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Bundesblatt 106. Jahrgang

Bern, den 23. September 1954

Band II

Erscheint wöchentlich. Frei» 30 Franken im Jahr, 16 Franken im Halbjahr zuzüglich Nachnahme- und Postbestellungsgebühr Einrückungsgebühr: 50 Rappen die Petitzeile oder deren Baum. -- Inserate franko an Stämpfli Je Cie. in Sem

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6690

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über die Erstellung von PTT-Betriebsgebäuden in Aarau, Basel, Brugg, Lausanne, Thun, Yverdon und Zürich (Vom 17. September 1954) Herr Präsident!

Hochgeehrte Herren!

Wir beehren uns, Ihnen wie in den früheren Jahren eine Sammelbotschaft über die Erstellung von PTT-Betriebsgebäuden zu unterbreiten. Sie umfasst sieben Bauvorhaben, nämlich die Erstellung eines PTT-Gebäudes in Yverdon, je eines Erweiterungsbaues zu den PTT-Gebäuden in Aarau, Basel und Thun, eines neuen Postgebäudes in Brugg, einer Tf-Quartierzentrale in Lausanne und eines TT-Magazin-,Werkstätte-- und Garagegebäudes in Zürich.

Alle Bauten sind eine Folge des immer noch zunehmenden Verkehrs. Bei der Post ergibt sich seit 1930 folgendes Bild: i n M i l io ne n

1930

Briefpostsendungen Zeitungen und Zeitschriften Paketsendungen Postcheck, Umsatz Pranken . . . .

Reisende

' 1940

714 , 374 ' 46 25500 | 5

793 406 40 44500 7

1950

1064 589 73 99400 20

1953

1184 643 80 118 800 22

In den letzten dreizehn Jahren sind die Briefpostsendungen um 391 Millionen Stück gestiegen, die Zeitungen und Zeitschriften um 237 Millionen und die Pakete um 40 Millionen Stuck. Noch wesentlich rascher entwickelte sich der Umsatz des Postchecks, der im selben Zeitraum um über 74 Milliarden Pranken zunahm. Der Automobildienst transportierte 15 Millionen Eeisende mehr als 1940.

Bundesblatt. 106. Jahrg. Bd. II.

32

414 Der Postverkehr ist aber nicht nur im Vergleich zu 1940 stark gestiegen.

Die Zunahme hielt in den letzten Jahren unverändert an. Von 1950 bis 1953 vermehrten sich die Briefsendungen um 120 Millionen, die Zeitungen und Zeitschriften um 54 Millionen und die Pakete um 7 Millionen Stück. Beim Postcheck nahm der Umsatz in den drei Jahren um 19,4 Milliarden Franken zu und die Eeisepost beförderte 2 Millionen Eeiseiide mehr als 1950.

Der Verkehrsanstieg der Post wirkt sich auch auf die Einnahmen aus, die seit 1940 um 153 Millionen Franken auf 295 Millionen stiegen. Bedauerlich ist dabei lediglich, dass die Taxen einzelner Dienstzweige, wie z. B. der Paketpost, die Selbstkosten der Post nicht decken und sich folglich eine Verkehrsvermehrung finanziell auch nachteilig auswirkt.

Beim Telephon ist die Entwicklung seit 1940 noch viel ausgeprägter, was aus folgender Zusammenstellung hervorgeht:

Teilnehmeransclilüsse Zahl der taxpflichtigen Gespräche in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Pranken . .

Verkehrseinnahmen TT total in Mil-

1930

194,0

1950

1953

215 000

310 000

575 000

698 000

228

·324

657

775

52

74

168

201

96

138

298

355

Von 1940 bis 1953 vermehrten sich die Teilnehmeranschlüsse um 388000, die Zahl der taxpflichtigen Gespräche um 451 Millionen und die Verkehrseinnahmen um 217 Millionen Franken.

Über die Hälfte der heutigen Telephonabonnenten wurden seit 1940 angeschlossen und die Zahl der Gespräche sowie die Verkehrseinnahmen haben sich seither mehr als verdoppelt.

Die Zunahme der Teilnehmeranschlüsse und des Telephonverkehrs hat auch in den letzten Jahren unvermindert angehalten und an Intensität sogar noch zugenommen. Waren seinerzeit 37 Jahre erforderlich, um die ersten 100 000 Abonnenten anzuschliessen, wurde das fünfte Hunderttausend bereits nach 42 Monaten, das sechste nach 34 Monaten und im Januar dieses Jahres das siebente Hunderttausend sogar nach nur 28 Monaten erreicht.

Die anhaltende Verkehrszunahme verlangt von der PTT in technischer, baulicher und personeller Hinsicht gewaltige Anstrengungen. Dass sich diese Anstrengungen nicht bloss auf das Bereitstellen der technischen Anlagen beschränken, sondern sich auch auf die Organisation und die Bationalisierung der Arbeit erstrecken, zeigt die Gegenüberstellung der Zahl der Arbeitskräfte, die erforderlich ist, um eine Million Franken BruttO-Verkehrs-Einnahmen der Dienstzweige Post und TT zu beschaffen. Waren 1940 dafür noch 77 Personen erforderlich, wären es 1950 bloss noch 51 und im letzten Jahr ging die Zahl nochmals auf 46 Personen zurück. Eine solch günstige Entwicklung wäre auch

415 bei grösstem Einsatz des Personals ohne die modernsten technischen Anlagen und die fortlaufende Anpassung der baulichen Einrichtungen an den gesteigerten Verkehr nicht zu erreichen gewesen. Erst durch diese Investitionen werden Verkehrsvermehrungen und damit auch höhere Einnahmen ermöglicht.

Bei der: Post entsprechen die Gebäude und Mietlokale, die meist aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg stammen und für den damaligen Verkehrsumfang bemessen waren, den Anforderungen des stetig zunehmenden Verkehrs vielfach nicht mehr. Für den Benutzer wirkt sich dies am auffälligsten in der Zahl der Schalter aus. Zu wenig Schalter bedeuten für den Kunden: Warten. Über die weitere Verarbeitung der aufgegebenen Postsachen macht sich der Kunde selten Gedanken. Dabei wirkt sich ein grösseres Verkehrsvolmnen bei den Diensten «hinter der Front» viel stärker aus als an den Schaltern. Mit der Zunahme des aufgegebenen Postgutes ist auch mehr Kaum für die Verarbeitung zum Versand erforderlich. Wohl können die Verhältnisse in engen Postämtern mit technischen Einrichtungen wie Eutschen, Eollenförderern, Aufzügen, Hebebühnen usw. verbessert, meistens nicht aber gelöst werden. Oft ist zusätzlicher Raum die einzige Möglichkeit, um ein Durcheinander zu verhindern und die Sendungen ohne Verspätung, zu verarbeiten. Die ankommenden Postsendungen müssen vor der Zustellung durch die Boten nach dem Zustellweg sortiert werden.

Bei einer anhaltenden Verkehrssteigerimg nimmt der Raumbedarf für diese Tätigkeit besonders für die Paketsendungen sehr stark zu und ist wesentlich grösser als der Arbeitsplatz eines Briefboten.

Ein grösserer Postverkehr wirkt sich ferner auf den Personalbestand aus.

Es ist einleuchtend, dass z. B. die 80 Millionen Postpakete nicht mehr von derselben Zahl Arbeitskräfte verarbeitet und zugestellt werden können, wie 1940 die aufgegebenen 40 Millionen Stück. Wenn auch die Personalvermehrung nicht parallel zur Entwicklung des Verkehrs verläuft, musste doch in den letzten Jahren in allen Dienstzweigen mehr Personal eingesetzt und als Folge davon neuer Raum für die Verarbeitung des Postgutes bereitgestellt werden.

Die PTT überwacht die Verkehrszunahme ständig und ergreift alle technischen und organisatorischen Massnahmen, um die Auswirkungen auf den Personalbestand möglichst zu reduzieren. Wie weit ihr dies
gelungen ist, geht daraus hervor, dass ein Bediensteter heute 92 000 Gegenstände verarbeitet, gegenüber 78 000 im Jahre 1940 und 51 000 im Jahre 1920.

Der Ausbau der technischen Anlagen des Telephons wird hauptsächlich ' durch zwei Komponenten beeinflusst : durch die Teilnehmerzahl und den Gesprächsverkehr.

; Die PTT schliesst jedes Jahr mehr als 40 000 Teilnehmer an das Telephonnetz an. Dies bedingt neben der Einrichtung der Station beim Teilnehmer eine ganze Reihe von weniger augenfälligen Anlagen. Von der neuen Telephonstation ist eine (meist unterirdische) Verbindungsleitung zu der Zentrale zu erstellen und in dieser sind für jeden einzelnen Telephonabonnenten Einrichtungen zu installieren, die nur seinem Anschluss dienen. Ist eine Zentrale ausgebaut und können ihre Anschlüsse nicht mehr vermehrt werden, so muss rechtzeitig neuer

416 Baum für die technischen Anlagen bereitgestellt werden, sei es in grösseren Städten durch Abtrennung und Verselbständigung einer bestimmten Zahl von Anschlüssen zu einer Quartierzentrale oder durch Erweiterung der bestehenden Baute. In Gebäuden, die gemeinsam Post und Telephon dienen, greift das Telephon oft auf die Bäume der Post über und verdrängt diese mit der Zeit vollständig. Eine Verlegung grösserer Telephonzentralen kommt aus finanziellen Erwägungen nicht in Betracht, da eine Zentrale den Mittelpunkt eines ausgedehnten Kabelnetzes bildet, dessen Umgruppierung unerschwingliche ·Kosten verursachen würde.

Die Intensität des Gesprächsverkehrs wirkt sich auch auf die Belastung der Kabel aus. Um dem Ansturm gewachsen zu sein, legt die PTT seit Jahren Trägerkabel aus, bei denen über ein Aderpaar bis 48 Gespräche gleichzeitig geführt werden können. Die Einsparung ist erheblich, denn für die Erstellung gewöhnlicher Fernkabel wären 35mal mehr Kupfer und 15mal mehr Blei nötig.

Im internationalen Verkehr finden neuestens Koaxialkabel Verwendung, die über vier Kupfertuben gleichzeitig rund 2000 Telephongespräche übertragen.

Beide Kabeltypen sind betrieblich ausserordentlich interessant, da sie grosse Einsparungen an Leitungsmaterial erlauben. In den Zentralen verlangen sie dagegen wesentlich kompliziertere und mehr Raum beanspruchende Apparaturen.

Dennoch ergibt sich bei der Verwendung eines Koaxialkabels auf 100 km eine Einsparung von rund 33 Millionen Franken gegenüber dem gewöhnlichen Kabel.

Obschon die PTT auch 1953 wiederum 122 Millionen Franken für den Ausbau von Kabeln, Zentralen usw. investierte, konnte sie nicht verhindern, dass einzelne Zentralen mangels Anschlüssen nicht allen Begehren entsprechen konnten und 7500 Personen auf ihr bestelltes Telephon warten müssen. Die PTT befindet sich wegen der grossen Bautätigkeit in einer Zwangslage und muss die zur Unterbringung der technischen Anlagen notwendigen Gebäude erstellen. Ist sie dazu aus irgendwelchen Gründen nicht in der Lage, sind ein rapides Ansteigen der Zahl der wartenden Besteller und Störungen des Telephonverkehrs unvermeidlich.

Der mit der diesjährigen Sammelbotschaft beantragte Gesamtkredit von 11 419 000 Franken entspricht ungefähr den von den eidgenössischen Bäten in früheren Jahren bewilligten Krediten. Verglichen mit
den PTT-Einnahmen des vergangenen Jahres im Betrag von insgesamt 660 Millionen Franken handelt es sich um eine Ausgabe von 1,7 Prozent. Damit der Gesamtkredit im richtigen Verhältnis erscheint, sei ferner daran erinnert, dass im Jahre 1953 235 Millionen wiederum in Form von PTT-Aufträgen für technische Anlagen, Bauten, Fahrzeuge usw. an die Wirtschaft zurückgeflossen sind und allein der Anlagewert der Telephonbetriebsanlagen 1,2 Milliarden Franken beträgt, wovon mehr als die Hälfte auf Kabel entfallen.

Sämtliche Bauprojekte wurden wiederum durch verwaltungsinterne Kommissionen auf ihre Notwendigkeit, Dringlichkeit, Wirtschaftlichkeit und organisatorische Gestaltung eingehend geprüft. Nur was allen Anforderungen genügt, ist reif für die Aufnahme in die Baubotschaft.

417

Die einzelnen Bauvorlagen 1. Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Aarau Aarau weist einen aussergewöhnlich dichten Telephon- und Postverkehr auf. Nach der Zahl der Telephonanschlüsse und dem Gesprächstotal steht Aarau von 52 Netzgruppen im 9. Eang und damit vor grössern Städten wie Ölten, Solothurn, Neuenburg, Thun und Freiburg. Bei der Post beträgt der Wertzeichenverkauf pro Einwohner mit jährlich 123 Franken beinahe das Dreifache des schweizerischen Durchschnittes: aber auch absolut weist Aarau einen höhern Wertzeichenverkauf und vor allem auch einen grössern Transitverkehr auf als Städte, die bis doppelt so viel Einwohner zählen.

Über den Telephonverkehr gibt die folgende Tabelle Auskunft: Ortsnetz Aarau

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

Telegramme Netzgruppe Aarau

1940

1950

1953

Index 1953 1930 = 100

2355 4383 1,3

4086 7288 2,2

5 164 8899 2.6

328 339 254

0.4 19 313

0,6 30594

1,3 43 942

1.6 42 216

382 219

1930

1940

1950

1953

Index 1953 1930 = 100

1930

1 576 2627 1.0

Hauptanschlüsse 4440 6420 11 503 14 322 323 362 Sprechstellen ' 6 168 10 156 18 354 22 257 319 Ortsgespräche in Millionen 1,8 2,5 4.7 5,6 Ferngespräche in Millionen 454 7,7 9,5 4,1 2,1 392 Total Gespräche inMillionen 6,6 12,4 3,9 15,1 Gesprächseinnahmen Pranken 428 922 000 1484000 3271000 3958000 Der P o s t v e r k e h r von Aarau l (Hauptpost) entwickelte sich wie folgt:

Geldumsatz in Millionen Franken Wertzeichenverkauf Franken Aufgabe Briefpost in Millionen. . . .

Aufgabe Paketpost. . . .

Einzahlungen . . .

Zustellung Briefpost in Millionen Zustellung Paketpost. . .

Auszahlungen Reisende Verkehrspunkte

Index 1953 1930 = 100

1930

1940

1950

1953

136,9

188,9

376,7

426,7

312

748 000

655 000 1240000 1356000

181

39 221 000 133 000

55 152 000 222 000

79 258 300 381 300

81 236 000 399000

209 107 300

49 277 000 41 000 18000 7684

5,6 265 000 63000 115 800 7828

,4 430 000 85300 171 500 11439

105 476 000 93000 189 000 12034

213 172 227 1 050 157

418 Infolge des ständig zunehmenden Verkehrs musste das Personal in Aarau l (Hauptpost) seit 1930 von 59 Mann auf 78 im Jahre 1953 vermehrt werden.

Beim Postcheckamt Aarau tritt diese Entwicklung noch stärker zutage, indem der Personalbestand im selben Zeitraum von 25 auf 49 stieg. Die rapide Verkehrszunahme des Postcheckamtes in den letzten zwei Jahrzehnten geht aus der folgenden Zusammenstellung hervor: 1940

1950

1963

Index 1953 1930 = 100

3453

5802

9423

10455

303

13

2,0

4,1

4,8

362

3.2

4.5

7,7

8,7

274

1930

Rechnungsinhaber Geldumsatz in Milliarden Franken . . .

. .

Zahl der Aufträge in Mil- , Honen

Dieses an sich erfreuliche Ansteigen des PTT-Verkehrs in Aarau brachte jedoch für die im Hauptpostgebäude befindlichen Dienste Eaumschwierigkeiten mit sich. Das Fernendamt Aarau mit dem automatischen Ortsamt, Landamt und Fernbetrieb, dem handbedienten Spezialamt, dem Störungsdienst und den verschiedenen Hilfsdiensten wie Stromlieferungsanlagen usw., ferner das Postamt mit Brief- und Paketannahme, Brief- und Nachnahmeversand, Postzustellung und Beisendendienst, das Geldpostamt mit Einzahlung, Auszahlung und Geldausgleichsverkehr und schliesslich auch die Direktion des Postkreises Aarau mit ihren Dienstgruppen benötigen seit Jahren dringend mehr Baum.

Einzelne unaufschiebbare Massnahmen, wie z. B. die provisorische Verlegung der Zustellung in eine Baracke im Posthof, wurden bereits getroffen. Abhilfe kann aber nur durch eine gründliche Sanierung der Verhältnisse geschaffen werden.

Der Platzbedarf ist hauptsächlich durch die Ausdehnung des Telephons bedingt. Von den 6000 vorhandenen Teilnehmeranschlüssen -waren Ende Juni 5633 belegt. Der Eest wird bis anfangs 1956 vergeben sein. Auf diesen Zeitpunkt müssen das Ortsamt und der Hauptverteiler wesentlich erweitert werden.

Da sich der Netzgruppen- und Fernverkehr seit 1940 mehr als verdoppelt hat und die Zunahme unvermindert anhält, müssen die Ausrüstungen des automatischen Landamtes für den Verkehr mit den 26 angeschlossenen Landzentralen, wie auch die Anlagen für den automatischen Fernbetrieb der gesamten Netzgruppe 064 mit der übrigen Schweiz und dem Ausland vermehrt, der Fernverteiler und der Kabelkeller vergrössert und zudem umdisponiert werden.

Auch die Bureaux, die Werkstatt und die Lokale des Störungsdienstes sind zusammengedrängt, weil immer mehr Platz für die technischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden musste.

Zu diesem Baumbedarf des Telephons kommt noch derjenige der Post.

Einmal muss Ersatz für die vom Telephon beanspruchten Posträume beschafft werden und zugleich ist Platz für die eingeengten Postbetriebsdienste bereitzustellen. Die provisorischen der Baracke im Posthof eingerichtete Brief- und

419 Paketzustellung mit 36 Zustelldiensten ist wieder in die Hauptpost zurückzuverlegen. Im Postcheckaint sind ebenfalls die letzten verfügbaren Arbeitsplätze belegt. Da die Zahl der Bechnungsinhaber wie auch der Verkehr ständig zunehmen, müssen dem Amt in absehbarer Zeit neue Arbeitskräfte zugeteilt werden, für die der notwendige Baum fehlt.

Die örtliche Lage der Hauptpost, die auf drei Seiten an öffentliche Strassen und an der Bückseite an überbaute Grundstücke stösst, erlaubt leider nicht, die Baumbedürfnisse, auf einfache Weise durch einen grössern Anbau zu befriedigen. Eine Verlegung der Hauptpost, um das Gebäude dem Telephon zu überlassen, ist aus postbetrieblichen Gründen ausgeschlossen. Die Hauptpost muss im Interesse der Postkunden im Zentrum der Stadt bleiben. Die technischen Anlagen des Telephons können aus finanziellen Gründen nicht aus dem Gebäude entfernt werden. Die neuen Installationen sämtlicher Zentraleneinrichtungen und die Verlegimg aller Kabel- und Teilnehmerleitungen würde einen finanziellen Aufwand erfordern, der in keinem Verhältnis zum Baumgewinn stünde. Es bleibt einzig die Möglichkeit, den bestehenden kleinen Ostflügel abzubrechen und durch einen grösseren zu ersetzen sowie den Westflügel zu erweitern und aufzustocken. 'Da als Verladeplatz für die Paketboten nur der Hof in Frage kommt, muss dieser überdacht und durch Seitenwände vor den Unbilden der Witterung geschützt werden. Diese Halle würde gleichzeitig zum Einstellen der Zustellfahrzeuge sowie als Ladestation der Elektromobile und Elektrohandkarren dienen, wodurch eine Vergrösserung der nahen Postgarage vermieden werden könnte.

Das vom Hochbaudienst der PTT, der Direktion der Eidgenössischen Bauten in Zusammenarbeit mit, privaten Architekten aufgestellte Projekt sieht folgende Verwendung der Neubauten vor: Ostflügel: : Keller:, , Erdgeschoss : Zwischenstock : 1. Stock: 2. Stock: Dachstock: Westflügel: Keller: Erdgeschoss :

: Kabel, Garderobe, Schutzraum Paketzustellung.

Briefzustellung.

Materialdienst der Kreispostdirektion.

Neues Ortsamt II.

Häuswartwohnung.

Starkstromraum, Garderobe.

_ (erweitert) Telephonspezialdienste, Zwischenstock : (erweitert) Hauszentrale, Garderobe, Instruktionszimmer für Telephon, (neu) 1. Stock: Postcheckamt.-

420

2. Stock: Dachstock : Hof: Keller:

Erdgeschoss :

(neu) Kreispostkontrolle.

Telephonwerkstätte, Archiv T.

Linienmagazin, Heizöltank, Velogarage, Notstromanlage und neuer Batterieraum.

Verteil- und Verladeplatz für Paketboten, Massenannahme, Binstellhalle für Zustellfahrzeuge, Ladestation für Elektromobile und Elektrohandkarren.

Im Altbau sind als Folge des neuen bzw. erweiterten Anbaus die erforderlichen Anpassungsarbeiten vorzunehmen.

Die Kosten der Neu- und Umbauten werden von der Direktion der Eidgenössischen Bauten mit l 520 000 Franken veranschlagt.

2. Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Basel Der Telephonverkehr der N e t z g r u p p e Basel hat sich seit 1931 wie folgt entwickelt : 1930

Anschlüsse . . . .

Sprechstellen . . . .

Ortsgespräche in Millionen Ferngespräche in Millionen (Ausgang) . . .

Gespräche total in Millionen . . . .

Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

1940

1950

1953

Index 1953 1930 = 100

17640 27084 18,705

27512 47442 21,116

51 895 89 677 47,200

64189 107 831 54,419

398 290

5 102

10620

18694

22273

437

23,807

31,736

65,894

76,692

323

5,354

6,688

15,170

17,454

326

364

Vom Netzgruppenverkehr entfallen rund 85 Prozent auf das S t a d t n e t z von Basel: 1930

Anschlüsse . . .

Sprechstellen . . .

Ortsgespräche in Millionen Ferngespräch in Millionen (Aus gang) . . . .

Gespräche total in MilGesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

1940

1950

1953

Index 1953 1930 = 100

14368 22885 17,719

22738 39 867 19,162

42931 75 107 44,267

53200 89942 50,823

371 393 287

3.412

6,652

12,331

14,718

430

21 131

25 814

56598

65541

310

4,7

5,379

12,485

15,109

321

·421 Die rasche Entwicklung des Gesprächsverkehrs wie auch die Zahl der Anschlüsse hatte einen fortlaufenden Ausbau der technischen Einrichtungen in der Telephonzentrale zur Folge, wodurch sämtliche in der Hauptpost zur Verfügung stehenden Bäume beansprucht wurden. Das automatische Fernamt für das Inland, das, über 1100 Fernleitungen verfügt, ist vollständig belegt. Die für den bevorstehenden automatischen Verkehr mit dem | Ausland erforderlichen Einrichtungen finden ebenfalls keinen Platz. Dabei müssen bis in zwei Jahren etwa 70 Leitungen für den halbautomatischen Verkehr mit dem Ferntransitamt Stuttgart betriebsbereit sein, über das fast ganz Deutschland erreicht werden kann. Auch die erste internationale vollautomatische Verbindung mit Lörrach sollte vorbereitet werden.

Die immer mehr verwendete Trägertelephonie vergrössert den Raumbedarf des Verstärker- und Trägeramtes und das geplante Koaxialkabel StrassburgBasel benötigt ebenfalls zusätzliche Endausrüstuugen.

Die technische Ausrüstung der internationalen Kopfzentrale für den Verkehr mit Deutschland, Frankreich und den nordischen Ländern stammt aus dem Jahre 1924 und wurde seither mehrmals dem steigenden Verkehr angepasst. Seit einigen Jahren befindet sich auch das Auskunftsamt im gleichen Lokal, wodurch die Baumverhältrdsse für die 160 Telephonistinnen unzulänglich wurden. Das technische Material der Kopfzentrale ist veraltet und genügt für den internationalen Verkehr nicht mehr. Der Einbau einer neuen Anlage wurde aber bis heute immer wieder hinausgeschoben, weil sich einem Ersatz im selben Saal grosse technische Schwierigkeiten entgegenstellen.

Das Ortsamt besteht aus den Zentralen Safran I, II und III. Das Ortsamt Safran I wurde 1926 eingerichtet und muss als eine der ältesten Zentralen der Schweiz in den nächsten Jahren ersetzt werden. Wird die neue Zentrale wiederum am heutigen Standort aufgestellt, entstehen Mehrkosten in der Grössenordnung von 100000 Franken, weil eine Stillegung der Anlagen während des Ersatzes ausgeschlossen ist und infolgedessen die neuen technischen Einrichtungen installiert werden müssen, solange die alten noch im|Betrieb sind. .

Auch das Landamt, die Transitstelle des Verkehrs aus dem Stadtnetz, dem Fernnetz und dem Ausland nach den 33 Landzentralen, wuchs mit der Zunahme der Teilnehmer in den Landzentralen. Da
der B:aum heute vollständig belegt ist, müssen ebenfalls Erweiterungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Der sich noch ständig vergrössernde technische Betrieb erheischt ferner vermehrte mechanische Werkstätten, Garderoberäume und | Bureaux für das technische Personal. Ferner sollte in einem Gebäude mit Telephonausrüstungen im Werte von ungefähr 35 Millionen Franken unbedingt eine Dienstwohnung für den Hauswart zur Verfügung stehen.

Eine Verlegung der Telephonbetriebsanlagen ist nicht möglich. Wenn im Ortsnetz eine Dezentralisierung noch denkbar wäre, ist ein solches Vorgehen für den Fernbetrieb, das Verstärkeramt, die internationale Kopfzentrale mit Auskunftsamt und das automatische Landamt ausgeschlossen. Diese Dienste,

422 gehören technisch und betrieblich zusammen und könnten nur mit einem in die Millionen gehenden finanziellen Aufwand verlegt werden, da u. a. das Kabelnetz entsprechend angepasst werden müsste.

Auf die im Erdgeschoss gelegenen Bäume der Hauptpost Basel kann für die Erweiterung der Telephonanlagen nicht gegriffen werden, so wenig wie auf diejenigen des Checkamtes im 1. .und 2. Stock auf der Freiestrass-Seite, da sich diese für die Unterbringung des Fernamtes und der Wählerausrüstungeu nicht .eignen.

Als rationellste Lösung bleibt einzig, das U-förmige Hauptpostgebäude durch einen vierten Flügel auf der Hofseite zu ergänzen. Der Neubau käme über die Grundfläche des bestehenden Posthofes zu stehen.

Das vom Hochbaudienst PTT ausgearbeitete Projekt diente der Direktion .der Eidgenössischen Bauten als Grundlage für die vorliegenden Pläne.

Vorgesehen ist eine Stahlskelettkonstruktion, die den Posthof im heutigen Zustand bestehen lässt. Für die neuen Eäume ist folgende Verwendung vorgesehen : 1. Stock: Erweiterung des automatischen Fernamtes, automatisches internationales Fernamt.

2. Stock: Erweiterung des Verstärkeramtes.

3. Stock: Internationale Kopfzentrale, Auskunftsamt.

4. Stock: Maschinenraum, Personalräume, WC für Telephonbetriebspersonal.

5. Stock: Dienstwohnung.

Die Baukosten werden durch die Aufrechterhaltung des Postbetriebes im bestehenden Hof während der Bauzeit sowie infolge des Birsigtunnels, der unter dem Hauptpostgebäude durchführt, erhöht; dafür entstehen keine Ausgaben für den Landerwerb.

Die Direktion der Eidgenössischen Bauten berechnet die Kosten auf l 440 000 Franken.

3. Postgebäude Brugg Seit Ende des letzten Jahrhunderts befindet sich die Post in einem Gebäude zwischen Bahnhof und Altstadt, das zu gleichen Teilen dem schweizerischen Bauernverband, dem Zentralverband schweizerischer Milchproduzenten und dem Verband aargauischer Käsereien- und Milchgenossenschaften gehört.

Die dem Postamt Brugg zur Verfügung stehende Nutzfläche wurde seit 1921 nicht mehr vergrössert, obschon der Postverkehr wie folgt zunahm:

423 1930

Geldumsatz in Millionen Franken . .

. . .

Wertzeichenverkauf Franken Briefpost Aufgabe in MilPaketpost Aufgabe. . . .

Einzahlungen .

Briefpost Zustellung in Millionen Paketpost Zustellung. . .

Auszahlungen Verkehrspunkte

' 1940

I960

1953

Index 1953 1930 = 100

401

67,8

937

105,3

263

302 000

251 000

400000

453 000

150

1 314 1 907 1 359 1 964 81!000 78000 146 000 156 000 97000 148 000 211 000 231 000

1,896 117 000 21 000 2153

2,272 110 000 24000 2286

3,425 180 000 34000 3 257

3,556 196 000 38000 3 453

140 193 237 188 168 181 160

Der Personalbestand musste seit 1930 um 12 Mann auf 34 erhöht werden.

Einige Leute davon sind ständig mit dem grossen Stückumlad ani Bahnhof beschäftigt, was in der Zahl der Yerkehrspunkte nicht zum Ausdruck kommt.

Auf den Personalbestand wirkt sich ferner aus, dass die Post in der benachbarten Gemeinde Windisch mit rund 3800 Einwohnern von Bragg aus zugestellt wird.

.

, Heute sind die Lokale für alle Dienstgruppen zu klein. Der Schalterraum ist zu eng, dem Publikum stehen zu wenig Schalter zur Verfügung und die Schlossfächeranlage ist vollständig besetzt. Die Abweisung aller Gesuche um Zuteilung von Schlossfächern und die lange Wartezeit an den Schaltern führen immer wieder zu Reklamationen.

In den Betriebsräumen sind die Verhältnisse noch schlimmer. Es fehlt vor allem Platz für den Versand- und Umleitdienst sowie für die Verarbeitung der Militärpost. Der Bureauraum ist mit den allernotwendigsten Möbeln überfüllt, was die Betriebsabwicklung erschwert. An eine Vermehrung der Boten kann bei den heutigen Verhältnissen nicht gedacht werden. Es ist kein Arbeitsplatz mehr vorhanden, und schon heute behindern sich die Boten gegenseitig, obschon ein Teil der Pakete im Freien sortiert wird.

Der Gemeinderat der Stadt Brugg ist seit Jahren immer wieder beim Eidgenössischen Post- und. Eisenbahndepartement sowie der Generâldirektion PTT wegen der unzulänglichen Verhältnisse im Postgebäude vorstellig geworden und im Sommer 1951 hat eine von gegen 1000 Stimmberechtigten besuchte Gemeindeversammlung einstimmig eine baldige Sanierimg der Post in Brugg verlangt.

Bei der Prüfung der bestehenden Möglichkeiten ergab sich, dass eine Verlegung der Post in die Nähe des Bahnhofes viel zu hohe finanzielle Aufwendungen verursachen würde. Ein Ausbau1 der gemieteten Posträume im Gebäude der landwirtschaftlichen Verbände vermöchte ebenfalls nicht zu befriedigen. Die PTT hat schon die letzte Erweiterung, die im Jahre 1921 mit Kosten von

424 150 000 Franken durchgeführt wurde, durch jährliche Amortisationen bezahlt und müsste heute erneut einen noch höhern Betrag investieren, ohne über grössere Sicherheiten als die eines Mieters zu verfügen. Es bleibt somit nur die Lösung, in Brugg ein verwaltungseigenes Gebäude zu erstellen. In der Nähe des bisherigen Standortes der Post konnte an der Professor-Laur-Strasse Land für einen Neubau erworben werden, das betriebs- wie verkehrsmässig günstig gelegen ist.

Beim Telephon drängt sich eine Verlegung aus dem Postgebäude nicht auf.

Es konnte dort seine Anlagen ausbauen und für spätere Erweiterungen stehen noch weitere Lokale zur Verfügung.

Der Gemeinderat von Brugg begrüsst das Neubauprojekt und auch die Gemeindeversammlung sprach sich mit über 750 Stimmen von 800 für die Erstellung eines neuen Postgebäudes am vorgesehenen Standort sowie für die deswegen erforderliche Verschiebung der Baulinie aus. Der vom Hochbaudienst PTT erstellte Entwurf wurde von der Direktion der Eidgenössischen Bauten einem privaten Architekten zur Bearbeitung übergeben. Vorgesehen ist ein eingeschossiger Trakt, der sich mit der Eückseite an ein gleichzeitig zu erstellendes Wohn- und Geschäftshaus anlehnt. Das Postgebäude soll wie folgt verwendet werden.

Keller: Eemise, Archiv, Luftschutzraum, WC, Garderobe.

Erdgeschoss: Schalterraum, Postamt, Paketraum, Garage.

Die Direktion der Eidgenössischen Bauten berechnet die Kosten des Neubaus auf 560 000 Franken.

4. Telephongebäude Lausanne

Die Bevölkerung der Stadt Lausanne hat in den letzten 20 Jahren von allen schweizerischen Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern mit 41 Prozent verhältnisraässig am stärksten zugenommen. Diese rapide Entwicklung wirkte sich auch auf die Zahl der Telephonabonnenten und den Gesprächsverkehr des Ortsnetzes Lausanne aus: 1930

Anschlüsse

1940

I960

1953

8390 12754 25286 31 413 Sprechstellen 11 977 19 515 37443 45 363 Ortsgespräche in Millionen 9,301 13,479 20,337 25,679 Ferngespräche Ausgang in Millionen .

. .

. .

2061 3439 11 105 14822 Total Gespräche in Millionen 11 362 31 442 40531 16918 Gesprächseinnahmen Franken 2 313 000 2 864 000 6 949 000 8 992 000

Index 1953 1930 = 100

374 378

276 724 357 389

Innerhalb der letzten zehn Jahre stieg die Zahl der Telephonteilnehmer im Ortsnetz Lausanne um rund 17 000 und die Zentraleneinrichtungen verrait-

425 telten 1958 21,6 Millionen Gespräche mehr als 1948. Der regere Gesprächs verkehr liess die Einnahmen im selben Zeitraum um 5,2 Millionen Franken oder ca. 140 Prozent auf 9 Millionen Franken emporschnellen.

Im Jahre 1953 stimmten die eidgenössischen Räte einem Projekt auf Erstellung einer Quartierzentrale in Lausanne-Pully mit einem Endausbau von 10 000 Anschlüssen zu. Wenn wir Ihnen heute erneut ein Kreditgesuch für eine heue Quartierzentrale in Lausanne-Öuchy vorlegen, müssen besondere Gründe vorliegen.

: In der Stadt Lausanne waren von den Ende Juni vorhandenen 37 800 Anschlüssen bereits 34 500 besetzt. Nach dem Ausbau der Quartierzentrale Valency, und dem Neuhau der Quartierzentrale Pully werden insgesamt 43 700 Anschlüsse zur Verfügung stehen. Die Anlagen im Ortsamt genügen aber dennoch nur bis 1957, da mit einem jährlichen Zuwachs von 2200 Teilnehmern zu rechnen ist.

: ' Damit der Telephondienst in Lausanne reibungslos funktioniert und keine Besteller abgewiesen oder jahrelang zurückgestellt werden müssen, ist in Ouchy eine neue Quartierzentrale zu erstellen. Ein Ausbau im, Hauptpostgebäude St-Francois ist nicht durchführbar, da der Platz zur Aufnahme weiterer Ortsbetriebsanlagen fehlt und ohnehin für die Ausdehnung der Fernbetriebszentrale mehr Baum erforderlich ist. Neben den betrieblichen lassen aber auch wirtschaftliche Gründe den Bau einer Quartierzentrale empfehlenswert erscheinen.

Bei der immer grösser werdenden Teilnehmerdichte in den Aussenquartieren und Nachbargemeinden lassen sich erhebliche Einsparungen im Leitungsnetz erzielen, wenn bestimmte Gebiete statt an die weit entfernte Hauptzentrale mit einer näher liegenden Quartierzentrale verbunden werden.

Projektiert ist ein Normaltyp für eine Quartierzentrale von 20 000 Anschlüssen mit folgender Einteilung: Keller : Kabel, Maschinenraum, Akkumulatoren, Starkstromraum.

Erdgeschoss: Hauptverteiler, Werkstatt.

' · 1. Stock: Wählersaal I, Revisionsraum.

2. Stock: Wählersaal II, Reservematerial und Prüfapparate.

Dachstock : Dienstwohnung.

, ;' Im Erstausbau würden vorläufig 10 000 Anschlüsse bereitgestellt, wodurch das^ Hauptamt St-Francois im Jahr 1957 erheblich entlastet würde.

Die Baukosten der Quartierzentrale Lausanne-Ouchy sind auf 685 000 Franken veranschlägt. Die Ausführung liegt auf Grund eines Vorprojektes des
Hochbaudienstes. PTT in den Händen der Direktion der Eidgenössischen Bauten.

5. Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Thun Auch Thun verzeichnet einen starken Zuwachs.an Telephonteilnehniern, womit ebenfalls ein kräftiges Ansteigen der Gesprächszahlen verbunden ist.

Das O r t s a m t T h u n entwickelte sich wie folgt: !

426 1930

Anschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Gesprächseinnahmen Franken

1940

1950

1953

Index 1953 1930 = 100

1 434 2277 4571 5 725 3462 7 205 1 985 8781 875 000 1 445 000 2 411 000 3 200 000

442 366

344 000 . 595 000 1 283 000 1 530 000

445

399

Infolge der raschen Zunahme der Teilnehmeranschlüsse, die sich seit 1930 verdreifachten, werden die 7000 Anschlüsse des Ortsamtes bis Ende 1955 alle vergeben sein. Auf diesen Zeitpunkt sollten deshalb neue Teilnehmeranschlüsse betriebsbereit sein.

Aber auch die Ausrüstungen für den Netzgruppen- und Fernbetrieb bedürfen dringend der Erweiterung. Die N e t z g r u p p e 038 vermittelt folgenden Verkehr : 1930

Anschlüsse Sprechstellen

. .

Ferngespräche Ausgang. .

Total Gespräche Gesprächseinnahmen Franken

1940

1950

1953

Index 1953 1930 =. 100

3 575 4885 9 351 11 499 4481 6 859 16 602 13651 1 325 000 2 210 000 3 999 000 5 369 000 1 465 0002 698 000 4 720 000 5 533 000 2 790 000 4 908 000 8 719 000 10 902 000

322 376 405 378 390

734 000

375

1 094 0002 335 000 2 752 000

In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der Leitungen im Fernverkehr von 175 auf 555 und im Netzgruppenverkehr von 306 auf 534.

Für die Vermehrung der Anschlüsse wie auch für die notwendigen Erweiterungen im Fernbetriebs- und Landamt ist in der Hauptpost kein Platz mehr vorhanden. An eine Anpassung der übrigen Betriebseinrichtungen, wie der Störungs- und der Spezialdienste, an die gesteigerten Bedürfnisse kann unter den gegebenen engen Baumverhältnissen nicht gedacht werden.

Die Bereitstellung neuen Baumes für den Telephonbetrieb in Thun ist sehr dringend. Bis ein Neubau bezugsbereit sein wird, ist erfahrungsgemäss mit l % Jahren zu rechnen. Anschliessend folgt die Montage'der technischen Einrichtungen, so dass in Thun ab Ende 1955 bis zur Fertigstellung der neuen Telephonanschlüsse in der Zentrale mit wartenden Abonnenten zu rechnen ist.

Die Hauptpost ist ferner Sitz der Telephondirektion; einzig der Material und Transportdienst befindet sich in einer eigenen Anlage. Die Geschäftstätigkeit der Telephondirektion Thun, die die ausgedehnten und gebirgigen Netzgruppen Thun, Interlaken und Zweisimmen mit zusammen 36 Zentralen ausbaut, betreibt und verwaltet, hat seit 1930 erheblich zugenommen:

427 1930

Anschlüsse Sprechstellen Total Gespräche Gesprächseinnahmen Franken Geschäftsnoten

1940

I960

1953

Index 1953 1930 = 100

8149 14999 18120 6013 7641 11 191 22457 26918 4717000 8 114 000 14571 000 17 840 000

301 352

1 291 000 1 791 0003 919 000 4 670 000 258 352 674 774

362 300

378

Der Personalbestand der Direktion musste seit 1930 um 94 auf 163 Arbeitskräfte vermehrt werden, wozu gegenwärtig noch 37 im Freileitungsbau und 55 im Kabelbau beschäftigte Arbeiter privater Unternehmer kommen, die besonders für den Unterhalt der fast 6000 km oberirdischen Linien und 110 000 km unterirdischen Kabel eingesetzt werden.

Die ständige Geschäftsverinehrung und die damit verbundene Personalzunahme der Telephondirektion liess die Bäume des Betriebsdienstes, des Baudienstes sowie des Abonnements- und Installationsdienstes zu klein werden.

Dazu wirkte sich weiter erschwerend aus, dass immer mehr Verwaltungsräume vom Telephonbetrieb für die Installation technischer Anlagen beansprucht wurden. Verschiedene notwendige Lokale für die Montage usw. fehlen vollständig: auch sollten die Zentralenwerkstätte und der auswärts eingemietete Badiound Bundspruchdienst wieder in die Hauptpost zurückgenommen werden.

Der P o s t b e t r i e b wickelt sich ebenfalls auf knappem Baum ab. In Stosszeiten kommt das Amt mit sieben Schaltern nur mit Mühe aus. Ferner sollte die Schlossfächeranlage erneut vergrössert werden. Die Verhältnisse sind aber nicht so, dass sie für die Post allein eine umfassende Sanierung rechtfertigen würden. Der Verkehr könnte zur Not noch während einiger Zeit bei den bestehenden Verhältnissen bewältigt werden, obschon der Postverkehr in Thun l Hauptpost wie folgt zunahm: 1940

1930

Geldumsatz in Millionen Franken Werzeichenverkauf Pranken Briefpost Aufgabe in Millionen Paketpost Aufgabe. . . .

Einzahlungen .

Briefpost Zustellung in Millionen Paketpost Zustellung. . .

Auszahlungen Briefpost Umleitung m fylillio'n&n

Verkehrspunkte Personal

1950

1953

Index 1953 1930 = 100

75

101 8

228,9

2527

337

533 100

477 600

875 800

928 100

174

26 183 000 167 400

26 164 000 284 000

37 299 000 539 000

39 340 000 594 000

150 186 355

2,8 196 500 34900

3,8 191 000 41 900

5,5 337 800 63400

5,7 366 900 72400

204 187 207

2 3648 44

2,4 4205 46

3,1 6219 65

4 6775 68

198 186 155

428

Der dringende Baumbedarf des Telephonbetriebes, wie auch derjenige der Telephondirektion kann im bestehenden Hauptpostgebäude nicht erfüllt werden.

Dieses wurde seit der Erstellung im Jahre 1892 durch einen Erdgeschossanbau vergrössert und durch Aufstockung ist ein drittes Obergeschoss geschaffen worden. In erster Linie prüfte die Generaldirektion PTT eine Verlegung der Post in Bahnhofnähe, um den frei werdenden Baum dem Telephonbetrieb zur Verfügung ·au stellen. Die wenigen bestehenden Möglichkeiten weisen aber entweder grosse betriebliche Nachteile- auf oder sind wegen der entstehenden enormen Kosten undurchführbar. Die verhältnismässig günstigste Lösung stellt die Überbauung des Hofes zwischen der Hauptpost und der benachbarten Liegenschaft Bälliz Nr. 56 dar. Dadurch lassen sich auch die Postlokale vergrössern und mit den Bedürfnissen des Telephons koordinieren.

Das Projekt, das im Auftrag der Eidgenössischen Baudirektion von einem ,,Architekten in Zusammenarbeit mit den Bauorganen der PTT entworfen wurde, bedingt den Abbruch des bestehenden Bemisenanbaues und sieht im Neubau folgende Baumverteilung vor: ,,Keller:

. T-Maschinenraum, Heizung, Bemise für Umladwagen, Zustellkarren, Gepäckfahrräder und Anhänger.

^Erdgeschoss : Hof mit Ein- und Ausladraum.

.Zwischenstock :~ Instruktionsraum, Archiv, Garderoben.

1. Stock: Telephondirektion.

2. Stock: Baudienst, Hauswart.

3. Stock: Automaten und Werkstätte.

Der Baumbedarf des Ortsamtes wurde auf Grund eines Vollausbaues von .

14 000 Anschlüssen berechnet. Vorläufig würde die Zentrale um 2000 Teilr .nehmeranschlüsse auf 9000 vermehrt. Die vorhandenen Fernbetriebsausrüstungen würden in den Neubau verlegt, um im Altbau für die Erweiterung des Land-amtes Platz zu schaffen.

Die Direktion der Eidgenössischen Bauten rechnet mit Baukosten von l 886 000 Franken. In diesem Betrag sind die Anpassungsarbeiten im Altbau rsowie die Vermehrung der Schlossfächer, Einbau eines achten Schalters, Umbau der Zentralheizung usw. inbegriffen. Verteuernd wirken sich die wegen der benachbarten Aare erforderlichen Sicherungsmassnahmen gegen das Grundwasser, die Pfählung sowie die zusätzlichen Fundationen aus.

6. PTT-Gebäude Yverdon Vor bald 60 Jahren wurden die PTT-Dienste in Yverdon in einem der Gemeinde gehörenden Gebäude an der Ecke rue des Bemparts/rue de la Poste ·einquartiert.

'.

Das dort untergebrachte Fernendamt ist eines der letzten in der Schweiz, ·das noch nicht automatisiert ist. Die 14 dem Netzgruppenhauptamt angeschlos:

429 senen Landzentralen sind für den vollautomatischen Verkehr bereits vorbereitet; es fehlt nur noch das Ortsamt Yverdon.

Vorläufig behilft man sich mit dein optischen Nummernzeiger. Der von auswärts anrufende Teilnehmer stellt, wie beim automatischen Betrieb, die Kennzahl 024 und anschließend die Teilnehmernummer ein. Die Verbindung mit dem gewünschten Anschluss wird in der Zentrale jedoch nicht automatisch, sondern auf Grund der optisch erscheinenden Zahl durch eine Telephonistin hergestellt. Der Telephonverkehr innerhalb der Netzgruppe Yverdon und der gesamte ausgehende Fernverkehr werden auf gleiche Weise durch Telephonistinnen vermittelt.

Die folgende Tabelle vermittelt ein Bild der von den 37 Telephonistinnen in der Zentrale von Yverdon hergestellten Gespräche: i

Ortsamt Yverdon

1930

1940

'

1950

1953

Index 1953 1930 = 100

Hauptanschlüsse . . .

Sprechstellen Ortsgespräche Gesprächseinnahmen Franken

666 867 294 000

844 1 590 1 940 1 170 2 305 2779 598000 1012000 1 261 000

321 431

129 000

197 000 | 456 000

562 000

435

Netzgruppe Yverdon

1930

1953

Index 1953 1930 = 100

1940

1950 l

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche Ferngespräche Total Gespräche Gesprachseinnahmen Franken

2123 ' 4228 5 054 1 649 2013 2 783 5 701 6 761 450 000 905 000 11 721 000 2 093 000 644000 1 251 000 2 202 000 2 634 000 1 094 000 2156000 4727000 Ì 289 000 459 000 ' 986 000 1 185 000

291

307

337

465 410 432 420

Die auf 2500 Anschlüsse ausgebaute Handzentrale muss nun einer automatischen Zentrale weichen. Der Raum ist am gegenwärtigen Ort jedoch knapp und unzweckmässig, so dass nicht daran gedacht werden kann, die neuen Anlagen in diesem Gebäude einzurichten. Wegen der Grosse der Anlagen und der für das neue automatische Ortsamt, das Netzgruppenhauptamt und das automatische Fernamt zu investierenden Werte kommt nur ein verwaltungseigenes Gebäude in Frage. Dieses sollte für die Montage spätestens im Frühjahr 1956 zur Verfügung stehen, da die Kapazität des Ortsamtes Ende 1956 voll ausgenützt sein wird. Die Arbeitsplätze der Handzentrale müssen, um die reibungslose Abwicklung des Telephonverkehrs bis zur Automatisierung gewährleisten zu können, ohnehin provisorisch von 13 auf 19 vermehrt werden.

Auch bei der Post ist der Platz für alle Dienstgruppen zu klein und genügen die Einrichtungen den betrieblichen Bedurfnissen nicht mehr. Der Postv e r k e h r in Yverdon hat sich seit 1930 wie folgt entwickelt: Bundesblatt. 106. Jahrs?. Bd. II.

33

430 1930

Geldumsatz in Millionen FTanhen Wertzeichenverkauf

1950

1940

1953

Index 1953 1930 = 100

35

53

123

149

420

340 000

214 000

531 000

573 000

169

Briefpost Aufgabe in Millionen.

. . .

Paketpost Aufgabe. . . .

Einzahlungen .

. . . .

Briefpost Zustellung in

1 24 150 000 93 000

1 31 134 000 155 000

230 228 000 317 000

257 238 000 407 000

207 158 438

Paketpost Zustellung. . .

Auszahlungen .

Reisende . .

Verkehrspunkte

2 02 137 000 24000 4900 2395

234 132 000 29000 33000 2598

36 237 000 51 000 65000 4237

379 267 000 61 000 63000 4711

188 194 251 1 286 197

Seit 1930 stieg der Verkehr um rund 100 Prozent, der Personalbestand jedoch lediglich um ca. 50 Prozent von 27 auf 41 Mann. Diese verrichten ihre Arbeit schon seit längerer Zeit unter betrieblich unzulänglichen Verhältnissen.

Aber auch die Postkunden müssen sich mit einem zu kleinen Schalterraum mit nur drei normalen und einem Hilfsschalter begnügen; dabei wären für die reibungslose Bewältigung des Verkehrs sieben Schalter erforderlich. Neben der dringenden Notwendigkeit, für das Telephon neue Eäume bereitzustellen, sollte somit auch die Post über mehr Platz verfügen.

Nach eingehenden Studien und gründlichen Berechnungen ergab sich als baulich und wirtschaftlich vorteilhafteste Lösung die Errichtung eines für Post und Telephon gemeinsamen Neubaues am Bahnhof. Die.Anpassung und Erweiterung des bisher benützten Gebäudes für einen der beiden Dienstzweige und die Erstellung eines Neubaues bloss für Post oder Telephon allein würde wesentlich höhere Kosten verursachen als ein gemeinsamer Bau. Bei der Post lässt sich übrigens der Betrieb infolge der Verlegung an den Bahnhof ideal organisieren. Sie kann ferner den bisher von den SBB besorgten Billettverkauf für die Automobilkurse selber übernehmen und auf die Benützung eines Postlokals im Bahnhof verzichten. Das Terrain konnte von den SBB im Jahre 1952 erworben werden.

Das nach Studien des Hochbaudienstes der PTT von der Direktion der Eidgenössischen Bauten ausgearbeitete Projekt sieht folgende Baumeinteilung vor: Keller: Kabel-, Batterie- und Maschinenräume, Luftschutzanlagen, Velogarage, Magazin usw.

Erdgeschoss : Schalterraum, Telegraphenamt, Postbureau, Briefboten, Paketboten.

Obergeschoss : Verteiler, Telephonautomaten, Werkstätte, Dienstwohnung des Monteurs.

431

Die Direktion der Eidgenössischen Bauten berechnet die Kosten des Projekts auf l 178 000 Franken.

7. TT-Magazin-, Werkstätte- und Garagegebäude Zürich

Die Telephondirektion Zürich umfasst die Netzgruppen Zürich, Baden und Wohlen mit zusammen 80 Telephonzentralen. Dieses Baunetz wird von den TT-Magazinen in Zürich, die sich auf drei verschiedenen Liegenschaften befinden, mit Kabeln, Werkzeugen, Apparaten sowie Linien- und Montierungsmaterialien versorgt. Das A p p a r a t e m a g a z i n ist zusammen mit der Reinigungs- und Reparaturwerkstätte im Hause Ackerstrasse 18 untergebracht.

Dessen Ausgabestelle für Apparate ist sehr frequentiert, da wertmässig 95 Prozent der Installationsarbeiten von privaten Konzessionären ausgeführt werden, die das Material dort abholen.

Im Linienmagazin an der Ackerstrasse 14, das mit dem Apparatemagazin verbunden ist, sind Liniendraht, Ankerseile, Hilfsmaterial, Werkzeuge, Apparate, Kleinautomaten von Teilnehmeranlagen, Militärzentralen, Isolatoren usw. aufbewahrt.

Das schwere Linien- und Kabelmaterial befindet sich zusammen mit der Automobilwerkstätte, der Wagenwäscherei und einer provisorischen Auto-Einstellhalle auf der Liegenschaft Hardturmstrasse 119.

Alle drei Anlagen sind zu klein und genügen den Anforderungen wegen der gewaltigen Entwicklung des Telephonverkehrs im Baunetz Zürich nicht mehr. Über diese gibt die folgende Tabelle Auskunft : 1940

1950

1953

Index 1953 1930 100

39838 56713

66 556 103 894

126 661 194 316

156 659 236 016

393 416

23957 218 399

122 210 402 906

188 011 688 700

209 558 850 318

870 389

57,5

87,3

174,6

303

42,3

318,3

1930

Teilnehmeranschlüsse . . .

Sprchstellen Radiokonzessionäre u. Tf.Rundspruchteilnehmer .

Drahtlänge in km . . . .

Telephongespräche m Millionen

Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

13,3

16,75

157,7

35,7

Seit 1930 haben sich die Teilnehmeranschlüsse, die Telephongespräche wie auch die Gesprächseinnahmen mehr als verdreifacht. Die aussergewöhnlich rasche Zunahme des Telephonverkehrs sowie der Sprechstellen und der dadurch verursachte Ausbau des Kabel- und Liniennetzes sowie der Zentraleneinrichtungen nötigte die Verwaltung, die Bestände an Linien- und Kabelmaterial, Apparaten usw. fortwährend zu vergrössern. Seit 1940 verdoppelten sich die Lagerbestände und verdreifachte sich der Materialumsatz. Der Warenwert in den Magazinen betrug Ende 1953 rund 2,9 Millionen Franken und der Material-

432

Umsatz des Jahres 1953 machte mit 32,8 Millionen Franken einen Fünftel des gesamtschweizerischen Totais aus. Die Arbeitsleistung des Materialdienstes nahm seit 1940 um 100 Prozent zu, während das Personal lediglich um 68 Prozent, nämlich von 22 auf 37 Arbeitskräfte, erhöht werden musste.

Der zui^ehmende Materialumsatz wirkt sich ebenfalls auf die damit zusammenhängenden Transportdienste aus. Vermochte die Telephondirektion Zürich den Betrieb 1940 noch mit 99 Fahrzeugen zu bewältigen, benötigte sie 1953 237 Fahrzeuge, worunter 12 Lastwagen, 127 Kastenwagen und 77 An.hänger. Bis zum 1. Juli 1954 ist der Bestand auf 243 Fahrzeuge gestiegen. Das Garagepersonal musste seit 1940 von 14 auf 30 Angestellte vermehrt werden.

Heute ist die Telephondirektion Zürich nicht mehr in der Lage, das Linienund Kabehnaterial, die Apparate sowie die Transport- und Störungsfahrzeuge zweckmässig unterzubringen.

Die Bäume des alten Gebäudes Ackerstrasse 14 sind für das Linienmagazin zu klein, die Einrichtungen sind veraltet und erlauben keinen rationellen Betrieb. Täglich entstehen unwirtschaftliche Fahrten, Zeitverluste und dadurch Mehrkosten, weil die betrieblich und organisatorisch zusammengehörenden Linienmagazine und das Lager mit dem schweren Linien- und Kabelmaterial örtlich getrennt sind. Eine ökonomische Führung der Magazine lässt sich nur erzielen, wenn das Linienmagazin mit dem schweren Baumaterial vereinigt und gleichzeitig der für die Lagerung zur Verfügung stehende Baum vermehrt wird.

Auch die Lokale des Apparatemagazins an der Ackerstrasse 18 genügen den Bedürfnissen nicht mehr. Es fehlen besonders Lagermöglichkeiten für Apparate und die Beserve von 30 000 Telephonbüchern, für Gestelle mit automatischen Teilnehmeranlagen, Umschaltschränke usw. Die Beinigungs- und Beparaturwerkstätten, die rund 40 Prozent des Materialbedarfs aus gebrauchten Gegenständen bereitstellen, benötigen ebenfalls mehr Baum.

Beim Magazin für Schwermaterial an der Hardturmstrasse ist dringend eine Vermehrung der Lagerfläche im Freien und unter Dach erforderlich. Das Magazin und die provisorischen Holzschöpfe sind veraltet und überfüllt. Da ein Versandraum fehlt, kann die Ware nicht für den Verlad vorgerüstet werden, was unwirtschaftliche Wartezeiten verursacht. Viel Material muss wegen Platzmangels im Freien gelagert werden, wo es
ohnehin so zusammengedrängt und aufgeschichtet ist, dass ein zweckmässiger Verladebetrieb kaum möglich ist.

Die Liegenschaft an der Hardturmstrasse dient ferner dem Transportdienst.

Die Automobilwerkstätte ist in einem alten Gebäude eingerichtet, das für den gegenwärtigen Betrieb dreimal zu klein ist. -Die Lastwagen können nicht in die Werkstätte einfahren und müssen im Freien repariert und gewaschen werden.

Von den 243 Motorfahrzeugen und Anhängern s;nd 75 Fahrzeuge auf dem Hardturmareal unterzubringen. Die Automobilhalle, Werkstätte und die Wagenwäscherei fassen jedoch bloss 43 Wagen. Die verbleibenden 32 Anhänger werden unter freiem Himmel stationiert

:

433

Ein einwandfreier Betrieb in den Magazinen, Werkstätten und Garagen der Telephondirektion Zürich kann nur durch eine grundsätzliche Neugestaltung erzielt werden. Auf dem L a g e r p l a t z Hardturm müssen die veralteten und ungenügenden Anlagen des Automobil- und Transportdienstes weichen. Das Linienmagazin, die Automobilwerkstätte, Wagenwäscherei und die notwendigen Automobileinstellhallen würden in einem zu erstellenden grossen Neubau untergebracht. Dieser käme in das Dreieck Förrlibuckstrasse-PfingstweidstrasseIndustriegeleise zu stehen, das vom Lagerplatz Hardturm lediglich durch die Förrlibuckstrasse getrennt ist. Die Stadt Zürich tritt zu diesem Zweck der PTT das erforderliche Land ab.

Das dadurch' freiwerdende bisherige Linienmagazin an der Ackerstrasse wäre dem Apparatemagazin zu überlassen und : würde diesem erlauben, die längst notwendige Erweiterung der Lagerräume vorzunehmen. Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Apparatemagazin und dem Linien- und Kabelmagazin besteht nicht, so dass die Trennung in diesem Falle verantwortet werden kann. Das Erdgeschoss würde zum Einstellen von Automobilen dienen.

Das vom Hochbaudienst PTT, der Direktion der Eidgenössischen Bauten und privaten Architekten ausgearbeitete Projekt sieht folgende Baumverteilung vor: .

Magazingebäude

'

Werkstattgebäude

Keller: Erdgeschoss:

Auto-Einstellhalle, Heizung, Luftschutzräume, Veloraum..

Werkstätte, Waschräume und Einstellraum für Automobile, Spedition mit Rampe für Bahntransport.

1. Stock: Linienmagazin.

-- 2. Stock: Einstellraum.

-- 3. und 4. Stock: Lagerräume: Diese dienen als --· Reserve, bis sie später infolge der immer noch anhaltenden '.

Verkehrszunahme ebenfalls für das Linienmagazin herangezogen werden müssen. Sie können vorläufig vermietet ; werden.

'.

Nach der Berechnung der Direktion der Eidgenössischen Bauten werden die Baukosten mit 4 200 000 Franken veranschlagt.

Der Delegierte für Arbeitsbeschaffung ist mit dem Bauprogramm einverstanden.

Gestützt auf vorstehende Darlegungen ersuchen wir Sie, für die Erweiterung und Erstellung nachgenannter PTT-Betriebsgebäude folgende Objektkredite zu bewilligen und den nachstehenden Entwurf zu einem Bundesbeschluss

434

gutzuheissen. Da es sich nicht um ein einziges Bauvorhaben handelt, sondern um sieben voneinander unabhängige Projekte, wovon keines die im Bundesbeschluss über die Finanzordmmg 1951 bis 1954 vorgesehene Kreditgrenze von 5 Millionen Franken überschreitet, kann über den Besohlussesentwurf nach dem Prinzip des absoluten Mehrs abgestimmt werden.

Fr.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Aarau Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Basel Postgebäude Brugg Telephongebàude Lausanne-Ouchy Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Thun PTT-Gebäude Yverdon TT-Magazin-, Werkstätte- und Garagegebäude Zürich . . . .

l 520 000 l 440 000 560 000 685 000 l 836 000 1178 000 4200000

Wir benützen den Anlass, Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern.

Bern, den 17. September 1954.

\

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident: Rubatici Der Bundeskanzler: Ch. Oser

435 (Entwurf)

Bundesbeschluss über

die Erstellung von PTT-Betriebsgebäuden in Aarau, Basel, Brugg, Lausanne, Thun, Yverdon und Zürich

Die Bundesversammlung der Schweizerischen E i d g e n o s s e n s c h a f t , nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 17. September 1954, beschliesst:

Art. l Für die Erweiterung und Erstellung nachgenannter PTT-Betriebsgebäude werden folgende Objektkredite bewilligt: Fr.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Aarau l 520 000 Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Basel l 440 000 Postgebäude Brugg 560 000 Telephongebäude Lausanne-Ouchy 685 000 Erweiterungsbau zum PTT-Gebäude Thun 1836000 PTT-Gebäude Yverdon 1178 000 TT-Magazin-, Werkstätte- und Garagegebäude Zürich . . . . 4200000 Art. 2

Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

1775

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Erstellung von PTTBetriebsgebäuden in Aarau, Basel, Brugg, Lausanne, Thun, Yverdon und Zürich (Vom 17.

September 1954)

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1954

Année Anno Band

2

Volume Volume Heft

38

Cahier Numero Geschäftsnummer

6690

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

23.09.1954

Date Data Seite

413-435

Page Pagina Ref. No

10 038 763

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