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Schweizerisches Bundesblatt

52. Jahrgang. I.

Nr. 10.

7. März 1900.

Jahresabonnement (portofrei in der ganzen Schweiz): B Franken.

Einrückungsgebühr per Zeile oder deren Baum 15 Rp. -- Inserate franko an die Expedition.

Druck und Expedition der Buchdruckerei Stämpfli & de. in Bern.

# S T #

Bericht des

Bundesrates an die Bundesversammlung über

seine Geschäftsführung im Jahre 1SÖO.

B. Departement des Innern.

I. Centralverwaltung.

1. Organisation und Geschäftsgang.

Außer der Vermehrung des Personals des Bundesarchivs, welche durch die im Mura erfolgte Wahl. des Herrn Theodor Hermann (gewesener Verwalter der Berner Hochschulbibliothek) als neuer Archivgehülfe eingetreten ist, haben keine Veränderungen irn Personalbestande der Abteilung Inneres stattgefunden.

2. Archive und Münzsammlung 1. Die Fortsetzung der Bearbeitung des Generalregisters zu der A m t l i c h e n A b s c h i e d e s a m m l u n g blieb im Berichtsjahr sistiert ; es mangelte an einem völlig zuverlässigen Redaktor.

Übrigens ist das Generalregister nicht gerade ein pressantes Bedürfnis,, indem zu den einzelnen Bänden des Werkes gute Specialregister bestehen.

Bundesblatt. 52. Jahrg. Bd. T.

31

2. Über die A k t e u s a n u n l uiig aus der/eit der H e l v e l i k isl wenig neues zu melden. Der Druck von Hand VII, der 202 Bogen umfaßt, wurde vollendet, und die Arbeit für den Vili. Band beinahe ungestört- fortgesetzt, indem auch der Unizug des Archivs dieselbe nur für wenige Tage unterbrach. Dns zugehörige Materia!

erweist sich nun als so umfangreich, dali der Druck frühestens im Sommer des laufenden Jahres wird beginnen können. Hierbei ist noch eines erfreulichen /uwachses für das H cl r e t i s e n e A r c h i v zu gedenken, der im Dezember des Berichtsjahres stattfand. Herr Professor F r i e d r i c h v o u W y ß in Zürich stellte nämlich dem Bundesarchiv aus freien Stücken eine Sammlung offizieller Akten aus dem Jahr 1802, die sich in dem Nachlaß von Senator Kulm (von Bern) befunden hatten, zu. Diese Schenkung-, die, wichtige Lücken ausfüllt, wurde durch das Arclvivaruil, "·eltiinvend verdankt.

H. Die Arbeiten in don P a r i s e r A r c h i v e n , die ihren regelmäßigen Fortgang hatten, lieferten fast genau, das gleiche Abschnfteri<|iuintuni wie im Vorjahre, nämlich 10,081. Folioseiten.

Damit gelangte das Unternehmen, an dem außer dem Direktor Dr. Roti; fortwährend drei H Ulfsarbeiter thätig sind, herab in das Jahr 1707. Ein Teil dii-ser neuen Abschriften befinde!- sieh bereits bei den altern Ablieferungen in unserm Archiv.

Die Drucklegung des ersten Bandes einer von Herrn ttot.l; verfaßten ^Geschichte der diplomatischen Vertretung Frankreichs hei der Eidgenossenschaft^, von der im letzten Geschäftsbericht gesagt wurde, daß sie nahe bevorstehe, ist darin Anfang Fohnuir wirklich erfolgt und ;uif Ende des Jahres mit 33 Bogen nahe an den Abschluß gelangt. Dieser Band umfaßt den Zeitraum von 1430 bis 1558. Der /weite Band, von ungefähr gleichem Umfang, wird nächstens zum Druck befördert, werden können.

4. Über die historischen Arbeiten in den i t a l i e n i s c h e n A r c h i v o n ist folgendes zu berichten : «. In R o m dürfen die Arbeiten als erledigt bezeichnet werden.

Ks wurden in dem Berichtsjahr bei vermehrtem Personal die /ahlreiehen Bruchstücke aus allen Serien zu Ende gebracht bis auf einen geringen Rest, der in den ersten Wochen des Januars nachfolgen wird.

b. In M a i l a n d arbeitete ein, zeitweise noch ein zweiter Kopist. Im Staatsarehiv wurden die Kartellen ^Svizzeri e GTÌgioni"- für die Jahre 1478, 1484 bis 1490, 1601 bis 1R35, l «51 bis 1665 »aria erledigt, in der Ambrosiana ein weiterer Teil der

435

Korrespondenz Karl Borromeos und einige Varia des 15. Jahrhunderte kopiert.

c. In T u r i u waren zwei Kopisten thätig, und lagen bis zum Schlüsse des Jahres zur Ablieferung an das Bundesarchiv bereit die Berichte der Gesandten in der deutschen Schwein : Gabaleone : 1615, Monthoux 1615--1618, Gerardi 1616, Ciga 1617--1618, De la Tournette 1616--162'!, und die Gegenbriefe au Monthoux für 1626; von den in Genf residierenden Gesandten : Tillier 1676, San Maurizio 1679, De Normandie 1692--1697, Garbillon 1710 bis 1712, Peroman 1710, Salis 1742--1743, Pictet 1742--1744.

Die Nebenserien Vescovado di Losanna, Vescovado di Ginevra, Trattati con Vallesia kamen ganz zur Erledigung. Über eine Reihe älterer Urkunden wurden ausführliche Verzeichnisse angefertigt.

5. Dio in den Archiven des Ministeriums des Auswärtigen in L o n d o n erzielte Ausbeute an Abschriften diplomatischer Aktenstücke zu unserer Landesgeschichte füllt zwölf Mappen aus den Jahren 1795--1798. Die Arbeit wird unter der eifrigen Leitung des Herrn Ministers Dr. Bourcart weiter geführt und in wohl nicht zu ferner Zeit zum Abschlüsse gebracht.

6. Über die in den spanischen Staatsarchiven zu S i m a n cas und Madrid im Laufe des Jahres gemachten Erhebungen über das Vorhandensein schweizergeschichtlichen Materials, wofür Fr. 1000 Mir Verfügung waren,, giebt der Bericht unseres Delegierten, o o , ,Herrn Professor Dr. Reinhardt in Freiburg, ausführliche Nachricht. Auf denselben verweisend, mag hier lediglich gesagt M'erden, daß es angezeigt sein wird, in gegebenein Zeitpunkte auch dieses ebenso reichhaltige als bedeutsame Material durch Abschriftnahme zu Händen des Bundesarchivs der vaterländischen Geschichtsforschung ebenso zugänglich zu machen, wie es seil. Jahren in gleicher Weise mit den die Schweiz betreffenden Beständen anderer auswärtiger Archive (siehe hiervor) geschieht.

7. Im Bundesarchiv sodann war [die Beamtenthätigkeit vor allem ändern der Weiterbearbeitung der Akten aus der 15. Amtsperiode (1891--1893) und deren Vereinigung mit den altern Beständen gewidmet. Diese Arbeit konnte aber wegen des inzwischen eingetretenen Archivumzuges noch nicht zum Abschlüsse gebracht werden. Dagegen wurde alles was an Urkunden und Druckschriften im Laufe des Jahres einlangte, verzeichne! und an zukommender Stelle eingereiht. Die Benutzung des Archivs seitens der eidgenossischen Verwaltungen und durch Privati» war eine recht häufige. Abgesehen von den vielen Auskunfterteilungen und

436

Nachschlagimgen, die keine Aktenextradition im Gefolge hatten, weist die Verkehrskontrolle an Ausgängen 4072 Stücke auf, wovon am Schlüsse des Jahres 920 noch nicht zurückgekommen waren.

Weit das wichtigste Ereignis des Berichtsjahres war die Verlegung des gesamten Archivs aus dem Bundesrathaus in den 'Neubau auf dem Kirchenfeld. Es war das eine große und nicht gerade leichte Arbeit, die indessen über Erwarten gut verlief.

Ende Oktober war der Umzug vollendet und das ganze Archiv in den neuen Räumen aufgestellt, die nun für lange /eil. genügen werden. Das Gebäude ist praktisch eingerichtet^ alle Lokalitäten sind geräumig, hell und trocken, die Feuersgefahr ist auf ein Minimum reduziert. Kurz : es darf ohne Übertreibung gesagt werden, daß hier betreffs Zweckmäßigkeit ein Musterbau erstellt worden ist. -- Wegen der nunmehrigen Entfernung des Archivs von den übrigen eidgenössischen Verwaltungen ist der Artikel ti) des Archivreglernents in dem Sinne abgeändert worden, daß die Departemente fiirderhin ihre Akten neun anstatt wie bis dahin bloß sechs Jahre bei sich behalten, bevor sie die drei ältesten Jahrgänge an das Archiv abliefern. Damit wird erzielt, daß jene weniger häufig in die Lage kommen, dieses in Anspruch nehmen /u müssen.


3. Bibliothek.

Der im Jahre 1898 begonnene, den gesamten Bücherbestand umfassende Bibliothekkatalog ist letzten Herbst zur Ausgabe und Verteilung gelangt. Da die Bücherbestände der Militärbibliothek in einem besondern Katalog verzeichnet sind, wurden sie nicht mehr in den neuen aufgenommen ; ferner wurden aus demselben im Interesse besserer Übersichtlichkeit eine Anzahl statistische, als veraltet angesehene Publikationen weggelassen. Durch das dem Katalog beigefügte Sachregister wird nicht nur die Brauchbarkeit des erstem erhöht, und der Einblick in die Bibliothek erleichtert, sondern es hat damit gleichzeitig ein längst gefühltes Bedürfnis seine Befriedigung gefunden.

437

Als bemerkenswert ist zu erwähnen, daß die Bibliothek jo länger je mehr auch von Gelehrten, die der Bundesverwaltung fern stehen, zu wissenschaftlichen Arbeiten benutzt wird; anderseits ist nicht zu verhehlen, daß die Ausdehnung der Benutzung mit gewissen Übelständen verbunden ist. Die Bibliothek entbehrt eines sogen. Lesezimmers, und der kleine, verfügbare Platz in einem ihrer Räume, der zu Bibliothekarbeiten dienen kann, gestattet nicht, daß zwei oder mehr Personen zugleich arbeiten können. Die natürliche Folge davon ist, daß oft gerade die für die Verwaltung weniger entbehrlichen Bücher aushingegeben werden müssen, und dann oft nur mit Blühe zurückerlangt werden können. Nach dem Bezüge des neuen Paiiamentsgebäudes wird hoffentlich auch für die Central-Bihliothek mehr Platz verfügbar werden.

Im internationalen Schriftenaustausch sind bei der Bibliothek über 80 große Bücherkisten aus- und eingegangen. Von dieser!

Sendungen entfielen : auf die Schweiz 8,272 Pakete ,, Vereinigten Staaten . . . .

810 ,, ., Frankreich <>42 l Italien 180 .', ,, andere Länder 92H ., Im ganzen also 10,830 Pakete.

Ferner wurden an 85 bezugsberechtigte schweizerische Bibliotheken 960 Exemplare eidgenössischer Publikationen vermittelt, d. h. 25°/o Pakete mehr als im Jahre 1898.

Die Benutzung der Bibliothek steigt auf den Aus- und Eingang von rund 7500 Bänden. Beim Jahresschluß befanden sich noch 3--400 Bände im Ausstand.

IL Vollziehung der Bundesverfassung und eidgenössischer Gesetze.

l. Ausführung des Art. 27.

Die Lösung der Frage einer eidgenössischen Subvention der schweizerischen Primarschulen ist insoweit vorwärts geschritten, als wir im. März den uns gegen Ende des vorigen Jahres vom Departement des Innern unterbreiteten Entwurf ^Bnndesbeschluß

438

betreffend die Unterstützung der öffentlichen Primarschulen durch den Kund a in Beratung zogen und ihn unter einigen Abänderungen am 21. des genannten Monats vorläufig /AI unserer Vorlage erhoben.

Mit der Unterbreitung an Sie hielten wir jedoch zurück, da ·wir es, wie schon im Geschäftsbericht für J895 geäußert, als angemessen erachteten, daß sie dor Erledigung der Vorlage über die Unfall- und Krankenversicherung 1 nii.chzus;elien habe.

2. Freizügigkeit der Personen, welche wissenschaftliche Bernfsarten ausüben (Art. 33 der Bundesverfassung).

Gegen Vorfügungen kantonaler Behörden die gegen die Freizügigkeit der im Bundesgesetz vorn 19. Dezember 1877 vorgesehenen medizinischen Berufsarten verstoßen, ist im Berichtsjahr nur ein Rekurs eingelangt, jedoch bevor er spruchreif war wieder zurückgezogen worden.

3. Medi/Jnalprtttniigeu.

Im Personalbestand des leitenden Ausschusses und seiner Suppleanten ist keine Veränderung eingetreten. Dagegen sind in demjenigen der Prüfungskommissionen, wie alljährlich, teils durch Tod, teils durch freiwilligen Rücktritt, eine Anzahl Lücken entstanden, die jeweils auf den Vorschlag des leitenden Ausschusses wieder ausgefüllt wurden (vergi, die daherigen Wahlen, Bundesltl.

1899, I, 440 und V, 48fi).

Von den zwei ordentlichen Sitzungen, welche der leitende Ausschuß am 29. Juni und 15. Dezember abhielt, war die erstere hauptsächlich der abschließenden .Redaktion der revidierten Prüfungsverordnung und die letztere der Erledigung einiger geschäftlichen Fragen gewidmet.

Anschließend an das, was im letzten Bericht über die He visi ori der Verordnung für die eidgenössischen Medizinalprüfungen und der dazu dienenden Maturitätsprogramme gesagt wurde, können wir mitteilen, daß diese Abänderung gegen Ende des Berichtsjahres '/MV Vollendung gelangt ist, indem -wir den schon im Vorjahre vom leitenden Ausschuß beendigten Entwurf am II. Dezember mit einigen nicht erheblichen Änderungen als neue Verordnung über die eidgenössischen Mediainalpriifungen aufstellten.

439 Dieser Beschluß ist um etwas verzögert worden, weil die: Revision des Prüftmgsreglernente mit derjenigen der Muturitätsprogramme zusammenhing, und diese Angelegenheit /u Anfang des Jahres noch verschiedener Verhandlungen '/M ihrer Lösung bedurfte.

Es war nämlich sowohl über die von der eidgenössischen Maturitätskonimission vorgelegten Programrneritwürfe, als über die im November 1898 eingelangte Petition der Gesellschaft schweizerischer Tierärzte, welche Einführung der vollen JVLihiritilt findie Veteririärkarididaten vorlangte, noch die Ansichtsilußenmg der kantonalen Brziehungsdeparteinente einzuholen.

Diese gutachtliche Einvernahme der genannten Behörden fand im Laufe des Jahres zuerst schriftlich und sodann abschließend mündlich in einer von unserni Departement des Innern auf den (>. und 7. September einberufenen Konferenz statt, an der außer den Vorstehern jener Departement« auch je zwei Vertreter der eidgenössischen .Maturitiltskonimission. und des leitenden Prüfungsausschusses teilnahmen.

Nach Prüfung der in dieser Konferenz kund gewordenen AIH sichten legte das Departement des Innern uns im Dezember zwei Entwürfe KU. einem neuen Reglement betreffend den Maturitätsiiusweis für die Kandidaten der medizinischen .Berid'sarten voi'.

Der eine derselben sah ein Maturitätsexanien litterarischer Richtung mit obligatorischer Prüfung in Griechisch und eines realistischer Richtung mit Ergänzungsprüfung in Latein \ or. Daneben wollte dieser Entwurf auch das Reifezeugnis für das eidgenössische l'olyteclmikum mit Ergänzung durch eine Nachprüfung in Latein für den Zutritt /u den medizinischen Prüfungen anerkennen. Der zweite Entwurf bezweckte im wesentlichen, den Status <|uo beizubehalten. In beiden Entwürfen \\-ai- jedoch auf die Empfehlung der oben erwähnten Konferenz der Petition der Gesellschaft schweizerischer Tierärzte Rechnung getragen.

Wir erklärten uns für den ersten Entwurf und erhoben denselben am 14. Dezember »um neuen Reglement betreffend den Maturitätsausweis für die Kandidaten der medizinischen Beruf'sarten, in dem die Studierenden der Tiermedizin in Bezug auf die Maturitätslbrderungen den Aspiranten auf die medizinischen .Berufsarten nun gleichgestellt sind.

Kür das Nähere in betreff des Inhaltes der beiden neuen Erlasse erlauben wir uns auf die A. S. ueue Folge, Bd. XVI], Seite <>58 und (I und Seite 722 und ff. zu verweisen.

440

Die Aufstellung eiues neuen Maturitätsreglements veranlaßte uns auch zu einer bestimmtem Umschreibung der Aufgabe und der Befugnisse der durch Bundesratsbeschluß vom 10. März, 1891 eingesetzten eidgenössischen Maturitätskommission, und wir nahmen sie vor in einem Reglement vom 21. Dezember (zu vergleichen A. S. n. F. XVI], 740).

Gleichzeitig unterzogen wir jene Kommission, die, im Jahre 1891 auf unbestimmte Zeit aus fünf Mitgliedern bestellt worden war und seither zwei derselben durch Tod verloren batte, einer Ergänzung auf sieben Mitglieder und einer definitiven Neuwahl auf drei Jahre.

Sie besteht nach diesem Vorgang nunmehr aus den Herren Prof.

Dr. Fr. Geiser in Zürich, Präsident; Professor Dr. F. A. Forel in Morges: Dr. Gr. Finsler, Rektor des städtischen Gymnasiums in Bern: Emil Frey und Bugen Ruffy, alt Bundesräten in Bern; William Rosier, Professor in Genf, und Dr. .1. Razzigher, Rektor der Kantonsschule in Chu r.

Über die während des Berichtsjahres stattgefundenen Maturitätsprüfungen für Medizinalkandidaten und die medizinischen Prüfungen selbst, geben nachstehende Tabellen Auskunft.

Eidgenössische Medizinalprüfungen 1899.

Basel

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Ärztiche : naturwisseusch.

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Facbprüfuog Zahnärztliche : anatom.-phys.

FachprUfung Apotheker : Gehülfenprüfung Fachprüfung Tierärztliche: i natunvissensch.

anatom.-phys.

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Im ganzen

21 tierarïtl.

20 ( on(\Fi-llfungen.

22 510 510 Prüfungen.

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441

a. Maturitätsprüfungen für Aspiranten auf das Arzt-, Zahnarzt- und Apothekerdiplom.

: 1

bendiate] 22. bis 25. März: Einheimische .

Fremde Zürich . 4. bis 7. April: Einheimische .

Fremde . .

Lausanne 6. bis 9. Sept.: Einheimische .

Fremde . .

Bern .

12. bis 15. Sept.: Einheimische .

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13

13

b. Maturitätsprüfungen für Tierarzneikandidaten.

Zürich . 14. bis 15. April: 1 7 4 Einheimische .

7 Fremde . . . -- -- -- -- -- -- Bern .

18. bis 19. April : 7 7 Einheimische .

7 Fremde . . .

-- -- -- -- -- Zürich . 16. bis 17. Okt.: -- Einheimische . 17 17 -- 6 11.

-- -- Fremde . .

-- -- -- -- -- Bern . . 20. bis 21. Okt. : 5 -- 3 2 -- Einheimische . 5 -- -- Fremde . . .

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-- 15 Im Jahre 1899 haben 510 eidgenössische Medizinalprüfungeii stattgefunden, welche sich folgendermaßen verteilen :

36

36

19

U8UJBX3 UIOA

Ort.

·uaqenqaBBeM

Zu bestehen Bestanden

443

Gegenüber 1898 ist eine Zunahme bei den Ärzten (396 gegen 385 ; 1 20 promovierte Ärzte gegen 98) und bei den Zahnärzten* (19 gegen 15), dagegen eine Abnahme bei den Apothekern (3% gegen 38) und Tierärzten (63 gegen 74) au konstatieren.

Von den 510 Prüfungen waren erfolglos : von 454 ersten Prüfungen . . 56 = 12,»% 49 zweiten ..

. . 14 = 29,o ,, ., 7 dritten ..

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2 (Exclnsio in perpetuum ).· Es waren erfolglos: unter 39H 19 r/ ., 32 H3

ärztlichen Prüfungen zahnärztlichen ..

Apotheker., tierärztlichen ..

. . (>ü = 15,2 . .

l = 5,s . .

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8 = 12,«

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Erfolglos waren ferner : in Basel Bern · Frei bürg Genf ' ... I^aiisanne .., Neuenburg .'. Zürich

von 78 Prüfungen ., 89 ,, ., 6 ., ." 76 ' ., H9 ^ ,,( 2 ..

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Oder mit Abrechnung der nur in Bern und Zürich stattfindenden tierärztlichen Prüfungen : in ..

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Basel Bern Freiburg Genf Lausanne Neuenburg Zürich

von 78 Prüfungen .. 64 ..

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. . . 27 = 17,« .'.

Die zwei erfolglosen dritten Prüfungen, welche Excluaio iiï: perpetuum zur Folge hatten, waren je eine ärztliche anatomischeund Fachprüfung.

Der Heimat nach waren von den 510 Geprüften ^Schweißer 475..

und zwar aus den Kantonen :

444

Zürich 49, Bern 82, Lusserà 2(>, Uri 2, Scliwyz H, Nid wallen 2, Glarus 3, Zug 6, .Freiburg 5, Solothurn 10, Baselstadt 32, Haselland 8, Schaff hausen B, Appenzell A.-Kh. 2, Appenzell l.-Rh. 2, St. Gallen 85. Graubünden '27, Aargau 24, Thurgau 24, Tessi n 3, Waadt 38, Wal li s 13, Neuenburg" 40, Genf 30, Total 475 Schweizer.

Es waren ferner Ausländer 35, und zwar aus : Anhalt l, Badeu 3, Bayern 3, Hessen 3, Preußen 8, Sachsen l, WürttemberuZusammen 22 Deutsche.

*o 2. Elsaß '1.

Holland l, Österreich L, Ungarn l, Kroatien 'l, Serbien 1, 'Rußland 2, Italien l, England 3, Nordamerika l, Brasilien 1.

Total 35 Ausländer.

Unter den 510 Geprüften waren 2fS Damen, und /war: J.2 Schweizerinnen aus: Zürich 3, Bern 3, Solothurn 2, Aar·gau 2, Zug l, BaseUarid 1.

IH Ausländerinnen aus: Preußen (i, Bayern 2, Hessen 2, .Haden '.l, "Württemberg- l, Sachsen J.; England l, Kroatien 1, l'ngarn 1.

4. Gesundheitswesen.

(Schweizerisches Gesundheitsamt.)

Pocken. .Die Pocken sind im Laufe des .lahres 1899 uur in ·vereiuzelten Fällen aufgetreten; erst gegen Ende des Jahres begann in Basel und in den angrenzenden basellandschat'tlichen Gemeinden eine Epidemie, Über deren Ausbreitung und Verlauf der nächste Geschäftsbericht Auskunft O aeben wird.

Von den im Berichtsjahre vorgekommenen 21 Fällen (gegeuüber 35 im Jahre 1898) endeten 3 tödlich. Ihre Verteilung nach Kantonen und Monaten ist aus folgender Tabelle ersichtlich :

445Zahl der angezeigten Pockenfälle.

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2 ) Zwei davon starben.

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Mit Ausnahme von fünf Kinderrj, wovon die beidcu jüngsten-, nicht geimpft waren und die andern drei so leicht erkrankten, dal'» über die Diagnose Zweifel herrschte, waren sämtliche Erkrankte "Erwachsene im Alter von 17--70 Jahren. Einer davon, ein 17jähriger Jüngling, welcher nicht geimpft war, starh; von den 1(5' übrigen Erwachsenen, die in der Jugend geimpft, aber niemalsrevacciniert worden waren, starben /\vei, eine 20jährige .liin^-frau und ein 29jähriger Mann.

In der Mehrzahl der Vallo ließen sich die Erkrankungen aui Binschleppungen aus dem Ausland zurückfuhren ; so in Zürich (Stadt), Zug (Stadt), Baselland (1 Fall in Äugst), Aargau (2 Fälle in Böttstein und 2 in Kulm), Tessin (Lugano) und Basel. Unklar war die Ätiologie hei den Fällen in Bern (Laupen), Baselland (Fall in Asch), St. Gallen (Stadt), Waadt (Payerne) und Wallis (Feschel).

Die 2 Fälle in Kulm und der erste Fall in Basel betrafen Untersuchungsgefangeae, welche zu gleicher Zeit aus Sudfrankreich über Genf hertransportiert -worden waren. Während die beiden Fälle in,

446

'Kulm, im Kezirksgefängnis isoliert, zu keinen weitern Erkrankungen Veranlassung gaben, wurden von dem letztern, der im Lohnhof (Basler Untersuchungsgefängnis) eingesperrt war, sowohl Mitgefangene als im Lohnhof' beschäftigte Arbeiter infiziert, welche ihrerseits die Krankheit weiter verschleppten.

Die Erkrankungen wurden jeweilen nach eingegangener Meldung im sani tarisch - demographischen Wochenbulletin, welches sämtlichen schweizerischen Sanitätsbehörden und Äristen gratis üiivtestellt wird, veröffentlicht.

Im Laufe dos Berichtsjahres wurden an die Kosten der Bekämpfung der Pockenkrankheit (Art.
Kanton.

Gemeinde.

Zürich . Zürich . . .

Zug . . Zug . . . .

St. Gallen St. Gallen . .

Aargau . Böttstein . .

Tessin . Lugano . . .

Waadt . Payera e . ·

Dauer der Epidemie.

IH. Juni bis 20. Juli 1899 24. Februar bis 22.

März 1899 . . . .

29. Januar bis 28. Februar 1899. . . .

Juni bis Juli 1899 .

20. Juni bis 5. Juli 1899 IS.Mai bis 1. Juni 1899

£ Auslagen 2 nach Art. 8 t.

des o» ·o EpidemienJS ta gesetzes.

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175. 85 88.-- 2 2358. 20' 1179. 10 1 406. 80 203. 4.0 1 121.60 60.80

8 4123. 21 2061. 70 1 ZurErklärung der unverhältnismäßig hohen Kosten sei erwähnt, daß (sowohl in Zug als in Böttstein) eine große Zahl infektionsverclächtiger italienischer Arbeiter isoliert werden mußte.

Pest. Die Hoffnung auf eine allmähliche Abnahme und Einschränkung dieser menscheninürderischen Seuche, der vom Herbst 1896 bis Ende 1898 allein in Britisch-Indien etwa 250,000 Personen zum Opfer gefallen sind, ist im abgelaufenen Jahre gründlich getäuscht worden ; die Pest hat im Gegenteil an Heftigkeit und Ausdehnung gewaltig zugenommen. Am stärksten wütete sie, wie bisher, in der Präsidentschaft Bombay, namentlich in den

447

Städten Bombay und Poona. und in den Bewirken Poona, Belgaum, Ahmednagar, Dluirwar, Nasik, Surat, Kolhapur, ShoJapur, Bijapur, Satara, Thana, im Staate Aundh u. s. w. Die Zahl der Wochen U liehen Pesttodesfälle stieg von Anfang Januar (2020) bis gegen Mitte Märe (2491), nahm dann allmählich ab bis Anfang Juni (426).

in welchem Mo mit sie ziemlich stationär blieb, stieg aber rasch wieder und erreichte in dei' zweiten Woche Oktober das Maximum (5H40) : voti da an sank die Zahl konstant bis zur letzten Dezerribcrwoche (!)4(>). Ganz analog verhielt sich in der ersten Hälfte des Jahres die Pestmortalität in der Stadt Boinbav, indem die Zahl der wöchentlichen Todesfälle, von Anfang Januar (162) zunahm bis Mitte März (11.20) und hierauf bis Mitte Juni (39) rasch sank.; in der zweiten Hälfte des Jahres aber blieb die Zahl der Pesttodesfälle in der Stadt Bombay bis Anfang November eine niedrige (zwischen 4H--124) und stieg erst von da allmählich wieder au (letzte Dezeinborwoche Mit Todesfälle).

Auch die,, iilu'igeu Teile von Britiscli-lndien waren, obschon in geringerem Gl'ade, von dei' Pest heimgesucht: die Proviti/, .Sindh mit der Hafenstadt Karachi, \vo in dori ersten fünf Monatf.n des Jahres 2945 Krkrankungeu an Pest mit 2127 Todesfällen registriert wurden, die Präsidentschaft Madras, das Pendsehab, Bengalen, die Staaten Haidarabad (im Oktober und November wöehenl,lich gegen (iOO Todesfälle) und Mysorc (im September bis November \voehpntJich /wischen l--200 Todesfällen) und die. Centriilprovin/.eu.

In dei- Stadt Kalkutta herrschte die Pest, wie in Bombay, während des ganzen Jahres, aur in erheblich geringerem Grade:, die Zahl der wöchentlichen Todesfälle stieg von 2--4 im l-tegiini des Jahre» bis VM 292 Anfangs April, ging dann bis im J u l i rasch auf H--5 /uriick : von Anfang Augusl bis Ende des .Jahres schwankte die Zahl der wöchentlich an der l'est Verstorbenen zwischen .'M) (Minimum) und SO (Maximum).

In Penang (fcitraits-Bettlements) l>raeli die Pest am 11. Mai aus und verursachte bis zum 15. Juli 49 Erkrankungen mit 37 Todesfällen. Am 15. August wurde die .Kpioemie offiziell ;tls erloschen erklärt.

In China (Swatou, Amoy, Macao, Hongkong) und .fapan (Insel Formosa, Städte Osaka, Kohe, Hakata) trat die Seuche im Berichtsjahre wiederum auf. In Hongkong stieg die Zahl der Todesfälle vom Anfang
Mära bis Ende Juni auf 144 in der Woche, worauf dieselbe \vieder abnahm und die Epidemie im Herbst erlosch. Auf der Insel Formosa wurden voti Anfana; .Januar bis

448

August (Ende der Epidemie) 2501) Erkrankungen und lh!>7 Todesfälle konstatiert.

Gegen Ende dos Jahres soll die Pest ebenfalls in Codiili-.

china (jSa'igon) aiiHgebroehen sein.

In Tamatave (Madagaskar), wo die am 26. November 189N ausgcbrochene Epidemie ani 17. März 1899 offiziell als erloschen erklärt \vordeu war (277 Erkrankungen und 196 Todesfälle), trat die Pest am 7. September neuerdings auf (vom 7. September bis 18. Dezember 55 Erkrankungen und 43 Todesfalle); .im Hafen Antsinino wurden im Oktober drei l'esttodesfälle beobachtet.

Auch die Inseln Mauritius und Réunion wurden von der Pest heimgesucht. In Port-Louis (Mauritius) gelaugten von Anfang .lanuar bis Mitte August 227 Erkrankungen, \vovon 1S4 tütlicli vorliefen, '/ur Kenntnis der Behörden. Gegen Ende des -lahres trat die Post ebenfalls in Noukaledonien (Nuineu), auf den Philippinen (Manila) und den Sandwich-Inseln (Honolulu) ;mf.

Schon im Februar war der Wideransbrnch der Seuche in, Djeddah konstatiert worden ; derselben erlagen bis /.um 10. Mai 120 Personen. Auch in Mekka und Muskat kamen vereinzelte Fälle y,nr Beobachtung'. In Bassorah wurde anf einem von Djeddah kommenden Pilgersehiff ein Pesttodestall konstatiert.

Im Juni und Juli traten Pestf'älle auf in Bende r-Al) bas, in Bnschir und Hender-Dilein (Persien), ferner in der russischen Provinz Astrachan (Dorf Kolobowka im Bezirk /arew, 21 Todesfälle) und irn August in Magude (Mozambique), zwei Tu.gesreisen von Lorenco-Mav(|uez, wo ebenfalls einige Fälle vorkamen. Die Epidemie in Magude dauert fort, soll aber keine Tendenz y.ur Ausbreitung /.eigen.

Wichtiger für Europn war der Ausbracli der l'est, in Alexandrien (Ägypten). Die Epidemie daselbst dauerte vom :{. Mai bis 4. November und verursachte im ganzen 91 Erkrankungen und 45 Todesfälle.

Aber auch Kuropu blieb nicht, verschont. Im August verbreitete sieb dio unheimliche Nachricht',, die Pest, sei in Oporto (Portugal) ausgebrochen. Es stellte sieh bald heraus, daß diese be bereits am 4. Juni daselbst aufgetreten, aber anfänglich verheimlicht worden war. Glücklicherweise griff die Epidemie nicht weit um sich; außerhalb Oporto kamen nur vereinzelte Fälle in einigen umliegenden Dörfern vor; zwei Fälle, wovon der eine tötlich endete (Professor Dr. Pestana), wurden nach Lissabon verschleppt, gaben .aber y,u keinen weitern Infektionen Veranlassung. Im ganzen

449

wurden vom 4. Juni bis Ende des Jahres in Oporto 306 Personen von der Pest befallen ; dank der in einer großen Zahl von Fällen frühzeitig eingeleiteten Behandlung mit Pestserum (aus dem Pasteurschen Institut in Paris) starben davon nur 112 (36 %).

Im August wurde das Auftreten der Seuche in Paraguay (Asuncion) konstatiert und bald darauf in Brasilien (Santos, später auch in S. Paulo und Rio de Janeiro). Über die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle liegen nur lückenhafte Angaben vor.

Mehrmals kamen auf Schiffen Pesterkrankungen und -Todesfälle zur Beobachtung ; so 'L. B. in Suez (zwei sichere und drei verdächtige Fälle auf einem Dampfer von Bombay), in Triest (ein Fall auf einem von Konstantinopel kommenden Dampfer; drei Todesfälle auf einem von Santos nach Triest fahrenden Dampfer), in Plymoulh (ein Fall auf einem Ostindienfahrer) etc.

So lange die Pest auf Indien, China, Japan etc. beschränkt blieb, genügten unsere am 11. Mai 1897 (Bundesbl. 1897, III, 239) angeordneten Maßnahmen betreffend die Einfuhr von pestverdächtigen Waren und Gegenständen. Als aber infolge der Annäherung der Pest (Auftreten in Alexandrien und Oporto) mit der Möglichkeit der Einschleppung der Seuche durch erkrankte Personen gerechnet werden mußte, sahen wir uns veranlaßt, die ärztliche Überwachung der aus Oporto und Alexandrien kommenden Reisenden während der Dauer von zehn Tagen, von der Abreise aus dem verseuchten Orte an gerechnet, anzuordnen (Bundesbl.

1899, IV, 530).

Die Kosten für ausgeführte sanitarische Revisionen und Desinfektionen von Reisegepäck beliefen sich laut den eingesandten Rechnungen auf Fr. 139 und diejenigen für ärztliche Überwachung von aus pestverseuchten Orten Zugereisten auf Fr. 28. Die in Ausführung von Art. 8 des Epidemiengesetzes hierfür ausgerichteten Entschädigungen betrugen Fr. 69. 50 und Fr. 14, zusammen Fr. 83. 50.

Nachdem die Frist für die Hinterlegung der Ratifikationen der i n t e r n a t i o n a l e n Ü b e r e i n k u n f t vom 19. Mär z 1897 betr.

g e m e i n s a m e M a ß r e g e l n g e g e n d i e P e s t z u m viertenmal verlängert worden war, wurde das hierfür auf dem königlichen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Rom eröffnete Protokoll am 19. Oktober 1899 geschlossen. Folgende Staaten haben ihre Ratifikation deponiert und sind somit der Konvention definitiv
beigetreten : Schweiz, Deutschland, Österreich-Ungarn, Belgien, Spanien, Frankreich, Italien, Großbritannien, Luxemburg, Montenegro, Niederlande, Persien, Rumänien und Rußland.

Buudesblatt. 52. Jahrg. Bd. I.

32

450

hi Âusl'iihrung der vorgenannten Übereinkunft und der Dresdener Sanitätskonvention vom 15. April 1893 und gestützt auf das Bundesgesetz betreffend die Maßnahmen gegen gemeingefälirliche Epidemien, vom 2. Juli 1886, erließen wir am 4. Dezember ein R e g l e m e n t b e t r e f f e n d die D e s i n f e k t i o n bei gem e i n g e f ä h r l i c h e n E p i d e m i e n und am 30. Dezember eine V e r o r d n u n g ü b e r d i e M a ß n a h m e n z u m S c h u t z e gegen die C h o l e r a u n d d i e P e s t , s o w e i t sie d i e V e r k e h r s anstalten, den Personen-, den Gepäck- und Warenv e r k e h r h e treffen.

Diphtherie. Die Zahl der Kantone, welche auf Einladung unseres Departements des Innern dem schweizerischen Gesundheitsamt die von den Ärzten angezeigten Diphtherieerkrankungon regelmäßig zur Kenntnis bringen, hat sieh im Berichtsjahre um einen (Obwalden) vermindert, so daß, wie aus nachfolgender Tabelle ersichtlich, von den 25 Kantonen und Halbkantonen nur 20 dein ergangenen Ansuchen Folge leisteten, Die bei Anlaß der eidgenössischen Diphtherieenquete eingeführten unentgeltlichen bakteriologischen Diphtherieuntersuchungen haben sich in der Mehrzahl der Kantone (15) eingebürgert und als eine ebenso beliebte als nützliche Einrichtung bewährt. Während die Zahl dieser von den bakteriologischen Instituten in Basel, Bern, Genf, St. Gallen und Zürich ausgeführten Untersuchungen in den 10 letzten Monaten des vorigen Jahres nur 2634 betrug, stieg dieselbe im Berichtsjahre auf 4417; die "Verteilung auf die einzelnen Kantone ist in nachfolgender Tabelle angegeben. Dank dem hierfür gewährten Kredit konnten wir den beteiligten Kantonen an die daherigen Kosten einen Beitrag von Fr. 2 pro Untersuchung ausrichten, was eine Gesamtanslage von Fr. 8834 zur Folge hatte.

Zahl der ausre/eigten Diphtheriefälle im

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Kantone.

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239 i Zürich . . .

457 1028 i Bern . . . . 1013 84 Luzern 131 Uri . . . .

-- ' -- !

53 !

45 j Schwyz .

-- Obwalden Nidvvalden .

1 5 !

Glanis -- 39 i Zug . . . .

39 118 Freiburg .

220 Solothurn -- -- 147 Baselstadt 181 55 Baselland 108 Schaffhausen 21.

45 24 67 AppenzellA.-Rh.

-- -- Appenzell I.-Rli.

53 144 St. Gallen . .

Graub und en .

10 12 123 Aargaii 100 100 Thurgau .

239 Tessi n 8 -- 238 301 Waadt . . .

31 Wallis . . .

17 52 28 , Neuenburg .

Genf . . . .

ßl 77

Schweiz

32
2445

234 631 151

11 7B -- 1.19 17 12 1.8 -- 110 45 77 70 1 128 . 13 15 33

--21 120 1 142 49 19 46 -- 133 31 89 145 3 299 44 23 41

1112 3381 446 -- 153 -- 1.0 -- 110 534 1 589 229 97 155 -- 440 98 389 554 12 966 105 118 212

1731

2266

9711

182 709 SO

--

14 --

1

--41 -- 3

1329 953 32 -- 19 -- -- 31.

17 -- -- 47« -- 5 91 -- 433 ---

4417

--7(ì 2(i «40 -- 59 230

Nach Monaten verteilen sich die angezeigten Diphtherief'älle wie. folgt:

452 1897.

Januar · .

Februar.

März April Mai .

Juni .

Juli . .

August .

September Oktober November De/ember

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Total

1898.

1899.

( 992* ( 966* ( 952* ( 841* C 759* ( 541* ( 573* C 556* ( 607* ( 649* C 668* ( 879*

1157'*)

990

807 *) 829 ) 594 ) 556 ) 419 )· 276 ) 347 ) 391 )

1072 1207

398 ) 664 ) 841 )

864 919 662 572 606 552 553 758 956

(8983*

7279 )

9711

Die Bearbeitung der Ergebnisse der Diphtherieenquete naht ihrem Ende ; ein Teil des Berichtes ist bereits dem Druck übergeben.

Absonderungshäuser und Desinfektionsanstalten. Im Berichtsjahre sind, gestützt auf die Art. 5, 7 und 11 des Reglements betreffend die Ausrichtung von .Bundesbeiträgen an Kantone und Gemeinden zur Bekämpfung gemeingefährlicher Epidemien, vom 4. November 1887, folgende Beiträge ausbezahlt worden: Bundesbeitrag.

1. K a n t o n Scli a f f h a u s e o. Transportable Döckersche Barake mit Wasch- und Leichenhaus (Kosten : Barake mit Wasch- und Leichenhaus nebst Platz Fr. 18,122. 83, Mobiliar Fr. 2222. 08, Total Fr. 20,344. 91) Fr.

Die Anschaffung dieser Barake hat stattgefunden, weil der Große Rat des Kantons Schaffhausen den Kredit für die Ausführung des von uns im Jahre 1898 genehmigten Projektes eines ständigen kantonalen Absonderungshauses (Kostenvoranschlag Fr. 48,000, zugesicherter Bundesbeitrag Fr. 13,000) verweigert hat.

Übertrag * Diphtherieeüquete.

Fr.

5,611. 05

5,611. 05

453 Übertrag 2. V a l l o r b e. Desinfektionsanlage (Desinfektionsapparat und Montierung Fr. 4337. 85, Mobiliar Fr. 69. 35, Total Fr. 4407. 20) . . .

3. L o c l e . Schuppen für den fahrbaren Desinfektionsapparat und den Transportwagen für infizierte Objekte (bildet den vierten Teil eines neuen Gemeindeschuppens ; Gesamtkosten Fr.

6903. 72, also für den vom Apparat und vom Wagen benuteten Teil Fr. 1725. 93) . . . .

4. L a n g n au. Absonderungshaus mit Desinfektionsiristallation (Baukosten Fr. 28,424. 20, Mobiliareinrichtung Fr. 3897. 25, Desinfektionsinstallation Fr. 4012. 50, Total Fr. 36,333. 95) 5. R i g g i s b e r g . Absonderungshaus (Baukosten Fr. 12,041. 05, Möblierung der Anstalt Fr. 3308. 50, Total 'Fr. 15,349. 55. Der vorgesehene fahrbare Desinfektionsapparat ist noch nicht geliefert worden. Der zugesicherte Bundesbeitrag an die daherigen Anschaffungskosten kann erst nach stattgefundener Ablieferung und Prüfung des Apparates ausbezahlt werden) 6. B a s e l . Desinfektionsanstalt (D.esinfektionsapparatFr. 4553.70,UmbaukostenFr.ll51.65, Total Fr. 5705. 35) Total

Bimdesbeitmg.

Fr. 5,611. 05 ,,

2,203. 65

,,

450. --

,, 11,750. --

,,

5,700. --

,,

2,852. 70

Fr. 28,567. 40

Außerdem haben wir die Pläne für ein in W a t t vv i l (Kanton St. Gallen) neu zu erstellendes größeres Absonderungshaus mit Desinfektionsanstalt genehmigt und an die devisierten Kosten (Bau exklusive Bauplatz und Wasserversorgung Fr. 48,500, Mobiliar Fr. 8000, Desinfektionsapparat Fr. 4000, Total Fr. 60,500) einen Bundesbeitrag von Fr. 16,000 zugesichert. Ebenso ist dem Kanton T e s s i n an die Kosten der Anschaffung eines fahrbaren Desinfektionsapparates für die Grenzstation C h i a s s o (Fr. 3,500) und der Erstellung eines kleinen Aufnahmegebäudes für denselben (Fr. 1500) «in Beitrag von Fr. 2550 zugesichert worden. Die Anschaffung dieses Apparates mußte angesichts der Pestgefahr von uns verlangt werden, weil die Ausführung des bereits im Vorjahre ge-

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nehmigten Projektes eines Absonderungshauses mit Desinfektionsanstalt in Chiasso trotz der zugesicherten, außergewöhnlich hohen Hundessubvention unbegreiflicher Weise im Berichtsjahre nicht erfolgt ist. Wenn das Absonderungshaus und die Desinfektionsanstalt erstellt sein werden, was hoffentlich noch im Laufe dieses Jahres stattfinden wird, so soll der fahrbare Desinfektionsapparat dann für den Sanitätsdienst auf den Stationen Bellinzona und Locamo verwendet werden.

Die im letzten Geschäftsberichte erwähnten Verhandlungen über die Erstellung von Absonderungshäusern und Desinfektionsanstalten in Altstätten (Kanton St. Gallen), Rorschach, Grabs-Buchs, Kinsiedeln, Nyon, Montreux, Wattenwil (Kanton Bern) sind soweit gediehen, daß deren Abschluß in naher Aussicht steht.Lebensmittelgesetzgebung. Am 28. Februar 1899 ist Ihnen unser E n t w u r f e i n e s B u n d e s g e s e t z e s b e t r e f f e n d d e n V e r k e h r mit L e b e n s m i t t e l n und G ebrauchs gegen s t ä n d e n nebst der dazu gehörigen Botschaft zvigegangen. Der Ständerat hat die Vorlage in der Frühjahrssession behandelt und dieselbe im Sinne einer bedeutend erhöhten Beitragsleistung des Bundes an die Kosten der Durchführung des Gesetzes abgeändert..

Angesichts der bestehenden Finanzlage und in Rücksicht auf die beschlossene Finanzierung der Versicherungsgesetze haben Sie indessen am B. Oktober beschlossen, die weitere Beratung des Gesetzesentwurfes einstweilen zu sistieren.

Permanente Pharmakopöekommission. Diese vom Bunde subventionierte Kommission hat laut eingereichtem Bericht sich im abgelaufenen' Jahre einmal, am 4. Mai, in Bern versammelt. In dieser Sitzung wurde das Arbeitsprogramm festgestellt, eine Reihe von Subkommissionen bezeichnet und die Arbeit unter dieselben verteilt. An Stelle des /Airiicktretenden Herrn Dr. C. C. Keller wählte die Kommission Herrn B. Studer jun. in Bern zu ihrem Sekretär. Die auf erfolgte Publikation in Fachblättern hin aus den Kreisen der Fachgenossen eingegangenen Desiderate in Bezugauf eine neue Pharmakopöe wurden geordnet, vervielfältigt und den betreffenden Subkommissionen übermittelt. Von einer zweiten Sitzung, die für den Monat November vorgesehen war, wurde Umgang genommen, weil die Arbeiten der Subkommissionen noch nicht soweit vorgerückt waren, daß die Einberufung der Kommission sich hätte rechtfertigen lassen. Die Kommission spricht am Schlüsse ihres Berichtes die Hoffnung aus, sie werde in nicht allzu ferner

455

Zeit durch eine e i d g e n ö s s i s c h e Pharmakopöekornmission ersetzt werden, Bindern sie sich nicht verhehlen könne, daß trotz aller Bemühungen die Ergebnisse ihrer Arbeiten nur privaten oder höchstens offiziösen Charakter tragen".

5. Mass und Gewicht.

Nachdem schon am Ende des Jahres 1898 der Entwurf zu einer n'euen V o l l z i e h u n g s v e r O r d n u n g über Maß und Gewicht, nebst Instruktion für die Eichmeister, in deutscher Sprache vorlag, ließ unser Departement des Innern eine Übersetzung ins Französische besorgen. Wegen der Schwierigkeit, die vielen technischen Ausdrücke in richtiger Weise zu übertragen, verzögerte sich indessen diese Arbeit so, daß die von unserm Departement ernannte Expertenkommission, bestehend aus den Herren Ris, Direktor dei1 eidgenössischen Eichstätte, Amberg, Präsident der Maß- und Gewichtskommission des Kantons Luzern, Dcriaz, Sekretär des Handelsdepartements des Kantons Waadt, Streit und Großenbacher, Inspektoren für Maß und Gewicht der Kantone Bern und St. Gallen, Wild und Blattner, Präsident und Sekretär des Verbandes der schweizerischen Eichmeister in St. Gallon und Neuenburg und Scholl, Wagenfabrikant in Genf, erst am 10. Oktober zusammentreten konnte. Die Sitzung dieser Kommission wurde durch den Vorsteher des Departements des Innern, Herrn Bundesrat Lachenal, eröffnet, welcher auch nachher, soweit es die sonstigen Geschäfte erlaubten, an der Sitzung teilnahm. Der Entwurf wurde in sechs Sitzungen, über welche ein ausführliches Protokoll geführt wurde, durchberaten und von uns am 24. November genehmigt. Die neue Verordnung ist auf 1. Januar 1900 in Kraft getreten. Da jedem Abschnitt der Verordnung auch die bezüglichen Anleitungen für dio Eichmeister folgen, so ist es für die Behörden und Beamten leicht, sich überall rasch zurecht zu linden. Dabei ist bei Ausarbeitung der Verordnung darauf Bedacht genommen worden, den verschiedenartigen Bedürfnissen und Gewohnheiten des Verkehrs, auch mit Bezug auf die verschiedenen Landesgegenden, Rechnung zu tragen, soweit es sich mit einer richtigen Ordnung im MalSund Gewichtswesen verträgt.

Die neue Verordnung sieht verschiedene kleinere Anschaffungen von Probemaßen und Gewichten vor. Es wurden daher mit einigen Lieferanten Verhandlungen angeknüpft in betreff dei' Lieferung dieser neuen Maße und Gewichte, doch sind die Ver-

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handliiugeii noch zu keinem Abschluß gelangt. Hingegen war es möglich, den Kantonsregierungen durch Kreisschreiben vom 26. Dezember Mitteilungen über die Beschaffung der neuen Stempel und der amtlichen Eichnägel und deren Preise zu machen. Über die Lieferung von Eichnägeln, welche nach der Verordnung der eidgenössischen Eichstätte obliegt, wurde ein Lieferaugsvertrag abgeschlossen, der die Genehmigung des Departements erhielt.

An den beiden im Jahr 1899 abgehaltenen E i c h m e i s t c r k u r s o n nahmen vier neugewählte Eichmeister teil, je einer aus den Kantonen Zürich, Zug, Aargau und Waadt. Darunter waren zwei Mechaniker, ein Schreiner und ein Messerschmied, welche alle das nötige Verständnis für die Ausübung ihres Amtes zeigten.

Eine M a ß - u n d G e w i c h t s i n s p e k t i o n fand statt im Kanton Bern. Der Inspektor konnte sich überzeugen, daß seit der letzten Inspektion die Ordnung im Maß- und Gewichlswesen wesentlich bosser geworden ist. Nur an wenigen Orten schien die Nachschau durch die betreffenden Eichmeister zu wenig sorgfältig gewesen zu sein. Der Kantonsregierung wurde ein vollständiger Bericht übermittelt.

In botreff der E i n f u h r v o n t e i l w e i s e m i t E i c h z o i c h e u v e r s e h e n e n G l a s w a r e n hat unser Departement von 19 Fällen Kenntnis erhalten. In neun Fällen konnten, nach den Berichten der kantonalen Departemente, die eingeführten Gläser alle geeicht werden. In zwei Fällen wurden von 239 Gläsern 13 als nicht eichfähig, konfisziert, während die übrigen 226 Gefäße geeicht werden konnten. In einem ändern Fall wurden die nicht eichfähigen Gläser an den Absender zurückgesandt. Ebenso ging eine Sendung wieder an den Absender zurück, weil die Wirtschaft, für welche die Gläser bestimmt waren, nicht eröffnet wurde. Eine Sendung betraf Luxusgläser, welche die Kantonsbehörde als nicht eicbpflichtig bezeichnete. Eine Sendung wurde konfisziert. Über vier andere Fälle wurde dem Departement noch kein Bericht erstattet. Zu erwähnen ist noch, daß in einem Kanton die Adressaten solcher Sendungen, wegen Übertretung des Gesetzes, gebüßt wurden.

Gemäß der Meterkonvention vorn 20. Mai 1875 und in Nachachtung eines Beschlusses der letzten .Generalkonferenz der beteiligten Staaten vom 14. September 1895, wonach die Prototype des Kilogramms und die beiden Thermometer, welche im Jahr 1889 dem Prototyp des Meters beigegeben waren, im Jahr 1899 an das internationale Maß- und Gewichtsbureau in Sèvres zur

457

periodischen Vergleichung gesandt werden sollen, wurde unser Kilogrammprototyp am 28. März, unter den nötigen Vorsichtsmaßregeln, an die schweizerische Gesandtschaft in Paris abgesandt, welche es übernommen hatte, dasselbe an das Bureau abzuliefern. Die Vergleichung ist noch nicht beendigt. Die beiden Thermometer, welche nur unter großem Risiko hätten abgesandt werden können, wurden durch den Adjunkten des internationalen Bureaus, Herrn Dr. Guillaume aus Neuenburg, bei Anlaß seiner Rückreise nach Paris, im Mai aus Gefälligkeit nach Sèvres mitgenommen und am 2. August dem Direktor der Eichstätte in Neuenburg wieder übergeben.

Über die Resultate der Vergleichungen dieser Normalthermometer ist noch nichts mitgeteilt worden.

Außer den regelmäßig wiederkehrenden V e r g i e i e h un g en der Präcisionsmiren des eidgenössischen topographischen Bureaus und den Meßlatten des hydrometrischen Bureaus wurden auch im abgelaufenen Jahr einige wenige Vergleichungen von Längenmaßen für kantonale Amtsstellen ausgeführt. Dazu kam die Prüfung des Xraskubicierapparates der Eichstätte Zürich, wegen Dislokation desselben. Außerdem wurden 90 Thermoalkoholorneter zur Untersuchung eingesandt, von denen 84 gestempelt werden konnten, während 6 Instrumente den Vorschriften nicht genügten und von ·der Eichung zurückgewiesen wurden.

Zum Teil infolge des in Beratung liegenden Entwurfes der neuen Verordnung nahm auch die Besorgung der Korrespondenz den Direktor der Eichstätte im Jahr 1899 sehr in Anspruch. Die bezüglichen Kontrollen verzeigen 598 ein- und ausgehende Briefe, während im Jahr 1898 nur 388 Nummern eingetragen worden ,, waren. Erwähnenswert ist, daß auch dieses Jahr wieder Klagen über mangelhafte Amtsführung einzelner Eichmeister (z. B. ungenaue Abgleichung von Gewichten, in einem Fall auch über chikanöse Ausübung der Nachschau etc.) eingereicht wurden, welche dem Entscheid des Direktors der Eichstätte unterstellt wurden. Auch über alte Maße, die in einzelnen Gegenden unseres Landes früher in Gebrauch gewesen waren, wurden Erkundigungen eingeholt. · Wegen der eigetretenen finanziellen Schwierigkeiten konnte ·die Frage der Erstellung besonderer Lokalitäten für die eidgenössiche Eichstätte noch immer nicht gelöst werden. Da aber die jetzt benützten Lokalitäten an der Amthausgasse in jeder Beziehung ungenügend sind, so werden wir genötigt sein, für baldige Erledigung dieser für das Institut wichtigen Frage /.u sorgen.

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III. Gesetzgeberische Arbeiten.

Als solche sind liier lediglich eine Anzahl Reglernente aufzui'ühren die von uns über verschiedene Gegenstände erlassen wurden ; nämlich : 1. Bundesratsbeschluß vom 17. Januar 1899 betretend Abänderung des Ali. fi des Reglements über die Gewährung von Bnndesbeiträgen an die Erstellung öffentlicher, monumentaler Kunstwerke (A. S. n. F. XVII, 35).

2. Reglement für die eidgenössische politechnische Schule, vom :i. Juli 1890 (A. S. XVII, 333).

3. Vollziehungsvcrordnung über Maß und Gewicht, nebsl Instruktion für die schweizerischen Eichmeister, vom 24. November 1899 (A. S. n. F. XVII, 465).

4. Reglement betreffend die Desinfektion bei gemeingefährlichen Epidemien, vom 4. Dezember 1809 (A. S. n. F. XVÏÏ, 662).

5. Bundcsratsbeschluß vom 11. Dezember 1899, betreffend Abänderung des Reglements für das eidgenössische Archiv vom 14. September 1884 (A. S. n. F. XVII, 657).

fi. Verordnung über die eidgenössischen Medizinalprüfurigeri, vom 11. Dezember 1899 (A. S. n. F. XVU, 658).

7. Reglement betreffend den Maturitätsausweis für die Kandidaten der medizinischen Berufsarten, vom 14. Dezember 1899 (A. S. n. F. XVII, 722).

8. Reglement für die cidgeuössische Maturitätskommission, vom 21. Dezember 1899 (A. S. XVII, 740).

9. Verordnung vom '.ÌO. Dezember 1899, über die Maßnahmen zum Schutze gegen die Cholera und Pest, soweit sie die Verkehrsanstalten, den Personen-, den Gepäck- und Warenverkehr betreffen (A. S. n. F. XVII, 763).

Über den Stand der Lebensmittelgesetzgebung haben wir unter 0. 4. hiervor das Nötige mitgeteilt.

Anläßlich der Behandlung des Geschäftsberichtes für 1898 wurde in der Sitzung des Nationalrates vom 28. Juni 1899 von zwei Mitgliedern dieser Behörde der Wunsch geäußert, daß das kostulat Nr. 516 betreffend die Erhöhung des steuerfreien VerPaufsminimums nicht gebrannter geistiger Getränke nicht aus den Alicen verloren werden möchte.

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Wir können hierauf erwidern, daß unser Departement des Innern die in dem Postulat liegende Aufgabe wirklich niemals aus den Augen verloren hat, sondern bemüht gewesen ist, das Material zur Beantwortung der Frage in möglichster Vollständigkeit zu zu sammeln. Der Grund, warum Ihnen von unserer Seite nocli keine Vorlage zugegangen ist, liegt teils in dein seit 1895 stattgefundenen verhältnismäßig raschen Wechsel der Person des Departementsvorstehers, teils in einer Anzahl anderer dringender Revisionsarbeiten, die bis jetzt erledigt worden sind. Das Departement wird voraussichtlich in naher Zeit zur Ausarbeitung einer Vorlage gelangen.

Schließlich erlauben wir uns hier noch unser Kreisschreibori vom 21. Juli (Buridesbl. 1899, Bd. 4, S. 220) an die Kantonsregierungen anzuführen, wodurch wir diese nach einer von Bern ausgegangenen Anregung und gestützt auf die Zustimmung der großen Mehrheit der Kantone um Anordnung eines allgemeinen Festgeläutes auf den 1. August, abends 8!/2 bis 8:'/4 Uhr zur Erinnerung an den 1. August 1291 ersuchten.

Dieses Geläute soll nun alljährlich zur nämlichen Zeit stattfinden.

IV. Ausstellungen und Kongresse des In- und Auslandes.

In Bern fand am 9. und 10. Oktober der allgemeine schweizerische Lehrertag statt, den wir durch einen Beitrag von Fr. 3000" unterstützten.

Von den ausländischen Kongressen beschickten wir zwei, die sich mit hygieinischen Fragen beschäftigten ; nämlich der Kongreß zur Bekämpfung der Tuberkulose als Volkskrankheit, der vom 24. bis 27. Mai in Berlin abgehalten wurde..

Unsere Abgeordeten an diesem waren die Herren Dr. F. Schmid.

Direktor unseres Gesundheitsamtes und Dr. F. Egger in Basel, Mitglied der Kommission der Basler Heilstätte für Tuberkulose, und die internationale Konferenz zur Bekämpfung der Syphilis, und venerischen Krankheiten in Brüssel (vorn 4. bis 8. September).

An dieser' nahmen als unsere Vertreter teil die Herren Professor Dr. G. Jadassohn in Bern und Dr. F. Schmid, Direktor des eidgenössischen Gesundheitsamtes.

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Über das Ergebnis beider Zusammenkünfte sied uns von den Delegierten Berichte erstattet worden, die wir Ihren Kommissoinen zur Verfügung halten.

Endlich gewährten wir dem Verbände der geographischen Gesell·schaft der Schweiz einen Beitrag von Fr. 1000 zur Beschickung des VII. internationalen Geographenkongresses, dei' vom 28. September bis 6. Oktober in Berlin stattfand. Der Abordnung jenes Verbandes wurde unsererseits auf den Antrag des Militärdepartements Herr Major Held, I. Topograph unseres topographischen Bureaus, beigeordnet.

V. Werke der öffentlichen Gemeinnützigkeit.

1. Schweizerische naturforschende Gesellschaft.

a. Geodätische Kommission.

Diese Behörde wurde außerordentlicherweise zu 4 Sitzungen veranlaßt, und zwar hauptsächlich durch den unerwarteten und kontraktwidrigen Wegzug des Herrn Ingenieurs Messerschmidt, der ,,am 9. April seinen langjährigen Dienst bei der Kommission plötzlich verließ und unter Mitnahme einer Anzahl wichtiger Materialien und Schriften nach Hamburg verreiste, um eine Stelle an der dortigen .,Deutschen Seewartea anzutreten. Dieser Vorgang nötigte die Kommission zur sofortigen Beratung und Vornahme von Schritten, urn vor allein in den Wiederbesitz der weggenommenen, für die Fortsetzung der geodätischen Arbeiten und namentlich die Fertigstellung des IX. Bandes der .^schweizerischen Triangulation"unentbehrlichen Materialien zu gelangen, was denn nach längern schriftlichen Verhandlungen durch die entgenkommende Vermittlung ·des dermaligen Vorgesetzten des Herrn Messerschmidt, des Direktors der deutschen Seewarte, erreicht wurde.

Mit den geodätischen Arbeiten befaßte die Kommission sieh .in ihren Sitzungen vom 27. Mai und 10. Juni. Es wurde als Arbeitsprogramm für den Sommer 1899 aufgestellt die Ausführung von Breite- und Azimutbestimmungen am Nord- und Südende des .Simplontunnels, ferner gleichartige Bestimmungen für den Piz iLanguard im Engadin, Dole im Jura und Suchet. Endlich Pendalbestimmungen in der Westschweiz und Ausarbeitung der Beobachtungen für diejenigen Stationen, die nicht im Band IX des ,,Dreiecknetzes"' veröffentlicht werden. In der Sitzung vom 10. Juni "wurde zunächst zur Wahl eines Ingenieurs als Nachfolger Messer-

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Schmidts geschritten, und als solcher probeweise für ein Jahr von jenem Tage an gewählt: Herr Theodor Niethammer von Basel..

Derselbe erhielt den Auftrag, vor allem die obengenannten wichtigen, mit der Durchbohrung des Simplons in einer gewissen Beziehung stehenden Breite- und Azimut-Bestimmungen am dortigen Tunnel auszuführen, wozu Herr Professor Dr. Riggenbach, Mitglied der Kommission, seine anleitende Mitwirkung in Aussicht stellte.

Sodann nahm die Kommission den Bericht über die im Jahre 1898/99 ausgeführten Arbeiten entgegen, die beinahe vollständig nach dem s. Z. aufgestellten Programm hatten ausgeführt werden können.

Sie bestanden in Breite- und Azimutbestimrnungen der Stationen Stanserhorn und Brienzer Rothorn, in Breitemessungen für den Zugerberg, Männlichen und Bühl bei Spiez, endlich in Ergänzungsmessungen für die Station beim Signal von Moudon, die vor' 2 Jahren infolge eines Unfalles am Instrument hatten unterbrochen werden müssen. Beobachtungen mit dem Sterneckschen Pendel wurden ausgeführt auf den Stationen Zugerberg, Stanserhorn, Brienzer Rothorn, Männlichen, Spiez und Moudon; endlich wurde eine Vergleichung der Pendel vorgenommen in Padua mit Bezug auf den internationalen Anschluß der Netze. An Publikationen, die das schweizerische und das internationale Vermessungswesen betreffen, sind erschienen: im September 1898 der VIII. Band des ,,Schweizerischen Dreiecknetzesa und sodann im Juli 1899 die Verhandlungen der vom 3. bis 12. Oktober 1898 in Stuttgart abgehaltenen 12. allgemeinen Konferenz der internationalen Erdmessung, redigiert vom ständigen Sekretär, Professor Dr. A. Hirsch, 2 Bände, enthaltend zugleich die Specialberichte über die Fortschritte der Erdmessung und die Berichte der Vertreter der einzelnen Staaten über die Arbeiten in ihren Ländern.

In betreff der Triangulation und Nivellementsarbeiten, welche das eidgen. typographische Bureau alljährlich unter finanzieller Beteiligung der geodätischen Kommission ausführt, wird auf den Bericht jenes Bureaus selbst verwiesen.

b. Geologische Kommission.

Der Personalbestand dieser Behörde ist im Berichtsjahre unverändert geblieben, sie besteht aus den Herren Professor Dr. A, Heim in Zürich, Präsident, Professor Dr. A. Baltzer in Bern.

Professor Ernst Favre in Genf, Professor E. Renevier in Lausanne und Dr. U. Grubenmann in Zürich.

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Sie hielt zur Erledigung der gewöhnlichen Geschäfte zwei Sitzungen am 13. Mai und 11. Dezember, und eine außerordentliche am 19. Februar zur Beratung der Organisation der gootechnischen Kominission. Alle drei Sitzungen wurden in Bern abgehalten.

o-pAn Publikationen sind im Berichtsjahre zur Versendung ge langt : 1. Lieferung 28: Texte explicatif de la Carte du phénomène ératique et des anciens glaciers, par Alphonse Favre, VII, 77 pages, .avec deux portraits.

2. Lieferung 8 neue Folge: L. Rollici-, Description géologique de la partie jurassienne de la feuille Vil, 2e supplément, XVI et 205 pages, avec 2 cartes au 1 : 25,000, 5 planches, etc.

Diese Lieferung der Beiträge bildet den Text zu der neuen Auflage von Blatt VII in l : 100,000 und zugleich eine Fortsetzung ·der Arbeit des gleichen Verfassers: Lieferung 8 erste Folge: Premier supplément à la description géologique de la partie jurassienne de la feuille VIL 3. Blatt XVI. ist in 2. Auflage ebenfalls im Berichtsjahre fertig geworden, jedoch erst im Januar 1900 zur Versendung gelangt. Gegenüber der vor 27 Jahren erschienenen 1. Auflage sind an dieser neuen Bearbeitung die gewaltigen Fortschritte zu beobachten, welche unterdessen sowohl die Wissenschaft als auch die Technik gemacht haben, da dieses Blatt, wie de)' Bericht sich ausdrückt, in Bezug auf Genauigkeit der Darstellung als auf die technische Ausführung unerreicht dasteht.

Die zwei rückständigen Texte der ersten Folge der ,,Beiträge" (Lieferung 26, Text zu Blatt XXIII und Lieferung 2!), geologische Bibliographie der Schweiz), sowie neue Publikationen sind in größerer Zahl in Vorbereitung.

Die schweizerische Kohlenkommission, eine Subkommission der geologischen Kommission (vergi. Geschäftsbericht für 189(i, Bundesbl. 1897, I, <>02) sagt über den Stand ihrer Arbeiten folgendes: Die Untersuchung der einzelnen Gebiete, beziehungsweise Systeme, rückt ihrem Ende entgegen. Herr Professor Dr. E. Mühlberg hat die Diluvialkohlen und die Kohlen, sowie Asphalt der Juragegcnd übernommen. Herr Dr. E. Letsch in Zürich hat die Molassekohlen der Ostschvveix behandelt; sein Schlußbericht ist '.als Lieferung l der geotechnischen Serie der ,,Beiträge1- bereits

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erschienen. Die Molassekolileri der Westschweiz bearbeitet Herr Dr. E. Kißling in Bern; er ist mit seiner Untersuchung zu Ende und wird seinen Bericht im Laufe des Jalires 1900 druckbereit einreichen. Die Kohlen des Alpengebietes untersucht Herr Dr.

L. Wehrli in Zürich, zum Teil gemeinsam mit Herrn Professor Dr. Heim und endlich behandelt Herr Professor Dr. de Girard die schweizerische Petroleumfrage. So hofft denn die Kohlenkommission im Laufe von 1900 ihre Untersuchung vollenden und den größten Teil ihres Schlußberichtes fertigstellen zu können.

Der Bericht der geologischen Kommission schließt mit dem Ausdruck des Dankes für den ihr pro 1899 gewährten erhöhten Kredit von Fr. 15,000 jedoch auch mit Äußerungen des Bedauerns und der Besorgnis üher die für 1900 wieder eingetretene Herabsetzung desselben auf Fr. 10,000.

c. Denkschriftenkommission, Darstellung der Kryptogamenflora der Schweiz ; Beiträge zur Kenntnis der schweizerischen Fauna in der ,,Revue suisse de zoologie" und Untersuchungen über das Vorkommen, die Lagerungsverhältnisse und Eigenschaften der mineralischen Rohstoffe der Schweiz.

D e n k s c h r i f t e n schweizerischer Gelehrter. Im Laufe des Berichtsjahres erschien die schon früher angekündigte ,,Monographie des genus elaphoglossuni1'' mit 4 Tafeln, 79 Figuren und 159 Druckseiten Text; verfaßt von Herrn Dr. H. Christ in Basel. Diese Abhandlung bildet zusammen mit einer schon im vorigen Jahre erschienenen des Herrn Professor Dr. Standful.'i in Zürich, die erste Abteilung des Bandes 36 der Denkschriften.

Im weitern hat die Kommission eine Neuauflage der 1893 erschienenen posthumen Abhandlung von Nägeli über oligodynamische Wirkungen in lebenden Zellen veranstaltet, deren Neudruck zu Anfang 1900 abgeschlossen wurde.

D a r s t e l l u n g d e r K r y p t o g a rn o n IM o r a dei' S e li vv e i /,.

Die von der Kommission für 1899 zum Drucke in Aussicht genommene Arbeit des Herrn Professor Chodat : ,,Los Chloroplivcees, matériaux pour une flore algologique suisse, Ire partie, wurde vom Verfasser erst im Herbst eingereicht und es konnte der Druck derselben erst zu Ende des Jahres begonnen werden. (Der Bundesbeitrag an diese Art der Veröffentlichungen beträgt Fr. 1200).

B e i t r ä g e z u r K e n n t n i s der s c h w e i z e r i s c h e n F a u n a v e r ü ff e n 11 i c h t i n d c r d u r c h H e r r n P r o f e s s o r Dr. H è d o t

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i n G e n f h e r a u s g e g e b e n on ., R e v u e s u i s s e de Z o o l o g i ett.

(Jahresbeitrag an diese Publikationen Fr. 1500). Der Bericht der Specialkommissiori nennt eine stattliche Zahl derartiger im Jahr 1899 veröffentlichter Arbeiten, auf deren nähere Angabe wir wegen Mangel an Raum verzichten müssen. Wir verweisen für die Einzelheiten auf den Ihren Kommissionen zur Verfügung gehaltenen Bericht.

U n t e r s u c h u n g e n ü b e r das V o r k o m m e n und die Eigenschaften der m i n e r a l o g i s c h e n Rohstoffe der S e h w e i K. Der für diesen Zweck zum erstenmal in das Budget für 1899 eingesetzte Kredit von Fr. 5000 gründet sich bekanntlieh auf die am 12. Dezember 'J898 vom Nationalrat angenommene Motion der Herren JBossy und Genossen. (Sammlung der Postulate der eidgenössischen Räte Nr. 560.} Dieser Motion Folge gebend ließen wir die schweizerische naturforschende Gesellschaft gleich zu Anfang des Jahres durch unser Departement, des Innern einladen ein Programm für die Ausführung der im Postulate enthaltenen Aufgabe aufzustellen.

Diese überwies den Auftrag der geologischen Kommission, welche dem genannten Departement unter dem 15. März ein im wesentlichen folgende Punkte enthaltendes Programm unterbreitete : 1. Die Leitung der nach der Motion vorzunehmenden Untersuchung wird einen von der geologischen Kommission zu wählenden Subkommission von fünf Mitgliedern, genannt geotechnische Kornmission, übertragen, die sich selbst konstituiert.

2. Die Aufgabe der geotechnischen Kommission besteht darin,, mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln ,,eine mit Karten begleitete Monographie der Schweiz, rücksichtlich ihrer industriell verwertbaren Rohstoffe herauszugeben".

Dabei ist die Arbeit nicht nach Gegenden, sondern nach Materien zu gliedern.

Bei jeder Art von Rohstoff sind zu berücksichtigen dessen Verbreitung (geologische Untersuchung im Feld) und dessen technische Wertschätzung (Untersuchung im chemischen, petrographischen und technologischen Laboratorium).

3. Zur Veröffentlichung der Untersuchungen sind in Aussicht genommen: a. Eine Revision der 1883 erschienenen Rohrnaterialkarte 'dor Schweiz von .Tul. Weher und A. Brosi") :

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b. Eine Reihe von Monographien mit Specialkarteri über die einzelnen technisch wichtigen Rohstoffe ; nämlich über Torf, Kohle, Petroleum, Asphalt, Salze, Gyps, Tone, Cernentstoine, Wetterkalke, Kalke, Sande, Schiefer, Bausteine, Ofensteine, Erze, Mineralien für Handel und Schleiferei etc. Diese Monographien sollen eine neue, besonders zu numerierende g e o t e c h n i s c h e S e r i e der .^Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz" bilden, in Format und Papier mit dieser übereinstimmend; c. Zum Abschlüsse der ganzen Untersuchung ist endlich eine neue vollständige Karte der Rohmaterialien der Schweiz im Maßstab von l : 200,000 oder l : 100,000 in Aussicht zu nehmen, welche alle Daten der einzelnen Monographien und Specialkarten vereinigt.

4. Die geotechnische Kommission verfugt selbständig über den ihr gewährten Kredit und kann zur Erledigung specieller Fragen sich vorübergehend oder bleibend durch Fachmänner der technischen Industrie ergänzen.

Dieses Programm wurde durch unser Departement des Innern gutgeheißen und die geologische Kommission schritt dann unter dem 13. Mai zur Bestellung der geotechnischen Kommission, indem sie folgende Herren in dieselbe wählte : Professor Dr. U. Grubcnmann in Zürich, Professor Duparc in Genf, J. B. Rocca, eidgenössischer Bergwerksinspektor in Bern, Professor Dr. C. Schmidt in Basel, Professor Tetmajer in Zürich. Zu den Sitzungen soll jeweil auch der Präsident der geologischen Kommission eingeladen werden.

Von den Gewählten lehnten die Herren Rocca und Tetmajer ab. Ersterer wurde in der Folge ersetzt durch Herrn A. Moser, Oberingenieur der Nordostbahn ; die fünfte Stelle ist noch vakant.

Herr Professor Tetmajer hat seiner Ablehnung der Wahl den Zusatz beigefügt, daß er gerne an der Lösung der Aufgabe der geotechnischen Kommission mithelfen werde. Er schlug denn auch für das Jahr 1900 die Anhandnahme einer Untersuchung der Tonlager vor und stellte zu diesem Zwecke der Kommission das Material und die Untersuchungen, welche durch die eidgenössische Materialprüfungsanstalt unter seiner Leitung schon gesammelt worden sind, zur Verfügung. Ebenso anerbot er sich an 'jener Anstalt die technologische Prüfung der Proben vorzunehmen, wenn die geotechnische Konimission aus ihren Mitteln für die Untersuchung im Felde aufkomme.

Da jene Kommission sich bis Jahresschluß noch nicht hatte konstituieren können, so wurde deren Aufgabe einstweilen von Bundesblatt. 52. Jahrg. Bd. I.

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der geologischen Kommission besorgt und es ist durch sie als erste geotechnische Serie der ,,Beiträge der geologischen Karte der Schweiza veröffentlicht worden : Lieferung l von E. Letsch; die Molassekohlen östlich der Reu/i, XVI und 253 Seiten in 4° mit 2 Profiltafeln und 5 Karten in l : 10,000 und l : 12,500, welche jetzige und frühere Kohlenbergwerke, .darstellen. Diese Arbeit bildet zugleich den 1. Band des Schlußberichts der schweizerischen Kohlenkommission.

Die übrigen Bände, über die Molassekohlen der Westschweiz, die Diluvialkohlen, (Kohlen des Jura und der Alpen) und über Asphalt, Petroleum etc. werden bald folgen. Sodann wird die geotechnische Kommission als neue Aufgabe, wie oben angedeutet, die Untersuchung der schweizerischen Tonlager in Angriff nehmen.

d. Arbeitstisch am internationalen zoologischen Institut des Herrn Professor Dr. Dohrn in Neapel.

Für die Benutzung dieses Freiplatzes hatten sich für 1899 drei Bewerber gemeldet: Herr Professor M. Bédot von Genf arbeitete in Neapel während den Monaten September und Oktober.

Ihm ist von der zoologischen Station die Bearbeitung der Fauna der Quallenpolypen des Golfes von Neapel anvertraut. Vorn 12. Juli bis 21. August hatte Herr Marc Juge aus Genf den Freiplatz inné. Seine Arbeiten erstreckten sich besonders auf die Untersuchung von Haifischgehirnen, deren Bau den Schlüssel zum Verständnis des Gehirns der höhern Tiere abgiebt. Der dritte Bewerber gelangte nicht zu dem Arbeitsplatze, da er vorzog, einem Rufe als Geologe nach Sumatra Folge zu leisten.

Für die Benutzung im Jahre 1900 sind bis Jahresschluß vier Anmeldungen eingegangen.

2. Allgemeine geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz. Dialektwörterbücher der deutschen und der romanischen Schweiz. Bibliographie der schweizerischen Landeskunde. Schweizerischer Turnlehrerverein.

Die allgemeine geschichtsforsehende Gesells c h a f t der S c h w e i z hat im Berichtsjahre veröffentlicht : Von den ,,Quellen zur Schweizergeschichte1'- den Band XV, I. Teil, enthaltend das Habsburgische Urbar Band H, l, im Umfange von beinahe 50 Bogen.

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Ferner: von den ., Urkunden zur Schweizergeschichte aus österreichischen Archiven", (im Auftrage der Gesellschaft und mit Unterstützung des Bundes) herausgegeben von Herrn Professor Rudolf. Thommen in Basel, den I. Band, enthaltend unter 821 Nummern Urkunden und Regesten von solchen aus den Jahren 765 bis 1370.

S c h w e i z e r i s c h - d e u t s c h e s I d i o t i k o n . Aus der Redaktion schied im August Herr Privatdocent Dr. E. HoffmannKrayer. Der leitende Auschuß verzichtete vorläufig auf die Anstellung eines · neuen ' Redaktors, da" es möglich war, die entstandene Lücke durch ausgiebigere Bethätigung der übrigen Redaktoren .einigermaßen auszufüllen, erteilte aber immerhin dem Chefredaktor ·den Auftrag, die Wiederbesetzung der Stelle durch eine geeignete Kraft im Auge zu behalten.

Das übrige Bureaupersonal verminderte sich um eine Hülfs:,arbeiterin, die ebenfalls bis auf weiteres nicht ersetzt wurde.

Die Arbeit am Wörterbuch konnte so weit gefördert werden, ·daß es wieder gelang, drei Hefte (XXXVIII--XL) auszugeben.

Sofern nichts Unvorhergesehenes eintritt, wird bis Ende dos Jahres 1900 der IV. Band abgeschlossen vorliegen.

Die Redaktion gedenkt dankbar des Entgegenkommens, das -sie auch im Berichtsjahr mit ihren Bitten um Auskunft allerorten ·gefunden hat; -mit nicht geringerer Genugthuung verzeichnet sie .·das ununterbrochene Zuströmen neuen Materials aus allen Gegenden und Kreisen des Landes.

Eine unangenehme Überraschung brachte der Verwaltung im Spätsommer die Nachricht, daß das Polytechnikum der Arbeitsräume des Idiotikons im Erdgeschoß des Schulgebäudes zur Aufstellung seiner Bibliothek bedürfe.

Dank dein Entgegenkommen der. Regierung des Kantons .Zürich gelang es dann, in einem kleineu Nebenhause ,,zum Rechberg"' Raum für die Unterbringung des Redaktionsbureaus zu finden. Der Umzug wird in den ersten Wochen des Jahres 1900 vor sich gehen.

W ö r t e r b u c h der M u n d a r t e n de r f r a n z ö s i s c h e n S c h w e i z . Das Berichtsjahr war eine Periode der Organisation!

für die Anhandnahme der Arbeit. So haben sich zunächst dio Vorsteher der sechs Erziehungsdepartemente von Neuenburg, Waadt, Freiburg, Walli's, Genf und Bern, von welchen die Initiative für das Unternehmen ausgeht, unter dem Präsidium ihres Kollegen von

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Neuenburg zu einem Aufsichtskomitee konstituiert. Für die Durchführung der Arbeiten stehen demselben zur Hand einerseits eine philologische Kommission, bestehend aus Gelehrten der romanischen Philologie : Herren Gilliéron, Directeur adjoint de l'Ecole pratique 'des Hautes Etudes in Paris, Präsident der Kommission, Bonnard, Professor an der Universität Lausanne, Vizepräsident, Muret, Pro.fessor au der Universität Genf, Piaget, Archivar des Kantons Neuenburg, Marchot, Professor an .der Universität Freiburg, Gigandet, Vorsteher, der französischen Abteilung der bernischen Staatskanzloi, Professor Morf in Zürich und Cornu, Professor an der deutschen Universität in Prag, letztere zwei als Ehrenmitglieder ; anderseitssind als eigentliche Redaktoren des Glossars bestimmt Herr Dr.

Gauchat, Professor an der Kantonsschule in Zürich, dieser als Chef des Redaktionsbureaus, ferner sein Kollege an der nämlichen Schule, Herr Professor Dr. Tappolet, endlich Herr Dr. Jeanjaquet, Unterarchivar von Neuenburg. Neben der allgemeinen Leitung der Redaktion ist Herrn Professor Dr. Gauchat die Durchforschung derKantone Neuenburg und Freiburg aufgegeben ; Herr Jeanjaquet bearbeitet und leitet die Forschungen in den Kantonen Wallis und Genf uiid Herr Tappolet diejenigen in den Kantonen Waadt und Bern.

Nachdem die Aufgabe der drei Redaktoren bestimmt war, haben sich diese für längere oder kürzere Zeit in die ihnen zugewiesenen Untersuchungsgebiete begeben, einerseits um sich za orientieren und anderseits um Korrespondenten (Mitarbeiter) anzuwerben. Ihre Bemühungen sind von Erfolg gekrönt worden, so daß sie-hoffen, mit Unterstützung ihrer Mithelfer ein reichliches, sicheres und für die Ausarbeitung eines wissenschaftlichen Werkes taugliches Material zusammenzubringen, wenn das Vergnügen an der Aufgabe und der gute Wille, die sich im Volke für das Unternehmen gezeigt haben, nicht erkalten.

Auf Grund der in 273 Ortschaften der französischen Schweiz gemachten phonetischen Erhebungen soll zunächst ein linguistischer Atlas über das ganze Durehforschungsgebiet angelegt werden, der dem Redaktionsbureau als Wegleiter bei seiner Arbeit und namentlich bei der Ermittlung der Aussprache der Korrespondenten dienen soll. Diese phonetischen Studien sollen neben der Sammlung des Materials fortgesetzt und vertieft werden, und die Redaktoren
hoffen den Atlas vor oder doch mit dem Glossar veröffentlichen /.u können. Nebenbei hat Herr Professor Dr. Gauchat eine bedeutende Anzahl Büchertitel zu einer Bibliographie der Dialekte der romanischen Schweiz gesammelt, welche nach einiger Berichti-

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gung und Vervollständigung in nicht ferner Zeit als ein Fascikel der Bibliographie der schweizerischen Landeskunde veröffentlicht werden soll.

Seit dem 1. Oktober 1899 besteht in Zürich ein Bureau des westschweizerischen Idiotikons, in welchem das Excerpieren der schriftlichen Quellen des Wörterbuches begann und einige angekaufte oder geschenkte handschriftliche Wörtersammlungen niedergelegt wurden.

Durch diese konstituierende Thätigkeit uud die ihr gefolgten vorbereitenden Arbeiten sind die erten Mittel des Unternehmens (Fr. 5000 Bundesbeitrag und Fr. 4500 Zuschüsse der beteiligten Kantone) bis auf einen kleinen Saldo absorbiert worden.

Die Centralkommission der B i b l i o g r a p h i e für s c h w e i z e r i s c h e L a n d e s k u n d e hat im Jahre 1899 folgende Hefte dieser Publikation veröffentlicht : Fascikel III. Landes- uhd Reisebesehreibungen, von A. WäberLindt in Bern.

Fascikel V 6 e. Leibesübungen, von A. Landtwing in Zug.

Fascikel V 9 e. Jagd, vom eidgenössischen Oberforstinspektor Coaz.

Fünf andere Fascikel sind unter der Presse.

Der s c h w e i z e r i s c h e T u r n l e h r e r v e r e i n ließ unter der Leitung seines Präsidenten, Herrn J. Bollinger-Auer und des Herrn Turnlehrers J. Müller in Glarus .vom 1. bis 21. Oktober am letztgenannten Orte einen Turnkurs für Mädchenturnlehrer abhalten; derselbe war von 24 Lehrern, drei Lehrerinnen und zwei Mitgliedern des Damenturnklubs in Glarus, zusammen 29 Teilnehmern benutzt. Das Schlußturnen, welches Samstag den 21. Oktober in Anwesenheit mehrerer Abgeordneten stattfand, förderte nach dem Bericht des Experten höchst befriedigende Ergebnisse zu Tage.

Die Kursteilnehmer hatten selbstverständlich für die Keiseauslagen und den Unterhalt während des Kurses selbst aufzukommen. Diejenigen von außerhalb Glarus erhielten aber von ihren Kantonen Subventionen. Dein schweizerischen Turnlehrerverein selbst erwuchs aus dem Kurse eine Ausgabe von Fr. 985. 65. Ferner eine solche von Fr. 913 aus der Herausgabe der ,,Monatsblätter für das Schulturnen"1, die, wie früher, auch im Berichtsjahre regel»näßig publiziert worden sind.

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3. Schweizerische statistische Gesellschaft.

Die Gesellschaft veröffentlichte im Berichtsjahre den 35. Jahrgang der Zeitschrift für schweizerische Statistik, welche in zwei Bänden zusammen 888 Quartseiten umfaßt, eine große "Anzahl volkswirtschaftlich-statistischer Abhandlungen enthält und mit vielen graphischen Darstellungen ausgestattet ist.

Wie früher schon bemerkt wurde, benutzen jetzt verschiedene Kantonsregierungen das Organ, um in demselben statistische Arbeiten über ihre Gebietsteile zu veröffentlichen, denn die Zeischrift bietet besonders für Kantone, welche noch keine statistischen Amtsstellen, besitzen, eine willkommene Gelegenheit, solche Arbeiten ohne allzugroße Kosten zu veröffentlichen.

Dem Beispiele St. Gallens folgend, haben im Berichtsjahre auch die Knntone Waadt und Solothurn wertvolle Arbeiten der statistischen Zeitschrift zugewendet und es ist vorauszusehen, daß nach und nach noch andereKantonsregierungen ein Gleiches thun werden. Auf diese Weise participieren einzelne Kantonsregierungen indirekt an der an die Zeitschrift geleisteten Subvention, welche-der Gesellschaft die Herausgabe jener ermöglicht.

Die statistische Gesellschaft vereinigte sich am 16. und 17. Oktober mit den amtlichen Statistikern in Solothurn, an welcher Versammlung unter dem Vorsitze von Herrn Landammann.

Hänggi mehrere Themata von allgemeinem Interesse behandelt wurden. Diese Jahresversammlungen bilden ein wertvolles Band zwischen der amtlichen und freiwilligen Statistik. Das bereits im Drucke erschienene Protokoll der Solothurner Verhandlungen umfaßt 198 Druckseiten 4° und gewährt einen günstigen Einblick in die Thätigkeit der schweizerischen statistischen Gesellschaft.

4. Hebung der Kunst. Erhaltung vaterländischer Altertümer.

A. Hebung und Förderung der Kunst; Gottfried Keller-Stiftung r Museum Vela in Ligornetto.

Aus der Kunstkommission schieden auf Ende des Jahres gemäß Reglement aus die Herren Präsident Auer und die Mitglieder Anker, de Beaumont und Revilliod. Wir ersetzten sie im Laufe des Januars durch die Herren Professor Fr. Blunschli in Zürich, Hans Bachmann, Maler in Zürich, Léon Gaud, Maler in Genf und

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alt Ständerat und Advokat Fr. Raisin in Genf. Als Präsidenten der Behörde wählten wir deren damaligen Vizepräsidenten Herrn Leo Châtelain, Architekt in Neuenburg.

Die Kommission versammelte sich zu vier Sitzungen: den 1.

und 2. März und 9. September in Bern, den 19. Mai in Lausanne und am darauffolgenden Tage in Genf, den 21. November in Zürich und am folgenden Tage in Luzern.

In der ersten wählte sie zu ihrem Vizepräsidenten Herrn Professor Fr. Bluntschli und beschäftigte sich hauptsächlich mit der Prüfung und Begutachtung der bis Ende 1898 eingegangenen Stipendiengesuche angehender Künstler (17 an der Zahl). Nebstdern waren, wie im vorhergehenden Jahre, hauptsächlichste Verhandlungsgegenstände an den Sitzungen : die Begutachtung mehrerer Beitragsgesuche für Errichtung nationaler Kunstdenkmäler, die Ausschmückung des schweizerischen Landesmuseums mit Fresken der Herreu Maler Kodier und Sandreuter, des Bundesgerichtsgebäudes mit Flachreliefs des Herrn Bildhauer Siber, des neuen Parlamentsgebäudes in Bern mit einer Kütligruppe. Ferner hatte sie sich auch bis zu einem gewissen Grade mit der Veranstaltung der schweizerischen Abteilung der Kunstausstellung in Paris zu beschäftigen.

Auf Grund dieser begutachtenden Thätigkeit erfolgten im Berichtsjahre nachbezeichnete Maßnahmen zur Hebung und Förderung der Kunst: 1. Von der Herrn Bildhauer Siber übertragenen Ausschmückung der Eingangshalle des Bundesgerichtsgebäudes in Lausanne mit Marmorreliefs (6 an der Zahl) sind die Entwürfe zu drei Feldern von der Kommission gutgeheißen worden und in der definitiven Ausführung begriffen. Die Gegenstände ihrer Darstellung sind allegorischer Natur und beziehen sich auf die Aufgabe, die der im Gebäude residierenden Behörde zukommt.

2. Entsprechend dem in unserm vorjährigen Berichte erwähnten Beschlüsse (Bundesbl. 1899, I, 490) legte Herr Maler Kodier im Frühling einen neuen Entwurf zu dem dreiteiligen Freskogemälde im Innern des großen Waffensaales des Landesmuseurns vor, der sowohl die Anerkennung der Jury als der Kunstkommission erhielt, worauf wir dem Künstler (durch Beschluss vom 12. Juni) die Ausführung des Wandgemäldes übertrugen. Die daherigen Arbeiten ziehen sich jedoch über das Berichtsjahr hinaus.

3. Für die Ausschmückung der Außenseite (gegen den Hof) des Landesmuseums (7 Felder), hat der damit beauftragte Künstler,

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Herr Sandreuter, im Berichtsjahre den Karton zu einein /weiten Felde vorgelegt, der von der Kunstkommission gutgeheißen wurde.

Die Ausführung der zwei Entwürfe, in Mosaik, verzögerte sich .jedoch wegen Schwierigkeiten, die sich an die probeweise Ausführung eines Teils des ersten, schon im Vorjahre angenommenen Kartons knüpften und am Ausgange des Jahres noch nicht beseitigt waren.

4. Die Verhandlungen für Gewinnung eines geeigneten Modells zu einer Rütligruppe für das neue Parlamentsgebäudc in Bern führten (im September) zu dem Ergebnis, daß nach dem engern Wettbewerb der Autor des Entwurfes, der von der Jury als debeste anerkannt war, zu einer neuen Bearbeitung desselben in Ausr führungsgröße nach den von jener gemachten Aussetzungen beauftragt wurde.

5. In Bezug auf die Unterstützung angehender Künstler durch Stipendien (vgl. das Einleitende, Bundesbl. 1899, I, 492 und 493) gelangte die Kunstkommission dahin, vier Bewerber für derartige Unterstützungen zu empfehlen, von denen dann drei je ein Stipendium von Fr. 2500 und einer ein solches von Fr. 2000 durch unser Departement des Innern für das Jahr 1899 zugesprochen erhielten (Art. l des Reglements). Die Stipendiaten hatten auf Schluß des Jahres Proben ihrer Studien zu Händen der Kunstkommission einzuschicken und sich, sofern sie die Unterstützungweiter zu genießen wünschten, von neuem um dieselbe zu bewerben. Über die daherigen Einsendungen wird im nächsten Geschäftsbericht Mitteilung gemacht werden.

6. Grundsätzliche Zusieherungen von Bundesbeiträgen an nationale Kunstdenkmäler sind zwei erfolgt: den 23. Mai an ein Denkmal in Chur zu Ehren des graubündnerischen Helden Fontana, und den 16. Dezember an die Errichtung eines Denkmals in La Cbauxde-Fonds zur Erinnerung an die Unabhängigkeitserklärung Neuenburgs. Im Hinblick auf die von Ihnen im Oktober beschlossene Reduktion des Kunstkredites auf Fr. 50,000 sahen wir uns bewogen, dem dortigen Denkmalkomitee bei Mitteilung unseres Beschlusses eröffnen zu lassen, daß die zukünftigen Bundesbeiträge an Kunstdenkmäler sich nicht mehr über den Betrag von 10 bis 25 % der Kosten erheben und in keinem Falle Fr. 20,000 übersteigen werden.

Zur Ausrichtung gelangte der unter dem 27. April 1897 zugesicherte Beitrag an das Pestalozzi-Denkmal in Zürich,. im Betrage von Fr. 16,000 (31. Oktober), ferner der dem schweizerischen

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Kunstverein für 1899 zugesicherte Beitrag von Fr. 12,000, der von demselben je zur Hälfte an die zwei Sektionen Winterthur und Rasel verteilt und zum Ankauf von Kunstwerken aus der Turnusausstellung verwendet wurde. Die angekauften Kunstwerke, drei Ölgemälde von Stückelberg, Kodier und Baud-Bovy, wofür die Sektionen zusammen Fr. 14,500 ausgaben, sind uns zur Genehmigung der Erwerbung unterbreitet worden.

" Für das Jahr 1900 hat der Verein wiederum um einen Beitrag von Fr. 12,000 nachgesucht. In Betracht der Reduktion des Kunstkredites haben wir ihm jedoch nur einen solchen von Fr. (iOOO zugesichert.

Mit Bezug auf die im Geschäftsbericht des Vorjahres (Bundesbl.

1899, I, 492) enthaltene Bemerkung betreffend die Verteilung der 1898 an der Landesausstellung in Genf erworbenen Kunstwerke sei hier ergänzt, daß diese Verteilung zur Aufbewahrung im Verlaufe des Berichtsjahres stattgefunden hat. (Zu vgl. die hierauf bezügliche Liste Bundesbl. 1899, IV, 255 u. ff.)

7. Um die Veranstaltung der schweizerischen Abteilung in Gruppe II, Kunst, an der Pariser Weltausstellung zu erleichtern, beschlossen wir unter dem 21. Juli auf das Gesuch aller beteiligten Behörden, für jene Abteilung eine Abweichung von den Vorschriften des Réglementes vom 29. Mai 1896 über die kollektive .Beschickung auswärtiger Ausstellungen durch schweizerische Künstler eintreten zu lassen und, zwar in der Weise, daß statt der in Art. 4 jenes Règlements vorgesehenen Aufnahmsjury von 11 Mitgliedern eine solche von bloß 7 Mitgliedern aufgestellt \yerdo, von denen 5 durch die Aussteller und 2, sowie der Präsident, durch die eidgenössische Kunstkommission zu wählen seien. Diese Maßregel erschien wünschbar, da für die genannte Abteilung eine!

Vorausstellung in Genf für die aus der Schweiz und von schweizerischen K Unstern in Deutschland kommenden Werke beabsichtigt war und die Aufnahmsjury sowohl hier als in Paris selbst amten sollte.

Zum Schlüsse sehen wir uns noch zu der Bemerkung bewogen, daß die von Ihnen im Oktober beschlossene Herabsetzung des Kunstkredites auf Fr. 50,000 in der Sitzung der Kunstkommission vom 22. November den Gegenstand einer ernstlichen Beratung dieser Behörde mit dem Vorsteher unseres Departements des Innern gebildet hat und daß uns hierauf von letzterm ein einläßlicher Bericht über die durch die Reduktion für die eidgenössische Kunstpflege geschaffene Lage unterbreitet wurde. Wir

474

haben demselben entnommen, daß sowohl das Departement des Innern als die Kunstkommission, vor den Thatsachcn sich beugend, darauf bedacht sind, sich die größtmögliche Einschränkung in den Ausgaben für die Kunstpflege aufzuerlegen, um so aus der durch die Verminderung des Kredites herbeigeführten Verlegenheit herauszugelangen, daß jedoch in den letzten Jahren in der Annahme, es werde die durch den Bundesbeschluß vom 22. Dezember 1887 für den Kunstkredit festgesetzte Ziffer von Fr. 100,000, jährlich, eine dauernde sein, einige Unternehmungen, wie die Ausschmückung des schweizerischen Landcsmuseums mit Wandgemälden von Maler Sandreuter und des ßundesgerichtsgebäudes mit Marmorreliefs von Bildhauer Siber an die Hand genommen wurden, deren Ausführung, da sie mit den Künstlern durch Verträge normiert ist, nicht auf einen so langen Zeitraum ausgedehnt werden kann, als der herabgesetzte Kunstkredit es erheischen würde. Um den in dieser Richtung eingegangenen Verpflichtungen nacbkommea zu können, werden wir also voraussichtlich genötigt sein, zur gelegenen Zeit mit einem Gesuche um den erforderlichen Nachkredit vor Sie zu treten.

Gottfried Keller-Stiftung.

Der Personalbestand der Kommission ist unverändert geblieben.

Sie hielt zur Erledigung ihrer Geschäfte vier Sitzungen; den 7. Juni im Künstlergut in Zürich, den 26. Juli im Museum in Basel, den 28. Oktober im Regierungsgebäude in Luzern und am 19. Dezember im Stadthause in Solothurn. Aus den daherigen Verhandlungen entsprangen folgende Ankäufe: 1. Ölgemälde von Benjamin Vautier, ,,Die Verhaftung", 52 auf 68 cm. ; dem Museum Rath in Genf zur Aufbewahrung übergeben.

2. Bildchen·· (-Skizze) · von Ernst Stuckelberg, rj Amorettenhändlera, 45 auf 53 cm. ; deponiert im Künstlergut in Zürich.

3. Kohlenzeichnung von Vincenzo Vela (dem Bildhauer), ,,Kain und ein Weiba, 1,85 auf 1,45 m.; deponiert im Museum Vela in Ligornetto.

4. Gemälde von Gottfried Keller, eine felsige Uferlandschaft mit Fischer darstellend, 44 auf 55 cm.; deponiert im Künstlergut in Zürich.

5. Zwei Tafelbilder aus dem beginnenden 15. Jahrhundert von einem unbekannten deutschen Meister; sechs Passionsscenen

475 enthaltend, in Tempera auf Tannenholz gemalt, 67 auf 88 cm. : dem Museum in Basel zur Aufbewahrung übergeben.

6. Bildnis des Malers Hans Herbster aus Basel, von Hans Holbein dem Jüngern (?), von 1516, in Öl auf Pergament gemalt, 40 auf 28 cm.; dem Museum in Basel zur Aufbewahrung übergeben.

Museum Vela in Ligornetto.

Über diese Anstalt, die, wie schon in den Geschäftsberichten von 1895 (Bundesbl. 1896, I, 911) und 1897 (Bundesbl. 189«, l, 704) mitgeteilt, ein V e r m ä c h t n i s des am 23. Juli 1895 verstorbenen S p a r t a c c o V e l a (Sohn des Bildhauers Vincenzo Vela) und eines Bruders dieses letztern, L o r e n z o V e l a (verstorben in Mailand am 10. Januar 1897) ist, erlauben wir uns, etwas zurückgreifend, folgendes anzubringen.

Nachdem das Museum in den Jahren 1897 und 1898 durch Umbau des Hofes zu einem Ausstellungraume für Skulpturen eine wesentliche Erweiterung erfahren hatte, und das ganze Gebäude, besonders aber dessen Erdgeschoß einer Reparatur unterworfen worden war, fand die Neuordnung der vorhandenen Kunstwerke durch die Herren Maler Rossi in Mailand und Bildhauer Pereda in Lugano statt.

Im Erdgeschoß befinden sich im wesentlichen die Gipsabgüsse und Modelle von Vincenzo Vela, sodann Handzeichnungen und einige Stiche ; ferner die Bibliothek und allerlei Raritäten ; während im ersten Stocke hauptsächlich Malereien aufgestellt sind, die zum Teil von der Hand des Spartacco Vela herrühren, zum ändern Teile aber aus den von der Familie Vela hinzugekauften oder derselben geschenkten Stücken bestehen. Die verhältnismäßigweniger wichtige künstlerische Verlassenschaft des Lorenzo Vela ist ebenfalls im ersten Stocke untergebracht.

Die ganze äußere und innere Erscheinung der Villa Vêla mit ihren Kunstschätzen ist nunmehr .wohl abgerundet, so daß die Leistungen der drei verstorbenen Vertreter der Familie Vela in gelungener Weise zum Ausdruck kommen. Die Sammlung wurde bereits im Vorjahre dem Zutritt des Publikums geöffnet.

Im verflossenen Jahre wurde der ganze Bestand der ausgestellten Kunstwerke (umfassend 256 Skulpturen und 293 Malereien) von den zwei genannten Experten-katalogisiert-und. es soll demnächst ein illustrierter Katalog für die Besucher des Museums im Druck erseheinen. Mit Juli des Berichtsjahres wurde für den Besuch ein bescheidenes Eintrittsgeld eingeführt; Schulen in Begleit ihrer Lehrerschaft haben jedoch freien Eintritt.

476

B. Schweizerisches Landesmuseum; Erhaltung vaterländischer Altertümer.

Aus der schweizerischen Landesmuseuinskommission trat im November Herr Oberst Th. de Saussure infolge seiner angegriffenen Gesundheit zum großen Bedauern seiner Kollegen und der Direktion der Anstalt aus. Er wurde mit Amtsantritt auf l. Januar 1900 durch Herrn alt Bundesrat A. Lachenal ersetzt. Demnach besteht die Kommission aus den Herren Nationalrat H. Pestalozzi in Zürich, Präsident; Ed. Vischer-Sarasin, Architekt in Basel, Vizepräsident; Bundesarchivar Dr. J.Kaiser in Bern; alt Bundesrat A. Lachenal in Genf; Landammann G. Muheim in Altdorf, sowie den Abgeordneten des Kantons und der Stadt Zürich, den Herren Prof. Dr. J. R. Hahn und Dr. H. Zeller-Werdmüller, beide in Zürich. Zur Beratung ihrer Geschäfte hielt die Kommission sieben ordentliche Sitzungen ab, von den mehrere zwei Tage dauerten, und eine außerordentliche. Zum II. Assistenten wählte die Kommission am 23. August Herrn Rud. Wegeli von Diessenhofen.

Die Bauthätigkeit während des Berichtsjahres beschränkte sich auf Ergänzungsarbeiten. Sie bestanden in dem Ausbau der verschiedenen Stockwerke des Thorturmes und zweier Etagen in der Bauabteilung VII, welche nachträglich zu Sammlungsräumen eingerichtet wurden. Die Installation der elektrischen Notbeleuchtung, sowie die Blitzableitungen wurden auf Grund eines fachmännischen Gutachtens einer genauen Revision unterzogen, unter Anbringung aller wunschbaren Verbesserungen in feuerpolizeilicher Beziehung.

ö Der Museumshof erhielt gegen die Anlagen des Platzspitzes und im Durchgange des Thorturmes Abschlüsse durch eiserne Gitterportale, sowie eine eigene Beleuchtung.

Nachdem die Schwierigkeiten bezüglich der Beleuchtung und Ventilation der Schatzkammer gehoben waren, fand am l. Mai deren Eröffnung statt, wobei die Reichhaltigkeit der aufgestellten Objekte infolge der vielen dem Museum anvertrauten Depositen von Gesellschaften und Privatpersonen allgemein überraschte.

Während des Sommers fand auch das große Meycrsche Relief der Centralschweiz gemeinschaftlich mit einer Anzahl kleinerer Reliefs und hervorragender älterer Kartenwerke Aufstellung in dem hellen Ranme des dritten Stockwerkes im Thorturme, so daß dadurch eine kleine geographisch-topographische Specialausstellung geschaffen wurde.

477

Eine wesentliche Änderung im Betriebe des Museums brachte die neue Besuchsordnung, welche die durchgehende Öffnung der Sammlungen von 10--4 (5) Uhr und für die ersten beiden Vormittagsstunden an Werktagen ein Eintrittsgeld von l Fr. einführte.

Weitere Einnahmen erwuchsen dem Museum durch die Übernahme des Betriebes der Garderobe und den \Terkauf des illustrierten Führers. Außerdem gelang es, die Ausgaben für Überwachung durch successive Reduktion des männlichen Aufsichtspersonals und teilweisen Ersatz durch Frauen im Laufe des Jahres bedeutend zu reduzieren.

Seit Beginn des Jahres wurde von der Direktion des Museums als dessen offizielles Organ der .^Anzeiger für schweizerische Altertumskunde a , die frühere Vereinsschrift der ,,Antiquarischen Gesellschaft in Zürich1'", in erweitertem Gewände herausgegeben, wobei sich die Abonnentenzahl in kurzer Zeit verdreifachte. Dies hatte die Organisation eines Tausehverkehrs gegen die Publikationen verwandter Anstalten des In- und Auslandes zur Folge, woraus der Bibliothek des Museums eine stetige und wertvolle Vermehrung erwächst. Der bisherige Bestand derselben wurde während des Jahres geordnet und katalogisiert. Geordnet wurde auch die Münzsammlung. Die dabei ausgeschiedenen Doubletten kamen vom 8.--10. November auf eine öffentliche Auktion im Landesmuséum, woraus dem Museum eine Nettoeinnahme von Fr. 34,573 erwuchs, die speciell zur Vervollständigung des Münzkabinettes bestimmt wurde.

In seinem Verkehr mit den k a n t o n a l e n A l t e r t u m s s a m m l u n g e n hatte das Landesmuseum wiederholt Gelegenheit, solche auf Antiquitäten von vorwiegend lokalem Interesse im Inund Auslande aufmerksam zu machen, Gutachten abzugeben und mit einzelnen gemeinsame Einkäufe und Ausgrabungen zu machen; ferner eine Anzahl vorgeschichtlicher und mittelalterlicher Altertümer für einheimische Museen zu konservieren, welche nicht selbst über die nötigen Einrichtungen verfügen.

Während des Jahres flössen dem Landesmuseum wieder eine Anzahl von G e s c h e n k e n zu, worunter besonders der Stiftung des Sir John Brunner, M. P., in London, im Betrage von tausend Pfund Sterling zur Bereicherung der Schatzkammer zu gedenken ist. Zahlreich und wertvoll waren auch, wie im Vorjahre, die D e p o s i t e n . Die k ä u f l i c h e n Erwerbungen erstreckten sich auf alle Gebiete,
besonders aber auf die vorhistorischen und römischen Altertümer, die Schatzkammer, die Kollektion historischer Porträts, die Glasgemälde und das Münz- und Medaillenkabinett.

478

Die für Ankäufe aus dem Jahreskredite gemachte Ausgabe beträgt Fr. 75,569. 80. Für die Einzelheiten verweisen wir auf den ausführlichen Jahresbericht der Direktion.

Vom 6.--8. Oktober ehrte der internationale Verband von Museumsdirektoren das Landesmuseum durch die Abhaltung seiner zweiten Jahresversammlung in dessen Räumen. ° Seit seiner Eröffnung wurde das Museum von zahlreichen Museumsdirektoren aus allen Teilen Europas besucht, deren fachmännische Urteile zum Teil im Druck erschienen sind. Ohne Ausnahme wird darin der eigenartigen, von neuen Gesichtspunkten ausgehenden Anordnung und Aufstellung der Sammlungen Anerkennung gezollt; es darf heute gesagt werden, daß das Schweizerische Landesmuseum einen Ehrenplatz unter den historischen Museen der Welt einnimmt. Die Frequenz seitens des Publikums blieb eine anhaltend starke; rund 150,000 Personen besuchten das Museum im Berichtsjahre, einschließlich 158 Schulen. Der Einfluß des Landesmuseums auf das einheimische Kunsthandvverk macht sich Je länger je mehr bemerkbar.

In Bezug auf die übrigen im Bundesbeschluß vom 30. Juni 1886 vorgesehenen Richtungen der Beteiligung des Bundes an der Erhaltung vaterländischer Alterthümer erfolgten folgende Maßnahmen : a. Beiträge an die Erhaltung historisch oder künstlerisch bedeutsamer Baudenkmäler.

1. An den , Regierungärat von Aargau für Restauration der Glasgemälde in der Klosterkirche zu Königsfelden Fr. 10,750 2. An das Pfarramt der Franziskanerkirche in Luzern, ergänzender Beitrag für die Restauration des Innern dieser Kirche ,, 610 3. An die Stadtgemoinde Stein a. Rh., ergänzender Beitrag an die Herstellung der Burgruine Hohenklingen ,, 581 4. An den Kirchgemeinderat von St. Ursanne (Bern) für Herstellung des Kreuzganges in der dortigen Kollegiatkirche ,, 2,150 5. An das Komitee für Herstellung der Kirche in St. Sulpice (Waadt) für diese Restauration . . ,, 3,000 Übertrag

Fr. 1-7,091

479

Übertrag Fr. 17,091 6. An die Besitzer des Hauses zum roten Ochsen in Stein a. Rh. für stilgerechte Herstellung der Façade und des Saales dieses Hauses . . . ,, 2,010 7. An die Dienstagsgesellschaft von Balsthal für Herstellung der Burgruine Neufalkenstein . . ,, 852 S. An den Kunstverein von Biel und Umgebung für Herstellung des Hauses Benz im Ring in Biel ,, 2,500 9. An den Gemeinderat von Steinen (Schwyz) für Restauration der Beinhauskapelle an.'jenem Orte, restanzlicher Beitrag ,, 379 10. An den Bezirksrat von Küßnacht für Herstellung der Tellskapelle in der hohlen Gasse . . . ,, 2,640 11. An die Gemeinde Davos für Herstellung des Innern ihrer Ratsstube ,, 2,000 12. An den Staatsrat von Wallis für Herstellung der Kirche Notre Dame auf Valeria bei Sitten ,, 4,500 13. An den Vorstand der schweizerischen Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler, für graphische Aufnahmen alter Bau- und sonstiger Kunstdenkmäler ^ 7,000 Zusammen

Fr. 38,972

Diese Aufnahmen erstrecken sich:-auf die St. Michaelskirche in Zug und auf Wandgemälde in derselben, die Burg Misox (Graubünden), das Schlößchen S. Vittore (Graubünden), den Turm zu S. Maria Calanca, das Schloß Sargans, auf Malereien im Hause Correggioni in Luzern, Ausgrabungen zu Martigny, den Turm zu Hospenthal, die Wandgemälde in der Kirche zu Valeria bei Sitten, eine ..Holzdecke im Hause Lavallez in Sitten, das Schlößchen Trivulzio (Graubünden), auf Glasgemälde und Handzeichnungen schweizerischer Herkunft im Auslande, auf Wandmalereien im sogenannten Teufelshaus in Sitten und die Kirche von Bursins (Waadt).

b. Ausgrabungen.

Für solche wurden folgende Beiträge ausbezahlt:

480

L. Für die Bloßlegung dos römischen Amphitheaters in \Tindonissa Vr. (!,00(> 2. Aa die historisch-antiquarische Gesellschaft in Basel für Ausgrabung des römischen Theaters in Basel-Augst ,, 1,500 3. An die antiquarische Gesellschaft in /iirich für Ausgrabung und Restauration des romischen Kastells Irgenhausen bei Pfäflikon 500 4. An die Regierung des Kantons Aargau und die antiquarische Gesellschaft in Brugg und Umgehung filr Ausgrabungen in Windisch ., (>00 5. An die Gesellschaft pro Aventico l'Ur Ausgrabungen des römischen Theaters und Sicherung des Mauenverkes ., SM7 (i. An den Staatsrat von Wallis für Ausgrabungen in Martigny ., 1,000 7. An die Gesellschaft pro Petinesca in Biel für Bloßlegung der römischen Militärstation Petinescu .., (>UO 8. An den Vorstand der schweizerischen Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler, /AI Ausgrabungen 2,000 Zusammen Fr. 13,037 Für das Nähere über die \renvendung der vom Vorstande bezogeneu Subvention von Fr. 2000 erlauben wir uns, auf den Ihren Kommissionen zur Verfugung stehenden Bericht zu verweisen.

e. Unterstützungen an kantonale Altertumssammlungeii wurden auf das empfehlende Gutachten der Landesmuseumskommission gewährt: 1. Dein Verein für Altertümer von Uri für den Ankauf eines gotischen Schnitealtärchens von St. Niklauseu, Gemeinde Güschenen, 50 °/o des Ankaufspreises von Fr. 500 . . . . Fr. 250. -- 2. Dem historischen Verein von Schaft'liauseu an den Ankauf einer Kollektion lokalgeschichtlicher Altertümer aus der Auktion Fehrlin, 50 % des Gesamtpreises von Fr. 2102. 60 . ., 1051. 30 Übertrag

Fr. 1301.

30

481 Übertrag3. Dem Bernischen historischen Museum in Bern an die Ankaufssumme einer silbernen Monstranz aus dem Kirchenschatze zu Laufen (Bern) 4. Dem Rittersaalverein Burgdorf an den Ankauf einer Truhe aus Burgdorf, zweier Degen, einer weiblichen Oberhaslitracht und einer Gruggisberger-Frauentracht, 30 % des Ankaufspreises von Fr. 215 5. Dem historischen Museum in Freiburg an den Ankauf von vier Glasgemälden aus der Kirche von Ependes, 33'/s %> des Ankaufspreises .

Fr. 1301. 30

4000. --

,,

72. --

,,

383. 35

Fr. 5756. 65

5. Schweizerischer Lebensversicherungsverein.

Aus dem Berichte desselben ist folgendes hervorzuheben : /. Aufnahme neuer Versicherungen.

Policen. Mitglieder.

1. Nach Tab. I A Ableben . bis Fr. 5000 113 101 für ,, .,, I B, B U, B IV auf eigenes (gemischt) . .} Risiko 368 339 2. Nach Tab. II A I Ableben . \ bis Fr. 1000 24 23 l auf eigenes ,, H B I, B IH, B V \ Risiko l ohne ärztliche (gemischt) . . J Untersuchung 19 17 3. Nach Tab. IIID Ableben . Ì über Fr. 5000 12 -- ,,

,,

,, TTT m WE, tfE Ti, ET? TT ii >l (gemischt)

Fr.

377,000

1,328,700 24,000

17,500 48,500

bis

10,000 mit Ruck . ) Versicherung

14

Total 560 gegenüber 1898 von 613

--

,,

480 für 528 ,,

60,000 1,855,700 2,037,500

Neue Rentenversicherungen sind nicht zu verzeichnen.

Wenn der Zuwachs an neuen Lebensversicherungen gegenüber dem Vorjahre auch etwas zurückgeblieben ist, so ist das Resultat gleichwohl als ein günstiges zu bezeichnen, da dasjenige des Vorjahres, als Folge des neuen Besoldungsgesetzes, ein außerordentliches war.

Bundesblatt. 52. Jahrg. Bd. I.

34

482 II. Abgänge fanden statt: a.

6.

c.

d.

e.

f.

Durch Durch Durch Durch Durch Durch

Tod Ablauf (60. Jahr) Rückkauf Anstritt Umwandlung Ausschluß Total gegenüber 1898 von

Policen.

Mitglieder.

81 18 24 5 17 l

59 14 23 5 10 l

tur ,, ,, ,, ,, ,,

203,067 25,636 79,400 18,00(1 67,000 3,000

Fr.

146 152

112 123

für ,,

396,103 415,074

Die Todesfälle sind gegenüber 1898 um 6 Mitglieder für Fr. 6515 zurückgeblieben, während l Police mehr durch Tod erloschen ist.

Von den 81 durch Tod abgegangenen Policen sind 5 rückversichert für total Fr. 18,000, so daß zu Lasten der Kasse nur verbleiben; 75 Policen für Fr. 185,067 oder weniger als in 1898: 5 Policen für Fr. 24,515 Versicherung.

Nach Abzug der Abgänge ergiebt sich für das abgelaufene Jahr eine Totalvermehrung des Versicherungsbestandes gegenüber 1898 um: 404 Policen, 368 Mitglieder für Fr. 1,459,597 Versicherung.

Im Bestand der Rentenversicherungen ist keinerlei Veränderung vorgekommen. Davon kamen wieder, wie 1898, 4 Renten mit total Fr. 2300 zur Auszahlung, wovon 3 mit Fr. 2200 rückversichert sind.

Der gesamte Versicherungsbestand ist auf Ende 189!)

folgender : «. T o d c s v e r s i c h e r u n g e ri : 4787 Mitglieder mit 5836 Policen für Fr. 17,749,833 Versicherung.

b. R e n t e n v e r s i c h e r u n g e n : 13 Mitglieder mit 23 Policen für Fr. 11,067 Rente.

Das Deckungskapital auf Ende 1899 ist noch nicht berechnet; es kann daher über das finanzielle Resultat noch keine bestimmte Angabe gemacht werden, und es muß auf den später erscheinenden gedruckten Bericht verwiesen werden.

Voraussichtlich wird sich aber eine Mindersterblichkeit gegenüber der Wahrscheinlichkeitsbereehnung um cirka Fr. 90,000 ergeben.

483

HI. Bundessubveniion.

'/MX Reduktion der statutarischen Prämien standen dem Verein ·nach Ausweis des Jahresberichtes von 1898 im ganzen Fr. 242,268.81 :zur Verfügung. Daraus wurden die Prämien, wie bisher, um 25 °/o ermäßigt, und es erhielten außerdem davon 329 fremde Versicherungen (außerhalb des Vereins) einen Totalbeitrag zum nämlichen Prozentsatz, wie die Vereinsversicherungen (bis zu ·einer Versicherungssumme von Fr. 5000) vc-n Fr. 8814 (1898: 309 mit Fr. 8198. 45 Beitrag).

Der auf die Vereinsversichenmgen entfallende Anteil aus der Bundessubvention zur Reduktion der Prämien konnte noch nicht berechnet werden. Der gedruckte Bericht wird darüber Aufschluß gehen.

IV. Kassavorschüsse.

An Vereinsmitglieder wurden im Berichtsjahre in 78 Posten am ganzen für Fr. 35,355 Vorschüsse gegen Hinterlage der Policen bewilligt (1898: 115 Posten für total Fr. 50,384.10); dagegen ·erfolgten Rückzahlungen im ganzen von Fr. 21,207. 70 (1898 : Fr. 15,168.80).

V. Kasuar eehmmff.

a. E i n n a h m e n .

1.

2.

:i.

4.

5.

<
7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

Kassasaldo von 1898 Fr.

5,(>72. 02 Prämienertrag ,, 408,087. 89 Zinsen (bezogen^ 127,498. 75 Bundessubvention ,',' 100,000. -- Bußengelder (Dezember approximativ) . fl 14,414. 1'.\ Geschenke (i. 20 v Kapitalrückzahlungen .1' 4,000. -- Vorschußrückzahlungen ., 21,207. 70 Ruckversicherte Renten 2,200. -- Rückversicherte Todesversicherungen . . ,, 18,508.-Provision für Rückversicherungen . . . ,, l,."188. -- Sparkasse-Einlagen 50. -- fl Agio ,, 982. 50 Fr. 704,160. 29

484

1.

2.

3.

4.

0.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

b. A u s g a b e n .

Bezahlte Versicherungen (Ableben, Ablauf, Rückkauf und Renten) Fr, 246,238. -- Kapitalanlagen ., 291,000.-- Vorschüsse an Mitglieder ., 35,355. -- Prämien für Rückversicherungen . . . ., 28,286. ÌÌ5 Arzthonorare ,, 4,317. 60 Bundessubvention an fremde Versicherungen ,, 8,814.-- Bundessubvention als Sparkassabeitrag . ,, 30. -- Gewinnanteile an Rückversicherungen D und B ,, 47. 25 Marchzinsen ,, 744.25 Sparkassarückzahlung ,, 50. -- Bankvorschuß-Rückzahlung ,, 60,000.-- Diversa (Inventaranschaffungen, Heizung, Beleuchtung, Bureaumaterial) , 351. 54 Kassasaldo ,, 7,804.15 Verwaltungskosten ,, 21,122. 15 oder Total:

1.

2.

3.

4.

Fr. 704,160.29

c. V e r m ö g e n s - S t a t u s .

Kapitalanlagen (inkl. Vorschüsse) . . Fr. 3,833,156. 25 Marchzinse auf 31. Dezember 1899 . . .n 48,854. 95 Zinsausstände 1898 _, 389.90 Kassasaldo ,, 7,804.15 Ende 1898

Fr. 3,890,205.25 ,, 3,558,601.29

somit Vermehrung in 1899 um Fr.

331,603. 96.

Die Ausscheidung der einzelnen ^^ermögensteile nach Deckungskapital, Bundessubventions- und Reservefonds hat noch nicht stattfinden können. Ebenso sind einzelne Posten der Einnahmen und der Ausgaben noch nicht vollständig, und es werden sich gegenüber der definitiven Rechnung, die im gedruckten Berichte erscheinen wird, noch kleine Abweichungen ergeben.

Von der in Art. 53 der Statuten vorgesehenen Gewährung einer Bundessubvention an gänzlich abgewiesene und unversicherte Beamte und Angestellte hat ein einziger Beamter Gebrauch gemacht und schon Ende Jahres seine Einlage wieder zurückgezogen.

485

Die Frage der Einführung einer Hülfskasse für das eidgenössische Dienstpersonal ist im abgelaufenen Jahre nicht vorwärts gekommen, indem das Gutachten über die seiner Zeit eingereichten Projekte noch aussteht. Es ist indessen zu hoffen, daß die Angelegenheit im Laufe des neuen Jahres Fortschritte mache.

Der Bericht schließt mit dem Ausdruck des Dankes für die von neuem gewährte Subvention.

6. Schweizerische permanente Schulausstellungen. Jahrbuch für schweizerisches Unterrichtswesen. Dr. C. Decurtins, Rätoromanische Chrestomathie. Repertorio di Giurisprudenza patria federale e cantonale. Schnlwandkarte der Schweiz.

Die schweizerischen permanenten Schulausstellungen erfreuen sich nach den von ihnen eingelangten Berichten einer befriedigenden Entwicklung und Thätigkeit. Diejenige von Zürich hat sich in die schon im Vorjahre bezogenen neuen Räumlichkeiten im Wollenhof eingelebt. Die Thätigkeit der Verwaltung war vornehmlich darauf gerichtet, die Installation bis ins Detail durchzuführen und das Inventar der Sammlungen soweit wie möglich planmäßig zu ergänzen, das Archiv der Schulgesetzgebung und Verwaltung systematisch zu vervollständigen und die Benützung ·der Bibliothek durch Anlage eines nach Fächern geordneten Kataloges (neben dem gedruckten alphabetischen) zu erleichtern.

Die bernische hatte im Berichtsjahre eine außerordentliche Arbeit zu bewältigen an der auf den allgemeinen schweizerischen Lehrertag veranstalteten Specialausstellung. Dagegen brachte ihr dieser Anlaß eine wertvolle, zum großen Teil geschenkweisc Vermehrung an neuesten Lehrmitteln.

Ebenso hat das pädagogische Museum in Frei bürg einen wesentlichen Zuwachs an Sammlungsgegenständen zu verzeichnen.

Die neuenburgische erfreut sich von Seiten der Lehrerschaft und der Schulkommissionen eines fleißigem und regelmäßigem Beauches als früher ; derselbe ist hauptsächlich hervorgerufen durch das vom Komitee der Ausstellung monatlich unentgeltlich herausgegebene Bulletin über die neuesten Erscheinungen auf dem Gobiete der Pädagogik. Im Berichtsjahre hat die Verwaltung ferner einen neuen Katalog der Ausstellung herausgegeben.

486

Für die junge Ausstellung in Lausanne wurden während des Berichtsjahres die Räume eingerichtet und die Eröffnung wird gleichzeitig mit dem Einzüge der beiden Lehrerbildungsanstalten in das neue Gebäude stattfinden.

Über den ökonomischen Stand und die Wirksamkeit der Anstalten kann aus folgender Zahlenziisammenstellung ein Bild gezogen; ·werden.

lì* i i t i yJ « i!

. W l I » ! l|ï l u Fr.

Fr.

Fr.

Zürich . 10,630 16,470.-- 16,170.

Bern . . 6700 10,700.-- 10,672.

Freibnrg . 3756 6,256 6,295.

Senenbnrg 2,100 4,140.-- 4,912.

Lausanne

1,000

2,000.-- 14,187.

Fr.

1h

Fr.

300. - 70,500 49,703 3735 3,422 28.-- 62,978 ?

3677 12,484 39.-- ?

11.900 3140 1,501

772.-- 21,536

12,187.--

9,500

?

369

--

--

v

75

Vom .1 a h r b u c h f ü r das s c h w e i z e r i s c h e U n t e r r i c h t s w e s e n (Herausgeber: Herr Erziehungssekretär Dr. J. Hubor in Zürich) ist, der 11. Jahrgang (1897) herausgekommen und mit Ihrer Zustimmung durch den Ankauf von 600 Exemplaren /u Fr. 5 unterstützt worden. Diesem Vorrat wurde die übliche Verwendung gegeben.

Rätoromanische C h r e s t o m a t h i e des Herrn Dr.

D e c u r t i n s. Von diesem, mit Ihrer Zustimmung unterstützten Werke, sind die Lieferungen I und II des V. Bandes herausgekommen.

Ebenso ist das ,, R e p e r t o r i o di G i u r i s p r u d e n z a p a t r i a f e d e r a l e e c a n t o n a l e " (Herausgeber: Dr. A. Colombi und St. Gabuzzi in Bellinzona) mit dem programmgemäßen Inhalte, als 19. Jahgang, regelmäßig zur Publikation gelangt.

S c h u l w a n d k a r t e der S c h w e i z . In Bestätigung dessen^ was bereits in unserer Botschaft zum Budget für 1900 über die Arbeiten an dem Kartenwerke gesagt ist, können wir anführen, daß im Berichtsjahre die Terrainbemalung des Blattes III (südwestliche Schweiz) fertig lithographiert und daß diejenige des Blattes IV (südöstliche Schweiz) zum größten Teile vollendet wurde.

.Die Probeabdrücke ergeben, daß die Original vorläge vollständig getreu reproduziert worden ist, es kann daher mit Sicherheit auf ein Gelingen des Werkes gerechnet werden.

487

VI. Polytechnische Schule.

Besuch der Schule.

A n m e r k u n g . Die nachfolgenden, in Klammern gesetzten Zahlen beziehen sich auf das Schuljahr 1897/98 und sind zur Vergleichung beigefügt.

Von dem vorangegangenen Schuljahre 1897/98 her traten in das .Berichtsjahr über: Reguläre Studierende

B<)2

(556)

Neue Anmeldungen und Aufnahmen.

Auf Beginn des Schuljahres, Oktober 1898, meldungen Auf Beginn des Sonmiersemesters, April 1899, meldungen

An365 (376) An-

Im ganzen

14 ( 12) 379

(388)

Von den Bewerbern um Aufnahme wurden aufgenommen: Ohne Prüfung, auf Grund genügender Maturitätsausweise, beziehungsweise auf Grund von Ausweisen über bereits auswärts abgeschlossene Hochschulstudien . . . 242 (243) Nach bestandener ganzer oder teilweiser Aufnahmeprüfung 91 ( 72) Zusammen

333 (315)

während ihre Anmeldungen wieder zurückgezogen hatten Abgewiesen wurden wegen ungenügend bestandener Prüfung

20 (23)

Zusammen

40 (73)

2« (50)

Von den zur Prüfung gekommenen 117 Kandidaten waren 37 % Schweizer und 63 % Ausländer, von denen, welche die Prüfung mit Erfolg bestanden, 45°/o Schweizer und 55°/o Ausländer.

Die Abnahme der Zahl der bei der Prüfung nicht durchgekommenen Kandidaten rührt nicht von verminderter Strenge der

488

Prüfung, sondern wesentlich voii strengerer Sichtung der Anmeldungen zur Aufnahme her, wobei von vornherein schon viele Anmeldungen abgewiesen wurden.

Im ganzen wurden als reguläre Studierende neu aufgenommen : Auf Beginn des Schuljahres (Wintersemester 1898/99) 1519 (305) A.uf Beginn des Sommersemesters 1899 14 ( 10) Zusammen 333 (315) die sich auf die einzelnen Abteilungen der Schule wie folgt verteilen : I. Abteilung , Architektenschule 28 C ·21) n.

60 C 52) Ingenieurschule n 102 LI 2) in.

Mechanisch-technische Schule ·n IV.

Chemisch-technische Schule, einschließ;i lich pharmaceutische Sektion ' 81 C G9) 14 ( l i ) (Forstschule v.

20 C 2H) ·j Landwirtschaftliche Schule .

.

.

.

·n [Kulturingenieurschule 10 4) [Schule für Fachlehrer: 8 ( 10) -M. v _; VI.

i Mathematische Sektion v) 10 C 10) { Naturwissenschaftliche Sektion .

(1 ( v.

davon 180 oder 54% Schweizer (191 46% Ausländer (124 oder 39%).

333 (315) oder «1 %), 153 oder

Im ganzen zählte die Anstalt an regulären Studierenden : Neu Aufgenommene 333 ( 315) Aus dem Vorjahre Übergetretene 602 ( 556) Zusammen dazu kamen noch Zuhörer in der Mehrzahl für Freiföcher womit sich eine Gesamtfrequen/ von ergiebt.

935 ( 871) 455 ( 465)

1390 (133fi~)

Auf die einzelnen Fachschulen verteilt sich die G-esamteahl der regulären . Studierenden wie folgt :

489 1898/99

Fachschule.

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1897/98

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I. Architektenschule . 58 16 74 44 15 59 15 II. Ingenieurschule . . 107 73 180 102 68 170 10 -- III. Mechanisch - technische Schule . . 174 148 322 193 139 332 -- 10 IV. Chemisch-technische Schule mit pharmaceutischer Sektion . 89 111 200 78 105 183 17 -- 1 35 28 1 29 6 -- a. Forstschule . . 34 b. LandwirtschaftV.

7 44 13 liche Schule . . 47 10 57 37 c. Kulturingenieur3 14 1 8 schule . . . . 11 9 5 33 20 53 32 13 45 8 -- VI. Fachlehrerschule --

Total 553 382 935 522 349 871 74 10 Gleich in °/o 59 41 -- 60 40 -- -- -- Mit Ausnahme der mechanisch-technischen Abteilung, bei deren Überfüllung etwelche Verminderung der Zahl der Studierendon nicht zu beklagen ist, weisen alle Abteilungen eine zum Teil erhebliche Zunahme der Zahl ihrer Studierenden auf.

Über die Verteilung der schweizerischen Studierenden nach Kantonen und der ausländischen nach den Staaten ihrer Herkunft geben die im Schulprogramme für 1899/1900 enthaltenen statistischen Notizen nähere Auskunft.

Abgang der Studierenden.

Von der Gesamtzahl der 935 regulären Studierenden haben im Verlaufe des Schuljahres oder mit Schluß desselben die Schule verlassen : Vor Beendigung ihrer Fachschule 89 (115) Mit Abgangszeugnis nach Beendigung ihrer Fachschulen 183 (155) Studierende, die nach Beendigung ihrer Fachschulen ihre Studien weiter fortgesetzt haben . . . .

13 (. 12)

Total

285 (282)

490 Daneben hatte die Schule den infolge Unfall uud Krankheit eingetretenen Tod von 7 Studierenden zu beklagen.

.Die Zahl der vor Abschluß ihrer Studien abgegangenen Studierenden, meistens solche, die dem Unterrichte nicht zu folgen vermochten und nicht promoviert wurden, hat absolut, und nocli mehr verhältnismäßig, stark abgenommen ; umgekehrt hat die Zahl der mit Abgangszeugnis abgegangenen Studierenden sich erheblich vermehrt, nachdem vom Vorjahre her infolge früherer Verminderung des Abganges aus den untern Kursen sich die obersten Kurse stärker gefüllt hatten.

Verhalten und Leistungen der Studierenden.

Das Verhalten im allgemeinen der Studierenden blieb sich im wesentlichen ziemlich gleich wie im Vorjahre, ohne daß besondere Vorkommnisse zu erwähnen wären. Die Strafe der Wegweisung wenigstens in der mildern Form der Streichung von der Liste der Studierendon mußte in fünf Fällen, sämtlich Studierivernacblässigung betreuend, ausgesprochen werden. Einige Studierende kamen der Verhängung dieser Strafe zuvor dadurch, daß sie ihren Austritt aus der Schule erklärten.

Krankenkasse und Unfallversicherung der Studierenden wurden nicht mehr als Ogewöhnlich durch Erkrankungen und Unfälle iu O Anspruch genommen.

Anläßlich der Behandlung des Geschäftsberichtes für 1898 iu den eidgenössischen Räten ist in Bezug auf die polytechnische Schule von dem Berichterstatter der Kommission, Nationalrat Zschokke, gerügt worden, daß die Studierenden schweizerischer Herkunft allgemeine Bildung, namentlich in sprachlicher Beziehung und was die Muttersprache selbst anbetrifft, vermissen lassen, zum Teil in höherem Maße als die Ausländer. Mag auch der Berichterstatter dabei zunächst die Studierenden der Ingenieurschule im Auge gehabt haben, so muß doch zugegeben werden, daß die Rüge für die Studierenden aller Abteilungen mehr oder weniger zutrifft.

Von jeher haben die Schulbohörden mit den gerügten Übelständen zu kämpfen gehabt; es ist bei der Reorganisation der Schule im Jahre 1881 nachdrücklich auf ihn hingewiesen und durch das Regulativ von 1881 für die Aufnahme von Studierenden an das eidgenössische Polytechnikum Abhülfe zu schaffen gesucht worden. Dieses Regulativ hat bis jetzt den Maßstab gegeben für

491

die Forderungen des eidgenössischen Polytechnikums an die kantonalen Mittelschulen in Bezug auf Art und Grad der Ausbildungihrer Schüler zur Anerkennung des Maturitätszeugnisses für Aufnahme an das Polytechnikum ohne weitere Prüfung. Stetig hat der Schulrat, soweit ihm eine Einwirkung auf die kantonalen Mittelschulen zusteht, bei ihnen auf möglichste Förderung der allgemeinen Bildung ihrer Schüler, besonders auch in sprachlicher Hinsicht gedrungen und begreiflich zu machen gesucht, daß die polytechnische Schule auf gute allemeine Bildung nicht weniger, ja eher noch mehr Wert glaubt legen zu sollen, als auf die besondere mathematisch-technische Vorbildung für die technischeHochschule. Der Schulrat muß anerkennen, für diese Bestrebungen, bei den kantonalen Mittelschulen möglichstes Entgegenkommen: gefunden '/AI haben, er wird auch nicht nachlassen, so viel ait ihm liegt, auf weitere Besserung des gerügten Übelstandes hinzuwirken. Gleich wie gegenüber diesen Schulen hält er auch bei.

den Aufnahmeprüfungen am Polytechnikum, selbst und immer mehr,, nachdrücklich auf Berücksichtigung der allgemeinen Bildung be^ sonders auch gegenüber den Ausländern.

Über die Studienerfolge der Studierenden giebt nachfolgende Zusammenstellung der Ergebnisse der Promotionen aus den untern, Jahreskursen in die obern und der Diplomprüfungen Auskunft.

Ergebnis der Promotionen und Diplomprüfungen.

Schlussdiplomübergangsdiplomprllfungen PrUfungen im Oktober 1898 und April 1899.

Im März lind Juli 1899.

Promotionen.

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Architekteuschuie 60 2 51 7 146 10 118 18 In£6nÌ6urschul6 250 16 223 11 Mechanisch-technische Schule . .

Chem.-techn. | technische Sektion 147 10 131 6 2 2 6 2 Schule l pharmaceutische Sektion .

27 2 22 3 Forstschule Landwirtschaftliche Schule . . . . 40 2 35 3 14 3 10 1 Kulturingenieurschule 1 16 | Abteilung VI A .

17 Fachlehrerschule i . . . .

~T ,, 1 19 2 l Abteilung VI B . 22

729 49 627 53 1897/98 695 68 J594 33 i

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148 183 i 108 17 91 : 108 155 ' 102 17 i 85 .

49S

Die Zahl der n i c h t p r o m o v i e r t e n Studierenden hat sich an allen Fachschulen, mit Ausnahme der mechanisch-technischen und der technischen Sektion der chemisch-technischen Abteilung, in starkem Maße vermehrt, nicht nur abslout, sondern auch im Verhältnis zur Zahl der der Promotion unterliegenden Studierenden.

Dabei entfallen bei der mechanisch-technischen und ganz besonders bei der Ingenieurschule ungewöhnlich viele nicht promovierte Studierende auf die obern Kurse, was hauptsächlich zur allgemeinen Zunahme der Zahl der Nichtpromovierten beigetragen hat. Esmahnt diese Erscheinung dazu, bei der Promotion aus den untern Kursen in die obern mit noch größerer Strenge zu verfahren.

Der Zudraug zu den Diplomprüfungen hat sich weiter gesteigert, und zwar außer Verhältnis zur Zunahme der Zahl der Studierenden. Die Zahl der Anmeldungen zur Prüfung ist von 168auf 228 und diejenige der nach der Übergangsdiplomprüfung zur Schlußdiplomprüfung des nächsten Jahres Zugelassenen von 108 auf 148, gleich 65 °/o (64%) der Anmeldungen gestiegen.

Von den vom Vorjahre her zu den Schlußdiplomprüfungen des Berichtsjahres zugelassenen 108 Studierenden haben 91 das Diplom erlangt; es macht dies 84% (83%) der zur Schlußdiplomprüfung Zugelassenen oder 50 % (55 %) der mit Abgangszeugnis abgegangenen Studierenden aus.

Mit der Zunahme der Zahl der Diplombewerber haben sich auch die schon im letzten Berichte hervorgehobenen Schwierigkeiten der Durchführung der Diplomprüfungen in bisheriger Weise vergrößert, namentlich was die Überlastung der Professoren be-trifft, welche in den einzelnen Abteilungen gemeinsamen Hauptfächern zu prüfen haben.

Die geplante Revision des Regulativs für die Diplomprüfungen, welche diesem Übelstande abhelfen soll, hat noch nicht vorgenommen,, werden können, da tiefer eingreifende Fragen, wie die der Hinausschiebung der Schlußdiplomprüfung und Ausführung der Diplomarbeit aus dem letzten Studiensemester in das folgende Semester noch nicht zur Erledigung gelangten.

P r e i s e r t e i l u n g e n . Von den von der Ingenieur-, der chemisch-technischen, der Forst- und landwirtschaftlichen Schule am Schlüsse des Schuljahres 1896/97 ausgeschriebenen Preisaufgaben ist nur auf die der landwirtschaftlichen Schule eine Lösung von dem ehemaligen Studierenden der landwirtschaftlichen Abteilung, Dr. H. Krämer, eingegangen ; sie erhielt einen Preis zuerkannt.

494 Zu Preiserteilungen für andere Arbeiten der Studierenden aus den hierfür der Schule zur Verfügung stehenden verschiedenen Stiftungen ergab sich kein Anlaß.

S t i p e n d i e n und S c h u l g e l d e r l a ß . Von 22 Studierenden, ·die sich um ein Stipendium aus der Châtelainschen Stiftung bewarben, erhielten 20 (14) Stipendien von je Fr. 200 bis 500 im -Gesamtbeträge von Fr. 7150 zuerkannt.

Aus den Stiftungen fili- die chemisch-technische Schule wurde «in Stipendium im Betrage von Fr. 400 bewilligt.

9 Studierende der landwirtschaftlichen Abteilung waren von .ihren Kantonen und entsprechend vom eidgenössischen Landwirtschaftsdepartement mit Stipendien bedacht.

Schulgelderlaß erhielten 23 Schweizer und 4 Ausländer, zusammen 27 Studiernde, wovon 9 schon im Vorjahre Schulgelderlaß erhalten hatten ; 2 Bewerber wurden wegen nicht genügenden Leistungen und Fortschritten mit ihren Gesuchen abgewiesen.

Zusammen mit den 20 Stipendiaten, die als solche ohne ·weiteres von Bezahlung des Schulgeldes befreit sind, genossen im ganzen 47 Studierende oder 5% (47*%) der Gesamtzahl der Studierenden Schulgelderlaß.

Lehrerschaft.

Am Unterrichte aller Art, in Vorlesungen, Übungen und Arbeiten bethätigten sich, die militärwissenschaftliche Abteilung in.hegriffen : WiotersemeRtci- Sommersemester 1898/99.

1899.

Angestellte Professoren und Lehrer (wovon Hülfslehrer) 59 ( 2) .Anderweitige mit Lehraufträgen bedachte Docenten (wovon Honorarprofessoren) 7 ( 2) Assistenten (wovon zugleich Privatdoeenten und mit Lehraufträgen bedacht) . 40 ( 2) Privatdocenten, exklusive Assistenten, die zugleich Privatdocenten sind (davon mit Lehraufträgen bedacht) . . 24 (13) Im ganzen 130

HO (2) 5 (2) 43 (3) 18 (B) 126

Von den vorhandenen Professoren befanden sich außer den ithätig gewesenen im Winter- und im Sommersemester je zwei in

495

Urlaub; drei davon: Professoren Fiedler, Fernet und Krämer leidender Gesundheit wegen, einer, Professor Schröter, für eine Studienreise um die Erde; auch von den thätig gewesenen mußten mehrere wegen Erkrankung längere Zeit den Unterricht aussetzen und einer, Professor Bluntschli, erhielt langem Urlaub im Wintersemester z» einer Studienreise nach Amerika. Es kostete einige Mühe und Opfer, die so ausfallenden Lehrer ohne erhebliche Störung für den Unterricht vorübergehend zu ersetzen.

Unter den anderweitigen, mit Lehrauftrag bedachten Docenten ist auch Ingenieur Professor Zschokke eingerechnet, der noch einmal in verdankenswerter Weise der Schule für den Unterricht in Wasserbau das ganze Jahr über zu Hülfe kam, da es erst gegen Schluß des Schuljahres gelang, einen neuen Professor für dieses Fach /u gewinnen.

Abgang von angestellten Professoren und Hiilfslehrern trat keiner ein ; auch der Bestand der in Ruhestand befindlichen Professoren, 3 au der Zahl, blieb unverändert. Dagegen fand auf Beginn des Sommersemesters eine Vermehrung statt, durch Ernennung eines Professors für Geographie, Dr. Früh von Märwil (Thurgau). Weiter wurden noch vor Schluß des Schuljahres, mit, Amtsantritt auf Beginn des nächsten Schuljahres, neu ernannt: Zum Professor für Wasserbau an der Ingenieurschule : Ingenieur Hilgard in Zürich, ehemaliger Studierender des eidgenössischen Polytecknikums. der längere Zeit in Amerika als Ingenieur thätig gewesen.

Zum Hülfslehrer für landwirtschaftliche Bakteriologie an der landwirtschaftlichen Abteilung: Dr. Burri von Malters (Luzern), bisher beauftragter Docent für allgemeine Bakteriologie an dieser Abteilung.

Ferner erhielt der Molkereitechniker Karl Bächler in Zürich, bisher beauftragter Docent für allgemeine Molkereitechnik an der landwirtschaftlichen Schule einen erweiterten festen Lehrauftrag- für dieses Fach.

Die Professoren Bourgeois, Dr. Lang und Dr. Kndio, deren Amtsdauer im Berichtsjahre ablief, wurden auf oino neue zehnjährige Amtsdauer bestätigt.

Von den 40 im Wintersemester 1898/99 thätig gewesenen Assistenten waren 12 neu ernannt; im Übergange zum Sommersemester traten 15 Assistenten aus und 18 neu ein. Der Wechsel der Assistenten war wieder so stark, wie je in früheren Jahren; die Schwierigkeit, die nötigen Assistenten zu gewinnen, größer als je, besonders für die Ingenieur- und die mathematischen Fächer.

496

Von den bei Beginn des Schuljahres vorhandenen 32 Privatdocenten waren über das Wintersemester 6, über das Sommersemester 8 beurlaubt; im Laufe des Jahres gingen 6 ab und es kamen 4 neu hinzu, ein Habilitationsgesuch wurde abgewiesen.

Zwei Privatdocenten, Dr. Constam und Dr. Standfuß, die sich durch längere Lehrthätigkeit und wissenschaftliche Leistungen um die Schule verdient gemacht, erhielten den Titel .,,Professor" verliehen.

Außer der gewohnten Abordnung einzelner Professoren zu den Maturitätsprüfungen der mit dem eidgenössischen Polytechnikum in Vertragsverhältnissen stehenden kantonalen Mittelschulen wurden auf erhaltene Einladung hin die Professoren Dr. Herzog und Dr. Geiser an das im Oktober gefeierte hundertjährige Jubiläum der kgl. preußischen technischen Hochschule in Berlin abgeordnet.

Der Docent für landwirtschaftliche Bakteriologie, Dr. Burri, erhielt für eine molkereitechnische Studienreise nach Norddeutschland, Dänemark und Schweden einen Beitrag an die Reisekosten.

Unterricht.

Die für jedes Semester ausgegebenen Schulprogramme kündigten an Unterricht aller Art für das Wintersemester . . . . 321 (345) für d a s Sommersemester . . . . 2 9 8 (304) verschiedene Unterrichtskurse an, von denen im Wintersemester 20, im Sommersemester ebenfalls 20 Kurse nicht zur Abhaltung gelangten. Der Ausfall betraf wie immer hauptsächlich Vorlesungen der VII. Abteilung, zum Teil aber auch infolge länger andauernder Erkrankungen einzelner Professoren Unterrichtskurse der Fachschulen ; aus gleichem Grunde trat in diesen Kursen mehrfach auch Wechsel der Docenten ein. --- Der Ausfall an angekündeteu Unterrichtskursen gegenüber dem Vorjahre betrifft hauptsächlich die Freifächerabteilung und hängt dort mit der Ausmerzung von.

Kursen zusammen, die auf bloße Vorbereitung zum Eintritt in die polytechnische Schule hinzielten.

Abgesehen von einigen Schwierigkeiten, welche längere Erkrankung mehrerer Professoren und der herrschende Raummangel mit sich brachten, nahm der Unterricht einen ziemlich normalen Verlauf. In der Art und Weise des Betriebes des Unterrichtes (raten wesentliche Neuerungen nicht ein, und in den Unterrichtsprogrammen der verschiedenen Fachschulen beschränkten

497

solche auf weitere Durchführung schon im Vorjahre eingeleiteter Änderungen. Dagegen wurden für einzelne Fachschulen weitergehende Neuerungen der Studienpläne erwogen, zum Teil auch schon für -das nächste Schuljahr festgesetzt.

Die schon im Vorjahre an der Ingenieur- und der mechanischtechnischen Abteilung aufgeworfene Frage der Hinausschiebung dei' Schlußdiplomprüfung und der Ausführung der Diplomarbeiten aus dem letzten Studiensemester in ein folgendes Semester ist noch für andere Fachschulen aktuell geworden und erfordert bei ihrer tief greifenden Bedeutung gründliche allseitige Erwägung.

In Bezug auf den Unterricht und die Studienpläne der einzelnen Abteilungen ist folgendes hervorzuheben: A r c h i t e k t e n s c h u l e . Die Änderungen im Unterrichtsprogramme beschränkten sich auf Vermehrung der Unterrichtsstunden in Baustatik von 3 auf 4 und Verschiebung des Unterrichtes in Rechtslehre aus dem vierten und fünften in das sechste und siebente Semester.

Der Bestand an Studierenden, den die Architektenschule in den letzten Jahren erreicht hat, macht es länger unmöglich, wie bisher die Studierenden von zwei oder noch mehr Jahreskuraen für einzelne Unterrichtsfächer, wie Kompositionsübungen und die verschiedenen Zweige des Kunstzeichnens zu vereinigen; die Trennung aber führt zur Überlastung der betreffenden Docenten ; es macht sich daher die Notwendigkeit geltend, die Professur für Architektur, speciell Kompositionsübungen und Ornamentik wieder aufleben zu lassen, auf deren Wiederbesetzung beim Rücktritte ihres früheren Inhabers, Professor J. Stadier, in Ruhestand, im Jahre 1893, bei dem damaligen schwachen Bestände der Architektenschule verzichtet worden war.

I n g e n i e u r s c h u l e . Nachdem der am Schlüsse des Schuljahres 189(>/97 angenommene neue Studienplan im Vorjahre beim I. und II. Kurse durchgeführt worden, gelangte er im Berichtsjahre beim III. Kurse zur Durchführung, während der IV. Kurs noch beim alten Studienplane verblieb und auch die Schlußdiplomprüfung noch nach altem Programme stattfand.

Der Unterricht in darstellender Geometrie blieb wie bisher über beide Semester des I. Kurses ausgedehnt, während die mit der Ingenieurschule in diesem Unterrichte vereinigt gewesene mechanisch-technische Schule ihren Unterricht mit dem ersten Semester abschloß.

Bundcsblatt. 52. Jahrg. Bd. I.

35

498

Am Schlüsse des Sommersemesters fand wieder die im Vorjahre infolge Verschiebungen im Studienplane ausgefallene Exkursion zur Ausführung einer großem Vermessungsarbeit sta.tt.

M e c h a n i s c h - t e c h n i s c h e S c h u l e . Im I. und U. Kurso gelangton nach dem im Vorjahre angenommenen neuen Studienplane die im letzten Jahresberichte bereits angekündigten Änderungen zur Durchführung. Dabei mußte wegen Ühcrfüllung der chemischen Laboratorien im Wintersemester durch die Studierenden der Chemie das der mechanisch-technischen Schule mit der Ingenieurschule gemeinsame chemische Praktikum des I. Kurses für beide aus dem Wintersemester in das Sommersemester verschoben werden.

Für den HI. und IV. Kurs beschränkten sich die Änderungen im Unterrichte auf Vereinigung der bisherigen besondern Vor lesuug über ,,Steuerungen und -Regulatoren"1 mit der allgemeinen Vorlesung über V)Dampfmaschinenbaua, unter dem Titel ,,Dampfmaschinenbau I. Teil", und auf die Bereicherung des Programmes durch Aufnahme einer Vorlesung des Privatdocenten Dr. Guyo über .(1Calcul graphique des courants alternatifs1'".

C h e m i s c h - t e c h n i s c h e S c h u l e . Abgesehen von einigen Verschiebungen in den Unterrichtsfächern und Wechsel von DoO centen, die nötig wurden, um einen wegen Erkrankung für längere Zeit beurlaubten Professor zu ersetzen, blieb der Unterricht unverändert wie im Vorjahre. Auch nach Ernennung- des früher bloß beauftragten Docenten, Dr. Loren/,, zum Professor für Elektrochemie und physikalische Chemie blieb der Unterricht irn letztem Fache noch dem Privatdocenten Dr. Constam überlassen, der ihn bisanhin besorgt hatte, da Professor Dr. Loren/, durch den Unterricht in Elektrochemie, besonders die Arbeiten im Laboratorium, vollauf in Anspruch genommen wurde.

F o r s t s c h u l e . In das Unterrichtsprogramm wurde für den I. Kurs neu aufgenommen ^Technisches Rechnena mit einer Stunde wöchentlich bei Professor Zwicky. Der Unterricht über ,,Essences forestières11 ging von dem durch die Leitung der Centralanstalt.

für forstliches Versuchswesen stark in Anspruch genommenen Professor Bourgeois an Professor Engler über, unter dem Titel ,,Standortskunde".

Tn den ersten Wochen der großen Ferien fand wieder, und zwar mit 10 Teilnehmern, der hergebrachte Vermessungskurs für Forstkandidaten statt zur Ausführung der für die praktische \Vahli'ähigkeitsprüfung geforderten Vermessungsarbeit.

499

L a n d w i r t s c h a f t l i c h e S c h u l e . In Verfolgung der schon im Vorjahre angebahnten Erweiterung des Unterrichtsprogrammes y,ur Ausbildung wissenschaftlich gebildeter Molkereitechniker gelaugte nach wiederholter Erwägung der endgültige Plan dieser Erweiterung zu unserer Genehmigung. Nach demselben werden in das Unterrichtsprogramm des II. und III. Kurses eine Reihe molkereitechnischer Fächer neu eingeführt, so daß sich der Studierende, der sich speciell als Molkereitechniker ausbilden will, einen Studienplan bilden kann, der ihm ermöglicht, neben der ·allgemeinen Ausbildung als Landwirt noch die wissenschaftliche besondere Ausbildung als Molkereitechniker zu erlangen. Der Studienplan bleibt für alle Studierenden über die ersten drei Semester ein einheitlicher; erst die letzten zwei Semester folgen die der Molkereitechnik sich zuwendenden Studierenden den besondern molkereitechnischen Fächern, ohne indessen die landwirtschaftlicher! Fächer aufzugeben, soweit diese für den hauptsächlich Milchwirtschaft treibenden Landwirt in Betracht kommen. Auch
Die erwähnte Erweiterung des Studienplanes fordert zu ihrer Durchführung neue Lehrkräfte und Einrichtungen. Es sind demnach auf Beginn des neuen Schuljahres 1899/1900 neu bestellt worden: ein Hülfslehrer für landwirtschaftliche Bakteriologie in der Person des Dr. Burri, bisherigen Assistenten der eidgenössischen Agrikultur-chemischen Untersuchungsstation und beauftragten Docenten für allgemeine landwirtschaftliche Bakteriologie, und ein Lehrer für Molkereitechnik durch Erteilung eines festen Lehr·auftrages an Molkereitechniker Bächler, bisherigen Privatdocenten für molkereitechnische Fächer. Zugleich ist ein Laboratorium von 8 Arbeitsplätzen für landwirtschaftliche Bakteriologie neu 0171i>orichtet worden.

Nachdem noch im Sommersemester des Berichtsjahres für die zahlreichen Studierenden, die sieh
der Molkereitechnik zuwenden wollten, eine vorläufige Erweiterung des Studienplancs stattgefunden hatte, ist seit Beginn des neuen Schuljahres die endgültig angenommene Erweiterung, die in landwirtschaftlichen Kreisen all-

500

gemein beifällig begrüßt worden, vollständig zur Ausführung gelangt.

Über die Frage, ob bei der Fülle des Unterrichtsstoffes die Dauer der Studien nicht von fünf auf sechs Semester zu erhöhen sei, hat die Abteilungskonferenz eingehende Beratung gepflogen und dem Schulrate Bericht erstattet, ohne indessen zu einem entscheidenden Antrage zu gelangen ; die Gründe für und wider halten sich so sehr die Wage, daß auch der Schulrat wenigstens y.ur Zeit noch nicht zu einer Änderung sich hat entschließen können.

Bei Behandlung des Geschäftsberichtes für 1898 in den eidgenössischen Räten ist anläßlich des Polytechnikums auf die Nützlichkeit der bisher von Zeit zu Zeit in Zwischenräumcn von mehreren Jahren bei der landwirtschaftlichen Schule abgehaltene» Kurse für praktische Landwirte, aus einem sechstägigen Cyklus.

von Vorträgen bestehend, hingewiesen und weitergehende Berücksichtigung solcher Kurse irn Budget für nächstes Jahr gewünscht worden. Diesem Wunsche gegenüber muß daran erinnert werden, daß diese Kurse außerhalb der Unterrichtsaufgaben liegen, welche die Schule zu erfüllen verpflichtet ist; ganz besonders können die Lehrer der Schule n i c h t zur D i e n s t l e i s t u n g bei denselben, vorhalten werden. Diese Kurse, auf Wunsch landwirtschaftlicher Kreise jcweilen eingerichtet, sind auch stets als eine freiwillige Leistung der Docenten und der Schule behandelt worden, wobei, die Kosten von dem eidgenössischen Departement der Landwirtschaft getragen wurden. Die schweizerischen Landwirte werden stets die Schule und ihre Docenten bereit linden zur Einrichtung eines Kurses für praktische Landwirte in bisheriger Weise, wenn sich das Verlangen danach kundgiebt; aber es ist der Schule nicht gegeben, der Landwirtschaft solche Kurse anzubieten, noch in ihrem Budget dafür vorzusehen.

K u 11 u r i n g e n i e u r s c h u l e. Der Unterricht in Vermessungskunde, in dem die Kulturingenieurschule mit den Ingenieuren zu-sammengeht, wurde entsprechend der an der Ingenieurschule eingetretenen Verschiebung aus dein I. in den II. Jahreskurs verschoben, und der mit der mechanisch-technischen Abteilung gemeinsame Unterricht in darstellender Geometrie wie bei dieser auf das erste Semester beschränkt.

Da das bisherige Unterrichtsprogramm nachgerade als zu einseitig die Ingenieurausbildung verfolgend und zu wenig der»gronomischen Ausbildung · Rechnung tragend sich erwiesen hat.

501

so wurde es auf das neue Schuljahr hin durch Einführung einer Vorlesung, ,,Landwirtschaftliche Botanik1'- im ersten Kurse, in ob·-genannter Richtung erweitert.

F a c h l e h r e r s c h u l e . Das Programm dieser Schule, das aus .Kursen einzelner Fachschulen, speciell der VI. Abteilung, und 'aus von Privatdocenten gehaltenen Vorlesungen zusammengesetzt ist, .zeigt bei der mathematischen Sektion keine wesentliche Änderung, bei der naturwissenschaftlichen dagegen eine Zunahme der 'Fächer.

F r e i f ä c h e r a b t e i l u n g . An der im Vorjahre grundsät/ lieh beschlossenen Ausmerzung aller bloß elementaren und nur «auf Vorbereitung für den Eintritt in das Polytechnikum berechneten Vorlesungen wurde festgehalten und diese streng durchgeführt, was zur Abweisung mehrerer von Privatdocenten angekündeter Vorlesungen führte.

Die zur Ergänzung des Unterrichtes in der Schule zahlreich 'unternommenen E x k u r s i o n e n bewegten sich im In lande, mit einziger Ausnahme der Architektenschule, die ihre jährliche.

Studienreise mit dem II. und III. Kurse im Sommersemester nach Pavia richtete, und der landwirtschaftlichen Schule, welche die Wanderausstellung des deutschen landwirtschaftlichen Vereins in Frankfurt besuchte.

Die Schule ist wieder den mit Exkursionen heimgesuchton Fabriken, Anstalten und Verwaltungen vielen Dank schuldig für die .gewährte zuvorkommende Aufnahme.

Bei Behandlung des Geschäftsberichtes für 1898 in den eidgenössischen Räten ist in Angelegenheiten der eidgenössischen polytechnischen Schule von dem Berichterstatter der Kommission ·der Wunsch geäußert worden, daß auch den unbemittelten Studierenden ermöglicht werde, an den Exkursionen teilzunehmen.

Es ist richtig, daß unbemittelten Studierenden es oft schwer fällt oder gar unmöglich wird, an weiter reichenden mehrtägigen Exkursionen, die größere Ausgaben mit sich bringen, teilzunehmen.

Um dem geäußerten Wunsche entsprechen zu können, müßten Mittel zu pekuniärer Unterstützung unbemittelter Studierender bo·schafft werden. Für die Studierenden der Ingenieurschule und für -die geologischen Exkursionen stehen solche Mittel in der Wildschen Stiftung und in der von Escher von der Linth zu Gebote und werden auch .benützt; daneben kommt noch der Veriband der Studierenden des Polytechnikums aus seiner Hülfskasso für Studierende da und dprt, zu. Hülfe. Weiter aber reichten bis

502 jetzt die Mittel der Schule nicht. Es wird zu erwägen sein, ob» allenfalls in das Budget der Schule ein bezüglicher Posten aufgenommen werden soll, wogegen aber auch verschiedene Bedenken sich geltend machen lassen.

Anstalten fUr Übungen, Arbeiten und Untersuchungen.

Der Besuch der verschiedenen Anstalten für Übungen, wisseuschaftliche Arbeiten und Untersuchungen gestaltete sich wie itl folgt : Zahl der Praktikanten

Wintersemester,

im

Sommersemester.

Allgemeine Übungslaboratorien des physikalischen Institutes 66 (52) 138 (59) Elektrotechnische Laboratorien des physikalischen Institutes 73 (63) 66 (50) Wissenschaftliche Laboratorien des physikalischen Institutes 19 (23) 28 (29) Analytisch-chemisches Laboratorium : Chemiker 121 (100) 109 (80) Studierende des I. Kurses der Ingenieur- und mechanisch-technischen Schule (nur im Sommersemester, im Vorjahre irn Wintersemester) -- (36) 11 (--) Technisch-chemisches Laboratorien der chemisch-technischen Schule . . .

87 (87) 52 (68) Elektrochemische und physikalisch-chemische Laboratorien der chemischtechnischen Schule . . . . . .

8 (6) 1 8 (13) Pharmaceutisches Laboratorium . . .

7 (6) 4 (5) Agrikultur-chemisches Laboratorium der landwirtschaftlichen Schule . . . .

19 (5) 35 (26) Photographisches Laboratorium . . .

30 (30) 30 (30) Bakteriologisches Laboratorium . . .

6 (5) 7 (9) Mo°dellierwerkstätte (nur im Wintersemester betrieben) 25 (22) -- -- Maschinenlaboratorium der mechanischtechnischen Schule 55 (--) 57 (52) Werkstätte der mechanisch-technischen Schule l (--)' 7 (--)

503 Zahl der Praktikanten im WinterSommersemester.

semester.

Technologisches Praktikum (bei der Materialprüfungsanstalfc) Mineralogisch-petrographisches Praktikum Botanisches Praktikum Zoologisches Praktikum Sternwarte, astronomische Übungen (nur im Sommer betrieben) . . . . .

79 13 3 34

(60) (10) (4) (13)

-- (--)

35 7 4 8

(29) (6) (3) (6)

19 (6)

Entsprechend der Zunahme der Zahl der Studierenden überhaupt, zeigt sich auch im allgemeinen eine Zunahme der Zahl der Praktikanten in den verschiedenen Laboratorien und Praktika.

Die auffallend starke Zunahme der Zahl der Praktikanten in den allgemeinen Übungslaboratorien des physikalischen Institutes irn Sommerscmester rührt wesentlich davon her, daß infolge Verschiebung der Übungen der mechanisch-technischen Abteilung in diesem Laboratorium aus dem fünften in das vierte Semester die Praktikanten der mechanisch-technischen und der chemisch-technischen Abteilung für einmal zusammentrafen. Mit dem neuen Schuljahre 1899/1900 werden diese Übung'en bei der chemischtechnischen Abteilung ebenfalls um ein Semester verschoben, so daß eine solche Häufuung nicht mehr eintreten wird.

D a s a g r i k u l t u r - c h e m i s c h e L a b o r a t o r i u m vordankt die starke Zunahme des Besuches neben der Zunahme der Studierenden der landwirtschaftlichen Abteilung noch der Ausdehnung der Übungsstunden im Laboratorium über zwei Seinester für die Studierenden, die sich als Molkereitechniker ausbilden wollen. Mit der großen Zahl der Besucher hat sich nunmehr auch im agrikultur-chernischen Laboratorium großer Raummangel eingestellt.

Die Zunahme des Besuches der a s t r o n o m i s c h e n Ü b u n g e n auf der Sternwarte im Sommersemester rührt wesentlich her von stärkerer Beteiligung der Studierenden der Ingenieurschule und der Abteilung VI A.

Wie gewohnt, gingen aus den Arbeiten der Studierenden, Assistenten und Docenten in den verschiedenen Laboratorien, besonders den physikalischen, den chemischen und den mineralogischpetrographischen zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen hervor, auch manche Doktorarbeiten von Studierenden, die nach Erlangung des Diplomes ihre Studien für weitere wissenschaftliche

504

Ausbildung noch fortsetzten. Im Laufe des Jahres holten sich 15 diplomierte Studierende der Schule mit am Polytechnikum ausgeführten Arbeiten den Doktortitel an der Universität Zürich.

Die von der S t e r n w a r t e neben dem Unterrichte der Studierenden betriebenen eigenen astronomischen Arbeiten bezogen sich neben den regelmäßigen Zeitdienst- und gelegentlichen Specialbeobachtungen überwiegend auf direkte spektroskopische und photographische Beobachtungen der Sonne ; überdies wurde um die Mitte des Jahres eine auf mehrere Jahre berechnete Beobachtungsreihe an beiden Meridiankreisen begonnen zur Bestimmung der Lage der neuen Meridianmiren.

Mit dem im Vorjahre durchgeführten Umbau des Bleridiansaales befindet sich dieser nun allen Anforderungen entsprechend eingerichtet; auch die sonstige Einrichtung der Sternwarte hat viel gewonnen dadurch, daß das ganze elektrische Leitungsnetz für die Uhren in den verschiedenen Räumen neu erstellt worden ist; dagegen erfordert nun endlieh einmal auch die Drehkuppol mit dem Räume für den Refraktor gründliche Reparatur und verbessernden Umbau.

Im Laufe des Jahres wurden von der Sternwarte herausgegeben : Nr. 90 der" ,,Astronomischen Mitteilungen11 und der H. Band der ,,Publikationen der Stern%vartea, enthaltend einen Teil der gemachten Beobachtungen, besonders derjenigen der Sonne. Im Austausche mit diesen Veröffentlichungen erhielt die Sternwarte von ändern Anstalten wieder starke Bereicherung ihrer Bibliothek.

Bei den l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n V e r s u c h s f e l d e r n gelangten auf dem Versuchsfelde für A c k e r b a u die beiden seit zehn Jahren planmäßig nebeneinander durchgeführten Versuche zum Abschlüsse, und es wurde für das folgende Jahr ein analoger Versuch zur Kontrolle auf einem neuen Grundstücke vorbereitet.

Der mit dem Kanton Zürich bestehende Vertrag über Zuweisung zur Benützung durch die landwirtschaftliche Schule des Polytechnikums eines Versuchsfeldes bei der kantonalen landwirtschaftlichen Schule im Strickhof erfuhr eine Revision entsprechend den im Laufe des Jahres veränderten Verhältnissen.

Auf dem V e r s u c h s f e l d e für W e i n b a u wurden neben den von früher im Gange befindlichen Kulturversuchen besonders auch Versuche über Bekämpfung der verschiedenen Schädlinge der Weinreben'i'angestellt. Größern Schaden als diese zahlreich aufjff.

O

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tretenden Schädlinge brachte indessen ein Hagelwetter AnfangSeptember, das dem Ertrage der Reben nach Güte und Menge starken Eintrag that. Anläßlich der Pfropfung einer Parzelle gewöhnlicher Reben mit Edelreisern wurde während einer Woche ein öffentlicher Pfropfkurs abgehalten, zu dem sich 150 Teilnehmer einfanden.

Der O b s t g a r t e n litt sehr unter Ungunst der Witterung und Schädlingen aller Art, so daß der Ertrag- sich nahezu auf nichts reduzierte.

Anläßlich der Behandlung des Geschäftsberichtes für 181)8 in den eidgenössischen Räten ist von dem Berichterstatter der G-eschäftsprüfungskotnmission in Sachen der eidgenössischen polytechnischen Schule die Einrichtung eines neuen Laboratoriums, und zwar eines hydraulischen Versuchslaboratoriums für die Ingenieurschule gewünscht worden. Dieser Wunsch ist sehr berechtigt und ein solches Laboratorium auch wirklich nötig, wenn der Unterricht in Wasserbau gehörig gefördert werden soll. Die Ingenieurschule ist früher zu einseitig Brückenbau- und Eisenbahnbauschule gewesen und darüber der in neuerer Zeit, besonders Auch für die Schweiz, wieder wichtiger gewordene Wasserbau etwas vernachlässigt worden; so ist unsere Schule gegenüber ändern technischen · Hochschulen, die schon lange hydraulische Versuchslaboratorien für Wasserbau besitzen, in den Hülfsmitteln für den Unterricht in diesem Fache zurückgeblieben. Es gehört rnit zu den nächsten Aufgaben der Schule, diese Lücke auszufüllen.

Sammlungen.

Wieder hatten sich die Sammlungen zahlreicher, [zum Teil bedeutender Geschenke zu erfreuen.

Bei einzelnen Sammlungen ist folgendes hervorzuheben : Die Sammlung von I n s t r u m e n t e n für t o p o g r a p h i s c h e u n d g e o d ä t i s c h e Ü b u n g e n der Ingenieurschule gewann endlich mittelst außerordentlicher Kreditbewilligungen die höchst notwendige Auffrischung mit neuen Instrumenten und Vermehrung der Instrumente entsprechend der in neuerer Zeit bedeutend angewachsenen Zahl der Teilnehmer an den Vermessungsübungen.

Die n n n ] e r a l o g i s c h - p e t r o g r a p h i s c h e S a]m m l u n g vollendete die Neuordnung und Vervollständigung der in dem

506

Korridor der Architektenschule aufgestellten Schausammlung natürlicher Bausteine. Die Schule ist damit um eine sehr instruktive Sammlung reicher geworden.

Die e n t o m o l o g i s c h e S a m m l u n g erhielt wieder eiu bedeutendes Geschenk in der Cetonidensammlung des im Vorjahre verstorbenen Direktors der entomologisch.cn Sammlung, Professor Dr. Schoch, die Herr Escher-Kiindig für die entomologische Sammlung angekauft hatte. Zu diesem Geschenke kamen noch verschiedene andere hinzu. Diese weitere Bereicherung der Sammlung machten ihr einen ständigen Assistenten, wie er seit dem Vorjahre angestellt worden, vollends unentbehrlich. Neben den Arbeiten für Ordnung und wissenschaftliche Ausnützung der Sammlung setzte der Konservator, Prof. hon. Dr. Standfuß, seine bekannten Temperatur- und Hybridationsversuche mit Lepidoptereu fort, deren Ergebnisse zu neuen wertvollen Veröffentlichungen Anlaß gab.

Die b o t a n i s c h e S a m m l u n g erfuhr ebenfalls bedeutenden Zuwachs, einmal durch eine wertvolle Schenkung des botanischen Museums in Wien, dann durch die Thätigkeit des Konservators und endlich ganz besonders durch die Schenkung des Studierenden der Forstschule, M. Pernod von Neuenburg, bestehend in der großen, reichhaltigen und interessanten botanisch-ethnographischen Sammlung, die er auf der mit Professor Dr. Schröter unternommenen Reise um die Erde mit großem Kostenaufwaade zusammengebracht hatte. Leider gestattet die herrschende Raumnot nicht, diese Sammlung zur Auf- und Ausstellung zu bringen, wie sie es verdient. Von derselben fiel noch einiges für die p h a r m a o e u t i s c h e Sammlung ab.

Die K u p f e r s t i c h s a m m l u n g erfreute sich reicher Beschenkung und zunehmenden Besuches. Sie veranstaltete drei Ausstellungen, die sämtlich durch die Schultheß-von Meißsche Sammlung gespiesen wurden, die auch noch verschiedene Kunstforscher anzog. Von mehrern Seiten wurde die Sammlung benutzt zur Entnahme von Illustrationsmaterial für Veröffentlichungen.

Die a l l g e m e i n e B i b l i o t h e k erfuhr einen Zuwachs von 1.672 Bänden, womit ihr Bestand auf Ende 1899 auf 44,592 Bände gestiegen ist. Der Zuwachs ist etwas hinter demjenigen der letzten Jahre zurückgeblieben, was nicht gerade zu bedauern ist und mit den durch den Unibau der Bibliothek hervorgerufenen Betriebsstörungen zusammenhängt. Das über die eingehenden Geschenke

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geführte Gabenbuch weist 700 Nummern auf, darunter Werke von bedeutendem Werte.

Von der Vereinigung der in Zürich befindlichen wissenschaftlichen Bibliotheken, der die Bibliothek des Polytechnikums im Vorjahre beigetreten, ist im Laufe des Berichtsjahres ein II. und .III. Zuwachsverzeichnis der der Vereinigung angehörenden Bibliotheken herausgegeben worden.

Die in den großen Ferien des Vorjahres begonnenen Arbeiten für Umbau und Erweiterung der Bibliothek und Anlage eines gehörigen Lesesaales sind im Berichtsjahre mit Ende Juli wieder aufgenommen und seither ununterbrochen fortgeführt worden: sie werden endlich im Frühjahr 1900 fertig werden und damit dann die Bibliothek vorzüglich eingerichtet, auf mehr als eine Generation hinaus mit ausreichendem Baume bedacht, und die Schule endlich mit einem anständigen Lesesaale versehen sein. Die Umbau- und Erweiterungsarbeiten nötigten zu vollständiger Ausräumung der Bibliothek und damit auch zur Schließung derselben bezüglich Lesezimmer und allgemeiner Ausgabe von Büchern auf längere Zeit.

Oie Schulbehörden.

Der Schulrat, in welchem keine Veränderungen eintraten, hielt im Verlaufe des Jahres sechs Sitzungen ab, wovon vier zweitägige. Daneben fanden sich die Mitglieder noch durch Sitzungen von Kommissionen des Schulrates, durch Schulbesuche und Beiwohnung bei den Diplomprüfungen in Anspruch genommen.

Neben Erledigung der laufenden Geschäfte, der Festsetzung der Schulprogramme und der Revision der Studienpläne einzelner Abteilungen, worüber unter ,,Unterricht" bereits berichtet worden ist, betrafen die Verhandlungen des Schulrates im wesentlichen noch folgende Angelegenheiten : R e v i s i o n d e s R é g l e m e n t e s d e r S c h u l e . D e r uns bereits im Vorjahre vorgelegte Entwurf eines revidierten Reglements gab über einige Punkte noch zu weiteren Erörterungen Anlaß, nach deren Erledigung das revidierte Reglement unterm '·i. Juli von uns genehmigt und an Stelle des frühern vom 14. Juli 1873, mit teilweisen Abänderungen vom 14. Februar 1881 versehenen, auf 1. Oktober 1899 in Kraft erklärt wurde.

Die Revision lief hauptsächlich darauf hinaus, manche Bestimmungen präciser zu fassen und das Reglement den Verhältnissen und eingelebten Gewohnheiten anzupassen, wie sie sich im Laufe der Zeit herausgebildet hatten.

508 Für das Nähere der Änderungen verweisen wir auf den Ihren Kommissionen zur Verfügung gehaltenen Jahresbericht des schweizerischen Schulrates; der Text des neuen Reglements findet sich in A. S. n. F. XVII, 333 ff.

Zu Anfang des Berichtsjahres legte uns der schweizerische Schulrat durch eine vorläufige Eingabe die finanzielle Unterstützung einer im Werden begriffenen W i t w e n - und W a i s e n kasse der L e h r e r s c h a f t des P o l y t e c h n i k u m s nahe. Wir äußerten unsere Geneigtheit, die Förderung des geplanten Unternehmens bei Ihnen zu befürworten, sobald uns ein Entwurf mit ausreichendem Zahlenfundament vorliege. Derartiges Material ist uns dann im Verlaufe des Sommers durch die Vertreter der Lehrerschaft geliefert worden. Die unsererseits angeordnete Prüfung derselben war indessen am Jahresschlüsse noch nicht zu einem bestimmten Ergebnis gelangt.

l |Die schon im Bericht des Vorjahres erwähnten Verhandlungen mit Zürich für den A b s c h l u ß n e u e r V e r t r ä g e b e t r e f f e n d ·die g e m e i n s c h a f t l i c h e n n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e n Samml u n g e n und Auseinandersetzung in Bezug auf die Baupflicht sind wegen der Weitschichtigkeit und Schwierigkeit des Gegenstandes im Berichtsjahre nicht erheblich vorwärts gediehen. Immerhin ist interimistisch mit dem Kanton und der Stadt Zürich eine Verlängerung der auf 1. Januar 1900 gekündigten Verträge betreffend die obengenannten Sammlungen vereinbart worden, wobei sowohl der Kanton als die Stadt Zürich sich zu einer Erhöhung ihrer bisher an die Kosten jener Sammlungen geleisteten Beiträge von zusammen Fr. 4400 auf Fr. 8000 jährlich verstanden haben. · Zur teilweisen Abhülfe gegen den die Schule stets allgemeiner drückenden Raummangel wurde vorerst für das nächste Schuljahr über die durch den Auszug des II., III. und IV. Kurses der mechanisch-technischen Abteilung im Hauptgebäude frei werdenden Räume, soweit sie nicht durch die Vergrößerung der Bibliothek und Anlage eines neuen Lesesaales beansprucht wurden, zu gunsten anderer Abteilungen und der Verwaltung verfügt. Die Einrichtung dieser Räume für die neuen Gebrauchszwecke nötigt zu ziemlich bedeutenden baulichen Arbeiten, die sich im Berichtsjahre erst zum Teil ausführen Hessen, zum ändern Teil auf das nächste Jahr in die Frühjahrsferien verschoben werden mußten.

Um Raum für die Zeichen- und Konstruktionsübungen der Forst- und Kulturingenieurschule und das neue Laboratorium für

509

landwirtschaftliche Bakteriologie und die molkereitechnischen Übungen zu gewinnen, mußte ein neben dem Hauptgebäude neu errichtetes Privathaus auf mehrere Jahre gemietet werden.

Die Behandlung der noch im Vorjahre beim Schulrate anhängig gemachten Frage der Erweiterung des Unterrichtes am Polytechnikum in Hinsicht auf wissenschaftliche Ausbildung höherer Betriebsbeamter für Eisenbahnen und die vom Bunde geleiteten Verkehrsanstalten überhaupt blieb noch bei den Vorstudien und der Sammlung des zur Erledigung der Frage nötigen Materials stehen Wenn bei Behandlung des Geschäftsberichtes für 18!)8 in den eidgenössischen Räten, anläßlich des Polytechnikums, in Hinsicht auf diese Erweiterung des Unterrichtes vor Schaffung einer neuen besondern Fachschule gewarnt worden ist, so wird der Schulrat bei seinen weitern Beratungen in Sachen auf diese Warnung zurückkommen.

In Sachen der sogenannten M a t u r i t ä t s ver t r ä g e sind die Verhandlungen mit den Behörden des Kantons Schwyz für Abschluß eines Maturitätsvertrages mit dem Kollegium ,,Maria HilFso weit gediehen, daß jene Behörden an dieser Schule zunächst die nötigen organisatorischen Veränderungen durchgeführt haben, urn den Forderungen des Aufnahmeregulativs der polytechnischen Schule entsprechen zu können ; es werden nun im neuen Jahre an der Schule von Schwyz die ersten Maturitätsprüfungen für Aufnahme in die eidgenössische polytechnische Schule stattlinden,, denen dann der endgültige Vertragsabschluß folgen soll.

Ferner stehen Unterhandlungen mit Wallis für das kantonale Kollegium in Sitten bevor, und es sollen die ins Stocken geratenen Unterhandlungen mit Waadt wieder aufgenommen werden.

Am Schlüsse des Sommersemesters fanden die reglementarischen Neuwahlen des Direktors und Vizedirektors der Schxüe und der Vorstände der verschiedenen Abteilungen auf eine neue Amtsdauer von zwei Jahren statt.

Nach den Vorschlägen der Gesamtkonferenz der Lehrerschaft wurden, da der bisherige Direktor, Professor Dr. Herzog, eine Wiederwahl ablehnte, Professor Dr. Gnehm zum Direktor und Professor Dr. Herzog zum Vizedirektor gewählt.

Verschiedenes.

entralverwaltun der Schule ist für einDas Personal der Centralverwaltung heitliche Führung der Inventare, Inventarkontrolle, Aushülfe bei

510

der Kasse und Überwachung der Dienstverrichtungen der untern Angestellten der Verwaltung durch einen neuen Beamten unter dem Titel ,,Inventarkontrolleur und Kassagehülfea verstärkt und als solcher auf 1. Oktoher ernannt worden Louis Jetter von La Chaux-de-Fonds.

Die Vollendung des im Vorjahre noch unter Dach gekommenen neuen Gebäudes für die mechanisch-technische Abteilung ging etwas langsam vor sich; nur notdürftig konnte mit Beginn des Wintersemesters 1899/1900 zunächst mit dem Unterricht in den Zeichensälen in dem neuen Gebäude begonnen werden und erst mit Schluß des Jahres ist es für den Unterricht in Konstruktionsübungen und Vorsesungen des IL, III. und IV. Kurses vollständig fertig geworden. Im neuen Maschinenlaboratorium dagegen zieht sich die Vollendung der Einrichtung, die Montierung der vielen Maschinen und Apparate noch länger hinaus, voraussichtlich bis auf Beginn des Sommersemesters 1900. Bis Jahresschluß konnten erst und mehr nur vorläufig die zur Heizung und elektrischen .Beleuchtung des neuen Gebäudes nötigen Einrichtungen und Maschinen in Betrieb gesetzt werden.

Der Abschluß der J a h r e s r e c h n u n g der Schule gestaltete sich weniger günstig a.ls im Vorjahre. Wohl stiegen die Einnahmen an Schulgeldern und Gebühren erheblich über die Ansätze des Budgets hinaus ; in fast gleichem Maße ergaben sich aber auch die Voranschläge übersteigende Ausgaben, so daß der verbleibende Überschuß der Einnahmen nur knapp hinreicht, zusammen mit den Überschüssen der Jahresrechnungen von 1896 bis 1898 im Mittel der vier Jahre 1896 bis 1899 für den Schulfonds die gesetzliche Einlage von Fr. 25,000 per Jahr herauszubringen.

Zu den bestehenden Stiftungen zu gunsten dei' Schule kam im Verlaufe des Jahres noch eine neue hinzu von Professor Dr. Zeuner in Dresden, der von Anfang unserer Schule an bis 1871 als Professor der Mechanik und Maschinenlehre, lange Jahre auch als Direktor thätig gewesen und sich dabei um die Entwicklung der Anstalt und ihr Gedeihen in höchstem Maße verdient gemacht hat. Professor Dr. Zeuner wandte von dem ihm anläßlich der Feier seines 70. Geburtstages von ehemaligen Schülern, von Freunden und Bekannten gesammelten und für Gründung einer Zeunerstiftung zur Verfügung gestellten Kapitale neben der Bergakademie in Freiberg in Sachsen und der technischen Hochschule in Dresden, an welchen Anstalten er seit dem Fortgänge ·· von Zürich gewirkt hatte, auch der eidgenössischen polytechnischen

511 Schule einen Teil im Betrage von Mk. 6000 als Fonds einer -.Zeuner-Stiftung1'- zu. Aus den Zinsen dieses Fonds sollen jährlich Stipendien an würdige bedürftige Studierende der mechanischtechnischen Abteilung des Polytechnikums erteilt «-erden.

Wir haben den Schulrat unter Ermächtigung zur Annahme der Stiftung beauftragt, dem edeln Geber, der sich das eidgenössischen Polytechnikum noch über seine ihm früher als Lehrer geleisteten ausgezeichneten Dienste hinaus zu großem Danke verpflichtet hat, die hochherzige Schenkung bestens zu verdanken.

Die Annexanstalten.

a. Die eidgenössische M a t e r i a l p r ü f u n g s a n s t a l t .

Die Thätigkeit dieser Anstalt erfuhr eine weitere starke Steigerung.

Die Zahl der Auftraggeber stieg auf 282 (241 im Vorjahre), und wenn diese auch nur 907 Prüfungsanträge gegen 937 im Vorjahre stellten, so ergaben sich doch zusammen mit den zur Förderung der schweizerischen Thonindustrie ausgeführten Thonuntersuchungen den chemisch-wissenschaftlichen Arbeiten, den wissenschaftlichen Forschungen der Anstalt selbst und den Arbeiten des technologischen Praktikums der Studierenden des Polytechnikums nicht weniger als 44,091 Einzelversuche (29,005). Davon entfallen unter ändern 5165 auf Thonuntersuchungen, 1684 auf die Arbeiten des technologischen Praktikums und 10,182 auf die von der Anstalt im Gebiete der natürlichen Bausteine, der Metalle und besonders der hydraulischen Bindemittel ausgeführten wissenschaftlichen Untersuchungen. Transportflaschen für komprimierte Gase wurden 4617 kontrolliert.

Die außergewöhnlich starke Thätigkeit, welche die Anstalt zu entfalten hatte, nahm Personal und Einrichtungen nicht nur vollauf in Anspruch, sondern nötigte zur Vergebung verschiedener Aufträge an Stellen außer der Anstalt zur Erledigung und zur Verstärkung des Personals.

Die vermehrte Thätigkeit brachte naturgemäß auch vermehrte Ausgaben für den Betrieh, besonders aber für Unterhalt des Inventars und Neuanschaffungen mit sich, die indessen durch vermehrte Einnahmen an Gebühren ausgeglichen wurden, so daß die Anstalt ihre Jahresrcchnung ohne Déficit mit Fr. 76,875. 89 Einnahmen und Ausgaben abzuschließen vermochte.

Die Neuanschaffungen betrafen hauptsächlich Feinmeßwerkzeuge für wissenschaftliche Untersuchungen, an denen die Anstalt bis jetzt Mangel gelitten hatte.

512

Neben einzelnen, vom Vorstande der Anstalt veröffentlichten Arbeiten erschien von den offiziellen Mitteilungen der Anstalt eine /weite Auflage des speciell die künstlichen Bausteine umfassenden Kapitels des I. Heftes; eine vollständige dritte Auflage dieses Heftes wurde vorbereitet; ihre Herausgabe harrt nur noch des Abschlusses der wissenschaftlichen Untersuchung der Formänderung auf Biegung beanspruchter Steinbalken.

Das von der Anstalt den Studierenden des Polytechnikums eröffnete technologische Praktikum war im Wintersemester 1898/99 von 79 Studierenden der mechanisch-technischen, im Sommersemester 1899 von 35 Studierenden der Ingenieurschule besucht; daneben beschäftigten sich in der Anstalt zwecks Ausbildung für die Cernent- und Thonwarenindustrie während drei bis sechs Monaten 5 Volontärs, die auch bei den Arbeiten der Anstalt willkommene Mithülle leisteten.

Die Anstalt erhielt im Laufe des Jahres ziemlich viel Besuck von technischen Vereinen des In- und Auslandes und von Technikern, worunter mehrere Abordnungen aus dem Auslande zur Einsichtnahme der Anstalt.

Mit der stetigen Zunahme der Thätigkeit der Anstalt macht sich nachgerade Raummangel drückend fühlbar :t vor allem drängt sich eine bauliche Erweiterung für die Kontrolle der TransportHaschen für verdichtete Gase auf, die jetzt in dem allgemeinen Maschinensaale, dem Hauptraume für die Materialprüfungen, vorgenommen werden muß, wo sie die ändern wichtigern Arbeiten dei1 Anstalt oft sehr stürt.

/j. Die C e n t r a l a n s t a l t für das f o r s t l i c h e ^ V e r s u c h . s w e s e n . Nach Ablauf seiner Amtsdauer schied aus der Aufsichtskommission Herr Kantonsoberförster von Arx in Solothurn. Kr wurde ersetzt durch Herrn Kathriner, Oberförster des Kantons Obwalden in Samen.

Die genannte Behörde hielt ihre Sitzung am 5. Juli in Luzern.

Es wurde der Geschäftsbericht des Vorstandes entgegengenommen, das Arbeitsprogramm und das Budget für 1900 beraten und die Versuchsfiächen am Rotzloch und bei Kerns inspiziert. Den 6. Juli besichtigte die Kommission die Anlagen bei Lungern und am Hrünig.

Der GartengehUlfe Müller trat auf Ende März aus und wurde durch Christian Holderegger, Gehülfen für auswärtige Arbeiten, ersetzt. Sämtliche Gehülfen wurden auf Unfall versichert.

513

Dio Untersuchungen im Garten sind größtenteils Fortsetzungen früher angefangener. Eine neue Versuchsreihe betrifft den Einfluß des Samens verschiedener Provenienz auf die spätere Entwicklung der Pflanzen, eine Frage, welche für unser Land von großer praktischer Bedeutung ist. Gesäet wurden 20 verschiedene Holzarten in 180 Beeten, verschult 8 Holzarten in 68 Beeten. Der Garten lieferte außerdem das Pflanzenmaterial für einige auswärtige Versuche.

Es wurden 5 Versuchsflächen neu angelegt, dagegen gingen deren 9 durch Abtrieb oder Naturbeschädigungen ab. Die Zahl der gegenwärtig im Betrieb stehenden Flächen beträgt 450. 73 derselben wurden einer periodischen Wiederaufnahme unterworfen, 36 zum zweiten und 31 zum dritten Male durchforstet; l abgetriebene Fläche wurde vollständig aufgenommen.

Es wurden die baulichen Vorarbeiten zu der beschlossenen Untersuchung über den Wasserabfluß an bewaldeten und unbewaldeten Abhängen im Emmenthal begonnen, eine Untersuchung, an welcher sich das hydrometrische Bureau des eidgenössischen Oberbauinspektorates in technischer und die Regierung des Kantons Bern in finanzieller Richtung beteiligte.

Die Herausgabe eines weitern Bandes der Mitteilungen der Anstalt wurde auf das nächste Jahr verschoben, da die Mittel der Anstalt dazu nicht ausreichten, wenn die Untersuchungen in den Waldungen des Landes gehörig fortgeführt werden sollten. Der Anstalt thun überhaupt mehr Mittel not, um im stände zu sein, diese Untersuchungen weiter in das Hochgebirge auszudehnen, wo bis jetzt verhältnismäßig noch wenig gethan werden konnte, die Arbeiten aber auch mehi Kosten verursachen.

Die Anstalt vermochte trotz starker Anforderungen immerhin, ihre Jahresrechnung ohne Deficit abzusehließen.

VII. Statistisches Bureau.

Die Programmarbeiten des statistischen Bureaus haben im Berichtsjahre in folgender Weise ihre Erledigung gefunden: 1. B e w e g u n g der B e v ö l k e r u n g in der S c h w e i z i m J a h r e 1898 m i t E i n s c h l u ß d e r E h e s c h l i e ß u n g e n und Ehescheidungen.

Bundesblatt. 52. Jahrg. Bd. I.

36

514 Diese Publikation wurde im Manuskript fertig gestellt und befindet sich im Drucke: sie gelangt in nächster Zeit zur Versendung.

2. V e r g [ e i e li t; n d e / u s a m m e n s t e 11 u u g d e r B e w e g u n g d e r B e v ö l k e r u n g i n d e r S c h w e i z v o n 1871 bis 1890 (Ehe, Geburt und Tod, III. Teil).

Von dieser umfangreichen Zusammenstellung ist der tabellarische Teil für die dritte Abteilung, die sich mit den Sterbefällen befaßt, im Manuskript beinahe fertig gestellt und teilweise schon gedruckt. --- Ein Separatabdruck : ^Schweizerische Sterblichkoitstafelu (iir 1881 bis 1888a (6fi Seiten) ist bereits erschienen.

·}. S an i t ari s e l i - d c m o g r a p hi sches W oche n b u l l o ti n pro 1899.

Ist in 52 wöchentlichen Nummern erschienen und enthält im Umfange von 816 Seiten *) gesundheitspolizeiliche Gesetzgebung des Bundes und dei- Kantone ; Verhandlungen, Beschlüsse und Gutachten i'achwissenschaftlicher Kollegien, Vereine und Kongresse : Nachrichten über die epidemischen Krankheiten; Bevölkerungsbewegung in Kranken- und Irrenanstalten ; Bekämpfung der Trunksucht : Bibliographie des Gesundheitswesens und Varia.

4 . Q u a r t a l b u l l e t i n ü b e r d i e B e w e g u n g d e r |->ev ö l k e r u n g i n d e r S c h w e i n s p r o 1899.

Die Veröffentlichung dieser Zusammenstellungen erfolgte in der statistischen Zeitschrift als auch im sanitarisch-demographischeu Wochenbulletin.

5. G e f a n g e n e iis t a t i s t i k l 892 bis 189H.

Die ganze Arbeit ist fertig gestellt, jedoch noch nicht gedruckt, weil dein Bureau hierfür kein Kredit zur Verfügung stand.

6. M o n a t s b u l l e t i n über den Bestand und die Bew e g u n g d e i - G r e f ä n g n i s b e v ö l k e r u n g p r o 18i)9.

In gewohnter Weise ist auch diese Veröffentlichung in regelmäßigen Zwischenrämnen im Druck erschienen.

*) Die Darstellung der Bevölkerungsvorgänge (Trauungen, Geburten und Sterbefälle) in den 15 großen städtischen Gemeinden und den 48 mittelgroßen Civilstandskreiseu der Schweiz nebst einer Fülle weiterer Nachrichten über das Gesundheitswesen.

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7 . Q u a r t a l b u l l e t i n ü b e r d e n B e s t a n d u n d d i e Bewegung der Bevölkerung in den Irrenanstalten pro 1899.

Die drei ersten Quartalzusammenstellungeri sind im sanitarischdernographischen Wochonbulletin zum Abdruck gelangt ; das vierte Quartal samt dem Jahreszusammeimig wird nächstens ebenfalls ·erscheinen.

8. Pädagogische P r ü f u n g bei der R e k r u t i e r u n g im H e r b s t e J 898.

Diese in deutscher und französischer Sprache, getrennt, gedruckte Publikation gelangte im Juli zur Verteilung.

!). S t a t i s t i s c h e s J a h r b u c h 1899.

Infolge des Umstandes, daß eine Keihe Tabellen erst gegen Ende des Jahres zusammengestellt werden konnten, erlitt auch ·der Druck des 8. Jahrgangs des Jahrbuches eine nicht gewollte Verzögerung. Die Anlage des Werkes ist die gleiche geblieben -wie in früheren Jahren. Einzelne neue Darstellungen sind demselben einverleibt und der größte Teil der übrigen Übersichten ·durch Hinzufttgung eines neuen Jahres ergänzt worden.

1.0. B i b l i o g r a p h i e der S c h w e i z .

Auch in diesem Jahre wurde an derselben ununterbrochen ·weiter gearbeitet.

11. Z e i t u n g s a u s s c h n i tte pro 1899.

'Wie in früheren Jahren sind diese Ausschnitte täglich aus ·'81 politischen Zeitungen der Schweiz besorgt und in 40 verschiedenen Fascikeln angelegt worden. Am Schlüsse des Jahres werden diese Fascikel, mit einem genauen Verzeichnis versehen,
.12. . B e e n d i g u n g des m i l i t ä r - s t a t i s t i s c b e n Lexikons.

Mit der Separatausgabe für das Manövergebiet des I. Armee.<;orps, umfassend die Kantone Bern, Freiburg, Waadt und Neuenburg, sowie der Ausarbeitung der Darstellungen für die Kantone Tessin, G-raubünden und Wallis, hat das Lexikon seinen Abschluß gefunden, und es sind nur noch die Specialregister für jeden einzelnen der übrigen Kantone und ein sämtliche irn Lexikon enthaltene Ortsnamen umfassendes Gesamtregister zu erstellen, Ar-

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beiteli, die dem statistischen Bureau vom Militärdepartement über tragen wurden und die im Laufe des Sommers '.1900 beendigt werden.

1!J. Schweizerische Statistik der schwachsinnigen, der k ö r p e r l i c h g e b r e c h l i c h e n u n d der s i t t l i c h v e r w a h r l o s t e n K i n d e r , I I . Teil.

Nachdem der I. Teil der Resultate über die Zählung der schwachsinnigen Kinder zur Versendung gebracht war und das statistische Bureau sich rnit der Bearbeitung des II. Teiles belaßte, stellte die Centralkommission des schweizerischen Lehrervereins beim Departement des Innern das Gesuch um Anordnung jährlicher Untersuchungen über das Vorhandensein von Gebrechen bei allen in die Primarschulpflicht tretenden Kinder. Die Krziehungsdirektionen der Kantone, welche hierüber um ihre Ansichtsäußerung ersucht wurden, erklärten sich mit der Vornahme solcher Untersuchungen einverstanden, und es erhielt demzufolge das statistische Bureau den Auftrag, ohne Säumnis die notwendigen Schritte hierfür einzuleiten. Bereits im gleichen Jahre langten auch schon die Resultate einzelner Kantone ein, so daß das statistische Bureau es für zweckmäßig erachtete, diese Resultate als Anhang dem im Manuskript fertig erstellten II. Teile beizufügen. Dies ist der Grund, warum der II. Teil die Presse noch nicht verlassen hat; derselbe wird aber demnächst zur Austeilung gelangen können.

14. S c h w e i z e r i s c h e A r m e n s t a t i s t i k .

Im Jahre 1899 wurden die Kantone Appenzell A.-Rh. und I.-Kh., St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin und Wallis bearbeitet und die gesetzlichen Bestimmungen der Kantone Waadt und Neuenburg zusammengestellt. Das Fascikel Wallis konnte abgeschlossen werden, weil die Komplettierung des Materials beendigt war : dagegen war es unmöglich, das Erhebungsmaterial der Kantone Waadt, Neuenburg und Genf im Berichtsjahre ganz zu vervollständigen. Die definitive Drucklegung der deutschen "Ausgabe erfolgte bis zum Fascikel Thurgau, und es konnten an Außorrhoden, Innerrhoden, St. Gallen und Aargau die bestellten Separatabzüge geliefert werden. Die Resultate des Kantons Thurgau werden demnächst der dortigen Regierung in einem Probeabdruck unterbreitet, ebenso diejenigen des Kantons Tessin dem dortigen Staatsrate. Das daherige Fascikel wurde vom tessinischen Departement des Innern bereits im Berichtsjahre ins Italienische übersetzt.

517 Die französische Ausgabe ist bis zum Fascikel St. Gallon vorgeschritten.

15. V o r a r b e i t e n u n d allf'ällige P r o b e e r h e b u n g e n f ü r e i n e i m J a h r e 1900 v o r z u n e h m e n d e G e w e r b e z ä h l u n g , verbunden mit einer Erhebung der landwirtschaftlichen Betriebe.

In der Voraussicht, daß im Jahre 1900 mit der Volkszählung auch eine Gewerbezählung mit Inbegriff der landwirtschaftlichen Betriebe stattfinden werde und eine solche Erhebung, weil zum erstenmal an die Hand genommen, in der technischen Ausführungneues bieten mußte, erhielt das statistische Bureau den Auftrag, eine Probeerhebung vorzunehmen. Dieselbe wurde dann auch im Juni 1898 in Kehrsatz durch Beamte des statistischen Bureaus an Hand von Formularen ausgeführt, welche nach geäußerten Wünschen aufgestellt waren. Das Resultat dieser Erhebung wurde dem Departement des Innern mitgeteilt. Weitere Erhebungen wurden nicht veranstaltet. Dagegen hat die Regierung von Solothurn die gleichen Erhebungsformulare zur Erstellung von Monographien über die hauptsächlichsten Industriezweige im dortigen Kanton benutzt, eine Arbeit, welche an der Versammlung der amtlichen Statistiker in Solothurn vorgelegt wurde und in der statistischen Zeitschrift Aufnahme finden wird.

16. R e d a k t i o n der Z e i t s c h r i f t .

Der Umfang der Zeitschrift erreichte im Berichtsjahre 888 Druckseiten, welche, auf zwei Bände verteilt, eine bedeutende Zahl statistischer Abhandlungen enthalten.

17. Die B i b l i o t h e k ist im Laufe der Zeit zu einer reichhaltigen Büchersammlung angewachsen, die von den eidgenössischen Verwaltungsabteilungen, von Professoren und Studierenden, namentlich der Universitäten Bern und Freiburg, und auch von Privatpersonen des In- und des Auslandes fleißig benutzt wird. Es wurden 854 Bände (123 mehr als im Vorjahre) an Interessenten ausgeliehen. Ferner wurden von der Bibliothek zahlreiche Anfragen der verschiedensten Art aus der Schweiz und dorn Auslande beantwortet, was einen nicht unbedeutenden Zeitaufwand erforderte.

Der Zuwaehs der Bibliothek im Jahre 1899 beträgt 845 Nummern mit 744 Händen und 1006 Broschüren, im ganzen 1750 Stück.

518

Von diesen wurden gekauft 99, die übrigen sind hinzugekommen infolge Tausch, Abtretung oder Geschenk.

Wie in frühern Jahren, so hatte das statistische Bureau auch im Berichtsjahre neben seinem Arbeitsprogramm eine große Zahl anderer, zum Teil Kiemlich weitläufige Arbeiten auszuführen, so /.. B. Auskunftsertoilungen nach dem Auslande, an eidgenössische und kantonale Amtsstellen, an Vereine und Private. Wir erwähnen ebenfalls die im Monat August vorgenommene Untersuchung der bei der Bundeskanzlei eingereichton zwei Volksbegehren betreffend die Proportionalwahl des Nationalrates und die Wahl des Bundesratcs durch das Volk.

VIII. Meteorologische Centralanstalt.

Im Netz der m e t e o r o l o g i s c h e n Stationen sind im Laufe des Berichtsjahres folgende Änderungen eingetreten : eine neue Station wurde in C h aux - d e - F o n d s auf Wunsch des dortigen Gemeinderats errichtet, der dieselbe durch einen Beamten der Baudirektion besorgen läßt. Ferner wurden die bisherigen Regenmcßstationen V ä t t i s (St. Gallen) und V a l c a v a im Münsterthal (Kanton Graubünden) zu meteorologischen Stationen erweitert..

Dort funktioniert Herr Oberlehrer Graf, hier Herr alt Präsident Pünchera als Beobachter. In M a l o j a stellte die Direktion des dortigen Kursaals der Centralanstalt passende Räumlichkeiten in dem noch nicht völlig ausgebauten und bisher unbewohnten Schloß Belvedere zu meteorologischen Beobachtungszwecken zur Verfügung. Die Lage desselben, hart am steilen Abfall des Engadins gegen das Bergeil, an der Grenze zweier klimatischen Bezirke, verleiht diesem Punkte eine hervorragende meteorologische Bedeutung, und es benutzte die Anstaltsdirektion die dargebotene Gelegenheit, um während des Sommers fortlaufende Aufzeichnungen mittelst Registrierapparaten unter Aufsieht eines speciell instruierten Beobachters zu gewinnen, welche interessante Resultate versprechen. Während der Wintersaison, wo das Schloß einstweilen nieht bewohnt werden kann, werden die Aufzeichnungen im Dorf Maloja als solche einer einfachen meteorologischen Station /weiter Ordnung durch den dortigen Lehrer Rigassi fortgesetzt. Die im vorigen Jahre in F o n t a i n e s (Neuenburg) eingerichtete Station

519 ging wegen Erkrankung des Beobachters bald ein, und es wurden die Instrumente nach dem nahe gelegenen C e r n i e r vorlegt, wo die dortige kantonale Ackerbauschule die Beobachtungen übernommen hat. Ferner gingen ein: die Station in B ex infolge Ableben des dortigen Beobachters und diejenige auf dem B r u n i g infolge Abreise des Inhabers. Die erstere konnte wenigstens als Regenrneßstation erhalten bleiben.

Das Netz der R e g e n m e ß s t a t i o n o n wurde im Laufe des Jahres durch Einrichtung der nachstehenden 30 Beobachtungsposten erweitert, wobei hauptsächlich die noch in den Kantonen Bern und Wallis bestehenden Lücken so gut als möglich ausgefüllt wurden: Herzogenbuchsee, Langnau, Burgdorf, Schwarzenegg, Aarberg, Wasen, Kienthal, Wimmis, Frutigen, Adelboden, Kandersteg, Brienz, Lauterbrunnen, Martigny, Evolène, Flérémenco, Kippel, Fiesch, Binn, Romont, Plaffeyen, Grenchen, Ponte Tresa, Hiasca, Olivone, Buchsteg (Eigenthal), Stans, Unterägeri, Ramsen, Örlikon. Bei der immer steigenden Bedeutung, welche unsere Wasserkräfte erlangen, ist für die genauere Kenntnis derselben die fernere, für das laufende Jahr in Aussicht genommene Erweiterung des Netzes der Regenmeßstationen sehr wünschenswert; dieselbe soll hauptsächlich die innere Schweiz und den heroischen Jura umfassen.

Die Zahl der meteorologischen Stationen betrug am Schlüsse des Berichtsjahres 112, diejenige der Regenrneßstationen 232.

Das Observatorium auf dem S ä n t i s funktionierte ununterbrochen. Dagegen erlitt die telegraphische Verbindung desselben mit dem Thal eine längere Zeit andauernde Störung, als am Abend des 25. Juni ein Blitzschlag in das Gebäude und das unterirdische Kabel fuhr, das erstere zwar intakt ließ, das letztere dagegen an einer Lötstelle schmolz. Die Aufsuchung der letztem und .Reparatur des Kabels nahm geraume Zeit in Anspruch, so daß interimistisch eine oberirdische Notlinie gelegt werden mußte und das Kabel erst von Mitte Oktober an wieder in Betrieb gesetzt werden konnte.

° Die Untersuchungen über den Verlauf der G e w i t t e r wurden in bisheriger Weise fortgesetzt. Die 1110 eingegangenen Rapportkarten verteilen sich auf 89 Tage.

Das tägliche Witterungsbulletin wurde in Unveränderter Form ausgegeben. Die Kontrolle über die von der Centralanstalt herausgegebenen W i t t e r u n g s p r o g n o s e n ergab an den vier Orten, wo dieselbe von den nämlichen Personen seit Jahren vorgenommen

520 wurde, folgende Ergebnisse, wobei unter I die Prozentzahlen der Treffer, unter II diejenigen der Halbtrefier und unter III diejenigen der Fehlprognosen figurieren: ZUrich.

Aarau.

Neuenburg.

Luzern.

I 75 «8 83 (58 II 23 29 14 28 Tu 2 3 3 4 Diese Resultate weichen nur sehr wenig von denen im Jahre 1898 ab. In der Südwestschweiz hat sich das Bedürfnis nach rascher Verbreitung und Verwertung der Witterungsprognosen gegenüber früher gesteigert, und es wurde der wettertelegraphischc Dienst nach diesem Landesteile unter bereitwilliger Mitwirkung der Herren Professor H. Dufour in Lausanne und Professor R. Gautier in Genf erheblich verbessert. Einer allgemeinen Verbreitungder Prognosen stehen immer noch die etwas hohen Taxen der Telegraphenverwaltung im Wege.

Von den .,Aunalen der meteorologischen Central anstatt1'" gelangte der Jahrgang 1897 zur Ausgabe, während von denjenigen von 1898 die Drucklegung mehr als zur Hälfte fertig ist. Die Publikation der ,,monatlichen Übersichten der täglichen Niederschlagsmengen''- ist bis zum Februar 1899 fortgeschritten.

Wie früher wird die Anstalt vielfach zur Erteilung von Auskunft über Witterungsbeschaffenheit an einzelnen Tagen oder längerer Zeiträume, über klimatische Verhältnisse bestimmter Orte, sowie auch um ausführlichere Gutachten über meteorologische Fragen angegangen.

Der Direktor der Anstalt und einer der Assistenten habeu einen Teil der Stationen inspiziert imd, wo es nötig war, die alten Instrumente durch neue ersetzt. Ersterer nahm im September als Mitglied des internationalen permanenten meteorologischen Komitees an dessen Sitzung in St. Petersburg teil.

Die Projekte der Errichtung eines meteorologisch-scismologischmagnetischen Observatoriums und der magnetischen Landesaufnahme wurde vom Departement in Hinsicht auf die Finanzlage des Bundes auf unbestimmte /eit zurückgelegt.

°

IX. Schweizerische Laudesbibliothek.

i

Für diese Anstalt bildet, das abgelaufene Jahr einen bedeutsamen Durchgangspunkt der Entwicklung, indem es ihr den Einzug in das für sie erbaute Haus brachte. Allerdings konnte das

521 neue Gebäude und seine Ausstattung nicht zum vorgesehenen Zeitpunkte, d. h. bis zu den Sommermonaten, fortig gestellt: werden und noch zu Ende des Jahres waren gewisse Bauhandworker an der Arbeit; im wesentlichen aber waren die Räume im Herbst, zur Aufnahme der Bibliothek bereit, und nach drei bis vier Wochen des Umzuges konnte die Verwaltung am 13. November ihre regelmäßige Thätigkeit an ihrem neuen Wohnsitze eröffnen.

Die Baufragen und alles, was mit ihnen zusammenhängt, haben denn auch im Berichtsjahre das Haupttraktandum zahlreicher Beratungen der Bibliothekkommission gebildet. Sie versammelte sich zu 1.7 Sitzungen.

Das im letzten Bericht erwähnte Unternehmen eines internationalen wissenschaftlichen Kataloges hat auch im Geschäftsjahre einige Beratungen veranlaßt, ist aber noch nicht zum Abschluß und zur Ausführung gelangt.

Nicht unwichtig waren im Berichtsjahre für die Bibliothek die Finanzfragen, denen im Zusammenhange mit den eidgenössischen Budgetverhandlungen auch die Bibliothekkommission nahe zu treten hatte. Eine Reduktion der außerordentlichen Ausgaben der Entwicklungsperiode konnte schon für die nächste Zeit vorgesehen, und dabei doch der Bibliothek der nötige Spielraum zur Vollendung ihrer Organisation und Durchführung ihrer Aufgabe gesichert werden.

Die Thätigkeit des Bibliothekpersonals anlangend, ist zu bemerken, daß im Juli für den Druck des Kataloges ein eigener Hülfsarbeiter, Herr Dr. Ernst Haffter aus Weinfelden, eingetreten ist: die Arbeit schreitet nunmehr in regelmäßiger Weise fort.

Das gewählte Katalogsystem erlaubt, sofort auch einen Sachkatalog an die Hand zu nehmen; nach sorgfältigen Vorarbeiten und großenteils in Übereinstimmung mit der Verwaltung der Zürcher Stadtbibliothek ist die Einteilung der Katalogtitel nach Schlagworteri in Angriff genommen worden.

Die Zunahme der Bibliothek durch Geschenke und die Mehrung und Ergänzung durch Käufe haben auch 1899 in bedeutendem Maße angedauert, ohne jedoch zusammen die abnorme Höhe des Vorjahres zu erreichen.

Die Ordnung des reichhaltigen Karten- und Blättermaterials, vornehmlich aus der Staubschen Sammlung stammend und die Ausscheidung der ebendaherrührenden sehr zahlreichen Bestände dieser Art, welche nicht in den Rahmen der Landesbibliothek gehören, war in den alten Räumen unmöglich und kommt erst

522

im neuen Jahre zur Ausführung. Desgleichen ist die Ausstattung der Handbibliothek des Lesesaales, der erst gegen Ende Dezember bezugfähig wurde, gegenüber den Voranschlägen im Rückstand geblieben. Dennoch werden in Bälde Lesesaal und Bibliothek dem Publikum geöffnet werden können, und es wird damit die Periode beginnen, da die bisher fast ausschließlich réceptive Thätigkcit der Landesbibliothek den weitesten Kreisen nutzbar gemacht wird.

An die Kürgerbibliothek in Luzern wurde für 1899, wie früher, ein Beitrag von Fr. 3500 ausgerichtet. Dieselbe leidet, wie es der Landesbibliothek in den frühem Lokalien ergangen ist, an ungenügenden Räumen. Aus diesem Grunde hat die Eigentümerin, die Korporationsgüterverwaltung der Stadt Luzern, mit unserm Departement des Innern schon seit längerer Zeit Verhandlungen für Abtretung der Bibliothek an den Bund gepflogen. Infolge der im Verlaufe des Berichtsjahres an den letztern herangetretenen Finanzlage sah sich dasselbe jedoch veranlaßt, diese Verhandlungen bis auf weiteres einzustellen.

Schließlich sei noch erwähnt, daß der Regierung des Kantons Freiburg auf das empfehlende Gutachten der Bibliothekkommission einen Beitrag von Fr. 500 zur Erwerbung der an Inkunabeln und ändern wertvollen Drucken reichen Bibliothèque du clergé de la ville de Gruyères gewährt wurde.

LlgC

X. Berset-Müllerstiftung.

Wir haben im letzten Geschäftsbericht bemerkt, daß sich der Einrichtung des Lehrerasyls, welches den Zweck der Stiftung bildet, einstweilen ein Pachtverhältnis entgegenstelle, das noch von der Stifterin selbst eingegangen sei und das erst mit dem L. Mai 1900 ablaufe. Dieses Hindernis hätte gegen Ende des Berichtsjahres beseitigt werden können, indem der Pächter des Herrschaftsgebäudes auf dem Melchenbühlgute sich erbötig erklärte, unter gewissen Bedingungen den Pachtvertrag auf Ende Oktober 1.899 zu beendigen; immerhin bemerkte er dabei, daß er vorzöge, das Pachtverhältnis bis Ende Oktober 1900 zu verlängern.

Bei der Erwägung der Frage, oh dieses Anerbieten für Auflösung des Pachtvertrages anzunehmen und sodann zur Einrichtung des Asyls zu schreiten sei, trat nun aber ein Bedenken materieller Natur auf. Wie bereits im Vorjahre (Bundesbl. 1899, I, 265 und 2fi6) angedeutet, steht der Stiftung infolge der freigebigen Aus-

523 Setzung von Legaten in Gestalt von Renten, die durch das Testament angeordnet sind, einstweilen bloß ein jährlicher Zinsertrag von Fr. 14,000 zur Verfügung. Mit dieser Summe lassen sich die Kosten der Einrichtung des Asyls bei weitem nicht decken, sondern es wäre dazu der Zinsertrag mehrerer Jahre nötig. Anderseits hat auch die Deckung der Einrichtungskosten aus dem Kapitalvermögen der Stiftung ihr Bedenkliches, indem die dadurch herbeigeführte Reduktion des letztern nach Eröffnung der Anstalt auf deren Betrieb von sehr beengendem Einflüsse wäre. Unter diesen Umständen begnügten wir uns zunächst damit, unserm Departement des Innern den Auftrag zu erteilen, vor allem die Art der Einrichtung des Lehrerasyls und den Belauf der damit verbundenen Kosten zu studieren und uns über das Ergebnis Bericht zu erstatten, wobei die Frage, ob für die Einrichtung das zinstragende Stiftungskapital in Mitverwendung zu ziehen sei, einstweilen unpräjudiciert bleibt.

XI. Oberbauinspektorat.

A. Allgemeines.

Motion Zschokke.

Der Nationalrat hat in seiner letzten Dezembersession die Motion Zschokke betreffend Regulierung der Wasserkräfte etc. in folgender Fassung angenommen : ,,Der Nationalrat, in Erwägung: 1. der stets zunehmenden Ausnutzung der Wasserkräfte der öffentlichen Gewässer ; 2. der dringenden Wünschbarkeit, die Regulierung der Stauverhältnisse an Seen und Gewässern, welche mehrere Kantone durchfließen, fortzusetzen : ·Ì. des öffentlichen Interesses an der Überwachung der Ausführung der Wasserkräfte behufs Sicherung der am gleichen Wasserlaufe liegenden Anlagen, beschließt : Der Bundesrat wird eingeladen, die Frage zu prüfen und über dieselbe Bericht und Antrag einzubringen, ob es nicht angemessen sei, die bestehende Gesetzgebung über die Anlage von Wasserwerken und über die damit im Zusammenhange stehende

524

Flußpolizei za ergänzen, wobei diese Flußpolizei den Kantonen ·belassen, aber unter die Oberaufsicht des Rundes gestellt würde. a Die Behandlung fallt ins nächste Jahr.

Korrektion der Aire.

Nach der Prüfung eines von den französischen Baubehörden vorgelegten Ergänzungsprojektes für die Korrektion der Aire bei St. Julien und Thoiry wurde auf Verlangen der schweizerischen Delegation und im Einverständnis mit den Vertretern Frankreichs ·der früher genehmigte Kostenvoranschlag um Fr. 16,000 und dementsprechend auch die bewilligten Staatsbeiträge (Frankreich, Bund und Kanton Genf) um ein Drittel dieser Summe erhöht.

B. Strasseu und Brücken.

1. Strassen.

Die Inspektion und Eröffnung der subventionierten Alpenstraßen fand in gewohnter Weise statt.

Auf Wunsch der eidgenössischen Postverwaltuug wurde der Zustand einiger anderer Straßen mit Bezug auf deren Fahrbarkeit und der Errichtung von Postkursen näher untersucht.

Klausenstrasse.

a. Kanton Uri: Die Arbeiten sind, mit Ausnahme der Verbauung eines Seitenbaches an der Silberplanken und der Fertigstellung der Abschrankungen vollendet.

b. Kanton Glarus: Die eigentlichen Straßenbaaten sind be«ndigt. Bei km. 8 hat ein Erdrutsch die Straße bedroht. Die zum Schutz derselben und zur Beruhigung der Bodenbewegung ge eigneten Maßnahmen bestehen in der Erstellung von Querbauten, in der Abpflästerung des zwischen diesen und der Straße gelegenen Abhanges und in der Anlage von Entwässerungsstollen.

Am Frutbach ist der linksseitige, oberhalb der Tunnelmündung gelegene Hang in Bewegung geraten, so daß die früher an dieser Stelle ausgeführten Schutzmauern zum Teil stark beschädigt worden sind. Die Bewegung dauert fort und erfordert besondere Vorkehren gegen allfällige Abrutschungen.

Centovallistrasse.

Die Begiernng des Kantons Tessin hat für den Ausbau der Straße und deren Anschluß an das italienische Gebiet ein Nach.iragsprojekt angemeldet, dessen Behandlung auf das nächste Jahr fällt.

S 25

Schangnau-Wiggen-Strasse.

Die Arbeiten sind nun gänzlich beendigt, so daß diese Straßebinnen kurzem dem Verkehr übergeben werden kann.

Strasse über den Umbrail.

Die Bauten sind soweit vorgeschritten, daß die Straße wahrscheinlich im nächsten Jahr vollendet und dem Verkehr übergeben werden dürfte.

Strassenanschluss zwischen Brusiuo-Arsizio (Tessin) und Porto Ceresio (Italien).

Die Unterhandlungen mit Italien zur Aufnahme der Arbeiten; dauern fort.

2. Brücken.

Maggiabrücke bei Ascona.

Durch Bundesbeschluß vom 28. September dieses Jahres wurde an die Mehrkosten für den Bau dieser Brücke ein Bundesbeitrag von Fr. 23,847. 42 bewilligt. (Siehe nachstehende Zusammenstellung.)

Thursteg bei Feldi.

Das von dei- Regierung des Kantons Zürich eingesandte Projekt für die Erstellung eines eisernen Fußsteges über die Thur bei Feldi, Gemeinde Altikon, wurde genehmigt und die Vorlage als ein Bestandteil des mit Bundesbeschluß vom 19. April 1891 subventionierten Thurdamm- und Binnenkanalprojektes erklärt.

Brücke über die alte Zini bei Nidau.

Die Erstellung einer Eisenbahnbrücke über die alte Zahl oberhalb des Schlosses Nidau wurde unter dem Vorbehalt als zulässig erklärt, daß die Ausführung vorschriftsgemäß erfolge und daß die Gemeinde Nidau sich verpflichte, allfällig später erwachsende Unzukömmlichkeiten in betreff der Schiffahrts- und Abflußverhältnisse zu beheben.

Torrettabrücke bei Bellinzona.

Statt den im Projekte der Tessinkorrektion vorgesehenen Verstärkungsarbeiten an der Torrettabrücke wurde beschlossen, den Umbau derselben vorzunehmen, und die bezüglichen Mehrkosten als subventionsberechtigt anzusehen, unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß der Maximalkostenbetrag genannter Korrektion dadurch nicht übersehritten werde.

Ut

Stand der durch Bundesbeschlüsse für Strassen- und Brückenbauten bewilligten Subventionen«

Datum des Beschlusses.

Strasseu und Brücken.

1. Klausenstraße: an Uri und Glarus, Naehsubvention .

20. Oktober 1898

an Uri allein, Nachsubvention . . .

·20. Oktober 1898

2. Schallenbergstraße: an Bern .

.

.

10. Dezember 1894

Maximum SubventionsKostender bewilligten Ausbezahlte rest auf voranschlag.

I.Januar 1900.; Bundesb eiträge.

Vr.

Fr.

Fr.

Fr.

1,846,500. --

1,477,200.--

492,400. --

984,800.--;

118,000. --

40,000. --

78,000. -- ]

80,000. --

77,200. --

2,800. -- '

-- 200,000. --

|

3. Schangnau-Wiggen-Straße: |

an Luzern

.

10. Dezember 1894

184,000. --

73,600. --

72,100. --

1,500. -- i

8. Oktober 1897

245,000. --

163,333. --

69,000. --

94,333. -- !

4. Umbrailstraße :

5. Maggiabriicke bei Ascona : a n Tessin, Nachsnbvention . . . .

,

Total

28. September 1899

46,694. 83

23,347. 42 .

2,522,194. 83

1,935,480. 42 i

-- 750,700. --

23,347. 42 1,184,780. 42

gg

527 C. Allgemeines Wasserbauweseii.

1. Allgemeiner Bericht.

Infolge raschen Abschmelzeus des auf gefrorenen Boden gei'allenen Schnees traten am 1.4./15, Januar des Berichtsjahres in dem nördlich der Alpen gelegenen Gebiete fast überall Hochwasser auf.

Im Rheingebiet schwollen die Thur, die Töß und die Sihl sehi' stark an, ohne indes nennenswerten Schaden anzurichten ; im Aaregebiet waren die Folgen der Anschwellung der verschiedenen "Wasserläufe schon ernster, indem die Bauten an der Ilfis, Emme, Scheuß und Reuse streckenweise gelitten haben.

Ähnliche Vorgänge sind an den Zuflüssen der Reuß, specicll an der kleinen Emme bei Flühli und bei Wolhusen zu verzeichnen; ebenso an dein unteren Laufe der Ordonne im Rhonegebiet.

Ein Gewitter, das sich am 9. Juli über dem Dorfe Lavey (Wtiadt) entlud, verursachte ein teilweises Austreten des Courset, das aber weder für die Korrektion, noch für die anliegenden Grundstücke von großer Bedeutung war.

Was die im Berichtsjahre ausgeführten Korrektions- und Verbauungsarbeiten anbelangt, so wurden dieselben, dank der im allgemeinen günstigen Witterung, in allen Flußgebieten in normaler Weise fortgesetzt.

Von den Zuflüssen des R h e i n es sind der Trübbach, der Gstalden- und Mattenbaeh, sowie die sich in den Bodcnsee ergießende Goldach hervorzuheben, wo die Arbeiten tüchtig gefördert ·worden sind.

Im Gebiet der Aare wurde mit der Kanderkorrektion zwischen Wimmis und Reichenbach begonnen.

Von den zahlreichen Wildbachverbauungen sind diejenigen des Lammbaches bei Brienz und an der Gürbe oberhalb Wattenwil, sowie die des Flühiisbaches und des Hilfernbaches, beide Zuflüsse des Schonbaches, zu erwähnen.

Irn R e u ß g e b i e t machten die Arbeiten au der Großen Schlieren bei Alpnach, am Rotmoosgraben bei Giswil, am Renggbach und an der kleinen Emme bei Flühli erfreuliche Fortschritte; ebenso im L i m m a t g e b i e t e die von den Kantonen St. Gallen und Glarus gemeinsam ausgeführten Verbauungen im Rötibaclte bei Milhlehorn.

528

Die R h o n e k o r r e k t i o n im Weilionsand bei Brig und Natcrs wurde fortgesetzt und soll im nächsten Jahre nahezu vollendet werden; die Arbeiten am Flon bei Lausanne sind beendigt, desgleichen auch die Wiederherstellungsarbeiten an dei' Veveyse bei Vevcy.

Die Korrektion des Bied bei Loclo mußte zeitweise unterbrochen werden, weil die unterirdischen Arbeiten in der rue du Progrès für die nächstliegenden Häuser gefährlich zu werden drohten. Es sind Maßnahmen getroffen worden, weiteren Senkungen zu begegnen.

Im Tessingebiet ist an den großen Korrektionen an Tessili, Maggia und Cassarate emsig weiter gebaut worden ; die Maggiukorrektion ist nahezu, diejenige des Cassarate ganz beendigt.

Über die Arbeiten gegen Nachstürze am Sasso rosso bei Airolo haben wir uns in der Botschaft an die eidgenössischen Räte des nähern ausgesprochen. Die Absprengungen haben gute Wirkung gehabt, und auch die Schutzbauten oberhalb des Dorfes und des Bahneinschnittes an der Tunnelmündung sind so vorgeruckt, daß die Lage des Dorfes als eine wesentlich sicherere angesehen werden darf.

In Campo im Val Maggia, das ebenfalls von ausgedehnten Hodenbowegungen schwer bedroht ist, sind die Arbeiten endlich in Angriff genommen worden, und zwar sowohl die oberflächliche Wasserableitung ob dem Dorfe, als auch die Schutebauten am Fuß des Abhanges an der Rovana.

ö

2. Oberaufsicht über die Wasserpolizei.

Kontrollierung der im Unterhalt befindlichen subventionierten Schutztaauten.

Die Besichtigung dieser Bauten und die Berichterstattung über den Zustand derselben sind in üblicher Weise erfolgt.

Aufnahmen und Messungen.

Die Messungen am Rhein an der badisch -schweizerischen Grenze sind fortgesetzt und bis Äugst durchgeführt worden, so daß für das Jahr 1900 von der Aaremündung abwärts nur noch die Strecke Angst-Basel-Landesgrenze verbleibt.

Ferner wurde im St. Gallischen Rheintha) ein Längenprolil des Rheindammes am linken Ufer zwischen Ragaz und dem Bodensee aufgenommen.

529 Weitere Messungen (Längen- und Querprofile) fanden an der Th.ur, Kanton Thurgau, an der Emme, Kanton Bern, und am Lauibach bei Lungern, Obwalden, statt.

Rheinbrücke bei Zurzach-Rheinheün.

Behufs Einleitung der Verhandlungen über die Erbauung ·einer festen Brücke bei Waldshut oder Rheinheim, fand zwischen den Vertretern der Schweiz und des Großherzogtums Baden eine Konferenz statt, in welcher eine von den zuständigen schweizerischen Regierungen genehmigte vorläufige Vereinbarungen über ·den Bau dieser Brücke getroffen und die weitere geschäftliche Behandlung der Angelegenheit in Aussicht genommen worden ist.

Tieferlegung der Hochwasserstände des Bodensees.

Die vom eidgenössischen Oberbauinspektorat übernommenen Vorstudien sind im Laufe des Berichtsjahres abgeschlossen und den Kantonsingenieuren der Stände St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen zur Einsicht und Ruckäußerung zugestellt worden.

Raeinregulierung von der Illmündung bis zum Bodensee.

An der Rheinregulierung nahmen die Bauten ihren programmmäßigeu Verlauf, hauptsächlich auf Förderung des Fußachcr Durchstiches hinzielend, damit dessen Eröffnung auf den vertraglichen Termin -- sechs Jahre nach Abschluß des Staatsvertrages -- gesichert bleibe. Die Einleitung des Rheins in den Durchstich muß vor Eintritt der höhern Sommerwasser erfolgen, so daß der Termin .auf Frühjahr 1900 gegeben ist, wenn man nicht ein weiteres Jahr verlieren will.

Veränderungen im Baubetriebe des Fußacher Durchstiches sind nicht zu erwähnen. Die Erdbewegungen in einer Gesamtmenge von rund 1,500,000 m3 nähern sich ihrer Beendigung. Vom .See aufwärts ist der Aushub auf etwa l Kilometer Länge auf die volle Profilweite, weiter hinauf bis zum Rhein nur als Leitkanal von 40--50 Meter Breite durchgeführt. Längs den Wuhren ist nur soviel ausgehoben, als zum Einbringen der Schutzbauten nötig ·wurde. Bei günstigem Verlaufe der von Hohenems her bezogenen Steinlieferungen -- der Bedarf beträgt cirka 200,000 rn3 -- nahmen auch Böschungsabpflästerungen und Steinwürfe ihren regelmäßigen Fortgang. Die steinernen Traversen auf den beidseitigen Vorländern sind fertig, und die gewaltigen fünf Meter hohen und an der Krone sechs Meter breiten Hochwasserdämme harren nur noch Bundesblatt. 52. Jahrg. Bd. I.

37

530 auf ganz kurzen Strecken ihrer Beendigung und Bekleidung mit Kiesmantel und Berasung.

Ein neues Moment im Baubetriebe gaben die beiden Brückenim Fußacher Durchstiche, für welche, wie bereits im frühem Berichte bemerkt, die beidseitigen Regierungen Eisenkonstruktion statt der anfänglich vorgesehenen Holzbauten bewilligten.

Diese Brücken haben, um den Flußlauf nicht zu hemmen, eine große Mittelöffnung von 89 Meter. Die Vorländer sind mit je drei Öffnungen von 26,90 Meter überspannt; Gesamtlänge einer Brücke 255 Meter. Die obere zwischen Lustenau-Brugg wurde am 11. November 1899 dem Verkehr übergeben worden, diejenige bei Hard-Fußach soll Anfang 1900 fertig sein.

Am D i e p o l d s a u e r D u r c h s t i c h e ist die Grunderwerbung zu cirka 70 °/o vollzogen, der linksseitige Parallelgraben ist ganz und der rechtsseitige nahezu fertig. Im untersten Gebiete findet die Anschüttung des Hochwasserdammes statt.

Ein intensiverer Baubetrieb wäre mit Rücksicht, daß die Förderung des dringlicheren untern Durchstiches die finanziellen Mittel stark beansprucht, und daß bis zum vertraglichen Vollendungstermin noch Zeit genug zur Verfügung steht, nicht im Interesse des Unternehmens.

Bezüglich der Lage der beiden Brücken im Diepoldsauer Durchstich fanden Verhandlungen statt, indessen ist diese Angelegenheit noch nicht endgültig bereinigt. Ebenso ist das Projekt für die Ableitung der Diepoldsauer Wasser in den österreichischen Binnenkanal noch nicht fertig.

Die baldige Eröffnung des Fußacher Durchstiches erheischteVorbereitungen zur Normalisierung des Rhcinbettes zwischen den beiden Durchstichen, die sogenannte Z w i s c h e n s t r e c k e . Der Plan ist festgestellt, und die Anordnungen sind so getroffen, daß vom Winter 1899/1900 hinweg die Ausführung von unten hinauf' successive und mit den Bedürfnissen Schritt haltend, erfolge.

In Sachen der Regulierung des alten Rheinbettes von Monsteiii-Bodensee infolge der Änderungen, welche nach Eröffnung des Fußacher Durchschnittes eintreten werden, haben die beidseitigen Regierungen ihre Kommissäre bestellt zur Bereinigung derLandesgrenze und der damit zusammenhängenden Fragen.

Im weitern hat die Rheinregulierungskommission eine Vorschrift für den Kiesbezug aus diesem alten Rheinbette aufgestellt und den beidseitigen Verwaltungsbehörden zur Genehmigung eingesandt.

531 Im Berichtsjahre brachten die mit möglichster Beschleunigung zu vollziehende Beendigung des untern Durchstiches, der große Kostenaufwand für die beiden Brücken, sowie die anderseits begonnenen Arbeiten am obern Durchstich, welche nicht eingestellt werden durften, eine vorübergehende Störung im bisherigen finanziellen Gebaren.

Die ordentlichen Einzahlungen der Staaten reichten nicht aus, und es wurde die Rheinregulierungskommission veranlaßt, von Art. 6 des Staatsvertrages Gebrauch zu machen und um einen Vorschuß auf die nächsten Jahresraten nachzusuchen, welcher auch bereitwilligst gewährt wurde.

In den kommenden Jahren ist eine Verlangsamung der Bauten zulässig und dann auch eine Wiederausgleichung in den ordentlichen Jahreszuschüssen der beiden Regierungen möglich.

Gewässerkorrektionen und Güterzusammenlegungen im St. Gallischen Rheingebiet.

Eine von der Regierung des Kantons St. Gallen eingereichte Druckschrift über die im Rheinthale vorzunehmenden Korrektionen, Verbauungen, Meliorationen und Güterzusammenlegungen zum Zwecke einer besseren wirtschaftlichen Ausnützung des durch die Eheinkorrektionsarbeiten und die Anlage großer Binnenkanäle gesicherten Thalgebietes und über die Subventionierung dieser Arbeiten, beziehungsweise die Übernahme der Geldbeschaffung durch den Bund, wurde nach erfolgter einläßlicher Prüfung unserer Departernente des Innern, der Landwirtschaft und der Finanzen dahin beantwortet, daß auf eine beim Bund erhobene Anleihe, im Sinne der Eingabe, und auf eine diesbezügliche Änderung der bestehenden Gesetze aus verschiedenen technischen und finanziellen Gründen nicht eingetreten werden könne, und es vorzuziehen sei, jedes dieser Projekte nach dem bisherigen Subventionsmodus einzeln zu behandeln.

Korrektion der Sense zwischen Thörishaus und Laupen.

Das von der Regierung von Bern eingesandte Gesamtprojekt wurde der Regierung von Freiburg übermittelt und dieser auf ihre Anfrage bezüglich Verteilung der Kosten geantwortet, daß wir den eidgenössischen Räten beantragen werden, an diese Bauten einen Bundesbeitrag von einem Drittel der wirklichen Auslagen zu bewilligen.

532

Verbauung der Veveyse bei^Chatel-St. Denis.

Die Regierung des Kantons Freiburg wurde aufgefordert, die seiner Zeit in der Veveyse bei Châtel ausgeführten und vom Bunde subventionierten Thalsperren unverzüglich wieder in Stand setzen zu lassen und die Gemeinde zu veranlassen, die weiteren Arbeiten im Gebiet der Veveyse noch im Jahre 1899 in Angriff zu nehmen.

Wasserwerkanlagen am Gstaldenbach bei Heiden.

Die von den Behörden des Kantons Appenzell A.-Rh. eingesandten Abänderungs- und Ergänzungsvorlagen wurden unter Vorbehalt einiger technischer Vorsichtsmaßregeln genehmigt.

Anlage eines Wasserreservoirs im Inner-Wäggithal.

Im Einverständnis mit dem Bezirksrat March und der Rcgierung des Kantons Schwyz wurde für die Erstellung eines Elektrizitätswerkes in Siobnen-Wäggithal eine Expertenkommission ausländischer Fachleute berufen, um die Ausführbarkeit der projektierten Staudammanlage im Innerwäggithal zu prüfen. Die Kommission hat es als notwendig erachtet, zahlreiche Sondierungen im Umkreis dieser Anlage zu verlangen, und es sind die bezüglichen Arbeiten im Dezember 1899 beendigt und deren Ergebnisse den Experten zugestellt worden. Der Bericht dieser letztem steht noch aus.

Wasserwerkanlage an der Thur bei Amlikon (Thurgau).

Einem Konzessionsgesuch der Firma Fehr & Flatt in Müllheim und Frauenfeld wurde unter gewissen technischen Bedingungen die Genehmigung erteilt.

Wasserfassung an der Rhone bei Mörel (Wallis).

Diese Anlage, gegen welche vom wasserbaupolizeilichen Standpunkt aus keine Einwendung erhoben \vorden ist, liefert das Wasser für die Kraftstation der Tunnelarbeiten am Simplon. Die Arbeiten für die Wasserfassung in der Rhone und für den /uleitungskanal, welcher aus armiertem Beton erstellt ist, sind vollständig beendigt.

Wasserwerkanlage an der Rhone beim Bois-noir (Wallis).

Die definitiven Pläne für die von der Stadt Lausanne auszuführende Stauwehr stehen noch aus, dagegen sind die Kanalarbeiten zwischen Evionnaz und St. Maurice im Bau begriffen.

533

"Wasserrechtskonzession au der Tresa (Tessin).

Dem Staatsrat des Kantons Tessin wurde mitgeteilt, der Bundesrat erachte es als billig, daß dem Gesuche der Erben des Herrn Guyer-Zeller um Berücksichtigung und Übertragung der im Jahre 1895 von letzterem erbetenen Konzession entsprochen werde, insoweit als dadurch das vom tessinischen Großen Rat unterstützte Projekt der Herren Guidi und Lucchini nicht beeinträchtigt wird.

In diesem Sinne wird genanntes Gesuch dem Staatsrate empfohlen und darauf hingewiesen, daß eine Verständigung der schweizerischen Interessenten auch mit Rücksicht auf die Verhandlungen mit der 'oc italienischen Regierung durchaus wünschbar sein dürfte.

Wehrbau- und Korrektionsarbeiten an der Breggia.

Die endgültige Erledigung des zwischen der Interessentengruppe der Breggia molinaria von Maslianico und dem Kanton Tessin abgeschlossenen Vertrages, sowie des Korrektionsprojektes des linken Breggiaufers ist noch bei der italienischen Regierung anhängig.

3. Subventionierung von Korrektionen und Verbauungen innerhalb der Kompetenz des Bundesrates.

In einem anfangs des Berichtsjahres erlassenen Kreisschreiben an sämtliche Kantonsregierungen wurden dieselben ersucht, mit Rücksicht auf die Finanzlage der Eidgenossenschaft nur solche neuen Subventionsgesuche einzureichen, welche durchaus dringlicher Natur sind. Immerhin wird beigefügt, daß der weitere Ausbau bereits angefangener Werke von anerkannter Nützlichkeit finanzieller Gründe wegen nicht verzögert werden solle.

Ein von der Regierung des Kantons Bern empfohlenes Gesuch der Gemeinde Eggiwil um Erhöhung des Bundesbeitrages an die Emmenkorrektion bei Dieboldswil und Äschau wird der Konsequenzen halber abgelehnt.

Auf ein Gesuch der Regierung von Schwyz um Bewilligung eines Bundesbeitrages an die Mehrkosten der Steinbachverbauung im Euthal bei Einsiedeln wird im Hinweis auf das für einen großen Teil dieser Bauten ausnahmsweise bewilligten Beitragsmaximums von 50 °/o und auf den Wortlaut der betreffenden Subventionsbeschlüsse ebenfalls nicht eingetreten.

Die vom Einwohnerrat von Zug projektierte Erstellung eines sogenannten Seeleistes beim Sehützenhausplatz und die Anschüttung

534 o

von Material in den See vom Schutzengel bis zum Badeplatz wird unter den vom eidgenössischen Departement des Innern bezeichneten Vorsichtsmaßregeln und Einschränkungen gestattet.

Dem vom Baudepartement des Kantons Graubündcn übeiwiesenen Subventionsbegehren der Gemeinde Sils i. D. für unangemeldet ausgeführte Wuhrbauten am Hinterrhein konnte mit Rücksicht auf die bestehenden gesetzlichen Vorschriften nicht entsprochen werden.

Die Erlaubnis zum sofortigen Beginn von dringlichen Bauten ohne Präjudiz für allfällige spätere Subventionierung derselben, wurde erteilt : ,, An Bern, für den Umbau der Brücke über die Scheuß in Courtelary, für die Kanderkorrektion zwischen Reichenbach und der Wimmisbrücke (seitdem durch Bundesbeschluß subventioniert), und für die Verbauung am Eibach bei Wattenwil.

An Luzern, für die Korrektion der Kleinen Emme bei Flühli (seither durch Bundesratsbeschluß subventioniert).

An Uri, für die Verlängerung des Reußkanals.

An Obwalden, für die Korrektion und Verbauung des Lauibaches bei Lungern (seitdem durch Bundesratsbeschluß subventioniert).

An St. Gallen und Glarus, für die Verbauung des Rötibaches bei Mühlehorn und Murg, zweite Baucampagne (seitdem ebenfalls durch Bundesratsbeschluß subventioniert) ; An Tessin, für die Korrektion des linken Ufers der Breggia (subventioniert).

An Wallis, für die Öffnung eines Kanals auf dem Schuttkegel der Lozence bei Chamoson und Leytron (nicht ausgeführt), und für die Korrektion des Turtmannbaches.

An Neuenburg, für Arbeiten an der Reuse bei Areuse und Boudry und für die Korrektion des Buttes bei La Baume (seitdem sämtlich durch Bundesratsbeschlüsse subventioniert).

535

a. Im Berichtsjahre zugesicherte Subventionen.

KostenToranschlagssummen.

Kanton Zürich.

Korrektion der Töß, StierenweidTößscheide Verbauung des Küßnachterbaches, Nachsubvention

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

Fr.

75,000. --

30,000. -

28,000. --

11,200. --

103,000.--

41,200.--

Kanton Bern.

l. Aarekorrektion

2.

3.

4.

-5.

>6.

'1.

·8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

Elfenau - Bern, n. Nachsubvention 115,000. -- Verbauung des Kaufiisbaches bei Saanen, Nachsubvention . . . 103,000.-- Korrektion der Birs bei Liesberg 26,000. -- Korrektion der Gürbe an der Gürbemünduug in die Aare . . 60,000. --Korrektion der Aare an der Gürbemündung in die Aare . . . . 42,000. -- Verbauung des Hugeligrabens bei Saanen 30,000. -- Korrektion der Zulg bei Steffisburg, Nachsubvention . . . . 107,000. -- Korrektion der Emme bei Eggiwil 46,500. -- Aarekorrektion am Einlauf des Aarekanals bei Aarberg . . . 75,000. -- Korrektion des Biglen- und Erlenbaches bei Walkringen, Nachsubvention "16,942. 15 Korrektion der Simme bei Baumannsoei, Nachsubvention . . .

3,200. -- Korrektion der Suld bei Mühlenen 63,160. -- Neubau der Äschaubrücke bei Eggiwil 25,500. -- Birskorrektion an der Lüsselmündung bei Zwingen 46,000. -- Korrektion des Lombaches bei Unterseen, Nachsubvention . . 118,000.-- Übertrag

38,333. 33 41,200.-8,660. -- 24,000. -- 14,000. -- 12,000. -- 35,600. -- 15,500. -- 25,000. -- 5,647. 40 1,100. -- 21,050. -- 8,500. -- 15,330. -- 47,200.--

877,302. 15 313,120.73

536 KostenVoranschlagssummen.

Fr.

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

Übertrag 877,302.15 16. Verbauung des Lombaches oberhalb der St. Nikiausbrücke, Nachsubvention 88,525. 25 17. Verbauung des Lombaches, Entwässerungen und Sperrbauten, Nachsubvention 11,474. 75 18. Korrektion des Kurzeneigrabens bei Kalchofen 32,000. -- 19. Korrektion des Reichenbaches bei Reichenbach, unterer Lauf . .

45,000. -- 20. Korrektion und Verbauung des Schiundbaches bei Frutigen . .

89,000. -- 21. Korrektion und Verbauung des Heitibaches bei Frutigen . . .

80,500.-- 22. Korrektion und Verbauung des Gungbaches bei Frutigen . . .

57,000.--

313,120.73

1,280,802. 15

465,274. 28

29,372. 82

11,750. --

122,000. --

48,800. --

151,372.82

60,550.--

Kanton Luzern.

1. Seewag- und Rothbachkorrektion bei Willisau, Nachsubvontion .

2. Korrektion der Kleinen Emme bei Flühli

44,262.65 4,589.90 12,800. -- 15,000. -- 29,667. -- 26,834.19,000.--

Kanton Obwalden.

1. Verbauung des Rotenmoosgrabens bei Giswil 100,000. -- 2. Verbauung des Lauibaches bei Giswil 50,000. -- 3. Verbauung der Großen Schlieren bei der Brünigbahnbrücke . .

21,000.-- 4. Wiederherstellungs- und Ergänzungsarbeiten am Lauibach bei Lungern 83,000. --

50,000. -- 25,000. -- 7,000.-- 37,350. --

254,000. -- 119,350. --

53T

Kanton Nidwaiden.

Ï. Ergänzungsarbeiten am Lieli- und Drestlibach bei Beckenried 2. Ergänzungsarbeiten am Buochser Dorfbach

KostenVoranschlagssummen.

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

Fr.

50,000. --

25,000. --

30,000. --

12,000. --

80,000.

37,000. --

72,000. --

36,000. --

125,000. --

50,000. --

197,000.

86,000. --

Kanton Glarus.

1. Verbaming eines Erdbruches Niederurner Dorfbach . .

2. Verbauung des Rötibaches Murg-Mühlehorn, gemeinsam dein Kanton St. Gallen . .

im . .

bei mit . .

Kanton Zug.

Verbauung der Lorze bei Allenwinden, Nachsubvention

44,585. 79

17,834. 32

30,000. --

10,000. --

72,000. --

24,000.

4,000. --

1,600.

50,000. --

20,000.

126,000. --

45,600.

Kanton Solothurn.

Korrektion der Dunnern bei Laupersdorf Kanton St. Gallen.

1. Korrektion Oberbüren 2. Verbauung Steinlibach 3. Verbauung Flums

des Dorf bâches bei einer Rutschung im bei Thal . . . .

des Hagerbaches bei

538

Kanton Graubünden.

1. Korrektion des Inn zwischen Madulein und Zuoz 2. Korrektion des Hinterrheins im Domleschg, Nachsubvention .

3. Verbauung des Scharansertobels bei Chur, Nachsubvention .

4. Entwässerungen im Fliet, Gemeinde Luzein 5. Verbauung des Dorf bâches und des äußeren Cuntscheruoltobels bei Serneus 6. Verbauung des Rütlandtobels bei Valendas 7. Innbewuhrung bei Val Fusna, Gemeinde Fetan ·8. Korrektion des Plankistobels bei Chur 9. Verbauung der Kaltbrunnerrüfe bei Campo, Vais 10. Verbauung der Pisellarüfe bei Castaneda, Nachsubvention

Kanton Aargau.

1. Reußdammerhöhung bei KleinDietwil 2. Verbauung der Risi an der Reuß bei Bremgarten 3. Reußkorrektion beim Werderhölzli, Nachsubvention . . . .

Kanton Thurgau.

Korrektion der Goldach, Nachsubvention, gemeinsam mit dem Kanton St. Gallen

Kostenvoranschlagssummen.

Fr.

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

125,000. --

50,000. -

125,0.00. --

41,667. -

18,000. --

9,000. --

2,700. --

900.--

20,000. --

8,000. --

8,000. --

3,200. --

9,000. --

3,000. --

9,000. --

3,000. - -

4,000. --

1,600. --

9,000. --

3,600. --

329,700. --

123,967. --

10,000. --

3,330. --

44,000. --

14,660. --

8,500. --

3,400. --

62,500. --

21,390.--

78,815. 70

35.467. --

539

Kanton Tessin.

1. Uferschutz am Brenno bei Biasca 2. Verbauungen und Entwässerungen bei Campo

1.

.

2.

3.

Kanton Waadt.

Korrektion der Eau-froide bei Roche Korrektion der Baumaz bei Grandson, Nachsubvention . . . .

Korrektion der Mortigue bei Forel

Kanton Wallis.

1. Verbauung der Drance bei Lourtier 2. Korrektion des Fosseau bei Vouvry 3. Verstärkung und Erhöhung der Rhonedämme, linkes Ufer .

4. Verstärkung und Erhöhung der Rhonedämme, rechtes Ufer 5. Entsumpfungskanal Saillon-Fully, Nachsubvention 6. Entsumpfungskanal Saillon-Fully, Unterführung der Sarvaz .

7. Entsumpfungskanal Saillon-Fully, Mehrkosten

Kanton Neuerifnwy.

1. Korrektion der Reuse bei Boudry 2. Korrektion des Buttes bei Buttes 3. Korrektion der Reuse bei Couvet

90,000. --

Beiträge aus der Bundeskasae.

Fr.

36,000. --

100,000. --

50,000. --

190,000. --

86,000. --

Kostenvoranschlagssummen.

Fr.

90,000. --

36,000.

2,472. 75 19,000. --

989. 10 6,300.

111,472. 75

43,289. 10

70,000. -- 45,000. --

28,000. -- 15,000.

42,500. --

17,000. - -

50,000. --

20,000. · -

24,000. --

8,000. --

5,500. --

2,750. --

12,500. --

6,250. --

249,500. --

97,000. --

125,000. -- 77,500. -- 56,000. --

50,000. -- 31,000.

18,666.

258,500.

99,666. --

540

Kanton Genf.

Korrektion der Aire bei St. Julien, Nachsubvention Gesamtbetrag

Kostenyoranschlagssummen.

Fr.

Beiträge aus der Bundeskasse.

Fr.

16,000. --

5,333. 34

3,563,249.21 1,394,921.04

Ferner wurden bewilligt: a. Aus der H ü l f s m i l l i o n : dem Kanton T e s s i n für Verbauungen und Entwässerungen bei Campo

Fr. 7097. 56

b. Aus dem allgemeinen S c h u t z b a u t e n f o n d s : dem Kanton W al H s für Baggerungen in der Rhone ~Fr. 2400. -- b. Im Berichtsjahre bezahlte Subventionen.

Kanton Zürich.

1. Korrektion der Töß bei Bauma . . ' . . Fr.

2. Korrektion des Flaaeherbaches bei Flaach ,,

10,000. -- 4,800. --

Fr.

14,800. --

Fr.

(Ì03. 53

Kanton Bern.

!.. Aarekorrektion Thun-Uttigen, Nachsubvention 2. Verbauung des Gonten- und Gersterngrabens bei Sigriswil 3.. Verbauung des Tscherzisbaches bei Gsteig 4. Verbauung des Mattenbaches bei St. Stephan 5.- Verbauung des Kalberhönibaches bei Saanen 6 . Zulgkorrektion b e i Steffisburg . . . .

7. Korrektion der Sense bei Thörishaus 8. Birskorrektion bei Courroux 9. Verbauung des Turbaches bei Saanen . .

10. Korrektion des Plachili- und Kratzhalden' grabens bei Heutigen Übertrag

-- -- 55

T)

1,000.

2,100.

1,826.

2,400.

3,800.

6,000.

4,280.

4,800,

71

4,800. --

7l 7) V) 71

y> 7) 71

Fr.

-- -- -- --

---

31,610. 08

541

Übertrag Fr.

11. Verbauung des Hirsigrabens bei Schwarzenegg ,, 12. Birskorrektion zwischen Loveresse und Court, Nachsubvention ,, 13. Verbauung des Laueligrabens bei Hilterfingen .fl 14. Verbauung des Bösenbaches bei Steffisburg ,, 15. Aarekorrektion im Kirchet bei Innertkirchen ,, 16. Verbauung des Bärbaches bei Zäziwil . . ,, 17. Korrektion der Ilfis bei Emmenmatt . . ,, 18. Korrektion des Erlen- und Biglenbaches bei Walkringen, inkl. Nachsubvention . . . ,, 19. Verbauung des .Bettelriedbaches bei Blankenburg ,, 20. Korrektion des Filderich- und Muggenbaches im Diemtigerthal ,, 21. Korrektion des Stämpbaches und der Worblen b e i Stettlen . . . . . " . ' . ' . . .

,, 22. Korrektion der Worblen bei Enggistein . ,, 23. Korrektion der Scheuß bei Biel . . . .

,, 24. Korrektion der Simme bei Boltigen . . . ,, 25. Verbauung des Lugigrabens bei Diemtigen, Nachsubvention ,, 26. Korrektion des Schwarzbaches an der Gemmi ,, 27. Uferschute an der Aare im Sohwäbis bei Thun ,, 28. Korrektion der Worblen bei Bolligen . . ,, 29. Verbauutig des Grünbaches bei Merligen . ,, 30. Korrektion des Lauenenbaches bei Meiringen ,, 31. Korrektion der Kalten Sense an der Schwefelbergstraße ,, 32. Korrektion des äußeren Seitenbaches bei Lenk ,, 33. Korrektion und Verbauung des Lombaehes bei Unterseen, Nachsubvention . . . . ,,

31,610. 08 2,266. 35 10,000.

260.

4,400.

5,600.

6,800.

4,000.

-- --- - --

10,880. 7 5 2,000. -- 10,000. -·10,000.

2,000. -- 7,900. · 10,000. -- · 2,000. -- 1,600. -- 2,030.

3,600. · 6,000.

3,000.

8,000. -- 3,200. -- 10,000. --

Fr. 157,147. 18 Kanton Lüstern.

1. Rothbach- und Seewaagkorrektion, inkl.

Nachsubvention 2. Korrektion des Flühlibaches bei Marbach .

Übertrag

Fr.

fl

Fr.

20,115. 30 8,000. -- 28,115. 30

542 Übertrag Fr.

3. Verbauung des Altdorfbaches bei Vitznau . ,, 4. Vcrbauung des Renggbaches bei Kriens, inkl. II. Nachsubvention ,, 5. Korrektion des Rümligbaches und der Emme bei Schachen · ,, 6. Verbauung des Hilfernbaehes bei Marbach ,,

28,115. 30 772. 35

Fr.

66,887. 65

Fr.

6,000. ·

,, ,, ,,

19,440. 4,100. -- 44. 87

,,

8,479. --

Fr.

38,063. 87

Fr.

6,350. --

.,, ,,

487. 35 415. --

,,

3,400. --

,,

'2,270. -

,,

3,000. --

,,

3,340. - -

1.

2.

3.

4.

5.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Kanton Uri.

Verbauung des Balankabaches bei Seedorf Verbauimg des Gruonbaches bei Flüelen, II. und III. Nachsubvention Umbau der Reußbriicke bei Attinghausen .

Runsenverbauung in der Gemeinde Silenen Verbauungen in der Joggenen, Furkastraße, inkl. Nachsubvention

Kanton Schwye.

Ausbau des Spreitenbaches bei Lachen .

Verbauung der Alp Stäflen im VorderWäggithal Verbauung des Mosenbaches bei Galgenen Verbauung der Schlieren im Inner-Wäggithal, Nachsubvention Korrektion des Kirchen- und Lauibaches im Inner-Wäggithal, Nachsubvention Verbauung des Steinbaches im Euthal bei Einsiedeln Korrektion der Seewern, inkl. Nachsubvention

Kanton Oswalden.

1. Verbauung des Lauibaches bei Giswil . .

2. Verbauung der Kleinen Schlieren bei Alpnach 3. Verbauung des Wolforts- und des Widibaches bei Alpnachstad

18,000. - 10,000. ··10,000. --

Fr.

19,262. 35

Fr.

^

10,000. -- 5,000. --

.,

8,000. --

Fr.

23,000. --

543 Kanton Nidwaiden.

Verbauung des Steinibaches II. Nachsubvention

bei Hergiswil, Fr.

8,000. --

Kanton Glarus.

1. Verbauung des Tränki- und des Rautibâches bei Näfels Fr.

2. Verbauung der Ruhställiruns bei Mollis . ,, 3. Entwässerung der Spritzbäche auf Braunwald, Gemeinde Rüti ,, 4. Verbauung der Rüflruns bei Mollis, Nachsubvention ,,

10,000. --

Fr.

19,400. --

Kanton Freiburg.

Korrektion der Sionge bei Vaulruz, Riaz etc. . Fr.

1,960. --

Kanton Solothurn.

Aarekorrektion, Schönenwerd bis Kantonsgrenze

Fr.

2,131. --

. Fr.

6,000. --

Kanton Schaffhausen.

Rheinkorrektion bei Bildungen, II. Nachsubvention Fr.

10,000. --

Kanton Baselland.

Korrektion der Ergolz bei Rothenfluh

.

Kanton Appemell A.-Sh.

Verbauung des Mattenbaches bei Heiden

.

4,700. -- 1,200. -- 3,500. --

. . Fr. 10,000. --

Kanton St. Gallen.

1. Uferschutz am Rhein beim Monstein, u. Beschluß 2. Verbauung des Tscherlacherbaches bei Wallenstadt 3. Uferschutz am Rhein beim Monstein, III. Beschluß Übertrag

Fr.

118. 80

,,

2,371. 08

.,

1,655. --

Fr.

4,144. 88,

544

Übertrag Fr.

4. Vorbauung des Vilterserbaches bei Vilters ,, -5. Verbauung des Kobelwieserbaohes bei Oberried ,, 6. Korrektion des Steinlibaches bei Thal, Nachsubvention ,, 7. Verbauung des Zuzwiler Dorfbaches . . ,, 8. Entwässerungen bei Weesen ,, 9. Korrektion der Steinach bei Obersteinach, Nachsubvention ,, 10. Verbauung des Tobelbaches bei Altstätten ,, 11. Verbauung des Oberdorf bâches bei Gossau, Nachsubvention ,, 12. Verbauung des Bärschnerbaches (Tobelplatte) ,, Fr.

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

15.

16.

17.

Kanton Graubünden.

Schlitzbauten am Vorderrhein bei Truns . Fr.

Rheinkorrektion bei Ilanz ,, Steinvorlage am Glenner bei Ilanz . . . ,, Rheinbewuhrung bei Waltensburg . . . ,, Steinvorlage am Glenner und Peilerbach bei Vais ,, Verbauung der Platzrüfe bei Vais . . . ,, Steinvorlage am Glenner bei Seewis . . ,, Verbauung des Ekschitobels, Gemeinde Saften ,, Verbauung des Porteinertobels bei Katzis . ,, Verbauung der Casellertöbel bei Sils . . ,, Verbauung des Scharansertobels bei Chur ,, Verbauung der Seznarüfe bei Lenz ,, Verbauung des Moostobels bei Tomils . . ,, Verbauung des Val Casti da dains bei Rothenbrunnen ,, Wuhrbau an der Plessur im Meiersboden .bei Chur . . . . , ,, Korrektion der Landquart und des Taschinasbaches bei Grüsch ,, Kolmatierungsanlageu an der Landquart bei Grüsch ,, Übertrag

Fr.

4,144. 88 1,008. 41 600. -- 10,000. -- 10,000. -- 1,124. 33 170. 55 6,000. -- 1,643. 55 4,000. -- 38,691. 72 2,465.

1,005.

848.

3,308.

67 43 48 07

3,042. 1(5 150. 44 689. 84 071. 52 5,443. 62 700. 33 5,000. -- 1,254. 53 3,400. -- 1,200. -- 206. 48 3,104. 28 1,003. 98 33,494. 83

545 Übertrag .Fr.

IS. Verbauung des obersten Laufes der Val Targherà bei Chur r 19. Verbauung des Grattertobels bei Chur, Nachsubvention ., 20. Wuhrbau an der Plessur bei Chur . . . ., 21. Verbauung der Sassalrüfe bei Maladers . l, 22. Vorbauung des Furnatobels bei Jenaz . . ,.

23. Verbauung der Saxer- und Calfreiserrüfe bei Maladers ,, 24. Bewuhrung der ßabiusa bei Chur . . .

,, 25. Kolmatierungsanlagen am Glenner bei Seewis ,, 26. Verbauung des Schraubaches bei Schiera . ,, 27. Verbauung des unteren Laufes der Val Targherà bei Chur ,, 28. Verbauung des Val Bagliel bei Ems . . ,.

29. Verbauung des Val Parvis da Tgions bei Ems . ,, 30. Verbauung der Zizerserrüi'e ,, 31. Steinvorlage am Rhein bei Maienfeld . . ,, 32. Bheinkorrektion bei Trimmis ,, 33. Verbauung des Mortelsbächli bei Saas . . r 34. Innkorrektion oberhalb der Beverserbrücke ,, 35. Verbauung des Val Giandains bei Pontresina .;1 36. Entwässerungen und Verbauungen bei Fetan, Nachsubveation ,n 31. Innkorrektion in der Gemeinde Ponte . . ., 38. Kanalisierung des Val Giandains bei Pontresina ., IJ9. Verhauung des Val Chamuera bei Ponte . ,, 40. Verbauungen und Entwässerungen inMagnacun ,, 41. Innkorrektion oberhalb der Brücke von Bevers ., 42. Korrektion der Moësa bei Leggia . . . r 43. Korrektion der Moösa bei Grono . . .

., 44. Verbauung der Piseilarüfe bei Castaneda . ,, 45. Korrektion des Poschiavino und Val Viale bei Poschiavo 4B. Verbauung des Val Cogno bei Le Prese . ., Übertrag Bundesblatt.

52. Jahrg. Bd. I.

33,494. 8!5 570. 77 1,735.

755.

1,181.

10,000.

65 78 <ì2 --

7,895.

480.

2,000.

10,000.

27 -- -- --

5tiO. 50 899. 88

968. 57 8,000. -- 2,614. 17 2,757. 95 2,000. 254. 44 437. -- 2,264. 18 104. OH 8,000. -- 117. -- 4,225. 3b 373. 55 5,000.

5,000. -- 431. 5H 1,936. 78 356. 90

Fr. 114,415. 84 38

546

Übertrag Fr. 114,415. 84 47. Verbauung des Val Fileit und Sanzano bei Brusio ,, 2,526. 32 48. Verbauung des Val G-aggio bei Brusio. . ,, 171. 21 49. Entwässerung von la Farina bei Le Prese ,, 1,895. 90 50. Verbauung der Archia gronda, Val di niez, bei Valcava ., 828. 01 51. Verbauung der Archia gronda, Val da daint, bei Valcava .,, 273. 5« 52. Vorbauung des Val Ruina bei Fuldera . ., 1,247. 83 53. Entwässerung der Straße Cierfs-Fuldera . ..

672. 48 54. Verbauung der Tanter Ruinas bei Münster, Nachsubvention ., 1,987. 84 55. Verbauung bei Prä da Munt bei Cierfs . ,, 720. -- 56. Verbauung in Vallatscha bei Sta. Maria . ,, 1,142. 44 57. Verbauung der Val Ruina bei Fuldera, Nachsubvention ,, 1,069. 51 Fr. 126,950. 94 Kanton Aargau.

1. Sisselnkorrektion bei Flick und Eicken, Fr. 17,000.

Nachsubvention . .

2. Bachverbauungen bei Boniswil, Leutwil und Birrwil 3,000.

Fr. 20,000. 1.

2.

3.

4.

5.

6.

Kanton Thwrgau.

Korrektion der Sitter bei Bischofszell .

Fr.

Verbauung des Querbaches bei Bußnang .

7) Korrektion des Itobelbaches bei Metti en . ;i Korrektion des Wuppenauorbaches .

V) Korrektion des Grien- und des Furtbaches bei Bußnang V) Korrektion der Lauche bei Märwil .

;i Fr.

Kanton lessiti.

1. Korrektion des Tessin bei Folleggio 2. Korrektion der Magliasina bei Caslano .

3. Uferschutz am Tessin bei Arbedo

Fr.

V)

Fr.

2,252. 50 860.

8,800.

6,000.

7,000.

9,000.

33,912. 50 4,924. 40 1,900. 12 4,900.

11,724. 52

547 Kanton Waadt.

I. Korrektion der Veveyse, unterster Lauf, bei Vevey . . .

. Fr.

; "2. Entwässerungen bei Cossonay . . . . ,, ·3. Korrektion der Ognonaz bei Vevey . . . ^ 4. Korrektion der Baumaz bei Grandson, inkl.

Nachsubvention ,, ·5. Korrektion der unteren Gryonne bei Bex . ,, 6. Entwässerungen bei Bpesses ,, 7. Korrektion des Courset bei Lavey . . . ., 8. Korrektion der Baie de Montreux, Nachsubvention ,, 9. Korrektion der Gewässer de Palud bei Vevey ,, 10. Runsenverbauung beim Bad Lavey . . . ,, 11. Korrektion der Veveyse bei Vevey, Ergänzungen ,, Fr.

3,400. -- 10,000. -- 1,816. 62 3,989.

10,000.

10,000.

10,000.

10 -- ---

10,000. - 5,000. -- 5,000. -- 4,000. -- 73,205. 72

Kanton Wallis.

1. Verbauung des Torrent-neuf und des Torrent du Glarier bei Collombey-Muraz . . . . Fr.

82(). 05 2. Verbauung des Hochbalmbaches bei Saas-Fee ,, 1,000. -- 3. Korrektion der Visp in den Kipfen . . . ., 5,100. 4. Verbauung der Lizerne bei Ardori, oberer Lauf, Nachsubvention ,, 1,162. 40 ·5. Verbauung der Lizerne bei Ardon und Vétroz, unterer Lauf ,, 4,575. 98 -t>. Schlipfverbauung am Fosseau bei Vouvry. ., !)00. -- 7. Erhöhung der Hochwasserdämme der Visp bei Visp 2,300. - 8. Korrektion der Morge bei Sion-Conthey . r/ 800. - 9. Entsumpfungskanal Saillon-Fully . . . . ,, .

300. - 10. Umbau der Brücken von Raron und Niedergestelen ,, 6,44(5. -- II. Verbauung im May en bei Vionnaz, Nachsubvention : . ,, ' 710. 80 Übertrag

Fr.

24,121. 2:J

548

Übertrag Fr.

Wiederherstellungsarbeiten an der Rhone bei Saillon-Fully ., Korrektion der Morge, unterster Lauf . . ., Uferschutz an der Rhone gegenüber der Grande-Eau-Mündung .rt Kolmatierungsanlagen an der Rhone bei Sion und Riddes ,, Ausriiumungsarbeiten auf dem Crôte-secheGletscher Korrektion der Dranse bei Champsec . . ,, Entsumpfungskanal Saillon-Fully, Nachsubvention ,,

12.

13.

14.

15.

16.

17.

18.

24,121. 2:* 10,000. -- 10,000. --· 3,000. -250. -- 4,100. -- 2,955. -- 5,740. 65

Fr.

60,166. 8S

. Fr.

. ,,

%/)

10,000. -- 2,365. -- 8,000. -- 3,945. 15 4,385. 52 10,000. --

Fr.

38,695. 67

Kanton Neuenburg.

1.

2.

3.

4.

5.

fi.

Korrektion Korrektion Korrektion Korrektion Korrektion Korrektion

der der der des der der

Reuse aux Molliats . .

Reuse bei Couvet . .

Bässe-Reuse fl Buttes bei Fleurier . .

Reuse bei Boudry . .

Reuse au Plan de l'Eau

.

.

.

Gesamtbetrag

,, ,,

Fr. 780,000. --

Ferner wurden bezahlt:.

«. Aus der H ü l f s m i l l i o n : an den Kanton Graubünden für die Verbauung des Val Ruina bei Fuldera

Fr. 2000. --

b. Aus dem a l l g e m e i n e n S c h u t z b a u t e n f o n d s : an den Kanton Wallis für die Wiederherstellungsarbeiten an der Rhone, Gemeinden Saillon-Fully Fr. 5000.

549 c. Durch Bundesratsbeschlüsse bewilligte und teilweise ausbezahlte Subventionen.

Rekapitulation auf 1. Januar 1900.

Kantone.

AusKostenMaximum Voranschlagssummen. der bewilligten bezahlte Bundes!»jitrltge.

Fr.

Zürich . . .

Bern . . .

Luzern . . .

Uri . . . .

Schwyz . .

Obwalden . .

Nidwaiden tìlarus . . .

Zug. . . .

Freiburg . .

Solothurn . .

Baselland . .

Schaffhauseu .

AppenzellA.-Rh.

St. Gallen . .

Graubünden .

Aargau . . .

Thurgau . .

Tessin . . .

Waadt . . .

Wallis . . .

Neuenburg Genf . . .

Fr.

Fr.

anf

1. Januar 1900.

Fr.

-- 15,302. 45 26,255. 36 6,000. -- 61,099. 05 10,000. -- 251,017. 53 620,948. 6» 20,000. -- 88,403. 80 55,285. 15 100,000. -- 205,164. 96 38,000. -- --

61,200. - 1,031,068. 38 212,747. 25 26,621. -- 71,940. -- 182,438. 55 118,500. -- 143,147. 78 17,834. 32 . 118,897.55 33,744. 64 5,600.-59,354. 96 63,500. -- 262,315. 47 1,001,008. 43 80,590. -- 143,823. 85 384,671.-- 281,941. -- 412,184. 70 179,983. -- 21,666. 67

7,227,958. 86 2,313,180. 31

4,914,778. 54

228,000. --

91,200. --

30,000. --

3,854,289. 45 719,200. -- 174,900. -- 362,000. -- 513,400. -- 269,000. -- 392,100. -- 44,585. 79 335,600. -- 180,000. -- 29,000. -- 301,135.-- 147,000. -- 1,331,000.-- 4,013,721. 55 260,500.-- 561,794. 70 1,046,872. 25 990,600. -- 1,619,189. 15 555,450. -- 66,000. --

1,479,376. 28 316,480. -- 69,960. -- 171,200. -- 237,110. -- 126,500. -- 171,540. -- 17,834. 32 134,200. -- 60,000. -- 11,600.-- 120,454. -- 73,500. -- 513,333. -- 1,621,957. 12 . 100,590. -- 232,227. 65 439,956. 15 881,941.-- 617,349. 66 217,983. -- 21,666. 67

448,307.90 103,732. 75 43,339. -- 99,260. -- 54,671. 45 8,000. -- 28,392. 22

Total 17,984,237. 89

Subventionsrest

Das durchschnittliche Beitragsverhältnis berechnet sich somit ·zu 40,i9 °/o und steht gegen das letztjährige von 40,42 % um 0,28 % zurück.

Die zugesicherte Beitragssumme hat gegenüber dem Vorjahro um Fr. 725,033. 61 zugenommen, und dementsprechend ist auch der noch auszubezahlende Subventionsrest um Fr. 569,127. 21 gewachsen.

4. Subventionierung von Korrektionen und Verbauungen durch besondere Bundesbeschlüsse.

a. Im Berichtsjahre zugesicherte Subventionen.

Datum

Kosten-

Beitrags-

Kanton Bern

^ Beschlusses.

veranschlag.

Fr.

maximum.

Fr.

Korrektion der Kander von Reichenbach bis zur Wimmisbrücke . . . . - . _ · . - · . . . .

30. September 18"99

1,250,000. --

416,700.--

Kanton St. Gallen.

1. Korrektion der Simmi und des Felsbaches bei Garns

7. Oktober 1899

858,000. --

429,000. --

2. Verbauung und Korrektion des Grabserbaches bei Grabs

7. Oktober 1899

420,000.--

210,000.--

1,278,000.--

639,000.--

28. September 1899

510,000. --

255,000. --

Gesamtbetrag

3,038,000.--

1,310,700.--

Kanton Tessin.

Sicherungsarbeiten gegen Nachstürze des Sasso rosso oberhalb dem Dorfe Airolo

«t o

551 Infolge Erfüllung der gestellten Bedingungen ist im Berichtsjahre der Bundesbeschluß betreffend Subventionierung der Sicherungsarbeiten am Sasso rosso bei Airolo in Kraft getreten.

Den h. eidgenössischen Räten wurden Botschaften vorgelegt über : 1. die Korrektion der Kleinen Emme bei Flühli, Kanton Luzern ; 2. die Verlängerung des Reußkanales, Kanton Uri.

In Behandlung sind geblieben : 1. die Korrektion der Reuß bei Obfelden, Kanton Zürich; 2. die Korrektion der Biber im Kanton Schaff hausen ; 3. die Korrektion der Töß, Ausbau, im Kanton Zürich; 4. die Verbauung des Fallbaches und der Gürbe im Kanton Bern ; 5. die Korrektion und Verbauung des Turtmannbaches im Kanton Wallis.

b. Im Berichtsjahre ausbezahlte Subventionen.

Kanton Zürich.

1. Hochwasserdamm- und Binnenkanal anläge an der Thur ' . . Fr.

2. Korrektion der Töß, Glatt und Thur, Nachsubvention ., 3. Korrektion der Limmat und Sihl, Nachsubvention ,, 4. Verbauung des Küßnachterbaches, Restzahlung ,,

5,000.-- 108,000. -- 80,000.-- 13,000.--

Fr.

206,000. --

1. Korrektion der Saane von Laupen bis Oltigen 2. Korrektion und Verbauung des Lombaches und Zuflüsse bei Unterseen, Restzahlung .

3. Korrektion und Verbauung der Gürbe bei Wattenwil ·4. Ilfiskorrektion von der Kantonsgrenze Luzern bis zur Einmündung des Gohlbaches bei Langnau

Fr.

31,500.--

,,

9,500i --

,,

50,000. --

,,

12,800. --

Übertrag

Fr.

103,800.--

Kanton Bern.

552 Übertrag Fr.

5. Korrektion des Hornbaches bei Sumiswald ., 6. Korrektion der Engstligen bei Frutigen, Nachsubvention ,, 7. Korrektion der Emme, untere Strecke, Nachsubvention r 8. Verbauung des Lammbaches und des Schwandenbaches bei Brienz ,, 9. Korrektion der Emme, obere Strecke, Nachsubvention ,,

103,800. -- 10,800. -- 10,000. -- H5,000. -- 70,000. -- 31,750. --

Fr.

261,350.

Fr.

26,600.

Fr.

30,000:

Fr.

8,800.

,,

2,750.

Fr.

11,550.

Fr.

45,000.

Fr.

30,000.

Kanton I/itsern.

Korrektion des Schonbaches und der Ilfis von oberhalb Marbach bis zur Kantonsgrenze Bern-Luzern Kanton Unterwaiden .ob dem Wald.

Verbauung der Großen Schlieren bei Alpnach Kanton G-lqrus.

1. Verbauung der Guppenruns bei Schwanden 2. .Verbauung des Biltnerdorfbâches, Nachsubvention

Kanton Baselstadt.

Korrektion der Wiese bei Riehen und Erstellung eines Hochwasserdammes längs des Rheines bei der WiesemUndung Kanton Appenzell A.-Rh.

Verbauung und Korrektion des Gstaldenbaches bei Heiden

553

Kanton St. Gallen.

t. Rheinkorrektion, II. Nachsubvention . . Fr.

2. RheinreguKerung von der Illmündung bis zum Bodensee ,, ·Ï. Unterrheinthalischer Binnenkanal von oberhalb Sennwald bis zum Bruggerhorn . . ., 4. Verbauung des Trübbaches in der Gemeinde Wartau, Restzahlung ,, 5. Ausbau des Linthwerkes (gemeinsam mit den anderen Linthkantonen) ., 6. Verbauung und Korrektion des Gstalden bâches bei Thal ,,

80,000.--552,000. -- 300,000. -- 24,150. -- 14,500. -- 40,000. --

Fr, 1,010,650. -- Kanton Grqubünden.

Verbauung der Nolla bei Thusis, Nachsubvention

Fr.

15,000.--

Kanton Aargau.

Korrektion der Aare von Böttstein bis zum Rhein, Nachsubvention

Fr.

56,000.--

. Fr.

43,500. --

\. Korrektion des Cassarate bei Lugano . . Fr.

2. Korrektion der Maggia von oberhalb der Brücke von Ascona bis zum Langensee, Nachsubvention ,, 'A. Tessinkorrektion von Bellinzona bis zum Langensee, Nachsubvention . . . . . ,, 4. Sicherungsarbeiten gegen Nachstürze des Sasso rosso bei Airolo ,,

30,000. --

Fr.

230,000.--

Kanton TTmrgau.

Korrektion der Thur, Nachsubvention

.

.

Kanton Tessin.

45,000. 80,000. -- 75,000. --

554 Kanton Waadl.

1. Korrektion der Broye von Brivaux bis unterhalb dem Pont-neuf Fr.

2. Korrektion der Rhone zwischen der Kantonsgrenze und dem Lemansee, II. Nachsubvention, Restzahlung ,, 3. Sanierung der Sümpfe der Orbe, Nachsubvention '.

,, 4. Korrektion der Broye aventicienne, von unterhalb dem Pont-neuf bis zum Murtensee ,, 5. Korrektion und Verbauung des Flon und seiner Zuflüsse bei Lausanne, Nachsubvention ,,

100,000. -13,700. -- 60,000. -- 60,000. -- 40,000.--

Fr.

273,700. --

1. Verbauung der Gamsen bei Glis . . . Fr.

2. Verbauung des oberen Laufes der Lozence und deren Zuflüsse bei Chamoson ,, 3. Korrektion der Rhone im Weißensand bei Naters, Brig und Thermen ,,

20,000. -- 18,750. - -

Fr.

118,750.--

Kanton Wallis.

80,000.--

Kanton Neuenburg.

Korrektion des Bied bei Locle

Fr.

Gesamtbetrag

80,000.

Fr. 2,438,100.

Im Berichtsjahre wurden die bewilligten Bundesbeiträge 'für folgende Bauten erschöpft: Kanton Zürich: Verbauung des Küßnachterbaches.

Kanton Bern : Verbauung und Korrektion des Lombaches und seiner Zuflüsse bei Unterseen.

Kanton St. Gallen: Verbauung des Trübbaches in der Gemeinde Wartau.

Kanton Waadt: Rhonekorrektion zwischen der Kantonsgrenze Wallis und dem Lemansee, II. Nachsubvention.

555

c. Durch Bundesbeschlüsse bewilligte und teilweise ausbezahlte Subventionen.

Rekapitulation auf 1. Jannar 1900.

Kantone.

KostenMaximum Ausbezahlte voranschlagssummeii,, der bewilligten Bundessaibvcntionen.

Fr.

Fr.

Fr.

Zürich . . . 4,970,000. -- Bern . . . . 6,161,000. -- Luzern . . .

975,000. -- Schwyz . . .

250,000. -- Obwalden . . .

500,000. -- Glarus . . . .

420,000. -- Solothurn . . . 1,108,000. Baselstadt . . 4,396,000. -- Appenzell A.-Rh.

166,000. -- St. Gallen . . . 17,754,500. -- Graubttnden . .

200,000. -- Aargau . . .

400,000. -- Thurgau . . . 2,212,500. -- Teasin . . . . 2,678,600. -- Waadt . . . . . 7,880,000. -- Wallis . . . . 1,340,000. -- Neuenburg . .

480,000. -- Total

Subventionsrest auf 1. Januar 1900.

Fr.

1,988,000.-946,656. 10 1,041,343. 90 2,453,168.-- 1,212,400. -- 1,240,768.

487,500. -- 419,630.-- 67,850.

125,000. -- -- ' 125,000. -- 250,000. -- 56,000. -- 194,000.

210,000. -- 152,250. -57,750. -- 360,000. -- 360,000. -- 1,223,670. -- 135,000.-- 1,088,670.-- 83,000. -- 60,000. -- 23,000. -- 11,070,700.-- 6,316,400.-- 4,754,300. · 100,000.-- 44,704. 22 55,295. 78 200,000. -- 126,000. -- 74,000. -- 885,000. -- 379,200. -- 505,800. -- 1,319,300. -- 359,000. -- 960,300. -- 3,174,000. -- 1,226,000. -- 1,948,000.-- 610,000. -- 118,750.-- 491,250. 240,000. -- 160,000. -- 80,000. --

51,891,600.-- 24,779,338.-- 11,722,601.88 13,056,736.12

Aus dieser Zusammenstellung ergiebt es sich, daß das durch-

24 779 338 X 100

schnittliche Beitragsverhältnis --'

*"

"v

O J. ,o*Jl.oUU

= 47,76 % beträgt,

(1898: 47,95 %) ; mit Ausschluß der Rheinregulierung sinkt dasselbe auf 41,3i°/o (1898: 41,28 °/<0.

Die ausbezahlten Beiträge übersteigen die neu hinzugekommenen Subventionen um Fr. 1,127,400.

5. Hydrometrie.

In der nachstehenden Tabelle sind die nötigen Angaben über den B e s t a n d der P e g e l s t a t i o n e n am Ende des Berichtsjahres, sowie über die im Verlaufe des letzteren im Stationsnetz zur Ausführung gelangten Arbeiten zusammengestellt.

I Rhein . .

II Aare . .

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Bestand des schweizerischen Fegelnetzes im Jahr 1809.

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557

Während des Jahres 1899 konnten die folgenden 8 Stationen neu erstellt und dem schweizerischen Pegelnetz zugeteilt werden : 1. Felsberg (Rhein); 2. Bazenhaid (Thur); 3. Basel (Wiese): 4. Zwingen, unterhalb des Turbinenhauses (Birs) ; 5. Rathausen,, oberhalb des Turbinenhauses (Wasserwerkkanal) ; 6. Rathausen, unterhalb des Turbinenhauses (Wasserwerkkanal); 7. Ponte Piagno(Poschiavino) und 8. Meschino (Lago di Poschiavo).

Außerdem kam an der Pegelstatiou La Plaine (Rhone) ein L i m n i g r a p h zur Aufstellung.

Ferner sind im Einverständnis mit der ,,Direction des Services industriels11 in Genf die im Bereiche dieser Stadt am See, sowie an der Rhone und an der Arve gelegenen Pegel in einer Weise umgebaut worden, daß nun sämtliche Nullpunkte auf gleicher Höhe sich befinden.

Als solche Stationen, welche mangels an geeigneten Beobachtern im Berichtsjahre nicht zur regelmäßigen Ablesung gelangen konnten, wären die nachfolgenden 6 zu erwähnen: 1. Seeburg(Vierwaldstättersee) ; 2. Malvaglia (Brenno) ; 3. Loderio (Brenno) ; 4. Celerina (Inn) ; 5. Celerina (Flatz) und 6. Ponte (Inn).

Aus Gründen, die im letztjährigen Geschäftsbericht eingehender erörtert worden sind, wurde am G e n f erse e die Anlage von neuen Höhenversicherungen weitergeführt und beendigt. Hierbei kamen die Pegelstationen Bouveret, Ouchy, Morges, Rolle, Nyon und Coppet zur Erledigung. Anläßlieh der betreffenden Arbeiten sind auch die N i v e l l e m e n t s a n s c h l ü s s c mit F r a n k r e i c h , nämlich in St. Gingolph, Moillesulaz, Annemasse und Etrembières bewerkstelligt worden. Fernerhin ist auch, um mit den franzüsischerseits am Genfersee erhobenen Pegelbeobachtungen Fühlung zu erhalten, die Station Thonon zur Einnivellierung und Versicherunggelangt.

Mit der Studie über die Pegel- und Hochwasserverhältnisse am L a n g e n s e e , resp. mit den einschlägigen Nivellements, konnte begonnen, und es sind von insgesamt 12 auf italienischem Territorium gelegenen Stationen mit Pegeln und Hochwassermarken deren 9 bewältigt worden.

Der telegraphische Hoc h w a s s e r - N a c h r i c h t e n d i e n s t wurde im Berichtsjahre definitiv und einheitlich organisiert und das betreffende Netz durch die Neuaufnahme von Reichenau (Rhein), Döttingen (Aare), Brig (Rhone), Visp (Visp), Sitten (Rhone) und Martigny (Dranse) von 6 Stationen auf 12 erweitert..

558

Gleichfalls ist die Anzahl derjenigen zumeist an Seen gelegenen Pegelstationen, an denen ein t ä g l i c h e r M e l d e d i e n s t stattfindet, erhöht worden. Im Berichtsjahre sind in dieser Beziehung zu den 5 Stationen des Vorjahres noch Reichenau (Rhein) und Porte du Scex (Rhone) hinzugekommen.

Durch das eidgenössische topographische Bureau sind i in Laufe des Jahres 1899 an solchen P r ä c i s i o n s n i v e l l o m e n t s (Neuaufnahmen und Revisionen), welche vom eidgenössischen Departement des Innern subventioniert werden, die nachstehend verzeichneten zur Ausführung gebracht worden : 1. Ötalla-Julier-Silvaplana (neues Nivellement); 2. Bern-Thun-G\vatt (Revision); 3. Spiez-Kandersteg (neues Nivellement) ; 4. Luzern-Flüelen-Hospenthal-Furka-Gletsch (Revision) ; 5. Plaffikon-Schwyz (Revision); (5. Mörel-Gletsch (Revision); 7. Gampel-Kippel (neues Nivellement); 8. Silvaplana-Siis-Martinsbruck (Revision) ; 9. Süs-Flüela-Davos (Revision).

Was das speciell für hydrometrische Zwecke zur Anlage gekommene und stetig in Erweiterung begriffene Netz der H ö h e u f i x p u n k t e anbelangt (Bestand am Ende von 1898 insgesamt 1763 Bronzeplatten und Bolzen), so giebt hierüber die beigefügte Tabelle Aufschluß.

1 Erstellte Fixpunkte Ende 1899.

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Von der ,,Tab e 11 a r i s e l i en Z u s a m m e n s t e l l u n g d e r H a u p t e r g e b n i s s e ' ' · der schweizerischen hydrometrischen Beobachtungen konnten die rückständigen Jahrgänge 1891, 1892, 1893 und 1894 im Manuskript und drnckbereit erstellt werden.

6. Untersuchung der Wasserverhältnisse.

Von der im Vorjahre in Angrifi genommenen B e a r b e i t u n g dea 'Einzugsgebietes des auf cirka 5100 km 2 sicli bemessendeu

559

Aaregebietes von den Quellen bis zum Bielersee sind die Berechnungen, soweit es sich um die Herstellung des Manuskriptes handelt, für die 1126 km2, welche auf das Areal von den Quellen bis zur Ausmiindung des Brienzersees entfallen, beendigt.

Im Rheingebiet, von den Quellen bis zur Taminamiindung, ist nun die A u f n a h m e der L ä n g e n p r o f i le und der t y p i s c h e n Q . u e r p r o f i l e von allen denjenigen Gewässern, die hinsichtlich der Gewinnung größerer Wasserkräfte in Betracht lallen können, vollständig zu Ende geführt. Zu den bereits früher erhobenen H37 km. sind im Berichtsjahre weitere 87 km. hinzugekommen, so daß mithin die Totalsumme der in obgenanntem Gebiete zur Aufnahme gelangten Längenprofile den Betrag von 724 km. erreicht hat.

Ferner ist das Längenprofil der Rhone auf der 15 km. langen Strecke : Mündung der Massa bis Mündung des Fiescherbaches einnivelliert worden.

Indem der Winter 1898/1899 durch einen außergewöhnlich milden Charakter sich auszeichnete, konnten leider im bündnerischen Teil des Rheingebietes keine Minimalwasser m e ss u n g e n zur Ausführung gebracht werden. Hingegen sind an 5 Pegelstationen desselben Gebietes, sowie an 2 Stellen der Rhone, an denen die Ermittlung von kompletten Abflußmengen-Kurven in Aussicht genommen ist, zahlreiche Messungen vorgenommen worden.

Zur Erleichterung der Messungsoperationen und um Zeitverluste und Unfälle thunlichst zu vermeiden, war es geboten, die betreffenden 7 Messungsprofile mit fixen Installationen (eingeteilte und mit Zifferntafeln ausgerüstete Drähte), die später andernortes wieder Verwendung finden können, zu versehen. Was noch die ortliche Lage der MessungsproHle anbelangt, so waren letztere folgendermaßen gewählt worden: 1. Ilanz, Vorderrhein (3); 2. Jlanz. Glenner (3); 3. Rothenbrunnen, Hinterrhein (3); 4. Felsberg, Rhein (3); 5. Tardisbrücke, Rhein (3); 6. Porte du Scex, Rhone; (B); 7. La Plaine, Rhone (4) ; die in Klammern beigefügten Zahlen entsprechen der Anzahl der an jeder Stelle ausgeführten Messungen.

Weiterhin sind noch 2 Minimal-Wasserniengenbestimrnungeri an der Aare in Aarberg, und l Hochwassermessung an der Ernme in Kirchberg vollbracht worden ; es beläuft sich somit die gesamte Anzahl der im Berichtsjahre vorgenommenen Wassermessungen auf 28.

Hinsichtlich der F l ü g e l t a r i e r u n g e n wäre /.u bemerken, daß während des .Jahres 1899. im »anzen 9 solcher Prüfungen

560 (Nr. 21 bis inkl. Nr. 29) durchgeführt werden mußten. Hiervon entfallen 3 auf eigene Instrumente, 4 weitere auf Flügel, deren Tarierung von Behörden und Privaten gewünscht worden war, und 2 auf einen dem königlich ungarischen hydrometrischen Bureau in Budapest angehörenden Apparat. Die Tarierungen des letztern sind lediglich deswegen zur Ausführung gebracht worden, um über das bereits im vorjährigen Berichte betonte eigentümliche Verhalten der Flügel bei gewissen Geschwindigkeiten näheren Aufschluß zu erlangen.

Seitens der eidgenössischen Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen ist die Anregung ausgegangen, die Niederschlagsund Abflußverhältnisse an 2 Bergbächen eingehender zu studieren, von denen der eine ein vollständig bewaldetes, der andere ein nur mit Rasen bedecktes Einzugsgebiet aufweist. Als Studienobjekte, welche den gestellten Anforderungen ziemlich gut entsprechen, sind einerseits das Rappengräbli, anderseits der Sperbelgraben, welche beide im Gebiet der Grünen ob Sumiswald sich befinden und je ein Einzugsgebiet von rund l km a umfassen, in Aussicht genommen. Indem nun die Abflußmengen während einiger Jahre täglich gemessen werden sollen, und diese Mengen voraussichtlich innert den Grenzen von einigen Litern bis zu mehreren Kubikmetern per Sekunde variieren können, bedarf es speciell konstruierter Messungsvorrichtungen, deren Projektierung auf Wunsch des Vorstandes genannter Centralanstalt vom eidgenössischen hydrometrischen Bureau übernommen worden ist. Die betreffenden Projekte (Kombinationen von Überfällen mit Eichvorrichtungen) sind nun angefertigt worden, und es konnten im weitern einige Vorversuche mit Überfällen, die an zwei Quellbächen des Emmenthals zur Erstellung gelangten, vorgenommen werden.

Schließlich möge noch bemerkt werden, daß im Berichtsjahre die von Behörden und Privaten einlangenden Anfragen über die Wasserstandsbewegung, Gefällsverhältnisse und Wasserführung von Gewässern, ferner über die Höhenlage von Pegelstationen und Fixpunkten, in erheblichem Maße zugenommen haben, so daß die Beantwortung aller betreffenden Schreiben nunmehr einen bedeutenden Aufwand an Zeit und Arbeit erfordert.

7. Linthkommission.

Dem von der eidgenössischen Linthkommission eingereichten Jahresberichte pro 1899 ist folgendes zu entnehmen :

561 Es wurden 3 Sitzungen abgehalten, und dem Bundesbeschluß vom 25. März 1897 entsprechend eine Linthsteuer von 5 Rp. per Are erhoben. Die Gesamtsumme der Entschädigungen für Unfälle beläuft sich auf nur Fr. 466. 60.

Unterhalb der alten Linthbrüeke bei Mollis wurde am Escherkanal ein für die Linthunternehmung wertloser Boden für Fr. 500 verkauft. Im Berichtsjahre sind 298 leere Schiffe und 29 Schaluppen in den Walensee gereckt worden ; flußabwärts gingen 298 Schiffe mit 9540 Tonnen Landesprodukten und auf kleinere Strecken 28 Schiffe mit 735 Tonnen.

Ausgeführte Arbeiten im Jahre 1899: a. E s c h e r k a n a l . Oberhalb L. C. l wurde das linksseitige Wuhr auf eine Länge von 30 Meter abgebrochen und auf eine Höhe von l Meter umgebaut. Im Gäsi wurde der Weg längs der Eisenbahn an den tiefen, bei hohen Wasserständen ungangbaren Stellen erhöht, und eine Bodenfläche von cirka 15,000 m 3 durch Ausstocken in Streueland verwandelt. In dem zur Aufforstung bestimmten Bodenkomplex zwischen See und Eisenbahn wurde ein 650 Meter langer Weg erstellt.

b. L i n t h k a n a l . Die Steinwuhrbauten wurden an verschiedenen Stellen fortgesetzt, wobei 180 Meter in halber Höhe und 1125 Meter in voller Höhe aufgeführt und hierfür cirka 4000 m 3 Steine verwendet worden sind.

Unterhalb Grynau ist nunmehr das Faschinenvvuhr des rechtsseitigen Hintergrabens mit demjenigen des Linthkanals vereinigt und mit zwei neuen Querbauten verbunden worden.

Die Danimplatzauffüllungen, die Ausräumungs- und Unterhaltsarbeiten, sowie die Erstellung der nötigen Weganlagen nahmen ihren regelmäßigen Fortgang, ebenso die auf Rechnung der Hintergrabengenoßsame ausgeführte Reinigung der Hintergräben.

Betriebsrechnung.

Einnahmen.

Ordentliche Außerordentliche (Subventionen)

Fr. 56,589. 53 ,, 24,500. -- Total

BundesbJatt. 52. Jahrg. Bd. I.

Fr. 81,089. 53

39

562 Ausgaben.

Escherkanal Linthkanal Verwaltungskosten und allgemeine Auslagen

Fr. 5,720. 71 ,, 65,419. 03 . ,, 13,337. 56

Total

Fr. 84,477. 30

Also Rückschlag von Fr. 3387. 77.

Fondsrechnung.

Aktiven : Liegenschaften, Schuldbriefe und Bankguthaben Fr. 246,722. 77 Restanzen und Mobiliar ,, 13,563. 20 Guthaben auf dem Betrieb und Barschaft ,, 12,114. 02 Passiven : Guthaben der Genossensame

Fr. 272,399. 99 ,, 6,722. 95

Vermögensstand auf Ende 1899

Fr. 265,677. 04

XII. Direktion der eidgenössischen Bauten.

A. Allgemeines.

Durch die gleichzeitige Inangriffnahme der Postneubauten in Zug, Herisau und Schaffhausen wurde eine weitere Vermehrung des technischen Personals nötig. Überdies hat infolge von Austritten etwelcher Wechsel im Bestände dieses Personals stattgefunden.

Infolge der neuerdings eingetretenen Arbeitsvermehrung auf der Kanzlei konnte die Anstellung eines weitern Kanzleigehülfen nicht weiter hinausgeschoben werden.

Die schon in den Geschäftsberichten für die Jahre 1894, 1895, 1896 und 1897 als notwendig bezeichnete Reorganisation dieser Abteilung wird nachgerade zum dringendsten Bedürfnis, da die jetzige Einrichtung mit den gesetzlichen Vorschriften in keinem Einklang mehr steht. Wir haben unser Departement denn auch beauftragt, nunmehr Bericht und Antrag für die Reorganisation dieser Abteilung einzubringen.

563 B. Hochbauten.

Der ordentliche Unterhalt der eidgenössischen Gebäude vollzog sich in bisheriger Weise, wobei immerhin zu bemerken ist, daß der bewilligte Mehrkredit von Fr. 18,000 vollständig in Anspruch genommen werden mußte.

Umbau- und Brweiterungsarbeiten wurden an 55 Bauobjekten vorgenommen. Die wichtigsten derselben betreffen: 1. Neuer Bodenbelag und sonstige Instandstellungsarbeiten im Vestibüle des Erdgeschosses im Bundeshaus Westbau 5 2. Erstellung von Brusttäfer und Planken in den Mannschaftszimrnern der Kaserne in Thun ; 3. Neueindeckung eines Teiles der Bedachung der Kaserne in Thun; 4. Neuanlage von Aborten bei verschiedenen Bauten der Munitionsfabrik und der Konstruktionswerkstätte in Thun ; 5. Einrichtung eines Saales im Hülfslaboratorium 2 der eidgenössischen Munitionsfabrik in Thun ; G. Einrichtung von Lokalen und Änderung des Dachstuhles der Hülsenfabrik in Thun; 7. Erstellung- der Centralheizung im Gebäude der Dreherei und des Hülfslaboratoriums Nr. 3 der eidgenössischen Munitionsfabrik in Thun; ·8. Neue Glühofenlage für die letztere ; 9. Ersetzen des defekten Bodenbelages des Erdgeschosses im großen Zeughause Nr. l in Thun, nunmehr als Exerzierraum benützt, durch einen Asphaltboden ; 10. Fortsetzung der Erstellung neuer Bödeu in den Reitbahnen in Thun ; 11. Umbau der Gebäude auf der angekauften Kappeler'schen Liegenschaft in Frauenfeld ; 12. Vergrößerung der Wacht- und Arrestlokale und Erstellung von Offiziersbädern in der Kaserne in Frauonfeld ; 13. Erstellung von Lastaufzügen in den Armeemagazinen in Gesehenen ; 14. Vervollständigung der innern Einrichtungen in eidgenössischen Kriegsdepots; 15. Umbau der angekauften Gebäulichkeiten in der Papiermühle bei Worblaufen, nunmehr vermietet;

564

16.

17.

18.

19.

Umbauten an den Zollgebäuden in Beurnevésin und Miecourt : Ergänzungsarbeiten im Zollgebäude Ecrenaz; Umbau des alten Zollgebäudes in Sauverny; Umbau der für die landwirtschaftliche Versuchsanstalt aui dem Liebefeld bei Bern angekauften Gebäude; 20. Ausbau der Hälfte des II. Stockes des Postgebäudes an der me du Montblanc in Genf, nunmehr an die Section genevoise du Club alpin suisse vermietet; 21. Ergänzungsbauten im Postgebäude in Sitten ; 22. Erweiterung der Telephonlokale im Postgebäude in Luzern : 23. Beendigung der Wiederinstandstellung der Telephoncentralstation in Zürich.

Die Erstellung eines Blockhauses beim Zelgli in Thun, die Isolierung der unterirdischen Dampfleitungen auf dem Areal der Kriegspulverfabrik in Worblaufen, verschiedene Ergänzungsarbeiten im Postgebäude Sitten, sowie die Erweiterung des Postgebäudes in Interlaken konnten nur zum Teil zur Ausführung gelangen und fällt deren Vollendung in das laufende Jahr. Das Nämliche gilt für die Erstellung des neuen Bodenbelages in den verschiedenen Reitbahnen in Thun, da für die Ausgrabung des alten Bodens und die Neuanlage und das gehörige Austrocknen derselben 4 Monate gerechnet werden müssen.

Die Arbeiten für die Überdachung des Hofes des Telegraphengebäudes in Bern sind zwar vergeben worden, doch kommen diese erst im nächsten Frühjahr zur Ausführung.

Die Einrichtung von Unterkunftsräumen im Zeughaus I in Thun wurde behufs nochmaliger Untersuchung, ob nicht ein weitergehendes Projekt zur Ausführung vorgeschlagen werden wolle, verschoben, desgleichen der Umbau des Zollgebäudes in Nyon, da die Schwierigkeiten mit der dortigen Gemeindebehörde noch nicht gehoben sind.

Verschiedene Ergänzungsarbeiten im Postgebäude Solothurn mußten auf das nächste Jahr verschoben werden.

An größern Neubauten waren während des Berichtsjahres in Ausführung begrifien oder wurden vollendet: l. Das Bundeshaus Mittelbau.

Gemäß Vertrag mit der Stadt Bern hat diese den freien Platz vor dem Parlamentsgebäude in Stand zu stellen und überdies Fr. 350,000 an die Eidgenossenschaft zu bezahlen. Auf Anfrage-

565

hin erklärten die stadtbernischen Behörden, daß ihnen behufs rechtzeitiger Vollendung der ihnen obliegenden Arbeiten der Platz auf i. September 1900 übergeben werden müsse. Infolgedessen haben wir beschlossen, mit dem Abbruch der niederzulegenden Gebäude -auf 1. Mai 1900 beginnen zu lassen.

Auch in diesem Jahre war der Baufortschritt im allgemeinen ein normaler und hat den Voraussetzungen entsprochen, bis auf die Eindeckung der Kuppel, für welche die Montierung der Eisenkonstruktion infolge der bekannten außerordentlichen Inanspruchnahme aller Eisenwerke erst in den letzten Wochen des Jahres begonnen werden konnte.

Indessen hinderte die Verzögerung an diesem Teil die Vollendung der ändern Partien des Baues nicht. Alle Korridor- und Zimmerböden wurden eingewölbt, alle Nebentreppen versetzt und «in großer Teil der Gipserarbeiten vollendet. Die steinernen Bodenbelege sind bestellt. Die Bauschreinerarbeiten sind, wenn auch nicht im Bau, doch in den Werkstätten fertig, wo sie noch beschlagen werden ; die Abort- und Wasserleitungen sind eingesetzt.

Die Dampfheizung konnte bereits in Betrieb gesetzt werden und die betreffende Firma ist dermalen nur noch mit der Einführung des maschinellen Teils der Ventilation beschäftigt. Mit der Installation der elektrischen Beleuchtung wird zu Anfang des laufenden Jahres begonnen werden. Ferner ist über einen weitern Teil der Arbeiten der künstlerischen Ausstattung definitiv entschieden worden.

Mit der Ausführung von solchen wurden betraut : die Bildhauer Reymond und Vibert in Paris, Meyer und Eggenschwyler in Zürich und Siegwart in Luzern. Der Stand der Ausführungen und die Vorarbeiten für die weitern Vergebungen des innern Ausbaues stellen die Vollendung und den Bezug des Gebäudes auf Ende 1901 in sichere Aussicht.

2. Das Archiv- und Landesbibliothekgebäude in Bern, welches im Herbst 1899 von den beteiligten Verwaltungen bezogen wurde.

3. Das Gebäude der maschinentechnischen Abteilung der polytechnischen Schule in Zürich ; dasselbe konnte auf den Anfang des Wintersemesters 1899/1900 bezogen werden, doch werden die Arbeiten für den Ausbau noch bis im Frühjahr dauern.

4. Ein Gebäude für Anfertigung von Zündsatz für die Munitionsfabrik in Thun.

5. Ein Gebäude für Anfertigung der Zündsatzportionen für die Munitionsfabrik in Thun.

5fi6 Die beiden letztern Gebäude können orst im Frühjahr dem Betrieb übergeben werden.

6. Ein Materialschuppen für das Kriegsdepot in Thun.

7. Ein Getreidemagazin in Thun.

Hier fehlt noch die Geleiseanlage, an deren Ausführung wegen Differenzen mit der schweizerischen Centralbahn bis jetzt nicht geschritten werden konnte.

8. Der Neubau für Knallquecksilber- und Zündkapselfabrikation der Munitionsfabrik in Thun.

9. Der Fourageschuppen Nr. 3 in Frauenfeld.

10. Ein Accumulatorenhäuschcn in der Pulvermühle Lavaux.

11. Ein Pulvermagazin in der Umgegend von Zürich, als Ersatz des an die Stadt Zürich abgetretenen Magazins bei Altstetten.

12. Die Armeemagazine und das Beamtenwohnhaus auf dem Galgenfeld bei Ostermundigen sind im Berichtsjahre fertig erstellt worden.

13. Ein Stallgebäude bei der Kaserne in Brugg.

14. Ein Bad- und Waschhaus für die Laborierwerkstätte in Altdorf.

15. Ein Verwaltungsgebäude bei den Armeeverpflegungsmagazinen in Göschenen.

16. Zwei Munitionsmagazine bei Andermatt.

17. Die Friedenskaserne in Andermatt, die zu Anfang desnächsten Sommers zum Betriebe bereit stehen wird.

18. Die Gebäude mit den Tröckneeinrichtungen, Bädern und Douchen in den Forts Dailly und r Aiguille'bei St. Maurice, welche im Laufe des nächsten Sommers bezogen werden können.

19. Das Zollgebäude in Chaufour.

20. Das Zollgebäude in Allschwil; dasselbe wird erst im nächsten Sommer vollendet werden.

21. Das Zollgebäude Wiesenbrücke bei Basel.

22. Das Zollgebäude in Durstgraben.

23. Die Grenzwächterkaserne in Kreuzungen.

24. Das Zollgebäude in St. Maria im Münsterthal wurde vor Eintritt des Winters noch eingedeckt und wird im Sommer vollendet werden.

567

25. Das Zollhaus in Ponte Cremenaga wird im Frühjahr bezogen werden können.

26. Das Zollgebäude in Châtelard bei Finshauts kam im Frühjahr 1899 zur Vollendung.

27. Im neuen Zollhause in Montreux wurde der Dachstock zur Unterbringung von weiterm Grenzwachtpersonal ausgebaut.

28. Ein Viehschuppen beim Zollhause in Perly.

29. Das Zollgebäude in Vireloup.

30. Ein Wohnhaus für die Grenzwäehter in Sauverny.

31. Ein Dependenzgebäude beim Zollhaus Croix-de-Rozon (Genf).

32. Das Hauptgebäude für die landwirtschaftliche Versuchsund Untersuchungsanstalt Liebefeld bei Bern, dessen Vollendung auf nächsten Herbst in Aussicht genommen ist.

33. Das Gebäude für das Fohlendepot in Avenches wurde vollendet und im Frühjahr 1899 bezogen.

34. Das Gebäude für das Hengstfohlendepot in Avenches ist eingedeckt und wird im Frühjahr 1900 dem Betriebe übergeben werden können.

35. Das Postgebäude in Freiburg, welches im Sommer 1900 dem Betrieb übergeben werden kann.

36. Das Postgebäude in Lausanne geht seiner Vollendung entgegen und wird im Herbst 1900 für den Post- und Telegraphendienst eröffnet werden.

37. Das Postgebäude in Winterthur kam zur Vollendung und wurde im Frühjahr 1899 bezogen.

38. Mit dem Bau des Postgebäudes in Schaffhausen konnte im Herbst 1899 begonnen \verden und ist der Bau nun bis Oberkant Sockel aufgeführt.

Das Nämliche ist der Fall bei dem 39. Postgebäude in Zug und dem 40. Postgebäude in Herisau.

41. Die große Telephonremise in Zürich wurde im Herbst unter Dach gebracht und wird im Frühjahr bezogen werden können.

Der Abbruch des Schießwollkochgebäudes in der Kriegspulverfabrik Worblaufen und die im Budget vorgesehene Erstellung der

568

Neubaute wurde verschoben, weil deren Verwaltung noch nähere Erfahrungen über die neuesten bezüglichen Einrichtungen im Auslande abwarten wollte.

Die Unterhandlungen für den Ankauf der Bauplätze für die Zollhäuser in Cara bei Annemasse und Maisonnex bei Meyrin zogen sich so weit hinaus, daß die Bauarbeiten im Berichtsjahre /war noch vergeben werden konnten, dieselben jedoch erst im Jahre 1900 zur Ausführung gelangen werden.

Wegen zu hoher Forderungen ftir Bauplätze zu Zollgebäuden in Goumois, Lisbüchel (Basel), Sésegnin (Genf) und Bourdigny (Genf) mußte für die Erwerbung derselben das Expropriationsverfahren eingeleitet werden. Die letztgenannten beiden Fälle wurden zu Ende des Berichtsjahres erledigt, während die zwei ersteren Fälle, da von den betreffenden Landbesitzern gegen die erste Schätzung der Rekurs ergriffen wurde, noch der Erledigung harren. Die vier Gebäude werden im laufenden Jahre erstellt werden.

Auch der Ankauf der Bauplätze für je ein Zollhaus in Burg (Berner Jura) und in Vallorbe kam wegen übertriebener Forderungen seitens der Grundbesitzer nicht zu stände und es wird kaum etwas anders übrig bleiben, als solche auf dem Expropriationswege zu erwerben.

Die Regierung von Baselstadt lehnte es ab, sich über den Verkauf des dem Kanton gehörenden, von der Zollverwaltung in Aussicht genommenen Bauplatzes für ein Zollhaus an der Hüningerstraße bei Basel, auszusprechen, bis daß das Projekt für die dortigen neuen Straßenanlagen definitiv festgesetzt sei. Letzteres ist inzwischen erfolgt und es wird im laufenden Jahre an die Erwerbung des benötigten Bauplatzes und den Bau des Zollgebäudes geschritten werden können.

In betreff des neuen Zollgebäudes in Riehen verweisen wir der Kürze halber auf die Auseinandersetzungen in unserer Botschaft betreffend das Budget 1900.

Für das Grenzwachthaus auf der Lughina ob Campocologno wurde das benötigte Land angekauft, die Bauausführung dagegen wurde auf das laufende Jahr verschoben.

Von der Erstellung des im Budget pro 1899 vorgesehenen Grenzwachthauses in Terrazza (Tessin) kann abgesehen werden, da es inzwischen der Zollverwaltung gelungen ist, daselbst die nötigen Lokale zu mieten.

569 Die Bauplatzfrage betreffend das Zollhaus in Termini ist in der Weise gelöst worden, daß ein kleines Gebäude mit Stauung angekauft wurde, welches im laufenden Jahre umgebaut werden wird.

Bezüglich des Bauplatzes für das Zollgebäude in S. Simone waren verschiedene Schwierigkeiten zu heben, so daß ein Kaufvertrag zu Ende des Berichtsjahres noch nicht zum Abschluß gelangen konnte. Dies wird voraussichtlich nun demnächst geschehen können, woraufhin der Bau ohne weitere Zögerung in Angrifi genommen wird.

C. Strassen- und Wasserbauten.

Neben der Besorgung des ordentlichen Unterhalts der Straßen Wege, Brücken, Fabrikkanäle etc. auf den dem Bund gehörenden Liegenschaften gelangten im verflossenen Jahre die verschiedenen durch das Budget bewilligten Arbeiten zur Ausführung, mit Ausnahme : 1. Der Erstellung von neuen und Verbesserung von bestehenden Fußwegen auf eine Länge von cirka 18 Kilometern längs des Doubs irn Berner Jura behufs leichterer Überwachung der Grenze auch bei Hochwasser.

Diese Arbeiten sollen im laufenden Jahre erstellt werden.

2. Die Erstellung einer Pflasterung im Hofe des Postgebäudes ie Meiringen, deren Ausführung erst nach erfolgter Vergrößerung des letzteren erfolgen wird.

3. Die Verbreiterung des Hauptweges durch das Areal der Kriegspulverfabrik Worblaufen, von der vorläufig abgesehen wird.

4. Die Zufahrten zu dem steilen Aareufer in Thun für die Feuerspritzen ; diese konnten wegen Vornahme anderei' Bauten an den betreffenden Stellen im Berichtsjahre nicht gemacht werden.

5. Die Trinkwasserversorgung der Zollhäuser in St. Gringolph, die erst zu Anfang des laufenden Jahres fertig werden wird.

6. Die Entwässerungsanlage beim Zollhause Colovrex, die wegen Anständen mit einem Nachbar noch nicht zur Ausführung, gelangen konnte.

570

D. Begutachtung verschiedener bautechnischer Fragen und Bauausführungen in von der Bundesverwaltung gemieteten Gebäuden.

Die Arbeiten für den Umbau und die Erweiterung der Bibliothekräume, die Anlage eines neuen Lesesaales und die Instandstellung der durch den Umzug eines Teiles der maschinentechnischen Schule aus dem Hauptgebäude frei werdenden Lokale, wurden auch dieses Jahr jeweilen während der Ferien fortgesetzt, sind aber noch nicht vollendet.

Wie seit Jahren, hatte unsere .Baudirektion auch im abgelaufenen Jahre eine Reihe von Geschäften zu erledigen, welche sich auf von der Zoll-, Post- und Telegraphenverwaltung gemietete oder anzukaufende Liegenschaften, sowie auf vom Bunde subventionierte Bauten von Absonderungshäusern bezogen, und deren Erledigung in vielen Fällen nicht unbedeutenden Aufwand an Zeit und Arbeit erforderten. Es trifft dies hauptsächlich die Absonderungshäuser in Wattwil, Altstätten, Nyon, Châtelard, Wattenwil (Bern), Langnau ; die Zolllokale Veyrier (Genf), Fahy, Roggenburg, Laufenburg, Pontarlier und Verrières; die Postlokale am Bahnhof, an der Seidengasse und im Selnau in Zürich und diejenigen in Lenzburg, Rorschach, Locamo, Aarau.Burgdorf, Brig, Chiasso, Basel, Luzern (Hof), Töss, Pontetresa, Flawil, Amriswil, Baden, Buchs, St. Moritz-Dorf, Langnau, Uster, Vallorbe, Goßau, Ragaz, Wald, Lugano, Klosters und Pontarlier.

Auch von der Militärverwaltung wurden verschiedene Untersuchungen und Berichterstattungen gewünscht, so über die kantonale Zeughausanlage in Payerne, das Offiziershaus bei der Kaserne in St. Gallen, die Schießplätze bei Aaraii, Lugano und Hausen a. A.| Infolge des Ständeratsbeschlusses vom 30. Juni 1899 betreffend den Bau eines neuen Postgebäudes in Bern wurden verschiedene Projekte für diese große Baute ausgearbeitet und es sind solche so "weit fortgeschritten, daß Ihnen auf die nächste Märzsession eine bezügliche Nachtragsbotschaft wird vorgelegt werden können.

Einen großen Zeitaufwand erforderten die zahlreichen Projektund Kostenberechnungsaufstellungen für die Budgetvorlage.

57 i

Der Abschnitt E. Gebäudeassekuranz bietet zu keinen besondern Bemerkungen Anlaß.

F. Mobiliarwesen.

Die Neuanschaffungen an Mobiliar und der Unterhalt desselben vollzog sich innerhalb des Rahmens der hierfür bewilligten Kredite.

Die Möblierung des im letzten Herbst bezogenen Archiv- und Landesbibliothekgebäudes ist der Hauptsache nach bereinigt, doch werden in einzelnen Räumen im laufenden Jahre noch verschiedene nachträgliche Einrichtungen zu treffen sein.

G. Beschaffung von Bureaulokalen für die eidgenössische Centralverwaltung und Hausdienst.

Nach Auszug der schweizerischen Mobiliarversicherungsgesellschaft aus dem jetzt dem Bunde gehörenden Hause Amthausgasse 23 wurden die Kupferstecher des topographischen Bureaus in demselben untergebracht.

Weitere bedeutende Dislozierungen stehen auf den Zeitpunkt des Beginnes der Abbrucharbeiten der Gebäude Amthausgasse 19, 21, 23, 25 und Bärenplatz 35 und Inselgasse 26 bevor, wofür die Lokale im Hause Christoffelgasse 7, die durch den Umzug der Landesbibliothek frei geworden, sowie die Gebäude der Freimaurerloge, der Staatsapotheke und der ehemaligen Moryschen Besitzung in Aussicht genommen sind. Die durch den Wegzug des Bundesarchives frei gewordenen Lokale im Souterrain des Bundeshauses Westbau werden von verschiedenen in diesem Gebäude befindlichen Abteilungen beansprucht.

Die Besorgung des Haus- und Zimmerdienstes in den von Abteilungen der eidgenössischen Centralverwaltung benützten Gebäuden in der Bundesstadt fand in gewohnter M7eise statt.

XIII. Porstwesen, Jagd und Fischerei.

A. Forstwesen.

Unser Geschäftsbericht über das Forstwesen erstreckt sich pro 1899 zum erstenmal über das gesamte Gebiet der Schweiz, indem

572

die frühern Berichte sich auf das eidgenössische Forstgebiet beschränkten und der Bundesbeschluß vom 15. April 1898 betreffend Ausdehnung der eidgenössischen Oberaufsicht über die ganze Schweiz erst mit dem 1. August 1898 in Kraft getreten ist.

G e s e t z g e b u n g . Nachdem der der Bundesversammlung vorgelegene Entwurf einer Revision des Bundesgesetzes betreffend die eidgenössische Oberaufsicht über die Forstpolizei, vom 24. März 1876, vom Nationalrat bereits behandelt und dem Ständerate überwiesen worden war, wurde von diesem Rate unterm 27. September 1899 ein Antrag auf Verschiebung der Beratung des Entwurfes stillschweigend angenommen und sodann vom Nationalrat unterm 28. September 1899 beschlossen, die weitere Beratung zu sistieren.

Da die Kantone, die ganz oder teilweise außer den Grenzen des früheren eidgenössischen Forstgebietes liegen, die Ausarbeitung ihrer Vollziehungsverordnunscn zum Bundes°'esetz bis zum Inkrafttreten des in Aussicht gestandenen oberwähnten revidierten Bundesgosetzes verschoben hatten, so kam der Bundesrat nicht in den Fall, irgend eine kantonale VollziehungsVerordnung genehmigen zu können.

F o r s t p er s o n a i . Der Stand des wissenschaftlich gebildeten Forstpersonals stellt sich nach dem gedruckten Etat auf Ende 1899 wie folgt: 1. Beamte des eidgenössischen Oberforstinspektorates, der Forstschule am Polytechnikum und der forstlichen Versuchsanstalt 11 2. Kantonale Beamtungoii : «. besetzt Ilo b . unbesetzt . . . .

l 117 3. Gemeinde- und Korporationsbeamte: a. besetzt . 29 b. unbesetzt 1 _30 Zusammen 158 (Ende 1898: 157) Ah die laut Bundesratsbeschluß vom 13. August 1898 provisorisch zu besetzende Stelle eines dritten Adjunkten beim Oberforstinspektorat wurde den 3. März 1899 Herr Ernst Muret, Kreisförster in Morges, provisorisch gewählt. Der Dienstantritt erfolgte den 8. Mai 1899.

Der Bundesbeitrag an die anerkannten Besoldungen und Taggelder der kantonalen Forstbeamten im Betrage von Fr. 447,161.44 belief sich pro 1899 auf Fr. 122,289. 79.

O

o

ö

573

Einern Kanton mußte ein Abzug vom Beitrag gemacht werdeii.

weil er die im betreffenden Bundesbeschluß vom 5. Dezember 1892 gestellten Bedingungen nicht vollständig erfüllt hatte.

Da der Kanton Tessin ein zu wenig zahlreiches Forstpersonal besitzt, das zudem noch mit der Aufsicht über die Jagd und Fischerei belastet ist, wurde der Staatsrat schon wiederholt eingeladen, die Forstämter zu vermehren, leider aber ohne Erfolg.

Es ist dies und der häufige Wechsel im Peronal wegen zu schwacher Besoldung der Grund, ·weshalb sich dieser Kanton, dem doch die Hebung des Forstwesens sicherlich not thut, in der Vollziehung verschiedener Vorschriften des Bundesgesetzes über die Forstpolizei noch so sehr im Rückstand befindet.

Auch der Kanton Wallis besitzt zu wenig wissenschaftlich gebildete Forstbeamte. Der Forstkreis Visp hat wegen zu schwacher Besoldung und Unsicherheit in der Anstellung im Laufe der letzten 20 Jahre lOmal seinen Beamten gewechselt. In diesem Kanton ist in letzter Zeit eine eigentliche Stagnation in den Forstgeschäften eingetreten. In der Gemeinde Port-Valais haben sich die bedauerlichen forstlichen Zustände seit unserem Berichte pro 1898 noch nicht gebessert, und wiederholt hat die Gemeinde Holzschläge eigenmächtig, ohne Begrüßung des betreffenden Forstamtes, vorgenommen, und ohne daß der Staatsrat dagegen eingeschritten.

F o r s t l i c h e P r ü f u n g e n . Von der Forstschule am eidgenössischen Polytechnikum in Zürich wurden 6 Schüler derselben diplomiert. Das forstliche praktische Examen bestanden 7 Kandidaten, denen allen das Zeugnis der Wählbarkeit an eine höhere, kantonale Forststelle ausgestellt werden konnte.

O F o r s t k u r s e . Im Berichtsjahre fanden folgende Kurse, zur Heranbildung von forstlichem Hülfspersonal statt : 1.

Unterförsteriturse.

u. In Aigle, Kanton Waadt, vom 9. April bis 10. Mai, unter Leitung des Herrn Kreisförster Decoppet. Der Kurs war von 31 Zöglingen besucht, die alle bereits 1898 eine erste Kurshälfte von gleicher Dauer" durchsemacht hatten. Nach bestandener Prüfung W .

_ ~ " konnten alle patentiert werden.

b. In Bière, Kanton Waadt, vorn 23. Oktober bis 23. November, die erste Hälfte eines Kurses, ebenfalls unter Leitung des Herrn Decoppet.

c. In Laufenburg, Kanton Aargau, eine sogenannte Waldbauschule unter Leitung des Herrn Kreisförster Koch. Die Schule teilte sich

574

in einen Frühlings- und einen Herbstkurs und hatte im ganzen nur eine Dauer von 40 statt der verschriebenen 60 Tage (3.--22. April und 2.--21. Oktober). Sie war von 17 Zöglingen aus den Kantonen Aargau (13), Baselland (3) und Thurgau (1) besucht. An alle konnte das übliche provisorische Gemeindeförsterpatent ausgestellt werden.

d. In Sargans, Kanton St. Gallen, ein Wiederholungs- und Fortbildungskurs für bereits angestellte Unterförster, der vom 11.

bis 24. Juni unter Leitung des Herrn Oberförster Schnider abgehalten wurde. Der Unterricht war mit Exkursionen nach Graubünden und dem Kanton Tessin (Airolo) verbunden, hauptsächlich zur Besichtigung von Lawinenverbauungen.

2. BannwartenJcurse.

a. In Zürich, unter Leitung des Herrn Rüedi, kantonaler Oberforstmeister, in zwei Hälften. Die erste Hälfte dauerte vom 10.--15. April und war besucht von 22 Zöglingen, die zweite vom 5.--10. September mit 24 Teilnehmern.

o. In Solothurn, unter Leitung des Herrn Oberförster von Arx, ebenfalls in zwei Hälften. Die erste dauerte vom 17.--29. April, dje zweite vom 16.--18. Oktober. Beide waren von 28 Zöglingen besucht, wovon 22 dem Kanton Solothurn und 6 dem Kanton Basellandschaft angehörten.

V e r m e s s u n g s w e s e n . Über die Triangulation höherer Ordnung im Jahre 1899 wird das topographische Bureau Bericht erstatten. Über diejenige IV. Ordnung beehren wir uns, folgendes anzuführen : a. Vollendete Operate wurden genehmigt in den Kantonen : Uri, über die Gegend von Altorf und Seedorf . .

48 Punkte Obwalden, über das gesamte Kantonsgebiet . . .

425 ,, Graubünden, über folgende Gemeinden des Unterengadins : Lavin, Guarda, Ardez, Fettan, Tarasp und Schuls 205 ,, Bern, über das Amt Konolflngen (es fehlen noch die Dienstbarkeitevertrage) 398 ,, Zusammen

1076 Punkte

Abgesehen von bereits früher stattgefundenen Abschlagszahlungen an obige Triangulationen kamen 1899 Bundessubsidien im Betrage von Fr. 9500 zur Ausrichtung.

575

Netzentwürfe zur Triangulation IV. Ordnung wurden genehmigt in den Kantonen: Luzern, über das Gebiet von 14 Gemeinden; Schwyz, über das Muotathal und Riemenstalden : St. Gallen, über den Rheinperitneter ; Graubünden, über das Gebiet von 4 Gemeinden im Unterengadin.

Detailvermessungen wurden auf Gesuch verschiedener Kantone auf Kosten des Bundes geprüft: Im Kanton Luzern die Vermessung des Herrenwaldes, Gemeinde Menznau.

Im Kanton Schwyz diejenige der Oberallmendgenossenschaft im Iberg und im Sihlthal.

Im Kanton St. Gallen diejenige der Ortsgemeinde St. Gallen und des Klosters Notkersegg.

Im Kanton Graubünden diejenige der Gemeinde Hohentrins.

Im Berichtsjahr wurden instruktionsgemäß vermessen : Staatswaldungen 136,25 ha.

Gemeinde- und Korporationswaldungen 4352.27 ,, Zusammen 4488.52 ha.

Sämtliche öffentliche Waldungen der Kantone Zürich, Freiburg, Solothurn, Baselstadt, Schaffhausen, Waadt und Neuenburg sind bereits vermessen. Die Kantone Glarus, Tessili und Wallis haben die Vermessung noch gar nicht in Angriff genommen.

Die Verifikation der Triangulation IV. Ordnung und diejenige der Detailvermessung veranlaßten dem Bunde eine Auslage von Fr. 3665. 65.

Die Gesamtwaldfläche der Schweiz mißt nach den neueren und älteren Detailvermessungen und, wo solche noch fehlen, nach der eidgenössischen topographischen Aufnahme 853,995 ha.

Davpn sind Staatswaldungen 37,712 ha.

Gemeinde- u n d Korporationswaldungen . . . . 571,190 ,, Privatwaldungen 245,093 ,, Zusammen 853,995 ha.

Bewilligungen zur U r b a r i s i e r u n g von Schutzwaldungen wurden nur über eine Fläche von 70 Aren erteilt.

D i e n s t b a r k e i t e n (Tabelle I). Es kamen im Berichtsjahr folgende Dienstbarkeiten zur Ablösung :

W

Tabelle I.

-3 (35

Zusammenstellung der Servitut-Ablösungen im Jahr 1899.

Anzahl der im Jahr 1899 abgelösten Servitute.

Kanton.

VerAblösungs- Abgetretene Wald- Behol- Weide- Gras- Streue- mischte ZaunTotal. betrag. Waldfläcbe.

rechte. rechte.

rechte. zungsrechte.

Rechte. pflicht.

rechte.

1 ' i Bern

\

Schwyz

i

6

Obwalden

Appenzell I.-Kh.

.

.

.

St. Gallen Graubünden

.

-- -- -- 1

Aargau Tessi n .

.

--

ü' 1

4,087

17

--

1

Zug (vollständig frei)

-- .

-- --

-- --

-- --

1

21

14

2

2

-- 10

1

10

23

14

80

18 2 !

2

304

--

:

48

12,892

--

2

86,500

--

2

27

2 i; 80

i

6,013

1 .20

12.00

1

--

ha, 1.83

2,872

----

1

.

Tolal

1

7,ÜOO

--

1

. . .

Fr.

1

119,748

15.08

!

577 Waldrechte Beholzungsrechte Weiderechte Grasrechte Streuerechte Zaunpflichten Vermischte Rechte

2 10 23 14 2 2 27 Zusammen

80

Für Ablösungen in Geld wurden verausgabt Fr. 119,748, und an Waldflächen wurden abgetreten 15 ha.

Vollständig frei von forstschädlichen Dienstbarkeiten sind die Waldungen der Kantone Zürich, Luzern, Zug, Freiburg, Baselland, Appenzell A.-Rh.. Thurgau, Waadt, Neuenburg und Genf.

W i r t s e h a f t s p l ä n e . Provisorische Wirtschaftspläne wurden entworfen in den Kantonen: Bern 2 über eine Fläche von 359 ha.

Luzern 16 ,, ,, ,, ,, 4 3 ,, Schwyz 2 ,, ,, ,, ,, 477 ,, St. Gallen 10 ,, ,, ,, ,, 1960 ,, Graubünden 11 ,, ,, ,, ,, 2263 ,, Wallia 3 ,, ,, ,, ,, 1156 ,, Zusammen

44 Pläne

6258 ha.

Im Berichtsjahre wurden 30 neue definitive Wirtschaftspläne über eine Fläche von 4229 ha. entworfen und von der zuständigen Behörde genehmigt. Es fanden ferner 23 Hauptrevisionen über eine Fläche von 3548 ha. und 24 Zwischenrevisionen über eine solche von 5742 ha. statt, im ganzen somit 77 Operate über eine Fläche von 13,519 ha.

In den öffentlichen Waldungen fanden im Berichtsjahr folgende ordentliche und außerordentliche Holznutzungen (Haupt- und Zwischennutzungen) statt : in Staatswaldungen 196,843 m s in Gemeinde- und Korporationswaldungen . . . 1,647,295 m3 Zusammen

1,844,138 ms

K u l t u r w e s e n . Der Stand der Pflanzgärten war Ende J899 folgender : Bundeiblatt. 52. Jahrg. Bd. I.

40

578

Pflanzgärton der Kantone y> der Gemeinden und Korporationen .

., von Privaten

.

Zusammen

9,585 a.

20,192 ,, 2,247 ,, 320.24 ha.

Zu Aufforstungen wurden in den ööentlichen Waldungen im Berichtsjahre verwendet 18,988,383 Stück Nadel- und 4,681,274 Stück Laubhölzer, zusammen 23,669,657 Stück Pflanzen. Sämereien kamen 10,168 kg. zur Aussaat. Die beiliegende Tabelle II enthält, hierüber das Nähere.

A u f f o r s t u n g e n u n d V e r b a u e . Die mit Beiträgen aus der Bundeskasse, zu einem kleinen Teil aus der Hülfsmillion, ausgeführten Aufforstungen und damit verbundenen Verbaue von Wildbächen, Lawinen etc. sind in Tabelle III zusammengestellt. Die Gesamtkosten dieser Arbeiten beliefen sich 1899 auf Fr. 641,964. 2S (1898: 338,241.32) und die diesfälligen Beiträge: aus der Bundeskasse . . . Fr. 330,978. 78 aus der Hülfsmillion . . . ,, 4,327. 18 Zusammen

Fr. 335,305. 96

Infolge dieser außerordentlich zahlreichen und zum Teil sehr ausgedehnten Aufforstungen und Verbaue mußte um Bewilligung eines Nachtragskredites für Subsidien im Betrage von Fr. 151,000 eingekommen werden.

Von 14 Kantonen sind 108 neue Anmeldungen von Aufforstungen und Verbauen mit Gesuchen um Aussetzung von Beiträgen eingegangen. Die diesfälligen Kostenvoranschläge erreichen den Betrag von Fr. 758,887. 38 (1898: 436,812. 68). (Tabelle IV.)

Ob dem Bergsturz am Sasso rosso bei Airolo, dessen wir in unserem letzten Bericht Erwähnung gethan, wurde der Gebirgshang Loita di Misura gegen eine Lawine verbaut, welche die Ortschaft Airolo bedroht.

V e r s c h i e d e n e s . Zur Bewirtschaftung der Militärwaldungeu bei der Festung von St. Maurice (Kanton Wallis), ferner im Sand, Gebiet der Gemeinden Urtenen und Moosseedorf (Kanton Bern) und Ochsenfurt hei Frauenfeld wurde das Oberforstinspektorat zu Rate gezogen.

Die Gletscherbeobachtungen ·wurden im Berichtsjahr durch das betreffende schweizerische Forstpersonal zu Händen der schweizerischen Sektion der internationalen Gletscherkommission fortgesetzt.

Vom Baumalbum der Schweiz erschien die 4. Lieferung.

Tabelle II.

Zu Aufforstungen verwendetes Kulturmaterial im Jahr 1899.

Nndelhöl zer.

Laulxhölzer.

Kanton.

Fichten.

Weißtannen.

Lärchen.

Same.

Unvorschnlte Pflanzen.

Total.

112,178

442,124

4,519,215

594.940

407,012 \ 1.001,952

5,013,467

507,700

5,521,167

13,650

2,800

18,220

1,186,450

126,450

1,105,180

207,720

1,312,900

37,295

700

150

114,000

6,000

120,000

933,633

222,612

109,600

16,850 6,000 :

78,448 i 1,831,025

1

kg522.80

1,731.50 1i

!

120,000

Schwyz

458,520

79,200

6,200

500

1,650

546,070

26,950

22,750

49,700

550,970

44,800 ·

595,770

76.50

Obwalden

108,466

12,363

8,400

2,150

4,650

136,029

27,815

23,600

51,415

137,344

50,100 |

187,444

1.00

18,710

116,900

6,610 !

123,510

500 '

126,440

20.00

369,040

6.00

4.00

Nidwaldcn

.

89,210

11,930

2,100

1,560

104,800

13,270

.5,440

Glavus

113,890

100

8,360

700

590

123,640

2,000

800

2,800

125,940

Zug Freibuv°"

268,610

63,010

3,320

100

11,005

346,045

11,300

11,695

22,995

346,390

2,028,415

57,900

63,930

4,540

43,980

2,198,765

245,350

75,914

321,264

2,185.479

47,590

15,930

7,900

500

1,700

73,620

27,870

3,000

30,870

104,490

5,550

5,950

Solothurn

5,550 Basellandschaft Schaffhausen

. . . .

85,920

21,100

107,020

44,598

200,656

207,765

60,910

268,675

355,22l

114,110

409,331

938.50 '

10,270

242,140

24,530

24,530

266,070

600

266,670

15.00

10

680

121,560

13,610

~ 2,130

15,740

137,300

2,390

32,680

1,241,270

53,960

125,910

179,870

1,266,970

154,170

1,421,140

30.00

64,055

124,583

24,235

50

.

209,100

14,450

Appenzell I.-Rh. .

. .

112,910

6,960

1,058,260

105,620

42,320

5,550

89,360

2,360

.

5,950

334,550 2,520,029 --- i 104,490 i 5,950 11,500 62,970 ' 196,380

5,600

45,300

Appenzell A.-Rh.

22,650

133,410

36,100

7,190 8,320 1,000

St Gallen \

Verschulte Pflanzen.

1,752,577

2,808,668

237,310

Total

398,916

Bern

75,855

Andere Laubhölzer.

216.066 i

58,316

914,470

Buchen.

182,850

110,000

Uri

Total.

1,432,109

1,161,575 . . . .

Andere Nadelhölzer.

Total.

102,218

Zürich Luz6rn .

Arven.

Zu Seite 578.

137,300

4,300

219,391

104,541

880,696

5,450

29,205

34,655

851,296

915,351

202 TB

616,701

494,640

75,750

165,129

1,352,220

607,030

618,729

1,225,759

2,101,099

476,880

2,577,979

2,974.80

Thurgau

152,090

9,560

6,400

33,780

201,830

16,980

60,140

77,120

237,600

41,350

278,950

32.00

Tessin

284,900

74,250

230,355

7,900

35,700 1

633,105

45,650

251,486

297,136

870,591

53,650

930,241

2,282 oo

Waadt

2,318,843

44,400

41,701

16,700 3,920

375,247

222,033

2,885,689

860.50

40,600

298,911

297.00

4,000

468,400

174.00

2,4« 3,446 "* 23,669,057

10,168.05

Gtaubttnden

. . . .

Aargau . . .

. .

445,598

140,826

Wallis

131,725

Neuenburg

390,700

23,200

4,800

13,962,329

2,368,291

1,211,956

106,866

2,510,442

189,181

186,066

5,240

281,711

200

17,000

17,200

2,663,656 258,311

28,400

447,100

17,000

4,300

21,300

464,400

1,183,803 18,988,383

2,515,171

2,166,103

88,798

Genf Total

i

262,004

4,681,274 21,176,211

!

Si

Tabelle III.

Ausgerichtete Beiträge an ausgeführte Aufforstungs- und Verbauungsarbeiten pro 1899.

(Die mit einem * bezeichneten Projekte erhielten Abschlagszahlungen.)

Bern: 55 Projekte: Trachtbachgebiet*, Schwandischleif *, Schlagbächlein*, Grunzelwang und Rieseten*.

Bruch, Ringgenberger Wildbäche*, Risbachrieseten*, Hinterharder A1*, Hinterharder A2*, Hinterharder A 4 *, Schwelligraben*, Innerer Blattengraben, Äußerer Blattengraben *, Lauibach*, Spißgraben*, Josephgütligraben*, Sprenggigraben*, Hohnegg Bustiglen und Sulzock*, Allmeindwald*, Seflnenalp*, Rutschungen im Tripfi wald, Burgorland ob Golzwil *, Sprengrieseten *, Wyßenmatte, Hornwald, Buchholzkopf, Traubachgebiet*, Meienbergli*, Kitblisweidwald*, Schönenbodengraben*, Vorholzallmend und ßuntalberg*, Bäuertwald und obere Trogseitenalp*, Bäderbergalp *, Obere Trogseite Lauizug *, Ghack, Bösenbachgebiet, Rufenenwäldchen, Winkelgraben, Vorder-Gmünden *, Goldbach-Sehafberg, Hinteres Unterfuhrenweidli, .Toneren, Hinter der Egg, Farnli und Fuhrenschwand *, Untere Hundschüpfen*, Oberwald*, Unterscheidwald \ UnterKostenBeiträge aus der betra scheidwald2,Kanfdorfegg,Burggraben*,Neii vorsaß, SBundeskasse. Hülfsmillion.

Total.

( rauchheitalp*, Krebsern Heimwesen, SchwendiFr.

Fr.

Fr.

Fr.

graben, Einzugsgebiet des Bärbaches* . . . 321,380.75 166,726.29 --. -- 166,726.29 Luzern : 4 Projekte : Riternweidli, Kohlgraben, Gmeinalp, Städeligraben 6,226. 52' 3,436. 68 --. -- 3,436. 68 Uri : 3 Projekte : Obere Wannelen, Zingelberg\vald, Färchemvald 21,210. 74 10,615. 46 --. -- 10,615, 46 Schwyz ; 9 Projekte : Brandeggvvald, Steinbachgebiet*. Schwantenau-Altberg, Brand, HirzeneggÜbertrag

348,818.01

180,778.43

--. -- 180,778.43

§

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

Übertrag Strichwald*, Hinterwies*, Rüttibachtobel und Schwenken, Mösliwald, Im Stock Obwalden : 1 Projekt: Eybachquellgebiet Nidwaiden: 2 Projekte: Wandeli-Bleike, Lielibach (Ankenberg und Staldi)* Glarus: 1 Projekt: Mittaghorn und Oberschlattwald Freiburg: 5 Projekte: Les Cases de Jaman, Grand Pénnaz*, L'Hautin dessus, Fin de Croset derrière, la Grevallaz Solothurn: 2 Projekte: Ebnet*, Bodenscheuer* AppenzellA.-Rh.: 3 Projekte: Gstaldenbachgebiet, Fuchsacker, Sonderhöhe-Fuchsacker . . . .

Appenzell I.-Rh.: 3 Projekte: Krätzern, Steintobel Lauftegg . .

St. Gallen: 7 Projekte: Balfrieserkamm, Weißenberg-Stelliköpf-Geißlochruns, Simmelisloch, Bursthalde, Stelliwald, Höhg, Locherwaldweidli .

Graubünden : 6 Projekte : Bukaretg (Val Auta), Rheinsand abwärts der Rodelser Brücke*, Platt1 alva, Schafberg*, Lawipers, Champesch .

Übertrag

Beiträge aus der KostenBundeskasse. Hülfsmillion.

Total.

betrag.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

-- . -- 180,778. 43 348,818. 01 180,778. 43

30,299. 29 9,773. 61

15,345. 99 5,840. 33

--. -- --. --

15,345. 99 5,840. 33

7,203. 92 2,713. 25

3,601. 96 1,356. 62

--. -- --. --

3,601. 96 1,356. 62

22,158. 81 4,297.

12,707. 05 2,578. 20

--. -- --. --

12,707. 05 2,578. 20

3,427. 89

2,037. 36

--. --

2,037. 36

3,079. 55

1,695. 24

-- .--

1,695. 24

27,629. 33

10,430. 24

--. --

10,430. 24

47,834. 08

21,953.,24

--. --

21,953. 24

507,234.74

258,324.66

--. --

258,324.66

S o

Kostenbetrag.

Fr.

507,234. 74

Übertrag' 14. 'Tessin: 41 Projekte: Paura sopra Airolo, Sasso del Burro e Bruglione*, Paura Greß*, Riale del Uomo (Paura sopra Albinasca), Ruvinasco e Rive di Stilghei, Boscone di Lodrino*, Rüfekegel der Leggiuna*, Buzza o Ganna grossa*, Sopra Leontica*, Fianca Bella*, Soprai Monti di Piemorito*, Trefusa, ai Gerberi, Costa della Formiche, Flußbett der Maggia, Tensa, Torrente Molina*, Ravoria *, Unterm Hocken Piscia *, Baawald *, Sotto le Solade *, Gerre *, Luvino *, Sopra Versoio Cavigliano*, Gheggio e Matero, Ai Serti e Monte Garzo*, Pianchette, Falmoira*, Alpe Colorenza e Razen*, Pian d'Aria*, Baccino idrografico del Cassarate *, Monte Rogorio *, Cresta sopra Cozzo, Valle del Cassone, AlpeNisciora*, Costa Bernasa*, Sorgenti dell' acqua potabile di Lugano *, Valle del Bove inferiore*. Monte Brena*, Vallone*, Tira l'Occhio Piancone 131,188.44 15. Wallis: l Projekt: Corgneulaz et Revennaz .

3,541.10 Total 143 Projekte

Beiträge aus dei' Bundeskasse. Hülfsmillioii.

Total.

Fr.

258,324. 66

Fr.

--. --

Fr.

258,324. 66

71,154.12 1,500.--

4327.18 --. --

75,481.30 1,500.--

641,964.28 330,978.78 4327.18 335,305.96 _^_^^________^^______^____^^^______

oi

oo

h*

Tabelle IV.

g ko

Angemeldete und genehmigte Aufforstungs- und Verbauprojekte pro 1899.

(Die mit einem * bezeichneten Projekte betreffen Nachträge zu bereits früher genehmigten Projekten.)

KostenBeiträge aus der betrag.

Bundeskasse. Hiilfsmillion.

Total.

Fr.

1. Zürich: 3 Projekte: Im Lee, Tößscheide, Niederhaus . . . "

Fr.

Fr.

Fr.

17,916. 50

10,790.68

--. --

10,790.68

2. Bern: 34 Projekte: Schwendeligraben, RothornKulm, Grunzelwang und Dorfbach*, Burgerland ob Golzwil, Sprengrieseten, Hauetenbachgebiet*, Spätmaadgraben, Unter Lauchbühl, Ober Lauchbühl, Hinterscheidegg, Bäregg, Hornwald *, Blachmaadwald, Gruenholz, Bunfalweide, Rote Fluh*, Burggrabeo*, Seuftenenalp *, Oberste Dürrentannenalp*, Grurnigelalp *, Nüuenenalp*, Brustund Sortelvorsaß*, Schwarzwasservorsaß*, Neuvorsaß*, Burst- und Gäggeralp*, Gauchheitalp*, Krebsern-Heimwesen, Wältern-Heimwesen, In den untern Spitzen, Unterwirtnernalp (Aufforstung von Bestandeslilcken), Schwarzenbühlalp, LauetliAllmend, Wahlenhüttenalp. Unterwirtnernalp (Neuwaldanlagej 196,729.--

106,281.70

--. --

106.281.70

117,072.38

--. --

117,072.38

Übertrag

214,645.50

Kosteubetrag.

Beiträge a us der Bundeskasse. Ilülfsmillion.

Total.

Fr.

Fr.

Übertrag

214,645. 50

117,072, 38

--. --

117,072. 38

3. Luzern: 9 Projekte: Hergiswald, Holzhackerwald, Bösentritt, Enzegg, Bodenenzi, Humbeliweide, Mühlebühl, Länghubel, Ackergut

23,828. 50

12,934. 30

--. --

12,934. 30

9,800. --

4,928. --

--. --

4,928. --

27,673. 26

14,977. 70

--. --

14,977. 70

9 ) 500,Î --

4,750. --

_. _

35,113. 25 2,830. -- 16.500.--

17,605. 42 1,556. 50 9,454. --

--. -- --. -- --. --

17,605. 42 1,556. 50 9,454. --

31,026.25

18,628. 25

--. --

18,628. 25

370,916. 76

201,906. 55

--. --

K.ti 201,906, 00

»

4. Uri : 2 Projekte : Lochberg, Obere Wanuelea .

5. Schwyz : 9 Projekte : Dürrgschwend, Gribschweid, Untere Schrottweide, JBrüschböschen, Neuberg, Oberbannwald und Buchriedtwald, Twäriberg, Schwantenau und Altberg*, Brüschegg .

6. Obwalden: 1 Projekt: Flühweidli-ObgaßgrabenMiselnzug . . . .

7. Glarus : 8 Projekte : Ob dem Herrenwald, Hochwart*, Bodenweid, Guppenruns, Fliessen, Mittaghorn und Oberschlattwald * , Bsetzelerwald , Meißenwald .

. . . .

8. Zug: 1 Projekt: Langenegg 9. Freiburg: 2 Projekte: Gros Seh wand, les Sauts 10. St. Gallen: 5 Projekte: Tobel*, Gampernei, Bursthalde*, Saurttcken, Stelliwald* . . . .

Übertrag

Fr.

Fr.

4,750.

w

00

w

Kostenbetrag.

Fr.

Beiträge aus der Bundeskasse. Hiilfsmillion.

Fr.

Fr.

Total.

Fr.

Übertrag

370,916. 76

201,906. 55

11. Graubüaden: 7 Projekte: Brumbenz, Fidazerwald, Am Kaltenbrunnen, Fratta II, Laret, Prosbierg, Stabbio di Settel*

32,564.50

15,984.25

415.--

16,399.25

12. Tessiti: 23 Projekte: Sasso del Burro e del Bruglione *, Ruine di Osco, Paura Gress, Alpe Scinfus e Faura Airolo, Paura della Monda, Riale della Poppa, Fianca Bella *, Ai Gerberi *, Sciupada e ai Sasselli, Riale di Carcale, Trefusa*, Tensa*, Alle Tiee e fra Valdo e Cabione, Fianca di Navegna, linksseitiger Hang Scareglia Insone*, Monte Brena,Val Grana e Vallone*, Alpe di Aranno, Sotto l'alpe di Pietra Rossa *, Alpe di Miglieglia, Monte Boglia, Al Né, Bosco Grande . . . . 326,736.12

184,655.71

5491.15

190,146.86

26,300.--

14,069.--

--. --

14,069.--

2,370.--

1,185.--

--. --

1,185.--

758,887.38

417,800.51

5906/15

423,706.66

13. Waadt: 3 Projekte: Gebiet des Courset, aux Golettes*, aux Blettes 14. Wallis: l Projekt: Einshorn* Total 108 Projekte

--. -- ° 201,906. 55

585

E. Jagd und Vogelschutz, a. Jagd.

In der eidgenössischen G e s e t z g e b u n g über Jagd und Vogelschutz fand im Berichtsjahre keine Änderung statt, und nur eia Kanton, Luzern, fand sich veranlaßt, seine Vollziehungsverordnung in einigen Bestimmungen, welche die Erteilung von Jagdbewilligungen betreffen, zu revidieren.

Auf Beschwerde eines angeblich im Kanton Tessin niedergelassenen Italieners wegen Verweigerung eines Jagdpatentes seitens des Kantons Graubünden wurde letzterer, unter Hinweis auf einen Präzedenzfall vom Jahre 1884, darauf aufmerksam gemacht, daß die Italiener infolge des Art. l des Niederlassungs- und Konsularvertrages vom 22. Juli 1868 den Schweizerbürgern gleichzustellen sind, und daß daher auch einem in einem anderen Kanton niedergelassenen Italiener -- vorausgesetzt, daß er sich über thatsächliche Niederlassung in der Schweiz ausweist -- ein Jagdpatent nicht verweigert werden dürfe.

Dem Kanton Nidwaiden wurde, auf dessen Ansuchen hin im Monat Mai, somit während geschlossener Jagd, ausnahmsweise die Bewilligung zum Abschuß von Birkhähnen erteilt, welche einer Aufforstung durch Abweiden von Knospen Schaden zufügten.

Ebenso wurde dem Kanton Graubiinden im September 1899 die ausnahmsweise Bewilligung zum Abschuß von Saatkrähen, die durch das Bundesgesetz geschützt sind, erteilt, weil sie in Maisfelder und Wintersaaten einfielen und dieselben arg beschädigten.

Die eidgenössischen Grenzwächter im Kanton Tessin habea auch im Berichtsjahre weder scharfe Aufsicht über die Jagd geführt, und auch die kantonalen Landjäger sich besser als bisher eingestellt. Erstere brachten 69 Jagdfrevel zur Anzeige und konfiszierten 13,611 Vogelfallen und Schlingen, letztere 2726 Stück, zusammen 16,337 Stück. Der Kanton Tessin bezahlte au diese Konfiskationen Prämien im Betrage von Fr. 326. 64, an welchen sich der Bund mit der Hälfte, Fr. 163. 32, beteiligte.

J a g d b a n n b e z i r k e . Nach beiliegender Zusammenstellung über die Jagdbannbezirke (Tabelle V) verteilten sich letztere im Berichtsjahre über 16 Kantone, nahmen eine Gesamtfläche von 1852 km 2 ein und wurden von 38 Wildhütern überwacht. Die Ausgaben für die Wildhut betrugen für :

Tabelle V.

Wildhut in den Jagdbannbe: irken im Jahre 1899.

Bannbezìi-lìe.

Thiitigkeit der Wildhüter.

Kosten der "Wildliut.

WildErlegtes Raubwild.

üiiter, UnfallFixe Bewaffnung Frevelderen Besoldungen versicherung und Anzahl. anzelgen. HaarFederper der oder Betrag Ausrüstung wild. der Taggelder. Wildhüter.

Kanton.

wild.

Grosse Kanton.

Name.

per Bezirk.

km 2

km*

Bern

1 . Faulhorn 2. Kienthal-Suldthal

Luzern

Schratten-Rothorn

. . .

172 76 l 248

59

Uri

Obwalden . . . .

Sohloßberg-Titlis

195

Nidwaiden . . . .

1

92

2

60

2

43

1

3

92

1

1

Grieselstock-Bisithal

Glarus

1. Kärpfstock .

2. Glärnisch

132 1 245 113

Freiburg

Brculcires

101

101

25

10

Appenzell A.-Rh. . .

> Säntis

Appenzell l.-Rh.

. . .

. .

. .

S t . Gallen . . . . Churfirsten Graublinden . . . .

Tessin Waadt

1. Spadlatscha 2. Traversiaa 3. Bernioa 1 . Pizzo Molare 2. Catnpo-Tencia

.

. . .

Wallis

Neuenburg . . . .

. . . . .

. .

(

Montagne de Boudry Total 1

·

2

45

132

3,400. --

192.--

13

8

300.--

36.--

7

3

440. --

10

8

750 --

31.20

12

5

615.--

54.05

2

40 15

11 27

2,000. -- 1,000. --

75. -- 37.50

2

46

29

1,715.--

82.80

24

44

870.--

1 2

15

113

113

3

5

85

36

3,600. --

41 11 56

l 108

li

1

8 15 9

1 i 32 64

1,300. -- 1,300. -- 1,200. --

23

42

3,358. 20

75. --

30

23

3,850. --

144.--

30

20

2,940. --

180.--

3

84

84

4

5

132 120 77

1 329

5

6

1852

Fr.

EntZulage schädigung für für Munition. Wohnung und Kleidung.

Fr.

Fr.

70.--

4.50

6

!

17

17

800.-

1852

38

47

fi

444

502

30,588. 20

Verschiedenes.

Total.

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

189.85

153. 50

53.--

50. --

26.-- 10.--

122.--

223.40

753. 25

1520.45 !

Fr.

4,101.20

1,367.07

16.53

439.--

146. 33

7.44

440.--

146. 67

4.78

983. 40

327. 80

16.39

15.--

38.--

135. --

857. 05

285. 68

19.93

20.--

457. 90

152. 63

4.97

54.15 26.10

53. 50

24.-- 12.--

49.50 21.50

63.-- 76.--

21.30 16.05 1 3,512. 10

1,170.70

14.33

500.--

144. 40

35.--

2,477. 20

825. 73

24.52

129.--

17.--

1,016.--

338. 67

101.60

32.--

52.--

100.--

934.--

311.33

62.26

300.--

387. --

145. 50

4,988. 05

1,662. 68

44.14

1 3,858.20

1,286.07

35. 72 t1

156.65

30.50

11.20

10.35

180.--

l

Ì

3,923. 55

1,307. 85

16.83

]

15.--

109i 90

300.--

4,418. 90

1,472. 97

52. 59 i

178. 55

6o;so

11.--

4,123.30

1,374.43

12.53

1,529. 70

509. 90

76.48

38,059. 55

12,686.51

20.55

165.40

1029. 55

Fr.

184.--

3. -- 6.80 6.70 300.--

95.85

Bundesbeitrag.

12.50

i

2

Zeitweilige AushUlfe.

Leistungen der Kantone per km 8 Bannbezirksfläche.

1.20

750.-

20

Schussprämien.

37.90

400.--

1

20 ' !

{ l

2

Fr

15

161 72 1 233

Diablerets-Muveran 1. Mont Pleureur et Mont Blanc de Seillon .

2. Mont Dolent et Col de Balràe . . . .

3. Mont Ruan ;

{l

12

59

Schwyz

92

Fr.

4

Zn Seite 585.

564. 30

440.35

!

1048.-- | 1277^65

1290.-- j

865.35

:

586 1. Kosten der Wildhüter : a. Besoldungen und Taggelder Fr. 30,588. 20 b. Entschädigung für Wohnung und Kleidung . . .ft 1,048. -- 2.

3.

4.

5.

fi.

Unfallversicherung Zeitweise Aushülfe Bewaffnung und Munition Schußprämien Verschiedenes Zusammen

j?r. 31,636. 20 ,, 1,029.55 ,, 1,290.-- ., 1,960. 80 .a 1,277.65 ,, 865.35 b>. 38,059. 55

Der Bund ersetzte den Kantonen den gesetzlichen Drittel dieser Kosten im Betrage von Fr. 12,686. 51.

Die Ausrüstung der Wildhüter ist im allgemeinen gut ; Tessin und Wallis haben die ihrigen neu bewaffnet. 6 Kantone haben ihre Aufseher noch nicht gegen Unfall versichert. Die Besoldungen sind zum Teil zu niedrig gehalten, so daß in den betreffenden Bannbezirken auch die Aufsicht zu wünschen übrig läßt. In einem Kanton kamen unrichtige Eintragungen in die Tagbücher vor, so daß die betreffenden Wildhüter zur Strafe im Dienst eine Zeit lang sistiert wurden.

Abgeschossen wurden im Berichtsjahre 946 Stück Raubzeug, wovon 444 Stück Haar- und 502 Stück Federwild. Keine Schußprämie kam zur Ausrichtung für die Bannbezirke der Kantone Uri, Schwyz, Graubünden (Spadlatscha und Bernina) und Tessiti.

Den stärksten Abschuß hatten die Kantone Bern, Glarus (Kärpfsioek), Freiburg, St. Gallen und Waadt.

An Nutzwild wurden mit Bewilligung des Bundesrates abgeschossen 7 Stück Gemsen im Bezirk Churfirsten (Kanton St. Gallen) und 109 Stück Gemsen und 79 Stück Murmeltiere im Bezirk Kärpfstock (Kanton Glarus).

Die Witterung während des Jahres 1899 war dem Wildstande günstig, namentlich der Herbst mit seiner reichlichen Weide.

Krankheiten kamen keine vor. Es wird denn auch ziemlich allgemein über Mehrung des Wildes, namentlich der Gemsen und Murmeltiere, berichtet, und aus einigen Kantonen auch über diejenige des Auer- und Birkwildes. Rehe kommen selbst in dem hochgelegenen Bezirk Bernina vor. Gegen frei jagende Laufhunde wird immer noch nicht in allen Kantonen energisch genug eingeschritten.

587

Im Bannbezirk Churfirsten wurde ein Hirsch und eine Hirschkuh mit einem Kalb gesehen, ein dort sonst fremdes Wild, und im Bezirk Brenleyre eine weiße G-emse.

Im Bezirk Säntis (Kanton Appenzell A.-Rh.) fand eine Aussetzung von Murmeltieren, in den Tessiner Bezirken von Kaninchen statt.

Über Wildschaden in den Bannbezirken gingen keine Beschwerden ein.

.lagdfrevelfälle kamen im ganzen, mit Bußerfolg nur 47 zur Anzeige, aus 7 Bezirken gar keine. Die Ermittlung der Frevler wird dadurch erschwert, daß dieselben oft Unterschlupf für sich und Verstecke für ihre Waffe und das gefrevelte Wild in den Alp- und Berghütten finden, auch sind die Bußen oft so gering, daß sie nicht abschreckend wirken. Im Tessin herrseht ein mangelhaftes Strafverfahren.

Im Jagdbannbezirk Schloßberg-Titlis, der sich über Gebiet des Kantons Uri und beider Unterwaiden erstreckt, scheint eine eigentliche Bande von Wilderern zu bestehen, die vereint, verkleidet und mit geschwärzten oder maskierten Gesichtern im Bannbezirk jagen. Wiederholt schon wurde auf die Wildhüter geschossen, und am 14. Oktober 1899 fanden der sehr tüchtige und brave Wildhüter Werner Durrer und sein Sohn Joseph, der ihm zur Aushülfe beigegeben worden war, in der Gruobialp im Melchthal durch Wilderer ihren Tod. Der dieses Mordes sehr verdächtige, mehrmals schon vorbestrafte Wilderer Adolf Scheuber wurde zwar abgefaßt, konnte aber aus dem fahrenden Eisenbahnzug dem Landjäger entwischen und seither nicht mehr dingfest gemacht werden.

Vom Bundesrat und dem Kanton Unterwalderi ob dem Wald wurde der [unterlassenen Familie des Werner Durrer eine Unterstützung von je Fr. 1000 ausgesetzt.

Die gerichtliche Verhandlung eines Frevelfalls im Kärpfstock gab zu so vielen öffentlichen Kundgebungen Veranlassung, daß wir die betreffenden Akten zur Kenntnisnahme einverlangten, uns aber zu weiteren Schritten nicht bewogcn sahen.

Nach Bestimmung in Art. 22 des Bundesgesetzes über Jagd und Vogelschutz wurde im Berichtsjahre 7 Jägern, die sich als Jagdfrevler im Rückfalle befanden, die Jagd b e willigung entzogen.

Ende 1899 waren solche Entzüge noch mit Bezug auf 29 Jäger in Kraft. Von allen diesen Verfügungen wurde den übrigen Kantonen Kenntnis gegeben.

588

Auf Gesuch des Kantons Neuenburg hat der Bundesrat unterm 7. Dezember 1899 die Gründung des Jagdbannbezirkes Montagne de Boudry genehmigt und den gesetzlichen Bundesbeitrag an die diesfälligen Kosten zugesichert.

Inspektionen der Bannbezirke fanden im Berichtsjahre keine statt, weil die bisherigen Inspektoren davon abgehalten und keine hierzu geeigneten ändern Personen zu finden waren.

b. Vogelschutz.

Unterm 24. Juni 1896 hat der Nationalrat folgende Motion angenommen : ,,Der Bundesrat wird eingeladen, thunlichst bald Bericht und Antrag über die Frage einzubringen, ob nicht Maßnahmen zu dem Zwecke getroffen werden sollten, den Transport lebender Wachteln durch schweizerisches Gebiet zu untersagen."

Im Sinne dieser Motion haben sich verschiedene schweizerische Vereine an den Bundesrat gewandt.

Wir haben uns mit dieser Angelegenheit eingehend befaßt und schließlich gefunden, daß ein Verbot der Wachteldurchfuhr nicht statthaft erscheine, und zwar aus folgenden Gründen : Der schweizerisch-österreichische Handelsvertrag vom 10. Dezember 1891 bestimmt in Art. l, Abs. 2 (A. S. n. F. XII, 568): ,,Die vertragschließenden Teile -verpflichten sich ferner, den gegenseitigen Verkehr zwischen ihren Landen durch keinerlei Einfuhr-, Ausfuhr- oder Durchfuhrverbote zu hemmen."'

Dieser Bestimmung ist zwar beigefügt, daß Ausnahmen nur stattfinden : a. bei Staatsmonopolen, b. aus Gesundheits- und veterinärpolizeilichen Rücksichten, und c. bei Kriegsbedürfnissen.

Man wird ohne weiteres zugeben müssen, daß das Verbot der Ein- und Durchfuhr lebender Wachteln sich nicht unter diese zulässigen Ausnahmen einreihen läßt.

Der schweizerisch-italienische Handelsvertrag vom 19. April 1892 setzt in Art. 7, Abs. 2 (A. 8. n. F. XII, 936), fest: ,,Im weitern verpflichten sie (die vertragschließenden Teile) sich, gegen einander keinerlei Zölle oder Ein- und Ausfuhrverbote aufzustellen, welche nicht gleichzeitig auf jede andere Nation Anwendung finden (vergi, ferner auch Art. l, Absatz !)."·

589

Nach unserer Ansicht könnte ein Erfolg nur dadurch erzielt werden, daß ein bezügliches internationales Übereinkommen abgeschlossen wird, oder dadurch, daß ein internes Transportverbot aufgestellt wird.

Frankreich scheint geneigt zu sein, die 1895 verschobenen internationalen Verhandlungen betreffend den Schutz der nützlichen Vögel wieder aufzunehmen, ohne daß indes eine Konferenz in bestimmter Aussicht steht.

Im Laufe des Berichtsjahres ist das von unserem Departemente (Abteilung Forstwesen, Jagd und Fischerei) bearbeitete Fascikel V, 9, e, der Bibliographie der schweizerischen Landeskunde, die .^Jagd"1, erschienen.

Die dritte Lieferung des Kataloges der schweizerischen Vögel, in unserem Auftrage von Prof. Dr. Th. Studer und Dr. V. Fatio bearbeitet, liegt unter der Presse und kann nächstens veröffentlicht werden.

An den schweizerischen Tierschutzverein wurde der übliche Beitrag von Fr. 800 ausgerichtet.

C. Fischerei.

Die G e s e t z g e b u n g des Bundes betreffend Fischerei erlitt im Berichtsjahre keine Änderung.

Die revidierte Übereinkunft mit Frankreich betreffend gleichartige Bestimmungen über die Fischerei in den Grenzgewässern kam den 27. Dezember 1899 zu beidseitiger Unterzeichnung, es fehlen derselben aber noch die Ratifikationen. Unterdessen wurde, in Abweichung von den diesfälligen Bestimmungen der gegenwärtigen Konvention, im Einverständnis mit Frankreich, der Fang der Ferra und des Ritters im Genfersee in der Zeit vom 15. Februar bis 5. März ausnahmsweise verboten.

Ein Entwurf über Revision der Fischereiübereinkunft mit Italien, vom 8. November 1882, wurde mit dem Kanton Tessin vorberaten.

Dem Großherzogtum Baden wurden auf dessen Veranlassung hin die herwärtigen Erfahrungen über Gewinnung von Äscheneiern behufs deren Erbrütung mitgeteilt, welche im allgemeinen als günstig bezeichnet werden konnten und daher keinen Grund bieten, vom bisherigen Verfahren abzugehen.

Die vom Kanton Zürich eingesandte Verordnung vom 13. März 1899 zum zürcherischen Gesetze betreffend die Fischerei wurde

590

von uns unterm 25. April desselben Jahres bedingungsweise genehmigt.

Die Regierung des Kantons Graubünden teilte uns untemi 9. Januar 1899 mit, daß nach der kantonalen Volksabstimmung vom 6. November 1898 die Vorlage eines Fischereigesetzes verworfen worden sei.

.Durch Beschluß der Bundesversammlung vom 22. Juni 1899 fand das B e g n a d i g u n g s g e s u c h des K. A. Roppel im Sinne des bundesrätlichen Antrages seine Erledigung, nämlich Erlaß der Hälfte der Buße, d: h. Herabsetzung derselben von Fr. 500 auf Fr. 250.

Wie in früheren Jahren wurden auch 1899 verschiedenen Kantonen a u ß e r o r d e n t l i c h e B e w i l l i g u n g e n zum Fang von Hechten während deren Schonzeit unter gewissen Bedingungen erteilt, so dem Kanton Luzern für den Baldegger- und Sempachersee, genanntem Kanton und dem Kanton Aargau für den Hallwylersee, dem Kanton Zug i'ttr den Zugersee.

Die Konkordatskommission für den Vierwaldsfcättersee erhielt die ausnahmsweise Bewilligung zum Fang von Hechten und Karpfen mit Hechtbeeren und mit Netzen von 4 cm. Maschenweite vom 1. bis '15. Mai, somit während der Schonzeit dieser Fischarten, auf die Angabe hin, daß die Hechte zum Nachteil des übrigen Fischstandes, namentlich der Forellen und Baichen, zu zahlreich vorhanden seien, und die Karpfen außer der Laichzeit kaum gefangen werden können.

Dem Kanton Zürich wurde zum Abstreifen für Brutversuche die Bewilligung 7,um Brachsrnenfang während deren Schonzeit mit Netzen und Beeren von l cm. Maschenweite erteilt.

Eine Anfrage genannten Kantons, ob die sogenannte ,, Z u p f v o r r i c h t , u n g a in die Kategorie der in Art. 5, Ziffer 5, des Bundesgesetzes über die Fischerei mit .,Zuekschnuru bezeichneten Gerätsehaften gehöre, wurde bejahend beantwortet.

Die Überwachung der Handhabung der Fischereikonventionen mit Frankreich, Italien und den Bodenseeuferstaaten ist vier vom Bunde bestellten Fischereikommissären übertragen.

Fischereiaufseher waren im Berichtsjahre von den Kantonen 161 angestellt mit 10 Gehülfen oder sogenannten Fischereiagenten.

Deren Besoldungen, Tag- nnd Fahrgelder beliefen sich auf Fr. 57,314.03 (1898 Fr. 46,784. Hß). Der Band ersetzte den Kantonen gesetzgemäß die Hälfte dieser Auslagen oder Fr, 2S,H57. 02.

591 Im Kanton Appenzell I.-Rh. ist die Fischereiaufsicht dem dortigen Oberförster übertragen. Die Organisation der Fischereiaufsicht im Kanton Freiburg korinte noch nicht genehmigt werden, so daß nur die Aufseher über den Neuenburger- und Murtensee laut interkantonalem Konkordat in Betracht fallen. Der Kanton Schwyz ist zwar an den Fischereikonkordaten für den Vierwaldstätter-, Zuger- und Zürchersee beteiligt, besitzt aber für seine übrigen Gewässer noch keine Aufseher.

Der Kanton Tessin hat die Fischereiaufsicht den Unterförstern gegen eine geringe Entschädigung übertragen, mit welcher Organisation wir uns nur vorläufig begnügt haben bis zum Inkrafttreten der revidierten Fischereikonvention mit Italien. In den tessinischen und italienischen Grenzgewässeru leistet die eidgenössische Grenzwache unter ihrem sehr tüchtigen Chef sehr guten Hülfsdienst.

Eine Prüfung der gesamten Organisation der Fischereipolizci in den Kantonen ist beabsichtigt.

Fis e h e r e i ' k u r s e . Unter Leitung des Herrn Professor Dr.

Heuscher fand vom 13. bis 18. Februar 1899 ein Kurs zur Heranbildung von Fischereiaufsehern in Zürich statt. Es beteiligten sich an demselben 32 Aufseher aus den Kantonen Zürich, Bern, Uri, Obwalden, Zug, Baselland, Schaffhausen, Appenzell I.- und A.-Rh., St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau und Wallis. Der Unterricht teilte sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil, welch letzterer von zwei fachtüchtigen Fischern des Zürchersees, unterstützt wurde. Das Resultat war ein allgemein befriedigendes.

Außer obigem fand ebenfalls unter Leitung des Herrn Professor Dr. Heuscher, unterstützt von Herrn Fischereiaufseher Hulftegger, ein Fischereikurs zur Instruktion von Polizeiangestellten des Kantons Solothurn vom 19.--22. September in Solothurn statt. Es nahmen an demselben 5 Wachtmeister und 6 Korporale der Kantonspoli'/.ei teil. Auch dieser Kurs fiel zu voller Befriedigung aus.

E r l e g u n g von R a u b z e u g . Zum Schütze des Fischbestandes wurden im Berichtsjahre erlegt: Fischotter . . . .' 128 Stück (1898: 126) Fischreiher . . .

105 ,, (1898: 119) Krähen 111 ,, (1898: 174) Zusammen 344 Stück.

Die von den Kantonen hierfür verabfolgten Prämien belaufen sich auf Fr. 4018. 50 (1898 : Fr. 4068). Der Bund ersetzte dea Kantonen an dieselben Fr. 1323. 55.

592

S c h o n r e v i e r e (Tabelle VI). In Schonung gesetzt wurden im Berichtsjahr der See Moesola auf St. Bernhardin, Kanton Graubiindon, in welchen Fische eingesetzt werden sollen, und ferner 9 Fluii- und 2 Seegebiete im Kanton Waadt. Infolgedessen belauft sich die Anzahl der Schonreviere jetzt auf 32, mit einer Seefläche von 70,75 ha., einer Flußfläche von 709,ia ha., somit einer Gesamtwasserfläche von 779,8? ha. (1898: 742,i2 ha.). Die Flußlänge beträgt 1261 Kilometer.

F i s c h w e g e und S c h u t z g i t t e r . Mit dem Kanton Genf haben wir uns verständigt über Verbesserungen der Fischstege an der Rhone bei Genf bei der ancienne machine, beim Turbinenhaus, sowie über Vervollständigung des Steges bei Champel an der Arve. Damit die Fische beim Niedersteigen aus dem See nach der Rhone zum Laichgeschäft nicht in die Turbinen geraten, wurde eine Verbindung zwischen dem Kanaloberwasser und dem Unterwasser durch eine Röhrenleitung hergestellt. Über deren Zweckmäßigkeit kann noch nicht geurteilt werden.

V e r u n r e i n i g u n g der F i s c h g e w ä s s e r . Auf die Beschwerde eines Fischenzpächters in Thun wegen Verunreinigung der Aare durch die Metallwerke Selve daselbst haben wir unseren technischen Experten, Herrn Dr. Nienhaus, mit einer Untersuchung des Sachverhaltes beauftragt und dessen Bericht samt Gutachten der bernischen Forstdirektion zur Verfügung gestellt.

Ebenso wurde auf Wunsch des Gerichtspräsidenten von Fraubrunnen ein Gutachten von unserem Experten über Verunreinigung von Fischgewässern durch die Papierfabrik Utzenstorf eingeholt und der bernischcn Forstdirektion zur Durchführung der beantragten Vorkehrungen mitgeteilt.

Auf erhaltene amtliche Anzeige hin, daß in der Wyna, von Menzikon abwärts, eine große Anzahl toter und betäubter Fische gesehen worden seien, ordneten wir einen Untersuch in den dortigen Fabriken an und teilten den Befund und das Gutachten der Finanzdirektion dos Kantons Aargau zur Durchführung mit.

Auch die Cellulosefabrik in Äugst, Kanton Aargau, gab Veranlassung zu einer Untersuchung und Anordnung von Schutzmaßnahmen im Interesse der Fischerei durch oberwähnte Behörde.

Die Abwasser verschiedener chemischer Fabriken in Basel und die Entleerungen der Stadtkloaken in den Rhein gaben uns wiederholt Grund zur Untersuchung der betreifenden Verhältnisse durch unsern Experten und Einladungen an die zuständige Kau-

Tabelle VI.

Stand der Schonreviere im Jahr 1899.

Seen.

Bezeichnung des Schongebietes.

Kanton.

Bern

. . . .

Flüsse und Bäche.

Uferlange.

Fläche.

Flußlänge.

Fläche.

Totalfläche per Kanton.

km.

ha.

km.

ha.

ha.

286.00

131.00

1. Weiße, schwarze und vereinigte Liitschine und deren Zuflüsse . .

2. Kleine Aare bei Interlaken, von der Parkettfabrik bis zum Nadelwehr

Luzevn . . .

Glarus . .

Appeneell l.-Rh. . .

39.00

4. Allaine, von Charmoille bis Pruutrut

10.50

Waadt

Bewilligung zum Fischfang zum Zwecke der kunstlichen Fischzucht vorbehalten.

Absolute Schonung.

1.70

Gebrauch der Rute vom Ufer aus gestattet.

2(JO.oo

Absolute Schonung.

2.10

63.00

63.00

6. Kleinlinthli bei Näfels, von dessen Ursprung bis zum FabriketabHssemeot d e s Herrn Örtly-Jenny . . . .

2.10

0.63

7. Bodenwaldbach, von der Rothausbrücke in Mollis aufwärts bis zu seinem Ursprung, nebst Zuflüssen, inbegriffen das sogenannte Trümpybächli in Mollis .

2.30

0.69

8. Reitimattbach und Guüsbach, von deren Ursprung bis zur Einmündung in die Linth

O.BO

O.li!

bis zur Sernft,

·n

n

Gebrauch der Angelrute gestattet.

.

11

n

11

11

T)

fl

Ti

TI

4.23

Absolute Schonung.

6.60

1.98

10. Niedernbach samt Auerbach bei Schwanden

1.00

O.ao

T)

T)

11. Sämtliche Quellbäche bei Oberurnen links vom Rautibrunnen auch Mühlebach genannt, von deren Ursprung zwischen Näfels-Oberurnen hinweg bis zur Einmündung in den Rautibrunnen . .

5.00

0.60

11

n

12. Sämtliche innerrhodisthen Zuflüsse des Rothbaches, inbo 0 riffea den Mendlebach .

12.00

0.60

·n

D

11

-n

13. Pardislabach, auf Gebiet der Gemeinde Paspels .

2.00

0.20

14. Wiesenbäche, auf Gebiet der Gemeinde Klosters, von der Landquartbrücke einwärts bis Auja

ö.oo

0.60

15. Moësa, vom Wasserfall Cebbia bis zur Brücke Gregorio

2.00

1 .00

16. Moësa, von der Brücke St-Giacomo bis zum Wasserfall Pignella

2.00 0.50

17. Moesolasee und Zuflüsse

Tessin

Bemerkungen.

334.30

3. Aare, von der Hun/Jkenbriicke bis zum Thalmattenfiihr bei Niederruntigen, mit Ausnahme des Schwellenmättelistückes bei Bern

9. Krauchbacli, von seinem Ursprung nebst Zuflüssen

Graubünden

0.50

5. Baichenberg im Sempachersee, cirka

. .

Zu Seite 692.

1.00

5.90

O.oo

11

-n

11

-n

1.00

n

n

0.26

n

TI

18. Verzasca bis zürn Langecsee uud deren Zuflüsse .

304.00

134.90

19. Tessin, auf der Strecke zwischen Ronco-Bedretto und dem Zuflüsse des Ticiuetto in Chironico, nebst Zuflüssen

318.00

145.00

8.8B

Gebrauch der Angelrute gestaltet.

·n

T)

11

20. Oberer Lauf der Magliasina, von der hölzernen Brücke, welche die Ortschaft Aranno mit Novuggio verbindet, an aufwärts, nebst Zuflüssen

42.00

7.40

21. Brenno, von seineu Quellen auf dem Lukmanier bis zum Fall von Grumo -Pozz Fondrov a

80.00

l'2.oo

T

T)

22. Der Avançon von Nant und derjenige von Anzeindaz. ; von der Brücke Peuffeyre aufwärts bis zu den Quellen

87.00

20.00

11

11

23. Die Grande-Eau, von der Brücke von Rosex bis zur Tine-Brücke

Ö.OO

12.00

n

r,

24. Die Orbe in Vallorbe, zwischen dem Wehr ,,des Moulins" und dem Wehr ,,Grandes Forges"

3.00

1.50

·n

n

25. Die Venoge, unterhalb Dengens, von der Eiseubahnbrucke bei Echandens bis zum See

4.00

8.00

·n

n

26. Die Venoge, vom Wehr ,,Praz Nove" bis zum Wehr ,,Es Redennes11 (Moiry) . . . .

17.oo

17.oo

T)

11

299.80 Absolute Schonung.

69.10

27. Der Nozon, von der Brücke la Gallan ob Nidau bis zur Brücke von Rotnainmôtier

3.60

1.50

D

n

28. Der Mujon, von der Mühle von Mathod bis zu seiner Quelle

2.60

1.26

11

T)

15.00

3.00

T)

T)

11

T)

n

n

n

n

a

29. Der Bach ,,Gilabert" und der Bach ,,Corcelles (.Orou), von ihren Quellen bis zur Mündung in die Bressonnaz 30. Der See von Neirvaux (Eau-Froide)

0.30

0.96

31. Der See von Retteau

0.40

0.90

32. Die Proraenthouse, von der Kantonsstraße bis zum See Total

2.00 l.JO

70.76

1261.00

3.00 709.12

779.87

T)

593 tonsbehörde zu Maßnahmen gegen die Verunreinigungen des Rhein Strom es.

Derselben Behörde teilten wir auch ein Gutachten des Herrn Dr. Nienhaus mit über Desinfektion des durch niedrige Wasserstände teilweise trocken gelegten Rheinbettes vermittelst Antinonnin.

Die Verwendung dieses Stoffes wurde als im höchsten Grade schädlich bezeichnet.

F i s c h z u c h t . Die Anzahl der Fischbrutanstalten belief sich Ende des Betriebsjahres 1898/1899 auf 155 (1897/1898: 150) mit einer Fläche der Eierunterlagen von 452 m 2 und 203 Brutgläsern. Nur zwei Kantone sind hierbei nicht beteiligt.

Nach beiliegender Tabelle VII wurden 41,983,500 Eier eingelegt, und daraus 32,905,200 Fischchen gewonnen. Zur Aussetzung in öffentlichen Gewässern kamen 32,744,900 Stück (1897/1898: 27,353,300 Stück).

Die erbrüteten Fischchen stellen sich nach Fischarten wie folgt zusammen : a. I n l ä n d i s c h e A r t e n : Lachse Lachsbastardc. . . .

Seeforellen Fluß- und Bachforellen Röteli (Saibling) Äschen Felcheu Hechte

. . . .

Stück.

2,830,900 606,900 1,761,400 4,813,800 1,265,200 1,921,400 19,092,400 517,500

Stück.

32,809,500 b. A u s l ä n d i s c h e A r t e n : Regenbogenforellen Bachsaibling (Salmo fontinalis) . .

Canadabarsch

.

75,600 12,100 8,000 95,700 32,905,200

Der Bundesbeitrag an die in öffentliche schweizerische Gewässer ausgesetzten Fischchen betrug Fr. 24,515 gegenüber Fr. 22,870 im vorausgegangenen Betriebsjahr.

Bandesblatt. 62. Jahrg. Bd. I.

41

Tabelle

Zürich

. . . .

Bern

Lachs.

(Trutta salar L.)

Fluß- und à I Seeforelle.

1^2 Bachforelle.

Lachs(Tratta ·S'SÔâ bastard. lacustris L.] (Tratta r ao "3 fario L.)

03

7 1,210,500 153,500 200,000 3,200 8 2

26

Luzern Obwalden

390,700

20,000

70,900 1,373,500 118,900 223,800

37,400

97,000

25,500

. . . .

1

Nidwaiden . . . .

1

113,000 38,000

.

. . .

1

. .

5

40,000

8 9

80,000

. . . .

Freiburg Solotliurn

Baselstadt . . . .

Basellandschaft Schaffhausen

. .

. . .

Appenzell A.-Rh. . .

2 9 1 1

S t . Gallen

. . . .

16

Graubündea

. . .

4 20

Thurgau . .

. .

281,000

1,800,000

120,000

265,100

710,000 1,200,000

155,000

60,000 5,000

5,000

30,000 1,070,000

1,845,000 100,000

846,900

140,000

180,000

291,000 65,000

75,000

119,000

19,000

191,200

318,000

926,000

70,300

143,500

345,000 3,000

14,400

121,000

31,500 61,500 719,100

170,400

4

482,300

5,000

100,000

2,000

730,700

11,000

95,000

15

80,000

570,000

Waadt

11

969,700

48,000

Wallia

1

14,000

94,000

Neuenburg . . . .

2 1

466,900

Total

Hecht, (Esoz lucius L.)

4,400,000

67,000

Tessin

Genf . . . .

Felchen.

(Coregoni.)

41,000

Zu" . .

Glarus

Äsche.

Rötel.

(Thymallus (Salmo sal- vnlgaris velinus L.)

Nils.)

179,000

155 3,139,600 736,800 2,175,400 5,922,700

Zu Seite 593.

Ausgesetzte ITischchen.

30,000

3,030,000

15,000

2,000 645,100

2,134,000

910,000

9,329,000

380,000

450,000 10,000

Total.

4,251,700 2,660,100 4,742,700 1,447,600 101,000 123,000 68,000 2,955,000 1,346,900 291,000 259,000 873,200 1,278,200 31,500 3,623,800 104,000 4,410,300 10,714,000 1,100,000 1,027,700 108,000 466,900

Lachs.

(Trutta salar L.)

Lachabastard.

1,070,000

88,000

190,900

2,900

&.!

Fluß- und Seeforelle.

Bachforelle.

|f*|5 ?

(Trutta t-i Q ·** (Trutta lacustris L.] fario L.) §*J° M S,

367,900

18,500

29,500 1,112,200

23,200

69,000 103,600

202,000

23,500

61,000

Bachsaibling.

(Salmo fontinalia.)

Kantone.

Eingesetzte Eier.

Bachsaibling.

(Salmo fontinalis.)

Anzahl der Anstallen. 1

Leistungen der schweizerischen Fischbrutanstalten während der Brutperiode 1898/99.

Äsche.

Rötel.

(Thymallus (Salmo salvelinns L.) vulgaris Nils.)

Felchen.

(Coregoni.)

Hecht (Esox lucios L.)

250,000

1,200,000

100,000

144,000

600,000

117,000

950,000 25,000

29,400 3,000

87,200 30,000

2,200

24,700

32,000 63,300

515,000

1,019,000 561,200

88,600

10,000

105,000

270,000 60,000

57,000

56,500

17,500

176,700

271,300

870,500

67,500

134,900

303,500

1,000

8,700

111,300

25,200 47,700 622,000

147,400

427,000

3,600

88,400

1,000

669,600

7,500

20,000

85,100 60,000

372,300

758,600

46,500

8,000

76,000

2,352,000

12,500

1,200 489,000

1,880,900

510,000

7,147,500

300,000

380,000 5,000

449,000 8000

17,800 83,400 21,400 2,179,000 2,707,200 24,323,000

695,000

41,983,500

CanadaBarsch.

4,032,000 129,200

12,100 1,265,200 1,921,400 19,092,400

2,830,900 606,900 1,761,400 4,813,800 75,600

1

VII.

517,500

Total.

3,280,400 2,102,700 4,337,600 1,163,700 64,400 92,400 54,700 1,566,000 828,100 270,000 173,500 769,000 1,193,900 25,200 2,862,800 90,600 3,816,400 8,042,600 812,300 810,100 84,000 449,000 25,800

BrutSumma der unter fläche.

amtlicher BrutKontrolle gläser.

in öffentliche EierGewässer ausgesetzten nnterFischchen. lagen m*. Stück. : ·

3,280,400 2,074,300 4,337,600 1,161,700 54,400 92,400 54,700 1,566;000 795,100 249,000 167,500 769,000 1,193,900 25,200 2,862,800 74,700 3,811,400 8,042,600 812,300 761,100 84,000 449,000 25,800

so'oo 32,905,200 32,744,900

07.00

10

68.10

20 [

15.10

23 :

7.40

11

1.10

4

2.80

2.00 28.10 46.85

29 4

7.60 6.40 6.20

2

21.00

3

0.60 13.90

17

3.40

46.70 6.60 21.15

35 38 7

70.06 6.20

12.00

2.10 451.95

203

594 V e r s c h i e d e n e s . Der französischen Botschaft wurde eine Einladung zur Abordnung von Delegierten an einen internationalen Fischerei- und Fischzuchtkongreß in Biarritz bestens verdankt, in Anbetracht jedoch, daß derselbe einerseits keinen amtlichen Charakter trage, anderseits hauptsächlich Fragen der Meerfischerei behandle, von einer Abordnung Umgang genommen.

Auf Wunsch des Kantons Wallis zur Untersuchung einer dort ausgebrochenen Krankheit unter den Krebsen beauftragten wir Herrn Professor Jung in Genf mit der Untersuchung und teilten Wallis den uns eingegangenen Bericht samt Gutachten mit.

An den schweizerischen Fischereiverein wurden, wie bisanhin, Fr. 3000 als Bundesbeitrag ausgerichtet. Der Bericht über die Leistungen des Vereins und der Ausweis über die Verwendung der Subsidie kamen uns am Ende des Geschäftsjahres zu.

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Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1899.

In

Bundesblatt

Dans

Feuille fédérale

In

Foglio federale

Jahr

1900

Année Anno Band

1

Volume Volume Heft

10

Cahier Numero Geschäftsnummer

---

Numéro d'affaire Numero dell'oggetto Datum

07.03.1900

Date Data Seite

433-594

Page Pagina Ref. No

10 019 107

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