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2145

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1927.

(Vom 5. November 1926.)

Der Venvaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen hat mit Berieht vom 23. Oktober d. J. zur Genehmigung vorgelegt: 1. den Bauvoranschlag für das Jahr 1927 mit einem auf Baukonto zu verrechnenden Betrage von Fr. 76,140,360; 2. den Betriebsvoranschlag für das Jahr 1927, abschliessend mit Fr. 390,664,600 Einnahmen und mit Fr. 270,996,670 Ausgaben; 3. den Voranschlag der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1927, abschliessend mit Fr. 137,730,000 Einnahmen und mit Fr. 149,680,000 Ausgaben und 4. don Voranschlag für den Kapitalbedarf im Jahre 1927 im Betrage von Fr. 115,000,000.

Wir beehren uns, Ihnen diese Voranschläge mit unserem Bericht und Antrag zur Beschlusgfassung zu unterbreiten.

I. Allgemeines.

Seit dem Jahre 1924, das vorübergehend durch vermehrten Transitgüterverkehr begünstigt war und den höchsten Botriebsüberschuss seit dem Bestehen der Bundesbahnen aufwies, sind die Betriebseinnahmen empfindlich zurückgegangen. Der Personenverkehr hat allerdings irn Jahre 1925 mit 5,5 °/o Zuwachs einen normalen Aufschwung genommen. Im Jahre 1926 ist aber eine gleiche Steigerung nicht zu erwarten. Auf dorn Ertrag des Güterverkehrs entstand von 1924 auf 1925 eine Einbusse von 11 %· Im Jahre 1926 wird voraussichtlich kein Mehrertrag erzielt werden. Die Ursachen, auf. die der Mangel einer hinreichenden Einnahmenentwicklung .zurückzuführen ist, sind schon wiederholt dargelegt worden und genügend bekannt. Sie werden, wenn nicht eine wesentliche Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage und damit eine Neubelebung des Verkehrs einBundesWatt. 78. Jahrg.

Bd. II.

49

630 tritt, auch im Jähre 1927 spürbar bleiben. Bei der Einschätzung der Ergebnisse für 1927 ist hierauf Rücksicht genommen worden. Angesichts der Zunahme der Lasten, mit der die Vermehrung der Einnahmen nicht Schritt zu halten vermag, ist leider damit zu rechnen, dass .die Gewinnund Verlustrechnung im Jahre 1927 mit einem Fehlbetrag abschliessen wird. Der Voranschlag schätzt ihn, allerdings nach Einstellung eines Betrages vou 7 Millionen Franken zur-planmässigen Abschreibung auf dem Kriegsdefizit, auf rund 12 Millionen Franken. Unter diesen Umständen ergibt sich die Notwendigkeit, nicht nur die Fortsetzung des allgemeinen Taxabbaues weiter hinauszuschieben, sondern auch von der Gewährung von Sonderbegünstigungen abzusehen, sofern sie nicht «ur Erhaltung eines notleidenden Erwerbszweiges un erlässlich oder im Interesse der Bundesbahnen selbst zum Schutze gegen Verkehrsabwanderungen oder zur Gewinnung neuen Verkehrs unbedingt geboten sind. Anderseits muss nach wie vor als oberster Grundsatz gelten, die Bau- und Betriebsausgaben auf das unumgänglich Notwendige zu beschränken und auf allen Gebieten strengste Sparsamkeit zu beobachten. Gleichzeitig sollte aber auch erwartet werden dürfen, dass sich Behörden und private Verkehrsinteressenten, angesichts der heutigen schwierigen Verhältnisse in ihren Anforderungen an die Bundesbahnen mehr Zurückhaltung- auferlegen.

.

II. Bauvoranschlag.

Für 1927 sind Bauausgaben vorgesehen im Betrage von Fr.

hiervon werden durch die vierte Rate des Bundesbeitrages an die beschleunigte Elektrifikation gedeckt . . . ,, so dass zu Lasten der Bundesbahnen verbleiben .

für 1926 waren veranschlagt und für 1.925 betrug die Rechnung . . ' . . .

, .

97,916,500 10,000,000

. Fr. 87,916,500 ,, 106,854,900 . ,, 103,272,786.

Der Baukostenbetra für 1927 konnte um 19 Millionen oder 18% niedriger angesetzt werden als im Vorjahr, weil die Aufwendungen für die Elektrifikation nicht mehr so umfangreich sein werden. Es entfallen auf die Einrichtung des elektrischen Betriebes noch 55 Millionen, während die Ausgaben für den Ausbau von Bahnhöfen und Stationen, für die Anläge von Doppelgeleise und dergleichen zu 32,9 Millionen Franken veranschlagt sind.

· Der elektrische Betrieb wird Ende 1926 auf einer Streckenlänge von 1053 km eingerichtet sein. Im Jahre 1927 kommen noch 434 km hinzu für die Strecken Palézieux-Bern, Rothkreuz-Rupperswil-Brugg, Winterthur8t. Gallen-Rorschach, Yverdon-Biel-Olten, Richterswil-Sargans-Buchs und Rappers wil-Wattwil.

' .

631 Übersicht der Bauausgaben im Jahre 1927.

Rechnung 1925

Voranschlag (926

Fr.

Fr.

Voranschlag 1927 Fr.

A. Bau. neuer Linien.

Genfer Verbindungsbahn .

Surbtalbahn . . . .

353,297 10,560

260,000 400,000

60,000 500,000

38,986,000

29,929,500

-- 9,908,000 8,845,400 12,522,500

-- 8,484,700 9,121,300 10,7.47,500

34,461,000

29,600,000

758,000

597,500

712,500

744,500

B. Ausbau der im Betriebe stehenden Linien.

1. Elektrifikation (Generaldirektion u. Kreise) nach Abzug von je 10 Millionen Bundesbeitrag . . . . . 38,720,446 .

2. Übrige Bauten.

Generaldirektion .

-- Kreis I . . . .

6,626,716 Kreis II . . . .

9,629,251 Kreis III . . . . 12,485,479 3. Rollmaterial (inbegr.

elektr, Lokom. u. Motorwagen) . . . . 35,537,013 4. Mobiliar und Gerät-schaften 689,723 5. Hilfebetriebe (Werkstätten) . ; . . . .

356,613 6. Notstandsarbeiten (Nachtragssubvention). -1,137,209

--

--

Zusammen Bahnbauten 103,271,889 106,853,400 G. Nebengeschäfte . . .

897 1,500

89,785,000 1,500

Gesamtsummen 103,272,786

89,786,500

106,854,900

Hauptsächlichste Bauten und Materialanschaffungen.

Die folgende Übersieht gibt Aufschluss über die vorgesehenen hauptsächlichsten,, eine Gesamtausgabe von über Fr. 1,000,000 erfordernden Bauten und Anschaffungen.

632 Voranschlagsund Zusatzbeträge Fr.

A. Bau neuer Linien, Genfer Verbindungsbahn Surbtalbahn

10,000,000 6,917,000

Voraussichtliche Ausgaben bis Ende 1926

Ausgaben für

Fr.

Fr.

1,41-0,000 80 000

1927

60,000 500 000

B. Ausbau der im Betrieb stehenden Linien.

1. Elektrifikation (Generaldirektion und Kreise).

Erweiterung des Kraftwerkes Barberine . . . . .

Kraftwerk Veraayaz und Erhöhung der Staumauer des Kraftwerkes Barberine Zuleitung des Trient zum Kraftwerk Veraayaz .

Übertragungsleitung Vernayaz-Rupperswil u. Unterwerke Puidoux, Kerzers und Rupperswil Strecke Brugg-Pratteln . .

Strecke Rothkreuz- Rupperswil.

Streck e Winterthur- St. Gr allenRorschach . . , . i Strecke Richterswil-Chur u.

Sargans-Buchs . . . .

Strecke Winterthur-Romanshorn-Rorschach . . . .

Strecke Örlikon-Schaffhausen Strecke Palézieux-LausanneGenf . .

.

. .

Strecke Palézieux-FreiburgBern . . . , .

Strecke Brig-Sitten, Umbau

Strecke Yverdon-Biel-Olten .

Strecke Bern-Biel u. MünsterDelsberg . . .

Strecke Rappers wil-Wattwil f Ricken)

2,300,000

;

680 000

(44,700,000)1 32,700,000 J 25,500,000

4,000,000

2,100,000

--

19,773,000 5,484,000

12,500,000 4,600,000

3,825,000 35,000

4,083,000

2,100,000

1,076,000

16,118,000

8,500,000

3,255,000

10,590,000

25,000

3,181,000

9,850,000 3,500,000

300,000 --

4,990,000 214,000

16,270,000

13,600,000

280,000

11,954,000 6,092,000 14,800,000

8,200,000 4,100,000 3,400,000

1,853,000 615,000 7,807,000

3,630,000 1.650.000

600,000

2,163,000 ,

1.470.000

633 Voranschlagsund Zusatzbetrage

Voraussichtliche Ausgaben bis Ende 1926

.

.

Fr.

Fr.

Fr.

46,780,000 6,750,000 1,285,000 --

11,500,000 1,100,000 -- --

22,550,000 4,330,000 975,000 1,700,000

15,750,000 2,430,000 5,000,000 8,221,000

2,500,000 660,000 100,000 906,000

2,000,000 200,000 200,000 400,000

4,753,500 3,490,000 13,260,000

4,343,500 750,000 13,160,000

410,000 500,000 100,000

35,273,000

7,267,000

3 000 000

1,431,000 5,186,000

301,000 476,000

730,000 400,000

Ausgaben

...

für

1927

2. Rollmaterial (Generaldirektion),

Elektrische Lokomotiven und Motorwagen . . . . .

Personenwagen . . . .

Gepäck- und .Güterwagen .

Elektrische Wagenheizung .

3. Übrige Ergänzungs oder Neubauten.

Kreis L Bahnhof Genf, Erweiterung.

Bahnhof Nyon, Erweiterung 11, Geleise Ependes-Yverdon Bahnhof Neuenburg, Umbau Verstärkung oder Ersatz eiserner Brücken . . .

Bahnhof Freiburg, Umbau .

Bahnhof Thun, Umbau . .

Kreis II.

Rangierbahnhof Basel- Muttenzerfeld Verstärkung oder Ersatz eiserner Brücken .

II. Geleise Solothurn-Lengnau Bahnhof Langenthal, Erweiterung Bahnhof Lenzburg, Erweiterung Bahnhof Luzern, Erweiterung des Aufnahmegebäudes .

II. Geleise Giubiasco-Lugano Bahnhof Chiasso, Umbau .

Kreis III.

Bahnhof Brugg, Strassenunterführung . . . .

Bahnhof Zürich, Poatdienstund Verwaltungsgebäude .

Bahnhof Zürich, Lokomotivremise an der Geroldstrasse

100 000

2,500,000 1,240,000

310,000

50 000

2,700,000 14,750,000 18,000,000

2,360,000 8,585,000 12,100,000

340,000 40,000 1,000,000

2,085.000

985,000

700,000

160,000

300,000

1,500,000

1,500,000

1,660,000 ; 3,600,000

634

Voranschlags-

Voraussichtliche

und Zusatz-

Ausgaben bis

betrage

Ende 1926

, ,,, .

...

für

t 927

Fr.

Fr.

Fr.

Bahnhof Zürich, 5 neue Perrongeleise . . . .

8,040,000 400,000 100,000 Linkßufrige Zürichseebahn, umbau , . . . . . .

32,180,000 29,300,000 800,000 Bahnhof Ziegelbrücke, Umbau 1,777,000 1,400,000 377,000 II. Geleise Wallenstadt-Sargans 2,705,000 20,000 - 50,000 Bahnhof Chur, Umbau , .

4,294.500 1,000,000 900,000 II. Geleise Wil-Uzwil . .

5,367,000 2,367,000 1,200,000 IL Geleise Flawil-Gossau ..

2,656.000 600,000 50,000 Station Heerbrugg, Erwei.

terung . . . . . .

1,090,000 100,000 200,000 Verstärkung oder .Ersatz eiserner Brücken . . .

1,353,000 -- 680,000 Für eine Anzahl bedeutender Umbauten und Erweiterungen, so u. a.

für die nachträglich beschlossene Elektrifikation der Rickenbahnstrecke Rapperswil-Wattwil, sind die Projekte erst noch dem Verwaltungsrate vorzulegen.

Das aus dem Voranschlag für 1927 sich ergebende Bauprogramm gibt zu keinen Bemerkungen Anlass.

III. Betriebsvoranschlag.

Betriebseinnahmen. Die für 1927 erwarteten Verkehrseinnahmen sind nachstehend aufgeführt und mit denjenigen früherer Jahre in Vergleich gestellt : Rechnungen 1924 1925

Voranschläge 1926 1927

in Millionen Franken

Personenverkehr . . . .

Gepäck, Tiere und Guter .

Postverkehr Verschiedene Einnahmen .

132,4 242,2 6,c 23,s

139,6 215,,, 6,s 24,o

140,0 218,0 : 7,o 24,0

140,o 218,o 7,o 25,?

Total Betriebseinnahmen 404,5 385,0 389,0 390,7 Gegen das Vorjahr in °/o + 10,o -- 4,e + 0,8 +~0,4Die Ansätze für 1927 stützen sich auf die bisherigen Ergebnisse im Jahre 1926. Diese sind bis Ende September im Personenverkehr gegenüber 1925 um 2,8 % zurückgeblieben. Im Güterverkehr beträgt der Ausfall über 3 % Die Bundesbahnverwaltung ist der Auffassung, dass dieser Einnahmerückgang vorwiegend auf die gegenwärtige, hoffentlich bald wieder abnehmende Depression der Wirtschaftslage zurückzuführen sei.

Unter diesen Umständen hat sie die Transporteinnahmen für 1927 genau gleich hoch angesetzt wie für 1926.

635 Die verschiedenen Einnahmen konnten leicht gesteigert werden, weil die Kraftwerke einen grösseren Rohertrag ergeben werden.

Betriebsausgaben. Diese sind zum Vergleich untenstehend nach Dienstzweigen und Jahren dargestellt. Die reinen Betriebsausgaben, ohne die Kosten zu Lasten der Spezialfonds, sind insgesamt auf 256,4 Millionen Franken veranschlagt gegenüber von 254,3 Millionen im Voranschlag für 1026 und 255,8 Millionen in der Rechnung von 1925. Die Vermehrung für 1927 ist unbedeutend.

Die Aufwendungen für das Personal, ausschliesslich des Baupersonals, sind auf 216,o Millionen Franken berechnet. Für 1926 ist eine Summe von 213,8 Millionen angenommen worden und die Rechnung für 1925 ergab 209,8 Millionen.

Die Gehalte, Löhne und Teuerungszulagen wurden auf Grund der geltenden Normen angesetzt. Auf den 1. April 1927 treten gemäss Besoldungsgesetz die dreijährigen Erhöhungen in Kraft. Der Mehraufwand für 1927 ist hauptsächlich hierauf und auf die grösseren Zuwendungen an die Pensions- und: Hilfskasse zurückzuführen. Der Beitrag der Bahnverwaltung, der zurzeit 10 %, für das Lokomotivpersonal l 0 % der versicherten Gehälter beträgt, wird im Jahre 1927 das statutarische Maxiraum von 11 % und 11¼% erreichen.

Die Ausgaben für den gewöhnlichen Unterhalt der Bahnanlagen unddes Betriebsmaterials (Löhne und Material} sind geschätzt auf 47,5 Millionen Franken gegenüber von 47,7 Millionen im Voranschlag für 1926 und 50,8 Millionen in der Rechnung 1925. Ausserdem fallen für Erneuerungen zu Lasten des Erneuerungsfonds 1927: 13,5 Millionen, 1926:.

12,9 Millionen und 1925: 18,7 Millionen Franken. .

Es ist die Erneuerung von 114 km Geleisen und 209 Weichen vorgesehen gegenüber von 88 km Geleisen und 212 Weichen im Voranschlag von 1926.

Vom Rollmaterial sollen 50 Dampflokomotiven, 16 Personenwagen und 313 Gepäck- und Güterwagen ausser Dienet gesetzt und mit 5,o Millionen: zu Lasten des Erneuerungsfonds verrechnet werden. Es handelt sich um die Ausmusterung einer gleichen Anzahl von Fahrzeugen wie im Jahre 1926.

Der Unterhalt des Rollmaterials (Löhne und Material) ist auf 27,6 Millionen Franken geschätzt, gegenüber von 28,c Millionen im Voranschlag für 1926 und 29,8 Millionen in der Rechnung von 1925.

Der gesamte Materialverbrauch, mit Inbegriff der Kohlen und der elektrischen Kraft, für den Fahrdienst
ist auf 33,8 Millionen Franken veranschlagt. Im Voranschlag für 1926 sind 36 Millionen und in der Rechnung für 1925 37,3 ausgesetzt. Im Vergleich zum Jahr 1925 ist eine Minderausgabe von 4 Millionen oder 10,7 % festzustellen, die sich fast auf alle Rubriken erstreckt. Die Einsparung wird auf den Brennmaterialkosten am fühlbarsten, weil die Fahrleistungen der Dampflokomotiven abnehmen

636 und für 1927 mit einem Durchschnittskohlenprei von Fr. 38 per Tonne gerechnet wird, während er für 1926 mit Fr. 42 geschätzt und in der Rechnung 1925 mit Fr. 44. 82 enthalten ist.

Bei den Fahrleistungen ist, wie die folgende Vergleichung zeigt, für 1927, gegenüber den wirklichen Leistungen des Jahres 1925, eine bescheidene Vermehrung vorgesehen : Rechnung Voranschläge 1925 1926 1927 Fahrkilometer Dampflokomotiven . . .

27,243,379 25,400,000 21,700,000 Elektrische Fahrzeuge.. .

13,398,159 14,000,000 21,300,000 Zusammen

40,641,538

39,400,000

43,000,000

Der Anteil der elektrischen Lokomotiven und Motorwagen an den Gesamtfahrleistungen nimmt rasch zu. Er betrug im Jahr 1925 ein Drittel und wird pro 1927 die Hälfte der Fahrkilometer ausmachen.

Die Kosten der Betriebskraft betragen:

Fr,

Fr.

f ü r Kohlen . . . . .

für elektrische Kraft . .

19,059,194 12,463,895

16,440,000 13,400,000

12,200,00015,156,000

Fr.

Zusammen

31,523,089

29,840,000

27,356,000

Bei der Zusammenfassung der Personal- und Materialkosten ergeben sich für die einzelnen Kapitel und Jahre folgende Beträge: Rohe Ausgaben (Erneuerungskosten inbegriffen)

Allgemeine Verwaltung . . . .

Unterhalt und Bewachung der Bahn Stationsdienst und Zugsbegleitung .

Fahr- und Werkstättedienst . . .

Verschiedene Ausgaben . . . .

Später zu verteilende Ausgaben und Einnahmen : a) Bauausgaben zu Lasten des Betriebes b) Mehreinnahmen für Gemeinschaftsbahnföfe, Betriebsbesorgungen etc Zusammen rohe Betriebsausgaben Hiervon fallen zu Lasten der Spezialfonds .

Reine Betriebsausgaben Gegen das Vorjahr in % . . .

Rechnungen Voranschläge 1924 1925 1926 1927 in Millionen Franken

7,6 36,a 100,4 107,s 24,3

7,6 37,1 101,3 111,4 23,3

7,s 36,9 102,6 101,7 24,0

7,8 37,5.

102,5.

99,* 27,8.

3,i

3,s

4^

- 7,4 272,o

-8,1 276,o

- 7,» 269,o

- 8,2271,o

11,5 260,s - 4,3

20,ä 255,s - l,s

143i 254,a - 0,a

14,c 256,4 -j- 0,»

2,i

637

Betriebsüberschuss. Für 1927 und die Vergleichsjahre ergeben sich: Betriebseinnahmen 404,5 385,» 389,0 390.7 Reine Betriebskosten 26Q,s 255,8 254,0 256^.

Keiner Betriebsüberschuss 1 4 4 , 0 ~ T 3 < V 1 3 4 ^ 1 3 4 , 3 Gegen das Vorjahr : in Millionen Franken . +26,i -13,» +4,0 + 0,.

in »/o- . +22,1 - 9,7 +3,i + 0,2 Die Betriebseinnahmen der ersten neun Monate des Jahres 1926 sind um rund 7 Millionen Franken niedriger als die entsprechenden Einnahmen des Jahres 1925. Auch wenn die Ergebnisse der letzten drei Monate des Jahres 1926 diejenigen der gleichen Monate von 1925 erreichen sollten, werden die gesamten Betriebseinnahmen des Jahres 1926, statt wie budgetiert, 389 Millionen Franken, nur 379 Millionen Franken ausmachen.

Für das Jahr 1927 sind die gesamten Betriebseinnahmen auf 390,; Millionen Franken, d. h. um annähernd 12 Millionen höher veranschlagt als das voraussichtliche Rechnungsergebnis für 1926. Der für 1927 veranschlagte Einnahmenüberschuss dürfte daher sehr günstig eingeschätzt sein.

IV. Gewinn- und Verlustrechnung.

Die Voranschlagsrechnung umfasst folgende Posten: Einnahmen, Überschuss der Betriebseinnahmen, brutto . . . . .

Zuschüsse aus den Spezialfonds Reiner Betriebsüberschuss, w i e oben . . . . . . .

Zinse auf dem Kapital für N e u b a u t e n . . . . . . .

Ertrag der Wertbestände und Guthaben . , .

Rohertrag der Nebengeschäfte . .

Betriebssubventionen , Sonstige E i n n a h m e n . . . . . . . . . . . . . .

Summe der Einnahmen Ausgaben.

Entschädigung für gepachtete Bahnstrecken . . . . · .

Verzinsung der festen Anleihen Verzinsung der schwebenden Schulden Finanzunkosten, Kursverluste u. dgl Verlust auf Nebengeschäften Tilgungen und Abschreibungen Einlagen in die Spezialfonds Sonstige Ausgaben Summe der Ausgaben Die Einnahmen betragen Voraussichtlicher Überschuss der Ausgaben . . . . .

Fr.

119,667,930 14,667,000 134,334,930 2,350,000 1,025,000 4,010 15,000 1,060 137,730,000 47.000 106,162,000 5,645,000 350,000 120,400 16,020,000 19,718,100 1,617,500 149,680,000 137,730,000 11,950,000

638

:

.

Die Summe der Einnahmenposten ist um Fr. 770,000 kleiner als im Voranschlag für 1926. Dieser Unterschied ist unbedeutend. Bei den Ausgaben besteht dagegen eine Mehrleistung von Fr. 3,963,000. Sie wird verursacht durch die Zunahme der Kapitalzinse um Fr. 2,772,500, durch vermehrte Abschreibungen, sowie durch eine Mehreinlage .in den Erneuerungsfonds.

Im Abschreibungsbetrag sind, wie im Vorjahre, Fr. 7,000,000 als planmässige Tilgung auf dem Kriegsdefizit Inbegriffen. Eine solche Abschreibung wird nur bei einein ausreichenden Einnahmenüberschuss möglich sein.

.

: Die sonstigen Ausgaben enthalten, wie in frühern Jahren, einen Betrag von Fr. 1,500,000 zur Tilgung und Verzinsung dos Fehlbetrages der Pensions- und Hilfskasse. Die versicherungstechnischen und finanziellen Verhältnisse dieser Kasse bilden zurzeit Gegenstand einer fachmännischen Untersuchung, Auf Grund ihres Ergebnisses wird die Bundesbahnverwaltung in der Lage sein, die für den Haushalt der Kasse gebotenen Massnahmen vorzuschlagen. Immerhin steht fest, dass der als Gesamtzuwendung an die Kasse in den Voranschlag für das Jahr 1927 eingestellte Betrag von rund 21 Millionen Franken für die Zukunft erhöht werden muss, wenn man verhindern will, dass sich die gegenwärtig schon schwierige Lage noch verschärfe.

Im übrigen lassen die gemachten Feststellungen befürchten, dass der tatsächliche Fehlbetrag der Gewinn-und Verlustrechnung des Jahres 1927 grösser sein dürfte, als nach dem vorliegenden Budget der Bundesbahnverwaltung zu erwarten ist.

·

T. Kapitalbedarf und Kapitalbeschaffung.

Für 1927 sind zu decken: Die Bauausgaben zur Verrechnung auf Baukonto, die nach Abzug -der vierten Teilzahlung von 10 Millionen Franken auf der Bundessubvetion für die Beschleunigung der Elektrifikation rund 75 Millionen Franken betragen, ferner die Rückzahlung von Anleihen mit 50 Millionen, die Ausgaben zu Lasten der Spezialfonds und der Fehlbetrag der Gewinnund Verlustrechnung mit 26,6 Millionen, insgesamt 15l.6, Millionen Franken.

Davon sind abzuziehen; Die Beträge der Tilgungen" und Abschreibungen, sowie der Gutschriften an die Spezialfonds mit 35,7 Millionen, sodass für 1927 noch ein Kapitalbedarf von 115,? Millionen besteh!;. Aus dem Jahre 1926 wird ein Kapitalrestbedürfni von etwa 50 Millionen verbleiben.

Bis Ende 1927 werden daher rund 165 Millionen Franken aufzubringen sein, wovon, wie erwähnt, rund 50 Millionen Franken für Kapitalrüczahlungen verwendet werden sollen.

Das nötige .Kapital soll bis zum. Betrage von 50 Millionen Franken durch die Abgabe von Schatzscheinen an die Nationalbank, im übrigen durch die Aufnahme neuer Anleihen beschafft werden.

639

VI Antrag.

Wir beehren uns, Ihnen vorzuschlagen, die vom Verwaltungsrat der Bundesbahnen gestellten Anträge 1--4 gemäss beigefügtem Beschlussesentwurf zu genehmigen und benutzen die Gelegenheit, Sie unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 5.November 1926.

.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates,

Der Bundespräsident: Häberlin.

Der Bundeskanzler : Kaeslin.

(Entwurf.)

"

.

Bundesbeschluss betreffend

den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das ·Jahr 1927.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht: 1. des Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 23. Oktober 1926, 2. der Botschaft des Bundesrates vom 5. November 1926, beschliesst: Die folgenden Voranschläge der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1927 werden genehmigt: 1. der Bauvoranschlag im Betrage von Fr. 76,140,360; 2. der Betriebsvoranschlag, abschliessend mit Fr, 390,664,600Einnahmen und mit Fr. 270,996,670 Ausgaben ; 3. der Voranschlag der Gevvinn- und Verlustrechnung, abschliessend mit Fr. 137,730,000 Einnahmen und mit Fr. 149,680,000 Ausgaben;

i. der Voranschlag für den Kapitalbedarf im Betrage von Fr. 115,000,000.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1927. (Vom 5. November 1926.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1926

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

45

Cahier Numero Geschäftsnummer

2145

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

10.11.1926

Date Data Seite

629-639

Page Pagina Ref. No

10 029 867

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