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··SStyotiynifät*

tt-ftì Sahtgang IV. Bandi.

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ro. 23.

Samstag,, den 22. Mai 1852.

Man abonnirt ausschließlich beim nächstgelegenen Postamt. Preis für das Jahr S1 85 2 Im ganzen Umfange der Schweiz p o r t o f r e i Frfn. 4. 40 Senlimen. Infera« sind f r a n f i r t an die Expedition einznfenden. Gebühr 15 Centimen per Zeile oder deren Raum.

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Bericht des

schweizerischen Bundesrathes an die hohe Bundes,. versammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1851.

, (Fortsezung.).

VI. Abtheilung.

Gefchäftskreis des «Post-: und Baudepartements.

Das Kurswesen ist der wichtigste Theil der Pofi- Kurswesen, verwaltung. Nicht nur deßwegen, weil in diesem Zweige die größten Summen verkehrt werden, sondern weil auch das Publikum einen großen Werth aus schnelle, sichere und bequem eingerichtete Kursverbindungen legt.

Es fehlt uns daher das Jahr hindurch nicht an Pejitionen um neue Kurse, neue Botenverbindungen.', neue Ablagen, neue Kartenschlüsse, Aenderung der Fahr* Bnndesblatt Jahrg. IV. Bd. I.

57

562

zeit u. s. w. Um bei diesen Kurseinrichtungen systematisch zu Werke zu gehen, haben wir damit begonnen, eine Postkarte ausarbeiten p lassen, in welcher alle Straßen und Verbindungswege mit möglichster Genauigkeit eingezeichnet wurden. Hierauf folgten die, viel Zeit und große Geduld erfordernden Distanzenberechnungen.

In einer lithographirten Kurskarte wurde alsdann die Verbindung der Postkurse mit den Abgangs- und Ankunftsstunden anschaulich dargestellt, und in einer andern Kurstabelle finden fich alle schweizerischen Kurse mit den Stunden des Abgangs und der Ankunft eines jeden Kurfes alphabetisch aufgezeichnet. Ueberdieß haben auch noch die Postdirektoren die Spezialkurspläne für ihre .pauptorte mit größerer Ausführlichkeit ausfertigen lassen.

Alle diese Karten, Pläne, Tabellen find nun nicht nur an alle Büreaur ausgetheilt, fondern auch dem Publikum theils gratis, theils gegen Vergütung der Drukkosten dargeboten worden.

Bei der Ausbildung unsers Kurssystems find wir von dem Grundsaze ausgegangen, daß alle größern Verkehrsorte mit Doppelkurfen verfehen fein sollen, die unter einander so in Verbindung stehen, daß von jedem solchen Orte aus sowol Reisende als Briefe, Pakete, Gelder und Zeitungen ohne längern Aufenthalt nach jeder beliebigen Richtung befördert werden können. Eine Ausnahme besteht gegenwärtig nur noch für die Alpenpässe. Seitenkurfe, meistens tägliche, führen alsdann, die Reifenden und Postgegenstände in das Hauptnez oder vermitteln einen durch das Bedürfniß hervorgerufenen Lokalverkehr. Die Briefe und Zeitungen empfängt man gerne des Morgens und verfendet sie gerne des Abends mit den Nachtkurfen. Reifende dagegen lieben in der Regel die Tagkurfe. Es ist nun aber einleuchtend, daß

563

bei dem Zweke, ohne Unterbruch fortlaufende Kurse zu haben, diese Vortheile nicht allen Orten auf gleiche Weise zu ..theil werden können. Manchmal bringt auch die Eoineidenz größerer Seitenkurse eine Modifikation in das System, uud da der gleiche Zwek auch für die gort* fezung der Reise über die Schweizergränze angestrebt wird, so treten hie und da Schwierigkeiten in der Ausführung des Systems ein, deren Beseitigung durch Unterhandlungen nicht immer erzielt werden kann. Bei diesen vielfachen Rükfichten, die einen Kursplan bestimmen, ist es daher nicht auffallend, daß manchmal einseitige Urtheile über die Zwekmäßigkeit einer Kursern.-.

richtung gefällt werden.

Daß übrigens im Ganzen die Kurse den Bedarfnissen des Publikums entfprechen, müssen wir aus dem Umstände schließen, daß die Zahl der Reisenden pro* greffiv feit 1849 bedeutend zugenommen hat. Wir zählten nämlich.

im Iahr 1849 . . Postreisende 448,809

,, ,, 185O .

,, ,, 1851 .

.

.

,, "

492,355 525,055.

In gleicher Weise ist auch die Einnahme an Passagiergeldern gewachsen. Sie betrug im Iahr 1849 .

. gr. 1,478,569. 96

,, ,, 185O .

" ,, 1851 .

. ,, 1,697,353.26 . ,, 1,876,512.59.

Im Iahr 1850 hatten wir 19 neue Kurse eingeführt,

die uns

. Fr. 79,874. 2o

gekostet haben. In unferm Berichtsjahre waren wir mehr zurükhaltend. Wir zählen nur 7 Kurfe, die neu errichtet oder ausgedehnt wurden, nämlich: Von Nyon nach les Rousses, Briefkourier, /, St. Maurice nach Sion,

564 Von ,, ,, ·/,

Samaden nach Scans, für den Sommer, Romont nach Saufanne, Stein nach Andelfingen, Zürich nach Knonan, tägliche statt wöchentlich " " dreimaliger-Fahrten, : · ,, Genf nach St. Gingolf, ein Kurs, der zwar schon bestanden, nun aber ganz auf eidgenöffische Rechnung übernommen worden ist.

Die Kosten aller dieser Kurse beliesen fich nur

auf

Fr. 18,670. 17.

Nach einem oberflächlichen Urtheile hat man hie und da den geringen- Reinertrag der Posten den vermehrten Kurfen zugeschrieben. Wir haben aber fchon im vorjährigen Amtsberichte nachgewiesen, daß man sich sehr täuscht, wenn man glaubt, sich, bei den bestehenden ...Briefiaren auf der Briefpost allein besser erholen zu können, als wenn der Personentransport damit verbunden wird: Die dießjährige Rechnung bestätigt neuerdings die Richtigkeit dieser Behauptung.

Wir dürsen wol mit Recht von der Ansicht ausgehen, daß die Kurskosten in dem Ertrage der Reisenden und der gahrpojistüke allein schon eine entsprechende Einnahme finden sollen. Sezen wir nun diese Hauptrubriken der Jahre 1850 und 1851 einander gegenüber und zwar von zwei Iahren , · in welchen das gleiche Tarengefez -bestand, so erhalten wir folgendes Refultat :

·i. Im Jahr'1850:

F-.

g-,

Ertrag der Reisen-

den". . . 1,697,353. 261/2 Ertrag der Pakete 564,956.74 ' 2,262,310.00'/2 Uebertrag: 2,262,310.ooy,

565 Sr.

Sr,

Uebertrag: 2,262,310. 00'/2 Ausgaben für Post. materia! . ..

.Ausgab, für Trans.portkojlen .

240,055. 61

. 1,921,935. 14

2,161,990.75 Mehreinnahme : II. I m I a h r l 8 5 1 :

Reisende Pakete.

.

.

Postmaterial

...

100,319. 25'/2

. 1,876,512.59-/2 . 676,482.60
2,552,995. 20

-Slransportkosten .,2,008,544. 691/2

2,258,597:001/2 Mehreinnahme : . . .

. 294,398. 191/2 Wir sehen daher, daß wir bei dem Bestände des gleichen Taxengefezes mit vermehrten Kursen eine weit .größere Mehreinnahme erhielten,. als .bei der geringern Zahl von Kursen.

Zur Verbesserung der Kurseinrichtungen gehört es auch, daß die Briefe und Fahrpoftstüke nicht durch Um* spedition unterwegs bis zum folgenden Kurse liegen bleiben, was nicht nur durch Errichtung neuer Ablagen, fondern namentlich auch dadurch erzwekt wird, daß möglichst viele Bureaux sür Auswechslung ihrer Briefpakete und Fahrpostkarten in unmittelbare Verbindung gesezt werden.

Im Iahr 1850 hatten .wir .nur 4941 Briefpakete.

,,

" 185l dagegen .

. 5171

,,

Vermehrung : 530 B.'iefpakete.

566

Im Jahr 1850 bestanden

,,

,, 1851 dagegen .

. 4304 gahrpostkarten

. 4672

,,

Vermehrung : 368 Fahrpostkarten.

Solche Verbesserungen veranlassen aber immer eine Vermehrung der Geschäfte, sowol sür die Postbüreaur als namentlich auch für die Kontrollbeamten, welche hin« wieder Gefuche um Gehaltsverbesserungen hervorrufen, die wir nicht immer als ganz unbegründet von der Hand Weifen können.

In der Regelmäßigkeit und Schnelligkeit des Postpferddienstes find in neuerer Zeit wesentliche Fortschritte gemacht worden. Wenn noch mehr Gleichförmigkeit ver-

langt wird, so darf die Rükficht nicht außer Acht ge-

lassen werden, daß manchmal um Coineidenzen zu sichern, mit schwerem Gelde eine Beschleunigung des Kurses erzielt werden muß, während es in andern Fällen, namentïich bei Nachtkursen gar keine Nachtheile mit sich bringt, srüher abzufahren und später des Morgens anzukom* men. Das Abkürzen der Fahrzeit um 5 oder 10 Mi# nuten kann übrigens nicht so leicht ohne Erhöhung der Akkordsumme stattfinden.

Die disziplinarische Aufficht über die untergeordneten

Bediensteten läßt noch Einiges zu wünschen übrig. So-

bald den Beamten mehr Zeit zu Inspektionen übrig bleibt, wird auch bei diesem Zweige Besriedigenderes geschehen können. Eine Verbesserung in dieser Beziehung hat im Laufe des Iahres durch Einführung der Befchwerdebücher, die dem Reisenden ans jedem Postbüreau zur Anbringung seiner Klage offen stehen, stattgefunden.

Welche Zunahme überhaupt in den Kursverbindungen eingetreten ist, mag aus nachstehenden .-.statistischen Angaben ersehen werden.

567 gür den .-.Cïansport von Personen, Briefen und gahr.pofistüken wurden an Wegstunden mit Pofikursen besahren: 1850

1851

dreimal täglich und öster . 61 Std.

zweimal ,, 271 ,, einmal ,, 610 ,, sechsmal wöchentlich .

. 17 ,, fünfmal ,, 6 ,, dreimal ,, 55 ,, zweimal ,, 20 ,, Im Ganze« : 1040 Std.

Hiezn wurden folgende Pofifahrwerke verwendet: Jm Jahr 1850.

für Iahreskurse .

für Sommerkurse . Aushilfe und Beiwagen

. 200 . 55 . 243

Im Jahr 1851

210 . 5 8 253

an Postwagen . . . . 498 an Schlitten .

.

.247

521 263.

Pferde waren erforderlich: Jm Jahr 1850.

ImIahrlSSl

fürdie regelmäßigen Kurse 1498 Pferde 1519 Pferde für Abwechslung und Beiwagen .

.

. 1400. ,, 1406 ,, 2898Pferde. 2925 Pferde.

Ferner zählten wir: an Stationen .

an Poftpferdhaltern an PofiiUonen .

.

.

.

1850 231 236 650

1851 237 237 66l

568 Simmzielres «Sröebnip.

Die Einnahmen der Postverwaltung betrugen im Iahr 1851 . . . . , $r. a,037,,320. WA

die Ausgaben

t

.

,, 3,211,104. j81/2

der Reinertrag . . Fr. 826,216. 19 ferner erhielten die Kantone den Zins des an den Bund abgetretenen Postmaterials im Betrage von .

. Fr.

21,344. 92 im Ganzen. .

. . . . Fr. 847,561. 11 Der Reinertrag wurde nach der .bisherigen Scala derAntheilfummen im Gefammtbetrage von Fr. 1,025,760.

91 Rp. unter die Kantone vertheilt, &cü. Nr. 1). Nach Befchluß der Bundesversammlung soll nun aber die Skala einer Revifion unterliegen. Unsere Botschaft vom ·25. Inni 1851 gibt den Bericht über die Grnndfäze und das Verfahren, das wir bei dem nicht unfchwierigen Geschäfte der Ausmittlung des Reinertrages der Kantone aus den Rechnungen der Iahre 1844, 1845 und 1846 befolgt haben.

Zur richtigen Verglcichung des Reinertrages des schweizerischen Postwefens in den zwei lezten Iahren der Kantonalverwaltungen und der drei ersten Jahre der Eidgenössischen Verwaltung müssen wir den Betrag zweier Rechnungsposten,, die .wegen verspäteter Rechnungsstellung nicht mehr in die Rechnung von 1850 aufgenommen werden konnten, dem Reinertrage des Iahres 1850 beirechnen und von demjenigen des Iahres 1851 abziehen.

Der erste besteht in nachträglich eingegangenen Tranfitgebühren (f. Rubrik Tranfitgebühren) von gr. 71,531. 70, der andere in einem Abrechnungssaldo (s. Rubrik Pakete und Gelder) .

,, 18,806. 03

Fr. 90,337.73

Tabelle Nr. 3.

Zu @e{te

5

91 e p a r t i t i o n des Reinertrags der Posten und Vergütung für das Material an die Kantone, 1851,

Dnrchfchnittsertrag

Antheilfnmmen

Vergütung

nach den Jahren

der Kantone am Reinertrag d. Posten

für das Material

pro 1851.

pro 1851.

1844, 1845 n. 1846.

(Slrt. 33 der ,.8unde«»erf.)

Franken, 3üriC& Bern

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

U r i

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Unterwalden, nid dem Wald . . . .

Unterwalden ob dem Wald . . . . .

Glarns

.

.

.

3na

.

.

.

.

Bafel -Stadt

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

. . . . . . . .

BafelsPanbsc&aft

. . . . . . . .

Teffîn

.

.

.

.

.

.

.

.

Waadt

.

.

.

.

.

.

.

.

Wallis

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Genf

.

.

159,286 171,984 40,570 21,565 2,000

160 240

7,209 2,300 12,856 7,008 88,933 5,837 2,18l 10,000 240 61,086 23,259 102,686 17,454 10,460 142,924 19,054 48,363 68,097 1,025,760

Rp.

85

21

71 53

90 16 22 64 16

Franken.

128,300 138,527 32,678 17,370 1,610 128 193

Rp.

25 55 35 3l

94 87 30 34 57 21 89 08 64 37 67 30 14

Franken.

2,656

5,589 832 212

Rp.

Franken.

Rp.

37 73 79

130,956 144,116 33,511 17,583

25 92

1,610 128

273

50 04 10 54 72 24 67 71 20

5,807 1,852 10,355 5,644 71,633 4,701 1,757 8,054 193 49,203 18,734 82,710 14,059 8,425 115,120 15,347 38,955 54,850

05 76 71 90 35 03

1,723 1,007 1,001 394 3,278 411 1,055 131

91

826,216

19

21,344

38 23

Total.

an die Kantone

1,356 573 824 2l

59

193 6,080 1,852 11,711 72,457 4,723 1,757 8,054 193 50,927 19,741 83,712 14,059 8,8"l9 118,399 15,759 40,010 54,981

92

847,561

3I 62 35

8l

75

93 39 78

03 31 93 23

6,218

08 10 94 87 30 65 57 83 24

89 39

37 67 30 07 77 01 05 79 02 83 58 62

11

569 Dagegen find dem Ertrage des Iahres 1851 zwei Monatsaldi im Betrage von Fr. 23,795. 96 beizufügen, weil in der Einnahmerubrik ,,Briefe" die Passivsaldi .der Abrechnung mit .Frankreich von 14 Monaten verrechnet wurden,.während in früheren Rechnungen jeweilen nur 12 Monate in Rechnung fielen.

Die-auf diese Weife berichtigten Reinerträgnisse der Uzten 5 Iahre stellen fich nun wie folgt heraus :

im Iahr ,, ,, ,, ,, ,, ,,

1847 . . . Fr. 767,586. 89 1848 .

-778,43 1.76 · 1849 .

756,390.09 1850 gr. 530,749. 04-/2 ,, 90,337.73 Fr. 621,086. 77v2

mit dem Zinse des Postmaterials ,,

im Iahr 1851 gr. 826,216.19 ,, 90,337.73

21,344. 92

·3r. 642,431.69./2

·5r. 735,878. 46 ,, 23,795. 96

759,674. 42

mit dem Zinse des Pofimaterials ,,

.21,344. 92

Fr. 781,019.34 Man mag fich aus dieser 'Zusammenstellung überzeugen, daß das neue Taxengescz, im Iahr 1850 einen Ausfall von ungefähr Fr. 114,000 herbeigeführt hat, der .aber sogleich schon im folgenden Jahre fich wieder ausglich. Das neue Tarengefez, das mit dem 1. Ianuar 1852 in Wirksamkeit getreten ist, wird nun nicht nur den ftühern Ausfall, ausgleichen, fondern uns wahrscheinlich in naher Zukunft den vollen Betrag der Antfeilfummen der Kantone einbringen, wenn anders das

570

Srgebniß des ersten Quartals 1852 einen richtigen Schluß aus das Gesammtergebniß des Iahres ziehen

läßt.

Das Inventar des Postmaterials zeigt uns einen Bestand am 1. Ianuar 1851 von gr. 553,391. 21 Zuwachs an neuen Anschaffungen ,, 85,875. 37 . Sr. 639,266. 58 Abgang an verkauften und unbrauchbar gewordenen Gegenständen .

" 10,147. 05

gr. 629,119.53 Abschreibung von 10 % sür Minder* werth ,, 62,911. 95 Bestand am 1. Januar 1852 . gr. 566,207. 58 Bestand am 1. Januar 1851 . ,, 553,391. 21 Vermehrung von .

.

.

. ftr. 12,816. 37 Neben diesem Jnventar führen wir zu richtiger Uebersicht des Werthes der einzelnen fuhrwerke ein zweites Jnventar, das sich auf den Schazungswerth der Fuhr* werke gründet und nur bei den Büreaurgeräthschasten eine Abschreibung von 10 % enthält.

Der V e r m ö g e n s s t a t u s der Postverwaltung weist uns auf den 1. Januar 1852 an Aktiven nach, laut obigem Inventar, Fr. 566,207. 58 an Passiven (die Schuld für das übernommene Postmaterial) . . ,, 541,123. 05 somit einen reinen Vermögensstand v. gr. 25,084. 53 Vermögensstand am 1. Ianuar 1851 ,, 12,268. 16 Vermehrung wie oben gr. 12,816. 37 ..Zu bemerken ist hiebet, daß in dem vorjährigen Ge-

schäftsberichte, S. 114, der Paffiva der Postverwaltung

571 ·mit Ur. 541,123. 05, in der Generalrechnung aber nur mit gr. 533,623. 05 ausgeführt .erscheinen, was von riner nachträglichen Berichtigung dos PojHnventars durch Ausnahme eines Pasfivpostens von gr. 7500 herrührt, welcher in die Generalrechnung nicht "mehr aufgenommen wurde.

Die Einnahmen von den Postreisenden betrugen : «Mr-g k« {m Zahr 1851 gr. 1,876,512. 59-/2 mW*»-

im Büdget für 1851.

.

,, 1,76o,ooo. --

. im Iahr 1850 . . .

,, 1,697,353. 26V2 Die nachstehende Ueberficht zeigt, wie sich diese Einnahmen auf die verschiedenen Monate vertheilen : im Sftonat Ianuar . . . gr. 87,935. 92 ,, ,, gebruar .

., ,, 83,989. 22 ,,

,,

März

,,

,,

April

.

,,

,,

Mai

...

,,

,,

Juli

.

,,

,,

August

,,

,,

,, ,,

September

Oktober

,, ,,

,, ,,

November Dezember

,, -

Iuni

.

.

.

,,

99,920. 56

,,

125,279. 58

,, 155,662. 6-/2

. ,, 174,030. 12 .

H

.

.

.

,,

267,060. 80

.

,,

276,866. 59

.

,, 223,879. 67

.

.

,, 115,545. 64 ,, 95,164. 29

. ,, 171,178. 14

Total gr. 1,876,512.59-/2 Eine ausführlichere Spezialtabelle, die auf dem Kursbureau zur Einficht bereit liegt, weist in den monatlichen Ueberfichten die Zahl der Reisenden und die Ein«ahme für jeden einzelnen Kurs, so wie die Ausgaben für die regulären vertragsmäßigen Transportkosten, die PostillonstrinfgelDer, die Plazabtretungsgelder für die Kondukteure und die 33eiwagenkofien nach.

572 - ; · · Die Mehreinnahme im Vergleiche, zum Jahr^l850, -im Betrage von gr. 179,159. 33 haben-.wfcgröjjtentheils der Vermehrung der Postre;isenden zuzuschreiben. D;i.e Zahl der Postreisenden und die (Einnahmen Betrugen

nämlich :

im Jahr 1849 Reisende: 448,809 Fr. 1,478,569. 96

,, ,, ;1850 ,, ,, ,, 1851 ,,,

492,355 " 1,697,353.26y2 525,055 ,, 1,876,512.59'/2

Da das verflossene Jahr nicht zu den,guten Reisejähren gezählt werden kann, jo dürfen wir die Vermehrung wol vorzugsweise den neuen Kursen und den verbesserten Posteinrichtungen, namentlich auch dem System der unbedingten Aufnahme auf allen größern Kursen zuschreiben. Theilweife rührt aber auch die Mehreinnahme von veränderter Rechnungsstellung her, indem im Jahr 1850 einige'Ausgaben für Postillonstrinkgelder und Plazabtretungen nach hergebrachter Uebung noch von den Einnahmen abgezogen wurden, wahrend sie nun richtiger in die Ausgaberubrik .,,Transportkosten" getragen werden.

.Einigen Einfluß auf die Vermehrung der Einnahmen mögen auch die Modifikationen in den Taxen für Alpenpasse und Sokalkurfe ausgeübt haben. Wir haben nämlich einem Beschlüsse der Bundes»erfammlung, nach welchem die Lokalkurstaxen einer neuen Prüfung unterworfen werden sollten, durch die Beschlüsse vom 4. und 13..Brachmonat zu entsprechen gesucht. In Folge dieser Beschlüsse wurde .auf. einigen Kurfen die ordentliche Tare oder eine-mäßig erhöhte von 3'/2 Bazen für das Innere, und dagegen eine Ermäßigung für die Rotondepläze auf 3 -Bazen für die 'Stunde eingeführt. Zugleich glaubten wir auch bei dem bedeutenden Ausfall, den wir bei den Kursen:aufAlpenpässen erlitten, die Streke

573 für d'..n Bezug der hohern Tàïe ausdehnen zu sollen, was vorläufig durch den Befchluß'jvvm 28.-April, später; aber auf der Basis des neuen Posttarengesezes durch die Verordnung vom 12. Wintermonat geschah.

Der Ertrag der Briefe erscheint in,der.Rechnung von 1851.mit Fr. 1,225,362. 57

im eüdget für 1851 mit S

,, 1,280,000. --

in,der R.echnung,von 1850,mit ,, 1,249,193. 59-/2

Im Vergleiche zu dem Voranfchlage zeigt fich daher eine Mindereinnahme von Fr. 54,637. 43, im Vergleiche zu der Rechnung des vorhergehenden Iahres eine folche von Fr. 23,831. 02'/2. Diese leztere Mindereinnahme rührt daher, daß die an Frankreich zu bezahlenden Abrechnungssaldi bis zum Oktober 1851 in die Iahresrechnung aufgenommen wurden,, während früher dieselben . wegen später Rechnungsfiellung nur bis zum Monat August, eingetragen werden konnten. Die Rech-, «ungjfür 1851. umfaßt daher die Zahlungen von 14 .Monaten, diejenige von 1850 nur 12 Monate. Zur richtigen Vergleichung mit der vorjährigen Rechnung müssen demnach die Saldi der Monate August und September im Betrage von .

. . . gr. 23,795. 96 dem diepjährigen Ertrage von. .. ,, 1,225,362. 57 beigerechnet werden, so daß das Er-

gebniß von .

Srtrafl der *licf-

. . . . Fr. 1,249,158.53

mit dem vorjährigen Ertrage nahezu gleich steht.

Das Sinken und Steigen der Briefeinnahme läßt fich aus den nachstehenden beiden Ueberfichten richtig beurtheilen, wobei nicht zu übersehen ist, daß das neue Tarengesez mit dem vierten ..Quartal .1849 in Kraft trat.



574, in welchem auch die Einnahme sogleich um Ur. 57,450 gesunken ist, und daß im vierten Quartal 1851 noch oben erwähnte Abrechnungssaldi mit Fr. 23,795 beigerechnet werden müssen.

Ertrag der Briese.

I. .Onart. II. Quart. II.

gr.

Fr.

Quart. IV. Quart.



-5r.

1849. 327,773. 322,673. 344,901. 287,451.

1850. 298,035. 312,751. 309,632. 328,774.

1851. 329,422. 325,593. 316,479. 253,865.

Zahl der Briefe.

1) des I n l a n d e s :

Ortspost . . .

1. Briefkreis b. a. 10 Stunden 2. ,, v. 10-25 ,, 3. H v. 25-40 ,, 4. ,, über 40 ,,

1850.

1851.

Briefe.

Briefe.

1,439,109.

1,489,127.

518,604. 599,172.

6,041,201. 6,871,709.

2,495,517. 2,683,814.

619,478. 677,738.

307,062. 318,791.

9,981,862. 11,151,224.

2) des Auslandes: 3,685,146.. 3,723,322.

Zahlbare Briefe . . 13,667,008. 14,874,546.

Portofreie Briefe

.

.

15,106,117. 16,363,673.

Nach diefen beiden Ueberfichten hat sich die Zahl der zahlbaren Briefe von 1850 auf 1851 um 1,207,538 Stük vermehrt. Die Einnahme aber ist in diefen beiden Iahren annähernd die gleiche geblieben, obschon die Taxen mit geringen Ausnahmen in der ausländischen

575 Korrespondenz die gleichen waren. Die Erklärung dieses scheinbaren Widerspruchs findet fich in der Vergleichung der Rechnungssaldi, die an das Ausland bezahlt wurden und in dem Erlöse von den Frankomarken, der im vierten Quartal 1850 Fr. 36,000 mehr betrug als im vierten ..Quartal 1851, weil am Ende des Iahres wegen Ein* sührung des neuen Tarengesezes keine Frankomarken mehr ausgegeben werden konnten ; zu berükfichtigen ist auch, da§ in dem Ertrage der Briese der Erlös von andern Briefpostgegenständen fich befindet, die nach einer Zählung von 14 Tagen auf das ganze Iahr berechnet betragen :

Schriftpakete Warenmuster

.

.

.

..

Drukschriften

.

.

.

.

53,832 Stük.

27,072 ,,

. 534,440 ,,

Die Einnahme von den jjahrpoststüken erscheint in der Rechnung von 1851 mit .

.

gr. 676,482. 601/2

im Büdget sür 1851 mit .

.

in der Rechnung von 1850 mit

,, 590,000. --

,, 564,956. 74

Die Vermehrung beträgt im Vergleiche mit dem Voranschlag

.

.

.

im Vergleiche mit 1850 .

.

.

gr. 86,482. 60'/2

,, 111,525. 86V2

In-dieser Mehreinnahme ist zwar die Zahlung eines Rechnungssaldo von Oesterreich im Betrage von granken 18,806. 03, der nicht mehr in die vorjährige Rechnung aufgenommen werden konnte, inbegriffen. Großtentheils rührt aber dieselbe von der bedeutenden Zunahme der Fahrpostftüke her, die bei dem Bestände der Kantonaltaxen im Iahr 1849 Sgr. 573,531. 407/8 eingetragen hatten, und nun gleichwol bei den bedeutend herabge* sezten Taxen, nach Abzug des oben erwähnten Rechnungssaldo, gr. 657,676. o?'/., abgeworfen haben.

"

'

576 Die-Zahl der beförderten gahrpoststüke betrug an

1850.

1351.

1,356,767. 1,831,687.

989,670; 876,748.

2,233,515. 2,821,357.

die Vermehrung .

587,842.

(Tab. Nr. 4.)

2,821,357.

«rtras der Ertrag im Jahr 1851 . . gr. 65,670. 47 seitschrifteu.

Büdget für 1851 . . . ,, 60,000. -- Paketen Geldern

Ertrag im Jahr 1850 .

.

,, 64,126. 211/z Die Zahl der versendeten Schweizerblätter hat fich zwar vom Iahr 1850 auf 1851 von 202-auf 181 vermindert, die Zahl der verfendeten Nummern vermehrte sich aber gleichwol.

Sie betrug im Jahr 1850 .

7,238,328 Stük.

und ist im Jahre 1851 angestiegen auf 7,508,985

Vermehrung: . . . . 270,657 Es erfchienen nämlich von Schweizerblättern Blätter.

19 mit

monatlich 1 mal ,,

2

,,

.

,,

.

,, 3

n

.

.

n

.

.

,,

6

U

.

.

n

7

II

wochentl. ' 1 .

,, 2

.

verschiedene Nummern

·

9 76 31 21 19 6

.

.

*

.

Die Transporttaxe betrug Die Abonnementsgebühr

,, ii »

n n n ii

,,

Stük.

Nummern.

26,933 91,935 774,256 941,612

1,494,212

2,470,166 1,677,023

32,843

181 mit 7,508,985 .

.

gr. 52,145. 76 4,346. 70 H

Sr. 56,992, 46

Zu Seite 576.

Tabelle S7r. 4.

3Wuug der in den Jahren 1850 und 1851 bei den schweizerischen Postbüreaur zur Versendung ausgegebenen Fahrpoststüke.

gahrpoststuke.

P o st k r e i s.

1850.

T...

Genf

.

.

.

.

8,882

1850 . . 1,356,767

876,748

.

\

. .

Bûfel

Aarau

.

aüriii)

Chur

1850.

91,021 11,000 191,191 107,581 132,343 128,103 502,191 89,622 269,499 116,685 113,873 81,181 49,400 54,551 317,172 149,347 139,797 ' 105,023 23,491 18,915 7,564 14,740

Ncucnburg

St Gallen

1851.

Gel der.

81,002 144,876 129,611 324;0n 138,332 83,577 32,865 255,745 137,182 20,684

Lausanne . . . . . . .

Bern

$a kete.

;

. . . . . .

Bellenz

1851

.

1,837,542

.

Vermehrung.

£o :al.

1851.

1850.

1851.

1851.

16,339 132,413 136,662 117,768 120,529 85,539 59,213 175,298 120,69l; 23,345 16,378

92,002 252,457 257,714 413,633 255,017 164,758 87,416 405,092 242,205 39,599

107,360 323,604 269,005 619,959 390,028 199,412 108,613 492,470 260,493 46,836 23,942

71,147 11,291 206,326 135,011 34,654 21,197 87,378 18,288 7,237

2,841,722

608,207

23,622

,,

,,

185 l

Bern , dm IO. Mai 1852

*

320

2,233,515 1,004,180

@ttra g laut der @eneralpi»sttechttnng[.

Im Iahr 185 D

15,358

. . . $·;fr. 807,078. 20 neue W ährung.

, 966,403. 70

,,

II

577 ;

Hiezu 'kommt der Ertrag der aus-

ländischen Blätter ·'···'. '.

Zusammen v.,..-.

.

.

Fr. 8,678.01 gr. 65,670.47 "

Die Vergütungen für den Tranfit geschlossener Amts- Tr.insitge,i» 6Ül ten pakete von auswärtigen Administrationen betrugen: ) .

nach der Rechnung von 1851 ftr. 130,567. 36 nach dem Budget für 1851 · ,, 100,000. nach der Rechnung von 1850 ,, 194. 671/2 Der Transit geschlossener Amtspakete durch die Schweiz wurde bisher beinahe ausschließlich durch Oesterreich vermittelt. Der Vertrag, der die hiefür zu leiftenden Vergütungen bestimmte, trat mit dem Iuli 1849 in Kraft.

Die Zahlungen "erfolgten aber erst im Iah'r 1851, als die Rechnung von 1850".schon abgeschlossen war. Es erscheinen daher die Tranfitvergütungen vom Iuli 1849

bis Ende Iuli 1850 mit gr. 71,531.70 in der Rech-

nnng von 1851. Vom 1. Iuli*185l*an trat Frankreich, in.Folge .des neuen Vertrages, an die ©telle »on Desterreich sur die Hauptkurse von Chiasso nach Basel und von Feldkirch nach Basel, und bezahlte die vertragsmäßigen Gebühren bis Ende September 1851 mit Franken 6,802. 77. Oesterreich behielt die Kurse Feldkirch'Konstanz, Bregenz-Konstanz,, Chiavenna-Sindau und Chiavenna-Konstanz, und bezahlte bis Ende April 1851

mit gr. 52,022. 04, so daß nun für das Iahr 1851 von Frankreich die Gebühren eines Quartals, von Oesterreich diejenigen von 8 Monaten noch ausstehen.

Die Einnahme dieser Rubrik beVerschiedenes, trug im Iahr 1851 .

.

. gr. 62,725. 371/2

·das Budget für 1851

.

.die Rechnung von 1850 >.

Bnudesblatt Jahrg. IV. Bd. I.

. . . . . . 50,000..

. _,, 56,385. 341/2 58

578 Wir geben hier die Ueberficht der untergeordneten Rubriken im Vergleiche zu den Einnahmen des Iahres

1850.

Empfangfcheine

1850.

.

Fr. Rp.-

1851.

Fr.

Rp.

. 13,154.291/2 13,971.36

Speditionsvergütungen v.

auswärtigen Admini-

. 20,004. 10

15,674. 36

Vergütung für Fuhrwerke 59. 80 Konzesfionsgebühren . 5,328. 05 von der Nordbahn .

.

.

strationen

51. 60 14,085. 41 3,000.--

Strafgelder .

.

.

. 1,262. 93

Erlös von altem Postma-

terial . . . 4,337.25y2 Rebüts . . . 36.09 Gewinn auf Münzreduktion 3,709.39'/2 Miethzinfe . . . 2,584.75 Zufälliges . . . 5,908. 68 56,385.34
1,351. 54

5,701.20 6.70 103.65 2,865.82
Erhebliche Unterschiede kommen nur vor bei den Speditionsvergütungen von auswärtigen Postadministrationen, die wegen Verminderung der Provifionen und Bestellgebühren in Folge der näher rükenden Eisenbahnen und wegen des Eingehens einer Kursvergütung für die Spedition von Iougne nach Pontarlier von der franzöfifchen Administration in Folge des veränderten Kurfes um Fr. 4,329. 74 fich vermindert haben ; ferner bei bem Gewinn auf der Münzreduktion, der durch die angenommene Tarifirung der groben Münzsorten eingetreten ist. Dagegen ist eine namhafte Vermehrung bei den Konzefsionsgebühren eingetreten, die in Folge der Verordnung vom 7. Christmonat 1850 von gr. 5,328. 05

579 aus Fr. 14,085. 41 angestiegen find. Wir bezogen

nämlich : 3m Iahr 1850. Im Jahr 1851.

Fr. Rp. gr. Rp.

von ausländischen Messagerien von Dampfschisscerwoltungen von' Omnibusführern .

.

von Boten

.

.

'533.52 2,541.30 870. -- . 1,290. -- 3,570.63 9,854.71

.

353.90 399.4o 5,328. 05 14,085. 41

Diesen Gebühren find jedoch noch die Konzesfionsgebühren der Nordbahngesellschaft, die nicht ganz richtig in die Unterrubrik ,,Zufälliges" eingetragen wurden, beizurechnen mit . 1,280. 90

3,000. --

Im Ganzen betragen daher

die Konzesfionsgebühren .

. 6,608.95 17,085. 41

Die Erhöhung der Konzeffionsgebühren fand in Folge des erwähnten Regulativs vom 7. Christmonat 1850 statt. Nachdem jedoch die Bundesversammlung durch Beschluß vom. 27. August 1851 eine weitere Erhöhung dieser Taxen verlangt hatte, haben wir den Anlaß der durch Einführung des neuen Münzfußes gebotenen Revifion der Konzeffionsgebühren bennzt, die Verordnung über Ertheilung von Konzesfionen im Allgemeinen umzuarbeiten.

Die neue Verordnung, die jedoch ihre Wirkfamkeit erst in der Rechnung von 1852 äußern wird, dcitirt fich vom 27. Wintermonat 1851.

Auegaben im Iahr 1851 .

.

Fr. 724,831. 22 Ausgaben.

Budget für 1851 Ausgaben im Iahr 1850 .

.

,, 720,000. - ®ehaite «nd ,, 695,325,29 %"&*«»**

580

Im Vergleiche mit der Rechnung des Iahres 1850 zeigt sich eine Mehrausgabe von Fr. 29,505. 93, die 'übrigens fchon im Budget vorgesehen war und ihre 'Erklärung in der Vermehrung der Bureaux und Ablagen, so wie der Ausdehnung des Botendienstes findet (s. Abiheilung ,,Organisation der Verwaltung"). DieZusam. menstettung der Unterrubriken zeigt uns folgende Unterschiede: . 1850.

1851.

·5r. Rp.

Generalpostdirektion .

Kreispostdirektionen .

Büreaur und Ablagen Kondukteurs u. Spetter

695,325.29 .ßommifiar.. n.

Reisekosten.

' Rechnung des Iahres 1851 Büdget für 1851

.

.

Rechnung des Iahres 1850

mvmtoftm,

gr. Rp.

21,793. 161/2 . 26,897. 15 49,986. 27 49,745. 62 492,903. 46 517,571. 86 130,642. 391/2 130,616. 59 .

724,831. 22 Fr. 8,105. 10 12/000.

.

_

· ,, 15,650. 09

Da im verflossenen Iahre keine 'Vertragsunterhandlungen mit auswärtigen Staaten vorkamen, so belaufen fich die Kommissariatskosten bloß auf gr. 1,427. 25 für zwei Kommissäre, die im Anfange des Iahres mit ·einer Infpektion der Hauptpostbüreau.r und mit Revision sämmtlicher Gehalte beauftragt waren, und für die .Miffion eines Beamten nach Paris zum Zweke der Errichtung einer Werkstätte für Anfertigung der Frankomarken. Die übrigen Kosten im Betrage von gr. 6677.

85 Rp. find für die Infpektionsreisen der Generalpoftdirektion und der Kreispostdirektionen verwendet worden.

Rechnung des Iahres 1851 .

Fr. 100,583. 25

Büdget für 1851 . ' . .

Rechnung des Iahres 1850 . ' .

,, 90,000. -- ,, 108,917.62

581

Diefe Rubrik umfaßt alle Ausgaben für die mate* tieïïen Bedürfnisse der Büreaur an verbrauchbaren GeÖenständen im Gegenfaze zu den Postgeräthschaften von bleibendem Werthe, in so weit dieselben nicht durch die einzelnen Postbeamten auf ihre Kosten.angeschafft werden müssen. Es ist lezteres die Regel in allen Postbüreanr, in welchen fich nur ein Postbeamter befindet.

Wo noch Ausnahmen bestanden, ist bei neuester Gehaltsrevifion darauf Bedacht genommen worden, diesen Grund* saz noch vollständiger durchzuführen.

Die Zusammenstellung der Ausgaben in den Unterrubriken mit denjenigen des Iahres 1850 zeigt, daß in den meisten Rubriken eine Minderausgabe erzwekt werden konnte.

Schreibmaterialien

.

1850.

1851.

Fr. Rp.

Fr. Rp.

. 24,407.67 20,855.72

Druksachen . .

Buchbinderarbeiten

.

.

. 46,729. 29 42,972. 85 . 9,923. 92 9,357. 75

.Beleuchtung Beheizung .

Zufälliges .

Siegellak .

. . . 15,663.73 16,528.85 . . . 6,185. 41 6,053.99 . . . 6,007.58 3,9I6. 82 . . . . . . 897.25 108,917.. 62 100,583.25

Es lassen fich in diefer Rubrik noch weitere Ersparnisse erzweken durch ..Jestsezung von Maximalpreisen und Eröffnung freier Konkurrenz für die Lieferungen.

In anderer Beziehung könnte aber eine zu weit getriebene ·.Dekonomie nur zum Nachtheil de.r Verwaltung ausfallen.

HDian sieht aus obiger Spezifikation, daß. die Hauptausßaben für Schrcibinatcrialitu und Drufsachcn vci'iucndet werden. Diese Ausgaben werden aber immer auf eine

582

namhafte Summe ansteigen müssen, wenn einiger Werth ans eine bis in alles Detail leicht überfichtliche Rechnungsstettung gelegt wird; wenn in allen Zweigen statistische Sammlungen und Auszüge gemacht werden sollen, um sich über den Erfolg der Gefeze und Verordnungen ein richtiges Urtheil zu bilden und um ungleiche Behandlung,- Mißbräuche und Unterlassungen bald zu entdeken; wenn durch gedrukte Formularien Ordnung und fchnelle Spedition erzwekt, die gleichförmige Handhabung der Reglemente gesichert und besonders die Kontrolirung er-

leichtert werden soll;wenn größtmögliche Veröffentlichung aller postalischen Einrichtungen durch Kundmachungen, durch.Postkarten, Kurspläne, Kurstabellen, Tartanse, Distanzenberechnungen, durch Herausgabe eines wolgeordneten Postamtsblattes, als ein Vorzug einer guten Verwaltung anerkannt wird. Billige Rechnung muß auch dem Umstände getragen werden, daß alle Vcrsügungen allgemeiner Bedeutung in deutscher, franzöfifcher und meistens auch in italienischer Sprache ausgefertigt und der Lithographie oder dem Druke übergeben werden müssen. Bringt man hiebei noch die Umarbeitung aller ©efeze, Reglemente, -Tarife und Formulane«, in · Folge der Einführung des neuen Münzfußes in Anschlag, namentlich die Herausgabe der Passagiertarise, die für alle Knrfe nach dem neuen Posttaxengesez neu berechnet werden mußten, so wird man bei richtiger Würdigung aller dieser Umstände die entstandene Ausgabe nicht in auffallendem Verhältnisse mit den Leistungen finden.

DienstHeiduua.

Rechnung des Iahres 1851 . . gr. 40,521. 92

Budget für das Iahr 1851

. " 46,000. --

Rechnung des Iahres 1850 . " 40,519. 53 Wenn die Ausgabe von 1851 um gr. 5,478. 08

583

unter dem Voranschlage geblieben ist, so ist dieses zum Theil vorteilhafteren Lieferungsakkorden, zum Theil aber auch dem Umfiande zuzuschreiben, daß wir mit der Austheilung der reglementarischen Kleidungsstüke an die Landboten noch zurüfgehalten haben.

Das Kleidungswesen ist durch die Verordnung vom 15. März 1850 genau geregelt. In der Ausführung

bleibt aber noch Manches zu wünschen übrig.

Wir

sahen uns daher veranlaßt, über die Zeit der Lieferungen, über das Verfahren bei der Anfertigung der Kleidwngsstüke und über die Preise der Anfertigung eine bestimmte Vorschrift durch das Reglement vom 5. März 1851 zu erlassen und am 30. Heumonat desselben Iahres die pünktliche Beachtung der erlassenen Vorschriften neuerdings einzuschärfen. Was die ..pandhabung der reglementarischen Vorschriften im Kleidungswesen betrifft, so besteht -gegenwärtig noch ein großer Unterschied in den Postkreisen, die theils von früherer Uebung, theils von dem Mangel an Aufmerksamkeit, den mehrere Postdirektoren diesem Zweige ihres Geschäftskreises widmen, herrührt. Durch zwekmäßige Verbesserungen in der Dienstkleidung und durch größere Strenge bei den Inspektionen, namentlich auch durch Prämien für die pflichtgetreuen und reglementarisch gekleideten PostilIone, hoffen wir in Zukunft dem vorgefezten Ziele näher zu rüken.

Für die Lieferung der Tücher und die Anfertigung hat übrigens freie Konkurrenz und fachkundige Prüfung nach der Lieferung stattgefunden. Wir freuen uns, daß in neuerer Zeit einige inländische Tuchfabriken mit gutem Erfolge die Konkurrenz neben ausländischem Fabrikate bestehen konnten.

©ebäuli....-

Rechnung des Iahres 1851

'. Fr. 46,499. 31

feiten.

.öfibfiet für das Jahr 1851

>

" 50,000. -

Rechnung des Iahres 1850 . ,, 55,433. 07 In den Büreaulokalitäten find wir an vielen Orten bei der bedeutenden Zunahme des Postverkehrs fchr beengt. Es find uns daher namentlich von den größern Hauptpostbüreaur mehrfache Klagen zugekommen, die wir als sehr wol begründet aufnehmen mußten. Bei dem bisher befolgten Systeme der Miethe gegenüber dem Selbftbau war es aber nicht fo leicht, durch Auffindung passender Lokalitäten dem Bedürfniß zu begegnen.

Entsprechende Verträge haben wir nur in Basel und Neuenburg abschließen können. In Genf aber, wo die Lokalität so beengt ist, daß wir zur Stunde noch dfe gahrpost durch ein Privatbüreau besorgen lassen müssen, sahen wir uns veranlaßt, Pläne zu einem Neubau aus« arbeiten zu lassen und für einen fchiklichen Banplaz zu unterhandeln, in der Hoffnung, dießfalls geeignete Anträge der Bundesverfammlung vorlegen zu können.

In unserer Iahresrechnung kommen noch mehrere kleinere Miethzinse und Vergütungen für Heizung und Beleuchtung vor, die nach bisheriger Uebung an die Pofthalter für ihre Bureaux bezahlt wurden. Wir haben zwar in Folge des Befchlusses der Bundesverfammlung vom 21. Dezember 1850 bei der Revision der Befoldüngen darauf Rüksicht genommen, daß diefe Ausgaben mit Ausnahme der größern Bureaux den Angestellten überbunden werden. Da jedoch die neuen Gehalte bei der Beschränktheit des Budgets im Iahr 1851 noch nicht eingeführt werden konnten, mußte auch für die Micihzinfc das alte Verhältniß belassen werden. Die Durchführung dieser Vorschrift fällt daher ins Iahr

1852.

585 Rechnung des Iahres 1851 , ;. gr. 250,052. 3t Poihuattttai.

Budget für das Iahr 1851 Rechnung das Iahrs 1850.

. " 195,000. -- . ,, 240,055. 61

: Die bedeutende Ueberschreitung dieses Büdgetpoftens hat ihre Rechtfertigung bereits in der .Abtheilung ,,Kurswefen" und in der Einnahmerubrik ,,Ertrag der Rei.senden" gefunden, indem dort der Nachweis geleistet worden ist, daß die Mehrausgabe für Postmaterial und Transportkosten im gleichen Iahre schon eine Mehreinnahme in dem Ertrag der Reisenden und gahrpoflfiüke jhervorgernsen hat, die die Mehrausgaben an Kurskosten um ein Namhaftes übersteigt.

Ans nachstehender vergleichender Ueberficht find die 'Verwendungen in den Unterrubriken in den beiden Jahren 1850 und 185l zu ersehen: I. Neue Anschaffungen

1850.

1851.

Fr.

Fr.

von Wagen und Schlitten 49,664.96

52,652. 17

von Fuhrwesenmaterial

21,239. 17

.

5,539. 98

von Büreaugeräthschaften. 17,305.56 11,984. 03

II. R e p a r a t u r e n

au Wagen und Schlitten 140,563. 10 137,714.48

an Büreaugeräthschaften .

HI. Zins des Postmate-

:

5,637. 08

5,117. 53

rial s . . . . . 21,344.92 21,344.92 240,055.61 250,052. 34

Man fieht, daß die Vermehrung der Ausgaben für Anschaffung neuer Wagen nicht sehr bedeutend ist. Desto größer aber find die Reparaturkosten. .Bei den erstern kann man zurükhaltend sein, wenn man es im ökonomischen Interesse der Verwaltung rathsam findet; die

:. :·-..

586 .: :.: ::.:. leztern find aber theils durch das Bedürfniß, theils auch durch die neuen Anschaffungen bedingt. Wir hatten nun im Iahr 1851 acht Kurse mehr zu bedienen als im Iahr 1850, und die Zahl der Reisenden hat sich um 32,700 Personen vermehrt. Es spricht daher wol nicht zu Ungunsten der Verwaltung, daß gleichwol die Reparaturkoften geringer waren, als im vorhergehenden Jahr. Wir halten es nicht fur rathsam, in Zukunft weniger für die Reparatur zu verwenden ; wol aber kann mit der gleichen Ausgabe ein Mehreres geleistet werden. Für neue Anpassungen sollte aber offenbar eine größere Summe zur Verfügung gestellt werden; denn neue, zwekmäßig gebaute Fuhrwerke erleichtern nicht nur die Transportkosten, fondern sie werden uns auch eine größere Zahl von Reifenden zuführen. Namentlich für die Beiwagen follte mehr verwendet werden dürfen.

Bereits hat auch die Bundesuerfammlung in Anerkennung dieser Grundsäze den Ansaz im Budget für das Postmaterial auf entfprechende Weise erhöht.

Transport..

-off«».

Rechnung des Jahres 1851 . Fr. 2,008,544.69 Budget für das Iahr 1851 . ,, 1,900,000. -- Rechnung des Jahres 1850

.

,, 1,921,935. 14

Die Mehrausgabe gegenüber dem Budget beträgt Fr. 108,544. 69, gegenüber der Ausgabe des Iahres 1850 Fr. 86,609. 55. Zur Rechtfertigung diefer Mehr·ausgäbe werden wir hier dasjenige nicht wiederholen, was hierüber in den Abtheilungen ,,Kurswesen", ,,Ertrag der Reisenden" und "Postmaterial" gesagt worden ist. Nähern Nachweis geben wir aber in nachstehender vergleichender Ueberficht der Ausgaben in den Iahren 1850 und 1851, nach den Unterrubriken ausgezogen.

587

1850.

Fr.

1) Reguläre Pferde-

185i.

Fr.

lieferung . . . 1,550,096.11 1,534,581.79

2) Postillonstrinkgelder .

.

.

.

87,930. 40

154,125. 69

206,961. 81

243,898. I9y2

24,587. 03

32,016. 04y2

.

3) Beiwagenlieferung u. Ertrafuhrwerke 4) Plazabtretung der Kondukteurs . .

5) Schissfahrtsgelder

6) Brükengelder . .

7) Wagenbeleuchtung

38,515. 95V2 30,023. 85 8,298. 54V2 8,862. 35

5,545. 27y2 5,036. 77 1,921,935. 14. 2,008,544.69

Zur richtigen Vergleichung der regulären Pferdelieferungskoslen müssen von den Ausgaben des Iahres 1850 die Pofiillonstrinkgelder abgezogen werden, die Anfangs des Iahres noch in der ersten Rubrik aufgenommen wurden, im Betrage von Fr. 44,111. 37 Die wirklichen Kosten betrugen daher

nur .

.

.

.

.

.

.

.

Fr.

1,505,984. 74

diejenigen des Iahres 1851 . . Fr. 1,534,581. 79 Es ergibt sich demnach eine Mehr-

ausgabe von

Fr.

28,597. 05

Da jedoch die im Iuli 1850 und im I. 185t neu eingeführten Knrfe für das 1851 eine Mehrausgabe von

.

.

.

.

.

.

.

.

.

verurfachten, die Gefammtausgabe aber nur . ·. . . ' . . . . , . .

beträgt, so ergibt*sich auf den frühern

Fr.

,,

43,783.

91

28,597. 05

588

regulären Transportkosten eine Minderausgabe von . . . . Fr. 15,186. 86 Dagegen geht aus obiger Zusammenstellung hervor, daß die Beiwagenkosten nach Abzug der außerordentlichen Kosten für Estaffeten-Ertrafuhrwerke von . gr. 156,081. 09 angestiegen find auf . . . . ". Fr. 230,308. 72

somit um. . . . . . . . . Fr. 74,227.63 sich vermehrt haben.

; Im gleichen Verhältniß sind nun freilich auch die ·Sinnahmen angestiegen von . . . gr. 151,372. 91

auf.... . . . .

,, 216,775.00

:

somit Vermehrung gr. 65,402. 15 Allein wenn wir die Einnahmen des Jahres 1851 von

.

.

.

.

.

.

abziehen von der Ausgabe

.

.

.

.

. . .

Fr.

216,775. 0 6

,, 230,308. 72

so ergibt sich immerhin ein Verlust auf den Beiwagen von Fr. 13,533. 66 Diese Ausgabe ließe fich nun zwar durch den Vortheil, der dem Publikum durch die Beiwagen erwächst und durch die größere Zahl der Reisenden, die den ordentlichen Kurfen durch den Grundsaz der unbedingten Aufnahme gesichert wird, rechtfertigen.

Unbedingt darf auch die erwähnte Summe nicht als reiner Verlust betrachtet werden; denn.wenn den Pferdehaltern die Taxe für die Beiwagen herabgefezt wird, fo werden fie ihre Angebote für die regulären Transportkosten desto höher stellen. Gleichwol haben wir bei Anlaß der. Reduktion der alten Anfäze in den neuen Münzfuß zwischen den Ausgaben und Einnahmen ein richtigeres Verhältniß herzustellen gesucht.

!

Nach dem Beschlüsse der Bundesversammlung vom 27. August 1851 hatten wir zu untersuchen, ob nicht

589

der Abfchluß der Pferdelieferungsverträge auf mehrere Jahre und auf verschiedene Endtermine angemessen sei.

Wie in dieser Beziehung bei den frühern Kantonalverwaltungen verschiedene Systeme befolgt wurden, so walten auch noch-jczt verschiedene Anfichten über die Zwekmäßigkeit des einen oder des andern Systems. Wir

halten dafür, daß es nicht zwekmäßig wäre, die Verwaltung an eine bestimmte Regel für alle Fälle zu binden. Dieselbe hat so viele Beispiele von Pferdelieferungsakforden vor Augen, daß fie fehr leicht beurtheilen kann, ob ein Angebot vorteilhaft ist oder nicht.

.Ist das Angebot günstig und kann fie den Vertrag auf längere Zeit abschließen, fo thut fie es. Jst dasselbe

ungünstig, so behält fich die Verwaltung freie Aufkün-

:dignng auf drei oder sechs Monate Zeit vor. Zu diesem Zweke läßt sie fich auch je nach Umständen alternative Angebote geben. Nach diesem Grundsaze bestehen gegenwärtig 31 Verträge, die.auf längere Zeit abgeschlossen find und- 387 Verträge, die viertel- oder .halbjährlich ausgekündet werden können. -Im Iahr 1850, als zur Einführung eines gleichförmigen Reglements alle Verträge auf die gleiche Zeit erneuert werden mußten, wäre es jedenfalls nicht rathfam gewesen, fich auf länger...

Zeit zu binden ; das beweisen die vorteilhaften Aenderungen, die feither getroffen werden konnten und wesentlia) znr Verminderung der regulären Transportkosten beigetragen haben. e Die Erfahrung beweist übrigens, daß die Pferdehalter fehr wol die Gefahr, theure Haberpreife bezahlen zu müssen, in Anfchlag zu bringen wissen und eine andere Wahrnehmung aus dem Iahr 1847 hat gezeigt, daß diejenigen Kantone, die durch langjährige Verträge fich zu sichern glaubten, dem Unangenehmen doch nicht

590

entgehen konnten, für die thenren 'Haberpreife Extravergütungen leisten zu müssen, gleich wie diejenigen, die auf kurze Zeit abgefchlossen hatten.

..Bttsehiedenes.

Rechnung des Iahres 1851 .

. Fr. 31,966. 98

Büdget für das Iahr 1851.

. ,, 20,000. --

Rechnung des Iahres 1850 .

. ,, 23,624. 49 Die Vermehrung gegenüber dem Iahre 1850 beträgt gr. 7342. 49 und rührt hauptsächlich von dem Verlust auf den Geldsorten her, welchen die Kreispostkassen theils bei den Zahlungen an die Kantone durch niedere Werthung der Münzsorten, theils durch die Einführung des neuen Münzfußes erlitten. Verlust auf Geldforten bildet den Hauptbestandtheil obiger Ausgaben mit Fr.

23,245. 56.

Ferner erscheinen in dieser Rubrik die Vergütungen für geraubte oder entwendete Gegenstände, in so wert die Schuld entweder gar nicht oder nur theilweise den Angestellten zur Last gelegt werden konnte. Dieselben betragen in 23 Posten die Summe von . Fr. 3723. 15 für Beschädigungen von gahrpostükcn mußten ,, 22. 65 und als Erfaz erlittenen Schadens von Personen bei Unglüfsfällen .

,, 788. 07 zufammen Entschädigungen vergütet werden.

. Fr. 4533. 87

II. Bauwesen.

Die wenigen (Sebäulichkeiten, welche die EidgenossenBauwesen im Allgemeinen. fchaft befizt, werden von den besondern Verwaltungen,

für die fie bestimmt find, besorgt, fo daß fich die Thätigkeit des Bandepartemcnts im Baufache beinahe ausschließlich auf die Vorarbeiten für Eisenbahnen und Tele-

59l graphen beschränkte. Von Erheblichkeit erscheint nur die Begutachtung der Pläne für das neue Bundesrathhaus. Wenn auch in den ersten Iahren 1849 und 1850 die Arbeiten für Ausführung dieses großartigen Werkes nicht mit derjenigen Energie an die Hand genommen wurden, die das schweizerische Publikum gerne gesehen hätte, so ist dagegen das Iahr 1851 von den Stadtbehörden Berns gut benuzt worden, um die Pläne nach dem vorgeschriebenen Programme umfichtig ausarbeiten zu lassen, den erforderlichen Bcmplaz herzurichten und die ersten Erdarbeiten ins Werk zu sezen.

Wir ließen es uns angelegen sein, die mitgetheilten Pläne genau zu prüfen und in Folge der gemachten Erfahrungen in der Organisation der verschiedenen Verwaltungszweige der Bundesbehörden diejenigen Abänderungen zu verlangen, die wir zu vollständiger Erfüllung des beabsichtigten Zwekes nothwendig erachteten. Wir müssen für die Bereitwilligkeit, mit welcher die Stadtgemeinde Bern unfern'Begehren und Wünschen entgegenkam, die wolverdiente Anerkennung in vollem Maße aussprechen.

Eine andere Aufgabe, mit der fich das Baubüreau im Laufe des Iahres zu beschäftigen hatte, bestand in Anfertigung eines Planes zu einem Denksteine, den wir auf Anregung des fchweizerischen Konsuls in-New-York zu dem Denkmale Washingtons in den vereinigten Staaten von Nordamerika abzusenden beschlossen hatten.

Die zum erwähnten Zweke angelegte Sammlung von Steinarten aus dem Urgebirge der Schweiz, die uns besonders reichhaltig aus den Kantonen Granbünden, Wallis und Bern zukamen, wird auch, abgesehen von der zunächst beabsichtigten Bestimmung, von einigem naturhistorischem Werthe für die Zukunft sein.

592 ©senbahnen. ' .Im Sisenbahuwesen haben wir auch aus unferm Betichtsjahre nur von Vorarbeiten zu berichten. In Folge unserer Botschaft vom 7. April 1851 und des mit der'selben der Bundesversammlung vorgelegten Gefezvorschlages hatte die Kommission des Nationalrathes diefe Angelegenheit zur Hand genommen. Um derfelben die nöthigen

Materialien möglichst vollständig an die Hand zu geben, unterließen wir nicht, die Profile und Situationspläne aller projektirten Eifenbahnlinien nach gleichem Maßstabe auszuarbeiten, anschauliche Uebersichtskarten zu entwerfen, um fie der Lithographie zu übergeben. Dergleichen waren wir besorgt, aus den Berichten auswärtiger Administrationen alle Angaben zu sammeln, die zur Entwersung möglichst zuverlässiger Rentabilitätsberechnungen dienlich sein konnten. In Folge der Berothungen der ermähnten Kommission sahen wir uns alsdann noch veranlaßt, für die Linien Olten-Burgdorf-Bern, Olten-Bafel, Aarburg - Luzern und Rorschach-St. ©allen nähere Untersuchungen anzuordnen und behufs genauerer Studien über ì>en Sokomotiöbetrieb auf starken Steigungen eine Mission von Experten nach Württemberg und Bayern zu veranstalten, um die in neuerer Zeit in diesen Staaten gemachten Erfahrungen zu Nuzen zu ziehen. Auf besonderes Verlangen der nationalräthlichen Kommission fanden wir uns im Weitern veranlaßt, durch zwei fachkundige Experten die Frage begutachten zu lassen, welchen Einfluß die Eisenbahnen insbesondere auf die Landwirthschaft und die klcinern Gewerbe ausüben werden, welche ' Aufgabe auch troz der kurzen anberaumten Frist auf seT/r befriedigende Weise gelöst worden ist.

Die organische Ernennung des Nationalrathes brachte jedoch eine Störung in den gortgang der Kommission«!arbeiten, so daß die Fortfezung der Berathungen erst im Iahr 1852 wieder stattfinden konnte.

o

593

Während wir mit den Projekten von Eisenbahnen in den ebnern ...theilen der' Schweiz beschäftigt waren, zeigte fich sowol in dem Nachbarstaate Sardinien als in einigen Staaten Deutschlands eine rege Theilnahme an dem Projekte, mittels eines Schienenweges die Alpen zu überschreiten. Das Projekt eines Alpenüberganges über den Lukmanier hatte eine Konkurrenz in dem Pro-« jekte eines Alpenüberganges über die Grimsel und den Albrunn erhalten, .was zuerst die Regierung Sardiniens und bald nachher auch diejenigen von Preußen und Baden veranlaßte, Experten abzuordnen, um die Frage des zwekmäßigfien Alpenüberganges an Ort und Stelle gründlich zu untersuchen. Wir konnten uns dieser Theilnahme im Interesse der Schweiz nur freuen und unterstüzten beßtmöglichft die Abgeordneten in Erfüllung ihrer Mission, zu welchem Zweke wir auch unfern Ingenieur zuMitbereisung der Alpenpässe beauftragten. Zur Stunde find uns jedoch die offiziellen Berichte dieser Herren Erperten noch nicht zur Kenntniß gekommen.

In derselben Zeit wurde von Seiten des Großherzogthums Baden das Anfinnen an uns gestellt, die badische Eisenbahn von ihrem dermaligen Endpunkte in Haltingen nach Basel und von dort über Waldshut nach Schasshausen und Konstanz fortfezen zu lassen. Wir haben nicht ermangelt, die Vortheile und Nachtheile eines solchen Projektes für die Eidgenossenschaft zu prüfen, die Folgen einer Weigerung von unserer Seite zu erwägen und vor Allem das Gutachten der zunächst betheiligten Regierungen der Kantone Bascl'Stadt und Schasshausen einzuholen. Nachdem namentlich diese leztern fich nicht ungünstig gestimmt zeigten, das Vorhaben unter fichern« den -Bedingungen zu unterstüzen, trugen wir kein Bedenken, einen Abgeordneten zu bezeichnen und denselben Bundesblatt. Jahra. IV. Bd. I.

59

594 zu beauftragen, mit Beiziehung von Abgeordneten der zunächst betheiHgten Kantone mit Baden in Unterhandlungen zu treten.

Nach dem, was oben über die ausgeführten Vorarbeiten berichtet wurde;, konnten auch die Kosten nicht fehr be* deutend fein.

Das Büdget betrug .

.

A u s g e g e b e n wurden: ·für Gehalte und Vergütungen ,, Büreaukofien .

.

.

" topographische *Pläne .

,, Expertisen .

.

.

,, Verschiedenes .

.

.

. gr. 15,000. --

. Fr. 8,748. 05 . ,, 672. 09 . ,, 84. -- . ,, 953. 13 . " 44. --

gr. 10,501.27 Hiezu kommen noch die Kosten der Expertise der Herren Stephenfon und Swinburne vom vorhergehenden Iahr, die wegen längerer Abwefenheit in Aegyvten ihre Rechnung erst im Saufe unsers -·Berichtsjahres uns übergeben konnten . Fr. 17,785. 50

gr. 28,286. 77 III. ..Sclegtaphcn.

'Die Erfindung, durch-magneto-elektrische Telegraphen .·die .Nachrichten mit Blizesschnelle aus die entferntesten Distanzen mitzutheilen, hat in neuerer Zeit in ihrer praktischen Anwendung solche Fortschritte gemacht, daß :wir schon seit längerer Zeit diesem neuen Institute unsere Aufmerksamkeit zuwendeten und dessen Einführung in der Schweiz wünschbar erachteten. Wir gingen jedoch von der Anficht aus, daß vorerst der Handelsstand, der voraussichtlich am meisten von dem dargebotenen Ver #

595 ïehrsmittel Gebrauch machen werde, feine Theilnahrne

thatfächlich und nicht bloß durch Wünsche an den $ag

legen solle. Es wurde daher der Versuch gemacht; be« hufs Bestreitung der ersten Erstellungskofien ein unverzinsliches Anleihen zu erheben, was auch sehr bald unter der industriellen Bevölkerung den erwünschten Anklang fand, so daß wir nunmehr kein Bedenken trugen, der Bundesversammlung einen Gefezvorschlag über Erstellung eines Telegraphennezes vorzulegen. Es geschah dieses mittels unserer Botschaft vom 10. Dezember 1851, und in demselben Monat fand auch die Berathung und die definitive Gutheißung des Gefezes in der Bundes-

verfammlung statt. Die Ausführung .desfelben fällt in das Iahr 1852.

.

# S T #

(Fortfezung folgt.)

(Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 17. Mai 1852.)

Der Bundesrath hat die 25-Eentimenstüke von Frankreich, Belgien, Sardinien, Parma, der ehemaligen eis-

alpinifchen Republik und dem Königreich Italien auf den ersten September l. I. außer Kurs gesezt.

(Vom 18. Mai 1852.)

Der königl. neapol. Konsul in Bern hat dem Bundesrath das Dekret der dortigen Regierung vom 12. -Jebruar d. I. mitgetheilt, wodurch der bisherige Freihafen in Meffina bestätigt, neu geregelt und auf vier Vor-

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des schweizerischen Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahr 1851. (Fortsezung.).

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1852

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23

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22.05.1852

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561-595

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