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Aus den Verhandlungen des Bundesrates.

(Vom 14. Juli 1905.)

Mit Eingabe vom 23. Juni abbin hat Monnerat, Louis, geb.

1878, Koch in Interlaken, gegen einen Entscheid der Zentralsteuerkommission des Kantons Waadt, seinen Militärpflichtersatz betreffend, Beschwerde erhoben.

Aus den A k t e n geht hervor: Monnerat hatte gegen seine erstinstanzliche Einschätzung zum Militärpflichtersatz pro 1905 wegen angeblich zu hoher Einkommenbesteuerung an die waadtländische Zentralsteuerkommission rekurriert; seine Einsprache wurde jedoch von dieser Behörde mit der Begründung, daß der Rekurrent keine Belege eingereicht und überdies die Abgabe einer Selbstschatzungserklärung unterlassen habe, abgewiesen. Indem nun der Genannte diesen Entscheid weiterzieht, erneuert er sein Begehren um Herabsetzung der Einkommenstaxation ; das Militärdepartement des Kantons Waadt schließt dagegen in seiner Vernehmlassung auf Abweisung des Rekurses.

Es i s t i n E r w ä g u n g z u z i e h e n : Gemäß Art. 2 des vom Bundesrate genehmigten waadInländischen Vollziehungsdekretes betreffend Militärpflichtersatz, vom 15. Mai 1902, werden im Kanton Waadt den Ersatzpflichtigen alljährlich Selbstschatzungsformulare zugestellt, und diejenigen, welche kein Formular erhalten haben, sind gemäß Art. 3 verpflichtet, ein solches auf der Gemeindeschreiberei zu verlangen.

Art. 9 des Dekretes bestimmt sodann, daß nur derjenige, welcher eine Selbstschatzungserklärung abgegeben hat, das Recht der Rekursführung in Sachen seiner Besteuerung besitzt. Da nun von Seiten des Beschwerdeführers eine Steuerdeklaration nicht vorlag, so erscheint der angefochtene kantonale Entscheid, durch welchen die Einsprache des Monnerat aus formellen Gründen abgewiesen wurde, im Hinblick auf die angeführten gesetzlichen Vorschriften als gerechtfertigt, und es muß derselbe gemäß der

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einschlägigen bundesrätlichen Praxis geschützt werden. Im übrigen handelt es sich im vorliegenden Falle um eine reine Schätzungsfrage, auf welche der Bundesrat auch sonst nicht näher einzutreten hätte.

Der Bundesrat hat daher beschlossen, den Rekurs L. Monnerat abzuweisen.

Dem Kanton G e n f wird die ihm pro 1904 zukommende eidgenössische Schulsubvention im Betrage von Fr. 79,565. 40 ausgerichtet.

An die zu Fr. 95,500 veranschlagten Kosten der mit Entwässerung und Weganlagen verbundenen Güterregulierung auf zirka 60 ha. der Liegenschaften am ,,Ettingerbacha, Gemeinde Reinach (Basellandschaft), wird, unter Voraussetzung gleicher Leistungen seitens des Kantons und der Einwohnergemeinde Reinach, ein Bundesbeitrag von 40 %, im Höchstbetrag von Fr. 38,200, zugesichert.

Die im Art. 5 der Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn von Alpnachstad, Station der Brünigbahn, über Stans nach Altdorf, Station der Gotthardbahn, vom 24. April 1902 (E. A. S.

XVIII, 50), angesetzte und seither wiederholt, letztmals durch Bundesratsbeschluß vom 10. Januar 1905 (E. A. S. XXI, 26), ·erstreckte Frist zur Einreichung der technischen und finanziellen Vorlagen, sowie der Gesellsehaftsstatuten, wird um ein Jahr, d. h. bis zum 24. April 1906, verlängert.

Die im Art. 5 der Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn (teilweise Zahnradbahn) von Göschenen nach Andermatt (Schöllenenbahn), vom 24. Juni 1904 (E. A. S. XX, 169), angesetzte Frist zur Einreichung der technischen und finanziellen Vorlagen, sowie der Gesellschaftsstatuten, wird um zwei Jahre, d. h. bis zum 24. Juni 1907, verlängert.

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(Vom 19. Juli 1905.)

Herrn Dr. S t a n d f u ß , Professor honor. des schweizerische» Polytechnikums, wird ein Lehrauftrag über ,,Entomologie, speziell in systematischer, biologischer, faunistischer und experimenteller Hinsicht, nützliche und schädliche Tieretl an der Abteilung VIB und VII erteilt. Herrn Dr. Standfuß werden gleichzeitig die Rechte eines ordentlichen Professors zuerkannt.

Die im Artikel 5 der Konzession für eine Drahtseilbahn von Luzern auf den Dietschenberg, vom 17. Juni 1896 (E. A. S.

XIV, 166), angesetzte und seither wiederholt, letztmals durch.

Bundesratsbeschluß vom 26. Mai 1903 (E. A. S. XIX, 92), erstreckte Frist zur Einreichung der technischen und finanziellen Vorlagen, sowie der Gesellschaftsstatuten, wird um zwei Jahre,, d. h. bis 17. Juni 1907, verlängert.

Die im Artikel 5 der Konzession einer Eisenbahn von Nebikon durch das Rottal nach Emmenbrücke (Rottalbahn), vom 24. Juni 1899 (E. A. S. XV, 464), angesetzte und durch die Bundesratsbeschlüsse vom 24. Mai 1901 (E. A. S. XVII, 10) und 15. Mai 1903 (E. A. S. XIX, 91) erstreckte Frist zur Einreichung, der technischen und finanziellen Vorlagen, sowie der Gesellschaftsstatuten, wird um zwei Jahre, d. h. bis zum 24. Juni 1907,, verlängert.

Es werden pro 1904 folgende Schulsubvenlionen ausgerichtet:.

1. Dem Kanton B e r n Fr. 353,659. 80; 2. dem Kanton Zug Fr. 15,055. 80.

(Vom 21. Juli 1905.)

Dem Kanton 0 b w a l d e n wird die ihm pro 1904 zukommende eidgenössische Schulsubvention von Fr. 12,208 ausgerichtet, und dem Kanton S o l o t h u r n sein Betreffnis im Betrage von Fr. 60,457. 20.

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Dem zum Konsul der Vereinigten Staaten Amerikas in Genf ernannten Herrn François B. K e e n e wird das Exequatur erteiltHerrn Dr. jur. Otto K u b l i wird die nachgesuchte Entlassung als II. Adjunkt des I. Sekretärs des Militärdepartements,, unter Verdankung der geleisteten Dienste, erteilt.

Infanterieoberlieutenant Jacques Pf ä f f , von Liestal, in Ölten, Ingenieur im Betriebsdienst der S. B. B., bisher Komp. 111/53, wird zu den Offizieren der Eisenbahnabteilung des Generalstabes versetzt.

Herrn Hülfslehrer Professor honorar. Dr. R. B u r r i wird ein Lehrauftrag über landwirtschaftliche Bakteriologie und verwandte Fächer an der polytechnischen Schule erteilt. Herrn Dr. Burri werden gleichzeitig die Rechte eines ordentlichen Professors zuerkannt.

TValilein.

(Vom 19. Juli 1905.)

Politisches Departement.

Definitiver Gesandtschaftsattache bei der schweizerischen Gesandtschaft in Berlin: Henri Martin, Lizentiat der Rechte, von Genf, zurzeit provisorischer Attaché bei derselben Gesandtschaft.

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Milüärdepartement.

Definitiver Instruktionsaspirant der Kavallerie:

KavallerielieutenantJoh.Bossardt, von Buchs (Aargau).

Finanz- und Zolldepartement.

Alkoholverwaltung.

Kanzlist II. Klasse:

A. Märet, bisheriger Kopist der Alkoholverwaltung.

Kopisten der Alkoholverwaltung : Jakob Wettstein, Schriftsetzer, von Stäfa (Zürich).

Walter Graffenried, Commis, von Bern.

Zollverwaltung.

I. Sekretär der II. Abteilung der Oberzolldirektion :

Friedrich Inniger, von Menziken, zurzeit IV. Sekretär der I. Abteilung der Oberzolldirektion.

Kanzleisekretär der Zolldirektion Schaff hausen : Gottlieb Wahl, von Ölten, bisher Gehülfe I. Klasse der Zolldirektion in Schaffhausen.

Zolleinnehmer in Münster: Virgil Peduzzi, von San Vittore (Graubünden), zurzeit Grenzwächtereinnehmer in Schmitter.

Post- und Eisenbahndepartement.

Postverwaltung.

Unterbureauchef beim Hauptpostbureau St. Gallen :

Karl Güpfert, von Oberhelfenschwil (St. Gallen), Postcommis 0 in St. Gallen.

Posthalter in Neßlau (St. Gallen) : Adolf Ruggle, von Gottshaus (Thurgau), Postcommis in EbnatKappel (St. Gallen).

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Christian Pitschi, von Schièra (Graubünden), Postcommis in Davos-Platz.

Eugen Kopf, von Amriswil (ThurPostcommis in Zürich: gau), Postaspirant in Kreuzungen (Thurgau).

Franz Rupp, von Signau (Bern), Postaspirant in Chur.

Georg Thiébaud, von Buttes (Neuenburg), Postaspirant in Fleuri er.

Ernst Bächler, von Kreuzungen, Postaspirant in Genf.

Heinrich Kassebeer, von Basel, Postaspirant in Zürich.

Emil Koprio, von Windisch (Aargau), Postaspirant in Bern.

Fritz Weber, von Täuffelen (Bern), Postaspirant in Montreux.

Postcommis in Baden (Aargau) Aldo Rossi, von Arzo (Tessin), Postaspirant in Baden.

Postcommis in Bex (Waadt) : Jules Adrien Frossard, von Breules (Waadt), Postaspirant in Baden (Aargau).

Félix Genillard, von Or montPostcommia in St. Maurice : dessus (Waadt), Postaspirant in Chur.

Telegraphist und Telephonist Adolf Ruggle, von Gottshaus (Thurin Neßlau: gau), Postcommis in EbnatKappel.

Traugott Nägelin, von Pratteln, Telegraphist in Basel: Telegraphenaspirant in Basel.

Telegraphist in Wolfenschießen : Agnes von Matt, von Stans, Posthalterin in Wolfenschießen.

Postcommis in Chur:

Telegraphenverwaltung.

Zentralinspektor bei der Telegraphendirektion : Joseph Allgäuer, von Rothenburg (Luzern), Sekretär I. Klasse beim Inspektorat der Telegraphendirektion in Bern.

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Telegraphist in Nuolen :

Michael Vogt, (Schwyz).

von

Wangen

(Vom 21. Juli 1905.)

Politisches Departement.

Schweizerischer Vizekonsul in Nueva-Helvecia, Uruguay.

H. Bänziger, Pfarrer daselbst.

Handels-, Industrie- und Landwirtschaftsdepar temetti.

Abteilung Landwirtschaft.

Grenztierarzt bei den Zollämtern L'Aubersonund LesRochettes: Tierarzt Alb. Duvillard in Coppek.

Post- und

Eisenbahndepartement.

Postverwaltung.

Postcommis in Basel:

Postcoinmis in Bern:

Posthalter in Tamins: PosthaJter und Briefträger in Anwil (Baselland) :

Theodor Lüdin, von Ramlinsburg (Baselland), Postaspirant in Basel.

Josef Meyer, von Quarten (St. Gallen), Postaspirant in Basel.

Gottfried Baiali, von Bolligen (Bern), Postaspirant in Bern.

Robert Brunner, von Lützelflüh (Bern), Postaspirant in Bern.

Albert Falb, von Landiswil (Bern), Postcoinmis in Zürich.

Eduard Rösch, von Langenthal (Bern), Postaspirant in Bern.

Witwe Anna Margr. Schneller, prov. Posthalter von und in Tamins.

Johannes Schaffner, von Anwil, Landwirt in Anwil.

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