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Schweizerisches Bundesblatt.

56. Jahrgang. V.

Nr. 44.

2. November 1904.

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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1905.

(Vom

25. Oktober 1904.)

Tit.

Unterm 30. September abhin hat uns der Verwaltungsrat der schweizerischen Bundesbahnen seinen Bericht und Antrag betreffend das Budget für das Jahr 1905 unterbreitet. Das Budget umfaßt: 1. das Betriebsbudget mit 17 Beilagen, enthaltend die Spezialbudgets der Hülfs- und Nebengeschäfte ; 2. das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung; 3. das Baubudget; 4. das Budget der Kapitalrechnung.

Da die Rechnungen des Betriebsjahres 1903, welche das gesamte Bundesbahnnetz mit seiner nahezu endgültigen Organisation umfassen, bei der Aufstellung dieses Budgets vorlagen, so konnten, wie der Verwaltungsrat bemerkt, die Ansätze mit größerer Sicherheit bemessen werden, als dies früher der Fall war. Immerhin glaubt er, daran erinnern zu sollen, daß das Budget einer Eisenbahnunternehmung, bei welcher nicht nur die Einnahmen, sondern zum Teil auch die Ausgaben von der Entwicklung des beständig wechselnden Verkehrs abhangen, nicht die gleiche Genauigkeit der Schätzungen beanspruchen könne wie ein Staatsbudget.

Bundesblatt. 56. Jahrg. Bd. V.

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150 Wir sehen uns nur zu den nachstehenden wenigen Bemerkungen veranlaßt.

I. Betriebsbudget.

Der Verwaltungsrat bemerkt, da der Zeitpunkt der B c tri e b s e r ö f f n u n g des S i m p l o n , die sehr wahrscheinlich im Laufe des Jahres 1905 stattfinden werde, nicht jetzt schon mit Sicherheit bestimmt werden könne, so habe man sowohl in den Einnahmen als in den Ausgaben diese Linie außer Betracht gelassen. Er behält sich vor, der Bundesversammlung später ein Spezialbudget des Simplon, vom Tage der Betriebserüffnung bis zum 31. Dezember 1905, zu unterbreiten. Wir sind mit diesem Verfahren durchaus einverstanden.

Im Jahre 1905 sollen 137 km. Bahn mit dem n e u e n s c h w e r e n O b e r b a u der S.B.B, versehen werden.

Der Verkehrsentwicklung wird durch eine weitere V e r m e h r u n g der Z u g s l e i s t u n g e n Rechnung getragen. Während nach den statistischen Nachweisen im Jahre 1903 von den Lokomotiven der S. B. B. 29,323,523 km. gefahren wurden, sieht der Voranschlag für 1904 29,910,000 und derjenige für 1905 31,640,700 L o k o m o t i v k i l o m e t e r vor. Die Vermehrung von 1,730,700 Lokomotivkilometcrn entspricht einer Mehrleistung im N u t z d i e n s t von rund 2450 Kilometern pro Tag.

Die auf Betriebsrechnung erfolgenden A u s r a n g i e r u n g e n von a l t e m R o l l m a t e r i al nehmen ihren Portgang. So wurden Lokomotiven Personenwagen Güterwagen

im Jahre 1903 ausrangiert . .

20 48 218 und sollen nach Budget ausrangiert werden im Jahre 1904 . . .

25 56 163 ,, ,, 1905 . . .

22 48 176 Hand in Hand mit diesen Ausrangierungen geht die Anschaffung von neuen Lokomotiven und Wagen, die allen Anforderungen des modernen Verkehrs entsprechen. Es ist also zu erwarten, daß die zuweilen und nicht ohne Grund laut gewordenen Klagen über mangelhaftes und ungenügendes Rollmaterial der Bundesbahnen mit der Zeit verstummen werden.

Unter dem Kapitel V. C. 8 sind Fr. 80,000 für den P u b l i z i t ä t s d i e n s t in Aussicht genommen. Wir halten es für richtig, daß angesichts der anderwärts entfalteten Tätigkeit auch die Bundesbahnen der Propaganda im Ausland die größte Aufmerksamkeit

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schenken. Die Organisation des Publizitätsdienstes scheint so, wie sie beabsichtigt ist, ein ersprießliches Resultat zu versprechen.

Der B e t r i e b s k o e f f i z i e n t der Bundesbahnen, d. h. das Verhältnis der Betriebsausgaben zu den Betriebseinnahmen, beträgt nach dem Voranschlag ohne Berücksichtigung der Entnahmen aus dem Erneuerungsfonds bei Fr. 80,927,740 Ausgaben und Fr. 116,798,240 Einnahmen 69,8 %, während er nach der Rechnung 1903 65,5 % und nach dem Budget 1904 70,i % betrug.

Nach den letzten uns zugekommenen Angaben betrug der Betriebskoeffizient bei den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen . . 73,s % bei den Bayerischen Staatsbahnen 72,4 ,, bei den Badischen Staatsbahnen 72,o ,, bei den württern bergischen Staatsbahnen . . . . 71,i ,, bei den Sächsischen Staatsbahnen 67,7 ,, bei den Vereinigten Preußischen und Hessischen Staatsbahnen 59,9 ,, Was die L i q u i d a t i o n des E i s e n b a h n f o n d s anbelangt, so behalten wir unsere Stellungnahme gegenüber der vom Verwaltungsrate diesfalls geäußerten Ansicht ausdrücklich vor und werden Ihnen darüber eine besondere Vorlage unterbreiten.

II. Baubudget.

Ohne Bemerkungen.

Wir empfehlen Ihnen den nachstehenden Beschlussesentwurf zur Annahme und benützen auch diesen Anlaß, Sie, Tit., unserer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 25. Oktober 1904.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

Comtesse.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

Beilage : Bericht und Antrag des Verwaltungsrates vom 30. September 1904.

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(Entwurf.)

Bundesbeschluß betreffend

den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1905.

Die B u n d e s v e r s a m m l u n g der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht 1. eines Berichtes und Antrages des Verwaltungsrates der schweizerischen Bundesbahnen vom 30. September 1904 ; 2. einer Botschaft des Bundesrates vom 25. Oktober 1904, beschliefSt: Die nachfolgenden Budgets der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1905 werden genehmigt: 1. das Betriebsbudget, abschließend mit Fr. 116,798,240 Einnahmen und Fr. 80,927,740 Ausgaben; 2. das Budget der Gewinn- und Verlustrechnung, abschließend mit Fr. 51,201,200 Einnahmen und Fr. 53,289,600 Ausgaben ; 3. das Baubudget im Betrage von Fr. 44,062,005; 4. das Budget der Ausgaben der Kapitalrechnung im Betrage von Fr. 46,912,855.

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend den Voranschlag der schweizerischen Bundesbahnen für das Jahr 1905. (Vom 25. Oktober 1904.)

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02.11.1904

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149-152

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