuhrwesen, 17 Arbeiter ,, ,, ,, 10 Trompeter ,, ,, ·n 2221 Mann.

Im ganzen sind zu den Schulen 2302 Mann eingerückt, von welchen aus verschiedenen, meistens sanitarischen Qründen 110 ent-

882 lassen wurden. Dazu rückten von altern Jahrgängen 29 nicht ausexerzierte Nachzügler ein.

Der Bestand an ausexerzierter Mannschaft für fahrende Batterien und Parkkolonnen ist gegen frühere Jahre etwas zurückgegangen, indem vor Beginn der Kurse eine Anzahl Rekruten aus der Felduud Positionsartillerie ausgeschieden und in die Festungsartillerie eingeteilt wurden.

Für die Positionscompagnien waren etwas mehr Rekruten ausgehoben worden, damit der ausexerzierte Nachwuchs zu der beabsichtigten Verstärkung der Positionscompagnien beitragen könne.

In der Ausbildung der Rekruten für fahrende Batterien und Parkkolonnen wurde kein Unterschied gemacht.

Die Exerzierplätze, besonders die Schießplätze, genügten den heutigen Anforderungen, welche die Taktik und die Schießausbildung stellen, nicht mehr vollständig, und es haben verschiedene Erweiterungen derselben durch Landankäufe stattgefunden, die aber noch nicht allen Bedürfnissen entsprechen.

Die Bewaffnung, Ausrüstung und Bekleidung giebt zu keine» wesentlichen Bemerkungen Anlaß.

Die C a d r e s b e s t ä n d e der Rekrutenschulen wiesen auf: 7 Majore, welche je die zweite Hälfte der Rekrutenschule mittnachten ; 21 Oherlieutenants, welche Batterien kommandierten; 75 andere Subalternoffiziere.

An Unteroffizieren zählten die Schulen 219 Mann und an weiteren Cadres 34 Gefreite, Arbeiter und Trompeter.

Von andern "Waffen nahmen an den Schulen teil: 2 Hauptleute vom Generalstab, l Oberlieutenant von der Infanterie.

In erster Linie werden die Pferde I. Annahme ausschließlich von der Pferderegieanstalt gestellt, welche ein hohes Mietgeld anrechuet. Aber auch Pferde II. Annahme werden noch von deiRegie gestellt, so daß für die Lieferanten nur noch eine kleine Zahl bleibt, für welche dieselben dann auch ein höheres Mietgeld verlangen. Die Stellung der Pferde I. Annahme durch die tiegie bietet für die Instruktion im Reiten und Fahren Vorteile, anderseits geht dadurch der Stand geeigneter Artilleriepferde im Lande immer mehr zurück, und die Lieferung der Pferde bei den größern Manövern bietet bedeutende Schwierigkeiten.

Was die Beschirrung anbelangt, so sind im Berichtsjahre Versuche mit Geschirren durchgeführt worden, welche eine Vereinfachung der Geschirrteile und eine Erleichterung des Geschirr-

883

gewichtes bezwecken. Sie sind nicht zum Abschlüsse gekommen, haben aber doch gezeigt, daß in dieser Hinsicht Verbesserungen möglich sind, und es werden die Versuche fortgesetzt werden.

2. Wiederholungskurse.

a. Auszug.

Von den für 1893 vorgesehenen Wiederholungskursen wurde derjenige der Feuerwerkercompagnie Nr. 2 aus dem bereits angeführten Grunde fallen gelassen.

Es fanden somit statt: Bei d e r F e l|d a r t i l l e r i e : 2 Wiederholungskurse der Brigade III und V; beide Brigaden nahmen dann an den Herbstmanövern des II. Armeecorps teil.

Die Parkkolonnen 5 und 9 des II. Armeecorps waren unter e i n e m Kommando zum Wiederholungskurs vereinigt, und wurde die Instruktion wie bei fahrenden Batterien gegeben. Der lückenhafte Bestand wurde durch freiwillige Cadres und Nachdienstpflichtige ergänzt.

Die Kolonnen 6 und 10 wurden als Corpspark II vereinigt und nahmen in Verbindung mit der Positionsabteilung II an den Herbstmanövern teil.

Von der Kolonne 6 waren zwei kleine Détachements für die Bespannung der Positionsabteilungen I und V abgetrennt worden; von Kolonne 10 wurde ein größeres Détachement mit der Artillerieoffizierbildungsschule II in Thun vereinigt zur Bildung einer Schulbatterie.

Von dei- P o s i t i o n s a r t i l l e r i e wurde der Wiederholungskurs bei den Abteilungen I (ausschließlich Auszug) und V (mit ihrer Landwehr vereinigt) mit Schießübungen verbunden. Die Abteilung II (nur Auszug) wurde zu den Übungen des II. Armeecorps zugezogen.

Vom A r m e e t r a i n wurden die Abteilungen l der Bataillone III und V vereinigt als Corpsbrückentrain mit den Genietruppen des II. Armeecorps. Die Abteilung III/2. machte den Dienst als Verpflegungstrain des II. Armeecorps in Delsberg, während die Abteilung V/2. ihren Wieder hol ungskurs gesondert in Thun, zum Teil in Verbindung mit der Artillerieoffiziersbildungsschule II, bestand.

884

Vier kleinere Détachements dieser Bataillone, zwei aus jeder Abteilung, hielten ihren Wiederholungskurs mit den Feldlazaretten III und V in Basel, VI in Zug und VII in St. Gallen ab.

Der Linieatrain hatte keinen gesonderten Wiederholungskurs zu bestehen, sondern blieb bei seinen Einheiten.

b. Landwehr, Es wurden im Berichtsjahre die Batterien 4 und 5 zu Wiederholungskursen einberufen, im fernem die Positiouscompagnien 8 und 9 und endlich die Compagnien 2 und 12 der Ersatzreserve. Die Compagnie 12 war numerisch so schwach, daß sie, als Sektion formiert, der Compagnie 2 zugeteilt wurde.

Die B e s t ä n d e der Einheiten waren ungleich. Die kleinste Zahl zeigte Batterie 14 mit 117, die höchste die Batterien Nr. 25 und 26 mit 153 Mann. Bei fast allen Batterien, bei welchen größere Städte im Rekrutierungsgebiet liegen, ist die Zahl der Fahrer viel zu gering.

Bei den Positionscompagnien war der Bestand durchschnittlich 112 Mann.

Der Cadresbestand ist genügend; ausgenommen beim Armeetrain.

Die L e i s t u n g e n der Cadres sind im allgemeinen befriedigende.

Die Bewaffnung, Ausrüstung und Bekleidung giebt zu keinen wesentlichen Bemerkungen Anlaß. Der jetzige Trainsäbel wird als unpraktisch bezeichnet, weil er zu schwer und lang ist. Die Blusen der altern Jahrgänge sind in defektem Zustande.

In der I n s t r u k t i o n weisen die Kurse, welche auf Plätzen mit guten Schießeinrichtungen stattfanden, erfreuliche Fortschritte auf, während auf andern Plätzen das Schießen zu wünschen übrig ließ. Was die Beweglichkeit der Batterien anbelangt, so kann ein kleiner Fortschritt konstatiert werden.

Die D i s c i p l i n ist meist eine sehr gute, weil die Cadres angeleitet worden sind, richtig zu befehlen und die Ausführung der Befehle selber zu überwachen.

Der G e s u n d h e i t s z u s t a n d ließ im Frühjahre viel zu wünschen übrig; es sind in den ersten Kursen bis zu 28°/o Krankheitsfälle vorgekommen, während die im Sommer und Spätjalir abgehaltenen Kurse einen ausnehmend geringen Krankenstand aufwiesen.

885 Auch im Berichtsjahre sind wieder eine kleine Zahl berittener Offiziere mit eigenen Pferden eingerückt, und die Pferde, welche dieselben einmieten, sind oft von geringerer Qualität als die Pferde I. Annahme, welche von der Regieanstalt gestellt und aus welchen die Unteroffiziere beritten gemacht werden.

3. Cadresschulen und Speeialkurse.

Diese umfaßten im Berichtsjahre: Für die Feldartillerie: den Kurs für Stabsoffiziere; den Schießkurs für Offiziere, zugleich Specialkurs für Richtkanoniere.

Für die Positionsartillerie: den Schießkurs für Offiziere, zugleich Specialkurs für Richtkanoniere.

Für Feldartillerie und Armeetrain: den mit einer Armeetrainrekrutenschule verbundenen speciellen · Trainkurs.

Für alle drei obigen Branchen vereinigt: die allgemeine Unteroffizierssehule und Cadresschule ; den Kurs für Schlosser und Wagner.

Ein K u r s für H u f s c h m i e d e , geleitet von der Veterinärabteilung des Sanitätswesens, nahm auch die Hufbeschläger der Artillerie auf.

Am S t a b s o f f i z i e r s k u r s e nahmen teil: l Oberst, 4 Oberstlieutenants.

Der erste Teil des Kurses fand teilweise in Verbindung mit dem Schießkurse für Feldartillerie statt, und zwar wie im Vorjahre in der Weise, daß je der Vormittag dem Schießen, der Nachmittag aber der Lösung von speciellen taktischen Aufgaben im Gelände gewidmet wurde. Der zweite Teil umfaßte eiae größere Rekognoszierung.

Der S c h i e ß k u r s für Offiziere der Feldartillerie war organisiert wie im Vorjahre, und es erfreut sich dieser Kurs eines größeren Zudranges, als die Ausdehnung desselben und das Budget erlauben.

886

Der Nutzen des Schießkurses liegt uamentlich auch darin, daß durch die sorgfältige Auswahl der Mannschaft eiue Musterbatterie, den Offizieren voi Augen geführt wird. Auch bietet sich Gelegenheit, den Stabsoffizieren über die Anlage des Schießwesens in den Kursen Anleitung zu geben. Hingegen ist es nicht möglich, der beschränkten Mittel wegen die Stabsoffiziere in diesem Kurse mit der Leitung des Feuers mehrerer Batterien vertraut zu machen.

Es muß dies den Rekrutenschulen, besonders aber den Wiederholungskursen vorbehalten bleiben, in denen mehrere Batterien gleichzeitig schießen können.

Der S c h i e ß k u r s für Offiziere der Positionsartillerie fanrl in diesem Jahre zürn erstenmal in gleicher Weise wie derjenige der Feldartillerie statt. Derselbe ist von noch größerem Nutzen als derjenige der Feldartillerie, da im Verhältnis zu der Zahl der Mannschaft ein größerer Teil von Offizieren im Schießen ausgebildet werden.

Am Schießkurse der Feldartillerie nahmen 2 Majore, 7 Hauptleute und 6 Oberlieutenants als Schüler teil, 3 Oberlieulenants, 6 Wachtmeister und 54 Gefreite und Soldaten bildeten die Batterie; letztere waren der VI. und VII. Brigade entnommen. In den Schießkurs der Positionsartillerie wurden 2 Stabsoffiziere, 8 Subalternoffiziere und im ganzen 43 Mann, und zwar von den Compagnien l, 3 und 7 (Abteilungen II und IV), einberufen.

Der erstere dauerte einen Tag länger als vorgesehen war, da die Mannschaft am 19. Juni nachts wegen des Krawalls nach Bern abgehen mußte und erst am 21. mittags zurückkehrte.

In den s p e c i e l l e n T r a i n k u r s wurden im Berichtsjahre zum erstenmal Mannschaften deutscher und welscher Zunge zusammen einberufen, während früher diese Kurse nach Sprachen getrennt abgehalten worden waren. Die Neuerung hat sich gut bewährt.

Die a l l g e m e i n e U n t e r o f f i z i e r s s c h u l e fand wie im Vorjahre für solche Kanoniere der fahrenden und Gebirgsbatterien, sowie der Positionscompagnien und Parkkolonnen und für solche Fahrer und Trainsoldaten vereinigt statt, die für Unteroffiziere geeignet gehalten wurden.

Auch die Trompeterrekrutenschule war mit dieser Schule verbunden.

An der Schule nahmen teil :

887

61 6 13 20 48 8 21

Batteriekanoniergefreite, Gebirgsartilleriegefreite, Parkkanoniergefreite, Positionsartilleriegefreite, Batterietraingefreite, Parktraingefreite, Armeetraingefreite,

177 Mann.

Alle Teilnehmer wurden befördert.

Im Unterrichte wurde kein Unterschied mehr gemacht zwischen Gefreiten der Batterien und der Pavkkolonnen, weil dieser nicht mehr angezeigt erscheint; die Einheitlichkeit des Unterrichtes wirkte nur günstig auf den Gang der Schule ein.

Es wurde auch zum erstenmal versuchsweise für den Unterricht in der Soldatenschule das Gewehr verwendet, um sich Rechenschaft geben zu können, in welcher Weise dieses System künftig wirken werde und wie weit der Gewehrunterricht ohne Gefährdung des Hauptzweckes gefördert werden könne. Denn wenn die Parkkolonnen, wie beabsichtigt wird, in Zukunft nur noch aus der Landwehrmannschaft rekrutiert werden sollen, so müssen sämtliche Artilleristen schon als Rekruten mit dem Gewehr vertraut gemacht werden, wenn sie dasselbe als Landwehrsoldaten handhaben sollen.

A n d e m Kurs f ü r S c h l o s s e r u n d W a g n e r nahmen S Schlosser und 16 Wagner teil.

E. Genie.

1. Eekrutenschulen.

Wie gewohnt fanden vier Rekrutenschulen statt, nämlich: 2 Sappeurschulen, l Pontonierschule und l Pionierschule.

An denselben nahmen teil : 38 Offiziere, 175 Unteroffiziere und Soldaten, 598 Rekruten.

Total 811 Mann.

888

Im ganzen wurden pro 1893 rekrutiert . . . . 614 Mann Davon rückten nicht ein 62 _ Demnach wurden von den Rekruten des Jahrganges 1893 eingeteilt 552 Mann Von frühern Jahrgängen rückten ein 46 ^ Den Corps, mit Einschluß der Infanteriepioniere, wurden somit zugeteilt 598 Mann Büchsenmacher- und Tambourrekruten wurden in diesem Jahre keine für das Genie ausgehoben.

Da die Rekrutenzahl bedeutend reduziert worden war, und zwar um 121 Mann gegenüber dem Vorjahr, so formierten die beiden Sappeurschulen nur je eine Sehulcompagnie, anstatt zwei wie in frühern Jahren.

Im übrigen nahmen die Schulen den gewöhnliehen Verlauf, mit der einzigen Ausnahme, daß die Sappeurschule II zu den Manövern des II. Corps beigezogen wurde und sich vom 11. bis 13. September an der Instandstellung und der nachherigen Verteidigung der Position bei Therwyl beteiligte.

2. Wiederholungskurse.

In diesem Jahre wurden sämtliche Corps der Geniewafie, einschließlich der Infanteriepioniere, sowohl im Auszug als in der Landwehr zu Kursen von verschiedener Dauer einberufen, da die Neubewaffnung mit dem kleinkalibrigen Gewehre durchgeführt wurde.

Die Genietruppen des I. und IV. Armeecorps hatten nur für zwei Tage zum Fassen des Gewehres einzurücken, indem die Mannschaften dieser Corps bereits im Vorjahr mit der Handhabung desselben bekannt gemacht worden waren.

Die Genietruppen des II. Arrneecorps machten den ordentlichen Wiederholungskurs (_Corpsmanöver mit Vorkurs) mit. Um jedoch den kurzen Vorkurs auch noch dazu zu benützen, die Leute mit dem neuen Gewehr, welches sie noch nicht genügend kannten, vertraut zu machen, wurden die Cadres drei Tage vor der Mannschaft einberufen, um sie dann bei der Instruktion über die Handhabung des Gewehres ausgiebig verwenden und so die knapp bemessene Zeit gut ausnützen zu können.

Die Mannschaften des III. Armeecorps hatten einen Kurs von vier Tagen, die Cadres außerdem einen dreitägigen Vorkurs zu bestehen.

Für die Landwehr, bei der indessen nur die sieben jüngsten Jahrgänge einberufen wurden, waren viertägige Mannschaftskurse mit dreitägigen Cadresvorkursen angesetzt.

889 Es kann nun allerdings nicht behauptet werden, daß nunmehr die Mannschaft voll und ganz mit der neuen Waffe vertraut sei; immerhin darf doch angenommen werden, daß die Mannschaft die Waffe zu Hause richtig in stand halten kann. Es ist damit wenigstens das erreicht worden, daß nunmehr beim Genie der ganze Auszug und die sieben jüngsten Jahrgänge der Landwehr gleich bewaffnet sind wie die Infanterie.

Die Beteiligung des Genies am o r d e n t l i c h e n Wiederholungskurs des II. Armeecorps war folgende: i. Geniebataillone.

Total.

3

5

9 209 189 127

12 222 217 135

Total

534

586

Im Wiederholungskurs anwesend : Stab Sappeurcompagnie Pontoniercompagnie . . . .

Pioniercompagnie

5 163 153 99

8 176 168 100

13 339 321 199

Total

420

452

872

Stab Sappeurcompagnie Pontoniercompagnie Pioniercompagnie . . . . .

4 46 36 28

4 46 49 35

8 92 85 63

Total

114

134

248

. . .

21,2

22,9

.. 22,1

Bataillon' In den Wiederholungskurs kommandiert : Stab Sappeurcompagnie Pontoniercotnpagnie Pioniercompagnie

21 431 406 262

1120

Abwesend:

°/o der Kommandierten

890 2. Infanteriepioniere.

Kom% der Kommandiert. Anwesend. Abwesend. mandierten.

266

67 44

14,2

530

111

17,3

III. Division . . . .

331

264

. . . .

310

Total'

641

V.

,,

20,2

Von den zum ordentlichen Wiederholungskurs einberufenen Genietruppen von 1761 Mann, Geniebataillone und Infanteriepioniere zusammen, sind eingerückt 1402 Mann; es haben somit gefehlt 359 Mann oder 20,4 °/o der Kommandierten.

Ein ähnliches Verhältnis zwischen Kommandierten und Nichteingerückten ergab sieh bei den zum Fassen des neuen Gewehres angeordneten Kursen sowohl im Auszug als in der Landwehr.

S p e c i a l k u r s e wurden im Berichtsjahre nicht abgehalten.

3. Cadreskurse.

a. Unter Offiziersschule.

Dieselbe wurde in gewohnter Weise abgehalten.

daran teil: l Lieutenant, 1 Fourier, 2 Wachtmeister, 126 Gefreite, 2 Tambouren.

Es nahmen

132 Mann.

Der Lieutenant, welcher in diese Schule einberufen wurde, war seit einer längern Reihe von Jahren landesabwesend gewesen, und sollte die Schule dazu dienen, seine militärischen Kenntnisse wieder aufzufrischen, bevor er in den Dienst mit seinem eigenen Corps trat. Die Unteroffiziersschule wird unbeschadet ihrer Hauptaufgabe und in sehr vorteilhafter Weise auch in Zukunft derartigen Zwecken dienen können.

891 b.

Offiziersbildungsschule.

An derselben beteiligten sich 11 Wachtmeister. , t Davon konnten am Schlüsse der Schule 10 zur Beförderung zu Lieutenants vorgeschlagen werden, und zwar : 4 zu den Sappeuren, 2 ,, ^ Pontonieren, 4 ,, ,, Pionieren.

c. Technischer Kurs.

An dem technischen Kurs für subalterne Genieoffiziere beteiligten sich 14 Offiziere.

In die Artillerie-Unteroffiziersschule wurden ausnahmsweise keine Genieoffiziere gesandt, weil sozusagen sämtliche subalterne Offiziere dieses Jahr zu Dienstleistungen mit ihren Corps aufgeboten werden mußten.

' Es konnte dieses Jahr nur eine Terrainrekogooszierung /um Studium von Feldbefestigungsanlagen angeordnet werden, statt vier wie im Vorjahr.

Endlich fand ebenfalls in ähnlicher Weise wie in den letzten zwei Jahren ein technischer Kurs für höhere Genieoffiziere unter der Leitung des Waffenehefs statt. Derselbe bestand in der technischtaktischen Rekognoszierung der Südostgrenze und bildete den Schluß der in drei Sommern durchgeführten Rekognoszierung der Südgrenze des Landes von St. Maurice bis Luziensteig.

Es nahmen daran teil : 3 Obersten, wovon einer vom Generalstab, 2 Oberstlieutenants, 2 Majore, 5 Hauptleute, l Quartiermeister (Hauptmann) und l Pferdearzt (Lieutenant).

Total 14 Offiziere.

4, Freiwillige Vereine.

Die Zahl der von der Eidgenossenschaft unterstützten Pontonierfahrvereine ist im Berichtsjahre dieselbe geblieben. Der Bestand und die Beteiligung an den vorgeschriebene!! sechs Übungen er-

892 giebt nachstehende Tabelle, aus der hervorgeht, daß sich auch die Leistungen dieser Vereine innerhalb der gewohnten Grenzen bewegten.

.

Stärke.

Nr.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Differenz.

Tereiu.

Bern Aarburg . . .

K lingaau . . .

Wallbach . .

Zürich . . .

Rheinfelden . .

Basel Schaffhausen Sisseln . . ' .

Aarau Wangen a./A. .

Bremgarten . .

Luzern . . .

Eglisau . . .

Ölten Ottenbach . .

Breite bei Basel Solothurn . .

Aarwangen .

Genf

1892.

1893.

54

27 21 15 70 21 13 16 34 20 18 18 -- 30 8

63 25 25 13 50 32 29 15 20 60 16 13 17 37 25 20 31 12 19 --

519

522

. . 41 .

20 .

16 .

48 .

29

.

.

.

.

.

.

Total

Beteiligung an 6 Übungen.

Mann.

49 1 -- 16

+ 5 -- 3 + 2 + 3 + 2 -- 6 + 5 _ 10 -- 5 -- +i 1 ;.{

56 24 25 13

+ 13 + 12 -- 11 -- 8

31 23 27 15 20 29 16 13 14 36 25 14 26 9 19 --

+ 3

435

+ +

5 2

°/° 89,o 96.o

ioo;0

100,o 62,o 71, D

93,i 10ü,o 100,o 48,8 ^)" 10U,o 100,o 82,8 97,8 100,o 70,o 83,9

15'.o 100,'o

-- 83,o

F. Sanität.

I. Medizinalabteilung, 4. Vorkurse und Rekrutenschulen.

In den im Berichtsjahr abgehaltenen vier Rekrutenschulen, von welchen die beiden ersten und die vierte in Basel abgehalten wurden, während die dritte des zu dieser Zeit in Basel stattfindenden Sängerfestes wegen nach Genf verlegt werden mußte, und welche ohne Einrechnung eines elftägigen Vorkurses je 35 Tage dauerten,

893 rückten 466 Mann ein. Von diesen mußten als krank oder als zum Sanitätsdienst ungeeignet 19 Mann entlassen werden; 447 wurden ausexerziert und als Krankenträger ^eingeteilt.

2. Spitalkurse.

In den 16 Spitälern Genf, Lausanne, Freiburg, St. Immer, Bern, Lnzern, Zug, Basel, Aarau, Zürich, Winterthur, Herisau, St. Gallen, Altdorf, Chur und Lugano bestanden 239 Krankenträger einen dreiwöchigen Sprtalkurs. Von denselben konnten 230 auf Empfehlung der betreffenden Spitalärzte zu Krankenwärtern befördert werden.

3.

Unteroffiziersschulen.

Es fanden im Berichtsjahr zwei Unteroffiziersschulen für deutschsprechende Krankenwärter statt. Von den eingerückten 72 Teilnehmern konnten 68 zu Sanitätskorporalen befördert werden.

In den Verwaltungsunteroffiziersschulen wurden drei Sanitätsunteroffiziere zu Fourieren ausgebildet, von welchen sich einer die Qualifikation zum Besuche der Verwaltungsoffizierbildungsschule erwarb, nach deren Absolvierung derselbe zum Verwaltungslieutenant befördert und als Ambulanzenquartiermeister eingeteilt wurde.

4.

Offizierbildungsschulen.

Es wurden im Berichtsjahre drei Offizierbildungsschulen für Ärzte und Apotheker abgehalten, wovon zwei für deutschsprechende in Basel und eine für französischsprechende in Genf. Es nahmen daran 68 Ärzte und 6 Apotheker teil, welche sich sämtlich das Fähigkeitszeugnis als Oberlieutenants (Ärzte), bezw. als Lieutenants (Apotheker) erwarben und als solche brevetiert wurden.

5. Operationskurse.

Es fanden zwei solcher Kurse ; statt, der eine in Bern, der andere in Genf, und nahmen daran 35 Hauptleute und 11 Oberlieutenants teil.

6.

Stabsoffizierskurs.

Im Berichtsjahre fand kein solcher Kurs statt.

Bundesblatt. 46. Jahrg. Bd. I.

60

894

7. Centralschulen.

In sämtliche Centralschulen wurden Sanitätsoffiziere kommandiert, und zwar in Centralschule I a und b 4 Oberlieutenants, Centralschule II 3 Hauptleute, Centralschule III 2 Majore.

In den Kurs für Territorial- und Etappendienst wurden 2 Sanitätsoffiziere (l Oberst und l Major) einberufen.

8. Wiederholungskurse.

Ihre ordentlichen Wiederholungskurse bestanden je 4 Ambulanzen der III. und V. und je '2 Ambulanzen der VI. und VII. Division. Zu denselben wurde jeweilen auch das Sanitätspersonal der Infanteriebataillone mit Ausnahme der Assistenzärzte (bei der III. und V. Division auch der Regimentsärzte) und der 5 jüngsten Krankenwärter jedes Bataillons einberufen ; ferner wurden bei der VI. und VII. Division noch je ein Teil der Ärzte und die Sanitätsmannschaft der Jahrgänge 1854--60 der entsprechenden Landwehrbataillone, mit Ausnahme der 4 jüngsten Krankenwärter jedes Bataillons, beigezogen.

Das Personal der dienstfreien Ambulanzen der Wiederholungspflichtigen Divisionen wurde, wie üblich, zum Cadresdienst herangezogen ; Ärzte, Wärter und Träger zur Besorgung des Sanitätsdienstes in Schulen und Kursen, die Unteroffiziere als Cadres in Sanitätsrekrutenschulen.

Es haben den Wiederholungskurs 1893 bestanden:

895 Nicht eingerückt.

Kontrollstärke.

Corps.

Total.

Beim EinDavon Davon Davon rücken nicht dienst- ent- Total. ententschulDflichtig lassen.

schuldigt. digt.

1

24 19 7 4

8

54

17 14 6 3 40

176 178 263 188 279 401 372 122

6 15 8 11 8 6 7 4

25 16 30 21 33 44 19 5

10 12 6 4 17 19 11 4

1

2

Total Truppensanität 2750

31 2010

66

195

2 85 110

Total Sanitätspersonal 3246 1892 2895

2389 2045

74 34

249 201

125 124 99 102

4 3

Total Lazaretpersonal

496

135 146 33 65 379

I. Division . . .

IL ,, . . .

III.

,, . . .

IV.

,, . . .

V.

. . .

f l VI.

,, . . .

VII.

,, . . .

VIII.

,, . . .

Truppen außer Divisionsverband

210 203 326 248 357 616 575 177 38

Feldlazaret III (4Amb.)

V(4 ,, ) VI (2 ,, ) VII (2 ,, )

162 154 92 88

7 5 1 1

14 15 4 24 17 16 25 8 1

9. Freiwillige Vereine, a. M i l i t ä r s a n i t ä t s v e r e i n e .

Die Zahl der Sektionen ist gegenüber dem Vorjahre gleich geblieben, die Zahl der Mitglieder und ebenso die Gesamt- und Durchschnittsfrequenz der Übungen und Vorträge dagegen um etwas gestiegen.

Auch im Berichtsjahre wurde dem Centralkomitee des schweizerischen Militärsanitätsvereins eine Subvention von Fr. 850 zugesprochen und nach Maßgabe der Einzelleistungen auf die Sektionen verteilt.

b. S a m a r i t e r v e r e i n e .

Die Zahl der Sektionen und Mitglieder ist in raschem Wachstum begriffen, wie sich aus folgender Tabelle ergiebt.

Stand auf Ende 1891. Zuwachs pro 1892. Abgang pro 1892.

Sektionen.

«

.£ «t

1. Aarau 2. Âarberg . . . < 3. Balsthal-Clus . .

4. Bern (Männer) . .

5. ,, (Frauen) . .

6. Belp .

. . .

7. Bief (Männer) . .

8. ,, (Frauen) . .

9. Birmenstorf . . .

10. Bnrgdorf . . . .

11. Großhöchstetten .

i so.

E UJ

40 65 105 *39 97 1 58 21 81 3 105 162 559 5 726 112 34 1 147 37 62 12 47 44

178 128 23

277 12 1 176 67

1 3 . Huttwyl . . . . 28 14. Interlaken . . .

44 15. Kirchberg . . .

18 66 16. Langen thaï . . .

53 469 1 7 . Langnan . . . . 22 38 18. Liestal . .

19. Münsingen . . .

2 0 . Mnrten . . . .

46 165 -- 9 21. Oberburg. . . .

19 22. Rorschach . . .

23. Saane-Sense . . .

18 Übertrag :

* Munnlich.

1

28 44 84 522 60 211 28

18

ö .x «c

40 4 24 14 30 10 33 2

4

ô

l 4 25 10 8 40 56 2 9 5 281 30

3 132 40

42

--



14 8 8 31 54 37 23 2

281 34

1 9 2 5 3 13 2 5

23 5 12 169

1 55 3 172

14

ö

1 o.s

«t

44 25 14 24 22 70 99 2 11 5

3 14 132 63 1 6

882 1815 10 2707 378 693

t Weit lieh.

s | ! (2 t*j

1 13 1 7 13 20

4 10

25 2

-- 5 1076 180 133

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Stand auf Ende 1892.

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3

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^

14 66 69 135 35 25 8 54 114 39 17 60 3 80 ___ 91 132 522 5 659 103 40 1 144 f? öO 40 70 14 46 234 362 82 1 11 2 13 20 42 124 1 167 52 20 24 28 -- _ 1 27 281 308 9 39 30 69 7 15 62 77 -- 16 53 456 509 7 ÜO 47 67 132 132 4 36 23 59 35 36 145 1 182 9 19 28 42 12 1 55 2 18 167 3 188 -- -l! 3131079 |2376 15; 3470

~

Militärische Einteilung der Aktivmitglleder.

·i 6 3|

8

2

10 7

9

3

4

6

1

4 i 20 4

8

8

11

3 12 9

6 19 1

6 20 10

2 6 5 2

1 4 2

12 :

70

47

6

8.

12i 2| 136 '

CO

Stand auf Ende 1891. Zuwachs pro 1892. Abgang pro 1892.

Stand auf Ende 1892.

Sektionen.

Ö _>



«t

.1

i o-

'G S

Übertrag 882 1815 10 50 120 24. Thun 32 20 25. Wichtrach . . .

79 44 11 2 6 . Zofingen . . . .

27. Zürich-Außersihl . 141 83 7 28.

,, -Enge . .

20 31 2 *44 29.

,, -Neumünster / 1 44 69 1 30.

,, -Fluntern .

27 16 3 31.

,, -Oberstraß .

32.

,, -Wiedikon .

56 70 33.

,, -Wipkingen 21 73 34.

,, -Unterstraß 2 29

ö

1

oe

1 O.1

2707 378 693 170 52 25 52 10 134 231 4 27 53 43 10 5 158 7 46 10 37 55 4 126 16 94 11 2 31 25

i 3 1 i2 UJ


5 1076 180 133 6 5 82 15 2 9 10 1 2 4 33 29 53 12 2 5 10 5 5 17 10 92 20 11 12 1 28 1 7

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LtJ

Ï

313 1079 2376 15 3470 21 87 139 5 231 11 23 18 41 1 78 54 11 143 33 116 106 9 231 14 51 39 2 92 5 40 74 6 163 -- 43 15 27 18 3 48 37 55 92 72 74 146 12 32 61 93 8 42 8 1 51

Militärische Einteilung der Aktivmitglieder.

ü>

ii

1 33 J

m 13 f

70

47

2

3

136 7 4

14

11

21

10 7

6 4

6 10 16 10

Total 1425 2343 34 i 3802 576 838 18 1432 268 165 -li 433 1727 3022 52 4801 103 Hierzu kommen m>ch die Mitgliederbes :ände dei; enigen n e u e r Set;tionen, welche wegea ihres kl rzen Bestehens nicht in der L age warer , Jahresl erichte einzusenden, nämlich : 35 Kiesen 7 5 12 JÎ6. Innertkirchen .

. . .

29 6 35 37. Aarwangen 25 25 38. Schlieren (Zürich) 20 20 39. Bipperamt .

45 45 4 0 Büinpliz . . .

25 25

71

210

* Männlich.

f Weiblich.

Total auf Ende Juni 1893 1878 3033 ~52 4963

898 u. Veterinärabteilung.

i.

Offizierbildungsschule.

In die Offizierbildungsschule sind 15 Pferdärate eingerückt, von denen 11 zur Brevetierung vorgeschlagen werden konnten, während 4 vor Beendigung der Schule entlassen wurden, weil sie sich überhaupt zu Offizieren noch nicht genügend geeignet zeigten. Im allgemeinen darf jedoch das Resultat der Schule dieses Jahres als ein besonders günstiges bezeichnet werden.

Über den Uiiterrichtsplan sind keine besondern Bemerkungen zu machen, da derselbe der gleiche war wie in den letzten Jahren.

2. Kurs für

Stabspferdärzte.

Dieser Kurs fand wieder mit einer Dauer von 14 Tagen während dem Hufschmiedkurs statt. Eingerückt sind in denselben 9 Stabspferdärzte, und zwar insbesondere solche französischer Zunge.

Die Hauptfächer des Unterrichts bildeten auch diesmal Armeeorganisation, Pferdestellung und -Schätzung, sowie Territorial- und Etappendienst. Alle geleisteten Arbeiten befriedigten im vollsten Maße.

3. Hufschmiedkurs.

Zu dem in Thun abgehaltenen Hufschmiedkurs rückten 40 Mann ein. Von denselben wurden 7 Mann wegen ungenügender beruflicher Vorbildung und zum Teil auch, weil sie sich ohnehin zu Hufschmieden nicht befähigt zeigten, im Verlaufe der ersten 3 Wochen entlassen. Am Schlüsse des Kurses konnte 33 Teilnehmern das Fähigkeitszeugnis zu Militärhufschmieden ausgestellt werden.

Von Jahr zu Jahr wird mehr bemerkbar, daß die jungen Hufschmiede die Gelegenheit, welche sich ihnen in den Special-Hufschmiedkursen zur Vervollkommnung in ihrem Berufe bietet, zu würdigen lernen, indem der Fleiß und der Eifer beständig zunimmt.

G. Verwaltungstruppen.

1. Rekrutenschule.

Im ganzen sind zu der Schule eingerückt 212 Mann, von welchen aus verschiedenen Gründen vor Schluß der AusbildungIS Mann in Abgang kamen.

Die Zahl der ausexemerten Rekruten beträgt 160.

899 An Cadres haben an der Schule teilgenommen: 6 Offiziere, 44 Unteroffiziere und Soldaten, l Wärter und l .Tambour.

Die geistige und körperliche Beschaffenheit der Mannschaft konnte durchgehends als eine befriedigende bezeichnet werden.

Bewaffnung, Ausrüstung und Bekleidung gaben zu keinen Bemerkungen Veranlassung.

Die Disciplin war eine befriedigende.

2. Wiederholungskurse.

Im Jahre 1893 hatten nur die Verwaltungscompagnien Nr. 3 und 5 den Wiederholungskurs zu bestehen, und zwar in Verbindung mit den Truppenübungen des II. Armeceorps. Diese beiden Compagnien waren als Corps Verpflegungsabteilung vereinigt und stunden bereits vom 1. Tage an unter dem Kommende des Corpsverpflegungschefs II.

Die Compagnie Nr. 3 rückte mit 129 und die Compagnie Nr. 5 mit 135 Mann ein.

Die unentschuldigt ausgebliebene Mannschaft wurde, soweit sie ausfindig gemacht werden konnte, den bestehenden Vorschriften gemäß bestraft. Die Zahl dieser Mannschaft beträgt für beide Compagnien 58 Mann.

Die Mannschaft der Abteilung sah im allgemeinen gut und kräftig aus.

Die Disciplin war eine gute.

3. Offizierbildungsschule.

Es fand nur eine solche Schule statt, besucht von 4 InfanterieOffizieren, 28 Fourieren der verschiedenen Waffengattungen und 10 Wachtmeistern der Verwaltung, Total 42 Mann. Hiervon mußten wegen Krankheit, dringenden Familien verhältnissen und ungenügender Schulbildung in der ersten Hälfte der Schule 3 Mann entlassen werden ; von den übrigen 39 Teilnehmern gelangten 38 zur Brevetierung.

4. Unteroffiziersschulen.

Es wurden drei Fourierschulen abgehalten.

gehörten folgenden ^ Waffen au :

Die Einberufenen

900 69 3 17 8 3 3 Total

der Infanterie, der Kavallerie, der Artillerie, dein Genie, der Sanität, der Verwaltung,

103 Mann.

Hiervon konnten 102 Mann zu Fourieren und von diesen wiederum 21 zum Besuche der Verwaltungsoffizierbildungsschule vorgeschlagen werden, l Mann mußte ärztlich entlassen werden.

5. Offiziersschule für Quartiermeister.

Dieselbe wurde besucht von l Hauptmann und 19 Oberlieutenants.

Während der Schule mußten 2 Schüler entlassen werden, der eine wegen Krankheit, der andere wegen dringenden Privatgeschäften.

Das Resultat war ein sehr befriedigendes.

H. Schulen und Kurse in den Gotthardbefestigungen.

1. Taktischer Kurs für Offiziere der Festungstruppen.

Außer dem Kommandanten, dem Stabschef, dem Artilleriechef, dem Chef der Verpflegung und dem II. Divisionsadjutanten nahmen am Kurse teil : l Abschnittskornmandant, Oberstlieutenant der Infanterie; l Infanterie-Oberstlieutenant, Kommandant des Infanterieregiments 29 L. ; 3 Infanteriemajore der Landwehr; l Hauptmann des Generalstabes; 8 Infanteriehauptleute des Auszuges; 8 Infanteriehauptleute der Landwehr; 6 Oberlieutenants des Auszuges.

Es handelte sich in diesem Kurs darum, den Teilnehmern die vier Fronten des Gotthardgebietes vorzuführen, die bestehenden fortifikatorischen Werke und deren Bedeutung für die Verteidigung.

zu erklären und sodann durch Lösung von taktischen Aufgaben Gelegenheit zu geben, sich in die Grundsätze des Gebirgskrieges hineinzuleben.

901

2. Infanterie.

Im Jahre 1893 bestanden die sämtlichen, den Gotthardtruppen zugeteilten Laudvvehrbataillone ihren regelmäßigen Wiederholungskurs, und zwar die Bataillone des Regimentes 29 in Airolo, diejenigen des Regimentes 14 und das Schützenbataillon in Andermatt.

In diesen Kursen waren Offiziere und Mannschaft mit dem neuen Gewehre und den Formen des neuen Réglementes vertraut zu macheti, und es mußte der Unterricht dementsprechend eingerichtet werden. Es wurden in diesen beiden Richtungen befriedigende , Resultate erzielt; für Feldübungen blieb beinahe keine Zeit, und wird im nächsten Kurse hierauf das Hauptgewicht zu legen sein.

In Andermatt mußten die Truppen in einem noch nicht fertig erstellten Barackenlager, in Airolo in einem unausgebauten Hause untergebracht werden. Wenn auch diese Räumlichkeiten mit einer Kaserne den Vergleich nicht aushalten können, so werden sich die Truppen ini Hochgebirge an noch viel schlimmere Verhältnisse gewöhnen müssen.

Übrigens war der G e s u n d h e i t s z u s t a n d der in diesen Lokalitäten untergebrachten Truppen ein befriedigender, und zwar trotz vorgerückter Jahreszeit und teilweise sehr schlechtem Wetter.

Die gegenwärtige Bekleidung der Infanterie ist für die Gebirgstruppen nicht nach allen Richtungen eine zweckmäßige, und wir werden die Frage prüfen, ob nicht in dieser Richtung Änderungen geboten sind.

Auch die Ausrüstung wird für die Passierung besonders schwieriger Stellen einer Ergänzung bedürfen.

Der Signaldienst bei den Beobachtern der Festungsartillerie ist nunmehr ziemlich durchgebildet. Es ist aber notwendig, daß in jeder Infanteriecompagnie einige Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten die Signalzeichen gründlich verstehen, so daß die Truppen der mobilen Verteidigung durch dieses Mittel mit den Stäben unter sich und mit den Beobachtungsstationen verkehren können auf größere Distanzen. Es wird deshalb auch der Signaldienst in den Unterrichtsplan der Infanterie des Auszuges für den Gotthard inskünftig aufgenommen.

Jedes Bataillon führte einen Gebirgsmarsch aus; einzelne verbanden damit das ,,gefechtsmäßige Schießen", andere Gefechtsübungen. Diese Märsche bewiesen fast durchweg eine große Aus. dauer und Leistungsfähigkeit der Truppen.

902

3. Festungsartillerie.

o. Rekrutenschulen.

Im Berichtsjahre wurden folgende Rekrutenschulen der Festungsartillerie abgehalten: 1. Eine Schule für die Rekruten der Festungscompagnie I.

2. Zwei Schulen für die Rekruten der Festungscompagnie II.

3. Zwei Schulen für die Rekruten der Festungscompagnie St. Maurice.

In der erstgenannten Rekrutenschule wurden nur Kanoniere ausgebildet, während in der ersten Schule für die Festungscompagnie II, nebst einer Abteilung Kanoniere, auch sämtliche Maschinengewehrschützen, und in der zweiten Schule, nebst einer Abteilung Kanoniere, die Beobachter geschult wurden.

Für St. Maurice wurden noch keine Maschinengewehrschützen, wohl aber eine erste Abteilung Beobachter neben den Kanonieren ausgebildet.

Bewaffnung, Ausrüstung und Bekleidung gaben zu keinen wesentlichen Ausstellungen Anlaß.

b. Wiederholungskurse.

Es fanden zwei Wiederholungskurse statt. Jeder umfaßte annähernd Va des Mannschaftsbestandes der Festungscompagnie f.

Es ist ein verhältnismäßig großer Prozentsatz der Wiederholungskurspflichtigen nicht eingerückt, weil viele landesabwesend, andere bei solchen Transportanstalten angestellt sind, daß sie unter Art. 2 der Militärorganisation fallen.

c.. Cadresschulen und Specialkurse.

An besondern Schulen und Kursen der Festungsartillerie fandet) statt : 1. Eine C a d r esse h u l e in A i r o l o , umfassend: a. Eine Unteroffiziersschule für alle Gefreiten, welche zu Unteroffizieren der Festungscompagnie I in Airolo und der Festungscompagnie St. Maurice vorgeschlagen waren.

fe. Ein Kurs für die Offiziere, welche neu zur Festungsartillerie zugeteilt und aus andern Waffen zum Übertritt zur Festungsartillerie bestimmt worden waren.

903 2. Eine U n t e r o f f i z i e r s s c h u l e in A n d e r m a t t für alle Gefreiten, welche zu Unteroffizieren der Festungscompagnie II vorgeschlagen worden waren.

3. Drei G e f r e i t e n s c h u l e n , wovon zwei in Airolo und eine in Andermatt. Diese Schulen folgten unmittelbar den Rekrutenschulen, was sich bewährt hat. Bei der eingetretenen Vermehrung der Diensttage von 16 auf 21 war es nun möglich, den großen, zum Teil selbst technischen Lehrstoff in dieser Zeit und im gewünschten Umfange zu bewältigen.

4. Ein R e k o g n o s z i e r u n g s k u r a für alle Festungsartillerieoffiziere der Gotthardbefestigungen, welche einen solchen Kurs noch nicht mitgemacht hatten, sowie für die Mehrzahl der Offiziere der Positionsartillerie-Abteilung IV.

4. Genie.

Die den Gotthardtruppen zugeteilten 6 Geniecompagaien hatten einen siebentägigen Kurs zu bestehen zum Fassen des neuen Gewehres und Einüben des neuen Réglementes.

5. Sanität.

Die Sanitätsmannsehaften der Landwehrbataillone 40--42 L, 85--87 L und des Schützenbataillons 4 L wurden, mit Ausnahme der bei den Corps notwendigen Ärzte, Wärter und Träger, in einen Specialkurs zusammengezogen. In den Kurs waren auch einige nachdienstpflichtige Sanitätssoldaten der VIII. Division eingerückt.

Es wurde die Mannschaft mit den Formen des neuen Réglementes vertraut gemacht und ganz besonders in der Erstellung und Handhabung von Apparaten zum Verwundetentransport im Hochgebirg geübt. Mit den Übungen wurden größere Märsche im Gotthardgebiet verbunden.

VIII. Sanitätswesen.

A. Medizinalabteilung.

1. Sanitätsdienst.

a. Gesundheitspflege.

Während der Übungen des II. Armeecorps wurden 47 Mann vom Typhus angesteckt, 3 davon sind gestorben. Von den Erkrankten gehörten 30 der III. und 17 der V. Division an. Nach dem Ausbruch der Krankheit zu schließen, muß die Infektion hauptsächlich während des Vorkurses stattgefunden haben.

904 Im übrigen blieben wir von Epidemien gänzlich verschont; vereinzelte Scharlachfälle, sämtlich von außen eingeschleppt, gaben dank rechtzeitiger Isolierung keine Veranlassung zum Ausbruch dieser Infektionskrankheit.

b. Krankenpflege.

Bei den Wiederholungskursen wurde der Sanitätsdienst durch das eigene Sanitätspersonal (bei den Infanteriebataillonen des Auszuges durch je l Arzt und 5 Krankenwärter) besorgt. IQ den Schulen und Specialkursen geschah dies einerseits durch 15 Platzärzte, anderseits durch das E'ersonal dienstfreier Ambulanzen der wiederholungspfliehtigen Divisionen und durch Nachdienstpflichtige.

Es wurden zum Sanitätsdienst herangezogen: 42 Schulärzte, 95 Wärter und 68 Krankenträger.

Während der Manöver des II. Armeecorps waren bei der III. Division 3 Ambulanzen und bei der V. Division 2 Ambulanzen als Krankendepots etabliert; in diesen 5 Krankendepots wurden 659 Kranke und Marode behandelt, davon 372 im Verlaufe der Manöver geheilt zum Corps zurückgeschickt, 203 in steheade Spitäler weiter evakuiert und 84 meist geheilt nach Hause entlassen.

In 69 stehenden Spitälern wurden total 1902 Mann behandelt (369 mehr als im Vorjahre), worunter eine erhebliche Anzahl Wehrpflichtiger, welche erst nach beendigtem Dienste zu Hause erkrankten und gemäß den Vorschriften des Art. 7 des Pensionsgesetzes und § 101 der Instruktion über die sanitarische Beurteilung der Wehrpflichtigen in Spitalpflege gelangten. Tm Militärspital Thun wurden 136 Patienten (121 im Vorjahre) behandelt, welche in den oben angegebenen 1902 inbegriffen sind.

Von den sämtlichen Spitalgängern wurden geheilt zum Corps zurückgeschickt 538 Mano, in andere Anstalten evakuiert 23 ,, nach Hause entlassen (meist geheili) 1305 ,, Es sind gestorben in Spitalpflege 15 ,, (außerhalb des Spitals 6) und auf Jahresschluß im Spital verblieben . . . .

21 ,, Die Gesamtzahl der Spital pflegetage beträgt 31,364, gegenüber 24,401 im Vorjahre.

Als Ursachen der 21 Todesfälle werden angegeben: Tuberkulose 2 Akute Lungenkrankheiten 10 Abdomiualtyphus 3

905 Pericarditis l Epilepsie l Gewaltsamer Tod 4 Unter den gewaltsamen Todesfällen figurieren 2^. Fälle durch Ertrinken, einer durch Überfahren durch einen Eisenbahnzug und eine Sohädelverletzung durch Sturz vom Fuhrwerk.

2. Pensionen und Entschädigungen.

Die ordentliche Jahressitzung der Pensionskommission am 16. Dezember abgehalten. Von der Kommission wurden dem eine Anzahl Fälle auf dem Cirkulationswege erledigt.

Der P e n s i o n s e t a t betrug auf Anfang 1893: 75 Pensionen an Invalide Fr.

171 ,, ,, Hinterlassene ,,

wurde außer-

23,980 34,945

Fr. 58,925 Der A b g a n g betrug : 3 Pensionen an Invalide . . .

15 ,, Hinterlassene .

fl

Fr. 1050 ,, 3285

Bleiben Der Z u w a c h s betrug : 7 Pensionen an Invalide . . . Fr. 2600 16 ,, ,, Hinterlassene . ^ 5300

* 4'335 Fr. 54,590

*

79

' °°

Somit beträgt d^er Pensionsetat auf Anfang 1894 : 79 Pensionen an Invalide . . Fr. 25,530 172 ,, Hinterlassene . ,, 36,960 Fr. 62,490 Die Verteilung der Pensionen auf die einzelnen Kantone ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich.

Außer den Pensionen sind eine erhebliche Anzahl von Aversalentschädigungen, Kurbeiträgen und Zuschüssen zum reglementarischen Spitalsold zur Ausrichtung gelangt, abgesehen von den auf Rechnung der betreffenden Kurse ausgerichteten Soldkompetenzen, Spital-, Arzt-, Apotheker-, Transport- und Beerdigungskosten.

Eidgenössische Militärpesionen. 1894.

Abgang 1893.

Etat für 1893.

Kantone.

Invalide.

Zahl.

Fr.

Hinterlassene.

Zahl.

Fr.

Invalide.

Zahl.

Fr.

Zürich 7 2,000 29 5,590 Bern 15 5,190 40 8,430 100 Luzern . . . .

2 1,100 3 450 Schwyz . . . .

1 3 380 200 Obwalden . . .

1 80 Nidwaiden . . .

3 350 Grlarus . . . .

1 3 800 100 Zuo1 3 380 100 Freiimrg . . . .

9 2,100 Solothurn . . .

2 900 5 1,145 Baselland . . . .

4 450 200 3 800 Scbaffhaasen . .

1 5 1,095 200 Appenzell A.-Rh. .

1 2 200 100 1 1ÜO St. Gallen . . .

8 1,500 12 2,145 1 1 50 Granbünden . . .

200 2 400 Aargan . . . . 9 3,500 19- 4,500 300 Thnrgan . . . .

3 1,200 -- Tessin . . .

500 2 7 1,580 200 Waadt. . . .

15 6,090 11 2,300 3 750 Wallis. . . .

1 100 500 3 370 Neuenbnrg . . .

2 600 3 450 Genf 1 200 171 34,945 (5)3 1050 Total 75 23,980

a)

m

(1)1 (iT (i)

Zuwachs 1893.

' Hinterlassene.

Zahl.

Fr.

(1) 1 (1) 1

550

1

200

I2

150

!«-

!~ï

2

;(i) i i j(D 2

,j

340

Invalide.

Zahl.

2 2 1

Fr.

900 600 300

Etablir 1894.

Hinterlassene.

Zahl.

Fr.

4 1840 4 760 1 500 1 300 1

100

-- 100

1 1

500 200 245

1

400

250

1

300

400 250 100

|(6)15 3285

Uri, Baselstadt und Appen äell 1.-Eh. hiiben keine Pensiorläre.

1

400

500

Invalide.

Zahl.

F,

9 17 3 1

2,900 5,690 1,400 200

1 1

100 100

2 3 1 2 8 1 9

900 600 200 100 1,800 350 3,500 Ì

flinter1 assené.

Zahl.

Fr.

32 43 4 3

6,880 3,850 950 480 80 300 800 380 2,000 1,545 450 595

1 1 Ï4 3

T

!

18 3

500 8 2 15 5,890 10 1 400 3 100 2 700 2 (1) 1 3 200 (1)7 2600 -^ 5300 79 25,530 ;172 1-4 1550 + 1 1 1 1

200 200 500

2,400 200 4,250 1,200 1,780 2,100 1,000 270 450 36,960 !

2,015

907

3. Unfallversicherung.

Mittelst Buudesbeschluß vom 23. Dezember 1892, betreffend das Budget für das Jahr 1893,'hatten Sie uns ermächtigt, für das Jahr 1893 die Zahlung der bisher von den Truppen selbst entrichteten Prämien für die Versicherung gegen Unfälle im Militärdienste zu Lasten der Bundeskasse zu übernehmen, und ist uns dafür ein Kredit von Fr. 70,000 eröffnet worden.

Wir haben in erster Linie die Frage geprüft, ob der Bund die Versicherung der Truppen gegen Unfälle nicht auf eigenes Risiko übernehmen könnte, sind jedoch nach Erwägung aller Verhältnisse zu dem Schlüsse gekommen, dali uns für das Berichtsjahr noch die nötigen statistischen Erhebungen, die nötigen Erfahrungen und das für die Verwaltung der Versicherung geeignete Personal fehle. Wir sind sodann mit der Unfallversicherungsgesellschaft ,,Zürich a in Unterhandlung getreten, utn mit derselben einen Vertrag abzuschließen, und zwar wesentlich auf den gleichen Grundlagen, auf welchen diese Gesellschaft bis anhin die freiwillige Versicherung der Truppen übernommen hatte. Immerhin wurden uns einige wesentliche Vergünstigungen gewährt, so die Reduktion der Prämie für alle Schulen und Kurse auf 90 Cts. ohne Unterschied des Grades und der Waffe, ferner die Gültigkeit der Versicherung von der Besammlung der Truppen auf den kantonalen oder eidgenössischen Sammelplätzen an, und endlieh die Aufnahme der Bereiter und Pferdewärter der Regieanstalt und des Remontendepots zu der verhältnismäßig niedrigen Jahresprämie von Fr. 2. 50. Die Leistung der Gesellschaft blieb für die Unteroffiziere und Soldaten die gleiche, wie bei der freiwilligen Versicherung in den Vorjahren, nämlich bei Tod oder gänzlicher Invalidität Fr. 3000, während der Zeit der ärztlichen Behandlung als Entschädigung für Kurkosten und Erwerbsverlust ein Taggeld von Fr. 3. Die Aversalentschädigung für die Offiziere wurde hingegen von Fr. 10,000 auf Fr. 5000 und das Taggeld von Fr. 10 auf Fr. 5 reduziert.

Sollte sich nach Anrechnung von 25% Spesen auf der definitiven Totalsumme ein Prämienüberschuß ergeben, so fällt ein Drittel desselben an den Bund zurück.

Die Abrechnung hat noch nicht stattfinden können, da eine Anzahl Fälle, namentlich von den Herbstübungen herrührend, zur Zeit noch unerledigt sind. Wesentliche Anstände haben sich im Laufe des Jahres mit der Gesellschaft ,,Zürich" nicht ergeben.

908 B. Veterinärabteilung.

1. Veterinärdienst.

Zu außerordentlichen Dienstleistungen wurden im Berichtsjahre 36 Veterinäroffiziere kommandiert. Überdies sind noch 30 Civiltierärzte in Anspruch genommen worden.

Im ganzen wurden 2702 kranke Militärpferde behandelt, wobei jedoch in diesem Jahr die 142 außer Dienst in Behandlung gestandenen Regiepferde und 856 im Central-Remontendepot behandelte Remonten nicht Inbegriffen sind. In der erstgenannten Zahl fallen auf:

W

a. Schulen und Kurse.

a

Ci CL.

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklusive Sanität LinienLinien- und VerC.-Eem.train.

waltung.

Depot.

train.

. . .

-- 6 1

859 73 36 28 17 20

397 142 35 18 32 14

15 4 3 ' 4 71

Total der behandelten Pferde

62

1033

638

34

In Prozenten der Gesamtzahl der im Dienst gestandenen Pferde

5,2 3

21,85

i.

2.

3.

4.

5.

Krankheiten der Bewegungsorgane .

Druckschäden Andere äußerliche Krankheiten . .

Krankheiten der Atmungsorgane . .

Krankheiten des Verdauungsapparates

6. Andere innerliche Krankheiten

.

.

.

.

40 8 7

15,8 )

J.VJJT 15,9

Generalstab und Centralschulen.

72

10 14 3 1 -- 100

27,7v

Total.

1383

237 95

53 63 36 1867

17,43*

(O

H^

b. Kuranstalten.

O

Infanterie Kavallerie Artillerie inklusive exklusive exklusive C.-Kem.LinienLinientrain.

train.

Depot.

Genie, Sanität und Verwaltung.

Generalstab und Centralschulen.

68 12 7 1

1. Krankheiten der Bewegungsorgane .

43

168

198

22

2. Druckschäden .

16

10

46

. . .

3

6

27

4. Krankheiten der Atmungsorgane . . .

1

15

5. Krankheiten des Verdauungsapparates .

-- 1

1 1

6 2 2

4

11

-- 2

3. Andere äußerliche Krankheiten

6. Andere innerliche Krankheiten

. . .

3

Total der behandelten Pferde

64

190

300

In Prozenten der Gesamtzahl der im Dienst gestandenen Pferde

5,* >

4,o ?

7,o 5

Total.

499

90 45 20 4

34

-- -- 88

676

15.9 7

24,47

6*8

18

-- )W

c. Civiltierärzte.

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklusive Sanität Linien- C.-Eem.Linien- und Vertrain.

waltung.

Depot.

train.

.

.

25 6 3 2 1 2

57 4 5 27 11 5

Total der behandelten Pferde

39

In Prozenten der Gesamtzahl der im Dienst gestandenen Pferde

3.3 ;

2,2

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Krankheiten der Bewegungsorgane .

Druckschäden Andere äußerliche Krankheiten . .

Krankheiten der Atmungsorgane . .

Krankheiten des Verdauungsapparates Andere innerliche Krankheiten . .

.

.

4 1

Generalstab und Centralschulen.

3 1

1 --

-- --

-- --

-- -- ·

--

109

7

4

î

0,i 5

1,8 )°

1

--

--

TAfal 1 Olali

89 12 9 30 12 7 159

1,4 }*

<£>

2. Entschädigungen.

a. Für umgestandene

H-t

to

Pferde.

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklnsive Sanität BnndesLinien- und VerLinienpferde.

train.

waltung.

train.

1. Krankheiten der Bewegungsorgane

. .

--

--

2

--

--

--

3 2

--

--

Generalstab nnd Centralschulen.

Total.

--

2

-- --

-- 5

--

3

--

-- 10

2. Druckschäden 3. Andere äußerliche Krankheiten

.

. .

4. Krankheiten der Atmungsorgane .

. .

5. Krankheiten des Verdauungsapparates 6. Andere innerliche Krankheiten

.

.

. .

Total der umgestandenen Pferde Wert der umgestandenen Pferde, Franken Davon sind Regiepferde Im Werte von

Franken

-- -- 1

2 --

1

-- 2

-- 7

800

2700

5600

--

1 1300

-- -- --

--

--

--

9100

i !

1300

b. Für übernommene und versteigerte, beziehungsweise zum Abschlachten verkaufte Infanterie Kavallerie Artillerie Genie, inklusive exklusive exklusive Sanität LinienLinienBundesund Vertrain.

pferde.

train.

waltung.

1.

2 3.

4.

5.

6.

7.

Krankheiten der Bewegungsorgane . .

Druckschäden . . .

. .

Andere äußerliche Krankheiten . . .

Krankheiten der Atmungsorgane . .

Krankheiten des Verdauungsapparates .

Krankheiten des Gehirn- u. Nervensystems Andere innerliche Krankheiten . . .

3

1

3

Total der übernommenen Pferde

6

1 1

1

--

3

18

1

--

28

900 215

--

27,880

685

--

3350

Erlös aus denselben . .

. .

,,

1730

620

18,180 6,015

. . . .

,,

3720

2730

12,165

Im Werte v o n . . .

.

Franken

2 1300

10 2 10 3 1 2

--

5450

Regiepferde waren

Total.

6 2 6 1 1 2

Schätzungswert dieser Pferde . . Franken

Verlust an denselben

Generalstab und Centralschnlen.

Pferde.

6

1

7 880

qnn

--

8 580 19,300

9

10 080

co

3. Abschätzungen.

Genie, Infanterie Kavallerie Artillerie exklusive Sanität inklusive exklusive LinienBundesund VerLinientrain. waltung.

train.

pferde.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Krankheiten der Bewegungsorgane .

Druckschäden Andere äußerliche Krankheiten . .

Krankheiten der Atmungsorgane .

Krankheiten des Verdauungsapparates Andere innerliche Krankheiten . .

Total der abgeschätzten Pferde

Betrag der Abschätzungen . . .

Davon entfallen auf Regiepferde .

68 130 97 44 2 341

61 105 69 27 2 3 267

159 366 330 151 11 3 1020

Fr. 13,783.50 10,230. 50 39,721.60 ,, 1300 28,100 3300

Generalstab und Centralschulen.

8 5 12 4

15 4 20 3

29

42

3927 3100

5263 4250

Total.

311 610 528 229 13 8 1699 72,925. 60 40,050

4. Kurmietgelder.

(Für die Anzahl der Pferde und die Krankheiten siehe sub 1 6 hiervor.)

Totalbetrag der Kurmietgelder . Fr. 2608. 50 2101.55 9377. 80 1071.-- 1 2,800. 50 17,959.35 Davon entfallen auf Regiepferde .

,, 2071.80 808. 50 5852. 30 1018. 50, 11,057.60 11,057. 60 5. Behandlungskosten.

(Die Anzahl der behandelten Pferde nnd die Krankheiten siehe sub 1 6 hiervor.)

Totalbetrag der Behandlungskosten Fr. 3926. 60 19,102.05 14,470. -- 2341 4663. - 43,502.65 F ü r Regiepferde allein . . . .

,, 3055. 50 1,265.- 9,955. 70 2778 3892. 50 20,346. 70 Bei den Behandlungskosten sind die für Bundespferde inbegriffen.

915 Die zur Auszahlung visierten Rechnungsbelege erreichen die Zahl von 2810 und betreffen Expertenkosten, Entschädigungen für;r umgestandene und übernommene Pferde, Abschätzungen, Kurmietgelder, Behandlungskosten, Vergütungen für dus Abholen von Pferden aus Kuranstalten, Medikamente, Verbandmaterial etc.

Die Gesamtsumme, welche für diese Belege visiert wurde, beträgt Fr. 208,165. 23 gegenüber Fr. 246,835. 58 im Vorjahre.

Dem erstgenannten Betrag an Ausgaben sind an Einnahmen zu gunsten der respektiven Schulen und Kurse Fr. 8580 als Erlös für versteigerte Pferde gegenüberzustellen.

Mehr als die Hälfte der Verminderung (ein Betrag von cirka Fr. 26,000) fällt auf den Posten für Abschätzungen, welche nur Fr. 72,000 anstatt Fr. 98,000 betragen.

Diese Differenz ist einerseits auf den Umstand zurückzuführen, daß nur die Artillerie von zwei Divisionen in den Dienst einberufen worden war, andererseits aber auch zu einem guten Teil darauf, daß im Truppenzusainmenzug die Witterungsverhältnisse sehr günstige waren und die Batterien in dem von Natur aus schwierigen Gelände seltener Stellungswechsel vornahmen, als dies früher der Fall gewesen ist. Ferner war es von vorteilhaftem Einflüsse, daß die Batterien sowohl zur Organisation als zur Vorbereitung der Abgabe einen Tag mehr Zeit zur Verfügung hatten.

Auch für die Regiepferde gestaltet sich das Verhältnis der Entschädigungen im verflossenen Jahre gegenüber früher wesentlich günstiger.

916

IX. Kommissariatswesen.

A. Ordentliche Gebarung, a. Verpflegung.

Preise der Mundportionen und Fouragerationen.

Brot.

Fleisch.

Fourage.

Waffenplatz.

A&rau .

S t Gallen Genf

1893.

1892.

1893.

1892.

1893.

Kp.

ßp.

16 25 23

Rp.

42,6 43 48 43 42 44 47 43

Kp.

44,6

Rp.

178,8

182,76

21,6

28,5 28 20 22 20 22,6 *20

Basel

Bulle Chnr .

Colombier

1892.

· · · . . . .

. . . .

. . . .

24 23

20,6 20 23,6 24

16,6

16 16 19 15 18 17,6

17 17 17 19 18 18,6

21 21,6

18,6

27 23,7» 23 25

25

19,6

17 19

19,7 15,76 16,6

43 45 48 33,8 47 40,96

47 49,« 41 41 43 41

16,76

Sitten Thun Wallenstadt Wangen a./A Winterthur

. . · . . · . . .

Z uff Zürich .

. . . .

Truppenzusammenzug : a. Lieferanten . . .

&. Armeecorps- Verpflegungsabteilung

19 23 23,6

16 18 21

43,B 42 45

23

16

46

21,6

23 21

18 15

45 44

Rp.

41,6

43 39 38 39 40,6 43 45 38 40,6 46,6 44 32 46 39 37 46 40 36,8 41,6 41,6

34 39 43 34,6 37 42 42 33 38 43

17,,

39,e

15,46

46,86

188,6 202,6 192 174,6

213,6

203 206

209 232,76

189,o 195,* 198

197,o 207 207 212 2ö9,o 207

200,76

196 210 180 197 179,o

208,36 223,7

235

201,6

238,8 198

209,6 238,8

180,66

182,i8 1 227

917 Für die Fourageration ist die starke Ration (5 kg. Hafer, 6 kg. Heu und SVs kg. Stroh) angenommen.

Die Durchschnittspreise betragen : 1892.

1893.

100 kg. Hafer Fr. 21. 95 Fr. 20. 52 100 ,, Heu ,, 9. 72 ,, 13. 51 100 ,, Stroh ,, 7. 02 ,, 9. 45 l ,, Brot ,, --. 30,88 ,, --. 24,i5 .1 B Fleisch ,, 1. 37,26 ,, 1. 26,3i oder per Mundportion, beziehungsweise per Ration berechnet: 1892.

Brot Fleisch

1893.

Fr. --. 22,75 Fr. --. 18,ii ,, --. 43,92 ,, --. 40,42 Ganze Mundportion Fr. --. 66,67

Schwache Ration Starke Ration Durchschnittspreis per Ration

Fr. --. 58,53

Fr.

·,,

1. 60,97 1. 92,64

Fr.

,,

1. 82,7o 2. 16,78

Fr.

1. 76,so

Fr.

1. 99,7i

Bei Vergleichung der Preise beider Jahre ergiebt sich, für 1893 eine Reduktion des Preises der Mundportion, da sowohl die Brotais die Fleischpreise niedriger waren als im Jahre 1892, dagegen ist der Durchschnittspreis der Fourageration infolge der hohen Heuund Strohpreise in der zweiten Hälfte des Jahres 1893 erheblich höher.

Mit Rücksicht auf den im Laufe des Jahres eingetretenen Futtermangel und um die bei den Lieferanten und beim Oberkriegskommissariat noch vorhandenen Heuvorräte einigermaßen schonen zu können, wurde die Stärke der Fourageration vom Juni hinweg bis zum Schluß des Jahres festgesetzt auf 5 Va kg. Hafer und 5 kg.

Heu (reglementarisch 5 kg. Hafer und 6 kg. Heu) für die starke Ration und auf 41/« kg. Hafer und 4 kg. Heu für die schwache Ration (reglementarisch 4 kg. Hafer und 5 kg. Heu). Die Stärke der Strohration wurde auf 3*/2 kg. belassen.

Während der Dauer des Truppenzusammenzuges wurde die Fleischration von 320 g. auf 375 g. erhöht, weil den Truppen nicht ausschließlich Ochsenfleisch, sondern zum größern Teil Fleisch von Jüngern, gut gemästeten Kühen verabfolgt wurde.

918 Fouragevorräte (Heu und Stroh).

Auf 31. Dezember 1893 waren vorhanden: Depot.

Thun Herzogenbuchsee Langenthal Airolo und Andermatt Wangen a./A Luziensteig

Heu.

kg-

. . . .

hiervon in gepreßten Bai leu

. .

.

Stroh.

kg.

680,219 -- 21,961 4,294 -- 1,176,6

94,466,B 149,118 -- 12,131 13,187 1,655,5

707,650,6 308,000

270,558 --

Der Magazinverkehr war folgender: Stand auf Beginn 1893 . . . . 480,510 Anschaffungen 1893 836,351

62,559 616,675,5

1,316,861

679,234,6

Magazinlief'erungen an Unterrichtskurse Bestand auf 31. Dezember 1893

609,210,6

408,676,5

707,650,6

270,558

Im Hinblick auf die Unsicherheit des Fouragemarktes haben wir unsere letztjährigen Heu- und Stvohankäufe etwas vermehrt, um allen Eventualitäten, namentlich in Bezug auf die Übungen des IV. Armeecorps, begegnen zu können. Wir haben infolgedessen Heuvorräte für den gewöhnlichen Bedarf von cirka zwei Jahren gesichert. Annähernd die Hälfte dieser Vorräte ist bereits in Ballen gepreßt, womit deren längere Aufbewahrung in Aussicht genommen werden kann.

Sollte das laufende Jahr uns abermals außergewöhnliche Verhältnisse bieten, so sind wir für alle Fälle vorgesehen. Wir haben an Heu ausschließlich inländisches Produkt einmagaziniert, dessen Futterwert jedem ausländischen Produkte überlegen ist. Für die Sicherung des Strohbedarfes ist indessen auch ausländische Ware zugelassen worden.

Die bedeutenden Bezüge an Heu und Stroh aus dem eidgenössischen Magazin sind auf den Futtermangel in den Gebieten, in welchen die Übungen des U. Armeecorps abgehalten wurden, zurückzuführen ; das Heu mußte, namentlich während der Manövertage, zum namhaftesten Teil den Magaziubestäudeu entnommen werden.

919 Wegen Mangel an genügenden Magazinräumlichkeiten wurde ein größeres Strohlager in Niederönz bei Herzogenbuchsee angelegt.

Die Abrechnung über den Vorschußconto Fouragevorräte erfolgt im Rechnungsbericht.

b. Pferdestellung der Artillerie.

Die Pferdestellung ist wiederum durch das Oberkriegskommissariat geleitet worden. Dieser Amtsstelle waren drei Pferdestellungsoffiziere beigegeben, welche den Verkehr zwischen den Truppen und den Pferdelieferanten vermittelten. Neuerdings wurde in der Centralschweiz der Versuch gemacht, die Pferde direkt vom Besitzer einzumieten, allein auch dieses Mal wieder hat sich dieses Verfahren nicht bewährt. Wir verweisen diesbezüglich auf unsere Ausführungen in den Geschäftsberichten der Jahre 1889--1892.

c. Ausländische Militärpensionen.

Von den Herren Meuricoffre & Cie. in Neapel wurden uns zu Händen von 239 neapolitanischen und 14 römischen Pensionären folgende Summen übermittelt: Vom neapolitenischen Dienst herrührend . . Fr. 89,071. 10 ,, römischen ,, ,, ,, 2,558. 30 Total Fr. 91,629. 40 Fr. 5729. 50 weniger als irn Vorjahre.

Zu unserer Kenntnis gelangten 20 Todesfalle und aus verschiedenen Gründen sind überdies 3 Pensionen erloschen, so daß im ganzen eine Verminderung von 23 Pensionären zu verzeichnen ist.

Bestand auf Ende des Jahres 230 Pensionäre.

d. Militärpflichtersatz.

Im Berichtsjahre gelangten 109 Rekurse und andere Eingaben zur Entscheidung, gegen 97 im Vorjahre. 5 Fälle veranlaßten Schlußnahmen des Bundesrates und l Fall eine solche der eidgenössischen Räte; 94 dagegen fanden ihre Erledigung durch Entscheid unseres Militärdepartements. 9 Fälle sind, weil erst auf Jahresschluß eingelangt, pendent geblieben.

Außerdem wurden von kantonalen Behörden und von Steuerpflichtigen 20 Anfragen an das Oberkriegskommissariat gerichtet und von dieser Amtsstelle direkt beantwortet.

920 Zu Entscheiden von prinzipieller Bedeutung- haben folgende Fälle Anlaß gegeben : a. Rekurs Rodé.

(Schlußnahme vom 13. Januar.)

Die Militärdirektion Aargau rekurrierte gegen einen Entscheid unseres Militärdepartements, durch welchen Herr Oberstlieutenant Rodé, schweizerischer Ministerresident und Generalkonsul in BuenosAyres, als vom Militärpflichtersatz enthoben erklärt worden ist.

Der Bundesrat hat den Departementalentscheid bestätigt, gestützt auf folgende Erwägungen: 1. Unbestrittenermaßen ist Herr Rodé im April 1891 anläßlich seiner Beförderung zum Oberstlieutenant nach Art. 58 der Militärorganisation zur Verfügung des Bundesrates gestellt worden und dürfte nur besteuert werden, wenn er einem an ihn ergehenden Dienstbefehl nicht Folge leistete.

2. Herr Rodé befindet sich allerdings außer Landes, ist aber weder beurlaubt noch sonst von der Wehrpflicht befreit.

3. Herr Rodé ist demnach nicht ersatzpflichtig, und der Umstand, daß er zur Zeit im Auslande sich aufhält, vermag hieran nichts zu ändern.

b. Verfügung

des Militärdepartements vom 2. Juni.

Unser Militärdepartement hat sich zu folgender Verfügung veranlaßt gesehen, welche es den Militärbehörden der Kantone mittelst Kreisschreiben zur Kenntnis gebracht hat: 1. Der Infanterie angehörende Wehrpflichtige, welche in den Jahren, in denen ihre Corps keinen Wiederholungskurs zu bestehen haben, Waffeninspektion und Schießpflichterfüllung versäumen, sind mit der ganzen, und solche, welche nur die eine oder andere dieser Dienstleistungen versäumen, mit der halben Ersatzsteuer zu belegen.

2. Wehrpflichtige aller übrigen Waffengattungen, welche nur an den Waffen-, beziehungsweise Kleiderinspektionen teilzunehmen haben, sind im Falle der Versäumnis dieser Dienstleistung jeweilen mit der ganzen gesetzlichen Ersatzsteuer zu belegen.

921 c. Rekurs Bérard.

(Schlußnahme der eidgenössischen Räte vom 7./9. Juni.)

In Bestätigung zweier Entscheide des Bundesrates vom 2. September und 22. November 1892 wurde erkannt, daß die T h a t s a c h e einer Dienstversäumnis für die Ersatzpflicht eines Wehrpflichtigen entscheidend sei.

d. Beschwerde Constara.

(Entscheid des Militärdepartements vom 8. Juli.)

Auf seine Anfrage, ob er nicht berechtigt sei, unter Berufung auf sein nordamerikanisches Staatsbürgerrecht, die Bezahlung der Militärpflichtersatzsteuer an den Kanton Zürich zu verweigern, erhielt Herr Dr. Constam, Docent am eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, von unserem Militärdepartement folgende Antwort: ,,Laut Art. 2, § l, des zwischen der schweizerischen Eidgenossenschaft und den Vereinigten Staaten von Amerika bestehenden Staatsvertrages vom 25. November 1850 ,,,,sollen die Bürger eines der beiden Staaten, welche in einem andern wohnen oder niedergelassen sind, von dem persönlichen Militärdienste befreit, aber zur Kompensation zu Geld- oder materiellen Leistungen verpflichtet sein, wie die von diesem Dienste befreiten Bürger des Landes, wo sie wohnen Ultt .

,,Da indessen die Gesetzgebung der Vereinigten Staaten eine Militärpflichtersatzsteuer zur Zeit nicht vorsieht, so werden auch die in den Vereinigten Staaten niedergelassenen Schweizerbürger au einer solchen Steuer nicht herangezogen.

,,Gemäß Art. l, lemma 2, des Bundesgesetzes betreffend den Militärpflichtersatz, vom 28. Juni 1878, haben aber die in der Schweiz niedergelassenen Ausländer die Ersatzsteuer nicht zu bezahlen, sofern sie einem Staate angehören, in welchem die Schweizer zu einem solchen Ersatz nicht herangezogen werden."

e.^Departementalentscheid vom i3% November.

Eine sanitarisehe Untersuchungskommission hat das Recht beansprucht, einen Wehrpflichtigen als gemäß Art. 2, litt, b, des Bundesgesetzes vom 28. Juni 1878 von der Ersatzsteuer enthoben zu erklären.

Unser Militärdepartement hat dem entgegen den Entscheid für die Centralbehörde vindiziert, weil nur sie an der Hand der gesammelten Akten in der Lage ist, über die Dienstuntauglichkeit infolge Militärdienstes materiell zu entscheiden.

922 f. Schlußnahme vom 49. Dezember.

In Ergänzung eines bundesrätlichen Beschlusses vom 1. März 1880 haben wir beschlossen, es seien die aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrten Schweizerbürger, welche sich nicht darüber ausweisen können, daß sie die Ersatzsteuer dort bezahlt haben, für die Zeit ihrer Landesabwesenheit hierorts nachzubesteuern.

B. Kriegsbereitschaft.

1. Weizenvorräte.

Lagerbestand per 31. Dezember 1893.

Lagerung.

Morges Bern .

Ölten .

Thun .

Luzern Brunnen Brunnen Brunnen Brunnen

.

.

.

.

.

.

.

Metercentner.

20,000 11,650 5,000

950

Säcke Waggons à 125 kg. netto. à 10,000 kg.

16,000 200 9,320 116 '/2 4,000 50

10,000 15,077 Va 26,200 1,705 4,902%

760 8,000 12,062 20,960 1,364 3,922

95,485

76,388

Provenienz.

Kertsch

9 Va

100 151 262 17 49 955

Nicolajeff Bessarabien Berdianska

5000 kg. und darüber sind als g a n z e r W a g g o n gerechnet.

Sämtliche Vorräte sind in Säcken gelagert und à 125 kg. n e t t o egalisiert.

Die in Genf eingelagert gewesenen 100 Waggons Kertsch wurden im Monat November disloziert wie folgt: 50 Waggons nach Morges, 40 Waggons nach Bern und 10 Waggons nach Thun.

Vermählen wurden im Jahre 1893: 24 Waggons Kertsch (vom Depot Bern 23 Va Waggons und vom Depot Thun lk Waggon).

Von diesen 24 Waggons wurden 22^2 Waggons zu 85 °/oigem Mehl vermählen und zum Preise von Fr. 27 per Kilocentner an die Truppen des II. Armeecorps und an die Verwaltungsrekrutenschule in Thun abgegeben. Die übrigen l Va Waggons sind zu 75°/oigem Mehl vermählen und zu Fr. 30 per Kilocentner der Gotthardverwaltung abgegeben worden.

Das Inventar der leeren Säcke besteht aus 1870 Stück Chargesäcken (ungezeichnet) und 1994 Stück Mehlsäcken, gezeichnet E t V.

923 Im Laufe des Sommers wurde seitens der Finanzkontrolle eine quantitative Inspektion der Vorräte vorgenommen. Derselben folgte im Monat Oktober eine qualitative Untersuchung seitens einer von unserem Militärdepartement eingesetzten dreigliederigen Fachkommission. Die Ergebnisse dieser Inspektionen waren durchwegs befriedigende, und es wurde namentlich der tadellose Zustand unsrer Getreidevorräte hervorgehoben, trotz der teilweise nicht in allen Richtungen entsprechenden Lagerung. Dieses günstige Ergebnis ist zunäuhst der vorzüglichen Qualität der Vorräte zuzuschreiben.

Der Berieht über die notwendig gewordene Auswechslung der Weizenbestände vom Jahre 1892 in solche der Ernte von 1893 fällt in das nächstjährige Geschäftsjahr; immerhin glauben wir hier hervorheben zu sollen, daß die Notwendigkeit eines Umtausches von der Fachkommission ausdrücklich betont, und daß ferner bemerkt wurde, daß derselbe infolge eingetretener Verumständungen nicht weiter als bis ins Frühjahr 1894 hinausgeschoben werden könne.

Wir verweisen im übrigen auf den letztjährigen Geschäftsbericht und bemerken hierzu, daß wir die finanzielle Seite des Conto Weizenvorräte im Rechnungsbericht näher erörtern werden.

2. Hafervorräte.

Der Bestand auf 31. Dezember 1893 war folgender: Depots.

Säcke.

Hafer.

Decalo.

Stückzahl.

kg.

kg.

Bière 256 62,524,5 -- Payerne 526 -- -- Bern (Kornhaus) 11,331 557,863,5 1640 Bern (Weyermannshaus) . . .

52 -- -- Thun 19,250 457,371,5 1761 Thun (bei der Kasernenverwaltung ausstehend) 1,462 -- -- Herzogenbuchsee 5,473 400,000 -- Airolo und Andermatt . . . .

81 -- -- Ölten 5,645 181,163 655 Wangen a./A 6 450 -- Aarau 6,785 870,439 2004 Winterthur 1,885 150,000 -- Frauenfeld 524 103,001 -- Romanshorn 5,165 2,156,533 3462 Rorschach 52 316,481 -- Luziensteig 185 1,339 -- Total

58,678

5,257,165,6

9522

924 Der Magazinverkehr war folgender: Stand auf Beginn 1893 Anschaffungen 1893 Magazinlieferungen an Unterrichtskurse Ab: Decalo, Abgang durch Putzen und Distribution Bestand auf 31. Dezember 1893

7,015,466,6 750,069 7,765,535,6 2,498,848 5,266,687,5 9,522 5,257,165,6

Um unsere Hafervorräte wieder auf den normalen Stand von cirka 700 Waggons zu bringen, sind im Laufe des Winters cirka 225 Waggons = 22,500 Kilocentner Hafer neuer Ernte, russische Ausstichware, angeschafft worden. Der Ankaufspreis der neuen Haferpartien beträgt durchschnittlich Fr. 19 per 100 kg., franko verzollt Grenzstationen der Schweiz.

In der Absicht, die inländische Haferproduktion möglichst zu fördern, sind im Broyethal 15 Waggons und im 'Kanton Thurgau 9 Waggons bester Qualität Schweizerhafer erworben worden.

Größere Quantitäten waren zur Zeit nicht erhältlich. Die Abrechnung über den Haferconto erfolgt im Rechnungsbericht.

3. Fleischkonserven.

Der Übertrag der Vorräte pro Rechnungsjahr 1892 nuar 1893 betrug: Rorschacher-Konserven in 3er Büchsen . .

Rorschacher-Konserven in 1er Büchsen . .

Total Rationen Im Laufe des Jahres sind durch Anschaffung Kationen.

in Zuwachs gekommen 500,040 an Truppen und anderweitig wurden Kationen, im Laufe des Jahres abgegeben . 227,664 Versuche, Stichproben und Gratisabgaben 135 als verdorben beseitigt 67 im MagazinWinterthur abgeschrieben, weil pro 1892 als Mehrvorrat aufgenommen und pro 1893 wieder ausgeglichen 82 3 227 948 Total Zuwachs S t a n d der V o r r ä t e auf 1. J a n u a r 1894

auf 1. JaRationen.

99,558 1,059,954 1,159,512

272,092 1,431,604

925

·Diese Vorräte verteilen sich auf die Magazine wie folgt: BUchsen Total a:ì Kationen, ài Bation. Rationen.

6 167 185 Depot des Oberkriegskommissariats 2,375 575,131 582,256 3,500 130,977 141,477 ,, Bern, Kornhaus 165,401 -- 165,401 ,, ,, Weyermannshaus .

4,194 220,847 233,429 Winterthur -- 102,952 102,952 -- 205,904 205,904 Brunnen T o t a l 10,075 1,401,379

1,431,604

Die Rorschacher-Konserven finden fortwährend und durchwegs eine günstige Aufnahme und entsprechen in Bezug auf Sch-mackhaftigkeit und Haltbarkeit den an sie gestellten Anforderungen.

Im Jahre 1893 wurden nur 67 Rationen als ungenießbar beseitigt, also cirka 0,3 °/oo des Konsums, ein Resultat, das vollkommen befriedigen kann.

Der Umsatz pro 1893 steht um cirka 65,000 Rationen hinter demjenigen von 1892 zurück, weil weniger Truppen zum Dienste einberufen wurden. Die Abgabe erfolgte nach dem bezüglichen Dienstbefehle des Militärdepartements. Mit den zur Zeit noch vorhandenen 10,075 Buchsen zu 3 Bationen wird vorerst aufgeräumt werden, so daß der gesamte Vorrat demnächst nur noch aus Büchsen à l Ration bestehen wird.

Da nun mit jedem Jahre ältere Bestände vorhanden sein werden (die ältesten zur Zeit in den Magazinen liegenden Büchsen datieren vom Dezember 1889), ist eine fortwährende und genaue Beobachtung derselben notwendig geworden. Zu diesem Zwecke läßt die Militärverwaltung alljährlich eine gründliche qualitative Untersuchung der Bestände aus den verschiedenen Jahrgängen vornehmen.

Über das Finanzielle wird im Rechnungsbericht ein detaillierter Ausweis geleistet werden.

Auf 1. Februar 1893 wurde mit der Konservenfabrik in Rorschach ein Vertrag abgeschlossen, laut welchem dieselbe ein permanentes Lager von Blech zur Herstellung von l Million Büchsen unterhält. Dieses Lager steht im Notfalle zur Verfügung der Militärverwaltung.

Zur Fabrikation der 500,040 Rationen wurden 493 Ochsen, Prima Qualität, verwendet, von denen 400 schweizerischen Ursprungs waren.

Bundesblatt. 46. Jahrg. Bd. I.

62

t>26

Die Kontrolle [über das verwendete Fleisch und das Fabrikationsverfahren wurde vertragsgemäß durch einen Beauftragten des Militärdepartements in strenger und intensivster Weise ausgeführt.

Mit Rücksicht auf wiederholte Klagen wegen zu großen Fettgehaltes des Konservenfleisches wurde die Fettzulage vermindert.

4. Zwiebackvorräte.

Der S t a n d d e r V o r r ä t e auf 1. J a n u a r 1893 betrug 287,214 Rationen à 250 Gramm, mit folgendem Verpackungsmaterial : 1,542 Kisten und 198,278 Zwilchbeutel.

Im Laufe des Jahres wurden angeschafft: 300,000 ,, mit 1500 Kisten. Total somit 587,214 Rationen.

95,758

,,

An Truppen und zu Versuchen als Stichproben wurden abgegeben : so daß der S t a n d auf 1. J a n u a r 1894

491,456 Rationen beträgt mit

2,637 Kisten und 194,814 Zwilchbeutelu.

Nur ein Teil der Zwiebackvorräte ist rationiert, der größte Teil befindet sich noch in den Originalkisten zu 50 Kilo offen verpackt.

Für die gewöhnliche Distribution haben sich die Zwilchbeutel nicht als praktisch erwiesen. Nach jedesmaligem Gebrauch müssen sie gewaschen werden und sind rasch reparaturbedürftig. Das Nachzählen bei der Rückgabe erschwert den Magazinverkehr, und da bei jeder Distribution eine größere oder kleinere Anzahl Beutel verloren gehen, wird das Ordinäre der Truppen oft empfindlich belastet. Im Jahre 1893 wurden von den Truppen cirka 4000 Zwilchbeutel à 20 Rp. per Stück vergütet. Es wurde daher probeweise eine neue Packung eingeführt, nämlich eine Kartonschachtel, welche sich als vorteilhafter und namentlich viel bequemer für den Magazinverkehr und die Kontrolle erwies.

Die Unbeliebtheit des Zwiebacks ist im laufenden Jahre derart zum Ausdruck gelangt, daß die Militärverwaltung sich veranlaßt sah, die weitere Fabrikation zu suspendieren. Zur Zeit ist dieselbe behufa Auflösung des bezüglichen Vertrages mit der Fabrik in Unterhandlung.

927

Die Militärverwaltung wird das Studium und die weitern Versuche betreffend die Zwiebackverpflegung keineswegs aufgeben, es ist aber notwendig, daß dieselbe nicht durch Vertrag gebunden sei, sondern freie Hand behalte..

5. Suppenkonserven.

Anläßlich der Übungen des II. Armeecorps wurden neuerdings Suppentafeln an die Truppen als Extraverpflegung abgegeben. Die Mannschaft der III. Division erhielt Suppenkonserven von der Lebensmittelfabrik in Affoltern a. A. und von der Firma R. F. Frey in Aarau, während dagegen die V. Division ausschließlich mit Suppentafeln der Nahrungsmittelf'abrik Maggi in Kemptthal versorgt wurde.

Die gelieferten Produkte erscheinen ziemlich gleichwertig und stellen sich auch im Preise annähernd gleich. Die auf 100 Gramm normierte Ration Suppenkonserven hat sich als zu hoch erwiesen, da die daraus erstellte Suppe zu breiartig ausfiel und dadurch an Geschmack einbüßte. Unter diesen Umständen wird die Suppenkonserven-Ration füglich auf 75--80 Gramm normiert werden können, worüber demnächst Versuche vorgenommen werden sollen.

6. Schuhvorräte.

Wie aus dem letetjährigen Bericht über die Schuhvorräte der Ordonnanz 1892 hervorgeht, blieben von den ersten 50,000 Paar für das Berichtsjahr noch cirka 25,000 Paar zur Beschaffung übrig.

Wir müssen dabei bemerken, daß die jährlichen Anschaffungen von Mitte zu Mitte des Jahres berechnet werden und nicht mit dem Rechnungsjahr übereinstimmen können, weil sonst über die zur Arbeit geeignete Winterszeit Unterbruch eintreten müßte. Die im Jahre 1893 kontrollierten Lieferungen waren meistens besserer Qualität als die früher eingegangenen. Einige Sektionen oder einzelne Mitglieder ließen sieh durch günstige erste Kontrollresultate verleiten, in der Folge an Gewissenhaftigkeit und Fleiß nachzulassen, so daß von denselben beträchtliche Quantitäten nicht angenommen werden konnten. Das Verhältnis zwischen den Lieferanten und den kontrollierenden Organen war, nachdem letztere an Ort und Stello die Kontrolle zu belehrenden Vorträgen und Aufklärungen benützt hatten, ein gutes. Das Centralkomitee des schweizerischen Schuhmachermeistervereins, als Spitze der vielgliedrigen Lieferungsgenossenschaft, hat seinerseits, in Erkenntnis der Vorteile, welche die Militärschuhlieferung dem Schuhmachergewerbe bringt, mit viel Eifer und Geschick die Leitung besorgt.

928

Pro 1893/94 wurden weitere 15,000 Paar Schuhe in gleicher Art bestellt und davon 8000 dem genannten Handwerkerverein und 7000 an Fabrikanten in Auftrag gegeben.

Im Berichtsjahre wurden in jedem Divisionskreise 4000 Paar Schuhe in die Kantone in Depot gebracht und deren Verwaltung an kantonale Beamte übertragen. Die Errichtung der Lpger erfolgte im Laufe des Sommers, so daß für die zweiten Rekrutenschulen an die Rekruten Schuhe abgegeben werden konnten. Damit das Anpassen derselben mit Sachkenntnis und Sorgfalt geschehe, wurde auf jedem kantonalen Waffenplatz ein tüchtiger Fachmann -- meistens gleichzeitig Mitglied des schweizerischen Schuhmachermeistervereins -- bezeichnet, der jeweilen das Anpassen der Schuhe zu besorgen hat.

An Rekruten wurden 3639 Paar Schuhe abgegeben, also ein verhältnismäßig beträchtliches Quantum in Anbetracht, daß die Institution und die Vorzüge des neuen Modells gegenüber den wenig beliebten Schuhen der 1886er Ordonnanz der Mannschaft nicht genügend bekannt waren.

Ein Versuch, den Truppen während der ersten Tage des Vorkurses der Herbstmanöver auf den Regimentssammelplätzen Ordonnanzschuhe 1892 zur Verfügung zu halten, hat nicht das gewünschte Resultat ergeben. Es wurden im ganzen zufolge ausnahmsweise ungünstigen Zusammenwirkens mehrerer Faktoren nur 326 Paar abgesetzt.

Die Berichte über die Schuhe der Ordonnanz 1892 lauten sehr günstig; die wenigen Aussetzungen waren zum großen Teil auf unrichtiges Anpassen oder allzu anormale Fußbildung zurückzuführen, oder sie lagen in der Ausführung der betreffenden einzelnen Schuhe, nicht im System.

Der Vorrat von 6000 Paar Schuhen der Ordonnanz 1886 zeigte nach sechsjähriger Lagerung, daß der Umsatz durchaus notwendig war und eine längere Aufbewahrung verderbliche Folgen hat. Der Draht der Nähte hatte von seiner ursprünglichen Solidität eingebüßt.

Im Sommer des Berichtsjahres zeigte sich zum Teil -- infolge ungünstiger Lagerverhältnisse -- der Lederwurm, was Anlaß gab, mit allen Mitteln die Verwertung des Lagers zu befördern. Der Verkaufspreis wurde auf Fr. 5 per Paar reduziert, nachdem bei den frühern Preisen von Fr. 15 und Fr. 10 während Jahren nur einige Hundert Paar abgingen.

Die Liquidation der verschiedenen Depots war in wenigen Wochen sehr vorgeschritten und vor Jahresschluß beendigt.

929

7. Magazinwesen.

Das Magazinwesen hat im Verlaufe des Berichtsjahres keine wesentliche Modifikation erlitten. Wir verweisen übrigens in dieser Rk-hlung auf unsern am 14. November 1893 an die hohe Bundesversammlung gerichteten einläßlichen Bericht. Im laufenden Jahr wird sodann der Bau des ersten eidgenössischen Magazins auf dem Galgenfeld bei Bern ausgeführt werden und auch die Einmagazinierung der für die Notration bestimmten Vorräte in möglichst rationeller Weise erfolgen.

Von ganz besonderer Bedeutung war die anläßlich der Übungen des II. Armeecorps aus dem Fouragemagazin der Militärverwaltung durchgeführte Sicherstellung der Fourage im Berner Jura. Infolge der eingetretenen Notlage war es nicht möglich, Heu und Stroh auf dem Requisitionswege zu beschaffen, und die Verwaltung mußte sich dazu bequemen, eine Anzahl provisorischer Magazine längs der Bahnlinie Biel-Basel zu errichten. Dank der getroffenen Anordnung konnte das II. Armeecorps zum größten Teil aus Magazinbesländen verpflegt werden; die Maßregel war von gutem Erfolg begleitet, was namentlich dem Umstände zuzuschreiben ist, daß das Heu in gepreßten Ballen von 45--50 Kilo an die Truppen abgegeben werden konnte. Die in Thun, Chenens und Langenthal aufgestellten Heupressen haben in dieser Richtung vorzügliche Dienste geleistet, da die Abgabe von losem Heu an die Truppen kaum durchführbar gewesen wäre. Die Vermehrung der erwähnten Heupressen liegt daher im wohlverstandenen Interesse der -Militärverwaltung.

Die aus den stabilen Magazinen des Gotthardgebietes in Airolo und Andermatt an die Gotthardtruppen abgegebene Verpflegung hat im allgemeinen in hohem Maße befriedigt, und es kann daher die Aufgabe, die sich die Militärverwaltung stellte, als in befriedigender Weise gelöst betrachtet werden. Ein gleiches Verpflegungsmagazin wird in St. Maurice errichtet werden müssen, was im Laufe dieses Jahres geschehen wird. Die während des letzten Herbstes in Göschenen erstellten Reservemagazine für das Gotthardgebiet sollen in nächster Zeit mit den nötigen Vorräten an Lebensmitteln und Fourage versehen werden, und es dürften dieselben anläßlich der diesjährigen Übungen des IV. Armeecorps, von welchem die VIII. Division ihren Vorkurs im Gotthardgebiet abhalten wird, zur Sicherstellung der Verpflegung Verwendung finden.

X. Justizpflege.

Über den Gang der Militärjustiz ist im wesentlichen folgendes zu berichten :

930

a. Organisation und Personelles.

Im Personalbestände des Justizstabes und in der Besetzung der Gerichte sind nicht viele Änderungen eingetreten. Neue Ernennungen in den Justizstab wurden zurückgehalten, obwohl zahlreiche Anmeldungen vorlagen, weil noch sechs Justizofüziere zur Zeit nicht eingeteilt werden können, weil keine Lücken vorhanden sind. Außerdem stehen noch drei früher in Funktion gewesene Justizoftiziere zur Disposition.

In Bezug auf die B e f ö r d e r u n g e n wurde an dem Prinzip festgehalten, daß der Grad mit der Funktion irn Einklang stehen soll, somit namentlich keine Graderhöhungen o h n e eine Beförderung in der Stellung (etwa bloß wegen Dienstalters) vorgenommen werden.

b. Gesetzgebung.

Neue Gesetze im Militärgerichtswesen sind ira Berichtsjahre keine erlassen worden.

Das Departement hat den Dienstbefehl über den vorschriftswidrigen Besitz von scharfen Patronen am 24. Januar 1893 revidiert. Im fernem ist ein Reglement über den Grenzwachtdienst vorn 27. Dezember 1893 erlassen worden, das, wie auch das neue Zollgesetz, Art. 54, die Bestimmung enthält, daß das Grenzwachtcorps unter dem Militärstrafrecht stehen soll.

Die neueDisciplinarstrafovdnung, welche namentlich den Art. 166 des jetzigen Militärstrafgesetzes ersetzen soll, wird voraussichtlieh den eidgenössischen Räten in der Märzsession 1894 vorgelegt werden.

c. Justizpflege.

Es wurden im Verlaufe des Berichtsjahres eine Anzahl prinzipiell wichtige Verfügungen vom Bundesrat oder vom Militärdepartement getroffen, welche der Erwähnung bedürfen.

Der Art. l, Ziffer 5, der Militärstrafgerichtsordnung wurde in der Weise interpretiert, daß ein Offizier, der mit ausdrücklicher Unterzeichnung in seiner militärischen Stellung, und mit Bezug auf Dienstangelegenheiten, aber außerhalb des Dienstes, seineu Oberen in der Presse beleidigt hatte, dafür nicht disciplinarisch bestraft werden könne. Entscheid vom 1. September 1893.

Im fernem wurde erkannt, daß ein wegen Diebstahl rnililärgerichtlich Verurteilter, der nicht ausdrücklich durch Gerichtserkenntnis die bürgerlichen Ehrenrechte verloren hatte, nach Ver-

931 büßung der Strafe für ferneren Dienst einberufen werden solle.

Ebenso wurde es gehalten bei einem Soldaten, der von den bürgerliehen Gerichten kriminell, aber ebenfalls ohne Ehrenfolgen verurteilt worden war. Dagegen hat der Bundesrat unterm 21. November den Beschluß gefaßt, daß 1. Offiziere, gegen welche infolge Konkurses oder fruchtloser Pfändung ein oder mehrere Verlustseh eine ausgestellt sind, oder welche infolge Bevogtigung in den bürgerlichen Ehrenrechten eingestellt worden sind, in Anwendung des Art. 77 der Militärorganisation, auf so lange ihres Kommandos enthoben werden, als sie nicht den urkundlichen Nachweis erbringen, daß der oder die Verlustscheine durch Zahlung oder durch Nachlaß oder Verzicht der Gläubigerschaft getilgt sind, beziehungsweise die über sie verhängte Bevogtigung aufgehoben ist; 2. Unteroffiziere, welche sich in einem der unter Ziffer l erwähnten Fälle befinden, solange sie nicht den betreffenden Nachweis erbringen, nicht in den Militärdienst einberufen werden.

Was die Stellung der S e k t i o n s c h e f s zu den eidgenössischen und kantonalen Militärbehörden anbelangt, so wurde in einem speciellen Falle die Frage in dem Sinne entschieden, daß der Sektionschef ein kantonaler Beamter sei, welcher in Bezug auf seine Amtshandlungen oder Unterlassungen den Disciplinar- und Strafgesetzen seines Kantons unterliege, außer im Falle von Art. l, Ziffer 3, der Militärstrafgerichtsordnung, wenn diese Handlungen die Landesverteidigung gefährden.

Endlich wurde in einem speciellen Falle in Auslegung von Art. 123, Lemma 2, der Militärstrafgerichtsordnung verfügt, daß die disciplinarische Bestrafung eines Militärs, gegen den ein strafgerichtlicheg Verfahren eingeleitet worden war, und welcher in dem Zeitpunkt, wo auf disciplinarische Erledigung erkannt ward, nicht mehr im Dienst steht, nicht mehr dem militärischen Obern, der seiner Zeit die Untersuchung anordnete, und ebensowenig dem Chef der taktischen Truppeneinheit, zu der der zu Bestrafende gehörte, sondern dem eidgenössischen Militärdepartement zustehen solle.

Im Berichtsjahre kamen keine g a n z s c h w e r e n V e r b r e c h e n vor. Die meisten Fälle konnten sogar disciplinarisch erledigt werden. Ein größerer Diebstahl wurde einzig an einer Kasse im Fort Airolo verübt; die Untersuchung führte zu keinem positiven Resultat.

Auch in diesem Jahre betreffen wieder die meisten der vorkommenden Vergehen Kasernendiebstähle, bei denen in vielen

932

Fällen der Thäter nicht ausfindig gemacht werden konnte. Die Ursachen dieser Diebstähle müssen darin gesucht werden, daß einerseits die Aufbewahrung des Geldes seitens der Truppen eine sehr mangelhafte ist, und andrerseits das Bedürfnis des Trinkens meist das Motiv dieser Diebstähle bildet. Einigermaßen auffallend und nicht ganz erklärlich ist hierbei, daß immer weniger Diebstähle in den Divisionen VI und VIII zur Anzeige und Beurteilung kommen, als in den übrigen.

Auffallend sind einige Fälle von D e s e r t i o n , die früher selten vorkamen, und ferner Fälle von Verkauf von Militäreffekten. Eine Anzahl Wehrpflichtiger mußte bestraft werden wegen Erbrechen der Büchsen von Notmunition.

Es sind im Laufe des Jahres zwei Offiziere gemäß Art. 80 der Militärorganisation vor das Disciplinargericht gestellt und aus der Wehrpflicht entlassen worden.

Einige nicht unwichtige Rechtsfragen ergeben sich aus zwei K a s s a t i o n s b e g e h r e n , die gegenwärtig im Gange sind, aber erst im Laufe dieses Jahres angemeldet wurden und somit mit ihren Entscheidungen in das nächste Berichtsjahr fallen werden.

XI. Kriegsmaterial.

1. Persönliche Ausrüstung, a. Offiziere.

Der Verkauf von Revolvern hat gegenüber frühern Jahren etwas zugenommen ; bis jetzt hat die eidgenössische Verwaltung an die Offiziere geliefert: 2097 Revolver, Modell 78, Kaliber 10,4 mm.

3238 ,, ,, 82, ,, 7,B ,, Die Einführung eines einheitlichen Revolvermodells für die Offiziere aller Truppengattungen (die Offiziere der Kavallerie, der Feld- und Gebirgsartillerie führen noch den großkalibrigen Revolver) beabsichtigen wir im Jahre 1894, anläßlich der Neubewaffnung der Kavallerie, zur Entscheidung zu bringen.

Mit Rücksicht auf vielfache Klagen über das zu große Gewicht des schweren Offizierssäbels wurde der leichte Säbel, der bisher für die unberittenen Offiziere obligatorisch war, für alle Offiziere als Ordonnanz erklärt.

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b. Rekruten.

Die B e k l e i d u n g wurde im allgemeinen als gut bezeichnet.

Die eidgenössische Militärverwaltung ließ sich bei den Eintrittsinspektionen nach Möglichkeit vertreten. Es erscheint notwendig, diese Anordnung künftig beizubehalten, um einesteils Verschiedenheiten in der Einkleidungsart der einzelnen Détachements zu verhüten, andernteils um die Schulkommandanten in technischer Beziehung zu entlasten.

B e w a f f n u n g . Die Infanterierekruten wurden wiederum mit dem Gewehr Modell 1889 bewaffnet. Die gleiche Waffe, aber mit dem Stichbajonett, ist erstmals den Genierekruten verabfolgt worden, während die Rekruten der Kavallerie noch mit Waffenbisheriger Ordonnanz ausgerüstet wurden, da das neue Modell für den Karabiner erst im Laufe des Jahres fertiggestellt werden konnte^ Die Parkkanoniere erhielten das Peabodygewehr, die Festungskanoniere das Repetiergewehr Modell 1889.

Die auf Vereinfachung der Pferdeausrüstung der Kavalleriehinzielenden Versuche haben ihren Abschluß gefunden und sind die damit verbundenen Abänderungen an der bisherigen Ausrüstung der Mannschaft, sowie an den vorrätigen Beständen angeordnet worden.

M a n n s c h a f t s d e p o t s . Die Lieferung der Waffen und Ausrüstungsgegenstände für die erste Altersklasse des Landsturms auf die Depotorte ist für sämtliche Truppengattungen durchgeführt. Die 7 Va Millionen Gewehrpatronen für die Mannschaften der Infanterie sind auf die bezüglichen Depots verteilt. ~ Die Bundesversammlung^ bewilligte s. Z. für die erste Alterklasse der Landsturminfanterie die Beschaffung von 25,000 Gewehren, Modell 1889, welche auch von der Waffenfabrik geliefert wurden. Da in den letzten 2 Jahren jedoch keine Kredite eingestellt wurden für Anschaffung von Rekrutengewehren, so mußte der Bedarf für die Rekruten zum Teil jenen 25,000 Stück entnommen werden, so daß die Bestände für die Mannschaftsdepots gegenwärtig nicht komplett sind. Diese Lücke wird ausgefüllt werden müssen entweder durch Vermehrung der Zahl der Gewehre, welche jährlich fabriziert werden, oder durch Verwendung der für die altern Jahrgänge der Landwehr reservierter* "Waffen, sofern von einer Bewaffnung dieser Jahrgänge bei der Reorganisation der Truppenordnung Umgang genommen werden kann, c. Eingeteilte Mannschaft.

B e w a f f n u n g . Im Berichtsjahre wurden mit dem Gewehr Modell 1889 bewaffnet die 7 jungem Jahrgänge der Landwehr-

1)34 infanterie der Divisionen I, II, IV, VI, VII, Vili. Das Gewehr Modell 1889/92 mit Stichbajonett wurde ausgeteilt an die Geniebataillone des Auszugs, sowie an die 7 Jüngern Jahrgänge der Landwehr.

Auf Jahresschluß befanden sich in Händen der Mannsohaft : Infanterie: Auszug . 87,812 Gewehre, Modell 1889 ,, Landwehr 30,499 ,, ,, ·,, Genie: Auszug . .

5,862 ,, ,, 1889/92 ,, Landwehr .

2,098 ,, ,, Total

126,271 neue Repetiergewehre.

Die den Truppen abgenommenen Vetterligewehre und Stutzer ·wurden in den Zeughäusern hergestellt und teils zur Abgabe an den Landsturm, teils zur Bildung einer Kriegsreserve verwendet.

Die Frage der Bewaffnung der altern Jahrgänge der Landwehrinfanterie und Genietruppen hängt davon ab, ob die h. Bundesversammlung in den Entwurf einer neuen Heeresorganisation, der ihr vom Bundesrat vorgelegt ist, eintreten wird oder nicht. Tritt sie in denselben ein, so liegt vorläufig keine Veranlassung vor, die altern Jahrgänge der Landwehr mit dem neuen Gewehr zu bewaffnen, da sie gemäß dem Entwürfe aus der Feldarmee ausgeschieden und dem Territorialdienst zugeteilt werden. Treten die eidgenössischen Räte dagegen auf den Entwurf nicht ein, so wird der Bundesrat die Bewaffnung und Instruierung der allem Jahrgänge der Landwehr mit dem neuen Gewehr ohne weiteres durchführen.

Einstweilen liegt die nötige Anzahl Gewehre auf den Besammlungsbeziehungsweise Depotorten bereit, um bei einer vorher eintretenden Mobilmachung die älteren Jahrgänge der Landwehr neu bewaffnen zu können.

Sämtlichen zum Militärdienst oder zu Waffeninspektionen ein·gerückten Gewehrtragenden des Auszugs und der Landwehr sind 30 Patronen, in einer verlöteten Blechbüchse verpackt, als Notmunition verabreicht worden.

Unterm 10. November hat der Bundesrat das Modell eines Karabiners, System Mannlicher, Kaliber 7,5 mm., fiir die Neubewaffnung der Kavallerie angenommen. Die Versuche hatten dargethan, daß der Verschluß des Gewehrmodells 1889 nicht anwendbar sei, da dadurch das Gewicht und die Länge der Waffe vermehrt worden wären. Es sind die nötigen Anordnungen getroffen worden, daß die gesamte Kavallerie im Laufe des Jahres '1894 mit der neuen Waffe ausgerüstet werden kann. -- Die Zahl der nötigen Karabiner ist eine verhältnismäßig so geringe und die baldige Er-

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Stellung derselben so dringend, daß im finanziellen Interesse des Bundes davon abgesehen werden mußte, die Einzelbestaadteile bei mehreren Fabriken zu bestellen oder die Waffen in der Waffenfabrik herzustellen. Die Lieferung wurde deshalb einer bewährten schweizerischen Firma übertragen.

B e k l e i d u n g u n d A u s r ü s t u n g . I m Berichtsjahre wurde beim II. Armeecorps der Infanterie des Auszuges je eine dunkelblaumelierte Hose gegen Rücknahme einer hellblauen ausgeteilt.

Die Urteile sind darin übereinstimmend, daß infolge des stattgefundenen Austausches die Kleider in Händen der Mannschaft des Auszuges in wesentlich besserem Zustande sich befinden als früher, und daß auch die Landwehr gut ausgerüstet sei. Bei dieser lassen allerdings die Beinkleider immer noch zu wünschen übrig, doch werden wir auch in dieser Richtung bestrebt sein, Verbesserungen eintreten zu lassen.

Die Neuanschaffungen und Auffrischungsarbeiten wurden zum .größten Teil in Regie besorgt. Es wurden angeschafft: 4,000 Exerzierwesten, 23,000 Paar Hosen, 47,000 Paar Schuhe, 200 Bekleidungen für Militärradfahrer.

Überdies verschiedene Arbeitskleider für die Specialwaffen und Gotthardtruppen, Es waren durchschnittlich 7 Zuschneider beschäftigt.

Geflickt wurden von 10--12 Flickschneidern: 23,870 Exerzierwesten, 8,301 Paar Gamaschen, 799 Bxerzierkapüte.

Ferner eine größere Anzahl Fortkleider und Radfahrereffekten.

Mangels eines eigenen Magazins mit den nötigen Einrichtungen wurden nach auswärts zum Waschen abgegeben: 40,509 Exerzierwesten, 4,608 Paar Gamaschen, 706 Exerzierkapüte, sowie eine Anzahl Fortkleider und Radfahrereffekten.

Die neuen Ausrüstungsgegenstände aus Leder wurden im Berichtsjahre auf Verlangen in mehreren Kantonen durch einen eidgenössischen Angestellten kontrolliert. Eine Kontrolle sämtlicher Ledergegeustände Stück für Stück konnte nicht durchgeführt werden, da die Organisation dieser Kontrolle aus Zweckmäßigkeitsgründen

936 bis zur Adoptierung der neuen Packung verschoben werden muß.

Immerhin wurde jeder Anlaß, namentlich die Inspektion, dazu benutzt, von den Ledergegenständen Einsicht zu nehmen und Anordnungen zur Hebung von Übelständen und Fehlern zu treffen.

Die Versuche mit der neuen, dem Gewehrmodell 1889 angepaßten Packung wurden im Berichtsjahre fortgesetzt und so gefordert, daß im Jahre 1894 ein Abschluß zu erwarten ist.

d. Kleider- und Ausrüstungsreserven.

Die 10 °/oige Entschädigung für den Unterhalt der getragenen Effekten wurde an 8 Kantone ausgerichtet. Reduktionen bis auf 5 °/o mußten angeordnet werden für die übrigen kantonalen Bekleidungsanstalten, welche teils durchaus unzweckmäßige Lokalitäten für die Lagerung verwenden, teils die Unterbringung, namentlich aber die Instandstellung nicht zweckmäßig vornahmen.

Qualitativ haben sich die Reserven wesentlich gebessert, quantitativ vermehrt, soweit nicht der Verbrauch für den Landsturm die Vorräte stark verminderte.

e. Landsturmausrüstrung.

Die Bewaffnung und Ausrüstung des Landsturms wurde zu Ende geführt. Nachstehende Zusammenstellung giebt Auskunft über die Gesamtzahl der ausgeteilten Waffen (Vetterligewehre und Stutzer).

Territorialkreis I: 7,395 Waffen II: 3,596 ,, III: 8,036 ,, _ IV: 2,907 ,, V: 6207 : VI: 4,468 ,, , VII: 8,626 ,, VIII: 2,608 ,, ,, .

IX: 2,400 ,, Total 46,238 Waffen.

Von den 80,000 neuen, sog. Landsturm kapüten liegen heute noch cirka 75,000 in der Reserve, nur cirka 5000 Stuck sind zur Austeilung gelangt. Diese wurden an Mannschaften des Auszuges und der Landwehr verteilt, wogegen die von diesen Mannschaften zurückgezogenen EapUte an Eingeteilte des bewaffneten Landsturms abgegeben wurden.

937

Eine Anzahl Kantone konnten nur an einen kleinen Bruchteil der Landsturmmannschaft Tornister, Brotsäcke, Feldflaschen und Käppi abgeben.

f. Gemeindeweise Waffeninspektion.

Zu den diesjährigen gemeindeweisen Inspektionen hatten einzurücken die gesamte Infanterie des Auszuges und die 5 altern Jahrgänge der Landwehrinfanterie, in der III. und V. Division die Gewehrtragenden aller Jahrgänge. Von den Genietruppen wurden nur die 5 altern Jahrgänge der Landwehr einberufen, während die Jüngern zum Gewehraustausch einberufen wurden.

Wir verzichten auch dieses Jahr noch auf eine divisionsweise Zusammenstellung der Resultate der Inspektionen, da dieselben für das alte Gewehr kein großes Interesse mehr bieten .und da mit dem neuen Gewehr noch zu wenig Erfahrungen gemacht worden sind, um ein endgültiges Urteil zu fällen.

Aus den Berichten der Divisions-Waffencontroleurs geht hervor, daß infolge der einfachen Konstruktion, der Verwendung des rauchschwachen, fast gar keine Rückstände bildenden Pulvers, und besserer Ausarbeitung der Bestandteile das Gewehr Modell J889 leichter in stand zu halten ist, als das Vetterligewehr. Als ein Übelstand wird angeführt, daß diejenigen Wehrmänner, welche vor Einführung der neuen Waffe ihre Rekrutenschule gemacht haben, das neue Gewehr zu wenig kennen, da in den Wiederholungskursen wegen gleichzeitiger Einführung des neuen Exerzierreglements nicht genügend Zeit für die Instruierung mit dem Gewehr verwendet werden konnte. Man wird diesem Umstände in den zukünftigen Übungen der Truppen Rechnung tragen müssen. .

Anläßlich der Waffeninspektionen wurden Zündstifte und Oberbänder ausgetauscht.

Über den Gang der Inspektionen sind uns keinerlei außergewöhnliche Vorkommnisse zur Kenntnis gebracht worden ; das im Jahr 1892 in Kraft getretene Reglement hat in jeder Beziehung günstige Resultate erzielt.

2. Corpsausrüstung und Material der Truppenverbände.

Bezüglich der Vermehrungen und Neuerungen in den Materialbestanden findet sich das Wesentliche nachfolgend bei den verschiedenen Truppengattungen angeführt. Große Änderungen fanden übrigens, abgesehen vom Umtausch der Artilleriepatronen und von der Vermehrung der Kontingentsmunition, nicht statt.

938 Wir hatten uns im Laufe des Berichtsjahres mit der Frage der Unterbringung der Ausrüstung für die Armeecorpsanstalten zu beschäftigen. Da diese Anstalten sehr bedeutende Materialbestände besitzen und die, meisten Zeughäuser und Kriegsdepots angefüllt, einige sogar überlastet sind, stieß die Magazinierung auf große Schwierigkeiten. Durch Erstellung neuer Zeughäuser, teilweise mittelst Vereinbarung mit den Kantonen, war es möglich, die Angelegenheit so zu fördern, daß im laufenden Winter wenigstens ein Teil der Materialdislokationen ausgeführt werden konnte, wobei in erster Linie die Kriegsbereitschaft und die gesicherte Verpflegung der Armee berücksichtigt worden sind.

Um die Organisation der Armeecorps mit Bezug auf die Zusammenstellung der Materialbestände ganz durchführen zu können, ist allerdings noch die Erstellung weiterer Zeughäuser notwendig, für welche zum Teil die Kredite noch nicht bewilligt sind.

Die Unterhandlungen mit dem Kanton Bern, auf welche wir im Vorjahre an dieser Stelle hinzuweisen uns erlaubten, sind nun zu einem Abschlüsse gelangt, %vie es im Interesse einer geordneten Mobilmachung und der Schlagfertigkeit der Armee zu wünschen war ; dem von unserem Militärdepartement mit Bern abgeschlossenen Vertrag gedenken wir indessen die Ratifikation erst zu erteilen, nachdem Sie die zu dessen Ausführung nötigen Kredite bewilligt haben.

Der zum erstenmal im Armeeeorpsverbande abgehaltene Truppenzusammenzug giebt hinsichtlich des Materials zu keinen besondern Bemerkungen Anlaß.

S t ä b e . Die schon im Jahre 1892 begonnene Zuteilung von, Fuhrwerken, Bureaumaterialien etc. an die Armeecorpsstäbe und Stäbe der Corpsanstalten ist zu Ende geführt worden. Den Infanterie-Regimentsstäben des Auszuges wurde je ein Sortiment.

Hufbeschlägvverkzeug zugewiesen.

I n f a n t e r i e . Die Versuche mit neuen Konstruktionen von Munitionswagen wurden fortgesetzt, sind jedoch noch nicht zum Abschlüsse gelangt. Durch Beschaffung von Brustblatrgeschirren waren wir im Falle, für die Requisitionswagen aller Auszügerbataillone die Pferdegeschirre wieder zu ergänzen, nachdem diese Bestände infolge der Vermehrung der Fuhrwerke vorübergehend unvollständig waren. Die bei einigen Bataillonen noch vorhandenen alten Handbeile beim tragbaren Schanzwerkzeug sind durch neueersetzt worden.

Mit Rücksicht auf das sehr häufig vorgekommene Beschädigen: der neuen Einheitsfuhrwerke durch Aufprellen der Wagen hat

939 man diese mit einem sog. Schutzkorb versehen, welcher das Einstoßen der Hinterkasten verhindern soll und zudem die Ladefähigkeit der Fuhrwerke vergrößert. Da solche Beschädigungen gleichwohl noch vorkommen, wird die Frage geprüft, ob nicht durch eine bessere Überwachung der Trainsoldaten dem Übelstande abgeholfen werden kann.

K a v a l l e r i e . Die Versuche mit Maschinengewehren sind abgeschlossen, und liegt der Entwurf zu einem Gesetze über Errichtung, von Maschinengewehräbteilungen der h. Bundesversammlung zur Beschlußfassung vor. Die Feldschmieden für die Guidencompagnien befanden sich bei Jahresschluß noch in Arbeit ; deren Zuteilung wird aber bald geschehen können. Den Guidencompagnien sind Beschirrungen für die durch Requisition aufzubringenden Proviantwagen geliefert worden. Die geschlossenen Kumte, welche bislangbei den Zugpferdgeschirren der Dragonerschwadronen vorhanden waren, ließen sich, bei dem sehr kleinen Bestand von nur 4 Kumten per Schwadron, den Pferden nur unvollkommen anpassen und verursachten vielfache Verletzungen; diesem Übelstande wurde durch Lieferung verstellbarer Kumte, die jedem Pferd angepaßt werden können, abgeholfen.

Mit Rücksicht auf die Frage der Einführung eines neuen Modells von Reitzeugen wurden letztes Jahr die Rekruten mit aufgerüsteten gebrauchten statt mit neuen Reitzeugen ausgerüstet.

Dieser Versuch hat Resultate ergeben, welche uns veranlassen, mit der Verabfoigung aufgerüsteter Reitzeuge fortzufahren und nur einen Teil des Bedarfs an neuen Reitzeugen zu beschaffen; auf diese Weise erreichen wir eine nicht unbedeutende Ersparnis.

A r t i l l e r i e . Die schon für 1892 vorgesehene Anbringung von Seilbremsen an den 8,4 cm. Feldlafetten wurde in der ersten Hälfte des Berichtsjahres zu Ende geführt. Die Umänderung der Munitionskasten der Feldartillerie hat sich dagegen aus verschiedenen Gründen so verzögert, daß damit erst gegen Jahresschluß begonnen werden konnte. Das Material der Gebirgsbatterien wurde einer gründlichen Revision unterworfen und unter anderm auch für Ver-wendung der Zündpatronen anstatt der Sehlagvöhren umgeändert.

Das Material der Positionsartillerie wurde in einigen Beziehungen ergänzt und vermehrt; wir erwähnen die Zuteilung von je 4 Feldlafetten per Abteilung, Anschaffung von Sprengwerkzeugen, Vermehrung des Telephonmaterials
und der Blaohen. Die Positionscompagnien erhielten neue Kochgesehirre in Kisten, als Ersatz der alten, zum Teil unbrauchbar gewordenen Kochgeräte. Einige Batterien sind mit neuen Zugpferdgeschirren ausgerüstet worden..

S40

Der Ersatz der Schwarzpulverpatronen durch solche mit rauchschwachem Pulver ist bei der Feldartillerie in allen Staffeln beendigt, bei der Positionsartillerie /.um größten Teil durchgeführt.

Die überzählig gewordenen Schwarzpulverpatronen wurden zum Teil für den Instruktionsdienst reserviert, zum Teil von der Pulververwaltung aufgelöst.

Die Versuche zur Bestimmung geeigneter Pulversorten für 5,a, 7,5 und 12 cm. Kanonen, sowie der 12 cm. Haubitzen und Mörser haben ihren Abschluß gefunden, und sind die nötigen Anschaffungen im Gange, damit im Verlaufe des Jahres 1894 die Patronen von rauchschwachem Pulver für diese Kaliber, behufs Austausch der Schwarzpulverpatronen, zur Ablieferung gelangen.

Die laut Bundesbeschluß vom 29. Januar 1892 auf 400 Schüsse für jedes Positions- und Gebirgsgeschiltz erhöhten Munitionsbestände sind, soweit solche laboriert vorhanden sein sollen, fertiggestellt.

Die Ablieferung derjenigen Bestände, welche unlaboriert magaziniert werden sollen, ist im Gange und deren Unterbringung im Rohgeschoßdepot Altdorf zum Teil vollzogen, zum Teil fällt sie in das Jahr 1894.

G e n i e . Die Reserven an Holz, Schanzvverkzeugen, Eisenbahn- und Telegraphenmaterial, sowie an Schießbaumwolle sind nach Maßgabe der bezüglichen Kredite vermehrt worden.

S a n i t ä t . Durch Anschaffung von 1000 neuen Spitalbetten wurde deren Bestand auf 5000 Stück erhöht.

Die Ausrüstung der Veterinärkisten ist durch Vermehrung des Verbandmaterials ergänzt und dadurch bezweckt worden, die neuern Wundbehandlunu;smethoden auch für das Pferdematerial einzuführen.

3. Infanteriegewehre und Munition.

Mit Schluß des Berichtsjahres hat die außerordentliche Gevrehrbeschaffuog ihren Abschluß erreicht.

Die erhöhten Munitionsbestände an laborierten Patronen, d. h.

15 Millionen für 150,000 Gewehre, sind zur Ablieferung gelangt; ebenso die 7 x /2 Millionen Patronen für die 25,000 Gewehre, welche für die drei jüngsten Jahrgänge des Landsturms bestimmt sind.

4. Kasernenmaterial.

Außer den alljährlich wiederkehrenden Anschaffungen als Ersatz der infolge natürlicher Abnutzung in Abgang gekommenen

9J1 Effekten wurden für
Mit Beginn des Berichtsjahres ist für die eidgenössischen Kasernen ein neues, einheitliches Reglement in Kraft getreten.

5. Sanitätsmaterial.

Über das neue Modell eines A m b u l a n z - I n s t r u m e n t a r i u m s wurde eine öffentliche Konkurrenz ausgeschrieben und eine Anzahl Instru-meptarien an schweizerische Firmen vergeben. Außerdem nahm die Umänderung des Feldlazarett- und Gebirgssanitätsmaterials ihren Fortgang.

Im Sanitätsdepot Interlaken wurde das letzte von 5000 Stück Spitalbetten mit Zubehör untergebracht, so daß die im Sauitätsdienstreglement vorgesehenen 5000 Betten nunmehr vorhanden sind.

e

6. Munitionsdepot.

Der Verkehr im Berichtsjahre steht demjenigen des Vorjahres, der ein außergewöhnlich starker war, um weniges nach. Wenn auch die Lieferung von scharfen Gewehrpatronen 7,5 min. für die Kontingentsbestände mit 1892 größtenteils beendigt war, so brachte das Jahr 1893 neue Arbeit durch den Austausch der Artilleriepatronen mit Schwarzpulver gegen solche mit rauchschwachem Pulver.

Der im Budget pro 1893 vorgesehene Verbrauch von 7 Millionen scharfen Gewehrpatronen, Kaliber 7,6 min., durch das freiwillige Schießwesen wurde nicht vollständig erreicht, woran jedenfalls der den Schützen immer noch zu hohe Preis von 8 Cts. per Patrone mitgewirkt haben mag. Für das Jahr 1894 ist nun mit Rücksicht darauf von der Bundesversammlung eine weitere Preisreduktion auf 6 Cts. per Patrone bewilligt worden.

Gegenwärtig lagert in den verschiedenen Zeughäusern und Kriegsdepots nachverzeichnete Infanteriemunition : Gewehrpatronen Kaliber 10,4 mm. Schwarzpulver . 14,151,809 ,, ,, ,, Weißpulver . . 46,558,205 7,5 mm.

,, . . 68,171,529 Total

128,881,543

Bei den 10,4 mm. Patronen mit Schwarzpulver haben wir nun auch diejenigen aufgenommen, welche bisher als Handelsmunition bezeichnet und in den frühern Berichten nicht erwähnt waren.

Bandesblatt. 46. Jahrg. Bd. I.

63

942 Der Verbrauch an Vetterlipatroneu mit Schwarzpulver hat neuerdings abgenommen und wird angesichts der Preisreduktion für die kleinkalibrige Munition noch mehr zurückgehen. Es müssen daher Mittel gefunden werden, um mit dem Vorrat aufräumen zu können, und wird dies vielleicht am besten durch eine Herabsetzung des Preises für Schwarzpulverpatronen geschehen.

Ferner wird die Frage geprüft werden, ob nicht der Verkauf von Gewehrpatronen 10,* mm. mit Weißpulver für das freiwillige Schießwesen freigegeben werden soll. Diese Patrone ist in ballistischer Beziehung derjenigen vom Kaliber 7,5 mm. wenigstens auf die üblichen Schußdistanzen gleichzustellen, so daß viele Schützen ihre Privatwaffen, Kaliber 10,* mm., weiter verwenden und dadurch zum Aufbraueh der altern Patronen Vorräte beitragen werden.

Begründete Klagen über die Qualität der neuen Gewehrpatronen sind nur vereinzelt eingelangt. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Patronen, deren Hülsen beim Abfeuern rissen, wodurch Gasentweichungen mit mehr oder weniger bedeutender Beschädigung des Gewehres herbeigeführt wurden. Der Fehler liegt in der nicht ganz homogenen Legierung des Hülsenmetalls; er kann durch sorgfältige Auswahl des Metalls vermieden werden und ist in diesem Sinne Vorsorge getroffen worden.

Der Jahresverbrauch an Artillerie- und Infanteriemunition ist aus nachstehenden Zusammenstellungen ersichtlich.

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Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1893.

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Bundesblatt

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Jahr

1894

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

13

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

28.03.1894

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813-942

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10 016 529

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