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Schweizerisches Bundesblatt.

56. Jahrgang. II.

Nr. 16.

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20. April 1904.

Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend den Umbau des Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes an der Rue du Stand in Genf und die Erstellung eines Nebengebäudes zum Hauptpostgebäude an der Rue du Mont Blanc in Genf.

(Vom 14. April 1904.)

Tit.

Die Telephonzentralstation in Genf wurde bei der Erstellung des dortigen Telephonnetzes im Jahre 1882 im Daehstocke des Mittelbaues des alten Postgebäudes an der Rue du Stand eingerichtet. Diese Lokale erzeigten sich jedoch bald als ungenügend, und man war schon im Jahre 1887 genötigt, in dem bisher für Privatwohnungen verwendeten dritten Stockwerke desselben Gebäudes eine neue Zentralstation zu installieren. Es wurde der letztern eine Gesamtkapazität von 3000 Abonnenten gegeben, während in jenem Zeitpunkte die Zahl der Abonnenten sich nur auf 1000 belief. Damit glaubte man, auf absehbare Zeit hinaus für genügenden Raum gesorgt zu haben.

Die auf 1. Januar 1890 in Kraft getretene Ermäßigung des Abonnementspreises von Fr. 150 auf Fr. 80 (im dritten Jahre) bewirkte jedoch eine ungeahnt rasche Zunahme der Abonnentenzahl, so daß die Telegraphenverwaltung schon im Jahre 1893 wiederum daran denken mußte, eine neue Zentralstation einBundesblatt. 56. Jahrg. Bd. II.

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790 zurichten und hierfür Lokalitäten zu beschaffen, welche dieses Mal ausreichend bemessen sein sollten, um auf lange Jahre hinausden Anforderungen einer Entwicklung des Telephons zu genügen, wie sie von einem Verkehrszentrum von der Bedeutung der Statd Genf erwartet werden kann.

Das Post- und Eisenbahndepartement ließ daher die Frage einer Verlegung der Zentralstation in die verfügbaren Räumlichkeiten im oberen Stockwerke des neuen Postgebäudes an der Rue du Mont Blanc eingehend studieren. Allein es mußte aus finanziellen Gründen und mit Rücksicht auf die für einen rationellen Betrieb zu exzentrische Lage auf diese Lösung verzichtet werden.

Anderseits eignet sich aber das Gebäude an der Rue du Stand nicht für eine beträchtlich vergrößerte Anlage, ohne daß weitgehende Umbauten vorgenommen werden, die einem vollständigen Neubau beinahe gleichkommen.

Mittlerweile machte der Conseil Administratif der Stadt Genf mit Schreiben vom 21. Dezember 1893 dem Post- und Eisenbahndepartemente das Anerbieten, durch die Stadt Genf auf der Ostseite des Inselquartiers ein besonderes Telegraphen- und Telephongebäude erstellen zu lassen und dasselbe unter gewissen zu vereinbarenden Bedingungen dem Bunde abzutreten. Die bezüglichen Unterhandlungen mit dem Conseil Administratif führten zu einem unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Oberbehörden abgeschlossenen Vertrage, dem die Voraussetzung zu gründe lag, daß die Gesamtkosten des Baues die Summe von Fr. 850,000 nicht übersteigen sollen.

Leider hätte sich aber nach den endgültigen Plänen und den neuen Berechnungen des Herrn Architekt Camoletti in Genf die Bausumme für das neue Gebäude (ohne den von der Stadt unentgeltlich angebotenen Bauplatz) im Minimum auf Fr. 1,200,000 gestellt, was seitens des Bundes eine so hohe jährliche Leistung erfordert hätte, daß auf dieses erste Projekt verzichtet werden mußte.

Nachdem alsdann behufs Abklärung der Frage, ob es möglich wäre, für das Inselprojekt eine billigere Lösung zu finden, mehrere Varianten entworfen worden waren, hat der Conseil Administratif erklärt, daß er angesichts der von der Stadt Genf zu leistenden erheblichen Opfer nur dem Hauptprojekte, welches allein einen Monumentalbau vorsah, der in namhafter Weise zur Stadtverschönerung beigetragen hätte, seine Zustimmung geben könnte. Dasselbe wich aber von dem vorerwähnten ersten Pro-

791 jekte nur unbedeutend ab, so daß gegenüber dem letztern nicht mehr als eine Ersparnis von höchstens Fr. 30,000 zu erwarten war.

Unter diesen Umständen blieb nichts anderes übrig, als von einem Neubau im Inselquartier endgültig abzusehen.

Während der langen Dauer der Unterhandlungen war auf 1. Januar 1896 eine neue Herabsetzung der Telephongebühren in Kraft getreten, was wiederum eine starke Zunahme der Abonnentenzahl bewirkte, so daß man, um den zahlreichen Verlangen nach Telephonanschlüssen entsprechen zu können, gezwungen war, bis zur endgültigen Erledigung der Lokalfrage in dem über dem Entresol gelegenen Stockwerke des Gebäudes an der Rue du Stand eine provisorische Zentrale einzurichten. Letztere wurde im Februar 1900 mit einer Kapazität von 4200 Aufruf klappen, welche Zahl seither auf 4600 erhöht worden ist, in Betrieb gesetzt. Abgesehen davon, daß die Kapazität dieser Zentrale bald wieder erschöpft sein wird und die bestehenden Einrichtungen den neuesten Anforderungen der Technik nicht mehr entsprechen, leiden die gegenwärtig vorhandenen Lokale derart an Platzmangel, daß absolut auf beförderliche Abhülfe Bedacht genommen werden muß. In dem Multipelsaale, welcher bei einer Höhe von nur 2,9 m. einen Kubikinhalt von 380 m 3 aufweist, wovon ein beträchtlicher Teil noch durch die voluminösen Umschaltapparate in Anspruch genommen wird, arbeiten täglich gleichzeitig bis 32 Telephonistinnen und 7--8 Monteure. Diese äußerst mißlichen Raumverhältnisse bilden nach der Meinung des Bureauarztes die Hauptursache des bedenklichen allgemeinen Gesundheitszustandes des Personales.

Die nachstehenden Zahlen mögen über die Wichtigkeit und die rasche Entwicklung 'des Telephonverkehrs, sowie die Zunahme des Betriebs- und Verwaltungspersonals Aufschluß geben.

Es betrug : 1897 1901 1903 Im Jahre 1891 1894 Die Zahl der Lokalgespräche . . . 1,216,OH 1,588,175 2,157,844 2,853,840 3,564,949 Die Zahl der interurbanen Gespräche - - - - «begriffen) - - - - 122,032 187,226 247,617 (Transit 34,725 67,862 Die Zahl der Abonnentenstationen .

2,176 2,580 3,532 4,564 4,818 Die Zahl der definitiven Telephonistinnen . . . .

21 24 41 45 45 Die Zahl der Ver11 waltungsbeamten .

4 5 11

792 Die Zahl der Lokalgesprächo hat sich somit in den letzten 13 Jähren ungefähr verdreifacht und die Zahl der interurbanen Gespräche sogar versiebenfacht. Während des nämlichen Zeitraumes hat sich auch die Zahl der Abonnentenstationen weit mehr als verdoppelt. Ebenso die Zahl der Telephonistinnen und Verwaltungsbeamten.

Betreffs der Telegraphenlokale gilt folgendes: Seit 31 Jahren ist das Telegraphenbureau (Apparatensäle) im Entresol des an das alte Postgebäude an der Rue du Stand anstoßenden Hauses Bourrit untergebracht. Die Telegrammaufgabe und das Kontrollzimmer befinden sich dagegen im Entresol des Postgebäudes selbst. Der Umstand, daß das Aufgabelokal nicht im Erdgeschoß gelegen ist, hat schon zu wiederholten berechtigten Klagen seitens des Publikums Anlaß gegeben. Die beiden Säle für die Morse- und Hughesapparate sind für die gegenwärtigen Bedürfnisse zu beschränkt. Es ist unmöglich, in denselben weitere Apparate aufzustellen. Ferner leiden die im Hughessaale arbeitenden Beamten sehr unter der äußerst mangelhaften Beleuchtung und Lüftung dieses Lokals. Endlich steht kein besonderes Lokal für die Ausläufer -- es sind deren 30 -- zur Verfügung, so daß letztere sich im Telegrammkontrollzimmer aufhalten müssen, was sowohl in hygienischer als dienstlicher Beziehung von Nachteil ist.

Über die Bedeutung des Telegraphenverkehrs geben die nachstehenden Zahlen Aufschluß: Es betrug in Genf (Rue du Stand) die Zahl der Telegramme : Im Jahre 1891 . . . 648,003 ,, 1893 . . . 601,502 ,, 1895 . . . 663,612 ., 1897 . . . 653,979 ,, 1899 . . .

742,244 ,, 1901 . . . 697,663 ,, 1903 . . . 717,073 Aus vorstehenden Zahlen geht hervor, daß der Telegrammverkehr in den letzten 13 Jahren nur einen verhältnismäßig geringen Zuwachs erfahren hat, was offenbar der gewaltigen Entwicklung des Telephonverkehrs zugeschrieben werden muß.

Um allen erwähnten, sowohl den Telephon- als Telegraphenlokalen anhaftenden Mängeln gründlich abzuhelfen und beide Dienste im gleichen Gebäude unterbringen zu können, ist die Frage des Umbaues des alten Postgebäudes an der Rue du Stand

793 einer neuen Prüfung unterzogen worden. Es liegt nun ein Projekt vor, welches nicht nur den jetzigen Bedürfnissen entspricht, sondern auch der zukünftigen Verkehrszunahme Rechnung trägt.

Wie aus den Plänen ersichtlich ist, würden die, wie bereits oben bemerkt, gegenwärtig im Entresol untergebrachten Lokale für die Telegrammaufgabe und Kontrolle in das Erdgeschoß verlegt, was bei den dortigen Verkehrsverhältnissen als geboten erscheint und womit einem schon in den Jahren 1896 und 1898 anläßlich der Bewilligung der Baukredite für die Postgebäude in SchafFhausen und Zug von Ihren Räten ausgedrückten "Wunsche entsprochen wird.

Gegenwärtig dient das ganze Erdgeschoß der Postfiliale.

Durch die Verlegung der Telegrammaufgabe und der Kontrolle in das Plainpied wird der Raum dieser Filiale geschmälert. Etwelchen Ersatz wird sie erhalten durch die Beseitigung der Treppe in der Mitte des Baues und durch Hinzunahme eines Teils des Hofes. Zurzeit verfügt die Post im Erdgeschoß über Bureauräumlichkeiten im Flächeninhalt von 404 m2, künftig würde sie noch 296 m 2 haben.

Der Verkehr der Postfiliale an der Rue du Stand hat nun aber nicht etwa abgenommen, so daß das Raumbedürfnis ein geringeres geworden wäre, sondern er nimmt fortwährend zu, was folgende Zahlen beweisen mögen : Es betrug die Zahl der hiernach verzeichneten, beim Postbureau Genève Stand zur Aufgabe gelangten Postgegenstände im Jahre 1898

Eingeschriebene Korrespondenzen Gewöhnliche ,, Pakete l ....

Nachnahmen, Geldanweisungen Einzugsmandate

.

87,180 . 2,797,340 268,587 115,848 41,265 17,632

1903

125,308 4,678,740 337,511 122,822 57,055 25,602

Der Ertrag aus dem Wertzeichenverkauf ist von Fr. 596,543 im Jahre 1898 auf Fr. 798,982 im Jahre 1903 gestiegen. Es ergibt sich somit in den letzten 5 Jahren eine ganz bedeutende Verkehrszunahme, die es erklärlich erscheinen läßt, daß das Raumbedürfnis der Poststelle nicht kleiner, sondern im Gegenteil größer geworden ist. Es wäre denn auch der Post ganz unmöglich, mit den 296 m 2 auszukommen, die ihr nach dem Umbauprojekt im Postgebäude noch zur Verfügung stehen würden.

794

· Die Postverwaltung sah sich deshalb genötigt, sich zur Benutzung nach vollzogenem Umbau noch andere Lokale zu sichern.

Sie hat zu diesem Zweck einen Teil des Erdgeschoßes des einer Erbschaft Bourrit gehörenden Hauses, das an den nordwestlichen Teil des Postgebäudes anstößt, gemietet. Dieses Lokal ist schon einmal zu Postzwecken verwendet worden, und zwar damals, als das Hauptpostgebäude an der Rue du Mont Blanc noch nicht erstellt war. Das Lokal eignet sich für den gedachten Zweck gut; es wird sich mit verhältnismäßig geringen Kosten zur Verwendung für den Fahrpostdienst, den es aufzunehmen bestimmt ist, herrichten lassen. Es mißt 130,55 m2. Zu dem Lokal gehört ein Keller ; ferner ist der Postverwaltung das ausschließliche Recht der Benutzung des hinter dem Lokal sich befindlichen, gepflasterten Hofes eingeräumt.

In dem nämlichen Hause Bourrit hat die Telegraphenverwaltung, wie bereits hiervor erwähnt, zurzeit das Telegraphenbureau untergebracht. Sie wird die betreffenden Lokale nach Beendigung des Umbaues des Postgebäudes verlassen.

Es war ursprünglich beabsichtigt, Ihnen die käufliche Erwerbung des Hauses Bourrit zu beantragen. Der Plan wurde dann aber aufgegeben, und zwar gestützt auf die Erwägung, daß Sie kaum den Kredit für den Ankauf eines Gebäudes bewilligen würden, von welchem nur ein Teil des Parterres für dienstliche Zwecke der Bundesverwaltung benötigt wird. Es ist übrigens ziemlich sicher, daß das Gebäude zu einem annehmbaren Preise gar nicht käuflich wäre, indem die Besitzer vorziehen, solches als gute Kapitalanlage zu behalten.

Der Mietvertrag mit der Erbschaft Bourrit für den Teil des Erdgeschoßes, in welchem nach Beginn der Umbauten im Postgebäude das Fahrpostbureau, untergebracht, werden .soll, ist am 12. März 1903 abgeschlossen ,,worden, ,,mij; Beginn am 1. Juli 1903. Der Mietzins beträgt Fr. 2600 per Jahr. Der Vertrag dauert 6 Jahre fest. Ein Jahr vor Ablauf haben sich die Parteien darüber zu verständigen, ob sie den Vertrag erneuern wollen oder nicht. Die Postverwaltung hatte eine längere feste Vertragsdauer gewünscht, die Vermieter wollten eine solche aber nicht zugestehen. Die genannte Verwaltung glaubt, es sei nicht au befürchten, daß die Erbschaft Bourrit nach 6 Jahren sich weigern werde, den Vertrag, wenn auch vielleicht mit etwelcher Erhöhung des Mietzinses, zu erneuern.

Die Schalterhalle des Postgebäudes wird nach dem Umbauprojekt fast um 2 m. tiefer, und es wird die Zahl der

795 Schalter vermehrt, so daß das Publikum rascher bedient werden kann. Dagegen wird der Hof um zirka 40 m2 kleiner 5 da indessen der Hof vom Hause Bourrit dazu kommt, kann er auch fernerhin genügen.

Nach dem vorliegenden, von Herrn Architekt M. Camoletti in Genf ausgearbeiteten Projekte, das seit den ersten Umbauskizzen vom Jahre 1893 vielfache Umgestaltungen erfahren hat, würde das ganze Gebäude, mit Ausnahme eines Teiles des Erdgeschoßes, der für das Filialpostbureau ,,Rue du Stand" bestimmt ist, der Telegraphen- und Telephonverwaltung zur Verfügung gestellt. Es können den drei Verwaltungsabteilungen im Keller, Erdgeschoß und in den vier Stockwerken folgende Lokale zugewiesen werden: Sous-Sol.

Lokal f ü r d e n Linienverteiler . . . .

68.25 m 2 Lokale für Kabelsehutzapparate . . . 162.u ,, Reservierte Kellerräume für die Telephonverwaltung 162.31 ,, Disponible Räume .

96.4? ,, Heizung und Kohlenraum 109.37 ,, 598.44 m 2 Bez-de-Chaussee.

Schalterhalle 98.96 m 2 Briefpost- u n d Mandatbureau . . . . 195.ie ,, Fahrpostbureau lOl.ea ,, Telegrammaufgabe mit Telephonkabine .

30.37 ,, Telegrammkontrolle 60.02 ,, Ausläufer 19.42 ,, Nachtdienstzimmer für Ausläufer . .

9.ss ,, Tröcknezimmer 9.76 ,, Gedeckter Posthof 51.87 ,, 577.06 ,, Entresol.

Instruktionszimmer und Telegrammarchiv 40.40 m2 Soldauszahlungszimmer 34.02 ,, Lokal für Reparaturen 28.26 ,, Monteurzimmer 46.98 ,-, Stationsmaterialzimmer . ^ . . . .

89.28 ,, Gehülfenzimmer 17.?e ,, Dunkelzimmer 16.34 ,, Drei disponible Zimmer . . . . .

61.51 ,, Abwartwohnung m i t Küche . . . .

88.94 ,, 373.52

796 I.'Stock.

Morse-Saal 151.ie m 2 Hughes-Saal 90.49 ,, Saal für Spezialapparate 37.58 ,, Zimmer des Bureauchefs 24.67 ,, Abwartzimmer 10.30 ,, Nachtdienstzimmer 7.ie ,, Vestiaire zum Morse-Saal 24.07 ,, ,, Hughes-Saal . . . .

16.45 ,, fl Zimmer für Apparatenreinigung . . .

19.42 ,, ,, ,, Materialreinigung . . .

17.sa ,, Vestiaire für weibliche Angestellte . .

10.44 ,, Akkumulatorenraum 12.« ,,

422.68 m 2

II. Stock.

Direktor des Telegraphenkreises . . .

Adjunkt des Direktors des Telegraphenkreises Direktionskanziei des Telegraphenkreises Wartzimmer Telephonische Vermittlung der Telegramme Buchhaltung und Kanzlei Installation der Stationen Chef der Zentralstation . . . . . .

Wartzimmer Abonnemente und Reklamationen . .

Bureau für die Linien Arehivraum Akkumulatorenraum Wechselgestelle Formularmagazin Batteriematerial Laboratorium Disponibel

27.30 m 2 17.42 ,, 43.es ,, 15.oc ., 24.70 16.12 14.83 26.oo 16.09 16.92 35.24 17.32 38.28 21.66 16.so 18.90 25.u 17.10

,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, ,, .,, ,, ,, .,

409.il ,.

ZZI. Stock.

Multipelsaal Saal für interurbane Gespräche . . .

Zimmer für Gesprächkontrolle, . . .

., ., Monteure der Zentralstation

327.oo , 63.44 25.IG 21.90

m2 ,, ,, ,,

797

3.96 m2

Vestiaire I

,,* niii . . . . . . . . : "60.45.84 ,,,,

Messungszimmer Techniker der Zentralstation . . . .

Vier disponible Zimmer ·

"

"

90

22.26 ,, 22.es ,, 77 75 ,,

670.96 m 2 3051.66 m 2

Die im Erdgeschoß des Bourritschen Hauses gemieteten, 130.50 m 2 haltenden Lokale und der hinter denselben befindliche Posthof von 134.55 m 2 Bodenfläche sind in diesen Zahlen nicht Inbegriffen.

Während bei den ersten Umbauprojekten die Beibehaltung des Erdgeschoßes und des Entresols des alten Gebäudes vorgesehen war, hat die genaue und gründliche Prüfung der definitiven Pläne ergeben, daß dies nicht zulässig ist. Das in schlechtem Zustande sich befindliche Mauerwerk müßte beinahe überall verstärkt werden, die Axen der jetzigen Öffnungen würden mit der neuen innern Einrichtung nicht übereinstimmen, die drei Bogen des Hauptmotivs gegen die ,,Place de la Poste" ruhen auf zu schwachen Pfeilern und sind baufällig. Im Innern verlangt das neue Projekt wesentliche Änderungen an den Pfeilern des Erdgeschoßes, auch muß der Boden des letztern um O.so m. erhöht werden, um den im Untergeschoß befindlichen Lokalen genügende Höhe und zweckentsprechende Beleuchtung geben zu können.

Diese Räumlichkeiten werden nämlich größtenteils von der Telephonverwaltung belegt, da die Luftdrähte abgeschafft und durch unterirdische Kabel ersetzt werden, die sämtlich in diese Lokale einmünden. Hier befinden sich der Linienverteiler und die Kabelschutzapparate.

Um zu ermöglichen, daß während der Ausführung des Neubaues sowohl das Postbureau als das Telegraphenbureau und die Telephonzentralstation im Gebäude bleiben kann, und der Geschäftsgang dieser Dienstzweige nicht wesentlich gestört wird, müssen besondere Einrichtungen getroffen und der Bau in zwei Etappen vorgenommen werden. Dieser Umstand bedingt eine erhebliche Arbeitserschwerung und somit auch eine nicht unbedeutende Erhöhung der Baukosten.

Der detaillierte Kostenvoranschlag ist so genau wie für derartige Arbeiten überhaupt möglich aufgestellt. Die Kosten sind veranschlagt auf:

798 1. Vorarbeiten Fr. 35,188. 85 2. Arbeiten für die erste Bauperiode . . ,, 418,073. 75 3.

,, ,, ,, zweite ,, . . .,, 184,533. 85 4. Äußere Arbeiten und spezielle Einrichtungen (Untergeschoß, Kanäle etc.) . . ,, 28,437. 15 5. Unvorhergesehenes-und Bauleitung . . ,, 99,766. 40 Total

Fr. 766,000. --

Im übrigen verweisen wir auf die bezüglichen Pläne, die Kostenberechnung und den bautechnischen Bericht.

Gleichzeitig mit dem Projekt betreffend den Umbau des Postgebäudes an der Rue du Stand erlauben wir uns, Ihnen auch ein solches betreffend die Erstellung eines Nebengebäudes zum Hauptpostgebäude an der Rue du Mont Blanc in Genf zu unterbreiten. Zu diesem Gebäude gehört ein Streifen Land von 8 m.

Breite und 73 m. Länge (Länge des Postgebäudes) an der Rue Michel Roset, der bis jetzt, mit Ausnahme eines kleinen Teiles in der Mitte, auf welchem ein Stallgebäude für vorübergehende Einstellung von Fourgonpferden steht, nicht benützt wurde. Dieses Land, das hinter dem Postgebäude sich an den Posthof anschließt, jedoch tiefer liegt als der letztere, war von Anfang an für eine allfällig notwendig werdende Erweiterung der Diensträume des Hauptpostgebäudes bestimmt. Die unbenutzten Teile des Landstreifens sind durch einen ziemlich hohen Zaun von der Straße abgesperrt, was aber einen gewissen Teil der benachbarten Bevölkerung und herumtreibende Individuen nicht verhindert hat, sie zum Ablagerungsort für allen möglichen Unrat zu machen.

Alle Verbote haben nichts dagegen vermocht. Die Behörden der Stadt Genf sind wiederholt bei der Postverwaltung wegen dieses für die Stadt unwürdigen Zustandes vorstellig geworden. Auch in den Zeitungen wurde reklamiert. Zuletzt nahm sich noch der Verkehrsverein der Stadt der Sache an und richtete an die Postverwaltung das Gesuch, es möchten ihm die beiden Parzellen (rechts und links des Stallgebäudes) zu freier Benützung überlassen werden. Er beabsichtigte, auf denselben Bäume zu pflanzen . und Bänke aufzustellen und so daraus einen Ruhe- und Erholungsplatz für die Bewohner der Nachbarschaft zu machen. Die Postverwaltung würde nicht ermangelt haben, diesem Gesuche zu entsprechen, wenn sie nicht vor der Notwendigkeit gestanden

799

wäre, den Boden in nächster Zeit für die Erweiterung der Diensträume des Hauptpostgebäudes selbst zu benützen. Diese Erweiterung läßt sich in der Tat nicht mehr länger aufschieben. Es ist namentlich der Raum für die ankommenden Paketsendungen und für die Abfertigung der Paketträger, der nicht mehr ausreicht. Die Zahl der zur Distribution in Genf eintreffenden Pakete nimmt fortwährend stark zu. Sie betrug im Jahre 1898 683,708 Stück und im Jahre 1903 863,061 Stück, was in den fünf Jahren allein eine Vermehrung von 26 °/o ausmacht. Zur Bewältigung dieser großen Zahl Pakete genügt der vorhandene Raum nicht mehr; insbesondere ist es den Paketträgern nicht immer möglich, die zu vertragenden Pakete nach Straßen auszuscheiden und für den Verlad in die Fourgons vorzubereiten. Es wird dadurch der Abgang der Fourgons und Paketträger oft verspätet.

Auch das Mandatbureau leidet unter Platzmangel, der ebenfalls der Verkehrszunahrne zuzuschreiben ist. Im Jahre 1898 betrug die Zahl der beim genannten Bureau behandelten Geldanweisungen 309,929 Stück. Im Jahre 1903 belief sie sich auf 435,767 Stück. Es ergibt sich somit in den letzten fünf Jahren eine Vermehrung von 125,838 Stück oder um 40%.

Im weitern ergibt sich die Notwendigkeit, der Telegrammaufgabe mehr Plat/, zuzuweisen und insbesondere sie an einen Ort zu verlegen, wo dem Publikum Gelegenheit geboten werden kann, auch zur Nachtzeit Telegramme aufzugeben. Der Telegrammaufgabe steht jetzt ein Schalter gegen die große Schalterhalle zur Verfügung. Diese letztere muß nun aber des Nachts im Interesse der Ordnung und der Sicherheit geschlossen werden. Um die Schließung zu ermöglichen, wurden bei der Erstellung des Gebäudes seinerzeit die Schloßfächer, die den Fachinhabern auch während der Nacht, oder wenigstens während eines Teils derselben, zugänglich sein müssen, so untergebracht, daß sie ohne Berührung der Schalterhalle durch einen Nebeneingang (denjenigen, der zum Briefträgersaal im I. Stock führt) erreicht werden können.

Es wurde damals nicht als ein Bedürfnis erachtet, die Aufgabe von Telegrammen während der Nacht in diesem Gebäude, wo sich bloß eine Telegraphenfiliale befindet -- das Haupttelegraphenbureau ist im Gebäude an der Rue du Stand -- zu ermöglichen.

Dieses Bedürfnis hat sich nun aber seither geltend gemacht.

Immer dringender ist von den
interessierten Kreisen des Handels und der Industrie das Begehren gestellt worden, es möchte die Möglichkeit geschaffen werden, daß im Hauptpostgebäude an der Rue du Mont-Blanc auch zur Nachtzeit Telegramme aufgegeben

800

werden können. Die Telegraphenvervvaltung glaubt, sich diesem Begehren gegenüber nicht länger ablehnend verhalten zu dürfen, sobald die Raumverhältnisse eine Entsprechung gestatten werdenj, was bisher nicht der Fall war.

Ferner genügt die in der großen Schalterhalle angebrachte Telephonsprechstation den zunehmenden Anforderungen des Verkehrs nicht mehr, es sollten daher zwei weitere Kabinen nebea dem Telegraphenschalter in Aussicht genommen werden.

Um den erwähnten Übelständen abzuhelfen und auf lange Zeit hinaus genügende Räume für die in Frage stehenden Dienstzweige zu schaffen, empfiehlt es sich, auf dem zurzeit unbenutzten Landstreifen hinter dem Postgebäude einen einfachen, einstöckigen Bau zu erstellen. Ein Projekt für einen solchen liegt den Akten bei. Der Bau würde sich auf eine Höhe von 4,50 m. über dem Posthof erheben. Die Niveaudifferenz zwischen dem letztern und der Rue Michel Roset würde zur Erstellung eines Tiefparterres benützt. In dem Raum auf der Höhe des Posthofes mit einem Flächeninhalt von 537,c m2 "würde die Fahrpostdekartierung und das Bureau für die Abfertigung der Pakefcträger untergebracht. Der Raum würde auch einen Schalter fiiir das Publikum zur Aushingabe von Paketen an Sonntagen erhalten.

Im Tiefparterre auf der Höhe der Rue Michel Roset würden vorläufig Ruhezimmer für auswärtige Beamte und Kondukteure, ferner Räume für die Aufbewahrung von Heizmaterial und endlich eine Stallung für 10 Pferde, zur vorübergehenden Einstellung von Fouvgonpferden, eingerichtet. Diese letztere als Ersatz für die Stallung, die sich jetzt in der Mitte des Bauplatzes befindet und die an dieser Stelle nicht belassen werden könnte.

Durch die Verlegung der Fahrpostdekartierung und des Paketträgerbureaus würde der Erdgeschoßraum im südwestlichen Flügel des Hauptgebäudes frei und es könnte derselbe verwendet werden zur notwendigen Erweiterung des Mandatbureaus und zur Unterbringung der Telegrammaufgabe. Die letztere würde einen Schalter erhalten gegen den Treppenaufgang zu den Bureaux der Kreispostdirektion im I. Stock, für welche ein besonderer Hauseingang besteht. Um die Aufgabe von Telegrammen währead der Nachtzeit zu ermöglichen, würde dieser Nebeneingang nachts offen gelassen, was mit weit weniger Nachteilen verbunden wäre, als das Offenlassen des Haupteinganges und der großen Schalterhalle. Der
I. Stock, in dem sich die Direktionsbureaux befindeOj ist durch eine starke Türe nach außen, d. h. nach dem Treppenhaus abgeschlossen. Es ließen sich in diesem Lokal für die

801 Telegrammaufgabe auch gut 2 Telephonkabinen für den Gebrauch durch das Publikum einrichten.

Das Nebengebäude hält an nutzbaren Räumen : Tiefparterre : Lese- und Schreibzimmer für das Postpersonal 208,oo m2 Ruhezimmer für Postbeamte . .

44,25 ,, ,, ,, Postangestellte .

42,50 ,, Vestibüle 19,20 ,, Heiz- u n d Kohlenraum . . . .

60,80 ,, Stallung 72,oo ,,

446,75 m2

Erdgeschoß : 268,80 m2 160,oo ,, 108,80 ,, 18,oo ,,

Paketträger Fahrpostdekartierung Rechnungsbureau Schalterraum

555,6o ,, Total

1002,35 m3

Die gestützt auf die beiliegenden Pläne aufgestellte detaillierte Kostenberechnung beläuft sich auf Fr. 137,000.

Indem wir Ihnen die Annahme des nachfolgenden Entwurfes zu einem Bundesbeschlusse empfehlen, benutzen wir diesen Anlaß, Sie, Tit., unserer ausgezeichneten Hochachtung zu versichern.

B e r n , den 14. April 1904.

Im Namen des Schweiz. Bundesrates, Der Bundespräsident:

Comtesse.

Der Kanzler der Eidgenossenschaft: Ringier.

802 (Entwurf.)

Bundesbesclüuß betreffend

Bewilligung der Kredite für den Umbau des Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes an der Rue du Stand in Genf und die Erstellung eines Nebengebäudes zum Hauptpostgebäude an der Rue du Mont Blanc in Genf.

Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht einer Botschaft des Bundesrates vom 14. April 1904, beschließt: Art. 1. Es werden folgende Kredite bewilligt: a. für den Umbau des Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes an der Rue du Stand in Genf Fr. 766,000 ; b. für die Erstellung eines Nebengebäudes zum Hauptpostgebäude an der Rue du Mont Blanc in Genf Fr. 137,000 ; zusammen Fr. 903,000.

Art. 2. Dieser Beschluß tritt, als nicht allgemein verbindlicher Natur, sofort in Kraft.

Art. 3.

beauftragt.

Der Bundesrat ist mit dessen Vollziehung

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Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung, betreffend den Umbau des Post-, Telegraphen- und Telephongebäudes an der Rue du Stand in Genf und die Erstellung eines Nebengebäudes zum Hauptpostgebäude an der Rue du Mont Blanc in Genf. (Vom 14. A...

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Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

20.04.1904

Date Data Seite

789-802

Page Pagina Ref. No

10 020 938

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