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Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über das Volksbegehren betreffend Abänderung von Art. 31, lit. 6, der Bundesverfassung und Aufnahme eines Artikels 32ter in die Bundesverfassung (Absinthverbot).

(Vom 22. Februar 1907.)

Tit.

Es sind bei der Bundeskanzlei 169,377 Unterschriften für «in Volksbegehren eingelangt, welches folgendermassen lautet: ,,I. Art. 31, lit. fe, der Bundesverfassung erhält folgende Fassung : Die Freiheit des Handels und der Gewerbe ist im ganzen Umfange der Eidgenossenschaft gewährleistet. Vorbehalten sind : a--b Die Fabrikation und der Verkauf gebrannter Wasser nach Massgabe der Art. 32bis und 32ter.

II. Art. 32ter: Fabrikation, Einfuhr, Transport, Verkauf und Aufbewahrung zum Zwecke des Verkaufs des unter dem Namen Absinth bekannten Liqueurs sind im ganzen Umfange der Eidgenossenschaft verboten. Dieses Verbot bezieht sich auch auf alle Getränke, die unter irgend welcher Bezeichnung eine Nachahmung dieses Liqueurs darstellen. Vorbehalten bleiben der Durchgangstransport und die Verwendung zu pharmazeutischen Zwecken.

Das Verbot tritt zwei Jahre nach seiner Annahme in Kraft.

Die Bundesgesetzgebung wird die infolge des Verbotes notwendig werdenden Bestimmungen treffen.

Der Bund hat das Recht, dasselbe Verbot auf dein Wege der Gesetzgebung in bezug auf alle ändern absinthhaltigen Getränke zu erlassen, welche eine öffentliche Gefahr bilden."

984

Die Unterschriften verteilen sich auf die ein/einen Kantone wie folgt: Total der eingelangten Unterschriften 17,605

Kantone

Zürich

Bern Luzern Uri Schwyz Unterwaiden o. d. Wald .

Unterwaiden u. d. Wald .

G-larus Zug Freiburg Solothurn Baselstadt Baselland Schaffhausen Appenzell A.-Rh. . . .

App'enzell I.-Rh.

St. Gallen Graubiinden Aargau Thurgau Tessin Waadt Wallis Neuenburg Genf

.

Total

38,337 5,356 699 1,747 677 834 3,420 286 9,535 5,657 4,647 4,022 3,329 2,053 406 11,223 3,241 12,432 4,243 1,374 21,169 3,075 9,628 4,382 169,377

GUItige Ungültige Unterschriften Unterschriften 17,505 100 38,012 320 5,324 32 696 3 1,734 13 677 -- 834 -- 3,417 3 270 161969,339 14: 5,643 4,636 11 3,976 4ft 3,316 13.

2,052 1 371 35 70 11,153 7« 3,165 36 12,396 8» 4,154 1,323 51 338 20,831 3,010 65 28 9,600 2 4,380 167,814

1563

Auf Grand der von uns angeordneten Prüfung mussten1563 Unterschriften als ungültig erklärt werden; es verbleibe« somit 167,814 gültige Unterschriften.

Da das verfassungsmässig geforderte Minimum der Uiiterschriftep erreicht ist, so ist das Revisionsbegehren als gültig anzuerkennen, und wir beehren uns, es Ihnen, gemäss Art. 5 des Bundesgesetzes vom 27. Januar 1892 über das Verfahren bei Volksbegehren und Abstimmungen betreffend Revision der Bundesverfassung, nebst den dazu gehörenden Akten zuzuleiten.

985 Genehmigen Sie, Tit., die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

B e r n , den 22. Februar

1907.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Müller.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Bingier.

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Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über das Volksbegehren betreffend Abänderung von Art. 31, lit. b, der Bundesverfassung und Aufnahme eines Artikels 32ter in die Bundesverfassung (Absinthverbot). (Vom 22. Februar 1907.)

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Jahr

1907

Année Anno Band

2

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16

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

17.04.1907

Date Data Seite

983-985

Page Pagina Ref. No

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