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Schweizerisches Bundesblatt.

XXIV. Jahrgang. III. Nr. 43.

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21. September 1872.

Bericht des

schweizerischen Konsuls in Christiania (Hrn. Thomas Hesti.

von fingen, Kts. Glarus), über das Jahr 1871.

(Vom 6. März 1872.)

An den hohen s.chmeiz. Bundesrath.

Tit. l Der Ausfall der G e t r e i d e e r n t e war für Norwegen im Jahre

1871 im Ganzen günstig.

Das Resultat der vorjahrigen F i s c h e r e i e n kann auch ein gutes aenannt werden. Die Waaxbärinas-Fischerei missalükte freilich, indem im Ganzen nnr ungesähe 80,00l) .Tonnen Haringe gefangen wurden, wovon der grossere Theil auf den nordischeren Distrikt fiel. Dagegen gab eine nicht erwartete Fettharingsfiseherei, welche während des Herbstes im Rordlande vor sich ging, eine ...lusbeute von zirk..

120,000 Tonnen, und der Grossh...ringssang ebendaselbst hat während des Herbstes nnd dieses Winters bessere Resultate als in irgend einem früheren Jahre geliefert.

wie

Von den Dorseh-Fischereien gab jene im Lofoten eine Ausbeute.

in einem guten Mittelje.hre ; im Ganzen wurden dort ungefähr

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286 I....1/2 Millionen Stük Dorfch, nach gewohnlichen,. nieht grossen Tansenden berechnet, gefifcht. ^r.ise waren ungewöhnlich hoch.. im Durch-

Schnitt über 7 Sps. (zirka 42 Franken) per t 20 Stül. Dorsch. At.ch die Dorschsischerei in Finmarken lieferte ein gutes Resultat. Das gefischte Quantum wird ans 1.^1/2 Millionen Stül. Dorsch. angeschlagen und deren Werth, mit Einschluß von Leber und Rogen, .^f 872,000 Spezies (a zirka 6 Franken). Die Ausbeute der Dorschsischereien bei.

Dx... n t he i m und in R o m s d a l e n war dagegen geringer als sonst.

Jn .Bezug auf die M a kre l -Fischerei, sowie im Ganzen ans die Anssuhr von f r i s c h e m Fisch von Norwegen aus, mnss das lezte Jahr al.... ein glükiiches angesehen. werden.

Die wenigen norwegischen E i s e n w e r k e , welche noch im Gange sind, arbeiten meistens in eingeschränktem Massftade, obgleich die Anssichten in der lezteren Zeit sich sür diesen Betrieb etwas günstiger zu gestalten scheinen.

Die K^u p se r- Produktion seheint sich ungefähr aus derselben Stufe wie in den lezten Jahren zu halten, wogegen der Ausb^neh von E r z und Ma i m zur Anssnhr in unveredeltem Zustande vielleicht etwas.

im Steigen ist.

Die J n d u s t r i e hat in der lezten Zeit Fortschritte gemacht und sich grosses Aufmerksamkeit als früher zuzogen.

Der H a n d e l s u m ^ a z kann für das verflossene Jahr als im ganzen befriedigend bezeichnet werden.

Die Rotirungen der wichtigsten norwegischen Fisch und Holzwaaren, sind einigermassen gnt einem geringeren Grade, was ,,Holz^ betrisft, sich in der lezten Zeit jedoch ebensalls zu bessern

Aussuhrprodukte,.

gewesen, vielleicht in wofür die Aussichten scheine^.

Die H o l z a u s s u h r war im Jahre 1871 Brosser als in den vorhergehenden Jahren.

nicht

unbedeutend

Der G e l d m a r k t hat sich dureh einen ungewöhnlich reichen Zufluss von Kapital ausgezeichnet und steht der Diseout nun schon seit ziemlich langer Zeit auf 31/2 ^ ^. a.. mit anderen Worten 2 à 21/2 ^ niedriger als er in früheren Jahren zu stehen pflegte.

Die S c h i f f s a h r t hat 1871 überhaupt unter besseren Verhältnissen als in den lezten Jahren gearbeitet, und der Handelsstand ..^t fortwährend im Wachsen begrissen.

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Die E i n w o h n e r z a h l Norwegens betrug Ende 187t ungefähr 1,760,000 Seelen. der Zuwachs ^var im ..ezten Jahre bedeutend Brosser als in den nächst vorhergehenden, indem derselbe zirka 15,000

^egen 8000 durchschnittlich für 1866-1870 ausgemacht hat.

Die A u s w a n d e r u n g hat abgenommen und ging wesentlich mit Dampssehissen vor sich, über El..ristiania gingen per Damps zuRammen 5016 Emigranten und per Segelschiff im Ganzen nur 1620.

Die Z o l l e i n n a h m e n des .Landes, welche 1870 die Summe ....on 3,053,000 Speeies (à 6 Franken) ausmachten, werden 1871 ungefähr denselben Betrag herausgestellt haben , soweit sieh solcher

bis jezt berechnen lä^.t.

Die E i n s u h r aus der Schweiz beschränkt sich, nach wie vor, auf etwas Käse, Uhren, Uhrensournitüren, sowie einige Manufakturen.

Die hauptsächlichstem Artikel, welehe Norwegen einführt, find .Baumwolle, Baumwolleng..rn^ Baumwollen.vaaren, Branntwein,Fa.^enee, gesalzener Spek, Roggen, Gerste, Erbsen, Weizen, Weizenmehl, Roggenmehl, Kaffee, Varasfinol, Graupen, ^rnp, Steinkohlen, Tabak, Wollenwaaren, Seidenwaaren, Sal^, Wein, Butter u. s. w.

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Bericht des schweizerischen Konsuls in Christiania (Hrn. Thomas Hesti. von Hätzingen, Kts. Glarus), über das Jahr 1871. (Vom 6. März 1872.)

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