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Aus den Verhandlungen des Bundesrates.

(Vom 24. Februar 1905.)

Bei der Budgetberatung für 1904 wurde zum erstenmal zu gunsten der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft ein Jahreskredit von Fr. 2500 für botanische Studien an der Tropenstation Buitenzorg auf Java bewilligt. In der Botschaft war in betreff der Verwendung bemerkt, daß der Kredit als Stipendium eventuell je für zwei Jahre verliehen würde ; indessen mssüe der Bundesrat sich vorbehalten, in gewissen Fällen auch nur einen Teil der Unterstützung für den Besuch Buitenzorgs zu bewilligen.

Das Departement des Innern ist dann für die Aufstellung bestimmter Vorschriften über die Verleihung von Unterstützungen aus dem bezeichneten Kredit mit dem Zentralkomitee der naturforschenden Gesellschaft in Verhandlungen getreten, und diese haben dazu geführt, daß jenes Komitee dem Departement zwei durch eine fachmännische Subkommission ausgearbeitete Reglementsentwürfe zur Gutheißung unterbreitet hat.

Der Bundesrat hat die beiden Réglemente für die Kommission zum schweizerischen naturwissenschaftlichen Reisestipendium und für den Inhaber dieses Stipendiums unter dem Vorbehalt des Budgetrechtes der eidgenössischen Räte genehmigt. Der Vorschlag des Herrn Dr. Alfred Ernst von Winterthur, außerordentlichen Professors der Botanik an der Universität Zürich, das schweizerische naturwissenschaftliche Reisestipendium pro 1904/05 im Gesamtbetrage von Fr. 5000 zu verleihen, hat der Bundesrat im Sinne des Réglementes 2 genehmigt.

(Vom 28. Februar 1905.)

Dem Kanton Bern wird an die zu Fr. 84,000 veranschlagten Kosten für den Umbau der Brücke über die Emme bei Kirchberg ein Bundesbeitrag von 33l/3%, im Maximum Fr. 28,000, zugesichert.

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(Vom 3. März 1905.)

Herrn Konrad H a f f t e r , alt Regierungsrat in Frauenfeld, wird die nachgesuchte Entlassung als Mitglied des schweizerischen Schulrates unter Verdankung der geleisteten Dienste erteilt.

Herrn Gustav Auf der M a u r in Schwyz wird an die auf Fr. 3000 berechneten Kosten der Ausgrabung und Konservierung der ihm gehörenden Burgruine Schwanau im Lowerzersee ein Bundesbeitrag von 50 °/o, d. h. von Fr. 1500 im Maximum, zugesichert.

Das von Prof. Dr. Heim io Zürich erworbene Säntis-Relief wird auf Ansuchen der Kommission des schweizerischen alpinen Museums im Ausstellungssaale des genannten Museums in Bern neben dem Simonschen Jungfrau-Relief, das die Regierung des Kantons Bern dem Museum zur Verfügung stellte, aufgestellt werden.

Oberstlieutenant der Artillerie Jakob K n e c h t in Zürich wird aus Gesundheitsrücksichten vom Kommando des Feldartillerieregiments 5 entlassen und zu den nach Art. 58 der Militärorganisation zur "Verfügung des Bundesrates stehenden Offizieren versetzt.

Das allgemeine Bauprojekt der Spiezer Verbindungsbahn (schmalspurige elektrische Straßenbahn vom Bahnhof zum See) wird unter einigen Bedingungen genehmigt.

Es werden folgende Bundesbeiträge zugesichert: 1. dem Kanton Bern für die Verbauung des Grubenbaches bei Saanen, Voranschlag Fr. 42,500, 40%, im Maximum Fr.17,000; 2. dem Kanton A a r g a u an die zu Fr. 15,340.61 veranschlagten Kosten der Neueinteilung des ,,Lenzhardfeldes" im Flächenmaß von 29,ja ha., sowie der ,,Winkelschweize", im Flächenmaß von 15,io ha., unter Voraussetzung einer kantonalen Leistung von 20 %, sowie einer solchen der Einwohnergemeinde Niederlenz von 10%, 30%, im Maximum Fr. 4602.

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(Vom 4: März 1905.)

Nachdem die Verhandlungen mit Bildhauer B a l d i n in Zürich für die Erstellung einer Rütligruppe in der Halle des Bundeshauses Mittelbau abgebrochen worden waren, beauftragte das Departement des Innern durch Vertrag vom 27. November 1903 den Bildhauer V i b er t in Paris, hierfür ein neues Projekt gegen eine Entschädigung auszuarbeiten. Am 10. September 1904 war das Projekt bereits in Bern und in der Halle des Bundeshauses aufgestellt. Am 9. Dezember wurde Herrn Bildhauer Kißling in Zürich auf seine schriftliche Anfrage vom Departement des Innern erwidert, daß es nichts dagegen einzuwenden habe, daß er auch ein Projekt vorlege. Da nachher andern Künstlern die nämliche Antwort erteilt worden ist, sind bis heute folgende Projekte von Bildhauern eingelangt: Vibert in Genf; Kißling in Zürich: Soldini in Chiasso (2 Projekte); Chiattone in Lugano (2 Projekte) ; Amlehn in Sursee ; Sigwart in München ; Meyer in Zürich ; E. Zimmermann in München ; Heer in München ; v. Niederhäusern in Paris (2 Projekte); Moullet in Freiburg; Lanz in Paris ; Bachmann in Luzern (2 Projekte) ; Palier in Paris ; Vocari in Zürich ; Eduard Müller in München. Auf den Antrag des Departements des Innern ist vom Bundesrat zur Beurteilung dieser Projekte eine Jury von 11 Mitgliedern bestellt worden, bestehend aus den Herren Auer, Architekt, in Bern, Präsident ; ßenziger, Nationalrat, in Einsiedeln; Foltz, Professor an der Akademie in Karlsruhe ; Giron, Maler, in Vivis ; Hahn, Professor an der Akademie in München ; Jung, -Architekt, in Winterthur; Lachenal, Ständerat, in Genf; Landry, Bildhauer, in Neuenburg; Reymond, Bildhauer, von Lausanne, wohnhaft in Paris ; Secchi, Luigi, Bildhauer, in Mailand, und Wild, Nationalrat, in St. Gallen.

(Vorn 7. März 1905.)

Pro 1905 wird die Rationsvergütung für die rationsberechtigten Offiziere auf Fr. 1. 65 festgesetzt.

Der Bundesrat hat folgende Kommandanten- und Adjutantenstellen in Schützen- und Füsilierbataillonen, die aus Truppen verschiedener Kantone gebildet werden, neu besetzt:

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zum Kommandanten des Bataillons 105 L Aufgebot : Hauptmann A p o t h é l o z , Louis, von Onnens, in Colombier, unter gleichzeitiger Beförderung zum Major der Infanterie ; zum Kommandanten des Bataillons 121 I. Aufgebot: Major V o r b r o d t , Karl, von Hottingen, in Weiningen; zum Kommandanten des Bataillons 129 I. Aufgebot: Major O t t e r , Josef, von Aedermannsdorf, in Zürich; zum Kommandanten des Schützenbataillons 11 I. Aufgebot: Major Bachmann, Arnold, von und in Schönenberg (St. Gallen); zum Adjutanten des Schützenbataillons 3: Hauptmann E g g e n b e r g , Johann, von Uebeschi, in Bern; zum Adjutanten des Schützenbataillons 5: Hauptmann Holliger, Rudolf, von und in Boniswil ; zum Adjutanten des Schützenbataillons 7: Hauptmann W äs er, Fritz, von Zürich, in Altnau ; zum Adjutanten des Bataillons 128 I. Aufgebot: Hauptmann A i d e r , Alfred, von Herisau, in St. Gallen; zum Adjutanten des Schützenbataillons 10 II. Aufgebot: Hauptmann W ir t h, Rudolf, von Ursenbach, in Bern.

zum Adjutanten des Schützen bataillons 11 II. Aufgebot: Hauptmann I s e n r i n g , Alfred, von Oberhelfenschwil, in St. Gallen; zürn Adjutanten des Bataillons 116 II. Aufgebot: Hauptmann W e b e r , Hermann, von und in Zug; zum Adjutanten des Bataillons 128 II. Aufgebot: Hauptmann F r e u n d , ArtKur, von Herisau, in St. Gallen ; zum Adjutanten des Bataillons 129 II. Aufgebot: Hauptmann H e g n e r , Benedikt, von Galgenen, in Schwyz ; zum Kommandanten der Kompagnie 1/129 I. Aufgebot: Hauptmann Hu g, Blasius, von und in Stans.

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"Wahlen.

(Vom 3. März 1905.)

Post- und Eisenbahndepartement, Post, verwaltung.

Armand Wurst, von Versoix Postcommis in Genf: (Genf). Postcommis in Zürich.

Jakob Frei, von Ottenbach Postcommis in Basel : (Zürich), Postaspirant in Baden.

Adolf Huggler, von Brienz (Bern), Postaspirant in Interlaken.

(Vom 7. März 1905.)

Post- und Eisenbahndepartement.

Po s t V e r w a l t u n g .

Unterbureauchef in Genf: John Mermod, von Ste. Croix.

(Waadt), Postcommis in Genf.

Postcommis in Goldau: Franz Jütz, von Arth (Schwyz),, Postcommis in Zürich.

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