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Schweizerisches Bundesblatt XIX. Jahrgang. l.

Nr. 18.

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27. April 1867.

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des

schnitz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1866.

Geschäftskreis des Militärdepartements.

Jm Anfange des Berichtsjahres trug sich das Militärdepartement mit der Hoffnung, den ordentlichen Geschäften und der .Durchführung der in den legten Jahren in Angriff genommenen außerordentlichen Projekten --- Bau der militärischen Alpenstrass.n und der Mil.itäretablissemente in Thu.., Umänderung der Artillerie, Versuche mit Hiuterladungsgewehreu ..e.

seine volle Zeit schenken zu kounen. Allein schon im Frühjahr, als der Ausbruch des Krieges zwischen Oesterr.eteh und Jtalien, sowie zwischen Vreusseu und Öesterreich unvermeidlich schien, begann sur

das Militärdepartement eine ausserordentliche Thätigkeit, die durch den wirklich erfolgten Ausbrn.h des Krieges noch gesteigert u.nrde und daraus abhielte, alle Vorbereitungen und Massnahnien zu tressen, uu. nothigensalls die Neutralität und Jntegrität uusers Gebietes zu wahren. Wir haben Jhuen über diesen Theil der Thätigkeit der Militärverwaltung bereits mit besondern Botschaften vom 4. Juli und 28. November Bericht erstattet) und kommen daher hier, um uunüze Wiederholungen zu ver-

) Siehe Bundseblatt .... J. 1866, Band II, Seile 223 und Band III, Seite 223 Bundesblatt Jahrg. XlX. Bd.I.

54

^78 meiden, nicht wieder daraus zurük. Die kriegerischen Ereignisse in Euxopa hatten zur Folge, dass die Frage der Einsührung von Hinterladung...Bewehren , die aus den Traktanden des Militärdepartementes stand, schneller zum Absehluss kam , als dies vielleicht beim Fortbestande der

friedlichen Verhältnisse der Fall gewesen wäre. Auch über die diessällige Thätigkeit der Militärverwaltung haben wir mit Botschaften poni 12. Juli

und 28. ^opember bereits einlässiichen Bericht erstattet.^) Wir lassen daher in ...Nachstehendem die Darstellung der ordentlichen administrativen Geschäfte folgen, indem wir dem Bericht die Bemerkung voranssehiken, dass die ordentlichen Geschäfte der Verwaltung, tro^ den ausserordentlichen Anforderungen, die an sie gestellt wurden, iu keiner Weise unterbroehen worden sind.

l. Geseze, .^e.^.^nun^en nnd ^..e^.le.nente.

Jm Laufe des Jahres sind folgende, aus das Militärwesen bezügliche Geseze und Bnndesbeschlüsse erlassen worden : 1.

der Bundesbeschluß betreffend das Maga^nirnngss^stem poni

24. Hornung 1866 (off^. Samml. Vlll, 756^. Dieser Beschlnss

hat zum Zwek, die Kantone zu verpflichten . die ^wekmässigen Massnah.^ men zn treffen, damit der wehrpflichtigen Mannschaft des Bundesheeres Ordonnan^ewehre und St....zer zu Sehiessübnngen ausser dem Militärdienst ^ur Verfügung gestellt werden.

2. Buudesbeschluss vom 7. Henmonat 1866 betretend Abänderung des die Vserdevergütungen besehlagenden ^ 66 des Reglements über

die Kriegsverwaltnng vom 14. Angnst 1845 (offiz. Samml. Vlll, 844). Durch diesen Bundesbeschluß ist das Maximum der Einsehäzungs.^ summe erhoht worden.

Dureh Bundesgesez betreffend die Einführung gezogener Feld- und Vositiousgesehüze schweren Kalibers vom 19. Juli 1866 ist der Mann.^

schastsbestand sä.nmtli.l^er ^eldbatterien sestgese^t und die Umänderung der 24 .^ Haubizbatterieu , der 12 und 8 .^ Kanvnenbatterien in 8 .^ Kanonenbatterien mitgezogenen Hinterladnngsgesehü^eu beschlossen worden.

Zugleich bestimmt dieses Gesez über die Umwandlung eines Theiles der Bositiousgeschüze in 12 ^ Hinterladnngsgeschüze.

3. Bundesbesehluss betreffend das Reglement über den Wachtund Vorpostendienft vom 1.). Heumonat 1866. (^sfiz. Sau.u.l. Vlll,

872.) Durch die Annahme dieses Reglements ist die Revision des

Dienstreglemeutes nunmehr beendigt, und es soll dasselbe nun als ein Ganzes herausgegeben werden.

..) Siehe Bundesblatl v. .^. 18....^ Band II, Seite ..^..7 und Band III, Seite 2.^1.

679 4. Durch die Bundesbeschlüsse vom 20. Heumonat 1866 (osfiz.

Samml. Vlll, 876) und 20. Dezember 1866 (osfiz. Samml. ^, 6), betreffend Einführung der Hinterladungsgewehre , ist die Um^ wandlung der Handfeuerwaffen in Hinterladungsgewehre und die Anschafsung einer weitern Zahl neuer Gewehre dieses Systems beschlossen worden.

5. Das Buudesgesez betreffend Vermehrung des Barktrains und

Organisation dieses Korps, vom 21. Ehristmonat 1866 (offiz. Samml.

I..^, 12) ordnet die formation des Barktrains, der bishex von den Kantonen in Detaschementen gestellt war, in Kompagnien an.

Vom Bundesrathe gingen folgende Erlasse aus : 1. Jnstruktion für den Oberinstrnktor der Kavallerie vom 16. Hornung 1866 ^ossiz. Samml. V1ll, 747). Die Funktionen dieser Amts.^ stelle waren bisher noch durch keine besondere Vorschrift xegulirt.

^2. Jnstruktion für den Oberinstruktor des Genie vom 7. Marz

1866 (offiz. Samml. Vlll. 807.) Anch für diese Beamtung hatte bisher keine Jnstruktion bestanden.

3. Bundesrathsbeschluss betreffend die Rumerirung der taktischen Einheiten der schweizerischen Landwehr vom 8. Brachmonat 1866

(offiz. Samml. Vlll, 810). Die Veranlassung zu dieser Verordnung gab die Aussicht auf eine mögliche Verwendung der Landwehr.

4. Verordnung betreffend die Bildung und Verwendung der ^xei-

willigeukorps, vom l^. August 1866 (osfi^ .^amml^ Vlll, 886). Diese Ver-

ordnung wurde schon während den kriegsvorbereitenden Arbeiten des Jahres entworfen und dann definitiv erlassen , um für alle Fälle den Bestrebungen für die Bildnng von Freiwilligenkorps einen bestimmten Halt zu geben.

5.^ Reglement über die Erfordernisse für die Brevetiruug von Kavallerie-Uuteroffizieren zu .^ssi^eren vom 26. Ehriftmonat 1866 (offiz.

.^amml. Vlll, 897). Dieses Reglement bezwekt, wie dasjenige, das seinerzeit sür die Artillerie erlassen worden ist, die Wahl von Unteroffneren zu Ossizieren möglichst zu erleichtern.

6. Durch Buudesrathsbeschluss vom 10. Jäuuer 1866 (ossiz.

^a.nml. Vlll, 737) erlitt die Verordnung über die Bildung von Jnsanterie-Justruktoren eine Abänderung in dem Sinne, das.. eine Herabsezung der Besoldung der als Schüler eiuberuseneu Justruktoren bestimmt wurde.

7. Rachtrag vom 16. ^ebruar 1866 zu der Ordonnanz über die Gesehüzrohren, Lasfetten, Eaissons, Munition und Ausrüstung der Batterieu gezogeuer 4 .^ Kanonen vom 14. März 1862.

Dieser Rachtrag enthält diejenigen Verbesserungen, welche nach den beim Gebrauch des

680 neuen Materials durch die Truppen gemachten Erfahrungen als nothwendig befunden wurden.

8. Da in den Schulen und Kursen des Jahres 1866 für sämmtliche Sehiessübungen mit scharf geladenen Granaten aus den gezogenen

4 .^ Geschü^en an die Stelle des bisherigen Zeitzünders ein Verkussions-

zünder versuchsweise eingeführt wurde, so erliess der Bundesrath unterm ..... März 1866 eine Anleitung zum Gebrauehe des Perknssions^ünders.

.^. Um im ^al.le einer Mobilmachung den Artillerieoffizieren eine

Anleitung über die Taktik der Feldartillerie und über das Verhalten bei Mobilmachung, aus dem Marsehe, im Quartier, Lager und im Bivouae geben zu kounen, wurde eine für das Handbuch der .Artillerie bestimmte Arbeit eiues hohern Artillerie-Stabsosfiziers herausgegeben und unter

dem Titel .,Felddienst und Taktik der eidg. ^eldartillerie^ als .Leitfaden für die Offiziere der Wafsen unterm 15. Juni 1866 erlassen.

10. Reglement für den Traindienst vom 23. Juli 1866. Jn dieser neuen Ausgabe des Regimentes wurden die seit d.em Jahr 1846 erfolgten Reuerungen in der Ausrüstung der Artillerie und die im Reiten und Fahren gemachten Ersahrungen berüksichtigt. und ^udem das Reglement bedeutend vereinfacht.

11. Der dritte Theil des vorstehenden Reglements wurde als ^Allgemeines Reglement für die Berittenen der eidg. Armee^ besonders herausgegeben, um auch bei der Kavallerie eingeführt zu werden.

12. Da bis jezt die Beschreibung der Fraterbulgen mit Bestek, des Beschlagbrettes und des Sati.elbesteke... für die Kavallerie zu den Reitzeugen neuester .Ordonnanz noch uieht erlassen war, so wurde diese Lüke durch etne einschlägige Ordonnanz vom 16. Februar 1866 ausgefüllt.

dieselbe bildet eiu.^n Auhaug ^um ^kleiduu^sxeglement.

Unter gleichem Datum wurde vom Militärdepartement eine Vorsehrift über das .^akeu der Baktaschen der ^rater und Arbeiter ^der Ka^ vallerie erlassen.

K a n t o n a l e M i l i t ä r g e s e z g e b u n g.

J... .^ause des Jahres wurde der Genehmigung des Bundesrathes ein einziges kantonales Gesez unterstellt, nämlich dasjenige des Kantons Reueubnra. Es erhielt die Geuehmianua unterm 21. Mai (osfi^. Samml.

V1ll, 806).

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Jm Beamtenpersonal der Verwaltung ergal. si^h keinerlei Veranderung, ausser dass zum Adjunkten des Direktors der Reparaturwerkstatt^ Herr Gressl.^ gewählt wurde.

681 Der laugjährige und verdiente Oberauditor , Hr. Oberst B lösch, starb im Beginn des Jahres. An seine Stelle ernannten wir zum Oberauditoren den ältesten eidg. Obersten des Justizstabes , Hrn. Kasimir . ^ s ^ f f e r in Lnzern , und als dieser aus Altersrüksichten die aus ihn gefallene Wahl abgelehnt hatte, Hrn. August von G o n z e n b a c h , eidg.

Oberst im Justizstabe, der sofort seiue Funktionen antrat.

Die Kreisinspektoren der Jnfanterie sind im Anfange des Jahres für eine neue Beriode von 3 Jahren bestellt worden.

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1. Die Tätigkeit der Artilleriekommission .vird im .^.^. Abschnitte näher besprochen.

2. Die Bensionskommission konnte sich zur Vornahme der Revision der bisherigen Pensionen und zur Berathung der neuen Bensionsgesuehe

erst nach Ablauf des Berichtsjahres besammeln. Sie berieth gleichzeitig den Entwurf eines neuen Bensionsgesezes.

3. Bezuglich der Kommission sür das Bserdewesen bei der Armee verweisen wir aus Abschnitt ^^Vll hienach.

4. Es war beabsichtigt, die Kommission zur Brüsung der im Wehrwesen zu erzielenden Ersparnisse, nachdem im Verlause des Jahres die Berichte der einzelnen Sektionen eingegangen waren , noch gegen Ende des Jahres zusammeuzuberusen. Es konnte dies aus verschiedenen Ursachen nicht geschehen, dagegen versammelte sieh die Kommission im Monat Januar, um dem Bundesrathe eine Reihe von Anträgen für VerBesserungen und Ersparnisse im Wehrwesen zu übermitteln. Sie hat

damit sich ihrer Aufgabe entledigt.

5. Die Kommission für das Dienstreglement legte, dem Beschlusse der Bundesversammlung vom 19. Juli 1866 ge.uäss, ihre lezte Hand au

die Redaktion des Dienstreglementes, und hat daher ihre Ausgabe erledigt.

6. Die Kommission, welche die ^rage der Einführung von Hinterladungsgewehren zu begutachten und die daherigen Versuche zu machen hatte, loste ihre Aufgabe der Hauptsache nach, und es wurden die Ergebuisse ihrer Arbeit Jhnen mit besonderer Botsehast über Einführung von Hinterladungsgewehren zur Kenntniss gebracht.

Da die ^.rage der Umänderung der Gewehre grossen Kalibers noch zu losen bleibt und die Details der Ordonnant sür das neue Gewehr und die Mnuition noch sestzusezen sind , so hat die Kommission ihre

Arbeit noch nicht beendigt.

Jm Bersoualbestaud der Kommissiou ergab sieh eine Aenderung, indem statt Hrn. Oberstlieut.^naut van B e r c h e m , der aus Gesundheitsrüksichten zurüktreten musste, Herr Oberst D e l a r a g e a z in dieselbe ge-

682 wählt und ferner noch .^err Oberstlieutenant S i e g f r i e d beigezogen wurde.

7. Zur Umarbeitung des Regimentes über den Batteriebau, welches Reglement durchaus veraltet ist, wurde eine neue Kommission ^...estal o z z i , S i e g f r i e d , Bluutschli, Dumur) niedergesezt , die ihre

Arbeit noch nicht beendigt ^hat.

8. Die Frage der Errichtung einer Winkelriedstistnng wurde der Begutachtung einer besondern Kommission unterstellt (Friderieh , Keller, .Lehmann, Me.^er, R o g u i n , W e c h s l e r , Widmer^. Die Kom.mission hat zwar ihre Beratungen geschlossen, jedoch noch nicht Bericht .

erstattet.

9. Zugleich mit den Vorbereitungen für die Einführung von Hinterladungswasseu schien es dem Bundesrathe von^ hoher Wichtigkeit zu sein , auch die Frage näher ins Auge ^n faffen , welche Aendernngen die neue Bewaffnung mit Bezug auf unsere taktischen Vorschriften nothwendig machen dürste. Die zur .^rüsüng dieser Frage niedergesezte Kom.misston (Veillon, S c h w a r z , H o f s s t e t t e r , L e e o m t e , V ö g e l i ^ hat ihre Ausgabe noch nicht beendigt.

l.V. .^n^.^u^ti^n^e^nat.

Jm eidg. Jnstruktionspersonal ergaben sieh im Lanse des Jahres folgende Bersonalveräuderungen : Ausgetreten sind : Die beiden Jnstrnktoren l. Klasse der Artillerie , davon der ^eine infolge Tod, der andere infolge Uebernahme einer kantonalen Beamtung.

Ein Jnstruktor ll. Klasse der Artillerie insolge Tod . ein Unterinstruktor der Artillerie freiwillig ausgetreten ; der .^..berinstruktor der Kavallerie infolge Uebernahme einer kantonalen Beamtung , ein Jnstruktor l. Klasse der Scharfschüfen freiwillig zurükgetreten ; ein Jnstrnktor ll. Klasse der Scharf-

schüzen insolge Krankheit. Abgang im Ganzen 7.

Reu eingetreten sind : Der Oberinstruktor der Kavallerie . der .^..berinstruktor der Seharsschien . ein Jnstrukt.or I. Klasse der Scharfsehü^en . ein Unterinstruktor der Scharsschüzen. Zuwachs im Ganzen 4.

Der Stand des Jnstruktionskorps betrug Ende 1865 61 , Ende 1866 58, Verminderung 3.

Befördert wurden: Der Jnstruktor ... Klasse des Genies zum Oberinstruktor der Waffe ; ein Unterinstruktor der Seharssehü^en znm Jnstrnktor lI. Klasse.

Von den ausgetretenen Jnstruktoren haben wir namentlich sollende zu erwähnen, die durch langjährige und trene Dienste sich ausgezeichnet

68^ haben: Herr Oberst B o r e l, Jnstruktor I. Klasse der Artillerie. Herr Oberst Borel kommandirte in Aarau eine Artillerie -Rekrutenschule und wurde eines Morgens in seinem Zimmer in der Kaserne todt im Bette gesunden. Es erzeigte sich, dass der Hahn der im Zimmer befindlichen Gaslampe nicht geschlossen war , und dass der Tod infolge .Lustgasver-

giftung erfolgt sei.

Dem zweiten Justruktor erster Klasse, Herrn Oberst Wehrli, wurde von der Regierung des Kantons Zürich die dortige Zenghausdirektorstelle übertragen.

Herr Stabsmajor .Leemann erlag, nachdem er kurz zuvor aus dem eidgenossischen Dienste nach Hause zurükgekehrt war, dem Rervensieber.

Herr eidgenossischer Oberst Scherer, der beim Beginn des Jahres die Funktionen des Oberinstruktors der Kavallerie übernommen hatte, reichte am Ende des Jahres seine Entlassung ein , da er in den Regierungsrath seines Kantons gewählt worden war.

Die Wiederbesezung dieser sämmtlichen Stellen erfolgt erst

Jahr ^67.

im

^um Oberinstruktor der Scharsschüzen wurde Herr eidgenössischer Oberst Jakob S a l i s von Jenins ernannt. Es erfolgte diese Wahl, nachdem der Bundesrath in Jhrem Auftrage die Frage reiflich erwogen hatte, ob diese Stelle sich nicht mit derjenigen des Oberinstrnktors der Jnsauterie vereinigen lasse, und nachdem der Bundesrath zu der Ueber-

zeugung gelangt war, dass sich dies bei den^ gegenwärtigen Verhältnissen nicht thun lasse. (Vergl.. le^te Seite dieses Berichts.)

^. ^i.^en.^sche ...^a^en^ze.

Die. neuen Militärbauten aus dem Waffenplaze Thun sind nun bis aus einige Racharbeiten und die fernern Ergänzungsbauten , die noch nothwendig sein werden, vollendet. Wir werden Jhnen über den Bau einen besondern Schlussbericht erstatten und Jhnen über die Ergänzung^bauten, Jhrer Einladung vom 24. Februar 1866 gemäss, die weitern Vorlagen machen.

Die Anordnungen für Moblirnng der neuen Kaserne sielen nicht mehr in das Berichtjahr.

Das neue Zeughans ist seit Beginn des Jahres bezogen. die

übrigen Gebäulichkeiten werden vom Beginn des Schuljahres 1867 an benuzt werden.

Ueber den Fortgang der Bauten aus dem Wasfenpla^e B i è r e . deren

Ausführung, unserer leztjährigen Berichterstattung gemäss, die Regierung des Kantons Waadt übernommen hatte, liegen uns keine Berichte vor ;

^4 doch^ ist dem eidgenossischen Militärdepartement die Zusicherung ertheilt worden, dass der Waffenplaz für Kavallerie vom 1. und für Artillerie vom 24. Juni an benuzt werden konne.

Mit der ..gemeinde Brugg ist ein Vertrag über die Benuzung eines durch die Gemeinde zu erbauenden Bontonschopfes abgeschlossen worden, wonach die Eidgenossenschaft einen jährliehen Miethzins von Fr. 1500 zu bezahlen hat.

Auf dem Waffenplaz Solothurn sind die von uns als im saui.^ tarischen Jnteresse noth.oendig bezeichneten Anordnungen getrossen worden, so dass der sernern Benuzung des Blazes kein Hinderniss mehr im Wege

steht.

Aus der Luziensteig ist endlieh die schon seit Jahren in Angriff

genommene Wasserleitung vollendet ^worden.

Als weitere Bedingung

für die Benuzung des Blazes für längere Schulen stellt sich die Errichtung einer Eantine heraus.

Jn nebenstehender Tabelle ist ein Verzeiehniss der benuzten Waffenplaze sammt Angabe der Mannschaft- und Bferdezahl enthalten.

^I. .^enie^n.t^.richt.

a.

^.el.rnten.

Der Unterricht der ^enierekruten fand wie gewohnt in zwei Schulen statt: für die Sappeurrekruten in Thnn, sür die pontonnierrekruten in Brngg. An der erstern nahu.en 7 Offiziere, 7 Aspiranten I.. und 19 ll. Klasse, 15 Unterossiziere und 122 Soldaten, zusammen 170 Mann, an der leztern 5 Offnere, 11 Aspiranten L Klasse, 24 Unter^ ossiziere und 54 Soldaten, zusammen 94 Mann Theil.

Die Rekrutirung darf als eiue günstige bezeichnet werden . namentlich

beginnt das Verhältniss der sür die betretende Waffe geeigneten Be-

rufsarten sich wieder günstiger zu geftalteu , als in den lezten Jahren.

Jn den verschiedenen Detaschementeu fand sieh uämlich folgendes Verhältniss von Leuten mit geeigneten Berussarten. Sappeure: Bern 94^.^,

Aargau 86,9, Zürich 73,3, Waadt 7l ,4, Tessiu 55,6. Bontonniere: Zürich 68,7, Bern 50, Aargau 50.

Jn derBontonnier-Rekrutenschule wurde mit Ersolg ein Wettsahren eingeführt, und es wurden die tüchtigsten Leute mit Breisen bedacht.

Rach dem Berichte des Jnspektors der Waffe macht sieh der Mangel d.. 2 Jnstruktoren mit 2 Hilssinstrnktoren zur Ertheilung des Unteran genügendem Jnstruktionspersonal in den Schulen immer fühlbarer;

xichts in einer Schule, in welcher drei verschiedene Sprachen gesprochen werden und in welcher Aspiranten L und ll. Klasse und Retruten zu .instruiren sind, nicht genügen.

^ur Seite 684.

Reisetage, Mannschafts-

^affen.^laz.

zah^

Bferdezahl.

iuelusive AusenthaltsBesammlung tage.

und Eutlassung.

Total.

^..e.^pitnlation.

Aarau

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Altdors Basel

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Bellenz

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Bi^re

Brugg

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Bern

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Freiburg

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St. Gallen .

.^.erisau

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Frauenfeld

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Eolombier

Genf

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Ehux

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Lausauue

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^iestal

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Lugano Luzern

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Luziensteig

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Moudon

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Baderne

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Bruutrut . . .

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Sehasfhausen (^ragonerreserve -J...spektiou) . . . . . .

Schw.^ Sitten

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..^olothurn . . . . . . .

Thnn

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Waadt (kantonaler Truppenzusammeuzug und ^ragonerreserve Jnspektion) . . . . . . .

Wal.lenstadt

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Winterthur .^ofinaen

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.^üri.^

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^ua

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Schiessübuugen

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736 377 109 58 123

1 127 196 358 37 36 46 60

49 28

447 . 6 287

6l 2 541

764 287 1 ,032 35 744 220

39l 517 488

3.789

1,156 760 309 393 450 1,061 307 728 8 532 480 1 889 111 2,033 373 2,031

. .

21,994

7,338

20,058

2 890 2,699 1,236 1,028 3 533 5,041 726 2,420 37 108 796 6,252 148 3,610

23,847 4 046 3.459 1,545 1.421

3 983 6, l 02 1,033 3,148 45,640 1 276 8,141 259 5,643 ^ 2,155

926 1,627 932 336 1,851 2 199

1,782 5,554 2,330 9,884 2.330 504 9,813 2,870

84 784 1,175 33,952

49 112 1,960 7,132 101,116

49 196 2,744 ^ 8,307 135,068

6,473 9,859 15,163 649 11,076 1,100

8,452 11,016 19,301 649 13,824 1,980

7,822

7,822

285,123

364,293

1,979 1,157 4,138 2,748 880

3,911

.. .

Total

951 289 129 103 373 109 266 t 38 122 2 048 196 541 37 509 56 482 251 370 233 84 420 287 49 28 196

79,170

7,585 3,256 11,511 3,262 840 11,664 5,069

685 b.

^e...erl^lun^urse.

Sappeure. Die Sappeurkompagnie Rr. 2 von Zürich und die Reservekompagnie Rr. 10 von^ Aargan hatten ihre Wiederholungskurse in Verbindung mit der Zentralschule zu bestehen., ledere .schlug das Lager aus, erstexe nahm an den Manövern der Applikationsschule Theil. Die Kompagnien Rr. 3 von Aargau und Rr. 8 von Bern wurden in S.olothurn besammelt , wo sie. während der zweiten Woche ihres Dienstes einige Werke des im Jahr 1860 projektirten Brükenkopses prosilirten, welche Arbeit sich auch diesmal wieder als eine sehr instruktive herausgestellt hat. Die Kompagnie .......... 6 hatte ihren Wiederholungskurs in Bellinzona; der Unterricht wurde aber durch das schiechte Frühliugswetter sehr beeintrachtigt. Die Kompagnie Rr. 12 von Waadt bestand ihren Wiederholungskurs in Moudon.

Der einrükende Stand der Wafse war folgender:

Auszug 15 Offiziere, 58 Unterossi^iere, 261 Soldaten, Total 334.

Reserve 12 ,.

53 ,, 184 ,, ,, 249.

Seit dem lezten Dienstanlass der gleichen Kompagnie hat sich der Totalstand beim Auszug um 33 vermindert, bei der Reserve um 28 vermehrt. Unter dem xeglementarischen Stande ist keine Kompagnie eingerükt. Boutonnière. Die Kompagnien Rr.2 von Aargau und Rr.4 von Zürich hatten ihren Wiederholungskurs in Brngg zu bestehen, die Kompagnie Rr. 6 von Aargau in T.hun in Verbindung mit der Eentralschnl.e.

. Der Bräsenz-Etat der Wasfe war folgender:

Auszug (Rr. 2) 4 Ostiere, 18 Unteroffiziere, 84 Soldaten, Total 106.

Reserve 8 ,, 31 ,, 111 ,, ,,150.

Von den Reservekompagnien zählte die Kompagnie Rr. 4 von Zürich nnr 66 Mann im Ganzen. Verglichen mit dem Bräsen^etat der gleichen Kompagnien beim legten Dienstanlass hat die Reservekompagnie einen hohern Stand von 2, die Kompagnie Rr. 4 einen geringen von 8 und die Kompagnie Rr. 6 einen hohern von 13 Mann.

Das Kommando der Wiederholungskurse des Genie war dnrchwegs hohern Ossizieren der Wasfe, statt wie bisher einzelneu Justruktoren anvertraut, und es ward dadurch jenen Offizieren ein Mittel gegeben, sich im Kommando und in der Führung von Truppen zu üben, ohne dass der Dienst d.er Kompagnien darunter gelitten hätte.

c.

Aspiranten.

^üns Sappenraspiranten und zwei Boutonnieraspiranten ll. Klasse konnten den Kantonen zur Brevetirung empfohlen werden, und 14 Aspiranten l. Klasse machten ein besriedigendes Examen, um zu Aspiranten Il. Klasse vorznrüken.

686 VII. ^iiIerie^n.te.^ich.t.

a.

^el.rnten^ulen.

Jm Berichtsjahre konnte der Waffenplaz Biere nicht benuzt werden, weil die ^dortigen Kasernen und Stauungen umgebaut wurden ; die nach Biere bestimmte Rekruteusehule wurde desshalb nach Thun verlegt.

Statt eine ..^ebirgsartilleriesehüle in Lnziensteig abzuhalten, wurden die Rekruten der Bündner-Gebirgsartillerie zur Kompletirung der ^ebirgsbatterie Rr. 26 verwendet und in Zerne^.. instruirt.

Die Rekrutenschulen finden sich aus folgende Waffenplaze vertheilt : in Aarau, Rekrutenschule für Bark- und Raketenartillerie nebst einer

Abtheilung Barktrain ;

,, Frauenseld, zwei Rekrutenschulen für Feld- und Bosttionsartillerie ; ,, Thun , zwei Rekrutenschulen für Feld- und Bositionsartillerie, wovon Rr. II in Verbindung mit der Zentralschule; ,, Zürich, eine Rekrntenschnle für Barktrain.

Die Zahl der im Berichtsjahre instrnirten Rekruten beträgt mit Einsehluss der Aspiranten I. Klasse 116.) Mann, zu welchen an Ossizieren und Eadresmannschaft 301 Mann nebst 2 Aspiranten ll. Klasse zugezogen wurden, so dass im Ganzen 1472 Mann (Ostiere, Unterossifere und Maunschast) die Rekrutenschnlen besuchten.

Die Mehrzahl der Rekruten hatte bei deren Eintritt in die Schulen

das zwanzigste Jahr zurükgelegt , und unter den übrigen befinden sich sehr viele, welche bei Erreichung des dienstpflichtigen Alters ausser Landes

waren, nun aber auch in spätern Lebensjahren zum Dienste angehalten wurden.

Bezüglich der Vertretung der verschiedenen Bernfsarten befindet sich unter den Kanonierrekruten zirka die Halste der Landwirthschast angehorend , während die andere Halste dem Handwerkerstande , kausrnännischen, technischen und iudustriellen Berussarten sich widmet. Unter den ..^rainr.ekruten sind zirka ^ Leute , welche Berufsarten ausüben, die aus das Fuhrwesen Bezng haben, und ^ dagegen , welche andern weniger passenden Berussarten angehoren. Eine gute Auswahl dieser Mannschaft wird von Jahr zu Jahr schwieriger.

Jm Allgemeinen wurde eine .gute und passende Auswahl sowohl in korperlieher als in geistiger Beziehung getroffen , ausgenommen hie und da Mangel an Korperkrast bei einzelnen Traindetaschementen, auch Mangel an geistiger Befähigung bei mehreren Rekruten der Detaschemente ^on ^olothurn und^Graubünden, endlich hie und da Mangel an Sehkrast für das Richten auf grosse Distanzen.

687 Was die Rekrutirung der Artillerie in Graubünden anbetrifft , so ist zu hoffen, dass die durch Einführung der gezogenen Gesehüze erzielte hohere Leistungsfähigkeit der Gebirgsartillerie die bestehenden Vorurtheile beseitigen und dazu beitragen wird, auch dieser Waffengattung die ihr gebührenden Kräfte zuzuführen. .

Kleidung , Bewaffnung und Ausrüstung zeigten sieh mit geringen Ausnahmen und Abweichungen im Allgemeinen und Wesentlichen gut, ^ vorschristmässig und vollständig.

Die Jnftruktiou anbetreffend , so hat die Erfahrung auch im Berichtsjahre wieder gezeigt, dass die gese^lich vorgeschriebene Vorinstruktion in einzelnen Kantonen häufig ^ar nicht ode.: nicht im erforderlichen Umsauge ertheilt wird , jedenfalls aber nicht das wünschbare Resultat liefert.

Der Unterricht in den Schulen fand im Ganzen dem Wortlaut und Sinn der Unterriehtsplane entsprechend statt. Eine erfreuliche Erscheinung ist namentlich die Wahrnehmung, dass die Truppenoffiziere fast ohne Ausnahme und von den Unteroffizieren eine ziemliche Anzahl ^mit Geschik und Erfolg zum Unterrieht der Rekruten verwendbar waren.

Am meisten lässt in dieser Beziehung noch der Varktrain zu wünschen übrig.

Dass in der so kurzen Uebuugszeit die praktische Richtung des Artilleriedieustes in den Vordergrund treten muss, wogegen in den theoretischen Fächern, und namentlich dann auch iu den allgemein militärischen, mehr dem Jnsanteriedienste angehörenden fächern verhäll.nissmässig weniger geleistet wird, liegt auf der Hand und wird nie geändert werden konnen.

Der innere Dienst wurde inzwischen gewissenhast und energisch gehandhabt , ebenso der Stalldienst und überhaupt der Traiudieust, wodurch in der Manovrirfähigkeit weitere Fortschritte ermöglicht wurden.

Die Schiessfertigkeit der Schulbatterie^ darf in Hingeht aus die Kürze der Jnstruktion eine befriedigende genannt werden. Jn mehreren Schulen wurde auch den taktischen Uebungen im Terrain , der sogenannten Gesehü^plaeirung, mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

Grossere Kredite für Landentschädig..ngen sind sehr nothwendig, um solchen Uebungen noch mehr Ausmerksamkeit widmen zu konnen.

Das Rapport- und Verwaltuugswesen sowie der Sanitätsdienst waren mit seltenen Ausnahmen in Ordnung. Das Betragen der Rekruten und das Verhalten der verschiedenen Rangstufen unter sich ist im Allgemeinen befriedigend , die Mannszueht bei dem guten Geist und entwikelten Ehrgefühl der Truppen durch Offiziere von Takt und Festigkeit

leicht zu handhaben. Anstand nnd Höflichkeit im Ton und in der Be-

handlung von Untergebenen haben mit seltener Ausnahme entschieden Fortschritte gemacht.

688 Fur die so nothige intellektuelle und moralische Hebung des Unter-

ofsizierskorps wurde mit Eiser und Erfolg gearbeitet; allein es bleibt noch viel zu thun übrig.

Die Reit - und Zugpferde , sowie deren Ausrüstung gaben in den Schulen zu keinen besonder. Bemerkungen Veranlassung, sondern waren

durchweg befriedigend.

b.

^...ederh^tnn^l.urse.

Zum Dienst in Wiederholungskursen gelangten in 22 Kursen^ und

auf 8 verschiedenen Wasfenpläzen 37 taktische Einheiten des .Auszuges

und der Reserve , nebst 7 Barktraindetaschementen mit einem Gesammtbestande von 5085.

Als Kommandanten und Adjutanten dieser Wiederholungskurse kamen zur Verwendung : 32 Offiziere verschiedener Grade des Artil.leriestabes, 3 ,, der kantonalen Stabe, 35 Ostiere.

Wie schon seit Jahren ist abermals die Bemerkung zu machen, dass gar viele taktische Einheiten mit mangelhaftem Bestand einrükten, geschweige denn, dass die Kantone von dem Rechte Gebrauch machten, laut welchem sie 20 ^/e Ueberzählige zn den Wiederholungskursen senden dürfen.

Namentlich sollten seitens der Kantone Luzern und Bünden vermehrte Anstrengungen zur Kompletiruug ihrer Korps gemacht , respektive strengere Ordnung im Einberufen in den Dienst gehandhabt werden.

Ein grosser Uebelstand ist die Unvollständigst der Eadres bei sehr vielen Batterien. Bei taktischen Einheiten der Reserve erscheinen auch osters nur ad hoc als Stellvertreter aus andern Korps ein^geschobene Ossifere.

Die Leitung der Wiederholungskurse durch die Stabsoffiziere fand mit seltenen Ausnahmen in anerkennungswerther Weise und konform den aufgestellten Justruktiosplanen statt . inzwischen verlassen einzelne solcher Kommandanten sich doeh zu viel auf die Hilfe der Jnstruktoren,

statt sich bei dem Unterricht und der Führung der Truppe möglichst zu betheiligen , obschon dem Jnstruktionskorps nicht mehr der Vorwurf gemaeht werden kann, die Ostiere bevormunden zu wollen. Das gegenseitige Verhalten der Justruktoren und Offiziere war mit höchst seltener Ausnahme befriedigend und keine Störungen veranlassend.

Die Mannschaften der verschiedenen taktischen Einheiten der Artillerie lassen bezüglich geistiger und körperlicher Tauglichkeit wenig zu wünschen

689

übrig. Kleidung, Bewaffnung und Ausrüstung sind durchschnittlich genommen beim Auszug gut , bei der Reserve dagegen theilweise abgetragen , defekt und unvollständig , namentlich ist da.:. Sehnhwerk häufig mangelhast.

Jm Allgemeinen sind Disziplin, Ordnung im iunern Dienst, im Verwaltung- und Rapportwesen, Stalldienst und Wartung der Vferde durchaus befriedigend gewesen. Der Soldaten-, Vlotons- und Kompagnieschule konnte wegen Mangel an Zeit nur wenig Aufmerksamkeit gewidmet werden, und der Wachdienst liess hie und da zu wünschen übrig.

Die Unterhaltung der 12 ..Bewehre per Batterie , welche täglich von einer ^and in die andere gerathen . ist keine genügende. Diese Gewehre dürften wohl ganz weggelassen werden.

Was den speziellen Dienst der Artillerie betrisst , so sind die der Jnstruktions^eit es znlässt.. bei dem Ansage kann der Mehrzahl der Korps das Brädikat seldtüchtig ertheilt werden . weniger allgemein Leistungen hierin in jeder Beziehung so besriedigend , als die Kürze

ist dieses der Fall für die Reserve , wo die all^u kurze Dienstzeit und die Weglassung der Unteroffiziere von dem E^tradienst in Schulen einen sehr bedauerlichen Eiufluss ausüben. . ^lm weitesteu vorangesehritten sind

unbedingt die bespannten Batterien , aus deren .Leistungssähigkeit die

Armee mit Vertrauen zählen kann. Die theoretische und praktische Ausbildung der Offiziere , Unteroffiziere uud Artilleristen , die Beweglichkeit , Manovrir-, .Marsch- und Sehiesssertigkeit haben wesentliche Fortschritte gemacht. ^und wenn etwa eine Ausnahme hiervon stattfand, wie z. B. bei der Reserve -4 .^ Batterie Rr. 53 von Genf, welche von einem viertägigen. Marsche eine grosse Anzahl gedrükter Bserde erhielt, uud bei der Auszüger-4 ^ Batterie Rr. 12 von Ludern, welche sich in einem ähnliehen ^alle befand , so gehoren solche Erscheinungen doch zu den Seltenheiten.

Ein Versuch oer Vereinigung vou sechs Batterien mit 32 bespannteu Geschü^en zu .einem Wiederholuugskurs zu ^rauenseld , namentlich ^ur Einübnng der Massenverwendung der Artillerie und zur Vornahme grosserer Uebungen im Felddienft und in der Gesehüzplaeiruug nach taktischen Suppositionen, fiel^ gauz befriedigeud ans.

Zwei Reservebatterien Rr. 44 pon Bern und Rr. 50 von Waadt sauden Verwendung in kantonalen Truppen^nsammen^ugen.

Die allgemeiue Bewassnnng der infanterie mit weittragenden Handsenerwassen und die Absehafsung aller glatten Gesehü^e stellt die Beibehaltung der Raketenbatterien mit deren jezigem Material und Munition sehr in Frage , und da selbst wesentliche Verbesserungen der

Raketen kaum aus die Dauer ein hinlängliches Gegengewicht bilden

konnten, so ist ernstlich daraus Bedacht zn nehmen, die bestehenden vier

690 Raketenbatterien in leichte gezogene Feldbatterien umzuwandeln , welche für die Mehrzahl der Fälle erspriesslichere Dienste leisten werden als die Raketen.

Die zwei Bündner Gebirgsbatterien entsprechen, abgesehen von ihrem inkompleten Stand, auch keineswegs den Ansorderungen aus personelle

.Leistungsfähigkeit. Der Grund dieser Erscheinung liegt in der Ab-

neigung , die in diesem Kantone gegen die ..Gebirgsartillerie herrscht.

Jn deren jezigem Zustand würden sie kaum Erhebliches zu leisten per-

mögen. Bezüglich des Materiellen und der Munition sind Abänderungs-

vorsehläge gemacht worden , welche im Lause des Jahres näher geprüft werden sollen.

Die Bositionsartillerie hat ebenfalls im Allgemeinen Fortschritte gemacht , und die Einsührung gezogener Bositionsgeschüze dürste auch dieser Unterabtheilung der Waffe einen weitern Jmpuls geben, sowie die Einführung einer besondern Rekrutenschule sür Bosttionsartillerie

wohlthätig auf deren Ausbildung wirken muss.

Zum gewohnlichen Dienst in den Barks, als: Munitionsverpaknng, Ausrüsten der Kriegssuhrwerke , Umschassen schadhafter und Anfertigung neuer Munition , Vornahme kleinerer Reparaturen , Herstellung perschiedener Feuerwerksgegenstände , Wacht^ und Bedekungsdienst sind die im Lause des Jahres zu Wiederholnngsknrsen gezogenen Barkkompagnien

als besähigt zu betrachten. Als eigentliche Handwerkerkompagnien dürfen sie dagegen nicht betrachtet werden , theils weil sie zu wenig und meistens noch zu ungeübte Handwerker und theils weil sie an Osfizieren nur wenige Techniker vom Fach enthalten.

Obwohl der Barktrain qualitatif in Folge sorgfältiger Instruktion in Rekrutenschuleu und häufigerer Zuziehung zu Wlederholungsl.nrsen wesentliche Fortschritte gemacht hat, so bedars es jedensalls der nun im Gange befindlichen Reorganisation desselben, um die längst bestehenden Uebelstände naeh und nach zu heben.

c.

^lnterri^t der ....^rtiIterie in ^er ^entratnntitars.^ute.

An dem theoretischen Vorkurs der Artillerieabtheilung nahmen Theil .

.^sfi^ere der Artillerie . . . . . . . 17 Unteroffiziere und sonstige Eadres . . . . 84

101 nebst einem Osfizier des Generalstabes als Volontär. Der Unterricht der verschiedenen Abtheilungen geschah nach dem seit frühern Jahren adoptirten Brogramm, modifizirt durch veränderte Verhältnisse und Be-

dürsnisse. Für die Applikationsschule war die Artillerie (nach Verschmel-

^ung des Bersonals der gleichzeitigen Rekrutenschule in zwei Brigaden,

691 jede zu 8 ^eschü^en) in zwei Batterien formirt und hatte eine Stärke von 384 Mann mit 251 Vferden.

Die äusserliche

Erscheinung und die praktische Befähigung der

Offiziere und der Truppe machte einen günstigen Eindruk. Sowohl die ...^eschüzbedienung, als das Emiren der bespannten Batterien wurde mit seltener Ausnahme rasch und präzis ausgeführt ; es war leicht ersichtlich, dass die Offiziere und Unteroffiziere sehr an Dienstroutine gewonnen hatten und meistens mit Sicherheit auftraten. Das Wettfeuer, der Brüfstein für gute Führung und ^eschüzbediennng, wurde fehr befriedigend

vollzogen. Auch das übrige ^ielsehiessen war durchschnittlich befriedigend.

Der ^uftand der Bferde, troz Regenwetter und starkem gebrauch, Beugte von sorgfältiger Wartung und Disziplin.

Die Artillerie hat in jeder Beziehung die Zufriedenheit des Schul^ kommandos erlangt , sowohl in Bezug ans Dienst und Disziplin . als hinsichtlich des taktischen Verhaltens.

.d.

^r^te..hnif..l,er ^nr....

Wegen Ueberhäufnng des Direktors des Artillerielaboratoriums in Thun mit anderweitigen Arbeiten in Folge der Zeitverhältnisse , weiche die Kriegsbereitschaft nothwendig machten , musste die Verschiebung des pro 1866 angesehen p^rotechnischen Kurses aus das Jahr 1867 auge.^ ordnet werden.

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. ts^ i .e r .e.

Unter der Leitung des .^erinftruktors der Artillerie fand dieser von 8 Oberen des Artilleriestabes b..su.hte Kurs in Thun statl^ Aussex der Ertheilung von Unterricht über Schiesstheorie und Ballistik. Feldbefestigung, Artilleriestabsdienst und Rapportwesen bezwekte der Kurs die Vornahme einer Reihe von ^chiessversuchen , namentlich in

Bezug auf die Hiuterladungsgeschüze.

Der Kurs hatte sowohl für die Ausbildung der Offiziere, als be-

züglich der gesammelten Daten über die Wirkung der Geschüze einen günstigen Erfolg und füllte in verschiedenen Richtungen manche ....üke aus.

k.

^.pe^elter .^nr^ fur den ^xaiu^ienl^.

An diesem Kurs, welcher wie früher durch den Direktor der Regieanstatt geleitet wurde, in Verbindung mit dem speziellen Kurs für Kavallerieoffiziere, nahmen bloss 5 Artillerieoffiziere Antheil , indem ein sechster bald nach Beginn aus Gesundheitsrüksichten entlassen werden musste. Der Ersolg im Reiten, in der Bferdedressur, .^ferdekenntniss, Beschlagslehre u. s. w. war ein sehr befriedigender. in Bezug auf das

692 Fahren und den Traindienst vereitelte die in der vierten Woche einge^.

tretene ungünstige Witterung einen .grossern Erfolg. Den Kantonen kann nicht genug empfohlen werden, in diesen Kurs nur solche Ostiere zu senden, welche eine entschiedene ..Vorliebe und Befähigung zur Reitkunst u. s. w. haben.

^.

..ll.^ar^ fn r ^n^fens^miede.

Dieser Unterrichtskurs fand wiederum in Zofingen statt und wurde von Herrn Oberst Müller. von Aarau dirigirt, unter Mitwirkung von drei Büchsenschmiedmeistern. An demselben nahmen Antheil 4. Waffenossiziere und 35 Büchsenschmiede der Schüzen und Jnfanteriebataillone, von denen jedoch nur der kleinste Theil aus wirklichen Büchsenmachern, die grosse Mehrzahl der Schüler dagegen aus Schlossern und Mechanikern bestand.

Der Erfolg war ein sehr erfreulicher, besonders bei den Schülern der welschen Kantone , welche mit mehr Rührigkeit und Jntelligenz arbeiteten, als diejenigen ans der deutschen Schweiz.

Die Notwendigkeit solcher Kurse hat sich aus der Vertheilung der Berussarten mit bloss 3 wirklichen Büchsenschmieden , neben 32 Arbeitern andern Berufs aus das Auffallendste herausgestellt.

h.

...^rt^r^^^r...-...^.^^^^..^^

Dieselbe stand unter der Leitung des Oberinstrul.tors der Wafse und wurde von 24 Artillerie- und 2 .^arktraiuaspiranten besucht. Unter den erstern besanden sich auch einige ehemalige Artilleriennteroffiztere, welche in der Mehrzahl den Kurs von Anfang bis zu Ende mitmachten.

Das Resultat der Schule ist sowohl hinsichtlich des disziplinarischen

Verhaltens, als hinsichtlieh der Ausbildung der Schüler, nnd nament-

lieh aneh mit Rüksicht auf die srühern Unteroffiziere ein sehr besriedigendes, und es ist den Kautoneu zu empfehlen , solche Unteroffiziere, wenn fie im Alter nicht schon zu sehr vorgerükt sind, vorzugsweise als Aspiranten ll. Klasse in diese Schule anzumelden , wo sie Zulassung finden , ohne dass ^eztere von dem Ersolg des sonst gesezlieh vorgeschriebenen wissenschastlichen Vorex^ame..s abhängig gemacht wird.

Von den 26 Aspiranten wurden 24 zur Brevetirung und 2 zum nochmaligen Besuch einer Schnle vorgeschlagen.

i.

^eterinar-^^iranten^ule.

Mit der Artillerie^Osfi^ersaspirantensehule aus 3 Wochen Dauer verbunden, wurde solche von 12 Sehüleru besncht, von denen 3 bereits brevetirt, 9 noch Aspiranten waren.

693 Dieselben erhielten einen allgemein militärischen und einen speziell veterinärfaehliche.n Unterricht mit gutem Erfolg, und es konnten sämmtliche zur Brevetirung fähig erklärt werden. Die Kantone sollten in Zukunft ihren Veterinäraspiranten nicht schon das Osfiziersbrevet verleihen, bevor sie diesen Kurs absolvirt haben.

k.

^nd.^ehr-^rtitter.e.

Berichte über vorgenommene Landwehrinspektionen liegen nur zwei vor, nämlich über Landwehrkompagnien Rr. 1 und 2 von Zürich mit . . . .

446 Offizieren und Mannschaft, Landwehrkompagnie von Solothurn 78 ,, ,, " zusammen

524

Die Juspektionsberichte bezeichnen die geistige und körperliche Diensttauglichkeit , sowie Kleidung und Ausrüstung als ^genügend, und die jüngern Jahrgänge der Landwehr haben offenbar noch eine anerkennen^werthe Brauchbarkeit.

Jn Zürich beschränkte sieh die Besammlnng der 2 Landwehrkompagnien auf eine Bersonalinspektion ohne Uebnngen . in Solothurn dauerte die Besammlung, Einrükungstag inbegrisfeu, 3 Tage.

Grossen praktischen Werth haben solche Besammluugen ohne gehörige Uebungen mit ...^eschüz und Bespannung allerdings nieht. Der Kanton ^t. Gallen, dex mit Rüksieht aus die Zeitverhältnisse seine Landwehrbatterie zu einer fünftägigen Uebnng zusammenzog und derselben einen besondern Kurs sur ueubrevetirte Landwehrossiziere vorangehen liess, verdient hier besonderer Erwähnung.

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a.

^e^rnten.

Es fanden wieder vier Rekrnteuschulen für Dragoner statt, und zwar zwei in ^larau , eine in Biere und eine in Winterthur. Die Guidenschule wurde diesmal iu Genf abgehalten.

.^ln den Dragouerrekrutensehulen nahmen Th^il : 22 Offiziere, 7

Aspiranten l. Klasse, 5 Aspiranten ll. Klasse, 105 Unteroffiziere und 223 Soldaten, zusammen 362 Manu.

An der Guideurekrutenschule nahmen 2 ^sfiziere, 3 Aspiranten

I. und 6 Aspiranten ll. Klasse, 16 Unteroffiziere, 31 Soldaten, zusammen 58 Mann Theil.

Die jeweilen während den lezten 10 Tagen mit den Schulen perbundenen Remontenkurse weisen, Dragoner und Guiden zusammen, einen.

Bundesblatt. ^ahrg.XIX. Bd.I.

55

694 Bestand von 1 Offizier, 9 Unteroffizieren und 81 Mann aus ; überdies wurden 10 Manu zum Rachdienst angehalten.

Rachstehend folgt eine Zusammenstellung der während der 5 legten Jahre instruirten Rekruten mit dem Zahlenverhältniss der zu den Schuleu berufeuen Eadres , wobei zu bemerken ist , dass unter den leztern auch die Frater-, Arbeiter^ und Spielleüte-Rekrnten inbegriffen sind, und dass jeweilen der hochste Eadresbestand angenommen ist, wenn derselbe auch während der ersten Hälfte der Schule ein geringerer war.

Die Aspiranten l. Klasse sind zu den Rekruten gezählt , die Aspiranten H. Klasse ganz weggelassen worden.

D r a g o n e r und G u i d eu.

1862 1863 1864 1865 1866

Eadres.

166 188 157 148 122

Rekruten.

281 304 290 295 287

^

59 62 54 50 43

Die Verminderung der Rekrutenzahl gegenüber dem Vorjahre rührt namentlich daher, dass der Kanton Zürich, dessen Kompagnien übrigens überzählig sind, 20 Rekrnten weniger gesandt hat. Jn den Kantonen Bern , Sehaffhausen und Freiburg nimmt die Rekrutenzahl ^ eher ab, während sie in einigen andern Kantonen zummmt.

Die Rekruten hatten im .Allgemeinen die nothigen Eigenschaften.

Bezüglich der Bserde wird die Bemerkung gemacht , dass sehr zu wünscheu wäre , wenn die Kantone weniger lange Vferde Dessen , die im Dienste sehr leiden, und wenn sur die Guiden .^enig.^r sehwere Bserde gewählt würdeu.

Als ein erfreuliches Ergebniss des Unterrichtes ist hervorzuheben, dass, was Reiten und Manovriren, auch den Sicherheitsdienst anbetrifft, grosse Fortschritte gemacht worden sind, die namentlich dem immer mehr zur Geltung kommenden ^stem der Ausbildung des einzelnen Maunes zugesehrieben werden.

b.

.^..e^alf^nten.

Der besondere Reitkurs für Offiziere, an welchem 7 Unterlieutenants . Theil nahmen, hat in Verbindung mit dem Trainkurs in Thun stattgesunden. Ausser dem eigentlichen Reitunterricht erstrekte sich die Juftruktion aus die Dressur vou Remoul.eupserdeu und Vferdekenutniss.

Der Kurs hat seinem Zweke vollkommen entsprochen, indem wieder eine Anzahl vou Offizieren aus demselben hervorgegangen ist , welche im Stande sein wird, selbständig Unterricht ertheileu zu konnen.

695 .......er besondere Kurs für Unteroffiziere, der 2 .Lieutenants, 1 Fouriex und 28 Korporale zählte, fand in St. fallen statt. bereits tragen diese Unteroffiziersschulen ihre guten Früchte, die sich namentlich in den Rekrutenschulen und Wiederholungskursen zu zeigen beginnen , wo die Unteroffiziere ein viel selbstständigeres Handeln und Eingreisen an den Tag legen als srühex, wo sie sich von den übrigen Reitern kaum anders als durch ihre Auszeichnuug unterschieden.

c.

^ie...erl^ln..,^l.ur^.

A u s z u g.

Die Auszügerkompagnien von Guiden und Dragonern haben ihre Wiederholuugsturse aus 15 Wafseupläzen bestauden. Die Dragonerkompaguien Rr. 7 und 20 und die Guidenkompagnie Rr. 3 nahmen an der Eentralschnle Theil, die Dragonerkompagnien Rr. 11 und 22 am bernischen und die Kompagnien Rr. 15 und 17 am waadtlandischen kantonalen Trnppeuzusammenzug. .

Die Auszügerkompagnien rükten zusammen in einer Stärke in den Dienst von

1866 1865

Vermehrung

1844 Mann und 1875 Bserden.

1794 ,.

^ 1832 ^ 50 Mann und

43 Bferde.

Der Vräsen^etat bleibt troz dieser Vermehrung immer noch 90 Mann unter dem reglemeutaxisel^n Stande.

Dem Mangel an Offizieren, der sich noch bei einigen Kompagnien ^eigt, hoffen wir dadurch zu begegnen, dass es deu Kautonen gestattet wird, tüchtige Unteroffiziere, ohne sie zu Aspirautenschulen anzuhalten, zu .^sfi^ieren z.. beforderu. Es ist diese Mogliehkeit nun durch das im l. Abschuitt erwähnte Reglement geboten.

Jm Allgemeinen waren die Wieder.holungskurse gut kommandirt und haben gute Resultate ergeben, welche jedoch uoch gesteigert werden konnten, wenn die Ossifere ansser der Dienstzeit mehr auf ihre personliche Ausbildung verwenden würden. Jn dieser Richtung müssen --übrigens auck bei den andern Waffen ^ grossere Anforderungen gestellt werden, und es wird wohl kaum ein anderes Mittel geben, die Offiziere zur ^..lbstthäi.igkeil. anzuspornen , als sie beim Diensteintritt einer Brüfnng zn unterwerfen und diejenigen in besondere Schulen einzuberufen, die das seinerzeit Gelernte nicht von sich ans wieder aufgefrischt haben.

Die Bekleidung und Bewaffnung gibt ^u keinen besondern Bemerkunge.n Anlass. Das Pferde.^uipement wird immer uniformer.

Es ist geboten , einige Verbesserungen , die sich durch die Erfahrung als uothwendig herausgestellt haben und die bereits praktisch mit gutem Erfolg prol^irt worden sind, anzubringen.

696 Reserve. ^ Die Drago^nerkompagnien der Reserve bestanden ihre eintägigen Jnspektionen kompagnie- oder detaschementsweise. Die halbe Guidenkompagnie von Tessin wird wie eine Auszügerkompagnie behandelt, da der Danton die Jahrgänge noch gemischt hat. Die übrigen sieben halben Guidenkompagnien wurden bei der Aussieht aus eiue grossere Truppenausstellung in einen besondern Knrs von 10 Tagen nach Winterthur berufen.

Der Bräsenzetat der Reserve, die 1/2 Guidenkompagnie von Tessin inbegrissen, war folgender: Dragoner 839 Mann und 839 Bserde.

Guiden

111

,,

,,113

,,

950 Mann und 952 Bserde, also 33 Mann und 32 Bferde weniger als leztes Jahr und 18 Mann über dem regiementarischen Stande.

Rach den eingegangenen Berichten schliesst die Reserve sehr gute Elemente an Mannschaft und eine schöne Zahl diensttauglicher Bserde

in sich.

Die Besammlung der Guiden-Reservekompagnien hat sich als sehr nothwendig herausgestellt und wäre bei länger andauernder Aussicht ans eine Truppenausstellung auch auf die Dragoner ausgedehnt worden.

Obgleich die Reserve-Guiden beim Abgang jeder anderen Jnstruktion, als die eintägigen Uebungen, ziemlich aus der Gewohnheit des Die.nstes gekommen waren , so genügte der Kurs doch . sie für einen allsäl.ligen

Felddienst nothdürstig vorzubereiten.

d.

..^.^rauten.

Die Aspiranteuknrse machten in den verschiedenen Rekrntenschulen 10 Aspiranten l. Klasse (3 Guiden und 7 Dragoner) und 9 Aspiranten ll. Klasse (5 Guideu und 4 Dragoner^ mit. Dieselben konnten sämmtlieh zu Offizieren brevetirt, beziehungsweise zu Aspiranten ll. Klasse befordert werden.

I..^.. ....cha .^ ssch .. z e n .. n t e ^ r icht .

a.

^.el.ruten.

Die Rekrutensehulen wurden im Berichtsjahre in Luzern, Baderne, Winterthur und Wallenstadt abgehalten.

Da der Hr. eidg. Oberst ^ogliardi im Februar 1866 aus die Stelle eines eidg. .^berinstruktors der Scharfschuzen resignirt hatte , so wurde die Leitung der Rekrntenschulen abermals einigen Generalstabsossizieren

697 übertragen, und zwar diejenigen von Luzern und Wallenstadt dem Hrn.

eidg. Obersten Jakob Salis, diejenige von Baderne dem Hrn. eidg.

Obersten Henri W i e l and und diejenige von Winterthur dem Hrn.

eidg. Oberstlieutenant Hess.

Der Gesammtbestaud der Rekrutenschuien beträgt 978 Mann, wo-

runter sieh 36 Offiziere, 32 Aspiranten ll. Klasse, 23 Aspiranten l. Klasse, 160 Unteroffiziere, Arbeiter,

Krankenwärter und Trompeter,

ein Theil Rekruten, und 727 Soldaten befinden.

wovon

Die den Kantonen auf Gruudlage des Budgets bewilligte Rekru-

tenzahl betrug 845, wirklich instruirte Rekruten 792 , es siud demnach 53 Rekruten weniger eingerükt als bewilligt waren.

Die geistige Befähigung und körperliche Tauglichkeit der Rekruten war im Allgemeinen befriedigend , doch machten sich in beiden Richtungen bei den Rekrutendetaschementen mehrerer Kantone (Luzern, Freibur^,

Wallis, Tesfin) Missstände bemerkbar, die in Zukunft eine sorgfältigere Auswahl der Rekruten wünschen lassen.

Bei

der

Rekrntirung der

Sehüzen sollte mehr auf geistige und korperliehe Tauglichkeit des Man-

ues, statt nur aus blosse Liebhaberei zu dieser Waffe oder auf einmalige Schiessresultate Rüksicht genommen werden . ein an Körper und Geist gesunder Mann kann das Sehiesseu noch erlernen, wenn er auch früher kein Schüfe war.

Der Vorunterricht in deu Kautonen (Reglement vom 25. Wintermonat 1857) wird von den Schnlkommandanten bei Zürich, Zug, Aargan, Thurgau und Waadt als ,,gut^ bis ,,sehr gut^ bei Bern, ^nzern, Glarus, Freiburg, Appeseli, St. Gallen, Graubüuden, Reuenburg und Genf als ^befriedigend^, bei Uri, Schw^z, Obwalden, Ridwalden, BaselLaudsehast, Wallis und Hessin als ^mangelhafte a^ualifizirt. Die Klage über ^mangelhaften Voruuterricht der Sehüzenrekruten einer Anzahl Kautone ist schon hänfig, aber erfolglos geführt worden, und wird zweifelt ohne nur durch Uebernahme dieses Unterrichts auf Kosten des Bundes ^ beseitigt werden konuen.

Das Resultat der Jnstruktion in den verschiedenen Schulen ist ein sehr befriedigendes. Das Bestreben der Schulkommandanten und Jnstrnktoren, den Offizieren und Unteroffizieren eiugreisende Thätigkeit und ^elbstständigkeit in der Beaufsichtigung und Rührung der Truppen

und Büuktlichkeit in Erfüllung ihrer Dienstobliegenheiten beizubriugen, die Rekruten an militärische Zncht, .^rduung und Reinlichkeit zu ge-

wohnen, sie durch Fertigkeit in .Handhabung der Waffen , gründliehen .^chiessunterrieht, Gymnastik, Frische und Ausdauer im Marschiren und Manovriren und dnreh unpassende theoretische und praktische Anleitung im innern und äussern Dienst u.oglichst feldtüchtig heranzubilden , verdient alle Anerkennung und hatte im Allgemeinen einen guten Erfolg..

698 Beim Schiessunterricht ergab sich folgende Durchschnittszahl der Scheibentresfer : a^ Jm Einzelfeuer :

aus ,, ,, ,,

300 Schritt 400 ,, 600 ,, 800 ,,

73 ^..

63 ^.

43 ^.

37 ^.

l^ Jm Geschwindfeuer :

aus 400 bis 900 Schritt 45 ^.

Die Bewaffnung der Rekruten litt an Ungleichsormigkeit . während nämlich die Rekruten von Bern, Zng, Baselland, Freiburg, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thnrgau, Waadt, Reuenburg und Gens mit dem Ordonnanzstuzer von 1864 und mit yatagan bewaffnet waren, hatten die Rekruten von Zürich, Lnzern, Uri, Schw.^, Obwalden, Ridwalden, Glarus, Appenzell A.Rh., Wallis und Tessin noch Stuzer und Waidmesser nach Ordonnanz von 1851.

Zu rügen ist , dass die Schüzenrekruten einer erheblichen Anzahl von Kantonen zum Theil mit alten, abgetragenen und überdies unreinliehen Unisormstüken und Kapüten ausgerüstet worden sind , eine solche Ausrüstung benimmt dem Rekruten den Sinn für Reinlichkeit und die Freude am Tragen des Wehrkleides.

Reu, solid uud vollständig nach Ordonnanz pon 1861

waren ein-

zig die Rekruten von Zürich, Zng, Appende ll A. Rh., Graubünden und Thnrgau gekleidet.

Auch die Ausrüstung der Rekruteudetaschemente litt an Ungleichformigkeit und bei einzelnen Kantonen auch an Solidität Bei dem Detaschement von ^ern , Uri , Obwalden , Ridwalden war sämmtliches .Lederzeug alt und theilweise kaum mehr brauchbar, ebenso die Tornister des Detaschements von Giarus.

b.

^iederl^lnn.^i.u.^e.

Die Wiederholungskurse vom Jahr 1866 bestunden 21 Kompagnien des Auszugs, wovon drei zur Zentralschule und drei zum kantonalen Truppenzusammenzug in der Waadt beigezogen worden sind, und 14 Kompagnien der Reserve, wovon ^wei zum kantonalen Truppenzusammenzug von Bern beigezogen worden sind.

Bei den Wiederholnngskursen wurden 24 Generalstabsoffiziere sur das Kommando und die Adjutantur verwendet.

Der Bräsenzetat vom Auszug betrug 81 Offiziere, 458 Unterosfiziere, ^rater, Büchsenmacher, Trompeter und 1626 Soldaten, zusammen 2165 Mann. Drei Auszügerkompagnien, nämlich Rr. 12, 16 und 36,

699 hatten den Grenzbesezungsdienst im Kanton Graubüuden zu machen und wurden aus diesem Grunde vom ordentlichen Wiederholuugskurse dispen-

sirt. Von obigen 21 Kompagnien war 1 vollzählig , 10 waren überzählig und 10 unter dem reglementarischen Stand.

Der Bräsenzetat der Reserve betrug 54 Ostiere, 279 Unterossifere, Frater, Büchsenmacher, Trompeter und 994 Soldaten, zusammeu 1327 Mann. Von den 14 Kompagnien der Reserve war 1 vollzählig, 8 waren überzählig und 3 unter dem reglementarischen Stand.

Es sind somit im Ganzen 15 Kompagnien unter dent xeglementarischen Bestande eingerükt ^ dabei ist noch zu bemerken, dass auch dieses Jahr wieder bei einer grossen Anzahl Kompagnien (27) die reglementarisch zulässige Zahl von 4^-5 Trompetern um 65, beziehungsweise 38 überschritten wurde, die Zahl der ^ präsenten Offiziere und Unteroffiziere um 49 unter dem reglementarischen Bestande sich befand und im Gan.^ zen nur 34 Gewehrtragende mehr eingerükt sind , als das Reglement fordert.

Die geistige und körperliche Tauglichkeit war im Allgemeinen befriedigend.

Die Mannschaft des Auszuges steht im 21. bis 32.,

diejenige der

Reserve im 29. bis 37. Altersjahre.

Rach den diesjährigen El^ls nommas differirt die .Dienstzeit der

Scharfsehüzen in den Kantonen im Buudesauszug zwischen s e ch s (Uri und Obwaldeu) bis z w ö l f (Zürich), in der Reserve zwischen v i e r (Graubüudeu und Waadt) bis s i e b e n Jahren (Zürieh und Aargau).

Die Bewaffnung des Auszugs und der Reserve war reglemeutariseh und die Reinhaltung derselben durchwegs sehr befriedigend. allein die .

grosse Ungleichheit des Kalibers der Stnzer (34^ bis 37^ und darüber), die ungenaue Graduation des Absehens und die Missstände, die sich bei Verwendung des grossen Kamins und der grosseu Kapsel bei vieleu

Stuzern sühlbar machten, wirkten nachtheilig auf die Treffsähigkeit der

Waffe.

Eine beschleunigte und durchgreisende Reubewasfnung der Scharfschüfen ist daher dringendes Bedürfniss, wenn anders im Erustfall die Schiesssertigkeit und Feldtüchtigkeit dieser Wasfengattung nicht beein-

trächtigt werden soll.

Die Instruktion in den Wiederholuugskursen stellte sich neben der Wiedereinübuug der elementaren Wertigkeit und der Hebuug der Sehiess-

fertigkeit des Einzelnen hauptsächlich die Aufgabe , die Offiziere und

Unteroffiziere mit der ^ühruug uud Verwendung der Truppen aus dem Terrain gehorig vertragt zu machen , die Mannschaft an grossere Bewegliehkeit uud Ausdauer zu gewohnen und ihre ^eldtüehtigkeit zu sordern, ..^ozu durch öftere Ausmärsehe und Felddienstübungen Gelegenheit

700 geboten war. Der Erfolg n..ax im Allgemeinen ein befriedigender, besonder^ da,. wo die Leitung der Kurse eine taktvolle und eingreifende war, woran es jedoch bei einzelnen Kursen gemangelt hat.

Bei den Zielschiessübungen der Wiederholungskurse ergaben sich folgende Resultate :

Auszug.

auf 400 Schritt 58 ^.

,, 600 ,, 47 ^.

,, 800 .. 46 ^.

Einzelfeuer:

Geschwindseuer :

auf 400-1000 Schritt 47 ^.

Die hochfte Trefferzahl erreichte die Kompagnie Rr. 40 von Aargau mit 55 .^; die niedrigste die Kompagnie Rr. 10 von Waadt mit 36,. ^.

Reserve.

Einzelfeuer :

aus 400 Schritt 54 ^.

,, 600 ,, 46 ^.

^, 800 ,, 50 ^.

Gefchwindfeuer :

anf 400 bis 800 Schritt 40 ^.

c.

.^ie^ul.nn^en.

Die Schiessübungen haben bestanden die Kompagnien u.it geraden Rummern, und zwar 24 Kompagnien des Auszugs mit einem Vräsenzstand von 2610 Mann . und 14 Kompagnien der Reserve mit einem Bräsenzstand von 1301 Mann.

^ eh i essr e s u l t a t e : Auszug.

Auf 300 bis 800 Sehritt in beiden Feuerarten 51 ^.

Reserve.

Aus 300-600 Schritt in beiden Feuerarten 58 ^.

Hoehste Trefserzahl Kompagnie Rr. 11 von Ridwalden mit 68 ^; niedrigste Rr. ..) von Bern mit 37 ^,.

d. ...^ir..nten.

24 Aspiranten I. Klasse bestanden die erste Rekrutensehule mit den Detaschemeuten ihrer Kantone, wovon nach bestandener Brüfung 22 in die ll. Klasse Gefordert wurdeu. .

701 32 Aspiranten II. blasse machten eine zweite Rekrutenschule, wovon am Ende des Dienstes 28 zur Brevetirung empfohlen werden konnten..

Der Spezialknrs für angehende Offiziere der Scharfschüzen fand auch dieses Jahr vereint mit demjenigen für angehende Offiziere für Jnfanterie statt. An diesem Kurse betheiligten sich 28 Schü^enofsiziere.

und ^Aspiranten H. Klasse.

.^. ^.nsan.te.^ie ^ ^.n^n.^.^enschul.e.

Dieselbe fand unter der Leitung des neugewählten Oberinstruktors der Jnsauterie in Basel statt.

Während die Schule in den lezten Jahren gewöhnlich in vier Abtheiluugen zerfiel , indem zu der Aspirantenschule und dem Wiederholungskurs uoch besondere Abtheilungen sur den Schieß und Turnunterxicht erstellt wurden, zerfiel die Schule in diesem Jahre nur in den Aspiranteukurs für angehende und in den Wiederholungskurs für bereits angestellte Jnstruktoren. Dabei ging man von der Anficht aus , dass das Turnen und Schiessen so wichtige Unterrichtszweige bilden, dass sie nicht nur von einzelneu Faehinstruktoren, sondern von allen gekannt sein müssen, und man lehrte daher die beiden Fächer alle Justruttoren ohne Ausnahme, was eine Verlängerung des Aspirantenkurses um eine Woche zur Folge hatte.

Der Unterricht der Aspiranten wurde, so weit thunlich, immer getrennt gehalten von demjenigen der altern Jnstruktoreu, indem mau den ersten Zunächst eine genaue Kenntuiss des formellen der Reglemente beiznbxingen hatte , welche bei den lezteru schon vorhanden war , und es daher ermoglichte , diese mehr mit dem Geiste des Regimentes und mit der Anwendung desselben auf das Terraiu und den Gegner vertraut zu machen.

Zugleich wurde die weitere Ausbildung im Turnen und Schiessen angestrebt.

Obsehou die Resultate der Schule nach den bisherigen Begriffen als gut bezeichnet werden dürsen , so kann doch die Bemerkung nieht unterdrükt werden, dass das Jnstruktorenkorps der Jnfanterie den heutigen Anforderungen an unsere Truppen nur z u m T h e i l entspricht , weil die Brauchbarkeit als E^erziermeister , deren wir viele ausgezeichnete besten, allein nicht ausreicht, uni Truppen und vornehmlich .^ssi^ere

zu erziehen uud ihnen die nothige taktische Ausbildung beizubring.m.

Die Schulbildung der Mehrzahl der Jnstruktoren ist hiefür zn gering.

Wenn man auch durch die Art, wie der Unterricht ertheilt wurde, diesem Uebelstande entgegenzutreten suchte , so wird eine wirkliche Besserung desselben nur eintreten, wenn einmal, sei es durch bessere Besoldung von Seite der Kantone oder durch Centralisation des Unterrichts , die Stellung der Jnstruktoren derart ist, dass sie auch gebildete Männer

702 einladet, sich diesem Fache zn widmen. Der geringe Ausbildungsgrad des militärischen Lehrerpersonals ist also gerade in einem Milizheer, wo alle Stände vertreten sind, sehr zu bedauern.

Der Stand der Schule war folgender:

a. Aspirauteukurs b. Wiederholungskurs

.l0 Offiziere, 27 Unteroffiziere, Total 37 22 ,, ^ 2 6 ., ,, 48 32 Offiziere, 53 Unteroffiziere, Total ^5

Die Jnspektiou der Schule wurde durch den Herrn eidg. Obersten E g l o f f vorgenommen. der sich im Allgemeinen mit den Ergebnissen der Schule befriedigt erklärte.

.^.I. ...^zie^s.. ...... d ^.. i ..^ n t e n sch n ^ e n de.^ .^nsante^ie.

Es sanden drei Schuleu statt, nämlich eiue solche für Ossiziere in St. Gallen , wozu auch die neuernannten Schi^enossiziere und die italienisch sprechenden Aspiranten berufen waren . serner eine Schule für deutseh sprechende Aspiranten in Solothurn und eine sur französisch und deutseh sprechende Aspiranten in Lausanne. Die Offiziersschule und die Aspirantenschule in Lausanne waren dem Oberinstruktor der Jnfanterie, die Asplrantenschule in Solothurn dem Herrn Oberst S t ad le r übertragen. Bei Behinderung des leztern , insolge seiner Mission ins Ausland, kommandirte Herr Oberstlieutenant H e s s die Schule.

Die

Trennung in Osfiziers- und Aspirautenschulen war unaus^

bleiblich geworden , n^eil die frühere Mischung sowohl in dienstlicher

als in kameradsehastlicher Beziehung ihre Uebelstände hatte. Es kommen bereits mehr Offiziere als früher in diese Schulen , was darans hindeutet, dass die Cantone die Tendenz haben, vom Aspirantens^stem nach und nach abzugehen. Dass dies nicht ungerechtfertigt ist, beweist der Umstand , dass die Offiziersschule ein unverhältnissmässig besseres Resultat hatte als die Aspirantenschulen , was wohl daher kommt , dass die Offiziere wirkliche Soldaten sind , die bereits in der Truppe gestanden und meistens schon in ihren. Grad , sedensalls aber als Unteroffiziere Dienst gethan haben , wogegen die Aspiranten bloss Rekruten sind , die noch kein genügendes Verständniss für die ^ache haben.

Jm Berichte des .^berinstrnktors der Jnfauterie über diese Schulen wird daraus hingewiesen, dass die Unterrichtszeit von 5 Wochen sür die Ausbildung dieser jnngen ^ührer zu kurz sei und wenigstens aus 6 Wochen ausgedehut werden sollte, um ueben der notwendigsten und genauesten Reglementskenutniss den Felddienstübungen volle Rechnung tragen zu können. Dabei müsse die gewöhnliche Repetition der Soldatenschule durchaus wegfallen und das Gewehr einzig zum Behuse der Wafsenkenntniss und des Schiessens gebraucht werden , wie dies in der

703 Offiziersschule auch bereits mit grossem Gewinn für die Schüler geschehen sei. Jm Fernern macht der Oberinstruki.or , und gewiss mit eben so viel Recht, darauf aufmerksam, dass von den Kantonen immer noch eine Anzahl von J..dividuen in diese Schulen gesandt werden , welche den Anforderungen nicht entsprechen konuen , auch wenn fie sich durch Fleiss und Eifer auszeichnen wollen , weil ihnen die nol.hige Schulbildung abgehe. Es sollte der Offizier bei den heutigen grossern Anforderungeu an denselben wenigstens den Unterricht einer Real- oder Sekuudarschule genoffen haben.

Weit besser , als ungebildete junge Leute in die Aspirantenschulen zu senden, wäre e s , die Offiziers^adres dureh ältere, wenigstens im Dienste gewandte Unteroffiziere zu ergänzen.

Die Schüzeuosfiziere werden seit ein paar Jahren , nachdem sie ihren Kurs als .^lspirauten ll. Klasse bestanden haben und brepetirt worden sind, noch in die Jnfauterieossi^ersschnle einberufen, und zwar, wie allseitig anerkannt wird , mit gutem Erfolg für eiuen tüchtigen Rach-

wuchs im Seharsschüzeuoffizierskorps.

Die Schülerzahl in deu verschiedeneu Schulen betrug ^

.Offiziersschule in St. Gallen Aspirantenschule in Lausanne ^ ,, ,, Solothuru zusammen

113 ^ 56 102 271

Die Juspektion der ^ehulen in .^t. Gallen wurde durch .^rn.

eidg. Oberst Reding, diejenige in Lausaune durch den V o r s t e h e r des D e p a r t e m e n t s und diejenige von Solothurn durch .^rn. eidg. Oberst . B e n z vorgenommen.

. Die sämmtliehen Berichte sprechen sich mit Auerkeuuuug über die erzielten Resultate aus.

^II. ^nsan.te^ie^i.^.ne.^^entenkn^s.

Die Schule sand unter der Leituug des Oberinstruktors des Genie, Hrn. Oberstlieut. Schumacher, in Solothuru statt, sie zählte 6 ...^ffi^iere , 9 Unterossiziere ^und 73 Zimmerleutenrekruten aus 19 Kantonen. Der Gang des Unterrichtet blieb gan^ der bisherige, und es hat sich die Neutralisation dieses Unterrichtes nun in einem solchen.

Grade bewährt, dass Sie ^sür die Zukunft die Uebernahme der sämmtlichen Kosten ans Rechnung des Bundes beschlossen, während bisher die Kantone Sold und Verpflegung der Maunschast bestritten hatten.

704.

..^II.I. ^chie^u^n s..^ ^nfant^ie.

Es fanden zwei Offiziers- und zwei Unteroffizierss.chulen st^tt. Die .Leitung der einen Ossiziersschule war Hrn. Oberstlieut. Fei ss und diejenige. der zweiten Hrn. Stabsmajor M e z e n e r übertragen. Die Unterossiziersschulen wurden, die eine vom Hrn. Kommandant D o t t a , die andere von Hrn. Stabshauptmann M a r e u a r d geleitet.

Eine Unterosfiziersschule fand in Basel statt ^ die übrigen Schulen wurden mit Rüksicht auf den damaligen Gesundheitszustand von Basel, der ein Umsiehgreisen der T^phusepidemie befürchten liess , nach Liestal perlegt.

An den Schulen nahm je ein Ossizier und ein Unterossizier von jedem Bataillon und Halbbataillon des Auszugs, also im Ganzen 84 Offiziere und 84 Uuterosfiziere Theil.

Die Jnspektion der Schulen wurde von den Herren eidg. Obersten B r ... n d l i n und M e r i a n , Oberstlient. V o n m a t t und F e issbesorg Aus ihren Berichten geht hervor, dass die diesjährigen Schulen alle nach dem bisherigen System geleitet wurden, und dass die Ergebnisse denjenigen der srühern Jahre ungefähr gleichstehen. Aus den Berichten der einzelnen Juspektoren ist hervorzuheben, dass von einer Seite . die Beseitigung der Unterossiziersschule.., dagegen Erweiterung der Offiziers^ schulen, von einer andern mehr ^eitverwenduug für das Distanzenschien, statt Nomenklatur, und von einer dritten Herausgabe eines Leitfadens für Sehiesstheorie vorgeschlagen wurde. Alle anerkennen, dass die Leitung der Schulen eine tüchtige war.

Wir . lassen auch dieses Jahr wieder die Ergebnisse der sogenannten vergleichenden Feuer folgen , von welchen das erste beim Eintritt in den betretenden Kurs, das zweite nach den Vorübungen (Handgriffe , An-

sehlagübungen, Zielübungen) und das dritte am Ende des Kurses stattfand. ^ür die vergleichenden ...^ehiessen wurde dieses Jahr das Geschwindseuer von 5 Minuten angeweudet, um zugleich einen Massstab

für die Schiesssertigkeit zu erhalten.

Vergleichendes Schiessen, Gesehwindfeuer von 5 Minuten, aus 400 Schritte, Seheibeu zu 6 ^, mit Schulgewehren (Ordonnanz von 1863) :

l.

1. Uebung .

^ 3.

,, ,,

ll.

Ill.

Unterosfiziere. Unterossiziere. Ossiziere.

^i^

^.. ^

^ ,, ^.^ ,,

^- ,, ^^ ,,

^^

^ ^ ^^ ^,

IV.

Offiziere.

^^

^ ,, ^ ^, .

Ueber die Fortschritte in der Feuergeschwindigkeit in den einzelnen Kursen gibt solgeude Zusammenstellung Aufsehluss , welche die je.^eilen durehschnittlich per Mann in 5 Minuten gethane Zal.^l Schüsse enthält :

705

L 1. Uebung 2. ., 3. ,,

H.

HI.

Unteroffiziere. Unteroffiziere. Ostiere.

6,..)

9,7 11,5

7,8 10,3 .

12,0

7,7 10,0 11.,4 .

IV.

Ossifere.

8,3 ^ 11,2 11,4

Bei obigen Brozentangaben bedeutet die erste Zahl. die Mannstreffer , die zweite dagegen die Scheibentrefser.

.......llV. .^ .^ ..n m i ssa ^ i a .^ ^ u r se .

Jm Jahr 1866 fand kein Wiederholungskurs , dagegen ein Aspiranteuknrs statt, und zwar unter der Leitung des Hrn. Stabsmajor ..l^auli auf dem Wasfenplaze Thun. Es nahmen .^n dem Kurse 15 Aspiranten Theil, welche sämmtiich brevetirt werden konnten. Obschon dem Unterricht der Aspiranten grosse .Aufmerksamkeit zugewendet wird, so genügt ein solcher erster, bloss theoretischer Unterricht keineswegs, die jungen Lente , die durchaus keine Dienftersahrung mitbringen , aus

ihre wichtige Stellung als Komptable und Verpfleguugsbeamte genü-

^end vorzubereiten. Es muss daher so viel als moglich dahin getrachtet werden, sie in den Wiederholungskursen der taktischen Einheiten, in Zentralschulen und Truppenznsammen^ügen weiter auszubilden.

^. nn.te.^.^ich.t des ^esnndll^ei.ts.^e^na.ls.

Die ^anitätskurse wurden auch dieses Jahr wieder auf den Waffen^pläzen Zürich und Lnzeru abgehalten, und zwar fanden aus ersterem 4, .aus legerem 3 derselben statt, in welchen unterrichtet wurden : deutsch sprechende Merzte 16 sran..osisch ,, ,, ^ ^5 Ambulanee-Kommissäre 7 deutsch sprechende Frater ^ 88 sranzosisch ,, ,, 14 deutsch sprechende Krankenwärter 27 sranzosisch ,, ,, ^0 Zur Besorgung des Gesundheitsdienstes in den einzelnen Schulen und Kursen wurden verwendet: 1 Divisionsarzt, 23 Ambülanee- Merzte, ^3 Korpsär^te, 131 ^rater nnd 46 Krankenwärter, serner 1 Sanitätsinstruktor , 2 Unterinstrnktoren , ..) Aerate mit fi^en Taggeldern und

10 Zivilärzte.

Ueber das Ergebniss der Sanitätskurse liegen von dem inspizirenden Oberseldarzte die günstigsten Berichte vor. Ueber das Verhalten des bei den Truppen verwendeten Gesundheitspersonals find uus, mit Aus.nahme eines Balles bei der Grenzbesezung, keinerlei Klagen eingegangen.

706 Veranlasst durch die drohenden Gefahren grosserer Truppenaufstellungen beantragte der Oberfeldarzt die Anordnung besonderer Opexationskurse für Aerzte. .Die Schwierigkeiten, auf welche eine plozliche Organisation solcher Kurse stiess,.sowie derMangel eines bezüglichen Kredites liessen uns einstweilen von derMassregel abstehen ; nachdem Sie nun aber bei der Budget -Berathung für das lausende Jahr einen entsprechenden Kredit ausgesezt haben , werden wir nicht ermangeln , Versuche mit der Anordnung solcher Kurse anzustellen.

.

.

^ I .

^en....^..^..^...^^^

Das Kommando derSchule war dem Herrn eidg. Obersten Schwarz übertragen.

Ursprünglich war an der bisherigen Organisation der Schule bloss die Abänderung vorgesehen, dass nur hohere Generalstabsosfiziere in den theoretischen Theil hätten berufen werden sollen. Veranlasst durch die politischen Ereignisse beschlossen wir jedoch eine Erweiterung des theoretischen Theiles der Schule in der Weise, dass 1) ausser den bereits kommandirten Stabsoffizieren noch eine weitere Anzahl, sowie die im Jahr 1866 neugewählten Subalternen einberufen wurden , 2) zu dem dreiwocheutlichen Jnfanteriestabsoff^ierskurs auch freiwi^ige Jnsauterlestabsosf^iere (Kommandanten und Majore) zugelassen wurden, und

3) allen denjenigen Offizieren des eidgenossischen Stabes der Eintritt

in die Schule freigestellt wurde , welche sich als Freiwillige anmeldeten.

Da die diessallsige Versügung erst unmittelbar vor Beginn der Sehüle beschlossen werden konnte , so war die Zahl der Freiwilligen keine besonders grosse. Die gleichzeitige Einberufung der hohern Stabsossiziere und der Subalternen nothigte zur Errichtung mehrerer Klassen und zur Anstellung eines etwas ^ahlreichern ^ehrerpersonals. Die hoher^ General- und Artilleriestabsosfiziere bildeten die erste, die Subalteruoffiziere der gleichen ^tabsabtheilungen die zweite, die Genieoffiziere die

dritte , die Geuiestabsaspirauten die vierte , die Artillerie-.^ssiziere die

fünfte und

abtheilung.

die Stabsoffiziere der Jufanterie die sechste Unterricht^-

^

Au Lehrern waren in der Schule thätig : Hr. eidgenössischer Oberst H o f s s t e t t e r , Oberinstruktor der Jnfauterie (Generalstabsdienft, Gefeehtslehre , taktische Rekognosziruugen) , Brofessor R o h b a u er (Topographie), Oberst Schädler (Dienstreglement, ^rigadeschnle , formen des Sicherheitsdienstes), Oberst W i e l a n d (Brigadeschule, Bataillonsschule), Oberstlieutenaut S i e g s r i e d (Militärgeographie, Organisation.

707 und Materielle.^ des Benies), Oberstlieutenant L e e o m t e (Strategie uud

Kriegsgeschichte), Oberstlieutenant Voteli (allgemeine Taktik), Stabs-

major Bauli (Rapportwesen), Stabsmajor Domini.^ (Feldbefestigung, Kenntniss der Reglemente sür die Genieabtheilung), Stabshauptmauu B u r n i e r (Feldbefestigung, Sappeurdieust, Eastramentation), Stabslieutenant A l t o r f e r (Brükenbau, Aufnahmen, Brosiliren), Oberst v. Linden und Stabshauptmann Bluntschli (Reiten).

Bei fast sämmtlichen Theiluehmeru war ein vortrefflicher Geist und ein reger Eifer zur Vervollkommnung ihres militärischen Wissens bemerkbar und dem entsprechend hat den... auch der Verlaus der Jnstruktion dargethan , dass diese eiue fruchtbriugende für sie war. Ueber das Ergebniss der Brüsnng der subalternen Generalstabsossiziere bemerkt der Bericht des Kommandanten : "Selbstverständlich war bei diesen, meistens jüngeren Leuten nicht durchweg der fruchtbare Ernst ^n finden, wie derselbe den hoheren Generalstabsosfizieren uud zum Theil auch den Jusanteriestabsosfizieren eigen war. Aber auf der anderen Seite half ihnen gerade die jugend-

liehe Frische, viele Bedenken und Schwierigkeiten mit .Leichtigkeit über-

winden. Was unseren jüngern Generalstabsosfi^eren indessen immer noch abgeht, ist die genügende Vertrautheit mit den Büreauarbeiten uud den elemeutaren Reglementen. Die Wichtigkeit der erstereu unterschoben sie, und finden überhaupt keinen rechten Geschmak daran . die lezteren praktisch zu üben, .haben sie zu wenig Gelegenheit, und so kommt es, dass sie gerade in denjenigen fächern sehwach uud lükenhast gebildet sind, in welchen sie zunächst durch die Truppenoffiziere kontrolirt uud daher mitunter ungünstig beurtheilt werden.^ Ju den mit der Zentralschule verbundenen Vorbereitungskurs wurden bisher jeweilen diejenigen Kommandanten, Majore und Aidemajore berusen , deren Bataillone im gleichen Jahre die Applikationssehule oder den eidgenossischen Trnppenzusammenzng zu bestehen hatten. Raeh den gemachten Erfahruugen beabsichtigen wir , wie dies bereits in unserer Budgetvorlage .ausgesprochen worden ist, von diesem Systeme ^urükZukommen nnd dafür alljährlich die nen ernannten Majore einzuberufen.

Dieses ^^stem hat den Vortheil, dass sür die neuernannten Stabsossifere ein wirklicher Stabsoss^ierskurs geschassen wird , der doch in deu meisten Kantonen fehlt. Die neuernannten Stabsoffiziere bedürfen eines solchen Knrses (man denke nur an den ^eitunterricht) weit eher als ältere .^ssiziere . sie werden mit grosserem Eifer und grosserer ^.^sche am Unterrichte theilnehmen und davon weit mehr gewinnen als diese, uud sie konuen dann das Gelernte anch währeud einer laugern. Dienst^eit verwerthen.

Mit Be^ug anf die zu der Applikationssch^le eingeritten Truppen wird bemerkt, dass bei der Jnsanterie in der Bataillonssehnle ordentlich

708 Vorgearbeitet war , im Tirailliren dagegen ^keine Korps das wünschbare praktische Verständniss befassen. Es hat diese Lüke auch in der Applikationsschule nicht vollständig nachgeholt werden können. Jm Besondern wurde der kurze Schritt des Bataillons Rr. 58 und das Mangelhafte

in der Vorinstruktion des Bataillons R.... 2 gerügt. Die Scharsschüzenkompagnien hatten gar keinen Vorunterricht.

Jn die Uebungen der Schule brachte die anhaltend schlechte Wittexung nicht geringe Storung , so dass das Lager ans der Allmend eine ^eit lang aufgehoben und die Truppen in die umliegenden Ortschaften dislozirt werden mnssten.

Die Uebungen und Feldmanöver waren aus eine Weise^ angelegt,

die eine möglichst vollkommene taktische Ausbildung der Truppen und der

Manöprirsähigkeit der Führer sicherte, namentlich wurde das Manovriren mit Verbundenen Waffen in Ausficht genommen und eine möglichste

Abwechslung in die einzelnen Uebungen gelegt.

..^II. ...l.n.te^ich.t in ^en ..^an.t.^nen.

Rach den eingegangenen Berichten wurde in den Kantonen folgender Unterrieht ertheilt : 1.

V o r u n t e x r i c h t an die R e k r u t e n der S p e z i a l w a f f e n.

Genie

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Artillerie

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Kavallerie

Scharfschüzen

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

308

892

191

Mann.

1065

,,

, ,

, ,

zusammen 2456 Mann.

Die Dienstzeit durchschnittlich ^u 5 Tagen gerechnet mit . . . . . . . . . . 12,280 Diensttageu.

2.

Jägerrekruten ^üsilirrekruten Büchsenmacher Frater Zimmerleute T^bouren Trompeter

U n t e r r i c h t an J n s a u t e r i e r e k r u t e n

2880 7008 2..)

107 53 219 248

^ 35^ 100,800 Diensttage.

..^ 28 ,, 406 ^ 14...^ ,, ^ 14 ,, 742 ^ 14...^ ,, ^ 28...^ 6,132 ,, ^ 35^ 8,680 ,, .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

196,224

1,498

314,482 Diensttage.

70.^

314,482 Diensttage.

Mit zugezogenen Eadres :

Offiziere

Unteroffiziere Frater

Spielleute

579 ^1518 111

550 2758 ^ 20 .^ 55,160 12,878 Mann mit 869,642 Diensttage.

3. W i .. d e r h o l u n g s u n t e x r icht.

.^. Auszug :

42 Bataillone , 5 Halbbataillone, ^

1 Bataillonseadres, die Sehiessübungen inbegrissen, zu 10 Ta.^ gen Dienstzeit berechnet, b.

38,351 Mann 383,510 Diensttage.

Reserve :

15 Bataillone, 3 Halbbataillone, 6 Einzelnkompagnien, die Schieß übungen inbegrisfen, zu 6 Tagen

Dienstzeit berechnet,

14,256

,,

85,536

,,

..... Landwehr im Ganzen 35,866

,,

71,732

,,

,,

5,090

,,

d. ^pezialknrse für Stabsoffiziere, Hauptleute, Korporalssehnlen .^e., zu 10 Tagen gerechnet,

509

zusammen Wiederholungsunterricht 88,982 Mann 545,868 Diensttage.

J^. kantonalen Dienst standen somit im Ganzen 104,740 Mann

mit 927,790 Diensttagen. Da der gleiche Mann ost bei verschiedenen Dienftanlässen gezählt sein mag, so gibt nur die Anzahl der Diensttage einen Anhaltspunkt zu .^ergleichungen über den Umfang des kantonalen Dienstes.

Die von den Kantonen eingesandten Jnstruktionsplane entsprachen in der Regel den gesezliehen Ansordernngen , doeh mnsste bei einigen Kantonen ans Einhaltung der gesezliehen Zeitbestimmungen und Znziehung der ins wehrpflichtige Alter tretenden Mannschasten gedrungen werden.

Bundesblatt. .^ahrg. XIX. ......d. I.

56

710 Von den eidgenössischen Kreisinspektoren wurden inspizirt : 35 Rekrutenschulen, 35 Wiederholungskurse von Anszügerbataillonen (ganzen und halben) und 6 Auszügerkompagnien, 10 ,, von Reservebataillonen (ein Hatb.bataillon inbegrissen) und 4. Reserve-Jnsanteriekompagnien, 3 Landwehrbataillone (ein Halbbataillon Inbegriffen) und 4 .Landwehrabtheilungen .

Die Berichte d.er Kreisin.spektoren sind den Kantonen jeweilen mitgetheilt worden. Wo besondere Mängel gerügt wurden, drang das Departement aus ^Abhilfe derselben.

Die Kantone Bern und Waadt hatten kantonale Truppenznsammenzi.ge angeordnet. Den leztern kommandirte Hr. eidg. Oberst Bontems, den erstern Hr. eidg. Oberst Me.^er.

Die b.eid.en . Uebungen wurd.en aus dem zu diesem Zweke ausgesezten Kredite vom Bunde unterstüzt.

Am bernischen Trnppenznsammenzuge nahmen Theil: 4 Jnsanteriebataillone, 2 Reserve-Scharsschüzenkompagnien, 2 Kompagnien Dragoner und eine Vierpsünder-Batterie der Reserve.

Z^.m waadtlandisehen Truppenznsammenznge waren beige^ogen .

3 Jnfanteriebataillvne, 3 Scharfsehüzenkompagnien, 2 Dragonerko.npagnien und eine Vierpfünder- Batterie. Mit Ausnahme der leztern gehoren diese sämmtlicheu Korps der Reserve an.

Die beiden Uebungen, welche durch die betreffenden Kreisinspektoren inspi^irt^ wurden, konnen als gelungen bezeichnet werden und hal..eu jedenfalls die Rü^liehkeit, ja Rothwendigkeit solcher kleinerer .^nsamrnen^üge dargethan.

..^III. ^nsa.^n.en^nn^ de.... in^ni^.ten ^annfchas.t nnd i^e.... Dien^a^e.

An eidgenossischen Schulen und Uebungen haben im Jahx 1866 .^die Grenzbesezung nicht mitgerechnet^ theilgenommen: Mannschaft.^

..^iensttage.

.Reisetage.

...^tal.

Pferde.

l..^ (ohne Grenzbesezung^ . . . 21,994 l^^5 (mit Trnppenzusammenzng, . 27,342

285,123 369,400

79,170 97,108

364,293 466,508

7,33^ 7,234

l.^4 (....hue die Okkupation von ^ens^ 21,745

284,538

77,248

361,786

6,975^

^ ^ahl.

Jn den Kantonen wurden instruirt: Manu.

l^^ 1^5 ^^

^iensttage.

104,740

927,790

99,570

850,514

9.7,933

842,361

^ Jm eidgenossisehen und kantonalen Jnstxuktionsdienste zusammengerechnet standen im Jahr 1866 126,734 Mann mit 1,212,913 .^iensttagen , was einem das ganze ^ Jahr im Dienst stehenden Korps von 3.323 Mann gleichkommt.

^ ^

.^ ......

712 Jm

eidgenössischen Dienste verwendete der Mann durchschnittlich

16,56 Tage, also etwas weniger als im Jahr 1865(17,06^.. im kautonalen Dienste kommen aus den Mann 8,85 Diensttage (1865: .....,54)^

Jm eidgenössischen Dienste ist das Verhältniss der Reisetage zu den eigentlichen Diensttagen immer noch ein sehr grosses , indem die Reisetage, worin freilieh die den Kantonen vergüteten Besammlungs- und Entlassungstage ebensalls inbegrisfen sind , 27,76 ^.. der gesammten Dienstzeit ausmachen.

Die Militärverwaltung ist zwar darauf bedacht, dieses Verhältnis

mögliehst ^u Gunsten der eigentlichen Diensttage zu gestalten ; allein bei

der so kurzen Dienstzeit, namentlich in den Wiederholungskursen, wird die Zahl der sür Besammlung und Entlassung der Truppen verwendeten und für die Jnstruktion verlorenen Tage immer eine verhältnissmassig grosse bleiben.

..^I..^. u nte ...s.tnzn n g s.^iwi^e.... ^chie^e^ine.

Jm Jahr 1866 haben 310 Vereine sich um die reglementarische Vergütung der Munition von 50 Schüssen beworben.

Vereine wurden 3 abgewiesen, da sie den Anforderungen des Reglements nicht entsprochen hatten^ es bleiben 307 Vereine, welche zusammen 11,831 Mitglieder zählen.. Von diesen haben 919 Mitglieder die reglementarischen Schüsse mit dem umgeänderten Jnfanteriegewehr und 7710 mit dem Stuzer oder neuen Jnfanteriegewehre gethan und dafür zusammen eine Vergütung von Fr. 10,052. 25 bezogen.

Gegenüber den Vorjahren stellt si.h das Verhältniss wie folgt : ^nr Umerstü^ng berechne Mitglieder

mit

I.^.t 1...^ 1.^

mit

^nzahl der Mitgliedern PxeIat^ ...^uzer und Vereine.

zahl. Buxnand^. .Jnf.^ewehren. ..^ola...

224 257 307

Beitrag.

^r.

.^p.

8074 807 5142 5949 6994. 77 9968 853 6482 7335 8571^ 75 11831 919 7710 8629 10052. 25

Es erzeigt sieh somit von Jahr zu Jahr eine Vermehrung der sreiwilligen Vereine und eine grossere Betheilig..ng bei der Bewerbung sür Vergütuug der Munition.

^^. ^n^e^.rden^iches ^.n^enans^e^ zn^ .^enzl^eseznn^.

Ueber das ausserordentliche Truppenausgebot zum Schuze der südöstlichen Grenze haben wir Jhnen bereits durch die Botschaften vom 4..^Juli und 28. November 1866 nähere Mittheilungen gemacht, wir beschränken uns daher darauf, zur Vervollständigung des gegenwärtigen Berichtes einige Detai lau galten beizufügen.

Der Bestand der zur Grenzbesezung von Graubünden perwendeten Truppen war folgender : Offiziere. Unteroffiziere, .^ Soldaten.

beiter und Spielleute.

Divisionsstab

^

Briaadeftab Ambülanee-Sektion

.^

^

^

.

.

3

.

.

7

.

.

4

Gebirgsbatterie Rr .26 .

Schüzenkompagnie Rr. 12 16 ,, 36 ,, ^ 5 . . 33 Bataillon ^ 51 . . 34 ,, ^ . . 34 ,, ^ 63 ..^

.

.

.

.

4

^

4

135

.

^...tal.

.Anzahl der

^inrükung..^, ^ntlassung.^^, xesp. Iezter Pserde. resp. erster ..^arschtag. ......arschtaa.

15. Juni. 20. August.

^.....,..^..

7

2 1 6 40 25 27 25 149 143 141

6 84 73 75 76 539 565 549

15 131 102 106 105 721 742 724

4 8 56 2 2 2 10 8 10

559

1967

2661

109

^^^

^

.^

. ..^er im Kanton Tessin ausgestellte Brigadestab bestand aus 6 Offizieren , Dienst traten und den 5. August denselben perliesse...

15.

25.

30.

19.

25.

17.

17.

25.

19.

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

20.

20.

9.

20.

.l 5.

20.

20.

15.

20.

^, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,,

welche den 30. Juni in den .

.

^

714 Diese Truppen..usstellung wurde so weit immer moglich znm Unterrieht der Truppen verwendet. doch nahm der Grenzbewachungsdienst die einzelnen Truppentheile so sehr in Anspruch, dass eine Ausbildung mehr mit Bezug auf Sicherheitsdienst und Wachtdienst als mit Bezug ans

die Manoprirsähigkeit der Truppen stattfand. die geographischen Ver-

hältnisse der besezten Grenze traten in dieser Beziehung zugleich hindernd

in den Weg.

Der Gesundheitszustand der Truppen war tro^ der oft grossen Anstrengung und ungeachtet der wechselnden Temperatur ein sehr günstiger, was ^nter Anderm nameutlich der guten Verpflegung der Truppen zugeschrieben wird.

Die Fl^ischration wurde nämlich bei diesem Dienftanlass ans ^1 .^ erhoht, und derjenigen Mannschast, welche einen beschwerlichen Batrouillendienst ^u versehen hatte, wurde zudem eine Wein^ortion verabreicht.

^Durch ^sofortige Einführung der .^aturalperpsleguug wurden .der Einwohnerschaft mogliehst w.^nig Lasten auserlegt.

Verhalten und Disziplin der Truppen war in jeder Beziehung ansgezeichnet.

Von Seite der Bevölkerung wurden die Truppen auf das Herzlichste ^ausgenommen, und wir sprechen den betreffenden Landestheilen an dieser Stelle .unsere volle Anerkennuug und unsern Dank hiesür ans.

^Wie diese kleine Trnppenausftellung den .dabei betheiligten Ossizieren und Mannschaften ein Anlass zu ihrer weitern militärischen Ausbil^ung war., so hat auch d.ie Militärverwaltung daraus manche Ersahrung gewonnen, ^d.ie be.i nächster Gelegenheit ^mit Vortheil wird ^verweihet werden konnen. Der Beriet des .^ruppeukommandanten, .^rn.

eid.g. Oberst Ed. Salis, enthält in dieser ^eziehuug mancherlei ^Be-

her^genswerthes.

^Sehon .....or der ^.ruppenausstelluug richtete ^das Militärdepartemeut sein Augenmerk a.us die ausgedehnteste Benuzuug des Telegraphennezes zu .militärischen Zweken. Gemeinsam mit den.. ..^ostdepartement wurden

Anstalten getrossen, das Telegraphennez durch einige speziell sür .den

Dienst an der Grenze errichtete Bureau^ mit den uothigen Zwisehenstati^^en zu erweitern und dem Militärkommando das uothige personal für ^den Telegraphendienst ^ur Verfügung zu stellen. Die Sache hat sich in hohem Masse bewahrt . so dass wir seither Austräge ertheilt haben, ein Projekt über die Organisation und Benuzung des Telegraphenw.e.sens sür den Kriegsfall auszuarbeiten.

Mit Rüksicht auf die heutigen verbesserten Strassen- und Wegeperbindungeu und den Umstand, dass im bürgerlichen ^eben das Saumen beinahe nicht meh.r vorkommt, ist die Frage ausgeworfen worden, ob

715 nicht das Saumen beiden Gebirgsbatterien. und den Gebirgsaml.^ülaneen zum grossten Theil aufgehoben und ^der Transport durch Wagelchen vermittelt werden sollte. Die Sache wird von ^der Artilleriekommission einer nähern Vrüsung unterworfen.

Wie bei ^srühern Anlässen , so ist auch diesmal der Umfang des

Ofsiziersgepäkes aufgefallen. Ohne Zweifel muss. die Frage, ob das

Offiziersgepäk, um eine Verminderung der Fuhrwerke zu erzielen, nicht aus ein Minimum reduzirt werdeu solle , eine baldige Losung flnden ^ aber abgesehen davon sollten die kantonalen Militärbehörden und^die betreffenden Kommandanten der taktischen ^.nheiten sch^n ^jezt jeweilen beim Abmarsche der Truppen dafür sorgen , dass wenigstens die reglementarischen Vorschriften eingehalten werden..

Unsere reglementarische Fleischration dürste bei grossern Anstrengungen zu einer genügenden Ernährung des Mannes nicht .hinreichen, und namentlich ist sie zu klein, nui das so uothwe^dig erachtete und nun auch im neuen Reglemente vorgesehene zweimalige Abkochen auszuführen.

Der im Kanton Tessin aufgestellte Stab der Brigade A r n o l d hat die ihm gebotene Zeit für militärische Vorbereitungen zur allfälligen Besezung der tesstnischen Grenze möglichst gut verwendet.

^ I .

.^.

^ .

.

^ .

.

^ .

.

.

.

.

.

.

.

e .

.

.

.

.

.

^p^ra^i^e

^btl^ilnn^.

Jm Geschäftsjahre hat die Ausgab... ^dex revidirteu Blätter 3, 4, 5, 8, ..), 10, 14, 15 und 18 des topographischen Atlase.^ stattgesunden.

Die Revision findet nämlich in der Weise statt, dass die neuen Strafen, Eisenbahnen, die Veränderungen den Ortschaften durch Reubauteu , neuen Terrainausnahmen und überhaupt Korrekturen auf deu vorhandenen Knpferplatten nachgestochen werden.

Jnde.n jezt die Revision der Blätter der .nordwestlichen ^..ehwei^ an die Reihe kommt, .so sind im Geschästsjahre die nothigen ^Erhebuugen in den Kautonen ....^olothurn, Basel und Reüenburg ^Bern noch bevorstehend) vorgenommen worden.

Jn ^Vervollständigung des Materials der trigonometrischen Vermessungen hat eine Reuberechnung der Triangulation des .Kantons Glarus stattgefunden.

Das Blatt II der Generalkarte der Schweiz (in 4 Blättern) ist mit Ende des Jahres im ^tich vollendet worden. Rach Erstellung einer zweiten (galvanischen) Drukplatte und Verstä^.lung derselben wird der Druk dieses Blattes beginnen, so dass dasselbe im März 1867 dem Vublikum abgegeben werden kann.

716 . Dieses Unternehmen ist dadurch sehr gefördert worden. dass es nun nach früheren vergeblichen Versuchen gelungen ist, die Stahlplatten, auf denen der Stich begonnen wurde , in Kupfer zu reproduziren. Es ist damit eine leichtere und schnellere Ausführung dieser längst erwarteten Karte , sowie die Moglichkeit fortgesezter Verbesserung derselben ge-

sichert.

Das Blatt I dieser Karte, die nordwestliche Schweiz enthaltend, . ist mit Zeichnung und Stich im Lause des Jahres ebenfalls sortgesezt worden.

Der lithographische Ueberdruk wird gelegentlich fortgesezt.

So wurden bei Anlass der Grenzbewaehung die Blätter .^V und ..^ durch

dieses Mittel vervielsältigt. Es sind serner sür die kantonalen Truppen-

zusammenfüge in Bern und Wa^dt Karten erstellt worden.

Der Versuch verdient hier besondere Erwähnung, eine Zusammensezung der auf verschiedenen Blättern liegenden Theile eines Kantons in e i n e Kupserdrukplatte durch galvanische Reproduktion zu bewerkftelligen , und es ist für Kantone , deren Gebiet in der Eintheilung der topographischen Karte zerschnitten wird, pon Jnteresse, zu ersahren , dass eine gelungene Knpferdrukplatte, den Kanton Uri enthaltend, durch das genannte Versahren erstellt werden konnte.

Die Materialien der topographischen Aufnahmen und trigonometrischen Vermessungen würden von Behorden, Gesellschaften und Brivaten vielfach durch Verlangen von Mittheilungen benuzt.

Jnfolge der pon der Bundesversammlung poftnlirten Vreisermässignng des Atlases musste die doppelte Zahl Blätter gedrnl.t werden, als porgesehen war.

Es wurden abgeliefert .

An die Verwaltung des Kartenverkanss

. . 12,841 Blätter.

An die eidg. Verwaltungen, Kantone, Regierungen

..e.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

An die Kartensammlung der Feldbüreau^ . .

An die geologische Kommission . . . . .

1,773

,,

1,378 400

,, ,.

zusammen 16,392 Blätter.

Jm Jahr 1865 wurden im Ganzen abgeliefert

.

8,077

,,

^. ..^tititari^e ^..bti^eilun^.

Die begonnenen militärischen statistischen A r b e i t e n betreffen zunächst die Znsammenstellungen über die esfektiven Kriegsmittel an personellem und Materiellem der eidgenossischen Armee nach den bei den verschiedenen Militärverwaltungen sich vorfindenden Materialien, so wie die Bearbeitungen der für Truppenansstellungen und Bewegungen

717 erforderlichen statistischen Hilfsmittel, die statistischen Tabellen für Dislokationen und eine Bearbeitung der Generalkarte ^in 4 ..blättern) mit Bezeichnung der Bepölkerungszahlen und Marschdistanzen.

Zu diesen Arbeiten haben einige Ossiziere in freiwilliger Beschästigung auf dem Stabsbüreau namhafte Beiträge geliefert, auch sind diejenigen militärisch^statistischen Zusammenstellungen, welche fremde Armeen betresfen , durch freiwillige Arbeiten einzelner Stabsosfiziere bearbeitet worden.

Für die militärische Benuzung der Eisenbahnen in Kriegszeiten ist eine vorbereitete Organisation des Bahnbetriebes ersorderlich. Zu diesem Zweke wurde eine Sammluug der Eisenbahndokumente aller Linien an-

gelegt, und die Organisation des militärischen Betriebes wird im Einvernehmen mit den Vertretern der Bahngesellschasten entworfen.

Die politischen Ereignisse des Jahres 1866 veranlassten eine umfassendere Erörterung der Fragen, welche die Landesvertheidigung zum Gegenstande haben.

Es sind einesteils die Fortsehritte im Geschüzweseu und der Handfeuerwaffen, und anderntheils die Veränderungen in den Machtverhältnissen der benachbarten Staaten , die eine durchgreisende Untersuchung der nothwendig erscheinenden Maßnahmen in dieser Richtung verlangen.

Die bezüglichen Arbeiten sind eingeleitet worden, und die Erledigung wird von den speziellen Kommissionen hoherer ^tabsosfiziere , die damit beauftragt sind, erwartet.

Das Stabsbüreau war auch im ^alle, mit den militärisch^historischen Arbeiten einen Ansang machen zu können. Es soll dadurch ein Cat^lo^ue résonné der militärischen Aktenftüke des eidgenössischen Archivs, und zwar zunächst für den Zeitraum der Helvetik, geliefert werden.

Die Vermehrung der Sammlungen des ..^.tabsbüreaus konnte nur im gewohnlichen .Schritt fortgesezt werden, und es ist hier bloss die Ergänzung der sur die Feldbüreau^. bestimmten Kartensammlung namhast ^u machen.

^u.

.^^n.^^ff^r....^.^......^...^..^.^.

a. ^er.^ennna.

Die Vergebung der Lieferungen an die Lieferanten, welehe di^ niedrigsten Angebote stellen, hat nicht selten zur ^.olge, dass die .Liese^ ranten allsälligen Schaden durch geringere ....Qualität oder Quantität de^ Lebensmittel auszugleichen suchen. Die bisher üblich gewesene Aus^ schreibung beim Beginne de.s Schuljahres für alle Lieserungen des betreffenden Jahres hat zudem den Raehtheil , dass die Lieseranten sich gegen ein allsälliges Steigen der Lebensmittel zum Voraus durch hohere

7l8 .Angebote siehern müssen. Wir werden daher trachten, den Ausschrei.bungsmodus in Zukunft in etwas zu mod.fiziren, sei es. dass die AusSchreibungen jedesmal unmittelbar vor dem betreffenden Kurse vorge.nommen werden , oder dass es den .Lieferanten ermöglicht wird , ihre Angebote nach den jeweiligen Marktpreisen einzurichten. Klagen über geringe Liesernngeu stnd indessen nur vom W^assenplaze Thun .eingegangen.

Der Durchschnittspreis der Lebensmutes und Fourageraiion gestaltet sich gegenüber dem Vorjahre wie folgt: Brodxationen. Fleis.hratlonen.

Total.

Fouragerationen.

1^.

l^5.

20^ 19^

32^.

29 ^

52.^ 4.^

2.05^ 1.83

Es hat daher, wie dies übrigens mit den hohern Lebensmittel^reisen im Jahr 1866 gegenüber den^ Vorjahre in .Uebereinstimmung steht, ein bedeutend hoherer Breis für die Muudportionen und FourageNationen bezahlt werden müssen , als damals , was aus die Ausgaben für den Unterricht von sehr erheblichem Einslusse war.

h. ^eterinardienlt.

Raeh dem Jahresberichte des Oberpserdarztes .betrug die Zahl der .m Dienst gestandeneu Bserde (Armeebereitsehast und Grenzbesezung in-

begriffen) 7506.

Davon wurden ärztlich behandelt 2920 abgeschält . . . ^ . . 1746 versteigert . . . . . . 3 5 umgestanden sind . . . .

23 gesund geblieben . . . . 2782 7506

Von den 2920 ärztlich behandelten Bserden litten ^659 an innern, ^2261 an äusseru Krankheiten , und von diesen nicht weniger als 564, also der 13^ Theil, an Satteldrüken , ein Umstand, der in hohem ^..rade geeignet ist, die Aufmerksamkeit der Behorden und des Justruktionspersouals auf sich zu zieheu. Die Zahl der Gesehirrdrüke belauft.

sieh auf 263, und ist daher ^um^ geringer als die Satteldrüke. Welches

auch im Ganzen genommen die Ursachen dieser Erscheinungen seien , so ist immerhin nachweisbar , dass dieselben in vielen Fällen der Sorglosigkeit von .Offizieren uu.d Mannschaft zugeschrieben werden müssen.

Die Kosten der Dienstpserde in den Schulen ^.nd in den Wiederholungskursen einerseits und der ^Armeebereitsehaft andererseits betrugen :

719 ^nstruktionsdienst.

1.

2.

3.

4.

5.

^renzbesezung und Armeebere^sehaf.^.

Ein- und Abfchäz.u.ngskosten . 6,180. 04 .1,444. 35 Behandlungskosten . . . . 16,521. 44 635.^75 Abschäzungen . . . . . . 76,829. 10 3^13. 50 Vergütungen für ^ersteigerte Bserde . . . . . . 17,701. - Vergütung für umgestandene Bserde . . . . . . 16,182. 1,500. ^ ..133,413. 58 6,593. 60 Vertheil.t aus die 7338 im Justruktionsdienst gestandenen Bferde

ergibt sich per Dienstpserd eine durchschnittliche Ausgabe ^von Fr. 18. 17, und für die 168 im aktiven Dienst verwendeten Bferd.e von .Fr. 39. 25 per Bserd.

Die eigentliche Abschäzungssumme vertheilt sich aus die .abgeschäzten Pferde der einzelnen Waffen wie folgt : ^lbgeseh.izte ^.Ibschazung..^ Durchschnlu Pferde . .

betrage.

^per ..^serd.

Artillerieschulen und WiederholungKavallerieschulen und Wiederholungknrse

.

.

.

.

.

.

.

Zentralsehule Thun . . . .

^chüzenwiederholungsknrs Lieftal S.hüzensehule Winterthur . .

Sanität.^kurs Luzern . .. ^.

Jnfanterie-Jnspel.tion . . .

.

.

.

.

.

.

^Armeebereitschaft . . . . . .

Grenzbeseznng .

. . . . .

870 813 .1.7 1 1 4 1 1707 ^33 ^39 .^

Fr 35 558 ^40 87 ,, 35,710 43. 92 ,, 1 ,696 99. 76 40 40. ,, ^^ 284. --^ ,, ^485 1.21. 25 42 42. --^r. 73,815 43.24 ,, 281 46. 83 .. 2,732. 50 82. 80 Fr. 3,013.50 77.25

.^ c.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

^ .

.

n m .

^ ^ .

.

.

.

.

.

.

.

.

^ ^ .

^ .

.

.

^

.

^

Nachstehend folgt eine Uebersicht des J..ventarbest..ndes des Kommissariats-Materials : Bestand auf ...1. Dezember 18^.

Thun . .

.Luziensteig Winterthur

Fr. 103,623. 70 . 17,025. ^ . 10,640. 70 131,289. 40

42,279. 31. 50

Abgang.

67. --10. 18

42,310. 50

77. 18

Zuwachs.

10^ Abschreibung.

14,583. 57 1,704. 63 1,064. 07 17,352. 27

.

.

^

Bestand aus 31. Dezember 18.^.

131,252.

15,341.

9,576.

156,170.

13 69 63 45

...^e^mmtre.^nnn^er^ebn^ der .....^ililar.^er.^altnn^.

1. E i n n a h m e n .

Die Einnahmen des Jahres 1866 gestalten sich wie folgt : Eingenommen.

Büdgetirl..

11,781. 31 Verkaufte Reglemente . . . . . Fr. 10,000 26,461. 43 Verkaufte topographische Vlatter . . . 20,000 16,483. 95 Miethe für Artilleriematerial . . . . 10,000 5,790. 75 Verschiedenes . . . . . . . . . 10,000 50,000 60,517. 44

Mehr.

1,781. 31 6,461. 43 .

6,483. 95 14,726. 69

Weniger.

4,209. 25 4,209. 25

Die Mindereinnahmen gegenüber dem Vorjahre , welche damals Fr. 73,398. 15 betrugen, rühren hauptsächlich von dem niedern Verkaufspreise des topographischen Atlases her.

2. A u s g a b e n .

Die ordentlichen Ausgaben der Militärverwaltung belaufen sich ans Fr. 2,226,449. 48 Die Kredite betragen: Büdget . . . . Fr. 2,232,778. 78 Rachtragskredite . . ,, 101,252. 35 ,. 2,334,031. 13 Es ergibt sich demnach eine Ersparniss von Fr. 107,581. 65

welche den verlangten Rachtragskrediten ungefähr gleich kommt. Die ......^.htragskredite sind übrigens zum grossten Theil sür ausserordeutliehe Materialansehafsungen bestimmt gewesen , und es ist daher sür die betreffende Ausgabe ein entsprechender Gegenwerth vorhanden. Die Ra..l,tragskredite betrugen nämlich sür Anschaffung von Vferdegeschirren Fr. 36.875, für Anschaffung von Sanitätsmaterial Fr. 37,000 und Uebertragung eines Kredites für Ver-

suche mit Hinterladuugsgewehren vom Jahr 1865 ^r. 6877. 35, so dass obige Summe von Fr. 107,581. 65 wirklich als eine Ersparniss auf dem ordeutlichen Budget betrachtet werden kann. .

Jn den einzelnen Unterrubriken stellen sich die Ausgaben wie folgt zu den betreffenden Büdgetposten :

.^it d .^e t.

a. Verwaltungspersonal . . . .

b. Jnstruktionspersonal . . . .

c. Unterrichtskurse . . . . .

d. Kriegsmaterial . . . . .

e. Militäranstalten, Festungswerke f. Stabsbüreau . . . . .

.^. Kommissionen und Experten .

h. Drukkosten . . . . . .

l. Gerichtskosten . . . . .

k. Unvorhergesehenes . . . .

.

.

.

.

Fr.

.^p.

. 119,870. . 167,288. -. 1,715,300. -. 225,982.. 35 . 23,000. . 37.500. - ^ 2,000. - j . . 9,000. -... 25,000. . 2,000. . 7,090. 78 2^334,031. 13

.^ie ansserordentlliehen Ausgaben betragen .

Die dafür bewilligten Kredite .

.

.

Fr.

.^p.

111,651. 50 149,229. 45 1,659,163. 48 206,309. 14 . 21,095. 61 ^ .^ ^,^. 7,220. 30 24,988. 10 301. 55 6,990. 35 .

2,226,449. 48 . . .

.

.

.

Die Ausgaben bleiben daher unter den bewilligten Krediten um

Mehrausgaben.

Fr.

^p.

Minderau^gaben.

Fr.

.^p.

8,218. 50 18,058. 55 56,136. 52 19,673. 21 1,904. 39 1,779. 70 11. 90 1,698. 45 100. 43 - 107,581. 65 Fr. 3,113,499. 31 ,, 3,114,706. 96 Fr. 1,207. 65 ^ .

^ .

^

Eine nähere Detaillirung dieser Summen erzeigt folgendes Ergebniss : Kredite.

Fr.

.).p.

1. Furka^e . . . . . . . . 60,^55. 60 2. Kaserne in Thun . . . . . . 408,355. 38 3. .^ewehxanschasfungen . . . . . 988,182. 04 4. Umänderung des Artillertematexials 3.^02. 25 5. ^ersu^e mit gezogenen Gefchüzen . 1.l,91l. 07

Ausgaben.

Fr.

.^),355.

407,328.

988,182.

329,322.

11,910.

Mehrausgaben.

Mlnderausgaben.

.ltp.

Fr.

60 45 04 .

2^ 35

-----.....---

-- 1,026. 93 - --18^ ....

--72

....

-

---.--.

- -1,207. 65

^p.

Fr. .^p.

6. Umänderung der Feld- und positions-

geschüze . . . . . . . ^5,04^3. 13 5.^,043. 13 7. Okkn^ation von ^enf . . . . . 433,614. 21 ^^. ^^ 8. ^renzbesezung . . . . . . . ^827,743. 28 827,743. 28 Total 3,114,706. 96 3,113,4......). 31

^ .

^ .

^

-.^ --

723 Hiebei ist folgendes zu bemerken : Obiger Kredit für die Kaserne^ in.. Thun.b.^reif^ den .Rest des ursprünglichen ^Kredites sammt dem Raeh-

tra.gskredite von Fx. 250,000 in sich. Die Kredite für Beitrag an di^ Furkastrasse., Anschaffung von Gewehren .und Umänderung der^ Artillerie find.. n.icht die im. .gedruckten Budget aufgenommenen Dosten, sondern diejenigen. Ou.oten,. dex.^ betreffenden,. auf mehrere Jahre verteilten Kredite, die in diesem. Jahre zur^ Verwendung gekommen si.rd.

Rekapitulation.

Kredite..

Fr.

.^p.

.^

Ausgaben..

Fr

..l^nderausgabe.^

.^p.

Fr.

.)..p.

Ordentliches Budget 2,334,031. 13 2,226,449. 48 107,581. 65 Außerordentliche^^ 3.,1.1.4^706...9^ . 3^113^,499.31^ 1,207. 65 5,44^,738^09^ 5,339,948. 79 108,789. 30 Während die Ersparnisse aus. der Rubrik ^.Unterrichte ziemlich beträchtl.ieh sind, kamen doch aus einigen Unterrubriken, wie dies nicht zu vermeiden ist, auch dieses Jahr Ueberschreitungen vor. Die wichtigsten derselben find : ^ Kavallerierekrutenschulen Fr. 4813^. 97. Diese Mehrausgabe rührt von der grossern Rekrutenzahl, als im Büdget vorgesehen und von den bedeutenden Bserdeabschäzungen her.

Spezialkurse sur Ossiziere und Unteroffiziere Fr. 3081.

12.

Die

Büdgetirung sür diesen Bosten. hat sieh als uieht genügend herausgestellt ; besonders aber stellten sieh die Transportkosten hoher , als im Büdget vorgesehen war.

Zentralschule ^r. 6464. 33.

Die Mehrausgaben haben ihren wesentlichen^ Grund einerseits in den grossern Vergütungen an .Landschaden, andererseits .in einer etwas grosseren ^Ausgab.e an E^trav^rpflegung gegenüber. den Vorjahren.. Beide. Mehrausgaben sind .durchs d^ ausnahmsweise sehlechteu Witternngsverhältnisse verursacht worden.

E^uipementsentschädigung sür Stabsoffiziere Fr. 2000, veranlasst durch. .die ^ Aufnahme^ einer . grossern .Zahl von. Ofsizieren in den Stal^ als. vorgesehen war.

.

^ .

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i sch e .^ e ^^n en.

Raeh unserem legten Bericht betrug die Zahl der Bensionirten 1529 V^n der italienischen Regierung wurden .

.

.

17 Veustonen neu^e^willigt. Da jedoch die ^Zahl^der durch Todesfall erloschenen Pensionen ebenfalls .

.

.

.

.

.

17 beträgt, so bleibt sich^ am Ende des Jahres der Stand der .Benfionen gleich wie am Ansang.

724 ...,

^Während die im Jahr 1865 bezahlte Summe Fr. 444,355. 50 betrug, stiegen die Pensionen im Jahr 1866 nur aus

,,

375,463. 95

D i e Differenz v o n .

.

.

.

. F r . 68,89l. 5 5 rührt von dem Umstande her, daß diejenigen Vensionsraten für das erste Semester , deren .Lebensscheine ein späteres Datum als dasjenige pom 30. Juni. tragen, sowie die Bensionen von Offizieren und Ossizierswitwen, welche aus 1. August 1866 fällig wurden, infolge einer Steuer von 5^, mit welchen jene Pensionen von der italienischen Regierung belegt worden waren , und^ gegen welche wir Reklamationen erhoben hatten, einstweilen nicht bezahlt wurden.

.

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. .^ e i .t .^ w ese n s .

^Ila.emeine^.

Die Ersahrnngen des Jahres 1866 gaben auch im Sanitätswesen einen mächtigen Jmpuls zur Aufsuchung und Beseitigung vorhandener

Mängel.

^

Die Luken im personellen werden so weit es die Ambülaneeärzte betrifft, erst ergänzt werden können, wenn die von^ uns s. Z. angeregte Reduktion der Korpsärzte durchgeführt sein wird. Auch zur Ergänzung der Krankenwärter ist ein gesezlicher Erlass nothweudig , und es wird daraus bei den bevorstehenden Reorganisatio..sprojekten Bedacht genommen werden. Unterdessen richtete man sein^Augenmerk sür den Fall der Roth ans das sreiwillige Hilfspersonal, und es bethätigte sich in dieser Richtung namentlich der Oberfeldarzt in seiner ausseramtliehen Wirksamkeit.

Den Vorschriften der Geuser-Konvention gemäss^wnrden die nothigen nationalen und internationalen Zeichen angeschafft, beziehungsweise den Kantonen die nothigen Austräge dazu ertheilt, damit gegebenenfalls die Spitäler, Ambülaneen .e. der Wohlthat der Neutralität theilhastig werden^ konneu.

Ein grosser Schritt ist im Berichtjahre zur Ergänzung des Sanitätsmaterials gethan worden, indem wir zu diesem Behufe ans dem ausserordentlichen Kredite unter z.^ei verschiedenen Malen eine Summe von .^r. 158,000 aussehen, welche Verwendung auch bereits Jhre Geuehmignng erhalten hat. Ueber das Weitere verweisen wir aus den Abschnitt unter Litt. d.

Jm Berichtsahre fand eine einlässliche Berathnng über die Frage

der Errichtung einer Winkelriedstistung statt , die in engster Beziehung

zum Vensionswesen steht. Daran knüpfte sich eine Vorberathung über die Abänderung des Vensionsgesezes selbst. Jn beiden Richtungen werden wir im Falle sein, Ji^nen besondere Vorlagen zu machen.

725 Wir haben hier noch besonders der Tätigkeit des schweizerischen Hilsskomites für verwundete Krieger anerkennend ^u erwähnen, das bereits sur den Fall der Roth die Organisation der freiwilligen Hilfeleistung sür die Verwundeten vorbereitet hat. ^.ie Behorde kann nur wünschen , dass die Anregung schon in Friedenszeiten allgemeine Theilnahme sinde.

h.

^ranl.enp^eae.

Jn nachstehender Uebersicht findet sieh eine Statistik der BrozentVerhältnisse der Kranken im Allgemeinen und gewisser Krankheiten im Besondern, aus welche wir verweisen. Jm Uebrigen hat die Krankenpflege nicht Anlass zn besonderer Berichterstattung gegeben, da sich keine anormalen Verhältnisse zeigten.

.^e.^leichel^e ^usammeltste..ln^ der ^uptergebmsse der .^ra^en^tatiftil iu deu ei^. .^ilitgrschulen.

1^. 1^5. l.^4. .^3.

1^ Maunschastsstärke in sammtliehen Militärschulen . . . 19,725 26,255 24,011 25,963 2^ Gesammtzahl der Kranken . 4,040 4,526 4,803 3,541 3^ Brozentverhältnissder Kranken zurMaunsehastszahlperWoche

4^ Zahl der Spitalkranken

7,3

. ^ ^ 147

7,6

257

6,9

234

5^ Bro^entverhältniss der Spitalkranken ^ur Manus.^afts^ahl

per Woche ^ . . . . .

0,2 0,4 0,19 6^ Vrozentverhältniss der Spitalkranken zur Gesammtkrankenzahl . . . . . . .

3,6 5,6 4,8 7^ Zahl der ^ienstdispensationstage . . . . . . . 6,252 6,628 8) ..^ispenstage per Kranken .

1,5 1,4 1,4 9^ Zahl der Todesfälle . . .

4 6 4 10^ Brozentverhältniss der Bron^ ehialkatarrhe 10,1 -^der .^iarrhoen . . . . 15,7 18,4 18,0 ,, Gastrieismen . . . . 12,3 12,8 13,3 ,, .,

Abesse und Furunkeln .

^usskraukeu .

^

^. deren Gesammt^

h. Schüze^Rekruten .

c. in .^chüzen Wieder-

holungskursen . .

Bunde.^bla^. ^ahrg.XIX. Bd.I.

. 7,4

7,4

-

139 5,0 2 -

8,1

584 838 ^^^^^^

-

-

27,57

17,7 22,0

-

26,08

20,6 25,7.

57

-

726

l^. l^. l^.t. 1.^.

11^ Brozentverhaltniss der Erkrankungen überhaupt : a. Beim Genie R..^

W.l h. Bei der Artillerie R.l W.l c. ,, ,, Kavallerie R.^.

W.l d. " den Seharssch^en R.l W.l e. Jn der Eentralschnle .

k. Jn diversen Kursen . ^ ^. Bei den Okkupationstru..^

peu in Gens . . . .

h. Bei der Grenzbesezung im

Engadin . . . . .

c.

3,4

^7,2

4,8

7,7 6,4 4,7 7,9 7,5 7,7 7,3 7,7 8,2 7,8 8,4 5,9 9,6 10,9 9,3 6,7 9,5 9,8 8,9 10,7 10,0 6,2 8,2 ^ 4,1 10,2 8,5 6,4 -

4,3

5,2

.--.

5,3

-^

-

-^ -.--

-

^nt^adiaun^en und ^en^nen.

Es verblieben aus Ansaug des Beriehtjahres 184 auszurichtende Pensionen im Betrage von Fr. 42,007. 50, davon Jnvalide 104, Hinterlassene 80.

^ ^ ^ie im vorhergehenden Jahresberichte als uuerledigt bezeichneten Fälle wurden im Lause des Jahres erledigt, mit Ausnahme eiues Falles, welcher erst in ^olge einer neuen Begutachtung durch die Bensiouskommission entschieden wurde. ^ie daherigen Aversalentsehädigungen be-

tragen ^r. 1726. 80.

Jm Lause des Jahres langten solgende Gesuche und Anzeigen ein : a. Betreffend bereits Vensionirte .

Anzeigen von 8 Todesfälleu ^2 Juvalide und 6 ^iuterlassene), dann 12 Gesuche, welche im Lause des Jahres erledigt wurden.

b. Rene Gesuche .

Es sind deren im Ganzen 3l eiugelaugt , welche iu folgender Weise erledigt wurdeu.

a. E s wurden abgewieseu .

.

.

.

.

.

7 b. Avers^lentschädiguugeu erhielten .

.

.

.18 im Betrage vou Fr. 1832. 40.

c. Beusionirt wurdeu .

.

.

.

.

.

.

6 zusammen mit ^r. 1240 .

überdies w^rde iu einem ^alle die rükständige Bension für sünf Jahre im Betrag von ^r. 750 bezahlt.

Unerledigt blieben keine Gesuche ..aeh der ^izung der Bensionskommissiou, welche erst am 1t. und 12. ^ebruar 1867 stattfinden konnte.

727 Das Ergebniss der Revision sämmtlieher Pensionen am Ende des

Berichtjahres ist Folgendes:

1) Erloschen sind: a . Durch Absterben .

.

.

.

.

.

. 7 h. durch Ueberschreitung des gesezlichen Alters .

.

3 c . durch Verheirathen . . . . . . . . - . - d . a u s andern ..gründen .

.

.

.

.

.

Es verblieben somit von den bisher Bensionirten noch im Genuss ihrer Pensionen .

.

.

.

.

.174 davon unverändert .

.

.

.

.

. 171 2) Es wurden übertragen wegen Absterben ohne Herabseznng I m i t Herabsezung . . . . . . - . - 3) ^erabgesezt wurden wegen erreichtem Alter .

.

.

1 4) Dagegen erhoht .

.

.

.

.

.

.

.^ 1 Reue Beusionen wurden bewilligt .

.

.

.

.

6 Es bestehen somit aus Anfang des Jahres 1867 : 180 Pensionen (Jnvalide 105, Hinterlassene 75) im Betrage von

Fr. 41,772. 50,

somit Verminderung gegen 1866 um 4 Bensionen und dem Be^ trage nach um ^r. 235.

d.

^....ni.tar^^ Material.

1. D e r E i d g e n o s s e u s c h a s t .

Reu augeschafft wurde im Beriehtjahre aus dem ordentlichen Jahreskredite von ^r. 19,000, welcher theilweise auch zur Bestreitung der Verwali.ungskosteu bestimmt ist, und den beiden ausserordeutliehen Raehkrediten von Fr. 37,000 und Fr. 121,000, sollendes Material für Ambülaneen und Spitäler: 0 vollstäudig ausgerüstete ^.lmbülauee-Fourgons

(Rr. 24 bis und mit 32, so dass nunmehr sämmtliche Brigaden mit

Ambülaneen^ourgous versehen sind), 30Blessirtenwagen für ^mbüla^neen ^ mehrere Blessirtenkarren , Sehulterbahreu und Räfbahren verschiedener Modelle, ein Ambülauee^Jnftrumentenapparat für Spitäler und ein Korps..Jnsl.rumentenapparat für den Gebrauch in Militärsehulen, 2000 Strohsäke, 610 Matrazen, 4800 Leintücher und 640 eiserne Bettstellen.

Es ift damit die gesezliche Ausrüstung sämmtlicher ^.lmbülaneen kompletirt. Das gesammte eidgenossische Material sür Ambülaneen und Spitäler dürfte nuu genügen zur Besorgung von ^irka 5000 Kranken und Verwundeten . dazu kounen wir nun noch auf das sehr beträchtliche Material in den eidgenössischen und kautonaleu Kasernen, sowie in andern offentliehen Anstalten rechnen.

Au eidgenossischem und kantonalen.. Verband - Material ist nun sür sämmtliehe 32 Brigaden in eben so viel Ambülaneen-^o..rgons, in den

728 Feldkisten und Tornistern, welche die Korps des Auszugs und der Re-

serve haben , über 4000 Stük Verbandzeug per Brigade verfügbar, wozu noch bedeutende Vorräthe in den eidgenössischen Magazinen und das Reservematerial der einzelnen Kantone kommt.

gleichwohl ist noch Manches anzuschaffen, wozu jedoch die jährlichen kleinern Kredite hinreichen werden. Durchaus.. nothwendig ist nun auch ein grosseres Magazingebäude, in welchem das Material gut geordnet, aufbewahrt und angemessen besorgt werden könnte.

2.

D e r K a n t o n e.

Das Sanitätsmaterial sämmtlicher Kantone , mit Ausnahme von zweien , wo noch Rachinspektionen zu machen sind , ist nun einer eidgenössischen Jnspektion unterworfen gewesen , nachdem im Berichtjahre solche Jnspektionen noch in Bern, Solothurn und Renenburg stattgefunden hatten. Es darf angenommen werden , dass die Kantone ihr sanitarisches Material vollständig und in gutem Zustande besizen.

.

.

^ .

.

V .

.

^n ^ i z.

.

.

. e r w a I .

t n n ^.

Wie bereits oben erwähnt, wurde an die Spize dieser Verwaltung nach dem Absterben des Herrn eidgenössischen Obersten B l ö s c h Herr eidgenössischer Oberst v o n ^ o n z e n b a c h gewählt^ Jm Berichtjahre hatte weder in ^ den eidgeuossiseheu Unterrichtskursen, uoch beiderGrenzbesezung eine kriegsgerichtliche ......erurtheilnug statt.

Wenn diese Thatsache unzweifelhaft von den.. guten Reiste , der Achtung vor dem Geseze und der strengen Disziplin bei den Truppen ^euguiss gibt, so darf aus der andern Seite nicht übersehen werden, dass die Weitläufigkeit des gerichtlichen Versahrens zu der Tendenz führt, kriegsgerichtliche Verhandlungen so viel als möglich auszuweichen und einzelne Straffälle entweder auf dem disziplinarischen Wege zu erledigen, oder aber gemäss Art. 20.) des ^trafgesezbuches den kantonalen .Kriegsgerieten zu überweisen.

Auf disziplinarischem Wege wurden gegen das Ende der Grenzbesezung zwei Soldaten des Bataillons Rr. 5 bestrast, welche sich ver^ schiedeue kleinere Diebstähle hatten zu Sehuldeu kommen lassen.

An die kantonalen Kriegsgerichte wurden solgende zur Zeit des Austrittes der Betresfenden aus dem eidgenössischen Dienst noch bei

keinem eidgenössischen Kriegsgericht anhängige Fälle (Art. 20.) St. G. B.)

gewiesen.

Ein der waadtländischen Militärbehörde wegen Diebstahl zur Bestrasung überwiesener Trainsoldat der Batterie Rr. .) wurde aus disziplinarischem Wege bestraft.

729 Ein der Unterschlagung beschuldigter Unteroffizier des Bataillons .).r. 63 vou St. Gallen (Grenzbesezuug) wurde von der Jur.^ seines Heimatkautons freigesprochen, dagegen mit einer Ordnungsstrafe belegt.

Der Bundesversammlung lag ein Begnadigungsgesuch eines im Jahr 1865 zur Zuchthausstrafe Verurteilten vor, das abgewiesen wurde.

..^VI. ^iean^.t in .^nn.

Bisher wurde die Komptabilität der Anstalt vom Kriegskommissariate in Thun besorgt. Vom 1. Juli des Berichtsjahres an wurde sie an

das personal der Anstalt selbst übertragen. Dadurch ist die Anstalt

uicht allein selbftständiger geworden, sondern es haben ihre Beamten auch ein grosseres Jnteresse und eine grössere Verantwortlichkeit für das Gedeihen der Anstalt in finanzieller Beziehung erhalten.

Der Adjunkt und der die Regiepserde besorgeude Bserdarzt wurden mit dem Ankaufe einer Anzahl für die Kriegsbereitschaft bestimmter

Vserde beauftragt. Es wurde hiesür eiu Theil des im Budget der Anstalt für Juventaranschasfung vorgesehenen Kredites, nämlich Fr. 15,680, und überdies eine Summe von ^r. 74,869. 35 aus dem Kriegsbereitschaft^ kredite verwendet. Der Ankauf fiel zur pollen Befriedigung der darüber zu Rathe gezogenen Sachverständigen aus. Rach geschehenem Ankaufe wurde die Dressur der neuen Bferde , die meistens Remonten waren , durch die Beamten und Angestellten der Regieanstalt besorgt , wodurch für dieselben eine sehr bedeutende Arbeitsvermehrung entstand.

Als Reitlehrer fanden der Direktor und Adjuukt der Anstalt vereint Verwendung in der Kommissariatsaspiranteusehule, in den speziellen Reitkurseu sur Traiu- und Kavallerieosfiziere und in der Zentralschule , der Direktor überdies in der Applikatioussehule und der Artillerieaspirantenschnle, der Adjuukt endlich in einem ^auitätskurse sür Aerzte.

Das Wärterpersonal leistete bei der Anstalt wie in den Schulen gute Dienste. Die von der Regiedirektion angeregte Frage, ob nicht ein Theil dieses Versonals ökonomisch besser zu stellen und weiter ausznbilden sei , uni bei Leitung von Vserdetrausporten uud gegebenenfalls als Ordonnanzen verwendet werden zu konuen, verdient jedenfalls nähere Untersuchung.

Die immer mehr für die Zweke der Anstalt als Bedürsniss anerkannte Errichtung einer Beschlagaustalt darf nicht mehr lange auf sich warten lassen, und wir werden diese ^rage gleichzeitig mit derjenigen einiger weiterer Raehtragsbauten auf dem Wafsenplaze Thun ins Ange fassen.

730 Die Bferde fanden sollende Verwendung : 1 .

^ .

I ^ .

Besoldete Diensttage . . . . . . . 19,171 .

17,813

An bezahlten Fuhrungen . . . . . .

Unbesoldete Dieusttage für Fuhrungen . .

Kantonale Reitkurse . . . . . ^ .

102 476l 2,417l

237 .. ^...

^

oder per Bferd . . . . . . . . .

22,166 176

19,895 162

Kantonale Kurse, an welche die Bferde abgegeben wurden, fanden statt in Ehur, Ridau, Bern, Solothnrn, Thun, Burgdors, Aarau, Olten und Winterthur. Die Eidgenossenschaft übernahm, um .den Kantonen die Anordnung solcher Kurse noch mehr zu ermöglichen , die sämmtlichen Transportkosten der Bserde. es sand jedoch diese Massregel erst vom Herbst 1866 hinweg Anwendung.

Nachstehend lassen wir folgen :

wieder das Rechnungsergebniss der Anstalt E i n n a h m e n.

Budget.

Fr.

a. Miethgelder von Regiepferden . . . . 71,000 b. Vergütung für im Dienst beschädigte und

umstandene Bserde . . . . .

c. Erlo.^von verkauften Bferden

d. Verschiedenes

.

.

.

. . . . . . . .

Einnahmen.

Fr. .^p.

56,758. 20

7,000

10,479. 50

5,000

15,08.).

8,250 91,^50

-

7,33l. 98 89,649. 68

Ausgaben.

Budget.

^r.

.^lusgabeu.

.^r.

.

^

1. Verwaltuugskofte^ . . . . . . 22,000 23,009. 70 2. Fourageankäufe . . . . . . . 37,368 31,937. 60 3. a. Befehlag . . . . . . . . 1,000 1,818. 52 b. Veterinärkosten . . . . . . 2,500 2,482. 45 4. Transportkosten . . . . . . . 5,000 5,511. 08 5. Jnventaranschaffungen . . . . . 20,000 8,859. 07 6. Zins des Betriebskapitals . . . . 3,860 4,895. 94 7. Verschiedenes . . . . . . . 1,672 5,494. 91 93,400 84,009. 27

73t Der Bestand der Bferde auf 1. Januar 1866 betrug:

123 Stük gesetzt zu .

.

.

.

.

.

Hiezu kamen im Jahre durch Mehrschäzung aus dem alten Bestande . Fr.

200.

auf den neuen Ankäufen .

,, 1,147. 35

3 Stük neue. Anschaffungen . ,, 4,352. 65 126^Stük . . . . . . . F r .

Abgang.

Verlust durch Minderschäzung Fr. 10,900 Verlust auf den Verkäufen . ,, 8,940 3 Stül^ abgestochen .

. ,, 800 35 Stük verkauft und vergütet ,, 14,860 38 --^ 88 Stük ans 31. Dezember 1866 .

.

.

Fr. 110,750 ,, 5,700 Fr. 116,450

,, 35,500 Fr. 80,950

Von dem für Jnventaranschafsungen bewilligten Kredite erscheinen in obiger Reehnuug die Fr. 15,680, die für Ankauf von Kriegsbereitschaftspferden verwendet wurden, nicht in den Ausgabeu . da über jene Bferde eigene Rechnung geführt wurde. Sämmtliche Axmeebereitschastspserde gehen übrigens vom 1. Jänner hinweg an die Regieanstalt über.

Die Einnahmen sür Miethgelder seheinen zu hoch büdgetirt . übrigens

standen beim Rechnungsabschluss noch zirka ^r. 7000 aus, welche der nächstjährigen Rechnung gutgeschrieben werden. An der Courage wurde einestheils durch moglichste Verwendung der Vferde ausserhalb der Anstalt nnd anderntheils durch rationelle Winterfütterung eine Ersparniss ge^nacht.

.

.

^ .

.

^ I I .

^ se ^d e d i e n ^ .

^ .^ ^n .

.

.

.

. i ss.. .^ n .

Den von der Kommission seiner Zeit beantragten Abänderungen derjenigen Vorschriften des Verwaltungsreglementes , welche auf das Ein- und Abschäzen der Bferde Bezng haben, wurde im Berichtsjahre wenigstens in dem einen Bunkte Rechnung getragen , dass die Maxima der beim Verlust der Vserde von der eidg. Kriegskasse zu leistenden Vergütuugen aus Fr. 1500 für ein Reitpserd und ^r. 1000 für ein Trainpserd erhoht wurden. ^) Verschiedenen von der Kommission vorgeschlagenen Verwaltungs.nassregeln verschaffte das Militärdepartement, beziehungsweise das Oberkriegskommissariat Vollziehung. So wurden unter Anderm den mit den.

^) Slehe eidg. Gesezsammlung, Band VIII, Selle 844.

732 Revisionsschäzungen betrauten Stabspferdärzten Weisungen ertheilt, um die hie und da noch vorgekommenen Aufnahmen untauglicher, oder mit Dispositionen für gewisse Krankheiten behafteter Vserde in den Dienst zu perhüten, die allzulang Kuren nach beendigtem Dienst abzukürzen

und beim Abschä^ungsmodus moglichst aus definitive Abschäzungen, statt Einräumung eines Reklamationsrechtes zu dringen.

Einige andere Weisungen beschlugen eine genauexe Einhaltung der für die Einschäzung vorgeschriebenen Formalitäten , um eine genaue Statistik zu ermöglichen, und die Aufnahme eines Bassus in die Generalbefehle, wodurch sür die Dienstpserde per Woche ein Ruhetag angeordnet wurde.

Die Kommission behandelte im Fernern die Frage eines neuen Husbeschläges , der Errichtung einer Besehlaganstalt in Thun und der Anbringung verschiedener Einrichtungen an den neuen Gebäulichkeiten in Thun.

Mit

Bezug auf die Berdezucht wurde eiue

vom Präsidium ausge.-

arbeitete Arbeit gedrukt und möglichst verbreitet. Diese Arbeit, wie die einlässlichen , im Schosse der Kommission gepflogenen Beratungen sind geeignet, die Ansichten über die Mittel, welche für die Verbesserung unserer Pserderaee zu ergreifen sein möchten, immer mehr abzukläreu und so die Lösung dieser militärisch wie volkswirtschaftlich so wichtigen Frage vorzubereiten.

.

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.

.

.

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r ^ .

A. ^er ^i^enossen^.^t.

1. Geniematerial.

Die Anschauungen an Brükenmaterial, welche dieses Jahr gemacht

wurden, bezwekten, mit dem überzähligen Material, weiches die Eidgenossenschast besass, 3 halbe Equipagen oder 15 Einheiten für die drei Reservekompagnien zu erstellen, ohne indessen sür einstweilen die nöthigen fuhrwerke sür den Transport anzuschaffen.

Der vierte und lezte Sappeurwagen der Eidgenossenschast befindet sich in Umänderung ^aeh den neuen Systemen.

Endlich wurden aus den bewilligten Krediten einige Modelle zur Kompletirung der Sammlungen in Thun angeschafft.

2. M a t e r i a l d e r A r t i l l e r i e .

Das Jahr 1866 bezeichnet für die eidg. Artillerie den Abschluß

der Umänderung des Materials der sämmtlichen frühern 27 Sechspsünderbatterien in gezogene Vierpsünderbatterien, und zwar theils durch Anfertigung gan^ neuer Geschü^röhren und neuer Kassetten und laissons

733

für die 16 Auszügexbattexien, theils durch den Umguss der Gefchüzröhren und die passende Umänderung .^er^Laffetten und baissons für die 11 Reservebatterien . sowie serner der Anpassung und des Laboriren... der zu diesen Batterien und den gleichzeitig angeschafften und umgewandelten Ergänzungsgeschüzen erforderlichen Munition , im ganzen 206 gezogene Feld-Vierpfünderkanonen mit 269 Laffetten und 323 baissons , sowie

zirka 80,000 Schüssen.

nachdem Sie durch Gesez vom 19. Juli 1866 (Vlll, 868) die Einführung der gezogenen 8 ^ und 12 .^ Hintexlader beschlossen , wurden sofort die erforderlichen Vorbereitungen getroffen und zur Ausschreibung der nöthigen Lieferungen und zum Abschluss der Verträge geschritten, so dass die Anschaffung der elf 8 .^ Batterien , sowie die Umwandlung

von 118 Zwolspsünder-Bositionsgeschüzen bis Ende 1867 durchgeführt

sein wird. Jm Januar 1867 sind bereits 24 umgeänderte Zwölfpfünderrohre in verschiedene Zeughäuser abgeliefert worden.

Bei den drohenden Verwiklungen im Sommer 1866 wurde der Vorrath an Kriegsraketen ansehnlich ergänzt, uni die Raketenbatterien im Falle eines Aufgebotes vollständig mit Munition versehen zu können.

^ür die Cavallerie - Reserve wurden 3 Eaissons in Arbeit gegeben, und zur Vermehrung der Vserdeausrüstung 25 Unterosfiziersreitzeuge und

75 Vaar Vferdegeschirre bestellt.

Die Erfahrungen des Krieges von 1866 haben zur Genüge dargethan , ..dass für den ^eldkrieg glatte Geschüze nieht mehr verwendbar sind. Es muss somit Bedacht daraus genommen werden, wie mau uaeh Beendigung der Umänderung der 12 .^ Kanonen die noch vorhandenen 83 Stük 6 ^ Kanonen und 68 Stük langen 12.^ Haubizen, sowie

allenfalls 54^Stük lange 24.^ Haubizeu in gezogene Geschüze traus-

formten will , eine Operation , die mit verhältnissmässig wenig Kosten ausführbar sein dürste , da die Laffetirung meistenteils in brauchbarem Zustande sich befindet.

3.

F e u e r w e r k s l a b o x a t o x i u m in T h u u .

Abgesehen von dem grossen ..Quantum Muuitiou zu Schiessübungen der Artillerie und zu den verschiedenen Versuchen , wurden im Jahre

1866 laborirf: ^9,949 10,876 3,672 26,t56 1,754,070 211,^70 932,950

Granaten.

Shrapnells.

Kartätfchbüchsen.

Geschüzpatronen.

scharfe Vatronen für Handfeuerwaffen.

blinde ,, ., ^, gepresste Bleigeschosse.

73^

Die ^ahl der Arbeiter betrug im Durchschnitt 80 bis 90, und stieg in den Sommermonaten bis auf 190^ Schon wiederholt. wurde ans die grosse Gefahr aufmerksam gemacht, die in der Vereinigung (in einem Gebäude) der Sehmiede, der gesserei, der Spenglerei, des chemischen .Laboratoriums und des Lokales zur Anfertigung der Jnfanteriemunition beständig fortdauert. Es wäre daher angesichts grosser Munitionsarbeiten , welche die Einführung der Hinterladergewehre mit sieh bringt, doppelt wünsehbar, dass die früher schon projektirten zwei Gebäude errichtet würden, bevor ein Unglük znstosst nnd Menschenleben zu beklagen wären.

4.

R e p a r a t u r w e r k sta t t e in

T h un.

Bei der Reubeschasfung des Materials gezogener 4 .^ Batterien, .

bei der Umwandlung der 6 .^ Ergän^ungsgesehüze und den vielen Arbeiten zur Ausstellung der Modelle und Zeichnungen sur das 8 .^ Materiai, hat die Reparaturwerkstätte wichtige Dienste geleistet und dieselbe wurde überdies mit der Anfertigung der neuen Fuhrwerke sur den Sanitätsdienst und der Reparatur eines grossen Theiles des in den Schulen ...e. gebrauchten .Kriegsmaterials beauftragt.

Auch für .^antonalzeughäufer hat diese Werkstatt verschiedene Arbeiten und Lieferungen übernommen.

Die Zahl der Arbeiter betrug im durchschnitt 80.

.^

5.

R a k e t e u l a b o r a t o r i u m in B e r n .

Da das Laboratorium in Thun durch Arbeiten aller Art ohnehin sehr stark in Anspruch genommen war, so konnte die Ansertigung der Raketen im Beriehtssahre dort no^ nieht betrieben werden , sondern musste einstweilen im bisherigen Lokal stattfinden.

Es wurden ini Ganzen verfertigt : 682 Zwolfpsünder^ehussraketen , 297 ^ ,, Wurfraketen, 196 ,, Brandraketen, im Ganzen 1175 Raketen, wovon 612 Stük für den Jnstruktionsdienst.

Die Sorgsalt , mit welcher diese Feuerwerkskorper laborirt wurden, gibt die Hossnung. dass dieselben, in so weit dieses von der Fabrikation abhängt, ihrem Zwek entsprechen.

6.

F a b r i k a t i o n der neuen J n s a n t e r i e g e w e h r e .

Die im Jahresbericht von 1865 ausgesprochene Erwartung in .Betresf des Fortschrittes der Fabrikation ist nicht unerfüllt geblieben.

Durch die vereinigten Anstrengungen der eidgenossisehen Kontroleurs,

735 so wie der grossern Zahl der Fabrikanten , hat sich die Fabrikation der neuen Jnsanteriegewehre mehr und mehr gebessert und ist auf eine Stuse der Vollkommenheit angelangt , die wenig mehr zn wüuschen übrig lässt, so dass man sich zu dem Entschluss, die Waffen im Jnlande anzufertigen , nur Glük wünschen kann. Die Thätigkeit der nun nach Ueberwindung grosser Schwierigkeiten in Gang gekommenen Fabrikation steigerte sich im Lause des Berichtsjahres sehr ansehnlich , besonders nachdem den Fabrikanten während sechs Monaten alle gut befundenen Gewehre, welche sie über das kontraktmässige .Quantum lieferten, abgenommen wurden.

Zu den bis Ende 1865 fertig ausgearbeiteten 10,366 Gewehren kamen im Berichtsjahre

16,135 Stük hinzu

26,501. Die .Kantone empfingen zusammen 10,15..) Stük Gewehre.

Angesichts der Umänderung der Gewehre in Kammerladuugsgewehre sind nämlich vom Oktober an die Lieferungen an die Kantone eingestellt worden.

Damit die sämmtlichen Waffen kleinen Kalibers in Zukunft die nämliche Munition verwenden konnen, wurde die .Abschaffung der kleinen Kapsel bei den Stu^ern und Jägergewehren und ihr Ersaz durch die Jnfanteriekapsel dekretirt, und für sämmtliche Stuzer und Jägergewehre neue^ Kamine von der eidgenössischen Verwaltung geliefert. .

Nachdem Sie die Umänderung der vorhaudenen Gewehre kleinen Kalibers nach System Milbank^Amsler im Briuzipe augenommen, wurde sofort mit den Vorbereituugsarbeiten zur Aufstellung der Modelle und Schablonen begonnen und Jhrem Wunsche gemäss die Ausstellung von Umäuderungsmodellen für Gewehre grossen Kalibers vorbereitet.

Diese neuen Versuche und Arbeiten fallen in das Berichtsjahr 1867.

B.

.Kriegsmaterial der ^.ant^ne.

Jn den Etats über den Bestand des Materiellen, welche von den Kantonen eingesandt wurden, erscheinen noch mancherlei Lüken.

Das Vorhandensein derselben am Schlusse eines^Jahres, in welchem

Ereignisse der grossteu Wichtigkeit vor sich gingen , in ^olge deren die

Kantone neuerdings und dringend ^ur Ergänzung des Materials vom Bundesrathe aufgefordert worden sind, legt uns die Vflicht auf, sor^ während über die Kriegsbereitschast der Kantone. zu wachen.

.

.

^ .

^ l .

t .

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.

^t v e r e .

.

. ^t r .

^ .

Die kriegerischen Ereignisse in Deutschland und Jtalien haben natürlicherweise ihre Rükwirkung auf den Begehr nach Vulver geäussert , indem die Kantone die Luken in ihren Munitionsvorräthen

736 auszufüllen bestrebt waren. Mit d.^n Anstrengungen der ..^ulververwaltung , dem Bedarfe zu genügen , mussten auch die Arbeiten des Bulperkontroleurs Schritt halten, und dessen Bemühungen perdoppelten sich noch durch den Umstand, dass ex aus den altern Vorrätheu durch Mengen verschiedener Bulversorten Bulver herzustellen tra.htete, welches den neuen Anforderungen bezüglich Krastäussexnng und Dichtigkeit möglichst entsprach.

Die Gleichmäßigkeit des Produktes der verschiedenen Vulvermühlen und die Güte des Kriegspulvers haben in dem Berichtsjahre entschieden Fortschritte gemacht, und unser Kriegspulver lässt dermalen in jeder Hinsicht wenig zu wünschen übrig. Wiederholte Versuche mit Bulvex verschiedener Komposition haben dargethan. dass eine Verminderung des Salpeter- und eine Verstärkung des Sehwefelgehaltes in Hinsieht auf Beschasfenheit des Rükstaudes wünschbar wäre, und es sind ausgedehntere Versuche hierüber um so nothiger, als die neuen Hinterladuugsgewehre jedensalls nur dann ein günstiges Resultat persprechen, wenn auch das Bulver m jeder Beziehung Ausgezeichnetes leistet.

Das im Berichtsjahre kontrolirte Vnlvere.uautum war sehr beträchtlich und verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Bulvermühlen und nach verschiedenen Gattungen : Bezeichnung ^agdpnlver Scheiben^ .^rieg^vnlver ^.rieg^pulvex der pulver .^r. 4 rund. ^r. 5 elig.

........tal.

Mühlen.

.

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Total

.va..^ . .

.^orblausen ^ens .

.arsthal . ^ ^ur . .

.

^ r .

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.

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^ r .

.^.

9,190 8,900 18,368 21,564 13,200 7,500 6,048 13,824 15,000 11,600 61,806 63,388 .

^

.

^

5,300 20,l30 9,300 15,549

21,200 17,524 7,364 30,578

58,379

76,666

.

^

8,10l)

.^

-

44,590 77,586 37,364 65,999 34,700 260,239 .

^

^iuch die Reibsehlagrohrchen lieferten ein sehr besriedigendes Resultat. Von 142,000 der Kontrole unterworfenen Stüken wurden 2884 Stük abgefeuert, von denen 2881 Stük genügend und bloss 3 Stük oder bloss zirka ^ ^ ungenügend detonirten.

^^^. ^^iIIe.^iek^....^iss..^n nnd a^^IIe^ifiische .^e^snche.

Die Artilleriekon.mi^sion hielt im Berichtsjahr zweimal .^.iznngen, in welchen hauptsächlich die Ordonnauzen über das Material und die Munition der neuen 8 .^ Batterien mit Hinterladern von Gussstahl ^ und der 12 .^ Hinterlader von Bronze als Vositionsgeschüze , die Munitionsausrüstuug ^e. behandelt und Schiessversuche mit 8 ^ und 12 .^ Shrapnells ^ir Erprobung der projektirten Zünder, sowie fernere Schiessversuche zur Erprobung der neuen 8 .^ Lasfetten von Blech und der Gussstahlachsen angestellt wurden.

737 ......ebstdem beschäftigte sich die Kommisston mit^ verschiedenen Gutachten über Erfindungen , mit der Frage der Modifikationen in Betreff der Gebirgs- und Raketenartillerie und mit Angelegenheiten des Schiessplanes Thuu.

Eine grossere Reihe von Versuchen wurde angestellt, um die Schusstabellen für den gezogenen Vierpfünder moglich korrekt aufzustellen, besonders auch was das Werfen mit schwacher Ladung und der Gebrauch der verkürzten Visierlinie und die Verwendung der neuartigen 4 .^ Shrap-

nells mit vermehrter Bleikugelfüllung anbetrifft , wozu die Schusstafeln

erneuert werden mussten.

Weitere Versuche erstrekten sich aus die Bestimmung der AnfangsGeschwindigkeiten der verschiedenen Geschosse und Ladungen des gezogeneu

12 .^ und 8 ^ Hinterladers und auf die zwekmässigste Füllung derer

Büchsenkartätschen, die Bestimmung der Ansangserhebung der Artilleriegeschosse und der Anfangsgeschwindigkeiten der Geschosse d^.s neuen Jnfauteriegewehres mit verschiedenen Bulversorten.

..^.^...I. ^ e ^ u n g s w e ..^ e nnd ^en^a^en.

Der Unterhalt der Festungswerke beschränkte sich ans das absolut Rothwendige.

Die Wasserleitung aus Luziensteig, die im Jahr 1859 begonnen worden war , wurde im Berichtsjahre vollendet. Die in diesem Jahre

erstellte Leitung von ungefähr 2500^ .Länge kostet ^r. 5702 , welche

^umme aus dem ordentlichen Unterhalt Gestritten ..werden konnte.

Jm Berichtsjahre wurde die Erstellung der militärischen Alpenstrassen gänzlich ^vollendet, so dass im Monat Oktober die Kollaudation der legten Bauten an der ^urkastrasse vorgeuommeu werden konnte.

.^ür die

Bankampagne 1866 blieb unserem leztjährigen Berichte gemäss nichts

mehr übrig als die Vollenduug der Strasse , d. h. Erstellung des Oberbaues aus der Walliser Sektion von Gl^.seh bis ^ur Bassl^ohe der Furka. Diese an sieh nicht bedeutenden Arbeiten erlitten indessen bedauerliehe Verzogernngen dnrch die ungünstigen Witternngsverhältnisse im Frühjahr und durch die nothwendig gewordene Entfernung des bisherigen Unternehmers. Dank d^. von der kantonalen Bauleitung entwikelten Thätigkeit kounte indessen gegen Ende der Eampagne diese lezte ^trassenstreke noch vollendet werden.

Gerne würden wir an dieser Stelle ausführlicheren Bericht über die Vollendung .des ganzen Unternehmens erstatten, welches im Verlaufe der legten 7 Jahre die Aufmerksamkeit und die Thätigkeit unseres Militärdepartements so vielfach in .^nsprueh genommen hatte.

Wir müssen jedoch , um dem Jahresberichte nicht eine all^ugrosse Ausdehnung zu geben, auf den Sehlussbericht verweisen. deu der Herr Genie-Juspektor am Ende des Jahres über das ganze Unternehmen erstattet hat.

738 Wir lassen hier nur noch folgende kurze Angaben folgen , die auf

die Vollziehung Jhrer Beschlüsse Be^ug haben.

Der Bundesbeitrag betrug nach Massgabe des Beschlusses der Bundesversammlung und der zwischen den Kantonen stattgehabten Verständigungen :

Astrasse Uri Schw^ Oberalpstrasse Uri Graubünden Fnrka Uri Wal.lis

Fr.

,, ,, ..

., ,,

307,788. 54 292,211. 46 150,000. 200,000. 469,644. 40 330,355. 60

600,000 350,000 800,000 1,750,000

Die wirklichen Baukosten, so weit sie hierorts bekannt sind, finden sich in nebenstehender Tabelle.

Das Minimum der Fahrbahnbreite war durch Bundesbeschluss vom 26. Juli 1861 für die Furka und Oberalpstrasse auf 12^, sür die Ar^enstrasse auf 1^ und in der Gallerie aus 16^ festgesezt. A.^ Maximalgesäll wurde auf den beiden ersten Strassen 12^, und als mittleres Gefäll 7-^^ gestattet, bei der A^enstrasse dagegen bloss 5^.

Jn der Ausführung hatten die Kantone sich verpflichtet, die Fahrbreite der Bergstrassen aus 14 Fuss zu briugen. Uri hat sogar die Gesammtbreite seiner Oberalp- und Hospenthal-Realp- Sektion aus 1..^, diejenige von Realp nach der ^urka aus 17^ gebracht.

Auch bezüglich der Steigungsverhältnisse haben gegenüber den im Bundesbeschluss enthaltenen Bestimmungen bedeutende Verbesserungen stattgefunden. ...^o beträgt die Ma^malsteigung auf der ^beralpstrasse nur .), 7 ^, auf der ^urka Urnerseits ebenfalls 9, 7 ^, ans Walliser Seite 10, 4^,. Dass man sieh überall inner den Schranken des Bnndesbeschlusses bewegte, zeigt auch die bereits erwähnte .Tabelle.

Die Vollendüngsfrift wurde von der Bundesversammluug sür alle drei Strasseu aus Ende 1864 festgestellt, sür die ^urkastrasse aber später

aus Ende 1866 verlängert.

Die Oberalpftrasse konnte in. Oktober 1864 zum ersten Male befahren ^ werden , und wurde im gleicheu Jahre auf bünd^eriseher Seite kollaudirt . aus der Urnerseite saud die gäuzliehe Vollendung im Jahr

186.... statt.

Die ^enstrasse stand, aus Urnergebiet, sehon im Jnni 1864 dem ^uhrverkehr offen, die Volleudung der Bauten verzog sich aber bis spät in den Herbst hinein. Ans Schw.^ergebiet konnte die ^trasse gegen Ende des Jahres ebenfalls besahren werden . die Kollaudation aber fand

am 3. Juli 1865 statt.

.

.

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^ .^ ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ ..^-^^--^^^

^

^

^leber^chts^abelle der ^^ra^en.

^^r

^eite 738.

^. ^lit^i^^ ^t^ll^ Bezeichn ung der

^esammtbrerte.

Kantone.

Strate.

F^.

Meter.

^ohe über dem .....^eere.

Steigelngen.

Marimnm.

Mittlere.

..^

^Ilr^a

24.^

. . .

Wallis . .

Uri

. . .

.^bern..ald 1350 16 4,80 17-18 5,10-5,4 Realp 1550

^raubünden Uri

.

.

.

10,4 9,8

Danton.

. . .

16 18

4,8 5,4

34,6 16,6 18,0

6,5 ^,1

8,8 .^

5,8 5,^

U .

.

.

.

. . .

Schwnz . .

21 21

6,30 6,30

F.luelen

440

61/2

.^meter.

Stunden.

^8

161/2

249. 30 1862-1865 263. 40 1862-1864 230. 70 1863-^1865

16 9

.^ Betrag der legten Situation.

h) ....Bielle Angabe der Regierung.

12 9

d) Offizielle Angabe der Regierung.

24 22

e) .^f^ie...le Angabe der Regierung.

f) Ziemlich annähernde Bausumme..

2,759,000 2,7^ 000

.^r.

..^ Betrag der legten Situation.

Jn den Bauausgaben sind die Landentschädigungen inbegriffen.

..^ie Baukosten wurden abgerundet, so zwar, daß Zahlen unter ^r. 500 wea.stelen , die Summen über Fr. 500 aber für Fr. 1000 galten.

1,750,000

somit di. Summe von

^

^lll^emeille Bemerk.

.

Summe der dr ei Bundes ^ubfidien ^s ste l

83.10 5^ 000 e) 87.80 4l 000 l) 76.90

.^

997,000

Franken.

18. 50 000 c) 18.10 000 d) 19.40

579,000 2

21/2

Monate.

102. 60 I863---1866 121. 50 1863-1866 ^85.20 1864-^-1865 55.50 1862-1864 54.30 1862^1864 58.20 1863-1864

.

.

.

.

6,8 5,2

. . .

Franken.

34.20 6^ .)00 a^ 40.50 .)00 b) 28.40

20,8 10,5

3,5 4,0

Summen

1,183,000 ^

12

Brunnen

ken.

.^ahxgange.

Meter. ^ ^nthe.^).

^ ^

Bemerkungen.

.

^

auton.

ganze Strafe.

Bauzeit.

r

r

Franken.

31,3

Rueras 1425 Andermatt 1445

Stunden.

Kos .en

.^

sllr die

.^Iometer.

52^

.

Kilometer.

Banal.tsga^

^

2^ ^

.^beralp . . .

.^l.ren

^

. ^ Straßenlün^ ^ per znsa.r men

1,009,000 zur

t der vier Kantone.

^. ^^ ^s^llt^ ^^i^ ^^ lsl^^ll.

^runi^

Bern . .

Ewalden .

^otthard

.

.

.^

6^

6,6 6,6

2114^ Airolo .^180 ^öschenen .^100

11 10

17,2 14,6

6,3 5,4 5,0 5,0 4,20 4,8

2117^ 2067^ 228^^ .l817^ 1816.^1468 419^11^9

12 11 11 11 7 8

59,8 66,3 70,4 32,7 55,2

.

Tesstn . .

Uri ...

^liigeu ull.^ Bernardin ^ulier u^ .^aloja ^^a..nu . . .

.^oute ^ ...^v

22 22

21 18 ,, 161/2 ,, 161/2 ,, 14 ,, Waadt . . 16

^ranbünden

.

1004'^ W.^ler.^Brüke 4.^9

. ^ .

111/2

7,3^

5,8

31,8

6,8

,000

49. 50

148.50 1859-1861

W.^lerbrüke-Untern..ald^ ergrenze.

50.20 47.40 53.40

150. 06 142. 02 1828 ^1830 160. 02 1828-183..)

Atrolo^öschenen.

^,000 ^7 ),000

24.-

72.- 1818-1824

^

126,1

61/2

261/2

1,596,000

3,027,000

103,1

211/2

1,229,000

10,4

111/2 21/2

594,000 250,000

^ ^

^

11.90 10.80 24.-

35.70 1824-1828 1835 --1839 32.04 1845-1846 1852-1860 72.-1835

^

Arrolo^Urneraren^.

Angaben der Regierung von Uri vom Jan.

^hur-Splügen (Bai.chö ^orf Splüa.en^St. Vit ^ ore.

^

.^

1861.

.^^

Ehur-Silvaplana.

Sil^a.^ana^astasegna .^.^

.^

Silvaplana^Arde^.

^^ Angaben des .^errn K ..ntons-.^ngenieurs i^onin ^^

Aigle^épel,.

73^ D .e Furkastrasse wurde auf Urnergebiet Anfangs September 1865 und au. Wallisergebiet, wie oben bemerkt, im Oktober 1866 vollendet.

A gesehen vom strategischen Werth , den diese Strassen sür die Landes .ertheidigung haben, freuen wir uns, konstatiren ^u konnen, dass sie aneh für den Vrivatverkehr bereits von grosser Bedeutung geworden find u. d den betreffenden Laudestheilen grosse materielle Vortheile zuwenden werden. Auf der Urnerstreke der Furkastrasse hat sich bereits im Jah. 1866 ein sehr lebhafter Warenverkehr entwikelt , weicher steh nach de n Rhonethal sortsezte , trozdem dass die Strasse aus Wallisergebiet . oeh unvollendet , stellenweise sogar gefährlich war. Diese unter solchen Umständen grosse Frequenz lässt auf die Wichtigkeit der neu geosfnet ^n Verkehrsader schlössen , welche in ihrem ganzen Umfange erst zu Tag treten wird , wenn einmal der Bostverkehr zwischen Andermatt und Br.eg eingerichtet ist.

An .h die Oberalpftrasse , welche schon zwei Sommer hindurch dem regelmäßigen Bostdienst Andermatt - Ehur offen stand, hat durch den nebenbei entwikelten grossern Wagenverkehr in dem Bündner^ Oberlande ein rege es Leben gewekt.

Di . in kommerzieller Beziehung nicht so wichtige Ax^enstrasse erfreute sich den. oeh gleich nach ihrer Erosfuung einer bedeutenden Frequenz, was wesentlich der kühnen Anlage und der durch die Wahl des obern Traee erreichten prachtvollen Aussicht zuzuschreiben ift.

Jmmerhiu aber muss die Furkaftrasse als gau^ einzig in ihrer Art sür Touristen die grosste ^lu^iehungskrast ausüben , deuu keine andere ^ahrstrasse gestattet ein so nahes und so bequemes Herantreten an die Gletscherwelt und ihre grossartige Gebirgsumgebung.

Um uns versichert zu halten , dass die betreffenden Kantone ihren bundesgemässen Verpflichtungen betreffend den Unterhalt der neuen Strassen nachkommen , haben wir das Departement des Jnnern eingeladen , dieselben noeh eine Zeitlang von Bundes wegen inspi^ireu ^u .lassen.

Am Schlusse der Bauten glaubten wir den Herren eidg. ^bersten A u b e r t und W o l f f , von welchen der erstere die Oberleitung der Bauteu bis 30. Januar 1865, legerer bis zum Schlusse ausgeübt, und den Herreu Stabsmajoren Huber und E u e n o d , welche beide bei den vorbereitendeu Arbeiten und sodaun als Bauausseher, ersterer bis zum ..). ^ebruar 1863, lezterer bis zur
Vollendung funktionirt hatten, für ihre ausgezeichneten Leistuugen unsern Dank und unsere Anerkennung aussprecheu zu sollen.

Ebenfalls in hohem Grade haben sich die kautoualeu Ju^euieure und Bauaufseher für die Vollendung des Werkes verdieut gemacht.

740 .

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So gerne wir einzelne Offiziere zu ihrer persönlichen Ausbildung nach den verschiedenen Kriegstheatern gesandt hätten , so war uns dies doch nicht in dem gewünschten Umfange möglich, weil die kriegführenden Mächte gegen die Zulassung von fremden Ossizieren bei den Operationsarmeen Schwierigkeiten erhoben. Von Seite der italienischen Regierung erhielten wir indessen die Ermächtigung , einen der schweizerischen ^.sandtschast als attaché militaire beigegebenen Offizier nach dem Kriegsschauplaz senden zu dürfen. Wir gaben infolge dessen unserer Gesandtschaft in Florenz den Hrn. eidg. Oberst Aubert in der genannten Eigenschaft bei. Derselbe reiste, begleitet von einem Adjudanten, Hrn. Stabshau^tmann Brun, nach Floren^ ab, erhielt jedoch - wohl insolge der auf dem südlichen Kriegstheater inzwischen eingetretenen Ereignisse - die Ermächtignng nicht, dem Hauptquartier zu folgen. Nichts desto weniger hat Hr. Oberst A u b e r t aus seiner Mission den größtmöglichen Ruzen zu ziehen gewusst, und uns über di.e gemachten Ersahrungen einen inte^ ressanten Bericht erstattet.

Herr ^eniestabsmajor R. W i e l a u d und Herr Stabslieutenant Dumur, denen sich freiwillig Herr Ad. B i e t e t anschloss, besichtigten

mit Einwilligung der österreichischen Regierung die Befestignngs^erke

von Florisdors vor Wien. Jhr Bericht enthält ^sehr werthvolle Angaben über die neuere Befestigungskunst, die beim Unterricht mit Vortheil verwerthet werden können.

Wir legten grossen Werth daraus , dass bis zum Zeitpunkte der Einführung der neuen Waffen auch die Frage gründlich geprüft werde, welchen Einflnss dieselben auf unsere elementartaktischen Vorschriften ausüben. Es schien uns von Wichtigkeit, darüber auch die soeben gemachten .^riegsexfahxuugeu ^u Rathe ^u ^ieh..^, und wir beorderten zu diesem Behuse die Herren eidg. Oberst .^tadler und Stabsmajor de B e r r o t nach Berlin, die dort aneh Gelegenheit sanden, ihre Ausgabe ^u lösen. Die beiden Berichte sind nicht nnr sur die in .Arbeit befindliche Umänderung unserer Reglemente ein höchst schäzbarer Beitrag, sondern bieten auch in manch' anderer Beziehung grosses Jnteresse.

Ohne besondern Auftrag , aber mit Empfehlungen und theilweise auch mit einem .Beitrage an die Kosten, haben solgende Ossiziere ausläudische Militäranstalten besucht.

Herr ^tabsmajor de Vallare und Artillerielieutenant F r o s s a r d de Saug...,, welche Gelegenheit hatten, die Militäranstalten von Russ^ land und ^esterreich zu besnchen^ Herr Kavallerie-Jnstrnktor Müller, der einen dreimonatlichen .^nrs der Zeutral-Kavallerie^E.^uitatioussehule in Wien mitmachte ; Herr ^tabshauptmann Bluutschli, der einige Militäranstalten in Holland und Belgien besuchte.

741 Die beabsichtigt... offizielle Absendung von Aerzten auf die Kriegsschaupläze musste ebenfalls unterbleiben, da sich eine Betheiligung ^ von Aerzten bei den Ambülaneen und Korps nicht erlangen liess. ^Einzig dem .Hrn. Professor S o ei n und Hrn. Dr. Buxckhax.dt gelang es während dem Kriege , zwar nicht auf dem Schlachtfelde , wohl aber in einem grossen Spitale in Verona aktiv perwendet zu werden. Sie waren mit Empfehlungen des Bundesrathes persehen.

Herr Ambülaneearzt F i s c h e r in Aarau und Herr Stabsarzt Hirt von Solothurn machten eine Reise .von mehreren Wochen aus den Kriegsschauplatz^ in Süddeutschland, Böhmen, Ungarn und Oesterreich, und wurden überall in den Spitälern zu den Krankenbesuchen zugelassen.

Diese sämmtlichen Offiziere haben. für sich und zur Verwerthung in unserer Armee einen Sehaz pon reichen Ersahrungen gesammelt. Der

Bericht des Hrn. I)r. Fischer ist gedrukt und an die Offiziere des Gesundheitsstabes und die Militärärzte des Auszugs vertheilt worden.

^^.IIil. .^ek^n^nn^ nnd ...^nd ..^ Bnnd....^ee..e.^.

A.

^el.rntirnn^.

Das Bundesheer hat im abgelaufenen Jahre folgenden Zuwachs an Rekruten erhalten : Genie . . . . .

171 Mann.

Artillerie . .

Kavallerie .

^eharsschüzen Jnsanterie .

.

.

.

.

.

.

.

.

. 1,121 ,, .

287 ,, .

792 ,, . 10,454 .,

zusammen

12,825 Mann.

^Es macht dies 18 ^ des Bundesauszuges und 12 ^ des ge..

sammten Bundesheeres aus. Bei einer soxtgesezten Rekrutirung von gleicher Stärke würden unter der Voraussezung gleichmäßiger Vertheilung aus alle Kantone und Waffengattungen 8 Dienst^.hre im Auszug und Reserve zusammengerechnet , hinreichen , um die Kontrolen des

Kontingents vollzählig zu, erhalten.

Da jeweilen eirea 15 ^ des Kontrolebestaudes nicht einrüken, so würde bei obiger Rekrutirung und den übrigen oben erwähnten Voraussezungen sür Auszug und Reserve zusammen eine Dienstzeit pon 10 Jahren genügen, um sich den reglementarischen Stand der ^lusrükeude...

zu siehern.

Bundes latt. ^ahrg.XlX. Bd.I.

58

742 .......ie ins militärpflichtige Alter getretene männliche Bevölkerung des Jahrganges 1846, zu 22,000 angenommen, würde ob^e Rekruten^hl 5^^ derselben ausmachen.

....^as Rahere über die Rekrutirung ist in der beigegebenen Tabelle enthalten.

B.

^tand de... .^unde^heere^.

1. E i d g e n o ^ ^ c h e r Stab.

^ie vorgekommenen Mutationen und der Stand am Ende des Jahres ergeben sich aus nebenstehender Tabelle.

A.

Zur Seite 742.

^^^st^l^ d^ ^llt^^^ltlli^ illl ^.^ I^.

Artillerie.

^ e n i e.

.^ea ..^.r.^ zugeteilt.

Kantone.

^olltil^en^^ bedarf.

Zürich

.

.

.

Bern . .

Luzern . .

U r i

.

.

Schw^z

.

.

Obwalden .

Ridwalden

Glarus

.

.

200 .300

Jn Brozent

Anzahl.

31 60

des

Kontingents bedarfs.

15,^.

20,^

.

.

.

.

.

.

. .

. . .

. . . .

^a

. . . . .

Freiburg . . . .

Solothurn . . . .

Basel-Stadt . . .

Basel-Landsehast . .

Schasfhauseu . . .

Appeuzell A. Rh. .

Appenzell J. Rh. .

St. Gallen Graubünden Aargau .

Thurgau .

Hessin

.

.

Waadt

.

.

Wallis

.

.

.

.

. . .

Reuen^.urg Genf

. . .

.

. . .

. . .

.

200 100 100

41

20,^

18 21

1^.

21 ,e

. . .

.

.

.

Total

900

171

19^

Kavallerie.

^en ..^orps ^etheilt.

.^ontn^en^ bedarf.

727 1,091 277 2 26 2 2 24 14 283 18l 139 l 95 27 181 1 390 155 679 185 197 753 156 ^186 298

6^,171 ^

Jn Vrozent

Anzahl.

126 183 49

5 1 1 6 3 4l 38 26 37 29 1 105 30 124 30 45 133 3 41 64 1,121

des

.Kontingents Bedarfs.

17,.^ 16,...

17,^ 19,^ 50,^.

50,.^ 25,.^ 21,^ 14,^ 20,.^ 18,^ 18,^ 16,^ ^00,.^ 26,^ l9,^ 18,^.^ 16,^2 22,^ 17^ ^ 1,^ 22,^ 21,^ 18,^

Scharfschüzen^

Jn Brozent

Anzahl.

^ des

31 55 13

13,^ 11,^ 17,o

32

4

12,.^

-

.^

5,^

154 77 32 32 77

9 10 6 7 12

18,^ 21,ss 15,.^s

154 32 . 154 .77 19 231

32 32

24 3 23 21 2 59 1 7

15,^ 9,^ 14,^ 27,2..

10,^ 25,^ 3,^^ 21,ss

1,937

287

14,s2

^

^outil^ent^^ bedarf.

Kontingents Bedarfs.

231 494 77

Teu ^orps ^.^etheilt.

^eu ^orps z^etheilt.

^en ^o....^ z.^etheilt.

^ontilt^entsbe^rf.

Infanterie.

^

^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00

Jn Brozeut des

Anzahl.

Kontingentsbedarss.

69 89 51 22 27 24 24 39 11 23

12,^ 14,s^

^^50

Jn Brozent

Anzahl.

15,.^ 18,^

36 29 57 31 26 110 30 36 16

12,e 18^ 19^ 19^ 15^ 13^ 22,.^ 15,.^ 18,.^ 16,o

892 2,207 499 106 261 91 89 201 70 344 308 116 180 208 96 73 697 479 707 807 502 825 4l1 233 252

32,^ 24,^ 30,^ 38,^ 29,^ 17,^ 14,ss 17,^..

22,^ 17,^ 22,^ 10,^ 22,....

16,^ 21,^ 15,^ 37,^ 18,^ 19,^ 20,2^ 15,..^ 21,^.

792

16,^

56,077

l 0,454

18,^

1 7 , .

.

.

.

22,^ 13,...

24.e 24,e 19,^ 11,^ 11,^

. 18 24

18,....

^^^^arnn er 50 sur die ber^ahlige i ^ese..vekompaguie berechnet.

^ ^ ^

des

Kontingentsbedarfs.

5,820 11,064 3,305 326 1,055 307 234 672 401 2,311 1,800 5^0 . ^1,053 911 9l1 327 4,236 2,239 4,601 2,t42 2,776 4,330 2,030 1,543 1,173

13,e

^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00 ^00

^outi.^ent^ bedarf.

1 5 , .

.

.

.

.

2. T r u p p e n .

Reglementarische Forderung.

a. . G e n i e .

Sappeurs . . . . .

pontonniers . . . .

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

h.

31. Dezember 1866.

1. Januar 1866.

Auszug.

Reserpe.

Auszug.

Reserve.

Land-

600 300 900

420 210 630

916 447 1363

632 306 938

539 80 619

-

-^

4125 256 440 240 360 833 6254

2145 256 736 240 . 740 .

4117

5004 270 52t 321 509 909 .

7534

--

--

wehr.

^

-

-^-

--

Auszug.

Reserve.

892 448 1340 23

631 301 932 6

5166 264 589 ^ 311 477 921 .

7728

2763 220

Landwehr.

545 93 638

19

Artillerie.

Bespannte Batterien . .

Gebirgsbatterien . . .

Raketenbatterien . . .

Positionskompagnien . .

Parkkompagnien . . .

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

2775 223

2425

936 349 1099 .

5382

1300 258 364 4347

-

--^

-.--

194

952 369 1047 .

5351 31

1385

2576 ^ 153 387 4501 154

.^ ..^ .

^

.^

Regiementaris..he Forderung.

c.

Kavallerie.

Auszug.

Dragoner

. . . . .

Gniden

.

.

.

.

.

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . . .

d. S^ a r s s e h ü z e n.

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

e.

J n fa n t eri e.

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

1694 243 1937

Reserve.

780 1^2 932

1. Januar 1866.^ Auszug.

1671 259 1930

Reserve. Landwehr.

980 150 1130

--

2590 .

-

-

5784

^--

.---

3403

4983 .

^-

--^

56227

Auszug.

Reserve. Landwehr.

1331 32 ^ 1363

1712 251 1963

1010 157 1167

33

37

109

5766

3332

5014

18

71

70511

38624

55465

1652

1533

2119

.

-

-

4800

1202 52 1254

31. Dezember 1866.

-

26694

-

68^59 -

37091

-

53346

31

^--

,.^

^

Reglementarische Forderung.

f. G e s u n d h e i t s -

Auszug.

personal.

^Barkpserdärzte , Schwa144 dronsärzte,^rankenwärter.^ Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

--

224 ^

78

-

Reserve. Landwehr.

84

84

-

.

.

.

.

.

.

.

Reserpe

.

.

.

.

.

.

.

. . . . . .

Reserve. Landwehr.

229

89

5 -

5 17

^

-^-

.

17

---

--

Aus..ua

Auszug.

.

.

-

30

..

m men s

1. pannar 18^.

....1. Dezember

85,694 48,045 64,711 198,450

87,537 49,513 66,955 204,l)05

18^.

-^

-

-

^.

.Landwehr

Auszug.

Reserpe.

---

^. B ü c h s e n s c h m i e d e für die Reparaturwerkstätten.

Verminderung . . . .

Vermehrung . . . .

31. Dezember 1866.

1. Januar 1866.

74 10 -

-

ellu ne .

Vermehrung.

Verminderung.

17,275 14,442

1,843 1,468 2,244

5,555

.^1. Dezember .18^.^.

ueberzahl.g. ^u wenig.

^

-

--.^

^ .

^

746 Zählt man zu obiger Summe den Bestand des eidg. Stabes mit 699 hinzu, so beträgt die Kontrolestärke des Bundesheeres sammt Landwehr aus Ende des Jahres ^4^04 Mann, wozu im Verlause des Jahres ein Zuwachs von eirea 12,000 Rekruten sich ergeben wird.

Gegenüber dem Vorjahre hat sich eine Vermehrung des Kontrolebestandes von Bundesheer und .Landwehr von 5650 Mann ergeben.

.^.^...I^. .^ ^ ^ n ll a t e de.^ Bnnde.^e^s.^n.Inn^.

^ Ueber die Erledigung der von srühern Jahren her pendent gebliebenen und der im Lause des Berichtsjahres beschlossenen, aus die Militärverwaltung bezüglichen postulate haben wir folgenden Bericht zu erstatten : Das Vostnlat vom 17. Dezember 1864, Einladung an den Bun..

desrath, Bericht und Antrag zu hinterbringen, ob und in welcher Richtung unbeschadet der Wehrkraft des Landes Ersparnisse gemacht werden können, hat zur Riedersezung einer grössern Kommission Anlass gegeben, die ihre Arbeit nun vollendet hat. Den Zeitverhältnissen entsprechend, beschädigte sich die Kommission nicht allein mit administrati^en Fragen, sondern namentlich auch mit Fragen, die aus die Organi^ sation unsers Wehrwesens Bezug haben.

Jnzwisehen haben Sie selbst unterm 16. Juli ein Vostulat erlassen, wonach der Bundesrath eingeladen wird , im Einverständniss mit den Kantonen , die militärische Organisation und Bewafsnung des ganzen

wehrfähigen Schweizervolkes einzuleiten und möglichst vollständig durch- ^ zuführen.

Jm Rationalrathe ist zudem unterm 21. Dezember eine Motion erheblich erklärt worden, die eine .Einladung an den Bundesrath euthält, Bericht ^und Antrag zu stellen, ob nicht im ^..inne einer namhasten Verstärkung der Wehrkrast und zum Zweke gleichmäßiger Durch-

sührung der Wehrpflicht die eidgenossische Militärorganisation einer Reform zu unterwerfen sei.

Alle diese Fragen konnen nach unserer Ansicht nur durch eine gründliche Umgestaltung unserer Wehrorganisation erledigt werden, zu welcher überdies die Anstrengungen aller Staaten, ihre Wehrkräste zu vermehren, dringend aufsordern. Wir werden daher nicht unterlassen, Jhnen in dieser Richtung mit thunlichster Beförderung Vorlagen zu machen , in welchen mit den Vorschlägen über Mehrung unserer Wehrkräste auch

diejenigen Vorschläge behandelt werden sollen , die geeignet sind , Ersparnisse im Wehrwesen zu erzielen.

Die mit Vostulat vom 23. Dezember 1863 verlangte Abänderung des Regimentes sur Einzelnreisende war nach dem Jahresberichte von 1865 bis naeh den Schlussberathungen der oben erwähnten Kommission ausgeschoben

747 worden. Die Erledigung der Angelegenheit im Sinne des Postulates fällt jedoch erst in das lausende Jahr.

Rach gründlicher Brüsung d.^r Frage , ob die Stelle eines Oberinstruktors der Scharsschüzen mit derjenigen des Oberinstruktors der Jnfanterie ... vereinigt werden konne , haben wir uns bei Anlass der Wahl des Oberinstruktors der Seharsschüzen für die Trennung der beiden Stellen entschieden. Es hat damit das bezügliche Vostulat vom

18. ......ovember 1865 seine Erledigung gesunden.

Die Frage der Errichtung einer Besehlaganstalt in Thun postulat vom 18. Juli 1866) muss bis nach dem Entscheide über den weitern Ausbau der Militäretablissemente aus dem Wassenplaze Thun (Vostulat vom 24. Februar 1866) verschoben werden. Ueber die leztere Angetegenheit werden wir Jhnen mit besonderer Botschaft weitere Vorlagen machen.

Die beiden postulate vom 20. Dezember 1866^, betreffend das Rechnungswesen der Konstruktionswerkstätte und des Laboratoriums und die Gehaltserhöhungen von Angestellten sind durch entsprechende admini- ^ strative Anordnungen erledigt worden. .

Dem bezüglichen postulate vom 18. Juli 1866 ist durch Uebernahme des Unterrichtes der Jnsanteriezimmerleute und der Büchsenmacher ans Rechnung des Bundes entsprochen worden.

748

Auszug aus

dem Jahresberichte de.^ schweizerischen ^enerallonful^ in St. ^eter.^bnrg fur da.^ Jahr 18^.

^ 28^ ^

^weiter Theil.

Einwanderung.

Eine auch nux annähernd genaue statistische Uebersicht der Einwanderungen in Russland aus der Schweiz kann nicht ertheilt werden, weil keine Art von Kontrolle stattfindet. .^llles , was darüber gesagt werden kann, beruht demnach auf zufällig gemachten Erfahrungen und Vorkommnissen.

So viel ist indessen gewiss, dass sehr viele Berufsarten vertreten find und manche unserer Landsleute ein gutes Auskommen haben, andere dagegen sieh nur kümmerlich durchsehlagen.

Aueh in diesem Beachte, wie in denjenigen der srühern .Jahre, muss vor unüberlegter Uebersiedelung von der Schweiz nach Russland, und besonders vor dem Eingehen aus schriftliche Verbindlichkeiten dringend gewarnt werden. Die Ansprüche an die Leistungen werden immer grosser und die Behalte geringer.

Für Erzieher und Erzieherinnen (Instituteurs, Institutrices,. Gou^ verneurs, Gouvernante.^ genügt e i n e Sprache in seltenen Fällen, es werden deren zwei und häufig aueh die Fähigkeit verlangt, in der Musik Unterricht ertheilen zu kennen.

74^ ^inderwärterinnen (Bonnes. Surveillantes d'enfants) müssen rein französisch sprechen , und. werden fo schlecht bezahlt , dass sie nichts erübrigen können.

Handlun^komm^s finden^ s...hr schwer Anstellungen, wei^ ihn^en die Kenntniss der russischen Sprache abgeht , die je länger je notwendiger wird, und die sehr schwer zu erlernen ist.

Handwerksgesellen können neben den Russen, die sich mit kleinem Lohn , geringer Kost und. m^ einem Stubenwinkel als Wohnung begnügen.. nicht beste.hen..

Versone^ welche^ die Absicht haben, sich^ nach Russland. ^u begeben, müssen por allen fingen in ihrem. Fache Tüchtige^ zu. leisten inr Stande sein, und auch dann noch sichere Aussicht aus baldige Anstellung haben, sonst gerathen sie bei dem theuren Lebensunterhalt in Roth und Elend.

....

Eine notwendige Bedingung für Einwanderer ist ferner eine gute^ .Gesundheit. Mehrere jung... Schweizerinnen mussten in der jüngsten Zeit nach der Heimat zurückkehren , zum Theil aus Kosten der HülssGesellschaft, weil. sie sich in dem rauhen Klima. Brustleiden zugezogen hatten.

A n m e r k u n g.. Es^ wäre ^u wünschen, die. Belesensten. SchweizerLeitungen nähmen den Abschnitt über Einwanderungen i.r ihre Spalten.

auf; denn nicht selten^ sagen die Leute, si... wären zu. Hause geblieben,.

wenn sie die ru.ssisehen^ Vexhält.n.isse vor der .Preise gekannt hätten.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweiz. Bundesrathes an die h. Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1866.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1867

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

18

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

27.04.1867

Date Data Seite

677-749

Page Pagina Ref. No

10 005 437

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