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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend eine Zentenargabe des Bundes an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (Vom 16. September 1963)

Herr Präsident !

Hochgeehrte Herren!

Anlässlich der Behandlung unserer Vorlage vom 29. Mai 1962 betreffend die Erhöhung des jährlichen Beitrages des Bundes an das Internationale Komitee vom Boten Kreuz (Bundesbeschluss vom 27. September 1962), wurde im Schosse der natioaalrätlichen Kommission die Idee vorgebracht, dem Internationalen Komitee zur Feier des hundertjährigen Bestehens des Boten Kreuzes ein Geschenk unseres Landes zu machen. Es war die Bede von einer Gabe im Werte von 5 bis 10 Millionen Franken. Die Anregung fand in der Kommission lebhaften Anklang. Darüber verständigt, betrachteten wir sie als der Verwirklichung würdig.

Der hohen Achtung, die unser Land dem Internationalen Boten Kreuz gegenüber empfindet, ist seit Generationen durch Beweise der Solidarität, von der einfachen Spende bis zur einsatzbereiten Mitarbeit in schweren Stunden, Ausdruck verliehen worden. Immer engere Bande entstanden so zwischen dem Schweizervolk und dem Internationalen Boten Kreuz, Bande, die einem echten Bedürfnis, die Not in der Welt lindern zu helfen, entspringen. Das hundertjährige Jubiläum der Gründung des Boten Kreuzes scheint uns eine einmalige Gelegenheit zu bieten, in besonderer Weise die Gefühle zum Ausdruck zu bringen, welche die Bundesbehörden und das Schweizervolk Henry Dunant sowie denjenigen gegenüber hegen, die ohne Unterlass sein Werk weitergeführt haben und weiterführen. Eine dauerhafte Kundgebung der Dankbarkeit und Achtung der ganzen Schweiz in Form einer Gabe drängt sich nach 100 Jahren des Wirkens der Genfer Institution auf.

Wir setzten uns vorerst mit dem Internationalen Komitee in Verbindung, um mit ihm die geeignetste Form eines solchen Geschenkes festzulegen. Dabei sollte diesem eine möglichst dauerhafte Gestalt verliehen werden, damit es auch

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den künftigen Generationen die Verbundenheit der Schweiz mit dem Werke Dunants versinnbildliche. Es stellte sich heraus, dass die für die Tätigkeit der zentralen Auskunftsstelle des Internationalen Komitees so wichtigen Archive derzeit in einer Weise untergebracht sind, die den modernen Erfordernissen nicht mehr genügen. Dem könnte nur durch die Errichtung eines neuen Gebäudes abgeholfen werden. Ein solches würde überdies erlauben, dem Internationalen Komitee, der Liga der nationalen Eotkreuzgesellschaften imd dem Schweizerischen Boten Kreuz Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, in denen das Institut Henry Dunant, das sie gemeinsam zu gründen und zu betreiben beabsichtigen, untergebracht werden könnte.

Im Einverständnis mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz und den Gründern des Institutes Henry Dunant, beehren wir uns, Ihnen folgendes vorzuschlagen: Auf dem von den Genfer Behörden dem Internationalen Komitee zur Verfügung gestellten Grundstuck, wo das Komitee schon jetzt seinen Sitz hat, wird auf Kostender Eidgenossenschaft ein Gebäude erstellt. Seine unteren Stockwerke werden in das Eigentum des Internationalen Komitees übergehen und der zentralen Auskunftsstelle als Yerwaltungs- und Archivräumlichkeiten dienen.

In den beiden oberen, im Eigentum der Eidgenossenschaft verbleibenden Stockwerken, wird das Institut Henry Dunant untergebracht.

Die Zentenargabe wird in dieser Form in dauerhafter Weise die Solidarität der Schweiz mit der Bewegung des Internationalen Roten Kreuzes, insbesondere mit der Tätigkeit des Internationalen Komitees, zum Ausdruck bringen.

Gleichzeitig wird sie eine notwendige materielle Hilfe für das Internationale Rote Kreuz bedeuten.

I. Die Nutzniesser der Gabe

A. Die zentrale Auskunftsstelle des Internationalen Komitees.

Die zentrale Auskunftsstelle, deren Ursprung auf die Kriege von 1866 und 1870 zurückgeht, hat durch das Genfer Abkommen vom 27. Juli 1929 über die Behandlung der Kriegsgefangenen erstmals im internationalen. Recht Anerkennung gefunden. Sie erfüllt in Kriegs- wie auch in Eriedenszeiten eine unentbehrliche Aufgabe des Internationalen Komitees. Seit seiner Gründung hat sie unzahlige Auskünfte zusammengetragen und archiviert; die Archive stellen heute ein riesiges und über 161 Tonnen schweres Lager von Karteikarten und Ordnern dar.

Ein bedeutender Teil dieses Materials setzt sich aus Karteien zusammen, die während des zweiten Weltkrieges entstanden. In jener Zeit belegte die zentrale Auskunftsstelle vier grosse Gebäude und besass Unterabteilungen in den meisten schweizerischen Städten. 53 Millionen Briefe und Telegramme flössen ihr zu, und eine ebenso grosse Zahl von Meldungen wurde von ihr abgeschickt. Diese Arbeit beschäftigte bis zu 4000 Personen.

Die Auskünfte der Zentralstelle, die hauptsächlich von Staaten stammen, welche Kriegsgefangene halten, werden in Karteien geordnet und gleichzeitig den

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Heimatstaaten der Gefangenen zugestellt. Auch die Briefe der Gefangenen selbst werden zentral gesammelt und an ihre Angehörigen weitergeleitet. Die Nachfragen von Angehörigen der Gefangenen werden ebenfalls auf den Karteikarten eingetragen. La Fällen sich widersprechender Auskünfte führen geduldige, dank des beträchtlichen Umfanges der Karteien mögliche Untersuchungen bei Mitgefangenen und Kameraden häufig zu Klarstellungen. So konnten auf 40 000, im Jahre 1940 verschollene französische Gefangene die Spur von 30 000 wieder gefunden werden.

Die seit 1945 entstandenen räumlich begrenzten Konflikte (Palästina, Korea usw.) erforderten die Erstellung neuer Kartotheken.

Um den ohne Unterbruch eingehenden Nachfragen gerecht zu werden, wird die Auswertung des Materials in unvermindertem Tempo fortgesetzt; im Jahre 1962 wurden 15 700 Nachforschungen vorgenommen, 19 000 private Meldungen weit er geleitet und 500 Gefangenschaftsbescheinigungen ausgestellt sowie Tausende von Briefen empfangen und verschickt. 44 Angestellte betreuen gegenwärtig diese Aufgaben.

Ein Hauptmerkmal der Tätigkeit der zentralen Auskunftsstelle liegt in der Notwendigkeit, sich jederzeit und ohne Verzug an neue Situationen anzupassen; jeder neue Konflikt bringt eine Ausdehnung der Aufgaben mit sich. Beispiele dafür liefern die schwierigen Nachforschungen, welche Algerien und Frankreich dem Internationalen Komitee übertrugen.

Heute ist dieser äusserst wichtige Dienst in seinerzeit als provisorische Behausung gedachten Baracken untergebracht. Dies stellt eine gefährliche und unbefriedigende Lösung dar, und zwar sowohl aus Gründen der Sicherheit man denke an das Eisiko von Bränden oder von Wetterschäden -- wie auch aus solchen der Arbeitsbedingungen (Mangel an Luft und Licht, ungenügende Büroeinrichtung, Platzmangel). Das weiter unten umschriebene Bauvorhaben trägt den Bedürfnissen Eechnung, indem der der zentralen Auskunftsstelle zugedachte Teil des Gebäudes mit Einrichtungen versehen werden soll, die geeignet sind, eine rationelle Auswertung der Archive zu sichern und die sofortige Nutzung einer leistungsfähigen Maschinerie für das Sammeln, Klassieren und Analysieren erweiterter Karteien zu ermöglichen für den Fall, dass grössere Konflikte eine gesteigerte Tätigkeit erheischen würden. Der für das Institut Henry Dunant vorgesehene
Teil des Gebäudes bietet übrigens eine Platzreserve, die im Falle gebieterischer Notwendigkeit, wie sie durch eine schwere internationale Krise entstünde, für die zentrale Auskunftsstelle des Internationalen Komitees verfügbar würde. Ein solcher Fall würde das Institut ohnehin zumindest zur teilweisen Einstellung seiner Arbeit zwingen. Der Eidgenossenschaft als Eigentümerin der Institutsetagen stunde es zu, sie teilweise oder ganz der Auskunftsstelle zuzuweisen, wenn deren Aufgaben dies fordern sollton.

Zweifellos würden die Ausmasse des Bauprojektes sich bald als unzureichend erweisen, wenn dem Internationalen Komitee nicht wirksame technische Einrichtungen, die die bestmögliche Ausnutzung von Eaum und Personal gestatten, zur Verfügung gestellt würden. Mit einem Ordnersystem «Compactus» versehen

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werden die Arohivsäle eine Platzersparnis bis zu 80 Prozent ermöglichen. Im übrigen muss schon heute daran gedacht werden, systematisch zahlreiche Dokumente auf Mikrofilme zu übertragen, um einen in absehbarer Zeit unentbehrlichen Platzgewinn zu sichern. Diese Ausrüstung wird durch moderne Kopierapparate und ein Lochkartensystem vervollständigt, die in Krisenzeiten erlauben sollen, die Verlese- und Stappelmaschinen zu benützen, die einen beträchtlichen Teil des Personals ersetzen, welches dann wirksamer für andere Aufgaben eingesetzt werden könnte.

Die derart erzielbaren Vorteile werden die gegenwärtige Arbeit des Internationalen Komitees erleichtern und ihm erlauben, einen äusserst wichtigen Dienstzweig notfalls unverzüglich auszudehnen.

B. Das Institut Henry Dunant Das Institut Henry Dunant, so wie es beute geplant ist, soll einen im Hinblick auf die Jahrhundertfeier entstandenen Wunsch der Organe des Internationalen Boten Kreuzes verwirklichen. Seit September 1961 nahm dieser Wunsch mehr und mehr Gestalt an. In Verbindung mit einem ständigen BotkreuzMuseum, das zerstreute Sammlungen und einen Teil des für die Ausstellung der Jahrhundertfeier zusammengetragenen Dokumentationsmaterials umfassen würde, soll ein Unterrichts-, Studiums- und Dokumentationszentrum geschaffen werden.

Um seiner Aufgabe vollauf zu genügen, rnüsste dieses Zentrum gemeinsam und au gleichen Teilen durch das Internationale Komitee, die Liga der Botkreuzgesellschaften und durch das Schweizerische Bote Kreuz gegründet und verwaltet werden In diesem Sinne haben sich die drei Institutionen denn auch geeinigt. Die Beteiligung des Schweizerischen Boten Kreuzes als der nationalen Gesellschaft des Landes, in welchem das Bote Kreuz entstand und wo das Institut seinen Sitz haben soll, schien selbstverständlich. Schon dieses Jahr finden in Genf von den drei Institutionen gemeinsam geführte Seminare statt, in welchem Leiter der Botkreuzgesellschaften von seit kurzem unabhängigen Staaten ausgebildet werden. Diese Seminare sind als regelmässige Veranstaltung des Internationalen Boten Kreuzes vorgesehen und sollen jährlich wiederholt werden. Sobald der Aufbau des Instituts feststeht, und seine Arbeitsräume verfügbar sind, kann es den Bahmen bilden, in welchem der Unterricht erteilt wird.

Eine vom Schweizerischen Boten Kreuz durchgeführte
Sammlung bildet eine erste Finanzgrundlage des Institutes. Seine juristische Struktur wird noch geprüft. Vorläufig haben sich die Gründer dahingehend verständigt, dass das Institut als unabhängige juristische Person bestehen soll, welcher sie die Form eines gemeinsamen Vereins oder einer Stiftung zu geben gedenken. Die Gewissheit, dank der Zentenargabe des Bundes über angemessene Bäume zu verfügen, würde dem Institut Henry Dunant erlauben, schon jetzt seine nach Abschluss der Bauarbeiten aufzunehmende Tätigkeit vorzubereiten.

466 Das Institut soll zu einem ständigen Hort des Geistes des Boten Kreuzes werden und die Einigkeit all seiner Organe auf der ganzen Welt zum Ausdruck bringen.

Botkreuz-Versammlungen aller Art werden jederzeit im Institut abgehalten werden können: Sitzungen der ständigen Kommission des Internationalen Boten Kreuzes, Seminare, Vorlesungen und Konferenzen. In einer Bibliothek wird eine reichhaltige Dokumentation verfügbar sein, und das Museum wird dem interessierten Publikum offenstehen.

Um diese Aufgaben zu bewältigen, wird das Institut Konferenz- und Empfangssäle, Bibliotheks- und Lesesaal-Einrichtungen sowie Ausstellungsräumlichkeiten für die historische Sammlung benötigen. Die Einrichtungen werden durch die Organe des Instituts beschafft, während die Eidgenossenschaft zwei Stockwerke des geplanten Gebäudes zur Verfügung stellen wird.

II. Umschreibung der-Gabe A. Das Bauvorhaben Es geht um einen selbständigen, auf der viereckigen, von der Avenue de la Paix, der Nouvelle rue des Congrès und dem Chemin de la vie des Champs umsäumten Parzelle gelegenen Neubau, der an der Nouvelle rue des Congrès zu stehen kommt. Die ganze Parzelle ist Eigentum des Staates Genf, der sie dem Internationalen Komitee zur Verfügung gestellt hat. Das Internationale Komitee befindet sich seit 1947 im Gebäude des auf der gleichen Parzelle gelegenen früheren Hotel Carlton. Der Bauplatz fällt von einer Anhöhe gegen die Strasse ziemlich steil ab. Die für den Neubau vorgesehene Lage westlich der veralteten und baufälligen Baracke, in welcher heute die Archive untergebracht sind, wird deren Umzug ohne eine Zwischenlagerung in der Zeit vom Abbruch der alten Behausung bis zur Fertigstellung der neuen Lokale erlauben. Der 64,40 m lange und 18,40 m breite Bau wird 2 Kellergeschosse, l Erdgeschoss sowie 4 weitere Stockwerke umfassen, also insgesamt 7-stöckig sein.

Die fünf unteren Stockwerke (vom untersten Kellergeschoss bis und mit dem 2. Stock) werden das Archiv und den Verwaltungsteil der zentralen Auskunftsstelle des Internationalen Komitees vom Boten Kreuz aufnehmen. Der Eingang des Erdgeschosses und eine kleine Verladebrücke für Lastwagen münden auf die Strasse. Vom Gebäude des Internationalen Komitees, dem früheren Hotel Carlton, führt ein Pfad quer durch den Park auf die Höhe des 3. Stockwerkes des Neubaus. Im Grundriss
ist der Bau durch einen Gang der Länge nach zweigeteilt. An jedem Ende dieses Ganges befindet sich eine Treppe und ein Aufzug. Abgesehen von einigen Dienstlokalen ist der ganze Bau strassenseits in 6 m tiefe Büroräumlichkeiten, auf der Seite des Abhangs in unterirdische Archivsäle eingeteilt. Die durch die aussergewöhnliche Nutzlast notwendig gewordene Verstärkung der Böden und Decken bewirkt, dass die Archivsäle in Kriegszeiten als regelkonforme Unterstände dienen können.

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In zwei Stockwerken wird das System «Compactus» eingerichtet, das den verfügbaren Platz optimal auszunutzen erlaubt. Die anderen Stockwerke werden mit vorfabrizierten Eegalen ausgerüstet. Überdies wird dieser Teil des Baues vollkommen möbliert.

Abgesehen von den der Heizung, der Ventilation, den Toiletten und der Garderobe dienenden Lokalen wird für die Archive ein Baum von 2600 m2, für Büros ein solcher von 860 m2 und im 1. Untergeschoss ein Baum von 290 m2 für Lochkarten-Apparate, Werkstätten und Lager zur Verfügung stehen.

Der 3. und 4. Stock werden, mit Ausnahme der Conciergewohnung und der im südlich gelegenen Gebäudeteil zu den Archiven fuhrenden Treppe vom Institut Henry Dunant belegt sein. Da die Basis des 3. Stockwerkes mehr oder weniger mit jener des Vorplatzes des Hotel Carlton übereinstimmt, verfugt das Institut über einen unabhängigen Eingang. Dieser in der Mitte des Neubaus gelegene Eingang führt direkt zum Ausstellungssaal und über eine Treppe in den 4. Stock, wo ein Projektionssaal, Vorlesungs- und Konferenzsäle eingerichtet werden können. Die Einrichtungen dieser beiden Stockwerke werden den Bedürfnissen des Instituts entsprechend von diesem auf eigene Kosten besorgt werden.

Nach Abbruch des erwähnten früheren Verwaltungsgebäudes wird eine Geländesenkung den Neubau vom schon bestehenden Vorplatz trennen, die in rationeller Weise Baum für die Unterbringung einer 2-stöckigen Garage mit Platz für 78 Autos bietet. Diese beiden Stockwerke würden auf der Höhe des 1. und 2. Stockes des Archivbaiies liegen. Bin Steg wird direkt hinführen, um zu ermöglichen, dass die Garage in Zeiten grosser Beanspruchung ganz oder teilweise als Lagerräumlichkeit dienen kann. Auf dem Dach der Garage wird sich ebenerdig der Vorplatz des früheren Hotel Carlton bis zum Institut Henry Dunant erstrecken. Die Garage bietet eine zusätzliche Platzreserve und könnte auch jederzeit als Lagerraum verwendet werden.

Auf der Grundlage des gegenwärtig geltenden Baukosten-Indexes von 277,5 wurde uns folgender Kostenvoranschlag unterbreitet : 1. Verwaltungs- und Arohivgebäude I.

II.

a.

b.

c.

d.

e.

/.

g.

h.

Franken

Gebäudekosten: 18 600 m3 a 175 Franken . .

Zusätzliche Kosten: Zusätzliche Aushubarbeiten Ventilation der Archivräume Telephoninstallationen .

Feuermeldeinstallation Elektrischer Anschluss an öffentliches Netz . .

Anschluss an Wasserversorgung Heizöltank Verstärkung der Archivböden

150000 300 000 55 000 35 000 5 000 5 000 12 000 65 000

Übertrag

627 000

Pranken

3255000

8 255 000

468 Übertrag i.

k.

l.

m.

n.

o.

Abbruch des Ökonomiegebäudes Umgebungsarbeiten Architektenhonorar für a.-k Geometer Kanalanschlussgebühr Verschiedenes und Unvorhergesehenes, zirka 10 Prozent

Total II Mobiliar und Einrichtungen : Büromobiliar Beleuchtungskörper Archiveinrichtungen: Compaktusanlagen Bewegliche Lagergestelle Mikrofilm-Lagerschränke d. Mechanographische Einrichtungen (Mikrofilm, Lochkartenmaschinen) e. Übrige Büroeinrichtungen /. Verschiedenes

III.

a.

b.

c.

Pranken

Franken

627 000 50 000 200 000 55 000 3 000 3 500

3 255 000

93 450 l 031 950 62 000 64 000 550 000 140 000 32 000 578 000 15 000 72 050

Total III

l 513 050

Total l, Verwaltungs- und Archivgebäude . .

5 800 000

2. Institut Henry Dimani L II.

a.

b.

c.

d.

e.

/.

g.

h.

i.

Gebäudekosten: 8650 ni3 à 185 Franken.

Zusätzliche Kosten : Haupteingang: Vordach und Platz Telephoninstallation (Anteil) Elektrischer Anschluss an öffentliches (Anteil) Anschluss an Wasserversorgung (Anteil) Heizöltank (Anteil) Umgebungsarbeiten (Anteil) Architektenhonorar für a.-f Kanalanschlussgebühr (Anteil) Verschiedenes und Unvorhergesehenes, 10 Prozent

. . .

1600250 50000 10 000

Netz . . .

3000 2 000 5 000 100 000 11 000 l 000

rund

Total II Total 2, Institut Henry Dunant (ohne Mobiliar)

17750 199 750 l 800 000

469 3. Auto-EinsteWialle I.

II.

a.

b.

Gebäudekosten: 9950 ni3 à 100 Franken . . .

Zusätzliche Kosten: Zusätzliche Aushubarbeiten Zufahrtstrassen

995000 25 000 180 000

Total II Total 3, Auto-Einstellhalle

205 000 l 200 000

Zusammenstellung 1. Verwaltungs- und ArcMVgebäude 2. Institut Henry Dunant. ' 3. Auto-Einstellhalle

5800000 l 800 000 ' l 200 000 Gesamttotal

8 800 000

Die dazugehörenden Pläne (Situationsplan und Querschnitt) befinden sich in der Beilage zu dieser Botschaft.

B. Die Rechtsverhältnisse nach Beendigung der Bauarbeiten Die der zentralen Auskunftsstelle des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zugedachten Räumlichkeiten, d.h. die beiden Kellergeschosse, das Erdgeschoss und die ersten beiden Stockwerke des Neubaus sowie die GarageBauten, werden in das Eigentum des Internationalen Komitees übergehen. Das Grundstück, auf welchem der Bau stehen wird, bleibt Eigentum des Kantons Genf; seine Behörden werden der Eidgenossenschaft und dem Internationalen Komitee zu gemeinsamen Händen ein Banrecht auf 75 Jahre einräumen.

Die zwei obersten, nicht möblierten Stockwerke, welche für die Unterbringung des Institutes Henry Dunant bestimmt sind, bleiben Eigentum der Eidgenossenschaft. Sie werden dem Institut Henry Dunant vermietet. Die zur Deckung der Unterhaltskosten vorgesehene Miete muss noch festgesetzt werden.

Die Rechtsbeziehungen zwischen den beiden Eigentümern des Neubaus, nämlich der Eidgenossenschaft und dem Internationalen Komitee, werden sich nach dem künftigen Gesetz über das Stockwerk-Eigentum, welches gegenwärtig Gegenstand von Beratungen Ihrer Rate bildet, richten. Sollte dieses Gesetz vor Baubeendigung nicht in Kraft getreten sein, so wurden wir uns vorbehalten, Ihnen eine andere Lösung zu unterbreiten.

III. Zusammenfassung Die eidgenössischen Bäte haben von jeher das Becht in Anspruch genommen, insbesondere in finanzieller Hinsicht, Massnahmen zur Erfüllung von Bundesaufgaben zu ergreifen, selbst wenn hiefur keine ausdrückliche Verfassungsgrundlage besteht. Im vorliegenden Fall handelt es sich darum, eine inter-

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nationale Institution zu unterstützen. Dies stellt eindeutig eine Bundesaufgabe dar. Es darf deshalb als durchaus verfassungsmässig gelten, wenn die Eidgenossenschaft dem Internationalen Boten Kreuz auf diese Weise hilft.

Auf Grund der vorangehenden Ausführungen, mit Kücksicht auf die von jeher bestehenden engen Bande zwischen unserem Lande und dem Internationalen Boten Kreuz, in Erkenntnis der Notwendigkeit, die zentrale Auskunftsstelle des Internationalen Komitees mit den zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen Mitteln zu versehen, und schliesslioh gestützt auf das Interesse an der Gründung des Institutes Henry Dunant in der Schweiz, schlagen wir Ihnen die Annahme des beiliegenden Entwurfes zu einem Bundesbeschluss vor.

Wir versichern Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, unserer vorzüglichen Hochachtung.

Bern, den 16. September 1963.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident: Spühler Der Bundeskanzler : Ch. Oser

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(Entwurf)

Bundesbeschluss betreffend

Zentenargabe an das Internationale Rote Kreuz

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der Schweizerischen E i d g e n o s s e n s c h a f t , nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 16. September 1963, beschliesst : Artikel l Aus Anlass der 100-Jahrfeier des Boten Kreuzes wird ein Objektkredit von 8,8 Millionen Franken für den Bau und die teilweise Ausrüstung eines m Genf gelegenen Gebäudes bewilligt. Ein Teil dieses Baus wird dem Internationalen Komitee vom Boten Kreuz zur Unterbringung seiner zentralen Auskunftsstelle geschenkt, der andere Teil dem Institut Henry Dunant vermietet.

1 2

Artikel 2 Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort, in Kraft.

Der Bundesrat ist mit dem Vollzug beauftragt.

Im mittleren Teil des Planes links der geplante Neubau; oben die zweispurige Zufahrtsrampe zu den Garagen. Die schraffierte Fläche auf der Seite der Avenue de la Paix bezeichnet den Standort des IKEK-Gebäudes (Carlton).

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Querschuitt (rechts der Garagebau) CO

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Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend eine Zentenargabe des Bundes an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (Vom 16. September 1963)

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1963

Année Anno Band

2

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38

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26.09.1963

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462-473

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10 042 236

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