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Schweizerisches

B u u d e s b l a t t.

Jahrgang VII. Band I.

Nr°- 2».

Samstag, den 12. Mai 1855.

Man abonnfrt ausschließlich beim nächst gelegenen .-Postamt. Preis für das Jahr 1855 im ganzen Umfange der Schweiz p o r t o f r e i 4 Franken. Inserate sind s r a n k i r t an die Expedition einzusenden, ©ebühr 13 Sentimen per Zeile oder deren Raum.

# S T #

Bericht des

schweizerischen Bundesrathes an die hohe Bundes» versammlung über seine Geschäsftsführung im Jahr 1854.

(Fortsezung.)

Geschäftskreis des Post« und Baudepartements.

1. Postwesen.

Die im Jahre 1854 durch Theurung. der Lebens- ·..-.enoal.tu.ifl im «iittel und die politischen Ereignisse entstandene Spannung in den Verkehrsverhältnissen hatten auf die Postverwaltung drükende Rükwirkungen zur Folge. Diese tate äußerten fich besonders in den außerordentlich gestiegenen Kosten der Pferdelieserungen und in der Bedrängniß der Bimdesblatt. Jahrg. VII. Bd. i.

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untern Angestellten für ihren Lebensunterhalt bei gerinn gen Besoldungen. Hingegen wurden die Transportver* mittlungen der Postoerwaltung von dem Verkehre in fortschreitendem Maße in Anspruch genommen, und es schien, als ob gerade das Bestreben des Publikums dahin gerichtet gewesen wäre, die Ungunst der Zeiten durch gesteigerte ...thätigkeit wieder auszugleichen.

Die Ergebnisse in der ersten Hälste des Iahres ließen einen empfindlichen Rükschlag im Reinertrage be# fürchten; indessen hob fich später die verhältnißmäßige Rentabilität so weit, daß die sestgesezten Vergütungen an die Kantone vollständig geleistet werden konnten und ein weiterer Ueberschuß fich noch ergab, der aus Fortsezung der Tilgung der Kapitalschuld für Aequifition des guhrwerk- und Büreaumaterials der Kantone verwendet worden ist.

..Berhättniß zu Die in unserm vorjährigen Berichte über die Ver.« ten Eisenbah» bältnisse der Posten zu den Eisenbahnen ausgesprochenen **'"· Ansichten können wir, wie die eintretenden Erfahrungen lehren, hiermit nur bestätigen. Die Postverwaltung wird es fich zur wesentlichen Aufgabe machen, diefen vervollkommneten Transporteinrichtungen fich aufs engste anzuschließen und auf den Seitenkurfen, so wie in Ver» vielfältigung der inner« Poitoerbindungen, den Gewinn wieder zu fuchen, der uns auf den bisher ergiebigen Hauptkursen entgehen wird.

Bis jezt ist außer der Bahnstreke Zürich-Baden einzig diejenige von Basel-Liestal, und seit dem Monat Mai bis Sissach, in wirklichen Betrieb gefezt, für deren Anschluß an die Poflkurse durch Verträge mit den Di* rektionen der Bahnen und durch postdienstliche Anordnungen gesorgt ist.

563

Ein Transport der Postwägen mit den Bahnzügen auf kleinen Streken, so empfehlenswerth derselbe für die Annehmlichkeit der Reisenden und der Postmanipulationen erscheint, konnte wegen den damit verbundenen unverhältnißmäßig großen Kosten bis jezt nicht zur Aussührung gebracht werden.

,

Die Organisation der ...Beamtungen ist fich im Be- $...rf0n.,ii.e....

richtsjahre gleich geblieben. Die 'Kreispostdirektionen 3m Allgemein wachen, unter Leitung des Postdepartemenls, über den nen* Dienst in den Kreisen, und wo deren Einschreiten bei Fehlern und Widerhandlungen nicht ausreicht, wird von Seite des Postdepartements selbstständig oder in wichtigeren gallen durch den Bundesrath Verfügung ge* troffen.

Ueber die Zahl der Postbüreaur und der Beamten, der Postablagen, Boten u. s. w. im Iahr 1854 legen wir durch befondere Tabellen nähere Nachweisungen vor.

Ie nach dem Stande der bisherigen Einrichtungen und des Verkehrs hat fich diese Dienstnachhilfe auf die Kautone in verschiedenem Maßstabe vertheilt. Wir werden auf ausgleichende Ergänzungen der Einrichtungen fortwährend Bedacht nehmen.

Iedenfaas find die Beamten und Bediensteten der Pofiverwaltung mit Verpflichtungen und Seistungen in vollständigem Maße bedacht; auch wird bei dem wachsen* den Verkehre die weitere Beifchassung von Arbeitskräften fortwährend einen der bedeutendsten Ansprüche an die Postkasse bilden.

Die im Iahre 1853 angeordnete Revifion der Ge* halte der Postbeamten hatte auf den 1. Iänner 1854 eine bedeutende Mehrausgabe für diesen Zweig zur Solge ;

564 nichts desto weniger ist es ...thatfache, daß bei vielen Stellen die Gehalte dem Umfange der Geschäftsbefor.-gung noch nicht entsprechen und Enllassungsbegehren von sähigen Beamten und -.Bediensteten, so wie bei Stellenausfchreibungen Mangel an zuverläßigen Bewerbern nicht selten vorkommen.

Wir geben als Vergleichung der Leistungen und der Gehalte der Beamten und Bediensteten nachstehend eine Uebersicht Des Verhältnisses der Roheinnahmen zu den Gehaltsausgaben in den Kreisen : Jahrgang. Rohertrag der Besoldungen der Kreispostdlrek- VerhäHuiß Einnahmen, tionen, Büreanbeamten n. Be» der Befolduiig diensteten ( Generalpostdirek» zur Roheiu>
nähme.

Prozent.

8r.

1849 1850 1851 1852 1853 1854

4,898,327 5,188,87 1 5,686,367 6,514,634 · 7,083,503 7,425,794

er.

901,640 962,187 983,005 1,053,906 1,111,999 1,244,185

18,4 18,5 17,3 16> 15,7 16,75

Das Personelle betreffend, betreffend, legen wir unferm Berichte bei : 1) eine Ueberficht der Zahl der fchweiz. Postbiireaur und Ablagen auf den 31. Christmonat 1854. (Beilage

Nr. 1.)

2) eine Ueberficht der Zahl der Angestellten der Postverwaltung auf den 31. Dezember 1854 bei der Generaldirektion und den verschiedenen Kreisen je.

(Beilage Nr. 2.)

3) eine übersichtliche Angabe der Befoldnng derselben.

Beilage Nr. 3.)

Im Jahr 1854 beträgt die Vermehrung der Postbüreaur 19 und die der Postablagen 54.

565

·gs kommt demnach in der Schweiz ein Postbüreau auf 4,21 Duadratstunden, eine Pofiablage aus 1,54 ,, Nach dem Verhältniß der Bevölkerung kommt Bureaux.

BeBölkernng.

ans Kopfe l Bureau.

in der Schweiz . . 47l 2,400,000 5,096 ,,, Frankreich . . . 3,825 36,000,000 9,412 ' ,, Oesterreich . . . 2,285 38,000,000 i6,630 in d. Vereinigten Staa-

ten v. Nordamerika 23,548 26,000,000 1,104 ,, Baden . . . . 180 1,300,000 7,222 ,, Bayern . . . . 570 4,400,000 7,720 ,, Württemberg . . 175 1,700,000 9,714

Eine nicht unbeträchtliche Gehaltausgabe erwächts der Postkasse durch die unerläßlichen Stellvertretungen von Postbeamten bei den Kreispofidireftionen und wichtigeren Postbüreaux, in Folge von Abwesenheit der Beamten wegen Militärdienst, Krankheit und Infpektions- oder andern Amtsreisen. In den einfachen Pofibüreaux liegt die Sorge für die Stellvertretung in der Pflicht der Posthalter.

Der Bundesrath hatte nach dem Bundesbeschlusse vom 21. Iuli 1854 die Frage zu untersuchen: auf welche Weise diejenige Summe, welche den Kondukteuren

als Vergütung für abgetretene Pläze bewilligt wird, die möglichst nüzliche Bestimmung für diese Angestellten, wie für die Postverivaltung gegeben werden könnte. Es wurde wiederholt in Erwägung gezogen, wie der angegebene Zwek zu erreichen wäre, wobei man namentlich auf- eine früher beabfichtigte Einführung verbindlicher Einlagen von Ersparnissen der Kondukteure in öffentliche Ersparnißfassen zurükkam. Eine wohlthätige Seite einer

S.elloertre»
ersparnit,.* ©inlafl«».

566

derartigen Einrichtung war nicht zu verkennen. Gleich.-wol trugen wir Bedenken, für die Postkondukteure ein ausnahmsweifes Institut aufzustellen und hiedurch den# selben Beschränkungen in der Verfügung über ihren Erwerb aufzulegen, die in keinen andern staatsdienst«.

lichen Verhältnissen sonst vorkommen. Die gleichen Gründe der Nüzlichkeit, welche man für eine darartige Vorschrift geltend machen kann, walten auch lbei andern Poftbedienfleten in ähnlichem Grade vor, auf welche jedoch die Maßregel auszudehnen unthunlich wäre. Es kamen im Weitern noch die Schwierigkeiten und Ver.» wiflungen in Betracht, die in zivilrechtlichen Verhältnifsen hinsichtlich der Einlagen entstehen könnten, und die Frage: wie, ohne dem Eigenthumsrecht der Einleger zu nahe zu treten, die Verwendung der Ersparnisse festzusezen sei. Immerhin war festgestellt, daß diese Einlagen mit keinen befondern Verpflichtungen zu Gunsten der Postverwaltung, bloß für die Kondukteure allein belastet werden dürfen, folglich eine eventuelle Erfazsicherung aus denfelben für die Postverwaltung nicht hervorgehen könne. Auch schien in dem nunmehrigen Zeitpunkte der Lebensmitteltheurung die Entziehung eines Theils des Gehaltes zur gezwungenen Aufspürung kaum

thunlich.

Kautionen.

Die Verrichtungen der Postbeamten und Bediensteten, denen Geld oder Geldeswerth anvertraut ist, find durch Amtskautionen gedekt, deren Ueberreachung girößtentheils den Kreispostdirektoren obliegt. Dieselben find in der Regel auf eine mit dem Umfange der Dienftbrforgung im Verhältnisse stehende Summe gestellt. Die auf den Fall einer Wicdcrerwählung des Beamten bisher übliche Erneuerung gereichte nicht nur den lcztern, sondern auch den Bürgen zur Last, und es ist Demnach in einem

567

tieuen Bürgscheinformular die Erstrekung der Kaution aus eine setnere Amtsdauer vorgesehen, dagegen aber ·den Bürgen eine dreimonatliche Kündigung der Kaution sreigejtellt worden.

53ei den mannigfachen Berührungen der Postbeamten ©ef
wurden theils von den Kreispofldirekt-'onen, in erheblicher« ·Fällen aber durch Verfügung des Postdepartements erledigt.

Mehrere Postbeamte wurden indessen auf groben Dienstfehlern oder Vergehen betroffen und deßhalb entweder feen kantonalen Gerichten überwiefen, oder im Admini·jtrativwege von den Stellen entfernt; für geringere Dienfifehler erfolgte Ordnungsstrafe.

Gegen fehlbare Postillone wird in Disziplinsachen .mit Ordnungsstrafen, und je nach Umständen mit Ausschluß aus dem schweizerischen Postdienste eingeschritten.

Unterschlagungen von Belang find im Iahre 1854 îiicht vorgekommen, mit Ausnahme zweier Fälle in den Kreifen Bern und Luzern, über welche die kantonalen ©erichte noch zu entscheiden haben.

Ein von dem Bundesrathe unterm 4. Dezember 1854 .-ßaffaweseu.

erlassenes Reglement über Führung der eidgenöffifchen Kassen hat dem Postdepartement Anhalt gegeben, über ' die Besorgung der Postkassen spezielle Vorschriften zu «rlassen, deren Grundzüge dahin gehen, daß die über 100 Fr. betragenden Einnahmrn der Postbüreaur »on 10 zu 10 Tagen an die Kreispojlkassen einzuliefern find ·und jedenfalls m o n a t l i c h die Saldirung der Rechnung lu erfolg'en hat, sowie, daß den Kreispostdirektoren

Auftrag ertheilt ist, ordentlicher Weise jährlich und außerdem in vorgesehenen Fällen Kassaverifikationen bei ben Postbüreaur vorzunehmen.

568

SRünjtvefen.

Die nûch Art, 11 des Münzgesezes vom 7. Mai 18501 vorkommende Einwechslung von Kupfer- und Binon.-, münzen gegen Silbersorten führt, obgleich auch die Ver* abfolgung der erstem gegen Silberforten an die Privaten eingeführt worden ist, den eidgenössischen Kassen eine unverhältnißmäßige ..Quantität Billon zu, während in eini-

gen Zweigen des Verkehrs Mangel an lezterm fich fühl* bar macht. Wir haben daher angeordnet, messene« Theil Billon bei Auszahlung der Postbeamten und Bediensteten abzugeben, vermehrter Abfluß dieser Sorten in den

einen angeGehalte der wodurch ein Verkehr be#

abfichtigt wird..

Posttaxen.

Die Taxen im Allgemeinen, so wie deren Abst-sun.» gen find Gegenstand sehr verschiedener Beurtheilung.

Daß die Richtung der ossentlichen Meinung wesentlich aus Ermäßigung derselben geht, liegt in der Natur der Sache ; hingegen hat die Bundesverwaltung außer diesem Gefichtspunkte.noch denjenigen einer mäßigen Rentabilität im Interesse der Kantone festzuhalten und eine einstige Revision aus jene Grundlage zu stellen, welche eine gleich..1 mäßige Berüksichtigung beider Forderungen vermittelt.

Wir dürfen jedoch an eine Tarrevifion nicht denken, bevor die Haferpreise auf ihren normalen Stand zurüf " gegangen find. Wenn dieser Zeitpunkt eingetreten sein wird, ist es allerdings wünschbar, daß eine Einheitstare mit Beibehaltung der bisherigen Lokaltare von 5 Centimen und möglichster Berükfichtigung der Frankatur oder Zwangssrankatur im Innern der Schweiz eingeführt werde. Mit dieser Reform wird auch die Revision der Taxen von Paketen, Geldern und Druksachen je. Hand in Hand gehen müssen. Wir werden diesen Gegenstand mit größter Aufmerkfamkeit verfolgen, und wenn wir hierüber Vorlagen zu machen veranlaßt sein werden,,

569

dabei die möglichste Ermäßigung und Einfachheit als leitende Norm annehmen.

Die Tare des einfachen Briefes beträgt : 1) In der Schweiz bis 2 Stunden 5Raip.

über 2-10 ,, 10 ,, bis »/z -Loth an Gewicht.

über 10 ,, 15 ,, Wirklicher Durchschnitt nach der Rechnung und den Briefzählungen von 1854 Rappen 10,g2.

2) In g r a n k r e i c h : a. Lokalrayon oder für Orte des nämlichen Poffc* büreaubezirkes unter 7'/2 Gramm (unter Vz Loth): srankirte Briefe 10 Cent.

unfrankirte ,, 15 ,, b. Im Umfang des franzöfischen Reiches (bis 7»/2.

Gramm) : srankirte Briese 20 Cent.

unfrankirte

,,

30 ,,

3) In Deutschland:

Einfacher Brief bis l Loth : bis 10 Meilen.

über über 10-20 ......eilen. 20.Meilen»

frankirte Briefe 13 Krz.

6 Krz.

9 Krz.

unfrankirte ,, 6 ,, 9 ,, 12 ,, 4) G r o ß b r i t t a n i e n : frankirte Briefe bis l Loth l Penny 10'/2 Cent, unfrankirte ,, 2 Penee 21 ,, 5) Vereinigte Staaten »on N o r d a m e r i k a : Distanz.

bis l Soth

bis 3000 engl. Meilen.

über 3000 engt. Meilern

frankirt (3 Cents) 16,07 Rap. (6 Cents) 32,74 unfrankirt (5 Cents) 26,77 ,, (10 Cents) 53,57 Ueberdieß wird in den meisten Staaten des Auslandes von Briefen eine Bestellgebühr von 3 bis 5 Centimen bezogen.

570

liranfornarle«.

Nachdem einmal der Gebrauch von grankomarfen Wurzel gefaßt hat, war es mit Rükficht auf Einheit in der Verwaltung und Kontrole räthlich, die Baarfrankirung ganz abzustellen, was freilich dazu nöthigte, Marken in mehrfachen Abstufungen und bis auf ftr. 1 üJcennwerth in Verkehr zu sezeu. -- gür die Fabrikation durfte der frühere einfache Weg der Lithographie nicht mehr beibehalten werden, und es ist hiefür der Reliefdruk in Farben eingeschlagen worden, mit welchem die schweizerische Münzstätte nach Anordnung des Finanzdepartements betraut ist. Wir hoffen, durch dieses technische Verfahren den Gefahren etwaiger Verfälschung möglichst vorgebogen zu haben, und hiedurch die etwas höher stehenden Anschaffungskosten vollkommen zu rechtfertigen. Dieselben betragen l gr. per 1000 Marken; für die Hthographirten Marken wurden im Durchfchnitte 69 Rappen bezahlt.

An Reinheit der Ausführung und Gefchmak der Zeichnungen dürfen sich die schweizerifchen Marken denjenigen anderer Staaten wenigstens an die Seite stellen.

Portofreiheit.

Von den Portobefreiungen wird fortwährend, vorerst für die amtlichen Korrespondenzen, der gefezliche ausgedehnteste Gebrauch gemacht. Eine Erweiterung hat die* selbe durch das Bundesgesez vom 14. Dezember 1854, betreffend Portofreiheit der pfarramtlichen Sendungen von Bescheinigungen über den Zivilstand erlangt. Bei der Mannigfaltigkeit der Behörden in allen Kantonen und deren Verbindungen unter sich und den Privaten, wofür je nach der Natur der Mittheilung die amtlicht Portofreiheit Plaz greift oder aber unstatthaft ist, können Irrungen von Seifte der Postbüreaux, so wie von Seite der Korrefpo'ndenten und bezügliche Reklamationen nicht ganz ausbleiben. Begründeten Reklamationen Rechnung z« tragen, sind die Postbüreaur angewiesen.

571 Wir geben eine vergleichende tteberficht der Menge Der beforderten portofreien Korrespondenzen und der .zahlbaren Briefe: Zahlbare Briefe.

1850.

,1851.

1852.

1853.

1854.

13,667,008 14,874,546 16,001,520 17,957,732 18,686,370

..portofreie Briefe.

..Jaht.

1,439,109 1,489,127 1,571,976 1,815,893 1,823,619

aSerhâïtnij) zur ©efammtjaljt aller Briefe nad.) Sßrojtnt.

9,5 9 9 9,1 9

Der Vergehen gegen das Postregal find wenige zur fostreaau .Kenntniß der Postverwaltung gelangt. Die angezeigten galle (meistens unbefugter regelmäßiger Personentrans.» .port) sind nach Maßgabe des Bundesgesezes über das giskalverfahren vom 30. Inni 1849 abgewandelt worden.

Eine neue Art von Vergehen gegen das Postregal .bildet die mißbräuchliche Verwendung fchon benujter und «ntwertheter Frankomarken, wovon mehrere galle »orgekommen find.

Ohne Zweifel wird durch Prioatfuhren und Privatboten ein mit dem Pofiregalgeseze unvereinbarer Trans.port von Briefen noch vielfach vermittelt; allein die Nachfpürung und Konstatirung der Xhatsachen würde Auffichtsmaßregeln erheischen, deren Gehäsfiii.keit gegen eine wirkliche Anwendung Bedenken erregen muß. gort" währende Verbesserungen der Botenverbindungen, Sichetung der Bestellung der Gegenstände in das Domizil der Adressaten, schnelle Beförderung, Verwendung be.» quemer Postwägen, Vervollkommnung der Anschlüsse, billige Taxen je. werden am wirksamsten den Schuz des Postregals sichern und die Nachtheile der Priöatkonkurrenz aufheben.

572

jauronuf.!«.

Sleue Kurs» ·tinrichtungen.

In Basel-Landschaft namentlich vermag gegenüber der Sigenthümlichkeit des Verkehrs der industriellen Gegen« den mit der Stadt Bafel eine postregalmäßige Einrich* tung des Landdienstes sich nur schwer Bahn zu brechen.

SBir erfassen nunmehr den Zeitpunkt der mit Beginn des Eisenbahnbetriebes eintretenden Reformen in den Postverbindungen, um ein Nez für die Ortsbedienungen zu erstellen. Diefe Diensterweiterungen werden der Postkasse namhafte Ausgaben auferlegen, die sich jedoch später durch gesteigerten Ertrag der Taren kompenfiren dürsten.

Beschwerden über Verlezung des Postgeheimnisses hatten mehrere Voruntersuchungen zur Folge, welche jedoch zu einer Überweisung an die kantonalen Gerichte nicht hinreichende Indizien herausstellten. Mit Rükficht auf anderweitige hinzugetretene Gründe wurden zwei Beamte auf administrativem Wege-aus dem Postdienste entfernt.

Es wurden im Laufe des Iahres 1854 16 meistens kleinere Lokaldienste errichtet, wovon 3 bedeutendere, nämlich St. Gallen-Brunnen refpekt. Luzcrn, 3fpänni# ger Sommerdienst, Uverdon-Ehaur-de-Fonds Tagkurs Sfpännig und Winterthur-Uznach 2spännig, eine ziemlich lebhafte Perfonenfrequenz erzeigen. (Beilage Nr. 4.)

Die K-dsten der Erstellung dieser 16 Postkurfe belaufen fich auf Fr. 41,702. 96 ferner entstand eine Kostenvermehrung

von

,, 29,130. 35

in Folge Kursausdehnung, Errichtung neuer Stationen, vermehrter Fahrten, Einführung größerer Wagenklassen, Beschleunigung der Fahrzeit auf 13 schon bestandenen Postkurfen.

Total für neue Kurseinrichtungen: Fr. 70,833. 31

573 Dagegen wurden im Berichtsjahre aufgehoben die «nfaehobene Sokaldienste *ofîfatfe' gJöerdon-St. Eroir, 2spännig, am 15. Iuni 1854, Winterthur-Bauma, 2 ,, ,, 1. Mai 1854.

Baden-Kaiserstahl

1 ,,

,, 1. Iuli 1854,

Bouveret-St.Mauriee, 2 ,, ,, 13 Oft. 1854, und folgende im Iahr 1853 errichtete Sommerkurse im Iahr 1854 nicht wieder eingeführt, nämlich: Bafel-Lujern, 2ter ...tagkwrs, öfpännig, Ehur-Cleven Nachtkurs, 2 bis 3fpännig, Airolo-Flüelen, gortsezung des Gotthardkurses AiroloCamerlata, Messageriedienst, 5* bis ßspännig.

Zug-Luzern, 2fpännig und Thun-Höchstetten, 4fpännig.

Die

daherige Kostenerfparniß

gr. 59,108. 45.

beläuft sich auf

Die Zahl der Postkurfe, deren Passagier-Ertrag von Anzahl dee der Postverwaltung erhoben wird, ist bis Ende des W.»*..:.

Jahres 1854 auf 181 angestiegen. Hiezu kommen noch 28 Sokaldienste, deren Reisenden-Ertrag von den Unternehmern theils aus eigene Rechnung mittels Gegenleistungen, wie Beförderung von Brief« und gahrpoststüken für die Postverwaltung, bezogen wird. In dieser leztern Zahl find, ferner mehrere .$.ransportleistungen Inbegriffen, die nicht mit Perfonentransport verbunden sind. -- Die Kosten sämmtlicher 209 Postkurse .werden unter Rubrik ,,gire Transportkosten" verrechnet.

pr die Beförderung von Reifenden, Briefen und Vergleichende gahrpoftstüken · wurden durch Postkurse an Wegstunden hin- und her befahren : ihrer Ausdeh»

nnng in Wegstunden.

574

Im Iahr 18^^^1857.

Wegstunden 3 Mal täglich oder noch öfter . . 133 143 2 ,, ,, 353 335 1 ,, 565 638

6 ,, wöchentlich 5

,,

,,

4

,,

,,

.

.

.

.

--

--

6

--

7

-

.

im Sommer taglich/jm Winter 3 Mal per Woche

-

2

14

9

Total Wegstunden!: 1140

1176

3 Mal wöchentlich .Aartenst.pjse.

.

,,

35

62

IG

Bestand der B r i e s p a k e t s c h l ö s s e .

Jrn Jahr 1854 ,, ,, 1853

6260 5988

Vermehrung

272

Bestand d e r g a h r p o s t k a r t e n s c h l ü s s e .

Jm Jahr 1854 5342 ,,

,,

1853

5059

Vermehrung 283 Bestand der Von den auf Ende des Iah-es 1854 in Kraft ver93 M stimmte und 478 auf unbestimmte Dauer abgeschlossen.

In jener Gefammtzahl find inbegrissen 316 während des Berichtsjahres neu abgeschlossene Verträge, deren Kündigung hauptsächlich das fortwährende Steigen der -..Paferpreise, theils auch wegen Mehrleistungen, wie »ermehrte gahrten, Verwendung größerer Wägen, Stfc··>

575 tionsveränderungen, «Jahrzeitabkürzungen, theils auch durch bloße Uebertragung der Postführung an andere Unternehmer veranlaßt worden waren, Ferner sind in der Zahl von 575 inbegriffen die behufs Erstellung neuer Postkurse erweiterten und für Sommerkurse neu abgeschlossenen Verträge.

» Wenn gegenüber der großen Zahl der Pofiführungsvertrage und den ungünstigen Zeitumständen für die

ipostpferdhalter nur beiläufig die Hälfte derselben ge-

kündigt worden find, so ist der Grund dieser Erschein nung in den im Laufe des Berichtsjahres an 85 Unter* nehmer verabfolgten Hafertheurungszulagen zu finden, wodurch die Aufkündung von mindestens 146 weitem Postführungsverträgen abgewendet werden konnte, während durch die Ausschreibung dieser Transportleijtungen inmitten der aus allen Postkreisen einberichteten Ent* rnuthigung unter den Unternehmern und gegenüber dem Mangel an Konkurrenz die neuen Angebote voraussichtlich eine solche Höhe erreicht haben würden, daß deren Minimum das Maximum der verabfolgten Hafertheurungszulagen um ein Beträchtliches hätten übersteigen müssen, abgesehen von den empfindlichen Nachtheilen, welche den abtretenden Kursführern durch die zahlreichen Vertragsveränderungen erwachsen wären.

gür die Zwekmäßigkeit der im Beginn dieses Iahres1 ergriffenen Maßregel der Verabreichung von .?)aferzulagen spricht serner am deutlichsten der Beweis, daß die Aufkündung und der Abschluß von 125 schon in Kraft bestandenen Verträgen von Seite 65 Unternehmern bis ©nde des Iahres eine Mehrbelastung der regulären Kurszahlungen von gr. 129,834. 88 verursacht haben, während 80 Unternehmer mit deren 140 Verträgen mittels einer Summe von gr. 39,046. 93 aus der

576 Grundlage von durchschnittlich 30 Centimen per Tag für ein im regulären Dienste eingefpanntes Pferd beschwichtigt werden konnten.

An diese, je nach nebereinkunft für die Dauer von 7 bis 9 .......îonaten ausgerichteten Haferzulagen wurde

jeweilen die Bedingung der ÜJlichtaufkündbarkeit der bezüglichen Verträge während der ganzen Dauer des Jahres geknüpft, Vergleichung Dje Vergleichung der Einnahmen von Perfonengeldern Ullb Paketen mit ben Ausgaben s«* .Pofimaterial und ransportkosten Iie T f"t folgendes Ergebniß: mit den Aus, Jm Jahr 1853.

gaben für Post-

Fr.

materia! nnd <£r..;raa i,er Reisenden . 3,345,027. 14

·transport*"·""·

,,

.5r.

,, Pakete . . 1,342,112. 6l -- 4,687,139. 75

Ausgaben.

pr Postmaterial . . 459,285. 66 ,, Transportkosten . 3,428,773. 73 _ 3,888,059. 39 Mehreinnahmen im Jahr 1853 . . 799,080. 36 Jm Jahr 1854.

~~~

ertrag der Reisenden . 3,540,034.92 ,,

,, Pakete . . 1,323,156. 79

Ausgaben.

.§ür Postmaterial . . 422,619. 22 ,, Transportkosten . 3,806,714. 93 Mehreinnahmen im Iahr 1854 . .

4,863,191. 7l 4,229,334. 15 633,857. 56

folglich im Vergleich zu den Mehreinnahmen des Iahres 1853 ein Ruf" von 165,222. 80

577

. ·. och ungünstiger gestaltet sich das Verhältnis, wenn .man die Transportkosten (ohne .Postmaterial) dem -Sr* trag der Reisenden (ohne den Ertrag sür Rakete) ent* i

gegen hält:

Im Jahr 1854.

gr.

..Eransportkosten . . . 3,806,714. 93 ·Srtrag der Reisenden . 3,540,034. 92 Ausfall Im Jahr 1853.

..Transportfosten . . . 3,428,773. 73 ertrag der Reifenden . 3,345,027. 14

Aussall

§r.

266,680. 01

83,746. 59

Somit Mehrausfall gegenüber dem Jahr 1853 182,933. 42 Der hauptsächlichste Grund dieses Rükschlages wird in der golge bei Anlaß der unter Rubrik ,,Reguläre $ferdelieferung" erscheinenden Kostenvermehrung nach* gewiesen.

......lebst der in ijolge der Hafertheurung eingetretenen ungewöhnlichen Belastung der Transportkosten kann unter andern, zur Schmälerung des Ertrags mitwirkenden Ur-» sachen der Umstand geltend gemacht werden, daß während der Zeit des stärksten Zudranges von Reisenden in den Sommermonaten eine unverhältnißmäßige Anzahl der* selben in Beiwägen geführt werden mußte. Die Anzahl der Reisenden in Beiwägen hat nämlich im laufenden Jahre die Ziffer von 91,884 erreicht.

Um so günstiger gestaltet sich dagegen das Verhältniß der dießjährigen Ausgaben für Postmaterial, wobei gegenüber dem vorigen Jahre eine Ersparniß von r. 36,666. 44 zu Tage tritt, obgleich im Berichts* jahre 52,400 Reisende mehr als im Iahr 1853 befördert worden find.

Bundesblatt. Iahrg. VII. Bd. I.

60

578

Saht ber suhp -

tonft

Es wurden an .Sägen und Schlitten in Kurs fitsejt: 1853 1854 1. Wagen.

Zu Iahreskursen, mit 2-16 fläzen ,, ©ommerîursen ,, 12--16 ,,

281 74

Aushilfe und Beiwägen . . . . 249 2. Schlitten

Sahlk« ··Pf«**.

303 66

254

604

62s ,

308

314

3«* $o(tsührung im r e g u l ä r e n ...Dienste waren erforderlich im Jahr 1854 1,778 Pferde

1853 1,725 ,,

,, ,,

Zuwachs : 53 -pfetde Zum auf erordentlichen und Beiwagend.«ist und zur Abwechslung waren erforderlich im Jahre 1854 1,735 Pferde ,,

,,

. . . . . . .

1.353

Zuwachs:

·eitta.pof..eu.

1,58"

,,

146 Pferde

.Setner zählten wir: 1853 185« an Stationen 358 381 ,, Pojlpferdhaltern . . . . 250 254 ,, Poilittonen 748 765 Die Einnahmen für beförderte Ertraposten betragen, laut Beilage Nr. 5 .

.

. 55r. 148,820. 75.

einnahmen des Jahres 1853 .

gr. 141,533. 50.

Obgleich nun, wie aus dieser ZttsaroroenffcllMS er* hellt, die Einnahmen sich auf eine namhafte Summe belaufen, so kann gfoichwol mit ziemlicher Bestimmtheit angenommen werden,- daf dieselben einen weit höhern Betrag erreicht hätte«, toenn nicht in goïge b« «ufhebung des Art. 3, Lemma 2 des <&trapofinalement.?

579

sowol den Fremden als den einheimischen Lohnfutschern die Möglichkeit eingeräumt worden wäre, den Unter* nehmern in der Beförderung der Ertraposten eine empfind* liche Konkurrenz zu machen.

Die vielen im Laufe des verflossenen Iahres einge« gangenen Reklamationen von Seite der Unternehmer haben nun gezeigt, daß die Aufhebung der betreffenden Be# ··"stimmung des Art. 3 des Ertrapostreglements : ,,Es ifi ,,daher außer den Postpferdhaltern Iedermann unterfaßt, ,,Reisende,, welche an einer Poststation mit Ertrapoft ,,angekommen find, vor Ablauf von 48 Stunden aus ,,der Poststraße, wo der Ertrapostdienst eingerichtet ist, ,,weiter zu befordern," -- zu unerfreulichen Resultaten geführt hat. Nicht allein hat diefe Maßnahme den Post-» ·pferdhaltern bedeutenden materiellen Schaden zugefügt, indem dieselben die Verpflichtung auf sich hatten, für die Beförderung der Ertraposten stets die nöthigen Pferde in Bereitschaft zu halten, während jeder andere, nicht verpflichtete Pferdehalter oder Lohnkutfcher, so oft es in seinem Vortheile lag, die ankommenden Ertra.Posten weiter beförderte; sondern es erwuchs dadurch auch der Postverwaltnng ein erheblicher Nachtheil, indejj..

die Mindereinnahme an den Ertraposten durch eine Esr* hohung der Kurszahlung ersezt werden mußte. Daß die Postpferdhalter bei fo bewandten Umständen mit der vorgenommenen Abänderung des Art. 3 des erwähnten Reglements fich zufrieden geben, und daß sie sich über* haupt zu dießfälligen Verpflichtungen herbeilassen, ohne daß ihnen dagegen irgend eine kompenfirende ·.öerechti* gung zugesichert würde, kann wol kaum angenommen werden, und zwar um so weniger, als in andern be# nachbarten Ländern den Postpferdhaltern ähnliche, ja noch weiter gehende Rechte bezüglich des Ertrapostdienstes eingeräumt find.

580 Syut.uriß.'n in den aus{Hurtigen IPoftBetujal.tuuflen.

Die Verbindungen mit den angränzenden Staaten für den internationalen Verkehr und dessen Vermittlung mit dritten Staaten find nach allen Richtungen erstellt ; hingegen lassen die Anschlüsse der schweizerischen Posten an die auswärtigen Kurse, namentlich die der Privatin* dustrie überlassenen Messagerien, vieles zu wünschen übrig.

Die Fortführung der Eisenbahnen bis an die Gränzen der Schweiz (in Basel, am Bodenfee und in Eamerlata).

und die nahe bevorstehende Vollendung der Schienenwege »on Genua und ..Curin bis Arona werden wesentlich dazu beitragen, die Anschlüsse der schweizerischen Postlinien zu sichern. Eine Schwierigkeit hierin bilden die mit jedem Wechsel der Iahreszeit oder andern Kombinationen bei den Eisenbahnen vorkommenden Abänderungen der Fahrtordnung, welchen die dießseitigen Post.» einrichtungen meistens zu folgen genothigt find.

Die Postverträge mit den der Schweiz zunächst stehenden Staaten und Postöerwaltungen dauern noch sort.

. Die Transitverhältnisse haben sich in Folge des rascheren gortschreitens des Eisenbahnbaues auf den Konkurrenzlinien der benachbarten Staaten für die Schweij nicht vorteilhaft gestaltet. So wird z. B. gegenwärtig die bisher über Basel und den Gotthard infiradirte Pariser-Lombardische Korrespondenz in einer Richtung wenigstens schneller über Turin geleitet. Der Ausbau von Schienenwegen in der Schweij wird zwar die Konkurrenz zu Gunsten der Schweiz wieder zu heben ver* mögen, hingegen find überhaupt als Folge der Kon« kurrenz die Tranfitvergütungen so tief gesunken, daß selbst im Falle der Wiedererlangung des Transportes nur ein verhältnißmäßig geringer Ertrag für die Post* kasse vorauszufehen ist.

581 Mit der k. sardinischen Eisenbahnverwaltung ist über çine gegenseitige Verbindung für Beförderung von Reisenden, Valoren und grachtstüken über Arona unterm 28. August 1854 ein Vertrag abgeschlossen worden, welcher die Ratifikation der eidgenosfischen Räthe im Dezember 1854 erhalten hat. Die Vollziehung wird beginnen, ·«.sobald die sardinische Eisenbahn ihren Dienst bis Arona (beziehungsweise Magadino) ausdehnen wird.

Auch mit der Gesellschaft der Basel-StraßburgPariser-Eisenbahn, so wie mit den Messageries Imperiales von Frankreich find über gegenseitige Ueberlieferung der Postgegenstände Uebereinkünfte getroffen worden.

Wir entnehmen der Postverwaltungsrechnung die* ftnaniitiiz jenigen Ergebnisse, welche zunächst die Bewegungen des OErs-tbuip.

Pofiverkehrs und den Gang der Verwaltung bezeichnen.

Gesammtergebniß.

1854.

1853.

Es haben betragen : die Roheinnahmen gr. 7,425,794. 25 Fr. 7,083,503. 74

die Ausgaben der Reinertrag

,, 5,876,796.65 ,, 5,397,283.75 gr. 1,548,997.70 Fr. 1,686,219.99

Die Zunahme des Postverkehrs im Iahre 1854 im Allgemeinen ist gegen 1853 durch eine Mehreinnahme v o n . . . Fr. 342,290. 61 konstatirt. Die Ausgaben dagegen find in stärkerer Proportion angewachsen um ,, 479,512. 90 so daß der Reinertrag »on 1854 unter demjenigen von 1853 geblieben ist um Fr. 137,222. 29 Diese Differenz wird unter den betreffenden Speziairubriken nähere Beleuchtung finden.

Der'Reinertrag von 1854 von Fr. 1,548,997. 70 wurde verwendet :

582

a. auf Auszahlung der Antheilbetreffnisse der Kantone, nach der jezt festgesezten Seala . ,$r. 1,486,560. 92

(Beilage Nr. 6.)

î>. auf Abtragung am Kapital für das bei den Kantonen übernommene Postmaterial, beiragend auf den 1. Jänner 1854

Sr. 506,975. 84 ,,

62,436.78

Dasfelbe ist hienach auf den 31.

Dezember 1854 reduzirt auf

Fr. 444,549. 06

gr. 1,548,997.7o

Von den Reklamationen einiger Kantone gegen die Uestsezung ihres Antheîls an dem Ertrage der Posten ist über diejenige von Neuenburg unterm 28. Juni 1854 fiundesgerichtlich entschieden worden. Dem Urtheile zufolge ist die Entschädigungssumme sür diesen Kanton von

gr. 70,092. 33 auf gr. 74,676.3s gestiegen.

Die ijorderungen von Bafel-Sandschaft an den Bund, -mittelbar an Bafel-Stadt, und von Uri schweben noch vor ·cem ...Sundesgerichte, und sehen einer baldigen Beurtheilung entgegen.

Mit dem l. Oktober 1853 ist der peremtorische Termin für Einsprachen der Kantone gegen die dermalige Scala abgelaufen ; anderweitige Reklamationen wurden im Rechts* Wege nicht erhoben, und daher ist die Seala, mit Ausjiahme von Uri und -.öasel, definitiv festgestellt worden.

Das I n v e n t a r der P o s t v e r w a l t u n g erzeigt nachstehende Abschlußergcbnisse :

583 St.

Sr.

SBestand auf den I.Jänner 1854 . . .1,048,260.04 Zuwachs. Neue Anschaffungen.

1) Wägen und Schlitten: a. Reue Anschaffungen 167,718.99 b. Uebertragung aus dem Fuhrwesen-Jnventar 2,493.77 2) guhrwesenmoterial : a. ..neue Anschaffungen 77,081.05 b. Uebertragungen aus dem Wägen - und Schlitten-Jnventar 9,460.37 3) -SBüreaugeräthschaften : a. Neue Anschaffungen 22,199.44 b. Uebertragungen aus andern Poflfreisen n.

Departementen . .

563. 20 279,466.82 1,327,726.86

Abgang.

i) An Wägen u. Schlitten

durch Uebertragung auf das Suhrwesenmaterial 2) An guhrwesenmaterial : a. durch Verbrauch ., b. Verlaus von altem Pojlmaterial . .

c. Abgabe von Material zu neuen Wägen .

d. Uebertragungen aus dasWägen-Jnventar Uebtttrag:

1,215. -- 10,945.29 11,437.07 25,437.79 9,982.54 59.017.69 1,327,726.86

584

Sr.

Sr.

Uebertrag : 59,017. 69 1,327,726.86 3) An Biireaugerathschaften :

a. durch gänzliche Ab-

nuzung . . . .

b. durch Ueber.ragung an andere Postkreise

2,525.08 469. 20 62,014.97

Slbschreibung : 100/0 für Abnuzung des $ostmaterials . ' .

.

.

126,571.18

Bestand des Inventars auf 1. Janner

1855

. 1,139,140.71

Bestand des Jnventars aus 1. Jänner 1854 1,048,260.04 Vermehrung im Rechnungsjahre

.

.

90,880. 67

Vermögensbestand.

Bestand des Jnventars aus 1. Jänner 1855 1,139,140.71 Guthaben der Bundeskasse für Einlösung der Dbligationen, betreffend Uebernahme des Postmaterials bei den Kantonen . . . -jr. 506,975.84 Hieran sind abgetragen worden aus dem .Postertrage v. 1854 ,, 62,486. 78 444,539.06 Vermögensbestand auf 1. Jänner 1855 Vermögensbestand auf 1. Jänner 1854

694,601. 65 541,284.20

Vermehrung im Rechnungsjahre .

. 153,317.45 Ueber die einzelnen Sinnahm- und Ausgaberubriken .der Postverwaltungsrechnung haben wir nachstehende -Aufschlüsse zu «theilen:

58-> Einnahmen von Reifenden.

Die Anzahl der Postreisenden und die Einnahmen an Perfonengeldern, mit Einschluß der Uebergewichtss.

und Beiwagentaren, erzeigen sich wie folgt: Jm Iahr 1854 Reisende .

. 719,908 ,,

,,

1853

,,

.

.

.Vermehrung . . .

einnahmen im Iahr 1853 .

Budget für das Iahr 1854 ..

667,508

. 52,400 Reisende., . gr. 3,345,027. 14 . ,, 3,600,000.--

Rechnung des Iahres 1854 .

. ,, 3,540,034.92

In der Beilage Nr. 7 ist eine vergleichende Ueber« ficht der Anzahl der Reisenden und deren Ertrag a. nach den Monaten, b. nach den Postkreifen enthalten.

Die Mehreinnahmen von den Postreisenden beträgt somit im Vergleich zum Iahr 1853 gr. 195,007. 78; dagegen erzeigt sich, verglichen mit dem Budget, eine Mindereinnahme von Fr. 59,965. 08.

Unter den Bruttoeinnahmen an Personengeldern find inbegrissen :

a. An Uebergewichtstwen- . . . . gr. 114,731.64

Dieselben betrugen im Iahr 1853 ,, 108,194.39 Vermehrung an Uebergewichtstaren Fr. 6,537. 25 b. An Beiwagentaxen . . . . gr. 354,113. 55

,,

,,

im I. 1853 ,, 324,493. 02

Vermehrung an Beiwagentaren %*. 29,620. 53 Die durchschnittliche Bruttoeinnahme auf einen Rei* senden betrug im Iahr 1854 . . . . gr. 4. 91y4 ,,

,,

1853

.

.

.

.

,, 5 , . Öl*/»

·586

· Der Betrag der Beiwagentaren macht 10 % und derjenige der Uebergewichtstartn 8,24 % der Bruttoein* «ahmen aus, und es trifft von den leztern aus einen Sieisenden 15«Vi6 Ct.

Bei den Sinnahmen des follkreises Bellenz insbe* sondere erzeigt fich eine Vermehrung von 28'A % int Vergleich zu dem vorjährigen Ertrag, welche größtentheils .ber Mitte Iuni 1854 erfolgten Aufhebung der Grani* sperre bei Chiasso, beziehungsweise dem Wiederaufleben des Reisendenverkehrs zwischen Mailand und Luzern beiZumessen ist.

Ertrag von Briefen.

'

1854.

1853.

Sx.

8r.

.Roheinnahme an Brieftaren 2,664,156. 89 2,490,562. 14 Hierunter find an ausländischen Taren begriffen, welche an andere Postverwaltungenzuvergütenwaren 401,368. 45 353,672. 22 ...Reinertrag . : . . 2,262,788. 44 2,136,889. 92 Budgetansaz, Rohertrag 2,100,000. -- 1,950,000. -- Mehreinnahme anReinertrag von 1854 gegen 1853 . . . S 125,898. 62 .Der Verkehr an Briefen hat bestünden in

1850.

1851.

1852.

1853.

1854.

zahlbaren Briefen. Portofreien Briefen.

Sntändische.

3litäländifche.

9,981,862 11,151,224 11,962,680 13,123,734 13,727,553

3,685,146 3,723,322 4,038,840 4,833,998 4,958,81?

1,439,109 1,489,127 1,571,976 1,815,893 1,823,619

Total.

15,106,117 16,363,673 17,573,496 19,773,625 20,509,989

587 Verhältniß der Zunahme der Brieszahl : Inländische .ausländische zahlbare zahlbare .-Briefe.

..Briefe.

1850. Bafis 100 112 1851.

120 1852.

1853.

132 1854.

137

ïotal der zahlbaren Briefe.

Jßortofreie ©esamini..

zahl der Briefe.

Briefe.

100 100 100 109 103 108 117 109 116 126 131 131 131 127 136 136 134 Zur Vergleichung des jBriesverkehrs der Schweiz mit .demjenigen anderer Staaten mag nachstehende Zusammenflellung der Bevölkerung mit der Zahl der besorderUn -Briefe nicht ohne Interesse sein.

100 101 110

BeBolkerung.

Zahlbare Briefe. Iährlich auf einen Aopf.

Jnd. Schweiz 1854. 2,400,000. 18,686,370.

,, Belgien i 1852. 4,200,000. 10,141,500.

,, den Nie" derlanden .., Großbrittanien ,, Rußland ,, Spanien

Briefe.

7,78*) 2,4.**)

1853. 2,600,000. 13,349,853. 5,.3

1853.28,000,000. 410,807,489. 14,89 1851.54,000,000. 28,432,350. o,53 1852. 14,500,u00. 23,579,654. -,63 ,, Frankreich 1854.36,000,000.194,624,800. 5,41 ,, Bayern is-'/sz. 4,400,000. 15,841,269. 3,60 ,, Sachsen 1852. 2,100,000. 7,294,307. 3,43 ,, Oesterreich 1853. 42,000,000. 40,702,200. 0,97 ,, Preußen 1853. 14,500,000. 77,536,394. 5,35

*) Einfchlleßlfch der ofsiAlellen (portofreien) Korrefpondenzen, der Schrift« pakete, Drukfachen unter Banden, Waarenmuster und Zeitungen zusammen 34,24V,4ö3, ans l Kopf der schweizerischen Bevölkerung 14,25 Stüke.

**) Briefe, einfch««ßltch der Journale, ..Ornksachen unter Banden 28,141,500

per Kopf 6,7.

588

Von den inländischen zahlbaren Briefen fallen im Jahre 1854 auf, den

l.

n.

lia 2 Stund.

Don 2 biä 10 Stund,

2,570,859

Hl. Briefkreis

6,325,968

über 10 -Stund.

4,830,726

und es hat sich ein TarendurchschniU ergeben : im Iahr v. Rp. '

1850 1851

10,28 10,25

1852

10,72 Einführung de« Saxengesczeä »orn 25. .august 1851.

1853

10,65

1854 10,82 Ueber das Verhältniß der Barzahlung der Brief* taxen zur Verwendung von »jrankomarken entnehmen »ir den Rechnungen : ©esarnrntïttrag der Srieftaxe.

(Slu.!tandische.3:axen inbegrijfen.)

Hierunter duro!)

Fraiikornarken.

Sliarlen entridjtet. Betrag an Sßrozent der .Sesamrntae.

8r.

gr.

1851.

2,172,179

280,320

13

1852.

2,367,511

397,393

17

1853.

1854.

2,490,562 2,664,156

430,429 584,542

18 22

Es sind nunmehr; eingeführt : Marken zu 5 Rappen, in brauner Farbe, 10 ,, ,, blauer ,, 15 ,, ,, rother ,, 20 ,, ,, gelber ,, 40 ,, ,,grüner ,, ) seit d.1.Oktober 1854.

1 Franken

/, grauer

,,

seit dem I.Februar 1855.

Der Verkauf zeigt seit der Einführung folgende 95(c »egung :

Anzahl der v e r k a u f t e n Marken.

1851.

1852. 1,334,930 1853. 1,443,390 1854. 1,662,851

zu 2«/2 RP.

502,810

1,680,678 1,794,882 1,990,936

Alte Währung.

&u 5 Rp.

1,592,901

zu 10 Rp.

997,851

Neue Währung.

1,083,858 -- 1,192,042 -- 1,380,493 125,360

-- 175,40o

Total.

3,093,562

4,099,466 4,430,514 5,335,O4O

Die Versendungen der Briefpofi umfassen außer den Briefen die Schriftpokete, Druksachen (Zeitungen nicht inbegriffen) und die Warenmuster; die 3..a.ren hievon fallen unter die Rubrik des Briffertrages.

Die Frequenz beträgt nach Durchschnittszählungen (Beilage Nr. 8)

Schriftpakete Druksachen

1852.

499,666 591,312

1853.

517,659 601,079

1854.

609,664 744,186

^

Waarenmujier

153,087

196,588

181,769

§

590

Ertrag der gabrpoststüke.

1854.

1853.

Einnahme an ...taren . . 1,442,680 1,424,572 Hieson sind abgezogen die Saldi von Tarvergütungen an auswärtige Staaten 119,524 82,460 Gesammtertrag * 1,323,156 1,342,112

Voranschlag im Budget von 1854 . . . . 1,345,000 Wir führen diese Einzelnheiten an, um einen anscheinenden Widerspruch zu heben, daß sich nämlich bei fortgeschrittener Zahl der beförderten gahrpoststüke ein geringerer Reinertrag als 1853 herausstelle.

Auf den Stüken, und namentlich denjenigen aus dem Auslande, haften oft bedeutende Fracht- und andere im $orto begriffene Nachnahmen, so daß der Gesammtbetrag der Taren keinen sichern Schluß auf die Zahl ber Stüke erlaubt. Im Weitern ist wahrscheinlich, daß während die Spedition der kleinen Stüke zugenommen hat, weniger große Stüke mit den Posten versandt werden sind.

Die schweizerischen Posten haben transportirt (Bei-

lage Nr. 8): im Innern der Schweiz . . . . Stüke 3,077,387 vom Auslande nach der Schweiz . ,, 162,910 aus der Schweiz nach dem Auslande " 150,024 im Transit durch die Schweiz . .

,, 4,783

Stüke: 3,395,104 Die Zahl der Stüke hat betragen : im Iahr 1853 ,, ,,

,, ,,

1852 1851

,,

,, 1850

3,017,566 2,791,136 2,668,380

2,223,515

591 (irtrag der Zeitungen.

Ertrag vom Jahr 1854 . . . . gr. 112,556. 07 Voranschlag für 1854 ,, 95,000. -- Ertrag vom Jahr 1853 . . . .<* ,, 100,970. -- Anzahl der transportirten twpslichtigen Zeitungs* blätter: (Beilage Nr. 9) (Nummern).

Schweizerblätter. Ausländische Blätter.

1854.

9,662,070 1,331,526 1853.

8,688,655 1,445,290 Anzahl der taxfrei transportirten amtlichen Blätter., eidgenöffische.

kantonale.

1854.

1853.

156,416 84,854

-Total 1854 1853

1,046,833 711,316

Zeitungen (Nummern).

12,196,845 10,930,115

An Posttaren sind bezogen worden : 33on inltodischcn aeitungen :

-1854.

1853.

1852.

1851.

fficn ausländischen Beitunäen :

1854.

ïranaporttaxen.

gr. 75,670 ,,

76,498

,, 73,444 ,, 70,713

ülbonnementsgebühr.

10,575 10,996 6,826

9,601

£rangporttaxe und 3U>onnemmt...gebu,,T.

8r. 26,310

1853.

n

13,475

1852.

II

1851.

II

12,222 13,132

.Eransitgebuhren.

D« Ertrag der von auswärtigen Zollverwaltungen »etgüteten Gebühren sür den Tranfit geschlossener Bries*

592

sendungen betrug im Jahr 1854 . . gr. 39,143. 95 .Der Voranschlag ,, 40,000. -- *er Ertrag im Jahr 1853 . . . . ,, 34,272. -- Diefe Vergütungen sind geleistet worden: ·von .Frankreich für den Transit auf der .Linie Bafel-iîeldkirch gr. 1,551. 63 Bajel-Eamerlata ,, 31,815. 04"> gerner-St. Julien . . . . ,, 125. 16 t*on ï h u r n und Taris, Transit grankfurt-Mailand ,, 902. 96 fon B a d e n , ...transit Konstanz-Feldkirch ,, 589. 75 .gon Oesterreich: Transit aus der Lombardie nach dem Postgebiete von : ..thurn und Taris \ f*(n ' · ' Bayern und . ' Württemberg .

von B a y e r n , ,,

.Transit n. d. ...omljardie

Württemberg,

,, Preußen

,,

,,

,,

,,

,,

2,718. 49

,,

668. 36

,,

236. 29

536. 27 ·§r. 39,143. 95

Ueber die auf den Vergütungen von Frankreich vor* auszufehende Verminderung dieser Einnahmen beziehen wir uns auf die unter Rubrik der ,,auswärtigen Ver* $ältnisse" enthaltenen Bemerkungen.

Vermiedenes.

Die Rechnung vom Jahr 1854 verzeigt gr. 148,114. 18 IBoranfchlag ,, 120,000. --> ©innahmen im Jahr 1853 . . . ,, 124,23l. --

593

.Jür das Jahr 1855, und fernerhin, werden die Einnah.* wen von Konzesfionen, Bestellgebühren von gahrpostflüken ynd Verkauf von Empfangscheinen von der allgemeinen DRubrik des ,,Verschiedenen" getrennt und besonders aus.geführt, nach dem Bundesbeschluß vom 3. August 1853.

tS. eidg. Gesezsammlung, Bd. m, S. 604).

Konjessionsgebühren.

* lieber deren Ertrag wird in BeilageNr. 10 eineUeberficht .beigefügt. Die Anzahl der Konzesfionsnehmer vom Jahr 18541 steht derjenigen vom Jahr 1853 um 16 nach, und «s find auch die Gesammtergebnisse der Gebühren im Verhältnisse (um Fr. 676. 78) zurükgeblieben.

Die Einführung von B e s c h e i n i g u n g s r e g i s t e r n §u sehr billigen ..taren kann als eine neue Einnahms* quelle der Postverwaltung angesehen werden, da die ©nnahmen für Verkauf von Empfangscheinen defjhalb nicht zurükgewichen find.

-.Seide Rubriken stehen auf ihrer normalen Stufe, toie Empfangfcheine mit Fr. 26,294. 30 und die Bescheinigungsregister mit §r. 10,215. 30. So auch die Nachgebühren, welche gegen 1853 mit gr. 14,785. 75 «ine leichte Vermehrung »erzeigen von gr. 849. 70.

Die unter der Spezialrubrik Nr. 7 verrechneten (Strafgelder find erhoben worden:

auf Beamten der Postbüreaur . . gr.

,, Ablagen, Briefträgern, Boten, Pakern, Büreaudienern je. . ,, ,, Kondukteuren unb ihren Stellvertretern ,, ,, Postillonen ,, ,, Postpferdhaltern ,,

551. 50 214. 25 676. 80 126. -- 909. 71

Uebertrag: 8r. 2,478. 26 ..Bnnbesi-ilati. Jahrg. YI1. Bd. I.

6l

'594

Uebertrag: Fr. 2,478. 26 aus Privaten (wegen .Uebertretungen des Pofìregals in anßergerichtlichen, nach dem Bundesgefeze vom 30. Iuni 1849, erledigten pllen) 438. 17 u v5r. 2,916. 43 Ausgaben.

Gehalte und Vergütungen.

Ausgaben im Jahr 1854 . . . gr. 1,286,346. -- Voranschlag . . gr. 1,260,000» . ,,,- QQQ _

«nachtragskredit . ,,

50,o0oj " ' '

Ausgaben im Jahr 1853 . . . ,, 1,156,282. --· Die Veranlassung zur Vermehrung der Ausgaben für 1854 gegen 1853 liegt sowol in der nach Schlußnahme der Bundesversammlung vom 2. August 1853 auf 1. Jänner 1854 vorgenommenen allgemeinen Revi* fion der Gehalte, wofür im Jänner 1854 ein Nach* tragskredit von gr. 50,000 bewilligt worden ist, als in dem laufenden Bedarse der Verwaltung, welcher die Erstellung neuer Postbüreaur, Erweiterung der Ablagen* und Botendienste :e. erheischte.

Die Ueberficht (Beilage 97r. 2) der betreffendeR Dienststellen enthält nähere Nachweisunge« über die be* jüglichen Personalvermehrungen.

Kommissäre und Reisekosten.

Ausgaben laut Rechnung »on 1854 . gr. 11,006. là Voranschlag für 1854 ,, 15,000. -- Ausgaben für 1853 ,, 13,562. -- Dieselben bestehen lediglich aus den Kosten der Reife« -der îraininspektoren und den Dienst- und Inspektion«-'

595 reisen von Beamten der Generalpostdirektion und den Kreispostdirektionen. Die verschärften Vorfchriften an die Kreispostdirektoren für öftere Vornahme »on Dien|ìund Kassainspektionen bei den Postbüreaur lassen für die künftigen Iahre ein weiteres Steigen diefer Ansgaben vorausfehen, deren Verwendung wir jedoch für die Verwaltung nur als gewinnbringend betrachten.

"*"

Büreaukoften.

Ausgaben für 1854 Voranschlag für 1854

8r. 163,432. u · ,, 150,000. --

Ausgaben für 1852

,,

,, 158,721. 70

,, 1853

, 156,154. 92

S p e z i e l l e Vergleichung der U n t e r r u b r i k e n .

1854.

Sr.

1853.

gr.

a. Schreibmaterialien . . 33,631. 12 31,547. 95 2 550. -- 2,605. 30 b. Siegellak . . . .

c. Drukfachen . . . . 59,795. 81 65,901. 05 d. Buchbinderarbeiten . 14,814. 99 14,223. 64 e. Beleuchtung . . . . 34,552. 85 25,638. 80 f. Beheizung . . . . 10,173. 54 8,680. 88 g. Verschiedenes . . . 7,913. 93 7,557. 30 Die Mehrausgabe gegen 1853 von Fr. 7,277. 32 liegt zunächst in den vermehrten Kosten der Beleuchtung und Beheizung, die durch das Steigen der Preise der Kerzen und des Oels, in der Vermehrung der Nachtfahrten und Nachtarbeiten, so wie durch den Bezug geräumiger 3>ostlokale in Genf und in Basel, erwachsen sind.

Die Erstellung neuer Postbüreaur hat jeweilen mehr* sache Einrichtungen und Anschaffungen zur golge, welche nebst dem kleinern Unterhaltsbedarf auf die Unterrubrif ,,Verschiedenes" fallen.

596

Dienstkleidung.

Die Ausgaben für Dienstkleidung pro 1854 waren ursprünglich veranschlagt zu . . . Fr. 75,000. -- Hiezu kommt noch der laut Bundes-

beschluß vom 12. Juli 1854 bewilligte Nachtragskredit ,, 6,000. -- Budget für 1854 . . . . . gr. 81,000. -- Ausgaben im Jahr 1854 . . . . ,, 79,687.9§ somit gegenüber dem Budget ein AktivÜberschuß von gr. 1,312. 02 Stand der Ausgaben im Vergleich mit dem Iahr 1853.

Kosten der diesjährigen Dienstkleidung Fr. 79,687. 98

,,

,, vorjährigen

,,

,, 63,775.72

Vermehrung gegenüber 1853 . . . gr. 15,912. 26 entstanden 1) in Folge des mehr als doppelten Bedarfs an Uniformfräken für die Sandboten und Kreisbriefträger (287 über die Zahl von 1853), deren Be.rechtigung nach zweijährigem Austragen im laufenden Iahre verfallen war; 2) in Folge stärkern Bedarfs an Postillonsmänteln (I74 mehr als im Iahr 1853), welche im Iahr 1851 verabfolgt worden waren, und laut dem Befleidungsreglement nach dreijährigem Austragen neu angeschafft werden mußten; 3) in Folge erweiterter Kurseinrichtungen und damit verbundenem Zuwachs an Bediensteten ; 4) und endlich wegen des bedeutenden Aufschlags der Wollenpreise, resp. der Tücher, indem für die nämliche Waare, wie sie im Iahr 1853 erhältlich war, im Sommer 1854 8 bis 10 o/o mehr gesordert und bezahlt wurde.

597

Gebäulichkeiten.

..Rechnung vom Iahr 1854 . . . 8r. 91,336. 23 Voranschlag für das Iahr 1854 . . ,, 95,0u0. -- Rechnung vom Iahr 1853 . . . ,, 84,691. -- Die Mehrausgaben find zunächst durch die Uebersiedlung in das neue Postgebäude in ...Bafel und die 'Benuzung des zum Messageriedienste in Genf bestimmten Lokals und daherige größere Miethen entstanden.

Postmaterial.

Rechnung des Iahres 1854 . . . Fr. 422,619. 22

Budget für das Iahr 1854 . . .

,, 430,000. --

Rechnung des Iahres 1853 . . .

,, 459,285. 66

Budget für das Iahr 1853 . . .

Die Minderausgabe

,, 450,000. --

nach dem

Budget beträgt gegenüber der Rechnung von 1853

,,

36,666. 44

Nach Unterrubriken geschah die Verwendung in den Jahren

1853.

1854.

1) Neue Anschaffungen:

gr.

Fr.

a. Wägen und Schlitten 165,536. 34 167,718. 99 b. Fuhrwesenmaterial . 72,844. 28 c. Büreaugeräthfchaften . 35,243. 24 2) Reparaturen:

51,593. 26 22,199. 44

a. Wägen und Schlitten 155,569. 10 153,568. 86

b. Büreaugeräthschaften

7,757. 70

7,259. 64

3) Zins des Postmaterials . . . . 22,335. --

20,279. 03

459,285. 66 422,619. 22

598

Die Differenz zwischen den Ausgaben des Jahres 1854 und den Ausgaben des Jahres 1853 in der Rubrik 1) Neue Anschaffungen, b. vjuhrwesenmaterial, erklärt sich dadurch, daß im Iahr 1854 das an die neuen Wägen von der Postverwaltung gelieferte Material nicht.

wie es im Jahr 1853 gefchah, von der Baufumme der neuen Wägen, sondern »on der Rubrik,«guhrwesenjnaterial" abgezogen worden ist.

Wegen des Bezugs der neuen Postlokalitäten in Basel und der in Folge dessen nothwendig gewordenen neuen Anschaffungen von Büreaugeräthschaften, fo wie auch wegen der Uebernahme eines Theils des Breitmayerschen Bureau-Jnventars in Genf, erscheinen die Aus* gaben für neue Anschaffungen und Büreaugeräthschaften im Jahr 1854 gegen die entsprechenden Ausgaben im vorigen Jahre geringer.

Transport* Sosteu.

Die Gesammttransportkosten belaufen siel) im Jahr g r>

gr

1854' a u f . . . . . 3,806,714. 93 Ursprünglich veranschlagte Ausgabenfummen pro 1854 . 3,610,000 hiezu Nachfredit laut Bundes-

beschluß vom 12. Iuli 1854 300,000 Total'Vu&get : 3,910,000. --

Es stellt sich sonach gegenüber dem Budget ein Aktiöüberfchuß heraus von

103,285. 07

Im Iahr 1853 betrugen die TotalTransportkosten . . . . 3,428,773. 73 Folglich eine Kosteiicermehrung für bas Berichtsjahr von ...

377,941. 20

V e r g l e i c h e n d e Uebersicht der ...Krans-pottfoflen In den J a h r e n 1853 und 1854 nach den u n t e r n Rubriken.

1853.

1854.

VerVerminderung. mehrung.

Sr.

Ur.

Sr.

Sr.

8r.

1) Reguläre Pserdelieserung, oder fire, aufVerträgen beruhende Bezahlungen 2,480,748.93 . . . .

2,882,833.43 . . . . 402,084.50 2) Außerordentliche und Bei* wägenkosten.

a. Beiwägenbefi>r.5r.

detung . . .338,559.45 . . . . 366,147.72 27,588.27 b. Vermehrte Bespannung der £anptwugen 151,472.85 . . . . 51,065.90 c. Außergewßhn-s

liche Transport-

kosten . . . 31,346.05 . . . . 46,482.39 15,136.34 521,378.35 463,696.01 100,406.95 Uebmrag: 3,002,127.28 3,346,529.44 100,406.95 444,809.11 1

1853.

1854.

VerVer« mindtrung. rnehrung.

ftr.

gr.

Sr.

gr.

62,294.35 . . . .

64,494.13 . . . .

2,199.78

16,004.91

.

6,054.45

18,589.62 . . . .

3,496.53

uebertrag: 3,002,127.28 3,346,529.44 100,406.95 444,809.11 3) Postillonstrinkgelder . . 285,512.54 . . . . 307,557.34 . . . . 22,O44.8O 4) Vergütungen für abgetretene Kondukteurpläze . . . .

5) Schifffahrtsgelder. . . 53,796.01 . . . .

53,539.49

256.52

6) Brükengelder und Gebühren

.

.

.

.

.

7) Wogenbeleuchtung Wctgenfe«

.

.

.

.

9,950.46

.

.

.

.

.

.

.

und 15,093.09 . . . .

3,428,773.73 . . . . 3,806,714.93 100,663.47 478,604.67 ab: 100,663.47

Vermehrung abzüglich der unter den Rubriken ,,Vermehrte Bespannung" und ,,Schiff?

fahrtskosten" eingetretenen Verminderung . . . . . . . . 377,941.20

* Von dieser Kostenvermehrwlg sällt ans das 1. Quartal

.

. gr. 114,951. 53

,,

n

u

H

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·-·

,,

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"ö,4o..7. 50-

,,

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,,

,,

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O.

,,

.

.

,,

7.3,ö2b. Hl

,,

,,

,,

,,

,,

,, "4.

,,

.

.

,,

90,672. 88

Gleich oben: 377,941.20 Uebrigens gestalten sich die Gesammttransportfofim nach den Monatsrechnungen laut Bei* lage Nr. 11.

Oi

o (-i

02

Die speziell unter Ziffer 1, ,,Reguläre -pserdelieferungen" aufgeführte Kostenvermehrung von §r. 402,084. 50 ist entstanden : 1) durch 13 neu errichtete Iahreskurfe und 3 ©ommerkurse, abzüglich von 2 eingestellten Lokalkursen . . . ijr. 41,702. 96 2) durch vermehrte Fahrten aus schon bestehenden Kursen, Kreirung neuer Stationen, Einsührung größerer Wagenklassen und «Jahrzeitbefchleu-

nigung

ftr.

29,130. 35

3) durch verabreichte Hafertheurungs-

zulagen an 80 Unternehmer . . ,, 39,046. 93 4) Mehrbelastung des Rechnungsjahres 1854 durch die im Laufe 1853 errichteten Postkurfe gr. 94,954. 20 5) Mehrbelastung des Iahr-es 1854 durch die im Laufe des Iahres 1853 abgeschlossenen Verträge . . . . 67,415.80 S) Erhöhte Kurszahlungen in ijolge der im Iahr 1854 neu abge-

schlossenen Postsüh-

rungsverträge mit Unternehmern, welche sich mit feiner Hafer-

Iheurungszulage begnugen wollten . . 129,834.88 §r. 292,204. 26 Total der Kostenvermehrung wie oben: .Jr. 402,084. 50

603

Wenn übrigens der Umstand, daß demnächst bedeu-* tende Streken der von den ergiebigsten Postkursen befahrenen Hauptrouten mit ihrem Personenverkehr an die Eisenbahnverwaltungen übergehen, schon für sich allein zahlreiche Kündigungssälle im Gefolge hatte, und im Hinblik auf das kurze Bestehen und den daherigen i Rifiko von Pojiführungsunternehmungeu stets noch höhere .Forderungen von Seite der Unternehmer zu gewärtigen find, fo übte die Hafertheurung dennoch den überwiegendsten Einfluß auf die im Berichtsjahre unter der Rubrik ,,Reguläre Pferdelieferung" entstandene 'Kosten»ermehrung aus, wie dieß aus der Beilage Nr. 12 hervorgeht, welche eine vergleichende Ueberficht der Haferpreise in den Jahren 1853 auf 1854 enthält. Dieses ..pauptnahrungsmittel der Pferde droht auch im Jahr 1855, und zwar in erhöhtem Maße, eine Steigerung der Transportkosten Herbeizuführen, indem ungeachtet einer schon im L .Quar.» tal bewilligten, doppelten Theurungszulage von durch-

schnittlich 50 bis 60 Cent, per Pferd und Tag, gleich...

wol nicht allen Kündigungsfällen vorgebeugt werden ïann.

Für Beiwagenlieferung wurde im Jahr 1854 ver* ausgabt eine Summe von . . . Fr. 366,147. 72 davon für nicht postamtliche Fuhrwerke an die Unter* nehmer gr. 31,354.12 oder 8y2 % der vorstehen* den Summe

für Pferde ,, 308,002.67 ,, 84'/4 % Postillonstrink-

gelder

,, 26,790.93 ,, 7i/4% Total 8r. 366,147. 72

Rechnung des Jahres .1853 Kostenvermehrung im Jahr

1854

,, 338,559. 45

gr. 27,588.27

idem

604 »eiche sich durch den Mehrtransport von 52,400 Reifens; den hinlänglich gerechtfertigt findet.

Die Unterrubrik ,,Vermehrte Befpannung der Haupt* wagen" erzeigt dagegen im Vergleich zu den Aus--gaben des lezten Jahres eine Kostencerminderung »on Sr. 100,406. 95, welche sich aus dem Umstände erklärt, daß im Jahr 1853 sämmtliche neu errichteten Sommerkurse mit ihrem Kostenbelauf von gr. 94,641. 50 in dieser Rubrik verrechnet gewesen find, während dieselben unter Rubrik ,,Reguläre Pferdelieferung" hätten erscheinen sollen.

Die Rechnung von 1853 betrug gr. 15!,472. 85.

Wird hievon obige Summe abgezogen von ,, 94,641. 50 so stellen sich die Kosten für eigentlich vermehrte Bespannung pro 1853 heraus mit Fr. 56,831. 35

die dießjährige Rechnung beträgt . ,, 51,065.90 Es ergibt sich somit immer eine Minderausgabe von gr. 5,765. 45 welche hauptsächtlich dem Umstände zuzuschreiben ist, daß bei der Erneuerung der Verträge jeweilen die Verbindlichkeit der Beförderung einer größern Wagenklasse in die Aversalsumme aufgenommen wurde, fo daß auf meh» reren Kursen hiefür eine besondere Vergütung nicht mehr bezahlt werden mußte.

Ausgaben der Unterrubrik ,,Außergewöhnliche Trans·portkosten" im Iahr 1854 . . . . gr. 46,482. 39

im Iahr 1853

Kostenvermehrung im Iahr 1854 veranlaßt durch folgendes:

,, 31,346. 05

.

Fr. 15,136. 34

605

1) Depeschentransport mittels gfußboten von Nyon nach St. Cergues und "von St. Cergues nach Les Roufses, ferner für Entschädigung an Tissot in St. .3er# gues wegen Ertrapostführung . gr. 2,036. 80 2) Provifion an Witwe Girod in Thonon für Einschreibung von Reisenden · . . ,, 128. 84 3) Entfchädigungen an die Postpferdhalter gracheboud, Berthollet, In Albon und Elemenz wegen Aushebung des Postdienstes le ...Bouveret-St. Maurice . . . . ,,. 1,255. -- 4) Kreuzungsfahrten zwischen LauTanne und Eossonnay für den .-Brief* kurrierdienst gaufanne-Pontarlier ,, 2,421. 12 5) Wegen interimistifcher Uebernahme der Pofiführungen zwischen OronLausanne und Verrières-Pontarlier 6) Nachtragsentschädigungen für Beiwägenlieferungen und für Doppel-

,,

400. --

fahrten 7) Lieferung einspänniger Beischlitten für die Gotthardkurse an Gebrü» der M e y e r in Andermatt, mehr als im Jahr 1853 . . . . .

,,

287. 49

,,

2,257. 68

8) Erhöhung des Averfals an die schweizerische liordbahngesellschaft

von 500 auf 750 Franken und sonstige Mehrbelastung, indem das Aversal im Iahr 1853 erst vom

<>

Uebertrag: gr. 8,786. 93

606

llebertrag : 1. Mai an, dagegen im Iahr 1854 fchon vom 1. Jänner an ausbezahlt wurde 9) Errichtung der Landpostkurse, während der Zürichsee im Jänner und ·£ornung 1854 zugefroren war .

10) Entfchädigung an zwei gahrboten in Puschlav wegen Herabfezung der Reifetare im IV. Duartal .

11) Verabfolgung von SDienstprämien an Postillons, mehr als im Iahr 1853

Or. 8,786. 93 ,,

4,500. --

,,

3,674. 41

,,

175. --

,,

970. --

gr. 18,106. 34 abzüglich einer für Beförderuna leerer Wagen und bei Unfällen eingetretenen Minderausgabe von

beiläufig

,, 2,970. -- gr. 15,136.34

Dabei ist zu bemerken, daß in Folge Errichtung der Sandpofikurfe, während der Zürichsee zugefroren war, hin«wieder unter Rubrik ,,Ertrag der Reisenden" ein? Summe »ereinnahmt wurde von . . . . gr. 2,916. 55 Oerner veranlaßten diese Kurfe einen Minderbetrag der an die Dampfschiff-

fahrtgesellschaft des Zürichsees zu leistenden Vergütungen von . . . . ,, 544. 40 Es wurden somit gegenüber der bei den ,,aufergea..ö|nlichen Transportkosten" entstandenen Vermehrung ein ïotalbetrag von gr. 3,460. 95 in Sinnahme gebracht.

607

Die Rubrik ,,Poitillonstrinkgelder" ift im Iahr 1854 belastet mit einer 'Summe von gr. 307.557. 34 laut Rechnung von 1853 . . . . ,, 285,512. 54 Kostenvermehrung gr. 22,044. 80 veranlaßt einerseits durch die neu errichteten Postkurse, si..wie durch vermehrte Fahrten auf schon bestandenen Kursen, "und andererseits durch die während der Dauer des ganften Jahres 1854 in Folge Schlußnahme des Bundesrathe.....

vom 31. Juli 1853 bewilligten und erhöhten Postillons--.

irinkgelder für die gührung »on größern als zwölf*

pläzigen Wagen.

Es wären im Ganzen an regulären Postillcnstrinkgeldern zu vergüten gewesen . . . Fr. 309,269. 59 .£>ievon wurde aber wegen Fahrzeitversäumnissen eine Summe abgezogen von ,, 1,712. 25> Verbleiben : gr. 307,557. 34 welche Summe in der Rechnung erscheint.

Die Vergütungen sür abgetretene Kondukteurpläze belaufen fich im Jahr 1854 aus . . gr. 64,494. 13

,, 1853 ,, . . ,, 62,294.35

Mehrausgaben: gr. 2,199. 78 herrührend theils von der stärkern grequenj aus den |)auptpostk«rsen, theils von dem lebhaften Verkehr, welcher fich bei den neuerrichteten jweispännigen Tagdiensten gJöerdon-Chaur-de-gonds und St. Gallen.Brunnen Sommerkurs (dreispännig) sogleich nach dere« Beginn eingestellt hat.

Unter Rubrik ,,Schissfahrtskofien" ist keine erhebliche Veränderung eingetreten.

608

«Rechnung vom Jahr 1854 .

. .Cr. 53,539. 49 ,, ,, ,, 1853 .

. ,, 53,796. 01 Minderausgaben im Jahr 1854 . gr.

256. 52 Dagegen ist unter dem Ausgabentitel ,,Brüfengelder und Gebühren an auswärtige Administrationen" eine wesentliche Kostenvermehrung eingetreten.

Die dießjährige Rechnung beträgt

·nämlich

gr. i6,o04. 01

die vorjährige.

.

. . .

.

daher mehr als im Jahr 1853: Diese Summe stellt fich noch um Pher, weil bei dem im Jahr 1853 verausgabten Betrag von gr. 9950.46 inbegriffen war : 1) die lezte Zahlung an die Aftiengesellschast der Nidekbrüke in Bern 2) die Brükengelder bei Melide (Ende August 1853 aufgehoben) fomit 8 Monate . . . . ,

,, 9,950. 46 gr. 6,054. 45 gr. 2,537. 21

Fr.

400. --

,

2,137. 2 1

zufammen: Fr. 2,537. 21 .und daher von eigentlichen -..Srükengeldern im Iahr 1854 nichts mehr zum Vorfchein kommt, als was für Passirung der Drathbrüke in greiburg fortwährend bezahlt sverden muß.

Die gegenübet1 dem Iahr 1853 im Vergleich zum Berichtsjahre zu ...Cage tretende Kostenvermehrung in er* wähnter Rubrik von beiläufig gr. 8,600 erklärt sich aus soïgenden Vorfallenleiten : 1) Entrichtung einer Konzesfionsgebühr zulanden der Gemeinde ...Chonon für Befahren des fardinifchen Gebiets durch den Ehablaiskurs, in vjolge Vertrags

609

vom 23. März 1854 mit der sardinischen Pofiver* · · waltung, betragend per Iahr . gr. 3,646. 16 2) Entrichtung einer Konzesfionsgebühr an I. G e n t i n e t t a , Sohn, in Domo, für Befahren des fardinischen Gebietes durch den Simplonkurs, in Folge des erwähnten Vertrags p e r Iahr . . . . , , 1,048. 3 7 3) Vergütung rükftändiger droits de poste an Mad. R ou r in Iougne, in Folge §· 2 des Verabkommnisses vom 19. Oktober 1854 .

. ,, 1,000. -- 4) Vergütung rükständiger droits de poste an L o u i s Rour, älter, in Pontarlier, in Folge Verabkommnisses mit demselben und Herrn Mez i è r e s , Direktor der Messageries Générales in Pontarlier, vom

26. Mai 1854

. ,, 2,400. --

5) Droits de poste an denselben, vom

Monat Mai bis Ende Dez. 1854 ,,

407.75

6) Eintrittsgebühren an die -Büreaux

der Contributions Indirektes

.

,,

50. 60

Total : gr. 8,552. 88 Dagegen wird unter Rubrik ,,Briefe" eine Summe von Fr. 2,500 per Iahr oder Fr.'208. 35 per Monat vom 1. Jänner 185Î an vereinnahmt, welche die jardinifche Postaeriöaltung, kraft des vorerwähnten Vertrags vom 23. März 1854 als Gegenleistung für die von Seite ber schweizerischen Postverwaltung übernommenen Ver* -pfiichiWKgen zu entrichten hat.

»afejsfctaä... 3.4r9. VII. -3e. I.

62

610 Schließlich betragen die Kosten für Wagenbeleuchtung und Wagensett .

.

.

. 8r. 18,589. 62 Im Jahr 1853 nur .

.

. ,, 15,093. 09 Vermehrung : gr. 3,49«. 53 welche theils auf Rechnung der neu erstellten Postkurse, theils der bedeutend höhern Preise des Beleuchtungs* Materials (Oel und Kerzen) zu sezen ist.

Verschiedenes.

Ausgaben von 1854 Voranschlag f ü r 1854 Ausgaben von 1853

.

.

.

.

. F r . 15,653. 92 . " 15,000. -- . ,, 31,757. --

Diese Rubrik, meistens Ausgaben zufälliger Natur betreffend, kann kaum zum Voraus genau veranschlagt werden. Der mäßige Betrag des im Jahre 1854 der Postverwaltung zugefallenen Ersazes für Beschädig««gen an Personen und Postgegenjländen, so wie Vcrlufl von Valoren machte es möglich, auf einem Betrage zu verbleiben, welcher unter demjenigen aller vorhergehen* den Iahre steht.

Die Ausgabe zerfällt in : a. Portoabschreibung von .

. gr. 666. 65 für die in Rebut verbliebenen Briese und .jahrpoststüke, deren Liquidation laut gleicher Jahresrechnung einen Ertrag von §ranken 546. 74 geliefert hat.

t. Erfaz für Verluste und Befchädigungen (51 ijälle), wovon für fiersonalbeschädigungen (llplle)

8r. 1,717.65

llebmrag: gr. 1,717. 65 gr.

666. 65

611

Uebcrtrag: Fr. 1,717. 65 gr.

für Verlust und Be schädigungen von gahrpoststüken (40 Fälle)

.

.

666. 65

. F r . 4,768. 06

gr. 6,485. 71 <

Bei diesen Vorfällen find die.Postbeamten und Bediensteten, je nach dem Maße von Verschuldung, zum Miterfaze angehalten oder mit Ordnungsbußen belegt worden.

c. grankomarken .

.

.

. F r . 5,188. 01 Diefe Ausgabe umfaßt den unge.fähren Iahresbedarf.

d. Verschiedene kleinere Ausgaben . gr. 3,313. 55 worunter zunächst die der Postverwaltung in verschiedenen Rechtsstreitigkeiten angefallenen Prozeßkosten verrechnet find mit

Fr. 1,032.15

Sr. 15,653.92

II. Bauwesen.

Die Angelegenheit der Rheinkorrektion konnte im Rheinforreì* Jahre 1854 nicht wesentlich gefördert werden; denn ticn.

auf ein Memorial, welches wir unterm 15. Februar durch Vermittlung des fchweizerifchen Geschäftsträgers in Wien an das österreichifche Ministerium richteten und worin dasfelbe um Mitwirkung in der Angelegenheit erfucht wurde, ist bis jezt noch keine offizielle Erwiderung eingelangt.

Wir haben indessen angemessen erachtet, die Regierung von St. Gallen einzuladen, uns eine Be-

612

îeuchtung der Angelegenheit aus dem Standpunkte der Vortheile, welche die Rhefnkorrektion dem jenseitigen Gebiete bringen müßte, einzugeben. Dieser Einladung ist bis anhin noch nicht entsprochen worden.

Hinfichtlich der Rheinkorreftion im Kanton Graubänden, dessen Regierung den Bund mit Eingabe vom 13. Jänner um Unterstuzung zum Behuf der llfcrbauten im dortigen Kantone anßicng, welche Eingabe von der Bundesversammlung am 21. Juli an den Bundesrath zu weiterer Behandlung und Slntragstcllung jurüf gewiefen wurde, baben wir am 9. August die Regierung von Graubimden um genaue technische Vorlagen und um Angabe der Leiflungen von Seite des Kantons und der ©emcinden ersucht, die inzwischen noch nicht ein* gelangt find.

auragetoäfser-Einen erfreulichen Fortgang hingegen nahm die Jura« forrefiion.

gemässerforrcktionsangelegetiheit im laufenden Berichtsjähre.

Vorerst ordneten wir auf den 6. April eine Kon?

ferenz von 2Ibi.5eordne.en der bethciligtcn Kantone B e r n , greiburg, Solothurn, Waadt und Neucnburg an, die zwar wegen Mangel an hinlänglicher Vollmacht der Abgeordneten zu keinen wirklichen ©efd,>(.i:ssen kam, jedoch die allseitige ©eneigthdt kund gab, zur Ausführung einer jwekn;as,igen Korrektion Hand zu bieten, und die ftch dd.pr über folgen.?? Punkte einigte ; 1) deit Ivtheiligten Kantonen durch das Protokoll der Konferenz bie Ansichten und Antrage der AbgeorD* ncten zur Kenntniß zu bringe« ; 2) dein 55un.5esTa{I)c fern Söunsch auszusprcchcn, daß eine g.i-penü'e angeordnet ïBcrden möchte, um z« uniersuchen, oä es nicht möglich sei, eine partial.« törreftion vorzunehmen, wodurch Vorteile «ïcicht

613 werden könnten, welche zu den Kosten in einem angemesseneren Verhältnisse stehen und wodurch einer spätern vollständigen Ausführung des Planes des Herrn L a N i e e a im Wesentlichen nicht vorgegriffen würde ; 3) den Wunsch ausjusprechen, es möchte diese Erpertise beförderlichst angeordnet und den Kantonen das Resultat derselben mitgetheilt werden; 4) die beteiligten Kantone zu erfuchen, ihre Abgeordneten für eine künftige Konferenz mit solchen Instruktionen und Vollmachten zu versehen, daß unter dem Vorbehalte definitiver Ratifikation fämmtlicher Theilnehmer ein Projekt einer Uebereinkunft über die Ausführung der Korrektion und üitfr die Betheiligung der Kantone an derselben abgeschlossen werden könnte.

Wir nahmen keinen Anstand, den unter Ziffer 2 und 3 an uns gestellten Ansuchen zu entsprechen, und ernannten am 12. April eine Expertisenkommisjton von Wasserbaukundigcn in den Herren Ingenicur-Dberst P e stalo zzi von Zürich, Oberbaurath S a u e r b e c k von Karlsruhe und Obrnngenicur H a r t m a n n von St. ©allen.

Diese (.vrpertenkommisjton versammelte fich zwar schon am 10. Mai und gelangte zu der Anficht, daß wenn auch der LaNicca'sche Plan, -- abgesehen von den großen Kosten, als der beßte anerkannt werden müsse, -- eine KorreUion ohne Ableitung der Aare in den Bielersee mit weit geringern Kosten zur Erreichung der beab* fichligten Zwefe gleichwol genügen konnte.

Der Bericht dieser Kommisfion wurde sogleich ge* drukt und den betheiligten Ständen zugesandt. Da derselbe jedoch erst Ende Inni an uns gelangte, fo war

614 die Einberufung der Konferenz vor dem Zusammentritte der Bundesversammlung nicht mehr thunlich, so daß wir dieselbe erst auf den 31. Iuli anordnen konnten.

Die ..Berhantlungen dieser Konferenz dauerten bis zum 4. August und führten zu einer Verständigung über die ·jüefentlichsten Grundlagen zu einem Vertrage.

Der definitive Abschluß eines Vertragsprojcktes schei* terte an der Frage: wer mit den ausgeinitìelten Bei-;»», trägen den Bau übernehmen soll. Man fand nämlich, daß der Bauplan felbst noch nicht vollständig genug präzistrt und die Kostenberechnung noch nicht hinlänglich sichernd festgesezt sei- Man wünschte namentlich, daß noch genauer untersucht werde, in welchem Umfange die Arbeiten »on S o l o t h u r n bis A t H s h i n - , ìlei der Einmündung der Emme in die Aare ausgeführt werben müssen; man verlangte bestimmte Zufichcrungcn, daß in. S o l o t h u r n ein genügendes Slbflnfjprofil gewonnen werden könne und daß das Zihl- und Aarebctt bei der Einmündung der Zihl in die Aare keiner Verlandung ausgefezt sei, und daß endlich genauere Angaben über künftige Senkung des ...Bielerfees mitgetheilt werden.

Beim Abgange der nähern Daten über diefe Punkte fand man eine Ergänzung der (fxpertife unerläßlich und sprach den Wunsch aus, daß der -.Bundesrath diese Ergänzung noch vornehmen lassen möchte. Wir säumten nicht, diesem Wunsche zu entsprechen, unt crmiichtii.jten am 7. August unser Post? und Baude.parten.ent, die friihern Experten, nämlich die Herren P est alo zzi, S a u e r b eck und ..partmann für Bcantwonnng der oben erwähnten fragen einzuberufen und, um denselben die Aufijabe p erleichtern, durch untergeordnete Tedmiker die nöfhigen Vorarbeiten aufnehmen zu lassen. Hiermit wurde "·Herr Ingenieur M e r i an in Biel bc.raut, und als

615 tic Vorarbeiten mit Anfang Novembers beendigt waren, wurde die Expertenkommission auf den 13. November nach S o l o t h u r n einberufen, die alsdann unterm 21.

gleichen Monats ihr Gutachten abgab, das sofort dem Druk übergeben und den betheiligten Kantonen zuge* fhllt wurde.

Diefes Gutachten geht auf Korrektion der obern Zihl, so wie der untern Zihl, mit Einmündung derselben in die Aare bei Staad, Korrektion der Aare von Staad iis S o l o t h u r n und von Solothurn bis Attisholz, mit iwekmäßiger Einmündung der Emme daselbst, und das Resultat derfelben wäre : Senkung des Bieter* sees beim kleinen und niedern Wasserjiande um 4' und Beim höchsten Wasserstande um 5', Senkung des Wasserfandes der Aare in S o l o t h u r n beim kleinen Wasserstande um 6' und beim Hochwasser um 5'.

Die Gesammtkosten der Korrektion, mit Inbegriff ker Verstärkung der Uferbekleidung zur Sicherung der Dampfschifffahrt würden fich auf Fr. 6,525,000 belaufen.

Da die Konferenz vom 31. Iuli bis 4. August den .Wunsch ausfprach, es mochte die Abordnung des ...Bundesrathes mit derjenigen von Bern ein Vertragsprojekt tedigiren, welches diejenigen Punkte umfaßt, worüber fjch die Konferenz einigte und worin ein Vorschlag aufgenommen wäre, betreffend die Frage, wer den Bau zu übernehmen habe, so erwarten wir nur eine Entschließung der Regierung von Bern darüber, ob sie ge.» neigt sei, den Gefammtbau zu übernehmen oder nicht, um eine neue Konferenz anzuordnen, indem jene Entschließung für Abfassung des Vertragprojektes maßgebend ist.

Auch die Regierung von U r i fuchte, unter Bezug- ReußlorreE» nähme aus Art. 21 der Bundcsverfassung, mit Eingabe <>-u.

616

«t. Bet-n«

vom 29. Jänner um eine Unterftüzung des Bunde.?

nach, für die im dortigen Kantone begonnene Korrektion der Reuß.

Die Bundesverfammlung gestattete eine Unterstüzung von Fr. 15,000, ohne jedoch den Beschluß durch den Art. 21 der Bundesverfassung zu begründen.

Dem ...Sundeebeschlusse vom 24. Iuli Folge gebend,, , verlangten wir am 9. August und 11 .Oktober Ausweis über gehörige Verwendung dieser Summe und über wirk* liche Ausführung eines Theiles der projektirten Bauten.

Der bezügliche Ausweis ist noch nicht geleistet worden., Zwischen den Regierungen der Kantone Wallig

Sardsstraps.

und W a a d t einerseits und dem Königreifhc Sar-

dinien andererseits ist ein Vertrag a&geschlosfcn worden über (Srstellung einer Fahrstraße von M artin ach über den großen St. B e r n h a r d nach A o s t a , drnn Kosten ans schweizerischem (Gebiete ans Fr. 940,000 veranschlagt werden.

Die beiden erstgenannten Regieruncsen suchten um einen ...Beitrag des Bundes nach, welcher auch am 21. Iuli im Betrage von Fr. 300,000 bewilligt wurde.

Da uns der betreffende -..Bundesbeschluß das Ueberwachungsrecht vorbehalten hat, fo fezten wir uns mit den Regierungen von Waadt und Wallis, hinsichtlich der Vorlage der Pläne und des Pflichtenheftes (Ctihier des charges) fowol, als auch hinsichtlich der Uebernahme des Baues und daheriger Aushingabe des Bundeebeitrages ins Vernehmen, so wie wir auch hinsichtlich der nachgesuchtra Beisteuer von Seite der Kantone B e r n und F r e i b u r g unsere Vermittlung nicht versagten.

Inzwischen find uns die ...erlangten Vorlagen noch nicht gemacht worden, und die Beitragsfrage von Bern

·'· 617 ·und Freiburg ist seit einer am 1. November zwischen Abgeordneten der Regierungen der beiden leztern Kantone und denjenigen von W a ad t und W all i s fiattgehabten Konferenz noch schwebend.

Die in Folge der neuen Bundesverfassung einge* sinthkorref» tretenen Aenderungen im eidgenossischen Verwaltungs- tionwesen veranlaßten uns in diesem Berichtsjahre zur Anordnung einer Untersuchung des Rechnungswesen der Linthverwaltung. Die Verhandlungen, welche diese Untersuchung zur Folge hatte, gehören in das Jahr 1855.

Das Bundesrathhaus wurde im abgewichenen Herbste Bundesratlp vollständig unter Dach gebracht. Auf Anregung des h«"-1' Architekten wurde sodann auch die Einrichtung der Gas* beleuchtung in demselben in Berathung gezogen. Allein wir fanden, daß das für die Stadt Bern gelieferte Gas fo wenia, befriedigt, daß dessen Verwendung in dem Bundesrathhause nicht räthlich erscheint, und wir forderten daher vorerst Garantie über Lieferung eines guten und nicht belästigenden Gases, welche indessen die Gasverwaltung nicht vollständig zu geben vermochte, weßhalb die Angelegenheit einstweilen auf fich beruhen blieb.

In diesem Berichtsjahre wurden folgende neue Eifen- Eifenbahne..., a Son bahnkonzesfionen ertheilt : .

. tä° ,

sionen.

Eisenbahn durch den industriellen Iura, Kanton Bern.

Ses Eonvers-Biel-Bern (Schönbühl).

2.

Nordostbahn, Kanton Aargan.

Aarau-Wöschnau. (Die an die Eentralbahn ertheilte Konzesfion ist hiedurch aufgehoben.)

6ls 3.

W estb ah n, Kanton Waadt.

J o u g n e - M a s s o n g e r . (Die früher ertheilte Konzes.« sion für Iongne-Eelepens und Laufanme-St. Maurice ist hiedurch aufgehoben.)

4.

W a lli f e r b a h n, Kanton Wallis.

Se Bouveret-St. Gingolph und

Slitten-Simplon (fardinifche Gränze).

Im Fernern wurden theils von der Bunde-Sversamm-5 lung, theils mit ihrer Ermächtigung vom Bundes;r a t h e mehrere Konzesfionsabänderungen und Fristverlängerungcn für Arbeitsbeginn und Ausweis genehmigt.

i>. Expxopria-

.honen.

Die Schazungskommiffionen find, auf das jeweilige

Gefuch der betreffenden Eifenbahnverwaltung, für fol# ßende Linien bestellt worden : ...Südoftbahn, in den Kantonen Graubünden, St. Gallen und ©larus.

Glattthalbahn, im Kanton Zürich.

Eentralbahn, im Kanton Aargau.

Rheinfallbahn, in den Kantonen Zürich und Schaffhcwfen.

Im Laufe dieses Berichtsjahres hatten wir auch mehrere Einfprachen gegen Abtretungspflicht und gegen fofortige Uebernahme der Rechte nach stattgefundener Schazung zu behandeln, und haben in bisheriger 2Beise da, wo die Vorlagen nicht hinlängliche Erläuterung

619 gaben, jeweilen nach vorhergegangener Untersuchung an Ort und Stelle entschieden.

Unterm 9. August hahen wir die Verordnung über c. Technische die technische Einheit im schweizerischen Eisenbahnwesen ®inh«K<.n.

erlassen, nachdem fich vorher die verschiedenen schwei* zerischen Eisenbahnverwaltungen über deren Bestimmun.« gen geeinigt hatten.

Die Ausgaben für das Bauwesen wurden veranschlagt ginanzielte«.., foie folgt : a. D e p ar t em en t s s e k r e t a r i a t : Sekretär

Kopist

b. B a u w e s e n :

Fr. 2,500. -

,, 1,200. gr. 3,700. -- ,, 4,000. -- Total: Fr. 7,700. --

Die Ausgaben für das Departernentssekretariat reichten genau den veranfchlaciten Betrag von Fr. 3,700.

Hingegen stiegen die Ausgaben für das ...Bauwesen auf ,, 7,469.

Total: gr. 11,169.

überschritten somit den Voranschlag um ,, 3,469.

wogegen jedoch von der Bundesversammlung am 21. Dezember ein Nachtragskredit von ,, 4,000.

bewillifit wurde, so daß fich im Ganzen eine Minderausgabe von . . . . . , , 530.

erzeigt.

er-- 35 35 35 -- 65

.

C20 Die Baukosten vertheilen sich wie folgt : I u r a g e w ä s s e r k o r r e k t i o n . Fr. 5,981. 20 (Konferenzen und Expertisen.)

Eisenbahnfachen . . . . ,, .953. 7 5 (Auswechslung des Sifenbahnvertrages mit Baden, und St. Galler-Thurgauer-

konflikt.)

Inspektionen (Briike in Riîdes und Untersuchung der Sinthrechnungen.)

Bundei...rathhaus . . . .

(Dr. Stanz, Zeichnungen für gemalte

,,

126. -- .

,,

400. --

,,

8. 40

Glasfcheiben.)

B ü r e a u k o ft e n

Fr. 7,469~3?> III. ..telegraphenwcsen.

Sinien&m..

Durch das Telegraphengefez vom 20. Dezember 1854 ist nunmehr das ganze Telegraphenwefen definitiv organifirt.

Die im Iahr 1853 aufgestellte neue Instruktion über den Linienban (Geschäftsbericht »omIahr 1853 S., 399) hat sich bis jezt vollkommen bewährt.

Neue Linien wurden im Iahr 1854 erstellt: 1) eine Linie von Lausanne nach ©ion 20Va 2) ,, zweite Linie!» on Genf nach Laufannc 121/.,.

3) ,, Schleife von Fïeurier nach Verrières 4 4) " Linie von Sarnen nach Luzern 5

5) " Linie von Luzern auf den Rigi 6) 7)

4

Std* ,, " ,,

/,

,, Linie von Samaden nach Eastafegna 9'/c ,, ,,'zweite Linie von Bellenz nach Chiasso 12 ,,

67'/.> Std.

621 Die Leitungen, welche im Jahr 1852 konfiruirt wurden, erweisen sich durch die kleine Höhe der Stangen, durch die unfolide Befestigungsweife im Boden und durch die eintretende Fäulniß als fo mangelhaft, daß Wir, abgesehen von vielen Partialreparaturen, mehrere Linien neu bauen mußten, und vorausfichtlich im nächsten Iahre den größten Theil zu erfezen haben werden.

· Von alten Linien wurden neu gebaut: 1) die Doppelleitung St. Imier-Soneeboz 3./2 Std.

2) ,, ,, · Herzogenbuchsee - Zofingen . . . . 5 ,, 3) ,, ,, Luzern-Küßnacht. . 2-/2 ,,

4) ,,

,,

Btugg-Baden . . 2

,,

5) ,, ,, Rorfchach-Rheineck . 2 ,, 6) ,, dreifache Leitung ...trogen-Altftätten 3 ,, 7) ,, Doppelleitung Beninzona-Moesa . l __,,__

19 Std.

Zwischen Stanzstad und Spissenegg verfenkten wir die Leitung auf eine Streke von V.» Stunden in den See. Das dazu benuzte Tau wurde in der Telegraphenwerkftätte nach dem Prinzip der unterseeischen Taue, jedoch etwas weniger stark »erfertigt. -.Bei der Legung mußte vorzugsweise die Beschädigung durch die Schissfahrt berükfichtigt werden. In dem halben Iahre, in welchem diese Linie in Thätigkeit ist, hat sie sich in un* verändert gutem Zustande erhalten und mit beabsichtigen,.., ßestüzt auf diese Erfahrung, die schwierige Leitung von.

Brunnen nach Flüelen längs dem Axenbcrg nach dem gleichen Systeme in Den See zu versenken.

Im Verhältniß wie bie Eisenbahnbauten vorrüken, »erlegen wir die ..£ele0,rap'i)en(eitu.igen an ìeisselben.

Die Üel)erw...i(i)unfl, ist daourch erleichtert und aie Bahnadministrationen gewi.'nnen den Vortheil., an unsere

622

-Apparate.

Stangen einen eigenen Drath für den Bahndienst befestigen zu können. Wir haben zu diesem (...nde mit der Centralbahn, der Nordostbahn, der Westbahn und der St. Galler-Appenzellerbahn Verträge abgeschlossen.

Die Ueberwachung der Leitungen durch die Wegmacher findet in einzelnen Gegenden sehr mangelhaft flatt, so daß wir gezwungen waren, auf vielen Büreaur eigene Personen aufzustellen, welche jeweilen auf die ·» erhaltene Anzeige von Unterbrechung fofort die Linie begehen.

Sämmtliche Apparate werden in der Telegraphenwerkstätte ausgeführt, welche ausgedehnt werden mußte.

Wir haben diefelbe nunmehr definitiv organifirt. Sie ist der Zentraldirektion untergeordnet und wird von einem Werkführer und einem Gehilfen desfelben geleitet. Es liegt ihr die Ueberwachung des technifchen Theiles des Telegraphenwesens, die Sorge für Beischasfung der nöthigen Apparate und deren Reparatur ob.

Sie führt eine gefonderte Ausgaben- und Einnahmenrechnung, wodurch dem Bundesbeschluß vom 19. Heumonat 1854, Lemma 8, Genüge geleiftet wird.

Die in der Werkstätte verfertigten Apparate werden auch an fremde Administrationen une Personen abgegeben. Wir haben namentlich eine Anzahl Apparate an die fardinifche und franzöfifche Telegraphenadministration verkauft.

Unfer Werkführer hat eine wefentliche Vereinfachung der bisherigen Apparate eingeführt, wodurch das Relais und der Schreibapparat in einem einzigen Apparat vereinigt und die Lokalbatterien erspart werden. Die nach diefem neuen Systeme konstruirten Apparate find bereits auf einigen Büreaur aufgestellt und fnnktioniren zur großen Befriedigung.

623

Die Wortiahl der einfachen Depeschen, sowol im Ta«.

internen als internationalen Verkehr, ist ohne Taxer* höhung von 20 auf 25 gesezt worden.

Wir haben die Verfügung getroffen, daß die Zwischen- .-Büreauie,.

stationen, deren Arbeitsstunden bisher des Abends um 6 Uhr geschlossen waren, jeweilen zwischen 8 und 9 Uhr ,,noch einmal ihr Bureau össnen, um verspätete Depeschen anzunehmen und abzugeben. Diese Einrichtung hat sich als sehr vortheilhaft erwiesen.

Wir haben des Fernern verfügt, daß bei öffentlichen Unglüksfällen die Telegraphenbüreaur zu jeder Tagesoder Nachtzeit zur Disposition der Ortspolizeibehorden stehen.

Die Besoldung der Zwifchenstationen ist dahin regulirt worden, daß sie außer einer fixen Entschädigung für jede spedirte oder erhaltene Depesche 10 Rappen beziehen.

Wir hoffen dadurch einerseits eine der Arbeit entsprechende Besoldung aufzustellen, andererseits die betrefsenden Beamten für den Dienst zu intereffiren.

Zwanzig neue Bureaux find im Berichtsjahre er* osfnet worden, nämlich in Cafiasegna, Delémont, Interlaken, Sachen, Männedorf, Meiringen, Misoeeo, Murten, Rheinfelden, Rigi (nur im Sommer eröffnet), Rolle, Sarnen, Sitten, Stanz, Thun, Thufis, Verrières, Vicosoprano, Wallenftatt. Zuz.

Es waren somit 90 Büreaur im Betriebe.

Der Bezug der Einnahmen wurde den 11 Kreis- Kassen und postkasfieren abgenommen und an 4 Telegraphenkasfiere .-R« am Sii der Inspektionen bezeichnet.

Die Kontrole des Rechnungswesens mußte in Folge ·.otrmehrter Arbeit der Generalpostkontrole ebenfalls ab*

624 genommen werden. Sie wurde dem .Kontroleur der ..Eelegraphendirektion übertragen.

International Jex Verkehr.

®ang des idei jvraphijchen Skxfehrs im 3ahr 1834.

Im Berichtsjahre ist der Verkehr mit Sardinien über Genf und Brissago eröffnet worden.

Mit Württemberg haben wir zur Erstellung einer unterseeischen Verbindung von Romanshorn nach Friedrichs* hafen einen Vertrag abgeschlossen, worüber wir noch die Ratifikation gewärtigen.

Jm Ausland find die telegrafischen Verbindungen wesentlich vermehrt worden, so daß der Verkehr mit Irland, dem Kirchenstaate, Toscana, Dänemark, Schweden und der -.türfei eröffnet werden konnte.

Der Verkehr hat im Berichtsjahre gegenüber dem Iah! 1853 wesentlich zugenommen.

Tabelle über die Depeschenzahl in den v e r fch i e d e n e n M o n a t e n .

Interne.

Jnternaficnale.

Transitirei.de.

1838.*) 183/i. 1853. LS-M. 1854.

120 1,275 186 Januar . . »,530 «,226 280 1,47.:. 199 Februar . . 3,944 5,740 März . . 4,831 6,421 510 1,37!> 266 April . . 5,380 7,131 450 1,24;j 135 Mai . . . 5,900 9,066 C10 1,472 150 198 Juni . . . 0,480 10,024 (>r>6 1,510

Iuli . . . 7,429 10,550 August . . 7,080 12,232 September Oktober .

November ...Dezember

836 1,45l

864

1,527 1,733

i,o31 1,118 1,781 9,086 975 1,47!)

. 6,276 9,266 1,041 1,361 74,095 109,599 8, .19 i 17,716

.

1,131

12,832

.

7,001

11,025

.

({,.146

145 120 «i

145 127

120 1,852

*) In Fotoe einer Sîeaîsion bifferireu biffe .l.aijlc« .Sheilweift 9oit benjcnigen, KUÌ-Ì Im Sz!i.l;te für 1853 rtiigcgcÈcn fìnfe.

625 Jede interne Depesche wird zweimal in die Kontrolen Inten.« 9jKfingetragen, nämlich in diejenige des Ausgabebüreau *<*>*· und in diejenige des empfangenden Büreau. Wenn man den telegrap'hischen Verkehr jedes einzelnen Büreau untersucht, so ergeben fich solgende 7 Klassen, wobei sür jedes Büreau sowol die ankommenden als die ab-

gehenden Depeschen gezählt find.

"Büreaur mit 1000 Nummern und mehr im Monat: Basel, Bern, Genf, Zürich.

-.Öüreaux mit 500 Nummern und mehr im Monat : Chaux-de-<5onds , Chur , Lausanne, Luzern , St.

GaUen.

Büreaur mit 250 Nummern und mehr im Monat : Aarau, Bellinzona, Lugano, Neuchatel, Rorschach, Solothurn, Xhun, Winterthur, Veoey.

-..Bureaux mit 100 Nummern und mehr im Monat : s$lltdorf,

Baden, Biel, Brugg, Burgdorf, Chiasso,

.grauenfeld, Freiburg, Glarus, Interlaken, Lan« genthal, Lenzburg, Loele, Magadino, Morges, Murten, Motiers, Ni)on, Ragaz, Rigi, Rolle, Samadcn, Schasshausen, St. Imier, Yverdon, Zofingen.

Büreaur mit 50 Nummern und mehr im Monat: Aarburg, Airolo, Altftätten, Andermatt, Delemont, Einsiedeln, Heiden, Herisau, .-perzogenbuchsee, Hor« gen, Licfial, Lichtensteig, 8ceatno, Meiringe«, Ol* ten, Rheinek, Rapperfchwyl, Rhçinîeïbên, Richter* schwyl, Schrot, Splüfle1:., thufis, Uznach, Verriòxes, Wädenschwyl, WaUenstatt, Wattwyl, Zug.

Büreaur unter .iO Nummern : Bühier, '-..iastasfgna, Slawyl, Gais, Lachen, SJiänne* toîf, Misoeeo , Niedernrnen , Sarnen , Sitten , Cundejlbati, .äet-cg. vu Bd i.

63

'

626

Stanz, St. Croir, ..teufen, ..thalwyl, ïrogen, Vieofoprano, Wyl, Zuz.

au-tttnailona' Bureaur mit 200 Nummern und mehr im Monat : fe Berfehr.

Basel, @enf .

.

c

Bureau mit 1OO Nummern und mehr im Monat: ZürichBureau mit 50 Nummern und mehr im Monat : Bern.

Büreaur mit 25 Nummern und mehr im Monat : St. Gallen, Winterthur.

Bijreaur mit 10 Nummern und mehr im Monat : Vellinzona, Chaur-de-.5onds,. Chur, Glarus, Lau« fanne, Luzern, Neuchatel,cRagaz, Schciffhausen, Verrières, Vevey.

Bureaur mit 5 Nummern und mehr im Monat : Aarau, Baden, Biel, Brugg, Burgdorf, Delémont, Interlaken, Senzburg, Lugano, Rheinfelden, Rolle, Schwyj, Solothurn.

Bureaux unter 5 Nummern im Monat : Aarburg, Airolo, Altdorf, Altstälten, Andermatt, Bühler, Eastasegna, Chiasso, Einfiedeln, Flawyl, Franenfeld, Freiburg, Gais, Herisau, Heiden, ..perzogenbuchfee, Horgen, Sachen, Langenthal, Lichtensteig, Siestal, Loearno, Locle, Magadino, Mannedorf, Meiringen, Mifoeeo, Morges, Motiers, Murten, Niederurnen, Nyon, Olten, Rapperfchwyl, Rheinek, Richterschwyl, Rigi, Rolle, Rorschach, Samaden, Sarnen, Sitten, Splügen, Stanz,

St. Croix, Teufen, Thalwyl, Thun, Thufis, Trogen, Uznach, Vieosoprano, Wädenschwi..!, Wallenstadt, Wattwyl, Wyl, gverdon, Zcfinöen, Zug,

Zuz.

*

Wenn man die internationalen Depeschen nach den verschiedenen Sandern klassisizirt, so erhält man durchschnittlich für den Monat

aus Frankreich und durch seine Vermittlung aus andern Ländern .

,, .

n nach ..

ch /, w // ,,

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aus Baden

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Finanzielles Ergebniß.

a.

h.

c.

d.

A. Einnahmen.

Interner Verkehr Internationaler Verkehr .

-"Cranfit . . . .

Verschiedenes .

a«s nach

,, ,,

aus

,,

nach aus nach

,, ,, ,,

,, II II II

II

,,

Bugdet für

.

.

.

.

1854.

Fr. 75,000 ,, 30,000 j ,, 2,000 1 ,, 18,000 gr. 125,000

360

370 100 145 134 180 105 160 im Jahr

... im Jahr

1854.

gr. 109,927. 85 ,,

98,959.- 51 j

,,

26,801. 14

gr.

II II

Fr. 235,688. 50

II gï.

1853.

77,388. 21 50,481. 83

16,775. 36 144,645. 40 .^

Budget fur

a.

b.

c.

d.

e.

f.

g.

h.

B. Ausgaben.

1854.

Besoldungen u. Entschädigungen S*- 110,000 Erpertisen und Reisekosten .

a 6,000 Büreaukosten . . . . n 18,ooo ©ebäulichkeiten . . . . n 1,200 Bau und Unterhalt der Linien . tf 12,000 Apparate a 9,000 Büreaumaterial n 2,400 Verschiedenes . . . .

1,400

Or. 160,000

im Jahr 1854.

105,238. 62 9,305. 77 14,463. 84 31

St.

n a n n 51,9l1. 85 n 22,751. 31 n 6,596. 30 4,171. 47 n gr. 218,718. 47 4,279.

im Ja..)-

1853 100,452. 52

8r.

a 14,872. 88 a 19,390. 66 7,086. 83 n 116,423.

40 i> a 21,362. 98 n 6,817. 71 2,713. 56 f

gr. 289,120. 54

S CD

629 Somit beträgt der Afiiosaldo für das Iahr 1854

gr. 16,970. O3. Hieb« find auch die Ausgaben für die außerordentlichen Linienbauten inbegrissen.

Durch die neue Organisation, in Folge des Gesezes vom 20. Dezember 1854, erleiden die Ausgaben keine Veränderung. Dagegen wird die rasche Zunahme des Verkehre eine wesentliche Vermehrung des Personals zur Folge haben, indem es fich herausstellt, daß auf jedem ..pauptbüreau, wo vier Apparate aufgestellt find, je drei Telcgraphisten zur Bedienung nothioendig find, welche monatlich 1500 Depeschennummern spedire« können; für die weitcrn 900 Depeschennummern muß ein fernerer ...telegraphist angeftellt werden. Auf den Zwischenstationen kann der Dienst von den Postbeamten nicht mehr »ersehen werden, sobald die mittlere monatliche Nummernjahl 5OO übersteigt.

Da das Budget zu .einer Zeit aufgestellt wurde, wo wir sehr wenig Anhaltspunkte über die Verkehr..!..-zunahmen und die daherigen Bedürfnisse hatten, so zeigen fich in den Ansäzen wesentliche Unterschiede, welche nach dem Hauptsaldo zu Gunsten des giefus ausfallen.

Wir hoffen im nächsten Rechnungsjahre eine vollitändiöere Übereinstimmung aufweisen zu können.

Unter Rubrik B, ,, Expertisen und Reisekosten," wurden im ersten Halbjahr, nach einem frühern offenbar unrichtigen Modus, die Entschädigungen der Telegraphi* sten angeführt, welche zur zeitweiligen Aushilfe auf an* dere Büreaur versezt werden mußten. Es gehört diese Entschädigung unter Rubrik A ,,Besoldungen und Entfchädigungen," wohin sie vom Monat August an ge'?

bracht wurden. Es zeigt fich auch, daß die Summe der beiden Rubriken A und B den Voranschlag nicht er-

reicht.

630 Die Ueberfchreitung der Rubrik D, ,,Baukosten," um IJr. 3079. 31 wurde durch Vergrößerung einiger .pauptbüreaur in {Jolge Verkehrszunahme nothwendig.

gor die Ausgaben in Rubrik E, ,,Linienbau," er-?

hielten wirNachtragsfredite im Betrag von gr. 43,577. 60.

Wir erreichten den Budgetanfaz nebst den Nachtragskrediten nicht, theils weil durch eine sorgsame Ausführung die Kosten unter den Voranschlägen blieben, theils weil einige vorgesehene Bauten wegen vorgerükter Jahreszeit nicht in Ausführung kamen.

Die Mehrausgaben für die Rubrik F, ,,Apparate," sind durch die Einrichtung einer großen Zahl von Büreaur, die beim Budgetentwurfe nicht vorausgefehen wurden und durch erst in neuerer Zeit als nothwendig erkannte Ergänzungen der bestehenden .-Mreaur erfolgt.

Nach Maßgabe der gelieferten Apparate wären die Ausgaben noch bedeutend höher gekommen, wenn man nicht einerseits einen kleinen Vortheil aus den an fremde Administrationen verkauften Apparaten'gezogen hätte, andererseits noch viele vorräthige Ebauches ans den frühern Jahren hätte benuzen können.

Die leztern sind nun vollständig aufgebraucht, so daß voraussichtlich im nächsten Berichtsjahre eine größere Auslage entstehen wird, um fo mehr, als die alten Apparate durch den dreijährigen Gebrauch defekt geworden sind und durchgehends reparût werden müssen.

Die Ueberfchreitung des Voranschlags für Rubrik G, ,,Büreaumaterial," ist durch die für Rubrik F angeführten Gründe motivirt.

Die Mehrausgaben der Rubrik H, ,,Verschiedenes," sind wesentlich durch zwei Posten veranlaßt worden, ein Posten von §r. 900 betrifft einen stattgefundenen

631

S)iebftahl im Bureau Genf, gerner wurden die Kosten für dûs in den Monaten April, Mai und Inni ausgegebene telegraphische Bülletin, dessen Einnahmen unter den internationalen Depeschen verrechnet wurden, in diese Rubrik verlegt.

Zum Schlüsse geben wir folgende Zusammenstellung sämmtlicher Einnahmen und Ausgaben, welche seit dem ''Beginn des Telegraphenraesens stattfanden.

Einnahmen. '

1852 gr. 6,507.90 1853 ,, 144,615.40 1854 ,, 235,688. 50 Fr. 386,841. 80

Ausgaben.

Fr. 424,081. 55 ,, 289,120. 54 ,, 218,718. 47 gr. 931,920. 56

Da die Ausgaben für die erste Erstellung durch ein unverzinsliches Anleihen beftritten wurden, dessen erste Rate im Berichtsjahre mit Fr. 80,000 abbezahlt wurde, so bringen wir keine Zinfen in Anschlag.

Es ergibt fich fomit, daß die Ausgabe, welche bis zum 1. Ianuar 1855 in dem Telegraphenwesen verwendet und noch nicht gedekt worden ist, eine Summe von

8r. 545,078. 76 beträgt.

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Bericht des schweizerischen Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1854. (Fortsezung.)

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Bundesblatt

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1855

Année Anno Band

1

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23

Cahier Numero Geschäftsnummer

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

12.05.1855

Date Data Seite

561-631

Page Pagina Ref. No

10 001 646

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