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Aus den Verhandlungen des schweizerischen Bundesrathes.

(Vom 9. Februar 1852.)

Jn Folge der vom Bundesrathe in einem Spezialfalle verlangten Anökunft bei der franz. Gesandtschaft über die Legalisationsgebühren der Lebens-Pensionsscheine ehemaliger französischer Schweizerfoldaten, bringt die erwähnte Gesandtfchaft zurKenntniß, daß sie den von ihrer Regiernng erhaltenen reglementarischen Instruktionen gemäß bei Legalisirung von Lebensscheinen nach solgendem Tarife die Gebühren zn beziehen habe: Für Pensionen u n t e r 300 Frkn. . . . 3 Frkn.

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über 300 ,, bis1000Fr.4./2 ,, über 1000 6

Wenn in den Lebensscheinen die Pensionssumme nicht angegeben sei, so werbe die höchste Taxe bezogen; hinwider werden diejenigen Pensionärs, welche gehörig beglaubigte Dürftigkeitszeugnisse vorlegen, die Legalifationsgebühr erlassen.

Der Anfangstermin für Einlösung der alten Schweizermünzen in den Kantonen G l a r n s und Z u g ist vom Bundesrathe auf den 16. dieß angesezt worden.

(Vorn 11.-Februar 1852.)

Mit Depesche vom 3. dieß macht der schweiz. Konsul in Amsterdam dem Bundesrathe die Mittheilung, daß der Getreidepreis gegenwärtig im Steigen und es außer Zweisel sei, derselbe werde in Kurzem noch viel hoher hinaufgehen, weil das Getreide sehr stark gesucht sei und

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selbst Deutschland neuerdings große Quantitäten von Amsterdam her, woselbst sehr beträchtliche Vorräthe liegen, zu beziehen beabsichtige.

Der Herr Konsul räth daher, indem er sich für Erthei-

lung jeder zu wünfchenden Auskunft erbietet,, die Schweiz möchte durch Vermittlung des Hanfes J. T. L i o t a r d und Comp., bei dem er felbst betheiligt sei, Getreideeinkäufe in Amsterdam machen, besonders da der Transport nach der Schweiz nicht hoch zu steheu komme, und fügt zum Beweife hiefür nachstehende Preisnote bei:

Kilog.

Rother Weizen, gute Dualität vom Rhein,

76 a 77,

der Hektoliter*) a fr. Fr. 20. 50 Cent.

Rother Weizen, gute Dualität aus Odessa, der Hektoliter a fr. Fr. 19. 25. Cent.

Jnländischer Weizen ans Geldern, .

.

76 à 77, 77 à 78,

der Hektoliter a sr. Fr. 20.50 Cent.

Vorräthig sind ungefähr 180,000 Hektoliter, wovon die Hälfte in rothen Dualitäten besteht.

Schwerer und fchöner Roggen ans Preußen, 71 à 72, der Hektotiter à fr. Fr. 16. 75 Cent.

Roggen von Anclam

.

.

.

.

74 à 75,

.

71 à 72,

· der Hektoliter a fr. Fr. 17. 25 Cent.

Roggen von Odessa

.

...

der Hektoliter à fr. Fr. 16.

Die Vorräthe an Roggen belaufen sich ungefähr auf 600,000 Hektoliter. Die Transportkosten von Amsterdam bis Mannheim kommen aus fr. Fr. 50 per 30 Hektoliter; allein von lezterer Stadt weg müßte die Fuhr verakkordirt werden.

*} 1 Hektoliter .....= 100 Liter ist = 62/3 Schweizerviertel.

l Schweizerpierlel = 15 Liter.

118 (Vom 11. Februar 1852.)

Der Bundesrath hat das Post- und Baudepartement beauftragt, auf die Grundlage eines von lezterm vorgelegten Gutachtens, einen Lehrkurs für den Unterricht der Obertelegraphiften anzuordnen und zu diesem Zweke die sofortige Auskündung zu freier Bewerbung für die Theilnahme an diefem Knrfe zu erlassen.

Nachfolgende eidgenöffische Stabsoffiziere haben vom Bundesrathe ihre nachgefuchte Entlassung in allen Ehren und unter Verdankung der geleisteten Dienste erhalten: a. Generalstab.

Herr B a r m a n , Moriz, in Sitten, Oberst.

,, B.org.eaud, Constant, in St. Triphon, Major; " D i e t h e l m , I. A., in Lachen, Stabshauptmann ,,

(nach Brafilicn ausgewandert):, S p r e c h e r , Florian, in Chur, Stabshauptmann;

" Dietschi, Moriz, in Rheinfelden, Stabshauptmann; ,, H a r t m a n n , Karl, in Aarau, Stabsoberlieutenant.

b. G e n i e f t a b .

,, .LaNicca, Richard, in Chur, Oberst.

e. A r t i l l e r i e s t a b .

,, M ü l l e r , Eduard, von Bern, in Interlaken, Major.

d. K o m m i f f a r i a t s s t a b .

,, K ü n d i g , I. J., in Zürich, Beamter H. Klasse mit Majorsrang; ,, S c h e r r e r , Ls., in St. Gallen, Beamter III.

Klasse mit Hauptmannsrang;

119 Herr Scheller, J. J., in Thalweil-, Beamter IV.

Klasse mit Oberlieutenantsrang.

e. G e f u n d h e i t s f t a b .

,, Oertli, J. Konrad, von Teufen, Divifionsarzt mit Majorsrang; ,, N i e d e r e r , J., in Rehetobel, Ambulaneearzt III. Klasse mit Unterlieutenantsrang.

f. Stabssekretäre.

,, Friderich, Karl, in Genf; ,, Drerler, Xaver, in Udligenfchweil.

Herr Ami R e y m o n d , des grands-Bayards, Kantons Ncuenburg, ist zum schweizerischen Handelsagenten in Mailand ernannt worden.

Zum Pulververkäufer in Zweifimmen, Kantons Bern, wurde »atentirt: Herr Johann M ü t z e n b e r g dafelbst.

(Vom 13. Februar 1852.)

Die Oberleitung des im März nächsthin beginnenden Jnfanterie-Jnstruktorenkurses ist dem Hrn. eidg. Obersten Bonaventura Meyer von Olten übertragen.

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