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Uebersicht

über den Stand der amtlichen Abschiedssammlung am 31. Dezember 1866.

^r^t.

Bearbeitete ^lbschie^e un^ ..^eila^el.t.

Ende Dez. 1865. Zuwachs 1866. Bestaud^Ende Dez. 1866.

Abschiede. Beil. abschiede. Beil. Abschiede. Beil. Abschiede. Beilagen.

I.

H.

Ill.

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IV.

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1.

2.

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1.

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2.

1.

2.

1291-1420 ^1421-1477 1478-1499 1500-1520 1521.^-1555 1556-1586 1587-1617 1618-1648 1649-1680 1681-1712 1712-1743 1744-1777 1778-1798

200 923 673 ^ ^ 758^ ^ ^732

32 68 35 ^ ^ 29

521 ^403 258 4468

15 10

18

357^ 416 614 439 143

10 ^

227 60

8

165 15

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11

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584 476

10

779 454 154

18 ^ ^^

2447

28

^ .

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207

1969

18

Die mit ^ bezeichneten Bände sind zum Theil noch unter der Vresse.

478

10

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^ .^

790 Das R e p e r t o r i u m d e r n e u e r n e i d g e n ö s s i s c h e n A b s ch i e d e (1814-1848^, das aus 48 Foliobänden geschöpft werden muss und durch materienweise Zusammenstellung des wesentlichern Inhaltes derselben das Radschlagen erleichtern soll, ist nunmehr in den Händen des Hrn. eidgenössischen Unterarchivar J. Kaiser so weit vorgerükt, dass 3 Materien bearbeitet sind, als :

1) die Verhandlungen der Tagsazung von 1814 --1848 über die Ehrenmedaille für den 10. Angust 1792 und über das Projekt einer Ehrendenkmünze für die dem Vaterland geleisteten Dienste

von 1815, 2) die Handelskons..late und diplomatischen Agentschaften der Schweiz im zustande ; 3) die fremden Gesandten und Geschäftsträger in der Schweiz.

Was das ueueste oder B u u d e s a r ch i v betrifft, wurde die Eintheilung der Akten nach dem neuen Archivplan eifrig fortgebt, in ein-

zelnen Abtheilungen bereits vollständig durchgeführt , und in andern wurden die Ulkten wenigstens so weit geordnet, dass jedem einschlägigen Begehren in kurzer Zeit entsprochen werden kann. Bei neuem Aktenzuwachs wird in den Aktensaszikeln hie und da eine Aendernng erforder-

lich, weil manches Geschäst erst bei dessen Abschluss vollständig überschaut und demgemäss geordnet werden kann.

Mit Ablieserung der Akten des Handels- und Zolldepartementes ist der Abschluss der Akten der IV. Amtsperiode (bis 1860) vollendet worden , und die Ablieferung der Akten der V. Amtsp.eriode hat am Ende des Berichtsjahres bereits begonnen.

Dem Bundesarchive zu vorübergehender Benuzung wieder enthoben wurden 3870 Ulkten. Davon waren am Ende des Jahres 1866 alle bis an 1514 zurükgelangt. Besonders zahlreich waren iu Bezng der Akteuherausgabe die Anforderungen des Justiz- und Volizeidepartements für die veranstaltete Uebersez..ng des ll. Bandes der Ullmer'schen Samm-

lung (,,die staatsrechtliche Praxis").

Bibliothek.

Jm Lause des.. Jahres erschien der dritte Rachtrag zum Bibliothekkatalog. Rach demselben, der den Zuwachs von 1865 enthält, belies sich der Gesammtbestand der Bibliothek aus 558..) Werke in 14,39..)

Bänden , resp. Stüken. Jm Vergleich mit dem im Jahr 1865 ver-

össentlichten zweiten Rachtrag, welcher 5102 Werke in 13,052 Bänden als Gesammtsumme aufwies, ergibt sich für 1866 eine Vermehrung der Bibliothek um 487 Werke in 1347 Bänden. Der seitherige Zuwachs beträgt, laut handschristliehem Katalog, 1012 Werke in 1857 Bänden, xesp. Stüken. Weitaus der grosste Theil des Zuwachses bestand, wie

791 bisher, in Beschenken von in- und ausländischen Regierungen, gemeinneigen und gelehrten Gesellschaften und Brivaten. Rach Wiedereingaug des von früher her Rükständigen waren von den aus der Zentral-

Bibliothek geliehenen 443 Bänden noch 77 ausstehend.

.. Münzsammlung.

Das lezte Jahr hat der eidg. Münz- und Medaillensammlung . einen in jeder Beziehung erfreulichen Zuwachs gebracht. Sie vermehrte sieh nämlich um 10 Gold-, 52 Silber-, 127 Billon- und 32 Kupferund Bleimüuzeu, im ganzen also um 22l Stüke, die einen Metallwerth von Fr. 366. 42 haben. Der grosstentheils aus unbedeutenden Münden bestehende Dublettenvorrath verminderte sich theils durch Tauseh, theils durch Gegengeschenke um 162 Stüke.., im Werthe vou Fr. 34. 79.

Rach Abzug dieses Abgangs ergibt sich, dass die Stükzahl von 4171 aus 4230, der Metallwerth von Fr. 10,580. 01 aus Fr. 10,911. 64 gestiegen ist. Die darin mit 552 Stüken iubegrissene Dublettensammluug ist aus den Metallwerth von Fr. 195. 27 herabgesunkeu.

Eine gute, ohne Zweifel selten wiederkehrende Gelegenheit zu sehr umfassender Bereicherung der Münz- und Medaillensammlung bot sich in der Käuflichkeit der von Hrn. Landammann Lohuer in Thuu hinterlassenen Sammlung alter Schweizermünzen dar, bestehend aus einer

Münzsammlung mit 184 Gold-, 2391 Silber-, 4412 Billon- und

725 Kupserstüken und aus einer Medaillensammluug mit 9 Gold-, 878 Silber- uud 529 Kupferstüken, zusammen also aus 9128 Stüken bestehend. Der Metallwerth der Lohner'schen Münzsammlung im Renn-

werthe vou Fr. 7405. 79 belies sich aus Fr. 6808. 71 uud derjeuige der Medaillensammlung im Renn.verthe von Fr. 395^.. 68 aus Fr. 3019. 06.

Der im Wesentlichen von Hrn. Lo h n er bereits vor einer Reihe von Jahren angegebene antiquarische Werth betrug sur die erste Abtheilung

Fr. 14,894. 28 und für die zweite Fr. 6668. 72, zusammen Fr. 21,563.

Er ist aber seither, wie es bei alten Münden in der Regel der Fall ist, bedeutend gestiegen, so dass das Departement nach einer Expertenuntersuchung aus eine Kaussumme von Fr. 30,000, in drei Jahresraten zahlbar, abstellen zu dürfen glaubte, wobei es in Aussicht stellte, dass davon allu.älig Fr. 8000-10,000 aus dem Erlos der sich ergebenden 2694 Stük Doppel wieder eingebracht werden konnten. Die inzwischen eingetretenen ernsten Zeitumstäude , welche dringendere. Anschaffungen riefen uud uns uothigteu, alle finanziellen Kräfte dasür anzuspannen, haben uns abgehalten, aus den erwähuten Vorschlag einzutreten.

Mass und ..Gewicht.

Die vorläufigen, Ende 1865 und zu Ansang 1866 vom Experten, Hrn.

Vrosessor Dr. H. W i l d in Bern, ..m Längenkomparator de..:

^792 eidg. E i c h s t ä t t e angestellten Untersuchungen und Messungen ergaben, dass dieses Jnstrument noch nicht bis zu dem Grad von Vollkommenheit gebracht war, um die wünschenswerthe Sicherheit für Vergleichung von .Längenmaßen darzubieten. Die Hauptnrfachen der Unsicherheit bestanden erstlich in der unvollkommenen Achromasie der Mikrometer..Mikroskope, sodann in der geringen Schärfe der Theilstriche aus dem Normal.stabe, und endlich in der Unzulänglichkeit der Vorkehrungen zur Erhaltung einer genügend konstanten Temperatur für alle Theile des Komparators. Die zur Abhilfe dieser Uebelstände vorgeschlagenen

Aenderuugen sind am 9. April von der in der eidg. Eichstätte zu-

sammengetretenen Expertenkommission (bestehend aus den HH. W i l d , Brosessor I)r. M o u s s o n und Direktor I)r. Hirsch) genehmigt worden.

Jn Folge dessen wurden dem Hrn. Mechaniker H e r m a n n solgende Aenderungen am Längenkomparator zu besorderlieher Ausführung übertragen. Der Bronzeaiuminiumstab oder sogenannte Normalstab sollte mit einer neuen Theilung anf einem ausgelötheten Silberstreifen , sowie auch mit einem , in einer Rute laufenden Schieber zur bessern Untersuehuug der Theilung persehen werden , die Mikrometer-Mikroskope waren zu perbessern und zugleich zu verkürzen , sowie auch mit neuen , weniger seinen Mikrometern zu versehen und zur mikrometrischen Einstellung aus das Objekt einzurichten. Durch Schirme, Wassergesässe vor den Lichteinlassöffnungen u. dgl. sollte die Konstanz der Temperatur im Junern des den Komparator umgebenden Holzkastens besser erzielt werden. Endlich wollte man einen Versuch machen, die gewöhnliehen Thermometer zur Bestimmung der Temperatur der Massstäbe im Rasten durch einen thermometrischen Stab ans Zink und Eisen zu ersezen, um dadurch von den Schwankungen der Temperatur unabhängiger zu werden.

Alle diese Veränderungen waren um Mitte August so weit volleudet, dass der Experte die Uutersuchungeu in der Eichstätte wieder ausnehmen konnte.

Derselbe begann zunächst damit, die Theilung des neuen Normalstabes, so weit es sür die ersten Anwendungen nöthig schien, sowie auch die Mikrometerschrauben der beiden Mikrometer-Mikroskope zu verisiziren.

Durch 2900 einzelne Einstellungen am Mikrometer , welche die klugen des Beobachters und seine ..Geduld gleich sehr anstrengten , wnrde diese Verifikation, wenn auch durch andere unabweisbare Geschäfte des Beobachters zeitweise unterbrochen , vor Beginn des Rovembers vollendet.

Dadurch ist die Lage aller untersuchten Theilftriehe mit der sehr be-

sriedigenden durchschnittlichen Genauigkeit von ^0,0001^ bestimmt.

Die hieraus folgende Vrüfuug des Metallthermometers , nämlich des Stabes aus Zink und Eisen, zur Bestimmung der Temperatur der Massstäbe, nahm deu November und Dezember sast ganz in Anspruch, da sie , wegen eines Versehens des Mechanikers bei der Anfertigung, zwei Mal gemacht werden musste. Sie ergab leider, dass ein solcher

793 Metallthermometer mangelhafte Angaben mache, indem er Uusicherheiten bis zu 1/2 G. in der Temperatnrbestimmung darbot , wahrend die Temperatur bis aus 1/2^, ^ E. genau ermittelt werden sollte. Gluklicherweise zeigte diese Untersuchung aber auch , dass nach den getroffenen übrigen Vorkehruugen und bei Beobachtuug jeder möglichen Vorficht die Temperatur im Junern des Komparators wenigstens während der Dauer einer vollständigen Vergleichung bis zu ^.^ ^ E. konstant erhalten werden könne. Unter Anwendung der Rormalthermometer der Eichstätte wird es also auch ohne Metallthermometer möglich , die Temperaturbestimmung mit der erforderlichen Genauigkeit auszuführen.

Was znr Vollendung der Urmasse für die .Länge noch übrig bleibt, besteht in der Vergleichung des Muttermeters mit dem Rormalftabe im Läugenkomparator, sodann in der Vergleichung des neuen Urmasses uud seiner zwei Kopien mit diesem Rormalftabe, und endlich in der Bestimmung der absoluten Ausdehnung in der Wärme dieser Stäbe.

Die

Vorkehrungen dazu sind im Keller der Eichstätte beendigt. Hr. Bros.

Wild hosft daher, die Expertenkommission, die ihn mit den Vorarbeiten beauftragt hat, in den Frühlingsserien zur Vornahme der definitiven Verifikation der Urmasse in der eidg. Eichstätte und zu deren endlicher Kollaudation versammelu zu können. Um deren bisherige Verzögerung zu erklären , glaubten wir, oben in mehrere Einzelnheiten eingehen zu müssen.

Die endgültige Verifikation des schweizerischen U r p f u n d e s uud seiuer zwei Kopien durch die Expertenkommission hat im April 1866 stattgefunden. Aus den darüber aufgenommenen Verbalprozess haben wir dem neuen schweizerischen Urpfund und seinen beiden Kopien am 6. Juni die Genehmigung ertheilt und das frühere Urpsund ausser Wirksamkeit gesezt. Das neue Urpfund wurde mit dem .Original des Verbalprozesses der Expertenkommission ins eidg. Archiv , die erste Kopie davon in die eidg. polytechnische Schule und die zweite in die eidg. Eichstätte nieder-

gelegt. (S. Bundesblatt 1866, lI, 4.)

Der Kauton G l a r u s hat , nachdem er seine kleinern Eichstätten aufgehoben uud dafür eiue einzige grössere in .Glarus aufgestellt, solche einer eidg. Jnspektion unterworfen , die zu einem besriedigendeu Ergebnisse zu sühren geeignet ist.

Klagen über mangelhaste Handhabung der Mass- uud Gewichts-

gesezgebung sind keine eingelangt.

Was die Frage der Einführung oder Zulassuug des rein eu M e t e r -

systems betrisst , so ist dieselbe bekanntlich bei Jhneu uoch auhäugig, iudem der Ratioualrath uoeh solgeuden ständeräthlichen Beschluss vom 20. Dezember abhin zu berathen hat : "Der Bundesrath ist eingeladen, eiuen Bericht vorzulegen über die Art und Weise , wie das reine metxisehe Mass- uud Gewichtsystem in der Schweiz eingeführt werden könne. ^

794 Gesundheitswesen Das Konkordat über F r e i z ü g i g k e i t d e s s c h w e i z e r i s c h e n M e d i z i n a l p e r s o n a l s ist auch leztes Jahr noch nicht in Kraft erwachsen. Durch den Anschluss Berns hat sich jedoch der Kreis der beigetretenen Kautone erweitert. Es gehören nunmehr dazu : Zürich, Bern, Glarus, Zug, Solothurn, Basel-Stadt, Schaffhausen, Appenzell A. Rh., St. Gallen, Graubünden und Thurgau. Glarns, Solo-

thurn , Schafshausen und St. Gallen sind bedingungslos beigetreten,

Zürich, Appeuzell A. Rh. und Thurgau unter der Bedingung, dass die meisten deutscheu Kautoue sich anschließen, Bern vorderhand aus 6 Jahre, Zug, Basel- Stadt und Graubüuden unter verschiedeneu andern Vorbehalten , wovon einer (der von Basel-Stadt) sich lediglich auss Brüsuugsreglement bezieht, das zu jeder Zeit einer Abänderung unterworfen werden kann. Luzern und Schwyz siud neuerdings eingeladen worden, ihrerseits eine bestimmte Erklärung über Beitritt oder Richtbeitritt ab-

zugeben.

Die vom schweizerischen Apothekerperein ins Leben gerufene Phar macopoea helvetica ist von uns zur Verschreibung , Bereitung und Verabfolgung au das eidg. Heer als vom 1. Jäuner 1867 an verbindlich erklärt worden.) Ans den gleichen Zeitpunkt haben die Kantone Freiburg und St. Galleu die Einführung der Pharmacopoea helvetica festgesezt, Basel-Stadt hingegen schon aus 1. Oktober 1866.

Das Konkordat über V e r p f l e g u n g a r m e r , a u s s e r i h r e m H e i m a t k a u t o n e r k r a n k t e r S c h w e i z e r u n d ü b e r Beerdigung solcher ist zu Staude gekommen. Rachdem ihm die 13^ Staude Zürich, Uri, Glarus, Zng, Solothnrn , Basel, Schasfhausen,

Appell J. Rh., St. Gallen, Graubündeu, Aargau, Tlu.rgau, Waadt

und Gens beigetreten waren, haben wir dasselbe im Sinne von Art. 7 der Bundesverfassung genehmigt und es aus 1. September 1866 in Krast erklärt. (S. amtl. Gesezsammlung Vlll, 820.) Später sind

demselben uoch Appeuzell A. Rh. , Tessin und Reueuburg beigetreten (Ges. Sm. ^1ll, 8.^4 und 896).

Unter den Volkskraukheiten hat uns einzig die E h o l e r a und die

B o k e n k r a n k h e i t zu besonderer Wachsamkeit ausgefordert. Theils mit Ruksieht aus die vou der Zürcher Regierung bezeichneten Uebelstände,

theils im Hinblik aus die in Mittel- und Südeuropa eingetretenen

Kriegs- und die dadurch. vermehrten Seuehengefahren liessen wir am 22. Juni durch das Departement eine Expertenkommission, bestehend aus den Herren Oberfeldarzt Dr. L e h m a n n in Bern , alt RegierungsPräsident Dr. Z e h n d e r in Zürich , Physikus Dr. D e W e t t e in

^) Siehe Bunde.^blatt v. ^. 18.^, Band III, Seite 411.

795 Basel, Dr. Fa v r e in Reuenbnrg und alt Landammann Dr. Z e l l w e g er in^ trogen, nach Bern einberufen uud aus deren Vorschlag am 15. Juli sämmtlichen Kantonen geeignete Verhaltungsmaßregeln gegen

die Cholera und die Bokenkrankheit mittheilen. (S. .Bundesblatt 1866, ll, 500.) Jn diesem Kreisschreiben wurde für den Fall des Ausbruches und der Weiterperbreitung des V a t echi .. l t .^ p h u s (Kriegs - oder La^arethl^phus) auch aus diese Volkskrankheit die. Aufmerksamkeit der Kantonalbehorden hingelenkt. Betreffend die Vokeukranl.heit hatte mau

hauptsächlich im Ange , in Z^nst dem hochst gefährlichen Abschieben

^...kenkranker von einem Kauton an den andern . wie es hie und da vorgekommen ist, wirksam entgegen zu treten. Uebrigeus hat die Eholera, die iu fast allen Nachbarländer^ wieder zum Vorschein gekommen ist, die Schweiz auch das lezte Jahr fast gäuzlich verschont, indem nur in Basel ein paar^ Eholeraerkranknngen bei Reisendem aus Frankreich vorgefallen sind.

Mehr als die Bevölkerung war der Viehstaud mit gemeingefährlichen Seuchen bedroht. Zunächst erwekte die .L u n g . u s e u ch e , die mit einer gewissen Hartnäkigkeit im Kanton .^uzern austrat, grosse Besorgnisse.

Der Kanton Schw^z schloss sich desshalb selbst gegen den Kauton Zug in einer Weise ab, dass wir uns aus Verwendung des leztern genothigt sahen, ihn ^.r Aushebung der koukordatswidrigeu Sperre einzuladen.^ Die nächste Folge davon war, dass Schw^ den Rükl.ritt vom eidg. Kon-^ kordat über gemeinsame Massregeln gegen Viehseuchen erklärte. Mehrere Kantone (^ürich, Luzern, ^iarus, ^reiburg, Sehasfhaus..n, ^t. Gallen, Graubünden und Thurgau), von der Ansicht ausgehend, die .^uugen^ senche werde stets aus dem Ausland eingeschleppt, richteten das Begehren an uns, wir mochten uns bei den Nachbarstaaten für Einführung energischer Gegenmassregeln verwenden u^d überhaupt eiue ausgedehntere

Regulirung der eidg. Gesuudheitspolizei geg.^n Viehseuchen herbeiführen.

Um zu ermessen, ob und in wie weit Schritte iu dieser Richtung ^n thun seien, verlangten wir einerseits von Baden , Württemberg und Bauern, andererseits von den nicht konkordireuden Kantonen Mittheilung der bei ^ ihnen bestehenden g..sezlicheu Vorschriften über Verhütung und Au.^ rottung der ^uugenseuehe und anderer Viehseuchen. Nachdem wir dieses Material erhalten hatten , l.iessen wir dasselbe einer Expertenkommission zur Brüsuug vorlegeu. Jn diese Kommission wurdeu folgende Thier-

ärzte gewählt . Hr. Direktor Z a n g g e r in Züri^ , Hr. eidg. Oberpserdarzt R ä f in Aarburg, Hr. Stabspserdar^t B i e t e r iu Lausauue, Hr. Vros. R e c h n e r iu Bern, Hr. ^anitätsrath B o r n h a u s e r in Weinselden und Hr. Bezirksthierarzt S t r e b e l in Tour de Treme.

Die Veterinärkommission trat am 20. Jnli iu Bern zusammen und einigte sieh über die der Bundesbehorde vorzuschlagenden Massnahmen, wobei sie ausser der Lnngenseuche auch die Rinderpest, die Maul- und

796 Klauenseuche, die Schafpoken, die Raude der Schafe und Bferde, den Roz und Hantwnrm und die Hundswnth ins Auge sasste. Sie hatte mit Entwerfung einer alle diese Seuchen umfassenden eidg. Verordnung und mit deren Begründung einmüthig ihren Präsidenten, Hrn. Direktor ^ a n g g e r , beauftragt.

Dabeihatte die kommission beschlossen, dass die gegen solche Seuchen zu ergreisenden Maßnahmen von den Kantonsbehorden auszugehen und Ausnahmen davon , nämlich unmittelbares Einschreiten der BundesBehörde, nur bei der Rinderpest und in Kriegszeiten bezüglich der Bferde

und des Schlachtviehes Blaz zu greisen haben. Die Kommission will

durch die von ihr vorgeschlagene eidg. Verordnung , was die Rinderpest betrifft , ferner vorschreiben : ausser den im Konkordat sestgesezten Gesundheitsscheinen beim Vorkommen der Best in einer Gegend des Auslandes, von der aus die Gefahr der Einschleppung droht, je nach der Sachlage gradatimi a. Quarantaine von 14 Tagen iu Verbiudnug mit thierärztlicher Untersuchung . b. Verbot der Einfuhr sogenannter gefaugener Stoffe (Fleisch , Hänte n. s. w.) ^ c. Sperre . ferner beim Ausbruch der Best im Jnnern: Todtung und Verscharrung der daran erkrankten Thiere, sowie der mit denselben in Berührung gekommenen, mit Erlaubniss zum Verkauf des Fleisches dieser leztern . Absperrung der infi^irten Ortschaften , Ausdehnung der Bestimmungen von ^ 17 des Konkordates auf Schafe und Wiederkäuer überhaupt ; Zählung des Viehstandes . Absperrung ^der Menschen vom Verkehr ; Untersagnng von Viehmarkten ^ Entschädigung der um ihr Vieh gekommenen Eigenthümer, zur

Hälfte durch deu Bund u. s. w.

Hr. Direktor Zangger wurde in seiner Arbeit , die no.h bei den andern Mitgliedern der Kommission in Umlauf gese^t und nothigensalls einer nochmaligen Berathung unterworfen werden sollte , durch ein nnvorhergesehenes Ereigniss unterbrochen.

Die Sanitätskommissiou des Kantous Graubündeu , durch das Umstehen eines in Ehur eingeführten Achsen aus Wien und die unmittelbar darauf erfolgte Erkrankung des nebeu demselben gestandenen Ochsen mißtrauisch geworden , beries am 24. September Abends durch Telegramm Hrn. Direktor Zangger dorthin , um den ^all näher untersnehen zu lassen. Der Experte , der am sollenden Morgen in Ehnr eintraf, erklärte das Vorhandensein der R i n d e r p e st. Als er das Departement des Jnuern ^avon , sowie vom Ansuchen der dortigen Regierung um eidgeuossisehes Einschreiten, aus telegraphischem Wege in Kenntniss sezte , beeilte sich dasselbe, ihn noch am gleichen Tage zu ermächtigen, im Einverständniss mit der Kantonsregierung die zur Verhiuderung weitern Umsichgreifens der Rinderpest un.^ neuer Eiuschleppung derselben dienlichen Massregeln besorderlichst zu ergreisen. Die Graul.mndner Regierung wurde von dieser Versüguug, der wir unsere Genehmigung ertheilten , sofort benachrichtigt. .^.r. Zaugger

797 verwendete dann seine ganze Thätigreit zur Ausrottung der gedachten Viehseuche, und wurde dabei von Behorden und ^.ivaten kräftig unterstüzt. Die angestellten Nachforschungen über die Herkunft des an der Rinderpest umgestandenen Viehes ergaben, dass dasselbe zu einer Herde gehorte , die anfänglich zur Verproviantirung des osterreichisehen Heeres bestimmt , nach Beendigung des deutschen und italienischen Krieges am 27. August zu Wien aus den Markt gelangte. Ein Ba^er , Samens Herrlemann in Bregen^ , hatte davon 20 Stüke gekauft und dieselben auf der Eisenbahn über Salzburg, München, bis Schlachters ob Lindau und von da zu Fuss nach Br..genz gebracht, ohne daß ihr Gesundheitszustand je gehorig dargethan war. ^Von Bregenz aus hatte dann der weitere Verkauf bei Anlass von Märkten und andern ..Gelegenheiten uaeh Dornbirn und Hoheuems im Vorarlberg und nach ^.em St. Gallischen Rheinthal und nach Ehur stattgesunden. Rach diesem Ergebuiss der eingezogenen Erkundigungen war auch im Kauton St. Galleu der Ausbruch der Rinderpest zu besürchteu. Hr. Zaugger ^wurde daher auch bei den dortigen Chorden als eidgenössischer Abgeordneter beglaubiget und den Grenzbehorde^ Tirols und Vorarlbergs , wo die Rinderpest bereits ausgebrochen war, zur Ergreifung gemeinsamer Mass^ahmen empsohlen.

Am 28. September sezten wir sämmtliche Kantone vom Vorgefallenen in Keuntniss , womit wir die dringende Einladung verbanden , dieselben mochten eine sorgfältige Ueberwachung des gesammten Viehverkehrs eintreten lassen und uns von verdächtigen Erscheinungen nnverweilt Anzeige machen. Am Tage daraus ersolgte von Seite uuse..s Kommissärs die Anzeige, dass er auch im Kanton St. Gallen die Rinderpest eutdekt habe.

Dagegen bestätigte sich bei seiner Bereisung des Kantons Tessin , wo gerade die Viehmärkte von Lugano begonnen hatten, die Besorgniss nicht, dass eine Verschleppung der Seuche von Ehur dorthiu stattgefunden habe. Gleiche Beruhigung verschasste uns eine Reise des Kommissärs

ins Thnrgau.

Während Hr. Direktor Zangger damit beschädigt war, im Einverstandniss mit den Kautonsbehorden von St. Gallen uud Graubünden die dortigen Seuchenherde aus^umitteln und solche durch Tilgung - und Vorsichtsmassregeln möglichst unschädlich zu machen, wobei er eine Bekanntmachnug erliess, in welcher die wichtigsten Gegenmassregeln angegeben wurden , ersolgten von Seite anderer Kantone und des Auslandes Sperren auf Sperren , so dass wir zulezt Mühe hatten , übertriebenen Besürehtnngen entgegen zu treten und ^u weit gehendem Eiser , der zu unnothigen Verkehrshemmungen führte , Eiuhalt zu thun , zumal solche Sperreu eine Menge Reklamationen hervorriefen. Wir verwendeten uns

diessalls bei Jtalien , Tessin und Uri mit Erfolg, und konnten auch

Frankreich , das sich aus einige Vorsiehtsmassregeln beschränkt hatte , beruhigen. Dazu trug auch unsere Mittheilung vom 19. Oktober (enthaltend den Zangger^schen^ Bericht vom 15. gl. M. nebst einigen Be-

798 merkungen) au sämmtliche Kantone und an die Regierungen der Grenzstaaten nebst Belgien, den Niederlanden und England das ihrige bei.

Wiewohl seit dem 3. Oktober in Graubünden und seit dem 17. gleichen Monats im Kanton St. .fallen kein Senehensall mehr vorgekommen, dauerte die Absperrung der infizirten Gegenden doch noch einige Zeit fort. Dringender Umstände halber wurde dagegen den Besizern von ungefähr tausend Stüken Vieh im Lichtensteinisehen, nachdem

dasselbe sich bei zweimaliger thierärztlicher Untersuchung als unverdächtig gezeigt hatte, nach vierwoehigem Zuwarten der Eintrieb in die Kantone St. Gallen, Appenzell, Zürich n.. f. w. nicht länger verwehrt, nur mussten sie sich besondere Vorsichtsmaßregeln gesallen lassen.

Seit 1813 hatte sich die Rinderpest in der Schweiz nicht mehr gezeigt, um ihr Erscheinen und die dagegen ergriffenen Massregeln zu.

beobachten, hatten sich diesmal italienische und sranzosisehe Abgeordnete, sowie auch solche aus den süddeutschen Nachbarstaaten au Ort und Stelle bei unserm Abgeordneten eingesunden. Der Gesammtverlust , den sie im Jahr 1866 in den Kantonen St. Gallen und Graubünden Viehbessern in 4 Gemeinden verursacht hat , belaust sich. auf die Eiubnsse

von 76 Haupt Rindvieh, 1 Schas und 1 Ziege. Von diesen 78 Stüken

Vieh waren bereits 34 an der Seuche erkrankt, die andern wurden ge.^ todtet, um der weitern Anstekung vorzubeugen, wie sieh denn überhaupt unser Abgeordneter aus keine Heilungen einliess , indem er den Anstekungsstoss überall gründlich zu vertilgen und dessen Weiterverbreitung unmoglieh zu machen suchte. Dieses radikale Versahren bei einer so gefährlichen Seuche, die den Krankheitsftosf 4-.... Tage lang verbergen kann, hat sich portrefflich bewährt. Der Verlust, den die betreffenden Viehbesizer durch Umstehen oder Todtung ihrer Haustiere erlitten haben, beträgt Fr. 20,485. 50 Rp. , während derjenige , der die euglisehen Viehbesizer in den legten paar Jahren in Folge der Rinderpest betroffen hat, auf ungefähr 181 Millionen ^ranken angesehlagen wird.

Diese Seuche hat nämlich, knrz vor ihrem Erseheinen in der Schweiz, in England 310,501 Haupt Vieh hinweggerasft, wovon .253,860 der Seuche selbst erlegen und 56,641 ihretwegen getodtet worden stnd. Sie herrschte gleichzeitig in den Niederlanden,^ wo ihr am 23. Februar 1866

bereits über 100,000 .^.anpt Vieh, sei es durch Erkrankung, oder weil man sie todten musste , erlegen waren und der Staat zu ihrer .Abwehr

Ende 1866 bereits 1,600,000 fl. ausgegeben hatte, ohne die Vieh-

eigenthümer für ihren Verlust entschädigen zu können. Getilgt ist sie dort auch im gegenwärtigen Jahre noch nicht.

Ausser der bereits erwähnten, von .^rn. Zangger in Vlakatsormat erlassenen und von ihm in die Zeitungen der deutschen Schweiz eingerükten Bekanntmachung vom 1. ...Oktober, die, auf Verlangen von Wallis ins Franzosische überseht , unter die Kantone der romanischen ..^eh.veiz

799 vertheilt wurde, haben wir zwei Berichte desselben, nämlich denjenigen vom 15. gl. Monats und den vom 27. November, sowie einige Anzeigen über Herstellung des Gesundheitszustandes u..d über Aushebung von Viehsperren verosfentlicht. (S. Bundesblatt 1866 lll. 73, 94,

199, 221 und 300. 1867, I, 65.)

^n.te^an.t.^nalle ^enz.. nnd ^e.^ie.ts.^e^a^nisse

Die Reglung der Grenzanstände ^wischen A p p e n z e i l A. Rh.

und Appenzell J. Rh. ist durch die Ernennung des .mit dieser Angelegenheit betrauten Hrn. Landammann A e p l i zum Geschäftsträger in Wien unterbrochen . worden. Da Herr Aepli diese lettere Stelle nur provisorisch übernommen hatte, schien es nicht angemessen, ihn als Kommissär sür die appenzellischen Grenzanstände durch Jemand anders zu ersehen, der sieh nur mit grossem Zeitauswand in das Studium der betreffenden Akten und in die Sachlage hätte hineinarbeiten konnen.

Unterdessen hat sich zwischen den Gemeinden Reute und Hirschberg und den betreffenden Regierungen ein neuer Gebietsstreit erhoben , der zur Begutachtung an den eidgenössischen Kommissär gewiesen wurde. Dieser hat nuumehr die zuversichtliche Hosfnung ausgesprochen , im Lause des Jahres 1867 seine Arbeit zu Ende bringen zu kounen.

Auch die Ausscheidung der Grenzen ^wischen Bern und Wallis auf der Gemmi und aus dem Sauetsch hat leztes Jahr keine Fortsehritte gemacht. Die Antwort von Wal.lis aus das Klagmemorial von Bern ist nämlich fortwährend ausgeblieben, jedoch nach einer dreimaligen Mahnung und Ansehung einer dritten unbenuzt gebliebenen Frist, während welcher Bern seine Akten vervollständigte, aus Ende April 1867 zngesichert worden.

Bnnde.^ei.t.^e ..^ ^weke schweizerische^ ^ese^schasten i^ ^nIande.

Die h. Bundesversammluug hatte uns zur Unterstüzung von Unternehmungen schweizerischer Vereine im Jnlande für das Jahr 1866 im Ganzen die Summe vou 48,000 Franken als ausserordentliehe Ausgabe ^ur Verfügung gestellt. Dieser Kredit ist vollständig erschopst und den Einzelnheiten des Voranschlages gemäss vertheilt worden, wie aus nachstehender Berichterstattung^ erhellt.

Der schweizerische landwixthschaftliche V e r e i n bezog die sür ihn bestimmten ^r. 4700, und zwar :

800 1) für sein pomologisches Bilderwerk, wovon ein neues .Heft (das lV.) erschienen ist .

.

.

.

.

. F r . 700 2) für agrikulturchemische Versuche und geologische Erforichung fossiler Düngstosse .

.

.

.

.

. ,, 3000 3) für eine herauszugebende Schrift über Pferdezucht

,.

1000

Fr. 4700 Fürs erste Werk verwendete er sür d a s zweite Unternehmen .

...

.

.

.

,

Fr. 1,636. 44 , 451.

-

für die Schrift über Bserdezucht .

.

. ,, 169. 50 zusammen . . Fr. 2,256. 94 zudem für die Obst.^ und Weinbau-.^lusstellung in

Ludern

.

.

.

.

für verschiedenes Anderes

.

.

.

.

im Ganzen .

,

,

500.

-

,, 6,410. 88 . Fr. 9,167. 82

während die sämmtlichen Jahreseinnahmen ^, mit Jnbegriff des Aktivsaldos vom Jahre 1865, sieh beliefen

aus .

.

.

.

so dass auf das Jahr 1867

saldo von .

.

.

.

.

.

.

.

,,

18,037. 59

überging ein Aktiv-

.

.

.

. F r . 8,869. 77

woraus im Oktober näehstkünstig die 4^ der zurükbehaltenen Brämien der in Aarau abgehaltenen Bserdeansstellung sammt Zins mit .

.

.

,, 2,8l6. 64

zu entrichten sind. Der verfügbare Ueberschuss be-

trägt demnach eigentli..h nur .

.

.

.

. ^r. 6,052. 93

und auch davon ist der vom Bunde herrührende Ueberschuss von Fr. 1943. 06 ebenfalls einer speziellen beftimmungsgemässen Verwendung vorbehalten. Der schweizerische landwirthsehastliche Verein hat nun dasür eine besondere kommission von Fachmännern niedergesezt, weiche das Vorhandensein und die Verwendbarkeit sosstler Düngstoffe gründlich untersuchen soll. Die schweizerische Obst- uud Weinbanstatistik ist ihrem Abschlusse näher gebracht worden. Die Kosten dieses Werkes werden aber mehr betragen, als vorausgesehen war.

Auch das lezte Jahr hat die franzosische Regierung zur Teilnahme an der von ihr veranstalteten internationalen Käseausstell nng, die vom 14. bis 20. Dezember in. Varis abgehalten wurde, und zur Abordnung eines Experten eingeladen. Die Kässabrikanten und Käshändler in der Schweiz sind durch eine angemessene Bekanntmachung im BuudesPlatte gleichen Jahres (lll. 97 und 117) darauf ausmerksam gemacht

^01 und deujeuigeu, die sich dafür meldeten, Formulare zu Deklarationen verabsolgt worden. Es sind aber nur einige wenige Anmeldungen erfolgt, wesshalb von einer amtlichen Abordnung Umgang genommen wurde.

Der schweizerische a l p w i r t h s c h a f t l i c h e V e r e i n , der für seine Versuchsstationen einen Bundesbeitrag pon 4000 Fr. bezog, war nach dem Hinschied seines Vrasidenteu, Dr. Joseph Schild , der eine hervorragende Tätigkeit eniwikelt hatte, mit seiner Reorganisation beschaftiget. Er nahm sich dabei vor, seine Wirksamkeit mehr ins Leben des Volkes hineinzutreiben und diejenigen Schichten desselben nut ins Jnteresse zu ziehen, die bei Ausübung der Alpenwirthschaft am meisten betheiligt sind. Ansserdem sollen die wissenschaftlichen Arbeiten des Ver^eins fortgeführt und deren Resultate durch die Erfahrung geprüft werden.

Zu dem Ende wurden neue Statuten aufgestellt und statt des Jahr-

buches populäre Mittheilunge.. unter dem Titel ^aipwirthschastlicheMonatsblätter^ eingeführt. Diese Monatsfrist ist aber erst mit Beginn des

laufenden Jahres ins Leben getreten. . Aus derselben geht hervor, dass die wirtschaftlichen Versuche a..f den Stationen Akla im Oberengadin und auf Küh- u...d Hubelweiden im Riedersimmenthal mannigfaltig sortgesezt wurden. Uebrigens hat sich der alpwirthschastliche Verein durch die Erfahrung überzeugt, dass seine Versuchsstationen einer Reorganisation bedürsen. Jn ^.olge dessen sind dieselben nunmehr gleichmässig eingetheilt und unter eine gleichmässige Kontrole gestellt, und sollen pon nun an auch .gleichmässig behandelt werden , wofür ein besonderes Regulativ erlassen wnrde. Der Haupterfolg davon wird erst im Laufe des Jahres sichtbar werden, sür welches dem Verein uo^h ein Kassasaldo von ungefähr 3000 ^r. zur Verfügung stand, wesshalb ihm denn auch für die Versuchsstationen kein weiterer Buudesbeitrag zuerkannt wurde.

Jm Uebrigen war der genannte Verein dnr.h seine Vorbereitungen sür Veranstaltung einer im Herbst 1867 in Bern abzuhaltenden sehweizerisehen Milchproduktenausstellnng in Zuspruch genommen , von der er sich einen wesentlichen Beitrag zur Losung der voriges Jahr bereits erwähnten und für die ^hwei^ immer wichtiger werdenden Käsfrage verBricht.

Die l a n d w i r t h s eh a f t l i eh e G e s e l l s eh a f t d e r r o m a n i s e h e n . ^ e h w e i ^ hat vo^n 2.). Augnst bis 4. September in Genf eine .im Allgemeinen sehr gelungene laudwirthschaftliche A u s st e l l u u g abgehalten. Diese umfasste 6 ^ibtheiluugen von Ausstellungsgegenständen,

als . Bferde, Rindvieh, Schmalvieh, Geflügel, Maschinen und Geräthe, sowie auch Produkte. Eine Ausstellung von diesen. Umsange fand in der Schweiz noch keine in so grossarligeu. Massstabe statt. Es ist auch die erste Ausstellung des genannten Vereins , zu welcher derselbe die Aussteller ans der ganzen Schweiz eingeladen hat, ^.r Ausstellung vo^

.^unde...blal.l.. Jahrg. XIX. Bd. I.

62

^02 Jnst..nm.e.nten wurden auch die Ausländer eingeladen.

Sie

kostete

Fr. 64,389. 25, wovon Fr. 25,408. 50 für Brämien und Fr. 20,655. 90

für Stallungen, Wasserleitungen und Hütten verwendet wurden. Bis an Fr. 1503. 03 wurden die kosten durch die Einnahmen gedekt. Unter diesen erscheinen Fr. 8500 Beiträge von den Regierungen der Kantone Freiburg, Waadt, Wallis, Reuenburg und Gens und von der Stadt Gens. Fr. 5471 Beiträge^ von Gesellschaften und auswärtigen ..gemein-

den, Fr. 10,410. 50 Beiträge von Brivaten, Fr. 36,403. 05 Eintritts-

gelder von ungefähr 60,000 Besuchern der Ausstellung u. s. w. Ausgestellt waren 106 Bserde, 590 Haupt Rindvieh, 58 Stük Schmalvieh,

43 Baar Geflügel, 485 Geräthe und Maschinen und 471 Produkte.

Obschon das Unterstüzungsbegehren sür diese Ausstellung zu spät eingereicht ward, haben doch Verhandlungen, demselben zu entsprechen, stattgesunden, sobald die in Baris beabsichtigte Viehausstellung weggefallen ist.

Es zeigte sich dann aber, dass die finanzielle Lage der Ansstellung in Gens bereits gesichert und demnach ein Buudesbeitrag dafür nicht mehr nöthig war.

Uebrigens ermangelten wir nicht , der genannten Gesellschaft den

ihr bewilligten Bundesbeitrag von Fr. 1000 sür Verbreituug laudwirthschastlicher Schristen zu verabfolgen.

Sie verwendete dafür im Ganzen

Fr. 1967. 15 (nämlich ^r. 1467. 15 zur Dekung des Desizites ihres ^...n.n.^ und Fr. 500 Znfchnss an den .. Cultivateur^, fernerer. 150

für die Breisschristen über den Getreide- und Futterbau und Fr. 1192. 76

für Büreaukosten und verschiedenes Anderes. Da die landwirthschast^ liehe Gesellschaft der romanischen Schweiz von ihren. 527 Mitgliedern Fr. 3805 bezogen hat, so sehliesst ihre Jahresrechnung mit einem Aktivsaldo von ^r. 450..... 31 ab, d. h. ihr Vermogen hat sich gegeuüber dem Rechnungsabschluss des Jahres 186.5 uoeh um einige hundert ^ranken vermehrt.

^ Die a l l g e m e i n e g e s eh i eh t s o r s eh e n d e G e s e l l s eh a s t

d e r ^ehw e i z hat sich beim Bezug des Bnndesbeitrags von Fr. 3000

über ununterbrochene ^ortse^ung ihres U r k u n d e n r e g i st e r s ausgewiesen. Sie liess für dasselbe mehrere Reisen vornehmen in in- und ausläudisehe Archive, namentlich naeh Zurieh, Eiusiedelu, Ehur, Lausanne,

St. Moriz (im Wallis),^ Mailand, Turiu, Stuttgart und Karlsruhe.

Es wurden dabei viele Urkunden für die Schweiz ausfindig gemacht, insbesondere in Turin auf die Westschweiz bis ^ur Aare bezugliche, und in Mailand solche, die sich auss Tessin beziehen. Der Mangel an besonderer Verzeichnung schweizerischer oder aus die ^chwei^ bezuglicher Urkunden in ausländischen Archiven ersehwert mitunter die Rachsorschung bedeutend. Der Druk des schweizerischen Urkundenregisters ist von

^r. 1546 (aus dem Jahre 1109), .^omit das lll. .^eft schloss, bloss

803

bis Rr. 1671 (aus dem Jahre .l 130) vorgerükt. Jndessen wurde gleichzeitig an einem zum Gebrauch der vier ersten Hefte (des I. Landes) bestimmten Orts- und Versonenverzeichniss gearbeitet, welches das V. Heft bilden soll. Die in unserm lezten Geschäftsbericht erwähnt^ Ehronik des Mat.hi.^ Neobn^en.^ , ein .wichtiges ^uellenwerk für die SchweizerBeschichte des ..^.lV. Jahrhunderts. ist nunmehr in kritischer Bearbeitung erschienen und dasür, wie für das Urkundenregister, ein niedriger Ankaufspreis festgesezt worden. Daneben hatten das Jahrbuch und die Vierteliahrsschrist der genannten Gesellschaft ihren regelmäßigen Fortgang.

Der schw e i z e r i s eh e K u u st v e r e i n hat mit dem empfangenen Bundesbeitrag von Fr. 2000 ein Gemälde von Rudolf Koller angekauft, das nächstens in Schaffhaufen unter den bei frühern Ziehungen leer ausgegangenen Sektionen des Vereins verlooset wird.

Bei Anlass einer Betition dieses Vereins wurden wir vom hohen Rationalrathe am 1. August 1863 eingeladen: ,,in Erwägung zu ziehen, ob und wie den e i n h e i m i s c h e n . K u n s t b e s t r e b u n g e n eine wirksamere Ermuthigung von Seite des Bundes zugewendet werden könne, als solches bisher geschehen ist , und über diese Frage der Buudesversammlnng einen Bericht und allsällige Anträge^ vorzulegend Aus diese

Einladung erfolgte im Dezember 1864 ein Bundesbeschluss, durch den

für das Jahr 1865 eiu Ausa^ von Fr. 5000 für künstlerische Ausschußkung der Säle des Nationalrathes und de... Ständerathes als erste Jahresrate eines zu diesem Zweke zu bildenden Fonds angenommen wurde. Die weitere Berathung der Angelegenheit sührte sodaun zu der am 11. Oktober 1865 ül.^r künstlerische Ausschmükuug des Bundesrathhauses erlassenen Botsehast ^), in welcher wir, den schon wiederholt angeregten Gedanken ausnehmend, bei Jhnen den Antrag stellten : Es seien

sür die nächsten 15 Jahre alljährlich ^r. 20,000 für Ausschmükung des

Bundesrathhauses ius Budget .^u bringen und der im betreffenden Jahre nicht verwendete Theil der genannten ..^umme in einen ^u diesem Zweke zu gründenden Spezialsond zu legen.. Mit dieser Vorlage, bei welcher eben so sehr die Ermuthiguug und Forderung eiuheimischer Kunstbestre-

bnngen, als die Ausstattung des Bundesrathhauses selbst ins Auge

gesasst wurde, erachten wir den vom Nationalrath empfangenen Auftrag von. Jahre 1863 vorderhand als^ erledigt. Die Vorlage wurde übrigens von Jhnen selbst mit Rüksicht auf grossere und dringendere Ausgaben, welche die neueste Zeit dem Bunde auserlegt hat , bekanntlich versehoben.

...) Siehe Bundesblal.. v. .^. 18...^ Band Ill, Seite .^.

804 Die g e o l o g i s c h e . k o m m i s s i o n der . schweizerischen natu^ forschenden Gesellschaft hat ihre bisherigen Verossentliehungen (^.. und

..^V. Blatt) durch das lll. und ^. Blatt der grossen geologischen Karte vervollständigt. Das lll. Blatt ist von Hrn. Mosch bearbeitet und umsasst den nördlichen Theil des Aargaus. Dazu ist eine Spezialkarte der Umgebung von Brngg erschienen. .Der Te^.t zum Ill. Blatt ist im Druk beinahe vollendet . mit mehrern dazu gehörigen Tafeln ist aber Hr. Mösch noch im Rükstaude. Das ^. Blatt (Bernina, Bormio) ist

von Hrn. Theobald. 40 Bogen Ter.t dazu sind fertig gedrukt, die

zahlreichen Vrofiltaseln desselben aber beim Lithographen noch im Rükstande. Rächsteus wird die Monographie des Bilatus von Hrn.

K a u f m a n n erseheinen. die Karte mit 10 Tafeln Brosil- und Betrefaktenzeiehnungen ist grossentheils bereits gedrukt und bis auf Weniges aueh der Tex^t.

Vou Hrn. J a e .. a r d wurde durch Aufnahme

des waadtlandischen Molassegebietes die Geologie des ..^.l. Blattes vollendet.

Uebrigens hat Hr. Theobald den lezten Sommer, so weit seine durch schwere Krankheit angegriffene Gesundheit und die ungünstige Witterung es erlaubte, zur ^ortsezung der geologischen Ausnahme im ...^orderrheinthale benuzt. Die Feldarbeiten des Hrn. Kaufmann erstrekteu sich aus

das Molassegebiet des VlIl. Blattes (^nzern, Emmenthal und Aargan),

während Hr. Mosch einen Theil des Sommers auf Untersuchungen am Glarnisch verwendete, die später zur geologischen Darstellung des l^.. Blattes dienen sollen. Auch die übrigen für das Unternehmen ge.^ wonnenen Geologen sind , obschon durch die Witterung oft gehindert,

nicht unthätig geblieben. Hr. Müller aus Basel hat nämlich seine

Forschungen im Maderanerthal und am Gotthard fortgesezt, ebenso Hr.

E. von W e l l e n b e r g seine kühnen Bergsteiguugen im bernisehen Hochgebirge, und Hr. Gil.lieron in Basel ist wieder in den ^reiburger-

alpen thätig gewesen.

Ausser dem Bundesbeitrag von . . . . .

^r.

standen der Kommission noch zur Versügung : Ueberschuss der srühern Jahresrechnung . . . . .

Erlos verkaufter Exemplare der Publikationen .

...

Zinse

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^,

Summe der Einnahmen

532.

8,000.

2,100. 15 2.^. 50 60

Fr. 11,019. 25

-

805 Die hauptsächlichen Ausgaben waren: Taggelder an 6 Geologen . . . . . . . . .

Drukkosten sammt Eopien . . . . . . . .

An Hrn. Gerlach für seine harten der südlichen

Fr.

.,

3,094. --5,527. 95

Walliserthäler, 1. Hälfte des Ankaufspreises, . ,, 1,000. Für Betresaktenbestimmungen, Borti u.dgl. . . ,, 115. 70 Summe der Ausgaben Fr. 9,737. 65 Die Jahresreehnung der geologischen .kommission schließ also ab mit einem Aktivsaldo von . . .

gleich der Summe der Einnahmen

,,

1,281. 60

Fr. 11,019. 25

Was die vom Bunde (mit Fr. .l.1,000), von Kantonen und Bri...aten uutersti^ten Arbeiten der m e t e o r o l o g i s c h e n K o m m i ss i o n der schweizerischen naturforschenden Gesellschast betrifft, haben die Beobachtungen von 84 errichteten Stationen ihren regelmässigen Fort-

gang gehabt, nnd ihr Drük war Ende des Jahres bis zum Juni 1866

vorgerükt. Jm Jn- wie im Auslande steigerte sich das Jnteresse für dieses Unternehmen. Daher konnten einzelne , durch den Tod der Beobachter oder wegen anderer unvermeidlicher Umstände eingehende Stationen immer durch neue erseht werden. Bei der Zentralstation in Zürich langten von Zeit zu ^eit Anfragen von Behorden und Vrivaten ein.

Jn wissenschaftlichen Zeitschriften sind mehrere Arbeiten erschienen, die ihre Entstehung den erhobenen Beobachtungen der verschiedenen schweizerischen Stationen zu verdanken haben , und der Tauschverkehr der Kommission mit dem Auslaude war in der Zunahme begriffen.

Geeignet, den Werth der in den bisherigen 34 Monathesten angehäuften enormen Masse von Thatsachen noch zu erhöhen , ist das fortwährende Bestreben der Zentralanstalt , früher unzugänglich gewesene ältere Beobachtungsreihen ausfindig zu machen und sie in übersichtlichem ^luszuge ebenfalls zu verossentlichen und überhaupt dafür zu sorgen , dass ihre

Veröffentlichungen ein möglichst vollständiges Archiv der schweizerischen

Witternngsgeschichte älterer und neuerer Zeit bilden, das Anspruch auf den Dank der spätesten Geschlechter machen kann. Beim neuen , am 1. Dezember abhin begonneneu E^elus der Beobachtungen. sind, sowohl was die Stationen, als das Personal der Beobachter anbelangt , nur wenige Veränderungen nothwendig geworden. Zu rascherer Erledigung laufeuder Geschäfte sezte die Kommission mit Einwilliguug der^ schweizerischeu naturforschenden Gesellsehast ein engeres Komite nieder, bestehend aus ihren. Präsidenten (nach dem Rüktritte des hochverdienten Hrn.

Brosessor M o u s s o n nunmehr Hr. Brosessor Rudolf W o l f ) und den Herren Brofessoren V l a n t a m o u r in Gens und .Karl D u f o u r in Morsee.

806 Zu dem am Ende 1865 ihr verbliebenen Kassa-

bestand von . . ^ .. . . . . . . . . . . . Fr. 4,791.. 75 und zu dem Bundesbeitrage von . . . . . . ,, 11,000. --nahm die meteorologische Kommission ini Jahr 1866 noch ein für Abonnemente auf ihre Monatschrist zusammen

. . . .

,,

1,638. ---

Fr. 17.429. 75

Dagegen gab sie ans :

für Drukkosten . . . . . . . . . . . .Fr. 6,475. 10 ,, Honorare und Gratifikationen an Augestellte der Zentralstation . . . . . . . . . ^ 3,050. --,,

Reparatur der Jnstrumente ^und neue Anschas-

,,

Büreaubedürfnisse der Zentralanstalt, sammt Borti, Ankauf einiger Werke und Briefmarken zur Versendung für die Beobachter . . .

Vergütung der Auslagen der Kommissionsmitglieder für Jnspektionsreisen bei Verseznng von Jnstrnmenten u. dgl. . . . . . .

fungen

,,

.

.

.

.

.

zusammen

.

.

.

.

. ^

.

. . .

.

.

"

Fr.

Es verblieben also Ende 1866 der meteorologischen Kommission zur weitern Bestreitung ihrer^ Ausgaben für die Bearbeitung und den Druk der Be-

. . . . .

7 5

,,

602. 63

,,

760. 45

1.l,489. 9 3

Pachtungen der Il. Jahreshälfte . . . . . . ,, zusammen

511.

5,939. 82

Fr. 17,429. 75

Die der g e o d ä t i s eh e n K o m m i s s i o n dureh die Theilnahme der Schweiz am grossen internationalen Unternehmen der m i t t e le u r o p ä i s c h e n G r a d m e s s u n g zugefallenen Arbeiten find anch im Jahr 1866 wesentlich gefordert worden.

Zwar konnten leider die t r i g o n o m e t r i s eh e n V ...... m .. ^ s u n g e n wegen Ungunst der Witterung, unglüklieher Zufälle und ftorender persoulieher Verhältnisse nicht, .oie diese Kommission der sehwe^ Arischen natursorsehenden Gesellschaft im Frühjahr es gehofft hatte , zu vollständigem Abschlusse gebracht und ihre Berechnung und Veroffentlichung in Angriff genommen werden , aber immerhin sind sie , dank dex Energie und Umsicht des mit ihrer Leitung betrauten Hrn. Oberingenieur D e n z l e r , doch so weit vorgerükt, dass im lausenden Jahre einige günstige Wochen hinreichen dürfteu, das uoch Fehleude zu ergänzen.

Einen ganz erfreulichen Fortgang hatten dagegen die unter der unermüdlichen Leitung der Herren Vrosessoren Hirsch und P l a n t a m o u r ausgeführten, von der Witteruug weniger abhängigen N i v e l l e m e n t s -

807 a r b e i t e n , indem sie sich^ über 367 .Kilometer ^rstrekten und das Nivellement der Westschweiz dnrch Ausführung der .^o^en Bolzone : 1) Reuenburg, Murten, Freiburg, Lausanne, Morsee, Jferten und Reuenburg ; 2) Reuenburg, Biel, Soneeboz, St. Jmmer, Ehaux^d.^onds und Reuenburg, und 3,. Biel, Bern, Freiburg, Murten, Reuenburg und Biel, vo...

denen mehrere Ausläufer nach Genf, an die franzostsche Grenze u. s. .....

gehen, so weit vollendeten , dass nur noch wenige Kontrolärbeiten übrig bleiben, und bereits der grösste Theil derselben veröffentlicht werden kann.

Ueberdies hat Hr. Professor Blantamour nicht nur mit dem von der Kommission s. Z. angekauften Repsold'schen Bendelapparate die .Länge des Sekuüdenpendels in ^enf bestimmt und darüber bereits eine Arbeit in Drnk gegeben, die von Sachkennern als Musterarbeit bezeichnet wird, sondern auch verschiedene Vorarbeiten gemächt, um im nächsten^ Sommer

aus der Rigi mit Erfolg behufs Bestimmung der geographischen Lage

und der Erdschwere stationiren und diesen wichtigen Zenträlpunkt mit der Sternwarte des eidg. Bol.^technikums in Verbindung bringen zu können, wozu die von der Kommission befürwortete und subventionirte Errichtung einer Telegraphenstation auf der Knlm von besonderer Bedeutung ist.

Wie von Ansang ...n , hat die internationale Kommission den Arbeiten der schweizerischen ^Spezialkommission au.^ l.^tes Jahr ihren un^ verholenen Beifall gezollt, und zwar sowohl bezüglich des Fortganges, als der Anlage derselben, so dass schließlich ein gutes Ergebniss zu erwarten ist.

Die erhaltenen Fr. 15,000 hat die geodätische Kommission folgendermalen verwendet : sür trigonometrische Arbeiten unter Leitung des Hr... Denzler: a. Rest der Auslagen von 1865 . . . . . Fr. 1,996. 93

h. Auslagen von 1866 . . . . . . . .

,,

4,080. 79

Arbeiten unter Leitung der Herren Hirseh und Blatamour, zunächst Rivellementsarbeiten :

a. Rest der Auslagen von 1865 . . . . . ,.

200. h. Auslagen von 1866 . . . . . . . . ,, 6,611. 23 Arbeiten unter Leitnng des Hrn. Blantamour:

Drnk des Rivellements, Vorbereitung für die Beobachtungen aus der Rigi . . . . . . . . . ,, Auslagen für Kommissionssizungen, Vervielfältig

1,600. 05

gung der Brotokolle, Berichten. dgl., für Borti n. s.w. ., 511. -^ zusammen Fr. 15,000. -

^ ....^.^iel^nn^ der ^e^einll.nn,^ ...it ^an^eich n.^ ^ter^f...^, l.^n^lle^.ische.^ nnd ^ewe^Iiches ^entl^n.n.

Was den Sehuz betrifft, welcher den iu Frankreich zum ersten Mal verossentlichten ^Büchern, Karten, Kupferstichen und Stichen anderer Art, .Lithographien oder musikalischen Werken in der Schweiz gegen .....achdruk zu Theil werden soll, ist derselbe nach Art. 1..) der Uebereinkunst mit

Frankreich an die Bedingung geknüpft , dass die Einschreibung beim

Departement des Jnnern in Bern oder bei der Kanzlei der schweiferischen Gesandtschaft in Baris erfolge , und zwar u.uss die Anmeldung zu dem Zweke für die nach dem Jnkrasttreten der Uebereinknnst herausgegebenen franzosischen Werke innerhalb dreier Monate nach dem Erscheinen und für die früher erschienenen binnen den ersten drei Monaten nach dem Jnkrafttreten der Uebereinkunft stattfinden. Franzosische Fabrikund Handelszeichen , sowie auch sranzosische Muster - oder Fabrikzeichnungen, die ähnlichen Schuz gegen Nachahmungen in der Schweiz ansprechen , find hingegen ausschliesslich beim Bureau des eidgenossischen Departements des Jnnern einzuschreiben. Einschreibungen ersterer Art,

nämlich für schriftstellerisches und künstlerisches Eigenthum, haben beim

Departement noch keine stattgesunden . eben so wenig Einschreibungen von Musterzeichnungen. Bei der schweizerischen Gesandtschaft in Baris hingegen betrug die Zahl der Einschreibungen :

A. für schriftstellerisches Eigenthum B. ^,, künstlerisches Eigenthum .

.

.

.

.

.

.

.1.^4 . 543

zusammen

737

Dieser Zahl voraus gehen 6537 Rnmmern vom Jah...e 1865.

Davon sind 6411 Einschreibungen in den ersten drei Monaten nach dem Jnkrafttreten derUebereiukunst, d. h. in den Mouateu Juli, August und September gemacht worden , während denen auch die schriststellerischen und künstlerischen Werke aufgenommen wurden , die vor dem Jnkrasttreten der Uebereinkunst erschienen waren.

Die Einsehreibungen beim Departement beschränkten sieh aus ein einiges Fabrikzeichen, welches mit den frühern die Zahl 7 ausmacht.

^a^is^ .^eItan^el.Inn^ .^n .t..^.

Der vorjährige Geschäftsbericht (Bundesblatt 1866 I, S. 821) enthält die ersten Grundzüge dieses grossen Unternehmens und rekapitulirt die diesfälligen Beschlüsse der Bundesversammlung vom 22. Rovember

1865.

Roch am Sehlusse des Jahres 1865, haupsächlich aber im Januar 1866, fand die Organisation der Betheiligung in den Kantonen statt.

Die kantonalen Ausstellerverzeichnisse gingen theils ans En^e Januar

809 ein, wurden aber erst im Februar vollständig eingereicht. Die spätexn ^achtragungen und Veränderungen (Austritte und Ersezungen) ergaben nae^ ^..an^ouen ^oigeuoe ...^e^e.^gung .^ am ^i. .^e^emoer .i..^^.

^n.^^eller^er^ei...)n^.

Zürich

.

.

.

.

Bern

.

.

.

.

.

.

.

Luzern U

r

i

Schwyz

.

.

.

.

.

.

Unterwalden ob dem Wald .

Unterwalden nid dem Wald .

^ Glarus Zu.^

.

.

.

Freiburg Solothurn .

^ Basel^Stadt Schasshausen

Appenzell A. Rh.

St. Gallen ^raübüuden Aargau Thurgau .

Hessin ^ Waadt

Wallis

Reueuburg Genf

Eidgenossische Aussteller

136 227 30 5 18^ 8 4 16 8 25 17 38 17 24 46 15 47 45 21 127 7 100 260 1241 4 1245

Es ergibt sich aus dieser Lifte, dass die fra.^ zosisehe Schweiz ebeu

so viele Aussteller zählt wie die deutsche. jeder ^ heil annähernd 620..

Da jedoch in den westlichen Kantonen es vorzugsw eise die Uhreumacherei ist, welche die grossen Ziffern liefert, so ist das .^ aumbedürsnis.. der oftliehen Kantone e..n mel bedeutenderes.

Raeh Ausstellungsklassen gestaltet sieh die Rep.^rtition wie folgt :

810 ^.....thei.^n^ der ^.^ett....r nach ...^...^..t.

Alasse.

^e^ichte der ^Arbeit .

.

.

.

.

.

1 . Oel.gemalde . . . . . .

2. Verschiedene Gemälde .u...^ ^^.hnüng^. .

.

.

3. Bildhauerarbeiten und Medaillegravixung 4. Architektonische Zeichnungen u n d Modelle 5 . Stiche u n d Lithographien .

.

.

6. Drukerei- u n d Verlagsgegenstäude .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

6

. 97 . 2 5 .

.

.

.

10 9 4

.

7

7. Produkte der Papierindustrie , Einbände , Maler- und Zeichuungsre.^uisiten

.

.

.

.

.

.

.

4

8. Anwendung des Zeichnens und ...er Blastik aus gewöhnliche

Produktionszweige . . . . . . . 4 0 9. Broben und Apparate der photographie .

.

.

.11 1 0 . Musikinstrumente . . . . . . . . 2 1 11. Apparate und Jnstrumente für Heilkunde .

.

.

12. Präzisionsinstrumente und . Material .für wissenschaftlichen Unterricht

.

.

.

.

.

.

.

13. Karten und Apparate für Geographie und Kosmo^räphie 14. Lu^usmobel .

. ^ .

.

.

.

1 5 . Tapezier- u n d ^ekorationsarbeiten .

.

.

1 6 . Kristalle, Luxus-Glasgegenstände, Fenster .

17. Borzellan, Fa^enee und andere Lux^us-Thonwaaren 18. Teppiche, Tapeten und andere Möbelstoffe .

2 0 . Mesferfehmiedarbeiten .

.

.

.

2 1 . Goldsehmiedarbeiten .

.

.

.

.

23. Uhrenmach^rei

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

6

1

6

. 1 .

.

.

.

.

.

5

.

8

4 2 1 2 2 3

. ^ . .104 kollektiv 112

24. Apparate und Verfahrungsweisen für Heizung und Beleuchtung 7 26. Ledergalanterie-, Kunsttischler- und Korbfleehterwaaren .

13 2 7 . Gespinnste u n d Gewebe v o n Baumwolle .

.

.

. 50 28.

,,

,,

,,

,,

.^ach-, Hauf ^

.

.

.

7

.

.

.

27

29.

,, ..

,, ,, Kammwolle . . . . 1 30.

,, ,, ,, ,, Streichwolle . . . . . ) 31. Seide und Seidengewebe . . . . . . 21 ^kollektiv 65 33. Spizen, Tüll, Stilerei, Bosamentierarbeit

34. Wirk- und Weisswaaren : zum Anzug gehörige Gegenstände 3 35. Kleider ^sür beide Geschlechter . . . . . 21 kollektiv 12 3 6 . Juwelen u n d Schmuk .

.

.

.

.

.

.

7 3 7 . Tragbare Wassen . . . . . . . 6 Uebertrag 758

^11

Uebertrag 758 4 38. Reise- u n d Feldre.^uisiten . . .

2 39. Spielwaaren 14 40. Produkte des Bergbaues und der Metallurgi.

41. Produkte der Forstwirtschaft und der d...^ gehor^en Jn11 . dnstrien .

2 42. .Produkte der Jagd ^und Fischerei und Samn elprodukte 43. Landwirth schaftliehe, nicht ^ur Nahrung bestim nte, leicht auf21 . zubewahrende Brodukte^ ^36 44. Ehemische und pharmazeutische Produkte .

45. Proben von chemischen Versahrungsweisen beim Waschen, 28 Färben, Kruken und Appretiren .

6 kollektiv 23 4 6 . Ledex u n d Haute .

.

.

.

48. Material und .^erfahrnngsweisen für die ^^i^^ ^ 32 land- und forstwirtschaftlichen Brodukte 50. Material , Verfahrungsweisen für landwirths. gastliche Unter4 nehmungen und Rahrunasmittel-Jnd.ustrie.^ 51. Material für chemische Arbeiten, ^lpothe. ^^i^u uu^ 4 Gerberei .

.

.

.

.

11 53. Maschinen und Apparate der allgemeinen Me ^ui^ .

16 54. Arbeitsmaschinen .

.

. . .

5 55. Material und Verfahrensweisen für Spinner ^i u^ ^i^^i 5 56.

,, ,, ,, ,, Webere 57.

,, ^, ,, ,, Rahen 2 von .

59.

^, ,, ,, ,, Ba.^erf 4 Färbe 60. Maschinen, Jnstrnmente und Verfahrungsweisen 24 Arbeiten .

.

.

.

.

.

4 6 1 . Wagnerarbeiten .

.

.

.

.

1 62. Sattlerarbeiten .

.

.

.

.

2 63. Material sür Eisenbahnen .

3 64. Material und Versahrungsweisen für Telegr .^phie

Alasse

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

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.

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.

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^ ^^^i^^.^ .

,,

,,

,,

.

.

. ^

.

35 2 Eerealien und andere mehlhaltige essbare ^ro ^..kte mit ihren 5 Verarbeitungen .

.

.

.

.

.

32 Fette Rahrungsmittel. Milchprodukte und Ei ee Uebertrag 1096 .

.

69.

.

.

der bürgerl . hen Jngenieurkunst, der offentlieheu Arleiten un^^ der Architektur

66. Schifffahrts- und Rettungsmaterial 67.

.

.

.

65.

.

.

.

.

.

.

812 Alasse.

70. Fleisch u n d Fische

.

.

.

Uebertrag 1096 . . . 3

.

71. Gemüse und Früchte .

.

.

.

.

.

.

6 72. Gewürze und Reizmittel^ Zuker und Produkte der Zukerbakerei 32 7 3 . Gegohrene Getränke .

.

.

.

.

.

. 87 7

9

.

Geflügel

.

.

.

80. Jagd- und Wachhunde 8 1 . Rüzliche Jnsekten .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

8 4 . Blumen u n d Zierpflanzen .

.

.

87. Samen und Sezlinge von Waldblumen

.

.

.

.

1

.

.

.

.

89. Material und Methoden für Unterricht der Kinder

.

.

.

.

.

2 5 .

.

.10 1245

Die eidg. Kommission nahm den, durch die Systematik des Ausstellungsgebaudes und die ganze Klassifikation porgezeichneten Standpunkt ein , dass es sich nicht darum handeln könne , eine zusällige Anhäusung von Brodukten auszustellen, sondern dass die Ausgabe darin

bestehe^ ein Kulturbild , ein vollständiges Gemälde schweizerischer Bro-

duktion zu liesern. Es mussten desshalb^ durch nachträgliche Aufforde^ rungen verschiedene Produktionszweige noch herbeigerufen und vervollständigt, und umgekehrt in einzelnen andern die Ueberhäusung..n in der ^ahl und im Raum abgewehrt werden. Die Bewältigung dieser Ausgabe der Z u s a m m e n s t e l l u n g , B e r e c h n u n g und e r s t e n Blan i r u n g d e x E i n s c h r e i b u n g e n besorgte das Departement, indem es dabei den Hrn. Architekt Fr. J ä g e r von Brngg, wohnhaft in Baris, verwendete, der im Lause seiner Arbeiten im April zum architecte dél^né anpres de la Commission impériale vom Bundesrath bezeichnet wurde. Den Hexren .^.exst W o l f und Bxofeffox B o l l e ^ in Zürich wurde die B r ü s u n g und U e b e r a r b e i t u n g der J ä g e r s e h e n Bläne übergeben. Das Ergebniss wurde Ende Juni sämmtlichen Kantonen mitgetheilt, nebst einem Ruudschreiben des Departements , worin die von den Kantonalkomites in Bezug ans Zulassung der Aussteller, Raum und Anordnung zu beobachtendem. Grundsäze auseinandergesezt waren.

Jn Befolgung des durch die eidg. Kommission und die Experten empfohlenen Systems der Klassenvitrinen und der kollektiven Arrangements der Hauptindustrien , welches durch die grosse Zahl der Anmeldungen uöthig wurde, wies das Eirkular im Grnudsaze die bisher üb-

lichen individuellen Glaskästen. zurük und leitete die Ausführung der in

den Blänen enthaltenen , eben so kompendiosen als demokratischen Einrichtung ein.

Ende August erwählte der Bundesrath Hrn. Nationalrath F e erH e r z o g zum s c h w e i z e r i s c h e n G e n e r a l k o m m i s s ä r , den bisheri-

1 2

.^13 gen Delegirten in Baris, Hrn. Dr. A. R o t h , zum A d j u n k t e n desselben, und übertrug dem durch ein besonderes Reglement geordneten Geueralkommissariate alle dem Bunde obliegenden Ausstelluugsgeschäste.

Der Generalkommissär überarbeitete gemeinschaftlich mit dem Architekten zu wiederholten Malen an der Hand der Originalanmeldungen die ersten Bläue, und entwars die bisher unmöglich gewesene Ausstellung und Jnbetriebsezung der Maschinen. Die d e f i n i t i v e n Bläue wurden den Kantonalkomites Ende Dezember und gleichzeitig allen Ausstellern die aus denselben für sie resultirenden S p e z i a l w e i s u n g e n zugestellt.

Durch die wiederholten Studien und eine vollständige Ausnüzung des Raumes war es gelungen, sämmtliche Aussteller mit geringen Ausnahmen entweder im Balaste , oder . aber in einem Annex^Gebäude des Barkes unterzubringen.

Der Bundesrath besehloss nämlich die Errichtung eines industrielle u und a g r i k o l e n A nne^. - G e b ä u d e s im B a r k e , um einerseits dem Mau gel an Raum im Balaste abzuhelfen, andererseits um Gegenstände aufzunehmen, die ihrer Ratur nach unmöglich in den Balast gestellt werden konnten. Es handelte sich dabei um Gegenstände, die zirka 500 Quadratmeter horizontaleu und zirka 200 vertikalen Raum, ohne die Gänge uud Zwischenräume , verlangten , und wesentlich aus den Maschinen gewisser Klassen (Motoren, landwirthschastliche Maschinen, Wägen), aus Heizapparaten, agrikolen Geräthen, .Leder u. s. w. bestehen.

E i n ^ w e i t e r Bau w u r d e sur d i e Abheilung d e r s e h o n e n K ü n s t e b e s c h l o s s e n . . Der schweizerische .......ektor ist, wie derjenige aller kleinern Staaten, in seinem Ursprunge sehr schmal. Die Gruppe I (schone Künste) , welche in der Rahe dieses Ursprunges unterzubringen war, zählte 134 angemeldete Künstler, welche zirka 500... quadratische Wandsläehe begehrten. Das Sektorenbruehstük, welches hiefür bestimmt war, bot aber höchsteus 130... Waudflache , uud dessen Waudungen standen sich so nahe (im Beginne des Sektors nur 2... 75 Entfernung), dass der nothige Rüktritt zur Betrachtung der obern Gemälde uieht zu gewinueu war. Mehrere Monate wurde mit der österreichischen Ausstellnugskommission, deren Bereich augreuzend ist, um eine massige Gebietsabtretnng uuterhandelt. ^Ende Septembers . langte ein ganz
ablehnender Bescheid an, und es blieb nur uoch die Alternative, die Kuuft^ ausstellung fallen zu lassen, ^der ein eigenes Gebäude hiesür zu errichten, wie Belgien es bereits gethan hatte. Der Bundesrath glaubte, es sei auch den idealen Bestrebungen Rechnuug zu tragen , und besehloss den Bau einer Kuusthalle mit wenigstens 30^... nüzlicher Wandfläche.

Der Bau beider Annexe wurde nur dadurch moglieh, dass der ursprünglieh kleine schweizerische Barkantheil durch zwei spätere Konzessionen der kaiserlichen Kommission vergrößert wurde. Das Barkgebiet liegt,

814 wie der Schweizerische Sektor, auf der westlichen Hälfte des Ch...mp de M.^rs, ungefähr t 50^ von dem schweizerischen Ausgange entfernt. Der

Vordergrund d.^selben wird durch die in Mitte eines Rasenstüks liegende

Kunsthalle, der hintere durch die agrikol-industrielle Annexe eingenommen.

Beid.... Gebäude, aus Abbruch erstellt, sollen zusammen 63,000 Fr. kosten.

Ein aus den ältesten Bläuen übertragenes , für das Kommissariat bestimmtes Schweizerhäuschen wurde von dem Generalkommissär gestrichen, und statt dessen in der Rahe der kaiserlichen Kommission ein bescheidenes Bureau gemiethet.

Den äussersten Ring des schweizerischen Sektors im Balaste bildet ein R e s t a u r a t i o n s r a u m , dessen Uebernahme gegen eine Miethe von 6000 Fr. uns freigestellt wurde. Die eidg. Kommission glaubte, das Angebot nicht ablehnen zu sollen , weil nur durch dessen Annahme

beiläufig der nothige Blaz für Ausstellung von Lebensmitteln, bestehend in einer kleinen Gallerie für Weine und Branntweine, Honig, gedörrte Früchte ^e. und einem^ Keller für Käse gewonnen werden konnte.

Es stellte sich dagegen als sehr schwierig heraus, in der Schweiz selbst

einen guten Unternehmer für das Restaurant zu finden und ihm einen möglichst nationalen Eharakter zu geben. Rach wiederholter Aussehreibung und langen Unterhandlungen wurde darauf verzichtet, einen in der Schweiz niedergelassenen Wirth anzustellen, und im Monat Januar wurde ein Bauvertrag mit einem in Baris etablirten. Tessiner abgeschloffen.

Jm Lause des Berichtsjahres wurde das u r s p r ü n g l i c h e Auss t e l l u n g s - B r o g x a m m von der kaiserlich sranzosischen Kommission in verschiedenen Bunkten modifier t. Anfangs Mai langte die Rachricht ein, dass in Folge der Rinderpest das B r o j e k t e i n e r i n t e r n a t i ^ nalen V i e h a u s s t e l l u n g a u s g e g e b e n sei.

Dagegen wurden hintereinander ins Leben gerufen : 1) Eine i n t e r n a t i o n a l e G a r t e n a u s s t e l l u u g iu der Rahe,

aber ausserhalb des Marsfeldes. Unsere dies fälligen Bnblikationen

riefen keine Betheilignng in der Schweiz hervor.

2) Eine Ausstellung von G e w i c h t e n , Massen und M ü n z e n , verbunden mit der Besammlung einer internationalen Kommission zur Forderung von Mass - und Münzeinheit. Wir betheiligen uns mit 1500 ^r. au der Errichtung des Bavillons , der die Brobemasse, Brobegewiehte und Münzen von 20 Staaten aufnehmen soll , und haben den Genexalkommissär ^um eidg. Delegirteu an die Konferenz ernannt.

3) Eine besondere ...l u s st e l l u u g d e r G e schi eh t e d e r A r b e i t soll in jedem Gebiete vermittelst einer Sammlung von Alterthümern

das Vild der Arbeit des 1..). Jahrhunderts einleiten. Die Schweiz,

auch hier im Raume außerordentlich beschränkt und nieht in der Lage,

^15 mit großen Staaten bezüglich der Altertümer zu wetteifern , wird^ sich aus die Ausstellung ihrer Bfahlbauten , worin sie Ausgezeichnetes zu

liesern im Stande ist, beschränken. Die Ausführung dieses theils ist

der kundigen Hand der Herren Brosessor D e sor in Reuenburg und Dr. E l. é m e u t in St. Anbin anvextxaut.

4) Ei.ne halbe Stunde unterhalb des Marsfeldes wird auf der Jnsel Billancourt ein g r o s s e s agrikole.^ E^.peximentirfeld errichtet, auf dem alle Klassen landwixthschastlicher Jnstrumeute und Kulturmethoden probirt, verschiedene landwirthsehastliche Musters.^briken errichtet und auch eine sxanzostsche Viehausstelluug orgauisirt. werden sollen. Die dies.fälligen Jnstallationen fallen für den Einzelnen sehr kostspielig aus, un.^ es schien das Ganze der eidg. Kommisston. nur insofern für schwel

^erif.che Aussteller Anlass zur Beteiligung ^u bieten, als dieselben dort ihre^ landwirthschastlichen Geräthe probiren und prüfen lassen konnen.

5) Es mogen der Vollständigkeit halber hie.r noch einige kleinere Sonderausstellungen , die sich dem nationalen Brin^pe entziehen , ^ erwähnt werden, diejenige der protestantischen Missionen, Seconrs an.... bleues und Thiersehuzvereine.

Das R e g l e m e n t des i n t e r n a t i o n a l e n B r e i s g e r i c h t e s erschien im Laufe des Sommers, und theilte der Schweiz 11 KlassenBreisrichter und das Vizepräsidinm einer Grnppen-Jur.^ zu (mit .welch' le^xm eine Stelle in dem aus 30 Mitgliedern bestehenden ^.errathe der Jur.^ verbunden ist). Ausserdem enthielt dasselbe die R e u e r u n g e i n ^ e s s o z i a l e n B r e i s g e r i e h t s , welches die Bestrebungen sür Hebnug der arbeitenden Klasse.n zu prämiren h.^t, in welches ebenfalls der Schweiz eine Stelle zugeschrieben war. Di.e Klassen , in welchen schweizerische Breisrichter w.üusehbar. .^sehieue.n , wurden von der eidg.

Kommission bezeichnet und von der kaiserlichen ^ugegebeu. Dagegen

gelang es nicht, sür die Schweiz die gewünschte Vi^epräsidentsehast der

IV. Gruppe (Kleidung oder der Vl. (Maschinen und Werkzeuge) zu erzielen. Dem Einflusse einer politischen Grossmacht weichend, musste sie sieh mit derjenigen der IL Gruppe^ (Anwenduug der Künste aus die Jndustrie) begnügen. Die gewählten Breisrichter und ihre Klassen sind folgende :

Schweizerische Mitglieder des internationalen Preisgerichtes.

Herr Karl Feer- H e r z o g . . . . . .

Franz Gleire

,,

,,

Anton Bovy

,,

.,

Vizepräsident der ll. Gruppe (freie Künste).

Mitglied des Breisgerichtes für soziale Verbesserungen.

Breisrichter für die 1. und 2. Klasse (Oelgemälde, Aquarell,

J. J. Dubochet in Baris

Bastell u. s. w.)

,,

,,

,,

8. Klasse (Zeichnen und Blastik in ihrer Anwendung auf die gewohnlichen Broduk-

tionszweige).

Elias W a r t m a n n in Gens

.

.

.

..,,

,,

,, 23. Klasse (Uhrenmacherei).

Eh. A. Wille ,, Chaux-de-Fonds Emil Gonzenbach .. St. Gallen. .

,,

^

,, ^.^^

,,

,,

,, 27. Klasse (Baumwollengarn und Baumwollen-

Eugen B a t t i e r

,, Baris

,,

,,

,, 31. Klasse (Seide und Seidenweberei).

Kürst e i n e r

,, St. Gallen

.^^

,,

,,

gewebe).

.^

Zürich

Dr.Bomp.Bolle....

,,

,,

,, 33. Klasse (Spizen, Tüll und Stikereien).

,,

,,

,, 45. Klasse (Muster

und chemisches Versahren

der Bleicherei, Zeugdrukerei ^e.)

J. Wild-Siber

,,

,,

,, 55. Klasse (Stosse und Versahren der Spinnerei und Seilerei).

.

.

^

..-.^

^

Jos. R e p o n d

^

Freiburg .

,,

"

,, 69. Klasse (fette Nahrungsmittel).

Ludw. A r m o n d

.

Vivi...

,,

,,

,, 73. Klasse (gegohrne Getränke).

.

817 Die eidg. Kommission hielt es nicht mit dem leiste unserer Jnstitutionen verträglich , dass Schweizer oder schweizerische Anstalten sich ^ um einen Breis bei der sozialen Jur^ bewerben sollten. Von dem Gedanken ausgehend , dass eine demokratische Verfassung , der öffentliche und obligatorische Unterricht, und das ganze schweizerische Leben soziale Bestrebungen zu einer allgemeinen Tatsache und zu einer Bürgerpflicht machen, schien es der Kommission angezeigt, dem schweizerischen Breisrichter keine Bre.sbewerbungen auszutragen. Dagegen wird sie der sozialen Jur.^ eine eben unter der Bresse befindliche Schrift ,,Ueber die Arbeiterzustände der^Schweiz^ (De... mst.t..u^ns ouvriers de la ^u..^) einreichen, deren Abfassung dem Hrn. Gustav M o ^ n i e r in Gens übertragen wurde, und die bestimmt ist, ein klares und gutes Bild unserer ArbeiterVerhältnisse und unserer Leistungen auf diesem Gebiete zu geben.

Sie wird ferner aus demjenigen Belehrung schöpsen, was von andern Staaten geboten wird.

Die durch den Buudesrathsbeschluss vom 22. Rovember 1865 vorge^ sehenen K a u t o n a l p r ü f u n g e n haben in den zwei ersten Wochen Februar 1867 stattgesuuden und wurden durch Delegirte der eidg. Kommission,

gleichzeitig Vertreter des Departements des Jnneru, geleitet. Es zeigte

sich in der legten Stunde eine gewisse Zahl neuer Bewerber. Jn einem grössern Verhältnisse aber traten längst eingetragene Aussteller , deren Jnstallationen entweder vorbereitet oder bereits fertig waren , in den legten Wochen zurük. Der Generalkommissär ging von dem Grundsaze ans, dass eine Einschreibung eine Verpflichtung sei, die dann nicht mehr gelost werden konne, wenn die Einrichtungen zur .Ausnahme des Ausstellers gemacht seien, und hielt nach Kräften solche Austretende zurük, deren Erzeugnisse sür das Gan^e des Bildes von Wichtigkeit sind, oder deren Jnstallationen unwiderruflich festgestellt waren. Jn Würdignug der Unzulässigkeit eines unmotivirten und verspäteten Rüktrittes besehloss der Buudesrath , den im Bundesrathsbeschluss vom 22. Rovember 1865 vorgesehenen Kosten-Regress auch aus solche .Aussteller auszudehnen, ,.die ,,ohne genügenden Grnnd erst naeh dem 31. Dezember 1866 ihren Ans,,tritt in einseitiger Weise genommen , nachdem die Vorbereitungen sür ,,ihre Jnstallationen schon getroffen waren.^ Die V o r p r ü f u n g der ^ K u u s t w e r k e findet sür die in der Schweiz befindlichen in Genf, und für die im Auslande befindlichen in Baris unter der Leitung zweier von der eidg. Kommission erzählten Jur^.s statt.

Je weiter die ....Organisation der Ausstellung vorrükte , desto mehr wurde es klar, dass die Kosteu, welche der Bund zu tragen hat, die von den Räthen bewilligte Summe von 200,000 .Fr. bedeutend übersehreiten werden. Einerseits wälzte die kaiserlich^ Kommission so viel

thunlich alle .Leistungen von sich ab, weil sie selbst sehr bald ihr Budget B...nde...blatl.. Jahrg. XIX. Bd.I.

63

^ erschopst hatte. Es fiel desshalb der Schweiz, wie den andern Gästen, der ganze innere Einbau ihres Sektors im .palaste zu, den sie sowohl im Rohen, als in der dekorativen Vollendung, mit Einschluss der Boden, auszuführen hat. Andererseits führte die grosse Zahl der angemeldeten Aussteller, das System der .^lassen-Vitrinen und die Ausni.^ung des Raumes begreiflicherweise zu grössern als den in Aussieht genommenen

Auslagen. Die Rothwendigkeit, gleich allen andern Staaten supple-

mentare Konstruktionen im Barke zu erstellen, und der bedeutende Ber^ sonalauswand , der wiederum eine Folge der grossen Betheiliguug ist, wirken in demselben Sinne. Rach längerer und reiflicher Brüsung genehmigte der Bundesrath das ihm vom Departement^ zu Ansang des Jahres 1867 vorgelegte Budget. Dasselbe beziffert sich mit Fr. 233,266 Auslagen für Bauten, ,, 120,000 ,, ,, Frachten, Versicherungen, Maschinenbewegung, Generalkommissariat, Breisgericht, Vorprüfungen ^e.

Fr. 353,266 und wird in Bezug ans die Ueberschreitung des frühern Bostens den Gegenstand eines besondern Rachtrags^reditbe^ehrens mit genauen Rachweisen bilden.

Der Stab des Generalkommissariats, im Augenblike, wo die Jnstallation beginnen soll, besteht nunmehr aus : Herrn Nationalrath F e e r - H e r z o g , Generalkommissär.

,, Legationssekretär Arnold R o t h , Kommissär^Adjunkt.

., Friedrich J ä g e r , von Brugg, schweizerischer Architekt.

,, A . B o r g e a n d , Stabsmajor von .Lausanne, Sekretär.

,, Eh. M eu n, Bildhauer in Geuf ^ Unter,, ^Rich. Wieland , Jngenieur in Morsehw^l, l kommissäre.

.^.^^.technische ^chnIe.

I.

.L e i st u n g e n u n d F r e q u e n z d e r

A n st a l t.

Die Zahl der Vorlesungen und Uebungskurse an der Anstalt während des Schuljahres 1865/66 betrug im Wiutersemester 149, im Sommersemester 146. ^iehe^über das Detail die Brogramme der Anstalt.)

Außerdem sanden die übungsgemässen Exkursionen statt, ans denen sieh Lehrer und Sehüler überall der srenndlichsten und wohlwollendsten Ausuahme zu erfreuen hatten.

Die Gesammtzahl der Theilnehmer am Unterrichte (Schüler und Auditoren) im Berichtsjahre (1865,^66) betrug 685. Das vorangegangen^ Schuljahr ^ählte zusammen 597 ; es ergibt sieh demnach eine FrequenzVermehrung von 88 Studirenden.

819 Regelmassige Schüler zählte die Anstalt im Berichtsjahre 550 (71 mehr als im Jahr 1864^65). ^avon waren 236 Schweizer und 314 Ausländer, welche in nachfolgender Weise die einzelnen Abtheilungen^ besucht haben:

Schweizer. Ausländer. Total.

Bauschule . . . . . . . 27 14 41 Ingenieurschule . . . . . 55 84 ^ 139 Mechanis.^technische Schule . . 56 100 .156 ^Ehemisch-technische Schule . . 25 45 70 Forstschule . . . . . . 16 5 21 Schule für Bildung von Fachlehreru

.

.

.

.

Mathematischer Vorkurs

.

^ .

.

.

21

8

29

.

36

58

94

236

314

550

Die Schweizer vertheilen sich aus die einzelnen Kantone und die verschiedenen Sektionen wie folgt: Ban^

Kantone.

Zürich Bern

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Aargau . . . . .

^euenbur^ . . . .

Hessin

.

.

.

.

.

St. Gallen . . . .

...^raubunden Sehasshausen ..^hurgau .

Solothurn Waadt

.

Ludern

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

.

.

.

.

. . . . .

Fxeibuxg

.

.

.

.

.

Basel^Stadt . . . .

^enf

.

.

.

.

.^asel^andschast .

.

.

. .

Gla.eus

.

.

.

.

.

.

^

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Schwyz

Appenzell . . . . .

.

.

.

.

^

^ .

^

lchule.

8 6 2 1 2 1 .

^ .

-^

1 2 1 .

.

.

-

-

.

-

2 ---

.

^

1 ---

27

..^ngenieur^ ^Mechanische Chemische schule.

Schule.

Schule.

12 6 2 2 8 4 5 1 3 1 1 2 1 2 1 1 1 1 1

16 11 6 5 3 2 3 2 1 1 2 3

55

56

---

--^

.

.

-

6 3 4 ^

.

.

.

.

.

.

.

.

2 1 2 1 1 2

.

.

.

.

.

.

.

-

-

-^

Forst^ ^^I. ^bthei^ schule. Inng.

1 1 ^^ 2 1 3 1 2 1 2 5 2 3 3 2 1 1 1 1 1 .--^

^

-

---

.

-

--^

-

---

.

- .

^ .

.

.

1 -^.

---

2 1

-

.--^

--^

---

-

2 1 -

.

.

.

.

.

^ r k u r .

.

.

.

8

5 3 2 2 1 .

.

^

4 1 1 3 1 4 1

.

.

.

.

-

---

.

.

.

-

.

.

.

.

-

---

---

---

.

16

21

36

-

---

25^

.

.

.

.

.

.

.

.

t a l .

52 33 19 14 14 12 12 12 12 10 9 8 8 5 4 3 3 3 2 1 236

821 Von den 235 Ausländern fallen^ aus die Staaten des bisherigen deutschen Bundes (inelusive die rein deutschen Bropinzen Oestexreiehs) 1 53 , ^daruuter war vertreten Breussen . . . . . . . mit 26, Deutsch-Oesterreich . . .

,, 26, Bauern

.

.

.

.

.

.

,,24,

Hamburg . . . . . . , ,

Sehleswig-Hol.stein . . .

11,

,,10 Studirenden.

Von den übrigen europäischen Staaten und Brovinzen erscheinen mit namhaftem Kontingent: Ungarn . . . . . 35,

Bolen und .Litthauen . 38, Bohmen

. . . . . 26,

Russland

.

.

.

.

. 24,

Holland . . . . . 7, Jtalien

. . . . .

6, u. s. w.

Aus Nordamerika besuchen 6 , aus Ostindien 5 , aus Brasilien 3

reguläre Schüler die Anstalt.

Auditoren befanden sich im Berichtsjahre an der Anstalt : 150 im Wintersemester, darunter 68 Studirende der Hochschule.

121 ,, Sommersemester, wovon .67 ..

,, . . ,, Es ergibt sieh somit eine Durchschnittszahl von 135 ^uhorern in beiden Semestern, welche mit den 550 regulären Schülern die oben benannte Gesammtfre^uenz von 685 Studirenden ausmacht. Schüler waren demnach 80,^ .^ .^ im vorhergehenden Jahre repräsentirten die Schüler ^

^.

Es dürste nicht ohne Jnteresse sein , eine übersichtliche Gesammttabelle der Frea^uenzverhältnisse der Anstalt von Anfang derselben bis

zum Schuljahre 1865^66 beizufügen.

Die in dieser Tabelle angegebenen Zahlen sind in erfreulicher Weise beredt. Rimmt man die Zahl der regulären Schüler, so ergibt sieh, dass keine Sektiou ohne süussacheSteigeruug geblieben ist. die meisten Sektionen stiegen um das 6- bis 8sache.

Die Abtheiluug der Mechaniker zeigt sogar eine neunfache ^ree.uenz-

steigerung. Die Jngenieurschule , welche 1855^56 mit 19 Schülern erosfnet wurde, zäl^lt nunmehr 13..). die .Sektion der Mechaniker, die

mit 17 begann, nunmehr 156 Schüler; auch die chemische Abtheilung zeigt eine Steigerung von 13 aus 70.

Die

grosste

Zahl der Studirenden (Schüler und Auditoren) im

bekannten. Revolutiousjahr 1863,^64^ nämlich 684, ist bereits wieder überstiegen (685).

Rachdem das Unangenehme und Bittere ^jener Tage

Zur Seite 821.

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Jngenieursehule . .

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Mechanische Schule .

Ehemisehe Schule Forstschule

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Zusammen

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Schule für Fachlehrer

Auditoren

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50 19 69

65 --

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3 -

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9 19 17 13 4 6

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93

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30

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Bauschule

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8 36 27 7 6

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10 31 25 13 10 20

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19 49 51 14 11 21

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55 27 90 89 29 14 32

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67 26 126 117 47 19 32

40 30 70 33 25 10 35 24 57 83 140 55 62 85 147 63 29 22 51 36 18 4 22 18 34 11 45 37

39 72 35 43 10 34 35 16 83 138 52 66 125 188 53 72 25 61 26 30 2 20 17 10 47^ 26

78 36 58 94 51 27 14 41 118 55 84 139 125 56 100 156

56 25 45 70 4 21 16 5 21 4 30 21 8 29

5 98 88 10 98 94 15 109 137 58 195 193 143 336 230 204 434 265 245 510 266 294 560 244 235 479 236 314 550 124 119 135 124 118 126 113 112 -^ 84 108

-

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222

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217

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235

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279

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444

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547

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622

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684

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-

597

---

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685

^

Unter obigen Auditoren befanden sich Studixende.

der Seherischen Hochschule:

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.

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57

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50

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64

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41

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56

64

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64

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^

69

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55

.

..^

^

67

822 überwunden ist, geniesst die Anstalt mehr und mehr die guten Früchte der festen Haltung der Behörden in jener ^eit. Aus Fr^uenzvermehrung braucht unser Bestreben in der Zukunft keineswegs gerichtet zu sein.

II. F l e issu n d D i s z i p l i n.

Die Bromotionen und Diplomertheilungen einerseits , die Disziplinarstrasen wegen Unsleiss andererseits, geben sowohl von dem Studienernste und den Resultaten, als auch von der immer ernster durchgeführt ten Ueberwaehung in dieser Hinsicht sprechendes Zeugniss. Aus sämmtliche 550 Schüler fallen ^in den 4 Quartalen 125 Ermahnuugen.

A n d r o h u n g der W e g w e i s u n g wurde verhängt auf Autrag der Konferenzen: wegen Unsleiss . . . . . . über 32 Schüler,

,, Disziplinarvergehen . .

,,

9

.,

zusammen also über 41 Schüler.

W e g w e i s u n g wurde versügt gegen 5 Schüler aus Grund beharrlicher Vernachlässigung der Studien . gegen 3 Schüler wegen Theilnahme an Satissaktionsverbindungen und Disziplinarvergehen.

R i c h t p r o m o v i r t wurden von der Gesammtzahl der 550

Schüler 55.

Wir haben schon leztes Jahr berichtet , dass die Diplomeremo nunmehr für die Mehrzahl der Sektionen in zwei , um ein Schuljahr aus einander liegenden Fristen abgehalten werden.

An dem ersteu theoretischem. Theil der Vrüfnng betheiligten sich 54 Schüler , und von diesen wurden zur zweiten , nämlich zur Hauptprüfung, 51 zugelassen.

Jn der Hauptprüsung traten 6..) Bewerber aus, und von diesen erhielten Diplome : an der Bauschule . . . . . . . .

1 Schüler.

,, ,, Jngenieurschnle . . . . . . 13 ,, ,, ,, mechanisch^technischen Schule . . 14 ,, ,, ,, ehemisch-technischen ,, . . 12 ,, ,,

,,

Forstschule

.

.

.

.

.

.

.

Das Fähigkeitszeugniss als Fachlehrer sür chemiseh-uaturwissenschaftliche Fächer an mittlere .Lehranstalten erwarb sich . . .

lung sür Bildung von Fachlehrern.

Summa

.^

,,

47 Schüler.

1 S.hüler der Abthei48 Schüler.

Abgewiesen wurden 13 Bewerber , 8 hatten sich während. der Brüfung freiwillig zurükgezogeu.

823 Jn der Sektion der Mechaniker waren im 3. Jahreskurse am Schlusse des Schuljahres im Ganzen nur noch 29 Schüler, von denen 14 diplomirt werden konnten, was als ein sehr günstiges Resultat betrachtet werden muss.

Bekanntlich war die revolutionäre Bewegung im Jahr 1864 vorzugsweise in dieser Abtheilung verbreitet , wesshalb aus dem hier in Frage liegenden Kurse ^es war damals der erste Jahreskurs der Abtheilung) viele austraten. Hier wird man in der That versucht, das Wort^ zu gebrauchen , dass sich die Spreu von dem Weizen gesondert habe.

Ein eben so günstiges Resultat ergab sieh an derchemischenSchule :

von 23 Schülern 12 Diplomile.

Für Lösung der ausgeschriebenen Breisausgaben traten an der Bauschule 7, an der mechanisch-technischen S^ule 4 Bewerber aus, und es wurden aus Grundlage bezüglicher Konferenzanträge folgende Breise ertheilt : Für die Ausgabe der Bauschule , ,,Entwurs einer Topserschule,^

dem Hrn. Ludwig Däniker, von Zürich, der Hauptpreis mit Fr. 200, den Herren Friedrich Hü b e r , von Lindau, und Karl S p i n n l e r , von Liestal, Rahepreise von je Fr. 100.

Für die Aufgabe der mechanisch-techuischen .^lbl.heilung, ,,Entwikelung der vollständigen Theorie der Thomson'schen Wasserstrahlpumpe,^ dem Hrn. Vaul Bi.^ard, von ^ul^ , der Hauptpreis mit ^r. 200; deu Herren Jakob S t o c k e r , von Bürou , Kts. Luzern , ^und Ludwig Karg l, von Wien, Rahepreise von je Fr. 100.

Die während den Schlussrepetitorien stattgehabte ..Ausstellung der graphischen Arbeiten aller Schüler wurde von einem grossern ..Publikum mit Jnteresse besncht, und leistete in der That den Beweis , dass von den Schülern im Berichtsjahre e.uautitativ wie qualitativ bedeutend gearbeitet worden ist.

Als weiterer Beweis sur das Streben der Schüler nach allseitiger

Ausbildung möge die Bemerkung dienen, dass durchschnittlich von jedem

derselben 2-3 freie, d. h. sür den Betreffenden nicht obligatorische Dächer belegt worden sind.

Ein Rükblik ans diese Abtheilung uusers Berichtes mag eiuerseits die Jntenfivität der geübten .^tudienkontrole beweisen , und rechtsertigt andererseits den Aussprnch, dass Fleiss und ^tudienernst unter den Schülern der schweizerischen polytechnischen Anstalt durchschnittlich in wahrhast ersreulicher Weise vertreten sind.

.^24 IlI. S a m m l u n g e n u n d w i s s e n s c h a f t l i c h e A n s t a l t e n .

Für Aensfnung der Sammlungen und wissenschaftlichen Anstalten

der polytechnischen Schule wurde^der büdgetirte Ansaz von Fr. 46,700 nicht nur vollständig ausgebraucht , sondern es wurden einzelne Ueberschreitungen aus dem Ueberschusse des Gesammtbüdgets gedekt.

Es gilt auch für dieses Jahr die Bemerkung , dass sämmtliche Sammlungen vielfach besucht und benuzt worden sind, und sich in gutem Zustande befinden.

Die leztjährige Vermehrung der Sammlungsobjekte beschlägt im Wesentlichen : a. die verschiedenen Voxlagensammlnngen für die Bauschule sürs Figuren- und Landschaftzeichnen, für die Jngenieurschule und sür die mechauisch-technische Schule , b. die Modell-, Justrumenten- und Waarensammlungen in der Bauschule, in der Jngenieurschule und in der mechauisch..technischen

Schule :.

lung ; d. die physikalische Sammlung ,

c. ferner die mechanisch^technologische Waaren.^ und Werkzeugsamm-

e. die forstwissenschastliche Sammlung , f. die zoologische Sammlung hoherer Thiere, ^. ^, ^ ,, niederer Thiere, h. die mineralogische Sammlung ,

l. die paläontologische und geologische Sammlung ; j.

k.

l.

m.

die die die die

botanische Sammlung , entomologische Sammlung, astronomisehe Sammlung, archäologische Sammlung, und

n. die Bibliothek.

.Nähere Angaben über den Zuwachs dieser Sammlungen sind im Jahresberichte des schweizerischen Schülrathes enthalten. Ju so weit er aus Geschenken beruht, solgt hinten ein, wenn auch theilweise nur snmmarisehes Verzeichnis davon. Ein anderer Theil ist von den Werkstätten der Anstalt selbst geliesert worden, und eine Sekundenuhr mit compteur wurde aus dem Legate eines ehemaligem. Schülers, des Hrn. R e i n h a r d t von Winterthur, angeschafft.

Ju der mechanisch-teehnologischen Sammluug befindet sieh uuumehr eine vollständige Zusammenstellung von Gegenständen und Werkzeugen ^ur Metallverarbeitung und Gewehrsabrikation.

Uuter den für die verschiedenen Sammlungeu angeschafften Gegenständen mag ferner besonderer Erwähnung werth erachtet werden . Ein .verbesserter Rheostat aus der von Vh.^sikern in Gens gegründeten Werk-

825 statte für physikalische Jnstrumente, welcher die Vorzüge einer Gl.aswalze, einer konstanten Spannung des Drathes und der ...^ueksilberverbindungen in sich vereinigt; ein Elektrogalvanometer von Me^erstein in ..^.ottingen, ein Jnstrument von fast unbegrenzter Genauigkeit für feine galpanische Messungen. eine Stolzische Jnfluenzenmaschine von Borschat in Berlin . ein einfacher und sinnreicher Sphärometer zur Bestimmung der Dike von Dräthen , Blechen , Blatten u. s. w. bis zu 1 Millimeter, von Mechaniker Herrmann in Bern; Massstabe für Berechnung des Holzwachses u. s. w.

Die Maschine zur Erprobung der Festigkeit der Baumaterialien ist leztes Jahr von der Maschinenfabrik K l e t t .^ Eomp. in Nürnberg geliefert und ihrer Bestimmung gemäss zunächst bei der schweizerischen Baumaterialausstellung in Olten verwendet worden, um später den Sammlungen des Boiytechnikums einverleibt zu werden. Die erste Halste des von Jhnen hiefür bewilligten besondern Kredites von Fr. 15,000 wurde beim Eiutressen dieser Maschine, die andere nach ersolgter Eollau^ dation seitens der Herren Brof. l^ulmaun, Brof. Schroter und Direktor Riggenbach ausbezahlt. Den Transport aus schweizerischem Gebiete hatten die Rordost- und Eentralbahn unentgeltlich übernommen.

Jn der mineralogisch-geologisch-paläontologischen Sammlung wurden 200 aus 66 Rummern pertheilte Stüke genau bestimmt und katalogisirt. Ueberhaupt hat sowohl. Hr. Brof. .Kenn g ott in der mineralogischen Sammlung, als die Herren M a y e r und Mosch in der palaontologiseheu und geologischen .^ammluug keine Mühe gescheut, Ordnung in das . massenhafte Material ^u bringen. Die Miueralieusammlung.

zwar grossteutheils vorher schon georduet, musste in ^olge Anschaffung ueuer Schränke theilweise umgestellt werdeu, wobei ungeordnete Gegenstände neu eingereiht und ^tie.uettirt wurden. Jn der paläontologischen Sammlung wurde die sehr kritische Bearbeitung von Genera aus den Tertiärschichten sortgesezt und. weseutlich gesordert. Zur Dekung des bei den Ansehassuugen für diese Sammlungen entstandenen Defizits hat ein uubekannt sein wollender Gonner der Kasse ein Geschenk von ^r. 2500 übergeben.

Für die botauische Sammlung wurde durch Tausch eine betrachte liche Sendung aus dem botanischen Garten in B e t e r s b u r g erworben.

Der Konservator dieser Sammlung hat die schon früher
begonnene Bearbeitung des allgemeinen Herbariums mit grossem Fleisse sortgesezt und die Vertheilung nach Familien vorgenommen bei den Bslanzen aus Brasilien, Ehili, der Sahara, aus Algerien, vom Kap, aus ^.lethiopieu, Bersien, Dänemark, Betersburg, Oesterreich, .^stpreussen, Bayern, den Rheinlanden, Frankreich, ans den spanisehenByrenäen, aus.^beritalieu und Griechenland, endlieh die Bflanzen ans Kleinasien, Jndien, Thibet, vom kaspischen Meere, Himalaya u. s. w. Das Ordnen der Arten und

826 Gattungen innerhalb der Familien wurde bei den ^esässkr^ptogamen und den ...^mnospermen beendigt und bei diesem .Anlasse eine Anzahl von etwa 50 Spezies Koniferen, die im botanischen Harten in Zürich knltipirt werden, neu eingelegt. Beim Schweizerherbarinm wurden die seit der Ordnung desselben eingegangenen Rachträge eingelegt, und sur das botanische Museum wurden die Abtheilung der Balmen eingeordnet, di...

Früchtesammlung ausgeschieden und die Bilanzen der Bsahlbauten zusammengestellt.

Der Kustos für die entomologie Sammlung beschäftigte sich bezüglich der ^chweizersammlung ^mit Einordnung der Eoleopteren aus der Laser'schen Sammlung, mit Ausstellung der Orthopteren und Rh.^nchoten der Schweiz und mit Vereinigung der leztern mit der Bremischen Sammlung, bezüglich der allgemeinen Sammlung mit Ordnung, Kata-

logisirung und Eti.^uettirung der exotischen Eureulioniden. Endlich ist im lezten Quartal mit der Anlage einer sogenannten Schausammlung begonnen worden.

Die W e r k s t ä t t e für A r b e i t e n in Metall ist seit Beginn des Schuljahres wieder erossnet und in derselben , statt wie srüher ein Hilfslehrer, nunmehr ein Vorarbeiter angestellt, mit der Verpflichtung, einerseits^ den Schülern die nothigen Anleitungen bei den von ihnen vorzuuehmenden Arbeiten zu geben, andererseits seine freie Zeit zu Aussührnng selbstständiger Arbeite.n im Juterefse der Schule und nach Anleitung des Direktors der mechanischen Sammlungen zu perwenden.

Die Werkstätte war im Winter von 5, im Sommer von 10 Schülern besucht. Die von ihuen ausgeführten bessern Arbeiten werden nach stattgesundener Durchsicht und Korrektur durch den Vorarbeiter jeweilen der Modellsammlung einverleibt.

Der Kredit sür die W e r k s t ä t t e zum Modelliren in T h o n und G ^ p s wurde ^um grossten Theil für Anschaffnng vou Rohmaterial und Werkzeugen, sodann sür Gipsmodelle als Vorlagen nach den obwaltenden Bedürfnissen verwendet. Besucht war die Werkstätte im Wintersemester von 8 Schülern und 4 Zuhoreru , im Sommersemester von 15 Schülern und 1 Znhorer.

Verschiedene wissenschaftliche Besucher der S t e r n w a r t e haben sich über dereu Eiurichtnng und die daraus hervorgegaugeuen Arbeiten, zum Theil ossentlich, in sehr befriedigender Weise ausgesprochen.

Sowohl der Direktor als dessen Assistent sührten , so weit es Zeit und Witterung erlaubten, die wisseusehaftliehen Arbeiten sort, und es wird als Resultat derselben nächstens Rr. 22 der schon im lezten Berichte .

erwähnten ^Astronomischen Mitteilungen^ erscheinen.

Das ch e m i s c h - t e c h n i s c h e L a b o r a t o r i u m ist im Wintersemester von 30 Schülern und 6 Zuhorern, im Sommersemester von

827 57 Schülern und 2 Zuhorern besucht worden. Unter den ^Anschaffung gen erwähnen wir neben einer Menge kleinerer Gegenstände und den für den .Verbrauch bestimmten Rohmaterialien einen zweiten Verbrenu.tngsosen sür organische Elementaranal^se und einen Barometer. ^ .

Während des Berichtsjahres wurden folgende Untersuchungen augestellt und deren Resultate veröffentlicht : .

1) zur Ehemie und Technik der Fette .^ 2) über Verwandtschaftserseheinungen bei phosphorsauren Salzen ; 3) zur Kenntniss der Krapp^Vigmente ; 4). über die vergl.eichunasweise Verseisbarkeit der flüssigen und starreu Gl.^eeride ; 5) zur Wein-Analpse ;

6) über Ehlormagnesia als Bleichmittel; 7) über Sauerstoffausnahme der Zinnbleilegirungen ; 8) über einen gelben kristallinischen Farbstoff im Jndigo ; .)) über das Kno..hensuperphosphat.

Die Frequenz des ch^emisch-analptischeu L a b o r a t o r i u m s betrug im Winter 42 Schüler und 3 Zuhorer, im Sommer 30 Schüler und ..) Zuhorer.

Die gesammten ordentlichen Ausgaben für diese Anstalt belaufen sich auf ^r. 4441. 65 ; überdies wurde ein Rachtragskredit von Fr. 395. 63

bewilligt sür eine neue Einrichtung zur Aufstellung eines Spektralapparates. Die Vermehrung des Jnpentars beträgt Fr. 958 und beschlägt wesentlich: den oben erwähnten ^pektralapparat, 1 Silberschaale, ^2 Blatintiegel , verstellbares Stativ sür Polarisation u. a. m. Der übrige Theil des Kredites wurde zur Bestreitung der lausenden Bedürfnisse perwendet.

Von den aus dem Laboratorium hervorgegangenen wissenschaftlichen Untersuchungen sind folgende verossentlicht .vorden :

1) über die Konstitution des Topases ; ....) über die Zusammeusezung des Lievrile's uud ^ormeln der Silikate ; 3) über den^ Pennin ^ 4) über die Znsammeusezung des ^iserm's ;

5) einige Bestandtheile des Emser Wassers ;

6) Analyse des Mineralwassers von Oberbrunnen und Mühlbrunnen in Obersalzbrunn (Schlesien) , 7) über das Hämatoidin ; 8) über die Bestandtheile der Rebeunieren.

Die Bibliothek nmsasst zur Zeit 10,500 Bände. die Zahl der Zeitschriften beträgt 77, die Zahl der .Quittungen für ausgeliehene Bücher 2200. Ueber das Detail der vorhandenen Werke aller ^rt gibt der neu erschienene Katalog Ausschluß.

828 ^nm Schlusse dieser Abtheilung unsere Berichtes lassen wir, unter besster Verdankung an die verehrlichen Geber, das Verzeichnis der im Jahr 1866 eingegangenen zahlreichen Geschenke solgen.

Geber.

G e s ch e n k e.

Modellsammlung der Jngenieurfchule.

Herr Richard Wieland von Das Modell der unter seiner .Leitung ausBasel . . . . .

geführten Strassenbrüke über das Gmündertobel, Kts. Appenzell, mit Umgebung (modellirt von Hrn. Scholl in St. Gallen).

Mechanisch-techuologische Sammlung. .

Hr. Franz Heinz in Fren- Eine reichhaltige Sammlung von Fabrikaten denthal (Schlesien) der Leinwaudindustrie.

Maschinenmodellsammlung.

Hr. Baron von Süsskind, Das sehr sorgfältig ausgeführte Modell einer Besser der Maschinen^irard^sehen Turbine, mit allen erforderfabrik St. ...Georgen bei lichen Vorrichtungen zur Anstellung freier S t . Gallen . . . .

Versuche.

Zoologische Sammlung.

2 Kaiman , Hr. Konsul Germann in , 2 Monitor und Manilla . . . . ) 55 grossere und kleinere Vögel in 30 perl sehie.denen Arten.

l

Hr. J. Vogel in Rio de 273 brasilianische Vogelbälge , 11 VogelJaneiro . . . . .

Hr. Konsul ...Canner in Havre . . . . .

Die k. russische Regierung

nester mit Eiern , 4 Arten Fledermäuse^ und 1 Ragethier.

Einen Silberlowen.

Einen Auerochs mit Skelett.

Mineralogisch-geologisch-paläontologische Sammlung.

Hr. Dr. Earpanter in London Ein Exemplar des Eo^oon condense.

HH. J. Vogel in Rio de Janeiro, Bros. Kenngott , Eseher von der .Linth , Konservator Ma.^er,.Jngenieur Münch, Forstmeister Stei- Mineralien , Versteinerungen und Gebirgsner uud Dr. Hepp in Zürich, E. v. Fellenarten aus verschiede....erg iu Bern , Bros. Hasse in Gottingen, nen Kautonen der Riemtschick in Wien, Ewald in Berlin und Schweiz, aus DeutsehFraas in Stuttgart, Bosshard, Amerikareisender, H. Erni in Rew-Haven, Albrecht laud,Rnssland,Rordamerika und Brasilien.

in Bülaeh, Gebr. Hermatschweiler in Höri, Bol.^techniker Gu^willer, Nationalrath von Arx^ in ...^lten und Dr. Rohr in Brngg

829 G e b e r .

B e s c h e n k .

Botanische Sammlung.

Hr. Ulysses p. Salis in Sein ^reichhaltiges und werthpolles HerbaMarschlins (Graubünden) rium, bestehend aus 5000 Spezies Bflan-

zen aus Korsika , Südfrankreich , Veltlin

und Graubünden.

Eine werthvolle Sammlung von Bflanzen vom B^thinischen Ol^mp.

Ungarische Bflanzen aus den Umgebungen von ...^ebri^in . Grosswardein und derThermen von Bischofsbad.

. Schweizerische Alpenpflanzen.

Hr. Brivatdozent Dr. von

^fch

Hr. Brivatdozent Dr.

Wartha

Hr. Dr. Brügger . ..

Entomologische Sammlung.

Hr. Bugnion von Lausanne Seltene Eoleopteren der Westschweiz.

Sternwarte.

Sternwarte in Greenwich, Bultkowa und Washington , Smithsonian - Justitution ,. Hr. Baronet Herschel in London Hr. Hofrath Schwabe in Dessau . . . . .

Hr. Kern , Mechaniker in Aarau . . . . .

Hr. Jngenieur Muralt in Zürich . . . . .

Hr. Me...er, Agent in Zü^ rieh ^ . . . . . .

Astronomische Zeitschristen , Berichte und Kataloge.

photographie der Sonne.

Abbildungen von Juftrumenten , ein ^piegelteleskop, ein Spiegelzirkel ...e.

Ein Astrolabium und einige kleinere Jnstrumente.

Eine Sonnenuhr.

Ehemisch-anal^tisches Laboratorium.

Hr. ^eggi in Basel . . Ein grosseres Quantum Eiuehonin.

Hr. A. Billo in Zürich . Verschiedene Guanosorten.

Bibliothek.

Gauze Werke, einzelne Bücher, Geseze und Verordnungen, Zeitschristen, Bülletins, ^Zeichnungen, Karten ^..

von den HH. Professoren Wolf, Kenngott, Gastell, Eulmanu, Zeuner, Wild, Arduiui, Rambert, Laudolt, Elausius, H. Escher, den Brivatdozenten Bessard und Dr. Re^e, Konservator Brügger in Zürich; von den HH. Brofessoren ^elesse in Baris, Ruchonnet in Ehau^de-Fonds , Saee in Reuenburg , Boissier und Blautamour in Gens,

Riemtschik in Wien.

830 von den HH. Oberingenieur Bressel, Jngenieur Ziegler in Winterthur, Direktor Engel in Berlin, RR. Benz, Blass^Lapater und Steno-

graph Dänikex in Zürich, Bergrath Gümbel in München und I)..... Maxin in Gens; von der k. franzosischen Regierung, von den Regierungen der Kantone Zürich, Aargau, Luzern. Bern.

Thurgau, Graubünden, St. fallen, Reuenburg, Glarus, Zug, Appen-

zell A.Rh., Schw^z, Tessin, Basel-Stadt, Schasshausen, Wallis, Ob-

walden, Freiburg und Genf, der Medizinaldirektion des Kantons Zürich .

von den Buchhandlungen Hohr in Zürich und Laero^ in Baris ; von der Universität Ehristiania, der k. k. Akademie und der k. k.

geologischen Reichsanstalt in Wien ; von der Stadtbibliothek Zürich, den natursorschenden Gesellschaften von Basel, Reuenburg und .Lausanne , dem Instnnt national Genevois, der Société ^éo^plnque de Genove, der schweizerischen h^drometrisehen und der schweizerischen meteorologischen Kommission.

Wir haben nicht ermangelt, obigen Büchergeschenken auch unsererseits gelegentlich einige beizufügen.

IV. A m t s t ä t i g k e i t der Schulbehörden.

Der Schulrath behandelte in 9 Sizun^en 10..) Geschäftsgegenstände ;

das Bräsidialprotokol.l zeigt in der Zwischenzeit die Abwandlung von 334 Geschäften.

Mit dem Jnkrasttreten des neuen Reglements (Ansang des Sommersemesters) sind die Borstände aller 8 Abteilungen der Schule desinitiv ernannt worden : Für die 1. Abtheilung, Bauschule . . . Hr. Brosessor Semper .

,, ,, 2.

,, Jngenieurschule . ,, ,, Eulmann.

,, ,, 3.

,, mech.-techn. Schule ., ,, Schröter , ,, ,, 4.

,, chem.^teehn.

,, ,, ,, Bolle^.

,, ,, 5.

,, Forstschule . . . ,, ,, Landolt , ,, ,, 6.

,, sur Bildung von Fachlehrern . . ,, ,.

Ehristosfel, ,, ,, 7.

,, Freifächer . . . ,, ,, Heer, ,,

,,

8.

,,

Vorkurs . . . . , ,

,,

Orelli.

Die Schule bedauert den Verlust des Hrn. Bros. v. D e seh w a nd e n , der im Laufe des Jahres mit Tod abgegangen ist. Der Verstortene hat sich um unsere Anstalt , schon bevor dieselbe ins Leben trat, durch seine einsichtige Mitwirkung bei den Organisationsarbeiten und sodann später als Direktor der Anstalt und als Brosessor der darstellenden Geometrie verdient gemacht. Sein klarer und gediegener Vor-

831 trag machte es den Schülern leicht, ihm zu folgen, und an Gewissenhastigkeit und pflichttreue wurde ex von Niemandem übertrossen.

Die Anstalt verlor ferner durch den Tod den Direktor der zoologischen Sammlung, Hrn. Oberst v. Muralt in Zürich, welcher diesem Amte viele Jahre mit Vorliebe und grosser Unei^ennüzigkeit vorstand, dessen Bemühungen in einem weiten preise und eigener liberaler OpferBereitwilligkeit diese Sammlung sehr Vieles zu danken hat.

Ferner sind zwei wakere Brivatdozenten , die der Anstalt gut^ Dienste leisteten, nämlich: Hr. Dr. Karl M o r e l l (Schwe^ergeschichte) und Hr. Dr. Hugo Wisli e.enus (deutsche Literatur) ebenfalls mit Tod abgegangen.

Durch Berufung auf eine. Lehrstelle in Tübingen und Stuttgart verlor die Anstalt leider den Hrn. Dr. Theodor V i s c h e r , Brosessor der deutschen Literaturgeschichte, dessen ausgezeichnete Leistungen während 11 Jahren wir mit Dank und Anerkennung hervorheben. Dagegen ist es den Behorden gelungen, den Abgang dreier anderer vortrefflicher Gelehrten und Lehrer von der Anstalt abzuwenden , nämlich des Herrn Direktor Dr. Z e u n e r und der Herren Vrosessoxen Dr. E l a u s i u s und Dr. K e n n g ott (Maschinenlehre, Bh^stk, Mineralogie), welche sehr vorteilhafte Berufungen an auswärtige Anstalten abgelehnt haben.

Hr. Brivatdozent Dr. E. v. F r i t s c h (Mineralogie und Geologie) vexliess unsere Anstalt, indem er dem Ruse an eine Lehrstelle in Franksurt a. M. folgte. Ebenso folgte Hr. B e s s a r d von Bellerive, Kt.

Waadt , Hilfslehrer an der Jngenieurschule, einem Rufe als Brosessor nach Riga. Beide Herren hatten der Anstalt recht gute Dienste geleistet.

Auch ift Hr. W. A n t r i t t e r , Assistent an dex mechanisch - technischen Abtheiluug, von der Schule abgegangen.

Es fanden folgende Reuwahlen statt: Brosessor für Kunstgeschichte und Archäologie wurde Hr. Vrosessox Dr.

Gottfried K i n k e l von .^.berkassel bei Bonn.

Vrosessor füx Nationalökonomie u..d Statistik ^err Dr. Viktor B ^ h m e r t von Rossweiu (Sachsen), gewesener erster Syndikus der Handelskammer in Bremen , Direktor der zoologischen Sammlung (hohere Thiere) und Ordner der geologis.h-palaontologisehen Sammlung Hr. .Kasimir Mosch von

Brugg.

Jn der mechanischen Abtheilung trat als Hilfslehrer für Hrn. Antritter ein: Hr. Leopold H a u s s e von Judenburg (Steiermark) :.

und an der Jngenieurschule für Hrn. Bessard Hr. Andr. H a x l ache r von Schoffliftors , Kt. Zürich , früherer diplomirtex

Schüler dieser Abtheilung. ^ .

832 Die Wiederbesezung aller dieser Stellen erforderte vielfache Korrespondenzen, Besprechungen und Schlussnahmen.

Rachfolgende Herren wurden im Laufe des Jahres als B r i v a t^ d o z e n t e n an der Anstalt h a b i l i t i r t : 1) Hr. Professor Dr. V ...g e li von Zürtch, für Schweizergesehichte ; 2) ,, Dr. Eugen L o mm e l von Edenkoben (Bauern), für Mathematik und mathematische Vh^fik, 3) ,, Dr. Viktor Merz von Herisau, l 4) ,, Dr. Vinzenz W a r t h a von. Fiume, .^ für chemische Fächer.

5) ,, Dr. Wilhelm W e i t h von Homburg, ^ 6^ ,, .Leopold H.a n f f e von Judenburg, für Maschinenkunde, nament-

lieh Einematik^ 7) ,, Dr. J.J.E g li von Uhwiesen, Kt. Zürich, für Geographie.

Aus dem Eh.^telain^sehen .Legate konnten an acht bedürftige und tüchtige Schüler Stipendien im Gesammtbetrage von 2600 Franken abgegeben werden. Ausserdem wurden 59. unbemittelte Studireude von der Bezahlung der Schulgelder und Honorare befreit.

^,as neue Reglement der Schule, über welches unser lezte JahresBericht genauern Aufschluss gibt, ist, nachdem es im Februar 1866 vom Bundesrathe genehmigt war, im lezten Sommersemefter in VollZiehung gesezt worden.

^Die Lehrerkonferenzen, die Konferenz der Vorstände, der Direktor und der Präsident des Sehulrathes haben die definitive Ausarbeitung der verschiedenen , im sehulräthlichen Berichte ^) zum Reglement angedeuteten Spezialreglemente , von denen einzelne bereits in der Hauptsache ausgearbeitet waren, an die Hand genommen, und zurzeit liegen zu lezter Bexathung des .^el^ulrathes folgende Arbeiten seuex vorberathenden .Behorden bereit.

.^. revidirtes Reglement über die Ausnahmsbedingungen in alle Abtheilungen der Schule ; b. genauere Organisation deinen kreirten , resp. bestimmter ausgestalteten Abtheilung der Fachlehrer in Mathematik und Raturwissenschasten , c. Reglement über die Diplomprüfungen ^ d. Reglement über die Konkursarbeiten.

Ein Reglement, betreffend die Benuzung der Bibliothek und Ver.wenduug des derselben zugewiesenen Kredites , ist vom ^ehülrathe in definitiver Redaktion angenommen und in Vollzug gesezt worden.

Bei den Vorberath..ngen dieser Arbeiten ist namentlich die im .....eglement neu gegründete Konferenz der Vorstände aller Abtheilungen

^) S. Bundesblall. 18.^, Bd. II, S. 77.^.

83..^ dem Direktor und dem Präsidenten von grossem Ruzen gewesen, und hat den Berathungen von vornherein eine gesunde Richtung auf praktische, durch die Winke der Erfahrung angezeigte Resultate gegeben.

Roch im Laufe des Schuljahres 1866^67 wird die definitive Fest- .

stellnng und Genehmigung dieser organisatorischen Arbeiten durch die obersten Schnlbehörden, den Schulrath und den Bundesrath, stattfinden können. Jn der Zwischenzeit werden die in den Vorlagen enthaltenen Vorschriften der snb b . c und d genannten Reglemente versuchsweise zur Anwendung gebracht, was sur die lezte Feststellung nicht ohne Vor-

theil bleiben wird.

Die ^rage der Verlängerung des Unterrichtes an der Jngenienrschnle um ein halbes Jahr hat den Schulrath in einer ersten Berathuug beschäftigt. Es find Direktionen betreffend den Um-

saug und die Vertheilnng des Unterrichtsstoffes in dieser Abtheilung gegeben worden , nach welchen die Lehrerkonserenz einen etwas modifizirten Vorschlag eingereicht hat.

Mit Rüksicht ans die Vakanz der Lehrkanzel sür d e s k r i p t i v e G e o m e t r i e hat das Präsidium des Schulrathes die Konferenz der Vorstände um eine einlassliche Begutachtung der Frage angegangen, in welcher Weise in Zukunft die Bedürfnisse der verschiedenen technischen Abtheilungen in diesem Unterrichtszweige am besten gedekt werden könneu. Diejenigen Herrn Vorstände , deren Sektionen am meisten bei diesem Unterrichte betheiligt sind , haben hierüber einläßliche Gutachten

geliefert, welche für die künftige Gestaltung dieses Unterrichtes an der

^lustalt im Allgemeinen und in Rükficht auf die S.oezialbedürsnisse einzeluer Sektionen , sowie über die an die neue .Lehrkraft zu stellenden Anforderungen werthvolle Wegleitnng geben.

Das neue Reglement ist noch zu kurze Zeit in Wirksamkeit, um ^ die Resultate der Veränderungen einlasslich erkennen und besprechen zu können , dass indessen nach verschiedenen Riehtungen bessere Orduungsgrundlagen gewonnen sind, tritt schon je^t hervor, und namentlich dars angeführt werden, dass in die Abtheiluug d e r Fachlehrer im Gegensa^e zu der frühern mangelhasten Organisation die feste Ordnung der andern Fachschulen eingekehrt ist.

Jn der mathematischen Richtung dieser Abtheilung ist , abgesehen von einem wiederkehrenden , in die höhern und höchsten Partien der Mathematik einschlagenden E.^klus von Vorlesungen, welche die .^.

Professoren Dr. Ehriftoffel und. Dr. Vr..,m vertreten, sür das angetretene Semester ein weiterer Kurs über s y n t h e t i s c h e G e o m e t r i e erstellt und den. Hrn. Brivatdo^enten Dr. Geiser anvertraut worden. Jn der ^orstschule ist der dem Hrn. Dr. ^ieeard übertragene Unterrieht in der Agrikultur eh e mi e in das zweite Semester des ersten Jahreskurse^

Bundesblatl.. ^ahrg.XIX. Bd.I.

64

^34 als unmittelbare Fortsezung der unorganischen Ehemie gelegt morden^ Der ^bisher im chemischen Unterrichte der Forstschüler stattgehabte, nicht vorteilhafte Unterbruch wurde hierdurch gehoben.

Für die speziellen Unterrichtsbedüxsnisse der Bharmazeuten ist durch

Ausscheidung und Uebertragung des Unterrichtes für speziell pharmazeutische Ehemie an Hrn. Dr. Bieeard und durch Uebertragung der B h a r m . . k o g n o s i e an Hrn. Vrosessor l).... Pastell gesorgt worden.

Der Unterrieht über administratives Recht in der Jngenieur.^ abtheiluug der Bau-und Forstschule hat eine zwekmässigere Organisation gesunden.

Die Stellvertretung sür darstellende Geometrie sür den verstorbenen Hrn. v. Desehwanden wurde dem Hrn. Brivatdozenten D...^ Re^e (Deskriptive und Steinschnitt an den Fachschulen), Lasius (Ber^ spektive und Sehattenlehre) und Dr. ^Geiser (darstellende Geometrie am Vorkurse) anvertraut.

Dem Hrn. Dr. W a r t ha wurde ausnahmsweise im Sommersemester der Unterricht über analytische Ehemie an der Stelle des der Erholuug bedürftigen Hrn. Vrosessor Dr. Städeler , immerhin unter dessen besonderer Oberleitung, anvertraut.

Mit Vergnügen dürfen wir auch dieses Jahr anerkennend hervorheben, dass das Jnstitnt der Vrivatdozenten unserer Austalt fortwährend gute Dienste leistet.

Von einer Spe^ialkommission von Fachmännern ist aus uuser Gesuch eiu ^weites ergänzendes Gutachten über spezielle O r g a n i s a t i o n e i n e r l a n d w i r t h s c h a f t l i c h e n A b t h e i l n n g am Polytechnikum und über die ^rage abgegeben werdeu , ob die Gründung einer getrennten Anstalt besondere Vortheile gewähren würde.

Die Spe^ialkonferenz der ehemischen Schule hat aus Verlangen des ei...^. Militärdepartements die nene Pl.^rm.^co^a helvetica u.it

Rüksieht aus ihre Einsührnng bei den Bundestrnppen begutachtet.

Unser lezte Jahresbericht erstattete aussührlichen Bericht, in welcher eingreifenden Art die ^chulbehorde gegen den D .. e l l u n s n g und gegen die damit enge zusammenhängenden Satissaktionsverbindungen (Korps) eingesehritten ist, nnd w^e sän..n.tliche Korps dieser Art durch den Brästdeuteu des ^ehnlrathes im Auftrage der Vehorde ausgelost wurden. Es war nicht zu erwarten, dass ein ^äher und uralter Missbrauch dieser Art sich sofort heben würde ^ und fo hatte sich im Geheimeu eine Fortführung dieser Missbräuche angebahnt , theils durch Anschluß an ein au der ^ ^üreheriseheu Universität bestehendes Korps, theils ...urch Wiedererossunug einer früher am Vol^teehuikum bestandenen Verbinduug dieser Art.

Hiebei waren wesentlich die Reste der frühern

835 Verbindungen uud die gleichen Versone.. betheiligt. Gross war die Zahl der direkten Theilnehmer überhaupt nicht. Durch Vorenthalten der vollen Wahrheit gegenüber den Behorden suchten die Theilnehmer sieh zu deken nnd unter der Hand die ganze alte Sache im Stillen wieder aufzunehmen. Es war einleuchtend , dass man diese Anfänge nicht durste gross werden lassen, und so wurde ganz konform der schul-

räthlichen Schlussnahme vom 23. März 1865 durch den Direktor und

den Präsidenten mit Festigkeit vorgegangen und die neu angebahnten Korps zur Aufhebung uud die Theilnehmer zu bestimmten beruhigenden Erklärungen angehalten. Ein einziger Ungehorsamer musste relegirt werden , was zu einer misslungenen Demonstration sührte , an welcher sich indessen die grossere Zahl der Stndirenden und namentlich die Schwerer nicht betheiligten. Die Behorden erledigten die Sache aber.^

mals mit festem Sinn. (Siehe über das Detail den gedrnkten ossiziellen

Bericht des Direktors und des Präsidenten vom März 1866.) Der Direktor drükt sich in seinem lezten Berichte über die Folgen dieser Vorgänge folgendermassen aus: ..Es gereicht mir zur grossen Genugthuung und Freude, aus^ ..sprechen zu konnen , dass seit dieser Zeit unter unsern Studirenden .,ein vortrefflicher Geist ^geherrscht hat. Jhre Vereinigungen und Zu.^ ^sammenkünste nach Abtheilungen und nach Nationalitäten sind von ,,dem Einflusse Einzelner, die noch dem Korpsbursehenthum und der ..leeren denominerei huldigten, befreit, uud an deren Stelle stehen die ..Versammlungen jezt unter der Leitung junger Männer , die wir ^u .,den tüchtigsten und verständigsten unserer Studirenden zählen konnen.

,,Wer von den Lehrern im leztverflossenen Jahre diesen Zusammen.Dünsten beiwohnte, mnsste mit grosser Befriedigung wahrnehmen, dass ,,die Stndirenden frohlieh und herzlich mit einander verkehren und sich ,,auch ohne den rostigen Apparat des Korpswesens zu unterhalten rissen.

^,,Wer mit den Studirenden in nähere Beziehung tritt, wird aber ^auch erkennen müssen, dass bei Weitem der grossere und bessere Theil .,derselben es sur noth.vendig und zeitgemäss hält, wenu die Behorden ,,jedes Austauchen des Unwesens, mit dem wir früher und uoch leztes ^Jahr zu kämpfen hatten, im Keime erstikeu.^ Wir sind überzeugt, dass in der Hauptsache diese Schilderung der Stimmung der überwiegenden Mehrzahl der Schüler und den jezigen tatsächlichen Verhältnissen überhaupt entspricht. Sollten indess, was zu vermuthen ist, immer noch einige Reste der alten Missbräuche sortbestehen, oder würden neue anstauchen, so sei auch für unsere künstige Haltung die Erklärung wiederholt, die wir im vorangegangenen Jahresberieht in folgenden Worten gegeben haben : ,, D a^s schw e i z e r i sche V o l ^ t echn i k u m h a t s i ch z u r

,, A u s g a b e g e s t e l l t , s e i n e n R u s i m Jn- u n d A u s -

836 A l a n d e z u b e g r ü n d e n und z u h o l e n d u r eh V e r t r a u e n . . e x w e k e n d e g u t e D u r c h s c h n i t t s r e s u l t a t e , durch d e n ,, E r n st der S t u d i e n und durch ein allem s t u d e n t i s c h e n , , B r i v i l e g i e n w e s e n f r e m d e s , in der g l e i c h e n b ü r -

,, g e r l iche n F r e i h e i t A l l e r w u r z e l n d e s g e s e l l i g e s

,, . L e b e n d e r S t u d i r e n d e n . D i e s e m n a t i o n a l e n Z w e k ., b e h a r r l i ch z u z u st e u e r n u n d d e r a m t l i eh e n B s l i ,, j e d e s n ö t h i g e O p f e r z u . b r i n g e n , s i n d d i e S c h u l . , , b e h o r d e n f o r t w ä h r e n d e n t s eh l o s s e n.^ Auch dieses Jahr sind der Anstalt von mehrern Seiten namhafte G e s eh e n k e gemacht worden, die wir auss Wärmste verdanken, ohne die freundlichen Geber nennen zu dürfen, da uns deren Delikatesse die Veröffentlichung der Ramen untersagt hat. Ausser der bereits erwähnten namhaften Schenkung ^u Dekuug eines Defizites auf dem Büdget erhielt die Anstalt eine Baarsendung pon 1000 ^ranken sur ...l eu ffn un g der S a m m l u n g e n des Polytechnikums, welehe Summe einstweilen dem Reservefond, resp. dem zu gleichem Zweke bestimmten ^.^essisehen .Legat^ einverleibt worden ist.

Ein ..Beschenk von 500 Franken, für Lösnug einer Breisaufgabe bestimmt, ist, da von der zunächst aufgerufenen Abtheilung keine Losungen eingelangt sind, von dem unbekannten Geber der Jngenieurabtheilung zugewendet worden, welche als Breisansgabe die ,,Erorterung des ,,besten Systems eiserner Brüken nach verschiedenen Spannweiten^

gestellt hat.

Unser vorangegangener Jahresbericht erwähnt der aus Verlangen der Tit. Regierung von Zürich vorgenommenen Expertise über den vom Kanton Zürich ausgeführten Neubau für ^ie ^ehule. Der einlässliche, viele Details euthalteude Bericht der eidgenossischen Experten verlaugte zur schliesslichen Erledigung mehrfachen Schristen.veehsel und Vernehmlassuugeu der Tit. Regierung einerseits und der Administration des Bol^teehuikums, resp. des Sehnlrathes andererseits. Die Direktion der offentlichen Arbeiten des Kantons Zürich nnd der Bräsident des Sehnlrathes haben in ^oige mündlicher Besprechungen und der in Begleitung

von Experten stattgehabten Begehung des Gebäudes die Abstellung der

grossern Zahl der kleinern Ausstellungen angeordnet. Die gerügten Mängel sind theils bereits beseitigt , theils sind ab Seite ^üriehs eutgegenkommende Erklärungen abgegeben worden , so dass hieraus gestüzt von

Seite ^des Bundesrathes die absehliesslichen Erklärungen abgegeben

werden konnten.

Das Resultat der Brüsung liegt in dem Ausspruche der Experten : ,, D a ss d e r Bau im G a n z e n n i eh t nur d e m v e r e i n A b a r t e n und in d e r F o l g e b e d e u t e n d e r w e i t e r t e n B r o -

837 ^ g r a m m e und den g e n e h m i g t e n B l ä n e n e n t s p r e c h e n d ^ausgeführt, das Gebäude seinem Zweke entsprechend ,, u n d g e h o r i g e i n g e r i c h t e t , s o n d e r n dass ü b e r d i e s auch ,, d i e ä usse r e A u s s t a t t u n g des G e b ä u d e s mit e i n e r .Liebe .,und einem Kunstsinn a u s g e f ü h r t s e i , welche für künftige ., .. f f e n t l iche B a u t e n in u n s e r m V a t e r l a n d e als n achz u ,,ahmendes Beispiel aufgestellt w e r d e n dürfe. ^

Jn der That ist es nur ein Akt der Gerechtigkeit, ab Seiten des Bundes anzuerkennen, dass Zürich in ebenbürtigem Wetteifer mit Berns Erstellung des Bundesrathshauses der übernommenen Baupflicht in wahrhast grossartiger Weise nachgekommen ist.

Unser darauf bezügliche, am 24. August 1866 gesasste Kollaudationsbeschinss, der sa.nmt dem zudienenden Berichte sowohl der Zürcher

Regierung, als dem schweizerischen Schulrathe mitgetheilt wurde, lautet

folgendermaßen: .,1. Das vom Kanton Zürich erstellte Hauptgebäude für die schwei-

^erische polytechnische Schule wird als den Vorschriften des Art. 40 ,,des Bundesgesezes , betreffend die Errichtung einer eidg. pol^tech^

^nisehen Schule, vom 7. Februar 1854, so wie dem Programme und ,,den Plänen gemäss ausgeführt und als den Zweken de... Gebäudes in ,,jeder Hinsicht wohl entsprechend erklärt.

,,2. Der Bundesrath spricht dem Kanton ^ürich für die ausge.Zeichnete Erfüllung der übernommenen Baupflicht seine volle Aner,,kennung ans.^ Dabei mussten wir allerdings vorbehalten, dass, falls sich die Benuzung des Antikensales als Durchgang vom vordern zum hintern Mittelgebäude als unzwekmässig herausstellen sollte, statt dessen ein

selbstständiger gedekter Gang längs der Rordsronte des gedachten Sales

augebracht, sowie auch dass die Zugänge zum Gebäude überhaupt verbessert uud die Wasserreservoirs je nach dem Ergebnisse des Entscheides einer Expertenkommission einer andern Konstruktion unterworfeu werden.

Gleichzeitig habeu wir dem Präsidenten des schweizerischen Schulrathes den Austrag ertheil.., bezüglich der^Benuzung der erstellten Gebäulichkeiten mit der Regierung von Zürich unter Ratisikationsvorbehalt eine Uebereiukunst abzuschliesseu und dabei so viel als mogl.ich die Bestimmungen im Auge zu behalten, welche in dem von uns am 22. Juli

1857 genehmigten Uebergabsakt, betreffend das Bundesrathes, vorkommen.

Ein besonderer Akt der Einweihung, wie er naeh Vollendung eines so grossen und schonen Werkes wohl passend erschiene, hat bis jezt nicht stattgesunden. Er mochte sich, wenn die h. Räthe , wie wir voraussezen, mit uns der von der Regierung von Zürich ausgegangenen An-

.^38 regung beipflichten , am besten ihrer Kenntnissnahme und Genehmigung der durch unsern Beschluß vom 26. August ersolgten Ueber^ahme des neuen Gebäudes anschließen, zu welcher Zeit dann auch die innere ....Dekoration der Aula vollendet sein dürfte.

Die von der Eidgenossenschaft pertragsgemäss übernommene Mobiliarerstellung ist nunmehr vollendet. Obgleich der Titel ..Unvorhergesehenes^ den diessälligen Ausa^ weit überstiegen hat, und ansserdem die ganze und in diesem Voranschlag nicht büdgei.irte Mobliruug der botanischen Sammlungen im neuerstellten Gebäude des botanischen Wartens durch den Bundesrath nachträglich aus dieses Büdget ange..

wiesen worden ist, auch wahrend der Ausführung in mehrern Sammlungen und Auditorien ausgetretene vermehrte Bedürfnisse gedel.t worden sind , hat die ausgeworfene Gesammtsumme gleichwohl für Alles ausgereicht. Richt unerhebliche Ersparnisse auf einzelnen Titeln des Büdget haben den Ausfall auf andern gedekt, und so konnte dem Begehren eines Rachtragskredites ausgewichen werden. .Jn nächster Znknnft dürsten dagegen einzelne , nicht zum Mobiliar zählende bauliche Veranderungeu, xesp. Ergänzungen uothweudig werden, welche theilweise dem Bunde obliegen und in so weit einen kleinen Spezialkredit ersordern.

Jm Lause des Jahres hat die Regierung von Zürich sür BauAuslagen, zu denen sie den Kanton nicht sür pflichtig erachtete, an den

Bund eine Anforderung von Fr. 26,276 gestellt, welche das Präsidium des Schnlrathes und das Departement des Jnnern zu uusern Haudeu einlasslich begutachtet hat. Ein kleiner Theil dieser Anforderung gehorte zur vorgesehenen Mobiliarerstellung, und ist .auch sofort anerkannt und aus jenem Budget bezahlt worden. Jn Betreff des übrigeu Theiles sand eine Koufer^ unsers Departements des Jnnern mit einem Abgeordneten der Zurcher Regierung und wiederholte Korrespondenz statt, wodurch endlich eine gegenseitige Verständigung erzielt wurde. Dieser

zufolge würde der Buud sür Ausstattung des Antikensales (einer gemeiusehastlichen Sammlung) die Hälfte mit ^r. 3535. 0^ und für Verlegung der Werkstätte zum Modelliren in G...ps Fr. 3000, zusammen Fr. 6535. 0.) übernehmen, wosür wir, da der Mobiliarkredit des

Polytechnikums vollständig erschopst ist, einen Rachtragskredit verlangen müssen.

Bei Gelegenheit der Kollandation des Renbaues ist sowohl poni Präsidenten des Sehulrathes , als auch vou der zürcherischen Direktion der ossentlichen Arbeiten daraus hingewiesen worden, dass das bisherige ^lufsichtspersonal ^ur guten Ueb e r w a c h un g und A u s s i c h t dieses kolossalen Gebäudes uud des Rebengebäudes für Ehe.uie nicht genügt, und dass auch vermehrtes Personal, abgesehen von dem mangelnden Kredite, kaum ausreichen dürste, vielmehr^ auch sür Unterbriugung von ein bis zwei. Aussehern auf der Hinterseite des Gebäudes und ini

839 Nebengebäude gesorgt werden sollte. Der Schulrath wird sieh muthmasslieh in ^ naher Zukunft im Falle sehen , hieraus bezügliche Anträge zu stellen.

Da die B e h e i z u n g der sämmtlichen, theils dem Bolt.teehnikum, theils der Hochschule zugetheilten Räume zusammenhängt, so haben die Jnteressenten die ^Besorgung der ganzen Heizung der Administration der polytechnischen Schule überlassen, und es wird von da ans ^ro r.^ der zu beheizenden Raumgrossen Rechnung gestellt. Um in dieser Hinficht keine Garantien guter Ordnung zu persäumen, ist die Oberaufsicht über diese Heizung dem sachkundigen Vrosessor für Maschinenbaukunde, Hrn. Siroter, übergeben worden, der so gefallig war, sich der Aufgabe zu unterziehen.

Leider ist ab Seite der Spitalpflege Zürichs die bisher zu Gunsten der Studirenden au. Bol^technikum und der Hochschule gegen eine massige Tax^e vertragsgemäss bestandene V e r p f l i c h t u n g der K r a n k e n a u f n a h m e in den Kantonsspital aus Oktober 1866 gekündet worden, da die Verhältnisse des Spitals das Fortbestehen nicht weiter zulassen, was wir im Juteresse der Studireuden sehr bedauern.

Statistisches Bureau.

Jm verflossenen Geschäftsjahre wurde das vom Bundesrath sestgesezte Programm, mit Ausnahme eines einzigen Gegenstandes, vollständig er-

ledigt.

Ueber die einzelnen Aufgaben ist Folgendes zu bemerken.

l.

S t a t i st i k d e r B e schä s t i g u n g s a r t e u.

Wir hatten im vorigen Geschäftsbericht die Hoffnung ausgesprochen, .

dass diese Arbeit .noch im verflossenen Jahre dem Druke werde übergeben werden konnen ; allein dies geschah in der Voranssezung, dass uugesähr der fünfte Theil des Materials , deu Kanton Bern betreffend , einer gemachten Zusage a.emäss, von dem statistischen Büreau dieses Kautous werde übernommen werden , denn die Statistik der Beschäftigungsarten

erforderte uieht bloss die äusserst komplizirte Zählung und Klasfisiziruug

jedes Einzelnen einer Bevölkerung von 2^ Millionen , sondern wir .varen auch genothigt , wegen mangelhafter Angaben des Berufs das Ersucheu um Vervollständigung der Tabellen , so weit es in Betracht der abgelausenen Zeit noch moglich war, au eine grosse Anzahl von Gemeinden zu richten, welche grosstentheils besriedigende Auskunst ertheilt haben. Eine Reduktiou des Personals im bernisehen statistischen Bureau.

^40 vereitelte unsere Hoffnung, wir mussten das betreffende Material zur eigenen Bearbeitung zurüknehmen. Das Manuskript konnte desshalb mit dem unzureichenden Personal und den beschränkten Mitteln des statistischen Bureaus im verflossenen Jahre nicht vollendet werden. Diese Vollendung steht in diesem Jahre dafür in sicherer Aussicht. Die ...^eröffentlichung durch den Druk wird sich indessen in das nächste Jahr hinüberziehen, weil. die Publikation, so weit sich bis jezt übersehen lasst, nicht nur eine ziemlich umfangreiche werden wird , sondern weil ^ dieses Jahr durch den Druk der Alpenwirthschastsstatistik und Gemeindelandstatistik , welche zusammen 75-80 Drnkbogen umfassen werden, ausgesüllt sein wird, und der Verlagshandlung hinsichtlich des Drukes keine grossere Leistung zugemuthet werden kann.

IL A l t e r s st a t i st i k.

Der dritte Theil der Bevölkerungsstatistik, die Aufzählung der Bevolkerung nach Alter, Geschlecht und Familienstand, ist unter Hinzu-

sügung eines Abschnittes über die schweizerisch -bürgerliehe Bevölkerung im Juli .porigen Jahres zur Verössentliehnng gelangt.

llL B e v ö l k e r u n g s b e w e g u n g .

Jn Betreff der Regulirung übereinstimmender Erhebung der Bevölkernngsbewegung, beziehungsweise der Geburten, Sterbesälle und Ehen in der ganzen Schweiz, hatte sich die, schon im vorigen Geschäftsbericht erwähnte, am 21. Februar vorigen Jahres zusammengetretene Konferenz von Delegirten sämmtlicher Kantone über ein gemeinsames TabellenSchema geeinigt , zugleich aber auf Antrag Freiburgs ^an den Bnudes-

rath den Wunsch gerichtet, dass die Mehrkosten auf das Buudesbüdget

genommen. werden mochten. Der Bundesrath konnte sich nicht veraulasst sehen, darauf einzugehen, weil dies einesteils den^ einmal geltenden Grundsäzen widerspräche, und weil anderntheils die Kosten der Kautone durch ein gleichlautendes Formular nicht vermehrt werden , da überall die Auszüge , nur naeh ungleichartiger Rubrizirung , doch gemacht und fast immer in den Reehensehastsberiehten der Regierungen veröffentlicht werden.

.^llle Kantone, mit Ausnahme von Freibnrg und Obwalden, haben das von der Konferenz adoptirte Schema angenommen.

Um Kosten zu ^sparen, hat das statistische Bureau auf den Wunsch einiger Kantonsregierungen den Druk des gemeinsamen Formulars gegen

Vergütung der .Auslagen für die Kantone bewerkstelligt.

Um die Erstellung einer Statistik der Todesursachen in der Schweiz anzuregen , liess das statistische Büreau die vom internationalen statistisehen Kougress ausgestellte Nomenklatur der Todesursachen (durch Krank-

841 heiten) druken und an die Kantone vertheilen. Jn einer Anzahl von Kantonen fand dieser Schritt so williges Entgegenkommen, dass die Or-

ganisation dieses Zweiges der Statistik nicht mehr in den Bereich der Unmöglichkeit gehört.

IV. Die V i e h z ä h l u n g .

Die Resultate der eidgenössischen Viehzählung vom 21. April 1866 sind im Dezember vorigen Jahres publ^irt worden.

Das Material ge-

stattet noeh eine weitere Arbeit, die K l a f s i f i z i r u n g der Viehb e s i z e r , welche im laufenden Jahre in Angriff genommen werdensoll, wenn es gelingt, die noch vorhandenen Luken rechtzeitig auszufüllen.

V. A l p e n w i r t h scha f t s st a t i st i k.

Die Alpenwirthschaftsstatiftik konnte Ende des verflossenen Jahres der Bresse ^übergeben werden, obgleich sieh im Laufe des Geschäftsjahres

der Ausarbeitung derselben mehrfache Schwierigkeiten entgegengestellt

hatten. Wie wir im vorigen Geschäftsbericht gemeldet, hatte Herr Direktor Scha^mann in Kreuzlingen sich anheischig gemacht, die Ausarbeitung des Materials zu übernehmen. Die vermehrten Geschäfte seines neuen Berufes, als Direktor der landwirtschaftlichen Schule in Kreuzlingen, nöthigten denselben indessen, der übernommenen Ausgabe zu entsagen. An seine Stelle trat der damalige Bräsident der schweize-

rifchen alpwirthschastiichen Gesellschaft, Dr. Schild. Schon waren die.

Grund^üge des Blaues ^ux Bearbeitung des Materials zwischen diesem und dem statistischen Büreau verabredet und ein Theil des Materials

Herrn Dr. Schild übergeben , als der allzufrühe Tod dieses streb-

samen Mannes die Angelegenheit auss Reue ius Stoken brachte. Rochmals wandte sich das statistische Bureau au die Kommission der alpwirthschaftlichen Gesellschaft, um ihr die Wahl eines Redaktors anheimzugeben. Da beschloss die Kommission, die Ausarbeitung und Bublikation

der Alpwirthschaftsstatistik dem statistischen Büreau zu überlassen.

Es

ist infolge dessen die Arbeit mit Raehdrnk zur Hand genommen worden, so dass, wie bemerkt, der Druk bereits begonnen hat.

VI. G e m e i n d e s i n a n z st a t i st i k.

Gleich wie die Statistik der Alpwirthschaft von der Gesellschast gleichen Ramens angeregt worden war, so ist auch die Erstellung einer Gemeindefinanz -Statistik durch die schweizerische statistische Gesellschaft angeregt , das Material dazu von derselben mit Hilse der Kantonsregierungen gesammelt und zur Bearbeitung und Verosfentlichung dem statistischen Büreau anvertraut worden. Das statistische Büreau konnte um so mehr sich bewogen finden, diesem Vertrauen zu entsprechen, als

die Gesellschaft ihm schon^ bei Veröffentlichung der Zeitschrist zu gleichen

842 Zweken die Hand reicht, und überdies von Seite der ..Gesellschaft noch ein namhaster Znschnss zu den Drukkosten gewährt wird.

Vl.i. E i s e n b a h n st a t i st i k.

Jn Sachen der Eisenbahnstatistik hat sich das Militärd.^partement endlich entschieden, die für militärische Zweke erforderlichen Erhebungen in selbstständiger Weise vornehm .n zu lassen, weil deren Ergebniss rascher gewonnen werden muss , als e.. in Verbindung mit einer allgemeinen Eisenbahnstatistik möglich ist. Die Antwort war indessen nicht zeitig genug erfolgt, um noch im verflossenen Jahre die weitern Schritte thnn zu können. Bezüglich der allgemeinen Eisenbahnstatistik hatte die Generaldirektion der ^Vereinigten Schweizerbahnen^ eine Konserenz vorgeschlagen , um sich über die Bedenken zu einigen , welche von Seite

der Bahndirektionen über die Anwendbarkeit des am 27. Juli 1864

versandten Frage -Schemas gemacht worden, ohne indessen über. die Ratnr dieser Bedenken sich auszulassen. Da wir uns von einer Konferenz wenig Erfolg versprachen, für welche sich nicht der Verfasser des Frageschemas, obwohl Eisenbahntechniker, aus die Einwendungen hätte vorbereiten können , so baten wir die Geueraldirektion um vorherige Mittheilung der Einwendungen , um sodann die Konserenz einzuberusen.

Dieser Aufforderung wnrde theilweise entsprochen , indem die Generaldirektion zwar erwiederte , dass .,die erhobenen Bedenken der Bahndirektionen zu mannigsacher Art seien, um mit einiger Aussicht ans erspriessliche Resultate in schriftlicher Behaudlung erledigt zu werden^ , aber doch einige derselben mitheilte, welche uns in Stand sezen, die Konferenz anzuberaumen. Der erste und hauptsächlichste Einwand ist, dass das Frage-Schema eine solche Fülle statistischen Materials fordere , dass die Bahndirektionen es mit ihrem vorhandenen Personal nieht würden beschaffen können. Ein anderer Einwurs ist der , dass viele der fragen nnr vom abstrakt technischen oder wissenschaftlichen Standpunkt aus Jnteresse gewährten , während die handelspolitischen und volkswirthschaftlichen fragen nicht hinreichend berechtigt .seien. Ein dritter Einwurs ist der, dass das ^ehema sich in Betrefs der ..Betriebsausgaben^ an keines der bei der einen oder andern Administration bereits in Uebung befindliehen Rechuungssehemas anschliesse u. s. w.

Da der Verfasser des ^rage - Schemas gegeuwärtig im Ausland (Jtalien) weilt, so wird die Einberufung einer Konferenz erst nach seiner ^urükkunft stattfinden konnen.

Vlll.

A l l g e m e i n e s eh w e i z e r i sche S t a t i st i k.

Die Vorarbeiten für eine allgemeine schweizerische Statistik sind vollendet. Es haben sich 88, und wenn wir die Reserenten für ein-

zelne Kantone rechnen, über 100 freiwillige Mitarbeiter, sast durchgängig

843 angesehene Fachmänner, verpflichtet, dem statistischen Bureau mit selbst..

ständiger Ausarbeitung von speziellen Theilen der Gesammtstatistik hilsreiche Hand zu bieten. .Der Ablieferungstermin der Manuskripte ist aus Ende dieses Jahres festgestellt. Dem statistischen Bureau wird sodann die umfassende Arbeit der Erhebung und Vollendung der von ihm ausschliessl.ich ^übernommenen Ausgaben der Gesammtstatistik , der Ausfülluug der .^üken, der Schlussredaktion und Vorbereitung zum Druk

zufallen. So weit der Stoff sich bis jezt sehäzen lässt, wird derselbe vier starke ^uartbände füllen, mit deren Druk wegen der Notwendigkeit einer reisen Brüfung und Abrundung des Materials. und weil einige

Gegenstände, z. B. die .^andwirthschast, nicht vor der nächsten Volkszählnng zu erheben sind , erst in einigen Jahren wird begonnen werden konnen.

. l^. S t a t i st i sche .^ e i t schr i s t.

Die Zeitschris.. hat im verflossenen Geschäftsjahre die Arbeitskräfte in erhohtem Masse in Anspruch genommen , nicht bloss weil Beiträge von Mitgliedern^ der statistischen Gesellschaft durchaus nicht in dem erwarteten Masse zufliessen, sondern anch weil Arbeiten, die, wie die Statistik der schweizerischen Zette^banken, die Anbahnung der Statistik der Hilssgesellschasten, zum ersten Mal gemacht wurden, zur Sichtung und Klassierung des Materials Monate unablässiger Arbeit erforderten.

Da die Zeitsehrist , obwohl gemeinsam mit der statistischen Gesellschaft herausgegeben , doeh die Zweke des statistischen Büreaus verfolgt , so konnte aueh^ im verflosseuen Geschäftsjahr der statistischen Gesellschaft zu den Kosten der Zeitschrist die Summe von Fr. 1000 aus dem Kredit des Büreaus augewiesen werden.

^..

Verschiedene Arbeiten.

Diese Abteilung weist eine bedeutende Vermehrung der Arbeiten des Büreaus auf, dessen Personal in erhohtem Masse in Anspruch genommeu werden musste , da der im Verhaltniss zum Umfange der Aufgabe zu beschränkte Kredit eine ständige Vermehrung des Personals nicht gestattet. Es lässt sich diese Gesehäftsvermehrung schon aus ^er steigenden ^ahl der Akten , welche aus- und eingegaugen sind , und wovon eiue grosse Zahl unsererseits sehr umsaugreiehe Deduktionen und Erläuterungen enthalten, im Vergleich mit den Vorjahren ermessen.

Es sind nämlich ans^ und eingegangen im Jahr 1864 Akten ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, 1^65 ,, ,,

^

,,

,,

..

,,

,,

,,

1^66

,,

282.

755.

1.^^.

Unter diesen verschiedenen Arbeiten dürfen unter andern als erwähnenswerth aufgeführt werden ein zirka 56 Seiten umfassender Abriss^

844

der allgemeinen Statistik der Schweiz, so weit diese mit den bisherigen Mitteln zu erstellen ist. für den .Katalog der Weltindustrieausstellnng zu Baris. Es war nämlich von Seite der Ausstellungskommission an die Generalkommissäre der ausstellenden Länder die Auf.^ forderung ergangen , eine solche. kurze Besehreibung des gegenwärtigen volkswirthschastlichen Zustande^ ihres bez^ Landes bis 1. Rovember vorigen Jahres einzusenden. Diese sämmtlichen Berichte w.erden, als Einleitung zum Katalog dienend, in einem besondern Baude verossentlicht werden

und so die erste offizielle Statistik der Volker der Erde bilden, - viel-

leicht einer der wichtigsten Erfolge, welche die Ausstellung aufzuweisen haben wird.

Ferner machte unser Bureau die umsassende Arbeit der Klassierung und Ordnung der schweizerischen Aussteller zur Bariser Ausstellung.

Von Vertretern anderer befreundeter Länder, Mitgliedern der e.idgenösfisehen Räthe und Brivaten, wurde das Bureau in steigendem Masse sowohl mit mündlicher als schristlicher Auskunst . in Anspruch genommen.

Darunter darf erwähnt werden eine Arbeit über die Gesezgebnng und

Verhältnisse, betreffend die Findelkinder, die bürgerliche Stellung der

unehelichen Kinder , zuhanden der englischen Gesandtschast , die Zusammenstellung der Geseze und Reglemente, welche in der Schweiz bezüglich der gegenseitigen Hilssgesellschaften (Kranken - und Begräbnisse vereine u. s. w.) beziehungsweise ihrer Beaufsichtigung bestehen, ein Memoire nebst der Sammlung der bestehenden Geseze und Verordnuugen betreffend das Unterrichtswesen und die landwirthschaftliehen Schulen, für die italienische Gesandtschast , die Statistik der Brandsälle und Brandstiftungen seit 1860 u. s. w.

Die Bibliothek des statistischen Büreaus hat sich im verflossenen Jahre, gegen die Vermehrung von ^irka 400 Rummern im Jahr 1864 und um zirka 500 im Jahr 1865, zum grossten T^eil durch Tausehesemplare und Geschenke vergrößert um ^irka 1200 Baude.

Bauwesen.

A.

l.

.^tra^en und ^xul.en.

Bündnerisches Strassennez.

Rachdem , wie wir im legten Geschäftsberichte angesührt haben , am Schlnsse der Baueampagne 1865,^66 von den durch Bnndesbeschluss

vom 26. Juli 1861 mit eidgenossischeu Subsidien^dotirten sieben bünd-

nerischen ^trassen bereits drei , nämlieh die Buschlaverstrasse (Bernina), die Unterengadiner und die Albulastrasse vollständig erstellt waren, wurde

845 in der lezten Kampagne der Bau der Flüelastrasse, welche bestimmt ist , das Unterengadin mit dem Brättigan und dem Davoserthal zu verbinden , in Angriff genommen und troz der sehr ungünstigen WitteKursverhältnisse des verflossenen Jahres so weit gefordert, dass, gestüzt aus die vom eidg. Experten für das bündnerische Strassennez porgenommene Jnspizirnng und Schwung der ausgeführten Arbeiten Fr. 85,000,

d. h. zirka 55 ^ des für die ganze Strasse ausgesäten BundesBeitrages von Fr. 155,200 ausbezahlt werden konnten.

Jn Bezug aus die allgemeine Anlage des Traees der Flüelastrasse bemerkte der Experte, dass dieselbe in jeder Hinficht zwekmässig erscheine.

Bei der vorgenommenen Jnspektion habe er sich überzeugt , dass die starken Steigungen , welche auf der Engadiner Seite vorgekommen und auf welche schon bei Anlass der Blangenehmigung hingewiesen worden war, durch die Schwierigkeiten des Terrains wirklieh geboten seien.

Judessen seien bei der Aussührung, wo es sieh immer habe thun lassen, im Strassenprofil Korrektionen gemacht worden , die eine vorteilhafte

Ausgleichung der Steigungen .herbeigeführt hätten. Aus diese Weise

seien mehrere Stelleu, welche mit mehr als 10 ^ projektirt waren, unter diese Steigung reduzirt worden. Jmmerhin aber werde ein Theil der Strasse, nämlich die Streke von Süs bis zur Basshohe, eine der beschwerlichsten des bün^nerischen Strassennezes sein, da die Hohendisferenz zwischen Süs und der Basshohe aus eine horizontale Thalsohlenentwikiung von bloss 10 Kilometern 975 Meter betrage.

Uebex die Ausdehnuug dex ausgeführten Arbeiten gibt der Expertenberieht folgende nähere Daten.

Auf der Rordseite des Basses u..ar zur Zeit der Jnspektion (Eude September) die Strasse so weit hergestellt, dass sie von Davos her bis aus zirka 1700 Meter unterhalb der Basshohe , nämlich auf eine Länge von mehr als 12 Kilometern, mit fuhrwerken befahren werden konnte.

Die Südseite des Basses war weniger weit vorgerükt. An den 13 Kilometern , welche die Strassenentwiklung von der Basshohe bis zum Dorse Süs ausmacht, waren ungefähr 4000 Meter uoch nicht in Augriff genommen.

Jmmerhin waren aus der Engadiner Seite zirka 6 Kilometer Strasseulänge fahrbar, somit auf der ganzen ^lüelastrasse 1/2 ihrer Ge-

sammtläuge, die 27130 Meter beträgt.

Jn qualitativer Beziehuug --- sagt der Expertenbericht - lässt sich von dem Bau der Fluelastrasse nichts Spezielleres ansühreu , als dass ihre Aussühruug derjenigen der übrigen neuen Bündnerstrassen in keiner Weise nachsteht..

Mit besonderer Anerkennung spricht sich der Experte über die von der Bausührung während der lezten Campagne erzielten Leistungen ans,

846 und wir können nicht umhin, zum Schluss unserer Berichterstattung über diesen Gegenstand die bezügliche Stelle des Expertenberichtes noch wört-

lieh anzuführen. Sie lautet wie folgt: ,,Die diesjährigen Arbeiten zeichnen sich nicht weniger durch

die dabei entwikelte Thätigkeit aus, als durch die Errichtung irgend eines bemerkenswerten Bauwerkes. Sie sind ein Monument seltener Thatkrast und Ausdauer, wenn man bedenkt, dass in dem ausserordentlich regnerischen, kalten und unbeständigen Sommer 1866 troz wieder-

holtex Schneefälle auf einer Höhe von 1500 bis 2400 Meter über dem Meer (5000-8000 Schweizerfuss) in ungefähr 80, hochstens 90 Arbeitstagen für mehr als Fr. 200,000 Arbeit geleistet wurde.

S t r asse v o n .... u m e n z a n a ch A st a n o.

Unterm 7. April 1866 stellte die Regierung von Tessin das Ansuchen, der Buudesrath möchte sich bei der italienischen Regierung dasür verwenden, dass sie, beziehungsweise die Gemeinde Dumenza, zur Erstellung einer fahrbaren Strasse pon Astano (Tessin) nach Dumenza (Lombardei) Hand bieten möchte. Unsere diessällige Verwendung blieb indessen ohne Erfolg , indem die italienische Gesandtschast , bei welcher wir die Sache anhängig gemacht hatten , erklärte , dass die Gemeinde Dumenza

die nöthigen Mittel zur Erstellung fraglicher Strassenstreke nicht besize.

A l p e n st r asse n.

Jn Bezug aus die Vollendung und Kollaudation der vom Bunde subventionirten Alpenstrassen verweisen wir auf die Berichterstattung über den Geschäftskreis des Militärdepartements.

Hier erwähnen wir noch der Beschlüsse, welche wir in Sachen der Alpenstrassen unterm ^. Ro..embex 1866 gesasst haben, nämlieh : 1. Der Kollaudationsbericht betreffend die Furkastrasse sei der Regierung von Wallis mittheilen, und zwar mit der Einladung: a. die verlangten Racharbeiten rechtzeitig ^u erstellen .

b. dem Unterhalt der Strasse die grösste Aufmerksamkeit zu schenken, und zwar unter Einweisung aus die gesezlieheu Verpflichtungen des Kantons und die im Berichte über die Kollaudation ent^ haltenen Bemerkungen.

2. Sei den Regierungen von Uri und ^ehw^z je eine Abschrift des Berichtes über die A^.enstrasse mittheilen, und zwar mit der dringenden Einladung zur rechtzeitigen Vornahme der im Berichte ausgesührten nöthigen Arbeiten.

3. Sei das Departement des Jnnern eingeladen , die von der Eidgenossenschaft subventionirten Strassen noch einige Zeit lang von Bundes wegen inspiziren zu lassen. Jm Wallis soll diese Juspektion

847 sich auch ans die Strasse von der Furka abwärts bis Niederwald erstreken.

Aus die oben ^iss. 2 erlassene Einladung gab die Regierung von Schw^z die bestimmte Zusicherung, dass sie die noch fehlenden Ergänzuugsarbeiten jedenfalls im Lause des Winters erstellen und nach Abnahme der Strasse (welche wegen Streitigkeiten zwischen der Regierung und dem Bauunternehmer Erivelli noch nicht hatte stattfinden konnen) dem Unterhalt durch Bekiesung, Anstellung eines Wegknechtes u. s. w.

alle Aufmerksamkeit widmen lassen werde.

Auch die Regierung von Uri gab im Allgemeinen befriedigende Aufschlüsse und Zusieherungen in Bezug auf die Aussezungen , welche

im Jnspektionsbericht des Hrn. Genieinspektors hinsichtlich des Strassenunterhaltes gemacht worden waren.

dagegen erblikte die Regierung in der Versügung , dass die von der Eidgenossenschaft subventionirten Strassen noch einige Zeit lang von Bundes wegen inspi^rt werden sollen , eine ausnahmsweise Massre^el, gegen welche sie glaubte Verwahrung einlegen zu sollen. Sie stufte sich hiebe. vornehmlich daraus , dass die Oberaufsicht über die Strafen und Brüken, an deren Erhaltung die Eidgenossenschaft ein Jnteresse hat.

sich aus die Ueberwachung der Strasseu im Allgemeinen zu beschränken und die Bundesbehorde erst dann einzuschreiten habe , wenn frappante, dem öffentlichen Verkehre hinderliche Uebelstände zu Tage treten und zu begründeten Klagen Anlass bieten würden.

Jndem wir in unserer Antwort auf das diessällige Sehreiben die Regierung von Uri über ihre Bedenken gegen die angeordnete zeitweilige Ueberwachnng fraglicher Strassen zu beruhigen suchten , machten wir dieselbe darauf aufmerksam , daf^ neuerbaute ^trassen bekanntermassen in den ersten Jahren ganz besonderer Aufsicht bedürfen, und dass namentlich die Ersahrungen , welche wir mi^ der Brünigftrasse zu machen im Falle geweseu , deren mangelhafter Zustand in den ersten Jahren nach der Vollendung Gegenstand wiederholter Klagen geworden , uns zu fraglichen Massregelu bewogen haben.

Um nun solchen Klagen bezüglich der neuerbauten , von der Eidgenosseuschast subventionirten Strassen vorzubeugen, habe dem Bundesrath eine weitere Ueberwachung fraglicher Strassen, zu welcher der Bund gemäss den ^ 35 und ..)l) , Zisf. 13 der Bundesverfassung unzweifelhast berechtiget sei , uothwendig geschienen. Jndessen werde sich diese Ueberwaehung keineswegs. auf unerhebliche Kleinigkeiten des Strassenunterhaltes ausdehnen, und im Uebrigen hege der Bundesrath die Ueberzeugung , dass die Regierungen der betreffenden Kantone es fich zur Pflicht ^machen werden , begründeten Ausstellungen von Bedeutung in bereitwilliger Weise Rechnung zu tragen.

848 R e ussb r i. k e in A n d e r m a t t.

Durch den Schlussbericht des mit der Jnspektion der Furkastrasse beauftragt gewesenen Experten, Hrn. eidgenössischen Oberst W o i f s , sind wir darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Reussbrüke in Andermatt notwendig einer gründlichen Korrektion unterworfen werden sollte.

,,Diese Bassage^ - sagt der fragliche Bericht --- ist bekanntlich eine der schlimmsten der ganzen Gotthardstrasse. Die Konstruktion u.ld die .Lage dieser Brüke bildet für den .Personen.. und Güterverkehr ein bedeutendes und selbst gefährliches Hinderniss. Da nun in Folge der Erstellung der Oberalp- und der Furkastrasse der Verkehr im Ailgemeinen und die Fahrpostverbindungen im Besondern in Andermatt bedeutend zunehmen werden , da ferner besagte Brüke sich eigentlich am Kreuzungspunkt der beiden Strassenlinien befindet, welche nunmehr die Schweiz ^vou Rord nach Süd und von Ost nach West durchschneiden, so sind hinlängliche Gründe vorhanden , um obiges Begehren in jeder Hinsicht zu rechtfertigen.

Das Vostdepartement , welches wir über diese Anregung einvernahmen, unterste dieselbe aufs Lebhasteste, und wir gelangten daher mit der Angelegenheit an die Regierung von Uri , indem wir die Erwartnng Aussprachen, dass sie derselbeu ihre volle Aufmerksamkeit schenken und auf Beseitigung der hervorgehobenen Uebelstände durch eine gründliche Korrektion fraglicher Brüke Bedacht nehmen werde , was uni so eher gewärtiget werden dürse , als der Bau der Furkastrasse sür den .Kanton Uri glüklieherweise von einem finanziellen Resultat begleitet ge^wesen sei, welches ihm die Ausführung jener für den össentlichen .^erkehr so notwendigen Verbesserung wesentlich erleichtern dürfte.

Hieraus entgegnete die Regierung von Uri, dass sie über den bauliehen Zustand sraglicher Brüke eiue nähere Untersuchung angeordnet habe , deren Resultat dahin gehe , dass in Bezug ans Solidität auch nicht die geringste Gefährde vorhanden sei. Was ....ie Gesällsverhaltnisse der Brüke und ihrer Zufahrten anbetreffe, so liessen dieselben allerdings etwas zu wunsehen übrig. Jndessen seien die vorhandenen Mängel keineswegs von solchem Belange, dass sie einen Reubau der Brüke begründen könnten, und im Uebrigen habe die Regierung aus den Antrag der Baukommisfion beschlossen, durch möglichste Tieserlegung des Scheitel.punktes der
Brüke und durch Hebung des Riveau der südlichen Zusahrt mittelst Anleguug eines neuen ^trasseupslasters , wodurch das Gefall eiuigermassen ausgeglichen werde, die gerügten Uebelstände so weit thunlieh, .^u heben.

849 Aus diese Eröffnungen und Zusicherungen hin glaubten wir für einmal ans die Herstellung einer neuen Brüke nicht weiter dringen zu sollen.

..^egen das Ende des Berichtsjahres verwandte sich die Regierung von Tessin neuerdings um Auswirkung von Bundesbeiträgen für Erstellung einer B r ü k e bei Bol l e g g i o und einer solchen bei A s e o n a , und die theilweise mit lezterer Baute verbundene Korrektion der Maggia.

Da aber diese beiden Gegenstände der Hauptsache nach erst im Jahre 1867 zur Behandlung kommen konnten, so beschränken wir uns daraus, hievon einfach Vormerkung zu machen.

O b e r a u s s i c h t ü b e r die

B o st st r asse n.

Reklamationen über mangelhaften Zustand von Boststrassen sind uns im .Laufe des Berichtsjahres keine zugekommen.

B.

^en.asserl.^rrel.tianen.

1 . ^L i n t h u n t e r n e h m u n g.

Reorganisation der Linthgenossamen-Untex-

h a l t u u g s p f li eh t.

Bereits in früheren Jahresberichten haben wir der sehr wichtigen Frage einer neuen gesezliehen Ordnung der Unterhaltungsarbeiten der Liuthdämme erwähnt. Diese Frage hat nun laut dem Berichte der Linthkommission so weit ihre Losung gesunden, dass der diesfallige Gesezesvorsehlag , nachdem derselbe die Ratifikation der betheiligten Regiernugen erhalten haben .wird , der sehliesslichen Diskussion der kompetente.. eidgenössischen Behörden ^in ihrer nächsten Simung unterstellt werden kann.

Das Brojekt, wie solches den Regierungen von der ^inthkommission vorgelegt worden , würde für die Zukunft der bisherigen ungerechten Verkeilung der Last unter den Linthgeuossamen , der Ungleichheit der technischen Arbeiten , dem ewigen Streit über das, was Kommissionssache und Linthgenossamensache sei u. s. ...... ein Ende machen. ^.ln die Stelle aller dieser Unsicherheit würde nach der Ansicht der Kommission, sosern ihre Vorschläge die Genehmigung ^ der kompetenten Behörden erhalten , in Zuknnst eine feste , einheitliche Leitung in sämmt.^ liehe technische Arbeiten kommen, und bei voller .^ichernng des Liuth^.

fonds nur durch Herbeiziehüng der regulären jährlichen Einnahmen und

Bundesbla^. Jahrg. XIX. Bd.I.

65 ^

^50 der Binsen des Fonds die Möglichkeit gegeben , das Werk der Linthkorrektion nach und nach zu einem Musterwerk der Wasserbautechnik auszubilden.

S e e d a m m b a u t e bei Rappers weil.

Nachdem das von der Regierung von St. fallen vorgelegte ^rojekt einer Dammbaute über den See bei Rappersweil von dem LinthJngenieur und in einer ^weiten Expertise noch durch Hrn. Jngenienr W i l d mit Rüksicht aus die Jnteressen der .Linthunl.ernehmnng genau geprüft worden , hat die Linthkommission, immerhin unter Festhaltnng aller nöthigen technischen Eautelen rüksichtlieh der Fundamentirung des Durchlasses der Schisse und des Wasserabflusses, zuhanden der Regierung von St. Gallen erklärt , dass gegen das in vorgeschlagener Weise auszuführende Bauprojekt ab Seite der Linthver.valtung keine Einwen^ dung würde erhoben werden.

S ch l e usse n b a u t e n b e i m A u s s l n ss d e s W a l l e n s e e s.

Das im vorjährigen Berichte erwähnte Brojekt einer Schleusenvorriehtung am Aussluss des Wallensees ist noch nicht znr Ausführung gekommen und wird nunmehr mit Rüksieht ans ein Betitnm von vier Ge^ meinden des untern .Linththales , betreffend .die Rn.^barmaehung des .^iuthwassers und Stromgesälls ^u Industriellen Zweken , einer weitern Expertise unterstellt.

Schi f s s a h r t s v e r k e h r a u s d e r L i n t h.

Die von der Linthkommisfion vorgelegte ..^al^elle uber den .^ehisffahrtsverkehr auf der ^inth auswärts ^eigt 52 Rekerzüge weniger als im Jahre 1865, dagegen zirka 2000 Zentner mehr stromaufwärts geführte Kausmaunswaaren und Landesprodukte.

Diese Steigerung, wenn auch nicht bedeutend, ist insofern uuerwartet, als sonst in den legten Jahren infolge der Eisenbahnkonkurren^ eine ftätige Abnahme der stromaufwärts geführten Waaren sieh gezeigt

hatte. Die Zahl der Leersehisse (767) beweist, dass die Schisffahrt stromabwärts immer noch lebhast benuzt wird.

.^auptkorrektion von Gr^nau abwärts.

Die lentes Jahr von den Regierungen der Linthkautone und dem Bundesrathe ernannte Sehäzungskommission hat ihre Verrichtungen durch umfassende Beaugeuseheinigung des gesammtenMehrwerthgebietes uudEin^ ^ehäzung der Liegenschaften begonnen und sehr gesordert ; doch ist die

851 Linthverwaltung noch nicht im Besiz ihrer schliesslichen Entscheidung.

Die Linthkommisston hofft , dass die aus dieser Schäzung in Aussicht genommene massige Beitragssumme an die Korrektion nahezu erreicht werde. .

Die von der Linthverwaltung für die Forderung der Korrektionsangelegenheit niedergesezte engere Kommission hat bereits Anfangs des Berichtsjahres die für die Korrektionslinie nothigen Bodenankäufe und Landaustäusche geordnet. Nachdem in dieser Weise die Vorbedingungen ^..r Anhandnahme der Korrektionsarbeiteu gesichert waren , hat die genannte Kommission die Baüaussicht bestellt, die Gautbedingungen festgesezt und verschiedeue Bauloose und Steinlieferungeu vergeben. Diese Arbeiteu sind in voller Ausführung begriffen.

U e b e r die a u s g e f ü h r t e n A r b e i t e n an der L i n th während des Berichtsjahres verweisen wir auf den beiliegenden Auslagen -Rapport des Linthingenieurs , dem wir (da die von der Liuthverwaltuug darüber gegebenen näheren Erläuterungen über Details der ausgeführten Arbeiten kaum von allgemeinerem Juteresse sein dürften) einzig noch beifügen, dass die gegenüber dem Budget sich ergebendeMinderansgabe daher rührt, dass des lezten wasserreichen Sommers wegen für die Arbeiten an der Genauer Korrektion erheblich weniger ausgegeben wurde als im Budget porgesehen war.

Dieser Ausfall, resp. Uebexschuss von ^r. 32,142. 14 wird in den

nächsten Jahren eingeholt werden. Eine Verlängerung der für die Gesammtarbeit vorgesehenen Frist wird desshalb nicht eintreten.

Vermogensbestand der Linthunternehmung.

Der Vermogensbestand der Linthunternehmung beträgt :

Fr. 529,428. 42

Rämlich : An Liegenschaften .

,, ^, ..

^, ,,

.

Kapitalien Zinsreftan^en .

rükständigen Beiträgen Mobilien Barschaft .

.

Ende 1865 betrug der

.Fr.

.

.

.

99,196. 46

,, 404,195. 03 ,, 7,925. 33 ,, 2,999. 98 ,, 6,000. . . ,, 9,111. 62 --------- ,, 529,428. 42 Vermogensbestand ,, 536,943. 43

Vermogensverminderung

Fr.

7,515. 01

Zur ^eite ^51.

^usalnulen^ellun^ der ^us^aben sur

^ illl ^^ ^^ illl ^i^ ^ ^llt^t^l^^ ^^^ ^l^ ll^ ^^^it^.

Betrag ^...^ichllllll^ .^ Arbeitsleistung llll.^ Liefertet..

Fr.

^cher.^al. Wuhrbauten, Reparaturen u n d Neubau .

.

.

.

.

.

.

.^ammarberten, Erhöhung u n d Verbreiterung .

.

.

.

.

.

.

tintergrabenarbeiten, Vertiefung lrnkfeitig und Sohlenversicherungen rechtfertig erschlage u n d Besehen .

.

.

.

.

.

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.

.

.^ammplazausfül..ung hinter dent neuen Steinn..uhr .

.

.

.

.

.

1,086 4,2.^3 .^15 497 2,194

.^p.

02 38 70 99 55

Linthlaual. Weesenerkanalvertiefung o b d e r ^enbahnbrüke .

.

.^ammpla^ Weesen, Auffüllung und Regulirung beendigt .

Ufersicherungen linkseitig ob der ^isenbahnbrüke mit Steinwurf Rekweg und ^amme, ....lusnahme der Versenkung, Bedienungen ........

.^otattonsboden u n d l^fcherdenkmalsunterhaltung .

.

.

503 2,118 745 303 1.,214

69 23 96 33 34

Allgemeine Auslagen. Jngenieurgehalt .

.

.

.

.

.

.

.

Lrnthaufseher an der obern und untern Linth, und Inspektionen .

.

.

.

Planimetrie u n d Gehilfen .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^eael.^Beobachter in .Mollis, Weesen und Schmerikon .

.

.

.

.

Schiff und Geschirr, Reparaturen und Anschaffungen .

^

3,000 2,599 481 60 1,538

13 88

.^ermal^ngs^sten. behalt des Linthfekretar- Zahlmeisters in Mollis behalt d e s Rechnungsführers in Zürich .

.

.

,, ,, Linthschisffahrtsanfsel..ers in ^rnnau .

.

Konferenzen, Kommissionen ...c. .

.

.

.

.

Büreauhedürfnisse, .^iethzmse, Bemühungen ^c. .

.

.

.

.

.

.

.

1,500 700 300 585 623

29 72

Al^reibut^ eines verlornen Guthabens in .^urg^

.

.

233

75

.

.

.

.

.

.

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.

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.

.

^et.

Total.

Einzeln.

72

Fr.

. .).p.

Fr.

8,777

64

5,750

4,885

55

4,850

7,679

73

6,600

^p.

.^

3,709 233

01 75

3,800

29,372

18

66,000

54,857

86

87,000 54,857

86

32,142

14

^..tu^rordeutltche. .^lusla^en.. ^r.^nau^analkorrektion , wobei für Vodenankans Fr^ 1^^^^^ Zusammen 14..)^ lange Faschinenwuhre. mit 16^ Faschinen^ .^ammarbeit,

ltnkseitig 2000^ lana^ ^.

.

.

.

.

somit ..^inderausgabe

.

852 Rhonekorrektion.

Blanvorlagen.

Jm Anfange des Jahres wurden von der Regierung von Wallis die Bläue für folgende Streken vorgelegt und vom Bundesrathe e^enehmigt, nämlich : 1) Für die Streke vom Torrent sec bis an die l.^rte d... 1.i R^.lm^ gemeinde Evionnaz^Salvan,.

2) ,, ,, ,, von der. ^orle de la B..dm.^ bis an dle Einmündung der Dranse.

3) ., ^ ,, ..

,, der Brüke von Braneon bis an diejenige von Salverse.

4) ,, ,, 5) ,, ,,

,, ,,

,, Brüke von Saillon bis an diejenige von Riddes.

, ^ Brüke von Riddes bis an die Einmündung

6)

,,

,,

,,

,,

der Licerne.

der untern Brüke von Baltschieder bis an die Brüke von Lal.den.

7) Für die Eindämmung des Wildbaches Bringe.

.....) Von der Brüke von Aproz bis zur Eeluse.

9) Von der Eeluse bis zur Borgne.

10,. ,, ,, Borgne bis zur Sienne.

Hiebei ist zu bemerken , dass die Bläue 1-5 nur in Bezug anf .die Richtung und die Rormalbre.ite für den kleinen Wasserstau^ genehmigt wurden. Die einzelnen Bauprojekte sind jeweilen noch besonders zur Genehmigung vorzulegeu.

Was die technischen Vorarbeiten für die Gesammtkorrekt.on anbetrisft, so sind dieselben im ^aufe des Berichtsjahres ziemlich gefordert worden. Von den lithographirten Blänen, welche sür die gau^e .^orrektionsstreke im Massftabe von ^^^^ angefertiget werden, sind die Blätter der Streke vom See bis Bitten vollendet, und an der Fortsezung wird

ebenfalls tüchtig gearbeitet.

Ausgeführte Arbeiten.

Auch an der Rhone wie bei verschiedeneu audern ähnlichen Bauten sind wegen der ungünstigen Witterung des verflossenen Jahres die Arbeiten nicht in dem Masse vorgerül^t , wie am Anfang der Eampague beabsichtiget war. Reben den uugünstigen Witterungsverhältnissen übten bei der Rhonekorre^tion theilweise auch die missliehen finanziellen V.^rhältnisse der Gemeinden einen hemmenden Einfluss, und es ist zu be.dauern, dass nameutlich im Oberwallis, gerade in der Gegend, welche ^en^Uebersehwemmnngen am meisten ausgesezt ist, nicht mehr geleistet wurde, weil die Gemeinden das nothige Geld nicht ausbringen konnten.

Jndessen wird für die Zukunft dieses Hinderniss wegsallen, da der

^.53 Kanton, um den Gemeinden die nothigen Vorschüsse machen zu konnen, sur. die Rhonekorrektion ein spezielles Anleihen kontrahirt hat.

Als Bundesbeitrag an die Baukosten der legten Eampagne, welche

Fr. 533,232 betrugen , wurden in sieben Abschlagszahlungen entrichtet Fr. 177,468 Bis Ende 1865 waren bezahlt . ^ .

.

. ,, 391,590 somit am Schlusse der dritten Baneampagne, auf Ende

1866 im Ganzen .

.

Da

der sür

.

.

die Rhonekorrektion

.

.

. F r . 569,058

bewilligte Bundesbeitrag

im

Ganzen Fr. 2,640,000 beträgt und für die Ausführung des Unterneh-

mens 12 Jahre angenommen sind, so stellt sich der durchschnittliche jährliche Beitrag in runder Summe auf Fr. 220,000, welche Summe auch alljährlich ins Budget aufgenommen wird.

Wenn nun die Arbeiten während der drei ersten Baueampagnen im Verhältnisse obiger Voraussezungen gefordert worden wären, so hätten während dieser 3 Kampagnen .

.

.

.

. F r . 660,000 verausgabt werden müssen.

Die wirkliche Ausgabe ist somit, da sie nur .

^ 569,052

beträgt, u m . . . . . . .

unter dem durchschnittlichen Betressniss geblieben.

. F r . 90,948

Dieser Rükstand wird indessen schon in der nächsten Eampagn...

th.^lweis^ eingeholt ^exden, uud überhaupt lässt sich mit Zuversicht annehmen, dass, nachdem nun das Unternehmen technisch und administrativ

gehorig in Gang gesezt ist , die Vorarbeiten bedeutend voxgerükt sind, ist, die Arbeiten künftig auch im Verhältniss der für das ganze Unter-

und auch den Gemeinden sur finanzielle Rachhilse durch Vorschüsse gesorgt nehmen vorgesehenen Bauzeit vorrüken werden.

Die sämmtlichen Arbeiten sind durch den eidg. Experten in versehiedenen Malen an Ort und Stelle untersucht und von demselben, mit Ausnahme einiger kleinerer Mängel, für deren Verbesserung gesorgt ist, als solid und plangemäss ansgesührt anerkannt worden.

U e b er seh w e mm u n g im

September

1866.

Jm Berichtsjahre ist leider das Rhonethal von einer Ueberschwemmnng heimgesucht worden , wie sie gluklicherweise nur sehr selten vorkommeu.

Jnfolge anhaltend starker Regengüsse und ^ohnstürme , welche die Oberfläche der Gletscher zum Schmelzen brachten, sehwollen am 24. September die Rhone uud diejenigen Rebenflüsse , welche durch Gletscher ^ gespiesen werden, plozlich zn einer Hohe an, welche diejenige der lezten bedeutenden Wassergrosse von 1860 theilweise um 2 Fuss überstieg. An

854 verschiedenen Stellen permochten die alten Dämme der Wucht der enormen Wassermassen, welche sich daher wälzten, nicht ^u widerstehen.

es entstunden Breschen, durch welche die Fiuthen über die an den meisten Orten unter dem Niveau der Flusssohle liegende Thalebene sich ergossen und dieselbe ans lange Streken in Seen verwandelten.

Da es von hoher Bedeutung war , genau zu ermitteln , welchen Schaden dieses ausserordeutliehe Hochwasser , namentlich au den neuen Arbeiten, von welchen, wie sich bald zeigte, einige auch beschädigt worden waren, verursacht habe, und welchen .gründen diese Beschädigungen an den einzelnen Stellen zuzuschreiben seien , so wurden sowohl durch die Walliser Behorden, als durch unser Departement des Jnnern die sorgfältigsten Untersuchungen über den Anstand der .^.orrektionsarbeite^ nach der Ueberschwemmuug augeordnet.

Durch diese Untersuchungen hat sich ergeben, dass sich die neuen Arbeiten im Ganzen vollkommen bewährten.

Der Sehaden , den diese Arbeiten erlitten, ist ein verhält...issmässig ganz geringer, und es kann derselbe auch um so eher verschmerzt werden , als man bei diesem Anlass nun auch ganz genau die Ursachen der entstandenen Beschädigungen keunen gelernt hat und infolge dessen ^im Stande ist, den beobachteten Mängeln , wobei wir namentlich die aus einzelnen Streken noch im Rükstande befindliche vorschriftsmäßige Verbreiterung der Dämme aus 15^ im Auge haben, ab^uhelsen und für die .^nknnst vorzubeugen.

Eine besondere Beruhigung gewährt der Umstand , dass die neuen Arbeiten, wie die Ueberschwemmungen vom 23. und 24. September bewiesen haben, ganz genügende Dimensionen befizen , indem das lezte .^ochwasser auch an den niedrigsten Stellen wenigstens 1,5 unter der ..^rouenhohe der neuen ^lrrierebords blieb.

Was den ..Schaden an den alten Arbeiten anbetrifft, so ist zu bemerken, dass die Gemeinden nur da hart betroffen wurden, wo Dämme mit ungenügendeu Dimensionen und fehlerhaften Anlagen vorhanden waren. Doch dars auch dieser Schaden nicht allznhoch angeschlagen werden, weil alle zerstorten Arbeiten (mit Ausnahme .derjenigen ander Ratersbrüke) in der nächsten Zeit nach den neuen Rormalien hätten umgearbeitet werden müssen.

Sowohl die Walliser Techniker der Rhonekorrektion als der eidg.

Experte sind der bestimmten Ansicht, dass die Brobe , welche die neuen
Arbeiten bei d.^r legten Ueberschwemmung bestanden, die erste und beste Garantie biete. dass die Rhone nach dem angenommenen Systeme dauerhast eiugedämmt werde, und dass der Erfolg dieser Brobe die Gemeinden ermuthigen werde, das Werk mit Energie sortzuführen , während dieselbe andererseits auch den erfreulichen Beweis leiste, dass die grossen .^..pser, welche Bund , Danton und Gemeinden sür dieses gemeinnüzige Werk bringen, mit der Zeit reichliehe ^rüchte tragen werden.

855

^

R h o n e k o r r e k t i o n im Kanten. Waadt.

Die diesjährigen Verhandlungen in dieser Angelegenheit beschränk^ ten sich daraus, dass das Bandepartement des Kantons Waadt unserm Departement des Jnnern verschiedene autographirte Vläne, Vrosile, Ror^ malien ^e. einsandte, welche den ^eidg. Experten zur Begutachtung überwiesen wurden, worauf dann nach dem Antrag dieser lezteren noch verschiedene Ergänzungen und nähere Erklärungen dieser Vorlagen verlangt ^wurden, welche aber bis jezt noch nicht eingelangt sind.

R h e i n k o r r e k t i o n.

Wenn auch die Arbeiten an der Rheinkorrektion während der Eampagne 1865^66 das in der Banvorlage vorgesehene Mass nicht voll^.

ständig erreicht haben, so stehen sie doch, in so weit es die in der Korrekt tionslinie erstellten definitiven Dämme anbelangt, den Leistuugen in den vorhergehenden Jahren nicht nach.

Der Voranschlag für die vom Bundesrathe pro 1865/66 geneh^

n.igten Bauprojekte belies sich :

für St. Gallen auf .

.

.

,, Graubünden aus ungefähr .

.

.

.

. F r . 621,400 . . , , 100,000

zusammen Fr. 721,400 Die effektive Bauausgabe belief sich : für St. Gallen auf .

. Fr. 502,020. 65 . ,, Graubünden auf

.

.

,,

99,854. --

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^ .

^ .

.

^ .

.

.

.

^

also weniger als projektirt, in runder Summe

.

^

^

^01,874^

.^5.

Fr. 119,500. -

A r b e i t e u ^ u f d e m G e b i e t e d e s K a n t o n s ^St. G a l l e n .

Es sind in 18 Gemeinden ausgeführt worden : 16,339 ^anfsuss neue Dämme in der Korrektionsliuie.

6,790 ,, neue Vorgründe und

1 ,951

,,

...^uerdämme.

Jm Ganzen 25,080 Lanffnss verschiedene Arbeiten.

Die Kosten dieser arbeiten betrugen .

.

.

.

,, Arriereborde (Binnendämme) Allgemeine Kosten . . . . . .

Fr. 412,481. 85 ,, 47,007. 99 ,, 10,807. 74 ,, 31,723. 07

zusammen

Fr. 502,020. 65

Für Erhohung alter Dämme

Wahrend d...... Kampagne 1864/65 sind nur

Arbeiten ausgeführt worden im Betrage von .

,, 481,466. 52

Es ergibt sich somit für das Jahr 1865,^66 eine ^^------^ Mehrausgabe von .

.

.

. F r .

20,554. 1.^

^56 An die kosten der^leztjährigen Arbeiten wurde

als Bundesbeitrag bezahlt . . . .

Die bis Ende 1865 geleisteten Zahlungen befugen . . . . . . .

Fr. 168,208. --, , 360,000. -

Total der Beitragszahlungen auf Ende 1866 nämlich der Drittel der seit dem Jnkrafttreten des Bundesbeschlusses vom 24. Juli 1862 für die Rheinkorrektionsbauten im Danton St.

Gallen verwendeten Bausumme von .

.

Fr.

528,208. --

,. 1,584,624. 72

Die Bauausgabe entspricht den während den vier ersten Kampagnen erstellten Arbeiten, welche im Ganzen eine Länge von 74,016 .Laufsuss .^ 4^ Stunden (zirka 22 Kilometer) repräsentiren.

Die sämmtlichen Arbeiten sind laut den verschiedenen Gutachten des eidg. Experten, Hrn. Jngenieur F r a i s s e , durchwegs solid und plangemäß ausgesuhrt.

Bei einer im Monat April 1866 stattgehabten Jnspektion am Rhein fand es unser Departement des Jnuern sür zwekmässig, dem Vorstand des Walliser Baudepartements, dem eidg. Jnspektor und dem Oberingenieur der Rhonekorrektion Gelegenheit zur Besichtigung der Rheinkorrektiousarbeiten zu geben, wie dann auch im Herbstmouat die St. Galler ^ Rheinbaubehörde sich zu einer Jnspektion der Rhonekorrektionsarbeiten einfand. Beide Theile nahmen an diesen Juspektiouen ein reges Jnteresse; und wenn auch allerdings die sür die Eindämmung des Rheins und der Rhone adoptirten , wesentlich von einander abweichenden S...,steme und Konstruktionen durch die ganz verschiedeuen Regime der beiden Flüsse bedingt erscheinen , so l.ietet doch die Vergleichung der beiden Korrektionen dureh Augeuseheiu. und die Beobaehtuug der erzielteu Resultate des Juteressanten so viel, dass einzelne aus den gemachten BePachtungen sich ergebende Rnzanwendungen nicht ausbleiben werden, und wir uns somit von solchen gegenseitigen Jnspektioneu, welche überdies in einigen Beziehungen aueh zu einem gewissen Wetteiser anregen, für die beiden Unternehmungen nur Gutes versprechen dürfen.

A r b e i t e n im Kanton Graubünden.

Wie in den vorhergehenden Jahren haben die Gemeinden Fläsch und Maienseld aueh während der legten Eampagne an der Fortsezung ihrer Korrektionsbauten thätig gearbeitet. Zwar hat die Gemeinde Maienseld mit der Erstellung neuer Dämme gegenüber den ersten Jahren^ nieht ganz gleichen Schritt gehalten , dagegen hat sie aus eine gewisse Streke die alten Dämme erhoht und überdies als Vorbereitnug für die Eolmation des sämmtliehen durch die neuen Dämme geschulten Landes iu der ...^ähe der Tardisbrnke einen Kanal erstellen lassen.

857 An Dammarbeiten wurden erstellt : Jn der Gemeinde Maienfeld : Herstellung der alten Dämme auf eine Länge von 450 Metern - 1 500^ Jn der Gemeinde Fläfch : ^eue Dämme ..us eine Länge von .

.

. 509 ,, - 1696^ Zusammen 959 Meter - 3196^ ohne den pon der gemeinde Maienfeld ausgeführten Eolmationskanal.

Die Baukosten betrugen, : Für die Gemeinde Fläsch

.. ,.

,,

Meienseld:

Fr. 66,104

Dammarbeiten Fr. 33,750 Eolmationskanal ,, 13,000

------ ,, 46,750 Fr. 112,854

Da durch Art. 6 des Buudesbeschlusses vom 24. Juli 1862 dex jährliche Bundesbeitrag. an die kosten der Rheinkorrektion im Kanton Graubünden aus Fr. 30,000 limitirt ist, so konnte auch dieses Jahr nicht der volle drittel der wirklichen Bauausgabe ausbezahlt werden.

Jm Ganzen sind bis

bezahlt worden

.

.

jezt aus der Bundeskasse an Graubüuden

. . .

.

.

. F r . 120,000

während von den beiden Gemeinden bis Ende der lezten

Baueampagne

.

. . .

.

.

.

.

^, 560,105

verausgabt worden sind.

Was die Ausführung der Korrektionsarbeiten aus dem Gebiete des Kantons Graul..ünd^n anbetrifft ,. so lässt dieselbe nach den bezüglichen Gutachten des Herrn Experten in Bezug auf solide uud plangemäße Konstruktion ebensalls nichts zu wünschen übrig.

Fassen wir die seit dem Bundesbesehlusse von 1862 bis Ende der Kampagne 1865,^66 .... der Rheinkorrektiou ausgeführten Arbeiten zusammen, so ergeben sich sollende Resultate : Arbeiten auf dem Gebiete des Kantons

St. Gallen 74,016 Lausfuss oder Graubünden 10,293 ,. ^, zusammen 84,309 Lausfuss oder

22,204 Meter, 3,088 ^ 25,292 Meter.

Die Gesammtkoften auf den gleichen Zeitpunkt betrugen :

für St. Gallen ,,

Graubimden.

. . . . . . . . . Fr. 1,584,624. 72 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

,

,

560,105.

12

.^otal ^r. 2,144,729. 84

.^58

an welche Summe vom Bunde bezahlt worden sind :

Fr. ^2,1 44,729. 84

für St. wallen . . . . . Fr. 528,208 ,, Graubünden . . . . . " 120,000 Snmma der Bnndesbeiträge ^^^^^^^^^^^^..^^^ ..

648,208. --

Durch die beiden Cantone wurden somit bezahlt Fr. 1,496,521. 84 B r o j e . k t i r t e A r b e i t e n für die B a n e a m p a g n e 1866,^67.

Laut den neuen Bauporlagen, welche von uns unterm 21. Ro^ember l 866 genehmigt wurden, .sind für die Baueampagne 1866^67 Arbeiten projektirt .

für den Kanton St. Gallen im Betrage von Fr. 572,000 ,, ,, ., Graubünden ., ,, ,, ,, 90,000 zusammen für Fr. 662,000 Was die Arbeiten im Kanton Graubünden anbelangt, so wird sieh die Gemeinde Maienseld daraus beschränken , die^ alten Dämme zn er^

hohen und zu^konsolidiren, während die Gemeinde Flasch beabsichtigt, die neuen Dämme um zirka 400 Meter ^1333 Fuss) zu verlängern.

Bezüglich der Arbeiten aus St. Gallergebiet hebt der eidg. Experte in seinem Berichte über die diessälligen Vorlagen hervor , dass die wichtigern der ....ro 1866^67 projektirten Bauten alle in den oberen Bezirken Sargans , Werdenberg und Oberrheinthal sich befinden, während im Unterrheinthal nur wenige .Arbeiten vorgeschlagen seien.

Es hat dies zum Theil seinen Grund darin, dass St. Gallen, wie es scheint, vor der Anhandnahme weiterer Arbeiten in der untern Sektion

den Ersol.g der zwischen der Schweiz und Oesterreich bezüglich der

^lusleitung des Rheines in den Bodensee schwebenden Unterhandlungen abwarten wollte. Sollten sich aber diese lezteren noch weiter in die .Länge ziehen , oder sollten von Seite Oesterreichs der Schweiz Zumuthungen gemacht werden , durch welehe das Zustandekommen einer rationellen Korrektion in Frage gestellt würde , so wird es dann am am Blaze sein, von den diessälligen^Rüksiehten, welche im gegenwärtigen Momente noeh gerechtfertigt erscheinen, abzusehen und auch in der untern Stromabtheilung mit den projektirten Korrektionsbauten thätig vorZugehen. ^ U n t e r h a n d l u n g e n m i t O e st e r r e i ch.

Wenn gegen das Ende des verflossenen Jahres namentlich in ^olge der von Abgeordneten der Schweiz und Oesterreichs gemeinschaftlich vorgenommenen Untersuchungen nicht ungegründete .^.ofsnung vorhanden war, dass endlich die ^rage der Ansleitnng des Rheins in den Bodensee zu einem baldigen Absolusse gelangen werde , so erschien

859 die Erledigung dieser Angelegenheit durch die auf unsere Verwendungen bei Oesterreich im Juli 1866 ersolgten Eroffnungen des k.^ k. Ministeriums des Aeussern nicht nur wieder in weite Ferne gerükt , sondern neuerdings mit Schwierigkeiten aller Art bedroht.

Mit Promemoria vom 20. Juni erklärte das k. k. Ministerium des Aeussern nämlich , dass nach der im Jahre 1865 stattgehabten gemeinschastlichen Expertise der Durchstich rechts von Fnssach in technischer Hinsicht allerdings vor jedem der bisherigen abweichenden Projekte den Vorzug verdiene und dass auch das Baudepartement des k. k. Staatsministeriums dieser Anficht in vollem Umfange beitrete , dass dagegen das Ergebniss der unterm 5. August 1865 mit den betheiligten vorarlbelgischen Gemeinden gepflogenen Unterhandlungen dem Projekte ungünstig ausgefallen sei, nnd dass der k. k. Statthalter in Jnnsbruk eine Losung der Frage nur dann für moglich halte, wenn man sich schweizerischer-

seits mit der Ausleitung durch das Riederried begnügen werde.

Unter allen Umständen halte es aber die k. k. Regierung erfordere lich, dass in einer die Jnteressen des Vorarlbergs so nahe berührenden Angelegenheit der dortige Landtag gehort werde , und dass die österreichische Staatsverwaltung , so lange sich lezterer nicht ausgesprochen habe, keinen Beschluss über irgeud eiue Rheinrea.ulirungslinie fassen könne.

Schon jezt aber müsse das k. k. Staatsministerium erklären , dass in keinem Falle auf die schweizerischerseits an der Konferenz zu Jnnsbruk angestrebte Beschränkung der österreichischen Territorial.^ und Hoheitsrechte auf dem jenseits des Rheins fallenden Territorium eingegangen werden konnte.

Jm Uebrigen halte das k. k. Staatsministerium den Zeitpunkt nicht geeignet, die Rheinregulirungsangelegenheit, mit welcher für Oesterreich eine Auslage von nahezu zwei Millionen verknüpft sei, zum Abschluss zu bringen.

Die Regierung von St. Gallen , welcher wir das vorerwähnte Promemoria mittheilten , sprach sich , indem sie über den Jnhalt des^

selben im Allgemeinen ihr lebhaftes Bedauern ausdrükte , hiusichtlieh der wesentlichsten Bunkte in solgendem Sinne aus: Was die territorialen Hoheitsreehte auf das infolge der Rhein^ korrektiou von Oesterreieh abzutretende Gebiet anbetreffe, so glaube die

Regieruug , dass die diesseitigeu Ansprüche , an wel.hen der Ersolg der

1858er Unterhandlungen (Kouferenz in Jnnsbrnk) vornehmlich geseheitert ^ sei , zurükgezogeu werden sollten , zumal bei einer Durchführung des Widnauerdurchstiches solgeriehtig auch diesseitiges Gebiet an ^...esterreieh fallen ^uüsske.

Da übrigeus , wie aus dem S.hlusssaze des Promemoria sich ergebe , namentlich der Kostenpunkt es sei , welcher Oesterreich sür den

^60 Moment wirkliche Bedenken erweke , so erschiene es der Regierung sördexlieh , wenn der Vorschlag gemacht würde , dass die Kosten des rechtzeitigen Fussacher Durchstiches sur einmal vorschussweise von der Schweiz bestritten würden,. und dass Oesterreich^ binnen einer Zeitsrist von 10 Jahren die Halste daran zu resundiren hätte , falls seinerseits der von ihm vorgeschlagene Widnauerdurchstich nicht in seinen Kosten ausgeführt würde.

Schliessiich gab die Regierung von St. Gallen zuhanden der österreichischen Regierung folgende bestimmte Erklärungen ab : 1) Dass sie niemals weder zur Ausführung des Duil^schen noch des Riederried Projektes Hand bieten werde , indem sie beide Brojekte bei den jezigen Stromverhältnissen als total verfehlt und die daherigen Kosten in keiner Weise lohnend^ verwerfen müsse , 2) dass eine entsprechende Betheiligung ab Seite des Kantons St. Gallen nur dann in Aussicht gestellt und erwartet werden dürfe, wenn das rationell richtigste und wirksamste und zugleich verhältnissmässig

billigste, das Vrojekt rechts von Fussach, ^ur Ausführuug gebracht wird ,

3) dass, wenn wider alles Erwarten und im Widerspruch mit den abgegebenen Erklärungen ab ..^eite der osterreichisehen Provinciale und Laudesbehördeu, zur Realisirung dieses einigen, die waltenden Uebel.^ stände allein radikal beseitigenden Projektes nicht Hand geboten werden oder dasselbe in eine unabsehbare Ankunft verschleppt werden wollte, die Regierung von St. Galleu unabweislich geuöthigt wäre , nach

Massgabe der im Jahre 1837 festgestellten und in den Jahren 1.^44 und 1845 modifizirten Userlinie und aus Grundlage der von Seite des Kantons St. Gallen und des Buudes gefassten Schlussuahmen die Korrektionsbauten mit solcher Energie zu betreiben , dass dadurch das diesseitige Gelände vor jedem Einbruch mogliehst gesehüzt und am Ende durch die Macht der .^hatsaehen ein Zustand herbeigeführt würde, dessen Folge die unabweisbare .^luhandnahme des Durchstiches sein müsste.

Nachdem wir obige Vorschläge und Erklärungen der Regierung von St. Gallen einlasslich geprüft , nahmen wir um so weniger Austand, denselben unsere Zustimmung zu ertheilen , als wir in dem angeregten Vorgehen ein geeignetes Mittel erblikten , die von ^.esterreieh in den Vordergrund gestellten wesentlichsten Bedenken zu beseitigen und damit die stokenden Unterhandlungen. wieder ernstlich in Gang zu bringen.

Demgemäss beauftragten wir unterm 17. September 1866 unsern Geschäftsträger in Wien, die Erklärungen der Regierung von St. ^Gallen der osterreiehisehen Regierung zur Kenntniss zu bringen, und damit einerseits den Vorschlag zu verbinden , dass die Kosten des Fussaeherdurchstiehes porschussweise von der Schweiz bestritten werden sollen , besterreich aber binnen einer Zeitsrist von 10 Jahren die Hälfte davon zu

861 refundire.n habe, falls seinerseits d.er von ihm vorgeschlagene Widnauerdurchstich nicht in seinen Kosten ausgeführt würde.; andererseits die Erklarung abzugeben , dass der Bundesrath ^a.uf dem früher gemachten Vorbehalt bezüglich der Hoheitsrechte auf dem durch die Korrektion jenseits des Rheins fallenden osterxeichischen Territorium nicht beharre.

Ob und in wie weit nun Oesterr.eich auf diese neuen Bropositionen eingehen werde, müssen wir noch gewärtigen, da aus die bezügliche Rote unsers Geschäftsträgers bis jezt noch keine aus die Sache selbst .eingehende Autwort erfolgt ist.

J u r a g e w ä s s e r k o r r ^ e k t i o n.

Ueber den Fortgang der Juragewässerkorxektionsangelegenheit wäh.^ rend des Berichtsjahres und deren Stand am Ende desselben haben wir Jhnen mit^ besonderer Botschaft vom 3. Dezember 1866, aus welche wir, um Wiederholungen zu vermeiden , verweisen, bereits ein-

lässlich Bericht erstattet. ^

Rachdem die h. Bundesversammlung entsprechend dem^ von uns mit jener Botschaft gestellten Antrag die den Kantonen sür die Abgabe ihrer Erklärung, betreffend den Beitritt zum Bundesbeschluße vom 22.

Dezember 1863 festgesezte Frist durch Beschluss vom 20. Dezember 1866 abermals um ein Jahr, nämlich bis zum 31. Dezember 1867 perlängert hat , bleibt nun zu gewärtigen , ob es innerhalb dieser neuen Frist gelingen werde, aus Grundlage der von Bern gemachten neuen

Vorschläge, welche in besagter Botschast erwähnt ist, eine Verständigung

zu erzielen.

Es ist um so dringender zu wünschen , dass diese schon so lange pendente Angelegenheit endlich zu einem Resultate gelangen mochte, als auch in diesem Jahre wieder das ganze betreffende Gebiet von Ueberschwemmungeu in einer Weise heimgesucht worden ist, welche auf jeden Besucher desselben einen hoehst traurigen Eindruk machen muss.

.^ndr.^n.^tr^e ^e^ba^tnngen.

Die von der schweizerischen natursorschenden Gesellsehast sür die h^drometisehen Beobachtungen bestellte Kommission bestand ursprünglich aus den drei Mitgliedern : .^.err Vrosessor D u f o u r in Morges , Herr Vrosessor K o p p in Reueuburg und Herr Professor E scher von der .Lin t h in Zürich.

Jm Sommer 1865 vermehrte sieh dann die Kommission um ein viertes Mitglied in der Berson des Herrn Jngeuienr L . a u t e r b u r g in Bern, der bereits früher ähnliche Beobachtungen im Kanton Bern ein-

^) Siel.e Bundesblat.. 18..^ Bd. III, S. .....^

862 geführt hatte , und welcher dann auch von der .kommission zu ihrem Präsidenten gewählt wurde.

Die nächsten Bestrebungen der kommission gingen nun hauptfächlich dahin, von Seite des Bundes eine finanzielle Unterstüzung zu erlangen. Das bezügliche Subventionsgesuch der Kommission vom 2.

.August 1865 war mit einem Organisationsentwurfe, einer schweizerischen Flusskarte und einem übersichtlichen Stationennez, sowie mit einem Vor-

anschlage begleitet.

Gestüzt auf diese Vorlagen ersolgte dann unserem Antrage entsprechend von Seite der h. Bundesversammlung die Bewilligung eines Bundesbeitrages von Fr. 10,000 pro 1866, wogegen dann der seit 1850

bestandene Büdgetkredit von Fr. 3000 für Begelbeobachtnngen aus dem Gebiete der Juragewässerkorrektion , deren Kosten nunmehr aus dem Kredite für die allgemeinen h...drometrischen Beobachtungen bestritten werden, aufgehoben wurde.

Die ersten Schritte der Kommission zur Einführung des schweizerischen Begelnezes bestanden nun in der Wiederanknüpsung der Verhandlungen mit den Kautonen nach vorausgegangener Empfehlung der Kommiision und ihrer neuen Vorschläge durch das Departement des Jnnern. Die erste Adresse der Kommission an die Regierungen sämmtlichex Kantone, in denen ^egel ^u erstellen waren, bestund in einer allgemein gehaltenen Vorstellung mit der Anerbietung unentgeltlicher Mittheilung ihrer wissenschastlichen Arbeiten und Monatbülletins über das Steigen und Fallen sämmtlicher schweizerischer Gewässer gegen die Uebernahme der Begelerstellungen und Beobachtungen nebst monatlicher Einsendung der leztern von Seite der Kantone. Sodann wurde der grosste Theil der Schweiz bereist und die Angelegenheit mit den von den Kantonsregierungen.

welche sich dem Unternehmen sast ohne Ausnahme sehr günstig geigten, bezeichneten Abgeordneten besprochen.

Bald nach der Bereisung der verschiedenen Flussgebiete richtete die Kommission an die Kantone eine zweite Adresse, in welcher die verlangten Einzelheiten und die gegenseitigen Dienstsragen näher anseinander gesezt wurden. Dies genügte beinahe bei allen Kantonen zur Erlangung einer ziemlich regelmässigen monatliehen Einsendung der Begelbeobachtungen, welche mit der Gegeulieferung der hydrographischen Arbeiten und Monatsbül.etius von der Kommission gleichsam zurük bezahlt wurden.

Jn der sranzosischen Schweiz blieb die Organisation des Begelnezes geraume Zeit im Rükstande , wie sich dann aber das Zentralbüreau direkt mit den betreffenden Kantonen in Verbindung sezte , trat auch hier der regelmässige Eingang der Beobachtungen ins Leben, so

dass im Herbst 1866 das erste allgemeine Bulletin vom August 1866 im Druk erscheinen konnte.

863 Am weitesten zurük steht der Kauton Tessin , welcher zwar die Wünsche der Kommission adoptirt hat , jedoch in Ermangelung eines^ verfügbaren Kredites pro 1866 die Erstellung der neuen Begel erst nach Ablauf des Rechnungsjahres anordnen kann.

Von den Verhandlungen und der Thätigkeit der hydrometrischen Kommission erhielt das Departement von dem Präsidenten derselben von Zeit zu Zeit Bericht . auch erhielten alle in der Sache interessiate.^ eidgenössischen Anstalten und Bureau^ die ^ hydrographischen Arbeiten der Kommission und beziehen auch je^t stetssort ihre Beobachtungen.

Um mit der Zeit au.h aus den in das schweizerische Vegelnez auslaufenden Flussgebieten der Nachbarländer die hauptsächlichsten Witterungs- und Wasserstandsbeobachtungen zu erhalten, hat sich die Kommission auch mit den geeigneten Organen der Rachbarstaaten Baden, Württemberg , Frankreich und Jtalien in Verbindung gesezt , und es ist ihr infolge dessen von daher in anerkennender Weise die Bereitwilligkeit ^ur Mitwirkung zugesichert worden.

Die Anknüpfung mit Bayern und Oesterreich unterblieb noch , weil der Obexingenieur der Rheinkorrektion, Herr H a r t m a n n , die einstweilen notwendigen Angaben der jenseitigen Flussverhältnisse mittheilen will.

Jn Bezug auf den Personalbestand der Kommission haben wir noch beizufügen , dass Herr Brofefsor Eseher von der Linth bereits im Rovember 1865 seinen Austritt genommen hat. Jm ^xühjahr 186^ wurde dann die Kommission durch Aufnahme des Herrn eidg. Oberstlieutenant^ und Kantousiugenieur Fra s eh ina und des Hrn. Bergbauverwalter und Jngenieur H e n z i in Vlons um 2 Mitglieder vermehrt.

Aus dem für die hydrometrischen .Beobachtungen bewilligten Kredite wurden folgende Ausgaben bestritten : a. Zahlungen an die hydrometrische Kommission für Honorirnng der Angestellten, Lieferung des Büreaulokales und des Materials, Reise ^Auslagen der Kommissionsmitglieder, kartographische und lithographische Arbeiten , Jnstrumente nnd Honorar für den mit der Leitung der Arbeiten beauftragten Präsidenten der Kommission

b.

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

8,000.

-

für Begelbeobachtungen aus dem Gebiete der Juragewässerkorrektion .

.

.

.^ .

,,

992. 20

von Dusour

.,

257. 50

c. für 5 Exemplare des topographischen Atlasses .

.

.

.

.

.

Fr. 9,249. 70

864 ^n.e^exi^er ^r^nerein.

Der schweizerische Forstverein hat in diesem Jahr seine begonnenen Arbeiten fortgesezt nach den leitenden Grnndsäzen, wie solche im Bericht von 1865 niedergelegt sind. Der Verein, überzeugt davon, dass auf diesem ..Gebiete die Thatsachen und das Beispiel am wirksamsten sprechen werden, behielt die Ausführung einher Verbauungen und Aufforstungen in verschiedenen fegenden der Schweiz als nächstes Ziel fest im Auge.

Reue Unternehmungen wurden keine angebahnt.

Anfangs des Berichtsjahres hat das ständige Komite des s.hweizerisehen Forstvereins gemäss Art. 2 unseres Beschlusses vom 20. Januar

1865 (siehe Rechenschaftsbericht pro 1865) für Aufforstung^. und Ver-

bauungen von Wildbächeu folgende Vrojektvorlagen gemacht : 1) ^ür Verbauung und Aufforstung der Brider Wildbäehe,

^

2) ., 3) "

..

^

,, ,,

,, ,,

des Sehu^waldes bei Triens , ,, Trübbaches,

4)

,,

,,

,,

in Vacava.

,,

Bezüglich der snh 1 angeführten Arbeiten an den Brienzer Wildbäehen stellte das Komite das Ansuchen , wir

mochten das fragliche

Projekt mit Rüksicht ans dessen Tragweite und die Schwierigkeiten, mit

denen die Ausführung desselben verbunden sein werde, sowohl von der bantechuischen als von der forstlichen Seite durch eine ^bere^pertise untersuchen und begutachten lassen. Wir nahmen keinen Anstand, diesem Besuche zu entsprechen, und beauftragten mit der diessälligen Expertise die Herren Brofessoreu L a n d o l t und E n l m a n n.

Jn dem ...e^ügliehen Gutachten ertheilten die .^erren Experten dem vom ^orstvereiu aufgestellten Brojekte im Allgemeinen ihre ^^stimu.uug, und es wurde demselben dann auch später die Genehmigung ertheilt, mit der Bedingung , dass bei der Ausführuug den Bemerkungen der Experten mogliehst Rechnung getragen werden solle.

Was die sub 2^-4 aufgeführten Projekte anbetrifft, so wurde denselben ohne besondere Vorbehalte die Genehmigung ertheilt.

U e b e r d e n g e g e n w ä r t i g e n Stand d e r e i n z e l n e n Unterne hm u n gen und die im Laufe des Berichtsjahres au dieselben bezahlten Bundesbeiträge sind wir im Falle, folgendes mitzutheilen :

1. B r i e n z e x W i l d b ä c h e .

Die Verbauungsarbeiten an den Brienzer Wildbäehen sind in ganz besriedigender Weise vorgerükt. Am Traehtbach sind dieselben zum grossten Theil beendigt , so auch am Glyssenbach , und am Eistlenl.ach

^65 wurde die unterste Thalfperre erstellt.

An diese Arbeiten wurde ein

Bundesbeitrag ausgerichtet v o n . . . . .

F r . 2,500

Die Leistungen der Gemeinden betrugen Fr. 3500,

der Beitrag des Kantons Fr. 3000. Es wurden somit zusammen auf diese Arbeit verwendet Fr. 9000.

Bei den furchtbaren Regengüssen dieses Sommers haben die Bauten die Brobe ausgezeichnet bestanden , so dass die Bevölkerung immer mehr ..Vertrauen in das gelingen des Werkes gewinnt.

2. T x ü b b a c h .

Von der Gemeinde Wartau sind in diesem Jahre die Arbeiten am Trübbach ebenfalls bedeutend gefördert worden.

Es find in der obern Region 11, in der untern 5, im Ganzen also 16 Thalsperren gebaut worden. Diese Arbeiten (Entwässerungen. Festigung der Schutthalden und Anpflanzungen inbegrissen) repräsentiren einen Kostenbetrag von wenigstens Fr. 28,000. Als Bundesbeitrag w.urde

bezahlt

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. 2,000

Rach übereinstimmenden Berichten darf das Ganze als ein vollkommen gelungenes Werk bezeichnet werden.

Der Verwaltungsrath der Gemeinde Wartau und die Alpgenossenschast von Labrin haben dem ^orstperein die Beiträge ans das wärmste verdankt. Der Erstere erklärt in seinem Schreiben : ,,Eben so hoch als Jhre materiellen Beiträge ^schlagen wir den moralischen Werth Jhres BeiStandes an, denn dadurch wurde es uns möglieh, ,,das Misstrauen und die Vorurtheile der Bevölke,,rung gegen diese Neuerung zu verscheuchen und ,,unsern Auordnuugen williges Gehör zu verschaffen.^ Es steht zu erwarten, dass das Beispiel der Gemeinde Wartau Nachahmung finden werde.

3.

S i o n n e.

Das Gesammtprojekt über die Verbauung und Aufforstung der Sionue ist noch nicht vollständig ausgearbeitet:.

dagegen wurde ein Brojekt mit Vlan und Devis für die unterste Sektion eingereicht, umfassend denjenigen Theil der Sionne, welcher im Gebiet der Gemeinde Sitten liegt, von der Stadt aufwärts bis zu den Moulins de Drone.

Bund^blat... ^ahrg. XIX. Bd. I.

Uebertrag Fr. 4,500 66

^66 Uebertrag Fr. 4.500 ^Der technische Theil w.urde von Herrn Jngenieur St ocka l p e r ausgearbeitet und von Herrn Jngenieur V e n e ^ begutachtet, der forstliche Theil von Herrn ForstinRektor T o r r e n t e . Raeh diesem Vrosekt wird diese 5800^ lange Streke durch 12 Thalsperren verbaut und dadurch das Gesäll des Wildbach.es auf 71/2 ^ reduzirt. Diese Bauten, so wie die Versicherung der Schutthalden und die Ausforstungen wurden aus 4200 Franken verausehlagt.

Herr Jngenieur R o h r , dem dieses Brojekt noch zur Untersuchung und ..Begutachtung zugewiesen wurde , erl.lärt in seinem Befinden die Grundlage des Brojektes als gut, die Konstruktion der Thalsperren und die Wahl der Bau-

stellen als sehr zwekmässig.

Aus den Antrag des Komites ertheiite das Repartement des Jnnern dem Brojekt der L Sektion die Genehmigung und bewilligte an die daherigen Arbeiten einen

Beitrag v o n .

.

.

.

.

.

.

.

.

. 1,400

4. V a l l a v a .

Wegen der Besezung des Münsterthales durch eidgeuossische Truppen, welche die Arbeitskräste der spärlich bevolkerten Gegend auf mannigfache Weise in Zuspruch nahm, find die projektirten Bauten an der ..^.ch.a ^^.ond^ nicht im ganzen Umfange ausgeführt worden, wie es pro 1866 vorgesehen war.

Es wurden an diese Arbeiten bezahlt .

.

,,

l ,000

5. S ch w a n d e n b ä ch e.

Für diese Bäche wird vom Herrn Jngenieur R e g l e r in Weesen und vom Hrn. Bauiuspektor H e s t ^ in St. Gallen ein Vroiekt ausgearbeitet. Es steht zu erwarten, dass im kommenden Jahre mit den Arbeiten begounen werden kann.

6. E a g i a l l o.

Gestüzt auf den Berieht des Hrn. ^orstinspektors E o a z und des Hrn. Kreissorsters Z a r r o hat das Komite ein Brogramm ausgearbeitet über die Bereinigung der Rechtsverhältui.sse an den zirka 2200 Jueharteu haltenden Waldungen und Weiden (monti ed alpi) der Gemeinden Eagiallo, Eampestro ^ und .Lopagno , ferner über deren Vermarchung und Ausmessung , über eine rationelle Ausscheidung zwischen Wald und Weid , und über die Wiederaufsorstung und BewirthUebertrag

Fr. 6,900

867 Uebertrag Fr. 6,900 schaftuug der Waldungen. dieses Programm wurde dem Verwaltungsrath (I^kf.^io p^tri^le) der drei Gemeinden, sowie der Regierung von Tessin mitgetheilt.

Für die Anlage der nöthigen Saat- und Bslanzschulen und für die Heranbildung eines praktischen Gemeindesorsters sind bereits Anordnungen getrossen worden, dagegen stösst die Bereinigung der Rechtsverhältnisse aus grosse S.chwierigkeiten, dieselbe ist aber von hervorragender Wichtigkeit, indem ^nicht weniger als 9^Rachbargemeinden Holzungsrechte und Weiderechte .auf das fragliche Gebiet ansprechen.

7. Für Studien und Vorarbeiten .wurden verwendet

^

.,

1,500

8. Wie im lezten Geschäftsbericht angesührt ist, wurde.

aus dem Buudesbeitrage pro 1865 für eine von Herrn Brofessor .Landolt ausgearbeitete belehrende Schrift für Waldbesizer (und Uebersezung ins.^ranzosische) ein Betrag

von Fr. 1500 geleistet. Dieser Beitrag machte es möglich, fragliche Schrift zu Fr. 1. 25 abzugeben. Um nun für

die sranzosische Ausgabe einen gleich niedern Breis zu er^ Dielen , stellte das Komite des Forstvereins das Ansuchen,

es mochte an die diessälligen Drukkosten ein Beitrag von

,, 1,000

bewilligt werden, welchem Gesuch danu auch von uns ohne weiters entsprochen wurde.

Rach obiger Zusammeustelluug beträgt die Summe der pro 1866 an den schweizerischen^ ^orstverein ^^^h^.^ Bundesbeiträge .

.

.

.

.

.

.

.

Es bleiben daher von dem pro 1866^ bewilligten

Bundesbeitrage von .

.

.

.

.

.

unverwendet

Fr. .^,400

,, 10,000 ^r.

600

Der Geschästskreis des ständigen .^omites hat sieh in diesem Jahre .

uoch ^mehr erweitert, obgleich keine neuen Unternehmungen an die Hand genommen wurden . gauz besouders sind es Erkundigungen und Ansragen aller Art von Gemeinden und privaten, welche eine. bedeutende Korrespondenz znr ^olge haben.

.^nnde^rat^au^.

K ü n ft l e r i sche A.n s s eh m ü k u n g d e s B u n d e s r a t h h a u s e s.

Mit Rüksicht aus die dem Bunde sur die nächstfolgenden Jahre bevorstehenden außerordentlichen Ausgaben sür Gewehranschasfungen ^e.

ist der mit unserer Botschaft vom 11. Oktober 1865 vorgelegte Beschlussentwurs, betreffend Bildung eines Spezialfonds sür künstlerische Aus-

schmükung des Bundesrathhauses anf unsern Antrag durch Beschluss des Nationalrathes vom 7. Dezember 1866 auf gelegenere Zeit verschoben worden.

Versicherung des Mobiliars im B u n d e s r a t h h a u s e gegen Feuerschaden.

Jn Vollziehung unserer bereits im lezten Geschäftsberichte erwähnten Schlussnahmen vom ^. Dezember v. J. hat unser Departement des Jnnern mit der schweizerischen Mobiliarassekuranz über die Versicherung des Mobiliars im ...^undesrathhanse einen Vertrag abgeschlossen, dem wir unterm 12. Oktober unsere Genehmigung ertheilten.

Diese Versicherung umsasst folgende Mobiliarkomple^e :

1) Das Mobiliar der Bundeskanzlei , der Säle, commissions-

^

^

zimmer, Vestibules, der Wartzimmer, Bak- und Kollationirzimmer, des Druksachenmagazins , der Gänge, Estriche, Keller und des 79,399. 50 Hosraums mit einem Sehäzungswerthe von Das Mobiliar des politischen Departements ,, 4,822.

^

---.

,, Bostdepartements .

,, Justizdepartements

,,

,,

^ ^

,, ,,

,, ,,

^

,, ,, ,,

,, ,, ,,

,, ,, ,, ,,

,,

der

6^ 7.

9)

.

.

.

,,

Ferner

10) ^^ Die Bibliothek 11^ Müuzsammlung

.

.

. .

Militärdepartements . .

Finanzdepartements . .

Departements des Jnnern Handels- und Zolldepartements . . . . .

Archive

.

.

.

.

.

^

5,130.

6,468.

3,158.

13,330.

8,601.

10,639.

,, ,,

7,102. 49 50 24,774.

^

14,395. ^ 7,300.

11,000.

,, Fr. 196,1^. ^ ,,

,,

-

^

Um diese Summe abzuruuden, wurden 13) sur Telegraphenapparate auf der Telegraphendirektion, deren Vorrath beständig variirt, noch

ausgenommen

20 11 50 60 55 77

,, ,, ,, ,, ,, ,,

. . . . . . . . .

,,

3,877. 78

so dass das Total des versicherten Mobiliars nun-

mehr beträgt

. . . . . . . . . . . Fr. 200,000. -

Für die Taxation des Mobiliars sind die Jnventare zu Grunde gelegt worden, so dass nun naeh stattgehabter Revision durch die von der Agentur bestellten Schäzer jeder einzelne Gegenstand zu dem Werthe, mit welchem er ursprünglich ins Jnventar ausgenommen Borden .^also ohne Abzug für seitherige Abnuzung) versichert ist.

^69 Für die Bibliothek wurde eine Durchschnittsschäzung von Fr. 1 per Band (^Broschüren inbegrisfen) angenommen, wie dies auch bei der Mobiliarversicherung des Bol...techuikums gehalten worden ist. Die Gemälde wurden besonders geschäht, und für die Münzsammlung wurde der Metallwerth angenommen.

Die Versicherungsprämie für die ersten neun Monate wurde von der Gesellschaft zu ...^ vom Tausend berechnet, zu welchem Fusse also die jährlichen Kosten der Versicherung des Gesammtmobiliars des Bundesrathhauses Fr. 100 betragen würden.

Eisenbahnen.

1. K o n z e s s i o n e n .

Jm Jahr 1866 wurden folgende neue Eisenbahnkonzessionen genehmigt : a. K a n t o n Bern.

Konzession für eine Eisenbahn von les Convers (Reuenbur^BernerGrenze) nach St. Jmmer, vom 20. Dezember 1865, genehmigt durch Bundesbeschluß vom 24. Hornung 1866.

h. K a n t o n W a a dt.

Konzession für eine pneumatische Eisenbahn vom Bahnhose .Lausaune ^naeh dem Vlaze ...^t. ^rancois daselbst, vom 2..... Januar 1866, genehmigt durch Bundesbeschluß vom 24. .^.ornung 1866.

Roch im Laufe des Berichtsjahres hat der Konzessionär dieses Unternehmens, .^.r. B e r g e r o n in Lausanne, erklärt, dass er wegen

allzugrossen Schwierigkeiten, auf die er bezüglich der für die Ausführung

fraglicher Bahn erforderlichen Expropriationen geflossen, auf die ihm ertheil.te K o n z e s s i o n verzichte.

c. K a n t o n e T h u r g a u und St. Gallen.

Konzessionen ^ für eine Eisenbahn von Ebnat uaeh W.^l (Toggenburgerbahn) Thurgauer- und .^t. Gallergebiet, Thurgauerkouzession vom

24. Jänner 1866, St Gallerkonzession vom 18. Juni 1866, beide genehmigt durch Bnudesbeschlüsse vom 18. Juli 1866.

d. K a n t o n R e u e n b u r g .

Konzession sür die Eisenbahnftreke von les Convers ^Bernergrenze^ bis zum Bahnhof des .hira industriel, vom 22. März 1866, genehmigt

durch Bundesbeschluss vom 21. Juli 1866.

Dagegen wurde durch Bundesbeschluss vom 21. Dezember 1866 die von der Bundesversammlung unterm 31. Juli 1863 ausgesprochene

870 Genehmigung der K o n z e s s i o n für die T e s s i n e r b a h n e n , nämli.h für die Linien Biasea-Bellinzona-Ehiasso und Bellinzona^.Loearno, vom 12. Juni 1863, als erloschen erklärt.

.Hinsichtlich der Gründe , welche die Veranlassuug zu dieser ansserordentlichen Massnahme gegeben, verweisen wir aus die bezüglichen Berichte vom 6. Rovember 1865 und 30. November 1866.^ K. o n z e s s i o n s a b ä n d e r u n g e n und v e r l ä n g e r u n g e n.

Frist-

Jm Jahre 1866 sind von der h. Bundesversammlung sollende Konzessionsabänderungen und Fristverlängerungen genehmigt worden : 1) Genehmigung eines ..Dekretes des Grossen Rathes des Kantons Reuenburg, vom 19. März 1866, durch welches der Gesellschast der .^....mc^n^e-Eisenbahn eine Erhohung des Bersonentariss um einen Eentime per Reisenden und per Kilometer gestattet wird. Bundes-

beschluss vom 10. Juli 1866.

2) Genehmigung eines Dekretes des Grossen Rathes des Kantons Freiburg, vom 24. Mai 1866, durch welches eine gleiche E r h o h un g des V e x s o n e n t a r i f s für die Streke Thorishaus^reiburg^

W a a d t l ä n d e r - G r e n z e bewilliget wird. Bundesbeschluss vom .l0.

Juli 1866.

3) Durch Bundesbeschluss vom 11. Dezember 1866 wurde der Termin für den^ Beginn der Erdarbeiten an der Eisenbahn .Iou^^E....^ pens und die Leistung des ^inanzausweises sür die gehorige F^ortsühxung dieses Unternehmens um drei Jahre, nämlich bis 1. Juni 1870, verlängert.

4) Dergleichen wurde durch Bnndesbesehluss vom 15. Dezember 1866 die Frist für den Begiun der Erdarbeiten an der Eisenbahn Vrnntrut..Delle und den bezüglichen ^inan^ausweis bis 18. Jänner

1868 verlängert.

^ Ausweise.

Zu Ansang des Berichtsjahres, näml.ieh unterm 29. Januar 1866, wurde aueh dem Ausweise über den Beginn der Erdarbeiten an der Eisenbahn Bulle..Romont, nebst dem bezüglichen ^inanzausweis, von uns

die Genehmigung ertheilt.

S eh ä z u n g s k o m m i s.s i o n e n.

Erneuert, resp. in ihren Funktionen auf unbestimmte Zeit bestätigt, wurde die Schäzungskommission sür die Rordostbahn im Kanton Aargau.

^) Siehe Bundesblatt v. ^. 18^ Band III,. Selle 927, und ,, 18^, ,, III, ., .^12.

871 Sodann wurde eine neue Schazungskommission aufgestellt für die..

pneumatische Eisenbahn in Lausanne, welche nun aber, wie wir. bereits an-.

geführt haben, einstweilen wenigstens, nicht zur Ausführung. kommen wird.

Hinsichtlich des Bestandes der einzelnen Schäzungskommissionen perweisen wir auf den diesem Bericht beigegebenen Etat.

B e s o n d e r e Eisenbahna.^.gelegenheiten.

Bodenseeguxtelbahn.

Bezüglich der Bodenseegürtelbahn glauben wir als Rotiz anführen zu sollen, dass diese Unternehmung troz des definitiven Abschlusses des bezüglichen Staatsvertrages bis jezt desswegen auf sich beruhen geblieben ist^ weil Oesterreich der dortseitigen Konzession noch immer. die Ratisikation nicht ertheilt hat.

Eisenbahn Beringen^Schleitheim^Stühlingen.

Schon seit einer Reihe von Jahren beschäftigt sich die Regierung des Kantons Schaffhausen mit dem Projekte einer Eisenbahnverbindung ^wischen Schasshausen, beziehungsweise Beringen, und dem ^irka 2^ Stunden davon entfernten ^ schaffhausenschen Dorfe Schleitheim, wobei von Anfang sowohl sehweizerischerseits als Seitens der angrenzenden badischen .......xtschasten eine Weiterführung der Bahn nach Stühliugen in Aufsicht genommen wurde.

dieser lettere Umstand und die damit verbundene ^rage einer finanziellen Uuterstüzung des Projektes durch die grossherzoglieh badische Regierung, die Rothwendigkeit eiues Anschlusses der .Linie an die badische Bahn bei Beringen n. s. w. haben zwischen der Regierung von Schaffhausen und dem grossherzoglich badischen Handelsministerium zu wiederholten Verhandlungen. geführt , welche jedoch sür das Vrojekt keinen günstigen Erfolg hatten.

^.ie schweizerischen Gemeinden sahen sich infolge dessen aus ihre eigenen Kräfte angewiesen ^ sie trachteten daher zunächst eine Bahnverbindung Schleitheim-Schafshausen ins Leben zu rusen, wobei sie jedoch ^ voraussehen , dass wenn es ihnen srüher oder später moglieh werden

sollte, die Bahn bis Stühlingen fortzusein, die grossherzoglich badische

Regierung die Konzession hiefür nicht verweigern und andererseits die Bewilligung ertheilen werde , gegen billige Entschädigung die Streke Beriugeu^ehasshausen von ^chleitheim aus mit direkten Zügen ^u befahren.

Um hierüber wo möglich bestimmte Zusicherungen zu erlangen, .

haben wir uns aus Ansuchen der Regierung des Kantons Schafshausen bei der grossherzoglieh badisehen Regierung dafür verwendet, sie mochte, 1) die Weitersührnng der Bahn bis Stühlingen uud den Anschluß

.^ur Seite 871.

^l ^ ^f ^^ 1.^ .^ ^^n^n ^^^ns^^n^k^^^^.

^

^

Eisenbahnlinien.

Kantone.

Bnll^omont.

^reibur^.

^orge^ansanne-^nerdon.

.^aadt.

^

Vom Bundesgerichte gewahlt.

Vom

Bundesrathe gewahlt.

Von der Kantonsregierung gew^blt^

1. ^rsa^mann ^.

,,

..^err Mer et er, Theodor, ^ro^rath, in Lausanne. II. Mitglied .^err Rendre, Niklaus, .n Belfau^ .lII.Mitglied .^errRichoz, Kommissär, in Sevérie^ ,, Sudan, ^., Kommandant, tnFre^urg^ 1. ^rsazmanu ,, de hontet, Gerichtspräsident, in Vrms. 1. ^rsa^mann ,, Bondalla^, in Sensnis^ ,, Erousaz, Joh., (..o.^^^.^^ .^rpe^en^ ^.

,, Brocard, alt^ro^rath, tn ..l.^ontreur^.

,, Koll.^, Kontroleur, ^n ^raroman^ in Fre^urg.

L Mitglied

^err.^ube.^, ^rof.rath, in ^letterens.

.l. Mitglied

1. ^rsa^mann ^.

,, Turretini, in Eolignn.

,, ^eglon, ^erichtsprastdent, in London.

^ .^err^enr^, konstant, Friedensrichter, ^ III.Mitgl.ed .^errJanet, Advokat, in ^verdon.

Eortaillod.

1. ^rsazmann ,.. Monnen, Joh., alt-Snndiku.^ rn ^abl^. 1. Ersa^mann ,, Rochat, Antoine, B^rksgerichtsprüstdent^ Unbestimmt.

Kts. Freiburg.

in Aubonne.

,, Rougemont, August, alt Nationalrath, ^ ,, ^oroo,^, Vo.^er des .^istrikt^ Lavan^^ ,, ^ ^ in St. Aubin, Kts. Neuenburg.

II. Mitglied

.

^

^oschuau-Baden.

..^au.

1. ^rsa^nann

^.

31. ^. 18^..)

^.

^

L Mitglied

Amt^auer.

II.Mit^ ^lied

.^err^iethelm, Be^rksftatthalter, tn ^rlen, III. Mitglied Kts. Tl^urgau.

,, Wu.^rmann, Jakob, Be^richter, i.n 1. ^rsazmann ,, Muri, ^roßrath, in Schöz, Kts. Ludern. 1. ^rsa^ nann Wiesendangen, Kts. ^ürich.

,, von Ar x, Nationalrath, in ..^lten.

,, ....lkeret, ^emeindammann rn Seu^, ^.

^ ,.

.^err Müller, eidg. Oberst, tn ^ug.

Kts. Zürich.

^

^

^errWiedltsbach, J. Baptist, .^herförst^ ^ ,,

Aarau.

...lune r, Heinrich, Be^rksrichter^ i^n ^üttm^^

,, ^^si^Bolliger, ^roßrath, in Bnch^

^ Unbestimmt.

^72 an eine allsällig andere Bahn gestatten, beziehungsweise die ersorderliche Konzession mindestens für 10 Jahre zusichern; 2. ihre Direktion der Verkehrsanstalten ermächtigen, mit der Regiexung von Schafshausen über die Mitbenuzung der Bahnstreke Beringen..

Schafshausen einen Vertrag abzuschließen in dem Sinne . dass gegen

massige Entschädigung eine direkte Verbindung mit Schafshausen zuge-

sichert werde, sei es dass ein selbstständiger Betrieb stattfinde, oder derselbe aus eine Reihe von Jahren v.^n der badischen Betriebsverwaltung übernommen werde.

Mit Rote vom 29. August 1866 erhielten wir aus obige Ansuchen vom grossherzoglich badischen Ministerium .der auswärtigen Angelegenheiten den Bescheid: 1) dass die Ertheilung einer Konzession zur Weiterführung der projektirten Bahn von Beringen nach Schleitheim bis Stühlingen vorbehältlich der späteren Festsezung der betreffenden Bedingungen keinem Anstande unterliegen werde.

2) Was den Betrieb der fraglichen Bahn anbetreffe, so konne auf eine selbstständige Mitbenuzung der Bahnstreke Beringen.^Sehafshanseu durch eine Beringer^Schleitheimer^Gesellschaft nicht eingetreten werden.

Wohl aber werde, für den Fall, dass der Betrieb der Schleitheim^ Beringer Bahn durch die grossherzogliche Betriebsverwaltung besorgt würde, eine direkte Verbindung mit Schaffhausen in der Weise in Ausführung kommen konnen, dass einzelne Züge ununterbrochen von Schässhausen bis Sehleitheim und umgekehrt durchgehen konnen.

Jm Uebrigen erklärte sich das Ministerium mit Vergnügen bereit, der Direktion der grossherzoglichen Verkehrsanstalten zu den weiteren bezüglichen Verhandlungen die gewünschte ^.rmä^tigung ^u ertheilen.

Obige Eröffnungen wurden der Regierung von Schasshansen zur Vernehmlassung mitgetheilt. Ueber den sernern Verlauf dieser Ange.^ legenheit werden wir im nächsten Geschäftsberichte weitere Mittheiluugen ^u machen im Falle sein.

Li^ne d'ltalie.

Bezüglich der im Konkurs liegenden Li^ie d'lt.alie waren wir im .Lause des Berichtsjahres wiederholt im ^alle, uus auf Ansuchen des

Falliments-Syndikats bei der italienischen Regierung für Gewährung weiterer fristen für die Liquidation des fragliehen Unternehmens zu verwenden , welchen Gesuchen auch jeweiien bereitwillig entsprochen .wurde.

873 A u f n a h m e d e x Grenz- und Kadasterp lane der s c h w e i z e r i s c h e n Eentralbahn.

Bereits im Oktober 1863 hat das Direktorium der schweizerischen Eentralbahn die Frage angeregt, ob es nicht an dex Zeit sein möchte, die in den Konzessionen der Eentralbahn enthaltenen Voxschristen , bezüglich der Ausnahme der Grenz- und Kadafterplane und Aufstellung der Rechnungen über die Kosten der Bahnaülage und dex BetriebstAchtungen , zur Ausführung zu bringen.

Mit dieser Anregung beabsichtigte die Gesellschaft, uns mit Rüksicht aus den dexeinftigen Rükkauf der Eisenbahnen durch den Bund oder die Kantone zur Einleitung sachbezüglicher Verhandlungen ^wischen den verschiedenen Kantonen und Gesellschaften behufs einer Verständigung über die Form , nach welcher bei der Ausstellung fraglicher Dokumente verfahren werden solle, zu veranlassen.

Bei vorläufiger Vrüfung dieser Frage sanden wir, dass eine allge-

meine Behandlung derselben mit Beiziehung sämmtlicher betheil.igter

Kantone und Gesellschaften wegen der in den einschlägigen KonzessionsBestimmungen bestehenden bedeutenden Verschiedenheiten nicht wohl thuulich sei, uud wir beschlossen daher, die Sache vorderhand mit der Eentralbahn an die Hand zu nehmen , von dex Ansieht ausgehend , . dass das Zustaudekommen einer Verständigung für dieses Bahngebiet dann auch für die Unterhandlungen mit den übrigen Gesellschaften und Kantonen den Weg ebnen werde.

Rachdem wir in erster Linie über die Wünsehbarkeit der von der Eentralbahn angeregten Verhandlungen die Regierungen der betreffenden Kautone einvernommen , welche sieh sämmtlich damit einverstanden erklärten, dass die Bundesbehorde in dieser Sache die Jnitiative ergreifen und die Leitung der bezüglichen Konferenz übernehmen mochte , veranstalteten wir auf den 16. März 1866 eine Konferenz von Abgeordneten sämmtlieher Kantone und der Eentralbahn unter der Leitung des Vorstehers unseres Departements des Junern.

Ju sämmtlichen Konzessionen der schweiz. Eentralbahn ist die fol.gende Bestimmung enthalten : ,,Rach Vollendung der Bahnen wird die Gesellschaft auf ihre ,,Kosten einen vollständigen Grenz- und Katastralplan derselben mit ,,eoutradiktorischer Beiziehung der betreffenden Gemeindsbehorden auf^.

,,nehmen lassen und ebensalls mit eontradiktoriseher Beiziehung von ^Delegirten der Bundes- uud Kantonsbehorden, eine Beschreibuug der ,,hergestellteu Brüken, Uebergänge und andern Kunstbauten , sowie ein ,,Jnventar des sämmtlichen Betriebsmaterial.^ aussertigen lassen. Authen,,tisehe Ausfertigungen dieser Dokumente, denen eine genaue und voll,,ständig abgeschlossene Rechnung über die Kosten der Anlage der

874 ,,Bahnen und ihrer Betriebseinrichtung beizulegen ist, sollen in das ,,Archip des Bundesrathes und in dasjenige der Kantone niedergelegt ..werden.^ An der Konferenz vom 16. März wurde über obige vier Gegen-

stände, nämlich : 1) 2) 3) 4)

die Katasterpläne ; die Beschreibung der Kunstbauten .

das Jnventar des Betriebsmaterials, und die Kostenberechnung der. Anlage der Bahnen und ihrer Betriebs^ einrichtungen verhandelt.

Ueber die ersten drei Bnnkte fand eine Verständigung in folgendem Sinne statt : Ad 1 erklärte sich die Konserenz einverstanden , dass bei der Ausnahme der Grenz- und Katasterplane eine eontradiktorische Beziehung der betreffenden Gemeindsbehorden unterbleiben dürfe , dagegen seien dieselben ossentlieh auszulegen und erhobene Anstände , die nicht durch gütliche Unterhandlungen bereinigt werden konnen oder nicht durch gerichtlichen Entscheid beseitigt werden wollen, besonders vorzumerken.

Ueberdies sei es wünschenswerth, dass die Regierungen die betressenden Bläne, abgesehen von einer Beanstandung oder Richtbe..nstandnng derselben durch die Vrivatinteressenten vor ihrer Riederlegung im Archiv einer amtlichen Verifikation unterwerfen.

Jm Fernern wurde beschlossen, dass die Ausnahme der Grenz- und Katasterpläne naeh dem s. Z. zwischen der Regierung von Solothurn und der l^entralbahn vereinbarten programme auszuführen sei.

Ad 2. Bezüglich der Beschreibung der Brükeu uu.^ andern Kunstbauten wurde beschlossen , dass sür dieselbe das im Entwurfe einer Statistik der schweig Eisenbahnen aufgestellte Schema zur Anwendung kommen solle.

..^d 3. Hinsichtlich der Jnventarisirung des Betriebsmaterials erklärte die Konferenz, dass unter dem Betriebsmaterial nur das sogenannte rollende Material zu verstehen sei.

Ueber den 4. Bunkt, die .Ausstellung der Baureehnung, kam ein definitiver Entscheid nicht zu Stande. Es wurde beschlossen, die Zentralbahn zur Vorlage eines bezüglichen Schemas einzuladen , welches den Kantonsregierungen mitzutheilen und sodann an einer spätern Konferenz zu behandeln sei.

Reklamationen.

Bereits Ende 1865 hatte sich die Regierung von Bern Ramens der bernisehen Staatsbahn mit einer Beschwerde über häufige Zugver-.

875 spatungen aus der Franeo-Suisse-Eisenbahn an uns gewendet, mit dem Ersuchen, es mochten von Bundes wegen bei der genannten Gesellschaft die nothigen Sehritte gethan werden, um den gerügten , für den Verkehr hochst nachtheiligen Verspätungen abzuhelfen.

Die Direktion der Franeo-Suisse , welcher wir diese Beschwerde zur Vernehmlassung zustellten, erhob in ihrer bezüglichen Antwort ebenfalls verschiedene Besehwerden über Dienstunregelmässigkeiten, welche sie der bernisehen Staatsbahn zur Last legte. Bei dieser Lage der Dinge .

fanden wir für unerlasslich , die beidseitigen Besehwerdepunkte durch Sachverständige untersuchen zu lassen. Diese Untersuchung ergab, dass mittlerweile die meisten der gerügten Uebelstände gehoben worden seien, und überdies erklärten die beiden Verwaltungen, dass sie. nachdem sie sieh über die diesfallsigen Anstände geeiniget, die erhobenen Besehwerden formlich zurü^iehen. Jnsolge dieser Erklärung wurde diese Angelegen-

h..it als erledigt ad acl^ gelegt.

A l p e u l.. ah n en.

Nachdem die verschiedenen Kommissionen, welche von der k. italien^ scheu Regierung seinerzeit mit derVrüsung der Projekte sur Ueberschiennng der Alpen beauftragt worden waren, zu Ende des Jahres 1865 ihre einlässlichen Untersuchungen beendigt hatten , kam die Angelegenheit zu

Ansang des Berichtsjahres in der k. italienischen Regierung selbst zur Be-

handlung. Das Ergebniss derselben wurde uns mitgetheilt durch Rote der italienischen^ Gesandtsehast vom 27. ^ebxuar 1866.

Mittelst dieser Rote erklärte die k. italienische Regierung , dass sie sich absehliesslich dahin entschieden habe , es konne vom Baue zweier schweizerischer Alpenbahnen nicht die Rede sein , und eben so wenig konne der Simplon als die einige Alpenbahn gewählt werden , es sei vielmehr die Verbindung des ^o mit dem Rheinbeken anzustreben, und zu diesem Zweke habe sieh die konigliche Regierung für den Gotthard mit langem Tunnel entschieden, aus dessen Verwirklichung von nun an die Anstrengungen aller bei dem grossen Werke interessirten Theile zu kouzentriren seien. die kouigliche Regierung sei bereit, ihren Theil zur Unterstüzung der Unternehmung zu übernehmen, wenn dasselbe auch von ^eite der übrigeu Betheiligten geschehe, und sie sei entschlossen , aus diesem Entscheide zu Guusten des Gotthard, durch welchen der Splügen und Lukmauier ausser Frage gestellt werden, zu beharren, so lange nicht die Erfolglosigkeit ihrer Bestrebungen dargethan sein^ werde.

Unterm 5. März gaben wir den sämmtlichen Kantonsregierungen und dem Gotthardkomite (dem Lukmanierkomite durch Vermittlung der Regierung von St. Gallen^ von vorstehender Entschliessuug der italienisehen Regierung Kenntniss. Gleichzeitig verfügten wir aneh deren Ver^

öffentlichung durch das Bundesblatt 1866, Bd. I, S. 277-279.

876 Mit Eingabe vom 16. März ersuchte uns das Gotthardkomite, dem italienischen Ministerium in seinem Ramen die Gegeneröfsnung zu machen, dass die Gotthardvereinigung mit lebhafter Freude von der Ent-

schliessung der italienischen Regierung betreffend die Wahl des Gotthard-

passes für eine Alpenbahn .^.enntniss erhalten habe , und dass sie sich in der Lage befinde, ihrerseits Subventionen sur die .^lussührnng dieses Projektes im Betrage von Fr. 15,050,000 anzubieten. unter der Vor..

aussezung, dass das im kommerziellen Gutachten zu Grunde gelegte ^Traee zur Ausführung gebracht und dass ab Seiten einer Baugesellschast hinlängliche Garantien für gehorige Durchführung des Unternehmens geboten werde. Die Gotthardvereinigung mache sich übrigens verbindlich, ihre Anstrengungen fortzusezeu , um noch weitere Subsidien in der Schweiz erhältlich zu machen , und im Fernern erkläre sie sieh bereit, an internationalen Konserenzverhandluugen Theil zu nehmen, die den Zwek haben, eine Verständigung über die weiteren Schritte, welche behuss Verwirklichung des Gotthardprojektes zu thun seien , herbeizuführen.

Unterm 23. März stellte die Regierung von St. Gallen , welche von diesem Schritte des Gotthardkomite Kenntniss erhalten hatte , das Ansuchen an uns ,^ wir mochten jede Mittheilung in Sachen an das italienische Ministerium so lange verschieben , bis auch sie sich in den .^tand gesezt sehe, üns diejenigen Mitteilungen macheu zu konnen, welche die Wahrung der dortseitigen Jnteressen erheische.

Wir erwiderten hierauf der Regierung von St. Gallen, dass wir in Uebereinstimmung mit unserm bisherigen Versahren, und namentlich mit unserm Beschlösse, betreffend die Alpenbahufrage vom 2. April 1864, sur die amtlichen Erofsnungen, welche das Gotthardkomite der italien^ scheu Regierung ^u machen gewünscht habe , unsere Vermittlung haben eintreten lassen, und dabei einen Verschub in dem von St. Gallen besürworteten ...^inne nicht für statthaft und ^ur berechtigten Wahruug der dortseitigen Jnteressen nicht sur nothwendig erachtet haben.

Die Erosfnungen des Gotthardkomite wurden dann auch (in besonderer, von uns festgestellter Redaktion) unterm 28. Mär^ dem Herrn Minister Bioda in ^lorenz zur geeigneter Uebermittluug au die italienische Regieruug mitgetheilt.

Bei diesem Anlasse wurde dann auch gleichzeitig gegenüber der italienischen Regierung die Geneigtheit, uns bei Konferenzverhaudlungen, welche zwischen der Gotthardvereinigung und der italienischen Regierung für wünschenswerth erachtet werden sollten, vertreten zu lassen, ansgesprochen.

Mit einer zweiten, vom 17. März datirten Rote gab die italienische Gesandtschast unter .Bezugnahme aus^die Entschliessung der italienischen

877 Regierung in .Betreff der Wahl des St. ^otthard für den Durchstich der schweizerischen Alpen die Erklärung ab, dass wenn ste, die italienische Regierung, diesen Bass gewählt und vom Splügen süx so lange abstrahirt habe, als das St. Gotthardunternehmen nicht als weniger aussührbar erscheine , sie sich hiezu nicht durch die seiner Zeit von uns gegen den Splügen aufgeworfene Bräjudizfrage habe bestimmen lassen, in Bezug aus^ welche ^rage sich die Regierung im Gegentheil veranlasst finde, die weitesten Vorbehalte zu machen.

Vielmehr habe nur die Rüksicht auf die laut den angeordneten Untersuchungen von der Gotthardüberschiennng zu gewärtigenden Vortheile, die Regierung zur Wahl dieses Basses bewogen.

Sollte jedoch die Unmöglichkeit zu Tage treten , pon den trans..

alpinen^ Ländern eine wirksame Mithilfe zu erlangen , oder sollte nach einem gewissen ^eitranme die von der italienischen Regierung beanspruchte Hilsssumme nicht ausgebracht sein, so behalte sie sich in der ^rage der Alpenüberschiennng sowohl in Bezug auf die geeignetsten Mittel zur Wahrung der italienischen Jnteressen als auf die Wahl des Basses, volle Freiheit vor.

Wir entgegueten hierauf mit Rote vom 26. März , der Bundesrath anerkenne Vollständig das freie Entschliessungsrecht^der italienischen Regierung bezüglich der Frage, ob und unter welchen Bedingungen sie einem schweizerischen Alpenpasse Subsidien zuwenden wolle. Rachdem dieselbe sich in erster Linie für den Gotthard erklärt habe, konue hierseits keinerlei Grund vorhanden sein , in weitere Erörterungen ^über die Bedeutung der von ihr durch Art. 8. des Vertrages zwischen der Schweiz und Sardinien vom 8. Juni 1851 übernommenen Engagements einzutreten.

Jmmerhin erachte es der Bundesrath sür seine Bricht, der Erklärung der italienischen Regierung gegenüber auch die Rechte der Schweiz eventuell zu verwahren , damit nicht ein diessälliges Stillschweigen zu irrigen Folgerungen Anlass geben moge.

Auch die vorerwähnte zweite Rote der italienischen Gesandtschaft wurde in gleicher Weise, wie die erste, den Kantonen, dem Gotthardkomite und dem Lukmanierkomite ^ur Kenntniss gebracht.

Verhandlungen mit

der Regierung des Kantons

W aadt.

Bereits im Dezember 1865 ersuchte uns die Regierung von Waadt, durch Vermittlung des schweizerischen Gesandten in Florenz der italienischen Regierung 750 Exemplare einer von Jngenieur L o mm e l versassten Schrift, betitelt : ,,Simplon, Gotthard und Lukmanier^ zu übersenden, mit der Bitte, dieselben den Mitgliedern des Senats und der Deputirtenkammer des. italienischen Königreichs austheilen zu lassen.

87.^ ..gleichzeitig ersuchte uns der Staatsrath aus ..^rund von Gerüchten.

welche ihm zugekommen seien, den schweizerischen Minister weiter zu beaustragen , im Ramen der Regierung von Waadt dem italienischen Ministerium eine .Deklaration zu überreichen, welche zum ^weke hatte, gewisse falsche Angaben , welche .der italienischen Regierung in Bezug aus die Stimmung der westlichen Kantone in der Alpenbahnsrage hätten gemacht worden sein sollen, zu dementiren uud der italienischen Regiexung zu versiehern, dass die genannten Kantone. weit entsernt, das Simplouprojekt auszugeben, vielmehr entschlossen seien, dasselbe weiter zu verfolgen.

Mit Schreiben vom 29. Dezember 1865 eröffneten wir der Regierung von Waadt, das.. wir uns mit der Uebermittlung der uns zugesandten 750 Exemplare der Lommel^sehen Schrift als einer blossen Brivatarbeit , welche jeglichen offiziellen Eharakters entbehre , nicht befassen können, und dass wir bezüglich der verlangten amtlichen Zustellung

der beigelegten ossiziellen Erklärung an die italienische Regierung zuuächst

nähere, die Voraussezung der Erklärung bestimmter begründende Daten wünschen, eventuell (mit Rüksicht auf einige in der Deklaration enthaltene Stellen, welche sich zur Mittheilnng an eine auswärtige Regierung durchaus nicht eigneten) die Redaktion einer zu machenden Mittheilung an die italienische Regierung uns selbst vorbehalten müssten.

Der Staatsrath beantwortete diese Eröffnungen mit Schreiben vom 10. Januar 1866, indem er unter Verwahrung gegen das Versahren des Bundesrathes die Rül.sendung der übermittelten Broschüre und sür den Fall, dass wir die offizielle Erklärung nicht in ihrem einfachen unveränderten Wortlaute an die Regierung von Jtalien übermitteln wollten,

auch die Rüksendung dieses Aktenstükes verlangte.

Unter diesen Umständen blieb uns nichts übrig, als der Regierung

von Waadt nebst den mehrerwähnten Broschüren auch die uns zuhanden der italienischen Regierung übermittelte Erklärung unter ausführlicher Darlegung der Motive zurükzusenden, wobei wir dem Staatsrathe noch^ mals die Zuficherung gaben, dass wir gerne bereit seien, der italienischen Regierung die gewünschten Mittheilungen in einer Fassung, welche seinen Absichten vollständig entsprechen würde, Angehen .^n lasseu.

Nachdem hierauf von Seite der Regierung von Waadt keine Antwort erfolgte und wir annahmen , dass sie die Sache auf sich beruhen lassen wolle , brachten wir im Monat April in Ersahrung , dass von Seite der Regierungen von Waadt und Wallis iu der Alpeubahnangelegenheit eine Rote an den k. italienischen Ministerpräsidenten General .La M a r m o r a gerichtet worden sei.

Mit

Schreiben vom 23. April luden wir die Regierungen von

Waadt und Wallis ein, uns über fragliehe Rote Auskunft zu ertheilen

87..)

und steh zugleich i.ber die Gründe .aufsprechen , welche sie zu diesem Vorgehen geführt habe.

Aus der hieraus unterm 7. Mai erfolgten Vernehmlassung entnahmen wir, dass die Regierung von Waadt im Einverständniss mit der.^ jenigen von Wal.lis einen Delegirten nach ^iorenz gefch.kt und durch denselben den Präsidenten des Senats und der Depntirtenkammer des Königreichs Jtalien eine Anzahl Exemplare der oben angeführten L o m m e l.^ sehen ^..christ haben ^stellen und überdies dem General La m armera ein besonderes sogenanntes Memoire über die .^llpenbahnsrage überreichen lassen.

^ur Rechtfertigung dieses Schrittes führte die Regierung an, dass wir uns seinerzeit geweigert hätten , die Vermittlung der genannten Alpenbahnschrift und einer für die italienische Regierung bestimmten Rote an diese lettere zu übernehmen, und dass durch das^ läugere Dauern der Korrespondenz über diese Frage für sie die Gefahr entstanden sei , ihre .Bemerkungen über die Alpenbahnangelegenheit zu spät in Florenz ankommen zu sehen.

Aus diese Mittheiluugen hin sahen wir uns genothigt, die Regierung von Waadt (wie auch diejenige von Wal.lis) unter Einweisung aus Art. 10 der Bundespersassung, welcher vorschreibt, dass der amtliche Verkehr ^wischen ^Kantonen und auswärtigen Staatsregierungen durch Vermittlung des Bundesrathes stattfinden habe, aus das Unstatthafte ihres Vorgehens aufmerksam ^u machen und ihr diessalls unsere ernste Mißbilligung auszusprechen.

Dieser Zwisehensall gab dann in der Folge noch zu verschiedenen weiteren Korrespondenzen Veranlassung, die wir aber hier süglich übergehen zu dürfen glauben.

Von der gleichen Seite ist uns unterm 7.^11. .^lpril auch noch eine Veruehmlassung über die italienische Rote vom 27. Februar zugekommen, mit dem Ersuchen. den Jnhalt derselben der italieuischen Regierung zur Kenntniss zu bringen.

Da diese Vernehmlassung jedoch nur eine Wiederholung derjenigen Gesichtspunkte war, welche in der dem italienischen Ministerium von der waadtländisehen Regierung direkt zugesandten Sehrift ^implon , Lukmauier und St. Gotthard^ einlasslich erortert sind und gegen welche sich die italienische Regierung bereits entschieden und bestimmt ausgesprochen hatte, so hielten wir es für unnüz und uupassend, sie in ossizieller Weise mit jenen Auseinandersezungen nochmals zu behelligen. Wir beschlossen daher , dem diesfälligen Gesuche keine weitere ^olge zu geben und der Regierung von Waadt die Gründe dafür mitzutheilen.

880 ^um Schlusse unserer Berichterstattung über die^ während des Berichtsjahres in Eisenbahnsachen stattgehabten Verhandlungen haben wir noch anzuführen, dass wir mit Rüksicht aus die zu gewärtigenden Unterhandlungen über Ertheilung von Alpenbahnkonzessionen, um uns in dieser Beziehung die Freiheit des Handelns sicher zu stellen, mit Kreissehreiben

vom 18. April sämmtliche Kantone aus den Art. 16 des Eisenbahn-

gesezes vom 28. Juli 1852 aufmerksam gemacht und dieselben eingeladen haben , uns gemäss demselben von Unterhandlungen über Ertheilung von Eiseubahnkonzessionen jeweilen in Kenntniss zu sezen , damit wir un... bei denselben, fosern wir es für angemessen erachten, betheiligen können.

Be^nd der schweizerischen Eisenbahnen.

.

^

A.^

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.

.

.

.

.

^ .

.

^

1. Dezember

1.^.^^.

^

^s ^ 1.

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.

^

^ .

.

.

.

.

.

.

.

Konzessionirte Linien auf

.

^

Schweizerfuss.

31. Dezember 1865 . . . . 5,445,784 Rach Abrechnung der Tessinerbahnen, für welche durch Bundes-

Stunden u.

1l^tels Std.

340,^

Kilometer.

Dezember

Stunden u.

1^^^.

Schweizerfnss.

16tels Std.

Kilometer.

5,164,118

^322,^ ^

1549,235

1633,735

beschluss vom 21. Dezember 1866

.

.

.

.

.

.

^

^

die .Konzession als erloschen erklärt wurde , und deren Länge

281,666 Schweizersuss .... 17,10

Stunden - 84,500 Kilometer betrug , blieben von den früher konzedirten Bahnen aus 31. Dezember 1866 noeh . . .

^

Reu konzedirte. Linien: Les Eonvers (Bernergrenze) nach St.

Jmmer

.

.

.

.

.

^ ^.

.

.Les Eonvers-Bahnhof Jura induftriel

.

.

.

.

.

.

.

.

5,445,784

340,^

46,666 6,000

^, ^

1633,735 5,216,7^4

325,i^

2 , .

.

.

.

14,000

^

^

1,800 1565,035

.^

^s^1. ......^eml^ 1^^^.

Aus^

Schweizer- Stunden u.

Davon waren n i eh t in Ang r i f f ^enomm.^n die Streken :

J^ugne^Eelép.^s .

.Bxieg^Simplon

Zürichseebähn ..

Mareheisenbahn . . . . .

Roxschach^Romanshorn ^runtrut^Delle . . . . . .

.

.

.

.

^ e m b e r

1^^^.

Schweizer- Stunden u.

fuss.

Uebertrag ^neuntatische^ Eisenbahn in Lausanne. Diese. Konzession wurde von dem Jnhabex derselben noeh vor Ablauf des Berichtsjahres ^urükae^oaen . . . .

Togg^burger Eisenbahn vtm Ebnat naeh Whl: Thur^al^ergebiet St. ^..llergebiet . . .

l .

16tels Std. Kilometer.

fuss. 16tels Std. Kilometer.

340,^ 1633,735 5,216,7^4 5,445,784 325,.^ 1565,035

4,800 78,100 1633,735 5,299,684 .

5,445,784

340,^

106 656 191,933 92,000 49,130 39,960

12, .^ 5,i^ 3,^ 2, s

479,679

29,^

^ .

.

.

I .

.

^

.

.

31,997 57,580 27,600

1 440 23,430 331, ^.^ 1589,905 6 .^ 12, .^ 5.^^

14,739 11,988

106 656 191,933 92,000 49,13^0 39,960

.^

31 997 57,580 27,600 14,739 11,988

143,904

479,679

29,^

143,904

3, i 2,

.

^ .

^ .

^

^us ^ 1. .Dezember. 1^.

Schweizer- Stunden u.

fuss.

16tels Std.

29,^ 479,679

Uebextrag Les Eonvers^St. Jmmer . . .

.Les Eonvers^Bahnhos Jura indus

t

r

i

e

l.

Toggenburgereisenbahn W^l

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Kilometer.

143,904

.

Ebnat.

.

.

479,679 Jn Angriff genommen waren Bouveret^.St. Gingolph und ^^tten^.^r.eg Bulle^Romont . . .

.^.essinerbahnen . . .

^

Dem B e t r i e b ü b e r g e b e n V s e x d e b a h n e n , dem Betrieb übergeben : Gen^Earouge ^ ^enf-Ehene j . . . . .

187,727 61,183 28^666 4,496,7f2 4,435,529 18,910

29,.^

143,904

1. ^ezem^

1^^.

^ .

^

Schweizer- Stunden u.

16tels Std.

fuss.

479,679 46,666 6,000 82,900 615,245

29,^ ^2,^ -, .^

Kilometer.

143,904 14,000 1,800

38, .

24,870 184,574

11,^ 3,^

56,318 18,355

5, .^

56,318 187,727 61,183 18,355 3,i^ 84,500 17,ie 281,^ 1349,013 248,910 277, .^ 1330,658 4,435,529

15, ^

74,673

277, .^

1330,658

18,910

1,^

5,673

11,^

1,^

5,673

^

.

.

^

^ ^

^4 ^r^anisat^n de... ..^au.^e^n.^.

Jn

Vollziehung de..'.

von der h.

Bundesversammlung

unterm

16. Juli 1864 gestellten und unterm 18. Juli 1866 erneuexten Bostulates, betreffend die Frage, ob es nicht zwekmässig wäre, sämmtliche Bauten der Eidgenossenschaft, gleichviel, welchen Verwaltungszweig sie betreffen, einem und demselben Departement unterzuordnen, haben wir beschlossen, probeweise eine Aenderung des bisherigen Verfahrens in dem Sinne eintreten zu lassen . dass bis aus Weiteres sämmtliche neuen Bauten der verschiedenen eidgenossischen Verwaltungen unserem Departemente des Jnnern unterstellt werden. Dabei behalten wir uns por, der h. Bundesversammlung nach den diessalls gemachten Ersahrungen seinerzeit Bericht und Anträge über die definitive Organisation des eidgenossischen Bauwesens zu hinterbringen.

.^inan^elte^.

Hinsichtlich der Ausgaben, welche im Jahre 1866 für ^die Verwaltungsabtheilung ..Bauwesen^ gemacht wurden , perweisen wir ans die beigefügte Zusammenstellung.

Zur Seite 884.

^.^^st^^ d^ ^^^. ^ ^ ^^^l ^ ^^^ ^.

^e^^rnbrilen.

.^.^aben.

Fr^ 1. Kanzlei: ^.

b.

Sekretär

.

Kannst

.

.

.

.

.

.

2. Mobiler: Anschaffung u n d Unterhalt

.

.

.

.

.

.

.

.

.

3. Reisen u n d ^pertrsen .

.

.

.

4. Büreauauslagen .

.

.

.^ - .

5. Außerordentliche Ausgaben: a,. Ausschmükung des Bundesrathhauses b. ^eitra^e an .^auto^e fur .^ere ^erke:

.

.

.

.

.

1) Bündnerisches Stra^enne^ (4. Jahresrate,. .

2) Rheinkorrektion: Kanton St. fallen ^. Jahresrate) ,, ^raubünden ^3.

,,^ .)

3) Rhonekorrektion ^3.

,,.

)

c. Beitrage au Arbeiten s^meizerischer Vereine: 1^ Wasserstandsheohachtungen l^hndrometrische Kommission) .

.

.

.^) Verbauungen an Wildbachen u. Aufforstungen (schweizerischer Forstoerern) .

.

.

Summa .

^s ergibt sich somit gegenüber dem Budget eine Minderausgabe von .

.

.

.

.

.

.

.

3,600 1,600

9,975 17,978 1,198

27 50 02

10,000 18,000 1,200

.^,394

26

2,500

85,000 168,^08 30,000 177,468 9,249

---

.

-

.

-

.

.

.

.

.

-

70

9,400

130,000 300,000 30,000 220,000 10,000 10,000

515,040

27

.^1,859

73

Bemerkungen.

^r.

52

3,^00 568

.

.

.^p.

.^etdedite.

736,900

Nachtraaskredit vom 20. Juli 1866.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Uebersicht über den Stand der amtlichen Abschiedssammlung am 31. Dezember 1866.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1867

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

20

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

04.05.1867

Date Data Seite

789-884

Page Pagina Ref. No

10 005 446

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