1309 # S T #

11313

Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über das Ergebnis der Volksabstimmung vom 5. März 1972 betreffend das Volksbegehren zur Bildung eines Wohnbaufonds und den Bundesbeschluss über den Wohnungsbau sowie den Bundesbeschluss über die Allgemeinverbindlicherklärung von Mietverträgen und Massnahmen zum Schütze der Mieter (Vom 25. Mai 1972)

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, Sie haben am 17. Dezember 1971 einen Bundesbeschluss über das Volksbegehren vom 4. Februar 1971 zur Bildung eines Wohnbaufonds zugleich mit einem Gegenentwurf (Bundesbeschluss über den Wohnungsbau) angenommen.

Dabei beantragten Sie dem Volke und den Ständen, das Volksbegehren zu verwerfen und den Gegenentwurf gutzuheissen. Am gleichen Tage haben Sie einen Bundesbeschluss über die Allgemeinverbindlicherklärung von Mietverträgen und Massnahmen zum Schütze der Mieter angenommen.

Die Abstimmung über diese beiden Objekte fand am 5. März 1972 statt.

Die Ergebnisse sind in den umstehenden Zusammenstellungen verzeichnet.

Aus ihnen geht hervor, dass 1. a. das Volksbegehren mit 835315 gegen 360262 Stimmen und von allen Ständen verworfen worden ist; b. der Gegenentwurf mit 727629 gegen 432872 Stimmen und von allen Ständen mit einer Ausnahme angenommen worden ist.

2. der Beschluss über den Mieterschutz mit 1057322 gegen 180795 Stimmen und von allen Ständen angenommen worden ist; Einsprachen gegen die Abstimmung sind nicht eingelangt.

Wir beehren uns, zu beantragen, es seien die Ergebnisse der Abstimmung durch Annahme der folgenden Beschlussesentwürfe zu erwahren.

Bundesblait. 124.Jahrg. Bd.I

SO

1310

Genehmigen Sie, sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 25. Mai 1972 Im Namen des Schweizerischen Bundesrates Der Bundespräsident: Celio Der Bundeskanzler: Huber

Volksahstimmang vom S.Marz 1972 betreffend a) das Volksbegehren zur Bildung eines Wohnbaofonds and b) dec Bundesbeschlnss (Gegenentwiirf) betreffend die Forderuog des Wohnungsbaus

Kancoae

Zurich Bern

Uri , .

Schwyz Nidwalden

Zue Freiburg Baset-Stadt S chaff hausen . . , Appenzelt A.-- Rh, Appenzelll.-Rh.

St. Gallen Graubiinden . , .

Aargau Tessin Waadt Wallis Neuenburg . . . .

Genf Total

Stimmbereditigte

BeleiUeung

Ausscr Bctiaebt fallende Stimmzettel

a. Volksbegehren In Bctracht fallende Stimmzettel

Ja

Nein

EingeJangle Stimmzetlel

In%

leer

ungiilllg

646 745 601 619 165 901 19753 51 311 14448 14818 21 932 37407 104940 128 346 149 996 115966 41 097 28811 7590 212460 89906 234 712 97409 134522 289 919 121 199 96086 173 866

298 613 176 369 53663 9 129 18372 4356 7408 8021 18370 30838 42155 64245 44897 29139 12589 2948 93636 33496 93742 49854 33 833 70691 22766 24583 42 180

46,2 29,3 32,3 46,2 35,8 30,1 50,0 36,6 49,1 29,4 32,8 42,8 38,7 70,9 43,7 38,8 44,1 37,3 39,9 51,2 25,2 24,4 18,8 25,6 24,3

6945 1225 352 380 215 64 146 68 2S9 537 1 162 2149 620 1 823 378 38 1 953 1 130 3577 1 591 402 1 129 183 353 265

2266 1 690 1455 127 478 89 41 226 126 618 556 1 432 248 195 66 5 940 429 675 249 249 1 044 558 443 222

289402 173 454 51 856 8622 17679 4203 7221 7727 17955 29683 40437 60664 44029 27121 12145 2905 90743 31 937 89490 48014 33 182 68518 22025 23787 41 693

98090 57728 16491 2935 5 123 980 2003 2012 5758 6002 14715 20678 15069 7570 2773 352 24032 9212 27776 9286 6185 12139 3721 4102 5560

180 845 109 426 34485 5186 11 992 3081 5045 5567 11 588 21 599 24651 36337 27 193 18007 8609 2495 62722 19749 57385 37212 25682 54627 18018 19095 34719

3 600 759

1 285 893

35,7 26974 14427

1244492

360 262

835315

Ja

--

--

--

--

Ja

Nein

Standcsstunmen

Ja

Nein

1 1 1 1 1

NeiE

1 1 1 1

164427 92198 27783 4325 8651 2398 '/2 4286 4696 1 10261 1 1 19 125 1 20312 34725 '/2 l 22946 /2 15666 7 147 i/2 2044 1 51 870 1 18016 46781 1 28636 23334 50682 15780 16934 34606

105 056 69503 21 837 3316 7634 1 526 2606 2703 6546 8 515 17263 18968 17350 8385 4229 767 32715 10220 35226 16293 8650 15753 5464 6057 6290

1/2

727 629

432 872

18 6/2

19 6/2

1 1

A

1 1 1 ¥2

Vi

% 1 1

1

1311

Abs. Mehr 622 247

b. Gegenentwurf

Slandesstimmen

1312

Volksabstimmung vom 5. Marz 1972 liber den Bundesbescbluss betreffend den Mieterschutz Beteiligune Stimmberechtigte

Kaatone

Zurich

Bern

**

*

* . .*

Uri

Nidwalden

**....,

Zue

Basel-Stadt

Appeozell I -- Rh St. Gallen

Tessm Waadt Wallis Genf Total

*

646745 601 619 165 901 19753 51 311 14448 14818 21932 37407 104940 128 346 149996 115 966 41097 28811 7590 212460 89906 234712 97409 134522 289 919 121 199 96086 173 866 3 600 759

Ausser Betrachc fallcade Stimmzettel

Einselangte Stimmzettel

In >j.

298 170 176 370 53647 9157 18359 4356 7407 8021 18373 30834 42155 64031 44922 29276 12676 2948 93526 33400 94152 49896 33833 70694 22746 24585 42180 1 285714

46,1 12404 29,3 4735 32,3 965 46,4 477 622 35,8 30,1 199 50,0 172 36,6 164 382 49,1 29,4 1 097 32,8 1 162 42,7 3898 38,7 1 110 71,2 2336 44,0 534 38,8 38 44,0 2337 37,1 1594 40,1 4532 51,2 2248 25,2 553 24,4 1 708 18,8 547 25,6 353 24,3 621

52 201 33 29 4 3 6 12 57 167 556 23 34 13 6 5 261 47 30 13 136 80 55 59 77

35,7 45638

1959

leer

In Beliacht faHende Stimmzettel

Standesstiurmen

.la

Nein

ungiiltig

Nan

Ja 254 179 145 233 43271 6749 12902 3225 5910 6632 15352 24880 32962 53499 36392 23414 9808 2361 74537 25981 71 789 38 155 29 163 61 52!

18308 20548 40551

31 535 26201 9378 1902 4831 929 1 319 1213 2582 4690 7475 6611 7386 3 513 2328 544 16391 5778 17801 9480 3981 7385 3836 2775 931

1 238 117 I 057 322

180 795

285 714 171 434 52649 8651 17733 4154 7229 7845 17934 29570 40437 60 110 43778 26927 12136 2905 90928 31759 89590 47635 33144 68906 22 144 23323 41482

Abs. Mehr 619 059

1 1 1 1 1

Vi

11

1 t V4

1 Vt 1 i i l

19 6/2

--

--

1313

(Entwurf)

Bundesbeschluss betreffend Erwahrung des Ergebnisses der Volksabstimmung vom 5. März 1972 über das Volksbegehren zur Bildung eines Wohnbaufonds

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in die Protokolle der Volksabstimmung vom 5. März 1972 über das Volksbegehren vom 4. Februar 1971 zur Bildung eines Wohnbaufonds, nach Einsicht in einen Bericht des Bundesrates vom 25. Mai 1972 1), woraus sich ergibt, dass das Volksbegehren bei 1244492 abgegebenen gültigen Stimmen vom Volke mit 835 315 gegen 360262 Stimmen und von allen Ständen verworfen worden ist, beschliesst:

Art. l

Vom Ergebnis der Volksabstimmung vom 5. März 1972 wird Kenntnis genommen.

Art, 2

Das Volksbegehren vom 4, Februar 1971 zur Bildung eines Wohnbaufonds wird als verworfen erklärt.

1)BBI 19721 1309

1314

(Entwurf)

Bundesbeschluss betreffend Erwahrung des Ergebnisses der Volksabstimmung vom 5. März 1972 über den Bundesbeschluss betreffend die Ergänzung der Bundesverfassung durch einen Artikel 34sexies über den Wohnungsbau Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in die Protokolle der Volksabstimmung vom 5. März 1972 über den Bescbluss vom 17. Dezember 1971 betreffend die Ergänzung der Bundesverfassung durch einen Artikel 34sexies über den Wohnungsbau, sowie einen Bericht des Bundesrates vom 25. Mai 1972 1), woraus sich ergibt, dass der Bundesbeschluss bei 1244492 abgegebenen gültigen Stimmen vom Volke mit 727629 gegen 432872 Stimmen und 18 ganzen und 6 halben Ständen gegen einen ganzen Stand angenommen worden ist, besMiesst:

Art. l Artikel 34sexies über den Wohnungsbau, dessen Einfügung in die Bundesverfassung von den gesetzgebenden Räten am 17. Dezember 1971 beschlossen worden ist, wurde von der Mehrheit der stimmenden Schweizer Bürger und von der Mehrheit der Stände angenommen und tritt sofort in Kraft.

Art. 2 Die neuen Bestimmungen lauten wie folgt :

Art. 34quinquies Abs. 3 Aufgehoben Art.34sexies 1

Der Bund trifft Massnahmen zur Förderung, besonders auch zur Verbilligung des Wohnungsbaues sowie des Erwerbs von Wohnungs- und Hauseigentum. Die Bundesgesetzgebung wird bestimmen, an welche Bedingungen die Hilfe des Bundes zu knüpfen ist.

D BEI 1972 I 1309

1315 2

Der Bund ist insbesondere befugt : a. die Beschaffung und Erschliessung von Land für den Wohnungsbau zu erleichtern ; b. Bestrebungen auf dem Gebiete des Siedlungs- und Wohnungswesens zugunsten von Familien, Personen mit beschränkten Erwerbsmöglichkeiten sowie Betagten, Invaliden und Pflegebedürftigen zu unterstützen; c. die Wohnungsmarkt- und Bauforschung sowie die Baurationalisierung zu fördern; d. die Kapitalbeschaffung für den Wohnungsbau sicherzustellen.

3

Der Bund ist befugt, die zur Erschliessung von Land für den Wohnungsbau sowie für die Baurationalisierung notigen rechtlichen Vorschriften zu erlassen.

4 Soweit diese Massnahmen ihrer Natur nach nicht ausschliesslich dem Bund zukommen, sind die Kantone beim Vollzug zur Mitwirkung herbeizuziehen.

6

Die Kantone und die interessierten Organisationen sind vor Erlass der Ausführungsgesetze anzuhören.

1316

(Entwurf)

Bundesbeschluss

über die Erfahrung des Ergebnisses der Volksabstimmung vom 5. März 1972 zum Bundesbeschluss betreffend die Ergänzung der Bundesverfassung durch einen Artikel 345CI)ties über die Allgemeinverbindlicherklärung von Mietverträgen und Massnahmen zum Schütze der Mieter Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in die Protokolle der Volksabstimmung vom 5. März 1972 über den Bundesbeschluss vom 17. Dezember 1972 betreffend die Ergänzung der Bundesverfassung durch einen Artikel 34aeptles über die Allgemeinverbindlicherklärung von Mietverträgen und Massnahmen zum Schütze der Mieter sowie einen Bericht des Bundesrates vom 25. Mai 1972l), woraus sich ergibt, dass der Bundesbeschluss bei 1238117 abgegebenen gültigen Stimmen vom Volke mit 1057 322 gegen 180795 Stimmen und von allen Ständen angenommen worden ist, , beschhesst:

Art. l Artikel 34septiesüber die AUgemeinverbindlicherklärung von Mietvertragen und Massnahmen zum Schütze der Mieter, dessen Einfügung in die Bundesverfassung von den gesetzlichen Räten am 17. Dezember 1971 beschlossen worden ist, wurde von der Mehrheit der stimmenden Schweizer Bürger sowie von allen Ständen angenommen und tritt sofort in Kraft, Art. 2 Der neue Artikel 34septies lautet wie folgt: Art. 34septies Der Bund ist befugt, zur Forderung gemeinsamer Regelungen und zur Verhinderung von Missbräuchen auf dem Gebiete des Miet- und Wohnungswesens Vorschriften aufzustellen über die Allgemeinverbindlicherklärung von Rahmenmietverträgen und von sonstigen gemeinsamen Vorkehren von Vermieter- und Mieterverbänden oder Organisationen, die ähnliche Interessen wahrnehmen. Artikel 34tel Absatz 2 der Bundesverfassung ist sinngemäss anwendbar.

2 Der Bund erlässt Bestimmungen zum Schütze der Mieter vor roissbräuchlichen Mietzinsen und anderen Forderungen der Vermieter. Die Massnahmen sind nur anwendbar in Gemeinden, wo Wohnungsnot oder Mangel an Geschäftsräumen besteht.

2401 1

*> BEI 1972 I 1309

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über das Ergebnis der Volksabstimmung vom 5. März 1972 betreffend das Volksbegehren zur Bildung eines Wohnbaufonds und den Bundesbeschluss über den Wohnungsbau sowie den Bundesbeschluss über die Allgem...

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Jahr

1972

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

23

Cahier Numero Geschäftsnummer

11313

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

09.06.1972

Date Data Seite

1309-1316

Page Pagina Ref. No

10 045 422

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