704 ,,ob es nicht angemessen wäre, das besagte Geldkontiugent bei schweiz.

...Banken zinstragend anzulegen."

Wir find der Anficht, es könne dem Zweke von Art. 40 der BundesVerfassung unbeschadet von dem Betrag des doppelten Geldkontingents der

Fr. 2,082,162, welcher vorräthig in der Bundeskasse liegen soll, wenig-

stens ein Theil bei schweiz. Banken in der Weise deponirt werden, daß er

auf möglichst kurze Kündigungsfristen jederzeit verfügbar ist. Wir schlagen

die auf solche Art zu deponirende Summe auf etwa die Hälfte des vor...

a.efchriebenen doppelten Geldkontingents, d. i. auf eirea eine Million Franken an, so daß in der Bundeskasse die andere Hälfte von ungefähr gleichem Betrage zurükbleiben würde.

Nach bisherigen Erfahrungen genügt eine Million Franken, um dreißig

Tage lang die ersten Sold- und Verpflegungsbedürfnisse von 30,000

Mann Truppen zu bestreiten, so daß in der Regel Zeit genug verbleiben wird, um die bei den Banken deponirte Summe znrükzuziehen.

Uebrigens wird der in den Kassen liegende Betriebsvorrath für die laufende Verwaltung gewöhnlich hinreichen , um nötigenfalls die zweite Million des vorgeschriebenen Baarvorrathes zu erfezen, so daß hierdurch auch dem strengsten Wortlaute der Bundesverfassung ein Genüge gefehehen wird.

Eine eigentliche Ausscheidung des verfassungsmäßigen Baarvorrathes von demjenigen des Betriebes für die . laufende Verwaltung halten wir dagegen nicht für nüzlich, da diese Einrichtung zu keinem andern Resultate als der Aufstellung z w e i e r statt einer Kassarechnung sühren würde.

Wir legen Jhnen die nachstehenden Anträge zur Genehmigung vor..

und benuzen diesen Anlaß, Sie, Tit., unserer vollkommensten Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 17. Juni 1857.

Im Namen des schweiz. Bundesrathes, Der Bundespräsident: C. Fornerod.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft : Schiess.

#ST#

Anträge über

die Verwendung des eidgenössischen Kriegsanleihens.

Erster Antrag.

Die h. B u n d e s v e r s a m m l u n g w o l l e b e s c h l i e ß e n : Die vom Bundesrathe angeordneten provisorischen Anwendungen der Gelder, welche aus dem anläßlich des Neuenburgerkonfliktes aufgenom.menen Anleihen geflossen find, werden genehmigt.

705 .

^weiter Antrag.

Die h. B u n d e s v e r s a m m l u n g w o l l e b e s c h l i e ß e n : Der Bundesrath ist beauftragt, das aus Anlaß des NeuenbuxgerKonfliktes aufgenommene fünsprozentige Anleihen von sechs Millionen Franken unter Beobachtung der vertragsmäßigen Kündigungsfrist unverweilt zuxükzuzahlen.

Dritter Antrag.

Die h. Bundesversammlung wolle folgenden Vorschlag, betreffend AbMinderung des Bundesgefezes über Darleihen aus den eidgenössischen Fonds, .vom 23. Dezember 1851, genehmigen: D i e B u n d e s v e r s a m m l u n g d e r schweiz. E i d g e n o s s e n s c h a f t , nach Anhörung der Botschaft des Bundesrathes vom 17. Juni d. J., in einiger Abänderung des Gesezes über Darleihen aus den eidg. Fonds, ^om 23. Dezember 1851, .

beschließt: Art. 1. Verfügbare Gelder der Eidgenossenschaft, welche nicht besondern Zweken oder Stiftungen angehören, können auch auf den Ankauf schweiz. Eisenbahnaktien verwendet werden.

Art. 2. Es sollen nur bereits ausgegebene schweiz. Bahnaktien, die auf schweizerischen oder .fremden Pläzen einen öffentlich notirten Kurs befizen , angekauft werden.

Art. 3. Ein Wiederverkauf von Aktien darf ohne Ermächtigung dex Bundesversammlung nicht stattfinden.

Art. 4. Der Bundesrath ist mit der Vollziehung dieses Gesezes beauftragt.

..Vierter ^..ntr...^.

Die h. B u n d e s v e r s a m m l u n g w o l l e b e s c h l i e ß e n .

Der Bundesrath isi ermächtigt , einen Theil des Baarvorrathes , welcher laut Art. 40 der Bundesverfassung verfügbar sein soll, bei schweizerifchen Banken auf möglichst kurze Kündigungsfrist zu deponireu.

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Anträge über die Verwendung des eidgenössischen Kriegsanleihens.

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20.06.1857

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704-705

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