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Aus den Verhandlungen des Schweiz. Bundesrates, (Vom 7. Juli 1900.)

Der Bundesrat hat auf ergangene Anfrage hin entschieden, daß die Gesellschaft ,,Les Ardoisières réunies d'Outre-Rhônea zur Zeit des dem Jean-Baptiste Gay bei der Ausbeutung des ihr gehörenden Schieferbruches in der Gemeinde Dorénaz zugestoßenen Unfalls (21. Januar 1897) den Bestimmungen des erweiterten Haftpflichtgesetzes vom 26. April 1887 unterstellt gewesen sei.

Die Gesellschaft ,,Les Ardoisières réunies d'Outre-Rhône" betreibt an verschiedenen Orten im Kanton Wallis die Ausbeutung von Schieferbrüchen, so u. a. auch in der Gemeinde Dorénaz, woselbst dem Arbeiter Jean-Baptiste Gay am 21. Januar 1897 ein tötlicher Unfall zustieß. Nach dem Berichte des Bergwerkinspektors werden bei den Arbeiten in der Grube gewerbsmäßig explodierbare Stoffe verwendet ; es fällt sonach in der vorliegenden Frage Art. 1, Ziffer 1, des Haftpflichtgesetzes vom 26. April 1887 in Betracht.

Die Remontenkurse und Rekrutenschulen der Kavallerie pro 1901 werden festgesetzt wie folgt: Remontenkurs I.

Vom 8. September 1900 bis 5. Januar 1901 in Zürich.

Rekrutenschule I.

Für die Rekruten der Kantone Solothurn, Baselstadt, Baselland, Aargau, Luzern, Graubünden, St. Gallen, Ob- und Nidwaiden, Glarus, Schwyz, Uri, Zug und beide Appenzell vom 5. Januar bis 28. März 1901 in Zürich.

Remontenkurs II.

Vom 14. September 1900 bis 11. Januar 1901 in Bern.

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Rekrutenschule II.

Für die Rekruten der Kantone Genf, Waadt, Wallis, Neuenburg, Freiburg (Rekruten französischer Zunge), Bern (Rekruten französischer Zunge) und Tessin vom 11. Januar bis 3. April 190t in Bern.

Remontenìcurs III.

Vom 3. Januar bis 2. Mai 1901 in Aarau.

Rehrutenschule III.

Für die Rekruten der Kantone Zürich, Thurgau, Schaffhausen, sowie die berittenen Maximgewehrschützenrekruten aller Kantone vom 2. Mai bis 23. Juli 1901 in Aarau.

Remontenkurs IV.

Vom 4. Mai bis 31. August 1901 in Bern.

Reltridenschule IV.

Fiir die deutschsprechenden Rekruten der Kantone Bern und Freiburg vom 31. August bis 21. November 1901 in Bern.

Es werden folgende Bundesbeiträge zugesichert: 1. Dem Kanton W a a d t an die Kosten für die Erstellung eines Absonderungshauses und einer Desinfektionsanstalt in Nyon : a. an die Baukosten von Fr. 18,000 ein fixer Beitrag von Fr. 6000; b. an die Kosten der Möblierung des Absonderungshauses und der innern Einrichtung der Desinfektionsanstalt von zusammen Fr. 12,500 ein Beitrag von 50 °/o bis zum Maximum von Fr. 6250.

2. Dem Kanton F r e i b u r g an die Kosten für Aufforstungen und Verbaue in Vuadens, Tissinévaz und La Röche im Gesamtkostenbetrag von Fr. 40,409. 50, Bundesbeiträge im Gesamtbetrag von Fr. 21,438. 25.

3. Dem Kanton T e s s i n an die auf Fr. 800 veranschlagten Kosten der Erstellung einer Friedmauer und der Korrektion eines Alpweges auf der Alp Prisfa (Prisval), Gemeinde Semione, unter

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der Voraussetzung eines mindestens gleich hohen kantonalen Beitrages, ein Bundesbeitrag von 20 °/o, im Maximum Fr. 160.

4. Dem Kanton G l a r u s an die Kosten der Ausführung der nachstehend bezeichneten Bodenverbesserungen, unter der Voraussetzung mindestens eben so hoher kantonaler Beiträge: a. für eine Stallbaute auf Stafel Ratzmatt der Alp Ennetseewen, Eigentum der Gemeinde Haslen (Kostenvoranschlag Fr. 6900), 20% im Maximum Fr. 1380; b. für eine Stallbaute auf Alp Kreuel, Eigentum der Gemeinde Engi (Kostenvoranschlag Fr. 4000), 20 °/o, im Maximum Fr. 800 ; c. für die Urbarisierung des ,,Kirchenackers", Eigentum von Jakob Mirchmeier in Filzbach (Kostenvoranschlag Fr. 1150), 25 %, im Maximum Fr. 287 ; d. füdie Urbarisierung des Grundstückes ,,Wiese", Eigentum von Jakob Freitag in Elm (Kostenvoranschlag Fr. 2700), 25 %, im Maximum Fr. 675 ; e. für die Urbarisierung der Grundstücke Leglers und Brändweid, Eigentum von Rudolf Zweifel in Linthal (Kostenvoranschlag Fr. 2200), 25 %, im Maximum Fr. 550.

5. Dem Kanton B e r n an die Mehrkosten für die Korrektion des Filderich- und Muggenbaches bei Schwenden im Diemtigenthal (KostenVoranschlag Fr. 30,000) 40%, im Maximum Fr. 12,000.

6. Dem Kanton T h u r g a u an die Kosten für die Korrektion des Dori bâches von Wellhausen (Voranschlag Fr. 28,000) 40 %, im Maximum Fr. 11,200.

7. Dem Kanton W a a d t an die Kosten für die Verbauung der Baumine bei Baulmes (Voranschlag Fr. 60,000) 40 °/o, im Maximum Fr. 24,000.

8. Dem Kanton W a l li s an die Kosten für Uferschutzbauten an der Massa bei Gebiden, Gemeinde Naters (Voranschlag Fr. 10,000), 40 %, im Maximum Fr. 4000.

9. Dem Kanton T e ss i n an die Kosten für Sicherungsarbeiten gegen Felsablösungen bei Mendrisio (Voranschlag Fr. 21,000) 40%, im Maximum Fr. 8400.

(Vom 13. Juli 1900.)

Das Bundesgesetz betreffend Erleichterung der Ausübung des Stimmrechtes und Vereinfachung des Wahlverfahrens vom 30. März

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1900 (Bundesbl. II, 480), gegen das innerhalb der gesetzlichen Frist kein Referendumsbegehren eingegangen ist, wird auf den 13. Juli 1900 in Kraft erklärt und in der amtlichen Gesetzsammlung veröffentlicht.

Oberst Johann Georg N e f in Herisau wird auf sein Ansuchen vom Kommando der Infanteriebrigade XIV entlassen und unter die nach Art. 58 der Militärorganisation zur Verfügung des Bundesrates stehenden Offiziere versetzt.

(Vom 17. Juli 1900.)

Es werden gewählt: 1. Zum Großrichter des Divisionsgerichtes V : Major A f f o l t e r , Albert, in Solothurn, zur Zeit Großrichter des Ersatzgerichtes V ; 2. zum Großrichter des Ersatzgerichtes V : Hauptmann R e i m a n n , Gustav, von Wolfliswil, in Aarau, zur Zeit Auditor des Divisionsgerichtes V, unter gleichzeitiger Beförderung desselben zum Major der Justiz; 3. zum Auditor des Divisionsgerichtes V : Hauptmann B u r c k h a r d t , Hans, in Basel, zur Zeit Untersuchungsrichter des Divisionsgerichtes V; 4. zum Untersuchungsrichter des Divisionsgerichtes V: Hauptmann G r i e d e r , Albert, in Liestal, zur Zeit Gerichtsschreiber des Divisionsgerichtes V ; 5. zum Gerichtsschreiber des Divisionsgerichtes V: Infanteriehauptmann R o h r , Hans, in Aarau, unter gleichzeitiger Versetzung desselben zur Justiz.

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"Wahlen.

(Vom 7. Juli 1900.)

Post- und Eisenbahndepartement.

Telegraphenverwaltung.

Telephongehülfe I. Klasse und Stellvertreter des Telephonchefs in Bern: Herr Karl Hager, von Adelboden (Bern), Elektrotechniker in Bern.

(Vom 13. Juli 1900.)

Militär département.

Adjunkt der eidg. Waffenfabrik in Bern: Herr Infanterie-Oberlieut. C. Mariotti, Ingenieur, von Locamo, bisher Techniker der technischen Abteilung der eidg. Kriegsmaterialverwaltung.

Post- und Eisenbahndepartement.

Postverwaltung.

Postcommis in Herisau : Herr Ernst Julius Brenner, von Weinfelden, Postcommis in Frauenfeld.

(Vom 17. Juli 1900.)

Militär département.

Kanzlist I. Klasse auf dem Generalstabsbureau : Herr Otto Bochsler, von Oberwil, bisher Kanzlist IL. Klasse.

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Post- und Eisenbahndepartement.

Postverwaltung.

Posthalter und Briefträger in Vaulion : Herr Jules Alfred Guignard, von Vaulion, Schuhmacher in Vaulion.

Postcommis in Wolhusen: ,, Alois Keuel, von Küßnacht (Schwyz), Postcommis in Zug.

Postcommis in St. Gallen: ,, Louis Dellamonica, von Claro, Postaspirant in Landquart.

.,, Giovanni Maspoli, von Coldrerio, Postaspirant in Luzern.

., Adelrich Wickart, von Einsiedeln, Postaspirant in St. Gallen.

Telegraphenverwaltung.

Telegraphist in (St. Gallen):

Andwil Frau Witwe Maria Bertha Giger, von Goßau (St. Gallen), in Andwil.

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