307

# S T #

Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahre 19O4.

I. Allgemeines.

Im letztjährigen Geschäftsbericht haben wir unter ,,I. Allgemeines", bemerkt, daß die Vorarbeiten für die Revision der Militärorganisation so weit gefördert worden seien, daß im Laufe des Jahres 1904 ein Vorentwurf zu einer neuen Militärorganisation werde zur Veröffentlichung gelangen können. Dieser Vorentwurf ist nunmehr vom Militärdepartement unterm 7. Juli 1904 mit einer einläßlichen Begründung der Öffentlichkeit übergeben worden, mit der Einladung an alle diejenigen, die sich um die Entwicklung unseres Wehrwesens interessieren, sich über diesen Vorentwurf auszusprechen und ihre Ansichten hierüber geltend zu machen.

Für die Einreichung von Bemerkungen und Anträgen zum Vorentwurf ist eine Frist bis Ende Februar 1905 gesetzt worden ; nach Ablauf derselben soll der Entwurf einer nochmaligen Bearbeitung unterworfen werden.

Von ändern wichtigern Geschäften, die auf dem Gebiete des Militärwesens im Berichtsjahr zur Verhandlung kamen, erwähnen wir die nachfolgenden: Erlaß einer V o l l z i e h u n g s ver O r d n u n g , datiert vom 15. März, zum Bundesgesetz vom 5. November 1903 betreffend die Zuteilung von Ordonnanzen an die Offiziere.

Bundesblatt. 57. Jahrg. Bd. II.

21

308

R e v i s i o n einzelner Vorschriften der Instruktion über die sanitarische Beurteilung der Wehrpflichtigen vom 2. September 1887, soweit solche den Abschnitt B, II, 3, Z w i s c h e n u n t e r s u c h u n g e n , betreffen (29. März 1904).

Provisorische Genehmigung einer n e u e n F e l d d i e n s t o r d n u n g vom 31. März 1904.

V o l l z i e h u n g s V e r o r d n u n g vom 27. Dezember 1904 zum Bundesgesetz vom 15. April 1904, über die N e u o r d n u n g der F e l d a r t i l l e r i e .

Botschaft vom 5. April 1904 an die eidgenössischen Räte betreffend Abänderunng des A r t . 37 des M i l i t ä r v e r s i c h e r u n g s gesetzes.

Botschaft vom 13. Juni 1904 betreffend die E r w e r b u n g u n d E r s t e l l u n g v o n e i d g e n ö s s i s c h e n Z e u g h ä u s e r n für die Unterbringung des neuen Feldartilleriematerials. Durch Bundesbeschluß vom 12. Dezember wurden die hierfür nötigen Kredite bewilligt.

Mittelst Botschaft vom 20. August sind wir bei den eidgenössischen Räten um Bewilligung eines Kredites von Fr. 120,000 für die E r s t e l l u n g eines Z e u g h a u s e s für die Verwalt u n g s t r u p p e n auf der kleinen Allmend in Thun eingekommen.

Das Geschäft gelangte in der Wintersession der Räte nicht mehr zur Behandlung. Über die F a h r r ä d e r der R a d f a h r e r a b t e i l u n g e n wurde unterm 5. Juli 1904 eine besondere Verordnung erlassen.

Ebenso sahen wir uns veranlaßt, durch eine Verordnung (vom 4. November 1904) die A b g a b e d e r p e r s ö n l i c h e n A u s r ü s t u n g neu zu ordnen.

II. Personelles, a. Beamtenpersonal.

Am 19. März dieses Jahres starb nach längerer Krankheit in Neapel, wohin er sich zur Wiederherstellung seiner Gesundheit begeben hatte, Herr Oberst C. v. Orelli, Chef der technischen Abteilung der Kriegsmaterialverwaltung. O b e r s t v. O r e l l i stand seit dem Jahr 1876 im Dienst der Bundesverwaltung, und zwar von 1876 bis 1893 als Instruktionsoffizier der Artillerie. Im Jahre 1893 wurde er zum Chef der technischen Abteilung der Kriegsmaterialverwaltung ernannt. In beiden Beamtungen hat Oberst von Orelli unserem Heerwesen hervorragende Dienste geleistet. Zu seinem Nachfolger als Chef der genannten Abteilung haben wir den bisherigen Chef der Konstruktionswerkstätte in Thun, Herrn O b e r s t -

309 l i e u t e n a n t E. M ü l l e r von Moudon, und zum Chef der Konstruktionswerkstätte den bisherigen Adjunkten dieses Etablissementes, Herrn E m i l Je an u i D von Montagny ernannt.

Auf Ende des Jahres ist Herr O b e r s t E d . L e u p o l d, Chef der geographiechen Sektion der Generalstabsabteilung, aus dieser Stelle ausgeschieden und in das Justiz- und Polizeidepartement übergetreten.

Als weitere Mutatationen im Beamtenpersonal erwähnen wir noch folgende: Es wurden ernannt: M a j o r W. F r a n k e , bisher Instruktor II. Klasse der Infanterie, als Sekretär der Abteilung für Infanterie, H a u p t m a n n S a m. K r ö p f , als Adjunkt des Verpflegungsund Magazinbureaus des Oberkriegskommissariats, M a j o r A. E r n s t , als Inventarkontrolleur des Oberkriegskommissariates, bisher Adjunkt des Verpflegungsbureaus dieser Abteilung.

M a j o r G e o r g v. Vi vi s als Adjunkt des Festungsbureaus in Andermatt.

O b e r st R o b e r t R e b e r , in Bern, als Adjunkt der Abteilung für Landestopographie an Stelle des zum Professor am Polytechnikum ernannten O b e r s t l i e u t e n a n t R o s e n m u n d .

V e r w a l t u n g s o b e r l i e u t e n a n t E u g e n K ö h l i von Bern als Kasernenverwalter in Thun, an Stelle des ausgetretenen Hauptmann Steinegger.

A r t i l l e r i e - H a u p t m a n n E. Z i n g g , bisher Adjunkt des Kriegsdepots in Thun, als Verwalter des Kriegsdepots in Luzern, an Stelle des verstorbenen Verwalters M a j o r H a r t m a n n . , O b e r l i e u t e n a n t A d o l f K u n z , bisher Kanzlist I. Klasse der Infanterie, als Sekretär des Verpflegungs- und Magazinbureaus des Oberkriegskommissariates.

Infolge Berufung als Professor an die Tierarzneischule Zürich trat der Remontenpferdarzt des Kavallerie-Remontendepots, Veteriuärhauptmann B ü r g i von seiner Stelle zurück und wurde durch Veterinärhauptmann A. M i n d e r von Kirchberg ersetzt.

Über die Mutationen im Instruktionspersonal wird an anderer Stelle berichtet.

b. Truppenkommandos.

Im Personal der höhern Truppenführung sind im Berichtsjahr folgende Mutationen eingetreten: Herr Oberstkorpskommandant B l e u l e r sah sich unmittelbar vor Beginn des Wiederholungskurses seines Armeekorps aus Gesundheitsrücksichten genötigt, vom Kommando dieses Armeekorps,

310

das er lange Jahre mit Auszeichnung geführt hatte, zurückzutreten.

An seiner Stelle wurde der Kommandant der VI. Division, Herr O b e r s t d i v i s i o n ä r U . W i l l e , zumKommandanten des III. Armeekorps ernannt. Das Kommando der VI. Division wurde sodann Herrn O b e r s t J. v. W a t t e n w y l in Bern übertragen, der es jedoch, ebenfalls aus Gesundheitsrücksichten, kurze Zeit nach seiner Wahl niederlegte; er wurde ersetzt durch Herrn O b e r s t H. Wyß in Einsiedeln, der schon im Wiederholungskurs des III.

Armeekorps Gelegenheit hatte, das Kommando dieser Division an Stelle des erkrankten Herrn v. Wattenwyl zu führen.

Gegen Ende September starb unerwartet rasch der Kommandant der V. Division, Herr O b e r s t d i v i s i o n ä r A . S c h e r z in Bern. An dessen Stelle ernannten wir zum Kommandanten der V. Division den bisherigen Kommandanten der IX. Infanteriebrigade, Herrn O b e r s t Isaak Iselin in Basel.

Nachdem Herr O b e r s t im G e n e r a l s t a b P e t e r Isler, Oberinstruktor und Waffenchef der Infanterie ad intérim, das ihm seinerzeit vorübergehend übertragene Kommando der I. Division während 4 Jahren geführt hatte, ist derselbe auf den 31. Januar 1905 unter Verdankung der geleisteten Dienste von diesem Kommando entlassen worden.

Endlich erwähnen wir noch, daß Herr O b e r s t - B r i g a d i e r L. P e r r i er in Neuenburg wegen Überhäufung mit Amtsgeschäften vom Kommando der Befestigungen von St. Maurice zurückgetreten ist; zu seinem Nachfolger in diesem Kommando wurde Herr A r t i l l e r i e - O b e r s t A d o l f Fama in Saxon ernannt.

III. Wehrpflicht.

Auf 1. Januar 1904 ist die im Laufe des Jahres 1903 ausgehobene Rekrutenmannschaft des Jahrgangs 1884 in das dienstpflichtige Alter getreten.

Nach Maßgabe der Bestimmungen der Bundesgesetze vom 4. Dezember 1886, 22. März 1888 und 12. Juni 1897 und der Verordnungen vom 15. September 1876, 12. März 1889 und 26. Oktober 1897 hat der Übertritt vom Auszug in die Landwehr und von der Landwehr in den Landsturm, sowie der Austritt aus der Wehrpflicht auf 31. Dezember 1904 wie folgt stattgefunden : In die Landwehr übergetreten sind: a. die Hauptleute des Jahrganges 1866; o. die Oberlieutenants und Lieutenants des Jahrganges 1870;

311

e. die Subalternoffiziere der Infanterie des Jahrgangs 1860 in die Landwehr II. Aufgebots ; d. die Unteroffiziere aller Grade und die Soldaten der Infanterie, der Artillerie, der Genietruppen, der Festungstruppen, der Sanitäts- und Verwaltungstruppen des Jahrgangs 1872, die Unteroffiziere und Soldaten der Infanterie des Jahrgangs 1865 in das II. Aufgebot; diejenigen der mobilen Korpsparks und der Linientrains I. Aufgebots des Jahrgangs 1865 zum Depotpark und zum Linientrain II. Aufgebots, die Linientrains der Infanteriebrigadestäbe des Jahrgangs 1865 in das Landwehrtraindetachement des betreffenden Divisions.kreises; e. die Unteroffiziere, Trompeter (inklusive Stabstrompeter) und Soldaten der Kavallerie, welche zehn effektive Dienstjahre zählen; ferner diejenigen, welche im Jahre 1872 geboren sind, auch wenn sie den gesetzlich vorgeschriebenen Dienst.

nicht durchwegs geleistet und sofern sie anläßlich ihres spätem Eintritts zur Waffe sich nicht zu längerem Auszügerdienst verpflichtet hatten; f. die Hufschmiede, Sattler, Krankenwärter und Büchsenmacher der Kavallerie des Jahrgangs 1872.

In den Landsturm übergetreten sind : a. die Hauptleute, Oberlieutenants und Lieutenants des Jahrgangs 1856; b. die Stabsoffiziere (Majore, Oberstlieutenants und Obersten), welche das 48. Altersjahr vollendet hatten und sofern von.

denselben ein Entlassungsgesuch bis Ende Februar 1904 ge- !

stellt worden war; ; c. die Unteroffiziere und Soldaten aller Waffen und Grade des Jahrgangs 1860.

Aus dem Landsturm und somit aus der Wehrpflicht sind ausgetreten : a. die Offiziere des Jahrgangs 1849, insofern sie sich auf erfolgte Anfrage seitens der Wahlbehörde nicht zu längerer Dienstleistung bereit erklärt hatten; b. alle Unteroffiziere und Soldaten des Jahrgangs 1854.

IV. Rekrutierung.

;

a. Sanitarische Untersuchung der Wehrpflichtigen.

Das Ergebnis der sanitarischen Untersuchungen im Herbst 1904 war folgendes: ;

Diensttauglich

Zurückgestellt

Zahl

·/o

Zahl

°/o

Rekraten von 1885 ,, früherer Jahrgänge . . . .

14,101 2,820

53,6 46,1

3263 914

Total Rekruten

16,921

52,2

Aus Rekrntenschalen Entlassene . . .

Eingeteilte des Auszuges der Landwehr tt

161 1547 217

Total Eingeteilte

1925

-

1904

SS

Total

Is9

°/o

Zahl

%

Zahl

12,4 14,9

8,940 2,386

34,0 39,0

26,304 6,120

4177

12,8

11,326

35,0

32,424

--

10,1 >) 14,7 o) 3,4«)

72 801 93

>o 4,5 !)

5,4 ·) 1,4»)

636 3772 895

°/oo 39,8 2n 5,4 ) 14,1 ·)

869 6120 1205

--

8,4«)

966

4,2«)

5303

23,4 <)

8194

--

9,312 2;803

% 35,1 43,3

26,564 6,474

--

12,115

36,7

33,038

-- ·

°/00

Rekruten von 1884 ,, früherer Jahrgänge . . . .

13,399 2,570

°/o 50,4 39,7

3S53 1101

o/o 14,5 17,0

Total Rekruten

15,909

48,3

4954

15,0

Aus Rekrutenschulen Entlassene . . .

Eingeteilte des Auszuges

150 1601 153

o/oo 9,1') 10,6 2) 1,7»)

86 1096 68

o/oo 5,2') 7,3«) 0,7")

651 4205 962

°/oo 39,4 >) 28,0 8») 10,8 )

887 6902 1183

o/oo 53,7 ai) 45,9 ) 13,3 ·)

Total Eingeteilte

1904

7,4*)

1250

4,9*)

5818

22,8 *)

8972

35,1 *)

1903

M °/00 °/oo ) °/00 *) °/oo 2 ) 8

Untauglich

1

der letztjährigen Rekruten.

des Effektivs des Auszugs auf 1. Jan uar 1904 (beziehungsweise 1903).

n i> der Landwehr auf 1. J anuar 1904 (beziehungsweise 1903).

t, « B ganzen Armee auf 1. Januar 1904 (bezw. 1903), inklusive der letztjährigen Rekruten.

313 Es betrug das Prozent der Tauglichen unter den endgültig beurteilten Rekruten des Jahres: 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 1903 1904

3,3 65,1 63,6 63,5 62,6 59,2 58,9 57,7 56,8 59,9 Von obigen Rekruten wurden im folgenden Jahre als untauglich erklärt: 1895 3,6

1896 3,6

1897 3,9

1898 3,9

1899 4,0

1900 4,3

1901 1902 1903 4,0 3,9 3,9

1904 --

Laut Tabelle auf Seite 6 hiervor sind im Berichtsjahre untersucht worden total 40,618 Mann.

Es wurden von diesen als tauglich erklärt: 1904

Rekruten . . . . 52,2% Eingeteilte . . . . 23,5 %

1903

48,3% 24,4 %

Die Gesamtzahl der im Jahre 1904 untersuchten Rekruten liât sich gegenüber derjenigen des Vorjahres um 614 vermindert, ·dagegen hat sich die Zahl der im Berichtsjahre diensttauglich erklärten Rekruten gegenüber derjenigen von 1903 um 952 vermehrt.

b. Aushebung der Rekruten.

Die Gesamtzahl der im Berichtsjahre ausgehobenen Rekruten beträgt 16,921 Mann Im Vorjahre 15,969 ,, somit pro 1904 eine Vermehrung um . . . .

952 Mann

w

Ergebnisse der Rekrutierung vom Herbst 1904 für das Jahr 190^.

S-»-

I. Nach Jahrgängen.

Divisionskreise

Jüngere

1885

VII

8 1

VIII

--

2,115 1,963 1,800 1,455 1,940 1,692 1,677 1,375

Total

27

14,017

I

II

2

III

9 1

IV V VI

6

1884

1883

1882

266°

153

164 239 153 165 209 284

103

82 104 76

57 28 27 13 14 33 30

209

69 741

1689

92 62

1881

*-

1880

1879

1878

1877

12 1 2

2

3 -- 1

3

5

2,641

2

5

2,283

1

2,182

38

25 13 11 5 6 17 7 19

-- -- 6 2 10

240

103

33

2 -- '2

ältere;

-- -- --

3 2

10

-- -- 2 2 7

-- 1

-- 5

-- 7

22

15

11

23

-- 5 1

Total

1,692 2,216 2,078 2,080

1,749 16,921

II. Nach Waffengattungen.

Artillerie

Festungstruppen

Genie

s r*

°t*

Dlvisionskreise

«i·§.

^ S "8 &S

Fahrende Batterien CJ f-t OJ O &



fi
M

I II III IV V VI VII VIII rp , ,

.

.

.

i Herbst 1904 rotal { ,, 1903 Differenzen gegenüber Herbst 1903: plus minus

1,744 1 695 1,475 1,072 1 523 1,305 1,378 1 406 11,598 11,688

90 89 168 69 54 124 102 85 210 78 59 168 73 93 212 86 76 183 73 76 207 10 H 19 581 543 1291 590 437 580


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19 121

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140 32 W 37 41 108

1

4 3 5 4 5

24 16 424 21 73 339 61

10

-S

40

«

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.

s» v«

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19

Total

s

87 26 6 91 31 5 72 18 6 66 35 5 77 16 3 76 20 4 70 15 6 8 82 621 169 35 575 150 27 46

85

73

$ "co g>

pq ^

s

95 50 19 11 96 30 H 11 9 19 97 40 84 55 12 11 62 36 17 10 91 54 '"î 93 5 89 57 IS 12 26 80 66 17 8 98 237 694 388 123 98 80 218 573 394 96 88 45 10 8 4

106 711 18 90

S &

8

2,641 2 283 2,182 1,692 2 216 2,078 2080 1 749 16,921 15,969 952 co «l

w »-t

HL Nach Waffengattungen während IO Jahren.

Artillerie
v

i Batterien

!1

rS

o>

Ö 'o o

i M 1904 (Herbst) . . . .

1903 ,, . . . .

1902 ,, . . . .

1901 ,, . . . .

1900 ,, . . . .

1899 ,, . . . .

1898 ,, . . . .

1897 ,, . . . .

1896 ,, . . . .

1895 ,, . . . .

11,958 11,688 12,305 12,269 12,233 13,281 13,944 14,743 15,206 13,343

581 590 589 586 582 560 544 537 557 591

v 'C

543 437 439 430 434 434 435 322 344 379

3

t-i t*
1291 580 565 593 592 559 647 553 510 551

l?

Si

O> 'S OJ

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1

S '2

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C5

PH

£>

98 80 81 81 76 75 80 124 120 209

Festungstruppen

Genie



*CO O


's .s£=2-3
'S

a P

cö CO

PH

237 694 388 123 218 573 394 96

195 194 194 191 209 217 221 212

571 541 499 511 448 440 446 386

403 105 408 93 376 113 300 95 349 86 257 89 262 68 278 99

O)

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s 98 88 91 143 105 116 93 129 81 98

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16,921 15,969 16,494 16,467 16,234 17,128 17,851 18,339 18,680 17,047

5

gCC

13,061

35 27 36 32

£'^

PQ

Durchschnittszahl von 10 Jahren

«.

1 Total |

w,±

S"

.2 "

W,3

«S,8

17,113

317

Verhältnis der einzelnen Jahrgänge zur Gesamtrekrutierung.

Jahrgang

1904 1903 1902 1901 1900 1899 1904 1903 1902 %

Jüngster . . 14,044 13,322 13,655 13,496 13,387 13,987 Zweitjüngster 1,689 1,569 1,711 1,745 1,675 1,835 Drittjüngster 741 738 773 750 679 838 Viertjüngster 240 224 · 207 231 183 204 Fünftjüngster 105 103 99 76 95 119 Ältere Jahrgänge . .

104 124 117 120 116 110

%

°/°

82,99 83,42 82,78

9,98

9,83

4,38

4,25

4,«

1,43

1,15

1,24

0,61

0,62

0,47

0,61

0,73

0,07

10,37

16,921 15,969 16,494 16,467 16,234 17,126 100 100 100

Zahl der im Jahre 1904 ausexerzierten Rekruten.

1903

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie Befestigungen Sanität Verwaltung Total

11,340 580 1,710 614 657 606 157 15,664

1904

10,730 601 2,138 627 713 545 141 15,495

Die Gesamtzahl der eingerückten Rekruten aller Waffen beträgt 16,391, im Durchschnitt sind daher 95 % der Rekruten ausexerziert worden.

In den Vorjahren schwankt der Prozentsatz zwischen 95 °/o (1903 und 1902) und 94 % f!901).

C. Pädagogische Prüfungen.

Im P e r s o n a l d e r e i d g e n ö s s i s c h e n p ä d a g o g i s c h e n E x p e r t e n sind dieses Jahr zwei Veränderungen zu erwähnen.

Am Platze des Herrn Schulvorstehers Führer in St. Gallen, der wegen anderweitiger Inanspruchnahme dieses Jahr als Experte nicht funktionieren konnte, wurde als Stellvertreter im V. Divisionskreise Herr Schulinspektor Wittwer in Bern bezeichnet, und für Herrn Sekundarlehrer Kälin in Einsiedeln, der nicht für die ganze Dauer der Prüfung Urlaub erhielt, amtete in Zug und Hochdorf Herr Nationalrat Fritschi in Zürich.

318

Als neue k a n t o n a l e E x p e r t e n konnten an Stelle von zwei zurückgetretenen Experten gewonnen werden die Herren Perrin in Lausanne für den Kanton Waadt und Sekund ari ehrer Pigueret in Bonfol für den Berner Jura.

Am 15. Juni 1904 verstarb in Sumiswald Herr Oberlehrer Schneider, der seit 1875 im IV. Divisionskreise als kant. Experte und Sekretär bei den Rekrutenprüfungen mitwirkte. An seine Stelle trat als kantonaler Experte Schulinspektor Dietrich in Hasle bei Burgdorf.

Zur d i e s j ä h r i g e n K o n f e r e n z der pädagogischen E x p e r t e n am 11. und 12. Juni in Zürich wurden dieses Jahr auch die kantonalen Experten eingeladen, was seit drei Jahren mangels besonders wichtiger Verhandlungsgegenstände nicht mehr der Fall war.

Für das Institut der Rekrutenprüfungen ist von hervorragender Bedeutung eine möglichst gleichmäßige Beurteilung und Taxation der Leistungen der Rekruten. Dies ist bei den fünfundzwanzig verschiedenen Schulorganisationen der Schweiz und den sich daraus ergebenden divergierenden Auffassungen des Schulpensums keine leichte Sache.

Dieses Jahr nun sollten die Ergebnisse der Taxationen der eidgenössischen und kantonalen Experten, über welche in den zwei letzten Jahren eine vergleichende Statistik aufgestellt worden war, eine eingehende Besprechung erfahren, damit die bezüglichen Resultate für eine gleichmäßige Prüfung und Taxation der Leistungen der Rekruten der ganzen Schweiz einen möglichst übereinstimmenden Wert erhalten.

Dazu dürfte es auch nicht als überflüssig erscheinen, den kantonalen Experten auch wieder einmal Gelegenheit zu bieten, sich bei der Diskussion über die letztjährigen Prüfungen, über die Auswahl dos Prüfungsstoffes für die diesjährigen Examina und über die Schulausweise zu beteiligen.

Was nun die d i e s j ä h r i g e n P r ü f u n g e n selbst betrifft, so geben die bezüglichen Inspektionen (8 durch Herrn Scherf in .Neuenburg für die romanische Schweiz und 12 durch Herrn Weingart in Bern für die deutschen Kantone), sowie die Berichte der eidgenössischen Experten zu nachstehenden Bemerkungen Anlaß : 1. Die Prüfungen haben überall einen normalen Verlauf genommen, namentlich da, wo die pädagogischen Prüfungen früh um 7 Uhr beginnen konnten und die sanitarische Untersuchung eine Stunde später einsetzte.

319

2. Die Prüfungslokalitäten sind beinahe 'überall zweckentsprechende, ebenso Tische und Stühle ; dagegen muß erwähnt werden, daß die Prüfungslokalitäten in Lausanne, Fiesch, Murten, Pruntrut, Laufen, Tramelan, Saignelégier, Buren an der Aare, Escholzmatt und Tiefenkasten den Vorschriften der Verordnung vom 1. Mai 1903 nicht entsprochen haben. Die zuständigen kanton. Behörden sollten mit allem Nachdruck darauf dringen, daß die betreffenden Gemeindebehörden in dieser Sache ihre Pflicht erfüllen.

3. Das von den Kantonen gelieferte Prüfungsmaterial gibt zu keinen Bemerkungen Anlaß.

4. Das Verhalten der Rekruten war beinahe ohne Ausnahme überall ein tadelloses.

5. Die Prüfungen wurden zumeist von Lehrern besucht; dies ist zu begrüßen, denn diese können dabei die Überzeugung gewinnen, daß nach Möglichkeit gerecht und unparteiisch examiniert wird, und ebenso die Beobachtung machen, daß es bei der Wertung der Noten in der Vaterlandskunde nicht besonders auf Auswendiggelerntes, sondern auf das Verständnis und das richtige Denken und Beurteilen ankommt.

6. Im Kanton Tessin fiel das unpünktliche Einrücken der Rekruten unangenehm auf und erschwerte die Arbeit der Prüfungsexperten in hohem Maße., Bei näherer Prüfung der Marschbefehle konnte man sich überzeugen,, daß der _Fehler meist an den Sektionschefs lag.

~~ 7. Zu einer zweiten Prüfung stellten sich dieses Jahr 13 Rekruten, alle aus der deutschen Schweiz ; sie haben alle bessere Noten erhalten.

8. Es ist zu bedauern, daß dem § 6, Alinea 6, der Verordnung vom 1. Mai 1903 (Verhinderung des Alkoholgenusses am Vorabend und Morgen des Aushebungstages) noch nicht überall die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Was den verlangten A u s w e i s ü b e r den S c h u l b e s u c h betrifft, so mußte neuerdings festgestellt werden, daß in dieser Richtung der Verordnung vom 1. Mai 1903 noch nicht überall in genügender Weise nachgelebt wird. Für fehlende Schulausweise große Strafen androhen und sie nicht vollziehen, wirkt demoralisierend. Viel wirksamer wäre ein kleines Strafmaß mit konsequenter Durchführung. Die nachträgliche Einlieferung fehlender Schulausweise erscheint dabei besonders wichtig und diese

320

kann von den Kreiskommandanten ziemlich leicht und allgemein erzwungen werden. Den Kantonen ist eine tabellarische Übersicht des Schulausweises zugestellt und dabei die Erwartung ausgesprochen worden, daß inskünftig mit allem Nachdruck auf die Beibringung des Schulausweises gedrungen werde.

Y. Organisation und Bestand des Bundeslieeres.

Siehe nebenstehende Tabellen.

VI. Unterricht.

Instruktionspersonal, Der Bestand des Instruktionspersonals auf Ende 1904 ist folgender :

Infanterie Kavallerie Artillerie Genie Sanität Verwaltung G-otthard und St. Maurice

. . .

Total

Instrukforen

Definitive Instruktionsaspiranten

122 15 34 14 10 6 4

14 1 3 1 1 1 1

205

22

Im Instruktionspersonal der I n f a n t e r i e sind folgende Mutationen vorgekommen: Zuwachs: 2 Kreisinstruktoren, 3 Instruktoren I. Klasse, 9 Instruktoren II. Klasse, 8 definitive Instruktionsaspiranten und 3 definitive Spielinstruktoraspiranten ; Total 25 Mann.

A b g a n g : 2 Kreisinstruktoren, 4 Instruktoren II. Klasse, l Spielinstruktor außer Dienst gestellt, 2 Instruktoren haben demissioniert. Total Abgang: 9 Mann. Die Zahl der außer Dienst gestellten Instruktoren beträgt auf Ende 1904 33 Mann.

Auf 1. April sind die bisherigen Kreisinstruktoren Oberst Bollinger (VII. Division) und Oberst Walther (II. Division) in die Abteilung der Instruktoren mit reduzierter Verwendung übergetreten. An ihrer Stelle wurden zu Kreisinstruktoren ernannt: Oberst Nicolet, bisher Instruktor I. Klasse der I. Division, und

321

Oberstlieutenant Held, bisher Instruktor I. Klasse der VII. Division, beide unter Belassung in ihrem Divisionskreise. Gleichzeitig sind 4 andere Kreisinstruktoren versetzt worden, nämlich: Oberst Waßmer von der I. zur V. Division, Oberst Denz von der V. zur VIII. Division, Oberst Zwicky von der VIII. zur III. Division und Oberst Schultheß von der III. zur II. Division.

Von den außer Dienst gestellten Instruktoren sind gestorben : Major Boillot, Instruktor I. Klasse, Hauptmann Baumer, Instruktor II. Klasse, und Trompeterinstruktor Lötscher.

Im Instruktionspersonal der K a v a l l e r i e wurde ein Instruktor II. Klasse zum Instruktor I. Klasse und ein definitiver Instruktionsaspirant zum Instruktor H. Klasse ernannt. Die Zahl der Instruktoren mit reduzierter Verwendung beträgt 2 Mann.

Im Instruktionspersonal der A r t i l l e r i e kamen im Laufe des Jahres ein Instruktor II. Klasse infolge Demission und ein Hülfsinstruktor infolge Versetzung zu den Instruktoren mit reduzierter Verwendung in Abgang, ein definitiver Hülfsinstruktoraspirant und ein Trompeterinstruktoraspirant in Zuwachs. Die Zahl der Instruktoren mit reduzierter Verwendung beträgt sechs.

Beim Instruktionskorps der G e n i e t r u p p e n kamen 2 Instruktionsaspiranten, ein Instruktor II«. Klasse und ein Hülfsinstruktor in Abgang, dagegen ein definitiver Instruktionsaspirant in Zuwachs. Auf 31. Dezember 1904 zählt das Instruktionskorps somit 10 Offiziere und 5 Unteroffiziere ; darunter 2 Instruktoren mit reduzierter Verwendung.

Bei der S a n i t ä t s t r u p p e wurde ein Instruktionsoffizier I. Klasse neu gewählt und ein solcher auf Ende 1904 unter die Instruktoren mit reduzierter Verwendung versetzt. Ein definitiver Instruktionsaspirant wurde im Laufe des Jahres auf gestelltes Verlangen entlassen.

Im Instruktionskorps der V e r w a l t u n g s t r u p p e n und der F e s t u n g s t r u p p e n sind keine Mutationen zu verzeichnen.

Vorunterricht, Um dem Berichte über die im Herbst des Vorjahres in Zürich stattgehabte Konferenz der Turnlehrer an den schweizerischen Lehrerbildungsanstalten eine möglichst große Verbreitung zu geben, erschien derselbe als Broschüre in zwei Ausgaben, von denen die eine nur die wissenschaftlichen Vorträge enthält, während sich die andere über alle behandelten Gegenstände verbreitet. Die

322 èrstere wurde dem militärischen Instruktionspersoual, sowie den kantonalen Erziehungsdirektionen zu Händen von wissenschaftlichen Kreisen, akademischen Turnerverbindungen etc. zugestellt; die zweite war bestimmt für die Konferenzteilnehmer, für Schulbehörden und Lehrerseminare, für den eidg. Turnverein und den Schweiz. Turnlebrerverein behufs Verwertung in Vorturner- und Turnlehrerbildungskursen.

Die Anfrage einer kantonalen Erziehungsdirektion, wie es bei der nicht vorhandenen Übereinstimmung zwischen der bundesrätlichen Verordnung über Einführung des Turnunterrichtes vom 16. April 1883 und der neuen ,,Turnschule"' betreffend Turngeräte zu halten sei, wurde dahin beantwortet, daß bei Neuanschaffungen die Turnschule von 1898 mit der zugehörigen Instruktion zur Anfertigung der Turngeräte und den bezüglichen Normalien als wegleitend und maßgebend zu betrachten seien.

Versuchsweise wurde bei der Rekrutierung eine Prüfung von Stellungspflichtigen auf ihre physische Leistungsfähigkeit angeordnet. Dieselbe beschränkte sich auf die 3 Übungen : Sprung, Lauf und Heben eines Gewichtes und wurde in jedem Divisionskreis auf nur 5 Aushebungsplätze verlegt, bei deren Auswahl Rücksicht genommen wurde auf städtische und ländliche, industrielle und landwirtschaftliche Verhältnisse. Wenn auch durch diesen ersten und beschränkten Versuch für die definitive Einführung und Organisation der angestrebten Neuerung noch keine ganz sichere Wegleitung gewonnen wurde, so darf doch konstatiert werden, daß bisher gehegte Bedenken hinsichtlich der in Anspruch zu nehmenden Zeit, der Einordnung in das Aushebungsgeschäft, der Beeinträchtigung der sanitarischen Untersuchung, der Disziplin, der zur Verfügung stehenden Experten etc. vielfach als gehoben betrachtet werden können. Unser Militärdepartement beabsichtigt daher im Jahre 1905 einen Versuch zu machen, der sich auf alle Stellungspflichtigen erstreckt, um gestützt auf die Ergebnisse desselben zu einer definitiven Ordnung dieser wichtigen Angelegenheit schreiten zu können.

Für die einzelnen Aushebungsorte sind die mittleren Leistungen für die gesamte turnerisch geprüfte Mannschaft berechnet worden, ebenso für diejenigen, welche sich in irgend einer Weise auf die Turnprüfung vorbereiteten, sei es durch regelmäßige Übung in einem Turnverein, einem Sportverein oder im
militärischen Vorunterricht. Überall zeigt sich, daß die Jungmannschaft, welche körperliche Übungen betrieb, der ändern überlegen ist.

Zahl der geprüften Stellungspflichtigen in den 8 Divisionskreisen :

1. Kontrollstärke der Stäbe auf 1. Januar 1905.

LandAvelir

4

6 16

72 45

6

875

323

973

2171

6

1

2

2 2 1 1

3 2 2 1

24 26 26 28

7 8 10 10

13 14 13 17

44 48 49 55

11

4

7

22

6 43

6 25

3 20

15 88

109 159

115

39

64

218

49

31

23

103

2526

o

20

26

26

34

Soldaten

62 29

1

S

Unteroffiziere

112 505 475 486 476

Soldaten

37 242 221 230 221

Total

03

Total

Gesamttotal

Unteroffiziere

16 83 78 71 71

II. Aufgebot

1. Aufgebot

Soldaten

59 180 176 185 184

Unteroffiziere

Total

Offiziere

Soldaten

m _ IV Besatzungstruppen vom Gotthard und St. Maurice Disponible Truppen .

Unteroffiziere

I II

Offiziere Armeestab Armeekorps

mit 12 bezw.

14 Jahrgängen

Offiziere

Auszug-

Total

112 552 525 537 532

.

2. Kontrollstärke der Stäbe und Einheiten des Bundesheeres auf 1. Januar 1905.

Armee-Korps 1. Stäbe . . . .

Division I , II . .

Korpstruppen .

14,435 14,037 28,472

Armee-Korps M . Stäbe

. . . .

Division III V ,, -. · Korpstruppen .

14,485 14,052 28,537

Armee-Korps III. Stäbe . . . .

Division VI . .

,,

vn . .

Korpstruppen .

13,541 13,853

.

27,394

Armee-Korps I V . Stäbe . . . .

Division IV ,, VIII .

Korpstruppen .

12,742 11,681 24,423

Besatzungstruppen. Stäbe . . .

Gotthard . .

St. Maurice .

Disponible Truppen. Stäbe . . .

Einheiten .

111,643

_

_

139 150 951 1240

717 730 1541 2988

406 398 397 1201

158 139 198 495

144 114 989 1247

763 748 1572 3083

384 405 432 1221

139 151 198 488

145 160 966 1271

723 726 1518 2967

389 365 391 1145

147 153 173 473

145 144 986 1275

767 705 1498 2970

379 395 377 1151

124 154 189 467

--

2039 1194 3233

104 141 245

142 142

2282 2282

599 599

5175 17,523 5562

'.£3 &H


CD

'3CD O

--

339 339

505 15,855 15,454 3,426

35,240

--

366 366

475 15,915 15,470 3,557 35,417

364 364

334 334

-- -- --

--

--

--

--

--

1923

1403

34,100 476 14,157 13,079 3,384

g '3 03 CQ

_

112

486 14,945 15,257 3,412

·*J

--

303 303

_

_

_

199 199

246 246

201 201

--

XjancLvvelir, Aufgebot II.

1 CÔ

Total.

--

265 265

247 247

tu

°G -2

I

°C £

=2 £

!

tî <

l

--

3

44

--

502 505

--

2

--

447 449

--

2

--

512 514

--

1 9,995

--

525 526

1,987 507 2,494

4,959 2,484 7,443

8,224 8,224

752 752

. 8,214 8,214

880 880

8,976 9,020

--

48

--

9,094 9,142

--

49

7,268 7,268

843 843

--

--

8,111 8,160

--

55

--

z

31,096

--

72 3,923 2,372 6,367

--

216 216

--

--

--

1069 142 1211

868 305 1173

50 60 110

45 3,023 3,068

3990 3990

5383 5383

3351 3351

1727 1727

145,400

3990

7717

4524

1837

· -- --

--

9,995

--

26 14,563 14,589

--

112 112

863

112

19,077

41,144

--

10,859 10,914

--

--

22 4,959 2,484 7,465

2,793 1,508 4,301

--

--

864 864 --

--

--

3339

!

GesamtTotal.

112

-- -- -- --

-- --

44,765

--

--

45,008

--

-- -- --

--

309 309

Total.

_

--

1

Offiziere zur Disposition nach Art. 58 der Militärorganisation . 746.

Stäbe und Offiziere des Territorial- und Etappendienstes . . . 434.

Total.

Artillerie.

o> 'E -2

Infanterie.

Total.

Kavallerie.

'S

Ì02

Verwaltungstruppen.

<

-- --

Total per Waffengattung

.2 o> Ü5

__

-- 1,780 1,037 2,817

*-*J ^

+J

Radfahrer.

. . . . . . .

.oj 'E CD

Land.\vehr, Aufgebot I.

Land.AVeh.r-, mit 12 bézw. 14 Jahrgängen.

Verwaltungstruppen.

Armeestab

Kavallerie.

Infanterie.

Auszug-.

--

42,774

--

--

--

42,536

-- --

15 2,793 1,508 4,316

20,642

--

20,053 20,053

1979 1979

88 22,032 22,140

39,797

44,701

24,354

1979

26,456

235,634

3. Bestand der Einheiten nach Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten auf 1. Januar 1905.

351

2,480

9 9 47 65

16 18 127 161

119 87 815 1021

144 114 989 1247

48 46 68 162

108 104 186

607 598 1,318

398

2,523

9 8 48 65

21 20 139 180

115 132 779 102«

145 160 966 1271

46 43 70 159

97 69 162

580 614 1,286

328

2,480

8 10 45 63

17 15 125 157

120 119 816 1055

145 144 986 1275

42 40 73 155

88 95 179

637 570 1,246

362

2,453

142 5175

96 80 86 895

279 172 285 2175

1,664 942 1,911

3990 3990

5 3 5 3 37 6 115 174

18 26 20 18 150 26 584

4,684

842

6,701

29 27 24 20

72 88 85 80

651 765 734 764

717 730 1,541 2,988

7 11 14 32

22 377 23 364 34 349 79 1090

406 398 397 1,201

21 17 30 68

25 25 19 69

112 97 149 358

158 139 198 495

763 748 1,572 3,083

12 13 15 40

24 348 23 369 38 379 85 1096

384 405 432 1,221

21 22 23 66

16 16 47 79

102 113 128 343

139 151 198 488

723 726 1,518 2,967

14 11 19 44

24 26 37 87

351 328 335 1014

389 365 391 1,145

20 13 22 55

39 26 27 92

88 114 124 326

147 153 173 473

767 705 1,498 2,970

10 12 17 39

22 347 366 17 325 35 74 1038

379 395 377 1,151

12 19 20 51

15 18 24 57

97 117 145 359

124 154 189 467

11 11

--

--

--

1386

1923

37

9 7 10 8

S

è!

2 ·M coo

Total

--

--

--

--

Total der Offiziere

580 611 1,289

Total

Radfalii-erOffiziere

88 83 180

Total

Soldaten

49 36 72 157

Total

+3 *e3

O-g

es

Unteroffiziere

139 150 951 1240

m

Total

èS

Offiziere

112 126 772 1010

s

v

Verwaltung

Soldaten

17 15 131 163

a tJ &

Sanität Offiziere

10 9 48 67

-- O

é S

Soldaten

«i

Total

S

Offiziere

Total

ès II

Soldaten

1 "3 co T3

,

Soldaten

5 "N g so

ö 'S

33

Offiziere

Offiziere

fe Ö

Genie

Aj-tillerie

Kavallerie

Infanterie

«

è§

pa ££

'S 2 "o

Total

Gesamttotal

co

l

Auszug.

Armeekorps 1. Division I

,,

II-

Korpstruppen .

...

..

413 420

1,660 1,707

12,362 11,910

14,435 14,037

Total des I. Armeekorps

833

3,367

24,272

28,472

Armeekorps II. Division III . .

,, V . .

Korpstruppen .

425 448

1,798 1,760

12,262 11,844

14,485 14.052

Total des II. Armeekorps

873

3,558

24,106

28,537

421 387

1,947 1,848

11,173 11,618

13,541 13,853

Armeekorps III. Division VI .

,,

.

VII . .

Korpstruppen .

808

3,795

22,791

27,394

Armeekorps IV. Division IV . .

,, VIII . .

Korpstruppen .

381 343

1,740 1.510

10,621 9,828

12,742 11,681

Total des IV. Armeekorps

724

3,250

20,449

24,423

Besatzungstruppen vom Gotthard .

,, von St. Maurice Disponible Truppen Total des Auszuges

57 30

221 95

1,502 912

1.780 1,037

Total des III. Armeekorps

Landwehr mit 12, beziehungsweise H Jahresklassen.

Armeekorps I . . . .

II . . .

III IV . . .

Besatzungstruppen vom Gotthard .

,, von St. Maurice Disponible Truppen

3325

-- --

221 211 187 231 111 54

1015 Landwehr II. Aufgebot.

Besatzungstruppen vom Gotthard .

,, von St. Maurice Disponible Truppen

Total per Waffengattung

94,032

112 4224

--

-- Landwehr I. Aufgebot.

Armeekorps I . . . .

II HI 1V ·n Besatzungstruppen vom Gotthard .

,, von St. Maurice Disponible Truppen

14,286

23 684

7 111,643 267

-- 982 1,004 925 1,249 531 302 4,993

46 25 442 513

311 177 2,220 2,708

4853

21,987

--

--

Z

3214 3214

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2,128 1,989 417 4,534

12,307 12,806 2,828 27,941

14,945 15,257 3,412

453 424 166 1043

1,882 1,655 400 3,937

11,822 11,000 2,818 25,640

30,620

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3,923 2,372 3,023 143,229

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7,672 7,764 6,890 9,279 4,317 2,128

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15,855 15,454 3,426

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Mannschaften zur Verfügung des Militärkommandos.

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8,3 % 281 = 12,6 %

Mittlere Leistungen bei der Turnprüfung für die: Gesamtmannschaft (inkl. Turner)

Sprungweite . . . .

Heben (17 kg. 1. u. r.)

Lauf (80 m.) . . . .

2,78 m.

5,86 mal 13,64 Sek.

T iurner

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7,76 mal 12,7B Sek.

Vorunterrichtsschaler '

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6,12 mal 13,5 Sek.

Aus den kantonalen Berichten geht hervor, daß im Berichtsjahr keine gesetzlichen und reglementarischen Bestimmungen getroffen wurden über den Turnunterricht in Volksschule und Lehrerbildungsanstalten ; einzig Solothurn revidierte den Lehrplan für die Primarschule.

Kantonale Turnrepetitionskurse fanden statt : Bern im Inspektionskreis Pruntrut, Luzern 4 dreitägige Kurse in Sursee (112 Teilnehmer), Freiburg im Distrikt de la Broyé, St. Gallen im Bezirk Sargans (19), Tessin je ein Kurs für Lehrer (52) und Lehrerinnen (25) in Chiasso. Bei den eigentümlichen Schulverhältnissen dieses Kantons sind viele Lehrerinnen berufen, wenigstens den Turnunterricht erster Stufe zu erteilen.

Zu den bereits in früheren Berichten genannten 9 kantonalen und städtischen Lehrerturnvereinen ist derjenige der Stadt Bern und Umgebung hinzugekommen.

Bezüglich der Prüfungen im Schulturnen und der Inspektion dieses Faches herrscht immer noch die wiederholt beschriebene Vielgestaltigkeit; doch scheint die Verlegung der Turnexamen in Gemeinden ohne Turnlokale auf den Spätsommer oder Herbst mehr und mehr als unzweckmäßig erkannt zu werden, da dieselbe leicht zu der Versuchung verleiten kann, im langen Winterhalbjahr neben dem vielen geistigen Unterricht die Leibesübungen gänzlich außer acht zu lassen.

Bundesblatt. 57. Jahrg. Bd. II.

22

324 Betreffend spezielle finanzielle Leistungen verschiedener Kantone an das Turnwesen in Schule und Vereinen kann auf frühere Berichte verwiesen werden.

Dein Gesuch des Schweiz. Turnlehrervereins, es möchte das Militärdepartement, entsprechend den Bedürfnissen kleiner, mittlerer und großer Gemeinden, Normalpläne für Turnhallen erstellen lassen, konnte nicht entsprochen werden, da die Sorge für Turnlokale zunächst den Gemeindsbehörden obliegt und direkte Beiträge des Bundes an die Erstellungskosten solcher Hallen nicht in Aussicht genommen werden könnten.

Es fanden wieder zwei Turnlehrerbildungskurse statt, und zwar in Luzern für die deutsche und in Genf für die romanische Schweiz. An jenem beteiligten sich aus dem Kanton Aargau 12, "Bern 10, Basel-Landschaft 3, Luzern 6, Thurgau 3, Solothurn und St. Gallen je 2, Appenzell I.-Rh. und Zürich je l Lehrer. An diesem waren vertreten der Kanton Genf mit 14, Waadt mit 10, Bern mit 6, Neuenburg mit 5, Wallis mit 2 und Tessin mit l Mann. Alle beteiligten Kantone erleichterten die Teilnahme durch Unterstützungen. Die weitern unter der Leitung dés eidg. Turnvereins stehenden Zentral-, Oberturner- und Vorturnerkurse wurden wieder in wohlorganisierter Weise durchgeführt, sowie auch ein zentralisierter Kurs des Schweiz. Grütlivereins.

An den Kursen des f r e i w i l l i g e n m i l i t ä r i s c h e n V o r » i n t e r r i c h t e s III. Stufe beteiligten sich Schüler: Am Anfang Arn Ende

des Kurses

1. Kanton Zürich: a. Verband Zürich und Umgebung, XXI. Kurs b. Verband Winterthur, XXIÏÏ. Kurs .

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,, Zürich-Oberland, XII. Kurs d.

,, Winterthur, Technikum .

e. Zürich, Kantonsschule f.

v Infanterie-Vorkurs . . . .

(42 Mann traten über in die Rekrutenschule) n.

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5.

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,, . Basel-Stadt, XV. Kurs 6.

,, Basel-Land, IX. Kurs . .

363 7.

,, Aargau 1312 8. Neuenburg, Stadt und Umgebung 177 i 9. Kanton Waadt: a. Lausanne, IV. Kurs . . 51 b. Bex, I I . Kurs . . . . 3 2 c. Morges und Umgebung, .111. Kurs . . . . . , ; , 2 9 d. Vallorbes-Vaulion, II. Kurs 50

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10. Kanton Wallis, Brig, III. Kurs .

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Die probeweise bei der Rekrutierung eingeführten physischen Leistungsprüfungen scheinen auch den Unterrichtsbetrieb ini .militärischen Vorunterricht günstig beeinflußt :zii naberi.

Mehr als bisanhin wurde in den meisten Verbänden das Hauptgewicht auf die körperliche Ausbildung der Schüler gelegt, während man die spezifisch militärische Schulung je länger je mehr auf die Schießausbildung beschränkt.

Und dies müssen die leitenden Gesichtspunkte sein, welche der militärische Vorunterricht ins Auge zu- fassen hat.

0 Nicht als halbausgebildete Soldaten, aber als flinke;, kräftige, mutvolle junge Männer sollten unsere Rekruten in die Militärschulen einrücken, denen Tornister und Gewehr nicht zu schwer sind, und die nicht noch erst lernen müssen ausdauernd und schnell zu marschieren und Hindernisse gewandt, sicher und ohne Zögern zu überwinden.

326

Kadettenkorps, korps folgende Bestände Kanton Zürich . . .

Bern . . . .

Luzern . . .

Glarus Solothurn Basel-Stadt . .

Schafihausen Appenzell A.-Rh.

St. Gallen . .

Graubünden Aargau . . .

Thurgau .

Im Jahre 1904 wiesen die Kadettenauf: 11 Kadettenkorps mit 828 Kadetten.

Total pro 1904: Total pro 1903:

50 Kadettenkorps mit 6149 Kadetten.

52 ,, ,, 6442

Verminderung pro 1904:

2 Kadettenkorps mit 293 Kadetten.

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Zum Bezüge des Bundesbeitrages waren berechtigt: 1904.

1903.

I. Schießklasse . . . . . 1668 Kadetten 1713 Kadetten.

1165 ,, . . . . 1086 ,, n.

. . . 379 293 III.

Total

3133 Kadetten

Bundesbeitrag à Fr. 5 per Kadett= Fr. 15,665

3171 Kadetten.

Fr. 15,855

Unterrichtskurse.

e

A. Generalstab.

I. Schulen und Kurse.

Es fanden drei Generalstabsschulen statt.

1. G e n e r a l s t a b s s c h u l e I (II. Teil) in der Dauer von 4 Wochen. An derselben beteiligten sich 21 Offiziere der verschiedenen Waffengattungen, welche den ersten Teil der Generalstabsschule I mit Erfolg bestanden hatten. Die 8 ältesten Kursr teilnehmer wurden bald nach Schluß der Schule in den General-

327

stab aufgenommen, die übrigen wurden zu Anfang dieses Jahres ins Generalstabskorps versetzt. An den dreiwöchentlichen theoretischen Kurs, der in Bern stattfand, schloß sich eine achttägige Übungsreise an.

2. G e n e r a l s t a b s k u r s III bestand in einer dreiwöchentlichen Übungsreise in den Kantonen Zürich, St. Gallen, Appenzell, Thurgau und Schaöhausen. Der Kurs bezweckte die Übung der einberufenen Offiziere in der Landesrekognoszierung, der Marschtechnik größerer Truppenkörper, dem operativen Generalstabsdienst und der Landesverteidigung.

Am Kurse nahmen 14 Generalstabsoffiziere und 2 InfanterieMajore teil.

3. O p e r a t i v e r G e n e r a l s t a b s k u r s IV in der Dauer von 15 Tagen, beschäftigte sich mit der Durchführung einer operativen Übung im Artneeverbande. Dieser Kurs war bisher nur von den Korps- und Divisionsstabsschefs besucht. Zum erstenmale nahmen an demselben auch die Armeekorps- und Divisionskommandanten teil.

Zur Beihülfe bei den Bureaugeschäfteu des Kurses wurden 15 Stabssekretäre und für den Ordonnanzdienst ein Anzahl Radfahrer zugezogen.

Die Generalstabsschulen I und III wurden vom Chef der Generalstabsabteilung kommandiert; als Lehrer wirkten die ständigen Beamten der Generalstabsabteilung.

Der operative Generalstabskurs IV wurde von der Generalstabsabteilung, unter Zuzug der Abteilungschefs der Artillerie und des Genies, geleitet.

Außer den Generalstabsschulen fand noch ein K u r s f ü r O f f i z i e r e des E t a p p e n d i e n s t e s statt, in der Dauer von 18 Tagen, an dem 14 Offiziere des Etappendienstes, 2 Offiziere der Eisenbahnabteilung des Generalstabs und 6 Feldpostoffiziere teilnahmen.

Kommandant war der Oberetappenkommandant, als weitere Lehrer betätigten sich der Stabsoffizier des schweizerischen Militärdepartements, der Stabschef des Oberetappenkommandanten, der Feldpostchef im Armeehauptquartier und 3 Sektionschefs der Generalstabsabteilung.

II. Abteilungsarbeiten.

Zu den Abteilungsarbeiteu wurden teils für kürzere, teils für längere Zeit 41 Offiziere mit total 512 Diensttagen kommandiert.

Hiervon gehörten 27 Offiziere dem Generalstabskorps, 9 Offiziere der Eisenbahnabteilung und 5 Offiziere den Waffengattungen an;

328

III. Spezialdienste.

An den Manövern des III. Armeekorps nahmen, außer den 12 bei den Stäben dieses Armeekorps eingeteilten Generalstabsoffizieren, noch folgende Generalstabsoffiziere teil: . l beim Stabe des III. Armeekorps, 12 bei der Manöverleitung und beim Schiedsgerichte, 5 bei den Stäben der Manöverdivision, 2 als Einheitskommandauten, 2 bei den verschiedenen Waffengattungen, 5 bei der historischen Sektion und 2 als Begleiter der fremdländischen Offiziere = total : 41 Generalstabsoffiziere.

In Wiederholungskurse, Rekrutenschulen und Spezialkurse der vier Waffen wurden 22 Generalstabsoffiziere kommandiert.

11 Offiziere besuchten den Kurs für höhere Offiziere. 2 Offiziere wurden zu fremden Manövern kommandiert. Eine Anzahl Offiziere waren mit Spezialrekognoszierungen beauftragt. Mehrere Generalätabsoffiziere wurden auch dieses Jahr als außerordentliche Iristruktoren in verschiedenen Schulen und Kursen (Ballonrekrutenschule, Sanitäts- und Veterinärkursen) verwendet.

B. Infanterie.

1. Bekrutensctiulen.

In jedem Divisionskreis wurden 3, zusammen 24 Schulen, 95 Kompagnien zählend, abgehalten.

Einrückungsbestand: 11,429 (1903: 12,018) Rekruten; davon wurden ausexerziert: 9,447 .Füsiliere (durchschnittlich 99 Mann per Bataillon), · · · . - . . . · 784. Schützen ,, .

98 . ,, ,, . ,, ·. 2 7 9 Trompeter, '·''' 1 5 2 Tambouren, . . " , . · · , >· r -, )·; 68 Büchsenmacher (mit Fachinstruktion für die letzten '...'·· , r , ' : ' - : ' : .

20 Tage,in der Waffenfabrik Bern).

.;.; Total

10,730 (1903: 11,340) Mann.

Infolge Erkrankung von Rekruten, die die Schule nicht beendigen können, und durch Überweisung an die sanitarische Untersuchungskommission von Rekruten, die sich als dienstuntaugliphv ; erweisen, ergibt sich ein seit Jahren ziemlich gleich gebliebener 'Abgang v o n zirka 6°/o.

· .

· · . , - .

329 Der Bestand an ausexerzierten Rekruten hat seit einiger Zeit stetig abgenommen und ist von zirka 120 Mann per Bataillon im Jahr 1899 auf zirka 100 Mann, also um YO, zurückgegangen.

Seit dem Jahre 1897 sind zum erstenmal wieder Rekrutenbataillone bei den Armeekorpsübungen verwendet worden, weil es sich als unzweckmäßig erwiesen hatte, zur Manöverdivision die XVI. Infanteriebrigade beizuziehen, welche sonst an der Reihe gewesen wäre.

Das Verfahren hat sich aber wiederum nicht bewährt; die Lösung der verschiedenartigsten Aufgaben, die dabei innert kaum 2 X 24 Stunden an die Truppe herantreten, kann die systematisch angelegten Bataillonsübungen einer Rekrutenschule nicht ersetzen.

Im übrigen sind in der Rekrutenschule keine neuen Erfahrungen gemacht worden. Sie hat sich neuerdings für die Bewältigung ihrer Hauptaufgabe, der Ausbildung der Rekruten zu Feldsoldaten, als zu kurz erwiesen.

2. Regimentswiederholungskurse des IV. Armeekorps.

Sie fanden, ausgenommen beim 32. Regiment, im Herbst statt. Nach der Mobilmachung auf den Korpssammelplätzen, wo, für die Bataillone über den ganzen Einrückungstag verfügtenwurden für 7 Tage Vorkurskantonnemente bezogen, um das Scharfschießen und die Übungen in der Kompagnie und im Bataillon vorzunehmen. Darauf folgte, mit meist täglichem Wechsel der Standorte, eine 7--Stägige Feldübungsperiode für angewandtes Exerzieren im Regiment und in der Brigade, und für Manöver, zum Teil in Verbindung mit Einheiten anderer Truppengattungen. Schließlich hatte jedes Bataillon noch 3--2 Tage zur Verfügung für den Rückmarsch oder -transport nach dem Korpssammelplatz, die Demobilmachung mit Retablierung der persönlichen Ausrüstung und für die Entlassung.

Die VII. Brigade mit dem Schützenbataillon 4 bestand den Vorkurs in der Gegend von Langnau (13. Regiment) und von Luzern (14. Regiment) und in Stans (Schützenbataillon 4);. sie nahm dann im Verband der Manöverdivision an den, Schlußübungen des III. Armeekorps bei Andelflngen teil.

Die VIII. Brigade lag im Vorkurs im Räume Zug-Muri (15. Regiment) und in Luzern und Stans (16. Regiment); die

330

Detachementsübungen, unter Mitwirkung der Guidenkompagnien 4und 5 und der Feldartillerieabteilung n/8, fanden in der Gegend von Sins statt.

Die XV. Brigade bezog Vorkurskantonnemente im Räume Glarus-Schännis (29. Regiment) und in Lachen und Umgegend (30. Regiment ohne Bataillon 89). Sie beteiligte sich hierauf in Verbindung mit der Guidenkompagnie 10, der Positionsartillerieabteilung V und den Genietruppen des IV. Armeekorps an dem Stellungsmanöver am Linthkanal bei Reichenburg.

Das Bataillon 89 bestand den Vorkurs in Münster-Reckingen und hatte hernach an den Gotthardmanövern mitzuwirken, wozu auf dem Hin- und Rückweg der Nufenenpaß zu überschreiten war.

Bei der XVI. Brigade hatten die Regimenter nicht gleichzeitig einberufen werden können. Das 31. Regiment lag im Vorkurs im Räume Chur-Ilanz, übte dann im Vorderrheintal mit den Gebirgsbatterien 3 und 4 und nahm hierauf, mit diesen und den Truppen der Gottharddivision, zwischen Disentis und Airolo an Gebirgsmanövern teil.

Für das 32. Regiment wurden ausnahmsweise Bataillonskurse abgehalten im Januar, Februar und bis Mitte März auf dem Waffenplatz Bellinzona; gegen den Schluß fanden jeweilen 3--4tägige Feldübungen in der Gegend des Sottoceneri statt.

Bei den Übungen im Ceneri-, Gotthard- und Napfgebiet traten beim Transport von Proviant und Bagage gewisse Schwierigkeiten zu Tage. Abhülfe durch Beschaffung einer besondern Gebirgskorpsausrüstung für eine Anzahl Bataillone wird zum dringenden Bedürfnis.

Die Schießfertigkeit der Mannschaft bedarf noch der Vervollkommnung. Auch ihre sonstigen Leistungen können nur bei ganz energischer und sachkundiger Führung als genügend bezeichnet werden.

Bei den Unteroffizieren und den Offizieren macht sich noch häufig der Mangel an Dienstgewohnheit bemerkbar, sowohl beim allgemeinen Betrieb des Dienstes überhaupt, als namentlich auch bei der Anlage und Durchführung der Feldübungen.

Nur eine verlängerte Rekruten- und Führerausbildung, gepaart mit der Anordnung alljährlicher Wiederholungskurse, kann hier Besserung bringen.

331

Präsenzstand der Bataillone in dm Wiederholimgskursen : Unteroffiziere 12 Jahrgänge; Soldaten 10 Jährgänge.

Zur Übung eingerückt.

1902.

1904.

VI. DWsion.

Schützenbatailloin 6 Füsilierbataillon 61 98 62 64 65 66 67 68 69 63 70 71

Mann.

Mann.

813 586 618 797 988 769 787 806 803 757 850 750 792

825 604 593 840 966 745 754 785 707 725 775 732 765

Total 10,116

9816

Zur Übung eingerlicki.

1902.

1904.

TU. Division.

Mann.

Schützenbataillon 7 Füsilier bataillon 73

74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84

871 816 755 901 880 892 ' 916 854 819 792 731 1,006 975 .

Total 11,208

Mann.

790 765 749 881 778 781 882 733 746 730 729 954 989 10,507

332 IT. Division.

Schützenbataillon 4 Füsilierbataillon 37

38 39

. . .

. . .

. . .

. . .

728 864 836 902 982 800 612 638 731 811 763

'674 768 766 811 "' 912 726 610 580 677 684 764

Total

10,320

. 9,431

.

.

40 . .' . . . .

41 . . . . : .

7)

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43 " 44 45 46. .

48 97

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. .

.

.

.

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.

.

.

.

VIII. Division.

Schützenbataillon 8 Füsilierbataillon 72

. ·· ,,

86 85 89 90 91 92 93 94 95 96

Zur Übung eingerückt.

1902.

1904.

Mann.

Mann.

848 771 805 688

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

. .

.

. .

. .

. .

. .

. .

. .

. .

. .

. .

Total

Zur Übung eingerückt.

1902.

1904.

Mann.

Manu.

739 674 722 78:1 728 641 786 708 860 850 704 731 646 575 ·', 616 630 632 654 723 840 568 601 706 705 8,489

,8,331

3. Herbstübungen des III. Armeekorps.

1

Bei den diesjährigen Herbstübungen des IH. Armeekorps, sowie bei den Regimentsübungen des IV. Armeekorps wurde ein erstmaliger größerer V e r s u c h e i n e r k r i e g s g e m ä ß e n Mob i l m a c h u n g gemacht. Wenn auch für die Friedensmobil-

333

machung in bezug auf die Pferde- und Wagenstejlung die Vorschriften über die Kriegsmobilmachung nicht zur Anwendung kommen können, wenn ferner hinsichtlich der Verpflegung und der Unterkunft nicht überall, wie im Kriegsfall verfahren werden kann, die Arbeiten der Pferde- und Wageneinschätzung, die Munitionsfassungen, namentlich der Artillerie, wesentlich reduziert sind und zudem die Dienstdauer der verschiedenen Truppengattungen eine verschiedene ist, so bleiben dennoch zahlreiche Geschäfte übrig, welche kriegsgemäß durchgeführt werden können, so daß die Truppen und die Organe, die damit zu tun haben, sich an dieselben gewöhnen und sich in dieselben einarbeiten können. Derartige Versuche sind sowohl für die betreffenden Organe, wie für die Truppe eine tüchtige Vorbereitung für die Kriegsmobilmachung. Nach den eingegangenen Berichten kann der diesjährige Versuch im allgemeinen als gelungen betrachtet werden ; wir beabsichtigen nun zunächst für die Jahre 1905 und 1906, welche wegen der Neuorganisation der Feldartillerie noch besondere Verhältnisse aufweisen, provisorische Vorschriften über die Friedensmobilisierung des Auszuges aufzustellen und zu erproben, um dann von 1907 an zu einer definitiven Ordnung dieses wichtigen Dienstzweiges zu schreiten.

V o r k u r s . Nach beendigter Mobilmachung rückten die Stäbe und Truppen nach den VorkurswafFenplätzen ab. Die Vorkurse dauerten vom 30. August bis 5. September. Wo die Truppen den Weg vom Korpssammelplatz zum Vorkurswafienplatz zu Fuß zurücklegten, geschah es meist in Verbindung mit taktischen Übungen. Die folgenden Tage des Vorkurses wurden bei der Infanterie systematisch zur Ausbildung der Truppen bis und mit dem Regiment ausgenützt. Am 5. September schloß der Vorkurs für die Divisionen mit Übungen Regiment gegen Regiment ab, am 6. und 7. September fanden mit Zuziehung der Spezialwaffen die Übungen Brigade gegen Brigade unter Leitung der Divisionskommandanten und am 8., 9. und 10. September die Übungen Division gegen Division mit Zuzug von Korpstruppen unter Leitung des Korpskommandanten statt. Am 12. und 13.

September folgten sodann die Manöver des vereinigten III. Armeekorps gegen eine kombinierte Manöverdivision an der untern Thùr unter Leitung des Kommandanten des II. Armeekorps. Die auf den 14. September bei Winterthur angesetzte Inspektion
des Armeekorps durch den Chef des Militärdepartements fand der schlechten. Witterung wegen nicht statt. Am 15. September wurden die Stäbe und Einheiten des III. Armeekorps entlassen. .Die

334

D e m o b i l i s i e r u n g der Truppen erfolgte ebenfalls, wie die Mobilisierung, auf den Korpssammelplätzen.

Das III. Armeekorps hatte einen Bestand von 1091 Offizieren, 24,365 Unteroffizieren und Soldaten, Total 25,456 Mann nebst 3930 Pferden. Der Bestand der Manöverdivision war: 539 Offiziere, 12,052 Unteroffiziere und Soldaten, Total 12,591 Mann und 2639 Pferde.

In den Leistungen der I n f a n t e r i e waren Fortschritte zu konstatieren, am meisten in der Marschordnung und Marschgeschwindigkeit und sodann bei der Feuerleitung, obschon hier die Mitwirkung der Unteroffiziere noch ungenügend ist. Dagegen machte sich im Gefecht oft noch Unsicherheit bemerkbar in der Befehlserteilung und Übermittlung, im Einhalten der Richtung bei der ersten Entwicklung, in der Ausnützung des Terrains in der Bewegung und in der Feuerstellung, sowie bei den rückwärtigen Staffeln ; in der Wahrung des Anschlusses der entwickelten Einheiten unter sich, im Anpassen des Verhaltens an die wechselnde Lage, in der Ordnung nach Überwindung von Hindernissen und im Dienst der Patrouillen. In größeren Verhältnissen ist besonders aufgefallen in der Verteidigung : die Schwerfälligkeit in der Bereitstellung der Truppen und deren ungenügende Sicherung, dann die oft unzureichende Befestigung, und die Massi er ung der Reserven; im Angriff: die mangelhafte Aufklärung, das passive Verhalten der Avantgarden, das unnötige Zerreißen der Verbände und der fehlende Zusammenhang beim Einsetzen des Gros; beim Rückzug: das mangelnde Bestreben, die Truppen rasch aus dem Feuerbereich zu führen.

Bei sämtlichen Einheiten der Infanterie herrschte ein vorzüglicher Geist und gute Disziplin.

Die K a v a l l e r i e des III. Armeekorps machte den Eindruck, daß sie von echtem Reitergeist beseelt sei; nicht bloß von den Offizieren, sondern auch von der Truppe wurde flott geritten und Entschlossenheit, Unternehmungslust und Ausdauer an den Tag gelegt. Ihre taktischen Leistungen und Aufklärungen waren sehr befriedigend. Wenn sie während den diesjährigen Manövern wenig Gelegenheit hatte, als Gefechtskavallerie durch Attacken sich bemerkbar zu machen, so mochte dieser Umstand wohl mit der Beschaffenheit des Terrains zusammenhängen, die hierfür nicht besonders günstig war.

Die A r t i l l e r i e rückte wohl noch mit 6 8,4 cm. Geschützen, aber nur mit je zwei Caissons per Batterie zum Wiederholungs-

335

kurs ein. Damit konnte eine ziemliche Anzahl von Pferden erspart werden, hingegen stieß das Mitführen der Mannschaft auf bedeutende Schwierigkeiten. Die Bestände an Cadres und Mannschaften in den einzelnen Batterien waren ziemlich gleich stark, ebenso die Bespannungen, in Qualität dagegen sehr verschieden, was sich in der Beweglichkeit der einzelnen Einheiten deutlich dokumentierte. Abgesehen von Fehlern, die immer wieder vorkommen, machte auch die Artillerie einen guten Bindruck, und es waren neuerdings Fortschritte im taktischen Verständnis der Führer aller Grade deutlich zu erkennen.

Die G e n i e t r u p p e n hatten während den Manövern des ITI. Armeekorps Gelegenheit, wertvolle Arbeiten auszuführen.

Unter diesen stehen obenan die Arbeiten für Herstellung oder Verbesserung von Flußübergängen, besonders bei der VII. Division ; sodann wurden auch bedeutende Schanzarbeiten ausgeführt, unter denen namentlich diejenigen der Genietruppen der VI. Division am 2. Manövertage hervorzuheben sind.

Die Genietruppen machten durchwegs einen vortrefflichen Eindruck.

Über den S a n i t ä t s d i e n s t der ersten und zweiten Sanitätshülfslinie sind keine besonderen Bemerkungen anzubringen, wohl aber über die spitalmäßige Unterbringung der Kranken.

In bezug auf diesen Punkt ist hervorzuheben, daß die Verwaltungen der Zivilspitäler im Manövergebiet auch dieses Mal wieder, teilweise unter außerordentlichen Anstrengungen, den Militärbehörden durch Aufnahme von Militärpatienten entgegengekommen sind und hierfür unseren lebhaften Dank verdienen. Das Sanitätspersonal aller Grade und Chargen zeigte sich vollständig auf der Höhe seiner Aufgabe.

Der V e t e r i n ä r d i e n s t wurde ebenfalls in ganz befriedigender Weise geleistet. Dasselbe gilt auch vom V e r p f l e g u n g s d i e n s t , der von allen Organen dieses Dienstzweiges mit großem Eifer, Geschick und Pflichttreue geleistet wurde.

Namentlich hervorzuheben ist auch die gute Disziplin der Mannschaften und die geordnete Führung der Kolonnen sowohl durch die Train- als auch durch die Verwaltungsoffiziere. Auch in dieser Beziehung ist ein großer Fortschritt zu konstatieren. Die Qualität der Verpflegungsmittel war durchwegs eine gute.

Die übrigen Dienstzweige geben zu keinen besonderen Bemerkungen Veranlassung.

336

4. Wiederholungskurse der Landwehr.

Sie wurden abgehalten : bei der XVII. Infanteriebrigade, nach Halb bataillon en gestaffelt, in Lausanne (Schützenbataillon 9, Füsilierbataillon 101), Yverdon (Füsilierbataillon 102), Genf (Füsilierbataillon 105), Freiburg (Füsilierbataillon 106), Colombier (Füsilierbataillon 107) und Bern (Füsilierbataillon 108); beim 41. Regiment in gleicher Weise in Sitten (Füsilierbaiaillon 130) und Chur (Füsilierbataillone 131 und 133), wobei aus Nachdienstpflichtigen des II. Aufgebots je eine 4. Kompagnie formiert worden war.

· Es ergaben sich die schon seit sechs Jahren im Geschäftsbericht alljährlich wiederholten Erscheinungen.

Bei der Mannschaft läßt vielfach die Schießfertigkeit, bei den Unteroffizieren und Offizieren meist jegliche Gewandtheit in der Führung .und im übrigen bei allen, mit wenig Ausnahmen, die Beweglichkeit zu wünschen übrig. An Erns,t und gutem Willen fehlt es nicht.

Präsenzstand der Bataillone der Landwehr der XVII. Brigade und des 41. Regiments im Wiederholung skurs.

Zu den Übungen eingerückt.

1900.

1904.

Mann.

Mann.

XVII. Brigade.

Schützenbataillon 9 Füsilierbataillon 101 ,, 102 ,, 105 ,, 106 ,, .

107 ,, 108 .

41. Regiment.

Füsilierbataillon 130 ·,, 131 ,, 133

824 1363 1539 1156 1063 . . . . . . . 1101 . . . . . . .

957 8003 , : .

704 635 637 1976

665 923 1022 1079 963 1064 990 6706 851 565 454 1870

337

5. Wiederholungskurse für Nachdienstpflichtige.

:

Es fanden solche Kurse statt :

Für den Ausgug : in der I. Division, Einrückungsbestand . . . .

,, ,, II.

,, j. ,, . ' . - . . . .

» ,, in.

,, ;· ,, ·,, ,, V.

,, ,, ..

. . . .

Total außerdem in den Schießschülen (vgl. Ziffer 7).

in der

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w

Für die Landwehr: I. Division, Einrückungsbestand

n.

VIII.

,,

.

.

.

615 Mann 860 ,, 348 ,, 533 ,, 2356 Mann

1671 Mann

. . . ,, - . · · · 1020 ,,

,,

,,

. . .

591 B Total. 3282 Mann

Die Landwehrkurse sind hauptsächlich für das II. Aufgebot bestimmt, weil es im I. Aufgebot nicht jedermann möglich ist, die vorgeschriebenen 2 Wiederholungskurse zu bestehen (Landwehr Ï: 7 Jahrgänge, Wiederholungskurse nur alle 4, 2 X 4' = 8 Jahre).

Das Ergebnis dieser Kurse, ist gering. Wenn nicht bald ein neues Wehrgesetz in Kraft treten sollte, wäre die Abänderung des Art. 6 des Bundesgesetzes vom 12. Juni 1897 über die Neuordnung der Landwehrtruppen der Infanterie anzustreben, in dem Sinne, daß für die Landwehr nur ein Wiederholungskurs, aber von doppelter Dauer, nämlich; für die Cadres von 18, für die Mannschaft von 12 Tagen, Einrücken und Entlassung inbegriffen> vorgeschrieben würde.

6. Offiiierbildungsschulen.

Bestände und Ergebnisse : Mülenahl.

I. Division 41 H.

,, 37 HI.

,, 48 Übertrag 126

Zur Brevetierung empfohlen: nicht empfohlen: Inisnitrit. Ftstnnjsarlilltm.

lnl»nltrif.

Eestnnirsartülcrit.

36 31 47 114

5 5 l 11

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-- -- --

338

SfMItriiU.

Übertrag IV.

,, V.

,, VI.

,, VII.

,, VIII.

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Zur Brevetierung empfohlen: nicht empfohlen: liliiftrle. ftitni{iutillerie.

Inttittrit. Ftslnozstrtllltrli

126 42 54 47 41 29

114 42 51 44 41 28

11

1

-- 1 3 --

-- 2 -- -- j

339

320

15

4

335

Zugehörigkeit de r Schüler

4

(Infanterie):

Brevetiert: Nicht brevetiert: 38 -- 29 1 ·n. ,, 43 -- m. ,, IV.

,, 45 -- 50 2 VI.

,, 46 -- fl 36 ·-- vn.

,, VIU.

,, 27 1 6 -- Gotthard-Division . . . .

-- -- 8t. Maurice-Brigade . . .

320 4 Festungsartillerie . . . .

15 -- 335 4 I. Division

v. ,,

-- .._ -- -- -- -- --

Total : 38 30 43 45 52 46 36 28 6 --

324 15 339

Es hat sich auch dieses Jahr wieder herausgestellt, daß die Dauer der Schule zur Ausbildung eines Unteroffiziers zum Offizier nicht hinreicht.

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7. Schiessschulen.

a. Für Offiziere, in Wallenstadt.

8 Schulen mit folgendem Bestand:

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Teilnehmer.


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Zugehörigkeit der Infanterie-Offiziere nach Divisionen.

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Schießschule für neuernannte Offiziere. . --

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44

38

29

34

10

(1903

--

310

2

5

10

--

327

41

35

40

40

38

47

32

30

7

Schießschule für Stabsoffiziere u. Hauptleute

6

98

3

3

2

--

112

9

10

18

14

6

14

11

7

5

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(1903

4

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2

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1

4

5

2

5

3

8

2

2)

45

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340

Mannschaftsdetachemente (eine Kompagnie per Schule): in der Schießschule l . . . .

208 Mann 2 . . . . 208 ,, 3 . . . .

192 ,, 4 . . . .

205 ,, ·n

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5 . . . .

6 . . . .

181 165

,, ,,

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7 . . . .

8 . . . .

194 223

,, ,,

1576 Mann (1903: 1553 ,, ) Jeder Schule war ein Informationskurs für Stabsoffiziere und Hauptleute angegliedert worden. Diese Anordnung hat sich bewährt ; doch ergab sich die Notwendigkeit, den Kurs von 10 auf 12 Tage (inkl. Einrückungs- und Entlassungstag) zu verlängern.

Die Unterkunfts- und Schießplatzverhältnisse in Wallenstadt lassen sehr viel zu wünschen übrig, so daß auf gründliche Abhülfe bedacht genommen werden muß.

b. Für

Unteroffiziere.

Bei gleicher Anordnung wie im Vorjahre (je eine Sommerschule per Armeekorps und je zwei Herbstschulen per Division} war das Ergebnis wie folgt :

341

Unteroffiziere.1

Division.

I

n m

IV

v. . ' . . . . .

VI VII

vin

Total (1903 1 2 3 4

Soldaten, (linterolliziersStWIer.)

Bestand am letzten Diensttage.

Von den Soldaten wurden zur Beförderung · à V
Ï

12 2898 301 259 13 246 13 264 277 2763 289 13 10 323 333 12 301 313 344 11 333 247 12 235 96 2267 2363 112* 2317 2429

?!



2682 239 260 2723 316 301 333 228 2217 2248

Ili « £1 r»

21 7 4 4 7 7 50 69)

Zum Feldweibel auszu bildende Wachtmeister.

Wovon 21 von der St. Maurice-Infanterie.

Wovon 2 von der St. Grotthard-Infanterie.

Hier sind auch die Fo uriere inbegriffen.

Über den am Schluß erreichten Grad der Ausbildung haben sich die Inspektoren durchweg anerkennend ausgesprochen.

8. Kurs für Trompeterkorporalschüler.

Der Kurs wurde in Verbindung mit der Unteroffiziersschule VI/3 in Zürich abgehalten und von 13 Trompetern (1903: 17) besucht, die alle zur Beförderung empfohlen werden konnten.

0. Spezialkurse für Büchsenmacher.

2 Kurse fanden in der Waffenfabrik Bern statt.

Bestand 21 Waffenunteroffiziere, 79 Büchsenmacher, total 100 Mann.

(1903: 7 Waffenunteroffiziere, 57 Büchsenmacher, total 64 Mann.)

342

10. Obligatorische Schiessübungen für Auszug und Landwehr.

Es haben sich daran beteiligt 1796 (1903: 2192) Mann.

Fast auf allen Waffenplätzen mußten eine Anzahl Soldaten Wegen Betrunkenheit beim Einrücken bestraft werden.

:

11. Freiwilliges Schiesswesen.

Die Revision der Schießberichte der freiwilligen Schießvereine hat folgendes Resultat ergeben: 1904.

1903.

Zahl der S c h i e ß v e r e i n e , welche zum Bezüge einer Bundessubvention Schieß, berichte eingereicht haben 3,656 3,614 Die Z a h l der M i t g l i e d e r dieser Vereine betrug 218,815 217,228 :Zum Bezüge einer Bundessubvention waren berechtigt: !

i

1904.

1903.

Fr.

Fr.

a. Für die o b l i g a t o r i s c h e n Ü b u n g e n : 142,704 Mitglieder à Fr. 1.50. ., 214,056.-- b. Für die f a k u l t a t i v e n ü b u n gen: 71,758 Mitglieder à Fr. 1.50 ' 107,637.-- c. Für das Revolverschießen: 786 Mitglieder à Fr. 3. -- . .

2,358.-- d. Für G e f e c h t s s c h i e ß e n : 49 Vereine mit 2606 Mitgliedern 5,170. -- Total der B u n d e s s u b v e n t i o n

329,221.--

213,532.50 97,378.50 2,271.-- 2,740. -- 315,922.--

12. Zentralschulen.

Der ständige Kommandant der Zentralschulen, Oberst im Generalstab Audéoud, konnte wegen der ihm übertragenen Mission nach der Mandschurei nur die Zentralschulen la und le selber kommandieren. Er wurde für die Zentralschulen II, DI und I b durch den Instruktor I. Klasse Oberstlieutenant im Generalstab Steinbuch und für die Zentralschule IV durch den Kreisinstruktor Oberst Schultheß vertreten.

Die Zentralschulen I wurden in Thun abgehalten. Jede fand mit einem 4--Stägigen Ausrnarsch ihren Abschluß.

343

Die Zentralschule II fand in Zürich statt 5 die Übungsreise von 10 Tagen ging durch das Fricktal und den Jura über Delémont nach Solothurn, wo die Schule entlassen wurde.

Die Zentralschule III begann in Thun und schloß mit einer lOtägigen Übungsreise durch das Freiburger- und Waadtland. in Yverdon, wo die Entlassung erfolgte.

Die Zentralschule IV wurde in Winterthur abgehalten ; auf der lOtägigen Reise fanden Übungen in der Gegend von Bülach, Baden, Baar und Schönenberg statt ; die Schule ist in Rapperswil entlassen worden.

Die Inspektoren erklärten sich befriedigt von der Anordnung und Durchführung der verschiedenen Schulen.

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Bestand der Zentralschulen.

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b. Nach Divisionen etc.

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Artillerie.

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Kavallerie

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Infanterie

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Total

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Adjutanter

Verwaltung truppen.

^ Schule.

a. Nach Truppengattungen etc.

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II. III.

IV. V.

VI. VII. VIII.

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75 334

345

13. Bildungsschule und Wiederholungskurs für Stabssekretäre.

Die Bildungsschule von 22 Tagen fand zu Anfang des Jahres in Thun statt. Sie war von 11 Unteroffizieren besucht, die sämtlich zur Ernennung zu Stabssekretären in Vorschlag gebracht werden konnten.

Zum erstenmal ist dieser Schule der Wiederholungskurs von 14 Tagen mit einem Bestand von 10 Unteroffizieren angegliedert worden. Diese Anordnung hatte guten Erfolg und wird fortgesetzt werden.

14. Kurs für höhere Offiziere des II. Armeekorps.

Der Kurs, an welchem 46 Offiziere des II. Armeekorps unter dem Kommando des Armeekorpskommandanten teilnahmen, fand vom 29. August bis 7. September in der Gegend zwischen St. Gallen und Bischofszell, und die Entlassung des Kurses in ·Goßau statt, worauf die als Schiedsrichter für die nachfolgenden Manöver des III. Armeekorps bezeichneten Offiziere zum Schiedsgericht und zur Manöverleitung übertraten.

Zum diesjährigen Kurse wurden zum erstenmal auch die Regimentskommandanten der Infanterie einberufen, was sich als sehr zweckmäßig erwies.

15. Unterricht an der militärwissenschaftlichen Abteilung des eidgenössischen Polytechnikums pro 1903/1904.

Die durch den Tod des Herrn Oberstdivisionär A. Schweizer ·erledigte Lehrstelle für Taktik und verwandte Fächer wurde mit Rücksicht auf die im Gang befindliche Revision der MilitärOrganisation auch in diesem Jahre noch nicht definitiv besetzt.

Herrn Oberstkorpskommandant U. Wille wurde der Lehrauftrag erteilt, diese Fächer im Berichtsjahre zu lesen.

Herr Oberst E. Fiedler nahm seine Vorlesungen über Schießlehre und Infanteriefeuertaktik, sowie die Leitung der Infanterieschießübungen in vollem Umfange wieder auf.

In diesem Jahre wurde der Unterricht auch in den beiden Sektionen A und B erteilt. Sektion A wurde ausschließlich nur von Studierenden der beiden Hochschulen und Sektion B (nur im Wintersemester) fast ausschließlich nur von Offizieren der Armee besucht.

346

Es legten am Ende des Wintersemesters 1903/1904 32 und am Ende des Sommersemesters 1904 24 Hörer die Prüfung ab.

Gesamtnoten wurden am Ende des Wintersemesters 6 erteilt.

Der Besuch war ein guter; in den Hauptfächern hatte man im Mittel einen Besuch: a. im Wintersemester Sektion A von 40, Sektion B (nur Offiziere) von 19 Mann; b. im Sommersemester Sektion A von 30 Mann.

An den Infanterieschießübungen nahmen im Wintersemester 60 und im Sommersemester 59 Mann teil.

C. Kavallerie.

1. Beschaffung der Kavalleriepferde.

Bestand an Pferden am 31. Dezember 1903 . . .

Ankauf im Auslande Ankauf im Inlands (inklusive selbstgestellte Pferde)

1130 Stück 800 ,, 21 ,,

Total

1951 Stück

Am 31. Dezember 1904 war der Bestand an Pferden: Remonter) vom Jahre 1903.

Jahre 1904.

Im Depot Im ßemontenkurs I ...

Im Remontenkurs II ...

Im Remontenkurs III ...

Total

Depotpferde

43 65 43 7

364 103 106 191

240 2 -- --

158

764

242

letztere zur Berittenmachung remontierender Mannschaft und als Reservepferde in Schulen und Kursen.

Im Berichtsjahr wurden im Ganzen 385 eingeteilte Offiziere "und Kavalleristen neu beritten gemacht.

Am 31. Dezember 1904 traten in die Landwehr 405 Mann.

Von diesen waren im Besitze ihres ersten Pferdes 210 Mann; ohne Pferde waren 28 Mann und Ersatzpferde hatten 167 Mann.

Von den letztgenannten 167 Ersatzpferden kamen 63 ins Depot zurück ; als Drittmannspferde wurden von den Reitern 78 erworben und der Rest von 26 Ersatzpferden wurde, weil ausgedient, an die Reiter als freies Eigentum verkauft.

347

Ferner wurden von 42 ausgedienten Drittmannspferden 2 Stück zurückgenommen und 40 Stück von ihren bisherigen Besitzern als freies Eigentum erworben (25 durch Kauf und 15 gemäß Art. 196 der Militärorganisation).

Auf Anfang 1905 befinden sich 4924 Bundespferde in Händen von Kavallerie-Offizieren und von Kavalleristen ; 6 landesanwesende Offiziere und 34 Mann sind unberitten.

2. Kavallerieremontendepot.

Der Pferdebestand am 1. Januar 1904 (Remonten und Depotpferde betrug, inklusive der in den Remontenkursen I und II stehenden Remonten 1130 Stück Zuwachs im Laufe des Jahres 1278 ,, 2408 Stück Abgang während des Jahres 1904 1244 ,, Bestand des Depots am 31. Dezember 1904 (inklusive Pferde in den drei ersten Remontenkursen pro 1905) 1164 Pferde.

An Redressurpferden wurden zu den schon auf Depot befindlichen 8 Pferden 72 neue eingeliefert, wie im Vorjahre.

Der Bestand an Beobachtungspferden (kranke Pferde) von Kavalleristen betrug am 1. Januar 1904 auf Depot 79 Pferde-; eingeliefert aus Schulen und Kursen wurden 279 und direkt von den Besitzern 294, total 652 Beobachtungspferde.

Infolge der im Jahre 1904 ausgeführten und für das laufende Jahr budgetierten Bauten werden die Platzverhältnisse im Depot allmählich günstiger.

3. Unterricht.

a. Semontenkurse.

In den fünf normal verlaufenen Remontenkursen wurden 720 Remonten ausgebildet.

b. BeJerutenschulen.

In vier Rekrutenschulen für Dragoner und G-uiden und für , berittene Maximgewehrschützen wurden 366 Dragoner, 172 Guiften, 63 berittene Maximgewehrschützen ausgebildet und 10 Oberlieutenants zu Einheitskommandanten vorbereitet.

348

Die Angliederung der Detachemente für die Ausbildung der Maximrekruten an die Kavallerie-Rekrutenschulen hat 1904 sehr .gute Resultate gezeitigt.

c. Wiederholwigskurse.

Die I. Kavallerie-Brigade (inklusive berittene Maximgewehrkompagnie I) und ein Guiden-Regiment (Guidenkompagnien l, 2, 9) hielten (ähnlich wie 1903 Kavallerie-Brigade III und eine GuidenBrigade) einen formellen Wiederholungskurs in der Westschweiz ab, welcher hauptsächlich der Schulung der Truppe (Schwadron, Regiment, Brigade) als Gefechtskörper im Gelände diente. Die Übungen schlössen mit größeren Gefechtsexerzitien an der obern Broye in der Gegend von Rue-Oron-Savigny.

Die II. Kavallerie-Brigade und das 4. Dragoner-Regiment mit den berittenen Maximgewehrkompagnien II und IV exerzierten ebenfalls zuerst im Schwadrons-, schließlich im großen Verbände an der untern Glatt und wurden dann als größerer Kavalleriekörper der Manöverdivision zugeteilt.

In all diesen Übungen trat eine recht erfreuliche Beweglichkeit der Truppe im Gelände zu Tage ; die neuen Vorschriften für das Feuergefecht und für das Auftreten und die Verwendung der Maximgewehrtruppe bewährten sich gut.

Das 8. Kavallerie-Regiment und die Guidenkompagnie 8 stellte ·die Kavallerie zu den Übungen der Infanterie-Regimenter und Brigaden des HL Armeekorps gegeneinander.

Guidenkompagnie 3 war Divisionskavallerie bei der Manöverdivision.

Guidenkompagnien 4 und 5 waren an den Regiments-übungen ·der VIII. Infanterie-Brigade beteiligt.

Guidenkompagnie 10 nahm am Stellungsmauöver am Linthkanal teil.

Kavalleriebrigade III, berittene Maximgewehrkompagnie III, ·Guidenkompagnien 6, 7 und 11 übten im Armeekorpsverbande.

Die gesamte Kavallerie rückte 1904 mit erleichterter Packung aus und war statt der Mäntel nur mit der Kampierdecke versehen, welche zum Teil auf Wagen nachgeführt wurde. Diese Versuche sind 1904 noch nicht zum Abschluß gelangt.

d. Cadresschule.

In die in Bern unter günstigen Verhältnissen abgehaltene Cadresschule wurden 10 Oberlieutenants einberufen.

349 Außerdem erhielten 72 Dragoner, 42 Guiden und 14 berittene Maximgewehrschützen ihre Ausbildung als Unteroffiziere.

e. Offiizierbädung fischiile.

Von den 31 eingerückten Schülern wurden 28 brevetiert und 2 vor Schulschluß ärztlich entlassen.

f. Taktische Kurse.

Es fanden ein Kurs für Patrouillenführer, mit 22 Teilnehmern, und die gewöhnlichen, alle zwei Jahre wiederkehrenden taktischen Kurse für die Kavallerie-Offiziere des III. (12 Teilnehmer) und IV. Armeekorps (12 Teilnehmer) statt.

Alle drei Kurse bestunden in Übungsreisen, Patrouillenkurs und Kurs des III. Armeekorps im Basler- und Solothurner-Jura und im obern Aaregebiet, Kurs des IV. Armeekorps in der Westschweiz.

Olfisiersordonnangßn-Kurse.

Im Kavallerieremontendepot wurden sechs Kurse für Offiziersordonnanzen abgehalten, in welchen 139 Mann zur Ausbildung kamen. Das Instruktionspersonal stellte diese Anstalt.

Die sehr ungleiche Vorbildung dieser zum Teil aus unberittenen Waffen hervorgegangenen Leute gestattet nicht, das Resultat der Ausbildung jetzt schon mit Sicherheit zu beurteilen. Die Brauchbarkeit der Offiziersordonnanzen ist zweilellos in hohem Maße bedingt von der Art, wie sie bei der Truppe und bei den Stäben überwacht, angeleitet und behandelt werden.

D. Artillerie.

1. Rekrutenschulen.

Zahl der Schulen: 6 Feldartillerierekrutenschulen, l Grebirgsartillerierekrutenschule, l Positionsartillerierekrutenschule, 4 Armeetrainrekrutenschulen, l Trompeterrekrutenschule; ferner zur Ausbildung eines Teils der pro 1905 ausgehobenen Fahrerrekruten der Feldartillerie : 2 Rekrutenschulen für Fahrer der Feldartillerie.

Zahl der ausexerzierten Rekruten (inklusive Arbeiter und Trompeter) :

350 Ausexerziert.

Zahl der Eingerückten

1054 145 132 497

1061 146 135 499

1828

1841

Feldartillerie Gebirgsartillerie Positionsartillerie Armeetrain Total

Zahl der in den Rekratenschulen weitergebildeten Cadres : Feldartillerie Gebirgsartillerie Positionsartillerie Arrneetrain Total

Offiziere

Unteroffiziere

60 7 5 13

128 16 20 47

85

311

In der Positionsartillerierekrutenschule wurden überdies ein und in den Armeetrainrekrutensehulen d r e i Aspiranten zum Offizier ausgebildet, nachdem dieselben den vorgeschriebenen Dienst in der Offizierbildungsschule schon geleistet hatten.

Fahrerrekrutenschulen für die pro 1905 ausgehobenen Fahrer der Feldartillerie : Zahl der Eingerückten 333, der Ausexerzierten 310, der weitergebildeten Offiziere 3, der weitorgebildeten Unteroffiziere 13.

2. Wiederholungskurse.

a. Auszug.

6 Feldartillerieregimenter, 2 Gebirgsbatterien, 3 Positionskompagnien, 6 Trainabteilungen, Linientrain -und Ordonnanzen von 2 Armeekorps.

An den Herbstmanövern nahmen- teil die Batterien und Trainabteilungen des III. Armeekorps. Divisionsartillerie IV und Abteilung I des 8. Feldartillerieregimentes waren der Manöverdivision zugeteilt.

Abteilung II der Divisionsartillerie VIII beteiligte sich unmittelbar nach beendigter Mobilisation während 2 Tagen an Feldübungen der Infanteriebrigade VIII, um nachher den Wiederholungskurs in Zürich zu beendigen (feldmäßige Schießübungen in Kloten, Oberglatt und Dielsdorf).

Abteilung I des 12. Feldartillerieregimentes bestand ihren Wiederholungskurs in Frauenfeld.

351 Abteilung II des 12. Feldartillerieregimentes begann den Wiederholungskurs in Frauenfeld und hielt nachher unter persönlicher Leitung des Oberinstruktors in Zürich und Umgebung gefechtsmäßige Schießübungen im Abteilungsverbande ab.

Die Gebirgsbatterien 3 und 4 absolvierten ihre Schießübungen in Ilanz und Umgebung und nahmen dann teil an Feldübungen mit Infanterieregiment 31, Truppen der Gotthardbefestigung, Kavallerie und Genietruppen.

Positionsartillerieabteilung II hatte Wiederholungskurs in Thun und hielt feldmäßige Schießübungen ab im Diemtigertal.

Positionsartillerieabteilung V hatte Feldübungen mit Genietruppen am Linthkanal und wickelte auch dort ihre Schießübungen ab.

b. Landwehr.

4 Parkkompagnien des mobilen Korpspark III übten bei Zürich (sie transportierten unter anderai auch die Artilleriemunition aus dem alten ins neue Munitionsmagazin am Ütliberg).

Die Parkkompagnien wurden eingeübt in den Gebrauch des Gewehres.

3 Positionskompagnien und l Positioustrainkompagnie nahmen teil an den Feldübungen am Linthkanal.

3. Cadresschulen.

Unteroflisiersschule.

Zahl der weitergebildeten Offiziere 12, der weitergebildeten Offiziersaspiranten 5 (l davon zur Erlangung des Lieutenantsbrevets, die ändern 4 zur speziellen Erlernung des Positionsartilleriedienstes, um dann im Jahre 1905 in die zweite Hälfte der Artillerieoffizierbildungsschule einberufen werden zu können), der zu höhern Unteroffizieren ausgebildeten Unteroffiziere 42, der zu Unteroffizieren ausgebildeten Schüler 342.

4. Offlzierbildungsschule.

Zahl der weitergebildeten Offiziere 5, der ausgebildeten Offizierbildungsschüler 57, wovon für die Feldartillerie 46, . für die Gebirgsartillerie 2, für die Positionsartillerie 7 und für den Armeetrain 2.

Die ändern 3 Offizierbildungsschüler des Armeetrains passierten^ die I. Abteilung der Artillerieoffizierbildungsschule und werden im Jahre 1905 fertig ausgebildet.

352 5. Spezialkurse.

Taktischer Kurs (Feldartillerie).

Zahl der teilnehmenden Offiziere 14, wovon 6 Stabsoffiziere und 8 Hauptleute; ferner zugeteilt l Instruktionsoffizier der Infanterie.

Taktischer Kurs (Positionsartillerie).

Teilnehmer: 6 Stabsoffiziere und 5 Hauptleute.

Schießkurs II.

Teilnehmer: 5 Stabsoffiziere, 12 Hauptleute und 3 Zugführer; ferner zu ihrer Orientierung über das Schießen der Artillerie zugeteilt: 9 Stabsoffiziere der Infanterie.

SchießTturs der Positionsartillerie.

Teilnehmer: 10 Subalternoffiziere (4 Hauptleute, 3 Oberlieutenants und 3 Lieutenants).

Schießkurs I (inklusive Hichtkurs der Gebirgsartillerie).

Teilnehmer : 25 Oberlieutenants, 12 Lieutenants und 6 Zugführer.

E. Genie.

1. ßekrutenschulen.

Im Berichtsjahr fanden 5 Rekrutenschulen statt, nämlich: 2 Sappeurrekrutenschulen, l Pontonierrekrutenschule, l Schule für Telegraphenpionierrekruten und l Ballonrekfutenschule.

Die Eisenbahnpionierrekruten machten die Schule gemeinschaftlich mit der einen der beiden Sappeurrekrutenschulen.

An diesen Schulen nahmen teil : 50 Offiziere, 162 Unteroffiziere und Soldaten und 627 Rekruten, total 839 Mann.

Auf das Jahr 1904 wurden rekrutiert . . . 659 Mann Davon rückten nicht ein oder wurden als nicht ausexerziert a u s d e n Schulen entlassen . . . .

66 ,, Vom Jahrgang 1904 verblieben somit Von frühern Jahrgängen rückten nach so daß den Einheiten zugeteilt werden konnten.

. . .

. . .

593 Mann 34 ,, 627 Mana

353 Außerdem wurden noch von der Infanterie 7 Tambouren zum Genie versetzt.

Sämtliche Schulen nahmen ihren regelmäßigen Verlauf. Eine Sappeurrekrutenschule und die Ballonrekrutenschule beteiligten sich an den Manövern des III. Armeekorps.

2. Wiederholungskurse.

An den ordentlichen Wiederholungskursen hatten teilzunehmen : a. Im A u s z u g : Die Genietruppen des III. und IV. Armeekorps und die Kompagnien Nr. 3 und 4 des Eisenbahnbataillons.

b. In der L a n d w e h r : Die Sappeurkompagnien Nr. l, 3 und 4, die Pontonierkompagnie Nr. l und die Eisenbahnkompagnie Nr. 1.

Die Beteiligung war folgende: a. Auszug.

1. Genietruppen des III. und IV. Armeekorps.

KornAnmandiert wesend Mann Mann

Stab I. Kompagnie II.

,,

Abwesend Mann

29 163 163

22 129 132

7 34 3l

Geniehalbbataillon 6 Stab I. Kompagnie II.

,,

355 25 161 147

283 21 133 117

72 4 28 30

Geniehalbbataillon 7 Stab I. Kompagnie II.

,,

333 5 115 115

271 4 90 102

62 l 25 13

Kriegsbrückenabteilung 3 . . . .

Telegraphenkompagnie 3 . . . .

235 127

196 99

39 28

1050 26 156 166

849 21 133 138

201 5 23 28

348

292

56

1398

1141

257

III. Armeekorps Stab I. Kompagnie II.

,,

.

.

.

Geniehalbbataillon 4 Übertrag

354

Übertrag 1398 Stab 19 I. Kompagnie 150 H.

,, 188 Geniehalbbataillon 8 357 Stab 5 I. Kompagnie 106 II.

,, 102 Kriegsbrückenabteilung 4 . . . .

213 Telegraphenkompagnie 4 . . . .

114 IV. Armeekorps 1032 Total

2082

1141 16 89 161 266 5 96 87 188 96 842

257 3 61 27 91 -- 10 15 25 18 190

1691

391

2. Eisenbahnbataillon.

Kommandiert . . . .

Anwesend Abwesend : Mann . . .

Stab

m Kom

7 4 3

71 56 15

pagnie

IV K( m

' ! pagme

Total

73 62 11

151 122 29

Bei einem Totalbestand von 2233 Kommandierten haben den Wiederholungskurs bestanden 1813 Mann, 420 Mann = 18,s % siQd demnach nicht eingerückt.

Außer den ordentlichen Wiederholungskursen fanden zwei Spezialkurse statt, einer für Mineure und einer für den optischen Signaldienst. An denselben beteiligten sich die zum Mineur- und optischen Signaldienste ausgezogenen Mannschaften der Genietruppen des I. und II. Armeekorps in folgender Stärke: a. M i n e u r k u r s : l Oberlieutenant, l Lieutenant, l Fourier, 2 Wachtmeister, 9 Gefreite, l Tambour, 38 Mann, total 2 Offiziere und 51 Unteroffiziere und Soldaten.

b. O p t i s c h e r S i g n a l k u r s : 2 Oberlieutenants, l Fourier, 7 Wachtmeister, l Trainkorporal, l Gefreiter, l Wärter, l Träger, 26 Pioniere, 5 Trainsoldaten, total 2 Offiziere und 43 Unteroffiziere und Soldaten.

Auch in diesem Jahre wurde die größere Zahl der Geniewiederholungskurse zu Feldbefestigungsübungen an für die Landesverteidigung wichtigen Stellen beigezogen, indem als Fortsetzung

355 der vor zwei Jahren ausgeführten Arbeiten am Linthkanal gegenüber dem obern Buchberg vor dem Dorfe Reichenburg Infanteriewerke und auf den rückwärtigen Höhen Batterien ausgeführt wurden.

Es beteiligten sich daran die sämtlichen Genietruppen des IV. Armeekorps, die Positionsartillerieabteilung V, Auszug und Landwehr, und die Nachdienstpflichtigen der Geniehalbbataillone des I. und II. Armeekorps.

Diesen technischen Truppen wurden ferner als Aushülfe bei den Erdarbeiten je für die Dauer eines Tages drei Kompagnien des Schützenbataillons Nr. 8 und die Füsilierbataillone Nr. 85 und 86 zugeteilt.

Wie in den beiden vorhergehenden Jahren schlössen diese Übungen mit einem Stellungsmanöver, an dem sich außer den obigen Artillerie- und Genieabteilungen das Schützenbataillon 8 ohne die II. Kompagnie, die Infanteriebrigade XV ohne Bataillon 89 und die Guidenkompagnie Nr. 10 beteiligten.

Dagegen mußte dieses Mal von einer scharfen Beschießung der Werke abgesehen werden.

b. Landwehr.

Sappeurkompagnie Nr. 1 .

·n y> 3 '.

.

7) lì 4

Kommandiert Mann . . .

89 . . . 104 . . .

98

291 Kriegsbrückenabteilung Nr. 1 : . . .

9 Stab I. Kompagnie . . . 115 124 Eisenbahnkompagnie N r. 1. . . . 5 4 469

Anwesend Mann

81 86 92 259

Abwesend Mann 8 18

6 32

5 104 109 52 420

4 11 15 2 49

Wenn auch von den Landwehrtruppen wegen der kurzen Dauer der Kurse große technische Arbeitsleistungen nicht zu erwarten waren, so wurden doch der Wiederholungskurs der drei Sappeurkompagnien, sowie der der Eisenbahnkompagnie in die Gegend des Jolimont verlegt, um auch diese Einheiten mit Bundesblatt. 57. Jahrg. Bd. H.

24

356 den im vorhergehenden Jahre ausgeführten Befestigungsarbeiten an einer für die Landesverteidigung wichtigen Stelle bekannt zu machen.

Der Kurs für die Pontonierkompagnie wurde dagegen nach Brugg verlegt, weil dieser Platz, mit allem Nötigen versehen, alles bietet, was ein solcher Spezialdienst mit Rücksicht auf die kurze zur Verfügung stehende Zeit erfordert.

3. Kurse für Naehdienstpflichtige.

a. Auszug.

Wie gewohnt, wurden für die Nachdienstpflichtigen der im Jahr 1903 im Dienst gewesenen Einheiten Nachdienstkurse abgehalten, und zwar für die Sappeure gleichzeitig mit dea Geniehalbbataillonen Nr. 4 und 8 am Linthkanal und für die Pontoniere, Telegraphen-, Eisenbahn- und Ballonpioniere in Verbindung mit den Rekrutenschulen der betreffenden Abteilungen.

Die Beteiligung war folgende : Sappeure Pontoniere

Hauptmann .

Oberlieutenant Lieutenant .

Feldweibel .

Fourier . .

Wachtmeister Gefreite . .

Wärter . .

.

l .

2 .

3 .

l .

l . 1 0 .

7 .

--

TVücvui» J.Ldgt/1

.

.

Tambouren .

Soldaten . .

.

.

.

Te|egraph

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Ba,|o,,

Total

-- --· -- l -- 3 6 --

-- -- -- -- -- -- 4 --

-- -- -- -- -- l l --

-- -- l -- -- -- -- --

1 2 4 2 l 14 18 --

-- 25 35

-- 8 12

-- 6 8

-- 8 9

-- 135 177

·

-- 88 113

Von 511 im Jahr 1903 Nichteingerüekten haben somit 177 den Dienst nachgeholt.

b. Landwehr.

Die Nachdienstpflichtigen der Pontonierkompagnie 4 und der Eisenbahnkompagnie 4 machten den Nachdienst mit dem ordentlichen Wiederholungskurs der Pontonierkompagnie l und der Eisenbahnkompagnie 1.

357 Es rückten ein von der Pontonierkompagnie 4: 10 Mann, von der Eisenbahnkompagnie 4: 4 Mahn, total 14 Mann.

Von 26 im Jahr 1903 Nichteingerückten haben demnach 14 den Dienst nachgeholt.

4. Cadreskurse.

a.

Unteroffizierssckule.

Es beteiligten sich daran : l Fourier^ l Krankenwärter, 2 Tambouren, 75 Sappoure, 23 Pontoniere, 13 Telegraphenpioniere, 7 Eisenbahnpioniere und 4 Ballonpioniere, total 126 Mann.

Die Schule wurde auf dem Geniewaffenplatz Brugg abgehalten. Die Schülerzahl erwies sich aber im Verhältnis zu dem zur Verfügung stehenden Instruktionspersonal zu groß und beeinträchtigte die gründliche Einzelausbildung erheblich. Da sich dieser Mangel an Instruktoren immer einstellen wird, so soll im, nächsten Jahr der Versuch gemacht werden, die Schule in zwei zeitlich getrennte Kurse zu teilen.

b . Offizierbüdungsschyle.

. . .

Diese wurde besucht von: 17 Wachtmeistern, l Korporal von den Festungstruppen und 6 Gefreiten, total 24 Mann.

Davon mußte der Korporal kurz nach Beginn der Schule in das Spital evakuiert werden. Er nahm den Dienst nicht mehr auf.

Die übrigen 23 konnten am Schluß der Schule sämtlich zur Beförderung zu Lieutenants vorgeschlagen werden.

Im Bericht über diese Schule .wird speziell erwähnt, daß die Teilnehmer gegenüber frühern Jahren eine bemerkenswert bessere Vorbildung besaßen, indem eine viel größere Zahl als bis dahin aus polytechnischen Schulen hervorging.

c. Technischer Kurs.

1. Für Stabsoffiziere und Hauptleute. Unter dem Kommando des Waffenchefs der Genietruppen beteiligten sich an diesem Kurse : l Oberstlieutenant der Infanterie, l Oberstlieutenant des Genie, l Major des Generalstabs, l Major der Artillerie (Position), 5 Majore und 7 Hauptleute des Genie, total 16 Offiziere.

Der Kurs umfaßte Geländestudien und applikatorische Übungen in der verstärkten Feldbefestigung und im Kampf um befestigte Stellungen in verschiedenen Abschnitten der Westfront.

358

2. Für subalterne Offiziere dés Genie. Dieser Kurs wurde parallel mit der Offizierbildungsschule in Zürich abgehalten und nahm den gewöhnlichen Verlauf.

Es beteiligten sich daran: 3 Oberlieutenants und 15 Lieutenants des Genie, total 18 Offiziere.

3. Sendung von Offizieren in Artilleriekurse. Im Berichtsjahre wurden keine Offiziere in Artillerieschießkurse gesandt, wie das sonst üblich ist. Dagegen besuchten l Oberlieutenant und l Lieutenant eine Armeetrainschule.

Die Genieoffiziere werden von der Waffe selbst und dann durch die Zentralschulen so sehr in Anspruch genommen, daß für Artilleriekurse, speziell für die Schießkurse der Positionsartillerie, welche vorzugsweise von Nutzen wären, nicht alle Jahre Hauptleute verfügbar sind.

4. Detailstudien fortifikatorisch einzurichtender Positionen im Gelände mußten wegen Mangel an Offizieren und Überhäufung mit ändern Arbeiten, welche die nötigen Vorbereitungsarbeiten 'verzögerten, auf weniges reduziert werden, das sich auf die zur 'wirklichen Ausführung in Aussicht genommenen Terrainverstärkungen bezog.

5. Technische Studien auf dem Geniebureau, Inspektion der Minenkammern, sowie Instruktion der Mannschaft der Minengruppen. Zu technischen Studien sind während des Jahres mehrere jüngere Offiziere während verschieden langer Z^it kommandiert worden. Sie befaßten sich mit dem Herstellen der Zeichnungen für die in der Umarbeitung begriffenen technischen Anleitungen, mit Projekten zu neuen Minenkammeranlagen, Spezialarbeiten für den Ballondienst u. s. w.

Von dem seit einer Reihe von Jahren abgehaltenen Instruktionskurs für Mineurdetachemente des Landsturms wurde in diesem Jahre abgesehen, da es sich herausstellte, daß diese Kurse, so notwendig und erfolgreich sie waren, sich mit den gesetzlichen Bestimmungen über den Laadsturm nicht unbestritten vereinbaren ließen. Dagegen fanden die Inspektionen der Minenkammern in gewohnter Weise statt.

5. Freiwillige Vereine.

Die Zahl der von der Eidgenossenschaft unterstützten Pontonierfahrvereine ist dieselbe geblieben wie letztes Jahr, nämlich 24.

359 Von diesen bilden 23 einen Verband unter dem Namen ^Schweizerischer Pontonierfahrverein a , der den Zweck hat, durch Abhaltung von Instruktionskursen für die Fahrchefs und durch zeitweise gemeinschaftliche Wettfahrten eine gleichmäßige Ausbildung der Mitglieder auf militärischer Grundlage zu erzielen.

Nach vierjährigem Unterbruch wurde im Berichtsjahr ein solches Wettfahren in Aarau vom 17. bis 19. Juli abgehalten.

Die dabei zu Tage getretenen Leistungen waren im höchsten Grade befriedigende, so daß die Beiträge, welche die Eidgenossenschaft diesen Vereinen jährlich zuweist, in allen Beziehungen als gerechtfertigt erscheinen.

Von 711 Mitgliedern sämtlicher Vereine haben 690 = 97,s °/o die vorgeschriebenen zum Beitrag berechtigenden Übungen besucht.

6. Kriegsmaterial.

In gewohnter Weise wurde die Anschaffung von Holzvorräten für Ordonnanzbrückenmaterial gemacht und die abgelagerten Vorräte verarbeitet.

Entsprechend der Budgefcbotschaft für die Kriegsmaterialbeschaffung wurde der Posten ,,Ergänzung des Geniematerials" zum größten Teil zur Anschaffung von Feldtelegraphenkabeln verwendet, wogegen aber ein auf derselben Rubrik bewilligter Nachtragskredit für Versuche mit elektrischen Scheinwerfern nicht zur Verwendung kam, weil diese Versuche aus verschiedenen Gründen im Berichtsjahr noch nicht ausgeführt werden konnten.

Die Ergänzung von Schanzzeugvorräten bestand in der Fortsetzung der Anschaffung von Wellbiechunterständern, die sich zum Einbau in Feldverschanzungen als außerordentlich zweckmäßig erwiesen haben.

In gewohnter Weise wurden ferner Anschaffungen von komprimierter Schießbaumwolle und zugehörigen Zündmitteln gemacht und mit der Auszahlung der letzten Rate für die neuen Pontonschnabelstücke diese Anschaffung abgeschlossen.

Die Anschaffung von Feldtelephonen für die Telegraphenkompagnien, welche im Budget auf zwei Jahre verteilt wurde, wurde in der Weise ausgeführt, daß sämtliche im Frühjahr 1905 zur Ablieferung gelangen und die Kompagnien somit gleichzeitig damit versehen werden können.

Endlich wurden zwei Ballonhüllen (eine Drachen- und eine Kugelballonhüile) nebst Takelwerk angekauft und außerdem das Ballonmaterial in verschiedenen Teilen ergänzt.

360

7. Militäranstalten.

Auch dieses Jahr beschränkte sich der Unterhalt der altern Befestigungswerke von Luziensteig, Bellinzona und Aarberg auf das Allernotwendigste.

Ebenso erforderte der Unterhalt der Minenkammern keine großen Summen. Neue Anlagen dieser Art wurden im Berichtsjahr keine gemacht. Diejenigen in der neuen Rheinbrücke in Basel sind noch nicht fertig.

F. Sanitätstruppe.

1. Rekrutenscliulen.

Im Berichtsjahre fanden 4 Rekrutenschulen statt, alle in Basel.

Als Sanitäts-Rekruten waren für 1904 rekrutiert worden 612 Mann.

Davon rückten in die Rekrutenschule ein . . . 538 ,, Von früheren Rekrutierungen kamen hinzu . . .

40 ,, Total der Eingerückten Hiervon mußten im Beginne der Schulen oder im Verlaufe derselben entlassen werden . . .

578 Mann.

33

,,

Es wurden demnach 545 Mann ausexerziert und eingeteilt und zwar: als Truppensanitätspersonal 321 Mann in Arnbulancen 224 ,, Von den Ausexerzierten waren 61 Studenten der Medizin.

Als Cadres nahmen an den Rekrutenschulen teil : 50 Unteroffiziere.

2. SpüalJcurse.

Zu dem dreiwöchentlichen Spitalkurs in den Spitälern von Genf, Lausanne, Freiburg, St. Immer, Münster, Bern, Luzern, Zug, Ölten, Basel, Aarau, Zürich, Winterthur, St. Gallen, Wallenstadt, Herisau, Münsterlingen, Altdorf, Chur und Lugano rückten ein 179 Mann von diesen konnten nach absolviertem Spitalkurs . 174 ^ zu Krankenwärtern befördert werden.

361 3.

Unteroflìziersschulen.

Es fanden 2 Unteroffiziersschulen statt, beide in Basel.

In dieselben rückten ein 100 Mann.

Davon wurden, weil zu wenig vorgebildet oder weil sie dem Unterricht nicht zu folgen vermochten, im Beginne der Schule oder im Verlauf derselben entlassen 8 ,, aus sanitarischen Gründen entlassen l ,, Von den am Schlüsse der Schulen verbleibenden .

91 Mann konnten 88 ,, zur Beförderung zu Unteroffizieren vorgeschlagen werden.

Von den letzteren waren 48 Studenten der Medizin.

4.

OfUzierbildungsscliulen.

Es wurden 3 Offizierbildungsschulen, sämtliche in Basel, abgehalten, zwei für deutsch- und eine für französisch-sprechende Ärzte.

Die Anzahl der Eingerückten betrug . . . . 74 Mann.

Davon wurde aus sanitarischen Gründen entlassen l ,, Von den verbleibenden 73 ,, konnten 72 zur Beförderung zum Sanitätsoffizier vorgeschlagen werden.

5. laliiiscli-TtliniscIte Kurse.

Es fanden 2 taktisch-klinische Kurse für Oberlieutenants statt, der eine in Bern, der andere in Genf. An denselben nahmen 46 Offiziere als Schüler teil.

Den Schluß dieser Kurse bildete jeweilen eine Übungsreise von 4 Tagen Dauer.

6. Vorbereitungskurs.

Unmittelbar vor Beginn der Herbstmanöver fand in Wil ^St. Gallen) ein Vorbereitungskurs für die Divisions-, Brigadeund Regimentsärzte, sowie die Divisionslazarett- und AmbulanceKommandanten des III. Armeekorps statt.

Der Kurs stand unter dem Befehle des Armeekorpsarztes.

Ein Teil des Kurses wurde verwendet für die hygienische Rekognoszierung des Manövergebietes.

362 7. Zentralschulen. .

In die verschiedenen Zentralschulen wurden 16 Sanitätsoffiziere kommandiert, und zwar: in die Zentralschule I 7 Oberlieutenants, ,, ,, ,, II 3 Hauptleute, n ,, ,, III 3 Majore, ,, ,, ,, IV 3 Oberstlieutenants.

In den Kurs für Offiziere des Etappendienstes waren keine Sanitätsoffiziere einberufen.

8. Wiederholimgsliwse.

Zu ihrem ordentlichen Wiederholungskurse hatten einzurücken : Die Divisionslazarette 6 (Ambulancen 26, 27 und 28) und 7 (Ambulancen 31, 32 und 33). Dieselben bestanden ihren Vorkurs in Oberwinterthur resp. Häggenschwil und nahmen dann an den Herbstmanövern des ÜI. Armeekorps teil.

Das Korpslazarett IV (Ambulancen 19, 20, 38 und 39) in Rapperswil.

Die Landwehr-Ambulancen 7, 11 und 22, sowie die Transportkolonnen I und II und der Sanitätszug I, überdies ein Teil des Truppensanitätspersonals der Landwehr-Bataillone Nr. 101, 102, 105, 106, 107, 108, 130, 131, 133 und des Schützen-Bataillons Nr. 9, in Yverdon.

Das Truppensanitätspersonal des III. Armeekorps, sowie das der Spezialwaffen und teilweise der Infanterie-Bataillone des IV. Armeekorps und der wiederholungskurspflichtigen Landwehrbataillone machte einen Wiederholungskurs bei seiner Einheit mit.

Im übrigen wurde dasselbe, ebenso wie das Personal der wiederholungskurspflichtigen, aber als solche nicht einberufenen Ambulancen des III. und IV. Armeekorps und die Nachdienstpflichtigen zu Extradiensten in Schulen und Kursen der verschiedenen Truppengattungen verwendet.

9. Freiwilliges Sanitätswesen.

a. Bimdesbeschlnss vom 25. Juni 1903.

Im Berichtsjahr kamen zum ersten Mal die Bestimmungen des Bundesbeschlusses betreffend die freiwillige Sanitätshülfe zu Kriegszwecken vom 25. Juni 1903 zur Ausführung. Gemäß der VollziehungsVerordnung vom 30. Dezember 1903 wurden folgende Bundesbeiträge verabfolgt :

363

I. An den schweizerischen Zentralverein vom Roten Kreuz Fr. 25,000 II. An fünf Anstalten, die sich mit der Ausbildung von Berufskrankenpflegepersonal befassen und solches im Kriegsfall für die Armee bereithalten, je Fr. 4000 20,000 Es sind die Anstalten : Rot-Kreuz-Pflegerinnenschule Bern, Schwesternhaus vom Roten Kreuz in Zürich, Schweizerische Pflegerinnenschule Zürich, ,,La Source11, école de gardes-malades, Lausanne, Institut vom heiligen Kreuz, Ingenbohl.

b. Zentralverein vom Koten Krenz.

Die folgende Zusammenstellung gibt eine summarische Übersicht über den Stand des schweizerischen Roten Kreuzes auf Ende 1903: Zahl der Ztveigvereine

Mitgliederüahl

28

16,520

Vermögen der Zentralkasse

Verinögren der Zweigvereine

Fr. 87,153.79 Fr. 186,439. 50

Die Eidgenossenschaft ist in der Direktion des Roten Kreuzes durch 3 vom Bundesrat gewählte höhere Sanitätsoffiziere vertreten.

Folgende Kantone haben noch keine. eigenen Zweigvereine vom Roten Kreuz gebildet : Thurgau, Uri, Unterwaiden, Appenzell I.-Rh., Freiburg, Wallis, Tessin.

Der schweizerische gemeinnützige Frauenverein, der in ca. 55 Sektionen etwa 6000 Mitglieder hat und sich für den Kriegsfall dem Zentralverein vom Roten Kreuz zur Verfügung stellt, hat schon in Friedenszeit eine ständige Vertretung im Schöße der Direktion des Roten Kreuzes. Seine meisten Sektionen (47J haben besondere ,,Rot-Kreuz-Frauenkomitees" für die Beziehungen zum Roten Kreuz.

364

c. Militärsanitätsvereine.

Über den schweizerischen Militärsanitätsverein, der sämtliche in der Schweiz bestehende Militärsanitätsvereine mit einer Ausnahme umfaßt, gibt folgende Tabelle Aufschluß:

Zahl der Sektionen

. . . .

25

Aktive

Passive

620

991

Ehren- Sanitiits- Landsturmmit|liciler trappen sanili«

74

65

371

129

Andere Truppengattungen

120

Kassarechnnng

Abgehaltene Vorträge

Militäreinteilung

Mitgliederbestand

Übungen

Einnahmen

Ausgaben

Saldo

213

Fr.

3023. 95

Fr.

2744. 10

279. 85

Fr.

Wir haben dem schweizerischen Militärsanitätsverein im Berichtsjahr eine Subvention von Fr. 1500 zukommen lassen.

d. Siimaritervereine.

Über die Tätigkeit und den Bestand der Samaritervereine, die dem schweizerischen Samariterbund angehören, gibt die folgende Zusammenstellung Aufechluß: Mitgliederzahl

Zahl der Sektionen

Aktive Männer Frauen

159 .

2821

Passive und Ehrenmitglieder

3705 6526 16,778

10,252

365 Zahl der Hülfeleistungen 11,422; Zahl der Samariterkurse 57 ; Barvermögen der Zentralkasse Fr. 1547 ; Barvermögen der Sektionen Fr. 26,249. 30.

Der Samariterbund hat pro 1904 einen Bundesbeitrag von Fr. 800 erhalten.

·e. Schweizerisches Zentralsekretariat für freiwilligen Sanitätsdienst.

Der bisherige Zentralsekretär wurde im Berichtsjahr vom Bundesrat für eine fernere Periode von 3 Jahren bestätigt. Seine Arbeit betrifft zum allergrößten Teil das Gebiet des Roten Kreuzes und das Armeesanitätswesen.

G. Veterinärabteilung.

1.

Offisierbüdimgsschule.

Eingerückt sind in dieselbe 14 Schüler. Von diesen wurde einer nach 4 Wochen wegen ungenügenden Fortschritts entlassen.

Die übrigen 13 Aspiranten. konnten am Schlüsse der Schule alle zur Brevetierung zu Veterinäroffizieren empfohlen werden.

2. Wiederholungskurs für Iruppenpferdeärzte.

Die Zahl der Teilnehmer betrug 11. Alle sind als Oberlieutenants im Auszug eingeteilt.

3. Hufsclvmiedkurs.

Von den eingerückten 63 Mann wurden wegen Aufgabe des Berufes, Krankheit und ungenügendem Fortschritt 19 Mann entweder sofort nach dem Einrücken oder im Verlaufe des Kurses entlassen. Den übrigen 44 Teilnehmern konnte am Schlüsse des Kurses das Fähigkeitszeugnis zum Militärhufschmied erteilt werden.

H. Verwaltungstruppen.

1. Rekrutensehule.

Es rückten 8 Offiziere, 44 Unteroffiziere, 3 Tambouren, 2 Wärter und 152 Rekruten, total 209 Mann ein. Von den Rekruten kamen wegen Krankheit 10 Mann vor Schluß der Schule in Abgang. Die Zahl der ausexerzierten Rekruten betrag 141.

366

2. Wiederholungskurse.

a. Für

Verwaltwngsoffiziere.

Im Berichtsjahr fand ein von 3 Majoren und 13 Hauptleuten besuchter Wiederholungskurs statt.

b. Für

Verpflegsanstalten.

. Den ordentlichen Wiederholungskurs hatten die Verpflegsanstalten III und IV zu bestehen.

Die Korpsverpflegsanstalt hatte nach Absolvierung eines achttägigen Vorkurses, einen Teil der Verpflegung des III. Armeekorps zu liefern.

Die Korpsverpflegsanstalt IV rückte zu einem elementaren Wiederholungskurs ein und hatte keine Truppen zu verpflegen.

Die Korpsverpflegsanstalt III rückte mit 342 und die Korpsverpflegsanstalt IV mit 301 Mann ein.

Die Zahl der unentschuldigt ausgebliebenen Mannschaft betrug für beide Anstalten zusammen 18 Mann, welche, soweit sie ausfindig gemacht werden konnten, den bestehenden Vorschriften gemäß bestraft wurden.

Auch anläßlich der diesjährigen Herbstübungen haben sich die Bestände der Verwaltungskompagnien immer noch als zu schwach erwiesen.

3. Cadresschule.

Es rückten 6 Offiziere, 6 Unteroffiziere, l Wärter, 2 Tambouren und 39 Soldaten als Unteroffiziersschüler, total 54 Mann, ein. Ein Soldat mußte wegen Krankheit und ein solcher wegen Unfähigkeit vor Schluß der Schule entlassen werden ; die übrigen 37 Unteroffiziersschüler wurden zur Beförderung zum Wachtmeister vorgeschlagen.

4. Unteroffiaiersschulen der Verwaltungstruppen.

Im Berichtsjahr wurden 3 Unteroffiziers- (Fourier-) Schulen abgehalten. Die einberufenen gehörten folgenden Truppengattungen an: 100 der Infanterie, 10 der Kavallerie, 24 der Artillerie, 13 dem Genie, 14 den Sanitätstruppen, 16 den Verwaltungstruppen, 9 den Festungstruppen, -- dem Radfahrerkorps, Total Î86~ Mann.

367

Hiervon konnten 172 Mann definitiv, 4 Mann dagegen nur bedingungsweise zu Fourieren vorgeschlagen werden und 4 Schüler erwiesen sich als zum Fourier ungeeignet. Die bedingungsweise zum Fourier Vorgeschlagenen haben vor der Beförderung in einem Truppendienste zu zeigen, daß sie der Stelle eines Fouriers gewachsen sind. Von den 172 zur Beförderung zum Fourier vorgeschlagenen Schülern konnten 63 zum Besuche einer Verwaltungsoffizierbildungsschule vorgeschlagen werden.

5. Offîzierbildungschule.

In diese Schule rückten 2 Offiziere und 43 Unteroffiziere, total 45 Mann ein. wovon 40 zur Brevetierung vorgeschlagen wurden.

6. Offizierbildungssehule der Verwaltungstruppen.

Die Schule wurde von 24 Offizieren besucht.

J. Schulen und Kurse der Festungstruppen und der Sicherheitsbesatzungen.

1. St. «otthard.

1. Infanterie.

a. 'Rekrutenschule.

In diese Schule rückten 168 Rekruten der Bataillone 47 und 87 ein (1903: 155j.

An Cadres nahmen an der Schule teil : 9 kombattante Offiziere (davon ein Freiwilliger der Feldarmee) und 38 Unteroffiziere.

Im Verlaufe der Schule wurden 2 Rekruten vor Untersuchungskommission gewiesen, i aus geschäftlichen Gründen nach Hause entlassen und 5 in den Spital evakuiert.

Im Verlaufe des Kurses rückten ferner 8 Mann Nachdienstpflichtige ein. Es verblieben daher am Schlüsse der Schule noch 168 ausexerzierte Rekruten.

b. Wiederholungslcurse.

Auszug-, Die Bataillone 47 und 87 bestanden ihren ordentlichen Wiederholungskurs im Herbst zu gleicher Zeit auf der Südfront.

Zum Dienste rückten ein:

368

Bataillon 47: 25 Offiziere, 657 Unteroffiziere und Soldaten.

Bataillon 87: 26 Offiziere (wovon 4 Offiziere der Feldarmee angehörend), 573 Unteroffiziere und Soldaten.

Die beiden Bataillone nahmen vom 4.--8. September an den Übungen in kombiniertem Verbände am Lukmanier teil.

Landwehr.

Zum Wiederholungskurs waren verpflichtet: Nachdienstpflichtige der Bataillone 112, 114 und 129, I. und II. Aufgebot.

Es fanden im Spätherbst 2 Kurse statt.

Zum ersten Kurs rückten 20 Offiziere (wovon 16 dem Auszug angehörend), 598 Unteroffiziere und Soldaten ein. Zum zweiten Kurs 13 Offiziere (9 vom Auszug), und 413 Unteroffiziere und Soldaten.

Weitaus der größte Teil der Mannschaft, nämlich 802 Unteroffiziere und Soldaten, gehörte der Landwehr II. Aufgebots an.

Beide Kurse, namentlich der erstere, weisen sehr beachtenswerte Schießresultate auf und auch die Marschleistungen waren ordentliche. Weniger befriedigten die Beweglichkeit im Manöver und das Verständnis des Cadres für seine Aufgabe im Gefecht. Die Truppe hielt gute Disziplin.

c. Unteroffizierssclmle.

Zu derselben rückten ein : 14 Schüler von Obwalden, 3 Schüler von Nidwaiden, 10 Schüler von Uri. Total 27 Schüler.

Am Schlüsse der Schule konnten alle Teilnehmer zur Beförderung vorgeschlagen werden.

d. OfUzierbildungsseliule.

Vom Bataillon 47 bestunden 5 Unteroffiziere, vom Bataillon 87 ein solcher die Offizierbildungsschule mit Erfolg.

2. Festungstruppen.

a. Rekrutensclmle.

Es wurde eine Rekrutenschule für Kanoniere, Beobachter und Maschinengewehrschützen in Andermatt und eine solche für Kanoniere in Airolo abgehalten.

Von 241 eingerückten Rekruten wurden 17 aus sanitarischen Gründen im Laufe der Schule entlassen. Im ganzen wurden ausexerziert: 137 Kanoniere, 39 Beobachter, 50 Maschinengewehrschützen. Total 226, worunter 4 Trompeter.

369An Cadres nahmen an beiden Schulen teil: 11 OiEziere, 36 Unteroffiziere der Festungstruppen.

b. Wiederlwlungskurse.

Sämtliche Festungstruppen hatten ihren Wiederholungskurs zu bestehen, wobei die Mobilmachung etwas kriegsmäßiger erfolgte als früher, indem einerseits das Cadre direkt auf den Sammelplatz im Festungsgebiet einzurücken hatte, anderseits alle Wiederholungskurse gleichzeitig stattfanden.

Von den Kanonierkompagnien wurden die ihnen zugewiesenen "Werke besetzt, der Fortdienst geübt und die vorgeschriebenen Schießübung^?! durchgeführt. Die beiden Maschinengewehrkompagnien, die Festungssappeurkompagnie, sowie je 2 Züge der Beobachterkompagnien nahmen vom 4.--8. September an den kombinierten Übungen am Lukmanier teil.

Daß es speziell für die Festungsartillerie äußerst schwer hält, Übungen mit Gegenseitigkeit abzuhalten, muß als ein Nachteil für ihre Ausbildung betrachtet werden. Ohne Zweifel würde ihr Dienst durch solche an Interesse und Anregung gewinnen.

Disziplin und Verhalten der Festungstruppen waren durchwegs gut, die persönliche Ausrüstung befindet sich in befriedigendem Zustande. Wieder blieb die Einrückungsstärke bei fast allen Einheiten erheblich unter dem Kontrollbestande, trotzdem im ganzen nur rund 100 Mann dispensiert worden waren.

c. Gefreitenschule.

An der Gefreitenschule nahmen teil: 13 Unteroffiziere und 79 Soldaten. Zu Gefreiten wurden ausgebildet: 50 Kanoniere 13 Beobachter, 16 Maschinengewehrschützen. Total 79 Mann.

d. Cadressclmle.

Es rückten zur Unteroffiziersschule ein : 23 KanoniergefreiteT 9 Beobachtergefreite, 9 Maschinengewehrschützengefreite, 4 Festungssappeurgefreite. Total 47 Gefreite.

Hiervon wurden aus sanitarischen Gründen im Laufe der Schule entlassen : l Beobachter- und l Maschinengewehrschützengefreiter, aus ändern Gründen l Sappeurgefreiter. Die übrigen Schüler konnten alle am Schlüsse der Schule zur Beförderungzum Korporal vorgeschlagen werden.

Am theoretischen Kurs nahmen 10 neuernannte' Offiziere der Festungstruppen teil.

370

Zum Schießkurs rückten 3 Oberlieutenants der Festungsartillerie ein.

Günstige Witterungsverhältnisse erlaubten das Unterrichtsprogramm in befriedigender Weise durchzuführen.

e.

Offißierbildungsschule.

Von den 5 Offiziersaspiranten der Festungstruppen haben ·die Offizierbildnngsscbule l in Bern, l in Aarau, und 3 in Zürich mit Erfolg bestanden.

3. Positionsartillerie.

a. Rekrutenscliule.

Die Rekrutenschule für die Rekruten der Positionskompagnien 7 und 8 wurde in Verbindung mit derjenigen für Festungstruppen in Andermatt abgehalten. Dieselbe zählte 3 Offiziere (je l von den Kompagnien 7 und 8, sowie der Batterie 15), 8 Unteroffiziere und 41 Rekruten. Von letztern wurden während der Schule 4 Mann aus ärztlichen Gründen entlassen. Von den ausexerzierten 37 Rekruten gehörten 19 der Kompagnie 7, 18 der Kompagnie 8 an, inbegriffen je l Trompeter.

b. Wiederholungslcttirse.

Von der Positionsartillerieabteilung IV hatten die beiden Auszügerkompagnien 7 und 8, sowie ein Détachement der Landwehrtrainkompagnie IV, verstärkt durch den Linientrain der Landwehrsappeurkompagnien 7, 8, 15 und 16 ihren regelmäßigen Wiederholungskurs zu bestehen.

Die beiden Kanonierkompagnien wiesen einen Bestand von nur 11 Offizieren, 253 Unteroffizieren und Soldaten auf. Ihr Kontroll bestand bedarf der Verstärkung, insbesondere hat Kompagnie 7 Mangel an Offizieren.

Die Trainkompagnie, von welcher nur ein Teil aufgeboten war, zählte samt Verstärkung 46 Offiziere, 54 Mann und 89 Pferde.

Die feldmäßigen Übungen bestunden in der gleichzeitigen Besetzung der Stellungen von Großboden und Roßmettlen mit daran anschließendem Dienst in den permanenten und feldmäßigen Batterien, elementaren und gefechtsmäßigen Schießübungen, letztere auf Großboden zum Teil gemeinsam mit Fort Stöckli.

371 ·c. Unteroffiziersschule

und OffizierUldungsschule

der Artillerie.

In diesen Schulen wurden von der Positionsabteilung IV S Gefreite zu Korporalen und 2 Korporale zu Lieutenants aus.gebildet.

4. Sanität.

Das bei den Einheiten entbehrliche Sanitätspersonal wurde ·wieder wie in frühern Jahren zu einem besondern Sanitätskurs vereinigt, an welchem 4 Offiziere (Ärzte), 3 Unteroffiziere und ·52 Sanitätssoldaten teilnahmen.

Dem Kurse waren überdies l Gefreiter und 7 Pferdeführer '(Nachdienstpflichtige der Gebirgsartillerie) mit 6 Saumpferden zugeteilt.

Der Kurs beteiligte sich an den Manövern am Lukmanier -vom 5. bis 8. November.

5. Linientrain.

Der Linientrain der Bataillone 47 und 87 bestund seinen "Wiederholungskurs in Ambri-Piotta. Das Détachement umfaßte 2 Offiziere, l Korporal, l Gefreiten und 15 Soldaten mit 32 Pferden. Bis zu den Übungen am Lukmanier wurde die Mann·schaft ausschließlich im Säumerdienst instruiert, zu welchem Zweck noch eine Anzahl Infanteristen von beiden Bataillonen hinzugezogen worden waren. An diesen Übungen leistete die .Saumkolonne gute Dienste. Mannschaft und Pferde erwiesen sich -als wohlgeeignet für diese Verwendung. Die letzten 4 Tage wurde Fahrschule, auch vierspännig, geübt.

6, Spezialkurse.

Im Berichtsjahre fand ein taktischer Kurs für Subaltern«offiziere statt, welcher versuchsweise im Februar in Andermatt ·abgehalten wurde, einerseits um die Teilnehmer mit den winterlichen Verhältnissen des Hochgebirges näher bekannt zu machen, andernteils um ihnen Gelegenheit zu geben, sich im Gebrauch der verschiedenen Hülfsmittel zur Fortbewegung im Winter zu üben.

Durch anhaltend ungünstiges Wetter wurde der Nutzen des Kurses beeinträchtigt, gleichwohl führte dieser Dienst zu vielen wertvollen Erfahrungen. Es nahmen an demselben unter dem Kommando des Gotthardkommandanten teil : 4 Stabs- und 29 Subalternoffiziere der Gotthardbesatzung, sowie 8 Instruktionsoffiziere «1er Infanterie.

Bundesblatt. 57. Jahrg. Bd. II.

25

372

7. Übungen kombinierter Truppen am Lukmanier.

Vom 4. bis 8. September fanden unter Leitung des Gotthardkommandanten Manöver zweier gemischter Detachemente gegen einander statt, die in Dissentis ihren Anfang nahmen und im Pioratal zum Abschluß gelangten.

An diesen Übungen nahmen teil : Von der Feldarmee: Brigadestab XVI, Infanterieregiment 31 und Bataillon 89 ; l Détachement Guiden ; Gebirgsbatterien Nr. 3 und 4.

Von der Gotthardbesatzung : Bataillone 47 und 87 ; Maschinengewehrschützenkompagnien l und 2 ; Festungssappeurkompagnie l ; 4 Züge der Beobachterkompagnie l und 2 ; l Détachement Sanität.

Die Manöver haben in mannigfacher Beziehung zu wertvollen Erfahrungen geführt. Sie haben die Bedeutung und Verwendung der verschiedenen beteiligten Truppengattungen, sowie die Bedingungen ihres Zusammenwirkens zur Anschauung gebracht., jedoch auch erkennen lassen, daß weitere solche Übungen notwendig sind, wenn sich unsere Truppenführung die für den Gebirgskrieg erforderliche Sachkenntnis und Geschicklichkeit' aneignen soll.

Klar zu Tage trat wieder die unzweckmäßige und ungenügende Ausrüstung unserer Infanteriebataillone für das Hochgebirge, sowohl was den einzelnen Mann als was die Korpsausrüstung anbelangt.

Der Linientrain der Bataillone 47, 87 und 89 war als Saumkolonne organisiert und instruiert worden. Mannschaft und Pferde fanden sich gut in die neue Verwendung und es leisteten die Saumkolonnen trotz ihres schwachen Tragtierbestandes den Truppen erhebliche Dienste.

Sämtliche Truppen bewiesen gute Marschfähigkeit; im Manövrieren in ' schwierigem Gelände wurde Tüchtiges geleistet.

S. St. Maurice.

1. Rekrutenschulen.

a. Festungstruppen und Positionsartälerie.

Im Jahr 1904 fand eine Rekrutenschule für die Festungstruppen und Positionsartillerie statt. Von 198 einberufenen Rekruten sind 182 zur Schule eingerückt, wovon 177 Rekruten

373

(inklusive 4 Trompeter) ausexerziert wurden, nämlich 109 Festungskanoniere, 27 Positionskanoniere und 37 Festungssappeure.

Bewaffnung, Bekleidung und Ausrüstung waren gut, mit Ausnahme der Bayonettscheiden, die zu leicht brechen.

9 Unteroffiziere konnten für die Offizierbildungsschule vorgeschlagen werden.

b. Infanterie.

Von 121 aufgebotenen Rekruten sind 110 zur Schule eingerückt; davon wurden 101 Rekrut nebst 4 Trompetern ausexerziert.

2 Unteroffiziere sind für den Besuch der Offizierbildungsschule und 21 Rekruten für den Besuch der Unteroffiziersschule vorgeschlagen worden.

2. Wiederholungskurse.

Mit der zweiten Hälfte der Infanterierekrutenschule fand gleichzeitig auch der Wiederholungskurs für Nachdienstpflichtige des Füsilierbataillons Nr. 12 statt. Derselbe zählte 108 Mann.

Die Nachdienstpflichtigen der Festungstruppen und der Positionsartillerie, Auszug und Landwehr, haben ihren Wiederholungskurs während der zweiten Hälfte der Rekrutenschule für Festungstruppen und Positionsartillerie bestanden. Ihre Stärke betrug 84 Mann.

113 Mann haben am Wiederholungskurs der Sappeurkompagnie Nr. 2 Landwehr, und 52 Mann an demjenigen der Telegraphenkompagnie Nr. l Landwehr teilgenommen.

3. Spezialkurse.

a. Gefreitenschule der Festungstruppen.

An derselben nahmen 50 Kanoniere und 10 Festùngssappeure teil ; 58 Teilnehmer konnten zu Gefreiten ernannt werden.

b. Cadresschule und Schießkurs.

.

;.

An der Cadresschule nahmen teil: 9 Lieutenants der Festungstruppen, 5 Korporale und 34 Gefreite der Festungstruppen und der Positionsartillerie. Die Korporale konnten zu Wachtmeistern und' die Gefreiten zu Korporalen befördert werden.

4 Offiziere der Festungstruppen, l Hauptmann der Positionsartillerie, sowie der Kommandant der Artillerie von Dailly haben am Schießkurs teilgenommen.

374

17 Mann des Füsilierbataillons Nr. 12 haben die Unteroffiziersschule der I. Division bestanden ; sämtliche konnten zu Korporalen befördert werden.

c.

Offizierbildungsscliule.

5 Unteroffiziere der Festungstruppen haben die Offizierbildungsschule der I. Division und 5 weitere Unteroffiziere diejenige der II. Division bestanden ; sämtliche haben das Fähigkeitszeugnis zur Beförderung zu Lieutenants erhalten. Vom Füsilierbataillon Nr. 12 konnten keine Unteroffiziere in die Offizierbildungsschule einberufen werden, weil die Infanterierekrutenschule zu spät zu Ende ging.

» d. Elektrotechnischer Kurs.

An demselben nahmen 5 Offiziere und 15 Unteroffiziere und Soldaten teil. Der Kurs erleichterte wesentlich den Unterricht der Truppe in der Kenntnis und dem Unterhalt der elektrischen und telephonischen Installationen.

e. Taktischer Kurs Nr. II.

Infolge des Eisenbahnunfalles bei Palézieux, der mehrere Offiziere der Befestigung von St. Maurice traf, konnte dieser Kurs nicht abgehalten werden. Derselbe ist pro 1905 in Aussicht genommen.

VII. Sanitätsdienst.

1. Gesundheits- und Krankenpflege in Schulen und Kursen.

In den verschiedenen Schulen und Kursen gelangten im Jahre 1904 20,035 -Mann zur ärztlichen Behandlung (1903: 19,791).

Von diesen mußten 2718 Mann (1903: 2480) den Spitälern zur weitern Pflege übergeben werden, 1154 Mann (1903: 1199) wurden nach Hause entlassen und die übrigen nahmen geheilt ihren Dienst wieder auf.

Aus der Zahl der Erkrankten, verglichen mit der Zahl der Soldtage, die in Berechnung fallen, ergibt sich, daß das Jahr 1904 einen etwas höhern Prozentsatz von während des Dienstes aufgetretenen Krankheitsfällen geliefert hat wie das Vorjahr.

In den Rekrutenschulen der Infanterie ist der Prozentsatz der Erkrankten gegenüber dem Vorjahr wieder etwas gesunken.

Eine Verminderung gegenüber der Krankenzahl 1903 zeigen auch

37&

die Rekrutensehulen des Genie, der Sanität und der Verwaltung, während bei der Kavallerie und Artillerie noch einmal eine prozentuale Zunahme der Patientenzahl zu konstatieren ist. Bei der Infanterie machte sich sowohl in den Wiederholungskursen des Auszuges wie der Landwehr eine Zunahme des Krankenstandes geltend.

In bezug auf die Infektionskrankheiten ist folgendes zu berichten : Die I n f l u e n z a lieferte 56 Patienten, fast alle in Lausanne erkrankt ; T y p h u s f ä l l e kamen 16 vereinzelte vor; M a s e r n f ä l l e 4, D i p h t h e r i e f ä l l e 6. S c h a r l a c h trat auf verschiedenen Waffenplätzen (Basel, St. Gallen, Lausanne, Frauenfeld) auf, mit 14 Militärpatienten. Eine kleine P a r o t i t i s e p i d e m i e mit 18 zur Behandlung gekommenen Fällen ist auf dem Waffenplatz Chur zu verzeichnen. In der Infanterierekrutenschule 3 in St. Gallen entwickelte sich eine Epidemie von Gastroenteritiden mit 26 Erkrankungen, 16 Fälle derselben Krankheit, wovon einer letal verlaufend, zeigten sich in der 2. Infanterierekrutenschule in Herisau.

Während der Manöver des III. Armeekorps wurden von den Ambulancen der Divisionslazarette 6 und 7 vier Krankendepots errichtet, deren Tätigkeit aus der folgenden Tabelle ersichtlich ist.

Krankendepots Ort

VI. Division Winterthur 5.-- 11. IX. . . .

Amriswil 6.-- 8. IX. .

Weinfelden 8.--11. IX.

VI. u. VII. Division Wil 11.-- 14. IX. . .

I

Abgang der Kranken Aufgenach Ambu- nommene Geheilt Evazum Hause lancen Kranke Korps kuiert entlassen

26

212

109

101

33

103

39

64

31

139

55

84

--

32

286

186

66

34

740

389

315

36

Total III. Armeeko pps

2

376

2. Militärversicherung.

la bezug auf die Zahl der auf Kosten der Militärversicherimg zur ärztlichen Behandlung gelangten Versicherten stellt sich das Jahr 1904 günstiger als das Vorjahr; indessen haben auch diesmal wieder, wie leicht begreiflich ist, die Manöver und die sonstigen in großer Zahl im Herbst abgehaltenen Wiederholungskürse eine solche Flut von zu behandelnden und zu entschädigenden Militärpatienten gebracht, daß die Auszahlung der Krankengelder in den letzten Monaten des Jahres nicht mit der gewünschten Schnelligkeit sich vollziehen ließ.

Vom Korps weg sind im Berichtsjahre 2714 Mann den Spitälern übergeben worden (1903: 2625), 789 Mann (1903: 1016) sind als nachdienstlich Erkrankte in Bundespflege getreten.

140 Patienten (1903: 99) wurden während der ganzen Dauer der Krankheit häuslich behandelt; 46 Mann waren zeitweise in Spitalpflege, zeitweise in häuslicher Behandlung. Vom Vorjahr übernommen wurden 94 Patienten; auf das Neujahr 1905 befanden sich noch 98 Patienten in Bundespflege.

In Summa haben 3683 Versicherte im Berichtsjahre von der Militärversicherung Entschädigungen bezogen ; bei den meisten handelte es sich um vorübergehenden Schaden, eine Anzahl trug bleibenden Nachteil davon.

In der genannten Zahl von 3683 Versicherten figurieren 105 Mann der eidgenössischen Regieanstalt und des Kavallerieremontendepots ; 40 Patienten gehörten dem Instruktionskorps, 47 den Sicherheitswachen am St. Gotthard und in St. Maurice an, 10 Patienten lieferte der militärische Vorunterricht.

Die Zahl der Pflegetage der in den Spitälern verpflegten Kranken betrug im Berichtsjahr 55,581 (1903: 63,717), also durchschnittlich pro Mann 15,o (1903: 16,3); bei den zu Hause behandelten beträgt der Durchschnitt 35,7 (1903: 48,a).

Im Militärspital in Thun sind im ganzen 213 (1903: 258) Patienten behandelt worden mit 2515 Pflegetagen (1903: 3289).

(Diese Zahlen sind in den oben angegebenen inbegriffen.)

Für die vorübergehend Geschädigten sind folgende Summen ausgelegt word en: 1. Für Spitalpflege und Spitalersatz Fr. 177,878.95 (1903: Fr. 205,945. 03); 2. für Krankengeld, inkl. Spitalsold Fr. 150,411. 30 (1903: Fr. 177,295. 40), also Gesamtsumme pro 1904: Fr. 328,290. 25 (1903: Fr. 383,240. 43).

Die Zahl der von der Militärversicherung ausgefertigten und zur Zahlung angewiesenen Rechnungsbelege belief sich auf 10,846.

377

Gestorben sind von den Versicherten 30 (im Vorjahr 32).

Hiervon starben an : ° Tuberkulose d e r Lungen . . . . 4 Miliartuberkulose l Morbus Addisonii .

l Pneumonia croup 2 Vitiutn cordis 3 Typhus abdominalis l Enteritis acuta l Darmverschlingung l Scarlatina l · Septikämie 2 Delirium alcohol l Gliosarcoma cerebri l Apoplexia cerebri 2 Erstickung durch Lawinen . . . . 2 Schußverletzungen 2 Sehädelbrüchen 4 innerer Verblutung durch Leberriß . l Dem Instruktionskorps gehörten 4, der Sicherheitswache am St. Gotthard, wie der eidgenössischen Regieanstalt und dem Kavallerieremontendepot je 2 der Verstorbenen an.

3. Pensionen.

Die Pensionskommission hielt im Berichtsjahre 6 Sitzungen ab, in denen 9 nach dem alten Pensionsgesetz und 93 nach dem Militärversicherungsgesetz zu beurteilende n e u e F ä l l e , ferner 42 R e k u r s e , 24 an alten und 10 an neuen Pensionen vorzunehmende Mutationen zur Behandlung kamen. Es hat sich somit in allen Kategorien eine bedeutende Vermehrung gegenüber dem Vorjahre geltend gemacht.

Der P e n s i o n s e t a t der auf Grund des P e n s i o n s g e ^ s e t z es in Kraft bestehenden Pensionen betrug: Aiif Anfang 1904: Fr.

Fr.

123 Pensionen an Invalide . . . . . 43,505 213 Pensionen an Hinterlassene . . . . 48,840 92,345 Der A b g a n g betrug: Fr.

6 Pensionen an Invalide. . .

2,700 6 Pensionen an Hinterlassene . 1,740 4,440

378

Der Zu w a c h s betrug : 8 Pensionen an Invalide. . .

3 Pensionen an Hinterlassene .

Fr.

3,400 1,000

Fr.

Fr-

4,400 Reiner Abgang Auf Anfang 1905: 125 Pensionen an Invalide 44,205 210 Pensionen an Hinterlassene . . . . 48,100 Total :--

40>

92,305

Weitere Details siehe Tabelle A über Militärpensionen nach Pensionsgesetz von 1874.

Nach Maßgabe des M i l i t ä r v e r s i c h e r u n g s g e s e t z e s ; wurden 32 Pensionen an Invalide und 36 Pensionen an Hinterlassene ausgeworfen (vide Tabelle B über Militärpensionen nach Militärversicherungsgesetz von 1901).

Auf Ende 1904 waren in Kraft erwachsen 36 Pensionen an Invalide und 65 Pensionen an Hinterlassene (gegen das Vorjahr ein Zuwachs von 23 Invaliden- und 36 Hinterlassenenpensionen)..

VIII. Veterinärwesen.

1. Veterinärdienst.

Zu außerordentlichen Dienstleistungen sind im Berichtsjahre69 Veterinäroffiziere kommandiert worden. Überdies kamen in Schulen und Kursen, denen keine Pferdärzte zugeteilt waren, 36Ziviltierärzte zur Verwendung.

Der Gesamtkrankenbestand beläuft sich auf 4140 Pferde (1903, 3719 Pferde). Dabei sind die in Schulen oder Kursen und später noch in einer Kuranstalt oder bei einem Ziviltierarztebehandelten Pferde nur einmal gezählt. Außerdem sind in der vorerwähnten Zahl 2130 im Kavallerie-Remontendepot behandelteRemonten und Reser'vepferde, beziehungsweise Beobachtungspferde, sowie 701 außer Dienst erkfankte Regiepferde nicht inbegriffen.

Behandelt wurden kranke Pferde: a. in Schulen und Kursen 4140 Pferde (1903, 3719 Pferde).

b. in Kuranstalten 877 Pferde (1903, 1357 Pferde).

c. bei Ziviltierärzten 497 Pferde (1903, 359 Pferde).

Militärpensionen 1904.

Tabelle A.

(Nach Pensionsgesetz von 1874.)

Etat fUr 1904

Zuwachs In 1904

Abgang in 1904

Etat für 1905

Kantone Invaliden Anzahl Zürich

.. . .

Bern .

Luzern Uri Schwyz Obwalden . .

Nidwaiden . .

Glarus Zug Freiburg Solothurn . .

Basel-Stadt . .

Basel-Land . .

Schaffhausen Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh.

S t . Gallen . .

Graubünden . .

Aargau Thurgau Tessin Waadt Wallis Neuenburg . .

Genf

.

.

Fr.

. .

. .

. .

. .

. .

Total

Anzahl

37 51 5 1 2 1 4 3 1 13 9 3 5 6

Fr.

18 20 7 1 1

6,750 6,960 2,100 400 700

3 1 2 7 4 2 3 2

1,700 100 400 2,500 850 400 1,200 100

10 1 18 1 3 8 3 7 1

3,150 350 5,950 400 1,450 2,445 1,550 3,900 150

8 3 10 6 13 20 9 2 1

1,650 850 2,500 1,750 3,250 5,600 2,200 300 100

123

43,505

213

48,840

. .

. .

. .

. .

. .

Hinterlassene

7,080 12,040 1,450 100 300 150 750 500 200 3,070 2,000 1,000 900 1,100

Hinterlassene

Invaliden Anzahl

Fr.

Anzahl

Fr.

3

1000

1( 3) 1( 3)

400 320

1

100

1

150

1

(D

200 200

C C C C

1) 1) 1) 1)

Invaliden Anzahl 2 2

Hinterlassene Anzahl i

Fr.

1100 600

(1)

Fr.

200

1

1

80 50 90 100 1

500

1

700

1 1

100 400

100

500

1

(D

300

(1)

100

1

6(3)

1( 1) 1

250 100

C 1)

100

400 2700

i

6(12)

1740

8

j 1 j

600

1

100

3(1)

3400

1000

Invaliden Anzahl

Fr.

Anzahl

6,680 11,920 1,450 100 200 150 750 350 200 3,090 1,950 910 800 1,100

2,650 1,050 5,650 400 1,350 2,545 1,950 3,500 150

8 3 9 5 13 21 9 3 1

1,650 850 2,250 1,650 3,250 6,100 2,200 400 100

44,205

210

48,100

7,850 6,560 2,100 400 700

3 1 2 6 4 2 3 3

1,700 100 400 2,300 650 400 1,200 600

9 2 18 1 3 9 4 6 1

i

Die eingeklammerte n Zahl en bedeute n Her Absetzung oder Er löhung vo n Pensi Dnen.

i

Total

Fr.

36 50 5 1 1 1 4 2 1 14 9 3 5 6

20 19 7 1 1

125

Hinterlassene

335 : 92,305

Militärpensionen 1904.

Tabelle B.

(Nach Militär Versicherungsgesetz.)

Etat fUr 1904

1 Zuwachs in 1904

Abgang in 1904

Etat für 1905

Kantone Invaliden Anzahl Zürich . . .

Bern Luzern Uri Schwyz Obwalden Nidwaiden . .

Glarus Zug . .

Freiburg Solothurn Basel-Stadt . .

Basel-Land . .

Schaffhausen . .

Appenzell A.-Rh.

Appenzell I.-Rh. .

St. Gallen Graubünden . .

Aargau Thurgau Tessin Waadt Wallis .

Neuenburg . .

Genf

Fr.

3 2

903. -- 567.--

1

,, 560. --

\ 1 1 1 1

73.50 168.-- 420.-- 315.-- 722.--

Invaliden

Hinterlassene ' Anzahl

3 14 1 1

Fr.

Anzahl

Fr.

1,430. -- 9,735. -- 780.-- 1,137. 50

Hinterlassene Anzahl 1

Fr.

450.--

Invaliden Anzahl

4 5 1

Invaliden

Hinterlassene

Fr.

Anzahl

1008. -- 1349. 25 500. --

1 10 5 1 1

Fr.

720.-- 7,882. 50 3,285. -- 240.-- 780.--

Anzahl

Fr.

7 7 1

1,911.-- 1,916. 25 500.--

1

560.--

1 1 2 1 1 2

210. -- 73.50 378.-- 420.-- 315.-- 630.--

Hinterlasscne Anzahl

Fr.

4 23 6 2 1

2,150. -- 17.167. 50 4^065. -- 1,377. 50 780.--

1

420.--

2

895.--

1

240.--

1 2 5 2 3 1 2 3 4 2

90.-- 1,395.-- 3,862. 50 520.-- 620.-- 800.-- 1,140. -- 1,192. 50 2,460. -- 555.--

. .

. .

. .

. .

1

126.--

1

580.-- (1)

1 1 4

302.--

210.--

1

420.--

1

210.--

1

315.--

1

210.--

1

240. --

1 1 2 1 1 1 3 4 2

420.-- 240.-- 520.-- 200.-- 800.-- 420.-- 1,192. 50 2,460. -- 555.--

90.-- 975.-- 3,622. 50 1 2

. .

1

1

2

420.--

1

720.--

126.--

630.-- 1417.50

2 3 1

283. 50 j 441.-- 262. 50

1

110.--

23

6631. 75

. .

Total

13

3980. 50

29

19,490. --

CD

302.--

1

450.--

37

20,690. --

1 1 2

126.-- 630. -1,417.50

2 3 2

283. 50 441.-- 388. 50

1

110.--

36

10,310. 25

65

39,730. --

379

2. Bezahlte Entschädigungen.

a. für 30 umgestandene Pferde 1903, für 26 Pferde Fr. 25,400 b. für 68 übernommene und versteigerte Pferde (inklusive zum Abschlachten verkaufte Pferde, Erlös aus denselben

Fr. 31,740

,, 62,500 ,, 10,774

Verlust an denselben Fr. 51,726 1903 für 76 Pferde mit einem Verlust von Fr. 48,563. 90 c. an Abschatzungsvergütungen für 3229 Pferde Fr. 146,590.15 1903 für 3219 Pferde Fr. 144,395. 55.

Von dem erwähnten Totalbetrag fallen pro 1904 Fr. 45,635 auf Regiepferde (1903, Fr. 44,650).

Nachträgliche Abschatzungsvergütungen wurden für 618 Pferde reklamiert (1903 für 584 Pferde) und schließlich für 466 Pferde im Betrage von Fr. 22,508. 90 zuerkannt (1903, Fr. 18,959. 80). Diese letztere Zahl ist im obenstehenden Gesamtbetrag der Abschätzungen Inbegriffen.

d. an Kurmietgeld für die sub l b hiervor genannten Pferde Fr. 43,647. 80 (1903, Fr. 40,807. 85).

e. an Behandlungskosten für die sub l b und c hiervor genannten Pferde Fr. 109,466. 53 (1903, Fr. 104,045. 81).

An Rechnungsbelegen sind für Expertenrechnungen, Entschädigungen für umgestandene und übernommene Pferde, Abschätzungen , Kurmietgeldern, Behandlungskosten, Vergütungen für das Abholen von Pferden aus Kuranstalten, Medikamenten etc. 4490 Stück visiert worden. Diese Belege weisen eine Totalsumine von Fr. 419,017.63 auf gegenüber einer solchen von Fr. 391,254. 35 im Vorjahre. Dem erstgenannten Ausgabenposten sind jedoch zu gunsten der betreffenden Schulen und Kurse an Einnahmen Fr. 10,774 als Erlös für versteigerte Offiziers- und Mietpferde gegenüberzustellen.

IX. Pferdestellung und Depot der Artilleriebundespferde.

Als Pferdestellungsoffiziere funktionierten : Für die Ostschweiz: Veterinär-Obei-stlieutenant F e l d e r , in Schötz, nunmehr in Luzern; ,, ^ Westschweiz: Veterinär-Major C o t t i e r in Orbe;

380

Für die Zentralschweiz; : Die eidgenössische Pferderegieanstalt, unter Beiziehung des Herrn Veterinär-Oberstlieutenant E. N o j e r in Bern, welcher speziell für den Truppenzusammenzug und für die mit demselben zusammenfallenden Schulen und Kurse amtete.

Die Mietpreise für alle drei Stellungskreise stellten sich wie folgt: Für R e k r u t e n s c h u l e n . . . . per Pferd und per Tag Fr. 3. -- ,, Cadresschulen und Wiederholungskurse, exklusive Kavallerie D T> n -n -n -n 3 - 50 ,, Kavallerie -Wiederholungskurse außerhalb der Manöver ,, ,, ,, ,, ,, ·,, 4. -- ,, Truppenzusammenzug (Bespannung der Batterien) . ,, ,, ,, ,, ,, ,, 5.50 ,, Truppenzusammenzug (Linientrain und Pferdedepot) ,, ,, ,, ,, , , ,, 5 .-- ,, Truppenzusammenzug (Bespannung der Kavalleriefuhrwerke) ,, ,, ,, ,, fl fl 6.-- Für nachstehende, mit dem Truppenzusammenzug zusammenfallende Kurse und Schulen, nämlich: Wiederholungskurse der Infanterie-Regimenter 29, 30 und 31.

Wiederholungskurs des Füs.-Bataillons 89.

Wiederholungskurs der Gotthardbesatzung und Rekrutenschule der Ballonkpmpagnie (für die mit dem Truppenzusammenzug zusammenfallende Dienstdauer) mußte die Mietgeldentschädigung für die Pferde auf Fr. 5. -- festgesetzt werden.

Das jeweilen in die Kurse gestellte Pferdematerial, hauptsächlich aus im Privatbesitz befindlichen Artillerie-Bundespferden bestehend, kann als von guter Qualität bezeichnet werden.

Bezüglich der Pferdeeinmietung für den Truppenzusammenzug ist zu bemerken, daß auch dieses Jahr, gleich wie im vorhergehenden, sozusagen ausschließlich das System der Vertragslieferung (Lieferung durch eigentliche Lieferanten) in allen drei Stellungskreisen zur Anwendung gebracht wurde. Immerhin wurde im Frühjahr eine allgemeine Ausschreibung erlassen und die Stellungsoffiziere angewiesen, jeden Pferdebesitzer, der sich anmeldet und die vertraglichen Verpflichtungen eingeht, zu berücksichtigen.

Dennoch beteiligte sich nur eine ganz unbedeutende Anzahl Privatbesitzer an der direkten Lieferung, so daß der im vorigen

381

Jahre von uns gezogene Schluß, daß die Privatbesitzer im großen ganzen vorziehen, die Vermittlung der Lieferanten in Anspruch zu nehmen, um sich so die Mühe und Verpflichtung der Selbststellung zu ersparen, auch dieses Jahr seine Bestätigung findet.

Die Beschaffung der für die Korpsmanöver und parallele Kurse erforderlichen Zahl Pferde geschah dieses Jahr ohne irgendwelchen Anstand, was hauptsächlich dem Umstand zuzuschreiben ist, daß dieses Jahr die Mietgeldentschädigung für die zur Bespannung der Batterien eingemieteten Pferde von Fr. 5. -- auf Fr. 5.50 erhöht wurde.

Die Zahl der im letzten Truppenzusammenzug von Lieferanten und Privaten zur Verwendung gekommenen Pferde beläuft sich auf 3257 Stück, nämlich: beim III. Armeekorps 1161 Pferde bei der VI. Division 649 ,, VII.

Division 625 n ri ,, Manöverdivision 822 fl Hiervon wurden gestellt: Von der Ostschweiz ,, ,, Zentralschweiz ,, ,, Westschweiz

Total

3257 Pferde

.

1559 Pferde 938 ,, 760 ,,

Total 3257 Pferde Außer dem Truppenzusammenzug waren für diverse Kurse, welche parallel mit demselben stattfanden, noch 707 Pferde zu stellen, wovon 20 auf die Westschweiz, 66 auf die Zentralschweiz und 621 auf die Ostschweiz entfielen.

Der Gang der Pferdestellung im abgelaufenen Dienstjahre kann als ein normaler bezeichnet werden, wenn auch in Folge der neuen Bestimmungen über die Friedensmobilisierung einige Friktionen vorgekommen sind, die daraus entstanden, daß die Anordnungen der Organe der Militärverwaltung in Sachen der Pferdestellung nicht durchwegs übereinstimmten und in einzelnen Fällen sich sogar widersprachen.

Der Bestand dieses Depots pro 1904 umfaßte den im Monat März ausgeführten Ankauf mit 77 Pferden, den Ankauf von Dienstpferden von Instruktionsoffizieren mit 3 Pferden. Total 80 Pferde.

382

am ,, ,, ,,

Zur Versteigerung gelangten die Pferde in folgender Weise : 23. Dezember in Zürich 20 Pferde 24'.

,, ,, Frauenfeld 21 ,, 27.

,, ,, Bern 22 ,, 28.

,, ,, Lausanne 12 ,, 75 Pferde

Im Laufe des Dienstjahres kamen in Abgang : Durch Umstehen l Pferd ,, Ausrangierung 4 Pferde Die Ankaufssumme der Pferde beträgt . . . . Fr. 86,778 Der Erlös bei. den Versteigerungen und Ausrangierungen, sowie die Vergütung für das umgestandene Pferd betragen ,, 97,110 somit .Mehrerlös Fr. 10,332 Der Durchschnittserlös bei der Liquidation beträgt per Pferd Fr. 1251 (1903 : Fr. 937).

Die Verwendung der Artilleriebundespferde in Schulen und Kursen erstreckte sich auf 16,431 Diensttage, oder im Durchschnitt per Pferd auf 219 Tage (1903 : 143).

Die Mietgeld-Einnahmen, inklusive Kuranstalt, betragen im Total Fr. 46,930, oder durchschnittlich per Pferd Fr. 586 (1903 : 463).

Der Einnahmen-Überschuß pro 1904 wird zirka Fr. 50,000 ausmachen (1903 : 12,291).

Das günstige Ergebnis resultiert aus der Mehrverwendung der Pferde im Dienst und dem erzielten Mehrerlös bei der Liquidation.

X. Kommissariatswesen.

A. Ordentliche Gebarung.

I. Verpflegung auf den ständigen Waffenplätzen.

Preis der Mundportionen und Fouragerationen.

Die Durchschnittspreise betragen: 1903 1904 l kg. Brot . . . . . . . . Fr. --.21,68 Fr. --. 23,6 i ,, Fleisch . .

,,1.33 ,, 1.41 oder per Portion berechnet: Brotportion à 750 g , ., --. 16,22 ,, --. 17,7

383

Fleischportion à 320 g Fr. --. 42,Î8 Fr. --. 45,i» 100 kg. Hafer ,, 19.97 ,, 1 8 . 45 100 kg. Heu ,, 10.07 ,, 8.75 100 kg. Stroh ,, 7.54 ,, 6.55 Schwache Fourageration . . . . ,, 1.56,37 ,, 1.40,47 Starke Fourageration ,, 1. 86,31 ,, 1.67,6ï Durchschnittspreis ,, 1.71,39 ,, 1. 54,
März 1893 ,, 1.75 ,, 1.60 Die Steigerung des Brotpreises ist zum Teil darauf zurückzuführen, daß pro 1904 auf 3 Waffenplätzen das Brot aus eigenem Mehl der Militärverwaltung gebacken wurde, im Jahre 1903 fand solches nur auf einem Waffenplatze statt.

2. Ausländische Militärpensionen.

An Pensionen, von neapolitanischem und römischem Dienste herrührend, sind uns zu Händen der berechtigten Pensionäre Fr. 33,265. 12, Fr. 3128. 83 weniger als im Vorjahre, zugekommen.

Die Zahl der Pensionäre hat sich durch Ableben von 86 auf 74 reduziert.

B. Kriegsbereitschaft.

1. Weizenvorräte.

Gemäß dem letztjährigen Berichte gelangten in der Umteuschperiode 1903/1904 durch das Konsortium Schellenberg, Loosli & Hermann, und Kesselring & Cie. ca. 430 Wagen Weizen der Ernte 1901 zum Umtausch gegen Weizen der Ernte 1903. Betreffend die Qualität der gelieferten Ware verweisen wir auf unsern letztjährigen Bericht.

Auf Mitte Jahres waren in den eidgenössischen Armeemagazinen vorhanden : ca. 710 Wagen à 10 Tonnen Krimweizen der Ernte 1902.

* 430 ,, ,, 10 ,, ,, ,, ,, 1903.

Die Vorräte der Ernte 1902 sind von vorzüglicher Qualität und mit Ausnahme weniger Partien in einem Zustande, der gestattet, den Weizen ohne Bedenken noch ein weiteres Jahr liegen

384

zu lassen. Die Weizen der Ernte 1903 sind hingegen weniger schön als jene vom Jahre 1902. Die Ernteberichte für 1904 lauteten äußerst günstig, so daß ein vorzüglicher Neuweizen zu erwarten war. In Erwägung dieser Faktoren und in der Absicht, die weniger schönen 1903er Weizen nicht auf einmal in Umtausch zu nehmen, wurden im August 1904 ca. 400 Wagen der Ernte 1902 und « 170 ,, ,, ,, 1903 zum Umtausch ausgeschrieben. Folgende Offerten sind eingelangt: Vom 0. K. K. zu zahlende Prämie per 100 kg.

1. J. R. Schellenberg, Zürich 40 Cts.

2. Waller frères
57 y2 ,, 3. Loosli & Hermann, Zürich und Kesselring & Cie., Romanshorn . . .

62'/2 ,, 4. Louis Liebmanns Söhne, Zürich . . . 100 ,, Da Offerte Nr. l am günstigsten lautete und die Firma zuverlässig und sicher ist, so wurde der Umtausch Herrn J. R. Schellenberg in Zürich übertragen.

Auf Ende 1904 waren bereits ca. 350 Wagen Neuweizen zur Ablieferung gelangt. Die Qualität der 1904er Weizen ist wie zu erwarten war, eine recht gute.

2. Fleischkonserven.

Hierüber ist nichts neues von Bedeutung mitzuteilen' Die Bestellungen für die Fabrikationskampagne 1904/1905 erfolgten bei der schweizerischen Armeekonservenfabrik in Rorschach, der Société de conserves alimentaires in Saxon, der Fleisch- und Wurstwarenfabrik in Lenzburg.

Die Preise bei allen 3 Fabriken sind dieselben wie pro 1903.

An den Vorschriften betreffend die Zusammensetzung der Konserven und die Kontrolle der Fabrikation wurde nichts von Bedeutung geändert. Sämtliche Vorräte sind in gutem Zustande.

Ein Teil der Konserven wird aus Fleisch junger, gut gemästeter Kühe fabriziert. Bei allen Konserven wird nur Schlachtvieh inländischer Herkunft verwendet.

3. Zwi eback.

Der Zwieback erfordert stets die größte Aufmerksamkeit, da er gegen Angriffe durch Insekten und gegen atmosphärische Einflüsse wenig widerstandsfähig ist. Trotz seiner guten Qualität

385 ist der Konsum bei der Truppe sehr beschränkt, diese gibt dem frischen Brot den Vorzug. Über eine andere Form und Packung werden Versuche gemacht.

4. Suppenkonserven.

Die Suppenkonserven sind nunmehr in Blechdosen verpackt, was die Haltbarkeit der Ware sehr günstig beeinflussen dürfte.

5. Festungsverproviantierung und Armeeproviant.

Hierüber ist nichts neues mitzuteilen.

6. Hafer.

Infolge ungenügender Offerten konnten im Herbst 1903 nur ca. 80 Wagen angekauft werden, so daß sich der Totalbestand auf Ende Februar 1904 auf 667 Wagen reduzierte. Die Anschaffungen vom Frühjahr 1904 erfolgten unter ziemlich günstigen Umständen. Es wurden angekauft 319 Wagen, und zwar, 4 Wagen norddeutscher Hafer zu Fr. 18. -- 5 ,, ungarischer ,, ., ,, 17. 75 25 ,, Fichtelgebirgs- ,, ,, ,, 17.-- 285 ,, russischer Hafer ,, ,, 16. 10 bis 18. 75 alles per 100 kg. netto franko verzollt Grenzstation.

Die Konkurrenzausschreibung vom Herbst 1904 hatte in jeder Beziehung einen vollen Erfolg. Es wurden in ca. 125 verschiedenen Posten von 52 Lieferanten total 2950 Wagen offeriert. Die offerierten Qualitäten waren im ganzen vorzüglich, als minderwertig mußten nur einige wenige Posten abgewiesen werden. Die Preise stunden gegenüber dem Frühjahr 1904 um ca. 80 Cts. bis Fr. 1..-- per 100 kg. niedriger. Die Auswahl unter den zahlreichen Mustern war keine leichte, da eine große Anzahl beinahe gleichwertiger Offerten vorlag. Wir kauften 390 Wagen, und zwar : 5 Wagen Pommer-Hafer zu Fr. 17. 25 85 ,, Süddeutscher Hafer ,, ,, 16. 20 bis 16. 50 300 russischer Hafer ,, ,, 16.50 ,, 17.25 fl 390 Wagen. Die Preise verstehen sich per 100 kg. netto franko verzollt Grenzstation.

Die Ware ist größtenteils anstandslos bereits abgeliefert.

386

Da die Ernte des Jahres 1904 in jeder Beziehung günstig ausgefallen ist, so beabsichtigen wir bei günstigen Handelskonjunkturen im Frühjahr 1905 neuerdings Hafer anzukaufen.

Der Haferpreis an die Truppen pro 1904 konnte auf Fr. 19. -- per 100 kg. herabgesetzt werden, Anno 1903 betrug er Fr. 20. --.

7. Heu und Stroh.

Das Jahr 1904 ergab eine gute und reichliche Heuernte, auch das Stroh ist gut ausgefallen. Wie üblich wurden im Herbste die Heu- und Strohankäufe für die Magazine in Thun, Ostermundingen, Schönbühl und Frauenfeld zur Konkurrenz ausgeschrieben, worauf zahlreiche Offerten eingelangt waren.

Gekauft wurden von ca. 160 Lieferanten ca. 28,000 q. Heu und ca. 11,000 q. Stroh, und zwar zu folgenden Durchschnittspreisen : 1904

1903

Heu in gepreßten Ballen Fr. 7. 60 Fr. 7. -- Weizenstroh, gepreßt ,, '5. -- ,, 4. 30 Roggenstroh ,, 6 . -- ,, 5.40 franko verzollt Verlade- oder Grenzstation. Es wurde nur inländisches Heu gekauft.

o"-

8. Kasernenwesen.

In Thun wurde im Juli Veranda und Garten zu Wirtschaftszwecken dem Betriebe übergeben.

Thun und Herisau erfuhren Erneuerungen ihrer Bettbezw. Zimmerausrüstungen. In Herisau und Frauenfeld brachte das Berichtsjahr die Sanierung der Abortverhältnisse. An letzterm Orte wurde die Gasbeleuchtung sämtlicher Zimmer und Korridore eingeführt, weitere Verbesserungen sind in der Durchführung.

Die Neuanschaffungen von Kasernenmaterial bestunden in der Hauptsache aus: 78 Bettstellen mit Haarmatratzen und Kopfpolstern, 500 Leintücher, 500 Kopfpolsteranzüge, 500 Wasch- und Handtücher, 700 Badetücher, 200 Küchenschürzen, 200 Stallschürzen, 120 StrohSäcken und 120 Strohkissensäcke, ferner Zimmer-, Küchen- und Stallgerätschaften.

Außerdem hat in den eidgenössischen Kasernen der Ersatz des durch Abnutzung in Abgang gekommenen Materials in üblicher Weise stattgefunden.

387

9. Magazinwesen.

Der Schuppen für Packungsmaterial bei den Magazinen in Ostermundingen wurde im Frühjahr 1904 fertig gestellt.

Betreffend die Gefährdung der Armeemagazine in Göschenen durch Felsabsturz, von welcher im Geschäftsberichte pro 1903 die Rede war, ist folgendes zu berichten : Um sich über allfällig seit August 1903 eingetretene Veränderungen der Abbruchstelle au orientieren und geeignete Vorschläge zur Abhülfe zu machen, wurde auf 25. Juni 1904 neuerdings eine Begehung der fraglichen Felspartien durch eine Delegation angeordnet, die zumeist aus den gleichen Personen bestand wie die frühere (7. August 1903).

Gemäß den Anträgen dieser Kommission wurden dann im Sommer 1904 von der Abteilung für Befestigungsbauten diverse Schutzbauten vorgenommen, die das Terrain und namentlich die Felspartien an der Abbruchstelle soweit konsolidiert haben, daß eine unmittelbare Gefährdung der Magazine nicht mehr vorhanden ist.

Immerhin müssen die fraglichen Felspartien und die gemachten Verbauungen fleißig beobachtet werden. Gestützt hierauf und in Berücksichtigung des Umstandes, daß die unmittelbar bei den Magazinen erstellte starke Schutzmauer auch erheblichen Schutz bietet, konnten die Magazine und das Beamtenwohnhaus in Göschenen auf 1. Oktober 1904 wieder bezogen werden.

10. Einheimische Landesprodukte.

Die Ausschreibung der Lieferung von inländischem Getreide mit Eingabefrist bis 1. Dezember hat im Berichtsjahre folgendes Resultat ergeben: Es sind eingegangen: 16 Offerten auf zusammen ca. 25 Wagen à 10 Tonnen Weizen 2 ,, ,, ,, ,, 3 ,, ,, 10 ,, Korn Hafer l Offerte ,, ,, ys D n 10 -n Gekauft wurden : von 14 Offerenten (zumeist landwirtschaftliche Genossenschaften) 20,9 Wagen Weizen in der Preislage von Fr. 20. 50 bis Fr. 21. 50 von 2 Offerenten 3 Wagen Korn zu ,, 16. -- ,, l ,, % » Hafer ,, ,,17. alles per 100 kg, franko Eisenbahnstation des Verkäufers, bei 3 Offerten franko Magazine Ostermundingen.

Der Weizen und das Korn werden in bisheriger Weise vermählen und das Mehl auf den Waffenplätzen Thun, Bern, Luzern, Aarau und Zürich zur Verbackung für die Militärschulen und Kurse verwendet.

Bundesblatt. 57. Jahrg. Bd. n.

26

388

Im Berichtsjahre mußte für die Waffenplätze Bière, Basel, Herisau, Chur, Bellinzona, Andermatt und Airolo ausschließlich Ochsenfleisch beliebiger Herkunft bezogen werden, weil vorschriftsgemäßes inländisches Kuhfleisch auf diesen Plätzen zumeist gar nicht offeriert war und nur durch Zufuhr von ändern Plätzen zu allzuhohen Preisen hätte beschafft werden können.

Auf allen ändern ständigen Waffenplätzen wurde inländisches Kuhfleisch geliefert.

An die Feldschlächterei im Truppenzusammenzuge wurde geliefert : 60 Stück Kühe mit einem Lebendgewicht von 39,747 kg.

und ,, Fleischgewicht ,, 19,849 ,, == 49,93% 42 ., Ochsen mit einem Lebendgewicht ,, 32,591 ,, und ,, Fleischgewicht ,, 17,073 ,, = 52,38% Sämtliche Schlachttiere waren inländischer Herkunft.

XI. Militärpflichtersatz.

Zu den vom Jahre 1903 her pendent gebliebenen Steuer Sachen sind im Berichtsjahre 242 Rekurse gegen Entscheidungen kantonaler Behörden, sowie anderweitige Eingaben und Anfragen von Amtsstellen und Ersatzpflichtigen eingegangen. Von diesen Geschäften veranlaßten 87 einen Entscheid des Bundesrates, eines die Schlußnahme der eidgenössischen Räte, 9 waren am 31. Dezember noch hängig, alle übrigen wurden vom Militärdepartement erledigt.

Von den ergangenen Entscheiden erwähnen wir folgende : 1. Besteuerung wegen Versäumnis von kantonalem Dienst.

(Schlußnahme der eidgenössischen Räte vom 5./12. Dezember 1904 in Sachen Friedrich.)

Rekurrent, Soldat der Positionskompagnie Nr. l (Auszug), war vom Ordnungsdienste, welchen seine Einheit anläßlich der Genfer Streikunruhen im Herbste des Jahres 1902 zu bestehen hatte, aus sanitarischen Gründen dispensiert und deshalb pro 1902 zur Entrichtung des Militärpflichtersatzes verhalten worden.

Gegen diese Besteuerung erhob derselbe nacheinander beim Bundesrate und bei der Bundesversammlung Einspruch, indem er zu dessen Begründung geltend machte, daß das Bundesgesetz über den Militärpflichtersatz vom 28. Juni 1878 nur auf die Versäumnis von eidgenössischem und nicht auf diejenige von

389 kantonalem Dienste Anwendung finden könne. Die eidgenössischen Räte pflichteten jedoch der bereits vom Bundesrate vertretenen entgegengesetzten Auffassung bei und wiesen die Beschwerde mit Schlußnahme vom 5./12. Dezember 1904 ab (Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung vom 9. Februar 1904 Bundesbl. 1904, I, 360).

2.- Enthebung von der Ersatzpflicht gemäß Art. '2, Ut. a, des '· Militärsteuergesetzes.

(Entscheid vom 23. September 1904 in Sachen Reifer.)

Ein Geisteskranker hatte, vertreten durch seinen Vormund, gegen einen Entscheid der obersten kantonalen Instanz, durch welchen er pro 1904 ersatzpflichtig erklärt worden war, Beschwerde erhoben und dabei das Rechtsbegehren gestellt, es sei zu erkennen, daß er nach Art. 2, lit. a, des Bundesgesetzes über den Militärpflichtersatz vom 28. Juni 1878 von der Ersatzpflicht befreit sei.

Diesem Begehren ist entsprochen worden unter folgenden Erwägungen : Nach dem zitierten Artikel sind Leute, welche infolge geistiger oder körperlicher Gebrechen erwerbsunfähig sind und kein für ihren und ihrer Familie Unterhalt hinreichendes Vermögen besitzen, vom Militärpflichtersatz enthoben. Während nun die Vorinstanz in Begründung ihres Standpunktes anführt, daß der Rekurrent eigenes Vermögen, welches das vom Bundesrate mit Kreisschreiben vom 12. Dezember 1883 für solche Fälle aufgestellte Maximum von Fr. 15,000 übersteigt, sowie überdies Anwartschaft auf elterliches Vermögen besitze, macht der Rekurrent seinerseits geltend, daß es sich bei dem angegebenen Betrage nicht um eine Fictions-, sondern höchstens nur um eine Präsumptionssumme handeln könne, gegenüber welcher der Beweis, daß die Voraussetzungen des Art. 2 a leg. cit. vorliegen, jederzeit erbracht werden dürfe.

Was das erwähnte Kreisschréiben (Bundesbl. 1883, IV, 986) anbelangt, so hatte der Bundesrat in demselben bei Besprechung einiger, das Militärsteuerwesen betreffenden Fragen in bezug auf die Anwendung des Art. 2 a empfohlen, hier eine Besteuerung erst dann eintreten zu lassen, wenn ein Vermögen von mehr als Fr. 15,000 vorhanden sei. Zur Begründung dessen wurde darauf hingewiesen, daß ' Art. 4 des Militärpflichtersatzgesetzes beim Einkommen einen Betrag von Fr. 600 als

390 nicht steuerpflichtiges Existenzminimum vorsehe; es erscheine nun dem Sinne des Gesetzes entsprechend, bei Erwerbsunfähigen hinsichtlich des zum Unterhalt notwendigen Vermögens ein analoges Verfahren in Anwendung zu bringen und unter Annahme eines Zinses von 4°/o eine Verniögensgrenze von Fr. 15,000 für die Steuerenthebung aufzustellen. Demgegenüber ist zu bemerken, daß der Gesetzgeber, wenn er auch bei Aufstellung der in Art. 4 befindlichen Vorschrift allerdings vom Grundsatze ausgegangen war, nach welchem wenigstens ein gewisser, zur Bestreitung notwendigster Lebensbedürfnisse unentbehrlicher Betrag bei der Besteuerung nicht in Anschlag gebracht werden soll, damit doch noch keineswegs angenommen hat, daß jemand unter allen Umständen bei einem jährlichen Einkommen von Fr. 600 bestehen könne. Vergleicht man den Art. 4 mit dem Art. 2, lit. a, so fällt auf, daß gerade in diesem letztern eine feste Grenze, ein für allemal gegebenes Existenzminimum, wenn man sich dieses im Gesetze selbst nicht enthaltenen Ausdruckes bedienen will, nicht aufgestellt ist. Es folgt hieraus ohne weiteres, daß in jedem einzelnen Falle auf das Vorliegen des vom Ansprecher zu beweisenden Tatbestandes des Art. 2 a zu untersuchen ist.

Diesen vom Gesetze selbst zugelassenen Beweis auf dem Verordnungswege einfach auszuschließen', wäre der Bundesrat nicht zuständig gewesen. Das mehrei-wähnte Kreisschreiben hat denn auch nicht den Charakter einer unbedingten Vorschrift, sondern es wollte, wie aus seinem Texte hervorgeht, lediglich ein möglichst gleichmäßiges Verfahren anempfehlen. Abgesehen nun davon, daß eine analoge Anwendung des Art. 4 auf die singuläre Vorschrift des Art. 2 a als unzulässig erscheint, bleibt es im Hinblick auf die Verschiedenheit und Unbeständigkeit der ökonomischen Verhältnisse an und für sich fraglich, ob es damals richtig war, bezüglich der Anwendung des letzteren Artikels auf eine bestimmte Vermögensgrenze abzustellen.

Die von der Vorinstanz unterlassene und nun nachgeholte Beweisabnahme ergibt, daß das Vermögen des Rekurrenten zur Bestreitung seines Unterhaltes nicht ausreicht; derselbe hat somit auf die in Art. 2, lit. a, vorgesehene Rechtswohltat der Steuerbefreiung Anspruch, und zwar ändert hieran der Umstand, daß Rekurrent Anwartschaft besitzt, nichts, indem die letztere bloß dann von Belang wird,
wenn es überhaupt zur Besteuerung des Betreffenden kommt, und indem übrigens die zitierte Gesetzesstelle ausdrücklich nur auf das eigene Vermögen des Erwerbsunfähigen abstellt.

391 3. Unrichtige Zustellung des Steuerzettels.

Auf Beschwerden in Betreibungssachen tritt der Bundesrat nicht ein.

(Entscheide vom 29. April und 28. Juni 1904 in Sachen Gamma.)

Die kantonalen Behörden hatten bei der Besteuerung des nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika abgereisten Rekurrenten den Steuerzettel nicht ihm selbst, sondern seinem landesanwesenden Vater zugestellt. Da keine Bezahlung erfolgte, wurde der Ersatzsteuerbetrag auf dem Betreibungswege eingefordert. Nach einiger Zeit wieder aus der Fremde zurückgekehrt und zur Begleichung der ausstehenden Taxen gemahnt, erhob der Rekurrent gegen seine Besteuerung bei der obersten kantonalen Instanz Einspruch, seine Beschwerde wurde jedoch als verspätet abgewiesen. Diesen Entscheid zog nun Gamma an die eidgenössische Instanz weiter und machte dabei geltend, daß der Rechtstrieb nur dann eingeleitet werden könne, wenn die Steuer vorher festgestellt und dem Pflichtigen zur Kenntnis gebracht worden sei ; solches habe aber im vorliegenden Falle gar nicht stattgefunden.

Der Bundesrat erklärte mit Entscheid vom. 29. April 1904 den Rekurs für begründet und lud die Vorinstanz ein, dem Beschwerdeführer einen neuen erstinstanzlichen Taxationsentscheid zustellen zu lassen. Dabei wurde dem Gamma die Befugnis zu nochmaliger Beschwerdeführung, sowie auch das Recht vorbehalten, bei den zuständigen Behörden die Zurückziehung der gegen ihn durchgeführten Betreibung zu verlangen. Die Erwägungen, welche diesem Entscheide zu Grunde lagen, sind hauptsächlich folgende : Nach Art. 6 der eidgenössischen Vollziehungsverordnung zum Bundesgesetze über den Militärpflichtersatz vom 1. Juli 1879 ist jedem Ersatzpflichtigen der erstinstanzliche Taxationsentscheid über sämtliche Steuerfaktoren in Form eines Steuerzettels, welcher auch die Angabe der Rekursinstanzen und Rekursfristen enthält, mitzuteilen. ~Es steht nun fest, daß diese Vorschrift, deren Erfüllung übrigens, wenn bestritten, von den Steuerbehörden zu beweisen wäre, im vorliegenden Falle nicht die richtige Beachtung gefunden hat. Der erstinstanzliche Taxationsentscheid hätte nämlich dem Rekurrenten entweder direkt oder durch Vermittlung der schweizerischen diplomatischen oder konsularischen Beamten (Art. 3 der zitierten Verordnung) übersandt werden sollen. Eine Zustellung dieses Steuerzettels an den Vater des Rekurrenten wäre dagegen für den letztern nur dann

392

rechtsverbindlich gewesen, wenn der erstere als der Vertreter seines Sohnes angesehen werden könnte, was indes nach Lage der Akten nicht angeht.

Hat aber der Beschwerdeführer den fraglichen Steuerzettel nicht erhalten, so kann auch nicht von einer verspäteten Rekursl'ührung gesprochen werden, sowie denn überhaupt infolge des vorgekommenen Formfehlers das Verfahren der Steuerbehörden gegenüber Gamma als mit Nichtigkeit behaftet angesehen werden muß. Es rechtfertigt sich demnach, die Steuersache zu nochmaliger materieller Prüfung an diese Behörden zurückzuleiten.

Eine weitere Beschwerde des Gamma, in welcher sich derselbe darüber beklagte, daß die Betreibung im kantonalen Amtsblatte noch nicht widerrufen worden sei, ist vom Bundesrate mit Schlußnahme vom 28. Juni 1904 abgewiesen worden, unter der Begründung, daß dem Bundesrate in Schuldbetreibungs- und Konkurssachen eine Aufsichts- und Entscheidungsbefugnis nicht zustehe und es daher dem Rekurrenten überlassen bleiben müsse, die ihm geeignet erscheinenden Schritte bei den kompetenten Behörden zu unternehmen.

XII. Justizpflege.

Die Tätigkeit der M i l i t ä r g e r i c h t e war eine ziemlich große. Die erste Division hatte 7, die zweite 12, die dritte 6, die vierte 4, die fünfte 6, die sechste 2, die siebente 3 und die achte 3 Fälle zu behandeln. Den bürgerlichen Gerichten wurden aus verschiedenen Gründen, meistens wegen Komplizität mit bürgerlichen Teilnehmern des Vergehens, 7 Fälle überwiesen.

Offiziere wurden drei, darunter ein Militärarzt, verurteilt; Unteroffiziere sechs.

Zuchthausstrafen wurden vier ausgesprochen, meistens aber Gefängnisstrafen. In einzelnen Fällen kam auch Rückweisung zur disziplinarischen Bestrafung vor.

Die Vergehen, welche in Behandlung kamen, waren : Desertion, beziehungsweise Dienstverweigerung in 18 Fällen, sodann Diebstahl in 6 Fällen, Betrug, Fälschung, Unterschlagung, Körperverletzung, Dienstverletzung und grobe Pflichtvernachlässigung in einzelnen Fällen.

Besonders bemerkenswert ist die starke Zahl der D e s e r t i o n e n und der prinzipiellen D i e n s t v e r w e i g e r u n g e n , die eine eigentliche Gefahr für die Zukunft, zu werden scheinen.

393 Erfreulich ist die Wahrnehmung, daß ein früher öfter vorgekommenes Vergehen gefährlicher Art, nämlich die U n t e r s c h l a g u n g s c h a r f e r P a t r o n e n , in diesem Jahre nicht vorgekommen ist.

Die in diesem Berichte zu erwähnenden D i s z i p l i n a r s t r a f f ä l l e betreffen natürlich nur solche Vorkommnisse leichterer Art, welche von dem eidg. Militärdepartement, auf direkte Begutachtung nach eingegangener Anzeige, oder infolge Entscheidung des Oberauditorats nach Durchführung einer militärgerichtlichen Untersuchung und Begutachtung eines Auditors bestraft werden.

Sie geben also bloß ein Bild in sehr verkleinertem Maßstabe von den in der schweizerischen Armee vorkommenden Disziplinarvergehen. 10 Fälle betrafen Fälschung der pädagogischen Noten im üienstbüchlein. 9 Fälle ungebührliches Betragen, Skandalmachen, verbunden öfters mit Hausfriedensbruch. Außerdem wurden bestraft : Dienstverletzung, unwahre Angaben gegenüber Vorgesetzten 4 Fälle, leichte Körperverletzungen 6 Fälle, Nachlässigkeit, Schuldenmacherei, Kostgeldprellerei 2 Fälle, unrechtmäßiger Besitz blinder Munition 2 Fälle, Beschimpfung, Bedrohung 5 Fälle, Erregung öffentlichen Ärgernisses l Fall, nachlässige Unterhaltung der Ausrüstung 2 ^ Fälle, Desertion unter mildernden Umständen 2 Fälle, kleine Diebstähle (Art. 166, Ziffer 20, des M. Str. G.) 3 Fälle.

Auch hier ist bemerkenswert, wie bei den militärgerichtlichen Straffällen, der starke Prozentsatz der zu bestrafenden U n t e r o f f i z i e r e , 6 in beiden Kategorien.

Der D i s z i p l i n a r g e r i c h t s h o f kassierte zwei Offiziere auf Grund des Art. 80 der Militärorganisation und erteilte einem dritten eine dringende Verwarnung für die Zukunft. Gegenüber einem weiteren wurde die mildere Form der Kommandoenthebung, nach Art. 77 der Militärorganisation, vorgezogen. Zwei Fälle dieser Art sind noch hängend geblieben.

Der Bundesrat verfügte kraft seiner diesfälligen Kompetenz zwei R e h a b i l i t a t i o n e n in die bürgerliche Ehrenfähigkeit und lehnte ein solches Begehren ab.

Der Bundesrat entsprach 10 Gesuchen um B e g n a d i g u n g und lehnte i 3 Gesuche ab ; es ist jedoch dabei zu bemerken, daß in beiden Fällen oft die gleichen Personen mehrmals auftreten.

Es gibt solche (ganz besonders war dies ein Fall aus dem italienischen Landesteil), die sofort nach dem Strafurteil schon um Begnadigung einkommen und diese Gesuche mit großer Ausdauer wiederholen. Der Bundesrat übt im Begnadigungswesen eine

394 konsequente und milde Praxis, indem er bisher bei länger dauernden Freiheitsstrafen und nachgewiesenem Wohlverhalten in der Strafanstalt meistens das letzte Vierteil der Strafe erließ, von der Erwägung ausgehend, daß die Strafen des Militärstrafgesetzbuches irn Vergleich zu denjenigen der bürgerlichen Gesetzbücher etwas zu hoch seien und oft auch den Gerichten keine hinreichende Milderungsbefugnis eingeräumt sei, somit durch Begnadigung nachgeholfen werden müsse. Nachdem nun durch den Artikel 35 bis des Militärstrafgesetzes dem Richter in den meist vorkommenden Fällen eine solche, ziemlich weitgehende Strafmilderungskompetenz eingeräumt ist, wird die Folge die sein müssen, daß der Bundesrat von seinem Begnadigungsrechte einen selteneren Gebrauch zu machen hat.

Das eidgenössische M i l i t ä r k a s s a t i o n s g e r i c h t kassierte ein Urteil des Divisionsgerichtes V, auf Begehren des Auditors, wegen einer teilweisen, nicht hinreichend begründeten Freisprechung, und ergänzte selbst das Urteil in dieser Richtung. Ein anderer Fall, in welchem das Kassationsbegehren eines Verteidigers abgelehnt wurde, gehört in die Berichterstattung des Jahres 1905, obwohl er noch im Jahre 1904 anhängig wurde.

Wie üblich, wurden im Jahre 1904 V o r t r ä g e ü b e r M i l i t ä r s t r a f r e c h t in den Zentralschulen für Offiziere von hierzu kommandierten Justizoffizieren gehalten. Neu war eine Aufforderung an den Oberauditor, auch V o r t r ä g e ü b e r V ö l k e r r e c h t halten zu lassen. Derselbe übernahm zwei solche in Yverdon und Winterthur für dieses Jahr 1904 selber.

Es läßt sich nicht leugnen, daß namentlich unsere höheren Offiziere mit den kriegsrechtlichen Verträgen, welche seit 1899 bedeutend ausgedehnter und auch etwas komplizierter geworden sind, und ebenso mit den in Zukunft noch bevorstehenden diesfallsigen Entwicklungen des Völkerrechts, endlich auch mit den schweizerischen völkerrechtlichen Spezialitäten sehr vertraut sein sollten, um im Falle eines ernstlichen Truppenaufgebots keine Fehler zu begehen.

XIII. Kriegsmaterial.

1. Persönliche Ausrüstung.

a. Offiziere.

Die Offiziersausrüstung, Mod. 99, hat sich in den Offizierskreisen gut eingeführt und bewährt sich. Der Bezug von Aus-

395

rüstungsgegenständen dieses Modells durch ältere Offiziere ist ziemlich beträchtlich geworden.

Mit dem Jahre 1904 begann die Abgabe von ärztlichen Taschenbestecken an Sanitätsoffiziere. Der Besitz von medizinischchirurgischen Instrumenten in möglichst gedrängter Form erwies sich für Militärärzte als dringendes Bedürfnis.

Im gleichen Jahr ist mit Gratisabgabe der zusammenlegbaren Taschenlaternen an neuernannte Offiziere sämtlicher Waffengattungen begonnen worden. Gegen Leistung des Tarifpreises sind auch die übrigen Offiziere bezugsberechtigt. Diese Laterne hat auch bei den letzteren rasch Eingang gefunden. Ebenfalls zur erstmaligen Abgabe gelangte der mit verstellbarer Augenweite versehene, verbesserte Feldstecher 93/1903 für unberittene Offiziere.

b. Hekruten.

Die Rekrutenausrüstung gibt zu besonderen Bemerkungen keinen Anlaß.

c. Eingeteilte Mannschaft.

Die Versuche mit Hosenschonern wurden im Berichtsjahre während den Manövern im III. Armeekorps fortgesetzt und haben, wie im Vorjahre, gute Resultate ergeben. Es wird damit das Durchreiben der Hosen an den untern Partien der Stöße, welche die meisten Beschädigungen der Beinkleider verursachen, gehoben.

Bei der Infanterie wurden 600 Versuchsausrüstungen in Rekrutenschulen und Wiederholungskursen erprobt. Zweck dieser Proben war eine möglichst unsichtbare Grundfarbe und eine im Schnitt den feldmäßigen Anforderungen entsprechende Uniformierung zu finden, sowie eine wesentliche Erleichterung des Gepäcks herbeizuführen. Die Versuche sollen im Jahre 1905 fortgesetzt werden.

Die O f f i z i e r s o r d o n n a n z e n wurden mit dem kurzen Seitengewehr der Infanterie (Dolchbajonett), sowie mit dem ReYolver Kai. 7,5 mm. bewaffnet.

Die E r k e n n u n g s m a r k e n .werden der Truppe wieder abgenommen und beim Korpsmaterial deponiert. Die Überschreibung und Austeilung derselben erfolgt erst im Mobilmachungsfall.

d. Schuhvorräte und Winterartikel.

Die Vorräte an Schuhwerk wurden im Jahre 1904 durch Anschaffung von rund 17,000 Paar Marschschuhen und 35,500 Paar

396

Quartierschuhen ergänzt. An bezugsberechtigte eingeteilte Mannschaft des Auszuges und der Landwehr und an Rekruten wurden zum reduzierten Preise verabfolgt: 20,000 Paar Marschschuhe (worunter 4000 Paar ausrangierte Schuhe älteren Datums zu Fr. 5 pen Paar).

30,000 Paar Quartierschuhe und 4200 Paar Socken.

e. Ausrüstungsreserven.

Wir können uns betreffend Zustand und Quantität der Ausrüstungsreserven auf den letztjährigen Berieht beziehen. Die Reserven .verbessern sich in Qualität und vermehren sich fortwährend, so daß dem Endzweck derselben in immer weitgehenderem Maße entsprochen wird.

Im Jahre 1904 wurden an die Rekruten- und Unteroffiziersschulen aller Waffen, sowie an die Infanterie-Wiederbolungskurse des Auszuges und der Landwehr und den militärischen Vorunterricht als Exerziermaterial in Gebrauch gegeben : 86,000 Exerzierblusen . . Ì 8,000 Vorkursblusen . . j- dem Bunde gehörend.

23,000 Paar Tuchgamaschen j Durch die Kantone wurden an diese Schulen und Kurse zirka 20,000 Exerzierhosen und 15,000 Exerzierkap Ute geliefert.

Im eidgenössischen Bekleidungsmagazin wurden von den dem Bunde gehörenden Exerzierkleidern in Stand gestellt : Gewaschen Geflickt Exerzierblusen . . . . 74,000 80,000 Vorunterrichtsblusen . . 11,000 13,000 Tuchgamaschen (Paar) . . 20,000 15,000 sowie eine größere Anzahl Exerzierkapüte und Bekleidungsgegenstände für Radfahrer und Festungstruppen.

Die Instandstellung der übrigen, von den Kantonen gelieferten Exerzierkleider wurde auf den Waffenplätzen und iu kantonalen Anstalten auf Kosten des Bundes durchgeführt.

f. Waffen- und Ausrüstungsinspektionen in den Gemeinden.

Die Ausrüstungsinspektionen geben, soweit die Beobachtungen unserer Organe reichen, zu keinen besondern Bemerkungen Anlaß.

397 g. Handfeuerwaffen.

Bis Ende Jahres sind sämtliche Gewehre Kai. 7,5 mm., anläßlich der Zeughaus- und der gemeindeweisen Waffeninspektionen in bezug auf Kalibertoleranzen der Patronenlager auf das einläßlichste nachgeprüft worden. Allfällige Mängel wurden sofort beseitigt. Im allgemeinen zeigte sich die Zahl der den Toleranzvorschriften für Patronenlager nicht genügend entsprechenden Gewehre in bedeutend geringerer Anzahl, als wie anfänglich angenommen wurde.

Die anläßlich eines speziellen Vorkommnisses angestellten Erhebungen haben ergeben, daß ^die Fälle, wo schweizerische Soldaten ihre Waffen unerlaubterweise mit über die Grenze nehmen, ziemlich häufig vorkommen. Um diesem Mißstande zu steuern, hat das Departement beschlossen, den Transport von Ordonnanzwaffen über die Landesgrenze, ähnlich wie für die Munition, von der Erteilung einer Ausfuhrbewilligung abhängig zu machen. Die Ausstellung derselben ist Sache der kantonalen Militärbehörden ; die Bewilligungen sollen jedoch nur ausnahmsweise erteilt werden.

Für die Schützen, welche ihre Ordonnanzwaffen an ausländische Konkurrenzschießen mitnehmen, genügt ein Attest des Vorstandes der Schützengesellschaft, welcher sie angehören.

Die Gewehre, welche P r i v a t e i g e n t u m sind, sowie die in Liquidation befindlichen Waffen, Kai. 10,4 mm., werden durch diese Maßnahmen nicht betroffen.

Liquidation alter Vetterligewehre und -Stutzer.

Infolge des Bundesratsbeschlusses betreffend Preisreduktion der alten Vetterligewehre mit Munition, vom 19. Februar 1904, ist es möglich geworden, einen Teil dieser nicht mehr im Gebrauche unserer Armee stehenden Waffen zu liquidieren, was abgesehen von der damit verbundenen, nicht unbedeutenden Einnahme , für die schweizerische Militärverwaltung auch deshalb zu begrüßen ist, weil durch die Räumung in den Zeughäusern und Munitionsmagazinen Platz zum Unterbringen von Kriegsmaterial neuer Ordonnanz gewonnen ist.

Von den im Laufe des Jahres verkauften alten Waffen 'ist der größte Teil in der Schweiz selbst, sowie in den angrenzenden Staaten, durch Waffenhändler placiert worden, namentlich im Detailverkauf.

398 Gegen Ende des Jahres 1904 kaufte sodann eine schweizerische Exportfirma einen größern Posten alter Waffen und Munition zusammen mit überseeischer Bestimmung.

2. Korpsausrlistung.

Stäbe. Der Bestand an Fahrrädern als Schulmaterial für Radfahrerschulen und -kurse wurde weiter vermehrt.

K a v a l l e r i e . Es gelangten weitere 25 umgeänderte Infanteriefourgons 64 und Proviantwagen 71 als Bagagewagen an eine Anzahl Schwadronen und Guidenkompagnien zur Abgabe.

Um jeder Einheit zwei solcher Fuhrwerke zuteilen zu können, sind noch 38 obsolete 71er Proviantwagen in Umänderung gegeben worden. Diese Arbeit wurde vier größern kantonalen Zeughäusern übertragen, denen hierfür sowohl die nötigen Einrichtungen als auch das erforderliche Arbeiterpersonal zur VerfügungStehen. Die Umänderung dieser Fuhrwerke ist so weit fortgeschritten, daß dieselben im Laufe des Jahres 1905 zur Abgabe gelangen können.

Ferner gelangte die erste Rate Maschinengewehre als Ersatz des Korpsmaterials zur Ablieferung.

Für Vermehrung der Munitionstragpferde wurde die erste Hälfte des benötigten Materials, wie Sättel, Traggestelle, Munitionsköfferchen etc., abgeliefert.

A r t i l l e r i e . Mit Einführung der neuen Übergangspackung (l Paar Packtaschen per 2 Zugpferde) für die Feldartillerie wurde fortgefahren. Dieselbe ist nun bei sämtlichen Feldbatterien des IV. Armeekorps durchgeführt. Die Batterien eines Armeekorps konnten bereits mit der definitiven neuen Packung (2 Paar Packtaschen per 2 Zugferde) ausgerüstet werden.

Mit der Fabrikation und Einführung des neuen 7,6 cm.

Feldartilleriematerials ist nunmehr begonnen worden. Bereits sind die vorgesehenen 36 Schulgeschütze nebst zugehörigen Munitionswagen abgeliefert und zum Teil verwendet worden.

Im Jahre 1905 werden das I. und II. Armeekorps mit dem neuen Material ausgerüstet.

G e n i e . Für das Material der Ballonkompagnie wurden ein neuer Drachenballon und ein neuer Kugelballon als Ersatz beschafft.

399

S a n i t ä t . An Verbaridgaze wurde ein bedeutender Kriegs: vorrai an das Sanitätsdepot Flüelen abgeliefert.

K o r p s m a t e r i a l . Die infolge Erhöhung des Pferdebestandes notwendig gewordene Vermehrung des Hufbeschlägmaterials für Pferdedepot wurde beendigt.

Die Korpsmaterialinspektionen wurden dies Jahr erstmals auch auf die Armeekorps- und Divisionsstäbe, sowie auf die Infanteriebrigade- und Regimentsstäbe ausgedehnt. Das Material dieser Stäbe wurde durch die Trainchefs des I. und II. Armeekorps und durch die vier Divisioiistrainoffîziere inspiziert, dasjenige der Einheiten, wie gewohnt, durch die Einheitskommandanten. Die Rapporte dieser Offiziere sprechen sich im allgemeinen befriedigt aus, sowohl über den Zustand des Materials als über die Art der Magazinierung desselben. Die gestellten Anträge werden geprüft und, wenn begründet befunden, in Berücksichtigung gezogen.

Nachdem durch das Bundesgesetz vom 15. April 1904 über die Neuordnung der F e l d a r t i l l e r i e die Zahl der Batterien um 16 vermehrt worden ist und auch die Korpsparks eine ganz bedeutende Vermehrung an Fuhrwerken mit zugehöriger Besehirrung, Munition etc. erfahren sollen, mußte behufs Gewinnung der für die Unterbringung dieses Materials benötigten Räumlichkeiten mit den Behörden der interessierten Kantone unterhandelt werden. Da das neue Artilleriematerial zum großen Teil schon im Laufe des Jahres 1905 zur Abgabe gelangen soll und aus verschiedenen triftigen Gründen gleich von Anfang an dem endgültigen Aufbewahrungsort zugewiesen werden muß, war darauf Bedacht zu nehmen, mit den verschiedenen in Frage kommenden kantonalen Militärbehörden so rasch als möglich ins reine zu kommen.

An drei Orten handelte es sich darum, den Kanton zur Erstellung von Neubauten zu veranlassen, während es in ändern Kantonen möglich ist, das vermehrte Material durch Erweiterung der bestehenden Zeughäuser unterzubringen. Die teilweise komplizierten Unterhandlungen, besonders da, wo es sich um größere Bauten handelt und wo Interessen der Gemeinde, des Kantons und des Bundes gewahrt werden wollten, sind dank dem guten Willen aller beteiligten Behörden bis zum Jahresschluß überall zu einem befriedigenden Abschluß gelangt.

Von den verschiedenen Neubauten, beziehungsweise Vergrößerungen von Magazinen durch den Bund, sind die in Payerne

400

zu erstellenden Gebäulichkeiten noch vor Ende Jahres unter Dach gebracht und für die ändern sind die Vorarbeiten zu Ende geführt worden.

Die Unterbringung des neuen Artilleriematerials ist somit gesichert.

3. Munition.

Mit der Umkapslung der 7,s mm. Gewehrpatronen wurde fortgefahren und es wird dieselbe Anfang 1905 beendigt.

Zur Schonung des Schlagstiftes bei Gewehrmanipulationeu wurde in einigen Rekrutenschulen eine Manipulierpatrone mit Federarisehlag verwendet, welche bis jetzt gute Resultate ergab und nun in sämtlichen Divisionskreisen zur Anwendung gelangen solj.

I. Munition für Handfeuerwaffen.

Gewehrpatronen Weisspulver

setole

sellarle

blinde

Patronen

Schwarzpulver

Weisspulver

Schwarzpulver

10,4 mm.

7,5 mm.

KevolYerpatronen

7,5 mm.

Kadetten

blinde sfarle

10,4

mm.

10,4 mm.

Kadetten

blinde blinde sellarle blinde

7,5 mm.

sellarle

10,4 mm.

bünde sellarle blinde

7,65 mm.

sellarle

°

a. Militärschulen und ·kuvse . .

1903

5,626,284 4,867,860 5,857,289 4,782,310

167 -- 51 --

-- --

3,163,000 ·-- 586,000 --

-- --

--

-- --

-- --

2,190 2,190

-- --

-- --

-- ·--

-- --

--

--

33,586

19

300 22,770

19

-- 35,776 1,543,280 4,920 59,260 100 1,049,458 300 24,960 1,463,065 10,203 72,883 1300 566,838

--

6. Patentierte Verkäufer (freiwilliges Schießwesen) 18,942,000 1903 17,215,500

-- --

c. Anderweitige Lieferungen 1903

16,664 2,961,250 7240 138,060 277,630 24,660 191,140 8920 158,240 200,730

182,740 174,720

Total 24,752,024 4,884,524 6,124,417 7240 138,060 277,630 1903 23,247,509 4,806,970 777,191 8920 158,240 200,730

63,700 2.680 89,085 8,923

517,740 749,700

-- --

60 263

-- --

70,114 33,078

51,760 57,300

-- --

954,960 523,920

961,840 2,240 7,440 100 624,280 1,280 15,320 1300

24,384 9,840

402

u. Artüleriemunition.

i"i. ·t 5 es ·>-o oo"W A

«5

Granatschüsse

1903

1263 1231

--

Shrapnelschüsse . . . . 1954 2680 1903 2398 900 Kartätschschüsse . . . .

1903 Total scharfe Schüsse 1903 Exerzierschüsse . . . .

1903

1821 1560



§

äu

au

oJ«

o

(N

10 1--i

O

-- --

222 155 3889

75 226

5,705 100

579 428

3287

76 55

96 37,054 190 2930 108 430 21,285 100 2842 45 -- 630 -- -- -- 502 -- -- -- --

5038 2680 801 37,276 345 5189 900 1158 26,990 200

737 540

^H

440 17,055 -- 260 16,576 --

6819 184 6129 100

867 1351

-- --

Außerdem wurden als Schulmunition für 7,s cm. Feldartillerie noch abgegeben : durch die eidgenössische Munitionsfabrik in Thun : 1400 Shrapnelpatronen ; durch die eidgenössische Munitionsfabrik in Altdorf: 800 Übungsgranatpatronen, 180 Stahlgranatpatronen.

o

4. Versuche für Verbesserung des Kriegsmaterials.

A r t i l l e r i e m a t e r i a l . Die Versuche für eine Granatkonstruktion zum 7,5 cm. Feldartilleriematerial 1903 wurden auf Ende dieses Jahres abgeschlossen.

In der Rekrutenschule der Gebirgsartillerie wurden die voriges Jahr aufgenommenen Versuche mit drei Rohrrücklaufgebirgsgeschützen fortgesetzt, welche weitere günstige Resultate ergaben, die zur Anschaffung einer Versuchsbatterie von drei 7,5 cm. Gebirgsgeschützen veranlaßten. Die Versuche mit dieser Batterie werden 1905 vorgenommen werden.

Es wurden versuchsweise zwei 12 cm. Feldhaubitzen in einen Wiederholungskurs der Positionsartillerie abgegeben. Diese Versuche ermöglichten noch kein abschließendos Urteil und sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

403

F e r n r o h r , F e l d s t e c h e r und Distanzmesser. Die bereits letztes Jahr aufgenommenen Versuche mit Fernrohren für die Feldartillerie konnten noch zu keinem Abschluß gebracht werden.

Das Feldstechermodell für unberittene Offiziere ist auf verstellbare Augenweite umgeändert und zur Ordonnanz erhoben worden.

Für Distanzmesser für die Infanterie wurde ein Modell festgestellt, mit welchem für nächstes Jahr Truppenversuche in Aussicht genommen sind.

Die Versuche für das H u f b e s c h l ä g für S a u m t i e r e ·(Pferde) konnten noch zu keinem endgültigen Abschluß gebracht werden.

F a h r r ä d e r . Das endgültige Modell für ein Ordonnanzfahrrad wurde festgestellt.

G e w e h r e . Im Laufe des Jahres wurden in den verschiedenen Kursen der Schießschule in Wallenstadt Versuche mit umgeänderten Gewehren 89/96 mit Schaft mit Pistolengriff vorgenommen. Die Versuche bewirkten noch keinen bestimmten Entscheid in dieser Frage.

In Kavallerierekrutenschulen wurde ' ein Karabiner mit Ge·wehrverschluß 89/96 durchprobiert. Ein Entscheid in dieser Sache fällt in das Jahr 1905.

5. Versuchsstation für Geschütze und Handfeuerwaffen und Schiessbureau für Befestigungen.

a. Versuchsstation.

Im Jahre 1904 wurden 109 Versuchsserien mit G e s c h ü t z e n ·durchgeführt behufs Übernahme von Geschoßzündern und Pulverlieferüügen, zur Erprobung von Pulvermustern und Munition, für ballistische Versuche und Versuche mit Gebirgsgeschützen und Feldhaubitzen und deren Munition.

248 Versuchsserien wurden mit dem Ordonnanzgewehr, dem kurzen Gewehr, Ordonnanzkarabiner und einem neuen Karabinermodell erschossen zur Vergleichung der Streuungen, der Erprobung von Pulvermustern und neuen Geschoßarten, sowie zur Durchführung von ballistischen Versuchen.

Bundesblatt. 57. Jahrg. Bd.5 II.

27

404

Im weitern wurden in 88 Serien mit Pistolen und Revolvern vergleichende ballistische Versuche durchgeführt.

Die Ergebnisse derjenigen Versuche, welche allgemeines Interesse boten, sind in verschiedenen Berichten besonders bearbeitet und wie bisher den interessierten Offizieren, Amtsstellen und Kommissionen zur Kenntnis gebracht worden.

b. Schiessbureau für Befestigungen.

Dasselbe hat im Berichtsjahre die gewohnten Arbeiten für die Befestigungen durchgeführt und bei der Erweiterung der topographischen Aufnahmen für die Festungskarten, sowie bei Ausführung und Ausarbeitung verschiedener Schießversnche mitgewirkt.

XIV. Landestopographie.

Im Laufe des Sommers 1904 wurde der Neubau auf dem Kirchenfeld, für welchen die eidgenössischen Räte im Dezember 1901 die Kredite bewilligt hatten, bezogen. Damit sind nun, was bisher nie der Fall war, sämtliche Abteilungen der Anstalt, nämlich die Bureaux der Geodäten und Topographen, die Ateliers der Kupferstecher und Lithographen, die Reproduktionsphotographie, die Kartendruckerei und die Kartenverwaltung in einem Bau vereinigt und zweckentsprechend untergebracht.

A. Geodätische Arbeiten.

1. Triangulation II. und HI. Ordnung.

B e r n . Neutriangulierung des Berner Jura. Im Gebiet östlich der Linie Delsberg-Moutier-Graitery wurde die Winkelmessung beendigt. Westlich davon ist die Signalisierung und Versicherung bis zur Linie Sonceboz-Noirmont vorgeschritten.

L u z e r n . Die Arbeiten wurden beeinträchtigt durch den Abgang eines Ingenieurs Ende Juli. Auf 33 Punkten mußten ergänzende Winkelbeobachtungen ausgeführt werden. Das Hauptnetz und eine Anzahl Punkte III. Ordnung sind berechnet.

S c h a f f h a u s e n . Die Durchführung eines rationellen Netzes bietet in diesem Kanton mit den stark bewaldeten Juraplateaux außerordentliche Schwierigkeiten. Auf dem Hohen Randen mußte ein 14 m. hoher Turm aus armiertem Beton und auf den Be-

405

ringer und Sieblinger Randen zwei hölzerne Gerüste von 16 m.

und 12 m. Höhe erstellt werden. Die Winkelbeobachtungen wurden begonnen.

W a a d t . Die Signalisierung und Versicherung der trigonometrischen Punkte ist im ganzen Kanton vollendet. Die Winkelmessungen wurden im nördlichen und südlichen Kantonsgebiet weitergeführt.

Grlarus. Wegen Austritt des beauftragten Ingenieurs unmittelbar vor Beginn der Feldarbeiten mußten diese im Berichtsjahr unterbrochen werden.

T r i g o n o m e t r i s c h e s N e t z I. O r d n u n g . Das bisher angewandte Bonnesche Projektionssystem genügt den Anforderungen der heutigen Vermessungstechnik nicht und wird von nun an durch die winkeltreue, schiefachsige Zylinderprojektion ersetzt..

Im Berichtsjahr fanden die bezüglichen Umrechnungen für das schweizerische Hauptnetz, sowie für die Sternwarten und Basisanschlußnetze statt. Daran anschließend werden nun alle weiteren Punkte nach der schiefachsigen Zylinderprojektion berechnet.

2. Präzisionsnivellement.

Zwei Ingenieure waren damit beschäftigt. Ihre Hauptarbeit war die Vollendung des 180 km. langen Polygons Bern-Freiburg-Bulle-Saanen-Spiez-Bern, das nun durchwegs doppelt mit je zwei Miren nivelliert ist.

Zu den beiden Portalen des Rickentunnels wurden Anschlußnivellements erstellt. Als Ersatz gefährdeter Höhenfixpunkte sind eine größere Anzahl Neubestimmungen vorgenommen worden, namentlich im Kanton Thurgau, wo wegen des Baues des II. Geleises der Bahn Winterthur-Weinfelden viele Punkte zerstört werden müssen.

3. Spezialarbeiten.

Die Verifikationen von Forstvermessungen für das eidgenössische Oberforstinspektorat betrafen 13 Triangulationen IV. Ordnung; 6 Detailvermessungen von Waldungen.

406

B. Topographische Arbeiten.

1. Atlas im Massstab der Originalaufnahmen] l : 26,000 und l : 50,000.

57 Blätter sind, mit Nachträgen versehen, neu'herausgegeben worden, nämlich die Nummern: 10, 22, 31, 35, 36, 38, 41, 43, 44, 46, 52, 54, 55, 60, 61bie, 62, 63, 64, 64bis, 65, 66, 71, 72, 73, 77, 123, 164, 200, 235, 237, 238, 240, 248, 270bie, 286, 304, 339, 352, 355bis, 369, 370. 371, 380, 381, 382, 389, 393, 405, 406, 409, 410, 421bis, 488, 497, 498, 501, 501bis.

Von den bisher publizierten 583 Blättern sind 431, also 74 %, mit Nachträgen der letzten 10 Jahre versehen.

Im Laufe des Jahres 1904 wurden auf 91 Blättern Nachträge erhoben.

2. Dufourkarte, Generalkarte, Übersichtskarte.

Die 6 Blätter III, IV, X. XIV, XVIII und XXII der Dufourkarte l : 100,000 erschienen in Neuausgabe.

Das gleiche ist der Fall mit den Blättern III und IV der Generalkarte'! ; 250,000 und mit der Übersichtskarte l : 1,000,000.

Von den 27 Blättern dieser 3 Kartenwerke, Jdie für den Armeebedarf in Betracht fallen, datieren 26 aus den Jahren 1901--1904 und nur eines aus 1899.

3. Koproduktionen der offiziellen Kartenwerke.

Überdruckkarten permanenten Gebrauches wurden 28 erstellt. Für vorübergehenden Gebrauch sind 66 Karten umgedruckt und den verschiedenen Zwecken entsprechend bearbeitet worden.

4. Spezialarbeiten.

a. Behufs Erweiterung der Karten der Festungsgebiete l : 10,000 wurden 17,7 km. 2 neu aufgenommen. In 12 Blättern sind Nachträge erhoben worden.

b. Landesgrenze : Detailpläne wurden aufgenommen für die Grenzstrecken bei Damvant (Amt Pruntrut) und bei ZernezLi vigno.

c. Das photographische Reproduktionsatelier erstellte 180 Glasnegâtive, 52 Papiernegative, 31 Photolithographien und 1417 Papierkopien.

407

C. Druck und Verwendung der Karten, l. Druck.

Im Berichtsjahr wurden Karten gedruckt : 1. mittelst Kupferdruckpressen 2.

., Lithographiepressen 3.

,, Buchdruckpressen

35,340 522,916 5,000 Total

563,256

Das sind 335,057 mehr als im Vorjahre und 258,000 mehr als der Durchschnitt der vorangegangenen 5 Jahre. Außerhalb der eigenen Druckerei wurden nur 5000 Übersichtsblätter mittelst Buchdruck erstellt.

Auf die einzelnen Kartenwerke verteilen sich diese Drucke folgendermaßen : a. Originalkarteniverice.

Siegfriedatlas l : 25,000, Kupferdrucke . . 26,265 ,, l : 25,000, Lithographie. . .

1,485 ,, l : 50,000, ,, . . . 36,646 Dufourkarte l : 100,000, Kupferdruck Generalkarte l : 250,000, Kupferdruck Übersichtskarte l : 1,000,000, Lithographie . . . .

Karten der Festungsgebiete, Lithographie . . . .

Etappenkarte l : 500,000, Lithographie Studien und Proben, Kupferdruck

64,396 5.662 3,039 1,212 520 371 374

Total Originalkarten

75,574

6. ReproduJctionen.

Umdrucke, Photolithographien etc. für verschiedene Zwecke bearbeitet.

Karten für permanenten Gebrauch . . .

25,700 ,, auf Bestellung 456,466 Diverses 5,516 487,682 Total wie oben

563,256

408

2. Verwendung der Karten.

Die Abgabe der Karten und Bücher war folgende : Mit Ohne Verrechnung. Verrechnung.

an K a n t o n e , gemäß Verträgen 2,395 an B e h ö r d e n und V e r w a l t u n g e n , gemäß den bestehenden Verfügungen des Militärdepartements 2,039 ,an die A r m e e , Militärschulen und Kurse, Korpsmanöver, Armeekartenausrüstung . . 28,405 an das P u b l i k u m , permanente Verkaufskarten und andere.

Direkter Verkauf und Verkauf durch die Niederlagen und Verkaufsstellen. Freiexemplare . 53,145 an D i v e r s e , Karten auf Bestellung zu vereinbarten Preisen 431,503 Ausrangiert . ' . . . . .

Total in 4217 Posten

517,487

2,444

4,839

3,265

5,304

8,252

36,657

1,613

54,758

336 4,274

431,839 4,274

20,184

537,671

'XV. Militäranstalten, a. Pferderegieanstalt.

Der Inventarbestaud der Pferde betrug: Ende 1903: 600 Pferde ,, 1904: 639 ,, somit

39 Pferde Vermehrung pro 1904.

Das Inventar weist folgende Mutationen auf: Zuwachs: 120 Ankauf von Remonten 23 Ankauf und Rückkauf von Öffizierspferden 143

Pferde.

_ ..

409

Abgang: 51 35 18

Verkauf an Offiziere Ausrangierungen durch Umstehen

104

39

Pferde Vermehrung wie oben.

D i e n s t t a g e d e r P f e r d e : Das Total der bezahlten Diensttege in Schulen und Kursen betrug pro 1904: 109,019 (Budget 1904: 96,250, Rechnung 1903: 96,201).

Diese Diensttage verteilen sich auf die verschiedenen Waffengattungen wie folgt: Artillerie , 69,820 Infanterie 13,538 Kavallerie 1,264 Genie 4,630 Verwaltung 2,382 Sanität 3,576 Zentralschulen 10,081 Generalstabsschulen . . . .

1,740 Veterinärschulen 759 Verschiedenes 1,229 Als u n b e z a h l t e D i e n s t t a g e erscheinen: Militär-Reitkurse 8,088 Instruktoren-Reitkurs . . . .

3,036 Verschiedenes 1,008 12,132 (1903: 14,939) Kuranstaltsta'ge": Für Regiepferde 9,673 ,, Artille'riebundegpferde . .

1,746 ,, Lieferanten-und Privatpferde 843 12,262 (1903: 12,404) M i e t w e i s e Abgabe von P f e r d e n an OffiziereIm Berichtsjahre haben 731 Offiziere von der Regieanstalt mietweise Pferde erhalten (1903: 685), davon entfallen auf den Truppenzusammenzug 211 (1903: 249).

:

410

W i n t e r - R e i t k u r s e . Zu Anfang und Schluß des Berichtsjahres fanden solche mit Regiepferden statt, nämlich in : Bern, Biel, Thun, Langenthal (2), Zürich, Rüti, Winlerthur, Luzern.

St. Gallen, Wattwil, Flawil, Herisau, Liestal, St. Immer, Avenches, Vevey, im Total mit 248 Pferden, wovon 18 Pferde aushülfsweise vom Kavallerieremontendepot gestellt wurden.

Im weitern fand im Winter 1903/1904 in Thun unter Leitung der Regiedirektion ein 21/2monatlicher Reitkurs für Instruktoren und Instruktionsaspiranten der Infanterie, des Genie und der Sanität mit 11 Teilnehmern statt.

R e m o j n t e n ' a n k ä u f e . Es wurden im Jahre 1904 an» gekauft : 63 norddeutsche Remonten, 28 irländische ,, 29 Inlandsremonten 120

A l l g e m e i n e B e m e r k u n g e n . Ueber die Leitung des Pferdestellungswesens, sowie über die Verwaltung des Depots der Artilleriebundespferde, welche Zweige der Regieanstalt unterstellt sind, wird an anderer Stelle Bericht erstattet.

b. Munitionsfabrik Thun.

Die Munitionsfabrik Thun fertigte mit durchschnittlich 818 Arbeitern in 305 l jz Arbeitstagen folgende Munition an: a. Für H a n d f e u e r w a f f e n .

Scharfe Gewehrpatronen 28,169,000 Blinde Gewehrpatronen 5,000,000 Scharfe Revolverpatronen 1,041,000 Scharfe Pistolenpatronen 764,000 Außerdem wurden 10,000,000 Gewehrpatronen umgekapselt und zum Verkauf an Schützen in Zehnerpakete umgepackt.

Im weitern wurden die benötigten scharfen und blinden Patronen 7,5 und 10,1 mm. Kadettengewehre, blinde Patronen für Revolver und Ziel- und Manipulierpatronen erstellt, sowie über 7 x /2 Millionen Zündhütchen für die in Altdorf umgekapselten Gewehrpatronen geliefert.

411

b. F ü r G e s c h ü t z e .

1,760 5 o cm Patronen .

7,5 ,, Geschosse für Gebirgsartillerie.

1,000 600 7,5 ,, Patronen ,, . .

fl 7,r> ,, Shrapnelpatronen für Feldartillerie 21,400 8,4 ,, Geschosse 90 8,4 ,, Patronen 31,308 10,5 _ Geschosse 320 320 10,5 ,, Patronen 5,005 12 ,, Geschosse , 12 ,, Patronen 13,675 15 ,, Geschosse 530 15 ,, Patronen 210 51,100 Geschützzüridpatronen Im ferneren wurden an Altdorf für die dort erstellte Munition; Tempierplatten und Zunderbestandteile geliefert.

c. Munitionsfabrik Altdorf.

Mit durchschnittlich 184 Arbeitern (wovon 19 weibliche) hat die Munitionsfabrik Altdorf in 296 Arbeitstagen folgendeArbeiten ausgeführt: a. Für Infanterie.

Scharfe Gewehrpatronen umgekapselt und in Zehnerpakete umgepackt für das freiwillige Schießwesen Lader für scharfe Patronen Lader für blinde Patronen Lader für Manipulierpatronen Cartonschachteln zu 480 Patronen Patronenschachteln für den Tornister

5.3 cm.

7,5 ,, 8.4 ,, 8.4 ,, 12 ,, 12 ,, 7.5 ,, 7,0 ,,

b. Für Artillerie.

Patronen Geschosse Geschosse Patronen Geschosse Patronen Messing-Patronenhülsen . . . .

Zündschrauben

7,775,000 1,474,800' 641,600 15,100 8,718 6,650'

5,000 1,080 460 2,838 2,537 6,892 47,400 18,060

412

Außerdem wurde eine größere Zahl Munitionskisten umgeändert und neu _ angefertigt, Offizierskoffern, Sattelkisten, sowie diverse Garniturengegenstände erstellt.

d. Munitions- und Pulverkontrolie.

Die Kontrolle umfaßte wie bisher die Prüfung und Übernahme der Produkte der Munitions- und Pulverfabriken. Als physikalische und chemische Versuchsanstalt führte die Munitionskontrolle mit ihren Spezialeinrichtungen 2086 Festigkeitsbestimmungen aller Art für die Materialien der eidg. Werkstätten aus, im chemischen Laboratorium 174 quantitative Metallanalysen und 189 qualitative Analysen von Materialien.

Bei Schießversuchen der Versuchsstation für Geschütze und Handfeuerwaffen besorgte die Munitionskontrolle die Geschwindigkeits- und Druckmessungen.

Die Artilleriemunition wurde im Berichtsjahre in den Munitionsmagazinen der Befestigungen von St. Maurice revidiert.

e. Eidg. Konstruktionswerkstätte in Thun.

Die Konstruktionswerkstätte hat pro 1904 mit durchschnittlich 272 Arbeitern in 306J/2 Tagen folgendes Material erstellt: 108 7,5 cm. Panzer-Caissons mit Protzen, 83 7,5 ,, Geschützprotzen, l 12 ,, Caisson (1. Modell) für Feldhaubitze.

Material für Bettungen für 12 cm. Positionslafetten, 45 Pontons, 5 Notschiffe und 6 Feldpostfourgons.

Zudem wurden 8 Eisenbahnarbeiterrüstwagen umgebaut, 32 Ziellafetten mit Schutzschüden versehen, 1178 Trainsättel und 18 Pferdebastsättel, a und eine Knetmaschine für Verwaltungstruppen umgeändert und 8 Pontons gründlich repariert.

Ferner wurden angefertigt: Offiziers-, Train- und Kavalleriesattelbäume, Sattelkoffern, Mannschafts-, Transport- und Kabelreffe, Maximrefflafetten, Werkzeug- und Materialkisten, Veterinärkisten, Koehgeschirrgestelle, Trommelreife, sowie Fuhrwerkbestandteile und Ausrüstungsgegenstände für die verschiedenen Truppengattungen.

413 Nebstdem hatte die Konstruktionswerkstätte bei den Versuchen mit dem neuen 7,5 cm. Artilleriematerial mitgewirkt, Verbesserungen an verschiedenem Kriegsmaterial vorgenommen ·und erprobt, sowie die Kontrolle und Instandstellung aller im Dienste gewesenen Verschlußteile und Zündapparate der Geschütze besorgt.

Elektrizitätswerk.

Im Elektrizitätswerk wurde eine dritte Turbine von 125 HP.

angeschafft, die dazu nötigen Ein- und Auslaufkanäle erstellt, die Haupttransmissionswelleu durch stärkere Wellen ersetzt, die !Neuinstallationeu der elektrischen Beleuchtung in der Montierhalle und Wagnerei der Konstruktionswerkstätte, in der Dreherei, Kapselfabrik und den neuen Magazinen der Munitionsfabrik, in den Schlafräumen der Pferderegieanstalt, sowie Ergänzungen der Lichtleitungen und der Unterhalt der Bogenlampen etc. in sämtlichen eidg. Anstalten besorgt.

Auf Ende 1904 sind angeschlossen : 3738 Glühlampen (wovon 328 Nernstlampen), 75 Bogenlampen, 34 Wärmeapparate, 28 Motoren (inkl. 4 Handbohr- und Schleifmaschinen) mit zusammen 375 HP.

Die Stromabgabe für Kraft und Licht im Jahre 1904 betrug total ca. 530,000 Kilowattstunden, d. h. ca. 130,000 Kilowattstunden mehr als im Vorjahr.

f. Eidg. Waffenfabrik Bern.

Im Berichtsjahre gelangten folgende Lieferungen zur Aus'föhrung : 1. An eidg. Verwaltungen.

'8,000 Gewehre 1889/96 1,000 kurze Gewehre 1889/1900 . 300 Karabiner 1893 . . . . . . . .

. 500 Revolver 1882 . '- 1,200 Pistolen 1900 100 Kadettengewehre 1897 2,767 aufgerüstete Gewehre 1889/96 . . .

188 ,, ,, 1889/1900 . .

200 ,, Karabiner 1893 . . .

samt Zubehör ,, .,, .

,, ,, ,, ',, · ,, ,, ,, ^ .

,, ,, .

,, ,, .

,, ,,

414 33,000 Waffenfettblichsen, 80,000 Drahtgeflechte für Putzschnüre, Kriegsreserve an Gewehrbestandteilen, II. Hälfte, Ersatzbestandteile, Lehren,Werkzeuge,Reparaturund Verschiedenes.

2. An 'kantonale Verwaltungen.

Einzelne Waffen, Bestandteile, Lehren, Werkzeuge, Waffenfett Reparaturen und Verschiedenes.

3. An Private.

Einzelne Waffen, 7,s mm., in Partien von nicht unter 5 Stück, ferner hergestellte oder abgeänderte Vetterliwaffen, Bestandteile, Lehren, Werkzeuge, Reparaturen und Verschiedenes.

Außerdem beschäftigte sich die Fabrik mit der Selbsterzeugung von Bestandteilen zum Infanteriegewehr, zum kurzen Gewehr, zum Kadettengewehr, zum Maximgewehr, zum Revolver und mit Vorarbeiten zur Herstellung von Aufsätzen zum 7,5 cm. Feldgeschütz.

Das Personal des Etablissementes weist einen durchschnittlichen Bestand auf von : 8 Angestellten und Meistern, 9 Waffenkontrolleuren und Gehülfen, 150 Arbeitern und Handlangern, sowie 7 Lehrlingen.

g. Waffenkontrolle.

An neuen Waffen wurden außer den für die eidg. Verwaltung gelieferten Gewehren 1889/96 und 1889/1900, Karabiner 1893 und Pistolen 1900, noch eine größere Zahl Revolver 1882, für eidgenössische und kantonale Verwaltungen, sowie für Private kontrolliert und übernommen. Die im Berichtsjahre zur Ablieferung gelangten Kadettengewehre 1897 wurden der nämlichen Kontrolle unterworfen wie die Ordonnanzwaffen.

Die durch die Waffenfabrik neu aufgerüsteten Gewehre 1889/96 und 1889/1900, sowie Karabiner 1893 wurden in gleicher Weise kontrolliert wie die neuen Waffen. Dieselben sind so hergestellt, daß sie unbedenklich zur Abgabe an Rekruten verwendet werden können.

415 Die Waffenkontrolle besorgte im weitern die Kontrolle der Waffen und Soldatenmesser.

h. Eidg. Kriegspulverfabrik.

Die Kriegspulverfabrik produzierte im Berichtsjahr mit durchschnittlich 71 Arbeitern die folgenden Pulversorten in nachverzeichneten Quanta : Pulver für Artillerie . . . .

78,713 kg.

,, ,, Infanterie . . . .

60,041 ,, ,, ,, Pistolenpatrorien . .

698 ,, Manöverpulver für Artillerie . .

2,251 ,, Diverse Muster 1,512 ,, Total

143,215 kg.

Von diesem Pulverquantum sind 126,534 kg. durch Neufabrikation und 16,681 kg. durch Umarbeitung von Geschützund Gewehrpulver erzeugt worden.

Ferner wurden erstellt: Schießwollpatronen zu Sprengzwecken 4,300 kg.

Die Betriebseinrichtungen -sind durch Anschaffung von Maschinen und Erweiterung der Kraftanlage wesentlich verbessert worden.

Schwa/rspulver.

Die Pulverfabrikation wurde durch zeitweisen Mangel an genügender Betriebskraft einigermaßen beeinträchtigt und blieb infolgedessen um 51,561 kg. unter dem veranschlagten Quantum.

Die Produktion ergab nämlich: 22,546 kg. Jagd- und Gewehrpulver und 253,322 kg. Sprengpulver. Dazu kommt noch ein durch Umarbeitung und Aufbereitung von Artilleriepulver a. 0.

erzeugtes weiteres Quantum von 27,571 kg. Kriegs- und Industriepulver, so daß die ganze Leistung ein Quantum von 303,439 kg.

erreicht. An neu fabriziertem Jagdpulver und an umgearbeitetem Kriegspulver wurden zusammen 12,750 kg. von der eidg. Munitionskontrolle m Händen der eidg. Munitionsfabriken kontrolliert, Verkauft wurden 23,610,3 kg. Jagd- und Gewehrpulver, sowie 286,789 kg. Kriegs-, Spreng- und anderes Industriepulver, im ganzen 310,399,3 kg. Hierin sind inbegriffen 7250 kg. Jagd-

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und 6000 kg. Kriegspulver, welche den eiclg. Munitionsfabriken geliefert wurden.

Von Explosionen und schweren Unfällen sind die Pulvermühlen im Berichtsjahre verschont geblieben.

XYI. Landesbefestigung.

Es wurden sämtliche im Budget und in den Nachtragskreditbotschaften pro 1904 sub L. a. IV, und L. b. IV vorgesehenen baulichen Installationen für die Befestigungen am Gotthard und von St. Maurice, bis auf wenige kleinere Vollendungsarbeiten, programmgemäß ausgeführt.

Die Arbeiten für die militärische Sicherung des Simplontunnels konnten im Berichtjahre' nur zur -Hälfte ausgeführt werden ; dieselben werden indessen im Anfange des Jahres 1905 beendigt werden.

-£2»--

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Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 19O4.

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1905

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2

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13

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22.03.1905

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