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# S T #

Bericht der

Finanzdelegation der eidgenössischen Räte an die Finanzkommission des Nationalrates und des Ständerates über ihre Tätigkeit von der Neukonstituierung bis zum 1. Oktober 1929.

(Vom 26. November 1929.)

Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir haben die Ehre, Ihnen nach Artikel 12 unseres Eegulativs für die gemeinsame Finanzdelegation der eidgenössischen Bäte (vom 25. September 1907) Bericht zu erstatten.

L Personelles.

Am 20. Dezember 1928 fand die Bekonstitution der Finanzdelegation statt. Sie wurde von Ihren Finanzkommissionen wie folgt bestellt: Nationalräte: Maillefer. Joss, Klöti; Ersatzmänner: Keller, Dollfus, von Streng.

Ständeräte: Wettstein. Sigrist, Charmillot; Ersatzmänner: Barman, Schneider, Moriaud.

Am 9. Januar 1929 starb in Lausanne Herr Maillefer, Präsident der Finanzdelegation der eidgenössischen Eäte und der Finanzkommission des Nationalrates. Die Finanzkommission des Nationalrates nahm am 19. Februar 1929 die Ersatzwahlen vor. Als Präsident und damit auch als Vorsitzender der Finanzdelegation für den Best des Geschäftsjahres 1928/29 wurde Herr Joss gewählt.

Herr Keller, Ersatzmitglied der Delegation, rückte zum Mitglied vor und an dessen Stelle trat Herr Spychiger.

n. Sitzungen.

Im Berichtsjahre fanden 9 ordentliche Sitzungen in Bern statt.

Bundesblatt 81. Jahrg. Bd. III.

46

626

III. Verhandlungsgegenstände.

Wir erwähnen hiervon: 1. Vorberatimg der Botschaft über die Aufnahme von Anleihen für die Bundesverwaltung und die Bundesbahnverwaltung vom 10. Dezember 1928.

Die Ermächtigung des Bundesrates zur Konsolidierung schwebender Schulden Anleihen aufnehmen zu können erschien erstmals auf Antrag des Bundesrates im Bundesbeschluss vom 18. Dezember 1920, weil durch den Bundesbeschluss vom 3. April 1919 die schon eingeschränkten Vollmachten des Bundesrates für die Anleihenserhebung gänzlich dahingefallen waren. Es stellte sich aber heraus, dass diese Ermächtigung zu weitgehend war, weil den Bundesrat keine Vorschrift hindert, schwebende Schulden in beliebiger Höhe zu machen. Bei dieser Sachlage und durch das fortwährende Anschwellen der schwebenden Schulden seit den Ifriegsjahren wurde mit der Beibehaltung der erwähnten Ermächtigung der Verfassungsartikel 85, Ziffer 10, illusorisch. Die eidgenössischen Eäte wurden dadurch vor die Alternative gestellt, entweder den Verfassungsartikel zu modifizieren oder diese Ermächtigung aufzuheben. Auf den Antrag unserer Delegation an Ihre Kommissionen wurde das letztere beschlossen. (Bundesbeschluss vom 15. März 1929.)

2. Voranschlag für das Jahr 1929. Die Botschaft des Bundesrates vom 30. Oktober 1928 beantragte bei 352,800,000 mutmasslichen Einnahmen und 850,800,000 mutmasslichen Ausgaben, einen mutmasslichen Einnahmenüberschuss von 2,000,000 Franken.

Der Bundesbeschluss vom 21. Dezember 1928 sieht einige nicht wesentliche Änderungen in Plus und Minus der Ausgaben vor: Einnahmen 352.800,000 Ausgaben 350,925,000 mutmasslicher Einnahmenüberschuss 1,875,000 Franken.

Seit 50 Jahren haben nur 3 Voranschläge ganz bescheidene Überschüsse vorgesehen. Ob der definitive Voranschlag 1929 für das Eechnungsresultat zutreffen wird, hängt von den Nachtragskrediten und von dem Ertrage der Zoll- und Stempeleinnahmen, d. h. von Faktoren ab, bei denen Überraschungen nicht'ausgeschlossen sind. Was wir bestimmt wissen, ist, dass die Verzinsung der öffentlichen Schuld nicht in dem gewünschten Masse abnimmt und dass die Amortisationsquoten nach dem Schuldentilgungsplan beständig wachsen.

Demnach ist Vorsicht am Platze. Es muss vor einer nicht absolut notwendigen Ausgabenvermehrung gewarnt werden. Wenn wir aber an die Zustände der Kriegs- und Nachkriegsjahre
zurückdenken, so müssen wir doch dankbar jener Vorsteher des Finanzdepartements gedenken, die während dieser kritischen Zeit die Geschicke unserer Finanzen mit unermüdlichem Schaffen geleitet haben.

627 Die wichtigsten Beschlüsse sind : Die Einführung der Massnahmen zur sofortigen Vermehrung der Einnahmen des Bundes (Bundesbeschluss vom 23. Dezember 1914) bestehend in der Verdoppelung des Militärpflichtersatzes, der statistischen Zollgebuhr, der Zölle auf Alkohol, in der Erhöhung der Alkoholmonopolgebühren, der Post-, Telegraphen- und Telephontaxen, im Jahre 1915 folgten die eidgenössische Kriegssteuer, am 18. September 1916 die Kriegsgewinnsteuer und mit Bundesgesetz vom 4. Oktober 1917 die Stempelabgaben. Vom Jahre 1920 hinweg, das einen Wechsel des Vorstehers im Finanzdepartement brachte, begann der weitere Ausbau in der Vermehrung der Einnahmen un4 der Eeduktion der Ausgaben, Massnahmen, die nach und nach die Sanierung unserer notleidenden Finanzen herbeiführten. So können wir heute mit Freude konstatieren, dass nach langen und hangen Jahren das Gleichgewicht in den Einnahmen und Ausgaben des Voranschlägen und der Staatsrechnung hergestellt ist.

3. Eidgenössische Staatsrechnung 1928. A. Verwaltungsrechnung. Vergleichung zwischen Voranschlag inklusive Nachtragskredite und der Verwaltungsrechnung 1928: taÄÄ»

'Einnahmen. . . . 338,230,000.-- Ausgaben . . . . 361,343,199.--

RechnUn9 1928

überSCh SSe

"

383,121,337.53 = +44,891,337.53 359,358,404.25 = + 1,984,794.75

23,113,199. -- 23,762,933.28 mutmassl. Defizit wirtschaftl. Benefice

46,876,132.28

Die Besserstellung gegenüber dem Budget beträgt somit Fr. 46,876,132. 28.

An diesem Eesultate nehmen die Mehreinnahmen der Zölle (20,5 Millionen) und jene der Stempelabgaben (mit 13,5 Millionen) den grössten Anteil, während die Mehreinnahme von Fr. 2,030,000 beim Bundesamt für Sozialversicherung, weil sie eine Entnahme aus dem Versicherungsfonds ist, das Gegenteil eines Vermögenszuwachses ist. Ganz erfreulich ist das administrative Benefice von fast 2 Millionen (Minderausgaben), das namentlich an Belief gewinnt durch die Tatsache, dass für die Tilgung der öffentlichen Schuld in den Ausgaben 19,g Millionen enthalten sind.

Eine zu schätzende Erscheinung ist im weitern die im Jahre 1928 neuerdings zutage tretende Verschiebung in den Einnahmen nach Art. 42 der Bundesverfassung, wie sie die nachfolgende Tabelle verzeigt:

628 Einnahmen nach Art. 4S der Verfassung.

1913

1928

Fr.

Fr.

1913 o/ /o

1927 o/ /o

1928 o/ /o

a. Bundesvermögen . ') 2,422,282.42 2) 11,502,117. 83 2,44 2,78 ^,00 b. Zólle 85,142,151. 24 257,895,862. 74 85,63 70.67 67,3!

c. Post- und Telegraphenverwaltung 1,004,610. 16 10,000,820. 19 1>01 2-57 2, 61 97,640. 52 0,09 0,03 d. Pulververwaltung .

85,905. 82 0,03 2,320.276. 67 5,079,975. 90 2,33 1,49 1>33 e. Militärpflichtersatz /. Beiträge der Kantone g. Stempelabgaben .

68,952,905. 81 14,36 18,00 90,975,226. 31 353,529,322. 99 8,451,290. 69 29,592,014. 54 8>SO 8,10 7,72 Übrige Einnahmen .

Gesamteinnahmen . . 3) 99,426,517.-- 383,121,337. 53 100%

100%

100%

1 ) 2 ) 3

Inkl. Betriebskapital der Münzstätte, Inkl. Betriebskapital der Münzstatte und Getreideverwaltung.

) Ohne Patenttaxen.

Während im Jahre 1913 die Zölle noch 85.63 % der Gesamteinnahmen des Bundes bildeten, sind sie im Jahre 1927 auf 70,67 % und im Jahre 1928 auf 67,31% gesunken. Der Anteil der Stempelabgaben existierte im Jahre 1913 noch nicht, im Jahre 1927 betrogen diese Einnahmen 14,3 und 1928 18 % der Gesamteinnahmen. Diese Verteilung der Einnahmequellen kann als Portschritt in der Grundlage zur Deckung unseres Ausgabenbedarfs begrüsst werden.

Aus dieser Aufstellung darf nicht der Schluss gezogen werden, die indirekten Steuern (Zölle und Posttaxen) des Bundes überwiegen in ungebührendem Masse die Einnahmen der Eidgenossenschaft. Es ist nicht zu vergessen, dass die praktische Finanzpolitik der schweizerischen Eidgenossenschaft durch die Bundesverfassung geregelt worden ist, wobei in der Hauptsache die Erhebung der direkten Steuern den Kantonen und Gemeinden überlassen wurde. Die Einnahmen des Bundes können demnach nur als ein Teil des ganzen schweizerischen Steuersystems aufgefasst werden. In diesem allgemeinen Zusammenhang verhielt sich die direkte Steuer zur indirekten im Jahre 1913 von 62,4:37,6 und im Jahre 1927 von 66,3: 33,7. Es darf auch hervorgehoben werden, dass die Schweiz eines der Länder mit der stärksten Betonung der direkten Steuer ist und dass andere Länder in weit höherem Masse ihre Einnahmen für die Deckung des Ausgabenbedarfs auf dem Wege der indirekten Steuern beschaffen.

629 B. Kapitalrechnung, a. Abschlusskonto (mit Gewinn- und Verlustrechnung). Seit 1912 erscheint zum erstenmal wieder ein Einnahrnenüberschuss der Verwaltungsrechnung von Fr. 23,762,933. 28. Über die Verwendung dieses Überschusses hätten vom Bundesrate Anträge an die ,eidgenössischen Eäte gestellt werden sollen. Dieses Verfahren ist durch die lange Eeihe der Defizitjahre ausser Übung geraten. Wir haben Ihnen beantragt, dies der Exekutivbehörde wieder in Erinnerung zu bringen, um den verfassungsmässigen Bestimmungen nachzukommen. Was uns über den Abschluss dieses Kontos zu denken gibt, ist der Umstand, dass trotz dem Übertrag von 23,7 Millionen aus der Verwaltungsrechnung, von 15,7 Millionen Kriegssteuereinnahmen und 4 Millionen verschiedenen andern Einnahmen zur Einstellung der tilgungsplanmässigen Quote von Fr. 28,612,000 eine Entnahme aus der Eeserve von Fr. 12,865,609.17 nötig wurde. Eür das Jahr 1934 sieht der Tilgungsplan eine letzte Entnahme von 20 Millionen Franken aus dem Ergebnis der Kriegssteuer vor, dagegen wird die in das Budget einzustellende Tilgungsquote alsdann von 17 Millionen bis auf 46 Millionen usw. anwachsen.

b. Jahresschlussbilanz. Die Vergleichung der Kapitalbewegungen 1928 mit dem Vorjahre zeigt Tabelle auf Seite 630.

Die Vermehrung der Aktiva verzeigt Fr. 17,979,245. 36 und die Verminderung der Passiva Fr. 11,337,259.09; die Vermögenslage hat sich somit im Bechnungsjahre Ì928 um Fr. 29,316,504. 45 verbessert.

Die Überschuldung betrug im Jahre 1925 *) » » 1928') innert drei Jahren ist somit eine Verbesserung von . . .

Fr. 1,517,657,771 » 1,421,861,018 Fr. 95,796,753

der Vermögenslage eingetreten. Von diesem Betrage fallen Fr.

35,782,415 auf die Tilgung der öffentlichen Schuld und » 60,014,338 auf andern Vermögenszuw'achs.

Die Staatsanleihen (konsolidierte Schulden) haben sich im Jahre 1928 um Fr. 72,630,000 vermindert, dafür haben sich aber die schwebenden Schulden um Fr. 68,086,550 vermehrt, so dass für das Jahr 1928 nur eine Tilgung der öffentlichen Schuld im Betrage von Fr. 4,543,450 stattgefunden hat. Zu erwähnen ist noch, dass in den unter Titel I verfügbaren Mitteln im Betrage von Fr. 112,638,261. 99 nur Fr. 101,360,115.16 das Bechnungsjahr 1928 betreffen, Fr. 11,278,146. 83 davon schuldet das Jahr 1928 dem Jahre 1929; ebenso sind im Titel V, Verschiedene Debitoren, Fr. 200,093,528. 20, für Fr. 100,262,314 durchlaufende Posten enthalten, so dass effektiv nur Fr. 99,831,214 buchmässige Aktiven vorhanden sind; um den gleichen Betrag reduziert sich natürlich der Titel VI. Kreditoren, d. h. von Fr. 136,409,370. 99 in Fr. 36,147,057.

Wir erwähnen dies, um zu sagen, dass nicht auf die Bilanzzahlen allein abgestellt v/erden kann, wenn man sich nicht Täuschungen hingeben will.

1

) Reserven und Rückstellungen berücksichtigt.

1927

Aktiva I. Verfügbare Mittel II. Beteiligungen , III. Wertschriften und Anlagen Spezialf onds . . . .

IV. Verzinsliches Betriebskapital V. Anlagekonto VI. Verschiedene Debitoren VII. Unverzinsliche Bestände . .

VIII. Kautionsanlagen IX. Aktivrestanzen

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

VIII.

Passiva Staatsanleihen (fest) Schwebende Schulden Spezialfonds Verfallene Obligationen Abschreibungs-Konto Kreditoren Kautionen Passivrestanzen

der . .

. .

. .

. . .

1928

Fr.

81,681,268. 30 4,699,125. --

112,638,261. 99

228,222,143. 64 352,472,485. 42 295,654,178. -- 215,807,903. 81 34,147,283. 02

239,614,666. 85 348,556,014. 31 292,192,857. -- 200,093,528. 20 29,938,256. 11

24,565,996. 39 1,237,250,383. 58 2,059,933,000. -- 124,209,203. 35 230,612,201. 66 17,956,603. 45 42,927,714. 93 172,023,825. 65 3,335,894. 41 37,429,463. 01 2,688,427,906. 46

Kapitalkonto: Soll 1,465,760,464. 48 Haben 43,899,446. 05 1,421,861,018.43 = Überschuldun12g 1928 1927 1,451,177,522.88 = » 29,316,504.45 = Verminderun g der Überschuldüng im JFahre 1928.

Fr.

630

Jahresschlussbilanz auf 31. Dezember 1828.

Vermehrung der Aktiva Fr.

30,956,993. 69

Verminderung der Aktiva Fr.

4,699,125. -- 11,392,523.21 3,916,471.11 3,461,32l/15,714,375. 61 4,209,026. 91

32,196,044.48 7,630,048. 09 1,255,229,628. 94 netto: 17,979 ,245. 36 -- Vermind. der Passiva Vermehrung der Passiva 1,987,303,000.-- 72,630,000. -- 165,361,006. 30 41,151,802. 95 263.501,524. 09 32,889,322. 43 10,295,704. 40 7,660,899. 05 45,244,226. 78 2,316,511. 85 136,409,370. 99 35,614,454. 66 4,237,457. 25 901,562. 84 64,738,357. 56 27,308,894. 55 2,677,090,647. 37 netto i 11 ,337,259. 09 -- Vermehrung der Aktiva . . . , 17,979,245.36 Verminderung der Passiva . . . 11,337,259.09 Verminderung der Überschuld ung im Jahre 1928 . . 29,316,504.45

631 4. Die ständerätliche Finanzkommission hat uns kürzlich ein Schreiben des eidgenössischen Finanzdepartements zur weitern Behandlung überwiesen.

Es handelt sich um die bis zum 17. September 1929 noch nicht erfolgte Inkraftsetzung des Gesetzes vom 28. Juni 1928 über die Anlage der eidgenössischen Staatsgelder und Spezialfonds, dessen Referendumsfrist schon am 1. Oktober 1928 abgelaufen war. Wir haben dem Bundesrate am 17. September 1929 geschrieben, dass nach dem Verfahren des Bundesbeschlusses betreffend die Volksabstimmung über die Bundesgesetze und Bundesbeschlüsse vom 17. Juni 1874 die Inkraftsetzung seitens des Bundesrates nicht unbefristet ist, da sonst alle Bundesbeschlüsse und -gesetze unwirksam gemacht werden könnten. Die Inkraftsetzung ist nun auf den 15. Oktober 1929 erfolgt, und es ist zu erwarten, dass in Zukunft dem Gesetze vom 17. Juni 1874 in allen Fällen Nachachtung verschafft wird.

IV. Verkehr mit der eidgenössischen Finanzkontrolle.

Das Verhältnis der eidgenössischen Finanzdelegation zu der eidgenössischen Finanzkontrolle ist im Begulativ für dieses Amt, Art. 11, umschrieben. Die Bundesratsbeschlüsse, welche sich auf die Überwachung der Budgetkredite und den Finanzhaushalt im allgemeinen beziehen, werden dem Sekretariate der Delegation zuhanden derselben nun direkt überwiesen. Von den Bevisionsprotokollen der eidgenössischen Finanzkontrolle nehmen wir periodisch Einsicht; ebenso erhalten wir schriftliche Mitteilungen von jenen Bevisionsanständen, die von der Kontrolle auf mündlichem Wege behandelt werden sowie von den Berichten, welche die Kontrolle nach Artikel 4, lit. fc, über die Wahrnehmungen bezüglich Bureauorganisation und Arbeitsweise zu erstatten und über Anregungen, die sie zur Beseitigung unzweckmässiger Arbeitshandlungen zu machen hat. Wir verweisen im übrigen in diesem Punkte auf das, was über die Geschäftstätigkeit der eidgenössischen Finanzkontrolle im Bericht des Bundesrates über seine Geschäftsführung, Seite 475 und ff., geschrieben steht.

In unsern Sitzungen gaben die Bemerkungen der eidgenössischen Finanzkontrolle häufig Anlass zu Erörterungen und zu Schreiben an die Verwaltungsbehörden, dies namentlich in jenen Fällen, wo es im Interesse der Sparsamkeit und der richtigen Verwendung der Bundesgelder notwendig ist, den Bestrebungen der Kontrolle Nachachtung
zu verschaffen.

V. Inspektionen.

Im Amtsjahre 1927/28 sind folgende Inspektionen vorgenommen worden: Die Zollstätten Chancy I und II, Anières, Perly, Bourdigny, Meyrin-Eoute, Mategnin, Grand-Saconnex, Ghoully, Grassier, La Plaine-Gare, Campocologno, Munster ; das Bundesgericht, das Versicherungsgericht, das Zeughaus und Armeemagazin Schwyz, die Munitionsfabrik und das Getreide-Silo in Altdorf, die Fortverwaltungen Airolo, Savatan und Dailly, die Militärsanatorien Novaggio und Montana.

632 Über unsere Verhandlungen wird Protokoll geführt. Die an Ort und Stelle von den Sektionen vorgenommenen Inspektionen gaben der Delegation zu Schreiben Anlass, worüber unsere Bücher und Akten Auskunft geben. Diese tehen Ihren Kommissionen jederzeit zur Verfügung.

Bern, den 26. November 1929, Im Namen der Hnanzdelegation der eidgenössischen Bäte, Der Präsident: Joss.

Übersicht über die festen und schwebenden Schulden vom Jahre 1913 bis 1928. Tabelle i.

(Inklusive Schuld der Staatskasse an die Spezialfonds und Depots.)

Jahr

Konsolidierte Schuld

Verzinsliche Postcheck Reskriptionen

Telegraphenverwaltung

Versicherungskasse

S. B. B.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

--

--

--

15,532,470

161,802,470

--

--

42,455,833

323,265,833 + 161,463,363

--

65,333,992

597,418,992 +274,153,159

--

74,891,378

913,495,907 + 316,076,915

-

75,523,809 1,187,948,902 + 274,452,995

--

--

100,747,100 1,607,742,566 +419,793,646

--

--

121,794,706 1,938,376,900 + 330,634,334

-

149,821,294 2,067,311,724 + 128,934,824

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

1918

146,270,000

--

--

--

1914

224,810,000 56,000,000

--

--

--

1915

405,520,000 105,500,000 21,065,000

1916

576,600.000 222,500,000 33,000,000 6,504,529

--

1917

745,050,000 319,400,000 40,000,000 7,975,093

-

1918

1,078,334,800 357,000,000 63,399,286 8,261,380

--

--

--

1919 1,381,536,500 360,000,000 74,000,000 1,045,694 1920 1,605,856,600 257,000,000 53,824,722

809,108

-- --

--

Suva)

Spezialfonds Gesatntschuld und Depots

+ Vermehrung -- Verminderung

1,758,150,800 187,950,000 43,977,966

--

23,457,293

--

--

1922 1,902,527,100 106,000,000 60,634,374

--

33,862,851

--

--

1923 2,053,947,100 145,040,000 31,420,971

--

41,107,568

--

--

47,373,057 2,318,888,696 + 118,013,621

1924 2,200,505,000

20,000,000 33,448,885

--

50,428,735

--

--

24,328,343 2,328,710,962 +

1925 2,086,635,000

31,000,000 42,133,841

--

58,297,913 36,838,199

215,233 30,170,893 2,285,291,079 - 43,419,883

38,895,331

--

67,183,597

--

715,815 52,698,373 2,227,963,116 - 57,327,963

1927 2,059,933,000

39,879,686

--

83,403,404

--

926,113 69,909,909 2,254,052,112 + 26,088,996

1928 1,987,303,000

07,032,214

--

98,325,449

--

1921

1926 2,068,470,000

--

117,849,916 2,131,385,976 + 64,074,252 97,850,749 2,200,875,075 + 69,489,099

3,344 96,844,655 2.249,508,662 -

9,822,266

4,543,450

Eidgenössische Staatsrechnung.

Tabelle II.

Mit den Nettoerträgen der Rechnungen von Post- und Telegraphenverwaltung und landwirtschaftlichen Versuchs- und Untersuchungsanstalten (exklusive Getreideamt und Münzverwaltung).

Prozentuale Berechnung an: Einnahmen,

im Jahre 1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 °/0

I. Ertrag der Kapitalien . . .

II. Allgemeine Verwaltung.

D . Bundeskanzlei .

. . .

E . Bundesgericht .

. . . .

F . Versicherungsgericht .

. . .

7,29

.

.

.

.

.

IV. Verschiedenes . . .

%

>

%



7o

>

%

%

%







»/o

11,2»

17,87

22,46

25,35

17,69

15,42

10,12

7,98

7,20

7,02

7,42

7,59

7,12

0,09

0,09

0,07

0,05

0 04

0,08

0 08

0,13

III. Departemente.

A . Politisches Departement . . .

B . Departement d e s Innern . . .

C. Justiz- und Polizeidepartement D . Militärdepartement E. Finanz- und Zolldepartement F. Volkswirtschaftsdepartement .

G. Post- und Eigenbahndepartement

°/o 11,79

0.04

0,12 0,04

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,11

0,13

0,13

0,ii 0,ii

0,09

0,09

0,07

0,16

0,02

1,17

1,39

0,09

0,35

0,55

0,49

0,26

0,22

0,27

0,01

0,51

0,55

0,50

0,43

0,40

0,38

0,39

0,37

0,32

1,14

1,20

1,07

1,50

1,53

1,35

0,B7

1,W

1,20

0,78

0,76

0.67

1.42

1,12

0,84

0,71

0,63

0,59

0,59

0,49

0,02

68,36

0,05

0,04

0,66

0,01

70,70

0,04

0,05

0,05

0,7«

0,17

1,06

0,04

0,07

0,06

0,4«

8 »o

0,04

0,07

0,08

0,14

1,31

0,04

0,08

0,12

0,12

10 00

Oo5

0,07

0,15

0,14

1,25

0,05

1,15

87,22

69,96

75,29

83,54

86,73

86,70

1,35

1,68

1,48

2,19

4,84

5,82

2,45

0,87

1,65

1,29

1,46

0,94

0,83

0,46

0,97

0,11

0,03

6,70

8,27

7,03

1,91

2,28

0,03

0,01

0,15

1,41

1,57

1,77

2.59

2.63

88,03

90,66

92,4i

1,52

1,25

100 100 100 100 100 100 100 100 100

100

83,ii

92,56

84,46

86,48

0,02

3,62

2,i
63,25

57,73 61,60

76,90 72,3t 5,09

5,00

71,58

79,13

80,81

2,9«

3,06

3,64

0,28

87,53 87,69 87,17

92,74 92,31 92,16 92,57

0,15

0,18

0,18

0,15

100 100 100 100 100

.

Im Jahre 1914 1915 1916 191T 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 % % °/° °/o ·/· % 7» % % V« % > °/o °/o °/o I. Tilgung n. Verzinsung der Anleihen 10,86 18,80 28,92 34,32 35,24 37,6o 33,74 36,66 37,87 38,8i 39,41 37}8ß 34,63 33,64 35,7i Ausgaben.

II. Allgemeine Verwaltung.

A . Nationalrat . .

. . . .

B Ständerat C. Bundesrat D Bundeskanzlei E. Bundesgericht .

F. Eidg. Versicherungsgericht . . .

0,29

0,27

0,30

0,2,

0,31

0,26

0,24

0,21

0,23

0,JO

0,03

0,06

0,04

0,04

0,2» 0,03

0,28

0,08

0,25 0,01

0,33

0,03

0,03

0,03

0,03

0,03

~J,,J 0,03

0,02

0,1S

0,13

0,12

0,0i)

0,10

0,07

0,08

0,06

0,06

0,00

0,03 0,00

0,06

0,05

0,06

0,44

0,40

0,43

0,35

0,52

0,52

0,r,i

0,41 7^

0,39

0,3.1

0,34 "j*>*

0,82

0 29 ")***

0,01 0,89

0,58

0,59

0,57

0,42

0,42

0,.I5

0,33

0,28

0,27

0,28

0,28

0,28

0,s«

0,28

0,29

0,14

0,12

0,10

0,11

0,10

0,10

0,09

0,08

0,09

1,41

1,19

1,13

1,09

1,05

1,00

0,95

1,53

1,45

1,22 1,13 2,24 9,08 7,76 9,58 1,36 1,18 1,86 1,,1 2,48 33,16 29,65 26,28 21,64 21, «2

·

1,47

III. Departemente.

A . Politisches Departement . . .

B . Departement d e s Innern . . .

C. Justiz- und Polizeidepartement D . Militärdepartement . . . .

E. Finanz- und Zolldepartement .

F. Volkswirtschaftsdepartement .

G. Post- und Eisenbahndepartement

.

.

IV. Verschiedenes . . .

V. Unvorhergesehenes . . .

1,42

1,23

1,02

16,80

2,22

13,97 1,48

36,50

39,32

9,46

.

.

*

1,45

1,15

1,43

1,25

0,19

0,80

1,78

1,01

2,01

2,S!

2,10

2,38

2,20

1,93

1,94

1,86

11,06

8,63

8,50

9, no

9,40

9,34

9,.. 7,-9

9,32

8,85

1,77

2,00

2,04

2,48

2,31

25,ia 26,5o

27,8i

2,,,

26,36

2,25 23,74

8,13

7,43

8,07

7,88

9,38

11.13

9,44

10,01

0,45

7,80

9,73

10,64

6,85

67,40

55,60

63,25

60,58 64,17

60,86

2,23

0,84

9,67

8,51

13,50

10,65

9,47

6,65

2,7,

1,03

86,3(3

79,68

1,32

0,04

6,43 ,34

Q

0,08

0,48

0,68

1,29

2,08

26,83 25,57 2i,25

7,18 7,24 6,98 6,76 6,44 6,21 5,92 11,94 11,05 10,57 10,84 17,09 17,19 17,63 0,26 1,77 0.28 0,26 0,24 0,26 0,27 59,85 58,78 57,93 59,70

1,15

1,13

1,40

0,19

0,21

63,00 62,80

1,34 1 1,42 0,11 / '

100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

100

2,03

60,89

1,95

100

···i^M ^B^BM

635

Inklusive Bruttoerträge der landwirtschaftlichen Versuchsanstalten, Post- und Telegraphenverwaltung.

(Exklusive Getreideamt und Münzverwaltung.)

Prozentuale Berechnung an: Einnahmen.

im Jahre

I. Ertrag der Kapitalien

2,25

II. Allgemeine Verwaltung.

D . Bundeskanzlei . . .

. . .

E. Bundesgericht F. Versicherungsgericht

III. Departemente.

A . Politisches Departement . . .

B . Departement d e s Innern . . .

0. Justiz- und Polizeidepartement D Militärdepartement E. Finanz- und Zolldepartement .

F. Volkswirtschaftsdepartement .

G. Post- und Eisenbahndepartement

1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 °/o % % % 7» % 7» % 7» % °/o % 7» % "/·

.

.

5,91

9,24

10,96

0,02 0,04

0,02

0,02

0 04

0 04

0,0] 0
9,13

7,.,

5,70

0,03

0,03

0,03

0,04

0,04

0,04

0,00

13,18

4,37

4,i*

3,08

4,24

4,44

4,35

0,03

0,02

0,03

0,02

0(18

0 04

0,04

0 03

Oo2

Oo2

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,02 0,03 0,00

0,02

0,01

0,00

0,00

0,05

0,04

0,10

0,07

0,07

0,06

0,07

0,06

0,07

0,07

0,07

0,07

0,06

0,07

0,05

0,03

0,«

0,34

0,03

0,03

0,01

0,32

0,28

0,01

0,03

0,02

0,02

0,69 0,27

0,19

0,01

0,60 0,26

0,00

0,0«

0,28

0,23

0,22

0,22

0,62

0,59

0,56

0,59

0,59

0,55

0,78

0,76

0,75

0,48

0,67

0,08

0,69

0,58

0,65

0,58

0,49

0,46

0,40

0,35

32,01

36,11

37,49

46,19 47,43 49,78 49,55

0,03 49,02

1,38

0,55 50,11

1,00

0,79

0,92

0,61

49,14

44,63

45,3i

43,33

44,20

85,23 89,22 90,45

93,39

94,89 95,63 95,89

4,31

3 "3

. 42,40 0,63

. 50,w 97,87

IV. Verschiedenes

3,02

36,45 35,83 32,69 28,16 1,04 0,97 l,u 2,3, 50,86

50,78 52,58 54,66

94,24 92,90

2,47

1,53

100 100 100 100 100

100

0,01

1,77

1,13

88,05 86,6i 2,6S

1,68

1,81

0,84

0,68

0,16

0,08

0,1 C 0,13 0,16 0,22 0.21 0,20 0,45 0,45 0,41 0,34 Û 3 4 0 so 50,17 50,92 53,26 0,55 0,34 0,65 43,73 43,03 40,48

95,6i

0,10

95,42 95,46

0,10

0,09

100 100 100 100 100 100 100 100 100 TM-- ~ ·MHM

NM

636

Tabelle III.

Eidgenössische Staatsrechnung,

Im Jahre 1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 7» % % 7« °/o °/o 7° V» % 7° % % % % 7° 6,05 10,38 16,38 21,30 21,13 24,u 21,08 22,87 23,60 22,80 23,33 21,70 20,oo 19,69 21,26 I. Tilgung n. Verzinsung der Anleihen Ausgaben.

II. Allgemeine Verwaltung.

B. Ständerat C Bundesrat .

.

.

D. Bundeskanzlei , . . .

E. Bundesgericht K Eidg. Versicherungsgericht . . .

0,16

0,15

0,17

0,16

0,20

0,17

0,19

0 18

0,18

0,15

0,14

0 12

0,14

0 13

0 i«

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,02

0,01

0,07

0,07

0,07

0,05

0,00

0,0'.

0,05

0,01

0,0t

0,03

0.03

0,03

0,01

0,01

0 04

0,21

0,22

0,2*

0,22

0,31

0)33

0,<12

0,24

0,21

0,"0

0,18

0,17

0,',2

0.48

0,33

Or>

0,32

0,20

0,26

0,23

0,21

0,18

0,16

0,17

0,17

0,10

0,15

0,10

0,18

0,09

0,08

0,06

0,06

0,06

0,06

0,05

0,05

0,05

0,75

0,70

0,64

0,62

0,57

0,56

0,90

0,88

0,82

III. Departemente.

A. Politisches Departement. . · .

B . Departement d e s Innern . . . .

C. Justiz- und Polizeidepartement .

D Militärdepartement . . . .

E. Finanz- und Zolldepartement . .

F. Volkswirtschaftsdepartement . .

G. Post- und Eisenbahndepartement .

IV. Verschiedenes V. Unvorhergesehenes

0,78

0,32

0,71

0,85

0,80

0,88

0,69

1,05

1,00

0,03

0,73

0,73

1,40

1,2,

1,38

1,29

1,41

1,30

1,12

1,14

1,10

9,85

7,60

6,26

5,35

5,45

4,9(1

5.99

5,31

6,17

5,56

5,53

5, 3 i

4,61

5,45

5,27

1,40

l,u

1,18

1,21

1,42

1,55

14,81

15 66

1,3.1

0,81

0,85

0,73

0,82

1,,',

20,33

21,05

1878

1840

15,70

13,78

5,2,

5,27

'l ,82

3,99

4,87

4,75

5,04

4,00

4,44

4,26

4,13

3,87

3,73

3,64

7.60

0,05

5.53

5,18

5.65

7,12

5,99

6,3.1

7,52

6,57

fi,14

6,30

9,97

10,13

47,87

46,29

44,29

38,22

44,7i

42,25

44,01

41,80

38,7i

41,36

40,87 42,73

42,14

92,40 88,8i

81,53

72,49

77,97

74,78

77,62

75,57

74,99

75,8»

75,10 76,90

78,56 78,22 70,70

1,65

0,73

0,03

5,49

0,05

0,31

0,42

0,81

0,71

0,67

0,83

0,17

--

--

--

--

--'

--

--

--

0,07

0,12

0,06

100 100

100 100

100

100

1,2,

1,35 14,06

1 ,,

!· 0.8S

1,2(1 14 43

3,52 10,56

41,55 40,58

1 10

'"

100 100 100 100 100 100 100 100 100

637

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht der Finanzdelegation der eidgenössischen Räte an die Finanzkommission des Nationalrates und des Ständerates über ihre Tätigkeit von der Neukonstituierung bis zum 1. Oktober 1929. (Vom 26. November 1929.)

In

Bundesblatt

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Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1929

Année Anno Band

3

Volume Volume Heft

51

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

18.12.1929

Date Data Seite

625-637

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