3 7

3

A i

4

# S T #

3

Bundesblatt

78. Jahrgang.

Bern, den 15. September 1926.

Band II.

Erscheint wöchentlich. Preis SO Franken Im Jahr, 10 Franken im Halbjahr, zuzüglich Nachnahme- und Postbestellungsgebühr Einrückungsgebühr : 50 Kappen die Petitzcile oder deren Raum, -- Inserate franko an Stämpfli £ de. in Bern,

# S T #

2128

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Errichtung eines Dienstgebäudes beim Hauptbahnhof in Zürich für Post, Zoll und Bundesbahnen.

(Vom 7. September 1926.)

I. Einleitung. Das in der vorliegenden Botschaft behandelte Projekt ist als ein Glied in der Reihe der Arbeiten aufzufassen, die zur Erweiterung und allmählig Umgestaltung des Hauptbahnhofes Zürich in Aussicht genommen sind. Es betrifft denjenigen Teil der Gesamtanlage, der vorwiegend der Post dient und dessen Kosten daher zu Lasten der Postverwaltung fallen. Die Organisations- und Baufragen, die hier aufgeworfen und zu lösen sind, bilden wohl das bedeutendste und weittragendste derartige Problem, vor das die schweizerische Postverwaltung bisher gestellt war und wahrscheinlich für lange Zeit gestellt sein wird.

Seit Jahren herrscht bei den wichtigsten Postbetriebstellen in Zürich Raummangel. Neubauten Hessen sich bis heute vermeiden, indem man einzelne Dienste abtrennte, sie mietweise und zerstreut in mehr oder weniger geeigneten Lokalen und Gebäuden unterbrachte und sonst zu betrieblichen Behelfen aller Art Zuflucht nahm. Indessen sind diese Behelfsmöglichkeiten nun erschöpft. Die Verhältnisse haben sich derart zugespitzt, dass schon wiederholt Verkehrsstockungen auftraten, denen nicht mehr begegnet werden konnte. Dazu kommt, dass die Bundesbahnen von den im Aufnahmegebäude des Hauptbahnhofes an die Post vermieteten Räumen gerade diejenigen für den eigenen Gebrauch benötigen, die von dein au Bahnnähe gebundenen Bahnpostbureau mit Paketversandstelle belegt sind. Die Errichtung neuer Postdiensträume beim Bahnhof Zürich lässt sich deshalb nicht mehr länger hinausschieben, Bundesblatt. 78.Jahrg.. B d . I

I

.

3

4

t

434

II. Geschichtliches Das vorliegende Projekt wird für das Postwesen der Stadt Zürich von so einschneidender Bedeutung sein, dass es angezeigt sein dürfte, hier einen kurzen Überblick über die bisherige Entwicklung zu geben.

Bei der Übernahme des Postwesens durch den Bund im Jahre 1849* gab es in Zürich einschliesslich Vororte erst 5 Postaufgabestellen nämlich ausser der Hauptpost dio Bureaux in Aussersihl (1837), Enge (1837), Neumünster (1836) und Unterstrass (1837). Sie wurden im Laufe der Zeit um folgende 19 vermehrt: Hirslanden, Hottingen, Oberstrass, Riesbach (1853), Wollishofen (1855), Fluntern, Wiedikon, Wipkingen (1857), Limmatquai (1867, seit 1898 am Predigerplatz), Bahnhof, Leimbach (1872),.

Transitbureau (1873), Beatengasse (1873, seit 1899 Seidengasse), Ramistrasse (1880), Industriequartier (1884), Bahnpostbureau (1893), Selnau (1899), Sihlfeld (1911) und Weinbergstrasse (1916). Heute trifft es in Zürich auf je 9416 Einwohner und 2,046 km2 eine Postfiliale.

Die H a u p t p o s t wanderte, seit das Postwesen eidgenössisch ist,.

mehrmals. Sie war bis 1873 im Zentralhof an der Poststrasse, hierauf bis 1898 an der Bahnhofstrasse Nr. 25 eingemietet und hat seither ihren Standort im eigenen Gebäude am Stadtbausquai Nr. 15. Indessen gab es.

auch hier keinen Stillstand. Um die mit der Verkehrszunahme von Post und Telegraph immer weiter wachsenden Raumbedürfnisse zu befriedigen, musste wiederholt zu Veränderungen geschritten werden. Zunächst wurde im Jahre 1907 das Telegraphenbureau vom I. in den II. Stock in die bis dabin dem Hochbauamt der Stadt Zürich vermieteten Räume verlegt, um für das neu eröffnete Postcheckamt Platz zu machen. Sodann war im Jahre 1911 die Kreistelegraphendirektion HI, die sich heute im Telephongebäude Selnau befindet, genötigt, das Hauptpostgebäude zu verlassen, dadas Postcheckamt weitern Platz beanspruchte. Im Jahre 1920 wurde durch neuen Platzbedarf sowohl des Postcheck- wie des Telegraphenamtesauch die Kreispostkontrolle aus dem Gebäude verdrängt. Sie fand samt dem Zeitungsbureau, das zuletzt in einein ungeeigneten Dachraum gearbeitet hatte, im Zunfthaus zur Meise eine neue Unterkunft, wo nun für Räume von 216 m2 ein jährlicher Mietzins von Fr. 11,000 bezahlt wird.

Schliesslich mussten im Jahre 1921 für eine nochmalige Erweiterung des Telegraphtenamtes die
Nachbarhäuser Stadthausquai Nr. 11 und 13 in Anspruch genommen werden. Die Verwaltung bezahlt seither für diese Räume (320 m3) einen jährlichen Mietzins von Fr. 11,200.

.Im Jahre 1873, als die Hauptpost von der Poststrasse an die Bahnhofstrasse übersiedelte, wurden ein T r a n s i t b u r e a u zur Umleitung von Paketen und Briefnachnahmen und die P a k e t a b l i e f e r u n g abgetrennt und beide zusammen mit einem Aufgabebureau für Postsendungen aller Art in einem Gebäude an der Beatengasse in Bahnhofnähe eingemietet. Als

435

hier Platzmangel eintrat, verlegte man zuerst das Aufgabebureau im Jahre 1899 nach der Seidengasse, sodann zwei Jahre später die Paketablieferung vorübergehend in den Nordflügel des Aufnahmegebäudes des Hauptbahnhofes und schliesslich im Jahre 1906 das Transitbureau in das Eilgutgebäude an der Zollstrasse, wohin im Jahr darauf auch die Paketablieferung folgte.

Das im Jahre Ì893 errichtete ßahnpostbureau war zuerst an der Waisenhausstrasse Nr. 15 untergebracht. Eigentlich hätte es von Anfang an in den Bahnhof gehört. Es konnte aber erst im Jahre 1901 dorthin umziehen und- befindet sich seither im Nordflügel dea ßahnhofaufnahmegebäudes. Der Wegzug der Paketablieferung im Jahre 1907 verschaffte ihm Ausdehnungsmöglichkeit. Es leidet aber heute neuerdings sehr an Platzmaugel, und nicht nur ist eine nochmalige Vergrösserung dort ausgeschlossen, sondern die Räume müssen den Bundesbahnen, die sie für ihre eigenen Bedürfnisse nötig haben, zurückgegeben werden.

III. Mängel des gegenwärtigen Zustanäes. Durch diese Entwicklung sind heute wichtige Dienstzweige auseinandergezerrt und örtlich ziemlich weit voneinander getrennt, die sich fortgesetzt in die Hände arbeiten und zu diesem Zweck in benachbarten Räumen untergebracht sein sollten.

Diese Zerreissung macht die Dienstabwicklung schwerfällig, langsam und erfordert zahlreiche teure Zwischentransporte. Es konnte nicht ausbleiben, dass auch der Verkehr, d. h. die Interessen der Postbenützer, dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Dazu tritt die kritisch gewordene Raumnot, die in einzelnen Betriebsabteilungen ein rationelles Arbeiten noch weiter erschwert. Allerdings sind in den letzten Jahren zahlreiche Arbeitsvereinfachungen angeordnet worden. Der dadurch bewirkte raschere Abflusa der Verkehrsmengen brachte auch den Diensträumen eine Entlastung und gestattete in manchen Fällen, Lokale, die sonst den Verkehr nicht mehr zu fassen vermocht hätten, noch weiter zu benützen. Eine Erleichterung trat auch infolge der im Jahre 1921 hereingebrochenen Wirtschaftskrise und des damaligen Verkehrsrückganges ein, der eine abermalige Verschiebung von Neubauten ermöglichte. Nur diesen Umständen ist es zu danken, dass die ganz unzureichenden Lokalverhältnisse in Zürich überhaupt solange beibehalten werden konnten, ohne die Dienstabwicklung ernstlich zu gefährden.
Im einzelnen sind folgende die fühlbarsten Mängel der gegenwärtigen Unterkunft und Gruppierung der Dienstzweige.

Im H a u p t p o s t g e b ä u d e sind die Räume für das Postanweisungsbureau, das Briefträgerbureau und namentlich für die Briefaufgabe und das Briefversand bureau zu klein. Sodann sind die für den Barcheckverkehr verfügbaren Schalter zeitweise ganz unzureichend. An ständigem Platzmangel leidet auch das im Jahre 1906 geschaffene Postcheckamt, dessen Verkehr von Jahr zu Jahr erheblich zunimmt. Es muss damit

436

gerechnet werden, dass diese Entwicklung eich noch fortsetzt. Die nachstehende Übersicht zeigt den bisherigen Verlauf: Jahr

1906 1910 1915 1920 1924 1925

Anzahl Kontoinhaber

810

2,089 4,069 7,957 11,326 12,230

Anzahl Buchungen

Anzähl Arbeitskräfte

494,102 1,441,758 3,291,437 5,731,000 8,460,587 10,297,408

12 36 54 82 98 100

Belegter Buchungen auf Bureauraum 1 Arbeitskraft ma

46,823 54,073 69,059 79,915 94,468 102,707

90

214

278' 348 494 494

Ferner kann die Nachtrage nach Schlossfächern beim Hauptpostamt seit Jahren nicht mehr befriedigt werden, weil dort eine Vergrösserung der bestehenden Fachanlage ausgeschlossen ist.

Ein Hauptnachteil aber besteht darin, dass das Briefversandbureau über l km vom Bahnhof entfernt liegt. Dies und der Platzmangel bei dieser Dienststelle verhindern die Zusammenfassung des Briefkastenleerungs-, Briefversand- und Briefumleitungsdienstes, der jetzt in unwirtschaftlicher Weise zersplittert ist. Es müssen sich zu viele Filialbureaux auch mit der Briefsortierung und dem Briefversand befassen. Die bei der Hauptpost vorhandenen elektrischen Stempelmaschinen. lassen sich deshalb nicht voll ausnützen. Ferner wird die Arbeit der von Zürich abgehenden Bahnposten, namentlich auf den Anfangsstreeken, stark erschwert, weil sie von zu vielen Dienststellen direkte Briefbunde und -sacke erhalten. Umgekehrt muss die für Zürich bestimmte Briefpost zuerst vom Bahnhof ins Hauptpostgebaudo verbracht werden. Nach.der Verarbeitung sind grosse Teile rückwärts zum Bahnhof und darüber hinaus zu befördern, darunter viele Fachbriefe für die Filialen Bahnhof, Seidengasse, Industviequartier, Unterstrass und Weinbergstrasse.

Die P a k e t v e r s a n d r ä u m e beim Bahnpostbureau, wo gegenwärtig durchschnittlich täglich 15,500 Pakete im Versand, 10,000 im Empfang und 18,000 im Durchgang behandelt werden, sind seit langem viel zu knapp, so dass ein Teil des Stirnperrons mitbenutzt werden mus. Auch der dortige Posthof genügt schon längere Zeit den Bedürfnissen nicht mehr.

Die der P o s t f i l i a l e im Ostflügel des Bahnhof-Aufnahmegebäudes zur Verfügung stehenden Räume sind so beschränkt, dass dort keine andern Pakete als Eil- und dringliche Sendungen angenommen werden können. Das Fehlen von Annahmestellen für Pakete aller Art, namentlich für Massensendungen, im oder beim Bahnhof, wird aber seit langem als ein Mangel empfunden. In vielen Fällen müssen die Pakete von den

437

Aufgebern am Bahnhof vorbei oder aus dessen Nähe nach entferntem Poststellen gebracht und von der Post wieder zum Bahnhof zurückgeführt werden. Die Einrichtung von Aufgabcstellen für Pakete und Massensendungen aller Art möglichst nahe beim Hauptbahnhof läge im Interesse sowohl der Postbenützer als der Verwaltung.

Missliche Zustände treten in zunehmendem Masse auch beim P o s t u m l a d im H a u p t b a h n ho f wegen der für den heutigen Bahn- und Postbetrieb nicht mehr genügenden Geleiseanlagen zutage. Immer häufiger kommt es vor, dass die Bedürfnisse der Post . in bezug auf Bereithaltung der ankommenden Bahnpostwagen für den Auslad und der abgehenden Wagen für den Einlad der Postsendungen nicht berücksichtigt werden können. Daraus ergeben sich Stockungen und Stauungen im Postbetrieb und Verspätungen von ganzen Postladubgen. Bei den letzten Jahreswechseln mussten vielfach die gleichen Paketladungen mehrmals vom.

Sammelplatz auf den Perron und wieder zurück geführt werden, weil die Bahn nicht in der Lage war, die nötige Zeit für das Einladen in die Bahnpostwagen einzuräumen. Hier kann nur durch Errichtung von besondern Postgeleisen, wo die Postwagen längere Zeit für den Verlad bereit stehen, geholfen werden. Dies wird ferner eine Entlastung der Geleise im Personenbahnhof, sowie der Personen- und Gepäckperrons bringen und dadurch auch eine dem Reiseverkehr höchst willkommene Verbesserung der Bahnhofverhältnisse herbeiführen.

Die Trennung der P a k e t a b l i e f e r u n g , die sich im Eilgutgebäude an der Zollstrasse befindet, von den übrigen wichtigen Dienstabteilungen wirkt diensterschwerend ; sie verursacht Leerfahrten und -gange. Auch hier besteht Platzmangel, namentlich im überdachten Posthof, wo die Zusteller die Pakete zur Vertragung ordnen.

Beim Transitbureau befindet sich eine L a d e s t a t i o n für einen Teil der im Postbetrieb Zürich verwendeten Elektrofahrzeuge. Eine weitere Ladeetation, verbunden mit einer Reparaturwerkstätte für Kraftfahrzeuge, ist in provisorischen Räumen an der Hafnerstrasse eingemietet. Beide Einrichtungen sind voll belastet, können aber an ihren Standorten nicht vergrössert werden, obschon es vorteilhaft wäre, weitere Pferdefourgons durch Elektromobile zu ersetzen. Die örtliche Trennung der beiden Garagen und deren Entfernung vom Hauptbetrieb erschwert
und verteuert überdies den Dieostbetrieb.

Im Eilgutgebäude befindet sich ferner das P a k e t z o l l a m t , während das Briefzollamt im Hauptpostgebäude, in der Nähe des Briefversandbureaus, untergebracht ist. An beiden Orten besteht Platzmangel. Zweckmassiger wäre es, die beiden Ämter zu vereinigen und ihnen ausreichende Räume im neuen Dienstgebäude anzuweisen.

Fast bei sämtlichen in Betracht fallenden Dienststellen sind die Aborte, Garderoben, Velogaragen, Ruhezimmer und Waschräume ungenügend.

438

IV. Statistische Angaben, Wie aus der nachstehenden Übersicht hervorgeht, weist der Postverkehr der Stadt Zürich seit dem Jahre 1900 Steigerungen auf, die von 117 % bei der Paketablieferung bis 517 % im Einzahlungsverkehr gehen. Er ist in einigen Zweigen mehr als doppelt so stark, in andern sogar drei- bis sechsmal mächtiger geworden, während die Bevölkerungszahl im gleichen Zeitraum nur um etwa 36 % gestiegen ist. Bei Betrachtung der Einwohnerzahl ist freilich zu beachten, dass viele der in der Stadt Zürich erwerbstätigen Personen ihren Wohnsitz in benachbarten Ortschaften, namentlich in den Gemeinden zu beiden Seiten des untern Sees, haben, so dass die Bedeutung der Geschäftsstadt Zürich für den Postverkehr in ihrer Einwohnerzahl allein noch nicht zum Ausdruck kommt. Es betrugen: 1900

1910

1913

1925

Gewöhnliche Briefpostsendungen, Versand . . .

.

24,041,000 36,935,000 44,787,000 66 961 000 Eingeschriebene Briefpostsendungen, Versand 863 282 1 567,920 1 874 850 2 341 111 19 012 787 32 863 807 36 492 691 53 381 253 Aufgegebene Postanweisungen und Einzahlungsscheine . . . .

942,102 1,303,565 2,599,737 421,558 Zugestellte Einzugsmandate . .

' 60,670 137,718 171,351 229,382 {Versand 2,000 467 3 406815 3 920 468 4 806 273 1 Durchgang 2 437 200 4 062 000 4 386 000 5 687 250 1 449 623 2 407 289 2 732 484 3 152 049 Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Wertzeichenverkauf 3 448 960 5 631 417 6 571 053 14 928 863 Einwohnerzahl

150,703

190,733

201,000

206,000

V. Verschiedene Projekte, Schon in den Jahren 1912 bis 1914 wurden Entwürfe für ein Postdienstgebäude an der Ecke Lagerstrasse=Sihlweg studiert. Kriegsausbruch und Unsicherheit der Verhältnisse hemmten dann aber die Fortsetzung der Studien. Sie kamen erst wieder in Fluss, als die überraschend starke Verkehrszunahme der Jahre 1918 bis 1920 die Lage in kurzer Zeit unhaltbar zu machen drohte. Da aber zu jener Zeit erst ein genereller Plan der Bahnhoferweiterung vorlag, der auch noch nicht so weit abgeklärt war, dass an eine Ausführung der darin vorgesehenen Postbauten hätte gedacht werden können, erwog die Post zunächst andere Projekte, die ihren Bedürfnissen für eine Zwischenzeit von etwa 10 bis 20 Jahren als weiterer Notbehelf hätten dienen können.

Anfänglich dachte man an ein provisorisches Dienstgebäude auf dem zurzeit noch offenen Bahngebiet gegenüber dem Hotel Habis. Der Gedanke

439

musate aber aufgegeben worden, weil sich herausstellte, dass die Bundesbahnen diesen Platz selber schon in nächster Zeit zur Erweiterung der Geleiseanlagen nötig haben werden. Hierauf wurde ein Projekt ins Äuge gefasst, das die Erwerbung des Hotels Habis zur Grundlage hatte. Die Weiterverfolgung ergab jedoch, dass hier trotz teuren Ankaufs und hoher Umbaukoaten eine einigermassen befriedigende Lösung nicht zu erzielen sei. Schliesslich stand die Miete von passenden Räumen in einem von der Stadt zu erstellenden Gebäude an der Beatengasse in Frage, wo beabsichtigt war, eine Aufgabestelle, das Briefversandbureau und das Brief-trägerbureau unterzubringen. Diese Lösung, wie übrigens auch die beiden vorher erwähnten, hatte indessen zur Voraussetzung, dass das Bahnpostbureau samt Paketversandstelle seine bisherige Unterkunft im Bahnhof vorläufig hätte beibehalten können. Es rnusste daher darauf verzichtet werden, als diese Voraussetzung dahinflel.

VI. Das Sïhlpostprojekt. Inzwischen waren die .Bahnhofumbaupläne soweit gereift, dass man an diejenige Lösung der Postbaufrage herantreten durfte, die im Projekt für die Erweiterung des Koptbahnhofes enthalten ist, und die voraussichtlich für eine Reihe von Jahrzehnten dem Postbetrieb an der Seite des Bahnbetriebes den richtigen Platz anweist. Für eine derartige, auf absehbare Zeit definitive Lösung kann aus betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen nur ein Gebäude mit eigenem Geleiseanschluss und mit unmittelbarem Zugang zu den Geleisen des Personenbahnhofes in Betracht fallen. Infolge ihres Zusammenhanges mit dem Bahnhof bildete diese Postanlage schon einen Bestandteil des von der Generaldirektion der schweizerischen Bundesbahnen im Jahre 1916 aufgestellten generellen Projektes für die Bahnhoferweiterung Zürich. Im Gegenprojekt, das die Stadt Zürich im Jahre 1918 von vier Experten ausarbeiten liess, war diese Postanlage ebenfalls und zwar bereits in einer verbesserten Anordnung enthalten. In ihrer heutigen Gestalt stellt sie sich als eine auf reiflichem Studium beruhende Fortentwicklung jener Projekte dar. Ihre Ausführung fällt in die erste von mehreren Bauetappen, ·die für die Erweiterung und Umgestaltung des Bahnhofes Zürich in Aussicht genommen sind und sich planmässig auf mehrere Jahrzehnte ·erstrecken werden.

Das Hauptstück des Projektes bildet ein
auf dem linken Sihlufer aufgestelltes grosses Gebäude, dessen Erdgeschoss Aufgabestcllen für Einzelund Massensendungen, das Paketpostzollamt und in Verbindung mit Anbauten nach rückwärts die Paketversand- und die Paketablieferungsstelle aufnehmen wird. Im ersten Stock werden das Briefpostzollamt, das Briefversand- und das Bahnpostbureau untergebracht sein und im zweiten Stock die ganze Kreispostdirektion, der Briefträgersaal, das Zeitungsbureau sowie ·ein Konferenzsaal Platz finden. Das dritte und vierte Stockwerk und der grösste Teil des Dachstockes sind der Kreisdirektion III der schweize-

440

rischen Bundesbahnen eingeräumt. Da in dem neuen Dienstgebäude die wichtigsten Abteilungen des Postdienstes auf dem Platze Zürich mit insgesamt gegen 700 Betriebsbeamten und Angestellten vereinigt sein werden, erscheint es gegeben, dass die Kreispostdirektion, die das richtige Zusammenspiel der spezialisierten Dienstabteilungen zu sichern und zu.überwachen hat, ihren Sitz ebenfalls im neuen Dienstgebäude erbalte. Im gegenwärtigen Hauptpostgebäude werden künftig nur noch etwa 160 Arbeitskräfte der Post beschäftigt sein.

Zum Hauptgebäude gehören überdachte Hofflächen für das Zu- und1 Wegfahren und das Ein- und Ausladen der Kraftwagen, ein Nebengebäude für den Kraftwagendienst mit Ladestation, Wagenwaschraum und Wagenunterständen, ein Tunnel zur Verbindung mit den Bahnsteigen des Personenbahnhofes und eine unterirdische Förderbahn zur Verbindung mit der Postfiliale im Aufnahmegebäude des Hauptbahnhofes. An den überdachten Hof schliesst ein Postbahnhof mit 7 Verlade- und 3 Rangiergeleisen an.

Ferner ist in Aussicht genommen, die erwähnte Postilliate aus dem Ostflügel des Bahnhof-Aufnahmegebäudes, wo ebenfalls der Raum von der Bahn beansprucht wird und ohnehin den Postbetrieb kaum mehr zu fassen vermag, in den Westflügel zu verlegen. Hier wird es möglich sein, statt der gegenwärtig 976 Schlossfächer, sofort deren 2300 und später nötigenfalls etwa 4000 zur Verfügung zu stellen und eine Paketaufgabestelle wenigstens für Einzelsendungen einzurichten, während die Massenaufgeber ihre Sendungen bei der neuen Sihlpost aufzuliefern haben werden. Infolgedessen wird die Postfiliale . Seidengasse aufgehoben werden können, für: die zurzeit ein jährlicher Mietzins von Fr. 32,000 und vom 1. Oktober 1927 an ein solcher von Fr. 50,000 auszurichten ist.

VII. Vorzüge der projektierten Anlage. Nach Inbetriebnahme der Sihlpost und der neuen Bahnhoffiliale werden 8 Postdienststellen, die nach und nach auseinander gerissen und ziemlich weit voneinander getrennt worden sind, wieder in drei Gruppen vereinigt sein. Die bedeutendste Gruppe, mit Briefversand, Briefträgern, Paketversand und Paketablieferung, um nur die hauptsächlichsten Dienste zu nennen, wird sich im Sihlpostgebäude befinden, das Hauptpost wird. Die zweite Gruppe bildet das wichtige Aufgabepostamt mit grosser Fächeranlage im Bahnhofwestflügel, während die
dritte Gruppe im gegenwärtigen Hauptpostgebäude aus dem Postcheckämt, dem Mandatbureau, einer Paket- und einer Briefaufgabe mit erweiterter Fächeranlage bestehen und voraussichtlich die zweitwichtigste der stadtzürcherischen Postaufgabestellen sein wird. Dort wird auch das Haupttelegraphenamt verbleiben.

Eine Zusammenstellung der durch die Neugruppierung und Vereinigung für den Postbetrieb zu erzielenden Vorteile gibt folgendes Bild :

Uebersicht 2.

Uebersichi 1.

Lage der in Betracht fallenden Dienstgebäude nach Errichtung der Sihlpost-

Gegenwärtige Lage der in Betracht fallenden Dienststellen in Zürich.

Erläuterung.

Erläuterung.

Bezeichnung der Dienststelle und des Gebäudes

Bezeichnung der dort untergebrachten Verwaltung- und Betriebsstellen und Art der Dienstverrichtung

Kreispostdirektion ; Briefaufgabe mit Postlagerbureau und Postfachabteilung; Paketaufgabe; Postanweisungsbureau Postcheckamt; Bri efträgerburea ; Briefvers andbureau; Telegraphenamt (teilweise); Brief Zollamt.

Kreispostkontrolle Zunfthaus zur Meise Zeitungsbureau.

(Münsterhof 20) Paketausgabe: Zürich 1, Transitbureau Umleitungsstelle für Wertstücke und Briefnachnahmen (Eilgutgebäude) Postzollamt.

Leitung des Bahnpost- und Umladdienstes, Eilumleitstelle Zürich 1, Bahnpostbureau für Sendungen aller Art, Paketsammelstelle.

(Hauptbahnhof) Zürich 2, Filiale Seidengasse Aufgabestelle für Sandungen aller Art (größte Paketaufgabestelle der Schweiz).

Aufgabestelle für Briefsendungen, Geld- und ZahlungsanweiZürich 3, Filiale Bahnhof sungen, Eil- u. dringi. Pakete. (Vom Publikum, auch v. Rei{Haupthahn hol) senden stark besuchte Schalter mit großerFachanlage.))

Garage, Reparaturwerk statte und Ladestation für KraftGarage (Hafnerstrasse Nr. 68) fahrzeuge.

Ein Teil des Telegraphenamtes.

Verwaltung des Telegraphen-amtessZürichh (Hotel Metropol, Stadthausquai Nr. Il a, li) Hilfsstelle zum Ausscheiden der Pakete während des FestPosthilfssammelplat verkehrs.

(Linth-Escherschulhaus)

ZUrich 1, Hauptpost (Stadthausquai Nr. 15)

Bezeichnung der Dienststelle und des Gebäudes

Bereich n ung der Verwaltungs- und Betrieb ss telle n, die dort unterzubringen sind, und Art der Dianstbesorgung

Zürich 1, Hauptpost (Sihlpostgebäude)

Kreispostdiraktion und Kontrolle; Aufgabestellefür Einzel-und namentlich für Massensendungen aller Art; Briefversandbureau ; Briefträger bureau ; Zeitungsbureau; Bahnpostbureau; Umleitungsstellen für Sendungen aller Art, soweit sie nicht auf den Bahnsteigen von Zug zu Zug umgeladen werden ; Paketausgabe; Garage und Ladestation für die Kraftfahrzeuge; Postzollamt.

Zürich 2, Stadthausquai (bisherige Hauptpost, Stadthausquai Nr. 15)

Briefaufgabe mit Postfachabtei lung und ,,Zürich-Stadt"; Paketaufgabe; Postanweisungsbureau ; Postcheckamt; Telegraphenamt.

Zürich 3, Bahnhof (Hauptbahnhof)

Aufgabestelle für Postsendungen aller Art, ohne Massenstücksendungen ; Postfachabteilung und Postlagerbureau ,,Zürich-Bahnhof".

Postlagerbureau

441 Bezeichnung der DienstVerrichtungen

Dienststelle oder Gebäude, wo diese Dienstverrichtungen besorgt werden

Einsammeln, Verarbeiten und Umleiten von Briefpostsendungen

Einsammeln u. Verarbeiten In der Hauptbeim Bricfversand bureau sache im Sihlim Hauptpostgebäude und postgebäude bei den meisten Filialen : Umleiten beim Briefversandbureau, bei der Filiale Bahnhof und beim Bahnpostbureau

Vereinfachungen und Verbesserungen in der Verarbeitung und in der Beförderung. Ausgiebige Benutzung maschineller Einrichtungen. Vereinfachung des Kartenschlusswechsels.

Entlastung der Bahnposten

Auescheiden der Fachpost, soweit dies nicht in den Bahnposten geschieht.

Briefzustellung

Beim Briefträgerbureau in Im Sihlpostdem über 1 km vom Bahngebäude hof entfernten Hauptpostgebäude, von wo die Postsachen zum Teil wieder zurück zu der grossen Fachanlage bei der Filiale Bahnhof oder darüber hinaus gebracht werden müssen

Einbezug letzter Anschlüsse in die Zustellung. Zum Teil raschere Ausgabe der Fachpost, namentlich bei der Filiale Bahnhof, und der durch die Briefträger zuzustellenden Sendungen, weil unnötige Transporte und Leergänge vermieden werden

Aufgabe, Ausscheiden und Zustellen der Pakete

Aufgabe bei der vom Bahn- Im Sihlposthof entfernten Hauptpost gebäude verund bei den Filialen, aber einigt nicht beim Bahnhof. Ausscheiden der aufgegebenen Pakete beim Bahnpostbureau im Aufnahmegebäude des Hauptbahnhofes, der zuzustellenden beim Transitbureau im Eilgutgebäude. Durch diese örtliche Trennung entstehen viele Mehrtransporte und Leerfahrten

Rasche Bedienung des Publikums bei der für den Massenverkehr besonders eingerichteten Aufgabestelle. Beschleunigte Beförderung der dort aufgegebenen Sendungen, weil die Zuleitung von entfernten Aufgabebureaux wegfallt.

Geringere Beschädigungsgefahr für Pakete, weil weniger Umleitungen stattfinden. Vereinfachung in der Paketzu- und -abfuhr.

Vermeidung von Leergängen. Aufhebung der Filiale Seidengasse

Verzollung Für Pakete bei der An- Postzollamt von Postsen- kunftsstelle im Eilgutge- im Sihlpostbäude; für Briefpostgegendungen gebäude stände im Hauptpostgebäude

: Engere Verbindung des Postzollamtes mit dem Postbetrieb. Ausbau des Postzoll- und Freilagerdienstes

gegenwärtig

neu

Durch die Neuordnung entstehende wesentliche Vorteile

442 Bezeichnung der Dienstverrichtungen

Dienststelle oder Gebäude, wo diese Dienstverrichtungen besorgt werden gegenwärtig

neu

Ein- und Auslad bei den Bahnpostwagen

An den Bahnsteigen im Personenbahnhof. Da der Postumlad oft mehr Zeit erfordert als der Bahnumlad, entstehen für das Bahnpersonal unnötige Wartezeiten.

Ferner ergibt sich daraus eine verlängerte Besetzung der ohnehin ungenügenden Zugsgeleise. Auch entstehen Stauungen im Postbetrieb

Für den Massenverkehr und wo die Umschlagszeiten genügen, aa den Postgel eisen mit Anschluss an die Paketabteilungen

Ladeetationen für Elektrofahrzeuge und Reparaturwerkstätte für Kraftfahrzeuge aller Art, Garagen

Eine Ladestation befindet, Garage und Bessere Beaufsichtigung sich im Eilgutgebäude, eine Ladestation und Vereinfachung des andere, verbunden mit einer im Hof des Dienstbetriebs. VermindeGarage und Reparaturwerk- Sihlpostge- rung der Leerfahrten und Leergänge stätte abseits vom Betrieb an bäudes der Hafnerstrasse

Administrative Leitung und Verwaltung

Die Kreispostdirektion be- Im Siblpost- Besserer Kontakt zwischen Verwaltung und Betrieb.

findet sich heute etwas abgebäude Intensivere Beaufsichtigung seits von den grossen Bedes Betriebsdienstes triebsstellen am Bahnhof im Hauptpostgebäude am Stadthausquai, die Kreispostkontrolle im Zunfthaus zur Meise am Münsterhof

Durch die Neuordnung entstehende wesentliche Vorteile Ein- und Auslad des Massenstückverkehrs auf den Postgeleisen ohne Störung Beanspruchung der Geleiseanlagen unBahnsteigege im Personenbahnhof

VIII. Beschreibung und Raumverhältnisse der Hochbauten. Der Ausarbeitung des vorliegenden Projektes gingen Planstudien voraus, worauf die Bundesbahnen im September 1923 den Architekten Herren Gebrüder Bräm in Zürich den Auftrag zur Weiterbehandlung erteilten. Die vorliegenden Hochbaupläne sind von dieser Firma verfasst.

Als B a u p l a t z dient das den Bundesbahnen gehörende Areal des alten Rohmaterialbahnhofes an der Sihl. Hiervon werden für die Hochbauten und Höfe 12,350 ms beansprucht, wozu noch etwa 8500 m a für die Postgeleiseanlage hinzukommen.

Der Baugrund des Gebäudes darf als gut bezeichnet werden. Die gemachten Probelöcher zeigten in der Tiefe der Fundamente Kiesboden.

Heizungs- und Kohlenraum kommen zum Teil in das Grundwasser zu stehen, weshalb für diese Bauteile besondere Konstruktionen und Isolie-

443

rtingen vorgesehen werden müssen. Die Entwässerung der Bauanlage erfolgt in das städtische Kanalisationsnetz.

Die im H a u p t g e b ä u d e vorgesehenen leichten Trennungswände sollen im Bedarfsfalle Änderungen in der Raumeinteilung ohne erheblichen Kostenaufwand ermöglichen. Als Konstruktionselement ist Eisenbeton mit unterzugslosem Deckensystetn vorgesehen. Dieses gestattet die Ermässigung der Stockwerkhöhen auf ein Mindestmass und hat zudem den Vorteil der bessern Belichtung der Räume durch Wegfall der bei Verwendung von Unterzügen an den Decken entstehenden Schattenwinkel. Das System ermöglicht es, bei den 21,s m tiefen, beidaeitig belichteten Räumen für Briefversand und Briefträgerbureau mit 4 m lichter Höhe auszukommen.

Für die Fensterbänke und -stürze ist Granit vorgesehen, für die Fensterpfeiler gestockter Beton, während die Putzflächen zwischen-Fenstersturzen und Fensterbänken in Sgraffito technik behandelt werden sollen. Das Dach wird mit Walliserschiefer eingedeckt.

Der Hauptbau mit einer Länge von 120 m steht mit seiner Hauptfront 38 m vom Böschungsfusse des Sihlufors zurück. Er hat den Charakter 4es modernen Geschäftshauses mit aneinander gereihten Fenstern. Diese Anordnung ermöglicht die Einteilung in Räume verschiedener Grosse, je nach Bedürfnis. Der innern Zweckbestimmung des Gebäudes entsprechend ist das Äussere in strenger Sachlichkeit gehalten. In seiner Gesamterscheinung ist die Bedeutung des Baues im Stadtbilde zum Ausdruck gebracht. Seine überbaute Fläche misst 2700m 2 . In den oberen Stockwerken beträgt der Flächeninhalt noch 2020 m a . Der umbaute Raum, gemessen -von Oberkante Boden des Untergeschosses, vertiefter Heiz- und Kohlenraum mitgemessen, bis Oberkante Kehlgebälk, enthält 73,442 m3.

Aus dem detaillierten Kostenvoranschlag ergibt sich bei Ausserachtlassung der nicht eigentlich zum Bau gehörenden Arbeiten und Lieferungen, wie Garderobekasten, Beleuchtungskörper, Entstaubungs-, Telephon- und Uhrenanlagen und Aufzüge, ein Preis von Fr. 60. 50 pro m8 umbauten Raumes.

Bei Beurteilung dieses Preises müssen der vollständige Ausbau des ganzen Untergeschosses und die durch die Verhältnis mässig grosse« Nutzlasten erforderlichen starken Konstruktionen in Berücksichtigung gezogen werden.

Für Post und Zoll sind folgende Räumlichkeiten darin vorgesehen: Untergeschoss :
Garderobe für Briefträger, Paketträger und Bahnpostpersonal . 393 m a Speiseräume und Küche für Beamte und Angestellte . . .

208 ,, Trockenräume, Bäder und Duschen . . . . . . . .

102 ,, Abwartkeller, Vorratsraum, Putzraum, Räume für Makulatur und Wagenreiniger 103 ,, Transformatorenanlage, Maschinenraum, Zähler- und Verteilerraum .

163 ,, ,.. Karrenplatz und Umleitstelle für Pakete und Säcke . . .

617 ,, 1586 m*

444

Erdgeschoss : Paketablieferung Zollräume Aufgabestelle mit Schalterraum, Massenaufgabestelle.

Bahnpostbureau-Aufsicht und Eil-Umleitstelle

.

.

941 258 356 129

m2 ,, ,, .,

1684 m2 I. Stockwerk : Briefversand Bahnpostbureau einschliesslich Aufenthalts- und Ruhezimmer . Zollräume ' Magazin der Kreispostdirektion für Dienstkleid er und Formulare

981 423 488 138

m2 ,, ,, ,,

2030 m2 II. Stockwerk : , .

Kreispostdirektion

( 5 8 8 m2 l 153

Briefträgerbureau

1185

.,

1926 m2 V. Stockwerk und Kehlboden: Hausmeisterwohnung Archive , '.'

'

.

.

·

-

-

·

·

·

Für Post, Zoll und Bundesbahnen gemeinsame Räume im II. Stockwerk: .

Prüfungs- und Konferenzzimmer .

Kommissionszimmer

246 m 2 96 ,, 842 m2"

105 m 2 47,, 152 m2

In organischer Verbindung mit dem Hauptbau und den Betriebserfordernissen angepasst stehen die rückwärtigen A n b a u t e n . Darin befinden sich folgende Räume : Erdgeschoss, Paketversand .

1170 ms Paketablieferung . . . .

552 ,, Kellergeschoss, Sackentstaubung .

.

39 ,, Hilfspaketversand für den Festverkehr 976 ., Überdachte Hofflächen 2372 ,, Westlich vom Hauptgebäude, auf der projektierten Baulinie der erweiterten Lagerstrasse und längs dem Sihlweg auf der hintern Flucht des

445

Hauptgebäudes, liegt das N e b e n g e b ä u d e für den Kraftfahrdienst. Es -weist total 1780 m2 überbaute Fläche auf und enthält folgende Räume: Keller .

68 m2 Erdgeschoss : Automobilreparaturwerkstatt . .

Bureau .

Benzinwagenremise Reparaturwerkstatt für Fahrräder Wagenmeister Magazin Maschinenraum Batterieraum Ladestation , Durchfahrt Waschraum f ü r Wagen . . .

Wagenunterstand Auf bau : Wohnung für den Mechaniker .

Bodenraum

.

195 ,, 26 ,, 69 · ,, .

40 ,, 48 ,, 34 7 34 r 221 r '.

312 ,, 21 ^ .

108 ,, 271 ,, . 1379 m .

103 m2 50 ,, ' 153 m 2

Hofraum vor dem Nebengebäude Veloständer für 300 Velos, zirka . .

480 m a

Im Hauptgebäude werden mehrere Anlagen und Einrichtungen, wie Zugänge, Treppenhäuser, Personenaufzüge, Heiz- und Kohlenräume, Schaltanlagen für elektrische Beleuchtung usw. von Bahn und Post gerneinsam benützt. Eine Anzahl der vorgesehenen neuen Einrichtungen, z. B. Postgeleiseanlage, Maschinenräume und Anlagen für die Mechanisierung des Betriebes, die Ventilation, die Sackentstaubung, Reserveräume und -platze für den Festverkehr, Küche und Essräume für das Dienstpersonal, Trockenräume, Garderoben, Aborte usw. sind heute gar nicht oder nur in ungenügendem Masse vorhanden.

IX. Mechanische Anlagen. Angeregt durch die erfolgreiche Verwendung in Industrie und Handel, sind mechanische Fördereinrichtungen verschiedener Bauart schon früher im Postbetrieb von Nordamerika, Frank; reich und Deutschland eingeführt worden. Eine stärkere Verbreitung erreichten sie jedoch erst nach dem Krieg, ausser in Nordamerika und Deutschland, insbesondere in England, Schweden und Norwegen, wo auch Anlagen zur Sortierung von Paketen Eingang fanden. Solche mechanische Einrichtungen bieten an Plätzen, wo grosse Mengen von Briefsäcken und Paketen fortbewegt werden müssen, wirtschaftliche und betriebliche Vor-

446

teile. Heute befassen sich daher- die Postverwaltungen wohl aller wichtigeren Länder mit der Frage des zweckmäsaigen Einbaus von Förderanlagen in den verkehrsreichsten Postanstalten.

Die Verbindung zwischen dem Sihlpostgebäude und den an dea Bahnsteigen des Personenbahnhofes ein- und auszuladenden Bahnpostwagen wird durch einen im Untergeschoss mündenden Tunnel hergestellt. Er zieht sich unter allen Geleisen bis zur Expressguthalle, dem heutigen Transitpostbureau, durch und wird mit den Bahnsteigen durch 7 grosse Warenaufzüge verbunden. Der Tunnel ist im lichten 5,,io m breit und 2,70 m hoch und dient der Post für ihren Gesamtverkehr mit den Bahnsteigen^ sowie gleichzeitig den Bundesbahnen für den Expressgutverkehr.

Zur Vermittlung der Sendungen zwischen dem neuen Gebäude am linken Sihlufer und der Filiale Bahnhof an ihrem neuen Standort wird eine unterirdische Förderbahn gebaut. Sie befördert die in der Filiale aufgegebenen Pakete und die Sendungen für abgehende Züge an die Sihlpost und in umgekehrter Richtung die Briefschaften für die Sehlossfäeher zur Filiale. Die Förderanlage ist als kleine Elektrobahn ohne Personalbegleitung gedacht.

Der. Grossteil der in den Bahnpostwagen auf der Postgeleiseanlage einlangenden Pakete soll mittels Förderbändern nach der Paketversand-' stelle und der Paketablieferung geleitet werden.

Die Sortierung in der Paketversandstelle wird teilweise mechanisiert, d. h. die von den verschiedenen Aufgabestellen angelieferten Pakete werdendurch Förderbänder zwei sich drehenden, ringförmigen Tischen zugeführt, in deren Mitte sich die Grobsortierer befinden. Diese schicken die Ware über Rutsehen und Förderbänder auf die Ablegetische von vier Feinsortierstellen, von wo aus die letzte Verteilung auf ringsherum gruppierte Karren, von Hand ausgeführt wird.

Die Sortierung für die Paketzustellung wird ganz mechanisiert.

Ähnlich wie beim Paketversand werden die "Pakete auf eineu Dreh-Tisch geleitet und über ein ringsherum gruppiertes System von geraden Rutschen direkt nach den verschiedenen Zustellbezirken ausgeschieden.

Die Briefsäcke werden dem Briefversand- und dem Briefträgerbureau, durch mechanische Vorrichtungen zugeführt. Sie werden bei ihrer Ankunft in der Sihlpost im Untergeschoss oder Erdgeschoss einem Paternosterwerk übergeben. Seine Becher entleeren ihren Inhalt
je nach der Bestimmung im ersten oder zweiten Stockwerk auf Förderbänder, welche ihrerseits die Säcke den Auspacktischen der beiden Bureaus zuleiten. Auch die Wegführung der Briefsäcke aus dem Briefversandbureau zur Spedition geschieht durch ein System von Förderbändern und Rutschen.

Im weitern sind mehrere mechanische Einrichtungen vorgesehen, dift geeignet sind, zwischen und innerhalb der Bureauabteilungen den Personalverkehr zu vermindern und die Arbeitsweise zu verbessern.

447

Die Förderanlagen verursachen erhebliche Kosten. Anderseits steht aber zu erwarten, dass sie dem Postbetrieb in steigendem Masse Vorteile bringen werden und zwar in folgenden Richtungen: .

1. Ersparnis von zahlreichen täglichen Gängen des. Personals, wie Karren ziehen, Säcke tragen, Leergänge usw. ; 2. Verringerung der Zahl der Handgriffe an den einzelnen Sendungen ; 3. Arbeitsbeschleunigung durch den ununterbrochenen Fluss der fortzubewegenden Warenmenge ; 4. Vermeidung von Stockungen und Stauungen bei grossem Verkehrsandrang; .

. · 5. grössere Schonung der Sendungen : 6. Raumgewinn durch Führung von Förderanlagen im Luftraum und durch Wegfall von Aufstellungsraum für Karren und Körbe ; 7. Erleichterung der körperlichen Arbeit des Personals; 8. Verringerung der Lärm- und Staubentwicklung in den Arbeitsräumen.

X Posfbahnhof. Als Neuerung ist besonders die Anlage eines Postbahnhofes zu erwähnen. Sie ist das äussere Zeichen für die Entwicklung zum Grossbetrieb und eine Erscheinung aller grösaeren Städte. Heute wickeln sich im Bahnhof Zürich bedeutende Teile des Personen-, Gepäckund Postverkehrs noch auf den gleichen Bahnsteigen ab. Dieser Zustand hat in zunehmendem Masse zu Unzuträglichkeiten für alle Teile geführt.

Durch die Neuordnung, die das Ein- und Ausladen vieler Bahnpostwagen in unmittelbarer Nähe des Dienstgebäudes gestatten wird, soll, abgesehen von der Wenigerbelästigung des Reiseverkehrs im Bahnhof, eine sparsamere Personalverwendung erreicht werden. Viele und lange Leergänge und Leerfahrten zwischen Bureau und Verladestelle werden unterbleiben und die umzuladenden Poststücke brauchen nicht mit Handkarren im Bahnhof weit herumgeführt zu werden. Der Hauptvorteil für die Bahn besteht darin, dass alle Bahnsteige, besonders der Stirnperron entlastet werden und der Bahnhof an Aufnahmefähigkeit gewinnt.

In der Hauptsache werden diejenigen Bahnpostwagen in den Postbahnhof geschoben werden, die grosse Paketmengen für die Stadt Zürich oder für den Umschlag bringen, während Wagen mit geringeren Mengen oder kurzen Aufenthaltszeiten am Personenbahnhof belassen werden.

Die technische Ausführung der Anlage ist so vorgesehen, dass sich an eine, die Verbindung mit der Geleiseanlage des Personenbahnhofes herstellende Weiche zwei Übergabe- und ein Durchlaufgeleise anschliessen.

Hinter diesen breiten
sich fächerartig sieben bis zur Paketversandstelle reichende Geleise aus, an denen sich das Beladen und Entladen der Bahnpostwagen abwickeln wird. Das Verschieben der Wagen im Gebiet des Postbahnhofes wird durch eine kleine, der Post gehörende AkkumulatorRangierlokomotive ausgeführt werden. Zur rationellen Entladung eines grossen Teils der zugebrachten Ware ist zwischen zwei Geleisen eine zu der Paketversand- und der Paketablieferungsstelle führende Bandförderanlage vorgesehen.

448

XI. Rechtsverhältnisse. Die Beziehungen zwischen Bundesbahnen und Postverwaltung sind in einem Übereinkommen geregelt. Darin ist den Bundesbahnen unter Mitwirkung der Post die Bauausführung übertragen.

Der Boden, auf dem die Aulagen errichtet werden, bleibt im Vermögen der Bundesbahnen. Die Postverwaltung entrichtet ihnen für die Benützung ·einen . Zins. Die gemeinsam benutzten Auf- und Einbauten, nämlich das Hauptgebäude, der Tunnel unter den Geleisen des Personenbahnhofs und die Überdachungen der Gepäckperrons, bilden Gemeinschaften, deren Lasten im Verhältnis zur Benützung getragen werden. Die Anbauten, Nebengebäude und Anlagen dagegen, die ausschliesslich den Zwecken der Postverwaltung dienen, gehören dieser allein.

Ein Vertrag zwischen den beiden Verwaltungen und der Stadt Zürich enthält sodann die Abmachungen über den Ausbau des Sihlweges zu einem Quai, überdie Erstellung einer Brücke über die Sihl und über den Bau eines Tunnels für die Förderbahn zwischen der Sihlpost und der Postfiliale ßahnhof am neuen Standort im Westflügel des Aufnahmegebäudes.

Das Strassengebiet am heutigen Sihlweg wird der Stadt Zürich von den Bundesbahnen unentgeltlich überlassen. Die Stadt baut dafür die Strasse auf ihre Kosten. Sie und die beiden Verwaltungen erstellen gemeinsam eine Strassenbrücke über die Sihl. An den Kosten sind die Stadt .Zürich zu 50 °/o, die Bundesbahnen und die Post zu je 25 % beteiligt.

XII. Verwendung bisheriger Bäume, Nach Bezug des neuen Dienstgebäudes werden folgende Räume frei : Gebäude

Hauptpostgebäude

Bisher belegt durch Verwaltung oder Betrieb

Verwendung der nach Bezug des Dienstgebäudes freiwerdenden Räume

Kreispostdirektion Briefträgerbureau Briefzollamt

Vergrösserung des Postcheckbureaus, des Telegraphenbureaus und soweit möglich Vermietung au Private Vergrösserung des Postanweisungsbureaus, der Briefaufgabe und der Fachanlage Rückgabe an den "Vermieter

Briefversandbureau Zunfthaus z. Meise Hauptbahnhof . .

Eilgutgebäud - Seidengasse Nr. 11 und Gerbergasse Nr. l Stadthausquai Nrn. 11 .und 13

Kreispostkontrolle Zeitungsbureau Untermieter Bahnpostbureau mit Rückgabe an die SBB, welche diese.

Bäume selber benötigen Sammelplatz und Hof idem Transitbureau mit Hof und Verladeplatz Postzollamt Rückgabe an den Vermieter Filiale 2. Seidengasse Einige Bureaux des Haupttelegraphenamtes

idem

'449

XIII. Kosten. Die Sihlpostanlage wird der Postverwaltung vorerst «ine finanzielle Mehrbelastung bringen. Aus den umfangreichen baulichen Anlagen erwachsen erhebliche Ausgaben für Verzinsung, Abschreibung und Unterhalt, insbesondere durch die neu hinzukommenden Einrichtungen, wie Postbahnhof, Bahnsteig-Tunnel mit Aufzügen, Verbindungsbahn nach der Filiale Bahnhof, Bahnsteig-Überdachungen. Anderseits werden verschiedene Mietzinse wegfallen.

Die neue Organisation wird sodann nach Ineinanderrechnun von Mehr- und Minderbedarf auch eine reine Personaleinsparung von etwa 30 Arbeitskräften ermöglichen. Mit zunehmendem Verkehr werden eich die Einsparungen durch die neuen Anlagen noch günstiger gestalten, so dass -die hohen Anschaffungekosten sich mit der Zeit auch wirtschaftlich lohnen dürften, abgesehen von den übrigen durch sie zu erreichenden Vorteilen.

Die Anlagekosten der Sihlpost sind wie folgt veranschlagt: A. H o c h b a u t e n und U m g e b u n g s a r b e i t e n : Hauptbau Fr. 5,130,000.

Hiervon 69 % zu Lasten der Post . Fr. 3,540,000 Vorstudien, Pläne, Bauleitung, Bau.aufsieht, Unvorhergesehenes . . . ,, 214,000 Fr. 3,754,000 Anbauten und aberdachte Hofflächen. Fr. 775,000 Nebengebäude , ,, . 330,000 Umgebungsarbeiten 140,000 ,, Vorstudien, Pläne, Bauleitung, Bauaufsicht, Unvorhergesehenes . . . ,, 75,000 6. I n n e n e i n r i c h t u n g e n : Mobiliar . . .

Mechanische Anlagen .

,, 1,320,000

Fr. 200,000 ,, 1,170,000

,, 1,370,000

C. Ü b r i g e A n l a g e n : Postbahnhof.

. F r . 522,000 Anteil am Tunnel unter den Geleisen des Personenbahnhofes 41 laufende .Meter zu Lasten der Post allein und 110 laufende Meter Post- und Bahngemeinschaft ,, 368,000 Anteil an der Überdachung der Gepäckperrons im Personenbahnhof 70 % ,, 285,000 Untergrundtransportanlage zwischen Sihlpost und Bahnhoffiliale .

280,000 Beitrag an die neue Sihlbrüeke . . ,, .· 152,000 Zusammen

,, 1,607,000 Fr. 8,051,000

Bundesblatt. 78. Jahrg. Bd. II.

35

450 Auf Grund dieser Anlagewerte berechnen sich die jährlichen Bet r i e b s k o s t e n . Hierbei ist ein Geldzins von 5% eingesetzt und angenommen, dass die Abschreibung der Inneneinrichtung in 20 Jahren durchzuführen sei. Für das Hauptgebäude ist die Abschreibung in 50 Jahren auf Dreiviertel des ursprünglichen Erstellungswertes, für alle andern Bauten und Anlagen in 40 Jahren vollständige Abschreibung vorgesehen. Die Verzinsung und Amortisation sind in Form von Annuitäten in Rechnunggestellt. Dazu kommen Beträge für Unterhalt,.BrandVersicherung, Heizung, Beleuchtung und Reinigung. Auf dieser Grundlage werden sieh die Jahreskosten belaufen: a. für das Hauptgebäude . . . . . . . . auf Fr. 103,000 b. für Anbauten und Nebengebäude ,, ,, 92,000 ?

c. für Inneneinrichtungen ,, 157,000 ,, d. für die übrigen Anlagen . . . . . · . . . '.

,, ,, 129,000 e. f ü r d e n Bodenzins . . . . . . . . . .

,, ,, 85,000 Fr. 566,000 Diesen Mehrausgaben können aber folgende Einsparungen und Mehreinnahmen gegenübergestellt werden: 1. Einsparungen an Personal, 30 Arbeitskräfte zu Fr. 5700 Fr. 171,000 2. Autodienst, Minderausgaben . . . . . . . . . ,, - 40,000 3. Fächervermehrung, Mehreinnahmen . . . . . . . ,, 36,000 4. Mietzins der Zollverwaltung ,, 38,000 5. Mietzinseinsparungen: Bahnpostbureau Fr. 25,000 Transitbureau . ,, 20,000 Zunfthaus zur Meise ,, 11,000 Garage ,, 7,000 Metropol ,, 11,000 Mietwert der verfügbar werdenden Räume d e r Hauptpost . . . . . . . . ,, 50,000 Teil des Mietzinses der Filiale Seidengasse .,, 25,000 ,, 149,000 Zusammen Fr. 434,000 Die reinen jährlichen Mehrkosten sind demnach für den Anfang auf rund Fr. 132,000 zu veranschlagen. Mit steigendem Verkehr wird sich das Verhältnis jedoch, besonders dank der Leistungsfähigkeit der Anlage und verhältnismässig geringerem Personalbedarf, wesentlich verbessern.

XIV. Expertise. Wichtigkeit und Bedeutung der zu lösenden Bauund Organisationsaufgaben liessen es geboten erscheinen, die geplanten Lösungen durch ausländische Fachmänner überprüfen und begutachten zu lassen. Als Experten konnten die Herren Ingenieur J. B u r t y , Chefingenieur in Paris, Baurat K a s t e n .von der Oberpostdirektion Berlin

451

und Postdirektor T. W e n n q v i s t von Göteborg gewonnen werden. Sie studierten die Verhältnisse an Ort und Stelle sehr eingehend und beantworteten eine Reihe von Fragen, worunter als Schlussfrage die, ob die Aufgabe nicht auch durch eine kleinere, weniger kostspielige Anlage in zweckmässiger "Weise gelöst werden könnte. Sie verneinten diese Frage und stimmten in ihrem Gutachten dem Projekt in allen wesentlichen Punkten zu, nämlich in der dringenden Notwendigkeit einer Neuordnung, in der Wahl und Verteilung des Geländes, in den baulichen und technischen Vorkehrungen und in der vorgesehenen Betriebsorganisation.

Unter der Voraussetzung, dass mit dem Bau im Frühjahr 1927 begonnen werden kann, wird die Anlage voraussichtlich im Laufe des Jahres 1930 in Betrieb genommen werden können.

Gestützt auf die vorstehenden Ausführungen ersuchen wir Sie, dem nachstehenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss Ihre Genehmigung erteilen zu wollen.

Wir benützen den Anlass, um Sie unserer vorzüglichen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den T.September 1926.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates., Der Bundespräsident: In Vertretung:

Schulthess.

Der Bundeskanzler i Kaeslin.

452

(Entwurf.)

Bundesbeschluss betreffend

die Errichtung eines Dienstgebäudes beim Hauptbahnhof in Zürich für Post, Zoll und Bundesbahnen.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 7. September 1926, b e s c h l i e ß st: 1. Für die Errichtung eines Dienstgebäudes beim Hauptbahnhof in Zürich für Post, Zoll und Bundesbahnen wird ein Kredit von Fr. 8,051,000 bewilligt.

2. Dieser Beschluss tritt als nicht allgemein verbindlicher Natur sofort in Kraft.

3. Der Bundesrat ist mit dessen Vollziehung beauftragt.

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die Errichtung eines Dienstgebäudes beim Hauptbahnhof in Zürich für Post, Zoll und Bundesbahnen. (Vom 7.

September 1926.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1926

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

37

Cahier Numero Geschäftsnummer

2128

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

15.09.1926

Date Data Seite

433-452

Page Pagina Ref. No

10 029 819

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.