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Botschaft des

.Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend de....

Beitrag zum Bau einer katholischen Kirche in Bern.

(Vom 27. März 1857.)

Tit.

Unterm 22. Juli 1856 stellte Herr Nationalrath Migy im Nationalxathe solgende Motion : ,,Der Große Rath des Kantons Bern hat in seiner Sizung vor..

,,26. Juni d. J. der katholischen Gemeinde in Bern für den Bau ,,einer ausschließlich dem katholischen Gottesdienste gewidmeten Kirch: ,,den erforderlichen Gxund und Boden bewilligt.

,,Da dieses in der Bundesstadt zu errichtende Gebäude nicht ,,allein die bernischen Katholiken, sondern auch die dieser Konsesfio..

,,angehörenden Mitglieder der Räthe und die eidgenössischen Behörden ,,und Beamten, welche theils zeitweise, theils während des ganzen ,,Jahres sich hier aufhalten müssen, interessirt und zudem die nube..

...mittette katholische Gemeinde in Bern genöthigt ist, die Unterstüzung ,,ihrer Religiousgenossen in Anspruch zu nehmen, um dieses Wert ,,auszuführen, so stellt der Unterzeichnete, Präsident der katholische...

,,Kommission des Kantons Bern, die Motion, daß es den Räthex.

,,der Eidgenossenschaft belieben möge , der genannten Gemeinde einer ,,angemessenen Beitrag zu bewilligen, damit es ihr dadurch möglich ,,werde, die bedeutenden Kosten, welche der Bau dieser Kirche ver,,ursachen wird, zu bestreiten. ^ , Jn Folge dieses Antrags hatte der Nationalrath unterm 25. September vorigen Jahres die Einladung an uns gerichtet, über den angeregten Gegenstand genaue Prüfung walten zu lassen und in der nächsten Bundesversammlung geeignete Anträge zu hinterbringen, welcher Einladung wir hiermit entsprechen.

Unter der helvetischen Regierung wurde, als der Siz der Regierung nach Bern verlegt worden war, zuerst am 10. Dezember 1799 der Beschlug gefaßt, die sranzösisch-protestantische Kirche in Bern dem katholischen Kultus einzuräumen und einen eigenen Pfarrer mit einem Monatsgehalte ...ou Fr. 160 anzustellen , und überhaupt noch einen jährlichen Zuschuß von Fr. 320 für die mit dem katholischen Gottesdienst verbundenen Aus-

gaben zu bewilligen.

2^ Seither wurde die fragliche Kirche ..^n den französischen Protestanten .und den Katholiken Berns gemeinschaftlich benuzt , jedoch in der Weise, daß der protestantische Gottesdienst fast zu^ den gleichen Stunden, wie in.

den übrigen Kirchen abgebalten wurde, und die. Katholiken ihre Religionsubuugen entweder vor oder nach dem Gottesdienste der französischen Protestanten abhalten mußten. Aliein abgesehen davon. daß sich die Stadtbehörde das Recht vorbehalten hat, die Einräumung erwähnter Kirche au.

die Katholiken, sobald sie es für das öffentliche Jn.eresse als zwekdienlich^ erachten würde, wieder zurükzuziehen, so ist diese gemeinschastliche Benuzung^ einer Kirche durch zwei Konfessionen beinahe zur Unmöglichkeit geworden, da die Zahl der Katholiken Berns jezt schon über 1500 be.rägt, und noch

jährlich steigen dürfte.

Von diesem Gesichtspunkte ausgehend , hat der^ katholische Kirchen-.

vorstand sich an die Regierung von Bern um die Bewilligung zur Erbauung einer katholischen Kirche gewendet, welchem Ansuchen nicht allein sehr bereitwillig entsprochen , sondern auch die Abtretung de^ sogenannten St. . Johannsenkornhanses, nebst dem zum Bau der Kirche nöthigen Grund nnd Boden, gegen eine Vergütung von Fr. 15,000 für das vorhandene Baumaterial verfügt wurde.

Seither find nun aus milden Beiträgen vo^ Kantonen und Privaten Fr. 90,751. 84 zugesichert worden, wovon bereits Fr. 71,536. 84 baa.^ eingiengen und die übrigen Fr. 19,215 aus noch zu entrichtenden Subseriptionen bestehen.

Die

Kosten

für

den ganzen

Kirchenbau werden

die Summe vou.

Fr. 300,000 übersteigen und sind bis jezt nicht einmal zu einem Drittt h e i l e gedekt. Obgleich anzunehmen ist, daß werde , so halten wir es doch der Würde der schast angemessen, daß auch sie an den Kosten nicht um eine örtliche llnterstüzu.ag , sondern lifchen Kultus in der Bundesstadt handelt, an

Bundesbehörden betheiligt find.

noch manche Gabe fließen schweizerischen Eidgenossensich betheilige, weil es sich.

um eine Sache des katho..

dessen würdiger Pflege die

Wir beantragen deßhalb , die h. Bundesversammlung wolle für.

den Bau einer katholischen Kirche in Bern die Summe von Fr. 30,000.

.als Beitrag bestimmen.

Wir benuzen diesen Aniaß, um Sie, Tit., unserer vollkommenstem.

Hochachtung zu versichern.

Bern, den 27. März 1857.

Jm Namen des Schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsideut; .^. ^oruerod.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft; .....^chie..^..

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Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung, betreffend den Beitrag zum Bau einer katholischen Kirche in Bern. (Vom 27. März 1857.)

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Jahr

1857

Année Anno Band

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16

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

31.03.1857

Date Data Seite

206-207

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10 002 162

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