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Bundesblatt 111. Jahrgang

Bern," den 12. März 1959

Band I

Erscheint wöchentlich. Preis 30 Franken im Jahr, 16 Franken im Halbjahr zuzüglich Nachnahme- und Postbestellungsgebühr Einrückungsgebühr 60 Kappen die Petitzeile oder deren Kaum. -- Inaerate franko an Stampili & Cie. in Bern o

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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für PTT-Betriebsgebäude in Basel, Bern, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Ölten, Rüschlikon, Zürich sowie auf dem Albis (Vom 9. März 1959) Herr Präsident !

Hochgeehrte Herren!

Wir beehren uns, Ihnen eine Sammelbotschaft über die Bewilligung von Objektkrediten für folgende PTT-Betriebsgebäude vorzulegen : PTT-Betriebsgebäude: Biel Chur-Stadt Zürich-Hirslanden Telephongebäude : Basel-Binningen Bern-Wabern Genf-Charmilles Lausanne-Renens Luzern- Grosshof Rüschlikon Zürich-Altstetten TT-Magazin, -Werkstätte- und Garagegebäude : ' Ölten Richtstrahl-Relaisstation : Albis-Felsenegg Von den insgesamt 12 Bauprojekten sind 9 ausschliesslich für die betrieblichen Bedürfnisse des Telephons bestimmt und die verbleibenden 8 Bauvorhaben, an denen auch die Post beteiligt ist, sind ebenfalls überwiegend durch den ständig anschwellenden Telephonverkehr verursacht worden.

Bundesblatt. 111. Jahrg. Bd. I.

29

394 Ein Blick auf die Entwicklung des Telephons in den letzten Jahren zeigt, dass der weitere Ausbau der technischen Anlagen und damit auch der Telephonbetriebsgebäude einer zwingenden Notwendigkeit entspricht. In den sieben Jahren von 1950-1957 ^ - erhöhte sich die Zahl der Telephonteilnehmer von 574 510 auf 909 021, d.h.

um 58 Prozent und gleichzeitig - stieg die Gesprächszahl um 50 Prozent, nämlich von 682 Millionen auf 1025 Millionen.

O

Während dieser kurzen Zeit hoben sich die Verkehrseinnahmen bei den TT-Diensten von 298 Millionen auf 482 Millionen Franken, was einer Zunahme um 62 Prozent entspricht.

Gesamthaft gesehen, befindet sich die PTT immer noch in einer Zeit des Verkehrsanstieges, wenn auch die Zunahme nach den ersten provisorischen Ergebnissen für das Jahr 1958 etwas schwächer war als im Vorjahr. Massgebend für das Baubedürfnis ist aber nicht nur die zukünftige Entwicklung, sondern vielmehr die bereits bestehende Raumknappheit infolge des unvermeidbaren Ausbaues der technischen Anlagen in den letzten Jahren. Verursacht durch den Verkehrsaufschwung seit dem letzten Weltkrieg, wurden die PTT-Eäume zu eng und genügen den betrieblichen Anforderungen nicht mehr. Besonders beim Telephon ist Abhilfe durch Neubauten dringend. Ob der Verkehr sich auch inskünftig noch im gleichen Tempo steigert, ändert an dem grundsätzlichen Baubedürfnis nichts; er ist jedoch massgebend für die Bemessung der Grosse der neuen Betriebsgebäude.

Beim Telephon nimmt die Zahl der Abonnenten immer noch stark zu.

Das Telephon wird je länger je mehr ein täglicher Gebrauchsgegenstand, der in immer breitere Volksschichten Eingang findet. Mit Rücksicht auf die Konjunktur im Baugewerbe und die Leistungsfähigkeit der Telephonindustrie bemüht sich die Generaldirektion PTT, die Investitionen beim Telephon in einem normalen Rahmen zu halten. Der beste Beweis, dass der Ausbau nicht in einem überdimensionierten Masse erfolgt, sind die immer noch über 9000 wartenden Abonnenten, deren Gesuch um Einrichtung eines Telephons bisher nicht entsprochen werden konnte. Eine Drosselung der Investitionen beim Telephon hätte ein sprunghaftes Ansteigen dieser Zahl zur Folge, was im Interesse der schweizerischen Wirtschaft vermieden werden muss.

Die Projekte, die mit dieser Botschaft-vorgelegt werden, sind das Ergebnis einer strengen Auswahl und stellen ein Minimum der PTT-Betriebsgebäude dar, die unverzüglich erstellt werden müssen, falls ausgedehnte Störungen im Telephonverkehr vermieden werden sollen. Auch in Zukunft ist bei gleichbleibender Verkehrszunahme mit einem erheblichen Bauvolumen der PTT-Betriebe zu rechnen. Dabei ist aber zu berücksichtigen,, dass es sich nicht um ertragslose 1

) Bei der Bedaktion der Botschaft lagen die Zahlen für das Jahr 1958 noch nicht

395 Bauten handelt; erst durch diese Investitionen wird eine Steigerung des Verkehrsvolumens und dadurch auch der Einnahmen ermöglicht.

Der Delegierte für Arbeitsbeschaffung hat der Botschaft zugestimmt.

Alle 12 Projekte sind von der Direktion der eidgenössischen Bauten oder in ihrem Auftrag von privaten Architekten in Zusammenarbeit mit den Organen der Gerieraldirektion PTT ausgearbeitet worden.

1. Richtstrahl-Relaisstation Albis-Felsenegg Der Telephonverkehr hat in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz einen gewaltigen Aufschwung genommen.. Neben dem Ortsverkehr waren daran besonders die inländischen Ferngespräche beteiligt, deren Zahl im Jahre 1930 noch 79 Millionen betrug und bis 1957 um 476 Prozent auf 455 Millionen zunahm.

Dieser Zuwachs der Ferngespräche verlangte die fortwährende Bereitstellung weiterer Leitungen zwischen den grösseren Bevölkerungszentren der Schweiz, damit der Verkehr möglichst reibungslos abfliesst und Stauungen mit langen Wartezeiten vermieden werden. Im Zeitraum von 1980 bis 1957 vermehrte deshalb die PTT die Zahl der Fernleitungen von 7400 auf rund 33 000. Mit diesen Leitungen steht und fällt der interurbane Telephonverkehr.

In den nächsten Jahren wird die Anzahl Leitungen in den Hauptadern verdoppelt oder sogar verdreifacht werden müssen, wenn Störungen in der Abwicklung des immer noch zunehmenden Fernverkehrs vermieden werden sollen. Trotz des intensiven Ausbaus beim Telephon stehen die dringend benötigten Leitungen noch nicht zur Verfügung. Eine Entlastung wird sich erst ergeben, wenn die im Ausbau befindlichen Koaxialkabel der West-Ost-Transversale Genf-LausanneBern-Zürich-St. Gallen und die Koaxialkabelanlage Zürich-Lugano (-Mailand) fertigerstellt sein werden.

Auf den vier Tuben eines Koaxialkabels können bis zu 1920 Telephongespräche unabhängig voneinander geführt werden. Dieser gewaltige Vorteil hat aber eine Massierung der Leitungen auf engstem Kaum zur Folge, die zu Engpässen führt. Der Unterbruch eines einzigen Koaxialkabels kann ganze Landesgegenden weitgehend vom Telephonverkehr abschneiden. Als Sicherung bestehen schon heute provisorische Eichtstrahlverbindungen für die Téléphonie, die nunmehr auf den Strecken Zürich-Bern und Zürich-Lugano in ein Definitivum ausgebaut werden müssen. Dabei soll die bisherige provisorische Eelaisstation Uetliberg,
die in einem kleinen Eaum auf UTO-Staffel untergebracht ist, aufgehoben werden. Sie verfügt über keine Sichtverbindung mit dem Jungfraujoch für die Übertragung nach Lugano, ferner müssen nach dem Vertrag mit der Stadt Zürich bis 1965 alle Eichtstrahlantennen sowie die zugehörigen Buchten vom Uetliberg entfernt werden.

Zürich, einer der Hauptstützpunkte des schweizerischen Telephonverkehrs, wird ein Knotenpunkt der Koaxialkabelanlagen bilden und muss daher auch zu einem Hauptstützpunkt des Bichtstrahlnetzes werden. Angesichts der massiven

396

Vermehrung der Fernleitungen und der zunehmenden Bedeutung ihrer drahtlosen Sicherung ist ein betriebssicherer Ausbau der Eelaisstation nicht zu umgehen.

Dazu kommt ein weiteres Erfordernis : das Fernsehen ist heute noch auf die drahtlose Übermittlung angewiesen. Im Sendergebäude Uetliberg befindet sich das wichtigste schweizerische Fernseh-Richtstrahlzentrum. Es gewährleistet den Anschluss mit Deutschland und Italien, vermittelt den Programmaustausch mit der Westschweiz und speist die Sender Uetliberg, Säntis und Bantiger. Auch die Sender des Tessins erhalten das Programm vom Uetliberg.

Die Stadt Zürich hat der Errichtung des neuen Fernsehturms Uetliberg nur unter der Bedingung zugestimmt, dass ab 1965 nur noch der Fernsehsender mit Turm und Sendegebäude auf dem Uetliberg verbleiben, alle andern technischen Einrichtungen aber, wie bereits erwähnt, verschwinden. Verlegt werden müssen somit neben den Telephon- auch die Fernsehrichtstrahlanlagen, die der Übermittlung des Fernsehprogramms nach andern Sendern dienen.

Weil ein weiterer Ausbau der Telephon- und Fernsehrichtstrahlanlagen sowie die Sicherung durch provisorische Anlagen auf dem Uetliberg für nur wenige Jahre unzweckmässig ist und die Betriebssicherheit erst in einer neuen Station gewährleistet werden kann, suchte die Forschungs- und Versuchsanstalt der PTT nach einem andern Standort und nahm dazu eingehende Messungen vor. Die Wahl fiel eindeutig auf den Albis, wo sich in der Nähe der Felsenegg die besten Verbindungsmöglichkeiten ergaben. Der gewählte Standort liegt verkehrsmässig sehr günstig, nahe einer auch im Winter befahrbaren Strasse.

Um möglichst gute Übertragungseinrichtungen zu erhalten, wurde eine turmförmige Bauart gewählt, ähnlich wie dies auch im Ausland fast überall der Fall ist. Sie bietet, verglichen mit einem Gittermast, infolge der kurzen Antennenzuleitung übertragungstechnisch grosse Vorteile. Die zuständigen Behörden sprachen sich übrigens aus ästhetischen Gründen gegen die Erstellung eines Gittermastes aus. Die gemeinsame Aufstellung von Téléphonie- und Fernsehrichtstrahlanlagen wirkt sich betrieblich durch bessere Ausnützung der Hilfseinrichtungen günstig aus.

Vorgesehen ist ein ca. 50 m hoher, dreieckiger Betonturm mit einer Grundfläche von rund 60 m:!, der folgende Räume enthält : 2. Untergeschoss : TT-Eaum mit
Notausstieg 1. Untergeschoss: Hochspannungsstatiou Dieselnotstromanlage Erdgeschoss : Eingang Heizung Starkstromversorgung 1. und 2. Stock: Starkstromversorgung 8. Stock: Verstärkerstation für die Kabelverbindung mit dem Koaxialkabelzentrum

897

Modell der Richtstrahl-Relaisstation Albis-Felsenegg

398 4. Stock : 5. Stock:

Aufenthaltsraum für das Personal Eeservematerial Werkstatt 6. Stock: Schaltstelle für internationale Fernsehleitungen 7. Stock: Überwachungseinrichtungen Alarm-Fernmeldeanlagen Fernsteuerung 8. Stock: Hilfsbetriebe Zentrale Kühlluftanlagen für die Radio-Buchten.

9., 10. und 11. Stock: Richtstrahlanlagen für Téléphonie; internationale Fernsehverbindungen und Fernsehverbindungen zwischen den Studios 12. Stock: Richtstrahlanlagen für Fernsehsender-Zubringerleitungen Die Antennen werden auf den Terrassen der fünf obersten Stockwerke montiert. Das Flachdach dient als Reserveplatz für Antennen und als Standort für mobile Fernsehreportage-Anlagen.

Das Projekt passt sich der Gegend gut an. und bietet übertragungsmässig beinahe ideale Verhältnisse. An der Strasse wird ein Autoeinstellraum für ein Fahrzeug des Unterhaltspersonals sowie eine Pumpstation für den Ölnachschub zur Diesel-Notstromanlage und Heizung erstellt.

Die Kosten der Richtstrahlstation belaufen sich auf l 269 000 Franken, wozu noch die Kosten für das Bauland kommen. Der Kauf steht vor dem Abschluss.

Der projektierte Richtstrahlturm dient in erster Linie der Téléphonie. Die Erstellung der Anlage ist dringend und kann nicht hinausgeschoben werden, weil in den nächsten Jahren alle Drahtleitungen zwischen Bern und Zürich belegt sein werden und bis zur Fertigstellung der Koaxialanlage die Richtstrahlanlage die einzige Leitungsreserve bildet. Ohne die Station Albis können weder die Richtstrahlverbindung Zürich-Bern noch die Richtstrahlverbindung ZürichLugano als Sicherung des Gotthardkabels fertig gestellt werden. Erst in zweiter Linie kommt der Ausbau der Fernsehrichtstrahlverbindungen mit dem Ausland und andern Gegenden der Schweiz, die bisher ohne Reserven arbeiteten.' Heute verursacht jeder Ausfall einen Verbindungsunterbruch; erst mit derneuen Station kann die Betriebssicherheit der Fernsehverbindungen gewährleistet werden.

2. Telephongebäude Basel-Binningen

Die Telephonteilnehmer von Binningen sind zur Zeit an die Quartierzentrale Basel-Morgartenring angeschlossen, die 1950 eingeschaltet wurde. Infolge der starken Zunahme der Telephonteilnehmer in Basel, die sich seit 1930 wie folgt darstellt,

399 1930

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Ferngespräche, Ausgang in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Pranken . . .

1940

14368 22885 17,7

22738 39 867 19,2

8,4

66

4,7

5,4

1950

1957

42931 69869 75 107 115 649 57,6 44,3 12,3 12,5

Index 1957 1930=100

487 505 325

31 6 *)

480 2)

19,7

419

1 ) 2

Wird nur noch für ganze Netzgruppe Basel ermittelt.

) Index 1954.

werden die 20 000 Anschlüsse der Quartierzentrale Basel-Morgartenring anfangs 1962 belegt sein. Die Binningen benachbarte kleine Unterzentrale Bottmingen erlaubt mit ihren 1600 Einheiten, von denen schon drei Viertel vergeben sind, keine Entlastung.

Noch schlimmer steht es mit den Stammkabeln zwischen Binningen und dem Stadtgebiet, die schon jetzt erschöpft, sind.

Eine wirksame Entlastung der Zentralen Morgartenring und Bottmingen sowie der Kabelanlagen lässt sich nur durch eine neue Quartierzentrale für die Teilnehmer von Binningen erreichen. Die Generaldirektion PTT hat zu diesem Zweck vor einiger Zeit am Schafmattweg ein geeignetes Terrain erworben.

Das Projekt sieht folgende Eaumverteilung vor: 2. Untergeschoss : Garagen 1. Untergeschoss: Magazin Kabelkeller Schutzraum Maschinen- und Akkumulatorenräume Erdgeschoss : Verteilerraum Raum für Spezialausrüstungen Werkstatt Dienstwohnung Obergeschoss : Automatenraum Das Projekt trägt der Endentwicklung des Einzugsgebietes der Zentrale Rechnung und bietet Raum für 20 000 Teilnehmeranschlüsse.

Die Kosten belaufen sich auf 930 000 Franken.

3. Telephongebäude Bern-Wabern Im Ortsnetz Bern haben sich die Telephonanschlüsse und die Gesprächseinnahmen zwischen 1940 und 1957 ungefähr verdreifacht:

400

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Ferngespräche, Ausgang in Millionen .

. . .

Gesprächseinnahmen in Millionen Pranken . . .

Index 1957 1930=100

1940

1950

1957

11487 18562 11,7

19747 33524 22,7

39079 63566 34,6

57805 90441 50,3

487 430

36

6,7

14,6

27,1

753

3,1

5,5

11,5

16,1

519

1930

·

503

Die Telephonteilnehmer Berns werden vom Hauptamt, von drei Quartierund sechs Unterzentralen bedient; jährlich ist mit einem Zuwachs von gegen 3000 neuen Anschlüssen zu rechnen.

Die Abonnenten von Wabern, die zum Ortsnetz Bern gehören, sind an die Quartierzentrale Bern-Weissenbühl angeschlossen, deren Einzugsgebiet sich von Ausserholligen bis Kleinwabern in west-östlicher Kichtung über 5 km hin erstreckt. Ende 1961 wird die Nummernreserve dieser Zentrale erschöpft sein, so dass eine Entlastung notwendig ist. Vom Weissenbühl müssen Teilnehmer abgetrennt und einer in Wabern zu erstellenden Quartierzentrale zugeteilt werden.

Gleichzeitig bietet sich Gelegenheit,-die seit 30 Jahren in Betrieb stehende und ersatzbedürftige Unterzentrale Kehrsatz aufzuheben und die Abonnenten ihres Bedienungsbereiches in Wabern anzuschliessen.

Die Generaldirektion konnte sich zwischen der Gürbetalbahn und der Seftigenstrasse ein ' für die Erstellung einer Quartierzentrale günstig gelegenes Terrain sichern.

Das Projekt sieht folgende Einteilung vor : Keller : Kabelraum Batterien Gleichrichter Schutzraum Heizung Erdgeschoss : Hauptverteiler Kaum für Spezialausrüstung Garage 1. Stock: Wählersaal für 10 000 Anschlüsse 2. Stock : Wählersaal für 10 000 Anschlüsse, der bis auf weiteres vermietet werden kann.

Àttikageschoss : Dienstwohnung Die Kosten werden auf 610 000 Franken geschätzt.

401 4. Umbau und Erweiterung des PTT-Gebäudes Biel Die Stadt Biel hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem wichtigen Industrie- und Verkehrszentrum entwickelt. Sie zählt heute rund 58 000 Einwohner, das sind 21 000 mehr als 1930, und steht nach der Bevölkerungszahl unter den Schweizerstädten an neunter Stelle. Diese rasche Entwicklung blieb auf die PTT-Betriebe in Biel nicht ohne Auswirkung.

Das Zentrum der PTT-Betriebe liegt am Bahnhof, wo in einem eigenen Gebäude über 500 PTT-Bedienstete in folgenden Dienstzweigen arbeiten: - Hauptpostamt mit Aufgabe, Versand und Zustellung ; - Postcheckamt; - Telephondirektion Biel, mit Ausnahme des Bau-, Material- und Transportdienstes ; - Fernendamt Biel mit den automatischen Ortsämtern, dem Landamt, dem Fernbetrieb, den handbedienten Spezialdiensten und dem Störungsdienst mit Hilfseinrichtungen ; - Telegraphenamt mit den bedienten Sprechstationen.

Seit dem Bezug des Gebäudes im Jahre 1930 mussten verschiedentlich bauliche Massnahmen getroffen werden. Bestehende Bäume wurden durch Anbauten vergrössert und einzelne Dienste anderweitig untergebracht, weil die Betriebsausrüstungen des Telephons von Jahr zu Jahr mehr Platz beanspruchen und dadurch andere Dienste verdrängen.

Obschon diese Massnahmen vorübergehend eine Erleichterung brachten, genügen die Bäume heute wiederum in keiner Weise mehr. Es muss dringend eine Lösung gefunden werden, welche den PTT-Diensten in Biel während längerer Zeit eine normale Entwicklung erlaubt, ohne dass fortlaufend teure Provisorien errichtet werden müssen.

Besonders dringend ist der Baumbedarf beim automatischen TelephonFernbetrieb. Die Zahlen der nachfolgenden Tabelle geben den Verkehr der gesamten Netzgruppe Biel wieder :

Hauptanschlüsse Sprechstellen .

Ortsgespräche in Millionen.

Ferngespräche, Ausgang in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

Index 1957 1930=100

1940

1950

1957

7314 10910 3,3

14871 22811 8,7

25508 37 810 14,8

487 541 548

2

35

75

13,4

670

1,1

1,6

4,2

7,2

655

1930

5235 6 987 2,7

Entsprechend der Zunahme der Ferngespräche' seit 1930 um 570 Prozent musste die Zahl der Verbindungslinien für den Fern- und Netzgruppenverkehr

402 samt ihren Ausrüstungen von 147 auf 1055 vermehrt werden ; ein dringender Ausbau auf 1600 Ausrüstungen steht bevor. Der Ausbau beschränkt sich aber nicht bloss auf die Fern- und Netzgruppenanlagen, sondern erf asst gezwungenermassen auch die damit zusammenhängenden Einrichtungen, wie Batterien, Notstromgruppe und Trägerverstärker, die ebenfalls mehr Eaum benötigen. Infolge des rasch zunehmenden Fernschreibverkehrs muss ferner Platz für die Installation einer Telexzentrale geschaffen werden.

Der Telephonverkehr, der sich über das Ortsamt Biel abwickelt, hat wie folgt zugenommen:

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Gesprächseinnahmen in Millionen Pranken . . .

1930

1940

1950

1957

2696 4041

3888 6 189

2,2

2,3

7980 12598 6,5 i)

13426 20759 11,0 !)

0,7

0,9

2,5 !)

4,42 i)

Index 1957 1930 = 100 498 514

--

*) Inklusive Unterzentralen.

Die 15 000 Anschlüsse des Ortsamtes werden trotz der Entlastung durch die Zentrale Gurzelen, spätestens 1962 alle belegt sein. Mit dem Bau der für die Erweiterung bestimmten Eäume sollte deshalb rasch begonnen werden.

Im PTT-Gebäude ist ferner die Telephondirektion Biel einquartiert, welche die Netzgruppe Biel, Solothurn und Delsberg mit 61 Zentralen umfasst, betreibt und verwaltet. Der Geschäftsumfang der Telephondirektion Biel hat sich wie folgt entwickelt:

Hauptanschlüsse Sprechstellen Total Gespräche in Millionen . .

. .

Gesprächseinnahmen in Millionen Pranken . . .

1930

1940

1950

1957

Index 1957 1930 = 100

10006 13280

13777 20757

27268 42512

46007 69661

460

89

13 3

297

51,1

574

2,1

3

7,8

13,1

624

525

Obschon die Material- und Transportdienste aus dem PTT-Gebäude weggenommen und in einem besondern Gebäude untergebracht wurden, genügen die zur Verfügung stehenden Bäume für die Direktion, die Betriebs-, Kassen-, Installations-, Abonnements- und Badiodienste infolge der ständigen Zunahme des Verkehrs und der dadurch notwendig gewordenen Erhöhung des Personalbestandes nicht mehr. Die Gesprächskontrolle und der Zahltagsdienst, die auswärts eingemietet sind, sollten aus betrieblichen Gründen wieder im gleichen

408

Gebäude wie die Telephondirektion arbeiten; dasselbe gilt für den Baudienst, der provisorisch im PTT-Magazingebäude einquartiert ist und dort die Materialund Transportdienste einengt.

Der Postdienst wickelt sich in Biel vollständig über das Hauptamt Biel l ab.

Bei den Filialen handelt es sich, ausgenommen Biel 5 Vingelz, lediglich um Aufgabepoststellen, welche die Postsendungen zur Verarbeitung an Biel l weiterleiten.

Der Postverkehr in Biel hat sich Seit dem Jahre 1930 wie folgt entwickelt:

Geldumsatz in Millionen Franken Wertzeichenverkauf in Millionen Franken . . . .

Briefpostaufgabe (uneingesohriebene Sendungen) in Millionen . . .

Paketpostaufgabe . . . .

Einzahlungen . .

Briefpostzustellung (uneingesohriebene Sendungen) in Millionen . .

Paketpostzustellung . . .

Auszahlungen . .

Index 1957 1930 = 100

1940

I960

1957

112 6

1445

420 1

6623

588

1

1

2,1

2,8

280

1930

45 344 900 169 700

65 321 700 252 800

103 91 665 400 · 819 600 537 200 686 700

229 237 405

· 67 490 500 90200

81 423 000 110 000

167 248 861 900 1 154 300 177 800 265 500

370 235 294

Beim Postcheckamt Biel hat der Verkehr in der gleichen Zeitspanne wie folgt zugenommen:

Reohnungsinhaber . . . .

Zahl der Aufträge in Millionen . . .

Geldumsatz in Millionen . .

Index 1957 1930=100

1940

1950

1957

2302

3825

7356

9626

418

14 394

21 795

45 1940

61 3389

436 860

1930

Dieses Anwachsen des Verkehrsvolumens in allen Dienstzweigen hatte zur Folge, dass der Personalbestand bei der Post von 168 Einheiten im Jahre 1930 auf 303 Einheiten erhöht werden musste. Im gleichen Zeitraum stieg der Motorfahrzeugbestand des Postamtes Biel l für die Zustellung, den Ortstransportdienst usw. von 8 auf 36 Stück.

Der Baummangel ist bei der Post Biel ebenso gross wie beim Telephon.

Biel l ist auch ein Transitamt, das die Postsendungen aus der Umgebung, dem Berner Jura und dem Seeland teilweise verarbeitet. Es erfüllt zugleich die Auf-

404

gaben eines Bahnpostamtes, indem es einen Teil des Personals für die Bahnposten auf den Linien von Biel nach Lausanne, Zürich, Boncourt, Bern, Basel und La Chaux-de-Fonds stellt und alle in Biel und Umgebung aufgegebenen sowie die über Biel zu leitenden Pakete sortiert und weiterleitet. Diese Abteilung hat infolge ihrer vielseitigen Aufgaben mit dem anschwellenden Verkehr einen bedeutenden Umfang angenommen und leidet sehr unter Eaumnot. Einer dringenden Verbesserung und Erweiterung bedürfen ebenfalls die Räume der Zustelldienste, denn die Boten müssen die Post in verschiedenen Bäumen sortieren, die bei den Paketboten zudem noch weit auseinander liegen. Solche, den Postbetrieb erschwerende und verteuernde Massnahmen sollten vermieden werden können. MUSS aber der Betrieb aus Baummangel zu solchen Auswegen Zuflucht nehmen, ist aus betrieblichen wie finanziellen Gründen für baldige Abhilfe zu sorgen.

Auch die dem Publikum dienenden Anlagen bedürfen der Vergrösserung.

Die Schalterhalle ist zu klein; sie muss erweitert und die Zahl der Schalter vermehrt werden. Einem dringenden Bedürfnis entspricht ebenfalls der Ausbau der Schlossfächeranlage von 600 auf 1200 Fächer.

Unter dem Druck der Verhältnisse sucht die PTT aus dem beim Bahnhof für den Post- und Telephonbetrieb günstig gelegenen Terrain ein Maximum an Betriebsfläche herauszuholen.

Das Projekt sieht folgende Neu-, An- und Umbauten vor: 1. Erstellung eines Hochhauses mit 8 Untergeschossen, Erdgeschoss und 7 Obergeschossen.

2. Anbau West mit Keller, Erdgeschloss und 4 Stockwerken inklusive Attikageschoss.

3. Anbau Süd mit Keller, Erdgeschoss und 1. Stock.

4. Hofüberbauung mit Keller und Erdgeschossräumen sowie zusätzlichem Quertrakt, 1. und 2. Stock.

5. Umbauten und Anpassungsarbeiten im bestehenden Gebäude.

Für die neu zu erstellenden Bauten ist folgende Raumverteilung vorgesehen : 8. Untergeschoss : Heizung 2. Untergeschoss : Kohlen Werkstatt l. Untergeschoss : Verteiler Dieselanlage Ladestation Batterieraum Einstellraum Velos und Roller Schutzräume Erdgeschoss : Paket- und Eilzustelldienst mit Zu- und Wegfahrt für Autos (teilweise auch im Altbau) Telegraphenbureau mit den öffentlichen Sprechstationen

405 1. Stock:

Briefversand Briefzustellung Paketversand 2. Stock: Installationsdienst l Abonnementsdienst > der Telephondirektion Eadiodienst J S.Stock: Fernamt Taxaufrechnung 4. Stock: Checkamt 5. Stock: Telephondirektion 6. und 7. Stock:.

Baudienst der Telephondirektion Die Kosten des Hochhauses, des Anbaus West, des Anbaus Süd und der Hofüberbauung sind auf 6 037 780 Franken veranschlagt. In diesem Betrag sind 750 000 Franken für die Fundationsarbeiten (Betonpfählung und Erstellen einer wasserdichten Wanne) inbegriffen.

Die Arbeiten im bestehenden Gebäude umfassen neben baulich bedingten Anpassungs- und Benovationsarbeiten vor allem die Einrichtung einer erweiterten Schalteranlage und die Verlegung sowie Erweiterung der Schlossfachanlage. Um die für den Paketversand vorgesehenen Bäume zu vergrössern, muss ferner die Fassade des Altbaus teilweise herausgebrochen und das Gebäude neu abgestützt werden. Der Voranschlag rechnet für diese Umbauten mit Aufwendungen von 2 587 220 Franken.

Das Projekt, das auf Grund jahrelanger Studien entstanden ist und den Baumbedarf auf lange Zeit hinaus deckt, verursacht somit Gesamtkosten von 8 625 000 Franken.

5. Umbau des PTT-Gebäudes Chur-Stadt Mit dem Bezug des neuen Hauptpostgebäudes am Bahnhof fand eine wichtige Etappe der Verbesserung des Postbetriebsdienstes in Chur ihren Abschluss. In der alten Hauptpost, wo früher die Kreispostdirektion und sämtliche Postdienstzweige untergebracht waren, verbleiben im Erdgeschoss nur noch das Annahmeamt mit der Schlossfachanlage und das Checkamt. Sämtliche übrigen Bäume im Gebäude stehen nun zur Verfügung der sich gewaltig ausdehnenden technischen Einrichtungen des Telephons. Bevor diese jedoch installiert werden können, müssen die Lokale erweitert, umgebaut und angepasst werden.

Heute ist das Ortsamt Chur mit seinen 5000 Anschlüssen vollständig belegt und 190 Telephoninteressenten mussten bereits zurückgewiesen werden. Ein Ausbau am gegenwärtigen Standort ist infolge Baummangels ausgeschlossen. Bis das Gebäude erweitert ist und mit dem Ausbau des Ortsamtes begonnen werden kann, ist in- Chur nach der bisherigen Entwicklung mit rund 700 wartenden Telephoninteressenten zu rechnen. Es fehlt aber auch der Baum für die dringende Erweiterung des Hauptverteilers von 5000 auf 10 000 Anschlüsse, ferner für den

406 Ausbau des Fernverteilers, der Träger- und Verstärkerausrüstungen, des Landamtes sowie der Batterien und der Stromlieferungsanlage.

Beim Telegraph sind die Bäume für die Aufgabe und Vermittlung anzupassen ; ferner ist die Zahl der Telephonkabinen zu vermehren.

Bei der Planung all dieser Arbeiten muss die bisherige Zunahme des Telephonverkehrs in Chur berücksichtigt und der voraussichtlichen Entwicklung Eechnung getragen werden. Der Verkehr der Netzgruppe Chur in der Zeit von 1930 bis 1957 ergibt folgendes Bild: °

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Ferngespräche, Ausgang in IVfilliftn^Ti Gesprächseinnahmen in Millionen Pranken . . .

Index 1957 1930 = 100

1930

1940

1950

1957

2571 3771 1,5

3985 5942 2,1

7217 31 330 3,9

10803 17012 5,8

420 451

1,8

2,7

5,1

8,4

646

0,8

1

2,4

3,9

487

387

In der Netzgruppe Chur ist die Zahl der Gespräche in den letzten fünf Jahren um 4,1 Millionen gestiegen, während in der vorangegangenen gleich langen Zeitspanne eine Zunahme von lediglich 1,6 Millionen zu verzeichnen war.

Dieser intensivierte Verkehrsanstieg in den letzten Jahren hat zur Folge, dass der zukünftige Eaumbedarf für die Telephonanlagen wesentlich grösser angenommen werden muss als anfänglich berechnet wurde. Eine weitere Ausdehnung des ursprünglichen Projektes ergibt sich auch aus dem Erfordernis, durch Dezentralisation einzelner Anlagen den Telephonverkehr bei Katastrophen weitgehend zu sichern. Dazu kommen ferner Schutzräume für das Personal und die Kunden, zu deren Erstellung die PTT gesetzlich verpflichtet ist. Und schliesslich zeigte sich bei der Abklärung des baulichen Zustandes des Gebäudes, dass ausser den betrieblich bedingten Anpassungen eine Gesamtrenovation des 54jährigen Hauses unerlässlich ist, die weit über das Mass des ordentlichen Unterhalts hinausgeht.

Im einzelnen sind folgende Arbeiten erforderlich : Verstärkung der Fundamente und des Trägersystems für die Aufnahme der vermehrten Nutzlasten. Die Berechnungen ergaben, dass die bestehenden Fundamente, Säulen und Träger bereits überbeansprucht sind.

Hofunterkellerung zwischen Hauptgebäude und Nebentrakt mit nahtreffsicheren Bäumen für die Sicherung des telephonischen Durchgangsverkehrs, da der Telephonverkehr Graubündens mit der übrigen Schweiz durch den Engpass Chur geht. Ausbau der Schutzräume für das Personal und für die Kunden; im bestehenden Gebäude sind nur ungenügende und provisorisch hergerichtete Schutzräume vorhanden.

407

Kellergeschoss : Anpassung der Bäume an die neuen betrieblichen Bedürfnisse.

Heizung, Ölf euerung und Kamin : Der alte Kamin, ist an verschiedenen Stellen gerissen; er muss abgebrochen und durch einen neuen und grössern ersetzt werden. Ferner ist eine Erweiterung der Heizanlage unumgänglich, was gleichzeitig den Einbau eines Öltanks mit mehr Inhalt erfordert.

Erdgeschoss : Umgestaltung der Schalterhalle der Post und der verschiedenen Käumlichkeiten für den Postbetrieb, die Telegrammaufgabe und -Vermittlung.

Die alten Stützpfeiler sind durch tragfähigere Stützen und Träger zu ersetzen oder zu verstärken. Das Postannahmeamt wird 11 Schalter auf weisen, wovon 4 Geldschalter. Ferner ist vorgesehen, die Schlossfächeranlage zu vergrössern sowie den erforderlichen Kaum für die Paketfächer bereitzustellen. Die Zahl der bedienten Telephonkabinen wird von 8 auf 11 erhöht.

Das Postcheckamt, das vom Telephon aus dem I.Stock verdrängt wird, soll auf der Hofseite des Erdgeschosses neu untergebracht werden.

1. Stock: Herrichtung der Bäume für den Baudienst, dessen bestehende Bäume im Dachstock durch Betriebsausrüstungen belegt werden.

2. Stock: Schaffung eines neuen Baumes für den Störungsdienst. Erweiterung des Verteilerraumes.

3. Stock : Ausbau - mit entsprechender Bodenverstärkung und Brandsicherung des Mittelstücks Dachgeschoss/Estrich zu einem vollwertigen Geschoss für technische Ausrüstungen des Telephonbetriebes. Ausbau und Anpassung der beiden Seitenteile des Gebäudes; Einbau von Treppen zu den Estrichen im Dachboden.

Dach und Notdach : Eine umfassende Benovation des Daches ist dringend notwendig, da undichte Stellen vorhanden sind. Der Umbau des S.Stockes sowie ·die Dachrenovation bedingen die Erstellung eines Notdaches.

Fassadenrenovation: Die Beschädigungen an den Fassaden müssen behoben werden. Die alten einfachverglasten Fenster mit Vorfenster sind teilweise durch Doppelverglasungsfenster zu ersetzen, da sie undicht sind. Die Aufstellung eines Fassadengerüstes wird dazu benützt, eine allgemeine Fassadenreinigung vorzunehmen.

Nach den Berechnungen werden sich die Kosten sämtlicher Erweiterungsund Umbauarbeiten auf 2 800 000 Franken beziffern. Davon entfallen allein l 090 000 Franken auf die Maurer- und Eisenbetonarbeiten, 175 000 Franken auf Schreiner- und Glaserarbeiten, 156 000 Franken
auf elektrische Anlagen sowie 178 000 Franken auf Heizung und Ölfeuerung; 134000 Franken sind für das Gerüst und das Notdach erforderlich.

Diese Kosten sind für die Erweiterung und den Umbau eines bestehenden, wenn auch grossen Gebäudes hoch.-Es ist jedoch zu bedenken, dass die Betriebsfläche für -das Telephon praktisch verdoppelt wird ; nach dem Umbau und der Modernisierung vermag das Gebäude den PTT-Betriebsdiensten wiederum auf lange Jahre hinaus zu dienen.

408

6. Telephongebäude Genii-Charmilles Die 65 000 Telephonanschlüsse des Ortsnetzes Genf verteilen sich auf 8 Quartier- und 7 Unterzentralen ; eine 4. Quartierzentrale in Genf-Acacias ist im Bau.

Aus den folgenden Zahlen geht hervor, dass im Ortsnetz Genf gegenwärtig gut dreimal so viele Hauptanschlüsse als 1940 bestehen und die Gesprächseinnahmen fast fünfmal so hoch sind als in jener Zeit:

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Ferngespräche, Ausgang in Millionen . .

Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

1930

1940

1950

1957

Index 1957 1930=100

15155 21 956 16,6

19822 30124 23,3

36284 58289 40,1

61610 94935 55,8

432 336

2,1

28

9,3

16,7

794

8,9

4,2

11,8

19,8

508

407

In Genf müssen jährlich 4500 bis 5000 neue Telephonteilnehmer angeschlossen werden. Dies hat zur Folge, dass die Zentrale Grand-Pré, die im Jahre 1951 eingeschaltet wurde, 1961 bereits voll besetzt sein wird. Sie kann am besten dadurch entlastet werden, dass im Quartier des Charmilles ein neuer Netzschwerpunkt gebildet und dort eine neue Zentrale erstellt wird. Die Generaldirektion PTT konnte dazu ein geeignetes Grundstück erwerben.

Das Projekt einer Quartierzentrale sieht folgende Verwendung der Bäume vor: Keller : Kabelkeller Batterie- und Maschinenraum Luftschutzraum Heizung Erdgeschoss : Hauptverteilerraum Ea,um für Spezialausrüstungen Monteurraum Dienstwohnung l. Stock : Wählersaal Werkstatt Es handelt sich um einen normalen Bau für 20 000 Hauptanschlüsse. Die Kosten betragen 840 000 Franken.

7. Telephongebäude Lausanne-Renens Das Ortsnetz von Lausanne, wozu auch Eenens gehört, umfasste Ende 1957 rund 42 000 Telephonanschlüsse, die sich auf das Hauptamt, drei Quartier-

409 zentralen und eine Unterzentrale verteilen. Eine vierte Quartierzentrale, in La Sallaz, wird gegenwärtig gebaut.

Über die Zunahme der Telephonabonnenten und des Gesprächsverkehrs im Ortsnetz Lausanne gibt die nachstehende Tabelle Aufschluss :

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Ferngespräche, Ausgang in · Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

1930

1940

1950

1957

Index 1957 1930 = 100

8390 11 977 9,3

12754 19515 13,5

25286 37443 20,3

41918 60556 29,9

500 506 321

21

3,4

11 1

30,6

1457

2,3

2,9

6;9

12,6

547

Im Zeitraum von 1952 bis 1957 stieg die Zahl der Telephonteilnehmer um 43 Prozent, wobei die Zunahme sich von Jahr zu Jahr steigerte. Zählte man2250 neue Telephonabonnenten im Jahre 1955, so wurden 1956 schon 2800 angeschlossen und 1957 überstieg ihre Zahl bereits 3100. Es ist erfreulich festzustellen, dass die Gesprächseinnahmen noch stärker zunahmen: in den fünf Jahren bis 1957 stiegen sie um 58 Prozent.

Den grössten Zuwachs an Telephonteilnehmern im Ortsnetz Lausanne verzeichnet gegenwärtig das Gebiet der Zentrale Valehcy, das sich von der Place Chauderon westwärts bis nach St-Sulpice, Ecublens und Crissier erstreckt. Die Zentrale wäre noch in der Lage, neue Telephonteilnehrner anzuschliessen, doch wird der Kabelstrang zwischen Valency und Eenens nächstes Jahr voll belegt sein. Die Auslegung neuer Kabel in der rue de Lausanne auf einer Länge von 2 km käme auf über l Million Franken zu stehen, ohne dass dadurch auf den gelegentlichen Bau einer neuen Zentrale verzichtet werden könnte.

Es geht aber in Eenens nicht nur darum, die wartenden Telephoninteressenten, deren Zahl bis zum frühesten Einschalten der neuen Zentrale im Jahre 1962 auf 500 bis 600 ansteigen wird, bedienen zu können; die PTT muss darüber hinaus eine grosse Zahl Telephonanschlüsse für die Bedürfnisse der Landesausstellung bereitstellen, die 1964 im Gebiet zwischen Ouchy und Eenens ihre Tore öffnet. In Eenens ist deshalb durch die Erstellung einer Quartierzentrale ein neuer Netzschwerpunkt zu bilden. Die Generaldirektion PTT konnte nördlich des Eangierbahnhofs ein Grundstück erwerben, das sich für den erwähnten Zweck gut eignet.

Das Projekt sieht folgende Bäume vor : Keller: Kabelraum Batterien Schutzraum Heizung Bundesblatt. 111. Jahrg. Bd. I.

30

410 Erdgeschoss:

Hauptverteiler Baum für Spezialausrüstungen 1. Stock: Wählerraum für 10 000 Anschlüsse Werkstatt 2. Stock : Wahlerraum für 10 000 Anschlüsse, der vorläufig vermietet werden kann.

Attikageschoss : Dienstwohnung Die Baukosten sind auf 860 000 Franken veranschlagt.

8. Telephongebäude Luzern-Grosshof

Das Telephonnetz Luzern zählt heute 24 000 Anschlüsse, die sich auf das Hauptamt, eine Quartierzentrale sowie drei Unterzentralen verteilen. Der Telephonverkehr und die Zahl der Hauptanschlüsse entwickelten sich im Ortsnetz Luzern wie folgt: 1930

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen.

1940

1950

4432 7018 4,4

7381 12 036 7,2

1,6

3,5

7

1,2

1,9

4,2

13 662 23096 11,7

1957

Index 1957 1930 -- 100

22469 36449 18,3

519 415

19,2

1200

6,8

567

507

Ferngespräche, Ausgang in

Millionen

Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

Hund drei Viertel der Telephonabonnenten sind an das Hauptamt beim Bahnhof angeschlossen, das über eine Aufnahmefähigkeit von 20 000 Einheiten verfügt. Von diesen waren Ende 1958 über 18 000 belegt; 1960 werden sämtliche Nummern vergeben sein.

Eine Entlastung des Hauptamtes kann nur durch die sofortige Erstellung einer Quartierzentrale erreicht werden, welche den Abonnenten von Kriens und Horw dient. Gleichzeitig bietet sich Gelegenheit, Einstellboxen für sechs Störungswagen vorzusehen, die auf dem PTT-Areal Tribschen keinen Platz mehr finden. Die vermehrte und notwendige Motorisierung der PTT-Betriebsdienste erheischt ferner die Erstellung eines Benzintanks.

Ein für den Bau der Telephonzentrale geeignetes Grundstück im Gebiete des Grosshofes in der Gemeinde Kriens wurde von der Generaldirektion PTT vor einiger Zeit erworben.

Das Projekt sieht ein Hauptgebäude mit zwei Erdgeschossanbauten vor: Untergeschoss : Batterieraum Kabelkeller Heizung

411 Erdgeschoss :

Obergeschoss :

Verteiler Spezialausrüstungen 6 Einstellboxen für Störungswagen Dienstwohnung Automatenraum für 12 000 Anschlüsse

Die Kosten des Neubaues werden vom Architekten auf 685 000 Franken berechnet.

9. Erweiterung der TT-Magazin-, -Werkstätte- und -Garagebauten Ölten Auf Grund einer Botschaft vom I.April 1949 bewilligten die eidgenössischen Eäte am 28. September 1949 für die Erstellung von TT-Magazin-, -Werkstätteund -Garagebauten in Ölten einen Kredit von l 316 000 Franken. Die Baukosten waren mit Bücksicht auf die während der Planung noch herrschende Baumaterialknappheit bewusst so tief wie möglich gehalten worden, indem bei der Bemessung der Grosse auf den damaligen Verkehr und Materialumsatz abgestellt wurde, ohne Eeserven für die Zukunft vorzusehen. Damit die unter dem Zwang der Verhältnisse beschränkte Dimension der Anlagen sich bei einer späteren Zunahme des Verkehrs nicht nachteilig auswirke, wurde von Anfang an eine nachträgliche Vergrösserung durch Anbauten vorgesehen. Seit dem Bezug der Magazine, Werkstätten und Garagen im Jahr 1951 mussten bereits einzelne Erweiterungen vorgenommen werden. Wenn heute wiederum grössere Anbauten erforderlich sind, ergibt sich dies aus der ungewöhnlichen Entwicklung des Telephonverkehrs und seiner Anlagen im Baunetz Ölten : 1930

Hauptanschlüsse Sprechstationen Telephonrundspruch . . .

Drahtlängen der Ortskabel in Kilometer (ohne Bezirks- und Fernkabel) . .

1940

8614 11454

1950

1957

Index 1957 1950 = 100

25836 40220 3388

42183 63851 7316

163

0

14281 21935 1765

26863

74607

106 725 241 100

226

158 216

In den Ortskabeln (ohne Bezirks- und Fernkabel) des Baunetzes Ölten wurden 1950 bis 1957 rund 134 000 km Drahtlänge neu verlegt; das sind 126 Prozent des im Jahre 1950 vorhandenen Ortskabelnetzes. Bei den Telephonapparaten betrug die Vermehrung in 7 Jahren rund 60 Prozent, beim Telephonrundspruch 116 Prozent. Ähnlich stieg der Materialumsatz bei den Linien- und Apparatemagazinen der Telephondirektion Ölten.

Bei einem Vergleich der Zahl der Gespräche, die von 1950 bis 1957 von 28 Millionen auf 43,5 Millionen zunahm, und der Gesprächseinnahmen, die sich von 7,4 Millionen Franken auf beinahe 12 Millionen Franken vermehrten, stellt

412 man fest, dass der Bedarf an Magazinraum wesentlich langsamer als der Verkehr und die Erträgnisse anstieg. Es ist dies auf den'beschleunigten Materialumsatz zurückzuführen sowie' auf neue technische Mittel des Lagerdienstes, wie z.B. die Palletierung, die Einsparungen erlauben. Trotzdem genügen die heute zur Verfügung stehenden Magazinräume dem gestiegenen Verkehr nicht mehr.

Mit dem zunehmenden Ausbau der Kabelanlagen und den Neueinrichtungen zahlreicher Telephonanschlüsse stieg auch die Zahl der Motorfahrzeuge. Verfügte das Baunetz Ölten im Jahr 1950 über 49 Motorfahrzeuge und Anhänger, waren es 1958 bereits 91. Von diesen müssen 17 auswärts eingestellt werden und 24 Anhänger bleiben ständig im Freien. Durch den projektierten Anbau einer Einstellhalle könnten diese Fahrzeuge vor den Unbilden der Witterung geschützt untergebracht werden, wobei sich nach dem Motorfahrzeugbestand von Ende 1958 noch eine bescheidene Reserve ergäbe.

Der für die Magazine benötigte Eaum kann durch Aufstockung des bestehenden einstöckigen Magazingebäudes um drei Stockwerke gefunden werden. Im Zuge des Ausbaus soll ferner ein Bahngeleiseanschluss erstellt werden, ferner muss die Heizzentrale verlegt und zugleich vergrössert werden und schliesslich sind zusätzliche Tanks für Heizöl und Benzin notwendig. Je nach der zukünftigen Entwicklung der Abonnentenzahl und des Telephonverkehrs besteht die Möglichkeit, die Magazine, Werkstätten und Garagen nochmals zu erweitern.

Das Projekt sieht folgende Hochbauten vor: A u f s t o c k u n g d e s bestehenden erdgeschossigen M a g a z i n t r a k t e s Erdgeschoss (bestehend): Linienmaterial 1. Stock: Apparatemagazin Apparatereinigung 2. Stock: Betriebswerkstätte (die im Hauptgebäude beim Bahnhof untergebracht ist, wo sie infolge des Ausbaues des Orts- und Fernamtes weichen muss) Instruktionsräume S.Stock: Lagerräume und Eeserven Einstellhalle : für 20 Fahrzeuge der Telephondirektion Ölten Der Kostenvoranschlag rechnet mit Aufwendungen in der Höhe von 945 000 Franken.

10. Koaxialkabelzentrum Rüschlikon Beim Bauprojekt für die Eichtstrahl-Eelaisstation Albis-Felsenegg wurde auf den gewaltigen Aufschwung der inländischen Ferngespräche hingewiesen, die jedes Jahr um durchschnittlich 7,5 Prozent zunehmen. Bei dieser Gelegenheit wurde erklärt, dass eine Überlastung und Blockierung der Leitungen sich nur durch die im Ausbau befindlichen Koaxialkabel der West-Ost-Transversale Genf-St. Gallen und der Anlage Zürich-Lugano vermeiden lassen.

413 Die Fernleitungen, die in Zürich enden oder durch die Stadt hindurchführen, laufen alle im Telephongebäude an der Brandschenkestrasse zusammen.

Infolge dieser Konzentration hängt der gesamte Telephontransitverkehr sowie der Fernverkehr von und nach Zürich von einem einzigen Verstärker- und Fernamt im Stadtkern ab. Um in Katastrophenfällen die Telephonverbindungen wenigstens teilweise aufrecht zu erhalten, ist eine Dezentralisation von Telephonanlagen, insbesondere der Koaxialzentren, unumgänglich. Werden diese aus den grossen Städten herausgenommen, so brauchen die Transitleitungen nicht mehr in den Stadtkern geführt zu werden; der Durchgangsverkehr wickelt sich dann direkt, ohne Berührung der Fernknotenämter ab. Nur rund die Hälfte der Ferngespräche, nämlich alle diejenigen, die in Zürich endigen, gelangen dann noch über ein Trägerkabel in die Fernämter der Stadt. Neben einer wesentlich grössern Sicherheit hat diese Lösung den bedeutenden Vorteil, dass der Zürich lediglich berührende Telephonverkehr nicht mehr in das ohnehin zu klein werdende Telephongebäude an der Brandschenkestrasse geleitet werden muss, wo die Koaxialkabel- und Trägerausrüstungen längstens noch bis ins Jahr 1962 Platz fänden.

Der Standort des Zentrums wurde im Schnittpunkt der Koaxialkabelverbindungen Bern-St. Gallen und Zürich-Lugano, in Eüschlikon, gewählt, wo ebenfalls die Koaxialkabel von Basel und Donaueschingen (Deutschland) einmünden und ferner die Eichtstrahlverbindung vom Albis eingeführt werden kann. Das Projekt sieht einen Hauptbau mit einem kleinen Anbau für die Dienstwohnung vor: 2. Untergeschoss : Batterieraum Ventilationsraum Masch'inenraum Dieselanlage Hochspannungsraum Transformatorenraum l. Untergeschoss : Koaxialausrüstungen Material Kabelkeller Erdgeschoss : Trägerausrüstungen . , ' Werkstatt Büro Garage Dienstwohnung Im 2. Untergeschoss werden Bäume für die umfangreichen Stromlieferungsanlagen benötigt, durch welche die Zwischenverstärker der Koaxialkabel ferngespeist werden. Der Wert der technischen Anlagen, die sofort installiert werden, beträgt rund 2,5 Millionen Franken. Bis die im Endausbau vorgesehenen 20 000 Kanäle im Koaxialzentrum Eüschlikon transitieren, wird dieser Betrag auf schätzungsweise 7 bis 8 Millionen Franken ansteigen.

414

Das Bauland für die Anlage ist sichergestellt, die Generaldirektion PTT wird es im Frühjahr 1959 erwerben können.

Die Kosten des Bauprojektes betragen nach dem Voranschlag 2 160 000 Franken.

Das Bauvorhaben ist dringlich, weil der Ausbau des Koaxialkabelnetzes rasch voranschreitet und gleichzeitig mit diesem auch das geplante Schalt- und Verstärkerzentrum erstellt werden muss.

11. PTT-Gebäude Zürich-Hiislanden Der Telephonverkehr des Ortsnetzes Zürich hat sich in den letzten Jahren ausserordentlich stark entwickelt, wie aus folgender Zusammenstellung ersichtlich ist : 1930

Hauptanschlüsse Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Ferngespräche, Ausgang in Millionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . . .

1940

1950

1957

Index 1957 1030 = 100

46814 75 633 50,2

91 783 142 038 100,7

9

14,9

32,6

53

588

10,6

12,2

30,7

44,5

421

28859 42750 37,5

137 559 208 019 115,3

477

487 307

Auf Ende 1957 wies Zürich dreimal soviel Hauptanschlüsse auf als im Jahre 1940, die Gesprächseinnahmen stiegen in dieser Zeitspanne um das 3,6 fache.

Allein in den sieben Jahren von 1950 bis 1957 nahmen die Teilnehmeranschlüsse um 46 000 zu, d.h. um jährlich 6500. Als Folge davon sind die 11 Zentralen des Ortsnetzes ständig sehr stark belegt. Die Quartierzentrale Affoltern, die gegenwärtig im Bau ist und im Sommer in Betrieb genommen werden kann, bringt nur für diese Gegend eine Entlastung.

Die Teilnehmer von Hirslanden sind an die Zentrale Hottingen angeschlossen, die insgesamt 37 000 Anschlüsse aufnehmen kann. Davon kommen allerdings 7000 in Wegfall, da die entsprechenden Ausrüstungen, die bereits im Jahr 1925 eingeschaltet worden sind, ausgedient haben und ausser Betrieb gesetzt werden müssen. Der dadurch frei werdende Raum wird für die Installation einer Transitschaltstelle für die Zentralen Hirslanden, Zollikon und Zollikerberg benötigt. Die in der Quartierzentrale Hottingen wegfallenden 7000 Anschlüsse sind auf eine neu zu erstellende Zentrale Hirslanden zu übertragen. Schliesslich ist auch das Stammkabel zwischen Hottingen und Hirslanden voll besetzt; ein einziges Kabel für 1200 Teilnehmer käme auf 240 000 Franken zu stehen. Die Erstellung einer Quartierzentrale in Hirslanden drängt sich aus betrieblichen wie auch wirtschaftlichen Gründen auf.

415 Das Postamt Zürich 29 Hirslanden, das sich an der Strassengabelung Freiestrasse/Forchstrasse befindet, weist folgenden Verkehr auf : 1940

1930

Geldumsatz in Millionen .

Wertzeichenverkauf in Franken Briefpostaufgabe (uneingeschriebene Sendungen) .

Paketpostaufgabe . . . .

Einzahlungen Paketauslieferung am Schalter Verkehrspunkte

.'.350

1957

Index 1957

1930 = 100

11

16,3

^9,7

41,6

377

132 647

125 157

241 584

260 126

196

195 100 55676 68046

281 800 58581 124 780

553 700 89205 166 815

670 600 100 434 217 943

343 180 320

50 570

582 837

5200 1084

10251 20502 1316 231

Die in gemieteten Bäumen untergebrachte Post genügt dem gesteigerten Verkehr schon lange nicht mehr. Eine Erweiterung lässt sich jedoch wegen der baulichen Gestaltung des Hauses und in Anbetracht des engen Hofes nicht verwirklichen. Dazu kommt, dass der heutige Standort für den Transport des Postgutes mit Motorfahrzeugen ungünstig ist, da Kehrmanöver gegen den Verkehrsfluss ausgeführt werden müssen.

Für das Telephon wie für die Post drängt sich die Erstellung eines Neubaues auf. Die Generaldirektion PTT suchte schon seit Jahren eine geeignete Liegenschaft zu erwerben; ihre Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Nunmehr ist es dank dem Entgegenkommen der Behörden der Stadt Zürich möglich, durch Tausch ein geeignetes Grundstück zu erhalten.

Das Projekt sieht einen Bau mit zwei Trakten vor, wobei derjenige der Post hangabwärts tiefer zu stehen kommt.

Untergeschoss Posttrakt :

Verteiler für Telephon Luftschutzraum Heizung Garderoben

Erdgeschoss Posttrakt = Untergeschoss Telephontrakt : Schalterraum Post Postbüro Paketraum Zufahrt für Postfourgons Batterieraum Maschinenraum Kabelkeller

416

1. Stock Posttrakt = Erdgeschoss Telephontrakt:

Dienstwohnung Hauptverteiler Kelaisraum Werkstatt 1. Stock Telephontrakt: Wählersaal für 10 000 Anschlüsse 2. Stock Telephontrakt: Wählersaal für 10 000 Anschlüsse Die Baukosten belaufen sich auf l 775 000 Pranken. Die Lage ani Hang und der schwierige Baugrund verursachen Mehrausgaben für Fundation, Hangsicherungs- und Drairiageanlagen sowie für die Wegfuhr des gesamten Aushubmaterials.

12. Telephongebäude Zürich-Altstetten Die Entwicklung des Telephonverkehrs im Ortsnetz Zürich und die Teilnehmerzunahme wurden bereits oben unter Ziffer 11 (PTT-Gebäude ZürichHirslanden) dargelegt.

Die Telephonteilnehmer des Quartiers Zürich-Altstetten, das sich baulich und bevölkerungsmässig stark entwickelt, werden seit der Erstellung der Zentrale Albisrieden im Jahre 1950 durch dieses Amt bedient. Die Zahl der freien Nummern beträgt heute noch knapp 5000 ; die praktische Vollbesetzung der Zentrale ist auf 1962 zu erwarten. Noch schlimmer als die zur Neige gehende Nummernreserve wirkt sich für neue Teilnehmer der Mangel an freien Kabeladern zwischen Altstetten und dem Anschlussamt Albisrieden aus. Gegen 400 Teilnehmer sind heute schon behelfsmässig durch Leitungsdurchschalter angeschlossen, und bereits konnte Gesuchen für einen Telephonanschluss nicht entsprochen werden.

Die Verlegung von zwei weitern Kabeln für je 1200 Teilnehmer käme allein auf über 260 000 Franken zu stehen, ohne dass mit diesen kostspieligen Aufwendungen der Bau einer Entlastungszentrale für längere Zeit hinausgeschoben werden könnte.

Um in Zürich-Altstetten die dringend benötigten Anschlussmöglichkeiten zu schaffen und gleichzeitig die wünschenswerte Entlastung der Zentrale Albisrieden zu erhalten, ist die Erstellung einer neuen Quartierzentrale unumgänglich. Die geplante Anlage stellt die betrieblich zweckmässigste und wirtschaftlich günstigste Lösung dar. Die Erstellung eines Zweckbaues bietet ausserdem die willkommene Möglichkeit, Einstellplätze für 8 Störungswagen vorzusehen.

Der Generaldirektion PTT ist es gelungen, ein hinter dem Postamt Zürich 48 Altstetten gelegenes und für die Erstellung eines TT-Gebäudes geeignetes Grundstück zu erwerben.

Das Projekt sieht folgende Gliederung vor: Untergeschoss : Kabelkeller Schutzraum und Magazin Maschinen- und Batterieraum · Heizung

417

Erdgeschoss :

Haupt Verteiler 8 Einstellboxen für TT-Motorfahrzeuge 1. Stock : Wählersaal für 10 000 Anschlüsse Werkstatt 2. Stock : Wählersaal für 10 000 Anschlüsse 3. Stock : Büroräume Die Baukosten belaufen sich auf 1190 000 Franken. Aussergewöhnliche Ausgaben verursacht dabei der hohe Grundwasserspiegel, der besondere Massnahmen zum Schütze des Gebäudes und der Öltankanlage erforderlich macht.

Die Aufwendungen für die Erstellung des 8. Stockes, der eine Baumreserve für spätere Bedürfnisse des Telephons darstellt, dürften durch Vermietung als Büroräume normal verzinst werden.

Gestützt auf die vorstehenden Ausführungen beantragen wir Ihnen die Annahme des heiligenden Entwurfs für einen Bundesbeschluss über die Bewilligung von Objektkrediten im Gesamtbetrage von 22 689 000 Franken für PTT-Betriebsgebäude in Basel, Bern, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Ölten, Büschlikon, Zürich sowie auf dem Albis.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 9.März 1959.

Im Namen des Schweizerischen Bundesrates, Der Bundespräsident: P.Chaudet Der Bundeskanzler : Ch. Oser

418

(Entwurf)

Bundesbeschluss über

die Bewilligung von Objektkrediten für PTT-Betriebsgebaude in Basel, Bern, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Ölten, Rüschlikon, Zürich sowie auf dem Albis

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 9.März 1959, beschliesst:

Art. l Es werden folgende Objektkredite für PTT-Betriebsgebäude bewilligt: Fr.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

Bichtstrahl-Relaisstation Albis-Felsenegg Telephongebäude Basel-Binningen Telephongebäude Bern-Wabern Umbau und Erweiterung des PTT-Gebäudes Biel Umbau des PTT-Gebäudes Chur-Stadt Telephongebäude Genf-Charmilles Telephongebäude Lausanne-Benens Telephongebäude Luzern-Grosshof Erweiterung zu TT-Magazin-, -Werkstätte- und -Garagebauten Ölten 10. Koaxialkabelzentrum Büschlikon 11. PTT-Gebäude Zürich-Hirslanden 12. Telephongebäude Zürich-Altstetten . .

1269000 930000 610000 8 625 000 2800000 840 000 860 000 685 000 945000 2 160 000 1775000 l 190 000

An den Bauprojekten dürfen im Bahmen der genehmigten Objektkredite noch jene Änderungen vorgenommen werden, die sich nachträglich als notwendig erweisen.

Art. 2 Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

4355

Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten für PTT-Betriebsgebäude in Basel, Bern, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Olten, Rüschlikon, Zürich sowie auf dem Albis (Vom 9. März 1959)

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Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1959

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

10

Cahier Numero Geschäftsnummer

7809

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

12.03.1959

Date Data Seite

393-418

Page Pagina Ref. No

10 040 508

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Il documento è stato digitalizzato dell'Archivio federale svizzero.