878 # S T #

2167

Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über das Volksbegehren zur Erhaltung der Kursäle und zur Förderung des schweizerischen Fremdenverkehrs.

(Vom 13. Dezember 1926.)

Die schweizerische Zentralstelle für die Initiative zur Erhaltung der Kursäle in Bern hat am 10. November 1926 ein Volksbegehren zur Erhaltung der Kursäle und zur Förderung des schweizerischen Fremdenverkehrs eingereicht, das nach ihren Angaben von 131,593 Schweizerblirgern unterzeichnet war.

Das Volksbegehren hat folgenden Wortlaut: ,,Die drei ersten Absätze des Art. 35 der Bundesverfassung -werden aufgehoben und durch folgende Bestimmungen ersetzt: Die Errichtung und der Betrieb von Spielbanken sind verboten.

Die Kantonsregierungen können unter den vom öffentlichen Wohl geforderten Beschränkungen den Betrieb der bis zum Frühjahr 1925 in den Kursälen üblich gewesenen Unterhaltungsspiele gestatten, sofern ein solcher Betrieb nach dem Ermessen der Bewilligungsbehörde zur Erhaltung oder Förderung des Fremdenverkehrs als notwendig erscheint und durch eine Kursaalunternehmung geschieht, welche diesem Zwecke dient. Die Kantone können auch 8piele dieser Art verbieten.

Über die vom öffentlichen Wohl geforderten Beschränkungen wird der Bundesrat eine Verordnung erlassen. Der Einsatz darf zwei Franken nicht übersteigen.

Jede kantonale Bewilligung unterliegt der bundesrätlichen Genehmigung.

Ein Viertel der Roheinnahmen aus dem Spielbetrieb ist dem Bunde abzuliefern, der diesen Anteil ohne Anrechnung auf seine eigenen Leistungen den Opfern von Elementarschäden sowie gemeinnützigen Fürsorgeeinrichtungen zuwenden soll."

,,Les trois premiers alinéas de l'article 35 de la Constitution fédérale sont abrogés et remplacés par les dispositions ci-après : II est interdit d'ouvrir et d'exploiter des maisons de jeu.

Les gouvernements cantonaux peuvent, à certaines conditions dictées par l'intérêt public, autoriser les jeux d'agrément en usage dans les kursaals jusqu'au printemps 1925, en tant que l'autorité compétente estime ces jeux nécessaires au maintien ou au développement du tourisme et que leur organisation est assurée par une entreprise exploitant à cette fin un kursaal. Les cantons peuvent également interdire de tels jeux.

Une ordonnance du Conseil fédéral déterminera les conditions dictées par l'intérêt public. La mise ne devra pas dépasser deux francs.

Les autorisations cantonales sont soumises à l'approbation du Conseil fédéral.

879 Le quart des recettes brutes dee jeux sera versé à la Confédération qui l'affectera, sans égard à ses propres prestations, aux victimes des dévastations naturelles, ainsi qu'à des oeuvres d'utilité publique."

,,I primi tre capoversi dell' art. 35 della Costituzione federale sono abrogati e sostituiti dalle disposizioni seguenti : È vietato istituire ed esercitare case di giuoco.

I Governi cantonali possono consentire, con le restrizioni richieste dal bene pubblico, i giuochi di svago che si solevano fare nei ,Kursaal' prima della primavera del 1925, purché l'esercizio di questi giuochi, a giudizio dell' autorità che accorda il permesso, sembri necessario per mantenere o promuovere l'industria dei forestieri e sia attuato da un' impresa di ,Kursaal' adatta a questo scopo.

I Cantoni possono vietare anche i giuochi di questo genere.

II Consiglio federale emanerà un' ordinanza sulle restrizioni richieste dal pubblico bene. La posta non può essere superiore a due franchi.

Ogni permesso cantonale dovrà essere approvato dal Consiglio federale.

Un quarto delle entrate lorde dell' esercizio dei giuochi sarà versato alla Confederazione che devolverà questa quota alle vittime dei danni cagionati da cataclismi e ad opere di previdenza sociale, senza computarla nelle sue proprie prestazioni."1 Nachträglich sind noch weitere Bogen mit 241 Unterschriften eingelangt, so dass die Gesamtzahl 131,834 betrug.

Da das Initiativbegehren am 10. November 1926 eingereicht worden ist, umfasst die in Artikel 5 des Buhdesgesetzes vorgesehene Frist die Zeit vom 11. Mai bis 10. November 1926. Ein vor diesem Zeiträume und zehn nachher beglaubigte Bogen mussten deshalb als ungültig erklärt werden.

Im übrigen hat die in unserem Auftrage vom eidgenössischen statistischen Bureau vorgenommene Prüfung der Unterschriften das nachstehende Resultat ergeben : Kanton« anlone

Total del> eingelangten Unterschriften

Gültige Unterschriften

Ungültige Unterschriften

Zürich Bern , .

Luzern Uri Schwyz . . . . . .

Unterwaiden ob dem Wald Unterwaiden nid dem Wald Glarus .

Zug Freiburg Solothurn

17,032 32,667 18,332 1,353 1,750 766 877 1,342 1,296 1,280 4,684

17,027 32^366 18,188 1,353 1,748 760 836 1,342 1,288 1,278 4,665

5 301 144 -- 2 6 41 -- 8 2 19

Übertrag

81,379

80,851

528

880 Total der eingelangten Unterschriften

Kantone Basel Stadt . .

Basel-Landschaft .

Schaffhausen . , Appenzell A.-Rh.

Appenzell I,-Rh, .

8t. Gallen . .

Graubünden , Âargau .

Thurgau Tessin .

Waadt . . . .

Wallis . . .

Genf

.

Übertrag . . .

. . .

. . .

. . .

. . .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. .

Zusammen

81,379 2,716 1,395 1,216 759 304 3,638 3,499 7,605 2,188 5,025 9,824 3,544 3,205 5,537 131,834

Gültige Unterschriften 80,851 2,715 1,394 1,215 759 304 3,596 3,493 7,589 2,186 4,992 9,752 ?

3,447 3,193 5,531

Ungültige Unterschriften 528 1 1 1

*

131,017

42 6 16 2

33 72 97 12 6 817

Von den ungültigen Unterschriften sind: 1. von gleicher Hand 144 2. mittels Anführungszeichen (,,) 20 3. ungenügend oder gar nicht beglaubigt . . . 331 4. aus irgendeinem andern Grunde ungültig (siehe oben) 322 Total 817 Aus der obigen Zusammenstellung ergibt sich, dass das Volksbegehren von 131,017 gültigen Unterschriften unterstützt wird und somit zustande gekommen ist.

Wir beehren uns, Ihnen das Initiativbegehren nebst den dazugehörenden Akten nach Massgabe von Art. 5 des Bundesgesetzes vom 27. Januar 1892 über das Verfahren bei Volksbegehren und Abstimmungen betreffend Revision der Bundesverfassung zuzustellen.

Genehmigen Sie, geehrte Herren, die Versicherung unserer ausgezeichneten Hochachtung.

B e r n , den 13. Dezember 1926.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident: Häberlin.

Der Bundeskanzler: Kaeslin

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über das Volksbegehren zur Erhaltung der Kursäle und zur Förderung des schweizerischen Fremdenverkehrs. (Vom 13. Dezember 1926.)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1926

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

50

Cahier Numero Geschäftsnummer

2167

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

15.12.1926

Date Data Seite

878-880

Page Pagina Ref. No

10 029 901

Das Dokument wurde durch das Schweizerische Bundesarchiv digitalisiert.

Le document a été digitalisé par les. Archives Fédérales Suisses.

Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.