Sammelfrist bis 26. Juli 2011

Eidgenössische Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache ­ Entlastung der Krankenversicherung durch Streichung der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung» Vorprüfung Die Schweizerische Bundeskanzlei, nach Prüfung der am 18. Dezember 2009 eingereichten Unterschriftenliste zu einer eidgenössischen Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache ­ Entlastung der Krankenversicherung durch Streichung der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung», gestützt auf die Artikel 68 und 69 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 23 der Verordnung vom 24. Mai 19782 über die politischen Rechte, verfügt: 1.

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Die am 18. Dezember 2009 eingereichte Unterschriftenliste zu einer eidgenössischen Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache-Entlastung der Krankenversicherung durch Streichung der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung» entspricht den gesetzlichen Formen: Sie enthält eine Rubrik für Kanton und politische Gemeinde, in der die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stimmberechtigt sind, sowie für das Datum der Veröffentlichung des Initiativtexts im Bundesblatt, ferner Titel und Wortlaut der Initiative, eine vorbehaltlose Rückzugsklausel, den Hinweis, dass sich strafbar macht, wer bei der Unterschriftensammlung für eine eidgenössische Volksinitiative besticht oder sich bestechen lässt (Art. 281 StGB3) oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht (Art. 282 StGB), sowie Namen und Adressen von mindestens sieben und höchstens 27 Urheberinnen und Urhebern der Initiative. Die Gültigkeit der Initiative wird erst nach ihrem Zustandekommen durch die Bundesversammlung geprüft.

SR 161.1 SR 161.11 SR 311.0

2010-0050

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2.

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Folgende Urheberinnen und Urheber sind ermächtigt, die Volksinitiative mit absoluter Mehrheit zurückzuziehen: 1. Bader Elvira, Co-Präsidentin, Nationalrätin, Vordere Bereten 547, 4717 Mümliswil 2. Föhn Peter, Co-Präsident, Nationalrat, Gängstrasse 38, 6436 Muotathal 3. Kasteler-Budde Valérie, Co-Présidente, Responsable sociale, ch. du Curé-Desclouds 4, 1226 Thônex 4. Albietz Daniel, Einwohnerrat, Im Hirshalm 10, 4125 Riehen 5. Baettig Dominique, Dr. med. FMH, Conseiller national, rue des Voignous 15, 2800 Delémont 6. Beutler Daniel, Dr. med. FMH, Hausarzt, Bahnhofstrasse 50, 3127 Mühlethurnen 7. Bortoluzzi Toni, Nationalrat, Betpurstr. 6, 8910 Affoltern a. Albis 8. Brönnimann Andreas, Nationalrat, Hühnerhubelstrasse 73, 3123 Belp 9. Büchler Jakob, Nationalrat, Matt, 8723 Rufi-Maseltrangen 10 Despot Fabienne, Députée au Grand Conseil, rue de la Madeleine 17, 1800 Vevey 11. Donzé Walter, Nationalrat, Grassiweg 34, 3714 Frutigen 12. Engelberger Edi, Nationalrat, Oberstmühle 3, 6370 Stans 13. Estermann Yvette, Dr. med. FMH, Nationalrätin, Bergstrasse 50A, 6010 Kriens 14. Flückiger-Bäni Sylvia, Nationalrätin, Badweg 4, 5040 Schöftland 15. Freysinger Oskar, Conseiller national, ch. de la Crettamalernaz, 1965 Savièse 16. Geissbühler Andrea, Nationalrätin, Thalmattweg 4, 3037 Herrenschwanden 17. Guillén Victor-Tobias, Kaufmann, Eierbachstrasse 1, 8155 Niederhasli 18. Helfenberger Melanie, Mitglied des Stadtparlaments Gossau, Bettenstrasse 1, 9212 Arnegg SG 19 Legrix Jean-Charles, Député au Grand Conseil, rue du Cerisier 44, 2300 La Chaux-de-Fonds 20. Messmer Werner, Nationalrat, Weinmoosstrasse 15, 8583 Sulgen 21. Meyer Marc, Dr. rer. pol., Gymnasiallehrer, Hellring 7, 4125 Riehen 22. Moor Michele, Banchiere, via Carivée 6, 6944 Cureglia 23. Müggler Dominik, Staatswissenschafter, Rebgasse 11, 4144 Arlesheim 24. Nussbaumer Urs, a. Nationalrat, Rainweg 14, 4533 Riedholz 25. Segmüller Pius, Nationalrat, Adligenswilerstrasse 109, 6006 Luzern 26. Streiff Marianne, Grossrätin, Wangentalstrasse 241, 3173 Oberwangen 27. Wäfler Markus, a. Nationalrat, Schopfstrasse 1c, 8162 Steinmaur

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3.

Der Titel der eidgenössischen Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache ­ Entlastung der Krankenversicherung durch Streichung der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung» entspricht den gesetzlichen Erfordernissen von Artikel 69 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte.

4.

Mitteilung an das Initiativkomitee: Initiativkomitee «Abtreibungsfinanzierung ist Privatssache», Postfach 411, 4142 Münchenstein 1, und Veröffentlichung im Bundesblatt vom 26. Januar 2010.

12. Januar 2010

Schweizerische Bundeskanzlei Die Bundeskanzlerin: Corina Casanova

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Eidgenössische Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache ­ Entlastung der Krankenversicherung durch Streichung der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung» Die Volksinitiative lautet: I Die Bundesverfassung4 wird wie folgt geändert: Art. 117 Abs. 3 (neu) Unter Vorbehalt von seltenen Ausnahmen seitens der Mutter sind Schwangerschaftsabbruch und Mehrlingsreduktion im Obligatorium nicht eingeschlossen.

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II Die Übergangsbestimmungen der Bundesverfassung werden wie folgt ergänzt: Art. 197 Ziff.8 (neu)5 8. Übergangsbestimmung zu Art. 117 Abs. 3 (Kranken- und Unfallversicherung) Nach Ablauf einer Übergangsfrist von neun Monaten nach der Annahme durch Volk und Stände wird bis zum Inkrafttreten der geänderten Bundesgesetzgebung jede Bestimmung, welche den Schwangerschaftsabbruch oder die Mehrlingsreduktion obligatorisch versichert, durch die Regelung von Artikel 117 Absatz 3 der Bundesverfassung ersetzt.

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SR 101 Da die Volksinitiative keine Übergangsbestimmung der Bundesverfassung ersetzen will, erhält die Übergangsbestimmung zum vorliegenden Artikel erst nach der Volksabstimmung die endgültige Ziffer, und zwar aufgrund der Chronologie der in der Volksabstimmung angenommenen Verfassungsänderungen. Die Bundeskanzlei wird die nötigen Anpassungen vor der Veröffentlichung in der Amtlichen Sammlung des Bundesrechts (AS) vornehmen.