Bundesratsbeschluss über die Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique im Kanton Luzern im Rahmen der eidgenössischen Volksabstimmung vom 13. Februar 2011 vom 24. November 2010

Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 8a des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19761 über die politischen Rechte, gestützt auf Artikel 1 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 19752 über die politischen Rechte der Auslandschweizer, sowie auf die Artikel 27a­27p der Verordnung vom 24. Mai 19783 über die politischen Rechte, nach Kenntnisnahme folgender kantonaler Rechtsgrundlagen: ­

§ 19 Absatz 1, § 51 Absatz 2, § 52 Absatz 4, § 69a, § 72 Absatz 1 Buchstabe a und f, § 73a, § 75 Absatz 2, § 76, § 78 Absstz 2 Buchstabe c und d sowie § 83 Absatz 1 des Luzerner Stimmrechtsgesetzes vom 25. Oktober 1988 (SRL 10),

­

Luzerner Verordnung vom 6. Juli 2010 über die versuchsweise Einführung der elektronischen Stimmabgabe für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer (SRL 12),

nach Kenntnisnahme der Übereinkunft vom 3. August 2010 zwischen dem Kanton Luzern, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Luzern anlässlich eidgenössischer Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf, nach Prüfung eines Gesuches des Regierungsrates des Kantons Luzern vom 30. September 2010, beschliesst: 1.

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Das Gesuch des Luzern vom 30. September 2010 um Genehmigung eines Versuchs zu Vote électronique im Rahmen der eidgenössischen Volksabstimmung vom 13. Februar 2011 genügt den Erfordernissen von Artikel 8a des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte, von Artikel 1 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 1975 über die politischen Rechte der Auslandschweizer und von Artikel 27a­27p der Verordnung vom 24. Mai 1978 über die politischen Rechte.

SR 161.1 SR 161.5 SR 161.11

2010-3017

8365

Zulassung eines Versuchs zu Vote électronique im Kanton Luzern im Rahmen der eidgenössischen Volksabstimmung vom 13. Februar 2011. BRB

2.

Der Versuch zu Vote électronique wird in folgendem Umfang genehmigt: a. Für die Volksabstimmung vom 13. Februar 2011 darf die Stimme seitens der Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Luzern wahlweise konventionell oder elektronisch abgegeben werden. Zum Vote électronique zugelassen sind Auslandschweizerinnen und -schweizer mit Wohnsitz in Mitgliedstaaten des Wassenaar-Abkommens vom 19. Dezember 1995/12. Mai 1996 («Wassenaar Arrangement on Export Controls for Conventional Arms and Dual-Use Goods and Technologies») oder in Staaten der Europäischen Union sowie in Andorra, Liechtenstein, Monaco, Nordzypern, San Marino und Vatikanstadt.

b. Die Auslandschweizer Stimmberechtigten können auf dem vom Kanton Luzern gewählten Vote électronique-System des Kantons Genf abstimmen4. Die Einzelheiten der Zusammenarbeit richten sich nach der Übereinkunft vom 3. August 2010 zwischen dem Kanton Luzern, dem Kanton Genf und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beherbergung von Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Luzern anlässlich eidgenössischer Urnengänge auf dem Vote électronique-System des Kantons Genf.

c. Am Samstag des Abstimmungswochenendes, am 12. Februar 2011 mittags um 12.00 Uhr, wird die elektronische Urne geschlossen.

d. Die elektronisch abgegebenen Stimmen der Auslandschweizer Stimmberechtigten des Kantons Luzern und die konventionell abgegebenen Stimmen werden addiert und unter der Bedingung des korrekten Ablaufs für das eidgenössische Ergebnis des Kantons Luzern berücksichtigt.

e. Der Kanton Luzern bleibt dafür verantwortlich, dass die in den Gesuchsunterlagen zugesicherten technischen und prozeduralen Mindeststandards vollumfänglich eingehalten werden.

f. Der Versuch zu Vote électronique betrifft nur die Bundesabstimmungen.

3.

Der Bundesratsbeschluss wird gutgeheissen und im Bundesblatt veröffentlicht.

4.

Mitteilung an den Regierungsrat des Kantons Luzern durch die Bundeskanzlei.

24. November 2010

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates Die Bundespräsidentin: Doris Leuthard Die Bundeskanzlerin: Corina Casanova

4

Vgl. BBl 2010 8361

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