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Botschaft des

Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten sowie eines Zusatzkredites für PTT-Betriebsgebäude und den Erwerb einer Liegenschaft zu PTT-Zwecken in Bellinzona, Bern, Freiburg, Genf, Klosters, Lugano, Neuenburg sowie auf dem Bantiger und der Rigi (Vom 21. April 1961)

Herr Präsident !

Hochgeehrte Herren !

Wir beehren uns, Ihnen eine Sammelbotschaft über die Bewilligung von Objektkrediten sowie eines Zusatzkredites vorzulegen für a. P T T - B e t r i e b s g e b ä u d e PTT-Betriebsgebäude : Bern-Engehalde (Erweiterung) Bern-Ostermundigen (Zusatzkredit) Genf-Champel Klosters Lugano (Umbau und Erweiterung) Xeuenburg (Umbau und Erweiterung) Postbetriebsgebäude : Freiburg TT-Betriebsgebäude : Bantiger Bigi TT-Magazin-, Werkstätte- und Garagegebäude: Bellinzona (Erweiterung)

900 i), den E r w e r b einer L i e g e n s c h a f t : Bern-Zieglerstrasse Es handelt sich bei dieser Sammelbotschaft um den ordentlichen Baubedarf der PTT-Betriebe, wie er durch den ständig anschwellenden Verkehr verursacht wird.

Ein kurzer Blick auf die Verkehrszahlen zeigt, dass dieAufwärtsentwicklung bei den Fernmeldediensten und der Post unvermindert anhält. In den letzten fünf Jahren von 1955-1960 stiegen bei den Fernmeldediensten - die Zahl der Teilnehmeransehlusse von 794 899 auf l 090 975, - die Gesamtzahl der Gespräche von 882 auf 1213 Millionen, - die Telexverbindungen von 8 auf 7 Millionen.

Im selben Zeitraum vermehrten sich bei der Post - die Zahl der Eeisenden von 23 auf 26 Millionen, - die Briefpostsendungen von 1223 auf 1526 Millionen, - die Zahl der Pakete von 85 auf 98 Millionen, - der Gesamtumsatz beim Postcheck von 138 auf 200 Milliarden Franken.

Infolge dieser Verkehrszunahmen konnten die PTT-Betriebe ihren Betriebsertrag von 1955-1960 von 752 Millionen auf 1070 Millionen Franken erhöhen.

Eine weitere Steigerung der Einnahmen hat zur Voraussetzung, dass die PTTBetriebe personell und technisch in der Lage sind, einen nochmals grössern Verkehr zu bewältigen. Eine der wichtigsten Bedingungen dazu ist die Bereitstellung der erforderlichen technischen Anlagen und Gebäude; denn bei den Fernmeldediensten und der Post vermögen zahlreiche Bäume die technischen Einrichtungen nicht mehr zu fassen, sodass diese den Anforderungen des gestiegenen Verkehrs nicht mehr angepasst werden können.

Aus den zahlreichen Neubauprojekten gilt es jeweilen, durch strenge Siebung die notwendigsten und dringendsten auszuwählen. Dabei sind die Verhältnisse des Baumarktes sowie die Lieferfähigkeit von Gewerbe und Industrie zu berücksichtigen, ohne dass aber der fortlaufende Ausbau der PTT-Anlagen ubermässig eingeschränkt wird. Jede Baubotschaft ist deshalb eine Auswahl der dringendsten Bauvorhaben der Post- und Fernmeldebetriebe. Die Warteliste ist nach wie vor lang, befinden sich doch über 140 PTT-Bauvorhaben im Studium, 72 Projekte liegen baureif vor und 76 stehen in Ausführung. Diese Zahlen, die auch kleinere Bauten umfassen, die den eidgenössischen Bäten nicht mit besonderer Botschaft vorzulegen sind, zeigen, dass in den nächsten Jahren bei gleichbleibender Verkehrszunahme weiterhin mit einem
erheblichen Bauvolumen der PTT-Betriebe zu rechnen ist. Einzelne Projekte hinauszuschieben, hätte somit wohl eine Beduktion der reifen Bauprojekte, für die Zukunft aber ein erneutes Anschwellen der dringenden Bauvorhaben mit all den Nachteilen für Publikum und Betrieb zur Folge. Wir erwähnen in diesem Zusammenhang, dass gegenwärtig in der Schweiz mehr als 15 000 Abonnenten auf ihren Telephonanschluss warten, gegenüber 9700 im Vorjahr. Die PTT-Betriebe werden

901 alles unternehmen, um ein weiteres Anwachsen der Zahl der auf ihren Telephonanschluss wartenden Abonnenten zu verhindern und wenn immer möglich zu verkleinern, soweit jedenfalls der Entscheid in ihrer Macht liegt.

Die 10 Bauprojekte sind von der Direktion der eidgenössischen Bauten oder in ihrem Auftrag von privaten Architekten in Zusammenhang mit der Hochbauabteilung der PTT-Betriebe sowie deren Betriebsdiensten ausgearbeitet worden.

Der Delegierte für Arbeitsbeschaffung hat der Baubotschaft zugestimmt.

1. TT-Betriebsgebäude Bantiger Infolge der Entwicklung der Badiorundspruch- und Fernsehtechnik werden die Meterwellen und Ultrakurzwellen je länger je mehr verwendet. Für den Radiorundspruch garantiert dieser Wellenbereich eine ausgezeichnete Übertragungsqualität und bei der Bildübertragung ist die Verwendung längerer Wellen überhaupt nicht möglich. Da sich die Meterwellen ähnlich wie das Licht ausbreiten, ist ein Netz von Hohenstationen notwendig, um unser Land mit Sendungen in diesem Wellenbereich zu versorgen. Eine dieser Höhenstationen ist der seit 1954 in Betrieb stehende Fernsehsender Bantiger. Er bedient ein Gebiet von ungefähr 800 000 Einwohnern, das durch die Jurakette, die Erhebungen des zentralen Waadtlandes, die Voralpen und durch die Linie SurseeOlten begrenzt ist. Wegen seiner vielseitigen Sichtbeziehungen spielt der Bantiger eine wichtige Bone irn Bichtstrahlnetz für nationale und internationale Programmübertragungen. Er eignet sich auch vorzüglich als Standort für drahtlose mobile Verbindungen verschiedenster Art und, da er nahe bei Bern hegt, auch für die Ausbreitungsstudien der Forschungs- und Versuchsabteilung der PTT-Betriebe.

Im Jahre 1954 wurde der Fernseh-Versuchsbetrieb, der sich bis zu diesem Zeitpunkt nur auf den Sender Uetliberg stützte, auf weitere Gebiete ausgedehnt; Sendestationen entstanden auf dem Bantiger und La Dole. Auf dem Bantiger erstellten die PTT-Betriebe mit bescheidenen Mitteln am Fusse des Antennenmastes eine Sendeanlage in einer Holzbaracke. Sieben Personen bedienen den Fernsehsender schichtweise bis zum Schluss der Abendsendungen.

Die kleine Anlage erlangte bald gròssere Bedeutung, weil Richtstrahlapparaturen und UKW-Bund Spruchsender dazukamen. Die hiefür notwendigen Einrichtungen, zu denen oft solche der Forschungs- und Versuchsabteilung kommen,
verursachen einen starken Raumbedarf. Zudem bietet die Holzbaracke wenig Sicherheit gegen Brandgefahr.

In der Botschaft vom 9. Juli 1957 über die Gewährung eines verzinslichen Darlehens an die Schweizerische Rundspruchgesellschaft für die Weiterführung des Programmbetriebes des schweizerischen Fernsehens hat der Bundesrat darauf hingewiesen, dass bei der Verbesserung und Erweiterung des Netzes folgende Forderungen verwirklicht werden müssen :

902 - Erhöhung der Betriebssicherheit (Eeserveanlagen), - Verwendung der im Stockholmer Plan bewilligten Maximalleistungen für die Sender, um die vorgesehenen Einzugsgebiete besser erfassen und ausländischen störenden Sendern entgegenzuwirken, - Schaffung der technischen Voraussetzungen für eine Erhöhung der wöchentlichen Programm-Sendestunden und der Gesamtproduktion, - Verbesserung der Übertragungsqualität, - Ersatz der Provisorien durch technisch-betrieblich einwandfreie Anlagen und Bauten, insbesondere auch im Hinblick auf Feuersicherheit, - Ersatz von Anlagen und Geräten, die durch den «status quo» überbeansprucht wurden, - Errichtung weiterer Sender für die Gewinnung neuer Pernsehabonnenten.

Die ersten sechs Punkte dieses Programmes können nur verwirklicht werden, wenn für die Anlagen auf dem Bantiger mehr Eaum geschaffen wird. Aber auch neue Sender sollen untergebracht werden : der zweite Hauptsender für das Fernsehen der Westschweiz wird mit Vorteil auf dem Bantiger erstellt, wodurch das Projekt Mont-Gibloux dahinfällt. Ferner soll ein UKW-Bundspruchsender für die westschweizerischen Programme entstehen. Die Konzentration auf dem Bantiger erfordert aber Platz für mindestens 10 Senderapparaturen mit den erforderlichen Zusatzeinrichtungen. Diese Kaumbedürfnisse kann nur ein Neubau decken, der folgende Dienste aufnehmen soll: - Fernsehen - UKW-Bundspruch - Bichtstrahlanlagen - Mobile Funkdienste - Einrichtungen der Forschungs- und Versuchsabteilung.

Die PTT-Betriebe haben alles unternommen, um die Wünsche des Naturund Heimatschutzes zu berücksichtigen, die hauptsächlich dahin gehen, das Gebäude der Umgebung anzupassen und möglichst wenig in Erscheinung treten zu lassen. Das Projekt sieht ein dreigeschossiges Haus auf der südwestlichen Seite des Bantiger-Gipfels vor; aus technischen Gründen muss das Sendegebäude möglichst nahe an den Antennenmast gerückt werden. Nur das flächenmässig stark verkleinerte Obergeschoss, das die Diensträume für das Bedienungspersonal beherbergt, überragt die natürlichen Geländekonturen. Auf das Obergeschoss kann nicht verzichtet werden, da es die Aufenthaltsräume des Personals enthält, das wegen der Vermehrung der technischen Apparaturen auf 8-10 Personen erhöht werden muss.

Das projektierte Sendegebäude ist wie folgt eingeteilt: 2. Untergeschoss : UKW-Baum Magazin für Apparaturen der Forschungs- und Versuchsabteilung

908 Starkstromversorgung und Klimaanlage Ventilation und Zentralheizung l. Untergeschoss : Senderaum Bichtstrahlraum Werkstatt Brsatzteillager Garage für 3 Motorfahrzeuge Garderobe Mit Hilfe eines Laufkrans können schwere Stücke direkt vom Lastwagen in den Sendesaal verschoben werden.

Obergeschoss : 2 Büros Aufenthalts- und Essraum 2 Schlafräume Küche Ferner ist der Mast um 15 m zu erhöhen, damit die Antennen für das westschweizerische Fernsehprogramm montiert werden können.

Die Kosten des Projektes belaufen sich auf 2 800 000 Franken. Dabei ist zu beachten, dass die Anlagekosten für das Sendegebäude Bantiger deshalb höher sind, weil alle Aufgaben, die ursprünglich der Sender Mont-Gibloux übernehmen sollte, nun dem Bantiger zugewiesen werden, was eine entsprechende Vergrösserung des Bauvolumens bedingt. Gesamthaft gesehen ergeben sich aber durch die Zusammenlegung der beiden Sender auf dem Bantiger sowohl ideelle wie materielle Vorteile: der Mont-Gibloux bleibt weiterhin von den Einrichtungen der Technik verschont und es lassen sich erhebliche Einsparungen an einmaligen Anlagekosten und jährlich wiederkehrenden Betriebskosten erzielen.

Die Verhandlungen über die Erweiterung des bestehenden Baurechtes für den Neubau und den Ausbau der Zufahrtsstrasse Ferenberg-Bantiger sind noch nicht abgeschlossen; die entsprechenden Kredite werden in den Voranschlag oder eine Nachtragskreditbotschaft eingestellt.

2. Erweiterung der TT-Magazin- und Garagegebäude Bellinzona Die TT-Magazin-, Werkstätte- und Garagegebäude des Tessins befinden sich in Bellinzona-Colombaia und umfassen folgende Gebäude : -

Magazingebäude mit Verwaltungstrakt und Dienstwohnung Magazine I und II Kabelhalle Garagegebäude mit Werkstätte, Wagenwaschraum und Einstellhalle Einstellhalle für 20 Fahrzeuge.

Die Bauten wurden in den Jahren 1941/42 erstellt, wozu 1954 noch die Einstellhalle aus vorfabrizierten Bauelementen für die Unterbringung von 20 Fahrzeugen kam.

904 Das Hauptlager in Bellinzona dient dem Materialdienst, der das Baunetz der Telephondirektion mit Linien-, Kabel-, Werkzeug- und Apparatematerial i ersorgt, die Beinigung und Kleinreparatur von zurückerhaltenen gebrauchten Apparaten vornimmt, die Transporte für Personal und Material durchführt sowie die dazu erforderlichen Fahrzeuge bereitstellt und unterhält. Aus wirtschaftlichen Gründen befindet sich ein Teillager der Telephondirektion Bellinzona in Lugano, damit das schwere Material, wie Kabelrollen, Stangen, Zoreseisen, Schachtdeckel usw. nicht zuerst in das Magazin Bellinzona geliefert werden muss, um es dann im Auto über den Ceneri nach Lugano zu transportieren. Vor kurzer Zeit wurden die PTT-Garagen- und Magazingebäude in Lugano-Viganello erstellt. AVenn nun auch die Magazin- und Garagegebäude in Bellinzona ausgebaut werden müssen, ist dies eine Folge der raschen Entwicklung des Telephonverkehrs und des dadurch bedingten Ausbaus der Anlagen seit der Erstellung der dortigen Magazin-, Werkstätte- und Garageanlagen.

1040

Telephondirektion Bellinzona Hauptanschlüsse . .

Sprechstellen . . .

Drahtlänge in km .

TT -Motorfahrzeuge und Anhänger . .

Gefahrene k m . . .

1950

I960

Index 1960 1940 = 100

.

.

.

8991 12918 47900

18116 27268 101 300

34799 55465 309 500

430 646

.

.

19 228 000

42 510 000

114 1 048 000

600 460

387

Die Zahl der Telephongespräche stieg im Baunetz von 8,8 Millionen im Jahre 1940 auf 44,1 Millionen im Jahre 1960, und die Gesprächseinnahmen vermehrten sich im gleichen Zeitraum von 2,1 Millionen um 685 Prozent auf 14,4 Millionen Franken.

Parallel mit dieser Entwicklung stieg der Umsatz an Linien-, Kabel- und Apparatematerial, und die Zahl der Motorfahrzeuge und Anhänger sowie der Transporte nahm erheblich zu, was folgende Eaumbedürfnisse verursacht: - die zwei Einstellhallen für Fahrzeuge sind zu klein und müssen vergrössert werden (Ende 1960 waren 59 Motorfahrzeuge auf dem Areal Colombaia eingestellt) ; - die Autowerkstätten und -Waschanlagen vermögen der grössern Zahl Motorfahrzeuge nicht mehr zu dienen; waren es 1942 beim Bezug der Anlagen noch 11 Motorfahrzeuge, die unterhalten werden mussten, sind es heute 73, wovon 19 Postfahrzeuge ; - die Linien- und Apparatemagazine sowie der Schuppen für Kabelhaspel genügen dem grössern Verkehr nicht mehr; als Übergangslösung bis zur Be-

905 willigung des Kredites für den definitiven Ausbau muss eine Baracke aufgestellt werden ; - der Baudienst und die Betriebswerkstätte der Telephondirektion, die beide im PTT-Gebäude in Bellinzona untergebracht sind, sollten in neue Bäume in Colombaia verlegt werden, um den Betriebs- und Verwaltungsdiensten der Telephondirektion, die infolge der ständigen Verkehrszunahme unter Baumnot leiden, eine beschränkte Ausdehnungsmöglichkeit zu verschaffen.

Die Generaldirektion PTT hat durch vorsorgliche Käufe angrenzender Grundstücke ihr Gelände auf rund 17 000 ma erweitert, was eine zweckmassige Unterbringung der Magazine, Werkstätten, Garagen und des Baudienstes der Telephondirektion erlaubt. Voraussetzung ist allerdings, dass die beiden bestehenden reparaturbedürftigen Magazine, die während des Krieges infolge des Materialmangels als hölzerne Erdgeschossbauten erstellt wurden, abgebrochen werden.

Auf dem zur Verfugung stehenden Areal sind folgende Bauten vorgesehen: - Magazingebäude Kellergeschoss : Linienmaterial Vorräte Geräte für Kabellegung Luftschutzräume Erdgeschoss : Apparate- und Linienmaterial I.Stock: Apparatereimgung und -kontrolle Betriebswerkstätte Prüfräuine Büro- und Instruktionsräume 2. Stock: Baudienst der Telephondirektion Bellinzona - In einem an das Magazingebäude anschliessenden eingeschossigen und nicht unterkellerten Anbau werden die Kabelstangenmontage, ein Spleisserraum und ferner Linienmaterial, Kabelabfälle, Altmaterial sowie Werkzeuge untergebracht ; - zwei grosse Tanks für Benzin; - Einstellhalle für 40 Kleinfahrzeuge, die bei Bedarf später erweitert werden kann; - Umbau der Garagewerkstätte. Die Waschanlage wird auf die Ostseite des Gebäudes verlegt, wodurch der Werkstattraum wesentlich vergrössert werden kann. Daneben ist eine weitere Waschanlage für Kleinfahrzeuge vorgesehen; - Vergrösserung der Kabelhaüe durch einen Anbau für die Unterbringung aller Haspel.

Das Projekt trägt der zukünftigen Entwicklung Bechnung, indem die im Hauptgebäude samt Anbau zur Verfügung stehenden Flächen verdoppelt werden. Die Neubauten erlauben ferner eine wesentliche Verbesserung der ZuBundesblatt. 113. Jahrg. Bd. I.

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906

und Wegfahrten, was sich bei dem grossen Autoruobilverkehr vorteilhaft auswirken wird.

Die Gesamtkosten sind mit 3 700 000 Franken veranschlagt, wovon insbesondere auf Neubauten 2 282 000 Franken, auf Umbauten 380 000 Franken sowie auf Tankstelle, Kanalisation, Betonplätze, Hydrantenanlage usw. 604 000 Franken entfallen.

3. Erweiterung des PTT-Gebäudes Bern-Engehalde

Die Sektion Eevisorat der Postcheckabteilung der Generaldirektion ist die Bevisionsstelle für den inländischen Postcheck- und Postanweisungsverkehr und kontrolliert diesbezüglich die Eeohnungsführung der 25 Postcheckämter und der über 4000 Poststellen. Ferner behandelt diese Sektion alle Laufzettel und Nachfragen im Postcheck- und Postanweisungsdienst. Jede Zunahme der Aufträge bedeutet für die Sektion Eevisorat eine entsprechende Arbeitsvermehrung und bewirkt einen erhöhten Bedarf an Personal und Eaum.

Die folgende Tabelle vermittelt einen Überblick über die Verkehrsentwicklung im Postcheck- und Postanweisungsdienst der Schweiz seit dem Jahre 1950, als die Eäume an der Engehalde bezogen wurden.

1950

Reclm ungsinhabßr Gesamtumsatz in Milliarden Franken Zahl der Aufträge in Millionen . . .

221 193 99,4 173

I960

295 383 199,4 290

Index 1960 1950 = 100

134 201 167

Wenn es gelang, den Personalbestand und damit den Eaumbedarf der Sektion Eevisorat wesentlich tiefer zu halten als dies auf Grund der Verkehrsentwicklung zu erwarten gewesen wäre, so ist dies hauptsächlich der Einführung der mechanischen Sortierung der Zahlungsbelege (Einzahlungsscheine, Postanweisungen und Zahlungsanweisungen) im Jahre 1954 zuzuschreiben, womit rund 50 Personen eingespart werden konnten. Die ausserordentlich starke Verkehrszunahme liess den Personalbestand aber trotz dieser Massnahme mit der Zeit wieder ansteigen. Das kürzlich neu eingeführte Nachnahmeverfahren brachte der Eevisionssektion ebenfalls Mehrarbeit; dieser steht jedoch bei den über 4000 Poststellen der Schweiz eine wesentlich stärkere Entlastung bei der Aufgabe und vor allem bei der Umleitung der Nachnahmen gegenüber. Der Personalbestand der Sektion Eevisorat betrug im Jahre 1950 noch 256 Personen; heute sind es bereits 312 und bis Ende 1961 ist nochmals mit einer Vermehrung um rund 24 Arbeitskräfte zu rechnen.

Damit werden die letzten Baumreserven des Gebäudes an der Engehalde belegt sein. Schon 1960 war die Unterbringung des Personals nur möglich, weil die Gruppe Vorarchiv in eine Baracke verlegt wurde.

907 Bei der Beurteilung des zukünftigen Baumbedürfnisses hat die Generaldirektion PTT zunächst geprüft, ob im Postcheckdienst in nächster Zeit mit Neuerungen zu rechnen sei, die sich auf den Personal- und Kaumbedarf der Sektion Réviserai auswirkten. Vor allem war abzuklären, ob durch die technische Entwicklung, insbesondere den Einsatz Tun Datenverarbeitungs- und Buchungsmaschinen, Personal eingespart werden könne. Schon seit Jahren werden Projekte für eine weitergehende Mechanisierung bzw. Automatisierung des Postcheckdienstes studiert, die sich auf die Poststellen, die Postcheckämter und die Sektion Eevisorat erstrecken. Eingehende Untersuchungen ergaben jedoch, dass keine Aussicht besteht, die Ideen und Projekte in den nächsten fünf Jahren zu verwirklichen, und eine Einsparung an Personal vorläufig nicht möglich sein wird. Die Gründe liegen neben Bedenken betrieblicher Natur vor allem in der vorläufig noch mangelnden Wirtschaftlichkeit.

Auf Grund der durchschnittlichen jährlichen Zunahme des Postcheckverkehrs sowie des neuen Nachnahmeverfahrens berechnete die Generaldirektion PTT den Mehrbedarf der Sektion Eevisorat für die nächsten fünf Jahre auf ungefähr 70 Arbeitskräfte. Eür diese ist kein Platz mehr vorhanden.

Weiterer Raumbedarf entsteht durch die Aufstellung zusätzlicher Sortiermaschinen. Seit der Einführung der mechanischen Sortierung im Jahre 1954 ist die Zahl der verarbeiteten Belege bis Ende 1960 bei gleichgebliebenem Maschinenpark um 29,2 Prozent gestiegen, sodass eine Vermehrung um vier Maschinen nicht zu umgehen ist.

Die für die Unterbringung des zusätzlichen Personals der Sektion sowie der Sortiermaschinen dringend benötigten Bäume können durch Errichtung eines gegen den Hang der Tiefenaustrasse gestellten Quertraktes zum bestehenden Gebäude Engehalde-Süd bereitgestellt werden. Projektiert ist ein viergeschos' siges Gebäude, das mit den Stockwerken 2-5 des Altbaues verbunden ist, dessen Treppen, Lifte und sanitarische Einrichtungen mitbenutzt werden können.

Dieser Erweiterungsbau wird den Baumbedarf der Sektion Bevisorat der Postcheckabteilung in den nächsten Jahren decken.

Die Kosten des Bauvorhabens betragen 917 000 Franken.

4. Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in Bern (Zieglerstrasse) Der von der Netzgruppe Bern 031 ausgehende Telephon-Fernverkehr hat von 1930
bis 1940 um 5 Millionen Einheiten zugenommen und stieg auf 10 Millionen an; bis 1950 erhöhte er sich auf 21 Millionen und ist bis 1960 auf 34 Millionen Gesprächseinheiten angewachsen. Gegenüber 1930 hat sich der Telephonverkehr somit mehr als versechsfacht.

Das Hauptamt Bern vermittelt ausser dem Ein- und Ausgangsverkehr für die Stadt und die Netzgruppe 031 noch den grössten Teil des Verkehrs des Fernknotenamtes nach der übrigen Schweiz. Für diesen Transitverkehr wurde 1945 im Hauptpostgebäude ein Tandemamt erstellt (das grösste unseres Landes), das 1960 rund 24 Millionen Durchgangsverbindungen vermittelte. Heute sind im

908 Hauptamt am Bollwerk 2809 ein- und ausgehende Inland-Fernleitungen im Betrieb, die bei der Ausnutzung der letzten Raumreserven auf 3700 vermehrt werden können. Damit ist es möglich, den Fernverkehr noch bis 1964 zu bewältigen. Spätestens auf diesen Zeitpunkt müssen zusätzliche Ausrüstungen in neuen Eäumen betriebsbereit sein.

Im Hauptamt am Bollwerk befinden sich auch Ortszentralen, deren Anlagen 24 000 Nummern aufzunehmen vermögen ; trotz viermaliger Entlastung durch Quartierzentralen sind wiederum fast alle durch Teilnehmer und Betriebsstromkreise belegt. Da die Zahl der Anschlüsse nicht vermehrt werden kann, müssen die PTT unverzüglich im Mattenhof und bald auch in der Länggasse je eine Entlastungszentrale bauen. Die stets zunehmende Dichte des Telephonnetzes ist auf die herrschende rege Bautätigkeit zurückzuführen. An Stelle von Wohnhäusern mit Gärten treten Geschäfts- und Bürogebäude mit zahlreichen Telephonanschlüssen.

Der Bau eines zweiten Fernamtes, eines Verstärkeramtes samt Trägerausrüstnngund einer Quartierzentrale ist dringlich. Zudem sind die PTT verpflichtet, durch Dezentralisierung wichtiger Anlagen das Katastrophenrisiko zu vermindern.

Die Wahl des Standortes erfolgt auf Grund übertragungstechnischer Überlegungen. Dabei muss angestrebt werden, dass Fernverbindungen sowohl über das eine (bestehende) wie auch über das andere (neue) Fernamt gleiche Lautstärken aufweisen. Aus diesen Gründen muss das zweite Fern- und Verstärkeramt im Umkreis von ca. l km des heutigen Fernamtes zu liegen kommen. Ferner sind die Verbindungsleitungen zürn Koaxialkabelzentrum Köniz möglichst kurz zu halten, sodass einzig ein Standort an der Geraden Bollwerk-Köniz in Frage kommt. Da dieser mit dem Schwerpunkt der Quartierzentrale im Mattenhof zusammenfällt, ruusste in dem gegebenen kleinen Umkreis eine Liegenschaft gewählt werden, die bezuglich Grosse und Überbauungsmöglichkeiten für die Vereinigung der beiden technischen ISFeuanlagen (Fernamt und Quartierzentrale) in einem Gebäude ausreicht.

Mit Vertrag vorn 11.Februar 1960 hat die Generaldirektion PTT von einer Erbengemeinschaft unter Vorbehalt der Krediterteilung durch die eidgenössischen Bäte bis zum. I.November 1961 die Liegenschaft Zieglerstrasse 25, bestehend aus Wohnhaus mit Garage, Hausplatz, Hofraurnund Garten im Halte von 16,95 Aren,
käuflich erworben. Der Erwerbspreis beträgt l 053 000 Franken und kann in dieser Lage als angemessen bezeichnet werden. Der Kauf dieses Grundstückes, das nach Standort und Beschaffenheit den betrieblichenAnforderungen entspricht, ist Voraussetzung für die Erstellung des TT-Betriebsgebäudes im Mattenhof. Den Kredit für das Gebäude werden wir mit einer späteren Botschaft nachsuchen.

5. Postbetriebsgebäude Freiburg Als das Hauptpostgebäude von Freiburg in den Jahren 1897-1900 am Place Python erbaut wurde, zählte die Stadt 15 500 Einwohner. Heute sind es mehr als doppelt so viel, und auch in den Vororten steigt die Zahl der Einwohner

909 ständig an. Da mit der Bevölkerungszunahme ein rascher Aufschwung von Gewerbe und Industrie einherging, vervielfachte sich der Postverkehr. Besonders ausgeprägt ist die Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten :

Postverkehr Geldumsatz in Millionen Franken Wertzeichenverkauf in Millionen Franken . .

Briefpostaufgabe (uneingeschriebene Sendungen) in Millionen .

Paketpostaufgabe . . .

Einzahlungen Briefpostzustellung (uneingeschriebene Sendungen) in Millionen .

Paketpostzustellung . .

Auszahlungen Postcheckverkehr Bechnungsinhaber . . .

Zahl \uftrage . . .

Umsatz in Millionen Franken

Index 1960 1930 = 100

1930

1940

1950

I960

1057

142 9

3165

591,5

559

0,7

0,6

1,4

2,1

303

8,4 199 000 246 000

4,6 213 000 381 000

9,2 7,7 445 000 620 000 747 000 1 320 000

4,5 275 000 68000

5,6 287 000 71 000

8.9 535 000 133 000

268 312 537

12,2 701 000 203 000

270 255 300

3999 5882 1 087 2099 849 000 1 338 000 2 625 000 4 578 000

541 539

294

425

1018

2273

773

Die Zunahme des gesamten Postverkehrs zeigt sich an der Zahl der Verkehrspunkte, die von 4150 im Jahre 1930 auf 10 200 im Jahre 1959 stieg. Um den Verkehr bewältigen zu können, rmisste die Post den Personalbestand von 68 im Jahre 1930 auf 124 erhöhen, und anstelle von 2 Motorfahrzeugen sind heute im Postbetrieb 18 eingesetzt.

Gegenwärtig befinden sich ini Hauptpostgebäude Freibxirg - die Postannahme mit Geldpostamt - die Postfächer - die Brief- und Paketausgabe - das Postcheckamt - der Ortstransportdienst - die Telephondirektion Freiburg (ohne Baudienst) - das Ortsamt, Landamt, Fernamt und Telegraphenamt - die Telephon-Sprechstationen Schon vor 30 Jahren waren die Betriebsräume der Hauptpost aufs äusserste ausgenützt. Der seither eingetretene Verkehrszuwachs hatte zusammen mit der Personalvermehrung zur Folge, dass in der Hauptpost Freiburg wohl die schlimmsten Eaumverhältnisse von allen grossen Postämtern der Schweiz herr-

910 sehen. Die Schalterhalle genügt dem gestiegenen Verkehr schon lange nicht mehr und sollte mindestens fünf Schalter mehr aufweisen. Die Schlossfachanlage ist belegt, sodass weitere Interessenten abgewiesen werden müssen. Die Arbeitsbedingungen im Postbetrieb und die hygienischen Verhältnisse sind misslich.

Um den Betrieb überhaupt noch aufrechtzuerhalten, mussten laufend die allerdringendsten Massnahmen behelfsmässig durchgeführt werden. Das Postcheckamt wurde schon 1942 in einen Anbau verlegt, der früher dem Telephon als Materialmagazin gedient hatte. Die Pakete sortiert das Personal seit 1945 in einer Baracke im Posthof, die heute wiederum zu eng ist, den Motorfahrzeugverkehr behindert und die Unfallgefahr vergrössert. Der vor einigen Jahren erstellte Zwischenstock für die Briefboten genügte ebenfalls nicht mehr, sodass wieder andere Notlösungen gefunden werden mussten.

Der ständig herrschende Platzmangel vergrössert sich noch während des Festverkehrs am Jahresende. Für die Paketzustellung müssen in einer Turnhalle zusätzliche Eäume gemietet und weitere Schalter in einem im Freien aufgestellten Automobilpostbüro eingerichtet werden, wobei das Publikum den Unbilden der Witterung ausgesetzt ist.

Der Postbetrieb wird durch den steigenden Verkehr in seinen eigenen Bäumen eingeengt, und zudem werden diese schrittweise von den technischen Anlagen des Telephons beansprucht, die im ersten und zweiten Stock installiert sind.

Deren Ausbau ist unumgänglich, wenn es im Telephonverkehr nicht zu Störungen kommen soll. Bis 1963 werden die Anlagen der Telephonzentrale auf das Erdgeschoss übergreifen und den Postbetrieb noch mehr zusammendrängen.

Schon vor Jahren wurde in den eidgenössischen,Bäten, in der Presse und seitens der freiburgischen Handelskammer auf die unhaltbaren Zustände in der Hauptpost Freiburg hingewiesen. Die Generaldirektion PTT hat denn auch bereits in der Zeit von 1937-1945 mit der Direktion der eidgenössischen Bauten verschiedene Projekte für die Erweiterung des bestehenden Gebäudes ausgearbeitet. Nach einlässlichen Studien musste sie jedoch auf einen Umbau verzichten, da es nicht möglich war, die kleine Grundfläche des Gebäudes in genügender und zweckmässiger Weise durch Ankauf benachbarter Liegenschaften zu erweitern. Die Umbaukosten hätten in keinem Verhältnis zu den erzielten
Verbesserungen gestanden und für die zukünftigen betrieblichen Bedürfnisse wäre überhaupt nicht vorgesorgt worden.

Um für die Post und das Telephon in Freiburg auch in der Zukunft einen normalen Betrieb garantieren zu können, gibt es nur eine Lösung : die Erstellung eines Neubaues. Dabei muss wegen der Ortsgebundenheit der technischen Anlagen des Telephons (Kabelnetz) die Post weichen. Dies drängt sich auch deshalb auf, weil sie heute wohl im Zentrum der Stadt, aber mehr als 300 m vom Bahnhof entfernt ist. Der Verkehr zwischen Post und Bahnhof führt durch belebte Strassen, was den Transport erschwert und Verzögerungen verursacht.

Zahlreiche betriebliche und bauliche Studien ergaben, dass als Standort nur das Areal beim Bahnhof nördlich der Avenue du Tivoli und südlich der Bahnlinie in Frage kommt. Dadurch ergibt sich der grosse Vorteil, dass für die 92

911

werktäglichen Postauswechslungen eine direkte Verbindung der Versanddienste zu den Bahngeleisen besteht. Auch der Postumlad für die GFM-Autokurse liegt in unmittelbarer Nähe, was die 59 werktäglichen Postauswechslungen erleichtert.

Die PTT-Betriebe haben bereits im Jahre 1947 an der Avenue du Tivoli ein Grundstück von 1042 m2 gekauft. Für den Erwerb einer weiteren Liegenschaft im Halte von 4587 m2, über deren Wert eine Einigung trotz jahrelanger Bemühungen nicht möglich war, hat der Bundesrat am 19. Juli 1960 die Bewilligung zur Durchführung des Enteignungsverfahrens erteilt. Die Hohe der Entschädigung kann heute noch nicht angegeben werden; die PTT-Betriebe waren bereit, 2,5 Millionen Franken zu bezahlen, doch wurde dieses Angebot abgelehnt.

Weil die von der eidgenössischen Schätzungskommission bzw. vom Bundesgericht festgesetzte Enteignungsentschädigung nach Art.88 des Bundesgesetzes über die Enteignung innert 20 Tagen zu bezahlen ist, steht nicht genügend Zeit zur Verfügung, den eidgenössischen Eäten ein Kreditbegehren mit besonderer Botschaft vorzulegen. Wir beantragen deshalb, dem Erwerb der zu enteignenden Liegenschaft sowie eines nicht überbauten Grundstücks im Halte von 350 m2, das zum Burgerspital gehört, und einer weiteren kleinen Parzelle von 426 m2, deren Kaufpreis durch die Festsetzung der Enteignungsentschädigung beeinflusst wird, zuzustimmen. Die Objektkredite würden den eidgenössischen Eäten in den Nachtragskreditbotschaften beantragt, sobald die Entschädigungen feststehen. Für den Neubau ständen damit 6405 m2 zur Verfugung.

Das Projekt sieht ein 62 m langes und 18 m breites Hauptgebäude mit einem Untergeschoss, Erdgeschoss, 5 Stockwerken und einem Attikageschoss, sowie einen Anbau an der Nordfassade mit Parterre und einem Stock vor. Die Eingänge befinden sich in der Avenue du Tivoli und der Eue du Temple.

Das Hauptgebäude ist wie folgt aufgeteilt : Untergeschoss : Eäume für den Festverkehr Keller Heizung Schutzräume Archive Garderoben Einstellhalle für Fahrzeuge Erdgeschoss : Schalterhalle Post Postfachanlage Annahmeamt Paketzustellung Aufgabe und Auslieferung von Massensendungen Schalterhalle Telephon und Telegraph mit Telephonkabinen Posthof l. Stock : Brief- und Paketversandamt mit direktem Zugang zu Perron I Briefzustellamt Büros des Postbetriebs

912 2.Stock:

Postcheckamt Konferenz- und Instruktionsräume Mieträume 3. und 4. Stock Büroräume (vermietbar) 5. Stock: Arztpraxis Wohnungen Attikageschoss : Dienstwohnung Anbau : Sachstückversand Aufenthaltsraum und Kantine Freizeitwerkstätte Das Projekt strebt eine optimale Nutzung des teuren Bodens an, indem es zwei Stockwerke mit Büros vorsieht, die als Eeserve für spätere betriebliche Bedurfnisse dienen und vorläufig vermietet werden können. Ein weiterer Stock umfasst Wohnungen, wovon eine nach den Vertragsbestimmungen als Arztpraxis dem Verkäufer der Parzelle an der Avenue du Tivoli zu vermieten ist.

Das Projekt ist betrieblich wegen seiner Bahnhofnähe, dem direkten Zugang zu den Bahngeleisen und dem posteigenen Geleise für Bahnpostwagen sehr zweckmässig. Verkehrstechnisch liegt die neue Hauptpost günstig im Zentrum der Stadt und doch nicht direkt an den Hauptverkehrsadern.

Die Baukosten belaufen sich auf 8 950 000 Franken, wovon 8 665 000 Franken auf den Neubau und 285 000 Franken auf die Verbreiterung der Tivolibrücke (Strassenunterführung) und die Verlängerung des Perrons I entfallen.

6. PTT-Betriebsgebäude Genî-Champel

Das Ortsnetz Genf zählte Ende Dezember 1960 75 000 Telephonanschlüsse mit 117 000 Sprechstellen, die sich auf das Hauptamt, vier Quartier- und sieben Unterzentralen verteilen. Die jährliche Zunahme der Telephonabonnenten in Genf beträgt 4000 bis 4600 Teilnehmer. Das Ortsnetz besitzt heute fast viermal so viele Hauptanschlüsse als im Jahre 1940, und die Gesprächseinnahmen stiegen während der gleichen Zeitspanne um 566 Prozent.

Hauptanschlüsse . . . .

Spreohstellen Ortsgespräche in Millionen Ferngespräche, Ausgang in Million en Gesprächseirmahmen in Millionen Pranken . .

I960

Index 1960 1930 = 100

75046 116 847

495 532

40,1

697

420

29

93

226

1076

4,2

11,8

28,0

718

I960

1930

1940

15155 21956

19822 30124

36284 58289

16,6

28 3

2,1 3,9

918 Gegenwärtig erhöhen die PTT-Betriebe die Anschlusskapazität der Telephonzentrale im Hauptpostgebäude Genf für das Einzugsgebiet rechts der Ehone von 10 000 auf 20 000 Nummern und erstellen im Quartier des Charmilles eine Neuanlage ; in den zwischen Ehone und Arve liegenden Telephongebäuden Stand und Baux-Vives sind jedoch keine Erweiterungen mehr möglich. Die Zentrale Stand wurde im Jahre 1949 durch den Bau der Quartierzentrale Eaux-Vives und zehn Jahre später durch die neue Quartierzentrale Acacias entlastet; die vorhandene Anschlusskapazität der Zentralen Stand und Eaux-Vives ist jedoch heute wiederum fast ausgenützt. Zur Entlastung dieser beiden Zentralen muss im Champel- Quartier eine neue Quartierzentrale für 20 000 Anschlüsse errichtet werden.

Ähnliche Verhältnisse liegen im Quartier Genf-Champel auch bei der Post vor. Während am Anfang dieses Jahrhunderts in den Quartieren Champel, Mûrissant und Miremont nur wenige Villen standen, setzte kurz vor und insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg eine rege Bautätigkeit ein. Die Landgüter und Villen weichen grossen Wohnblöcken.

Im Einzugsgebiet des Postamtes Genf-Champel nahm seit 1943 die Zahl der Haushaltungen von 2500 auf 5370 zu.

Das Postamt Genf-Champel wurde im Jahre 1939 in eine private Liegenschaft an die Eue de Contamines verlegt. Infolge des stark gestiegenen Verkehrs genügen die Eäume den Anforderungen des Postbetriebes nicht mehr. Der Schalterraum mit nur drei Schaltern ist zu klein, die vorhandenen Schlossfächer sind vergeben und ein Teil der Pakete muss im Hof sortiert werden, da im Paketraum zu wenig Platz vorhanden ist. Auch fehlt es an Baum für das Personal, das seit 1940 von 5 auf 12 Beamte erhöht werden musste.

Der Postverkehr hat sich in Genf-Champel während der Jahre 1940-1960 wie folgt entwickelt : 1930

Geldumsatz in Millionen Franken Wertzeichenverkauf Pranken Briefpost, Aufgabe . . .

Paketpost, Aufgabe. . .

Einzahlungen Briefpost, Zustellung . .

Paketpost, Zustellung. .

Auszahlungen .

. . .

4,2

1940

1050

I960

14,0

35,0

74,4

89500 154 000 347 600 141 500 318 700 292 700 17800 29100 55800 28800 105 500 172 800 1 6100 ) 119 300 179 500 55100 84700 -1) 1 17200 32300 - ) 1 ) Dem Postbüro waren d amals kein 3 Boten zu,geteilt.

2 ) 1940 = 100.

551 200 520 400 46100 299 700 300 500 95900 58300

Index 1960 1930 = 100

1772

616 368 259 1059 252 2) 174 3) 339 a )

Für die Erstellung einer neuen Telephon- Quartierzentrale und die Unterbringung des Postamtes in grössere Eäume ist die Errichtung eines PTT-Ge-

914 bandes im Quartier Genf-Champel notwendig. Die PTT-Betriebe sind Eigentümer eines für die Post und das Telephon betrieblich günstig gelegenen Grundstückes an der Avenue Dumas, das wie folgt überbaut werden soll: Keller : Kabelraum Magazine Einstellraum Luftschutzkeller Batterieraum Stromversorgung Heizung Erdgeschoss : Schalterraum Postbüro Paketraum Hauptverteiler Garderobe Garage Kiosk I.Stock: Wählerraum Werkstatt Garderobe Büro 2. Stock: Büroräume S.Stock: Dienstwohnung Büroräume Attikageschoss : Büroräume Die Büroräume des 2. und 3. Stockes sowie des Attikageschosses können vorläufig vermietet werden; voraussichtlich benötigen die Kreispost- und Telephondirektion in einigen Jahren die Bäume, da sie ständig unter Platznot leiden.

Das Bauvorhaben verursacht Kosten von 2 570 000 Franken.

7. PTT-Betriebsgebäude Klosters Die Post-, Telephon- und Telegraphendienste in Klosters leiden schon seit Jahren unter Baumnot. Das Postamt, das sich im Nordflügel des Aufnahmegebäudes der Bhätischen Bahn befindet, genügt weder den Bedürfnissen der Postkunden noch denjenigen des Postbetriebes. Eine Möglichkeit, die gemieteten Bäume zu erweitern, weitere Schalter einzubauen und die seit langem zu kleine Schlossfachanlage zu vergrössern, besteht nicht.

Die Telephonzentrale, die im alten Gemeindehaus in Klosters Platz eingemietet ist, genügt den Anforderungen ebenfalls nicht mehr. Das Lokal ist mit technischen Einrichtungen derart angefüllt, dass für deren Wartung kaum mehr Platz vorhanden ist. Der Gleichrichter musste in den Kellergang verlegt

915 werden, und die notwendige Vermehrung der Verbindungsleitungen znr Erleichterung des Verkehrsabflusses konnte infolge Raummangels nicht ausgeführt werden. Da die Lokale gekündigt sind, ist die Bereitstellung neuer Bäume dringend.

Der PTT-Verkehr in Klosters hat in den letzten drei Jahrzehnten erheblich zugenommen und dürfte sich in diesem Sommer- und Winterkurort auch weiterhin günstig entwickeln.

1940

1930

Posi Geldumsatz in Millionen Franken Wertzeichenverkauf Franken Briefpost, Aufgabe . . .

Paketpost, Aufgabe . .

Einzahlungen Briefpost, Zustellung . .

Paketpost, Zustellung . .

Auszahlungen Telephon Hauptanschlüsse . . . .

Sprechstellen Ortsgespräche . . . . ' .

Ferngespräche, Ausgang.

Gesprächseinnahmen

I960

1950

8

7

81 000 357 000 17000 26000 613 000 44000 5000

45000 231 000 14000 30000 476 000 32000 5000

137 181 57000 74000

241 326 123 000 108 000

48000

53000

15

32

110 000 229 000 435 000 789 000 51000 30000 53000 91000 733 000 1 151 000 61000 90000 9000 18000

Index 1960 1930=100

400 283

221 300 350 188 205 260

238 000

862 1496 440000 577 000

629 827 772 780

144 000

415 000

865

421 631

Um in Klosters einen reibungslosen Post-, Telephon- und Telegraphenverkehr auch in Zukunft garantieren zu können, muss ein Neubau erstellt werden, wobei sich die Vereinigung von Postamt und Telephonzentrale in einem Gebäude aus finanziellen Gründen aufdrängt. Die Generaldirektion PTT hat dafür schon 1956 in günstiger Lage, ungefähr 80 m östlich des Bahnhofgebäudes, ein Grundstück vorsorglich erworben. Auf diesem ist vorgesehen, ein dreistöckiges Hauptgebäude mit Schalterraum und Postbüro im Erdgeschoss und mit je zwei Vierzimmerwohnungen im ersten und zweiten Stock zu erstellen, die vermietet werden können.

Im zweistöckigen Nebengebäude sind im Keller die Maschinen, Kabel und Batterien untergebracht; im Erdgeschoss befinden sich der Paketraum, ein Einstellraum für zwei Motorfahrzeuge sowie ein Verkaufsladen und im ersten Stock die Telephonzentrale. Die Erstinstallation wird 1600 Telephonanschlüsse umfassen; die Zentrale kann im projektierten Zentralenraum auf 4000 Nummern vergrössert werden.

Die Kosten kommen auf l 308 000 Franken zu stehen.

916 8. Umbau und Erweiterung des PTT-Gebäudes Lugano Das' PTT-Gebäude Lugano l, das seit 1912 in Betrieb steht und in den Jahren 1926, 1934 und 1949 erweitert wurde, beherbergt zur Zeit: - das Hauptpostamt Lugano l mit Annahmeamt, Eilzustellung, Postreisedienst und Autoabfertigung; - das Checkarnt Lugano; - das Telegraphenamt mit bedienter Sprechstation, Telegrammaufgabe, Telegrammvermittlung und Telexzentrale ; - das Fernknotenamt Lugano, zugleich Netzgruppenhauptamt (091) mit - dem 14 000 Anschlüsse zählenden automatischen Ortsamt, - dem automatischen Landamt für den Verkehr von und nach den 14 angeschlossenen Netzgruppenzentralen, - dem Tandemamt für den Verkehr der Netzgruppen 091, 092, 093 mit der übrigen Schweiz, - dem Träger- und Verstärkeramt für die Mehrfachtelephonie und dem Telephon-Weitverkehr, - dem handbedienten Auslandamt, zugleich Kopfzentrale für den Verkehr mit Italien, - dem Auskunftsamt für die 34 000 Abonnenten der Netzgruppen 091 bis 094, - dem Störungsdienst für die 19 000 Abonnenten der Netzgruppe Lugano, - den UKW-Sende- und Empfangsanlagen, - dem Haupt- und Fernverteiler, - der Stromlieferungsanlage, den Batterien und Hilfseinrichtungen, - den Büros für den Radio- und Fernsehdienst, - Monteurräumen, Garderoben, Werkstätten usw.

Einige Bäume in Lugano l sind an Dritte vermietet.

Obschon das Gebäude erst vor ca. 12 Jahren erheblich erweitert worden ist, genügt es heute den Anforderungen wiederum nicht mehr, weil die technischen Ausrüstungen entsprechend der raschen Zunahme des Telephonverkehrs immer umfangreicher werden. Dieser entwickelte sich wie folgt: (siehe Tabelle Seite 19).

Diese Zahlen geben von der Zunahme des Telephon Verkehrs im Ortsnetz und der Netzgruppe Lugano seit der letzten Erweiterung beredt Zeugnis, stiegen doch die Gesprächseinnahmen in den zehn Jahren von 1950-1960 von 3,9 auf 9,1 Millionen Franken. Da keine Veranlassung besteht anzunehmen, die Aufwärtsbewegung des Telephonverkehrs in Lugano werde plötzlich unterbrochen, müssen die PTT-Betriebe die Anlagen für die kommende Entwicklung schon heute planen und bereitstellen. Es handelt sich dabei um folgende Massnahmen :

917 1930

Ortsnetz Lugano Hauptanschlüsse . . . .

Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen . . .

Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . .

Netzgruppe Lugano 091 Hauptanschlüsse . . . .

Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen . . . .

Ferngespräche in MiEionen Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . .

1940

2383 3475

3155 4875

20

24

0,6

0,8

3720 5081

5136 7272

25

3,0

12 0,9

1950

5986 10050

I960

Index 1960 1950=100

11350 19915

190 198

51

10 2

200

2,3

5,4

235

9930 15625

18955 31 208

191 200

6,8

140

206

21

56

12 0

216

1,2

3,9

9,1

233

Das Auslandamt, das noch aus dem Jahre 1936 stammt, verfügt über 27 Arbeitsplätze, die den heutigen technischen Ansprüchen nicht mehr genügen.

Die Qualität der Dienstleistung ist nicht mehr einwandfrei, und die Arbeitsverhältnisse sind infolge der Enge des Baumes unhaltbar geworden. Es ist dies verständlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Zahl der Auslandsverbindungen in den letzten fünf Jahren von 569 000 auf 1026 000 zugenommen hat.

Der jährliche Anstieg um durchschnittlich 13 Prozent erfordert für das Auslandamt die Bereitstellung von insgesamt 50 Platzen bis zum Jahr 1962. Im internationalen halbautomatischen Verkehr zwischen Lugano und Italien, für den die PTT demnächst die Leitungsausrüstungen vermehren müssen, ist mit einem weiteren Aufschwung zu rechnen, wofür Bauinreserven für künftige Erweiterungen unerlässlich sind. Hand in Hand mit der Zunahme der Leitungen müssen auch die Verstärkerausrüstungen vermehrt werden.

Das automatische Landamt, die Transitstelle für die 14 Landzentralen der Netzgruppe 091, ist anfangs der Dreissigerjahre entstanden und heute ersatzbedürftig. Der Fernverkehr der Netzgruppe hat sich zwischen 1940 und 1960 beinahe versechsfacht und ist von 2,1 auf 12 Millionen Einheiten angewachsen.

Die Ortsamtausrüstungen, die heute 14 000 Anschlüsse zählen, müssen auf 18 000 erweitert werden, um den Bedürfnissen bis zum Bau einer Quartierzentrale genügen zu können.

Die öffentlichen Sprechstationen, die Telegrammannahme und -vermittlung befinden sich im Erdgeschoss des Mittelbaues in äusserst knappen Bäumen. Die Einnahmen der fünf bedienten Sprechkabinen verdoppelten sich in

918 weniger als 9 Jahren auf 230 000 Franken und auch die Einnahmen des Telegrammverkehrs nahmen, im Gegensatz zur gesamtschweizerischen Entwicklung, von 182 000 auf 179 000 Franken kräftig zu. Infolge der Baumnot waren die Betriebsdienste gezwungen, Bedienungsplätze für das zusätzlich benötigte Personal in den für den Ausbau der Telexzentrale reservierten Bäumen einzurichten.

Schliesslich sind die Büros des betriebsgebundenen Personals, dessen Bestand entsprechend der Zunahme der technischen Anlagen wächst, zu vermehren sowie Hilfsräume, wie Magazine, Garderoben usw. bereitzustellen.

Um den Baumbedarf zu decken, war beabsichtigt, den im Jahre 1949 errichteten Teil des Gebäudes um ein und den Mittelbau um zwei Stockwerke zu erhöhen; zusammen mit den noch vermieteten Bäumen wäre so genügend Platz vorhanden gewesen. Die städtischen Behörden lehnten aber die Aufstokkung des Neubaues ab und stimmten nur einer Erhöhung des Mittelbaues um ein Geschoss zu, so dass nur beschränkt Baum geschaffen werden kann. Es bleibt daher keine andere Lösung, als Platz durch Verlegung des Postcheckamtes zu gewinnen. Dieses wird imPTT-Neubau Lugano 3 beim Bahnhof untergebracht.

Unter den gegebenen Verhältnissen ist das bestehende Gebäude wie folgt umzubauen und zu erweitern: Keller: Verbesserung der Kabeleinfuhrung und Bau eines Kabelaufstieges.

Erdgeschoss : Vermehrung der Sprechkabinen.

I.Stock: Vergrösserung des Ortsamtes durch Einbezug der heutigen Bäume des Landamtes.

Verlegung der Telegrammvermittlung aus dem Erdgeschoss in die Bäume des manuellen Fernamtes.

2. Stock: Erweiterung des Fernamtes durch Einbezug der Bäume, in denen sich heute das Checkamt befindet.

Erweiterung des Störungsdienstes und des Verstärkeramtes.

S.Stock: Verlegung des Landamtes aus dem l. Stock in die Bäume, wo sich zur Zeit das Magazin, der Montageraum TT und die Monteurgarderobe befinden.

Einrichtung von Betriebsbiiros in den heute noch vermieteten Bäumen.

Aufstockung des Mittelbaues um ein Stockwerk, für den Auskunftsdienst die Belaisausrüstungen des Fernamtes.

Dachgeschoss : Ausbau für Betriebshilfsräume (Büros, Magazine, Garderoben).

Einbau eines vom Erdgeschoss zum 2. Stock im Mittelbau.

Lifts Das Projekt ergibt für das Telephon einen Baumgewinn von einem Drittel und gestattet, die technischen Einrichtungen (Ortsamt, Landamt, manuelles

919 internationales Fernamt und Auskunftsamt) zu erneuern und die verschiedenen Dienstgruppen neu zu gliedern und organisch zusammenzufassen.

Die Kosten betragen l 270 000 Franken.

9. Umbau und Erweiterung des PTT-Gebäudes Neuenburg Im Hauptpostgebäude Neuenburg, 'das in den Jahren 1894-1896 erbaut wurde, sind die folgenden PTT-Dienste untergebracht : - die Direktion des Postkreises Neuenburg - das Postcheckamt Neuenburg - das Hauptpostamt Neuenburg l mit Geldpostamt, Annahnieamt, Paket-, Geld- und Bilzustellung - die Telephondirektion Neuenburg mit den Betriebs- und Verwaltungsdiensten - das Ferneiidamt Neuenburg, zugleich Netzgruppenhauptamt 038 mit - dem Haupt- und Fernverteiler, - dem Telegraphenamt, - dem automatischen Ortsamt mit 13 000 Anschlüssen, - dem automatischen Landamt für den Verkehr nach und von 17 angeschlossenen Netzgruppenzentralen, - dem automatischen Fernamt, - dem Trägeramt für die Mehrfachtelephonie, - dem handbedienten Spezialdienst- und Auslandamt, -- der Stromlieferungsanlage.

In Neuenburg ist eine starke Verkehrsentwicklung des Telephonbetriebes festzustellen. Die Zahl der Hauptanschlüsse des Ortsamtes hat sich während der letzten dreissig Jahre mehr als vervierfacht, obwohl durch Anschmss der Abonnenten von Serrières an die Quartierzentrale Peseux das Einzugsgebiet verkleinert wurde. Im gleichen Zeitraum stiegen die Gesprächseinnahmen von 440 000 auf 2 711 000 Franken. Der Netzgruppen- und Fernverkehr nahm in den letzten zwanzig Jahren um das Dreifache zu. Der Auslandverkehr hat sich in den Jahren 1956-1960 mehr als verdoppelt; allein das Jahr 1960 brachte wiederum eine Zunahme um 25 Prozent. (Siehe Tabelle Seite 22.)

Die ständige Entwicklung des Telephonverkehrs und der Übertragungstechnik erfordert die Bereitstellung weiterer Eäume für die Anlagen. Zwar konnte das im Jahre 1937 mit 2400 Teilnehmern automatisierte Ortsamt im Verlaufe der letzten 23 Jahre auf 13 000 Anschlüsse ausgebaut werden, sodass es den Anforderungen der nächsten Jahre genügt, doch müssen die Landamt- und Fernbetriebsausrüstungen vermehrt und der Fernverteiler vergrössert werden.

Bereits im Herbst 1960 mussten die Magazinräume des Materialdienstes der Post, die sich im Zwischenstock des Hauptpostgebäudes befanden, in eine Liegenschaft am Bahnhof Neuenburg verlegt werden, um für den sofortigen Ausbau

920

Ortsamt Neuenburg Hauptanschlüsse . . . .

Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen . .

Gespräohseinnahmen in Millionen Pranken . .

Netzgruppe Neuenburg Hauptanschlüsse . . . .

Sprechstellen Ortsgespräche in Millionen .

Ferngespräche, Ausgang in Millionen .

Gesprächseinnahmen in Millionen Franken . .

Index 1960 1930=100

1940

I960

I960

1 952 2795

2605 4087

4784 7687

8619 13200

12

15

34

54

450

0,4

0,5

1,4

2,7

675

4282 5522

5684 8216

10220 15372

20629 29572

482 535

18

23

54

97

539

17

34

50

103

606

0,8

1,1

2,6

5,4

675

1930

441

472

der handbedienten Spezialdienste und des Auslandamtes Platz zu gewinnen.

Aber auch die ändern Betriebsdienste, vor allem die technischen Anlagen, benötigen für den Ausbau mehr Kaum, der durch folgende Umbau- und Erweiterungsarbeiten im Hauptpostgebäude bereitgestellt werden soll: I.Stock des Ostflügels: Ausbau, der Bäume für den automatischen Fernbetrieb.

Dieser Dienst befindet sich heute mit dem Landamt und 5000 Ortsanschlüssen im 2. Stock, in dem eine Erweiterung aus baulichen Gründen nicht möglich ist.

S.Stock des Ostflügels: Einrichtung des automatischen Landamtes, das sich heute im 2. Stock befindet. Das Landamt ist technisch überaltert, störungsanfällig und kann den Verkehr nicht mehr bewältigen. Es muss durch eine leistungsfähigere und grössere Neuanlage ersetzt werden. Es sollen Hilfslokale (Archive, Garderoben usw.) zu vollwertigen Betriebsräumen ausgebaut werden und ferner ist der Boden des 3. Stockes für eine grössere Auflast zu verstärken, eine Betondecke muss eingezogen und das Dach neu abgestützt werden.

Keller:

Bau eines neuen Kohlenraumes durch Unterkellerung des Westflügels.

Der heutige Kohlenraum wird für die betriebssichere Unterbringung der Kabelendverschlüsse, der Spulengestelle und des Fernverteilers benötigt, die sich zur Zeit im 3. Stockwerk befinden. Der dort frei werdende

921 Baum ermöglicht die Vergrösserung des Verstärkerund Ortsamtes.

Bau von drei Luftschutzkellern sowie zusätzlichen Akkumulatoren- und Maschinenräumen unter dem Posthof: Gemäss Bundesbeschluss vom 21.Dezember 1950 sind in Ortschaften von 1000 und mehr Einwohnern in allen Neubauten und grösseren Umbauten Schutzräurne zu errichten. Bisher dienten die Keller als Schutzräume, die jedoch für die Aufnahme der Kabelendverschlüsse, Spulengestelle und des Fernverteilers benötigt werden.

Durch Unterkellerung des Hofes werden zusätzliche Bäume für die Unterbringung der Akkumulatoren und Maschinen gewonnen.

Bau einer neuen Tankanlage für Heizöl Bau eines neuen Personenliftes und Verlegung des Elektrozuges : Die Einrichtungen für den Warentransport entsprechen den heutigen Anforderungen nicht mehr und müssen abgebrochen werden. Der Elektrozug wird vom Treppenhaus in den frei werdenden Liftschacht Nord verlegt. Im Treppenhaus wird ein Lift für Personen und Waren errichtet.

Ausbau von Bäumen im 4. Stock für die Klimaanlagen der Telephonzentralen.

Alle diese Umbauten in dem 65-jährigen, noch sehr gut erhaltenen Gebäude sind vornehmlich die Folge einer erfreulichen Entwicklung des Telephons. Das Projekt, das u.a. die betrieblich notwendige Trennung von Orts-, Land- und Fernamt und damit einen rationellen Ausbau ermöglicht, wird die heutige Baumnot für längere Zeit beseitigen.

Der Kostenvoranschlag rechnet mit Aufwendungen von 964 000 Franken.

10. TT-Betriebsgebäude Bigi

In der Botschaft vom 9. Juli 1957 über die Gewährung eines verzinslichen Darlehens an die Schweizerische Bundspruchgesellschaft für die Weiterführung des Programmbetriebes des schweizerischen Fernsehens hat der Bundesrat Bundesblatt. 113. Jahrg. Bd. I.

67

922 darauf hingewiesen, dass neben der dringend notwendigen Konsolidierung der bestehenden technischen Anlagen auch neu zu errichtende Sendestationen vorgesehen seien. So wurde u.a. die Erstellung eines Senders Zentralschweiz; in Aussicht gestellt. Obwohl die Zentralschweiz sowohl in kultureller Hinsicht als auch auf dem Gebiete des Fremdenverkehrs eine wichtige Stellung einnimmt, wurde sie bis heute als letzte grössere Begion noch nicht mit dem Fernsehprogramm bedient. Um wenigstens der nächsten Umgebung einen beschränkten Fernsehempfang zu ermöglichen, installierte die Generaldirektion PTT auf der Eigi als Provisorium einen Unisetzer schwacher Leistung, der nach der Erstellung des definitiven Senders anderwärts zur Aufhellung von Schattenzonen dienen wird.

Bei der UKW-Versorgung der Zentralschweiz liegen ähnliche Verhältnisse wie beim Fernsehen vor. Um in den Genuss des Bundspruch-Kontrastprogrammes zu kommen, sind die Hörer heute weitgehend auf einen ungenügenden Fernempfang angewiesen.

In zahlreichen Äusserungen in der Presse sowie in Eingaben von Körperschaften und Privaten wurde die Verbesserung des Fernseh- und UKW-Empfanges in der Zentralschweiz verlangt und die Errichtung von Sendeanlagen gefordert.

Um die günstigsten Abstrahlungsbedingungen für die vorgesehenen Fernseh- und UKW-Sender zu ermitteln, haben die PTT-Betriebe von verschiedenen in Frage kommenden Standorten aus die Ausbreitungsverhältnisse im Versorgungsgebiet studiert und ausgemessen. Die Untersuchungen ergaben eindeutig, dass der technisch beste Standort einer zentralschweizerischen Sendestation auf der Eigi liegt. Von dort aus ist es möglich, sämtliche dichter besiedelten Gebiete der Innerschweiz -- mit Ausnahme des obern Eeusstales -- zu versorgen.

Die auftretenden Schattenzonen sind gering und können später mit regionalen Kleinsendern ausgefüllt werden. Durch die Errichtung eines Fernsehsenders auf der Eigi können zudem die quer zum Sender Uetliberg hegenden Täler des Oberaargaus, die sich heute in einer Schattenzone befinden, aufgehellt und der Fernsehempfang im Kanton Zug sowie im Gebiet des oberen Zürichsees und der Linthebene verbessert werden. Der Sender Eigi wird ferner die Sender Uetliberg und Säntis in kritisch gelegenen Gebieten der Nordschweiz unterstützen.

Die bevorzugte Lage der Eigi mit ihren vielseitigen
Sichtbeziehungen ermöglicht die Aufnahme weiterer Dienste. So kann eine feste Bichtstrahlverbindung für das Fernsehprogramm zum Albis geschaffen werden. Der Sender ist im weiteren der gegebene zentrale Einspeisepunkt für Eeportagen aus der Zentralschweiz in das schweizerische Fernseh-Eichtstrahlnetz und ermöglicht den Aufbau mobiler Eichtstrahlverbindungen zum Chasserai, Säntis, Albis und zu Stützpunkten in den Berner Alpen. Er bietet auch zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für eine allfällige Erweiterung des Mehrfachtelephonie-Eichtstrahlnetzes. Zugleich ist die Eigi ein idealer Standort für den Einsatz von Belaissendern zu mobilen Funkanlagen von Taxibetrieben, des Schiffverkehrs, der Polizei usw., die in den letzten Jahren eine rasche Entwicklung durchmachten.

923

Die Zusammenlegung von Fernseh- und UKW-Diensten sowie von Anlagen für feste und mobile Téléphonie, Eichtstrahlen usw., ermöglicht eine wesentliche Vereinfachung des Betriebes und gestattet, erhebliche Anlage- sowie Betriebskosten einzusparen. Die Eigi ist schliesslich während des ganzen Jahres zugänglich; sowohl von Vitznau als auch von Arth-Goldau aus fuhren Bergbahnen bis auf den Kulm.

Aus Kreisen des Natur- und Heimatschutzes erwuchs jedoch dem Projekt, auf Eigi-Kulm eine Sendeanlage zu erstellen, Widerstand. Zugunsten des Naturund Heimatschutzes besteht auf Bigi-Kulm ein Servitut, wonach ausser den bestehenden Gebäuden keine weiteren Bauten errichtet werden dürfen.

In der Folge einigten sich die Vertreter des Natur- und Heimatschutzes und der PTT-Betriebe, durch Herrn Prof. Tank von der ETH ein Gutachten ausarbeiten zu lassen. Dieses kam zum Schluss, dass der Eigi-Kulm - bei Berücksichtigung aller für die Beurteilung der Wellenausbreitung maspgebenden Gesichtspunkte - mit Abstand das günstigste Sendezentrum darstellt.

Gemeinsam mit dem Natur- und Heimatschutz konnte schliesslich eine Lösung für den Bau des TT-Betriebsgebäudes gefunden werden, indem das hölzerne Ökonomiegebäude des Hotels Eigi-Kulm abgerissen und ein neues Gebäude errichtet wird, das zur Hälfte die Dépendance des Hotels, zur ändern Hälfte das Sendegebäude aufnehmen wird. Das Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet wird, ist durch die Generaldirektion PTT vertraglich gesichert worden. Eine Kaverne, die der Montage von Eichtstrahlantennen für Übertragungen aus dem Bereiche Ost bis West dient, wird in den Felsen des Nordhangs errichtet. Sie wird durch einen 160 m langen Kabelstollen, der aus betrieblichen Gründen begehbar sein muss, mit dem Sendegebäude und dem Sendeturm verbunden, der sich zwischen Kaverne und Gebäude befindet. Mit der Unterallmeindkorporation Arth als Grundeigentümer des grössten Teils des BigiKulms wurde für die Erstellung der Stollen ein Baurechtsvertrag auf 100 Jahre abgeschlossen. Mit der Korporation «Berg und Seeboden» in Küssnacht konnte eine Einigung nicht erzielt werden, sodass für die Kaverne das Enteignungsverfahren eingeleitet werden muss.

Das projektierte Sendegebäude besteht aus vier Stockwerken, von denen zwei unter Tag liegen. Es ist durch einen Stollen mit der Wagenremise der BigiBahn
verbunden, sodass schwere Stückgüter direkt vom Bahnwagen ins Haus und mit dem Warenlift in die Senderäume befördert werden können.

Das Gebäude ist wie folgt eingeteilt : 2. Untergeschoss : Starkstromraum Traforaum Heizung l. Untergeschoss : Eichtstrahlraum Ersatzteillager

924 Ventilatoren Verbindungsstollen zur Bichtstrahlkaverne Erdgeschoss :

Senderaum Kontrollrauin Werkstatt Büro

Obergeschoss :

Auf enthaltsraum Essraum Schlafräume Küche

Die Baukosten belaufen sich auf l 975 000 Franken, wovon 1170 000 Franken auf den Neubau, 680 000 Franken auf die Stollen und die Öpiegelterrasse und 125 000 Franken auf Umgebungsarbeiten entfallen. Bei der Beurteilung der Kosten ist zu berücksichtigen, dass es sich um Bauten handelt, die'in einer Höhe von über 1700 m in felsigem Grund erstellt werden, und dass ferner des Schutzes der Landschaft wegen Stollen und die Kaverne zu errichten sind, die erhebliche Mehrkosten verursachen.

11. PTT-Bauten für technische Dienste Bern-Ostermundigen (Zusatzkredit) Mit Beschluss vom 20. März 1958 haben die eidgenössischen Eäte den Bundesrat ermächtigt, in Bern-Ostermundigen für die Unterbringung technischer PTT-Dienste die erforderlichen Bauten zu erstellen. Für die erste Etappe, bestehend aus dem Linienmagazin mit Verladerampe, der Heizzentrale, der Tankstelle und der Dienstküche samt Garage-Werkstätte, bewilligten die eidgenössischen Bäte einen Objektkredit von 14 962 500 Franken. Zugleich ermächtigten sie den Bundesrat, die weiteren Bauetappen auszuführen und den eidgenössischen Bäten die Objektkreditbegehren mit dem Voranschlag bzw. den.

Nachtragskreditbotschaften zur Genehmigung vorzulegen. Dies allerdings unter der in der Botschaft erwähnten Bedingung, dass die grundsätzlichen Voraussetzungen hinsichtlich der Art der Bauten, ihrer Funktionen und Kosten, abgesehen von Änderungen des Baukosten-Indexes, zu den gegebenen Zeitpunkten noch unverändert bestehen.

Von der ersten Bauetappe wurden inzwischen das Linienmagazin, die Dienstküche und Garagewerkstätte, die Tankstelle sowie die Verladerampe zur Hauptsache erstellt. Der hiefür bewilligte Objektkredit wird voraussichtlich nicht überschritten.

Für die übrigen Gebäude, nämlich den Bau für die Lochkartensektion sowie die Wertzeichen- und Drucksachenabteilung und das Gebäude für die Forschungs- und Versuchsabteilung, bewilligten die eidgenössischen Bäte im Voranschlag für das Jahr 1961 die Objektkredite, wie sie in der Botschaft vom 7. Januar 1958 vorgesehen waren. Dazu kommt noch die Teuerung bis Ende 1960, sodass folgende Ausgaben möglich sind:

925 Voranschlag 1957 Franken

Lochkartensektion, Wertzeichen- und Drucksachenabteilung Forschungs- und Versuchsabteilung .

Teuerung bis | Ende 1960 | Tranken j

19 632 000

2 008 000

10 836 000

988 000

Total Franken

21 640 000 11 824 000

Seit den Jahren 1955--1957, als die Direktion der eidgenössischen Bauten und die zuständigen Dienste der PTT das Projekt ausarbeiteten, haben sich jedoch verschiedene Änderungen ergeben: Gebäude für die L o c h k a r t e n s e k t i o n sowie die W e r t z e i c h e n - und Drucksachenabteilung : 3. und 2.Untergeschoss: Bei Beginn der Bauarbeiten wurde festgestellt, dass entgegen der Annahme von Fachleuten der gewachsene Boden erst in der Tiefe des 3.Untergeschosses beginnt.

Würden nur zwei Untergeschosse gebaut, wie dies vorgesehen war, ergäben sich Mehrkosten für die Fundation von rund einer Million Franken. Es ist daher zweckmässiger und wirtschaftlicher, anstelle einer Pfählung ein drittes Untergeschoss zu errichten. Gleichzeitig wird die Nutzfläche des 2. und S.Untergeschosses wegen des schlechten Baugrundes je um rund 350 m2 vergrössert. Das neue Geschoss nimmt die Heizung und Magazine auf; der Rest dient als willkommene Reserve.

1 Infolge des Verzichts auf die vorgesehene Hohlraumstrahlenheizung zugunsten einer Radiatorenheizung ist ein besonderes Gebäude für die Heizzentrale nicht mehr erforderlich und der hiefür bewilligte Objektkredit irn Betrage von 2 391 000 Franken kommt der zweiten Bauetappe zugut. Der Wegfall des Heizzentralengebäudes und die Unterbringung der Anlage im projektierten dritten Untergeschoss hat. ferner den Vorteil, dass die Beschränkung des Freilagerplatzes, der die einzige spätere Erweiterungsmöglichkeit darstellt, dahinfällt.

Aus baulichen Gründen wird das Gebäude um 2 m gegen den Hof verschoben, woraus sich eine grössere Breite und eine Erweiterung der beiden Einstellhallen ergibt. Die lichte Höhe der oberen Einstellhalle wurde teilweise um 55 cm vergrössert und die untere Halle weist eine grössere Konstruktionshöhe auf.

l. Untergeschoss : Auch hier wurde die lichte Höhe um 55 cm vergrössert, 1 um eine bessere Ausnützung der Lagerräume durch

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maschinelle Stapelung der Papierrollen und Pianobogen zu ermöglichen. Der Grundriss wird dem 2. und S.Untergeschoss angeglichen, was eine Vergrösserung der Garagewerkstätte erlaubt.

Erdgeschoss, l. und 2. Obergeschoss : Auf Verlangen des eidgenössischen Fabrikinspektorates müssen zwei Nottreppen gebaut, und weiter sollen die Obergeschosse um je 450 m2 für die haustechnischen Anlagen, insbesondere die Klimatisierung, erweitert werden.

Das Gebäude kann schliesslich durch ein Attikageschoss aufgestockt werden, wodurch nun auch Dienstgruppen der Eadioabteilung, die aus betrieblichen Gründen bei den technischen Diensten sein sollten, Platz finden.

Ausserdem benötigt die Wertzeichenabteilung weitere Diensträume, die dort zur Verfügung gestellt werden können.

Durch all diese Massnahmen wird die Nutzfläche des Gebäudes um 4650 m2 und der Baukubus um 36 779 m3 vergrössert.

Hochhaus für die Forschungs- und Versuchsabteilung: Auf Grund der Detailplanung ergeben sich einige Änderungen. Einmal muss nach den Kichtlinien der Brandversicherungsanstalt des Kantons Bern vom 22.März 1958 eine zweite Treppe erstellt werden, und ferner sind an der Nordfassade 17 Balkone zu errichten, um im Brandfall den Ausgang über eine rauchfreie Treppe zu ermöglichen. Die Grundfläche der Leitungsschächte muss ebenfalls wesentlich vergrössert werden. Zudem wird das Gebäude 55 cm gehoben, rund 5 m länger und der Mitteltrakt 0,2 m schmäler; die Breiten der beiden Nebentrakte bleiben praktisch unverändert. Das l. Untergeschoss ist dem Niveau des ändern Gebäudes anzupassen und deswegen um 55 cm höher vorgesehen.

Infolge der verschiedenen Massnahmen vergrössert sich die Gesamthöhe um 1,75 m auf insgesamt 79,1 m. Vom Mehrkubus (8062 m3) entfallen 4474 m3 auf die Obergeschosse und 3588 m3 auf die Untergeschosse, wovon 2/3 durch das neue S.Untergeschoss und 1/8 durch die grössere Höhe des I.Untergeschosses verursacht werden. Der Gewinn an Nutzfläche beträgt 2240 m2. Die Bruttofläche des Norm-Obergeschosses wird um 73 m2 auf 522 m2 erhöht, wodurch die Baumreserve pro Geschoss genügend gross ist, um später einmal mehr als die bisher vorgesehenen zwei Laborgruppen aufzunehmen.

Hinzu kommen noch folgende zusätzliche Arbeiten, die bisher im Kostenvoranschlag nicht vorgesehen waren: Abbruch des Meyerhauses sowie eines Schuppens, Erweiterung der Hydrantenanlage, weitere Verschiebung des Zentweges mit Erstellung einer neuen Barrierenanlage und Verlegung der Kanali-

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sations- und Werkleitungen, Umgestaltung der Liegenschaft Bernstrasse l in eine Grünfläche, Instandstellungsarbeiten an der Geleiseanlage und arn Libellenweg, Vergrösserung des Heizöltanks, Beleuchtungsanlage für Werkhof und Eingangsvorplätze, Erweiterung der Kanalisationsanlage beim Hochbau, Mehrkosten für die Ausführung der Hauptkanalisation nach der Bolligenstrasse, Bau eines begehbaren statt des vorgesehenen nicht begehbaren Leitungsstollens für Fernheizleitungen, Ölleitungen, Hochspannungs-, Stark- und Schwachstromkabel.

Der Zusatzkredit beträgt insgesamt 5 201 500 Franken, wovon 2 841 000 Franken für das Gebäude der Lochkartensektion und der Wertzeichen- und Drucksachenabteilung, l 098 000 Franken für dag Hochhaus der Forschungsund Versuchsabteilung sowie l 262 500 Franken für die zusätzlichen Arbeiten bestimmt sind.

Gestützt auf die vorstehenden Ausführungen beantragen wir Ihnen die Annahme des beiliegenden Entwurfs für einen Bundesbesohluss über die Bewilligung von Objektkrediten im Betrag von 25 002 000 Franken für PTT-Betriebsgebäude und den Erwerb einer Liegenschaft zu PTT-Zwecken in Bellinzona, Bern, Freiburg, Genf, Klosters, Lugano, Neuenburg sowie auf dem Bantiger und der Bigi und eines Zusatzkredites von 5 201 500 Franken für die PTT-Bauten in Bern-Ostermundigen.

Genehmigen Sie, Herr Präsident, hochgeehrte Herren, die Versicherung unserer vollkommenen Hochachtung.

Bern, den 21. April 1961.

Im Kamen des Schweizerischen Bundesrates, Der B u n d e s p r ä s i d e n t : Wahlen Der Bundeskanzler: Ch.Oser

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(Entwurf)

Bundesbeschluss über

die Bewilligung von Objektkrediten sowie eines Zusatzkredites für PTT-Betriebsgebäude und den Erwerb einer Liegenschaft zu PTTZwecken in Bellinzona, Bern, Freiburg, Genf, Klosters, Lugano, Neuenburg sowie auf dem Bantiger und der Rigi

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates yom 21. April 1961, beschliesst : Art. l

Für PTT-Zwecke werden folgende Objekt- bzw. Zusatzkredite bewilligt: Objektkredite: .

Franken 1. TT-Betriebsgebäude Bantiger 2 300 000 2. Erweiterung der TT-Magazin- und Garagegebäude Bellinzona . 3 700 000 3. Erweiterung des PTT-Gebäudes Bern-Engehalde 917000 4. Erwerb einer Liegenschaft für Telephonzwecke in Bern (Zieglerstrasse) l 053 000 5. Postbetriebsgebäude Freiburg 8950000 6. PTT-Betriebsgebäude Genf-Champel 2 570 000 7. PTT-Betriebsgebäude Klosters l 303 000 8. Umbau und Erweiterung des PTT-Gebäudes Lugano 1270000 9. Umbau und Erweiterung des PTT-Gebäudes Neuenburg. . . .

964000 10. TT-Betriebsgebäude Bigi l 975 000 Zusatzkredit : PTT-Bauten für technische Dienste Bern-Ostermundigen

5 201 500

929 An den Bauprojekten dürfen im Bahmen der genehmigten Objektkredite noch jene Änderungen vorgenommen werden, die sich nachtraglich als notwendig erweisen.

Art. 2 Dem Erwerb verschiedener Parzellen mit einer Gesamtfläche von rund 5360 m2 im Zusammenhang mit der Erstellung des Postbetriebsgebäudes in Freiburg wird zugestimmt.

Der Objektkredit ist in den Voranschlag oder in eine Nachtragskreditbotschaft einzustellen, sobald die Entschädigungssummen bekannt sind.

Art. 3 Dieser Beschluss ist nicht allgemein verbindlich und tritt sofort in Kraft.

Der Bundesrat wird mit dem Vollzug beauftragt.

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Schweizerisches Bundesarchiv, Digitale Amtsdruckschriften Archives fédérales suisses, Publications officielles numérisées Archivio federale svizzero, Pubblicazioni ufficiali digitali

Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Bewilligung von Objektkrediten sowie eines Zusatzkredites für PTT-Betriebsgebäude und den Erwerb einer Liegenschaft zu PTT-Zwecken in Bellinzona, Bern, Freiburg, Genf, Klosters, Lugano, Neue...

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1961

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19

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8202

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12.05.1961

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899-929

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